Was sind denn das für Wesen?

Ist das ein Frosch oder eine Libelle? Oder doch ein Drache? Die scharfen Zähne und die skurrile

Körperform sehen ziemlich ungewöhnlich aus. Aber andererseits sind sie auch interessant gebaut

– aus welchem Material überhaupt? Ist das etwa Handarbeit?

Die Mutmacher aus Mexiko sind besonders bei Kindern sehr beliebt. Das liegt nicht nur daran,

dass sie farbenfrohe Fabelwesen sind. Sie sind auch deshalb so beliebt, weil sie als Volkskunst

sehr geschätzt werden – besonders von den Kleinen. Denn so einen Mutmacher selbst zu basteln

ist gar nicht so einfach und daher eine Herausforderung.

Möchten Sie sich zusammen

mit Ihren Kindern/Schülern

auch dieser Herausforderung

stellen? Probieren Sie´s aus!

Wir von nph deutschland/

nuestros pequeños hermanos

haben Ihnen eine Arbeits-

mappe zusammengestellt.

Darin enthalten sind:

• Eine kindgerechte Einführung in das Thema

• Eine Bastelanleitung für Mutmacher aus Karton sowie einige Bastelvorlagen

• Eine kindgerechte, motivierende Geschichte zum Vorlesen

• Wer wir sind – kurze Übersicht zu der Arbeit von nph / nuestros pequeños hermanos

Wir freuen uns auf Ihr Feedback und Ihre kreativen Kunstwerke.

Nur Mut – wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!

Herzliche Grüße,

das gesamte Team von nph deutschland e. V.

PS: Sie interessieren sich dafür, wie die Mutmacher originalgetreu gefertigt werden?

Dann schreiben Sie uns, auch hierfür gibt es eine Arbeitsmappe. Lassen Sie sich überraschen!

nph deutschland e. V.

Tullastraße 66, 76131 Karlsruhe

Telefon: 0721 35440-0

Telefax: 0721 35440-22

www.HilfeFuerWaisenkinder.de/Mutmacher

E-Mail: mutmacher@nph-deutschland.org

Was sind denn das für Wesen?

Bei einem Mutmacher denken wir hier in Deutschland an einen

starken Helden der über besondere Kräfte verfügt, oder? Ein Wesen

das zugleich Drache, Libelle und noch etwas in einem sein kann wirkt

da nicht gerade hilfreich. In Mexiko hingegen zählen diese bunten

Wesen zur landestypischen Handwerkskunst und werden sehr

geschätzt. Dort nennt man sie „Alebrijes“. (Ausgesprochen wird es so:

Betonung hinten auf dem i, das r rollen und das j klingt wie ch). Aber die eigentliche Frage ist:

Warum gelten sie besonders für Kinder als Mutmacher und sind deshalb so wichtig?

Kinder haben ihren Mut verloren…

Um diese Frage zu beantworten bedarf es Kreativität! Stell dir vor – oder versuche es – du bist ein

Kind und wirst von deinen Eltern alleine gelassen. Nicht, weil du dich für ein paar Stunden um

deine Geschwister kümmern sollst. Nein. Alleine gelassen weil es deinen Eltern egal ist, was mit

dir und euch passiert. Oder weil dein Vater in ein anderes Land gehen muss um Arbeit zu finden.

Deine Familie ist sehr arm und auch deine Mutter hat keine Zeit sich um euch zu kümmern weil

sie richtig viel arbeitet damit ihr wenigstens ein Mal am Tag etwas zu essen habt. Oder versuch

dir vorzustellen, dass deine Eltern nicht mehr leben. Kannst du dir das vorstellen? Das ist

furchtbar traurig, oder? Viele Kinder erleben genau das. Und noch Schlimmeres. Oft ist es auch

so, dass die Großeltern keine Kraft oder kein Geld haben, sich um ihre Enkel zu kümmern.

Dann suchen sie Hilfe.

… finden ihn wieder und gewinnen Selbstvertrauen

Bei nph / nuestros pequeños hermanos (Das ist Spanisch und heißt: Unsere

kleinen Brüder und Schwestern) wird jedes Kind angenommen das Hilfe

braucht. Egal woher es kommt oder was es auch schon angestellt hat.

Die Kinder haben oft nicht erlebt wie es sich anfühlt geliebt zu werden.

Sie haben nur selten gehört: Ich hab dich lieb! Das hast du super gemacht,

ich bin stolz auf dich! In einem der Kinderdörfer in Mexiko gibt es einen

besonderen Kunstunterricht. Dort können die Kinder vieles

ausprobieren. Und dort basteln sie auch bunte Fabelwesen – die

Mutmacher. Und weißt du was? Man braucht viel Zeit, Geduld und Konzentration dazu. Das fällt

vielen Kindern schwer – sie haben nicht gelernt, ruhig an etwas zu arbeiten oder gar etwas selbst

herzustellen. So ging es zum Beispiel auch Salomon. Er ist 14 Jahre alt und zusammen mit seinen

fünf Geschwistern in das Kinderdorf gekommen. Warum? Weil seine Eltern nicht mehr leben.

Während Salomon an seinem Mutmacher bastelte, hatte er viel Zeit um nachzudenken und die

Kunstlehrerin Marion aus Deutschland (Bayern) hat ihn immer wieder unterstützt und ihn

ermutigt. Als er dann fertig war hat er total überrascht geschaut. Er selbst hat etwas so Schönes

gestaltet – das hat ihm Mut gemacht und er hat mehr Selbstvertrauen gewonnen. Das hilft ihm

jetzt auch dabei, über seine eigene Zukunft nachzudenken. Jetzt weiß er, dass er sein eigenes

Leben auch gestalten kann. Und noch etwas hat Salomon ermutigt: Dass all seine Freunde im

Kinderdorf sich mit ihm gefreut und gesagt haben: Das hast du super gemacht! Das ist eine

Antwort darauf, weswegen die Mutmacher so wichtig für die Kinder sind – weil die Gestaltung

zwar eine Herausforderung darstellt, die Kinder aber erfahren, dass zum Schluss etwas Gutes

herauskommt. Und während all der Zeit werden sie nicht alleine gelassen.

nph deutschland e. V., www.HilfeFuerWaisenkinder.de/Mutmacher

nph deutschland e. V., www.HilfeFuerWaisenkinder.de/Mutmacher

Flügel nph deutschland e. V., www.HilfeFuerWaisenkinder.de/Mutmacher

Schwänze und Beine nph deutschland e. V., www.HilfeFuerWaisenkinder.de/Mutmacher

ZUM VORLESEN

Ihr könnt anderen Kindern Mut machen! Bastelt mit!

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr überhaupt nicht mutig seid? Wenn ihr euch nicht traut

mit anderen Kindern zu spielen oder wenn euch etwas sehr schwer fällt? Manchmal

traut man sich auch nicht über etwas zu reden, das einen bedrückt und traurig macht.

So geht es jedem von uns immer wieder mal. Dann sind wir froh, wenn uns jemand

tröstet und uns hilft, oder?

Es gibt viele Kinder auf der Welt, die alleine sind und ihren Mut verloren haben. Und

manchmal haben sie sogar ihre Eltern verloren. Es ist kaum jemand da der ihnen Mut

zuspricht und sie tröstet. Wir von nuestros pequeños hermanos (nph) kennen viele

Kinder, denen es so geht. Für sie haben wir in Lateinamerika und der Karibik extra

Kinderdörfer gebaut in denen sie zusammen mit vielen anderen Kindern und

Erwachsenen sicher leben können. Wie in einer großen Familie.

Weit weg von hier gibt es das Land Mexiko. Dort sprechen die meisten Menschen

Spanisch, manche tragen bunte Kleider und man isst oft scharfes Essen. Die Kinder

tanzen und singen viel und basteln richtig gerne. Es gibt Figuren, die sehen aus wie

Drache, Frosch und Libelle gleichzeitig! Sie sind bunt und haben merkwürdige Formen.

Aber die Kinder haben keine Angst davor, denn die Figuren sind Mutmacher! Auf

Spanisch heißen sie: Alebrijes (Betonung hinten auf dem i, das r rollen und j klingt wie ch). In

unserem Kinderdorf in Mexiko gibt es die Kunsttherapeutin Marion, die zusammen mit

den Kindern diese Alebrijes bastelt. Bastelt ihr gerne? Wenn ja, dann kennt ihr bestimmt

das schöne Gefühl dabei! Den Kindern fällt es aber gar nicht so leicht, so eine Figur zu

basteln. Das liegt manchmal daran, dass sie es sich selbst nicht zutrauen und sich nicht

vorstellen können, so etwas Schönes selber zu machen. Aber Marion spricht ihnen Mut

zu und unterstützt sie sehr. Und wenn die Kinder dann ihren eigenen Alebrije fertig

haben, sind sie total überrascht! Sie staunen darüber, dass sie es geschafft haben und

sind mächtig stolz!

Zusammen mit euch wollen wir den Kindern in unserem Kinderdorf in Mexiko Mut

machen: Wir wollen jedem Kind einen selbst gebastelten Alebrije schenken! Sie sollen

wissen: Weit weg, nämlich hier in Deutschland, denken die Kinder an sie. Jeder von Euch

kann also zu einem Mutmacher werden!

Was meint ihr, wie die Kinder staunen werden, wenn sie einen gebastelten Alebrije von

EUCH geschenkt bekommen! Macht ein Bild davon und schickt es an uns. Wir freuen

uns sehr auf eure kreativen Kunstwerke! Muchas Gracias! Vielen Dank! ☺

PS: Wollt ihr einen Mutmacher basteln wie die Kinder in Mexiko? Einen großen den ihr mit

echter Farbe bemalt? Dann besprecht euch mit euren Eltern und gebt uns einfach Bescheid!

nuestros pequeños hermanos (nph) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Das

Kinderhilfswerk wurde 1954 von Padre William Wasson gegründet um verwaisten und

verlassenen Kindern in Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben rund

3.300 Kinder in elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben dort wie in einer

großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können einen Beruf erlernen. Seit der

Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon mehr als 18.000 Kinder bei nph

aufgewachsen und haben erfahren, was bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen,

Mitarbeit und Verantwortung bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren

Projektländern humanitäre Hilfe für viele hunderttausend Menschen, zum Beispiel

durch Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser sowie durch medizinische

Angebote.

nph deutschland e. V. ist Teil der großen nph-Familie und trägt seit 1998 das

Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).

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