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| IN DIESER AUSGABE Titelgeschichte emPower – eine Ausbildung zur Friedensbildung Fokus Aus der weiten Welt ins Kinderdorf Aus dem Kinderdorf Vorfreude auf den Sommer 2015 03|2015 magazin

2015/3 Magazin | Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

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Anfang März begann die emPower-Ausbildung der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Sie richtet sich an junge Mitarbeitende, die in den Partnerorganisationen der Stiftung arbeiten. Die Studierenden lernen während der Ausbildung die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und deren Bereiche Interkulturalität, Kinderrechte, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung kennen.

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| In dIeSer AuSGABe

TitelgeschichteemPower – eine Ausbildung zur Friedensbildung

FokusAus der weiten Welt ins Kinderdorf

Aus dem KinderdorfVorfreude auf den Sommer 2015

03|2015

magazin

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Karin Graf, Pädagogin emPower

| TITelGeSchIchTe  

emPower – eine Ausbildung zur Friedensbildung

Die Studierenden sind mit den ersten Frühlingsstrahlen in Trogenangekommen. Wie haben sie die ersten Tage erlebt?Als die Studierenden eingetroffen sind, lag in Trogen noch Schnee. Viele sahen

die weisse Pracht hier zum ersten Mal. Vor allem für die Studierenden aus Zentralamerika, Südostasien und Ost-

afrika war das Spazieren auf Schnee eine neue Erfahrung. Aber die Länder-verantwortlichen aus den Heimatorten und die ehemaligen emPower-Studie-renden haben sie gut vorbereitet. Die Studierenden hatten warme Kleider dabei und haben sich schnell an das Leben in Trogen gewöhnt.

Die Teilnehmenden der emPower-Aus- bildung leben während acht Mona-ten zusammen im gleichen Haus. Wie ist das für die Studierenden? Man kann den Prozess der Gruppenbil-dung sehr gut beobachten. Die Studie-renden verbringen die Ausbildungszeit und die Freizeit zusammen. Da kann es schon einmal zu Konflikten kommen. In diesen Situationen wenden sie das an,

was sie in den Ausbildungsmodulen ge-lernt haben, zum Beispiel interkulturelle Kommunikation, aber auch kreative Konfliktlösung. Die Neugierde und die Motivation der Studierenden verstärken zudem den Zusammenhalt der Gruppe.

Neben den Ausbildungsprogram-men im Kinderdorf haben die Studierenden auch ein Praktikum vor sich. Wie sieht die Praktikums-zeit für sie aus?Anfang Juni beginnen die Praktika. Drei Wochen lang können die Studierenden in einer Organisation praktische Erfah-rungen sammeln. Ein Drittel von ihnen wird dabei ihr Praktikum in den Schul- und Austauschprojekten hier im Kinder-dorf absolvieren. Die anderen arbeiten schweizweit in Organisationen, unter anderem in Schulen oder Hilfsorgani-sationen. So erhalten die Studierenden einen Einblick in die Arbeitswelt der Schweiz und können aktiv mitwirken.

Die Studierenden sind jetzt schon seit knapp drei Monaten hier. Was sind deine Erfahrungen mit ihnen?Es ist eine tolle Gruppe mit einzigartigen Persönlichkeiten. Durch den Kontakt mit so vielen unterschiedlichen Men-schen aus verschiedenen Kulturen ent-stehen spannende und schöne Verbin-dungen. Ausserdem staune ich immer wieder, wie viel alle voneinander lernen können.

Das Interview führte Fiona Feuz

Anfang März begann die emPower-Ausbildung der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Sie richtet sich an junge Mitarbeitende, die in den Partner- organisationen der Stiftung arbeiten. Die Studierenden lernen während der Ausbildung die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und deren Bereiche Inter- kulturalität, Kinderrechte, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung kennen.

Karin Graf, Pädagogin im emPower-Programm, erzählt im Interview, was die Studierenden lernen und mit welchen neuen Situationen sie konfrontiert sind.

Die emPower-Studierenden 2015kurz nach ihrer Ankunft.

«Es ist eine tolle Gruppe mit einzigartigen Persönlichkeiten.»

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| TITelGeSchIchTe  

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Kinderdorf Pestalozzi wird bald 70 und mit ihm die Idee, hier in der Schweiz über die Begegnung und den Austausch zwi-schen den Kulturen den Frieden in der Welt zu fördern. Der interkulturelle Ansatz ist noch immer richtig, und deshalb verfolgen wir ihn in der Friedenspädagogik unserer Projekte in Trogen auch heute noch.Ungefähr in der Mitte der Kinderdorfge-schichte entstand der Gedanke, die Reich-weite unserer Arbeit auszudehnen und Pro-jekte im Ausland durchzuführen. Daraus ist ab 1982 die Entwicklungszusammenarbeit im Bildungsbereich entstanden. Was un-ser Engagement im Ausland besonders macht, ist nicht zuletzt die Erfahrung aus sieben Jahrzehnten pädagogischer Arbeit im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen, die in die Projekte mit einfliesst.Die einzigartigen Möglichkeiten, die das Kinderdorf als Begegnungs- und Bil-dungsort bietet, nutzen wir auch für die Verbesserung unserer Entwicklungspro-jekte im Ausland: Mit emPower haben wir 2006 ein Weiterbildungsprogramm gestartet, das jährlich bis zu 20 junge Mit-arbeitende unserer Partnerorganisationen für acht Monate ins Kinderdorf nach Tro-gen bringt. Sie vertiefen hier ihre Kenntnis-se in der Entwicklungszusammenarbeit, in der interkulturellen Bildung und lernen die pädagogischen Konzepte der Stiftung besser kennen. Doch lernen wir immer auch von diesen jungen Menschen, denn sie bringen ihre Kultur mit zu uns und be-reichern mit ihrer Anwesenheit die «Seele» des Kinderdorfs. Ich danke Ihnen sehr dafür, dass Sie unsere Projekte in der Schweiz und im Ausland mit Ihren Spenden unterstützen, und grüsse Sie herzlich aus dem frühlingshaften Kinder- dorf Pestalozzi in Trogen, Ihr

Damian ZimmermannLeiter Programme Schweiz

Neues Ausbildungsprogramm im KinderdorfDieses Jahr startet das Pilotprojekt Senior Professional Training. Das Weiterbildungs-programm richtet sich an Führungsperso-nen der Partnerorganisationen und an die strategischen Partner in den Programmlän-dern. Die Teilnehmenden werden zwischen einer und drei Wochen im Kinderdorf sein. Sie vertiefen ihre Kenntnisse des ganzheit-lichen Bildungsansatzes mit Fokus auf die Kinderrechte, wobei das Programm auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abge-stimmt wird.Das Weiterbildungsprogramm hat zum Ziel, die Partnerorganisationen und die Länder-programme zu stärken, den internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch auf globaler Ebene auszubauen und die Nach-haltigkeit der Projekte zu fördern. Das Programm wird bis 2017 als Pilotpro-jekt angeboten. Die erste Senior-Professio-nal-Weiterbildung wird im Juni beginnen. 16 Personen aus Myanmar/Burma und Thailand werden den ersten Lehrgang besuchen.

Aus diesen Regionen kommen die emPower-Studierenden:

Südostasien

Südosteuropa

Ostafrika

Zentra

lamerika

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| FoKuS

emPower – aus der weiten Welt ins KinderdorfIm März sind die Studierenden der emPower-Ausbildung eingetroffen. Jessica, Phnom, Joynetha und Vladimir sind vier Teilnehmende, die von vier unterschiedlichen Kontinenten angereist sind. Was sie verbindet: Sie setzen sich für eine bessere Situation der Kinder in ihrem Land ein.

«Die Kinder wachsen in einem Land auf, in dem sie nicht sicher sind — nicht einmal zu Hause.»

Mein Name ist Jessica Alvarado. Ich komme aus El Salvador und bin 26 Jahre alt. Ich arbeite seit zwei Jahren in einer Non-Profit-Organisation für Ge-sundheit und Bildung (Glasswing Inter-national). Ich organisiere Debattierclubs für Jugendliche und spreche mit ihnen über ihre Identität und ihre Meinungen.

In El Salvador ist Gewalt ein allgegen-wärtiges Thema. Kriminelle Banden sind ein grosses Problem. Die Angst vor den Mitgliedern ist überall spürbar, des-halb müssen die Kinder schnell lernen, auf sich selbst aufzupassen. Sie müs-sen lernen, Nein zu sagen: Nein zu den Banden, Nein zu Ausbeutung, Nein zu Gewalt. Dafür ist die Bildung ein wichti-ger Schlüssel.

Später einmal möchte ich politisch ar-beiten, vielleicht sogar in der Regie-rung. Ich möchte mich für eine besse-re Bildung einsetzen, denn ich glaube wirklich, dass Bildung der einzige Weg ist, um die Probleme in El Salvador zu lösen.

Mein Name ist Joynetha Saria, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Geita, einer Region im Osten von Tansania. Nach meinem Master in Kommunikati-on habe ich bei der Organisation New Light Children’s Organisation (NELICO) zu arbeiten begonnen.

In den letzten Jahren hat Tansania grosse Fortschritte gemacht. Die Pri-marschule ist für alle Kinder Pflicht und die Eltern müssen nichts bezahlen. Die Regierung arbeitet momentan auch daran, dass die öffentliche Sekundar-schule nichts mehr kostet. Aber die Herausforderungen bleiben: Es fehlt an Infrastruktur, viele Eltern können das Schulmaterial nicht bezahlen, und es gibt nur Frontalunterricht.

Im emPower-Lehrgang möchte ich ver-schiedene pädagogische Methoden kennenlernen, die den Unterricht für Kin-der lehrreicher und praktischer machen.

«Tansania muss ein besseres Schulsystem haben, um mit den anderen Ländern mitzuhalten.»

«Ich wünsche mir ein Land, in dem niemand diskriminiert wird und Kinder mehr Möglichkeiten haben.»

Zentralamerika Ostafrika

«Der Unterricht in den öffentlichen Schulen sollte praktisch sein, nicht nur theoretisch.» Lesen Sie auf der Seite 9

auch die Geschichte von

Vladimir und Phnom.

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Jahresbericht (Kurzfassung)2014

Ostafrika

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Aktiven 2014 2013

Flüssige Mittel 10 282 923 11 239 258 Festgelder 5 517 826 4 516 751 Forderungen gegenüber Dritten und Projekten 37 322 66 926 Sonstige Forderungen 484 530 1 164 267 Vorräte 56 888 67 056 Aktive Rechnungsabgrenzung 1 039 944 317 600

Umlaufvermögen 17 419 434 17 371 858 Mobile Sachanlagen 284 577 313 846 Immobilien 10 388 952 10 887 407 Finanzanlagen 13 455 440 11 805 149

Anlagevermögen 24 128 968 23 006 402

Fondsvermögen (zweckgebunden) 413 318 467 774

ToTAl AkTiven 41 961 720 40 846 034

Passiven 2014 2013

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und Projekten 392 588 560 165 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 20 000 220 000 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1 789 2 012 Passive Rechnungsabgrenzung 357 347 602 243

Kurzfristiges Fremdkapital 771 724 1 384 420

Langfristiges Fremdkapital 140 000 160 000

Total Fremdkapital 911 724 1 544 420

Fondskapital (zweckgebunden) 4 915 929 3 530 209

Stiftungskapital 50 000 50 000 Bewertungsreserven Wertschriften 2 770 000 2 352 390 Erarbeitetes Kapital 33 314 067 33 369 015

Total organisationskapital 36 134 067 35 771 405

ToTAl PAssiven 41 961 720 40 846 034

(Beträge in Schweizer Franken)

Jahresrechnung Bilanz

Liebe Freundinnen undFreunde der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

Nach meiner Wahl im ver-gangenen Herbst darf ich

erstmals an dieser Stelle als Präsidentin des Stif-tungsrates das Wort an Sie richten. Es freut mich sehr, als Präsidentin die Aufsicht über eine so tra-ditionsreiche Schweizer Stiftung führen zu dürfen und Ihnen einige Worte zum Geleit bei der Lektüre des Jahresberichts mit auf den Weg geben zu können.

Ich engagiere mich schon lange als Schulpflegerin im Bildungsbereich und seit Kurzem auch als Na-tionalrätin in der internationalen Entwicklungszu-sammenarbeit. Der Überblick, den ich mir in mei-ner kurzen Amtszeit bisher verschaffen konnte, zeigt mir ein solide geführtes, erfolgreiches, inter-national tätiges Schweizer Kinderhilfswerk. Der Blick in die Zukunft stimmt mich sehr zuversicht-lich, denn ich darf auf einen kompetenten Stif-tungsrat, eine professionelle Geschäftsleitung und engagierte Mitarbeitende zählen.

Die Strategie 2018 weist der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi den richtigen Weg in die Zukunft: Aus-bau des Bewährten und Erfolgreichen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Die finanzielle Situ-ation, in der ich die Stiftung vorgefunden habe, ist solide und erlaubt uns einen schrittweisen Aus-bau unserer Projekte.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und allen herzlich danken, die einen Beitrag zum Gelingen des Geschäftsjahres 2014 der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi geleistet und so Kindern und Jugendli-chen in der Schweiz und weltweit zu interkulturel-ler Kompetenz, ganzheitlicher Bildung und somit zu besseren Zukunftschancen verholfen haben: den Mitarbeitenden, der Geschäftsleitung und dem Stiftungsrat, unseren Partnerorganisationen und dann ganz besonders Ihnen, liebe Mitglieder des Freundeskreises, liebe Patinnen und Paten, liebe Spenderinnen und Spender. Ebenso herz-lich richte ich meinen Dank an die öffentlichen und privaten Institutionen, die mit ihren Beiträgen die Projekte der Stiftung unterstützen.

Herzlichst, Ihre

Rosmarie Quadranti, Präsidentin des Stiftungsrats

Solide Basis und die richtige Strategie

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(Beträge in Schweizer Franken)

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi lebt eine grosse Vision: Kinder und Jugend-

liche haben überall Zugang zu einer qualitativ guten Bildung und tragen über den Erwerb interkultureller Kompetenzen zu einer gerechteren und friedliche-ren Welt bei. In diesem Sinne war die Stiftung im Jahr 2014 in der Schweiz und in elf Ländern welt-weit insgesamt mit 135 Bildungs- und interkulturel-len Austauschprojekten engagiert. 198 500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene konnten wir mit un-seren Projekten erreichen. Beeindruckende Zahlen – besonders angesichts der Tatsache, dass 2014 für die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi kein einfaches Jahr war.

Die Schliessung der Integrationsprogramme, des Schul- und Wohnangebotes im Kinderdorf, war eine grosse organisatorische wie auch emotionale Belastung für die Stiftung. Für alle betroffenen Kin-der und Jugendlichen konnten zusammen mit den zuständigen Stellen Anschlusslösungen gefunden werden. Glücklicherweise haben die meisten Mit-arbeitenden, welche die Stiftung verlassen muss-ten, einen neuen Arbeitsplatz gefunden.

So herausfordernd jede Veränderung ist, so viele Chancen ergeben sich auch. Dank des bereits im Jahr 2014 begonnenen Ausbaus der Schul-, Ra-dio- und Austauschprojekte konnten wir im ver-gangenen Jahr 2837 Kinder und Jugendliche im Kinderdorf und schweizweit erreichen. Ein weiterer Ausbau der Projekte im Kinderdorf erfolgt 2015.

Neben dem grossen Engagement aller unserer Mitarbeitenden braucht die Stiftung natürlich auch ausreichend finanzielle Mittel, um die Projekte zu finanzieren. Wir leben von Spenden und Beiträgen und möchten uns an dieser Stelle ganz besonders herzlich für die Unterstützung durch die öffentliche Hand, institutionelle Geldgeber, Firmen und Privat-personen bedanken. Mit dem vorliegenden Jah-resbericht 2014 legen wir Rechenschaft über un-sere Arbeit ab und bedanken uns gleichzeitig für das Vertrauen, das Sie uns schenken.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Urs Karl Egger, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Jahresrechnung Betriebsrechnung

2014 2013

Legate 4 119 184 6 168 606 Spenden 6 656 198 8 013 322 Beiträge 5 441 004 7 078 931

davon DEZA 3 700 000 3 500 000davon LED 100 000 200 000davon Versorgerbeiträge 1 047 938 2 796 732davon übrige Beiträge 593 066 582 199

Produktverkäufe 81 061 118 126 Ertrag aus Leistungen Kinderdorf 249 853 301 127 Übriger Ertrag 118 596 96 511 Gewinn aus Veräusserung Anlagevermögen – 8 000

Total Betriebsertrag 16 665 895 21 784 623

Aufwand Kinderdorf − 678 515 − 804 124 Projektbeiträge − 4 006 194 − 4 224 324 Personalaufwand − 7 148 420 − 8 050 350Raummiete − 1 627 − 25 238 Unterhalt Gebäude und Mobilien − 258 965 − 262 113 Unterhalt Fahrzeuge − 6 931 − 11 307Versicherungen − 48 789 − 45 391Energie und Entsorgung − 271 179 − 360 366Verwaltungs- und Informatikaufwand − 332 557 − 390 739Reise- und Repräsentationsaufwand − 51 637 − 63 256 Öffentlichkeitsarbeit − 493 794 − 332 046 Fundraising − 1 873 216 − 2 104 569 Abschreibungen − 751 741 − 991 490Übriger Betriebsaufwand − 190 390 − 262 323

Aufwand für die leistungserbringung − 16 113 956 − 17 927 636

BeTrieBsergeBnis 551 940 3 856 987

Finanzertrag 1 336 028 973 133 Finanzaufwand − 210 076 − 610 725

Finanzergebnis 1 125 952 362 408Liegenschaftenertrag nicht betrieblich 175 402 175 108 Liegenschaftenaufwand nicht betrieblich − 109 406 − 69 620

Übriges ergebnis 65 996 105 488

JAhresergeBnis vor FondsergeBnis 1 743 888 4 324 883

Internes Fondsergebnis − 68 206 − 83 703Fondsveränderung –1 313 021 327 036Fondsrechnung –1 381 227 243 333

ergeBnis vor veränderUng

orgAnisATionskAPiTAl 362 662 4 568 216

Entnahme Bewertungsreserven – 417 610 36 490Veränderung erarbeitetes Kapital 54 948 − 4 604 706Veränderung Organisationskapital − 362 662 − 4 568 216

JAhresergeBnis – –

Herausforderndes Jahr gut abgeschlossen

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Programmaufwand nach Bereich

Integrationsprogramme 1 637 584 Schul- und Radioprojekte 1 070 435 Interkulturelle Austauschprojekte 1 635 817emPower 638 141 Kinderdorf Trogen 1 074 783Sensibilisierung inkl. Besucherzentrum 798 587Programmentwicklung –Südosteuropa 1 084 570 Ostafrika 1 368 419Zentralamerika 1 044 877 Südostasien 1 297 927

Total Programmaufwand 11 651 140

Administrativaufwand

Fundraising 2 088 922 Öffentlichkeitsarbeit 913 622 Zentrale Dienste 660 439 Stiftungsdienste 799 833

Total Administrativkosten 4 462 816

Aufwand für die Leistungserbringung 16 113 956

(Beträge in Schweizer Franken)

Verteilung des Programmaufwandes

Die Jahresrechnung ist von der Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG geprüft und vom Stiftungsrat genehmigt worden.

Der Revisionsbericht sowie die ausführliche Jahresrechnung können bei uns bezogen oder auf www.pestalozzi.ch heruntergeladen werden.

Total Programmkosten (72 % Fundraising (13 % Öffentlichkeitsarbeit (6 % Zentrale Dienste (4 % Stiftungsdienste (5 %

Kosten für die Leistungserbringung

J a h r E s b E r i c h t 2 0 1 4

Programm- und Administrativaufwand

Projekt- und Projektbegleitkosten ( 39 % Personalaufwand ( 42 % Reise- und

Repräsentationskosten < 1 % Sachkosten ( 3 % Unterhalts- und Mietkosten 4 % Abschreibungen 6 %

Übrige Kosten 6 %

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| FoKuS

«Stell dir vor, wir sprechen unsere Sprache in unseren Dörfern, und dann müssen wir zur Schule, und alles ist Thailändisch.»

«Die Menschen sollen ihre Visionen und Ziele umsetzen können.»

Mein Name ist Phnom Thano. Ich bin 24 Jahre alt und komme aus Chiang Mai, einer Region im Norden Thailands. Ich bin ein Karen, das ist eine indigene Minderheit. Ich arbeite für die Organi-sation Inter Mountain Peoples Educati-on and Culture in Thailand Association (IMPECT), die sich für die Rechte der Karen einsetzt.

In Thailand gibt es viel Diskriminierung. Manche Menschen erhalten nicht ein-mal einen Pass, wenn die Behörde sieht, dass sie Karen sind. Ein grosses Problem ist die Sprache. Wir wachsen in unseren Dörfern auf und sprechen unsere Sprache. Dann müssen wir zur Schule, und alles ist Thailändisch. Aus diesem Grund haben die Kinder in den Dörfern auch einen schlechteren Bil-dungsstand.

Ich freue mich, im Kinderdorf die em-Power-Ausbildung machen zu können. Ich möchte lernen, wie Menschen aus verschiedenen Kulturen gemeinsam ein Problem friedlich lösen können.

Mein Name ist Vladimir Gjorgjevski. Ich lebe in Mazedonien und bin 23 Jahre alt. Ich habe einen Bachelor in Wirtschaft gemacht, aber ich habe bald gemerkt, dass eine erfolgreiche Wirtschaft ohne gute Bildung nicht möglich ist. Deshalb habe ich mich entschlossen, für die Bil-dung der Kinder in meinem Land zu ar-beiten.

In Mazedonien ist die Jugendarbeits-losigkeit sehr hoch. Jeder zweite Ju-gendliche hat keine Arbeit. Auch leben im Land verschiedene ethnische Grup-pen, die ihre eigenen Schulen und Orte haben. Dadurch gibt es viele Konflikte.Ich bin Entwicklungskoordinator für die Nichtregierungsorganisation Centre for education and development (CED). Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der die Menschen ihre Visionen und Ziele umzusetzen können. Dabei ist nicht nur die Schulbildung relevant, wie Mathematik oder Geschichte, sondern auch die Persönlichkeitsbildung und so-ziale Kompetenzen. Mit CED war ich be-reits zweimal im Kinderdorf, im Rahmen eines Austauschprojekts und anlässlich des Summercamps.

Ich hoffe, dass ich im emPower-Pro-gramm lerne, wie Menschen mit unter-schiedlichen Kulturen und Hintergrün-den miteinander diskutieren können.

«Wir können keine erfolgreiche Wirtschaft ohne gute Bildung haben.»

«Das Ziel ist, dass Menschen mit verschiedenen Kulturen friedlich ein Problem lösen.»

Südostasien Südosteuropa

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| AuS dem KInderdorF

Mit dem Sommer kommt das Summercamp

In der wärmsten Zeit des Jahres strömen rund 160 Jugendliche ins Kinderdorf. Sie kommen aus Mol-dawien, Mazedonien, Serbien und der Ukraine ans Summercamp. Im zweiwöchigen Camp setzen sich die jungen Menschen aktiv mit Anti- Diskriminierung und Friedensbildung auseinander. Dabei lernen sie nicht nur andere Kulturen, sondern auch sich selbst besser kennen.

Am 29. Juli werden die Jugendlichen aus Osteuropa nach einer langen Busfahrt im Kinderdorf eintreffen. Dann nämlich startet das Summercamp 2015. Aber wer nun denkt, sie kommen, um das schöne Wetter im Appenzell zu genies-sen, der täuscht sich. Die jungen Men-schen behandeln wichtige Fragen und Themen, wie zum Beispiel «Was heisst es, als Minderheit diskriminiert zu wer-den?» oder «Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen?»

Während des Summercamps können die Jugendlichen aus verschiedenen Workshops das Gebiet aussuchen, das sie am meisten interessiert. So arbeiten

junge Menschen aus verschiedenen Ländern partizipativ am gleichen The-ma. Dabei erfahren sie nicht nur mehr über Kinderrechte oder Konfliktlösung, sondern auch über die Mitmenschen der Nachbarländer. Nach den Workshops können die Jugendlichen ihre Erfahrun-gen live auf Sendung beim powerup- radio erzählen und reflektieren.

Neben den Begleitpersonen der Ju-gendlichen unterstützen auch die em- Power-Studierenden die Pädagogen und Pädagoginnen der Stiftung, damit das Summercamp ein Erfolg wird.

Das gemeinsame Lernen und Erleben findet auch neben den Workshops statt. So erwartet die Jugendlichen eine ge-meinsame Wanderung, ein kultureller Tag, an dem sie ihre Länder präsentieren können, und die 1.-August-Feier.

Denn das ist es, was das Summercamp so einmalig macht: die spontanen Be-gegnungen, das intensive Zusammen-sein und die tiefen Erfahrungen, fernab von zu Hause.

von Fiona Feuz

«Spontane Begegnungen, intensives Zusammen- sein und tiefe Erfah- rungen zeichnen das Summercamp aus.»

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| AuS dem KInderdorF

| AGendA

Veranstaltungenim BesucherzentrumÖffnungszeitenSonntags 10.00 – 17.00für Gruppen täglich geöffnet, ausser montags auf Anfrage

Öffentliche FührungenJeweils am 1. Sonntag im Monat, 14.00 – 15.00 UhrNächste Daten: 7. Juni, 5. Juli und 2. August 2015

EintrittspreiseErwachsene CHF 8.–Gruppen ab 10 Erwachsenen CHF 6.– (pro Erw.)AHV / Studierende / Lernende CHF 6.–Kinder ab 8 Jahren CHF 3.– Familien CHF 20.–

Gratis für Mitglieder des Freundes-kreises sowie unsere Patinnen und Paten

Kontaktwww.pestalozzi.ch/besucherzentrum Tel. 071 343 73 12 [email protected]

FamExpo Winterthur

29.— 31. Mai 2015von 10.00 bis 18.00 Uhr

Erwachsene: 15.–Kinder und Jugendliche:

freier EintrittBesuchen Sie den Radiobus von powerup-radio!

Sommerfest im Kinderdorf

Diesen Sommer veranstaltet das Kin-derdorf ein grosses Fest – und Sie sind herzlich eingeladen! Am letzten Tag der Sommerferien, am 9. August 2015, öffnet das Kinderdorf seine Tü-ren und lädt zu einem spannenden Besuch ein. Einen Tag lang können unsere Gäste die Welt des Kinderdor-fes hautnah erleben.

Die Vorbereitungen für das Sommerfest sind in vollem Gange. Einige Highlights verraten wir aber schon jetzt:

• Marius und die Jagdkapelle sorgen für Stimmung! Die Kinderband existiert schon seit elf Jahren und begeistert mit ihren unver-wechselbaren Melodien und lustigen Texten Kinder und Erwachsene. Wer mit RatzFatz, Marius oder Peter tanzen und singen möchte, ist herzlich willkommen.

• InterkulturelleWorkshopsZu den Themen Friedensbildung und Kin-derrechte finden Workshops statt, an de-nen aktiv mitdiskutiert werden kann. Nut-zen Sie die Gelegenheit und sprechen Sie mit Kindern aus Südosteuropa oder den Studierenden der emPower-Ausbildung über die Lage in ihren Ländern.

• Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft des KinderdorfesLernen Sie die langjährige Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi kennen und erfahren Sie mehr über unsere Pro-jekte in elf Ländern.

• SportlicheAbwechslungOb auf dem Bungeetrampolin, in der Hüpfburg oder auf dem Sportplatz: Sich austoben ist erlaubt und willkommen.

• KöstlichkeitenausallerWeltUnd wenn Ihnen bei den vielen Attrakti-onen einmal der Magen knurrt, können Sie sich mit Spezialitäten aus der ganzen Welt verwöhnen lassen.

• VerschiedeneKulturen,einDorfGeniessen Sie internationale Darbietun-gen und lassen Sie sich verzaubern von einem Dorf, das sich um den Frieden dreht.

... und viele weitere Überraschun-gen erwarten sie an diesem Tag!

Marius und die Jagdkapelle sorgen für Stimmung.

von Fiona Feuz

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| Kurz vor SchluSS

Finden Sie die zehn Wörter und gewinnen Sie das etwas andere Memory mit Bil-dern aus unseren Projekten. Unter allen richtigen Einsendungen werden drei Spiele verlost.

Gesucht sind: KAREN, SUMMERCAMP, EMPOWER, FEST, VLADIMIR, SOMMER, MARIUS, FAMExPO, BILDUNG, UKRAINE

Teilnahmeschluss ist der 1. Juni 2015. Einsenden an: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Wortsuchspiel, Kinder-dorfstrasse 20, 9043 Trogen. Der Rechtsweg ist aus-geschlossen.

| ImpreSSumHerausgeberin: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, 9043 TrogenTelefon 071 343 73 29, [email protected]: Fiona FeuzBildnachweis: Florian Bärtschiger, Asia Sockolnika, Peter Käser, Liridon Asani, Samuel Glättli, Archiv Stiftung Kinderdorf PestalozziGestaltung und Satz: one marketing, ZürichDruck: LZ Print, AdligenswilAusgabe: 03 / 2015Erscheint: sechsmal jährlichAuflage: 50 000 (geht an alle SpenderInnen) Abo-Beitrag: CHF 5.– (wird mit der Spende verrechnet)

Stefan Gubser im Interview mit Claudia Lässer«Ich war kein Musterschüler. Doch mein

Traum, Schauspieler zu werden, moti-

vierte mich zu guten Leistungen», erzählt

Gubser. Rückblickend ist er dankbar für

die gute Schulbildung, die er geniessen

durfte. Genau deshalb setzt sich der

erfolgreiche Schauspieler heute für den

Zugang zu Bildung für benachteiligte Kin-

der ein.

www.bluewin.ch, publiziert am 19. März 2015

| AuS den medIen

Kinderdorf Pestalozzi und MAZ spannen zusammen

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und die Schweizer Journalistenschule MAZ

lancieren eine Kooperation im Bereich der redaktionellen Fotografie. Studieren-

de dokumentieren im Rahmen eines Praktikums Projekte des Hilfswerkes in

Thailand, Tansania und Guatemala.

Anzeigeblatt, Ausgabe vom 17. Februar 2015

NINLEAFEST

SQENIARKUK

EGNUDLIBMB

VREWOPMEMO

LGFKIOIYEP

ONSATHDORX

SUIRAMATCE

IANEAZLEAM

LDCNPUVAMA

JSOMMERRPF

Eins

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dorfs

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43 T

roge

n

Ja, ich übernehme eine Patenschaft für das Kinderdorf Pestalozzi

Junge Menschen aus vielen Ländern und Kulturen kommen im Kinderdorf zusammen. Das Ziel: Vorurteile durch gegenseitigen Austausch und gemeinsame Erfahrungen abbauen. Dabei werden Themen wie Diskri-minierung oder Zivilcourage aufgegriffen. Oft machen die Jugendlichen die Erfahrung, dass sie – trotz aller Unterschiede – gar nicht so verschieden sind.

Mit einem jährlichen Beitrag von 180 Franken respektive mit 50 Rappen pro Tag helfen Sie, unsere Projekte langfristig zu sichern.

Als Patin oder Pate überweise ich jährlich den Betrag von mindestens CHF 180.–

Mein freiwillig höherer Beitrag: CHF

Vorname, Name

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Telefon, E-Mail