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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
V 7: Gewöhnliche Differentialgleichungen
Teil IV: Differentialgleichungen
Kap. 7: Gewöhnliche Differentialgleichungen
Inhalt: Das Anfangswertproblem Die Diskretisierung der Zeit Euler-Verfahren Runge-Kutta-Verfahren
Experimente: Stationäre Wärmeleitung in einer Dimension Bewegungsgleichung freier Fall
Übung 3: Erstellung eines Excel sheets zur Lösung von gewöhnkichen Differentialgleichungen
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Was wir zur numerischen Lösung von Dglen wissen
Modelle sind Abstraktionen. Es darf nur Unbedeutendes weggelassen werden
Das numerische Modell muss in Einklang mit dem physikalischen und dem mathematischen Modell sein. Deshalb sind Grundverständnisse beider Modellierungsschritte nötig
Mathematische Grundbeziehungen technischer Modelle sind Erhaltungsgleichungen in integraler und differenzieller Form
Integrale und differenzielle Form legen den Schwerpunkt der Aussage auf unterschiedliche Effekte. Ziel beachten
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Was wir zur numerischen Lösung von Dglen wissen
Drei Auswirkungen der Endlichkeit von Rechnern kennen gelernt
Rundung, Diskretisierung, Abbruch Kondition eines Algorithmus, Konsistenz einer Diskretisierung und
Konvergenz einer Lösung bedeuten
Rundungsfehler, Diskretisierungsfehler, Abbruchfehler werden beherrscht
Wie diskretisieren wir Funktionen
Was ist ein iteratives Verfahren Nullstellensuche nach Newton Wie berechnet man für eine Funktion f(x) das Integral in (a,b)
Wie berechnet man die Ableitung der Ordnung n an Stelle xi
xNayy ii
n
i
0
np
n
pxFx 1
i
iii
xg
xgxx
'1
jj
jii
bi
aiH
abdxxf
2
~
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Das sollten Sie heute lernen
Damit alle Grundlagen gelegt und wir können mit der Anwendung auf konkrete Differentialgleichungen beginnen. Dabei wird das meiste, das wir lernen handwerkliches sein und kann aus dem bisher Gelernten abgeleitet werden.
Unser Schwerpunkt heute
Was ist eine gewöhnliche Differentialgleichung Wie diskretisiert man Differentialgleichungen Was sind explizite und implizite Verfahren Beispiele gewöhnlicher Differentialgleichungen und ihre
numerische Lösung
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Grundbegriffe aus der Theorie der Differentialgleichungen
Gleichungen zwischen Funktionen und ihren Ableitungen heißen Differentialgleichungen (Dgl). Man unterscheidet gewöhnliche Differentialgleichungen und partielle Differentialgleichungen. Gewöhnliche Differentialgleichungen enthalten nur gewöhnliche Ableitungen. Als Beispiel sei die Schwingungsgleichung angeführt:
Differentialgleichungen mit einer unabhängigen Variablen sind immer gewöhnliche Differentialgleichungen. Differentialgleichungen mit mehreren unabhängigen Variablen enthalten gewöhnlich partielle Ableitungen nach den einzelnen Variablen. Man spricht dann von partiellen Differentialgleichungen. Sie werden entweder direkt oder in Operatorform angeschrieben. Sei L der Operator
so lautet die Schwingungsgleichung L y = f(t)
L kann verschieden definiert werden.
Die Ordnung n einer Differentialgleichung gibt die höchste Ableitung in der Differentialgleichung an.
)(22 tfyyy
222
2L
dtd
dt
d
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Gewöhnliche Differentialgleichungen
Zu lösen sei in a t b
mit y(a) = yo
Typischerweise hat bei solchen Problemen die unabhängige Variable die Bedeutung der Zeit. yo ist dann ein Anfangswert.
Von den Problemen, die im Rahmen dieser Vorlesung behandelt werden, fordern wir:
a) Sie müssen eine eindeutige Lösung y(t) haben.
b) Die Lösung darf nur vom Anfangswert abhängen.
c) Sie darf sich nur wenig ändern, wenn yo oder f wenig (z.B. durch Rundungsfehler) geändert werden.
),( tyfydt
d
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Gewöhnliche Differentialgleichungen
Eine Differentialgleichung heißt
linear, wenn ihre Koeffizienten nicht von den abhängigen Variablen oder ihren Ableitungen abhängen;
halb-linear, wenn in den Randbedingungen nichtlineare Funktionen der Abhängigen oder ihren Ableitungen vorkommen;
quasi-linear, wenn auch in den Koeffizienten der Differentialgleichung Abhängigkeiten der Lösungen auftreten,
nicht-linear, wenn die Differentialgleichung Potenzen von Ableitungen enthält.
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Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen
Integriert man
so erhält man
Das Intervall tn bis tn+1 heißt Zeitschritt n+1 für einen Zeitschritt gilt:
btamittyfydt
d ),(
21 2
1......a ),(),(
),()()(
tt t
t dttyfdttyf
dttyfbaayby
dttyfyy n
n
t
tnn,1
1
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Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen
Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten, yn+1 zu bestimmen:
1. Integration der rechten Seite nach dem Newton-Verfahren
Euler- und Runge-Verfahren.
2. Entwicklung der rechten Seite nach Lagrange-Funktionen und anschließende Integration
Adams-Verfahren.
3. Näherung der Ableitung (linke Seite) durch eine Approximation der Ordnung n
Gear-Verfahren.
Die Verfahren werden in den folgenden Folien erläutert.
Wir konzentrieren uns dabei auf die Euler Verfahren
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Euler-VerfahrenDer Integrand wird durch einen konstanten Wert genähert. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:
a) f (y,t) = f (yn,tn)
b) f (y,t) = f (yn+1, tn+1)
c) f (y,t) = f (yn+, tn+ ) mit 0 1
Die rechte Seite wird damit
Daraus folgen 3 Bestimmungsgleichungen für
a) explizites Verfahren:yn+1 = yn + h • f (yn, tn)
b) implizites Verfahren: yn+1 = yn + h f (yn+1, tn+1) (entspricht Iterationsvorschrift)
c) modifiziertes Euler-Verfahren: yn+1 = yn + h f (yn+ , tn+)
Setzt man = 0, 5, so folgt Prediktorschritt
Korrektorschritt
Euler-Verfahren entsprechen der Differenzennäherung
),(222/1 tyfhyy nnn
1 n hf fdt nt
nt
) t,(y fh y y21/n21/nn1n
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Berechnung von nach dem Differenzenverfahren
Es sind 2 Sichten möglich:
Festhalten der Berechnungsstelle oder Festhalten der Näherung
Vorwärtsdifferenz
Rückwärtsdifferenz
Zentrale Differenz
ydx
d
)(1i
i
iii xf
x
yyy
dx
d
)(1
1i
i
iii xf
x
yyy
dx
d
)(1
11i
ii
iii xf
xx
yyy
dx
d
)(1i
i
iii xf
x
yyy
dx
d
)( 11
1
ii
iii xf
x
yyy
dx
d
)( 2/11
2/1
ii
iii xf
x
yyy
dx
d
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Runge-Kutta-Verfahren
Verwendet man zur Integration der rechten Seite Verfahren höherer Ordnung, so erhält man die Klasse der Runge-Kutta-Verfahren zur Lösung von gewöhnlichen Differentialgleichungen.
a) Integration mit Trapez-Regel
Beim Verfahren von Heun erfolgt die Lösung iterativ mit Startwert
)),(),((2 111 tytyyy nnnnnn
ffh
),(1 tyyy nnn
o
n fh
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Runge-Kutta-Verfahren
b) Iteration mit Simpson-Regel
Die Simpson-Regel verwendet die Punkte tn,tn+1/2 und t n+1 zur Integration, f (y,t) muß also an diesen Punkten genähert werden. Dies leistet gerade das Runge-Kutta-Verfahren der Ordnung 4.
Die Zwischenwerte werden wie folgt genähert:
Für f (y,t) = f (t) degeneriert das Verfahren zur Simpson-Formel.
),(),2
(2/1
),2
(2/1
3412
231
yhtfhyyyh
tfhyy
yh
tfhyyyy
nnnn
nnn
)),(),2
(2),2
(2),(6/14321
( ytytytytyy hfh
fh
ffhnnnnnnn
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Beispiel zum Runge-Kutta-VerfahrenGegeben sei das Anfangswertproblem: = y2 mit
y (0) = - 4 0 t 0,3 h = 0,1
Die exakte Lösung lautet
Für und
Für den Schritt n+1 folgt:
2)2)2)(201(
101()4,(
2)2)(201(
201
101
4
2)2)2)(201(
201()3,2(
22201
201
3
2)2)(201()2,2(2
201
2
2)1,n(tf
)41(/1
2
nynynyyhntfund
nynynynyy
nynynyyhntfundnynynyy
nynyyhntfundnynyy
wirdnyy
ty
y
nyy 1
222220/120/110/12
22220/120/122220/12260/1
1
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
ny
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Adams-Verfahren
Eine weitere Verbesserung der Bestimmung der rechten Seite erhält man dadurch, daß man den Integranden über eine Funktionsentwicklung darstellt.
Als Entwicklungskoeffizienten können die Werte der diskreten Zeitpunkte verwendet werden.
Entwicklungsfunktionen sind dann wieder die Lagrange-Polynome .
Zum Zeitschritt n ist folgende Entwicklung möglich:
mit m n
Damit läßt sich f (y, t) integrieren.
Die mi sind tabelliert.
m
i
miin
tin
yftyf0
),(),(
n
i
mim
infdtjn
t
jnt
mijn
t
jnt
m
iin
fdttyf
0111 0
,
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Baskford-Adams und Adams-Moulton -Verfahren
Man unterscheidet zwei Fälle:
a) j = 1 Verfahren nach Adams-Baskford
Bestimmung von yn+1 durch Integration zwischen tn und tn+1
Entwicklung von f bis zur Stelle tn
Aus Entwicklung bis tn wird Verlauf extrapoliert - Prediktor-Schritt.
b) j = 0 Verfahren nach Adams-Moulton
Bestimmung von yn+1 durch Integration zwischen tn und tn+1
Entwicklung von f bis zur Stelle tn+1 (ersetze n durch n+1 in allgemeiner Formel)
Entwicklung verwendet schon Endwert - Korrektor-Schritt oder implizit.Lösungen nur iterativ.
Für beide Fälle findet man die Entwicklungskoeffizienten in der Literatur tabelliert
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Baskford-Adams-Verfahren
Man unterscheidet zwei Fälle:
a) j = 1 Verfahren nach Adams-Baskford
Bestimmung von yn+1:
Integration zwischen tn und tn+1
Entwicklung von f bis zur Stelle tn
Aus Entwicklung bis tn wird Verlauf extrapoliert - Prediktor-Schritt. Für die Integrale ni gilt:I
ni
0 1 2 3 4
ni 1
2ni 1 1
12ni 5 1 -1
24ni 9 19 -5 1
720ni 251 646 -264 106 -19
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Adams-Moulton-Verfahrenb) j = 0 Verfahren nach Adams-Moulton
Bestimmung von yn+1
Integration zwischen tn und tn+1
Entwicklung von f bis zur Stelle tn+1 (ersetze n durch n+1 in allgemeiner Formel)
Entwicklung verwendet schon Endwert - Korrektor-Schritt oder implizit. Lösungen nur iterativ.
Für die Integrale ni gilt:
I
ni
0 1 2 3 4
ni 1
2ni 1 1
12ni 5 1 -1
24ni 9 19 -5 1
720ni 251 646 -264 106 -19
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Gear-Verfahren - 1
kn
r
kknn
kn
r
kknnn
nrkkn
r
nrk
r
kknn
rk
r
kkn
ybfa
yoder
ybayafydt
dmanerhält
kfürdt
d
abund
dt
damit
tdt
dyty
dt
dDaraus
tyty
11
1
11
11
110
10
11
01
1
01
)()(
)()(
Die Klasse der Gear-Verfahren erhält man, wenn man nicht den Integranden,sondern die Lösung nach Lagrange-Funktionen entwickelt und anschließend ableitet
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Gear-Verfahren - 2
nnn
knn
kk
r
kjj jnkn
jnnk
knrk
r
j jnn
yftyund
bt
a
tta
pb
rfürtt
ttp
rfürpdt
d
tta
1
1
11
1 11
11
1
1 11
11
konstantt und 1 rfür manerhält Daraus
1
11
1
Die allgemeine Form der Koeffizienten lautet:
Das entspricht dem Ergebnis nach Euler
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Gear-Verfahren -3
tkonstfürttt
t
ttttta
nn
n
nnnnn
tan2
31
111
manerhält 2 r Für
1
1
1111
)tan1(
)tan2(
1
12
1
111
tkonsfürtt
ttp
tkonstfürtt
ttp
nn
nn
nn
nn
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Stabilität -1
Drei Fehlerquellen können auftreten
a) Näherung von
b) Näherung des Integrals der rechten Seite,
c) Bestimmung von y.
Werden Fehler durch die Zeitfortschaltung verkleinert, so heißt ein Verfahren stabil. Analog der notwendigen Bedingung für die Verkleinerung von Fehlern bei der Iteration gilt auch bei der Zeitfortschaltung.
ydt
d
Bedingungnotwendigedieygwar
ygyg
ygygcondwegen
gcondwennstabilistygyn
1)(
)()(
)(
1,1
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Stabilität -2
Mehrschrittverfahren kann man darstellen als
Dann gibt es zu dieser Gleichung ein charakteristisches Polynom p ()
Für p () = 0 gibt es m-Nullstellen und man kann zeigen:
Ein Verfahren ist stabil, wenn für alle Nullstellen gilt
und Nullstellen mit höchstens als einfache Nullstellen vorkommen.
Verfahren nach Adam und Gear sind stabil. Die Verfahren von Runge-Kutta sind schwach stabil. Explizite Euler-Verfahren sind für große Zeitschritte instabil.
0
11
22
11
aammam
mamp
1
1
),(10
....1211
tyFhmn
yany
ma
ny
ma
ny
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Systeme gewöhnlicher DifferentialgleichungenEin System der Ordnung m wird durch m-Gleichungen definiert
Diskretisiert man dieses System, so kann man für jede Gleichung eine der beschriebenen Methoden verwenden. Die Auswahl muß nach physikalischen Gesichtspunkten geschehen.
Haben die Gleichung verschiedene Zeitkonstanten, wird das Gleichungssystem "steif". Dann breiten sich Fehler stark aus (implizite Lösungen). Hat man Nichtlinearitäten zu betrachten, so müssen Newton- oder Newton-Raphson-Methoden zur Lösung verwendet werden.
),,2
,1
(
),,2
,1
(2
2
),,2
,1
(1
1
tmyyy
mf
dtm
dy
tmyyyf
dt
dy
tmyyyf
dt
dy
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Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen
Für einen Zeitschritt n gilt etwa
Dieses System kann als Matrixgleichung beschrieben werden. Zur Lösung müssen Gleichungslöser für Systeme eingesetzt werden.
),,2
,1
(1
.
.
),,2
,1
(221
2
),,2
,1
(111
1
tmyyyn
mfhnmy
nmy
tmyyynfhnyny
tmyyynfhnyny
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Aufbau eines Programms zur Lösung von Dgl‘en
Die numerische Lösung von Differentialgleichungen kann - zumindest für einfache Probleme - schnell und übersichtlich programmiert werden. Verwndet man dazu Excel, so lässt sich eine allgemeine Struktur für Gewöhnliche Differentialgleichungslöser angeben:
Eingabe Berechnung für Zeitschritt Zeitschrittfortschaltung Ergebnisdarstellung
Alle Elemente haben Sie schon erprobt. In den Übungen können Sie sie neu zusammensetzen
Für Systeme sind kompliziertere ‚Programme nötig
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Aufbau eines Programms zur Lösung von Dgl‘en
Die numerische Lösung von Differentialgleichungen kann - zumindest für einfache Probleme - schnell und übersichtlich programmiert werden. Im Folgenden ist ein typisches Flußdiagramm gezeigt.
Zeitfortschaltung, Eigenwertiteration,
Nichtlinearität
Lösung des Gleichungssystems
Berechnung der rechten Seiten
Neue
Matrizen
Nicht linear
ja
nein
nein ja (bei Quellrechnung, Endzeitpunkt,
Endgenauigkeit)
Eingabe und ihre Verarbeitung Geometrie, Materialdaten,
Randbedingungen, Anfangswerte
Ausgabe
Nein linear
Erzeugung des Gleichungssystems
Ende
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Diskretisierung einer elliptischen Differentialgleichung mit der Methode der finiten Differenzen am Beispiel der eindim. stationaeren Waermeleitgleichung mit inneren Waermequellen und vorgegebener RandtemperaturModelliert wird ein isolierter Stab der Laenge 1 m mit der Waeremeleitfaehigkeit Lambda = 15 W/mK. Die innere Waermequelle sei konstant ueber die gesamte Stablaenge. Die linke und rechte Randtemperatur, sowie die Staerke der inneren Waermequelle koennen variiert werden.Das Loesungsgebiet wird durch n Loesungspunkte beschrieben. Berechnet werden insgesamt 5 Loesungen, wobei n jeweils um 2 erhoeht wird.
Diskretisierung der 1-dim stationären Wärmeleitgleichung
1-dim. stationäre Wärmeleitgleichung
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Daraus ergeben sich für die Systemmatrix M und die rechte Seite R bei 5 Zeitschritten mit folgenden Bedingungen: Anfangshöhe , Anfangsgeschwin-digkeit , Zeitschrittweite t.Jetzt muß nur noch das lineare Gleichungssystem gelöst werden:My=R. Wobei y der Lösungsvektor der Fallhöhe zu dem diskreten Zeitpunkt darstellt.Aufgabe: Bestimme Zeitschrittweite, sodaß exakte Lösung und Näherung in der Zeichengenauigkeit übereinstimmen.
Diskretisierung und Lösung der Bewegungsgleichung
Die Differentialgleichung der Bewegungsgleichung lautet . Ihre ana-lytische Lösung ist . Um die Dgl. zu lösen muß sie zunächst in eine Differenzengleichung umgewandelt werden. An der Stelle i gilt für konstante Zeitschrittweite t: . Die Diskretisierung erfolgt auf dem Maschenrand. Am linken Rand (i=0) sind als Anfangs-bedingungen und vorzugeben. Damit lautet die Gleichung für die einzelnen Punkte:
ddt y g
2
2
y0 vy y
t00 1
y = y
= g
y = g
=
00
0 1 0
0 1 22
y y t v t
y y t
²
²
y0
v0
Der Versuch wird durchKlick gestartet
ddt
yy y y
tgi i i
2
22 1
2
2
R
yt g v t
t gt gt gt g
02
02
2
2
2
M
1 0 0 0 0 01 1 0 0 0 0
1 2 1 0 0 00 1 2 1 0 00 0 1 2 1 00 0 0 1 2 1
y t gt v t y( ) 12
20 0
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Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen auf Basis einer Operation zur Berechnung F (t, y) -1
Euler
Heun
implizit)1
,1
(1
explizit),(1n
y
tny
ntF
ny
ny
tny
ntF
ny
tnot
nt
1
~,1
,21
),(1
~
ny
ntF
ny
ntF
tny
ny
tny
ntF
ny
ny
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Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen auf Basis einer Operation zur Berechnung F (t, y) - 2
Runge Kutta
tKyttFK
tK
ny
tntFK
tK
ny
tntFK
tny
ntFK
KKKKny
ny
nn
),(
)22,
2(
3
)21,
2(
2
),(1
432
22
16
11
34
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Beispiele für gewöhnliche Differentialgleichungen-1
1. Temperaturverlauf T eines Körpers Anfangstemperatur To ,
Umgebungstemperatur Tu. Wärmeübergangskoeffizient
Lösung
)( TuT
dt
dT
2. Bewegungsgleichung
mit m Masse des Systems, x (o) Anfangswert
F (t) treibender Kraft, v (o) Anfangsgeschwindigkeit
Reibungskraft
dt
dxKtF
dt
xdm )(
2
2
dt
dxK
n
teoT
uT
uTtT )()(
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Beispiele für den Einsatz gewöhnlicher Differentialgleichungen -1a
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Beispiele für den Einsatz gewöhnlicher Differentialgleichungen -2
3. Einfacher elektrischer Schaltkreis
a) Spannungsquelle U (t), Widerstand R und Kapazität C
Ladung des Kondensators
b) Spannungsquelle U (t), Widerstand R und Induktivität L
Strom im Kreis
4. Grundform der Erhaltungslgeichungen
wo Q die Rate des Zuwachses und
S die Rate der Abnahme der Substanz x sind
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Beispiele für den Einsatz gewöhnlicher Differentialgleichungen -3
5. Zerfall radioaktiver Isotope
6. Stationäre Wärmeleitgleichung (Randwertaufgabe)
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Aufgabe 1:Ein Gebäude hat eine mittlere Wärmedurchganszahl von K = 1.0. Im Gebäude wird Wärme durch innere Lasten produziert, die proportional zum Volumen sind
wo x das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen darstellt. Berechnen Sie für einen Sommertag (Tu = 30oC) und einer temperaturbezogenen, spezifischen, inneren Last die sich einstellende Temperatur im Gebäude.
Aufgabe 2:
x sei CO-Konzentration im Hörsaal von Volumen 2000 m3
xo 3 %,
Start der Lüftung mit 0,2 m3/min und Reduktion des CO-Gehaltes auf 0.002 %
Bestimmen Sie, wann die CO-Konzentration auf unter 1 % gesunken ist. Wie groß muß die Luftwechselrate sein, daß dies innerhalb von 15 Minuten geschieht ?
x
AqVqQ
10q
31
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315102
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Umgang mit gewöhnlichen Dglen -1
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Aufgabe 3:
C14 hat eine Halbwertszeit von 5730 Jahren. Daraus ergibt sich, daß K = ln 2 / 5730 [1/a] ist. Bestimmen Sie das Alter einer Holzprobe, bei der der C14-Gehalt auf 15 % abgesunken ist.
Aufgabe 4:
Schwingendes System mit Feder
Rücktreibende Kraft F (t) = - a . m . x a Federkonstante
Bestimmen Sie für a = 8, xo = 0 und vo = 1 die Form der Bewegungen.
Aufgabe 5:
Pendel mit Auslenkung y
Rücktreibende Kraft
l Pendellänge
g Gravitationskonstante (g 10)
Bestimmen Sie für ein Pendel der Länge 1 die Form der Bewegung bei
Anfangswerten yo = 300 und vo = 0
yl
gsin
Umgang mit gewöhnlichen Dglen -2
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02
2 y
l
g
dt
dy
dt
yd
Umgang mit gewöhnlichen Dglen -3
Aufgabe 6:
Für geringe Auslenkungen eines Pendels lautet die Schwingungsgleichung mit Dämpfung
Bestimmen Sie für ein Pendel der Länge g/l =4 und den Anfangswerten y(0) = 0.1 und y‘(0) = 0
den Verlauf der Bewegung je für = 1, 2, 3, 4 und 5
Aufgabe 7:
Für einen elektrischen Schaltkreis mit Induktion L, Widerstand R, Kapazität C und Spannung U gilt nach den Kirchhoff‘schen Gesetzen für den Strom I
Bestimmen Sie den zeitlichen Verlauf des Stromes für einen Schaltkreis mit
L = 16, R = 8, C = 0,1 und U = 220 sin t/60
mit = 0 und
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Umgang mit gewöhnlichen Dglen -4
Aufgabe 8:
Temperaturverteilung im Stab
Berechnen Sie die Temperaturverteilung in einem Stab der Länge 1
mit der Randbedingung T(0) = 100 und T (1) = 20 bei einer Wärmequelle von
10q
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2
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen
1. Gekoppelte Federn
Massen m1 und m2
Federkonstanten K1 und K2
Auslenkungen x1 und x2
2. Konkurrierende Systeme (Räuber-Opfer-Systeme)
Populationen x1 und x2
Überschuß Geburt-Tod a11 und a22
Nahrungsraten a12 und a21
12222
1221111xxKxm
xxKxKxm
2221212
2121111
xaxax
xaxax
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System gewöhnlicher Differenzialgleichungen
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
iniTn
iTn
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Tdx
dT
allefür1
212
2
2
Transiente Wärmeleitgleichung
Transiente Wärmeleitgleichung nach Diskretisierung des Ortes
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
321
032
2
122
011131
1
1
III
ILIC
IR
VIRILIC
Anwendungsbeispiele für einfache Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen -3
Elektrische Netze
Elektrische Netze mit Widerständen R, Induktionen L, Kapazitäten C und Spannungsquelle V werden mittels der drei Kirchhoff‘schen Gesetze ausgelegt, wo qi die Ladung des
Kondensators i und I der Strom im Schaltkreis sind.
Beispiel: 2 Schaltkreise sind über eine gemeinsame Induktivität L gekoppelt
VCqdt
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IRV
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Numerische Methoden SS 2003 Teil IV, Kp. 7
Diese Fragen sollten Sie beantworten können
Geben Sie Eigenschaften gewöhnlicher Differentialgleichungen an
Wie erhält man eine integrale Form Geben Sie die Grundzüge der folgenden Verfahren an:
Euler Runge- Kutta Adams Gear
Was ist Stabilität Geben Sie die Struktur eines Programmes zur Lösung gew.
Dglen an Geben Sie Beispiele gewöhnlicher Differentialgleichungen und
ihre numerische Lösung