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28. Jahrgang September 2014 105. Ausgabe Unser RUSSEE Stadtteilzeitung für Russee, Hammer und Demühlen Vielen sind die Bauarbeiten aufgefallen: In Russee, Hammer und Demühlen werden schriƩweise neue Kabel verlegt und zusätzliche Schaltkästen aufgebaut. Diese Ar- beiten hängen mit dem Ausbau der Breitbandversorgung in unseren StadƩeilen zusammen. Bis vor kurzem konnten die meisten Haushalte nur mit Bandbreiten von 2 bis 16 Mbit/s versorgt werden. Selten waren auch 24 Mbit/s möglich. Damit höhere Bandbreiten angeboten werden können, muss die Technik erneuert werden. Hier- zu werden bis zu den neu im Stadtbild auŌauchenden Schaltkäs- ten Glasfasern verlegt. Von den Schaltkästen in die Haushalte bleiben die alten Kupferleitungen bestehen, diese werden jedoch mit neuer Technik (VDSL genannt) genutzt. „Unser RUSSEE“ hat beim Breitband- Kompetenzzentrum Schleswig- Holstein (www.bkzsh.de/) nachgefragt. Nach Aussa- gen des Leiters Richard Krause baut aktuell in Russee, Hammer und Demühlen nur die Deutsche Telekom ihr VDSL-Netz aus. Der Ausbau wird Download- Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s ermöglichen. ZukünŌig können durch zusätzliche Technik (so ge- nanntes Vectoring) noch Leistungssteigerungen bis 100 Mbit/s möglich sein. Auf Nachfrage konnten die lokalen Anbieter wie TNG und KielNET keine Angaben ma- chen, wann und wie sie eigene mit der Telekom vergleichbare Angebote für Breitband in unseren StadƩeilen Telekom baut VDSL-Netz aus

Unser russee 14 09

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Stadtteilzeitung der Kieler SPD Ortsverein Russee-Hammer

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28. Jahrgang September 2014 105. Ausgabe

Unser RUSSEE

Stadt te i l ze i tung für Russee, Hammer und Demühlen

Vielen sind die Bauarbeiten aufgefallen: In Russee, Hammer und Demühlen werden schri weise neue Kabel verlegt und zusätzliche Schaltkästen aufgebaut. Diese Ar-beiten hängen mit dem Ausbau der Breitbandversorgung in unseren Stad eilen zusammen. Bis vor kurzem konnten die meisten Haushalte nur mit Bandbreiten von 2 bis 16 Mbit/s versorgt werden. Selten waren auch 24 Mbit/s möglich. Damit höhere Bandbreiten angeboten werden können, muss die Technik erneuert werden. Hier-zu werden bis zu den neu im Stadtbild au auchenden Schaltkäs-ten Glasfasern verlegt. Von den Schaltkästen in die Haushalte bleiben die alten Kupferleitungen bestehen, diese werden jedoch mit neuer Technik (VDSL genannt) genutzt.

„Unser RUSSEE“ hat beim Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein (www.bkzsh.de/) nachgefragt. Nach Aussa-gen des Leiters Richard Krause baut aktuell in Russee, Hammer und Demühlen nur die Deutsche Telekom ihr VDSL-Netz aus. Der Ausbau wird Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s ermöglichen. Zukün ig können durch zusätzliche Technik (so ge-

nanntes Vectoring) noch Leistungssteigerungen bis 100 Mbit/s möglich sein. Auf Nachfrage konnten die lokalen Anbieter wie TNG und KielNET keine Angaben ma-chen, wann und wie sie eigene mit der Telekom vergleichbare Angebote für

Breitband in unseren Stad eilen Telekom baut VDSL-Netz aus

Russee, Hammer und Demühlen anbieten können. Ein Glasfaser-Ausbau, der für zukün ige Bandbreiten zwi-schen 100MBit/s und 1GBit/s notwendig ist, ist in unseren Stad eilen zur Zeit nicht ab-sehbar. Das Breitband-Kompetenzzentrum erwartet hier auch in den nächsten Jahren keine großen Ände-rungen. Denn auf Basis der EU-Vorgaben und gemäß ak-tueller Regelungen sind so-wohl Russee, Hammer und auch Demühlen größtenteils mit Breitbandangeboten gut versorgt. Neben der Telekom bietet auch Kabel Deutsch-land marktübliche Bandbrei-ten an. Für kleinere Anbieter lohnen sich die Inves onen in unseren Stad eilen aktuell noch nicht.

Fortsetzung von Seite 1

Der Ausbau mit Glasfaser ist aber mi elfris g zwingend notwendig, da

2 | Breitbandausbau in Russee, Hammer und Demühlen

Verfügbarkeit von VDSL am Beispiel Russee

die mi lerweile teilweise 50 Jahre al-ten Kupferleitungen nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügen. Bereits im aktuellen Koali onsvertrag auf Landesebene wurde festgehalten, dass jeder Mensch in Schleswig-Holstein Zugang zu einem Breitbandan-schluss erhalten soll. Aus Sicht der Lan-desregierung ist Breitband eine Ba-sisinfrastruktur des 21. Jahrhunderts wie die Verkehrsinfrastruktur oder Strom, Gas-, Wasser- und Abwasserlei-tungen. Die Landesregierung hat hierzu eine Breitbandstrategie formuliert, die in ganz Schleswig-Holstein den Ausbau des Breitbandnetzes vorantreiben soll (mehr dazu unter www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Technologie/Breitband/). Die Bundesregierung hat in der am 20. August beschlossenen „Digitalen Agen-da 2014 – 2017“ (www.digitale-agenda.de/) festgelegt, dass eine flä-chendeckende Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mind. 50 Mbit/s bis 2018 entste-hen soll. Vielerorts entdecken die Stadtwerke und Energieversorger dieses neue Geschä sfeld. So entstehen z.B. in Nordfriesland, rund um Neumünster und auch in Dithmarschen und im Kreis Steinburg neue Angebote, die teilweise schon Haushalte mit zukun sträch ger Glasfaser anbinden.

(st)

A I :

Seefest Russee Seite 4

„Komm mit - Ak v draußen“ Seite 6

KiTa in guten Händen wissen Seite 8

Stad eilnachrichten Seite 10

20 Jahre AWO Kinderhaus Seite 12

Die totalitäre Bedrohung Seite 16

Kiel vor olympischer Zukun Seite 18

KiTa-Gebührenfreiheit Seite 20

Veranstaltungen u. Impressum Seite 22

Re ungshubschrauber in Russee Seite 23

Breitbandausbau in Russee, Hammer und Demühlen| 3

Am 26.06.2014 fand auf dem Gelände von Gut Schuß De-mühlen wieder das diesjährige Seefest sta . Die Organisa on lag in den bewährten Händen vom Schüt-zenverein. Es wurde

ein abwechslungsreiches Bühnenpro-gramm geboten. Für das leibliche Wohl wurde je nach Geschmack mit Kaffee und Kuchen oder Bratwurst und Bier/ Cola gesorgt. Etliche Vereine, Verbände und Teilneh-mer aus der Geschä swelt der Stad eile waren mit Ständen vertre-ten. Erstmals war auch die SPD Russee-Hammer dabei. Der Stand mit einem

Glücksrad war zeitweise dicht umla-gert. Die Preise waren heiß begehrt. Als besonders reizvoll stellte sich der Hauptpreis, ein SPD Ball, heraus, was in Zeiten der Fußballweltmeisterscha natürlich leicht zu erklären war. Eine weitere A rak on war der Papagei des SPD Ortsbeiratsmitgliedes Rolf Klein. Der Vogel wurde viel bestaunt und es wurden viele Fragen dazu gestellt, die Rolf Klein sachkundig und mit viel Ge-duld beantworten konnte.

Robert Bartels OV-Vorsitzender

4 | Seefest Russee

Seefest ohne Regen aber mit der SPD Russee-Hammer

Der Stand der SPD auf dem Seefest zur Kieler Woche 2014

Das Seefest wurde von der Bevölke-rung wieder sehr gut angenommen. Der Charme dieser Stad eilfeste ist aus der Kieler Woche nicht mehr weg-zudenken. Die SPD Russee-Hammer wird be-s mmt auch nächstes Jahr wieder mit der Bevölkerung vor Ort feiern.

Ab Oktober 2014 soll mit den Mitarbei-tern der Internetseite „Kiel Russee, Kiel Hammer“ ein Arbeitskreis Ortsge-schichte eingerichtet werden, der sich mit der Geschichte der Stad eile Rus-see und Hammer befasst. Dazu werden Interessierte gesucht. Gesucht werden auch Einwohner, die mit Fotos und anderen Dokumenten unterstützen können. Wer Lust hat meldet sich per Mail bei [email protected] (roba)

Arbeitskreis Ortsgeschichte| 5

Wer interessiert sich für die Ortsgeschichte von Russee

und Hammer?

„Komm' mit – Ak v draußen!“ so lau-tet das Pilotprojekt des Sozialverban-des Deutschland (SoVD), das ab Sep-tember 2014 in Kiel startet. Menschen ab 50 können einmal in der Woche gemeinsam „Walken“ (flo es Spazieren).

Die Lauf-gruppen werden jeweils von einem aus-gebildeten Übungslei-ter geführt. Es geht durchs ei-gene Stadt-viertel: Im Park, im

Wald oder entlang von Straßen. Das Angebot ist kostenlos, Sportbegeis-terte müssen nichts mitbringen, außer feste Schuhe und we erfeste Kleidung. Das Projekt organisiert der Sozialver-band zusammen mit dem Ellerbeker Turnverein und dem Kieler Männer Turnverein (KMTV). Finanziert wird das Projekt überwiegend von der Landes-vereinigung für Gesundheitsförderung. In Russee-Hassee sowie in Ellerbek bie-tet der SoVD zunächst Walken an. Inte-ressierte treffen sich in Russee-Hassee jeweils montags um 16.15 Uhr an der Bushaltestelle Strucksdiek, Rendsbur-ger Landstraße. Kontakt für Russee-Hassee über Gerd Schwer eger, Tel.: 0176-82100786.

(OB)

6 | „Komm mit - Ak v draußen!“

„Komm mit – Ak v draußen!“ in Kiel

Gerd Schwer eger

Im letzten Jahr ha en der TSV Russee und die Freiwillige Feuerwehr ein Stra-ßenfest in der Rendsburger Landstraße organisiert. Ziel war es mit dem Erlös ein Projekt zugunsten älterer Bürge-rinnen und Bürger zu verwirklichen. Tausende Besucher feierten mit. In der Novembersitzung des Ortsbeirates überreichten der Vorsitzende des TSV Russee, Carsten Kähler und der Wehr-führer der FF Russee Uwe Maaß, dem Ortsbeirat einen symbolischen Scheck

Gerd Schwertfeger trat 2008 in den Sozialverband Deutschland (SoVD) ein. Seit Januar 2014 ist der gebürtige Hasseer Vorsitzender des SoVD-Ortsverbandes Kiel-Hassee-Russee. Der 54jährige ist außerdem Beisitzer im Kreisvorstand Kiel des Sozialver-bandes sowie Stellvertretendes Mit-glied im Beirat für Menschen mit Be-hinderung der Landeshauptstadt Kiel.

Bouleplatz | 7

in Höhe von 2.500 €. Nach Zus m-mung der Stadt Kiel konnte nun eine Boulebahn in der Spreealle / Ecke Käthe – Kollwitz – Pfad errichtet wer-den. Zusätzlich sollen einige Bänke für Spieler und Zuschauer aufgestellt wer-den. Die offizielle Einweihung wird am 11. Oktober um 11.00 Uhr erfolgen. Mitglieder der Rockschule Russee (Leiter Sven Zimmermann) sorgen für einen musikalischen Rahmen.

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Bouleplatz am Käthe - Kollwitz - Pfad

Der neue Bouleplatz an der Spreeallee

Im jetzt begonnenen Kindergarten-/Schuljahr stellt der Ausbau der Schul-kinderbetreuung in Kiel einen beson-deren Schwerpunkt dar. Dies ist das Ergebnis der von der Ratsversamm-lung im Mai beschlossenen Bedarfs-planung für 2014/2015. Danach sind stadtweit in diesem Bereich 267 Plätze neu geschaffen worden. Auch Russee profi ert von dieser Ent-scheidung. In der Betreuten Grund-schule gibt es nun zehn Plätze mehr. Die Verwaltung hat damit erneut un-ter Beweis gestellt, das sie auf den Bedarf in Stad eilen mit Angeboten auf die Wünsche der Eltern vor Ort reagiert. Doch der Weg hierhin war

nicht ganz ohne Hürden: Noch in der Februar-Sitzung des Ortsbeirates ha en Bürgerinnen und Bürger die Sorge geäußert, dass für ihre Kinder keine Halbtagsbetreuung gewährleis-tet sei und sich in Eigenini a ve an das fachlich zuständige Amt für Schule, Kinder- und Jugendeinrichtungen ge-wandt. Sie übergaben in der städ -schen Kindertagesstä e gesammelte Unterschri en an Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) und den CDU-Frak onsvorsitzenden Stefan Kruber. Die betroffenen und auch sich solidari-sierende Eltern schrieben zudem un-zählige Briefe, die Vorsitzenden der Stadtelternvertretung Sabine Wösthoff wurde eingeschaltet und die

8 | Kinder in guten Händen wissen

Kinder in guten Händen wissen - Stadt Kiel baut Schulkinderbetreuung besonders aus -

Elternbeiräte der städischen Kita mach-ten Sondersitzungen und Überstunden. Sie stellten diese Ak vitäten nicht eher ein bis sogar das letzte Mädchen sei-nen ungewöhnli-chen 21. Platz ge-funden ha e. Ein Zeichen, das sich es sich lohnt, ge-meinsam an einem Strang zu ziehen. Ein besondere Au-genmerk auf diesen Teil der Kinderbe-treuung ist in unserer Stadt möglich, weil es durch die erheblichen Anstren-gungen der vergangenen Jahre gelun-gen ist, die Betreuung für Unter-Dreijährige auf mi lerweile 38 % aus-zubauen. Gleichwohl sind auch hier weitere 100 Plätze neu geschaffen

worden. In der klassischen Betreu-ungsgruppe der Drei- bis Sechsjähri-gen erreicht Kiel schon seit Jahren na-hezu die Vollversorgung von 100 %.

Hier wird in Russee im Regenbogen Kin-dergarten eine al-tersgemischte Grup-pe mit drei Plätzen sechs Stunden in acht Stunden umge-wandelt, was einem Zuwachs von drei Plätzen entspricht. Dieser beträgt in der

Stad schen Kindertagesstä e 11 Be-treuungsplätze, hier wird eine halbe Elementargruppe vier Stunden in eine halbe Elementargruppe acht Stunden umgewandelt.

Michael Wagner Benjamin Fürstenberg

Kinder in guten Händen wissen | 9

Wie bekannt, soll auf dem Hof Ham-mer ein inklusives Wohnquar er ent-stehen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, jung und alt, Fami-

lien und Singles ein neues Zuhause fin-

den. In dem mehrstufigen Verfahren ist nunmehr die vierte Stufe „Zuschlagserteilung“ erreicht. Das Auswahlgremium aus Verwaltung und Poli k empfahl, die Grundstücks-verhandlungen mit der Firma Demandt aufzunehmen. Nach dem derzei gen Stand werden auf dem Gelände 100 Wohneinheiten entstehen, davon 14 Wohnungen als Ersatz für die bisher

10 | Stad eilnachrichten

Planungen zum Hof Hammer von der S ung Drachensee genutzten Räume. Weitere 32 Wohneinheiten werden in vier Reihenhausblöcken ge-schaffen. Die übrigen Wohneinheiten verteilen sich auf die bestehenden In-ternatsgebäude sowie zwei Geschoss-wohnungsbauten mit einem durch-mischten barrierefreien Wohnungsan-gebot für verschiedene Haushaltsgrö-ßen und eine Hausgemeinscha für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Nach Vorlage der ersten konkreten Entwürfe des Investors wird von der Stadt ein Kaufvertragsentwurf gefer-

gt. Mit dem Fortschri der Planungen kann auch das Bauplanverfahren vo-rangetrieben werden und ein erster Bebauungsplanentwurf erstellt wer-den. Im Rahmen dieses Verfahrens wird die Beteiligung der Öffentlichkeit u.a. durch die Vorstellung der aktuellen Planung im Ortsbeirat sichergestellt.

Winfried Jöhnk Vors. Ortsbeirat

Im Jahr 2011 stellte Bürgermeister Todeskino dem Ortsbeirat Russee-Hammer-Demühlen erste Überlegun-gen für die Bebauung des Geländes Vorderster Kronsberg vor. Konkrete Pläne für eine Bebauung des Gebietes bestehen zurzeit aber nicht. Eine orien-

erende Baugrund- und Altlastuntersu-chungen wurde im Au rag der Stadt Kiel im gleichen Jahr durchgeführt. Anhand von Boden-mischproben wurde untersucht, ob eine Gefährdung für zu-kün ige Bewohner bestehen könnte. Hierbei wurde festge-stellt, dass lediglich in einem Bereich der Oberbodenmischpro-be eines Feldes innerhalb der obersten 10 cm ein gering erhöhter Bleigehalt vorliegt, der eine sensible Nutzung aus-nimmt, jedoch keine Einschränkung für eine Wohnnutzung bedeutet. Neben den Bodenuntersuchungen wurden Bodenlu messungen auf De-poniegas durchgeführt, um hierdurch möglicherweise entstehende Gefähr-dungen gesunder Wohn- und Arbeits-verhältnisse erkennen zu können. Hier wurden bei neun von zehn Messpunk-ten keine Hinweise für das Au reten von Methan als Leitparameter für De-

poniegas gemessen. Ein zehnter Mess-punkt, der sich innerhalb des aufge-forsteten Bereiches im Süden des Un-tersuchungsgebietes befindet, wies demgegenüber einen erhöhten Me-thangehalt auf, der hier vermutlich auf eine kleinräumige Gasblase, die sich aus der Zersetzung organischer Sub-stanz (Pflanzenreste) innerhalb des bindigen Füllbodens gebildet hat, zu-rückzuführen ist. Die von einzelnen Bürgern vorgetrage-nen Zweifel können vom Umwelt-schutzamt nicht nachvollzogen wer-

den. Bei den Unter-suchungen gab es keine Hinweise auf Abbruchmaterial ei-ner Tankstelle, eine großräumige Schad-stoffverunreinigung wird von der Stadt Kiel ausgeschlossen.

Bei der Wiederverfüllung der ehemali-gen Kiesgrube ist ausschließlich Bo-denaushub verwendet worden. Was-sergefährdende Stoffe waren wegen der Nähe zu Brunnenstandorten aus-drücklich von der Verfüllung ausge-schlossen. Sollte es dennoch kleinräu-mig zu Ablagerungen umweltproble-ma scher Stoffe gekommen sein, wür-den diese dann bei den Untersuchun-gen, die im Rahmen konkreter Baupro-jekte erforderlich sind, festgestellt werden.

(WJ)

Stad eilnachrichten | 11

Vorderster Kronsberg

„Wir wollen in Rus-see ein Bürgerhaus und keinen Palast“,

telte die KIELER NACHRICHTEN am 7.9.1991. Die Zei-tung zi erte Kai Kramm. Der dama-lige Chef des 4. Poli-

zeireviers ha e während einer öffentli-chen Veranstaltung der AWO Russee am 5.9.1991 gefordert, dass Poli ker ein vor- zeigbares Konzept für den Bau eines Bürgerhauses vorzulegen hä en. „Immer nur darauf hinzu- weisen, dass Kiel kein Geld hat, ist ein schwaches Argument“, kri sierte Kramm.

Einige Kommunalpoli ker und Kommu-nalpoli kerinnen ha en sich zuvor kri-

sch bis ablehnend zu einem Bürger-haus und seiner Finanzierung durch die Landeshauptstadt (LH) Kiel geäußert. Der Re er des Abends war Steffen Etzel (†), damals Kreisgeschä sführer der Kieler AWO. Etzel hielt folgende abgespeckte Lösung für machbar: Die AWO baut eine große Kindertages-stä e (Kita), an die Räume eines Bür-gerhauses angegliedert werden sollten. Finanziert werden könnte das über Landeszuschüsse, Dri mi el und Ein-nahmen aus der Glücksspirale. „Wenn die Stadt Kiel der AWO die Planungs-

12 | 20 Jahre AWO Kinderhaus

20 Jahre AWO Kinderhaus Russee mit Bürgerladen - Eine Zeitreise -

Olaf Busack

mi el erlässt, wären wir bereit, in die Planungen einzusteigen“, so Etzel.

Die AWO Russee beantragte bei der Stadt Kiel im Januar 1989 den Bau ei-nes Bürgerzentrums für den ständig wachsenden Stad eil Russee. Die Vor-sitzende der Russeer AWO, Roswitha Busack, begründete die Forderung mit fehlenden Kita-Plätzen und der unzu-reichenden Infrastruktur im Stad eil. Unterstützt wurde die AWO vom Orts-beirat (OBR) Russee/Hammer. Dieser forderte im April 1989 die LH Kiel auf, im Nachtragshaushalt 1991 Planungs-mi el für den Bau eines Bürgerzent-rums bereitzustellen. Alwin Schmalz, ehemaliger OBR-Vorsitzender, und Olaf Busack, damals Russeer SPD-Vorsitzender und OBR-Mitglied, wiesen auf folgendes hin: Infolge der ständigen Besiedlung Russee's besteht eine große Nachfrage an Räumlichkeiten, in denen beispiels-weise Kulturarbeit, Jugendarbeit, Altenarbeit, Schularbeitenhilfe, Veran-staltungen der AWO, der Parteien, des Ortsbeirates oder anderer Organisa o-nen sta inden könnten. „Braucht Russee ein Bürgerzentrum?“ lautete eine öffentliche Veranstaltung der AWO Russee mit Vertretern der Stadt Kiel und Kommunalpoli kern am 5. September 1991. Das Ergebnis: Die einzige Chance auf Realisierung eines

Bürgerzentrums bestand darin, dass dieses in Kombina on mit einer Kin-dertagesstä e betrieben wird. Durch die Doppelnutzung der Räume wäre eine Finanzierung realis sch. Nachdem die Planungsmi el im Kieler Haushalt bereitgestellt waren, legten die SPD vor Ort gemeinsam mit der AWO Russee einen Vorschlag zum Raum- und Nutzungskonzept vor. Die-ses wurde den zuständigen Stellen im Kieler Rathaus übergeben. (Unser RUSSEE März 1989, März, Juni, September u. Dezember 1990)

„Auch in einer finanziell ange-spannten Finanzla-ge der Stadt arbei-ten die im Sozial-wesen engagierten Krä e in Kiel da-ran, eine sozialver-trägliche Poli k sicherzustellen“, sagte Kiel's Stadt-rat Rolf Schroedter am 26. November 1993. Der Sozial-dezernent legte zusammen mit Gerwin Stöcken, damals Kieler AWO- Kreisvor-sitzender, den Grundstein für ein Kin-derhaus Russee mit Bürgerladen in der Spreeallee 76. Stöcken betonte, dass die AWO Kiel

20 Jahre AWO Kinderhaus | 13

1989 - 1992 AWO startet Ini a ve

1993 Grundsteinlegung

Schroedter und Stöcken legten den Grundstein

für das Kinderhaus

hier ihren 6. Großraumkindergarten geschaffen hat und sich damit am Aus-bau des Angebots an Kita-Plätzen in Kiel beteiligt. Der Bürgerladen soll zwei große Räume, eine Küche und Toi-le en für Stad eilgruppen und Fami-lienfeiern haben.

Bei sommerlichen Temperaturen Ende April feierte die Kieler AWO Rich est für das Kinderhaus mit angeschlosse-nem Bürgerladen. Das Kinderhaus bietet Platz für 100 Kindern und soll zum neuen Kita-Jahr Anfang September 1994 seinen Betrieb aufnehmen. (Unser RUSSEE , März und Juni 1994)

Anfang September 1994 begrüßte Verena Daumann (heute: Verena Dobbitsch) - seit 1.9.1994 Leiterin des AWO Kinderhauses Russee - die ersten Kinder. Der Bürgerladen steht seit No-vember 1994 verschiedenen Vereinen, Verbänden, Parteien, Gesprächskrei-sen, Selbsthilfegruppen, Familienfeiern und dem Ortsbeirat zur Verfügung. (Unser RUSSEE , September 1994)

Von 1999 bis 2002 leitete Holger Jan-sen das AWO Kinderhauses. Am 1. Feb-ruar 2002 übernahm Claudia Engel-mann die Leitung des Kinderhauses mit Bürgerladen.

Am 6. September 2014 feierte das Kin-derhaus Russee und der Bürgerladen mit einem umfang- reichen Programm sein 20jähriges Bestehen.

14 | 20 Jahre AWO Kinderhaus

1994 Rich est und Eröffnung

1999 bis heute

Eckehard Raupach (stellv. AWO Kreisvorsitzender) und die Leiterin Claudia Engelmann

Das Kinderhaus heute

Ehrenamtliche Zusteller und Zustellerinnen für Zeitung

"Unser RUSSEE" gesucht! Kontakt über Olaf Busack (T. 697407)

Die Themen „Errichtung eines Kommu-nika onszentrums“ und die „Grömms ung“ werden den Ortsbei-rat Russee / Hammer / Demühlen si-cher noch einige Zeit beschä igen. Noch in diesem Jahr soll eine Sitzung unter Schwerpunkt Kinder und Jugend-liche stehen (Voraussichtlich 21. Okto-ber im Gemeindehaus an der St. Gab-riel Kirche). In der Novembersitzung stellen sich die Bewerberinnen und Bewerber für den Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Kiel vor.

Der Ausbau des Bahnhofes Russee, die Erweiterung von famila, das Projekt Hof Hammer, die geplante Querungs-hilfe in der Rendsburger Landstraße im Bereich Lidl sind Punkte, die in den nächsten Monaten zur Beratung anste-hen. Nach der Kons tuierung des Senioren-beirates ist eine Sitzung mit dem Schwerpunkt „Ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger“ geplant. Nutzen Sie die Sitzungen des Ortsbeira-tes um Ihre Anregungen vorzutragen.

(WJ)

Ortsbeirat | 15

Ortsbeirat aktuell

16 | Die totalitäre Bedrohung

Wir sollten au ö-ren, von Religion zu reden. Die Durch-setzung einer Ideo-logie mi els terro-ris scher Gewaltan-wendung ist das „eigentliche Wesen totalitärer Herr-scha “ (Hannah

Arendt), gleich um was für eine Art organisierter Heilslehre es sich handelt. Der Herrscha sanspruch ist absolut: Er duldet keine Konkurrenz oder Abwä-gung. Der Herrscha sbereich: unbe-grenzt; jeder Aspekt des Lebens muss der Ideologie, ihrer Organisa on und deren Führer untertan sein, immer und überall. Gegner müssen sterben, Verrä-ter sind zu erschießen, Abweichler zu liquidieren.

MdB Hans-Peter Bartels

Die totalitäre Bedrohung Diese Strukturmerkmale sind wieder da: im Djihadismus, der von Mali über Libyen, Somalia, Jemen, Syrien, den Irak, Afghanistan und Pakistan zum Angriff auf etablierte Despoten wie Demokra en angetreten ist. Es handelt sich um eine fana sche Massenbewe-gung, aber sie ist nicht einheitlich, noch nicht. Der IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi könnte, wenn etwa sein schauriger Siegeszug ins Stocken gerät, wie Pol Pot von „gemäßigteren“ Djiha-disten überwäl gt werden – oder wie Stalin über die Lauen und Renegaten im eigenen Reich wie in der Interna o-nale triumphieren. Und hat eigentlich Al-Quaida die „Nacht der langen Mes-ser“ schon hinter sich? Vergleiche sind nicht verboten, aber sie ersetzen nicht die Analyse dieser dri en totalitären Bedrohung der Welt innerhalb von hundert Jahren.

Die totalitäre Bedrohung | 17

Der Djihadismus ist nicht deshalb we-niger bedeutsam oder gefährlich, weil er nicht von Europa ausgeht. Es geht hier auch nicht um isolierte Terroranschläge, wie wir sie in West-deutschland von der RAF kannten, nicht um etwas begrifflich so Unspezifi-sches wie „interna onalen Terroris-mus“ oder die Poli k des „Islamismus“. Es geht um den totalen Herrscha san-spruch einer neuen Gewal deologie. Dem ist durch Appelle an freundlichere Muslime, sie mögen sich eifriger von den SS-ar g schwarzuniformierten Mördergruppen distanzieren, kaum beizukommen. Die islamischen Gesell-scha en selbst, und zwar das liberale wie das religiöse Lager, leiden doch am he igsten unter der neuen ubiquitären Terrordrohung. Der Westen und die zivilisierte Welt werden dieser totalitären Weltbewe-gung, die längst Brückenköpfe in Ame-rika und Europa gebildet hat, ent-schlossen und geschlossen entgegen-

treten müssen. Russland und China sollten dabei sein. Jedes vom Djihadismus terrorisierte Land ist anders, aber wir sollten stär-ker die Gemeinsamkeiten sehen. Von Mali bis Pakistan ist es das gleiche Ölgeld aus den gleichen vornehmen Geldquellen auf der arabischen Halb-insel, das die Indoktrina onscamps, die Waffen und den Nachschub finan-ziert, jedenfalls die Grundaussta ung. Dort muss unsere Poli k des „Containment“, der Eindämmung be-ginnen. Wir dürfen nicht die Botscha von Freiheit und Wohlstand, die unsere Gesellscha en kennzeichnet, verdun-keln durch Methoden der Gegenwehr, die denen des Gegners unheimlich ähneln: keine Geheimgefängnisse, kein Verschwindenlassen von Ver-däch gen, kein „targeted killing“, kei-ne Folter. So hat der Westen die ers-ten beiden Totalitarismen bekämp , überlebt und am Ende überwunden.

Zweimal – 1936 und 1972 - hat Kiel die Segelwe be-werbe der olympi-schen Spiele ausge-richtet. Mit der 72er Veranstaltung sind bis heute ne-ben dem Sport vor allem wich ge Inf-

rastrukturprojekte verbunden, die für unsere Stadt von großer Bedeutung

waren und sind. In erster Linie natür-lich der Ausbau Schilksees und der Autobahnanschluss.

Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im April diesen Jah-res beschlossen ha e, auch kün ig Olympische Spiele und Paralympics in Deutschland grundsätzlich ausrichten zu wollen, begannen Bürgerscha und Senat in Hamburg damit eine Bewer-bung zu prüfen. Schnell schwappte die olympische Versuchung auch in unser Land. Mi lerweile ist Hamburg auf

dem Weg zu einer Bewerbung. Vor diesem Hintergrund hat der Schleswig-Holsteinische Landtag frak onsübergreifend be-schlossen, sich für eine Bewerbung Hamburgs im Zusammenwirken mit den norddeutschen Bundesländern stark zu machen. Viele Wenn und Aber stehen dabei

MdL Jürgen Weber

Kiel vor erneuter olympischer Zukun ?

18 | Kiel vor erneuter olympischer Zukun ?

Bürgerbeteiligung

Bewerbung von Hamburg

natürlich noch im Raum: Wie sichern wir eine umfassende Bür-gerbeteiligung in der Bewerbungspha-se und später an den Planungen ?

Wie werden die sozialen, ethischen Zweimal – 1936 und 1972 - hat Kiel die Segelwe bewerbe der olympi-schen Spiele ausgerichtet. Mit der 72er Veranstaltung sind bis heute neben dem Sport vor allem wich ge Infra-strukturprojekte verbunden, die für unsere Stadt von großer Bedeutung waren und sind. In erster Linie natür-lich der Ausbau Schilksees und der Au-tobahnanschluss. Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im April diesen Jah-res beschlossen ha e, auch kün ig Olympische Spiele und Paralympics in Deutschland grundsätzlich ausrichten zu wollen, begannen Bürgerscha und Senat in Hamburg damit eine Bewer-bung zu prüfen. Schnell schwappte die olympische Versuchung auch in unser Land. Mi lerweile ist Hamburg auf dem Weg zu einer Bewerbung. Vor diesem Hintergrund hat der Schleswig-Holsteinische und kulturellen Werte bewahrt Welcher nachhal ge wirtscha liche Nutzen kann dabei erreicht werden Klar ist, dass dringend Veränderungen beim Interna onalen Olympischen Ko-mitees (IOC) notwendig sind, die insbe-sondere die wich gen Punkte Transpa-renz, „Sauberer Sport“ und Nachhal-

gkeitsfaktoren bei allen Projekten

beinhalten. Der Aspekt der Nachhal gkeit - sowohl für die Infrastruktur bei Sportstä en als auch bei Wegeverbindungen ist un-ter den Gesichtspunkten der längerfris-

gen Nachnutzung der Anlagen, dem schonenden Umgang mit der Natur sowie eines nachsorgenden Umwelt-schutzes, ein bedeutendes Anliegen. Der konkrete Zeitpunkt einer deut-schen Olympiabewerbung soll erst nach Abschluss des Reform-Prozesses „Agenda 2020“ durch das Interna onal Olympische Komitee (IOC) entschieden werden. Auch wenn die Diskussion erst begon-nen hat, ob überhaupt Olympia – und die dazu gehörenden Paralympics - in absehbarer Zeit in den Norden kom-men, sind die Städte als mögliche Aus-tragungsorte schon mal in die Offensive gegangen. Segeln, Surfen, Beachvolleyball, Handball, Rudern und Reiten –alles Sportarten, die gut nach Schleswig-Holstein passen. Viele davon auch nach Kiel. Es lohnt sich also, sich dafür rechtzei g warmzulaufen. Olympia und Paralympics auch in Kiel: Das könnte auch ein nachhal ger Schri in die Zukun sein. Keine neue Autobahn dieses Mal, aber vielleicht ein krä iger Schub in Sachen Barriere-freiheit. Wir sollten diese Chance im Auge behalten.

Kiel vor erneuter olympischer Zukun ? | 19

Nachhal ger wirtscha licher Nutzen

20 | Kita-Gebührenfreiheit

Welche Möglich-keiten gibt es für die Poli k, das verfügbare Ein-kommen für die Mi elschicht und die unteren Ein-kommensbezieher zu erhöhen?

Nun, die Stadt Kiel stellt die Familien in den Mi elpunkt ihres Handelns. Im Juli 2014 hat die Kieler Ratsversammlung beschlossen, die Gebührensätze für die Krippenbetreuung zu verändern. In Zukun werden Eltern für die Betreu-ung ihres Kindes in einer Krippe erst ab einem Monatseinkommen von 1.886

Foto: Olaf Bathke

Ratsherr Falk Stadelmann

Kita-Gebührenfreiheit – Entlastungen für die Mi elschicht!

Euro Gebühren zahlen müssen (sta heute schon ab einem Ne oeinkom-men von 1.500 Euro). Die Gebührens-ätze steigen langsamer an, sodass der heu ge höchste Gebührensatz von 240 Euro erst ab einem Monatseinkommen von 2.420 Euro (sta heute 2.200 Euro) erreicht wird. Darüber hinaus werden jetzt auch – wie bei der Steuererklärung – Wer-bungskosten (z.B. Fahrtkosten zur Ar-beitsstä e) bei der Berechnung des monatlichen Familieneinkommens ab-gezogen, weil dieses Geld ja auch tat-sächlich nicht zur Verfügung steht, son-dern z.B. an der Tankstelle oder für Busfahrkarten ausgegeben werden muss. Das entlastet einen guten Teil der Mi elschicht. Die Neuregelungen gelten ab dem Jahr 2015.

kämpfung der „Kalten Progression“ die Rede. Ich sage: Wenn die Bundesregie-rung oder die Landesregierung Fami-lien wirklich und unbürokra sch helfen will, dann sorgt sie für eine Gebühren-freiheit in der Krippe und in den Kin-dergärten. Das wäre ein echtes Entlas-tungspaket für die Familien aus der Mi elschicht. Ich werde mich dafür einsetzen, dass nun die SPD in den Parlamenten in Schleswig-Holstein und im Bund nach-zieht. Dass es möglich ist, zeigt unser Nachbarland Hamburg unter SPD-Bürgermeister Olaf Scholz: Dort ist seit dem 1. August 2014 eine fünfstündige Kita-Betreuung für alle Kinder von der Geburt bis zur Einschulung beitrags-frei!

Die Stadt, deren Haushalt bei weitem nicht ausgeglichen ist, kann diese Ge-bührenentlastung nicht allein bezah-len. Das Gebührenrecht verlangt dar-über hinaus, dass für die teurere Krip-penbetreuung – hier sind kleinere Gruppen mit mehr Personal als im Kin-dergarten für die Drei- bis Sechsjähri-gen – auch höhere Gebühren berech-net werden. Deshalb steigt der Gebührenhöchst-satz für eine Ganztagsbetreuung in der Krippe in Zukun von heute 240 Euro auf 320 Euro. Das tri – auch wenn man dann mehr Abzüge abrechnen darf – noch immer viele Einkommen aus der Mi elschicht. Immer wieder ist in der Öffentlichkeit von Steuersenkungen oder einer Be-

Kita-Gebührenfreiheit| 21

V E R A N S T A L T U N G E N IN RUSSEE, HAMMER UND DEMÜHLEN

Vereine, Verbände und Organisationen können hier ihre Veranstaltungstermine kostenlos bekannt geben. Die Termine müssen bis Redaktionsschluss (siehe Impressum!) vorliegen. Der Einsender ist für den Inhalt verantwortlich. Auswahl und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Schreiben Sie uns oder rufen an: Olaf Busack, Redderkamp 195, Tel. 69 74 07, [email protected]) oder Dirk Lerche, Tel. 531011, [email protected])

25.09.2014 19:30 Uhr SPD Ortsvereine Russee-Hammer, Hassee und Südwest: „OB Kämpfer 100 Tage im Amt“ Gehörlosenzentrum, Hasseer Straße 47, Hassee

05.10.2014 10:00 Uhr Erntedank-Go esdienst, St. Gabriel-Kirche, Russee 09.10.2014 19:30 Uhr SPD Stamm sch, Schützengilde 18.10.2014 19:45 Uhr Herbstball / Königsfest, Gilde „Gut Schuß Demühlen“ 21.10.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen

Gemeindehaus Russee, St. Gabriel-Kirche 30.10.2014 19:30 Uhr „Pa entenverfügung und Vorsorgevollmacht“, Vortrag,

Gemeindehaus Russee, St. Gabriel-Kirche 05.11.2014 19:00 Uhr „Pa entenverfügung“, Siedlergemeinscha Hammer-Russee-Dem. 13.11.2014 19:30 Uhr SPD Mitgliederversammlung, AWO Bürgerladen Russee 18.11.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde 20.11.2014 19:30 Uhr „Lebendige Nachbarscha gestalten, Erfüllt leben im Alter“, Gemeindehaus Hammer, Claus-Harms Kirche 29.11.2014 15:00 Uhr Senioren Adventkaffee, Gilde und Siedlerbund, Gildeheim 30.11.2014 10-16 Uhr Musical, Go esdienst mit MayaMo und Shanty Chor, anschl. Adventsbasar, St. Gabriel-Kirche Russee 06.12.2014 15:00 Uhr Seniorenkaffee, Schützengilde 16.12.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Grundschule Russee

I M P R E S S U M Herausgeber: SPD Kiel - Ortsverein Russee-Hammer Redaktionsanschrift und Anzeigen: Olaf Busack, Redderkamp 195, 24111 Kiel, Tel. 69 74 07, [email protected] Redak on: Robert Bartels (roba), Olaf Busack (OB), Eckhard Frenzke (ef), Winfried Jöhnk (WJ), Dirk Lerche (dl), Sven Thomsen (st), Michael Wagner (mw) Satz, Layout: Dirk Lerche, Am Blöcken 25, Tel. 53 10 11, [email protected] Vertrieb: Eckhard Frenzke, Michael Wagner, Olaf Busack (auch V.i.S.d.P.) Druck: Hansa Druck, Hansastr. 48, 24103 Kiel - Auflage: 4200 Namentlich gekennzeichnete Ar kel geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redak on behält sich vor, eingesandte Ar kel zu kürzen. Zuschri en ohne oder falschem Absender werden nicht veröffentlicht. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Die Zeitung wird durch Anzeigenwerbung und Spenden von SPD-Mitgliedern finanziert.

Redak onsschluss für die nächste Ausgabe: 15. November 2014 Die Ausgaben von „Unser RUSSEE“ finden Sie auch im Internet unter www.spd-kiel.de/russee

22 | Veranstaltungskalender, Impressum

An einem heißen Sommernachmi ag hört man am späten Nachmi ag auf den Terrassen im Berliner Viertel mal wieder das Brummen des Re ungs-hubschraubers „Christoph 42“ der DLR Lu re ung aus Rendsburg. Gewöhn-lich saust er hoch über unseren Dä-chern Richtung Krankenhaus oder zum Einsatzort. An diesem 27. Juli sitze ich gerade mit meiner Familie auf der Terrasse, als er über uns hinwegfliegt. Normalerweise nichts Ungewöhnliches. Plötzlich kommt er im Tiefflug zurück. Der Hub-schrauber dreht 2-3 Runden, dann schwebt er über dem Wendehammer im Dahmeweg. Kurz darauf verschwin-det er wieder aus unserem Blickfeld. Kurz darauf kommt er zurück und geht über den Wendehammer am Wann-seebogen ganz langsam runter. Die Büsche biegen sich von dem Wind der Rotoren und überall fliegen trockene Blä er herum. Bis auf etwa 10 Meter kommt der Hubschrauber herunter,

bleibt kurz stehen und steigt dann wie-der auf. Er fliegt Richtung Spreeallee, wo er dann langsam mi en auf der Kreuzung landet. Ein Notarzt und ein Sanitäter steigen aus und laufen zu einem Re ungswagen, der etwa 50 m weiter in der Spreeallee steht. „Ein No all, wie er im Stadtgebiet nur selten vorkommt“, berichtet der Pilot.

„Es war kein Notarzt auf dem Landweg schneller erreichbar“. Für die Nachbarn, die alle aus ihren Häusern strömten, war es ein aufre-gendes Ereignis an diesem heißen Sommertag im Juli.

Dirk Lerche

Re ungshubschrauber in Russee| 23

Re ungshubschrauber mi en in Russee

Telefonieren in Bus und Bahn „Schatz, ich sitze jetzt im Bus und wir fahren gleich los“, flötete ein Mann mi leren Alters vor mir in der Buslinie 61 von Russee in die Kieler Innenstadt. Wow, dachte ich, was für eine Nachricht. Und was trötet dieser Mensch ins Handy, wenn er Auto fährt? Etwa folgendes: „Schatz, ich sitze im Auto, schnall' mich an, zünd' mir eine Zigare e an und fahre gleich los“. Einen Tag später, Linie 62 Innenstadt Richtung Russee: Ich dur e ein Telefonat einer Führungs-kra der Firma XYZ mit anhören: „Ich habe Ihnen schon tausend Mal gesagt, dass Sie das nicht so machen können, jetzt tragen Sie die Verantwortung und die sich daraus ergebenen Konsequenzen.“ Ein paar Tage später im Bus bekam ich mit, wie ein Mann mit seiner Ex-Partnerin lauthals über Sorgerechtsfragen disku erte: „Nun denk' doch mal an die Kinder und nicht immer nur an dich. Ansonsten muss ich gerichtlich gegen dich vor-gehen.“ Das sind nur einige Beispiele von meinen fast täglichen Busfahrten. Ich könnte ein Buch schreiben - wird bes mmt ein Bestseller. Als technisch aufgeschlossener Mensch habe ich auch ein Handy und benutze es. Ich käme jedoch nicht auf Idee, persönliche Gespräche im Beisein von fremden Menschen zu führen. Dafür spre-che ich ab und zu Leute wegen der teils lauten Telefonate um mich herum an: „Entschuldigen Sie, mich stört es, wenn Sie hier telefonieren und ich Ihr Gespräch mitanhören

Karl-Otto meint . . .

muss.“ Die Antwortet: „Ich muss arbeiten und da ge-hört das Telefonieren dazu.“ Meine Frage an einen arbeitsgeilen jungen Mann: „Und wenn jetzt ein Cello- oder Geigen-spieler im Bus sein Instrument auspackt und zu üben anfinge?“ - Verdutzte Augen schauten mich an, ein Achselzucken kam dazu. Bingo! Dachte ich, ihn hat's wohl die Sprache verschla-gen, trotz Handy! Warum telefonieren Menschen im Bus, in der Bahn, im Restaurant, auf der Straße oder im öffentlichen Raum? Wollen diese Menschen anderen Menschen zeigen, wie beschä igt sie sind, wie unersetzlich, wie wich g? Wenn ich im Bus oder in der Bahn arbeiten will, kann ich schreiben, lesen oder am Laptop arbeiten. Das sind nützliche Tä gkeiten, die meine Mitreisen-den nicht stören. Was kann man gegen die „Handy-Mafia“ tun? Im Flugverkehr haben die meisten Fluggesellscha en bereits ein Handy-Verbot ausgesprochen. In Stock-holm habe ich im Nahver-kehr ein Handy-Verbot erlebt. Es dürfen dort nur SMS verschickt werden. Warum ist das nicht auch in deutschen Zügen und in Kieler Bussen möglich? Busfahrer und Busfahrerinnen könnten einfach mal stehen bleiben, wenn jemand telefoniert und warten bis das Gespräch beendet ist! Das wär doch was, oder? Ich wäre gespannt auf das öffentliche Geschrei. Inzwischen war ich mit dem Bus an meiner Hal-testelle angekommen, dachte noch mal über die zwangsweise mit angehörten Handygespräche nach und ging schmunzelnd nach Hause. Und was werde ich morgen im Bus wieder alles mit-anhören müssen?

Euer und Ihr Karl-O o

SPD Russee-Hammer im Internet: www.spd-kiel.de/russee