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Neugründung Avuba Der Mittelbau der Universität Basel hat eine Vereinigung. Home Office Kolumnist Michael Beckmann über das Arbeiten zu Hause. Konfuzius-Institut Partnerschaſt mit der East China Normal University in Shanghai. MAGAZIN FüR DIE MITARBEITENDEN DER UNIVERSITäT BASEL 02 / 2013 Die Universität Basel und der SNF: Seit über 60 Jahren ein erfolgreiches Duo.

uniintern 02/2013

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Magazin für Mitarbeitende der Universität Basel

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Neugründung Avuba Der Mittelbau der Universität Basel

hat eine Vereinigung.

Home OfficeKolumnist Michael Beckmann über

das Arbeiten zu Hause.

Konfuzius-Institut Partnerschaft mit der East China Normal University in Shanghai.

MAgAzIN für dIe MItArbeIteNdeN der uNIversItät bAsel 02 / 2013

die universität basel und der sNf: Seit über 60 Jahren ein erfolgreiches Duo.

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uniintern Magazin für die Mitarbeitenden der Universität BaselPetersplatz 1, Postfach, 4003 Basel. Tel. 061 267 35 75, Fax 061 267 30 13E-Mail: [email protected]/uniintern

Oktober 2013

Herausgeber Kommunikation & Marketing (Leitung: Matthias Geering)Redaktion Matthias Geering (mg), [email protected] Continue AG, BaselText Michael Beckmann, Edwin C. Constable, Christoph Die� enbacher,Simon Geiger, Bernd Hägele, Anre Menn, Olivia Poisson, Christian Sengstag, Christine Staehelin, Martin Wallra� Fotografi e Christian Flierl, Matthias Geering, Peter SchnetzKorrektorat Birgit Althaler, BaselDruck E� ngerhof AG, BruggAufl age 6200 Ex.Inserate Matteo Domeniconi, Schwabe AG, Anzeigenverkauf,Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. 061 467 86 08, Fax 061 467 85 56,E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss und Erscheinungstermine der nächsten Ausgabe:1/2014: 26. Februar / 2. April 2014

Matthias GeeringUniversität BaselLeiter Kommunikation & Marketing

E D I T O R I A L

SNF – eine 60-jährige Erfolgsgeschichte

Es ist eine schöne Geschichte, die unser Mitarbeiter Chris-toph Die� enbacher in dieser Ausgabe nacherzählt: Die Ge-schichte der Entstehung des Schweizerischen National-fonds SNF, der erst gegründet werden konnte, nachdem der Widerstand der Kantone – allen voran Basel-Stadt – nachliess. Damals wehrte sich der Basler Erziehungsdirek-tor Carl Miville vehement gegen eine nationale For-schungsförderung, weil er die Finanzierung der eigenen Universität gefährdet sah. Schon in diesen Zeiten waren die lokalen Chemie� rmen wichtige Geldgeber der Universität, und der Regierungsrat wollte verhindern, dass diese Mittel plötzlich in einem grossen, eidgenössischen Topf landeten.

Dass der SNF schliesslich einige Jahre später doch noch ge-gründet werden konnte, ist ein Glücksfall für die Schwei-zer Forschungslandscha� . In kluger Voraussicht haben die Gründer den Fokus auf die Grundlagenforschung und die Nachwuchsförderung gelegt. Diese Anliegen haben in den vergangenen sieben Jahrzehnten in keiner Weise an Aktu-alität eingebüsst. Auch Prof. Martin Vetterli, seit Januar 2013 neuer Präsident des SNF, erläutert im Interview auf Seite 12, warum er der Grundlagenforschung und der Nachwuchsförderung höchste Priorität einräumt.

Wir widmen diese Ausgabe dem Schweizerischen Natio-nalfonds, weil er uns am 8. November mit dem «Tag der Forschung» an der Universität Basel einen Besuch abstat-tet. Dieser Infotag bietet jungen Forscherinnen und For-schern die einmalige Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Möglichkeiten der Karriereentwicklung und Pro-jekt� nanzierung zu informieren. Das reichhaltige Pro-gramm ist auf Seite 21 beschrieben. Dazwischen stellen wir Ihnen junge Wissenscha� lerinnen und Wissenscha� ler vor, die sich dank der Unterstützung durch den SNF hier in der Schweiz oder im fernen Ausland auf ihre Forschung konzentrieren können.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre,

Matthias Geering, [email protected]

Titelbild Prof. Susanne Leeb mit Studierenden im Schaulager: Die Laurenz-Professorin für zeitgenössische Kunst ist auch am NCCR eikones (IconicCriticism) als Forscherin beteiligt. Abgebildetes Werk: John Baldessari,Emanuel Ho� mann-Sti� ung, Depositum in der Ö� entlichen Kunstsammlung Basel, © John Baldessari; Foto: Christian Flierl

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7Prof. emer. Frank Vischer

Eine herausragende Persönlichkeit durfte ihren 90. Geburtstag feiern.

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Inhalt

9Confucius Institute Basel

Die neue Plattform öffnet der Universität Basel eine Tür in Richtung Asien.

22Prof. Patrick Maletinsky

Der Forscher entwickelt Sensoren, die Magnetfelder präzise messen und abbilden.

UnIVERSItÄt

4 E-Mail direkt Wie organisiert man einen

nachhaltigen Event?

5 avuba Der Mittelbau der Universität Basel

hat neu eine eigene Vereinigung

6 Kolumne

7 90 Jahre Frank Vischer Ein Geburtstagsgruss

an eine herausragende Persönlichkeit

9 Konfuzius-Institut Das neue Zentrum für

chinesische Sprache und Kultur ist eingeweiht

FOKUS

10 tag der Forschung in Basel Die Bedeutung

des SNF für die Universität Basel

12 SnF-Präsident Martin Vetterli im Interview

Stärkung der Grundlagenforschung

14 Vorgeschichte des nationalfonds

Basel-Stadt war heftigster Gegner

16 national Competence Centers in Research

Die Forschungsschwerpunkte des SNF

17 Individuelle Förderung von Exzellenz Die Förderinstrumente des SNF – für jeden

etwas dabei

18 – 20 Vom SnF gefördert Sieben Beispiele, wie der

SNF Forschungskarrieren unterstützt

21 tag der Forschung in Basel Alles über

die grosse Informationsveranstaltung des SNF

lEUtE

22 Prof. Patrick Maletinsky

Der Quantenmechaniker

SERVICE

25 Personalia

26 Dienstjubiläen

28 Domino Bei seinem Vortrag an unserer

Universität sprach Kardinal Kurt Koch

neulich von einem doppelten Heimspiel.

Was meinte er damit genau?

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Verhalten der Verwaltung bei Bedrohung durch Postsendungen

UniVersität

E - M a i l D i r E k t

Von: [email protected]: Montag, 30. September 2013 18:53An: [email protected]: Nachhaltige Hochschulevents

Lieber Herr Menn

Sie haben mit Ihrer Fachstelle für Nachhaltigkeit

einen Leitfaden für nachhaltige Hochschulevents

erstellt. Was möchten Sie damit erreichen?

Wir freuen uns auf Ihre Antwort!

Redaktion uniintern

Von: [email protected]: Mittwoch, 2. Oktober 2013 10:22Betreff: Nachhaltige Hochschulevents

Liebe uniintern-Leserinnen und -Leser

Workshops, Veranstaltungen und Konferenzen gehören zum Universitätsalltag. Diese Events verbrauchen Ressourcen, produzieren Abfall und belasten die Umwelt, aber mit einfachen Massnahmen können sie nachhaltig gestaltet werden. Tipps und Beratung dazu finden die Event-Organisatorinnen und -Organisatoren im «Leitfaden für nachhaltige Hochschulevents» der Universität Basel. Der online abrufbare Leitfaden macht deutlich, dass Nachhaltigkeit geplant werden kann: Welches Hotel ist um-weltbewusst? Liegt es in der Nähe des Veran-staltungsortes? Welches Catering ist saison-gerecht? Bei der Planung und Umsetzung unterstützen wir interessierte Personen mit einer persönlichen Beratung.

Wie man die Tipps des Leitfadens umsetzt, zeigt das Beispiel der Schweizerischen Ge-sellschaft für Psychologie. Im Rahmen eines Kongresses kompensierte sie die CO2-Emis-sionen der Flüge der Referentinnen und Re-ferenten, nutzte das nachhaltige Catering- Angebot der SV-Group an der Universität Basel und reduzierte den Einsatz von Papier auf ein Minimum.

Seit Lancierung des Leitfadens im Mai 2013 wurden bereits über zehn Veranstaltungen an der Universität Basel nachhaltig geplant und durchgeführt. Die Tipps des Leitfadens zeigen, dass die Möglichkeiten einer nachhaltigen Ver-anstaltung so vielfältig sind wie die Events selbst.

Herzliche Grüsse, Arne Menn

PS: Den Leitfaden findet man unter nachhaltigkeit.unibas.ch/eventleitfaden

entdeckerkonzert «skandal!» mit dem Musikwissenschaftlichen seminar

■  Unter dem Titel «Skandal 1913» stellt das Sinfoniekonzert des Basler Sinfonieorchesters am 30. Oktober 2013 zwei der grössten Musikskandale der Musikgeschichte in den Mittelpunkt: das «Watschenkonzert» im Wiener Musikverein um Arnold Schönberg im März 1913 und die als «Massacre du printemps» in Erinnerung gebliebene Uraufführung von Igor Strawinskys Sacre du printemps im Mai desselben Jahres. Mitgestal-tet wird das Entdeckerkonzert vom am Musikwissenschaftlichen Semi-nar ansässigen SNF-Forschungsprojekt zu Igor Strawinskys Ballettwerk. Unter anderem werden Studierende des Seminars im Rahmen einer von Matthias Schmidt und Leila Zickgraf geleiteten Übung zum Thema «Skandal 1913» eine Teilrekonstruktion der Skandal-Konzerte begleiten, die dann im Rahmen des Entdeckerkonzerts präsentiert wird. Die Entde-ckerkonzerte des Sinfonieorchesters Basel richten sich an Neugierige und Musikhungrige jeden Alters, die rund um die Werke des abendlichen Pro-gramms noch mehr erfahren möchten. Alles dreht sich um das aktive Erleben von Musik durch kleine Konzerte, Filme, Einführungen, Hör-schnipsel oder Ausstellungen.

entdeckerkonzert «skandal!», Mittwoch, 30.10.2013, 16 Uhr, Stadt-Casino Basel, Eintritt frei sinfoniekonzert sOB «skandal 1913», Mittwoch, 30.10.2013, 19.30 Uhr, Stadt-Casino Basel, Musiksaal, Alban Berg Drei Orchesterstücke, op. 6 Gustav Mahler Kindertotenlieder, Igor Strawinsky Le Sacre du printemps

■  Im April dieses Jahres musste das Finanzdepartement des Kan-tons Basel-Stadt geräumt werden. Grund für diese ungewöhnliche Aktion war ein Drohbrief mit

einem verdächtigen weissen Pulver. Zur Analyse der Situation wurden Polizei und Sanität sowie die Berufsfeuerwehr und die Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit aufgeboten. In der Folge hat die Kantonale Kri-senorganisation des Kantons Basel-Stadt ein Merkblatt zum «Verhalten der Verwaltung bei Bedrohung durch Postsendungen» erstellt, das wert-volle Tipps gibt. An folgenden Merkmalen können verdächtige Post- und Kuriersendungen erkannt werden:

Poststempel ist nicht identisch mit Absenderdomizil; fehlender oder fal-scher Absender; Vermerk wie «Persönlich»; unförmige Verpackung / fes-ter Umschlag, ungleich verteiltes Gewicht; unleserlich geschriebene Ad-resse; Adresse oder Name falsch geschrieben; Übermässige Frankierung.Die Kantonale Krisenorganisation rät, bei einem Verdacht die Sendung und den allfällig ausgetretenen Inhalt in angetroffenem Zustand liegen zu lassen, nichts zu berühren und die Polizei (117) zu alarmieren.

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D i E Z a h l

UniVersität

Das Publizieren von wissenschaftlichen Arbeiten über Open-Access-Plattformen wird von der Universität

Basel gefördert. Als Mitunterzeichnerin unterstützt sie die «Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissen-schaftlichem Wissen». Dank Mitgliedschaften bei Open-Access-Verlagen ergeben sich Rabatte von bis zu 50 %. Das Rektorat hat eine Open-Access-Policy beschlossen, gemäss der die Forschenden die Volltexte ihrer wissenschaftlichen Publikationen über den Dokumentenserver edoc.unibas.ch frei zugänglich machen sollen. Dabei werden die Arbeiten via Forschungsdatenbank hochgeladen. Zudem werden die Forschenden dazu ermuntert, ihre wissenschaftlichen Ar-

beiten in einer Open-Access-Zeitschrift zu publizieren. Da diese keine Einnahmen mit Abonnementen erwirtschaf-ten, verlangen sie in der Regel eine Publikationsgebühr. Zur Förderung dieser Publikationsform unterhält die Univer-sitätsbibliothek Mitgliedschaften bei Open-Access-Verla-gen, die zu einem Rabatt auf die Publikationsgebühren be-rechtigen. Die Reduktion beträgt bei PLoS und MDPI 10%, bei Biomed Central 15 %, bei PNAS 25 % und bei «Nucleic Acids Research» gar 50 %. Das Angebot wird laufend ausge-baut. Eine spezielle Informationsseite der UB gibt Auskunft über den aktuellen Stand. Übrigens: Seit dem 1. Oktober 2013 können die Publikationsgebühren in Open-Access-Zeitschriften dem Projektbudget des Schweizerischen Na-tionalfonds belastet werden. Bei Fragen gibt die Fachstelle Open Access der UB gerne Auskunft: [email protected].

Dr. Simon Geiger, E-Media-Referent, Universitätsbibliothek

neue Geschäftsstelle: Patricia Eiche vor ihrem zukünftigen Arbeitsort.

Avuba – die neue Vereinigung des Mittelbaus

■  Nach 6-jährigem Schlaf des Dachverbands der Universität Basel ist die Vereinigung des Mittelbaus unter neuem Namen auferstanden: Avuba heisst die neu gegründete Assistieren-denvereinigung. Die sieben gewählten Regenzvertreter der Fakultäten haben den Stein ins Rollen gebracht, sodass die Avuba ab dem Herbstsemester 2013 die wissenschaftlichen, beruflichen und bildungspolitischen Interessen des akade-mischen Mittelbaus innerhalb der Universität sowie gegen-über Behörden und Öffentlichkeit vertreten kann.Zum aka-demischen Mittelbau der Universität Basel (Gruppierung III) gehören aktuell rund 2500 Doktorierende (mit und ohne An-stellung) sowie 600 universitätsfinanzierte Post-Docs.

Natürlich gestalten die Assistierenden in den universitären Gremien und Kommissionen die Universität Basel als attrak-tiven und innovativen Arbeits- und Forschungsplatz seit jeher mit. Die Avuba soll jetzt einfach dieser relativ hetero-genen Gruppe ein gemeinsames Gesicht und dadurch mehr Gewicht verleihen. Zu diesem Zweck betreibt die Avuba seit dem 1. Mai eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle am Petersgraben 45. Die Geschäftsstelle der Avuba wird von Patricia Eiche geführt und befindet sich am gleichen Ort wie die Geschäftsstelle der Skuba.

Auf universitärer Ebene ist u. a. geplant, bestehende mittel-bauspezifische Veranstaltungen zu unterstützen und nach dem Vorbild der Mittelbauvereinigung der Universität Bern Workshops zur Karriereplanung von Doktorierenden und Doktorierten aufzubauen. National kann die Avuba als Mit-glied von Actionuni – dem Dachverband aller Mittelbauver-einigungen der Schweiz – via Gremien des Schweizerischen Nationalfonds oder der Rektorenkonferenz Schweizer Uni-versitäten die Rahmenbedingungen des Mittelbaus proaktiv mitgestalten.

KontaktAvuba – Assistierendenvereinigung der Universität Basel Petersgraben 45, CH-4051 Basel [email protected] | http://avuba.unibas.ch

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UniVersität

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arbeit im home Offi ceMichael Beckmann, WWZ, Abteilung Personal und Organisation, [email protected]

tig steigt die Arbeitszufriedenheit und die Fluktuationsneigung geht um die Hälft e zurück. Auch andere empi-rische Arbeiten zeigen, dass beide Ar-beitsmarktparteien von Home-Offi ce-Zeiten profi tieren. Negative Produkti-vitätseff ekte lassen sich dagegen nur sehr vereinzelt feststellen und dann auch nur für Mitarbeiter, deren Aufga-bengebiet einfach und wenig abwechs-lungsreich ist.

Ob also die Abschaff ung von Home-Offi ce-Zeiten bei Yahoo von Erfolg gekrönt sein wird, darf stark bezwei-felt werden. Unternehmen und an-dere Institutionen machen nämlich einen grossen Fehler, wenn Sie eine

einmal gewährte Autonomie der Mitarbeiter wieder be-schränken; zumal, wenn dabei Argumente vorgetragen werden, die lediglich gewagten Vorurteilen entspringen bzw. unzutreff ende Klischees bedienen. Denn das Signal, das den Mitarbeitern damit übermittelt wird, ist eindeutig: Misstrauen. Die Unternehmensleitung vertritt off enbar die Ansicht, dass die Mitarbeiter ohne eine (Anwesenheits-)Kontrolle am Arbeitsplatz zum Faulenzen tendieren. Mit einer Förderung derart pessimistischer Menschenbilder leistet man aber keinen Beitrag zur Stärkung des Mitarbei-ter-Commitments. Hierfür ist das Gegenteil erforderlich: die Gewährung von Entscheidungsautonomie ohne gleich-zeitigen Anstieg der Kontrollintensität.

Die Stärkung der Selbstbestimmung von Mitarbeitenden kann zusätzliches motivationales Potenzial freisetzen, weil den Mitarbeitern hiermit ein Signal des Zutrauens in die eigene Kompetenz übermittelt wird. Davon profi tiert auch der Arbeitgeber. Insofern geben anderslautende Bestrebun-gen, wie der Abbau von Home-Offi ce-Zeiten bei Yahoo,einige Rätsel auf. Die gegenläufi gen Motivationseff ekte von Autonomie und Kontrolle am Arbeitsplatz sollten einiger-massen erfahrene Chefs eigentlich kennen.

Prof. Dr. Michael Beckmann ist Ordinarius für Personal und Organisation.

«Die stärkung der selbst bestimmung

von Mitarbeitern kann zusätzliches

motivationales Potenzial freisetzen.»

Vor einigen Monaten wurde be-kannt, dass die Chefi n des In-

ternetkonzerns Yahoo das von vielen Mitarbeitern langjährig praktizierte System der Arbeit von zu Hause aus – oft auch als Home-Offi ce-Arbeit oder Telearbeit bezeichnet – abgeschafft hat. Begründet wurde dieser Ent-scheid damit, dass Produktivität und Qualität leiden würden. Ausserdem sei eine gute Zusammenarbeit nur bei persönlichem Kontakt erreichbar.

Als Wissenschaft ler/in, der/die mit Home-Offi ce-Zeiten gut vertraut ist, mag man sich ob dieses Entscheids verwundert die Augen reiben. Ich je-denfalls kenne niemanden, der Home-Offi ce-Tage nutzt und dabei einen Produktivitäts-nachteil gegenüber einer Aufgabenerfüllung am Arbeits-platz wahrnimmt. Ganz im Gegenteil: Das Home Offi ce ist doch zumindest phasenweise derjenige Ort, an dem man auch über einen längeren Zeitraum einmal ungestört einen Gedanken zu Ende denken kann. Auch sollte man im Zeit-alter der Kommunikation über E-Mails, Videokonferenzen und soziale Netzwerke doch imstande sein, eine interper-sonelle Zusammenarbeit zu gewährleisten. Dass gerade ein Internetkonzern wie Yahoo hiermit off enbar seine Schwie-rigkeiten hat, mutet schon sehr erstaunlich an.

Täuscht der positive Eindruck, den Wissenschaft ler/innen von der Arbeit im Home Offi ce haben? Vielleicht ist er nicht repräsentativ und andere Berufsgruppen machen ganz an-dere Erfahrungen. An dieser Stelle hilft ein Blick auf die empirische Evidenz. Es gibt inzwischen eine Reihe empiri-scher Arbeiten zu diesem Th ema. Dabei dominieren die po-sitiven Produktivitätseff ekte eindeutig. Eine hockaktuelle Interventionsstudie, die von Ökonomen der Stanford Uni-versity unter Call-Center-Mitarbeitern einer grossen chi-nesischen Reisevermittlung durchgeführt wurde, belegt eine Produktivitätssteigerung um 13 %. Diese vergrössert sich sogar deutlich, sobald die Call-Center-Mitarbeiter den Ort der Aufgabenerfüllung frei wählen dürfen. Gleichzei-

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au s D E n M E D i E n

UniVersität

90 Jahre: Am 12. September 2013 durfte Prof. Frank Vischer seinen runden Geburtstag feiern.Fo

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runder Geburtstag einer prägenden Figur

■ Auch wenn die Universität Basel in ihrer 553-jährigen Geschichte viele herausragende Persönlichkeiten erlebt hat, so gilt es doch einen emeritier-ten Professor hervorzuheben, der unsere Institution besonders geprägt hat und vor ein paar Wochen einen runden Geburtstag feiern durfte: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Frank Vischer ist nun 90 Jahre alt und immer noch äus-serst aktiv.

Eigentlich wollte er Kunstgeschichte in Verbindung mit der Geschichte der Neuzeit studieren, wie er in seinen zum Geburtstag erschienenen Er-innerungen «Frank B. Vischer – Lebensetappen» beschreibt. Doch zum Glück für die Universität und den Wirtschaftsstandort Basel haben ihn die schlechten Berufsaussichten auf diesen Gebieten davon abgehalten – Frank Vischer setzte die Familientradition fort und begann sein Studium an der Juristischen Fakultät, wo er rasch akademische Karriere machte. Von 1963 bis 1993 war er Ordinarius für Privatrecht, Internationales Pri-vatrecht und Arbeitsrecht. Er hat unsere Universität nicht nur als Rektor (1979/80) bestens vertreten, auch der Bundesrat setzte auf den brillanten Basler Juristen, wenn schwierige Verhandlungen anstanden oder neue Gesetze formuliert werden mussten.

Obwohl sich Frank Vischer gegen die Kunstgeschichte und für ein Jus-Studium entschieden hatte, konnte er seine Affinität zur Kunst wirkungs-voll einsetzen: Als Präsident des Kunstmuseums Basel (1964 bis 1994) hat er sich für den Kauf wichtiger Werke zeitgenössischer Künstler wie Joseph Beuys, Barnett Newman, Constantin Brancusi oder Dan Flavin starkge-macht und der öffentlichen Kunstsammlung Basel damit zu einmaligen Schätzen verholfen. Am 12. September 2013 feierte Frank Vischer seinen 90. Geburtstag – die Universität Basel wünscht ihm auf diesem Weg alles Gute.

■ Dynamischer Arbeitsmarkt Für den Schwei-

zer Arbeitsmarkt gibt es Anzeichen, dass er sich

im weiteren Verlauf dieses Jahres dynamischer

entwickeln könnte als zuletzt. Der vom Leiter der

Forschungsstelle für Arbeitsmarkt- und Indust-

rieökonomik an der Universität Basel, George

Sheldon, berechnete saisonbereinigte Frühindi-

kator ist erstmals im laufenden Jahr gesunken.

(10.9.2013)

■ Verbesserung in den rankings «Die Univer-

sität Basel verbessert sich in internationalen Ran-

kings», teilte die Universität gestern mit. Grund

für die Zufriedenheit ist das soeben publizierte

«QS World University Ranking» 2013. Die Uni-

versität Basel hat sich gegenüber dem Vorjahr

um elf Plätze verbessert. Damit liegt die Uni Ba-

sel neu auf Platz 110. Auch in einem weiteren in-

ternationalen Ranking macht die Uni Plätze gut.

In dem in Fachkreisen renommierten Shanghai-

Ranking verbessert sich die Uni Basel um zwei

Ränge. Mit Platz 83 bleibt sie auch dieses Jahr

unter den 100 besten Universitäten weltweit.

(11.9.2013)

■ Large coverage in Us media Scientists at the

University of Basel, Switzerland say they have

found the first reliable evidence that sleep pat-

terns are influenced by lunar changes. The study,

published in Current Biology, shows brain activ-

ity related to deep sleep in volunteers dropped

by 30 percent around the full moon. The study

subjects also took longer to fall asleep and had

shorter nights. (26.7.2013)

■ Film für national Geographic Die wunder-

schönen Farbbilder, die tiefe Einblicke in eine

eigentlich unsichtbare Welt ermöglichen, stam-

men aus dem Biozentrum der Universität Ba-

sel und werden für einen Kinofilm der «National

Geographic Society» produziert. Das Kernstück

der Arbeit bildet ein 1,2 Millionen teures Elekt-

ronenmikroskop, das im zweiten Untergeschoss

an der Mattenstrasse steht. (23.5.2013)

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und jährlich 120 000 Franken für den Betrieb desselben ge-sprochen. Einen Monat später kam auch die Unterstützung durch den Kanton Basel-Stadt, dessen Regierung jährlich 50 000 Franken zusagte, um ein Konfuzius-Institut mit der Partneruniversität in Shanghai einzurichten. Diese Finan-zierung ist auf fünf Jahre befristet. Diese Finanzierungs-zusicherungen waren Grundlage für konkrete Verhandlun-gen mit den chinesischen Partnern. Die Dachorganisation Hanban erwartet von ihren Partnern im Ausland eine fun-dierte Finanzierung – erst dann ist auch sie bereit, Mittel im gleichen Ausmass zu sprechen.

Das «Confucius Institute Headquarter» Hanban hat in den letzten Jahren weltweit über 400 Konfuzius-Institute gegrün-det. Immer liegt die Zusammenarbeit einer chinesischen Uni-versität mit einer Hochschule im Gastland zugrunde. Das erste Konfuzius-Institut der Schweiz wurde im November 2011 an der Universität Genf gegründet. In Basel entsteht nun das erste Zentrum für chinesische Sprache und Kultur der Deutschschweiz. Geführt wird das Konfuzius-Institut Basel von der gebürtigen Chinesin Qi Zhu Ammann, die an der Universität Basel Ökonomie studiert hat und seit mehreren Jahren als Chinesisch-Lehrerin und Dolmetscherin gearbei-tet hat.

in Anwesenheit der chinesischen Botschafterin Xu

Jinghu und des Basler regierungspräsidenten Guy

Morin konnte am 21. september das «Confucius institute

at the University of Basel» feierlich eröffnet werden.

Nach zweijähriger Planungszeit erhält Basel am Steinen-graben 22 ein Zentrum für chinesische Sprache und

Kultur, und die Universität Basel hat mit der East China Normal University (ECNU) in Shanghai nun eine Partne-rin, die zu den besten Hochschulen Chinas gehört.

Die ECNU ist mit ihren knapp 30 000 Studierenden eine für chinesische Verhältnisse kleine, wissenschaftlich gesehen aber eine sehr bedeutende Universität und zählt zu den bes-ten 16 Hochschulen Chinas. «Das Konfuzius-Institut ist eine Möglichkeit, die chinesische Sprache und Kultur in Basel besser zu verbreiten und gleichzeitig die chinesischen Stu-dien akademisch an unsere Universität anzubinden», er-klärte Antonio Loprieno. Für diese akademische Anbindung wird die neue Leiterin des Europainstituts, Prof. Madeleine Herren-Oesch, verantwortlich sein.

Im November 2012 hatte der Universitätsrat das Projekt zur Gründung eines Konfuzius-Instituts in Basel gutgeheissen

Konfuzius-institut feierlich eröffnetText: Matthias Geering, [email protected]; Fotos: Peter Schnetz

stationen einer eröffnungsfeier: Freundschaftliches Treffen im Wildt'schen Haus; offizielle Einweihung des neuen Domizils am Steinengraben 22 durch Rektor Antonio Loprieno; Übergabe einer Konfuzius-Statue durch den Vizepräsidenten der East China Normal University; Enthüllung des Gastgeschenkes.

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tag der forschung am 8 . november 2013

Die Bedeutung des SNF für die Universität BaselText: Edwin C. Constable, [email protected], Foto: Christian Flierl

Erfolgreiche Zusammenarbeit: Die Kunsthistorikerin Susanne Leeb – hier mit Studierenden im Schaulager – ist seit 2012 Laurenz-Professorin für zeitgenössische Kunst und in dieser Funktion auch in Eikones, dem Nationalen Forschungsschwerpunkt des SNF, als Forscherin engagiert.

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FokUS

wicklung von Einzelnen als auch Forschungsthemen mit na-tionaler Bedeutung. Die Mobilitätsstipendien der Programme Doc.Mobility, EarlyPostdoc.Mobility und Advanced Postdoc.Mobility unterstützen unsere angehenden Forschenden bei ihren ersten Karriereschritten. Das Programm Ambizione und vor allem auch die SNF-Förderungsprofessur ermögli-chen unseren herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen bedeutsamen akademischen Karrier-eschritt, indem sie ihnen erlauben, langfristige Forschungs-projekte aufzubauen und durchzuführen. Die Universität Basel beherbergt eine bedeutende Anzahl solch hochqualifi-zierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Als Uni-versität begrüssen wir das Engagement des SNF, Frauen in ihrer akademischen Karriere zu fördern. Als Institution ar-beiten wir im Sinne der Chancengleichheit daran, die soge-nannte «gläserne Decke» zu durchbrechen.

Die Universität und der SNF arbeiten auf vielen Ebenen eng zusammen. Unsere Professorinnen und Professoren sind ak-tive wissenschaftliche Mitglieder des Forschungsrats des SNF sowie der lokalen Forschungskommission. Mit dieser wichtigen Arbeit und ihrem verdankenswerten Engagement leisten sie einen bedeutenden Beitrag für die Wissenschaft-liche Gemeinschaft, der leider nicht immer genügend Aner-kennung findet. Die Grafik auf Seite 16 zeigt das Total der jährlichen Zu-sprachen durch den SNF an ausgewählte Schweizer Univer-sitäten von 2005 bis 2012. Positiv zu bewerten ist, dass die Gesamtsumme an erhaltenen Geldern gewachsen ist. Den-noch muss auch bemerkt werden, dass unsere Wachstums-rate im Vergleich zu anderen Universitäten, mit denen wir in Konkurrenz stehen, kleiner ausfällt. Momentan analysie-ren wir diesen Trend, um eine Strategie zu entwickeln, die unsere Wachstumsrate dem generellen Trend anpassen soll. Ein möglicher Faktor für diese Entwicklung ist die «Sätti-gung» der vorhandenen Forschungsräume, welche die Pla-nung neuer, grosser Forschungsprojekte beeinflusst.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der SNF eine zentrale Finanzierungsquelle der Grundlagenforschung an der Universität Basel darstellt. Der SNF unterstützt die For-schung auf allen Ebenen und in allen Disziplinen. Es liegt in den Händen unserer Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler, sicherzustellen, dass wir weiterhin qualitativ hochstehende Anträge einreichen und unsere Position als an-erkannte und international konkurrenzfähige Forschungs-institution halten.

Prof. Dr. Edwin C. Constable ist Vizerektor Forschung der Universität Basel.

Der Schweizerische Nationalfonds ist für die Universität

Basel die wichtigste Finanzierungsquelle für die Grund-

lagenforschung. Er unterstützt alle Gebiete der For-

schung im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaf-

ten, der Medizin und der Naturwissenschaften. Im Jahr

2012 erhielt die Universität Basel vom SNF rund 70 Milli-

onen Franken für ihre Grundlagenforschung. Etwa gleich

viele Drittmittel erhielt die Universität aus europäischen

Forschungsgeldern und von Stiftungen.

Bei der Akquisition von SNF-Geldern für ihre Projekte sind die Forscher der Universität Basel äusserst erfolg-

reich: Etwa 60 Prozent der eingegebenen Projekte werden vom SNF positiv beurteilt. Diese Erfolge ermöglichen den Forschenden nicht nur die Weiterführung ihrer eigenen Projekte, sie bringen der Universität als Ganzes auch Over-head-Mittel in der Höhe von derzeit 8,5 Millionen Franken jährlich, welche diese wiederum in ihre Forschungsinfra-struktur investieren kann. Gerade wegen der teuren Infra-struktur werden Projekte im Bereich der Naturwissenschaf-ten und der Medizin mit höheren Beträgen gefördert als jene der Geistes- und Sozialwissenschaften.

Die Universität Basel sieht in den Geldern des SNF und der EU-Forschungsprojekte einen quantitativen Massstab für die Exzellenz ihrer Forschung. Ein Erfolg beim Einwerben dieser Drittmittel wir mit sogenannten «Matching Funds» belohnt – diese zusätzlichen Gelder können die Forscher in ein Projekt ihrer Wahl investieren. Neben der Finanzierung von Projekten in der Grundlagenforschung, an denen ein-zelne oder kleinere Gruppen von Forschenden arbeiten, sind für uns als Universität auch eine Reihe von anderen For-schungsförderungsprogrammen von grosser Bedeutung. Insbesondere zu nennen sind hier die Programme zur För-derung von klinischer und medizinischer Forschung, von Kohortenstudien und zum Aufbau von klinischen Studien. Diese Programme tragen massgeblich zur Steigerung der Qualität unseres Forschungsschwerpunktes an der Schnitt-stelle von Medizin und Life Sciences bei. Die Bestrebungen des SNF, durch das Programm Sinergia die interdisziplinäre Forschung zu unterstützen, werden in Zukunft dabei helfen, diejenigen Forschungsvorhaben zu fördern, die nicht einer einzelnen Fakultät unserer Universität zuzuordnen sind. Durch Sinergia können wir Doktorierende in thematischen Gruppen zusammenfassen, die zwar an verschiedenen Schweizer Hochschulen, aber an gleichen Themen arbeiten. Forschende nehmen den SNF in erster Linie als Institution wahr, die Grundlagenforschung finanziert. Doch der SNF spielt eine wesentliche Rolle in allen Phasen einer akademi-schen Karriere; er fördert sowohl die wissenschaftliche Ent-

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SNF- Pr äSideNt MartiN Vet terli iM iNterView

Stärkung der Grundlagenforschung Interview: Matthias Geering, [email protected], Foto: Christian Flierl

Martin Vetterli, Ihr Vorgänger Dieter Imbo-den hat sich für die Förderung junger For-scher und die Gleichstellung von Frau und Mann eingesetzt – zwei wichtige Pfeiler des SNF-Leitbilds. Wo möchten Sie Schwer-punkte setzen?

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz ist ein Dau-erthema, ebenso die Gleichstellung. Doch gerade die Gleichstellung ist nicht eine in der Wissenschaft isolierte Problematik, sondern eine Aufgabe, welche die Gesell-schaft kollektiv lösen muss. Da sind noch grosse Anstrengungen nötig, und es wird auch einige Zeit dauern, bis wir einen be-friedigenden Zustand erreichen.

Bei den Bachelor- und Masterabschlüssen an Schweizer Universitäten sind die Frauen inzwischen in der Mehrheit. Kann man da-von ausgehen, dass es nun nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich das auch auf den Mittelbau und auf die Professuren durch-schlägt?

In meinem Fachgebiet, der Informatik und Mathematik, ist diese Problematik noch ausgeprägter anzutreffen als in an-

deren Disziplinen. Vermehrt stelle ich aber fest, dass beispielsweise Frauen aus arabischen Ländern oder aus Osteuropa bewusst diese Fachrichtung einschlagen – ganz einfach, weil sie dieses Studium als attraktiven Weg einschätzen, um aus dem Schatten der Männer zu treten. Aus ver-schiedenen Gründen ist diese Sichtweise bei uns in der Schweiz noch nicht so ver-breitet.

einbarung zur Zusammenarbeit unterschrie-ben. Welche Rolle spielt Asien für den Forschunsplatz Schweiz?

Asien ist schon seit vielen Jahren ein wichtiger Partner der Schweiz. Korea ist ein gutes Beispiel, bei dem man sehen kann, wie rasch sich ein Land entwickeln kann: In den 1950er-Jahren war Korea noch eines der ärmsten Länder der Welt, heute ist es eine der wichtigsten Wirt-schaftsmächte Asiens. Lange hat Korea nur in angewandte Forschung investiert, doch heute merken die Verantwortli-chen, dass ihnen die Basis – die Grundla-genforschung – fehlt. In diesem Bereich möchten die Koreaner nun mit der Schweiz zusammenarbeiten.

In dieser Hinsicht ist die Schweiz Vorbild für viele andere Nationen. Denn die In-novationsfähigkeit unseres Landes be-weist, dass Investitionen in die Grundla-genforschung entscheidend sind für eine nachhaltige Entwicklung einer Volks-wirtschaft.

Weltweit wird die Forschung immer kompe-titiver und kostenintensiver. Wo sehen Sie in diesem Umfeld die Chancen einer Universi-tät wie jener in Basel?

Die Universität Basel kann auf eine lange, erfolgreiche Geschichte zurückblicken und hat viele grosse Wissenschaftler her-vorgebracht. Und wie alle Schweizer Uni-versitäten kann sie den Forschenden her-vorragende Arbeitsbedingungen bieten. Darum gelingt es auch immer wieder, Top leute zu berufen. Wenn die richtigen Leute da sind, dann ist auch die Qualität der Forschung auf höchstem Niveau und die Universität kann erfolgreich Drittmit-tel akquirieren. Letztendlich entscheidet die individuelle Exzellenz der Forschen-

Z u r P e r s o n

n Seit Januar 2013 steht Prof. Martin Vet-

terli als Präsident dem Schweizerischen

Forschungsrat vor, dem Führungsgremium

des Schweizerischen Nationalfonds. Der

Elektroingenieur hat an der ETH Zürich, an

der Stanford University in Kalifornien und an

der EPF Lausanne studiert und unterrichte-

te danach an der Columbia University New

York und an der University of California in

Berkeley. 1995 wurde er an die EPF Lau-

sanne berufen. Er ist ordentlicher Professor

für Kommunikationssysteme und war von

2004 bis 2011 Vizepräsident der EPFL.

FokuS

Der Aktionsplan 2013–2016 beschreibt de-tailliert die vom SNF geplanten Massnah-men der nächsten Jahre. Wie stark trägt die-ser Aktionsplan Ihre Handschrift und wo werden Sie zusätzlich eigene Akzente setzen?

Ich sage das ganz offen: Dieser Massnah-menplan ist vor meinem Antritt entstan-den, und das ist auch gut so. Den SNF gibt es seit 60 Jahren, da ist Kontinuität ein ganz wichtiges Kriterium. Ein Anliegen, das mir aber sehr wichtig ist und für das ich mich engagiere, ist die Grundlagen-forschung, die es zu beschützen gilt. Die Förderung der «Bottom-up-Forschung» ohne präzise Vorgabe eines Ziels ist und bleibt unsere Kernaufgabe. «Best possible science by the best possible people.»

Der SNF wird immer mehr auch zum inter-nationalen Player – mit Joint Research Pro-jects soll die Zusammenarbeit mit den auf-strebenden Staaten Brasilien, China, Indien, Russland und Südafrika gestärkt werden. Im Juli haben Sie mit Bundesrat Schneider-Am-mann Südkorea besucht und dort eine Ver-

Letztendlich entscheidet die individuelle exzellenz,

ganz unabhängig von der Grösse der Institution.

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den, ganz unabhängig von der Grösse der Institution. Als weiteren Vorteil für die Universität Basel sehe ich ihre geografi-sche Nähe zu Instituten wie dem FMI und zu den grossen Life-Sciences-Firmen.

Grosse Förderinstrumente wie die National Centres of Competence in Research (NCCR) sind, gerade für Universitäten wie jene in Ba-sel, überlebenswichtig. Wird bei der Vergabe rein nach wissenschaftlicher Exzellenz geur-teilt oder gibt es politischen Druck, diese Mit-tel in einer gewissen Breite zu verteilen?

Wir vom SNF beurteilen die eingereich-ten Projekte ausschliesslich aufgrund von wissenschaftlichen Kriterien und liefern dem Staatssekretariat für Bildung, For-schung und Innovation (SBFI) eine en-

gere Auswahl ab. Welche dieser evaluier-ten Projekte schliesslich das Rennen machen, entscheidet die Politik. Die meisten NCCR-Anträge sind jedoch Pro-jekte, an denen mehrere Schweizer Uni-versitäten gemeinsam beteiligt sind. Die Forschenden sind klug genug und wissen, dass die Chancen auf einen Zuschlag hö-her sind, wenn ihre Bewerbung von ei-nem universitätsübergreifenden Netz-werk getragen wird.

Der SNF hat den Anspruch, die Exzellenz des Forschungsplatzes Schweiz zu steigern. Die beiden ETH sind in den internationalen Rankings ausgezeichnet platziert – welche Rolle bleibt den kantonalen Universitäten im internationalen Wettbewerb?

Wir dürfen nicht vergessen, dass die ETH und die EPFL technische Hochschulen sind. Wenn ich dort über den Campus gehe, dann treffe ich vielleicht einen an-deren Ingenieur oder einen anderen Phy-siker. Die Stärke der Universität ist ihre fantastische Vielfalt, die es den Studie-renden und den Forschenden erlaubt, sich mit einem unglaublich breiten Feld der Wissenschaft auseinanderzusetzen. Statt nun nur auf die Rankings der ETH zu schielen, sollte man vielmehr selbstbe-wusst diese Qualität der Volluniversität hervorheben.

In der Politik wird immer wieder moniert, die Schweiz importiere zu viele ausländische Forschende, statt dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben. Welche Bedeutung haben die Wissenschaftler/-innen und aus dem Ausland für unsere Forschungsland-schaft und was würde passieren, wenn dieser Zufluss aufgrund politischen Drucks einge-schränkt würde?

Die Schweiz bietet seit Mitte des 19. Jahr-hunderts ein internationales, offenes Sys-tem an, das für Forschende aus aller Welt höchst attraktiv ist. Bei der Gründung der ETH im Jahre 1855 waren ein Gross-teil der Professoren Deutsche. Es hat nicht zu viele ausländische, sondern zu wenig Schweizer Forschende, weil viele den Weg in die Privatwirtschaft einer akademischen Laufbahn vorziehen. Die akademische Laufbahn muss attraktiver ausgestaltet werden, damit sich wieder mehr Schweizerinnen und Schweizer für diesen Weg entscheiden. Eine wissen-schaftliche Laufbahn einschlagen heisst immer auch, ein Risiko einzugehen. Diese Risikobereitschaft ist in der Schweiz leider nicht so ausgeprägt wie in anderen Ländern. Wenn aus politischen Gründen die Mobilität von ausländischen For-schenden eingeschränkt würde, dann wäre dies das Ende des Forschungsplat-zes Schweiz. Grosse Firmen wie Novartis oder Google würden sich aus der Schweiz zurückziehen und ihre Forschung nach Boston oder Shanghai verlegen.

FokuS

Mehr Schweizer Forschende: Prof. Martin Vetterli will die akademische Laufbahn attraktiver ausgestalten.

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Vorgeschichte des NatioNalfoNds

Basel-Stadt war heftigster GegnerText: Christoph Dieffenbacher, [email protected]

Gründungszeremonie am 1. August 1952 im Ständeratssaal in Bern; stehend rechts Nationalfonds-Gründer Alexander von Muralt.

Der Schweizerische Nationalfonds ist heute die wichtigs-

te Organisation der Forschungsförderung im Land. Dabei

war die Gründung der Stiftung 1952 im Vorfeld von star-

ker Opposition begleitet. Ein allererstes Vorhaben, das

bereits während des Zweiten Weltkriegs lanciert wurde,

scheiterte insbesondere am Widerstand der kantonalen

Universitäten – allem voran an der Opposition von Basel-

Stadt.

Der Nationalfeiertag von 1952 war ein grosser Tag für die Schweizer Forschung: In einem festlichen Akt wurde

am Vormittag des 1. August im Bundeshaus der «National-fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung» gegründet, darauf schritt man zum Bankett in den noblen «Schweizerhof». Mit dabei an der dreistündigen Zeremonie waren die Bundesräte Philipp Etter und Markus Feldmann, zudem alle, die in der damaligen schweizerischen For-schungsszene Rang und Namen hatten. Die Kernaufgaben der neu gegründeten Stiftung waren – und sind es zu einem guten Teil noch heute –, Projekte der Grundlagenforschung aller wissenschaftlichen Disziplinen finanziell zu unterstüt-zen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

Angst, den Anschluss zu verlieren

Gegründet wurde der Schweizerische Nationalfonds nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem aus der Befürchtung her-aus, dass Wissenschaft und Technologie in zahlreichen Län-dern jener der Schweiz weit überlegen seien. Forscher und Industrielle, die nach dem Krieg ihre Beziehungen zu aus-ländischen Kollegen wieder aufnahmen, waren konster-niert. Es herrschte so etwas wie Alarmstimmung, und nur eine grosse landesweite Anstrengung war nach ihrer Ansicht geeignet, das Absinken der Schweiz ins Mittelmass zu ver-hindern.

Die finanziellen Mittel für die Forschung, hiess es in einer Eingabe an den Bundesrat, seien «ungenügend und zu zer-splittert, um neben die hervorragenden Einzelleistungen die breite Entwicklung eines selbstständig arbeitenden wissen-schaftlichen Nachwuchses und eine tragende Grundschicht von wissenschaftlich erfolgreich arbeitenden Persönlichkei-ten zu stellen». Das Papier entstand unter Federführung des eigentlichen Nationalfonds-Gründers und ersten Präsiden-ten, des Berner Physiologieprofessors Alexander von Muralt (1903–1990).

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Erster Anlauf: Föderalismus verletzt?

Die gleichen Probleme waren schon lange zuvor erkannt wor-den. Bereits in den 1930er-Jahren nahm das Vorhaben Form an, die wissenschaftliche Forschung im Land zu unterstüt-zen; im Vordergrund standen damals noch die Förderung der Exportwirtschaft und Massnahmen zur Arbeitsbeschaffung. Diskutiert wurde etwa auch, ob die Bundeskredite an die Eid-genössische Technische Hochschule (ETH) zu erhöhen oder aber die kantonalen Universitäten bei der Unterstützung mit einzubeziehen seien.

Mitten im Zweiten Weltkrieg bekam die Initiative für eine zentrale Forschungsförderung erneut Rückenwind: 1942 er-hielten die Rektoren der Schweizer Universitäten einen Sta-tutenentwurf für einen Nationalfonds, der von Bundes- und Kantonsbehörden, Hochschulen, Pro Helvetia und Wirt-schaft getragen werden sollte. Aber gerade die Universitäten waren äusserst kritisch dazu eingestellt. Ihre Haltung wurde vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt unterstützt, das sich nun in die Debatte einschaltete: Der baselstädtische Er-ziehungsdirektor Carl Miville (SP, später PdA) regte sich in einem Brief an seine Kollegen darüber auf, dass ein zentrales Gremium über die Forschungsförderung des ganzen Landes entscheiden sollte. Dies verstosse gegen den Föderalismus, und da die Universitäten kantonal organisiert waren, sei gar ihre Autonomie in Gefahr.

Weniger Unterstützung befürchtet

Die Universitäten, die den kantonalen Gesetzen unterste-hen, sollten nicht Entscheidungen von überkantonalen Be-hörden unterworfen sein, schrieb Miville weiter. Zudem be-zweifelte der Basler Erziehungsdirektor, ob der geplante Stiftungsrat überhaupt in der Lage sei, die Beitragsgesuche zu beurteilen – dies müsse Aufgabe der Leitung jener Uni-versität sein, von der das Gesuch komme. Die Kantonsregie-rungen und Erziehungsdirektoren sollten stattdessen «jähr-lich eine bestimmte Summe zur Verfügung (stellen), die sie im Sinne (…) des Nationalfonds verwenden», lautete Mivil-les Vorschlag zur Finanzierung.

Der Hintergrund: Die Universität Basel profitierte damals stark von den Pharmaunternehmen, die in die wissenschaft-liche Forschung investierten. Die Gründung eines National-fonds, so die Befürchtung, würde wahrscheinlich zu einem Rückgang dieser Unterstützung führen, wenn die Beiträge der Unternehmen auf Kosten der Universität an eine zentrale Einrichtung fliessen würden. Dies vermuteten zumindest zwei der Initianten zur Gründung eines Nationalfonds, Ar-thur Rohn und Max Iklé.

Vor allem die Universitäten Bern, Basel und Zürich lehnten die ersten Statutenentwürfe für einen Nationalfonds ab. Der Basler Universitätsrektor Peter von der Mühll schlug einen Verteilschlüssel für die Forschungsgelder vor, der abhängig von den Beiträgen der Kantone und der dort ansässigen Un-ternehmen sein sollte. Doch damit würde ein Ungleichge-wicht hergestellt, das die Nationalfonds-Initianten nicht ak-zeptieren wollten: Da die ETH nicht einem Kanton, sondern dem Bundesrat unterstellt war, würde ihre Führungsposition gefährdet, hielten sie fest.

Weiter befürchteten die frühen Gegner eines Nationalfonds an den Universitäten eine Ungleichbehandlung der einzelnen Wissenschaftsbereiche: Da die ersten Statutenentwürfe vor allem Forschungszentren für Industrie und Landwirtschaft fördern wollten, würden diese auf Kosten der Geisteswissen-schaften und der Medizin begünstigt. Welcher Historiker konnte schon behaupten, dass seine Arbeit von wirtschaftli-chem Interesse sei, hiess es zum Beispiel. So wurde auch ein Verteilschlüssel nach wissenschaftlichen Disziplinen ange-regt.

Zweiter Versuch erfolgreich

Die frühe Opposition hatte vorerst Erfolg: Der erste Anlauf für einen Schweizerischen Nationalfonds von 1942 scheiterte schliesslich ganz, und zwar in erster Linie als Folge des Wi-derstands des Basler Erziehungsdirektors Carl Miville. Auch der zweite Versuch zur Gründung eines Nationalfonds zur Förderung der Grundlagenforschung und des wissenschaft-lichen Nachwuchses war von etlichen Widerständen beglei-tet, doch endete er schliesslich erfolgreich. Der Vertreter der Universität Basel findet sich unter den Mitunterzeichnern ei-nes Memorandums an den Bundesrat vom Dezember 1950, das die Errichtung eines Nationalfonds zur Förderung der Grundlagenforschung anregte; wichtiger Punkt dieses Me-morandums war, dass der Unterricht an den Universitäten Sache der Kantone bleiben sollte. Von diesem Moment an dauerte es nicht einmal zwei Jahre bis zur feierlichen Grün-dungssitzung im Bundeshaus am Tag des Schweizer Natio-nalfeiertags, dem 1. August 1952.

Quellen www.snf.ch Antoine Fleury und Frédéric JoyceDie Anfänge der Forschungspolitik in der Schweiz.Gründungsgeschichte des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, 1934–1952. hier + jetzt, Baden 2002

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Die Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS), auch

bekannt unter dem Namen NCCR (National Centres of

Competence in Research), liegen in der Verantwortung

der Abteilung IV des SNF-Forschungsrates. Es handelt

sich um umfangreiche und entsprechend ressourcenin-

tensive Programme, die zum Ziel haben, die Forschungs-

landschaft der Schweiz zu strukturieren. Gefördert wer-

den langfristig angelegte Forschungsvorhaben mit

strategischer Bedeutung für die Schweiz. Die Ausschrei-

bungen sind thematisch offen. Themen werden von den

antragstellenden Gruppen selbst definiert. Eine Ausnah-

me bildete die Ausschreibung im Jahr 2003, die auf geis-

tes- und sozialwissenschaftliche Themen begrenzt war.

Nationale Forschungsschwerpunkte müssen aus bereits bestehender starker Forschung hervorgehen. Interdis-

ziplinarität ist ein wichtiges Element. Es müssen Synergien zwischen Hochschulen genutzt und innovative Ansätze ver-folgt werden. Die vom NFS aufgebauten Strukturen sollen sich durch Nachhaltigkeit auszeichnen. Dies bedingt, dass sie so implementiert werden, dass sie nach Ablauf der Finanzie-rung durch den SNF weiterbestehen können. Ein NFS wird in der Regel für drei Mal vier Jahre mit Beiträgen von 3 bis

4 Mio. CHF pro Jahr unterstützt, wobei der Beitrag mit dem Projektverlauf abnimmt. Die am NFS beteiligten Hochschu-len sind gefordert, Beiträge in kind wie auch in cash zu leis-ten, welche mindestens so hoch sind wie der SNF-Beitrag. Ein NFS strukturiert sich in ein Leading House, das mit an-deren Hochschulen als Partner zusammenarbeitet. Möglich ist auch der Status eines Co-Leading House.

Nachwuchsförderung sowie Wissens- und

Technologietransfer

NFS beschränken sich nicht auf reine Forschungskooperatio-nen. Grosse Bedeutung nimmt auch die Ausbildung von Nachwuchskräften sowie die Förderung von Frauen ein. Zu-dem ist der Wissens- und Technologietransfer ein wichtiger Bestandteil. Das Bewerbungsverfahren erfolgt zweistufig. Die im ersten Schritt eingereichte Projektskizze wird von einem internationalen Expertengremium wissenschaftlich evaluiert. In die Evaluation fliessen ebenfalls die Absichtserklärungen der involvierten Hochschulen ein. Die Autoren herausragen-der Anträge werden schliesslich motiviert, einen vollständi-gen Antrag zu verfassen. Darin müssen die Aktivitäten der ersten Vierjahresperiode konkret beschrieben und eine For-schungsstrategie für die anschliessenden Phasen aufgezeigt werden. Neben dem Nachweis wissenschaftlicher Exzellenz fliessen auch Überlegungen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) bezüglich der For-schungskoordination im Hochschulbereich und der Abstüt-zung durch die Heiminstitutionen. mit in die Evaluation ein.

Dieser aufwendige Prozess führt dazu, dass zwischen Aus-schreibung eines NFS und Aufnahme der Forschung knapp drei Jahre verstreichen. Mit der Freigabe der Mittel zieht sich der SNF nicht etwa zurück – er begleitet den NFS eng im Rahmen eines Advisory Board mit jährlichen Site Visits. Ausschreibungen für NFS erfolgten in den Jahren 1999, 2003, 2008 und 2011. Als Leading House ist die Universität Basel stolz auf ihre NFS «Nanowissenschaften» und «Bild-kritik» sowie auf den NFS «Quantenwissenschaften und -technologie», bei dem die Universität zusammen mit der ETH Co-Leading House ist. In der aktuellsten Ausschrei-bung ist die Universität mit zwei NFS-Anträgen dabei.

NatioNal ceNtres of competeNce iN research

Die Forschungs- schwerpunkte des SNF

Text: Christian Sengstag, [email protected]

FokuS

T o Ta l a l l e r Z u s p r a c h e n d e s s n F a n au s g e wä h lT e h o c h s c h u l e n d e r s c h w e i Z

Quelle: Statistiken 2012 des SNF

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Als wichtigstes organ der Forschungsförderung in der

Schweiz trägt der Schweizerische Nationalfonds eine

besondere Verantwortung für die unterstützung der For-

schenden in ihren jeweiligen Forschungszusammenhän-

gen. Dieser Verantwortung wurde der SNF in der Vergan-

genheit hauptsächlich durch die breite Förderung der

Grundlagenforschung gerecht. Diese Form der Förde-

rung trägt immer auch eine sehr starke komponente der

Nachwuchsförderung in sich, da die Projektarbeiten

meist durch Doktorierende durchgeführt werden. Diese

haben dann die Chance, sich auf einer bezahlten For-

schungsstelle wissenschaftlich zu qualifizieren.

Nicht zuletzt durch den starken Einfluss der aktiven For-schenden, die selbst als Forschungsräte in den ver-

schiedenen Abteilungen und Kommissionen des SNF über die Gesuche entscheiden und die Geschicke des SNF len-ken, wurden in letzter Zeit die Instrumente des SNF zur For-schungsförderung aufgrund der Bedürfnisse der Schweizer Forschungslandschaft stark diversifiziert. So kamen zu den «klassischen» Projekt- und Personenförderungen massge-schneiderte Programme in ebendiesen Bereichen hinzu. Weitere Themen wie wissenschaftliche Infrastrukturen, Wis-senschaftskommunikation, die Förderung der klinischen Forschung und von Forschungskooperationen wurden auf verschiedene Weise in die Förderungsmöglichkeiten aufge-nommen. Die Förderung von Frauen in der Wissenschaft ist einerseits ein Auftrag des Bundesrates an den SNF und ande-rerseits auch ein genuines Anliegen der Forschungscommu-nity. Dementsprechend hat der SNF spezifische Programme zur Frauenförderung aufgelegt, und er verfolgt bei all seinen Programmen sehr genau den Anteil an Frauen bei den diver-sen Gesuchen und Zusprachen.

Wissenschaftliche Qualität steht im Zentrum

Da bei der Gesuchsbeurteilung beim SNF in jedem Fall die wissenschaftliche Qualität der Gesuche im Zentrum steht, hat sich der SNF über die Jahre einen hervorragenden Ruf bei der Beurteilung von Forschungsgesuchen erworben. Dies führte unter anderem dazu, dass der SNF im Auftrag des Staatssekretariats sogar bei Programmen, die nicht vom SNF

verwaltet werden (beispielsweise SystemsX.ch), die Beurtei-lung der Gesuche übernommen hat.

Eine Förderung durch den SNF lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht: Neben der Unterstützung des Forschungsvorhabens profitieren die erfolgreichen Gesuchstellenden auch vom Qualitätslabel «SNF-gefördert». Der Tag der Forschung am 8. November bietet die Möglichkeit, mehr über SNF-For-schungsförderung und deren Instrumente zu erfahren: Von Ambizione über (Post)Doc-Mobility bis Sinergia – für jedes Fach von der Altertumswissenschaft bis zur Zoologie und für (fast) jede persönliche Forschungssituation ist etwas dabei.

Bernd Hägele ist Ko-Leiter Ressort Forschung der Universität Basel.

iNdiv iduelle förderuNg voN ex zelleNz

Die Förderinstrumente des SNF – für jeden etwas dabei

Text: Bernd Hägele, [email protected]

FokuS

d i e F ö r d e r i n s T r u m e n T e d e s s n F

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) bietet eine breite

Palette von Förderungsmöglichkeiten an, die eine wissen-

schaftliche Karriere individuell unterstützen können.

Instrumente zur karriereförderung in allen Disziplinen

• Mobilitätsstipenden: Doc.Mobility, Early Postdoc.Mobility

und Advanced Postdoc.Mobility

• Marie Heim-Vögtlin: Frauenförderung

• Ambizione, Ambizione-PROSPER, Ambizione-SCORE

• SNF-Förderungsprofessuren

Instrumente zur karriereförderung in

den Geistes- und Sozialwissenschaften

• Doc.CH (GSW)

• Sommerkurse (Weiterbildungskurse)

• Graduiertenkurse

Instrumente zur karriereförderung in

der Biologie und Medizin

• MD-PhD-Programm

Internationale Vernetzung

• International Short Visits

Förderung der Mobilität von Doktorierenden

in vom SNF unterstützten Forschungsprojekten

• Mobilitätsbeiträge in Projekten

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Mit dem Mobilitätsstipendium ins Herz der Finanzwelt

ganz schön viel Arbeit bedeutet, empfinde ich es im Nachhinein als hilfreich, denn es hat mich gezwungen, meine Forschungs-frage gut zu durchdenken», erläutert We-ber. Nach ein paar Monaten des Bangens und Hoffens stand dann endlich fest, dass es Mitte 2011 für zwölf Monate in die USA gehen würde. Das Stipendium hat Webers Lebensunterhaltskosten sowie einen Teil seiner Reisekosten finanziert. «New York ist ein teures Pflaster, die Unterstützung war dem aber durchaus angemessen.»

Ohne den SNF, meint Weber, wäre wohl nichts aus diesem intensiven und fruchtba-ren Forschungsjahr geworden. «Zwar gibt es in der Schweiz zahlreiche Stiftungen, bei denen man sich um kleinere Beträge bewer-ben kann, geht es aber um Unterstützung für ein ganzes Jahr, wird es schwierig.» op

Klinische Förderprofessur: Zwischen Labor und Patienten

sen. Ohne die Förderung hätte ich der Forschung wohl früher oder später den Rü-cken gekehrt.» Im Rahmen der klinischen Förderprofessur arbeitet Stern weiterhin die Hälfte seiner Zeit im Spital. «Damals habe ich mich für diese Aufteilung entschieden, weil mir die Arbeit mit den Patienten am Herzen liegt. Heute würde ich das wohl nicht mehr tun, denn ein Labor zu leiten ist aufwendiger, als man denkt», erklärt Stern. Der SNF hat ihm angeboten, die Professur um zwei Jahre zu verlängern. «So ein Ange-bot nehme ich natürlich dankend an, dieses Mal aber mit einem reduzierten klinischen Pensum.» Die Vorteile einer SNF-Förde-rung gehen weit über den rein finanziellen Aspekt hinaus. Deshalb lautet Sterns Rat-schlag an die Kolleg(inn)en: «Bevor man ir-gendwelche Alternativen sucht, sollte man es zuerst über den SNF versuchen.» op

n  Nach seinem Medizinstudium an der Universität Basel verbrachte Prof. Martin Stern zwei Jahre in Italien in einem Labor. 2007 kehrte er nach Basel zurück und be-kam die Möglichkeit, neben seiner klini-schen Arbeit im Spital weiterhin im Labor zu forschen. «Damals hatte ich aber immer nur Mittel für mich selber, konnte keine Mitarbeiter anstellen und musste die La-borarbeit alleine machen.» Mit der vierjäh-rigen Förderprofessur des SNF sind diese Zeiten vorbei: Heute leitet der Hämatologe ein fünfköpfiges Team.

In den Jahren zuvor hatte sich Stern immer von einem Projekt zum nächsten gehangelt. Die Finanzierung war selten für mehr als sechs Monate gesichert. «Der SNF ermög-licht es mir, viel Zeit in ein Projekt zu inves-tieren, ohne sofort Resultate liefern zu müs-

n  Im letzten Jahr seiner Dissertation wollte sich Wirtschaftswissenschaftler Peter Weber noch einmal ganz auf seine Forschung kon-zentrieren. Das SNF-Stipendium für ange-hende Forschende hat es ihm ermöglicht, seine Dissertation ein Jahr in New York voranzutreiben. Die NYU Stern School of Finance ist international renommiert und liegt mitten in einem der wichtigsten Finanzzentren der Welt. Kein Wunder, herrscht um die Aufnahme an der Fakultät ein harter Wettbewerb.

Weber, Doktorand und Assistent am WWZ in Basel, darf sich zu den Glücklichen zäh-len, die hier einen Platz ergattern konnten. Entscheidend geholfen hat ihm dabei das SNF-Mobilitätsstipendium für angehende Forschende. Zu Beginn galt es ein Research Proposal einzureichen. «Obwohl so was

Prof. Martin Stern, SNF-Förderungsprofessur

Peter Weber, angehender Forscher

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Förderprofessur: Exzellente Rahmen­bedingungen für spannende Forschung

sehe das als grosses Geschenk», erklärt sie. Der entscheidende Unterschied zu einer or-dentlichen Professur liegt nach Meinung der Forscherin im Lehrpensum. «Norma-lerweise sind in einer Professur bis zu zwölf Stunden Lehre inbegriffen. Bei der Förde-rungsprofessur ist der Anteil an Lehre zu-gunsten der Forschung deutlich reduziert. Man kann sagen, dass die Förderungspro-fessur eigentlich eine Forschungsprofessur ist.»

Die SNF-Förderungsprofessur ermöglicht einen wichtigen Karriereschritt. Wie für Capus, bedeutet sie in der Regel auch zu-sätzliche Zeit: «Forschende, die alle Bedin-gungen für eine Berufung erfüllen, bekom-men so noch mal ein paar Jahre Zeit, wissenschaftliche Beiträge zu leisten und sich auf einen Lehrstuhl zu bewerben.» op

Ambizione: Für jede Lebensphase das passende Fördermittel

nikalltag ist ein wichtiger Bestandteil des Fördermittels und ist mir sehr wichtig», er-läutert Khanna. Das Programm richtet sich an junge Forschende, die selbstständig ein Projekt planen und leiten möchten. Seit An-fang dieses Jahres führt die Immunologin nun ihr eigenes Team: «Toll ist, dass nicht nur meine Arbeit, sondern auch der Aufbau einer Forschungsgruppe finanziert wird. Durch den Zuspruch bin ich ausserdem zur Gruppenleiterin befördert worden.»

Die nächsten drei Jahre kann die Wissen-schaftlerin nun fokussiert ein langfristiges Projekt verfolgen. Was hätte sie ohne För-derung gemacht? «Wahrscheinlich wäre ich nicht in der Forschung geblieben und hätte mich wieder auf die klinische Arbeit kon-zentriert. Als Ärztin habe ich diese Option glücklicherweise.» op

n  Seit November 2011 hat Prof. Nadja Ca-pus ihre Förderungsprofessur an der Juris-tischen Fakultät der Universität Basel inne. Nach mehrjähriger Tätigkeit an ausländi-schen Institutionen erlaubt diese Professur der Strafrechtlerin und Kriminologin, sich wieder in eine Universität in der Schweiz einzufügen.

Sie leitet das vierjährige Forschungsprojekt «Strafverfahren im Wandel»: Capus und ihr interdisziplinäres Team beschäftigt da-bei die auch international wenig erforschte Frage, wie Protokollierungsmethoden und Urteilsfindung in Strafverfahren im Zu-sammenhang stehen. «Meine strafrechtli-che und kriminologische Forschung wäre ohne den SNF nie finanziert worden. Diese Art von Forschung kann man nur mithilfe solcher Finanzierungsquellen machen – ich

n  Welches ist für mich das richtige Förder-mittel und für welche Unterstützung bin ich überhaupt qualifiziert? Diese Fragen hat sich die Immunologin Nina Khanna häufig gestellt. Dabei geholfen hat ihr vor allem das persönliche Gespräch mit den Mitar-beitern des SNF.

Nach dem Medizinstudium hatte Khanna zuerst im Spital gearbeitet und ging dann mit einem SNF-Stipendium für angehende Forschende zwei Jahre nach Deutschland in ein Labor. Zurück am Universitätsspital Basel, suchte sie eine Möglichkeit, die Arbeit im Labor mit ihrer klinischen Tätigkeit zu verbinden. Dabei stiess sie auf das SNF-För-dermittel Ambizione SCORE, welches den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der klinischen Forschung fördert. «Dieser Anschluss an die praktische Arbeit im Kli-

Prof. Nadja Capus, SNF-Förderungsprofessur

Nina khanna, SNF-Ambizione SCORE

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Anregendes Umfeld für eine fortgeschrittene Forscherin

Möglich ist dieser Forschungsaufenthalt dank dem SNF, der sie als «fortgeschrittene Forscherin» unterstützt und Reisen wie jene nach Japan mitfinanziert. «Das Umfeld hier in den USA ist extrem anregend», sagt Isa-bella Mutschler, doch in Kalifornien hat sie auch die Vorzüge Basels schätzen gelernt. «Die Arbeitsbedingungen für Lehre und Forschung sind in der Schweiz eindeutig besser.» «Wenn alles gut läuft, werde ich noch ein paar Monate in Japan verbringen können», hofft Mutschler. Dort möchte sie die Daten der Erdbebenopfer aus dem Jahr 2011 auswerten, um ihre Forschungarbeit 2014 abschliessen zu können. Und dann? «Eine SNF-Förderprofessur würde mich reizen», sagt Isabella Mutschler. An den Teilnahmebedingungen – mehrjährige For-schungsarbeit und Auslanderfahrung – wird dieses Projekt nicht scheitern. mg

n  Der Campus der University of California San Diego liegt einige Meilen nördlich der Metropole, am Rande des idyllischen Bade-orts La Jolla. Surfer lieben diesen Küstenab-schnitt wegen der warmen Wassertempera-turen. Doch Isabella Mutschler bleibt nicht allzu viel Zeit, diese Vorzüge zu geniessen. Ein Besuch bei einem renommierten Pro-fessor in Phoenix, Arizona vor ein paar Wo-chen, kürzlich ein Kongress in Kyoto, Japan, wo sie mit einem Vortrag ihre Arbeit vor-stellen konnte – und dazwischen viel Lek-türe in der Library der UC San Diego. Die Forscherin hat ursprünglich in Tübingen Psychologie studiert und promoviert und ist dann als PostDoc nach Basel gekommen.

Heute beschäftigt sie sich mit Autismus und traumatischen Belastungsstörungen und analysiert dabei bereits vorhandene Daten. Isabella Mutschler forscht an der UC San Diego.

Silvia Flubacher forscht über die Tierwelt um 1700, Tom Rüegg im Bereich des Bio-Treibstoffs.

Forschen in Berkeley – familiärer Campus in einem kompetitiven Umfeld

n  Es ist schon einige Jahre her, seit Tom Rüegg in Panama seinen Master gemacht hat. Elf Jahre nach diesem Abschluss hat den Schweizerisch-amerikanischen Dop-pelbürger dann doch die Lust gepackt, noch eine Doktorarbeit zu schreiben. Mit einem

Empfehlungsschreiben seines Doktorvaters Thomas Bollers ging er vor drei Jahren nach Berkeley und bekam prompt ein Engage-ment im Department of Energy. Dank dem Doc.Mobility-Programm wird Tom Rüegg seit Juni 2013 vom SNF unterstützt und

kann so am Ernest Orlando Laurence Ber-keley National Lab seine Studien zum Thema Bio-Treibstoff weiterführen.

Silvia Flubacher reiste Anfang Sommer 2013 nach San Francisco und forscht nun bis Anfang 2014 an der UC Berkeley zur früh-neuzeitlichen Tierklassifikation. Vom SNF hat sie als angehende Forscherin dafür ein Stipendium erhalten, nun schreibt sie an ih-rer Doktorarbeit, besucht Kolloquien und weitere Veranstaltungen. «Es ist extrem an-regend, einmal eine ganz andere Uni ken-nenzulernen, und ich schätze den wissen-schaftlichen Austausch hier sehr», sagt Silvia Flubacher, die den Campus als sehr familiär erlebt. Auch Tom Rüegg lobt das in-terdisziplinäre Arbeitsklima. Man bewege sich hier in einem Umfeld mit enorm hoher Wissensdichte. «Der direkte Kontakt mit Forschenden verschiedenster Richtungen ermöglicht spannende Kooperationen. Wer eine Idee hat, probiert sie aus, und das führt zu Innovation», schwärmt Tom Rüegg. mg

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P R o g R A M M , 8 . N o v E M B E R 2 0 1 3

n 11:15–12:45 Uhr, Aula

Info-Markt zu den Förderungs-

möglichkeiten (mit Steh-Lunch)

Fachleute des SNF, der Universität

Basel sowie von EuResearch,

Unitectra und der KTI beantworten an

Info ständen Ihre Fragen. Forschende

berichten über ihre Erfahrungen

mit SNF-Förderungsinstrumenten.

n 12:45–13:30 Uhr, Aula

Die universität Basel und der SNF

Begrüssung durch Antonio Loprieno,

Rektor der Universität Basel,

und Martin Vetterli, Präsident des

Nationalen Forschungsrats des SNF

So kann der SNF Ihre karriere

unterstützen!

Präsentation der verschiedenen

Förderungsinstrumente durch Angelika

Kalt, Stv. Direktorin des SNF

n 13:30–14:30 Uhr, Aula

Gesuchsevaluation: Blick hinter

die kulissen

Podiumsdiskussion mit Fragen aus

dem Publikum

n 14:30–15:00 Uhr

kaffeepause Vor der Aula oder

Workshop Sinergia / Interdisziplinäre

Projekte, Seminarraum 212

n 15:00–16:00 Uhr

Gesuchseingabe: der Weg zu

einem erfolgreichen Gesuch

Workshops karrieren:

– Mobilitätsstipendien, Hörsaal 001

– SNF-Förderungsprofessuren /

Ambizione / Marie Heim-Vögtlin,

Hörsaal 120

Projekte:

– Geistes- und Sozialwissenschaften,

Hörsaal 115

– Mathematik, Natur- und Ingenieur-

wissenschaften, Hörsaal 116

– Biologie und Medizin, Hörsaal 117

Tag der Forschung

Der SNF zu Gast an der universität Basel

Am 8. November 2013 besucht der Schweizerische Nati-

onalfonds (SNF) die universität Basel und bietet insbe-

sondere den Nachwuchsforschenden einen vertieften

Blick hinter die kulissen der Schweizer Forschungsförde-

rung. Als wichtigster Drittmittelgeber ist der SNF dafür

bekannt, mit schlanken Strukturen für eine unkompli-

zierte und gerechte Verteilung der zur Verfügung stehen-

den, nicht unbeträchtlichen Mittel zu sorgen.

Neben den Stipendien und der Förderung der freien Grundlagenforschung umfasst die reichhaltige Palette

des SNF viele weitere Förderschienen. Auch diese werden am Tag der Forschung im Kollegienhaus der Universität Ba-sel ausführlich erläutert.

Der «Tag der Forschung» bietet eine breite Palette an Infor-mationen rund um die Forschungsförderung. Am Infomarkt (mit Steh-Lunch) beantworten die Fachleute des SNF, der Universität Basel sowie von EuResearch und der KTI die Fra-gen der Interessierten. In verschiedenen Präsentationen wer-den die Möglichkeiten der Karriereförderung aufgezeigt, von individuellen Stipendien bis zum Programm Ambizi-

one. Schliesslich wird in einer Podiumsdiskussion das Thema Gesuchsevaluation erörtert. Zum Abschluss des Tags der Forschung wird das Thema Gesuchseingabe für Karrieren und Projekte vertieft.

Viele grosse Karrieren haben mit einer Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds begonnen. Heute etablierte Forschende schwärmen von den Perspek-tiven, die ihnen zu Beginn ihrer Karriere als frische Post-docs durch den SNF aufgezeigt wurden: Stipendium für den Aufenthalt im Labor der Wunsch-Universität in den USA oder Gelder für die Forschungsgruppe, mit denen Pro-jekte der freien Grundlagenforschung umgesetzt werden konnten. Die mit dem Entscheid jeweils mitgelieferten, an-onymisierten Referee-Reports seien wichtige Indikatoren für die eigenen Arbeit gewesen: Die Gutachterinnen und Gutachter des SNF hätten sich intensiv mit den Ideen aus-einandergesetzt und verstanden, was und wie die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu forschen be-absichtigten. Die angebrachten Kritikpunkte seien fast im-mer berechtigt gewesen und hätten geholfen, Teile der For-schungsstrategie nochmals zu überdenken.

Der Tag der Forschung richtet sich an sämtliche Forschende, vom Doktoranden bis zur Professorin. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mehr Informationen: www.snf.ch

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22 uniiintern 02/13

M u lt i d i s z i p l i nä r e F o r s c h u n g

Qsit – Quantum science and technology

«Mich und mein Team treibt die Frage an, welche

nutzbringenden technischen Anwendungen sich bereits mit

der heutigen Quanten- mechanik realisieren lassen.»

Prof. Patrick Maletinsk y

Der QuantenmechanikerText: Olivia Poisson, [email protected]; Foto: Christian Flierl

In einem Labor voller futuristisch aus-

sehender Geräte beschäftigt sich Prof.

Patrick Maletinsky mit der Aufgabe, die

Quantenmechanik aus theoretischen

Konzepten heraus- und zur technischen

Anwendung hinzuführen.

Maletinsky führt das «Quantum- Sensing Lab» am Departement für

Physik in Basel als einer von über 30 Pro-fessoren des Nationalen Forschungsschwer-punkts QSIT. Seine Gruppe arbeitet erfolg-reich an der Entwicklung von Sensoren, die Magnetfelder mit hoher Präzision und Auf-lösung messen und abbilden können.

Dass Maletinsky in Basel als Physikprofes-sor arbeitet, verdanken wir paradoxerweise einem guten Chemielehrer. «Unser Chemie-lehrer in der Kantonsschule hat uns viel Quantenmechanik beigebracht. Am Ende war es dann dieser Aspekt, der mich am meisten faszinierte.» Mit 34 Jahren gehört Maletinsky zu den jüngsten Professoren in Basel und kann bereits auf eine beachtliche Laufbahn zurückblicken. Nach Studium

und Doktorat an der ETH Zürich ging er als Postdoc nach Harvard in die USA, wo er sich bereits mit der Entwicklung hochsensitiver Methoden zur Magnetfeldmessung auf kleinsten Längenskalen beschäftigte. Seit Februar 2012 ist er Inhaber der Georg-H.-Endress-Professur für Experimental Physik an der Universität Basel.

Dass er heute in Basel als Gruppenleiter ar-beitet, bezeichnet Maletinksy als glückli-chen Zufall. «Meine Forschung passt perfekt hierher: Einerseits bringt sie etwas völlig Neues an das Departement und anderseits gibt es viele konstruktive Überschneidun-gen zu den anderen Forschungsgruppen», erklärt er.

Verrückte Regeln

der Quantenmechanik

Quantenphysik ist, etwas plakativ ausge-drückt, die Physik der kleinsten Dinge. Quantenphysiker wie Maletinsky verbrin-gen ihren Tag mit der Erforschung von Ele-mentarteilchen: mit Atomen oder einzelnen Elektronen und mit magnetischen Momen-

Leute

ten namens Spins. So einen Spin, erläutert der Physiker, kann man sich am besten als Kompassnadel vorstellen, die einem einzel-nen Elektron anhängt. Im Gegensatz zu ei-ner normalen Kompassnadel, die eine belie-bige Position innerhalb der 360 Grad einnehmen kann, kann der Spin nur zwei Richtungen anzeigen: nach oben oder nach unten.

■ Als National Center of Competence in

Research (NCCR) besteht QSIT nun seit

drei Jahren und bewegt sich in einem Feld,

das zentrale Theorien des 20. Jahrhunderts

zusammenbringt: Quantenphysik und Infor-

mationstheorie. Es wird erwartet, dass die

Forschung auf diesem Gebiet die Wissen-

schaft und Technologie der Zukunft stark

beeinflussen wird. Anwendungsmöglichkei-

ten ergeben sich vor allem im Bereich der

Informatik und der Sensoren.

Quantum Science and Technology verbindet

in einem multidisziplinären Ansatz Konzepte

aus der Physik und der Chemie sowie aus

den Ingenieur- und Computerwissenschaf-

ten. Forschende aus mehreren Schweizer

Hochschulen arbeiten dabei zusammen. Ihr

gemeinsames Ziel ist die Entwicklung von

Anwendungen im Bereich der Quantenin-

formatik, aber auch die Untersuchung neuer

Paradigmen in der physikalischen Grundla-

genforschung.

So weit, so gut. Das richtig Verrückte an der Welt der Quantenmechanik ist, dass Spins gleichzeitig sowohl nach oben als auch nach unten zeigen können. Eine Tatsache, die allen Regeln der klassischen Physik wider-spricht. Dieses Phänomen nennt sich Über-lagerung und liegt der sogenannten Quan-teninformationstechnologie zugrunde, die sich auch mit dem ominösen Quantencom-puter beschäftigt, der unser digitales Leben in neue Sphären katapultieren würde, wenn es ihn denn einmal gäbe.

Das sei aber noch Zukunftsmusik, meint Maletinsky. «Mich und mein Team treibt vielmehr die Frage an, welche nutzbringen-den technischen Anwendungen sich bereits mit der heutigen Quantenmechanik reali-sieren lassen.» Diese Anwendungen sieht er vor allem im Bereich der Sensoren, genauer gesagt: auf Quantenspins basierenden Mag-netometern.

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Physik der kleinsten Dinge. Patrick Maletinsky wurde von seinem Chemielehrer für die Quantenmechanik begeistert. Heute widmet er sich der Weiterentwicklung des Magnetometers.

Im Inneren der Diamanten

Einzelne Spins lassen sich also als effiziente Sensoren benutzen, mit denen man winzige Magnetfelder messen und abbilden kann. Die dazu notwendigen Quantensysteme fin-det die Forschungsgruppe rund um Patrick Maletinsky im Innern von Diamanten. Dazu kaufen die Physiker aber nicht beim lokalen Juwelier ein, sondern bestellen die künstlich hergestellten Kristalle ganz einfach online. Stolz präsentiert Maletinsky die kleinen, fla-chen, viereckigen Glasplättchen – für den Laien nicht gerade spektakulär. Der For-scher schwärmt trotzdem in höchsten Tö-nen von den Eigenheiten der atomaren Git-terstruktur, die sich, wie er erklärt, ideal für sein Magnetometer eigenen.

Dieselbe Begeisterung versprüht Maletinsky auch, wenn er in seinem Labor steht und die verschiedenen Versuchsanordnungen de-tailliert erklärt. Zwischen den ganzen La-sern, Spiegeln und Sensoren fühlt er sich sichtlich wohl. «Obwohl ich ein For-schungsteam von sechs Leuten leite, halte ich mich so oft wie möglich im Labor auf. Die Nähe zum Labor und den Experimen-ten ist mir sehr wichtig. Ich will möglichst nahe an der Wissenschaft bleiben», so der junge Physiker.

Und was passiert als Nächstes? Die Technik ist momentan noch im Aufbau, aber Male-tinsky geht davon aus, dass das Magnetome-ter Ende dieses Jahres zuverlässig funktio-nieren wird. «Unser Ansatz ist etwas völlig Neues. Die etablierten Methoden gibt es schon länger, und ihre Entwicklung beginnt langsam zu stagnieren. Unsere Sensoren ha-ben es geschafft, in vier Jahren die besten be-reits vorhandenen Technologien einzuholen – denn die Methode hat riesiges Potenzial.» Wir sind gespannt.

Page 24: uniintern 02/2013

24 uniiintern 02/13

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uniiintern 02/13 25

Service

PD Dr. med. Ludwig Theodor Heuss für Gastroenterologie Prof. Dr. med. Reto Krapf für Innere Medizin PD Dr. med. Matthias E. Liechti für Innere Medizin,

speziell Klinische Pharmakologie PD Dr. med. Christoph Renner Medizinische Onkologie

(gleichzeitige Umhabilitation) PD Dr. med. Norbert Suhm für Traumatologie und Chirurgie PD Dr. med. Stephen Wyler für Urologie

■  Philosophisch-Naturwissenschaftliche FakultätPD Dr. Cornelia Gabriela Palivan für Physikalische Chemie

V E N I A D O C E N D I

■  Medizinische FakultätDr. med. Werner Christian Albrich für Innere Medizin,

speziell Infektiologie Dr. Andrea Banfi für Experimentelle Medizin Jean-Louis Boulay, PhD, für Experimentelle Medizin,

speziell Molekulare Onkologie Dr. med. Tobias Breidthardt für Innere Medizin Dr. Eva Lucia Cignacco, PhD, für Pflegewissenschaft Dr. med. Jens Eckstein für Innere Medizin, speziell Kardiologie Dr. Markus Gerber für Sportwissenschaft Dr. med. Dipl.-Phys. Joachim Hohmann für Radiologie und

Nuklearmedizin Dr. med. et phil. Petr Hruz für Innere Medizin,

speziell Gastroenterologie und Hepatologie PD Dr. med. Christian Georg Huber für Psychiatrie und

Psychotherapie (Umhabilitation)Dr. med. Thomas Hügle für Rheumatologie Dr. med. Nadine Kawel-Böhm für Radiologie Dr. med. Andrea Rita Kopp Lugli für Anästhesie Dr. med. Tobias Manigold für Experimentelle Medizin Catia Marzolini, PhD, für Experimentelle Medizin Dr. med. Geert Pagenstert für Orthopädische Chirurgie und

Traumatologie des Bewegungsapparates Dr. phil. Christian Ruiz für Experimentelle Medizin Dr. med. Erich Rutz für Orthopädie und Traumatologie

des Bewegungsapparates PD Dr. med. Sebastian Schindera für Radiologie (Umhabilitierung)Dr. med., PhD. Gabor Szinnai für Pädiatrie, speziell Pädiatrische

Endokrinologie / Diabetologie Dr. med. Daniel Tobler für Kardiologie Dr. med. Heiko Uthoff für Innere Medizin, speziell Angiologie Dr. med. Urs Werner von Holzen für Chirurgie

■  Philosophisch-Historische FakultätProf. Dr. Anna Maria De Cesare Greenwald für Allgemeine und

Italienische Sprachwissenschaft Dr. phil. Lorenz Hofer für Deutsche Sprachwissenschaft Dr. phil. Sebastian Hüsch für Philosophie Dr. phil. Julia Richers für Neuere Allgemeine und Osteuropäische

Geschichte Dr. phil. Philipp Wolfgang Stockhammer für Ur- und

Frühgeschichte Dr. phil. Peter Streckeisen für Soziologie

WA h l E N

Prof. Dr. Laurent Goetschel, Professor an der Philosophisch-Historischen Fakultät, per 1. Februar 2013

PD Dr. Gunnar Hindrichs, Associate Professor für Geschichte der Philosophie, per 1. Februar 2014

PD Stefan Gerhard Holland-Kunz, Klinische Professur für Kinderchirurgie, per 1. September 2013

Prof. Dr. Ansgar Kahmen, Associate Professor für Nachhaltige Landnutzung, per 1. September 2013

Prof. Dr. Frank Krysiak, Professor für Umweltökonomie, per 1. August 2013

Prof. Dr. Diego Kyburz, Klinische Professur für Rheumatologie, per 1. November 2013

Prof. Dr. Jörg Leuppi, Klinischen Professor für Innere Medizin, per 1. März 2013.

Prof. Dr. Daniel Pinschewer, Professor für Virologie, per 1. September 2013.

Prof. Dr. Philipp Schweighauser, Associate Professor an der Philosoph.-Historischen Fakultät

Prof. Dr. Corinne Widmer, Professorin für Privatrecht, Rechtsvergleichung und internationales Privatrecht, per 1. Februar 2013

Prof. Dr. Markus Wild, Associate Professor für Theoretische Philosophie, per 1. September 2013

Prof. Dr. Conny Wunsch, Professorin für Arbeitsmarktökonomie, per 1. September 2013.

Prof. Dr. Alfred Zippelius, Klinische Professur für Translationale Onkologie, per 1. April 2013.

A s s I s t E N z p r O f E s s u r E N

Prof. Dr. Marek Basler, Assistenzprofessor für Infection Biology (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Stephan Haerle, Assistenzprofessor für Onkologische Oto-Rhino-Laryngologie (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Sonja Hofer, Assistenzprofessorin für Neurobiologie (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Markus Klammer, Assistenzprofessor mit Tenure-Track für Kunsttheorie (Schaulager-Professur)

Prof. Dr. Jens Köhrsen, Assistenzprofessor für Religion und Wirtschaft

Prof. Dr. Philippe Tobias Latzin, Assistenzprofessor im für Pädiatrische Pneumologie (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Ulrich Orth, Assistenzprofessor im Fachbereich Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie

t I t u l A r p r O f E s s u r E N

■  Juristische FakultätDr. iur. Anne Peters für Öffentliches Recht, Völkerrecht,

Europarecht, Rechtsvergleichung

■  Medizinische FakultätPD Dr. med. Katharina Glatz für Pathologie PD Dr. med. Thomas Gross für Chirurgie und Traumatologie

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26 uniiintern 02/13

Service

■  Philosophisch-Naturwissenschaftliche FakultätDr. rer. nat. Michael Richard Adams für Pharmazeutische Biologie Dr. phil. Matthias Liebendörfer für Physik PD Dr. rer. nat. habil. Stephan Martin Alexander Lütz

für Biochemie Dr. phil. Philippe A. Rentzel für Prähistorische und

Naturwissenschaft liche Archäologie

■  Theologische FakultätDr. theol. Gabriella Gelardini für Neues Testament Dr. theol. Matthias Dominique Wüthrich für Systematische

Th eologie

D I E N s t J u B I l Ä E N ( J u l I B I s D E z E M B E r 2 0 1 3)

■  15 JahreElke Müller, Administration Juristische Fakultät

■  20 JahreMarianne Hess, Leiterin Geschäft sstelle Dekanat der

Philosophisch-Naturwissenschaft lichen FakultätEvelyne Rudin, Sekretärin, Departement Pharmazeutische

Wissenschaft enDr. Angela Schlumbaum, Wissenschaft liche Mitarbeiterin

■  25 JahreProf. Dr. Bruno Baur, Associate Professor für Natur-,

Landschaft s- und Umweltschutz, Dep. Umweltwissenschaft enJean-Paul Böglin, Laborant, Departement Biomeidzin,

Medizinische Fakultät

Eva Delz Green, Wiss. Mitarbeiterin, UniversitätsbibliothekBruno Erny-Rodmann, Leiter Botanischer Garten, Departement

Umweltwissenschaft enYudon Tsering Merk, Sekretärin WWZ, Peronal und

OrganisationProf. Dr. Ueli Mäder, Departement

Gesellschaft swissenschaft en / SoziologieElisabeth Maeder, Wissenschaft liche Mitarbeiterin, Departement

Sprach- und Literaturwissenschaft en / SlavistikDaniel Michel, Floormanager PharmazentrumRosanna Notaro, Sekretärin, Dekanat der Medizinischen FakultätProf. Dr. Zimmermann Heinz, WWZ

■  30 JahreLeena Baumann, Karthographin, Departement

Umweltwissenschaft enMargreth Bucher, Administration, Departement

Kunstwissenschaft en / Musikwissenschaft enGiacomo Busco, Leiter mechanische / elektrotechnische Werkstatt

Botanisches InstitutBarbara Gruberski, Laborantin, Departement Biomedizin,

Medizinische FakultätDr. Michael Kessler, Leiter Pharmazie-Historisches MuseumFredy Schmidli, Laborleiter, Instruktor und Betreuer,

Universitätskliniken für Zahnmedizin

■  35 JahreMonika Butz, Wissenschaft liche Mitarbeiterin,

UniversitätsbibliothekRuth Pfalzberger, Grafi kerin, Departement ChemieEgon Turnherr, Universitätsbibliothek

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Page 27: uniintern 02/2013

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Page 28: uniintern 02/2013

d o m i n o

In gewissem Sinne war es sogar ein dreifaches Heimspiel, denn der Basler öffentliche Vortrag bildete zugleich den Abschluss einer Ta-gung zum Thema «Geschichte als Argument?» Es ging um den Zu-sammenhang von Historiografie und Apologetik in der Spätantike. Dieses Thema liegt Kurt Koch, denn er hat 1987 über die Ge-schichtstheologie von Wolfart Pannenberg promoviert – übrigens ein bedeutender evangelischer Theologe, bei dem Koch selbst in München studiert hatte. Sowohl das Ökumene- als auch das Ge-schichtsthema hat ihn von Anfang an sehr geprägt, wobei sein An-satz mehr systematisch-dogmatisch ist, während die Tagung eher historisch auf das Problem zuging.

Der Vortrag von Kardinal Koch hat relativ breites Echo gefunden, denn er hat ihn zum Anlass genommen, um – von dem genannten Thema ausgehend – eine Art Tour d’Horizon der ökumenischen Beziehungen der römisch-katholischen Kirche zu geben. Es ist zu hoffen, dass der beschriebene status quo (der teilweise seit Jahren unverändert ist) Ausgangspunkt für neue Aufbrüche und Entwick-lungen wird. Koch sprach wenige Wochen vor dem (auch für ihn) überraschenden Rücktritt von Benedikt XVI. Vielleicht schafft das neue Pontifikat die Bedingungen für die erwünschten Neuansätze!

Martin Wallraff fragt:

«Wie entsteht die vielfältige Verfärbung der Blätter im Herbst?»

Prof. Dr. Stefan FelderProfessor für Health Economics

Martin WallraffOrdinarius für Kirchen- und Theologiegeschichte

Stefan Felder fragt:

«Bei seinem Vortrag an unserer Universität sprach Kardinal Kurt Koch neulich von einem doppelten Heimspiel. Was meinte er damit genau?»Martin Wallraff antwortet:

Als ich Kurt Kardinal Koch vor nunmehr fast zwei Jahren zum Vor-trag nach Basel einlud, reagierte er sofort positiv – eben weil es für ihn ein «Heimkommen» in mehrfacher Hinsicht war. Bevor er zum Kardinal und Präsidenten der Ökumene-Behörde des Vatikans er-nannt wurde, war Koch viele Jahre Bischof von Basel. Auch wenn der Bischof schon seit dem 15. Jahrhundert nicht mehr in der Stadt Basel residiert (heute: Solothurn), ist Koch unserer Stadt und Uni-versität vielfach verbunden. Er kommt gerne hierher, auch im Geiste ökumenischer Verbundenheit zwischen den Konfessionen.In einem zweiten Sinn fühlt er sich an der Universität als Institu-tion zu Hause, denn er hat einen grossen Teil seiner beruflichen Karriere vor der Wahl zum Bischof als Dozent im Fach Theologie verbracht, nämlich am damaligen Katechetischen Institut in Lu-zern (heute: Theologische Fakultät der Universität Luzern). Er hat dort Dogmatik und Moraltheologie gelehrt und fühlt sich der Uni-versität bis heute verbunden. In diesem Sinne ist es für ihn durch-aus vertraut, eine Vorlesung an einer Universität zu halten. (Ver-mutlich war aber in seiner Luzerner Zeit der Saal nicht immer so gut gefüllt wie die Aula der Basler Universität am 4. Januar.)