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Bachelor-Thesis 2016 Kontakte: Isabelle……& [email protected] GesundheitPflege Bachelor-Thesis 2016 Kontakte: [email protected] l [email protected] Wenn eine Familie der Schlag trifft Pflegeinterventionen für pflegende Angehörige von erwachsenen Schlaganfall Patienten Isabelle Horat & Simone Villiger l Bachelor of Science in Pflege l Berufsbegleitender Studiengang 2014 31 Einleitung Fragestellung Methode Ergebnisse Diskussion In der Schweiz erleiden durchschnittlich zirka 16.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall 5 , ab dem 60. Lebensjahr ist er die dritthäufigste Todesursache 11 . Ein Drittel der Betroffenen trägt lebenslängliche Behinderungen davon, was eine Belastung für diese, aber auch für die Angehörigen und die Gemeinschaft darstellt 11 . 83 % der Pflegebringenden empfinden es als grosse bis sehr grosse Belastung, Pflege zu leisten 4 . Wie erleben pflegende Angehörige von erwachsenen Schlaganfallpatienten die Phase des Überganges vom Spital nach Hause? Welche Bedürfnisse haben sie in dieser Situation? Welche pflegerischen Interventionen können die diplomierten Pflegefachpersonen anbieten, um den pflegenden Angehörigen von erwachsenen Schlaganfall Patienten die Phase des Überganges vom Spital nach Hause zu erleichtern? Welche Interventionen brauchen diese Angehörigen, damit sie trotz der Veränderung der Lebenssituation ein für sie akzeptables Mass an Wohlbefinden und Lebensqualität beibehalten oder erreichen können? Datenbankrecherchen: Cinahl, Cochrane und Pubmed 166 Ergebnisse, wovon mittels definierten Ein- und Ausschlusskriterien die 15 passendsten Studien zur Beantwortung der Fragestellung ausgewählt wurden. Bereits im Spital soll ein Gespräch mit den pflegenden Angehörigen stattfinden. Ein offenes, konfrontierendes Gespräch wird von den pflegenden Angehörigen gewünscht. In diesem soll klar aufgezeigt werden, welche Schwierigkeiten und Probleme zu Hause im Umgang mit dem Schlaganfallbetroffen und seiner Erkrankung sein können 12 . Schlussfolgerung Take Home Message: Die Empfindungen und Situationen sind individuell und auch als solche von den Pflegefachleuten anzusehen. Der Schlaganfall stellt ein einschneidendes Erlebnis für das ganze Familiensystem, insbesondere für eine Partnerschaft dar. Interventionen sollen mit dem pflegenden Angehörigen zusammen individuell nach seinen Bedürfnissen abgestimmt werden. Quellen: 1 Bakas, T., Austin, J. K., Habermann, B., Jessup, N. M., McLennon, S. M., Mitchell, P. H., Weaver, M. T. (2015). Telephone Assessment and Skill-Building Kit for Stroke Caregivers ARandomized Controlled Clinical Trial. Stroke, 46(12), 3478-3487. 2 Bakas, T., Clark, P. C., Kelly-Hayes, M., King, R. B., Lutz, B. J., & Miller, E. L. (2014). Evidence for stroke family caregiver and dyad interventions: a statement for healthcare professionals from the American Heart Association and American Stroke Association. Stroke, 45(9), 2836-2852. doi:10.1161/str.0000000000000033. 3 Bertilsson, A. S., von Koch, L., Tham, K., & Johansson, U. (2015). Client-centred ADL intervention after stroke: Significant others' experiences. Scand J Occup Ther, 22(5), 377-386. doi:10.3109/11038128.2015.1044561. 4 Büker, C. (2009). Pflegende Angehörige stärken, Information, Schulung und Beratung als Aufgabe des proffesionellen Pflege. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer. 5 Meyer, K., Simmet, A., Arnold, M., Mattle, H., & Nedeltchev, K. (2009). Stroke events, and case fatalities in Switzerland based on hospital statistics and cause of death statistics. Swiss Med Wkly, 139(5-6), 65-69. doi:smw-12448. 6 Ostwald, S. K., Godwin, K. M., Cron, S. G., Kelley, C. P., Hersch, G., & Davis, S. (2014). Home-based psychoeducational and mailed information programs for stroke-caregiving dyads post-discharge: a randomized trial. Disabil Rehabil, 36(1), 55-62. doi:10.3109/09638288.2013.777806. 7 Pfeiffer, K., Beische, D., Hautzinger, M., Berry, J. W., Wengert, J., Hoffrichter, R., Elliott, T. R. (2014). Telephone-based problem-solving intervention for family caregivers of stroke survivors: A randomized controlled trial. Journal of consulting and clinical psychology, 82(4), 628. 8 Pierce, L. L., Thompson, T. L., Govoni, A. L., & Steiner, V. (2012). Caregivers' incongruence: emotional strain in caring for persons with stroke. Rehabil Nurs, 37(5), 258-266. doi:10.1002/rnj.35. 9 Quinn, K., Murray, C., & Malone, C. (2014). Spousal experiences of coping with and adapting to caregiving for a partner who has a stroke: a meta-synthesis of qualitative research. Disabil Rehabil, 36(3), 185-198. doi:10.3109/09638288.2013.783630. 10 White, C. L., Brady, T. L., Saucedo, L. L., Motz, D., Sharp, J., & Birnbaum, L. A. (2015). Towards a better understanding of readmissions after stroke: partnering with stroke survivors and caregivers. J Clin Nurs, 24(7-8), 1091-1100. doi:10.1111/jocn.12739 11 World Health Organization. (2016, 18.04.2016). Stroke, cerebrovascular accident. Retrieved from http://www.who.int/topics/cerebrovascular_accident/en/. 12 Young, M. E., Lutz, B. J., Creasy, K. R., Cox, K. J., & Martz, C. (2014). A comprehensive assessment of family caregivers of stroke survivors during inpatient rehabilitation. Disabil Rehabil, 36(22), 1892-1902. doi:10.3109/09638288.2014.881565 Erleben: Sehr viele Angehörige erleben in der Anfangsphase Gefühle der Erschöpfung und Überforderung 8, 9, 12 . Sie äussern dass sie das Gefühl haben, selber nicht mehr wichtig zu sein 9 . Normalerweise finden die pflegenden Angehörigen nach einer gewissen Zeit wieder die Balance und erleben die veränderte Situation als normal 3, 9 . Bedürfnisse: die pflegenden Angehörigen erhalten teilweise zu wenige Informationen, wie die Pflege zu Hause aussehen wird und sie fühlen sich zu wenig unterstützt weder durch Dritte noch durch professionelle Helfer 9, 10, 12 . Pflegerische Interventionen und Lebensqualität: Anhand von pflegerischen Interventionen in den Bereichen Skills Training, Coping Strategien, Beratung und Schulung konnte nach drei Monaten eine signifikante Stress- und Depressionsratenreduktion gezeigt werden. Es wurden verschiedene Settings getestet: Hausbesuche (p<0.05), telefonischer Kontakt (p<0.05) oder beides in Kombination (p<0.01) 1, 2, 6, 7 .

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Wenn eine Familie der Schlag trifftPflegeinterventionen für pflegende Angehörige von erwachsenen Schlaganfall Patienten

Isabelle Horat & Simone Villiger l Bachelor of Science in Pflege l Berufsbegleitender Studiengang 2014

31

Einleitung Fragestellung Methode

Ergebnisse Diskussion

• In der Schweiz erleidendurchschnittlich zirka 16.000

Menschen pro Jahr einenSchlaganfall 5 , ab dem 60.Lebensjahr ist er diedritthäufigste Todesursache11 .

• Ein Drittel der Betroffenen trägtlebenslängliche

Behinderungen davon, waseine Belastung für diese, aberauch für die Angehörigen unddie Gemeinschaft darstellt 11 .

• 83 % der Pflegebringenden

empfinden es als grosse bissehr grosse Belastung, Pflegezu leisten 4 .

• Wie erleben pflegende Angehörige vonerwachsenen Schlaganfallpatienten diePhase des Überganges vom Spital nachHause? Welche Bedürfnisse haben sie indieser Situation?

• Welche pflegerischen Interventionen

können die diplomiertenPflegefachpersonen anbieten, um denpflegenden Angehörigen von erwachsenenSchlaganfall Patienten die Phase desÜberganges vom Spital nach Hause zuerleichtern? Welche Interventionenbrauchen diese Angehörigen, damit sietrotz der Veränderung der Lebenssituationein für sie akzeptables Mass anWohlbefinden und Lebensqualitätbeibehalten oder erreichen können?

• Datenbankrecherchen: Cinahl, Cochrane und Pubmed

• 166 Ergebnisse, wovon mittels definierten Ein-und Ausschlusskriterien die 15 passendsten Studien zur Beantwortung der Fragestellung ausgewählt wurden.

Bereits im Spital sollein Gespräch mit denpflegendenAngehörigenstattfinden. Einoffenes,konfrontierendesGespräch wird vonden pflegendenAngehörigengewünscht. Indiesem soll klaraufgezeigt werden,welcheSchwierigkeiten undProbleme zu Hauseim Umgang mit demSchlaganfallbetroffenund seinerErkrankung seinkönnen 12 .

Schlussfolgerung

Take Home Message:

• Die Empfindungen und Situationen sind individuell und auch als solchevon den Pflegefachleuten anzusehen.

• Der Schlaganfall stellt ein einschneidendes Erlebnis für das ganzeFamiliensystem, insbesondere für eine Partnerschaft dar.

• Interventionen sollen mit dem pflegenden Angehörigen zusammenindividuell nach seinen Bedürfnissen abgestimmt werden.

Quellen: 1 Bakas, T., Austin, J. K., Habermann, B., Jessup, N. M., McLennon, S. M., Mitchell, P. H., Weaver, M. T. (2015). Telephone Assessment and Skill-Building Kit for Stroke Caregivers A Randomized Controlled Clinical Trial. Stroke, 46(12), 3478-3487. 2 Bakas, T., Clark, P. C., Kelly-Hayes, M., King, R. B.,Lutz, B. J., & Miller, E. L. (2014). Evidence for stroke family caregiver and dyad interventions: a statement for healthcare professionals from the American Heart Association and American Stroke Association. Stroke, 45(9), 2836-2852. doi:10.1161/str.0000000000000033. 3 Bertilsson, A. S., von Koch, L., Tham, K., &Johansson, U. (2015). Client-centred ADL intervention after stroke: Significant others' experiences. Scand J Occup Ther, 22(5), 377-386. doi:10.3109/11038128.2015.1044561. 4 Büker, C. (2009). Pflegende Angehörige stärken, Information, Schulung und Beratung als Aufgabe des proffesionellen Pflege. Stuttgart:Verlag W. Kohlhammer. 5 Meyer, K., Simmet, A., Arnold, M., Mattle, H., & Nedeltchev, K. (2009). Stroke events, and case fatalities in Switzerland based on hospital statistics and cause of death statistics. Swiss Med Wkly, 139(5-6), 65-69. doi:smw-12448. 6 Ostwald, S. K., Godwin, K. M., Cron, S. G., Kelley, C. P.,Hersch, G., & Davis, S. (2014). Home-based psychoeducational and mailed information programs for stroke-caregiving dyads post-discharge: a randomized trial. Disabil Rehabil, 36(1), 55-62. doi:10.3109/09638288.2013.777806. 7 Pfeiffer, K., Beische, D., Hautzinger, M., Berry, J. W., Wengert, J., Hoffrichter, R.,Elliott, T. R. (2014). Telephone-based problem-solving intervention for family caregivers of stroke survivors: A randomized controlled trial. Journal of consulting and clinical psychology, 82(4), 628. 8 Pierce, L. L., Thompson, T. L., Govoni, A. L., & Steiner, V. (2012). Caregivers' incongruence: emotional strain in caringfor persons with stroke. Rehabil Nurs, 37(5), 258-266. doi:10.1002/rnj.35. 9 Quinn, K., Murray, C., & Malone, C. (2014). Spousal experiences of coping with and adapting to caregiving for a partner who has a stroke: a meta-synthesis of qualitative research. Disabil Rehabil, 36(3), 185-198.doi:10.3109/09638288.2013.783630. 10 White, C. L., Brady, T. L., Saucedo, L. L., Motz, D., Sharp, J., & Birnbaum, L. A. (2015). Towards a better understanding of readmissions after stroke: partnering with stroke survivors and caregivers. J Clin Nurs, 24(7-8), 1091-1100. doi:10.1111/jocn.12739 11 World HealthOrganization. (2016, 18.04.2016). Stroke, cerebrovascular accident. Retrieved from http://www.who.int/topics/cerebrovascular_accident/en/. 12 Young, M. E., Lutz, B. J., Creasy, K. R., Cox, K. J., & Martz, C. (2014). A comprehensive assessment of family caregivers of stroke survivors during inpatient rehabilitation.Disabil Rehabil, 36(22), 1892-1902. doi:10.3109/09638288.2014.881565

• Erleben: Sehr viele Angehörige erleben in der Anfangsphase Gefühle der Erschöpfung • und Überforderung 8, 9, 12 . Sie äussern dass sie das Gefühl haben, selber nicht mehr

wichtig zu sein 9 . Normalerweise finden die pflegenden Angehörigen nach einer gewissen Zeit wieder die Balance und erleben die veränderte Situation als normal 3, 9 .

• Bedürfnisse: die pflegenden Angehörigen erhalten teilweise zu wenige Informationen, wie die Pflege zu Hause aussehen wird und sie fühlen sich zu wenig unterstützt weder durch Dritte noch durch professionelle Helfer 9, 10, 12 .

• Pflegerische Interventionen und Lebensqualität: Anhand von pflegerischen Interventionen in den Bereichen Skills Training, Coping Strategien, Beratung und Schulung konnte nach drei Monaten eine signifikante Stress- und Depressionsratenreduktion gezeigt werden. Es wurden verschiedene Settings getestet: Hausbesuche (p<0.05), telefonischer Kontakt (p<0.05) oder beides in Kombination (p<0.01) 1, 2, 6, 7 .