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2011Jahresbericht

Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

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Wirkungsbericht der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, 2011

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2011Jahresbericht

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Vorwort 3

Zum Geschäftsjahr 4

i n K ü r Z e

Das war das Jahr 2011 5

r e p o r ta G e

Das Mädchen mit den pinkfarbenen Schuhen 7

p r o G r a M M e

Kulturelle Vielfalt 11

Bildung 12

Südostasien 14

Südosteuropa 16

ostafrika 20

Zentralamerika 22

internationale ausbildung 26

integration und Bildung 28

J a h r e S r e c h n u n G

Bilanz, Betriebsrechnung, revisionsbericht 34 – 41

S t i f t u n G

organe der Stiftung 43

u n S e r W i r K u n G S B e r i c h t

in diesem Jahresbericht berichten wir schwerpunktmässig

über unsere Bildungsprojekte.

anhand von ausgewählten Beispielen erfahren Sie, wie Kinder

und Jugendliche in fünf regionen weltweit Zugang zu Bildung

haben und das friedliche Zusammenleben tagtäglich erlernen.

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Vor 65 Millionen Jahren sind die Dinosaurier ausgestorben. Sie waren zwar gross und stark, aber sie haben sich nicht verändert. Es braucht Anpassungen und Weiterentwicklung, um zukunftsfähig zu sein. So ist auch unsere Stiftung Kinderdorf Pestalozzi gefordert, sich im Interesse der Kinder und Jugendlichen, die un­terstützt und gefördert werden, immer wieder den neuen und aktuellen Herausforderungen zu stellen.Das bedeutet nicht, dass die Wurzeln oder das grundsätzliche Gedankengut, wie es vom Gründer Walter Robert Corti vor mehr als 60 Jahren festgehalten wurde, nicht weiter beste­hen sollen: Fokus der Tätigkeit der Stiftung ist und bleibt das grosse Ziel der Stärkung des friedlichen Zusammenlebens – mit den zwei Schwerpunkten Vermittlung von Bildung und von interkultureller Kompetenz. Das Herzstück ist dabei natürlich unser Kinderdorf in Trogen

als weltweit ausgerichtetes Zentrum für diese Kompetenzen.Die heutige Zeit ist geprägt vom Austausch und vom Zusammentreffen von Menschen aus ganz verschiedenen Kulturen. Das Aufeinanderprallen dieser Kulturen führt aber oft zu grossen Pro­blemen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat deshalb einerseits das Projekt «go4peace» lan­ciert, welches junge Menschen dazu motivieren will, sich für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen einzusetzen. Andererseits ermöglicht sie Schulklassen aus der Schweiz die Begeg­nung mit Kindern und Jugendlichen aus dem Ausland, die im Rahmen der Interkulturellen Austauschprojekte im Kinderdorf in Trogen wei­len. Hier finden ganz direkte Begegnungen statt, und die Kinder und Jugendlichen lernen, sich kritisch mit ihren eigenen Werten und Verhaltensmustern auseinanderzusetzen und so gleichzeitig auch ihre eigene Identität und Kommunikationsfähigkeit zu stärken.Gerade in diesen Bereichen in die Jugend zu investieren ist nicht nur nötig, sondern unab­dingbar, um dem Ziel unseres Kinderdorfes nachzuleben und unsere Jugend für das zu­künftige Leben zu stärken.

Wir danken Ihnen, dass Sie uns dabei unter­stützen.

Brigitta M. Gadient,

präsidentin des Stiftungsrates

Stärkung des friedlichen Zusammenlebens als grosses Ziel

V o r W o r t

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Welche Wirkung erzielt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi mit den rund 18 Millionen Schweizer Franken, die sie jedes Jahr für ihre Projekte in der Schweiz und in 12 Ländern weltweit aufwendet? Eine Frage, die zu Recht immer häufiger von Öffentlichkeit und Geldgebern gestellt wird. Das Monitoring der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi zeigt, dass 2011 445 000 Kinder und Jugendliche von den Programmen Schweiz und International profitiert haben. Darauf sind wir stolz. Doch was sagt diese Zahl?Um eine gute Bildung zu erhalten, braucht es Schulhäuser, Kinder und Jugendliche müssen die Gelegenheit haben, in die Schule zu gehen. Entscheidend ist aber, dass sie auch etwas lernen und unterstützt werden, zu eigenständi­gen und verantwortungsbewussten Personen heranzureifen. Dies ist allzu oft nicht der Fall, weil zum Beispiel Lehrpersonen ungenügend ausgebildet sind, nicht die lokale Sprache der

Schüler und Schülerinnen sprechen, oder weil die Lehrpläne nicht relevant sind.Die Zahlen zu den Kindern und Jugendlichen sind also nur ein erster Anhaltspunkt. Um die Wirkung von Bildungsprojekten zu überprüfen, bedarf es des geschulten Auges von Fachleuten. Darum lassen wir zusätzlich zum internen Monitoring die Programme regelmässig von unabhängigen Fachleuten überprüfen.Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi misst also die Wirkung ihrer Programme umfassend, dies gemäss den Leitlinien der ZEWO. Die Evaluation ganzer Programme ist aufwändig und teuer. Darum werden sie nur rund alle fünf Jahre durchgeführt. Einzelne Projekte hingegen, werden alle drei Jahre mit einer unabhängigen Evaluation überprüft, damit wir wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind und was verbessert werden muss.Sind unsere Programme angesichts der weltweiten Herausforderungen vielleicht doch nur ein Tropfen auf einen heissen Stein? Unsere langjährige Erfahrung widerlegt dies. So wurden beispielsweise aufgebaute Bildungszentren in die öffentlichen Schulen integriert, Lehrpläne, die lokale Partner entwickelten, wurden in die nationalen Lehrpläne übernommen. Wenn professionell gearbeitet wird, kann also auch mit kleineren Projekten eine grössere und bleibende Wirkung erzielt werden.

urs Karl egger,

Vorsitzender der Geschäftsleitung

Die Wirkung messen – was heisst das?

Z u M G e S c h ä f t S J a h r

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BoX: community dance projectTanzen verbindet. Es fördert Selbstwertgefühl und Toleranz und bringt Menschen verschiedener Kulturen, Fähigkeiten und Erfahrungen zusammen. Ende Mai 2011 wurde «BoX» in St.Gallen in der ausverkauften Tonhalle aufgeführt: 70 Kinder und Jugendliche erhielten nach vier intensiven Wochen einen riesigen Schlussapplaus.

Langjähriger Dorfleiter arthur Bill verstorbenArthur Bill, während 25 Jahren Hausvater, Lehrer und Leiter des Kinderdorfes Pestalozzi, starb Anfang April 2011 im Alter von 95 Jahren. Arthur Bill prägte das Kinderdorf Pesta­lozzi mit einem unvergleichlichen Engagement und grosser Umsicht. Für seinen ausserordentlichen Einsatz werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

unsere Kinder- und JugendprojekteJunge Menschen dazu motivieren, sich für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen einzusetzen: Für den Wett­bewerb «go4peace», der 2011 ein zweites Mal ausgeschrie­ben wurde, können Kinder und Jugendliche noch bis 18. Mai 2012 auf go4peace.ch Projekte einreichen und dabei tolle Preise gewinnen. Wann und wo immer sich Jugendliche aus den Projekten in Südosteuropa und Schweizer Schulklassen im Kinderdorf Pestalozzi treffen, ist powerup.ch dabei, die neue Kinder­ und Jugendsite.

2500 Besucherinnen im Kinderdorf2011 haben rund 2500 Personen das Besucherzentrum des Kinderdorfs Pestalozzi besichtigt. Es fanden 120 Führungen statt. An den Familiensonntagen und am Museumstag nahmen 200 Personen teil.

In Kürze

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Moldawien | Dumitrita (9)

«Ich helfe Ivan beim Rechnen. Dafür schiebt mich Ivan im Rollstuhl überall hin, wo ich möchte. Aber manchmal möchte ich gar nicht, dass man mir hilft. Ich kann schon vieles alleine. Manchmal sage ich zu meiner Mama: ‹Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon. Ich brauche vielleicht länger als die anderen, aber es geht!›»

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Die Bustüre öffnet sich, und als Erstes sieht man nur die pinkfarbenen Balle rinas.

Auch der Rollstuhl ist pink, und darin sitzt Dumitrita. Ihr Kleid ist mit rosa- und

pinkfarbenen Blümchen übersät, ihre Haarschleife leuchtet in Hellblau. Sie strahlt

übers ganze Gesicht, als vor dem Bus eine Schar Klassenkame raden auftaucht.

Ivan, ihr bester Schulfreund, trägt heute ein königsblaues Hemd und drängt sich

nach vorn. Die Begrüssung ist herzlich und lebhaft. Nachdem der Fahrer Dumitritas

Rollstuhl von der Busrampe auf den Boden geschoben hat, übernimmt Ivan.

Schwungvoll dreht er den Rollstuhl und schiebt ihn rennend auf den Schuleingang

zu. Dumitrita kreischt vor Vergnügen und ruft dann gleichzeitig etwas ängstlich:

«Nicht so schnell, Ivan!»

r e p o r ta G e

Das Mädchen mit den pinkfarbenen Schuhen

Das Schulhaus Lyceum Pro Success in der moldauischen Hauptstadt Chisinau ist hell und freundlich eingerichtet, die Fenster sind mit Papierblumen geschmückt. Speziell an dieser Schule: Sie ist durchwegs rollstuhlgängig. Von den 175 Schülerinnen und Schülern der 1. bis 12. Klasse haben 18 eine Behinderung, die meisten davon körperlich. Pro Success ist eine von vier Pilotschulen des Projektes, das die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi mit der Partner­organisation Speranta (Hoffnung) seit dem Jahr 2011 in Moldawien unterstützt. Davon profitie­ren 60 Kinder und Jugendliche, die mit Be hin­derungen leben und somit spezielle (Bildungs­)Bedürfnisse haben. Insgesamt werden über 1000 Kinder und Jugendliche für die Thematik sensibilisiert. «Kinder mit Behinderungen möch­ten gleich behandelt werden wie alle anderen», sagt Lucia Gavrilita, Leiterin der Organisation Speranta. Sie hat die NGO 1998 quasi als

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Selbsthilfeorganisation gegründet. Lucia Gavri­lita hat selbst zwei schwerbe hinderte Kinder. Die Vision von Speranta ist eine Welt, in der Fähigkeiten und Unfähigkeiten zu Möglich­keiten werden. Kinder mit einer Behinderung sollen nicht in Heime abgeschoben, sondern in die regulären Schulklassen integriert werden. «Diese Kinder sind Teil unserer Gesellschaft.»

Kurz vor der Treppe stoppt Ivan den Rollstuhl.

Veronica, Dumitritas Mutter, arbeitet als Sekre-

tärin am Lyceum Pro Success. Es hat zwar

einen Treppenlift, aber sie trägt die Kleine bis in

den obersten Stock, wo die 1. Klasse ihr Schul-

zimmer hat. Am Ende der Treppe steht ein

weiterer Rollstuhl, in den sich Dumitrita setzt.

Ivan ist wieder dran und fährt sie ins Schul-

zimmer. Und nimmt natürlich neben ihr Platz.

Ivan ist kein Genie im Rechnen. Dumitrita hilft

ihm. Manchmal wird es ihr zu viel, weil er sie zu

wild herumschiebt. Sie würde gerne auch

andere helfen lassen. Aber Ivan ist schlau: «Ich

helfe ihr, dann hilft sie mir.» Er würde nur ungern

auf die Gegenleistung verzichten.

Die vier Pilotschulen des Projektes Speranta in Moldawien funktionieren nach dem System der inklusiven Pädagogik. Ziel ist, dass die Kinder trotz ihrer Behinderung in der Schule sozialisiert werden können. Damit ihre speziellen Be­dürfnisse abgedeckt sind, werden für sie indi viduelle Lehrpläne erstellt. Sie erhalten massgeschneiderte pädagogische und thera­peutische Unterstützung, das heisst, sie lernen Dinge, die für sie wichtig sind, um sozial inte­griert leben zu können. Dumitrita, die ein kör­perliches Handicap hat, braucht keinen spe­ziellen Lehrplan. Ausser Sport kann sie den regulären Unterricht besuchen. «Am liebsten wäre sie noch viel selbstständiger», erzählt ihre Mutter Veronica. «Ich hatte Träume für mein Kind», erzählt Veronica. Als Dumitrita mit ihrer Behinderung auf die Welt kam, war dies für Veronica ein Schock. Sie war entmutigt und

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9r e p o r ta G e

dachte, ihre Tochter könne nie zur Schule gehen. Dann kam sie in Kontakt mit der Orga­nisation Speranta und durfte Dumitrita ins Pro Success schicken. Veronica selber wurde hier als Sekretärin angestellt und kann jetzt in den wenigen nötigen Fällen ihrer Tochter zur Hand gehen. Ihre anfängliche Angst ist verflogen: «Mein kleines Mädchen stellt mich auf. Wenn ich ihr in die Augen sehe, mache ich mir keine Sorgen mehr.»

Später am Abend treffen wir Dumitrita zusam-

men mit zahlreichen weiteren Kindern mit

Behinderung im Jugendclub der Partnerorgani-

sation Speranta. Hier treffen sich die Kinder

jeden Freitag zu Aktivitäten, und alle helfen mit:

Mitarbeitende der Partnerorganisation, Lehrper-

sonen der Schule, Eltern, Freiwillige. Dumitrita

malt Blumen auf ein Blatt Papier – natürlich in

Pink.

» carmelina castellino

Moldawien: Integration statt Ausgrenzung Moldawien ist das ärmste Land in europa. ein Land,

zerrissen zwischen verschiedenen Kulturen, in dem es seit Jahren nicht möglich ist, einen präsidenten zu wählen. Minderheiten geraten da oft zwischen die fronten. in Moldawien unterstützt die Stiftung Kin der-dorf pestalozzi drei projekte, bei denen es um inte-gration statt ausgrenzung von Minderheiten geht. neben dem projekt mit Speranta für Kinder mit spe-ziellen Lernbedürfnissen geht es in zwei weiteren projekten darum, roma Kindern einen Zugang zur Grundschulbildung zu bieten sowie mit interkulturel-ler Bildung für Verständnis und toleranz zu kämpfen.

Weitere informationen sind zu finden auf www.pestalozzi.ch.

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emPower | Dragana (26)

Blumen und Farben gehören zu Draganas Alltag. «Roma Frauen lieben es, sich farbig zu kleiden, mit vielen Accessoires», erklärt sie lachend und schwingt ihren Rock vor den Appenzeller Hügeln. Die junge Roma aus Serbien absolvierte letztes Jahr die interkulturelle Ausbildung «emPower» im Kinderdorf Pestalozzi und freut sich nun darauf, in ihrer Heimat mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.

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Im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen fanden Tau­sende Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt ein Zuhause. Sie lernten im Kinderdorf die deutsche Sprache, pflegten aber auch ihre eigene Muttersprache, die eng mit der Identität verknüpft ist. Sie tauchten ein in andere Kul­turen, lebten aber auch ihre Landeskultur mit allen Sitten und Bräuchen aus. Die Pflege der Herkunftskultur trug zur Integration in die Gesellschaft bei, denn sie bestärkte Identität und Selbstwertgefühl. Und sie erleichterte die spätere Rückkehr der Kinder in ihr Heimatland. Viele Elemente dieser Idee haben heute noch Bestand. Walter Robert Corti, der Gründer des Kinderdorfes, sprach damals Grundsätze an,

die in der gegenwärtigen Zeit nichts an Be­deutung verloren haben. Sein Ziel war es, Menschen verschiedener Nationen zu einem friedlichen Zusammenleben zu motivieren und ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Auch heute ist die Integration der Kinder und Jugendlichen in die Schweizer Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Die

Kinder und Jugendlichen aus den Integra tions­programmen stammen aus 14 verschiedenen Herkunftsländern und haben sechs verschie­dene Glaubensrichtungen. In den Austausch­projekten treffen Schülerinnen und Schüler aus der Schweiz Kinder und Jugend liche aus Serbien, Moldawien, Mazedonien, Russland, Weissrussland und der Ukraine. In der Entwick­lungszusammenarbeit ist die Stiftung in zwölf verschiedenen Ländern tätig. In jeder Begeg­nung steckt die Herausforderung, die kulturelle Identität jedes Einzelnen und jeder Einzelnen zu wahren und zu fördern.

Kulturelle VielfaltS c h W e r p u n K t

«… jeder hat Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Bildung und Ausbildung unter voller Achtung seiner kulturellen Identität; jeder sollte sich am kulturellen Leben beteiligen und … seine eigenen kulturellen Praktiken ausüben können.» Unesco

«Kreativität ergibt sich aus den Wurzeln kultureller Tradition, aber sie kann sich nur im Kontakt mit anderen Kulturen entfalten.» Unesco

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Austausch | Aura (16) und Lilia (17)

Aura und Lilia engagieren sich beide in Jugendprojekten in Moldawien. Es fiel ihnen deshalb nicht schwer, sich im Kinderdorf Pestalozzi offen auf den interkulturellen Austausch mit anderen Jugendgruppen einzulassen. Aufgefallen ist ihnen die Harmonie und Freundlichkeit in der Schweiz. Wohltuend sei dies im Gegensatz zum hektischen und manchmal verrückten Alltag in Moldawien.

Bildung gilt als unumstrittenes Entwicklungsziel und Instrument, um die Probleme in den Ent­wicklungsländern zu lösen und Frieden nach­haltig zu fördern. Bildung gibt den Menschen die Fähigkeit, die Ursachen für ihre Armut zu erkennen, sich Gehör zu verschaffen und sich an den für sie bedeutenden Entscheidungen zu beteiligen. Sie gibt ihnen das Selbstvertrauen, aus eigener Kraft etwas zu bewegen und zu verändern. Zwei der acht Millennium­Ent­wicklungsziele beziehen sich auf Bildung: Alle

Kinder sollen eine Primarschule absolvieren. Und die Frauen sollen den Männern gleich­gestellt sein und sich stärker an gesellschaftli­chen und politischen Entwicklungen beteiligen können. Insbesondere soll die Benachteiligung der Mädchen in der Primar­ und Sekundarschul­bildung beseitigt werden.Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzt sich deshalb in der Schweiz und in zwölf Ländern weltweit dafür ein, dass Kinder und Jugend­liche Zugang zu qualitativ guter Bildung erhal­

BildungS c h W e r p u n K t

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13S c h W e r p u n K t

ten und durch interkulturelle Bildung das fried­liche Zusammenleben lernen und fördern. Der Qualität der Bildung messen wir eine hohe Bedeutung bei: Ein qualitativ guter Unterricht bedeutet nicht nur Lesen, Schreiben oder Rechnen, sondern auch, dass Werte, Wissen und Fähigkeiten vermittelt werden, welche nötig sind, um in der unmittelbaren Umgebung und in einer zunehmend globalisierten Welt erfolgreich bestehen zu können. Qualität be­deutet aber auch Partizipation und Inklusion. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche in unsere Projekte involviert sind, lernen, aktiv ihre Mitverantwortung wahrzu nehmen, sich in ihrer Umgebung für mehr Gerechtigkeit, für eine Gleichbehandlung der Geschlechter sowie für Toleranz und Chancen gleichheit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen einzu­setzen.In den Projekten der Stiftung Kinderdorf Pesta­lozzi werden deshalb Lehrpersonen so ausge­bildet, dass sie auch unter erschwerten Bedin­gungen – etwa mit sehr grossen Klassen und wenig Unterrichtsmaterialien – einen qualitativ guten Unterricht durchführen und so jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend fördern können. Die Lehrpläne werden in den Projekten den lokalen Bedürfnissen angepasst. Spezifi­sche Themen für die Stärkung des friedlichen

Zusammenlebens, zum Beispiel Themen der lokalen Kultur, interkulturelle Kommunikation oder Kinderrechte, werden erarbeitet. Kinder, welche an den Projekten teilnehmen, entwickeln so ihr Selbstwertgefühl, sie erhöhen ihre Aufmerksamkeit und Leistungen im Unter­richt und entfalten ein vertieftes und bewusste­res Verständnis ihrer eigenen Kultur sowie der Situation ihrer Umgebung und ihres Landes. Mit diesen Fähigkeiten werden sie in Zukunft wichtige Arbeit für die Entwicklung und Armuts­reduktion in ihrer Umgebung sowie für die Erhaltung ihrer Umwelt leisten können. Unsere Arbeit basiert auf den Menschen­ und Kinderrechten. Wir stärken die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen, damit diese ihre Rechte einfordern und nutzen können. Gleich­zeitig arbeiten wir mit staatlichen Stellen zusammen und stärken auch sie, damit sie ihre Pflichten gegenüber den Kindern und Jugend­lichen wahrnehmen. Mit diesem Ansatz wird Entwicklung nachhaltig unterstützt.In welchen Ländern wir tätig sind und wie wir jährlich 445 000 Kindern, Jugendlichen, aber auch Lehrpersonen, Eltern und (Bildungs)­Behörden Zugang zu Bildung verschaffen, er­fahren Sie auf den nächsten Seiten.

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14 p r o G r a M M e

Programm Südostasien

Ethnische Minderheiten erhalten Zugang zu relevanter BildungSie leben in kleinen Dörfern, weit abgeschieden in den Bergen, die Kinder in den Grenzregionen von Thailand, Laos und Burma/Myanmar. Ihre Familien leben von den Früchten, dem Gemüse und dem Reis, die sie anbauen, von den Tieren, die sie jagen, von den wenigen Nahrungsmitteln, die sie eintauschen. Während der Regenzeit von Juni bis Oktober sind viele Dörfer von der Umwelt abgeschnit­ten. Die Menschen versorgen sich selbst, weshalb die Kinder von klein auf den Eltern bei der Erwerbsarbeit oder im Haushalt helfen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi stärkt in ihren Projekten die ethnischen Minderheiten in die­sen bildungsarmen Regionen. Lokale Lehrerin­

nen und Lehrer werden ausgebildet, um die Kinder mit kindgerechten Methoden zu unter­richten und Lehrpläne mit lokalem Wissen in ihren Unterricht zu integrieren. Sie lernen, kind­gerechte Lehrmittel aus Material herzustellen, das ihnen zur Verfügung steht und ihren Alltag wider spiegelt: Holz, Bambus, Steine. Sie ver­fassen Bücher mit Zeichnungen und Geschich­ten aus dem Dorfleben. So werden lokales Wissen und handwerkliche Fertigkeiten für zu­künftige Gene rationen bewahrt.

Verantwortliche Südostasien: Brigit Burkard Teilnehmende: 79 957

f Das recht auf freizeit, Spiel und erholung: Kreative frei räume sind Voraussetzung, dass die Kinder gerne zur Schule gehen. 54 Spielplätze wurden neben Schulhäusern gebaut und laden Kinder zum austoben ein.

f Kindgerechtes unterrichten: 1 216 Lehrerinnen und Lehrer wurden ausgebildet, um mit kindgerechten Me tho den zu unterrichten und die neuen Lehrpläne, die lokales Wissen beinhalten, in ihren unterricht einzubeziehen.1 216

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Thailand

Myanmar/Burma

Laos

f unterricht in der Landessprache: 1 190 Kinder in thailand lernten spielerisch die offizielle Sprache, die in der Schule gesprochen wird, und können nun dem unterricht folgen.

f Lokales Wissen in den Lehr-plänen: nachhaltige entwicklung basiert auf indigenem Wissen, denn indigene Gemeinschaften leben in harmonie mit den eingesetzten ressourcen und haben die fähigkeit, sie zu rege-nerieren. 689 Lehrpläne wurden diesem Wissen angepasst.

f Lernen von den Dorfbewohnerinnen: 9 308 personen, vom Kind bis zur Grossmutter, haben an der planung des Bildungsprojektes in ihrem Dorf aktiv teilgenommen. einige von ihnen übernehmen eine aktive rolle bei der Durchführung. Sie unterrichten zum Beispiel ein lokales Schulfach wie Weben, färben oder traditionelle Medizin.9 308

1 190

689

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p r o G r a M M e

Programm Südosteuropa

Respekt und Toleranz statt Ausgrenzung und Gewalt Vorurteile und Hass entstehen aus Unkenntnis der anderen Kultur und den verpassten Mög­lichkeiten, miteinander zu sprechen und in kon­kreten Begegnungen voneinander zu lernen. Viele Regionen in Südosteuropa sind geprägt von ethnischen Konflikten und wirtschaftlicher Krise – ein Umfeld, das Kindern und Jugend­lichen kaum Zukunftsperspektiven eröffnet. In ihren interkulturellen Bildungsprojekten in Maze donien, Serbien und Moldawien unter­stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Jugend liche dabei, mit Toleranz und Weltoffen­heit Barrieren zu überwinden und gemeinsam eine moderne, demokratische Gesellschaft aufzubauen. Die jungen Menschen erhalten in unseren Projekten die Kompetenzen, Fähig­keiten und Gelegenheiten, ihre Rechte einzu­fordern. Unser zweiter Schwerpunkt ist der Zugang zu einer hochstehenden Grundschulbildung für

Kinder, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Wir unterstützen lokale Partnerorga­nisationen, um eine Methodik für die Schul­begleitung von Roma Kindern und die Sensibi­lisierung von Lehrpersonen und Behörden zu entwickeln. In Moldawien fördern wir die Inte­gration von Kindern mit Behinderungen in den öffentlichen Schulen, den inklusiven Unterricht von SchülerInnen mit und ohne spezielle Lern­bedürfnisse.

Lesen Sie auch unsere Reportage in diesem Jahresbericht.

Verantwortliche Südosteuropa: Dr. phil. argine nahapetyan Teilnehmende: 46 129

f Kinderrechte und partizipation: 33 103 Kinder und Jugendliche setzten sich mit interkultureller Bildung und Kinder-rechten auseinander und engagierten sich in Jugendklubs sowie in entscheidungs-gremien von Schulen und Gemeinden. 33 103

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p r o G r a M M e

Serbien

Mazedonien

Moldawien

f Sensibilisierung und Lobbying bei staat-lichen Stellen: Die professionalität und Methodik des Bildungsprojektes in Serbien haben die lokalen Schulbehörden und auch das Bildungsministerium überzeugt. Das Bildungsministerium setzt sich für die anerkennung und Verbreitung des inter-kulturellen Bildungsprogrammes ein. Dies ist ein grosser erfolg der unermüdlichen Lobbyarbeit unserer partnerorganisation.

f «Schule nach der Schule» für roma Kinder: 1 093 Kinder wurden bei ihrem Schulbesuch unterstützt. Sie erhielten Stütz-unterricht, Schulmaterial, Kleidung und warmes essen. Sie nahmen an sportlichen und musischen aktivitäten in ihrer freizeit teil.

f ausbildung in interkultureller Bildung: 1 128 Lehrer und Lehrerinnen wurden in ihren Weiterbildungen für die Kinderrechte, die interkulturelle Bildung und Mitwirkung sensibilisiert und wenden dieses Wissen in ihrem unterricht an.

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Moldawien | Polina (10)

Polina kennt ganz viele Wörter in Romanes, der Sprache der Roma. Mit ihrer Freundin leistet sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ihrer Lehrerin Wörter aus ihrem Alltag zu nennen, die mit M anfangen. M wie Moldawien. Polina geht gerne in die Bibliothek. Sie möchte Lehrerin werden und andere Roma Kinder unter-richten, in beiden Sprachen!

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Äthiopien | Teskome (10)

Eine Welt, in der alle Kinder in die Schule gehen dürfen, ist ihr grösster Wunsch. Später als Leiterin eines Elektrizitäts-werkes will sie Strom für alle ermöglichen. Ihre Lieblingsfächer sind die Sprachen. Denn sie weiss, nur wer Sprachen spricht, kann mit den Menschen reden und versteht die Welt.

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Innovative Ansätze für eine qualitativ gute Grundschulbildung

Programm Ostafrika

In den Ländern Afrikas gehen rund 45 Millionen Jungen und Mädchen nicht zur Schule. Durch ihre Projekte in Äthiopien und Tansania unter­stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi den Zugang zu qualitativ hochstehender Grund­schulbildung für Kinder und Jugendliche, insbesondere für Mädchen. Mit innovativen Ansätzen streben wir eine ganzheitliche Schul­entwicklung an, bei der alle Beteiligten, vom Kindergartenkind bis zu den Schulbehörden, aktiv mitbestimmen, wie sicher und kinder­freundlich ihre Schulen sind.In Tansania setzen wir uns für eine Erziehung ohne Gewalt und für inklusive Bildung ein. Kin­der mit speziellen Lernbedürfnissen, zum Bei­spiel schwerhörige oder sehbehinderte Kinder, gehen gleichberechtigt in die öffentliche Schu­le. Kinder, die auf der Strasse leben und arbei­ten, können in einer Strassenschule den Unter­

richt besuchen und werden zudem medizinisch und sozialpädagogisch betreut. Die Freude am Lesen und Schreiben fördert das Projekt, das Kinderbücher in Kiswahili publiziert. Von den Benachteiligungen, unter denen die Kinder aufwachsen, sind Mädchen noch weit­aus schwerer betroffen als Jungen. Von einem Schulbesuch kann manches Mädchen oft nur träumen. Mit gezielten Massnahmen fördern wir den Schulbesuch von Mädchen und stär­ken ihr Selbstbewusstsein durch Coaching und die Beteiligung an Schulklubs. Zurzeit unterstützt die Stiftung Kinderdorf Pes­talozzi keine Projekte in Eritrea.

Verantwortliche Ostafrika: Dr. med. carmen Meyer. Teilnehmende: 269 132, davon 145 334 Mädchen

f Gleichberechtigung und partizipation: 11 450 Schüler innen wurden als Mitglieder von selbstver-walteten Schulklubs gestärkt und befähigt, aktiv zu werden. 5 954 Mädchen wurden beson-ders gefördert.

f Sichere Schulen in äthiopien und tansania: 75 000 Kinder hatten Zugang zu sauberem Wasser und toiletten in ihren Schulen. 40 200 Kinder profitierten, dass «Gewalt gegen Kinder» thematisiert und Massnahmen dagegen ergriffen wurden.115 200

11 450

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Tansania

Eritrea

Äthiopien

21p r o G r a M M e

f Gemeinschaften: Qualitativ gut ausgebildete Lehrpersonen und kindgerechte Schulen haben eine grössere ausstrahlung als nur für die direkt teilnehmenden Kinder: 30 000 Geschwister und 60 000 familienangehörige profitierten in unseren projektländern von unseren Bildungsmassnahmen.

f Das recht, Lesen und Schreiben zu lernen: 43 310 Kinder erhielten in tansania unterricht von 810 speziell ausgebildeten Lehr-personen. Sie hatten Zugang zu 135 Schulbiblio theken und 90 Büchern in Kiswahili.

f für inklusive Grund-schulbildung: 275 Kinder, die mit Behinderungen leben, gingen mit 1 725 Schulkameradinnen in die öffentliche Schule. Diese 6 Schulen in der region Dodoma haben Modellcharakter für tansania.

43 310

90 000

275

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Programm Zentralamerika

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Perspektiven für Jugendliche und eine Kultur des Friedens In ganz Zentralamerika ist eine Zunahme der Menschenrechtsverletzungen zu beobachten. Das ist ein Zeichen dafür, dass das friedliche und gerechte Zusammenleben, das nach vielen Jahren Bürgerkrieg hoffnungsvoll begonnen hatte, jederzeit zu Ende sein könnte. Gewalt und Kriminalität prägen den Alltag, die Regie­rungen versuchen, sie mit immer repressiveren Massnahmen zu bekämpfen. In ihren Programmländern Honduras, El Salva­dor und Guatemala fördert die Stiftung Kinder­dorf Pestalozzi den Zugang zu Schulbildung für Kinder und unterstützt Jugendliche bei den Herausforderungen des Erwachsenwerdens in dieser von Gewalt geprägten Umgebung.

In El Salvador steht dabei die Vermittlung von praktischen und sozialen Fertigkeiten im Zen­trum, um den Jugendlichen den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu erleichtern. Der Hauptfokus in Honduras liegt auf Bildungsan­geboten in ländlichen Gebieten. Und in Guate­mala liegt der Schwerpunkt auf interkulturellem Unterricht. Zentrales Thema ist die Vermittlung einer Kultur des Friedens, um der jahrzehnte­langen Geschichte von gewaltvollen Konflikten entgegenzuwirken.

Verantwortliche Zentralamerika: Gisela Wattendorff Teilnehmende: 48 475

f Kultur des friedens: 5 150 Kinder und Jugendliche lernten in el Salvador und hon duras den fried vollen umgang mit ihren Mitmenschen und ihrer umwelt.

5 150 f Berufsbildung für Jugendliche: 2 296 Jugendliche bereiteten sich in el Salvador mit einer Berufsausbildung auf die arbeitswelt vor, 254 traten erfolgreich eine Stelle an.

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23

HondurasEl Salvador

Guatemala

p r o G r a M M e

f interkultureller unterricht: 1 968 Jugendliche hatten in Guatemala Zugang zu inter-kultureller Bildung. 3 180 Kinder im primarschulalter profitierten ebenfalls von dieser Bildungs-massnahme. Die ausgebildeten Jugendlichen organisieren in ihren Gemeinden aktivitäten, bei denen sie ihr gelerntes Wissen den primarschülern weitergeben.

f ausbildung in interkultureller Bildung: 1 300 Lehrer und Lehre-rinnen sensibilisieren in ihrem unterricht 34 270 Schülerinnen und Schüler für interethnische Beziehungen und friedliches Zusammenleben in Guatemala.

f Bildung in abgelegenen Gebieten: 11 909 Kinder und Jugendliche haben Zugang zu qualitativ guter Grundschulbildung und Sekundar-schulbildung in honduras.

34 270

5 148

11 909

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Honduras | Mercy (18)

Als Kinder sich über Garifuna lustig machten, setzte sich Mercy mit ihnen zusammen und diskutierte über Diskriminierung und Vorurteile. Schon in ihrer Grundschule, die von unserem Partner aufgebaut wurde, waren die Kinderrechte Unterrichtsstoff. «Ich bin seither viel bewusster und möchte auch Verantwortung übernehmen.»

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El Salvador | Francisco (19)

Das Jugendprojekt Hope hat sein Leben verändert. Francisco hat Englisch gelernt, weiss nun aber auch, wie er Konflikte friedlich lösen kann. Das kommt ihm bei seiner neuen Arbeit sehr zugute. Die Kunden kommen extra zu ihm, da er mit ihnen englisch sprechen kann. Und in schwierigen Situationen bewahrt er Ruhe.

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26 p r o G r a M M e

Programm Internationale Ausbildung

Kinder und Jugendliche aus unseren Projekten in Südosteuropa und der Tschernobyl­Region nehmen an den Interkulturellen Austauschpro­jekten im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen teil. Hier finden direkte interkulturelle Begegnungen statt, unter anderem mit Schweizer Schulklas­sen, in denen die Kinder und Jugendlichen ge­fördert werden, sich kritisch mit ihren eigenen Werten und Verhaltensmustern auseinander­zusetzen und so ihre eigene Identität zu stär­ken. Hinter all diesen Initiativen steht das Ziel, den Kindern und jungen Menschen beizu­bringen, miteinander zu reden statt gegenein­ander zu kämpfen. Friedensbereitschaft und gegensei tige Toleranz sind die Voraussetzung für eine Welt, in der die Kinder frei und glücklich aufwachsen können.Das Vermitteln von Kommunikationsfähigkeiten ist auch das wichtigste Anliegen des Pro­gramms emPower, der interkulturellen Ausbil­dung für junge Erwachsene. 20 Studierende aus den vier Regionen, in denen wir tätig sind,

nahmen 2011 am vierten Lehrgang teil: Süd­osteuropa, Südostasien, Zentralamerika und Ostafrika. Während neun Monaten lebten und studierten die jungen Erwachsenen aus unse­ren Partnerorganisationen im Kinderdorf Pesta­lozzi. Im Dezember 2011 nahmen sie stolz ihre Diplome entgegen und kehrten in ihre Heimat zurück. Als MultiplikatorInnen geben sie nun das Gelernte in den Bereichen Interkulturalität, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung an Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unse­ren Projekten weiter.

Verantwortliche: Interkulturelle Austauschprojekte: Damian Zimmermann emPower: Marlen rutz cerna Teilnehmende: 911

f empower: 20 Studierende aus den 9 Ländern Mazedonien, Serbien, Myanmar/Burma, thailand, Laos, honduras, Guatemala, el Salvador und tansania absolvierten 2011 die interkulturelle ausbildung im Kinderdorf pestalozzi.

20

MultiplikatorInnen in der Schweiz und im Ausland

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Schweiz

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f Kinder aus tschernobyl: Seit 1997 besuchen Kinder und Jugendliche aus den regionen rund um tschernobyl das Kinder-dorf pestalozzi. 2 340 Kinder haben seither an den projekten teilgenommen. im Jahr 2011 reisten 201 Kinder mit ihren 38 Betreuenden in die Schweiz.

f Weiterbildung: Die 129 Begleit-personen der interkulturellen austauschprojekte erhielten im Kinderdorf pestalozzi verschiedene pädagogische einblicke in die arbeit mit Kindern.

f Die Länder: Die Kinder und Jugend-lichen in den inter-kulturellen austausch-projekten kommen aus den 7 Ländern Moldawien, Serbien, Mazedonien, rumänien, russland, Belarus und der ukraine.

f interkultureller austausch: 762 Kinder und Jugendliche nahmen im Jahr 2011 an einem austauschprojekt im Kinderdorf pestalozzi teil und stärkten so ihre sozialen und interkulturellen Kompetenzen.

7129

2 340

762

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Programm Integration und Bildung

f Schulprojekte: 2011 nahmen 535 Kinder und Jugendliche an einem austausch im Kinderdorf pestalozzi teil und stärkten so ihre sozialen und interkul-turellen Kompetenzen.

535

Manchmal ist es ganz schön schwierig, mit verschiedenen Kulturen aufzuwachsen. Kinder und Jugendliche aus fremden Kulturen stehen vor der Herausforderung, im Spannungsfeld zwischen der Herkunftskultur und dem Ver­haltenskodex der neuen Kultur in der Schweiz ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Den meisten gelingt dies gut, jedoch nicht allen. Durch in­dividuelle Förderung im Kinderdorf Pestalozzi erlernen die Kinder und Jugendlichen, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen, und eig­nen sich die erforderlichen Kompetenzen an, um damit umzugehen. Sie lernen, ihre Eigen­arten und kulturellen Identitäten zu bewahren und sich dennoch beruflich und privat in die

Schweizer Gesellschaft zu integrieren. Sowohl die Integrations­ wie auch die Bildungspro­gramme – der zweite Bereich der Pro gramme Schweiz – verfolgen das Ziel, das friedliche Zu­sammenleben von Menschen aus verschiede­nen Kulturen in der Schweiz zu unterstützen und zu fördern. Schulklassen aus der Schweiz können im Kinderdorf Pestalozzi Projektwo­chen oder ­tage erleben. In einer Austauschwo­che begegnen Schweizer Schülerinnen und Schüler Kindern und Jugendlichen aus unseren Projekten in Südosteuropa und der Tscherno­byl­Region. Während einer thematischen Projektwoche im Kinderdorf erleben die Schü­lerInnen die Themen Interkulturalität, Anti­ Rassismus, Andersartigkeit, Respekt sowie Kinder­ und Menschenrechte auf vielfältige Art und Weise und eignen sich Wissen dazu an. Im dorfeigenen Radiostudio oder im mobilen Radiobus wird erlebtes und gewonnenes Wissen durch die Erarbeitung einer eigenen Ra­diosendung weiter vertieft und durch die Aus­strahlung öffentlich gemacht. Die Kombination von Schul­ und Radioprojekten ermöglicht ein ganzheitliches Lernen mit nachhaltiger Wirkung.

Verantwortliche: Integrationsprogramme: patrick horber / alexandra Wölbitsch Bildungsprogramme: ursina pajarola Teilnehmende: 2 125

Einzigartige Begegnung zwischen den Kulturen

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29

Schweiz

p r o G r a M M e

f Wohnen im Kinderdorf: insge-samt 28 Kinder und Jugendliche wohnten 2011 in den 5 häusern der integrationsprogramme.

f Sozialpädagogische Betreuung: Die Sozialpädagoginnen in den integrationsprogrammen be-gleiteten Kinder und Jugendliche während rund 10 100 Stunden auf ihrem entwicklungsweg bzw. Werdegang.

f radioprojekte: Das radiomobil begleitete 1 744 Kinder und Jugendliche dabei, auf Sendung zu gehen und ihrem anliegen eine Stimme zu verleihen.

10 100

28

1 744

f Sprachenvielfalt: Die Kinder und Jugend-lichen der integrations-programme sprachen zusammen über 23 verschiedene Sprachen. 23

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Schweiz | Kevin (16)

Kevin engagiert sich in der Jury des Kinder- und Jugendwettbewerbs go4peace, weil er gerne etwas Neues lernen und die kreativsten Projekte auszeichnen möchte. Eine Ausbildung als Detailhandelsfach-mann zu finden und auf eigenen Beinen zu stehen, das ist sein Traum.

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Schweiz | Dechen (16)

«Höre auf dein Herz», das hat Dechen im Kinderdorf gelernt. Da ihr Vater lieber einen Sohn gehabt hätte, hat er sie nicht akzeptiert. Vor drei Jahren kam sie in die Schweiz. Sie möchte Pflegefachfrau werden und in einem Altersheim arbeiten.

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Aktiven 2011 2010

Flüssige Mittel 9 606 071 9 094 935 Festgelder 1 132 080 1 005 925 Forderungen gegenüber Dritten und Projekten 107 798 66 206 Sonstige Forderungen 1 366 033 1 386 099 Vorräte 55 421 54 501 Aktive Rechnungsabgrenzung 672 659 315 780

Umlaufvermögen 12 940 062 11 923 446

Mobilien und Fahrzeuge 417 110 487 962 Immobilien 11 722 764 12 317 457 Finanzanlagen 12 474 138 12 607 538

Anlagevermögen 24 614 012 25 412 957

Fondsvermögen (zweckgebunden) 607 527 736 555

Total Aktiven 38 161 601 38 072 958

Jahresrechnung Bilanz

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Passiven 2011 2010

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und Projekten 670 476 677 600 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 695 7 183 Passive Rechnungsabgrenzung 445 798 700 409

Kurzfristiges Fremdkapital 1 121 969 1 385 192

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 900 000 920 000

Langfristiges Fremdkapital 900 000 920 000

Total Fremdkapital 2 021 969 2 305 192

Fondskapital (zweckgebunden) 4 010 310 3 724 826

Stiftungskapital 50 000 50 000 Bewertungsreserven 2 472 120 2 589 360 Freie Reserven 29 607 202 29 403 580

Organisationskapital 32 129 322 32 042 940

Total Passiven 38 161 601 38 072 958

(Beträge in Schweizer Franken)

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36 J a h r e S r e c h n u n G

Jahresrechnung Betriebsrechnung

2011 2010

Legate 3 717 503 7 930 315Spenden 7 040 521 7 291 286Beiträge 6 829 532 6 563 386 davon DEZA 2 675 000 2 475 000

davon LED 150 000 150 000

davon Glückskette 234 614 153 341 Produkteverkäufe 188 152 223 719Ertrag aus Leistungen Kinderdorf 337 515 406 253Übrige Erträge 755 534 304 708Gewinn aus Veräusserung von Anlagen – 600

Betriebsertrag 18 868 757 22 720 267

Aufwand Kinderdorf –1 079 927 –695 576Projektbeiträge –3 514 881 –4 538 206Personal –8 605 817 –8 336 137Raummiete –34 674 –17 015Unterhalt Gebäude und Mobilien –294 882 –390 522Unterhalt Fahrzeuge –16 444 –17 203Versicherungen –52 703 –54 053Energie und Entsorgung –269 919 –287 815Verwaltung und Informatik –512 545 –540 285Reise und Repräsentation –119 181 –113 715Öffentlichkeitsarbeit –301 856 –307 282Fundraising –2 581 969 –2 671 211Abschreibungen –863 218 –841 703Übriger Betriebsaufwand –181 044 –193 004

Aufwand für die Leistungserbringung –18 429 060 –19 003 727

Betriebsergebnis 439 697 3 716 540

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2011 2010

Finanzertrag 935 431 927 823Finanzaufwand –969 444 –640 960

Finanzergebnis –34 013 286 863

Liegenschaftenaufwand ausserbetrieblich –131 911 –111 380 Liegenschaftenertrag ausserbetrieblich 177 121 176 720 Übriges Ergebnis 45 210 65 340 Jahresergebnis vor Fondsergebnis 450 894 4 068 743

Internes Fondsergebnis –39 649 142 320 Fondsveränderung –324 863 738 619 Fondsrechnung –364 512 880 939 Ergebnis vor Veränderung Organisationskapital 86 382 4 949 682 Veränderung Bewertungsreserven Wertschriften 117 240 –565 360Veränderung freie Reserven –203 622 –4 384 322 Veränderung Organisationskapital –86 382 –4 949 682

Jahresergebnis – –

(Beträge in Schweizer Franken)

Page 38: Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

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Jahresrechnung Revisionsbericht

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Page 39: Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

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Page 40: Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

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Integrationsprogramme (33 % Bildungsprogramme (7 % Interkulturelle Austauschprojekte (10 % emPower (5 % Kinderdorf Trogen (7 % Sensibilisierung (3 % Besucherzentrum (2 % go4peace (0 % Kinderrechte (0 % Südosteuropa (7 % Ostafrika (10 % Zentralamerika (8 % Südostasien (8 %

Programmkosten

Integrationsprogramme 4 387 048 Bildungsprogramme 983 500 Interkulturelle Austauschprojekte 1 373 328 emPower 635 999 Kinderdorf Trogen 936 371 Sensibilisierung 437 399 Besucherzentrum 321 464 go4peace 8 385 Kinderrechte 37 890 Südosteuropa 899 728 Ostafrika 1 356 033 Zentralamerika 985 361 Südostasien 1 016 067

Total Programmkosten 13 378 573

Administrativkosten

Fundraising 3 033 584 Öffentlichkeitsarbeit 552 113 Zentrale Dienste 639 480 Stiftungsdienste 825 310

Total Administrativkosten 5 050 487

Kosten für die Leistungserbringung 18 429 060

Verteilung der Programmkosten

Programm- und Administrativkosten

(Beträge in Schweizer Franken)

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Impressum

Jahresbericht der Stiftung Kinderdorf pestalozzi 2011 | iSSn 0256-6516

a u t o r i n n e n

carmelina castellino, Dagmar Wurzbacher, Djulijana Zekic

f o t o G r a f i n n e n u n D f o t o G r a f e n

Manuel Bauer, Marcel Giger, Simone haering, regina Kühne, tara Manuel, roland Schnetz, astrid Serwart, tobias Siebrecht, Sandra D. Sutter, Silvia Voser, Jürg Zürcher, archiv Kinderdorf pestalozzi

r e D a K t i o n

Dagmar Wurzbacher

K o r r e K t o r at

pablo egger | lektorat-egger.ch

G e S ta Lt u n G | L i t h o

heussercrea ag, St. Gallen

D r u c K

hautle Druck, St.Gallen

Dieser Jahresbericht wurde auf umwelt-freundlich hergestelltes papier gedruckt.

Die Jahresrechnung ist von der Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG geprüft und vom Stiftungsrat verabschiedet worden. Der Revisionsbericht sowie die ausführliche Jahresrechnung können bei uns bezogen oder auf www.pestalozzi.ch heruntergeladen werden. Die im Revisionsbericht aufgeführten Seitenzahlen beziehen sich auf die ausführliche Jahresrechnung.

Total Programmkosten (73 % Fundraising (16 % Öffentlichkeitsarbeit (3 % Zentrale Dienste (4 % Stiftungsdienste (4 %

Kosten für die Leistungserbringung

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Moldawien | Dumitru (16)

Dumitru ist erleichtert. Der Workshop, den er geleitet hat, ist erfolgreich zu Ende. Während drei Stunden hat er eine Gruppe von 20 Gleichaltrigen zum Thema Identität geschult. Letzten November ist Dumitrus grosser Wunsch in Erfüllung gegangen: An einem Austauschprojekt im Kinderdorf seine Kenntnisse zu vertiefen.

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43

Das oberste Organ der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist der Stiftungsrat. Er besteht aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit Erfahrung in Pädagogik, sozialer Arbeit, Interkulturalität und Entwick­lungszusammenarbeit. Der Stiftungsrat wacht über die Einhaltung der Stiftungsziele und des Stiftungszwecks. Er wählt aus seiner Mitte den Stiftungsausschuss. Mitglieder der Stiftungs­organe sind (Stand 14. April 2012):

S t i f t u n G S r at

Brigitta M. Gadient*, lic. iur., LL.M., alt Nationalrätin GR, Chur, PräsidentinRaeto Conrad*, Regensberg, VizepräsidentArthur Bolliger*, Teufen, QuästorProf. Dr. oec. Christian Belz*, Grub SG Dr. phil. Ivo Bischofberger*, Ständerat AI, ObereggDr. iur. Denis G. Humbert*, Thalwil Bernard Thurnheer*, Seuzach

Jesse Brown, Goldach SG Samuel Eugster, Trogen Marc Fahrni, Trogen Dr. iur. Mario Frick, Balzers (FL) Walter Fust, Hessigkofen Dolkar Gyaltag, Bonstetten Pia Hollenstein, St.GallenReto Moritzi, AbtwilDr. phil. Annegret Wigger, Heiden

Organe der Stiftung

* Stiftungsausschuss Der Stiftungsausschuss bereitet die Ge­

schäfte des Stiftungsrates vor und über­wacht den Vollzug der Beschlüsse.

G e S c h ä f t S L e i t u n G

Die Geschäftsleitung trägt die operative Ver­antwortung für die Arbeit der Stiftung. In der Geschäftsleitung sind alle Departemente der Stiftung vertreten.

Dr. oec. Urs Karl Egger, Vorsitzender Jürgen Beck, Leiter Zentrale DiensteCarmelina Castellino, Leiterin Marketing & KommunikationUrsina Pajarola, Leiterin Programme SchweizBeatrice Schulter, Leiterin Internationale Programme

r e V i S i o n S S t e L L e

PricewaterhouseCoopers AG

o r G a n i G r a M M

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist in fünf Departemente gegliedert: Direktion, Pro ­ gramme Schweiz, Internationale Programme, Marketing & Kommunikation, Zentrale Dienste. Das Organigramm finden Sie auf www. pestalozzi.ch

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44 www.pestalozzi.ch

K o n ta K t

Stiftung Kinderdorf PestalozziKinderdorfstrasse 20CH­9043 TrogenTelefon +41 71 343 73 73Fax +41 71 343 73 00

[email protected]/skpschweizPostkonto 90­7722­4

D i e S t i f t u n G K i n D e r D o r f p e S ta L o Z Z i i S t S e i t 1 9 5 3 Z e W o - Z e r t i f i Z i e r t.

Das Gütesiegel steht für zweckbestimmten, wirtschaftli-chen und wirksamen Einsatz Ihrer Spende, transparente Information und aussagekräftige Rechnungslegung, unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen sowie aufrichtige Kommunikation und faire Mittelbeschaffung.

npo-LaBeL für ManaGeMent eXceLLence unD iSo 9001

Die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist transparent und professionell. Ihre Ressourcen und damit die Spenden werden wirkungsvoll eingesetzt. Für ihr Qualitäts- und Managementsystem hat die Stiftung seit 2009 das NPO-Label für Management Excellence und das Zertifikat für die ISO-Norm 9001:2008.

S W i S S n p o - c o D e

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi richtet ihre Organisation und Geschäftsführung nach den von den Präsidentinnen und Präsidenten der grossen Hilfswerke herausgegebenen Corporate-Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisa- tionen in der Schweiz aus (Swiss NPO-Code). Eine im Auftrag dieser Organisation durchgeführte Prüfung hat ergeben, dass die Grundsätze des Swiss NPO-Codes eingehalten werden.