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8/7/2019 Windkraftanlagen_Infraschall
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Windkraft strahlt auch ber die gesundheitlichen Gefahren durch
1. Infraschall, 2. Tieffrequente Gerusche:
Fakten zum geplanten Windkraftpark im Stadtwald Bad Arolsen
Es gibt viele Grnde, das Ansinnen der Stadt, im Stadtwald riesige Industrie-
Windkraftanlagen aufzustellen, in Frage zu stellen. Ich mchte mich hier als
Arzt auf ein medizinisches Argument, nmlich die Wirkung von Schalldruck im
tieffrequenten Bereich beschrnken im Interesse der Fakten-Klarheit im
Brger-Dialog, wie es z.B. auch Heiner Geiler bei Stuttgart 21 eingefordert hat.
Ich mchte dieses Argument in ganzheitlicher Sicht in folgenden Rahmen der
allgemeinen Diskussion zur Energiewende stellen:
1. Atomkraftwerke mssen aufgrund der bedrckenden Sicherheits- undEntsorgungslage so bald wie mglich zur Gnze abgeschaltet werden,
damit die Netzblockierung fr Strom aus erneuerbaren Energien beendet
werden kann. Aus Zahlen der Atomlobby selbst wissen wir, da wir
Atomkraft bei der Stromversorgung weder fr die Grundlastversorgung
noch in Spitzenzeiten des Stromverbrauchs bentigen.
2. Erneuerbare Energietechnologien mssen intensiv weiter erforschtwerden um den sinnvollen und ungefhrlichen Einsatzbereich im
Energiemix abstecken zu knnen.
3. Verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit Energie jedesEinzelnen und jeder Institution in unserer Gesellschaft mu ins Zentrum
rcken.
4. Die Umsetzung aus Punkt 2 und 3 wird ber eine bestimmte Zeit denErsatz von Kohlekraftwerken ermglichen, soweit hier nicht
technologisch konsequent weiterentwickelte CO2-Filter- bzw.
Speichertechniken einen Weiterbetrieb verantwortlich zulassen.
5. Solange die Speicherung der Energie aus Solar- und Windkraftanlagennoch nicht ausreichend technologisch umgesetzt werde kann, knnen
Gaskraftwerke hier die Grundlastversorgung flexibel und bedarfsgerecht
fr eine begrenzte Zeit berbrcken, wie es dezentral ja bereits viele
Stadtwerke umsetzen und planen.
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Soweit der Rahmen, in dem ich meine Argumentation verstanden wissen will.
Windkraft ist erneuerbare Energie, aber Windkraft wird problematisch, wo
natrliche Lebensrume gestrt werden, und fr Menschen gefhrlich, wenn
Abstandregeln bei der Standortwahl nicht eingehalten werden.Die Hauptgefahr geht von den permanenten Infraschall-Emissionen der groen
Megawattanlagen aus, sowohl von Infraschall hoher Strke (Auswirkungen bis
etwa 1,5 km Entfernung) als auch von Infraschall niedriger Strke
(Auswirkungen bis etwa 10 -15 km Entfernung).
Der Infraschall hoher Strke erzeugt sprbare Vibrationen, die bei lngerer
Einwirkung u.a. Gewebe-Vernderungen in Lunge und anderen Organen
auslst. Diese Vibrationen wrde man bei groen Windkraftanlagen,insbesondere Windparks, bis etwa 1,5 km-Abstand um das Windrad, also weit
in Ortsteile von Bad Arolsen und Twiste hinein spren.
Dies wird von den Investoren und der Stadt bestritten und man begrndet dies
mit dem Hinweis, auch rzte wrden Infraschall generell fr vllig harmlos
halten (und beruft sich auf einen Kongress der rztekammer Niedersachsen
2004), insbesondere bei Infraschall im nicht mehr fhl- und hrbaren Bereich.
Das stimmt insoweit, als die rztekammer Niedersachsen 2004 auf einem
Kongress zu Infraschall-Immisionen die Aussage getroffen hat, da jenseits der
Wahrnehmung von Vibrationen, also bei Infraschall geringerer Strke, von
Infraschall keine Gefahren ausgehen wrden. Diese Aussagen basieren auf
Untersuchungen aus 1982 (Ising und andere, Bundesgesundheitsamt).
Dort wurden jedoch im Gegensatz zu diesen Aussagen auffllige Befunde
erhoben, die darauf hindeuteten, da Infraschall physiologische Funktionen
verschlechtern kann. Dies betraf lrmempfindliche Menschen deutlich strker,
einige der untersuchten Menschen aber auch nicht.
Die Untersucher hatten dann aber fr alle Untersuchten gemeinsam
statistische Berechnungen aufgestellt, die dann natrlich weniger auffllig
waren. Auerdem hatten die Untersucher noch gravierendere Befunde
erwartet und waren enttuscht, da die Befunde nicht extremer und nicht bei
allen gefunden wurden. Daher kam ihr Resumee, da Infraschall letztlich
harmlos sei.
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Wissenschaftliche Verffentlichungen und Verordnungen beziehen sich
seitdem nun in der Regel auf die 1982 angeblich aus diesen Untersuchungen
festgestellte Harmlosigkeit von Infraschall unterhalb der
Wahrnehmungsgrenze, auch die rztekammer Niedersachsen im Jahre 2004.
Dies ist befremdlich, wenn man den Untersuchungs-Bericht genau gelesen hat.
In diesen Untersuchungen von 1982 wurden nmlich in Infraschall-Tests im
Labor mit Infraschallstrken im Bereich der Vibrationsgrenze und darunter
deutliche Befunde erhoben (Atemfrequenz bei sehr tiefen Frequenzen deutlich
gesenkt, Noradrenalinausscheidung (Stresshormon) im Urin angestiegen,
systolischer Blutdruckanstieg, aufflliges Auftreten von Unruhe und
unspezifischer ngstlichkeit, psychischer Gespanntheit, Mdigkeit).
Die dort untersuchten Studenten und jungen Facharbeiter galten als gesund
und wurden medizinisch nicht weiter voruntersucht mit Ausnahme einer
Voruntersuchung auf Lrmempfindlichkeit. Von 28 Studenten fhlten sich nur 5
vllig unbeeinflut von Infraschall. Bei den 18 jungen Facharbeitern (bis 30J.
alt) traten bei Infraschallfrequenzen im Bereich von 3-6 Hz z.B. durchweg
deutliche Mdigkeitseffekte auf.
Die Untersuchung 1982 hat also solche Infraschallwirkungen auf den Menschenfestgestellt, aber selbst bagatellisiert aufgrund anderer Ergebniserwartung. In
vielen Verffentlichungen nach 1982 wurde dann auf dieser Grundlage
flschlich die Harmlosigkeit besttigt. So entstand der Trugschluss, wenn man
die Vibrationen nicht mehr sprt, wrde keine Gefahr mehr von dem weniger
starken, nicht mehr durch Vibration sprbaren Infraschall ausgehen. Aber
medizinisch ist Infraschall noch berhaupt nicht umfassend untersucht worden
(Langzeituntersuchungen gibt es gar nicht).
Die Infraschallforschung hat allerdings neben den Ergebnissen aus 1982 seit
2005 hierzu doch einige bemerkenswerte Tatsachen zutage gefrdert:
Industrieparks mit Megawatt-Windkraftanlagen, die in der Nhe von
Infraschallmestationen in Deutschland, (zur Infraschallberwachung im
Rahmen des Atomwaffen-Sperrvertrages) errichtet werden sollen, bentigen
einen Abstand von 25 km, damit die Arbeit der Mestationen auch bei
ungnstigen Wetterlagen nicht gestrt wird (Ceranna u.a., Bundesanstalt frGeowissenschaften, 2005). Der Mensch und die Natur ist jedoch noch
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empfindlicher als die technischen Mefhler, bedenken wir z.B., da
Schmetterlinge ihre Partner ber mehrere Kilometer hinweg durch
Einzelmolekle von deren Duftstoffen wahrnehmen. So ist der Mensch
ebenfalls ein unglaublich empfindlicher Schwingungsaufnehmer:
Setzt man einen Menschen im Labor einem Infraschall einer Strke aus, die z.B.
bei ruhigem Wetter in 15 km Entfernung eines groen einzelnen 5-Megawatt-
Windrades (die Reichweite fr Infraschall nimmt mit der Anzahl der Windrder
noch zu) als differente Infraschall-Imission oberhalb des Infraschall-
grundrauschens ankommt, die aber nicht als Vibration sprbar ist, so hat man
bei Ableitung von Hirnstrmen in einem untersuchten und gut dokumentierten
Fall deutlich pathologische EEG-Vernderungen gefunden, die parallel mit
psychischen und vegetativen Symptomen einhergingen, wie die Untersuchte in
der Untersuchung berichtete (Weiler 2005). Die Untersuchung weist auf
folgende Gefahrenfelder als Reaktion auf Infraschall jenseits der
Vibrationsgrenze (nicht hrbar, nicht als Vibration sprbar) hin:
Konzentrationsstrungen, Gedchtnisstrungen, Panik/Angst, innere Unruhe,
Schwindel, Schlafstrungen, labilisierte emotionale Lage, Tinnitus
Diese Beschwerden knnen auch als inadquate Stressaktivierung verstandenwerden, die nicht nur Symptomatik auslsen, sondern mglicherweise auch die
Symptome von Patienten mit kardialen Risiken, Depressionen, Burn-out
verschlechtern, insbesondere bei Langzeiteinwirkung und dem anhaltenden
Gefhl fehlender Beeinflubarkeit (ein kranker belasteter Brger kann die 24-
Std.-Infraschalleinwirkung nicht abschalten, was im Erleben Ohnmacht
bedeutet, Stresshormone werden dabei entsprechend dem persnlichen
Erleben ausgeschttet). Diese Einwirkungen auf physiologische Regulations-
Prozesse des Menschen nehmen einige Menschen direkt ber lange Zeit gar
nicht wahr, andere sehr bald ber Verschlechterungen ihres Befindens.
Wichtig ist auch, da die Eigenpulsationen des Intracranialraumes des Kopfes
(Gehirnbereich) in Frequenzen des Infraschallbereiches liegen und auch mit
dem Hirngewebe selbst im Infraschallbereich resonanzfhig sind, andere
Organgewebe ebenfalls (Robert-Koch-Institut, 2007).
Die Forschung in diesem Bereich ist noch singulr, sie mu dringend verstrktwerden, damit der Staat seinem Auftrag zur prventiven Gefahrenabwehr
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nachkommen kann. Die Verharmlosung aufgrund der dauernden Weitergabe
unwissenschaftlich interpretierter Forschungsergebnisse in Verffentlichungen
offizieller oder gewerblicher Stellen mu als gefhrlich eingestuft werden. Die
Hinweislage auf Gefahren fr Leib und Seele der Menschen bei Standorten , die
nher als 10 km an urbanen oder drflichen Lebensrumen gebaut werden
sollen, ist vielmehr so, da wir davon ausgehen knnen, da die Windkraft nur
eine Hilfsfunktion beim bergang zu erneuerbaren Energien haben, aber nicht
die Hauptlast tragen kann in der notwendigen Energiewende wie beabsichtigt.
Dies ndert natrlich nichts daran, da die Kernkraftwerke so rasch wie
mglich abgeschaltet und zurckgebaut werden mssen. Aber bei
verantwortungsvollem Umgang mit Windkraft mssen neben
Einsparungskonzepten im Energiebereich dezentral sicher auch Gaskraftwerkeden bergang mit gestalten bis die Forschung effizientere Solarzellen
entwickelt hat.
Denn in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland gibt es nicht
unbegrenzt Standorte fr Windkraft mit einem Abstands-Radius von 10 km zu
Wohngebieten. Mglicherweise betrgt der notwendige Abstand auch 15 km.
Um dies festlegen zu knnen ist weitere Forschung dringend vorzunehmen. 10
km Wirkungsradius bedeutet, da Bad Arolsen in seiner gesamten Stadtflchevon Infraschall-Immissionen durch Windkraftrder im Stadtwald erfat wrde.
Die gesundheitlichen Gefahren, die sich hier andeuten, wrden erst mit der
blichen Verzgerung von einigen Jahren deutlich werden, wie wir es bei
chronischer Krankheitsentwicklung kennen. Denn viele chronische Krankheiten
laufen in den ersten Jahren fast unbemerkt ab. Diese Entwicklung wrde
vermutlich die robusten und sehr vitalen Menschen weniger betreffen als die in
Ihrer Regulation empfindlichen bzw. schon erkrankten Menschen. Bedenkenwir, da Menschen mit psychischer Labilitt, Bluthochdruck, Gef- und
Lungenerkrankungen, Depression, Burn-out, Angsterkrankungen, Tinnitus usw.
bereits die Hlfte unserer Bevlkerung ausmachen.
Dies ist natrlich auch in Bad Arolsen so. Dieser bedrckende, allgemeine
gesundheitliche Zustand wird gerne verdrngt bzw. bagatellisiert. Es gibt
weiterhin Hinweise, da Infraschall das akustische Verstehen bei
Schwerhrigkeit (unsere Senioren) beeintrchtigen kann, die EU erforscht zurZeit, ab wann Infraschall fr Schwangere gefhrlich wird.
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Nachweis tieffrequenter Tne nach DIN 45680) nicht aus, da die Berechnung
nach DIN 45681 bei 90 Hz abbricht und fr tiefere Tne keine Ermittlung liefert.
Fr bergnge vom Auenbereich in Gebudeinnenbereiche liegt berhaupt
keine Ermittlungsgrundlage vor.
Demgegenber liegen aus der ganzen Welt Beschwerden von Anwohnern in
der Nhe von Windkraftanlagen vor, die ber tieffrequente
Geruschbelstigung in 2 - 2,5 km Abstand zu groen Windkraftanlagen
(abhngig vom Wind) berichten, obwohl die jeweiligen Schallimmissions-
prognosen nach dB (A) unter den jeweils zulssigen Grenzwerten liegen. Das
Robert-Koch-Institut nimmt diese Beschwerden in seinen Empfehlungen zu
Infraschall und tieffrequentem Schall sehr ernst (2007).
Die amtliche Lrm-Bewertungs-Vorschrift TA Lrm, auf die sich die Investoren
bei ihren Aussagen zur Abstandssicherheit berufen, benutzt keine
wissenschaftlichen Messungen am Ort der Belstigung, sondern
Schallimmissions-Prognosen, die Meergebnisse am Schallerzeugungsort auf
Entfernungen umrechnen und bewerten ber Interpretationsgrundlagen fr
die Wahrnehmung von Tnen und Geruschen, die fr mittlere und hohe Tne
recht viel Sinn macht. Ihre Anwendung bei tiefen Frequenzen im Auenbereichim Fernfeld fhrt nachweislich zu falschen Ergebnissen, bei Infraschall ist sie
vllig unsinnig und unseris. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Alle mit
Schall befaten Wissenschaftler fordern hier seit Jahrzehnten ein Ende der
Anwendung der dB (A) Lrm-Bewertung fr tieffrequente Gerusche (u.a.
Bundesgesundheitsamt 1982, Robert-Koch Institut 2007). Aber auch die
geforderten dB (C)Bewertungen nach DIN 45680 und 45681 fr tieffrequente
Gerusche im Auenbereich/Fernfeld sind nicht mglich, weil es keine
Berechnungswerte unterhalb von 90 Hz mehr gibt. Die Gesetzgebung belt es
hier bei einem Achselzucken, aber mit Folgen fr Anwohner. Denn unter der
Anwendung der TA Lrm wird der tieffrequente, besonders belastende Lrm
am Ort der Belstigung, z.B. der Wohnung, in der Lautstrke geringer
bewertet, als er in der Hrempfindung aller Menschen wahrgenommen wird,
bzw. kann prognostisch gar nicht mehr mathematisch errechnet werden (z.B.
unterhalb von 90 Hz). Fr tiefe Frequenzen kommt es dazu in schallharten
Wohnrumen noch zu Pegelspitzen mit Unterschieden von 50 dB zwischenminimalem und maximalem Pegel. D.h., da ein tieffrequentes Gerusch im
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Abstand von 1,5 km von der Geruschquelle gegenber dem prognostischen
dB (A)-Wert bei einer realen Messung im Wohnraum aufgrund der Pegelspitzen
tatschlich mehrfach lauter gemessen und vom Menschen wahrgenommen
werden kann. Die Industrie hlt natrlich an der TA Lrm fest (und die
staatlichen Stellen lassen sie gewhren), weil man dann weniger Lrmschutz
durch Abstand braucht und Windkraft-Anlagen nahe an bewohntes Gebiet
bauen kann. Infraschall wird nicht mehr weiter beforscht, weil der Schalldruck
in grerer Entfernung nicht mehr zu Vibrationen fhrt. Das wird in
gefhrlicher Verkennung der Tatsachen als harmlos definiert, somit ein
Nachweis und weitere Forschung fr nicht notwendig befunden! Ein Anwenden
der TA Lrm trifft keinerlei Aussagen ber tieffrequente Gerusche unter 90
Hz und Infraschall, behauptet aber, da durch die Anwendung Gefahren imBereich von Schallwirkungen geprft und ausgeschlossen seien. Das ist falsch
und aus meiner Sicht als Arzt unverantwortlich und kann gefhrlich fr die
Brger werden.
Die TA Lrm wurde 1968 begrndet und nach 30 Jahren, also 1998
aktualisiert. Die technologische Entwicklung hatte die Genehmigungspraxis
aber schon damals berholt, die zugrundeliegenden Forschungsdaten stammen
aus den frhen 90iger Jahren, in denen die Windrder nur geringe Nabenhhenund vermehrt hherfrequente Schallspektren hatten. Die Genehmigung nach
diesen alten Vorschriften negiert gesundheitliche Gefahren durch
Schallimmissionen von Windrdern, erfat die durch den beschleunigten
technologischen Fortschritt entstandenen Gefahren aber natrlich noch nicht.
Die Auseinandersetzung mit Abstandsgrenzwerten von Megawatt-
Windkraftanlagen zur Gefahrenabwehr sind daher neu fr die Behrden, deren
Umsetzungskompetenz durch das hinter dem technologischen Fortschritt
zurckbleibende Erfassungstempo von Problemen sowie Abhngigkeiten von
politischen und wirtschaftlichen Interessen stark eingeschrnkt ist. Bei dem
Tempo des technologischen Fortschritts ist zur Erfllung der staatlichen
Verpflichtung der Abwehr systematischer gesundheitlicher Gefahren fr den
Brger eine vorausschauende Genehmigungspraxis erforderlich, die zu fordern
ist und in den nchsten 2 Jahren auch kommen wird, da andernfalls die
Zunahme der chronischen Krankheiten zu einer weiteren Kostenexplosion im
Gesundheitsressort fhren wird.
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Fazit
Die Schallimmissionsprognose nach dB (A) gem TA Lrm ist zur Ermittlung
von real auftretenden Schallpegeln tieffrequenter Gerusche in einer
Entfernung von bis zu 2 km nicht geeignet. Die dort auftretenden Schallpegelbedeuten real eine permanente Geruschbelstigung mit gesundheitlichen
Folgen. Insofern besteht aktuell kein Anwohnerschutz in der Nhe groer
Windkraftanlagen. Die Genehmigungspraxis mu sofort aktualisiert werden.
Aus diesem Grund liegt dem Petitionsausschu des Bundestages ein Antrag vor,
Windparks nur im Abstand von der 10-fachen Hhe zu Wohnbebauungen zu
genehmigen. In gleicher Weise fordert die WHO (Weltgesundheitsbehrde)
jetzt den Abstand zu Windparks auf mindestens 2 km festzulegen. In Europawird vielfach ein Abstand von mindestens 2 km bereits umgesetzt.
Fr die Abwendung von Infraschallwirkungen ist sogar ein Abstand von etwa 10
km zu Wohnbebauungen erforderlich.
Fr die sehr groen Megawatt-Windkraftanlagen mit Gesamthhen ber 180
Meter mssen also Standorte gesucht werden in deren Umkreis von etwa 10
km keine Drfer und Stdte liegen. Das schrnkt die Mglichkeiten
verantwortungsvoller Windkraftnutzung in Deutschland deutlich ein.
Windkraft-Anlagen geringerer Hhen, z.B. bis etwa 50 Meter Gesamthhe und
einer Leistung bis 250 Kilowatt, bentigen dagegen zur Abwendung von
Gesundheitsgefahren nur einen Abstandsradius von etwa 2 km entsprechend
der Forderung der Weltgesundheitsbehrde um auch im Bereich von
Infraschallwirkungen auf der sicheren Seite zu sein. Solche kleineren Anlagen
knnen dezentral zur Energieversorgung gut beitragen, eine Nutzung von
Waldflchen scheidet dabei aufgrund der Hhe bereits physikalisch aus.
Eine Stellungnahme der Stadt zum beabsichtigten Umgang mit den deutlichen
Gesundheits-Gefahren bei dem geplanten Windkraftprojekt fehlt bisher,
obwohl der Staat von Rechts wegen in der Pflicht und in der Verantwortung ist
seine Brger zu schtzen, und zwar auch vorausschauend. Eine veraltete
Genehmigungspraxis enthebt die Stadtverordneten nicht von ihrer
Verantwortung.
29.November 2010, Dr. med. Manfred Nelting, Bad Arolsen
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Literatur:
H. Ising et. alt., Infraschallwirkungen auf den Menschen,
Bundesgesundheitsamt, VDI-Verlag, 1982
L. Ceranna et. alt., Der unhrbare Lrm von Windkraftanlagen
Infraschallmessungen an einem Windrad nrdlich von Hannover, Bundesanstalt
fr Geowissenschaften und Rohstoffe, 2005
Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes: Infraschall und tieffrequenter Schall
- ein Thema fr den umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Deutschland?
(Mitteilung der Kommission Methoden und Qualuttssicherung in der
Umweltmedizin)
E. Weiler, Auswirkungen einer subliminalen Beschallung mit einer Frequenz von
4 Hz, 8 Hz, und 31,5 Hz auf die elektroenzephalographische Aktivitt eines
weiblichen Probanden, Neuronet GmbH, St Wendel, 2005
Pedersen.E, van den Berg F, Bakker R, Bouma J. Response to noise from
modern wind farms in The Netherlands, Halmstad university and university of
Gothenburg, Sweden, 2009