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Wirtschaft IN BREMEN 6/2009 04835 Kirchentag in Bremen Unternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung Konjunkturreport Zur Lage der Bremer Wirtschaft im Frühjahr 2009 Flughafen Bremen Zäsur am Airport Nachwuchs Ausbildungsmarkt stabil Außenwirtschaftstag Der Handel mit den europäischen Nachbarn Metropole mit Schubkraft MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Bremen-Oldenburg im Nordwesten

Wirtschaft - Handelskammer Bremen · Präses Lutz H. Peper: Metropolregion – ... Lernort Praktikum Neuer Schwung für Schülerpraktika Schülerfirmen Messe im World Trade Center

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WirtschaftIN BREMEN

6/2009 04835

Kirchentag in BremenUnternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung

KonjunkturreportZur Lage der Bremer Wirtschaft im Frühjahr 2009

Flughafen BremenZäsur am Airport

NachwuchsAusbildungsmarkt stabil

Außenwirtschaftstag Der Handel mit den europäischen Nachbarn

Metropolemit Schubkraft

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Bremen-Oldenburg im Nordwesten

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Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-westen hat in den rund zweieinhalb Jahren seitihrer Gründung der Zusammenarbeit von Wirt-schaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung in

unserer Region eine neue Qualität verliehen. Sie ist längstkein abstraktes Gebilde mehr, sondern gelebtes und geschäftiges Miteinander.

Vereinend wirkt dabei der Gedanke, dass nur mit einemüberzeugenden Auftritt als Gesamtraum die Chance besteht, im Wettbewerb der Regionen um Köpfe und Investitionen zu bestehen. Es ist bemerkenswert, wie dieMetropolregion bereits heute zur Profilierung Nordwest-deutschlands als nationale und europäische Wirtschafts-

region mit besonderen Potenzialen und Kompetenzen beiträgt. Sie unterstützt und initiiert Netzwerke und Projekte zum Erhalt und Ausbauder Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschafts- und Wissenschafts-landschaft.

Außerordentlich erfreulich und bemerkenswert ist, mit welchem Elan sichinsbesondere viele Unternehmer in großen Branchenclustern wie Logistik,Automotive, Ernährungswirtschaft, Luftfahrt, Energie, Gesundheit undTourismus engagieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Region insgesamt wie auch ihrer einzelnen Standorte. Lassen Sie unsdaher weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern aus der gesamtenMetropolregion an der wirtschaftsfördernden Ausgestaltung dieser Regionalkooperation arbeiten!

Lutz H. Peper (Präses)

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KAMMERSTANDPUNKT

METROPOLREGION: EIN GELEBTES MITEINANDER!

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4 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

6/2009 04835

Kirchentag in BremenUnternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung

KonjunkturreportZur Lage der Bremer Wirtschaft im Frühjahr 2009

Flughafen BremenZäsur am Airport

NachwuchsAusbildungsmarkt stabil

Außenwirtschaftstag Der Handel mit den europäischen Nachbarn

Metropolemit Schubkraft

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Bremen-Oldenburg im Nordwesten

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der KFW Bankengruppe, Frankfurt, und des Juniorenkreises der Handelskammer Bremen („Bremens beste Seiten“).» Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEMetropole mit Schubkraft Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ist auf einem guten Weg, die ersten Cluster haben sich gebildet. Viele Unternehmen engagieren sich für diese Plattform der Zukunft. Sie ist weiter gediehen als manch andere Metropolregion und hat ein ambitioniertes Arbeitsprogramm.

KAMMERREPORTHandelskammer Bericht aus dem Plenum vom 18. Mai DIHK Staatliche Auflagen belasten Firmen stark

STANDORTBREMENEvangelischer Kirchentag Denkschrift: Unternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung Nachrichten Familienunternehmen, Weser ReportKonjunkturreport Zur Lage der Bremer Wirtschaft Wirtschaftskrise Streiflichter: Bremer Landesbank, Flughafen Bremen, Ryanair, Bremer Spediteure, IPS Gruppe, Domicil, EDEKA, Krise – auf die neue Art Flughafen Bremen Zäsur am Airport: Jürgen Bula ist der neue Flughafen-ChefKulturpolitik Verlässliche Kulturpolitik – Eine Zwischen-bilanz von Staatsrätin Carmen EmigholzSpecial Olympics Wieder ein Großevent in BremenGesundheitsmarkt Neue Allianz: hkk und LVM

RUBRIKEN

KAMMERSTANDPUNKTPräses Lutz H. Peper: Metropolregion –ein gelebtes Miteinander!

BREMENKOMPAKTUnternehmen, Personen Wissenschaft

INFOTHEKFirmenjubiläenVeranstaltungen der Handelskammer

WIRTSCHAFTSTERMINE

ImpressumAnzeigenregister

BÖRSENExistenzgründungen, KooperationenRecycling

WAGENUNWINNENLange Nacht der Industrie

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Bremen-Oldenburg im Nordwesten Seite 10 Metropole mit SchubkraftFoto Jörg Sarbach

Deutscher Evangelischer Kirchentag Seite 22Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive Soziale Verantwortung undwirtschaftlicher Erfolg schließen einander nicht aus, sondern sind aufeinander bezogen. Dies lässtsich in der Denkschrift „Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive“ nachlesen, überdie auf dem „Kirchentag der Schiffe“ im Haus Schütting diskutiert wurde. Das Bild zeigt den Kirchen-tag am Europahafen in der Überseestadt Foto Frank Pusch

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6.2009 Wirtschaft in Bremen | 5

ZUKUNFTBILDUNGNachwuchs Ausbildungsmarkt in Bremen stabilMINT Coaching für den weiblichen FührungsnachwuchsLernort Praktikum Neuer Schwung für SchülerpraktikaSchülerfirmen Messe im World Trade CenterBerufswahl Girls’Day verändert Verhalten

WIRTSCHAFTGLOBALAußenwirtschaftstag Handel in EuropaNachrichten Lateinamerika-Netzwerk, Delegationsreisenach Südafrika, Europawahl-Diskussion

NEUECHANCENLaserschweißen Retter in der Not: Innojoin und Innoteq Methodenpass Innovation Von der Idee zum Markterfolg: Neue Workshop-ReiheInternet Besserer MarkenschutzHightech-News Statex, Bionik, hmmhLife Sciences Verband im Aufbruch

SERVICE&PRAXISEinkaufsbegleitung bei Kaufhof Ein Stückchen Alltag zurückerobertUmweltnotizen Windenergie, plietsch-Aktion, alternativeAntriebe, Klimabotschafter, Klimaschutzbetrieb 2009 Wirtschaftskriminalität Sicherheit in UnternehmenÖffentliche Aufträge Neue Verfahren: PräqualifizierungFerien Bremen 1860 kooperiert mit Firmen

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Flughafen Bremen Seite 30Zäsur am Airport Der neue Chef des Bremer Flughafens steht vor großen Aufgaben: Jürgen Bula muss Vertrauen zurück-gewinnen, Orientierung geben und das Geschäft stabilisieren undankurbeln. Foto Flughafen Bremen

Einkaufsbegleitung für Blinde Seite 46Ein Stückchen Alltag zurückerobert In der Galeria Kaufhof in Bremen können sich blinde und sehbehinderte Menschen von geschulten Mitarbeitern beim Einkauf begleiten lassen. Foto Frank Pusch

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Büromarkt-Report 2008:Innenstadt ist Toplage Der Bremer Büroimmobilienmarkt hat2008 nicht an die Rekordergebnisseder vergangenen Jahre anknüpfen kön-nen. So war der Flächenumsatz mit81.000 qm deutlich niedriger als imVorjahr (2007: 125.000 qm). Dagegenblieb die Leerstandsrate mit 3,3 Pro-zent auf einem geringen Niveau (2007:3,1 Prozent) und ist nach wie vor dieniedrigste der großen deutschen Büro-standorte. Ebenfalls unverändert istdas in Bremen traditionell stabile Miet-preisniveau mit einer Spitzenmiete von12,50 Euro/qm und Preisen für gutausgestattete Bestandsflächen zwi-schen 6,50 Euro/qm und 9,00 Euro/qm. Das sind Ergebnisse der aktuellenStudie der Immobilien-Analysten Atis-real Consult, die im Auftrag der Bremer

InBev Deutschland erweitertBrauerei Beck & Co Der Braukonzern InBev Deutschlandhat eine neue Logistikhalle der Braue-rei Beck & Co in Betrieb genommen.„Mit der Erhöhung der Lagerkapazitätverbessern wir unsere Produktivität undsenken unsere Kosten“, so Betriebslei-ter Ingo Nieten. Die Logistikhalle hateine Lager- und Verkehrsfläche vonrund 3.000 qm und dient der Lagerungvon Vollgut, Neuglas und Verpackungs-material. Die Bauzeit der Halle, die andie Straße Am Deich angrenzt, betrugrund fünf Monate. Dort, wo jetzt derNeubau steht, befand sich das 40Meter hohe Betriebsgebäude „Weser-keller“, das im vergangenen Jahr rück-gebaut wurde. Beck & Co ist mit einemAnteil von mehr als 20 Prozent an dendeutschen Bierausfuhren größte Ex-portbrauerei Deutschlands. Beck’s ha-be seine Position „als beliebteste undstärkste deutsche Biermarke weiterausbauen können“, meldete der „Mar-kenmonitor Bier 2009“. �

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Investitions-Gesellschaft (BIG) erstelltwurde und in den „Büromarkt-Report2008“ eingeflossen sind.

Demnach befanden sich mit insge-samt 57.000 qm Ende 2008 knapp sie-ben Prozent weniger Büroflächen imBau als ein Jahr zuvor. Die Bremer In-nenstadt war mit 30 Prozent der um-satzstärkste Bremer Standort, dann fol-gen die Überseestadt (23 Prozent), derTechnologiepark (20 Prozent) und dieAirport-Stadt (14 Prozent). In gewerbli-che Immobilien wurden 2008 rund238 Millionen Euro (46 Prozent weni-ger als 2007) investiert. Die Immobi-lien-Analysten stellen dem Büromarktin 2009 eine stabile Entwicklung inAussicht. �

Der Büromarkt-Report 2008 steht im Internetunter www.big-bremen.de/de/downloads zumonline-Bezug bereit.

„Effektive Wirtschaftsförderungmit knappen Mitteln“Die Wirtschaftsförderungsgesellschaf-ten BIG und BIS haben 2008 Unterneh-mensinvestitionen in Höhe von rund300 Millionen Euro begleitet. Damitwurden 4.700 Arbeitsplätze gesichertund 1.600 neu geschaffen. Dies besa-gen die Controllingberichte und der Be-richt zum Landesinvestitionsförderpro-gramm (LIP). Wirtschaftssenator RalfNagel sprach von einer effektiven Wirt-schaftsförderung mit knappen Mitteln.„Die weitgehende Umstellung von Zu-schuss- auf Darlehensförderung für Un-

ternehmen hat dem Standort Bremen/Bremerhaven nicht geschadet.“ Durchdie Zusammenlegung der städtischenGesellschaften BIG, HVG und BMGzum 1. Juni werde die Wirtschaftsförde-rung in Bremen noch schlagkräftiger,sagte Nagel. �

Logistik-Kooperation von BLG und Frosta Die Frosta AG, Marktführer für Tiefkühl-fertiggerichte, und die BLG haben einLogistik-Pilotprojekt gestartet. Frostaproduziert an drei Standorten inDeutschland (Bremerhaven, Boben-

heim-Roxheim und Lommatzsch) und inPolen. Um den nötigen Raum für Pro-duktionserweiterungen in Bremerha-ven zu schaffen, wurden zunächst Teiledes dortigen Verpackungslagers ausge-gliedert und der BLG als Logistikdienst-leister übertragen. Mit der JIT-Beliefe-rung der Lebensmittel-Industrie in Bre-merhaven baut die BLG ein neues Ge-schäftsfeld auf. Dritter Partner des Pi-lotprojektes ist Smurfit Kappa, Markt-führer für Wellpappe und Wellpappver-packungen in Europa. Einer Mitteilungzufolge ist geplant, weitere Zulieferer indiesen Verbund zu integrieren. �

Beck & Co. hat Platz geschaffenfür noch größeren Bierabsatz.

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Wechsel in der Geschäftsführung von NTBDer Terminalbetreiber NTB (North SeaTerminal Bremerhaven), ein Joint-Ven-ture von Maersk Line und Eurogate, hateinen neuen Geschäftsführer. Der Nie-derländer Jan Gelderland (52) lösteGerhard Wahlers ab, der in den Ruhe-stand gegangen ist. Gelderland war beiHutchison Port Holdings (HPH) als Di-rector Business Development verant-wortlich für die Entwicklung neuer Ter-minalprojekte. Insgesamt arbeitete erfünf Jahre für den niederländischenContainerterminalbetreiber ECT in Rot-terdam in verschiedenen Positionen.Gelderland war von 1990 bis 1993schon einmal in Bremerhaven für dieUS-Reederei Sea-Land Service tätig. �

Konsul Drewes neuerVFKSV-VorstandDie Mitglieder des Vereins zur Förde-rung des Kurzstreckenseeverkehrs ha-

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PERSONEN

ben den BremerSchiffsmakler Ro-bert O. Dreweseinstimmig zumVorsitzenden ih-res Vorstandesgewählt. Drewesist Inhaber derFirma THB Trans-port- und Han-

delsberatung GmbH in Bremen undHonorarkonsul der Republik Österreich.Der Verein ist Träger des ShortSeaShip-ping Inland Waterway Promotion Cen-ters (SPC), das sich für die Verlagerungvon Transporten von der Straße aufsWasser und auf die Schiene einsetzt. �

Holsten an der Spitze der LandesmedienanstaltDer Landesrundfunkausschuss der Bre-mischen Landesmedienanstalt (brema)hat die Richterin und Expertin für Me-dienrecht, Cornelia Holsten (39), zurDirektorin gewählt. Damit ist sie dieerste Frau, die in der Bundesrepublik

einer Landesmedienanstalt vorsteht.Die Amtszeit der Direktorin beginnt am1. Juli 2009 und beträgt fünf Jahre. Esgab 29 Bewerber für den Posten. Diebrema ist für die Zulassung, Frequenz-zuweisung und Aufsicht im privatenRundfunk und für die Aufsicht von Te-lemedien zuständig. �

Professorin Kesel leitetneue VDI-Gesellschaft Die Bremer Hochschulprofessorin undBionik-Expertin Dr. Antonia Kesel istzur Vorsitzenden des Beirates der neugegründeten VDI-Gesellschaft Techno-

logies of Life Sciences gewählt worden.Zu der neuen Gesellschaft gehören dieFachbereiche Max-Eyth-GesellschaftAgrartechnik, Bionik, Biotechnologie,Gentechnik und Medizintechnik. �

dbh investiert in neues RechenzentrumIn den vergangenen Jahren ist die dbhLogistics IT AG kontinuierlich gewach-sen: von 36 Mitarbeitern im Jahr 2000auf 106 im Jahr 2008. Umsatz und Ge-winn entwickelten sich ebenfalls sehrdynamisch. Auch hat die dbh größereRäume in der Innenstadt bezogen. DasHerzstück am neuen Standort ist dasRechenzentrum. Rund 3.500 Nutzergreifen regelmäßig auf die Anwendun-gen im Rechenzentrum zu und verarbei-ten dabei oftmals hochsensible Daten.Das Rechenzentrum beherbergt zurzeitrund 200 Server sowie entsprechendezentrale Speicherkapazität. Größte Aufmerksamkeit gehört laut dbh der Sicherheit und Verfügbarkeit der Kundendaten. �

swb plant Gaskraftwerk in MittelsbürenDer Aufsichtsrat der swb hat die Mittelfür die Planung eines Kraftwerk-Neu-baus am Standort Mittelsbüren freige-

geben. Ab 2013 soll dort ein neues Gas-und Dampfturbinen-Kraftwerk, das mitErdgas befeuert wird und über eine Leistung von circa 420 Megawatt ver-fügt, hocheffizient Strom produzieren.Das Gesamtinvestitionsvolumen be-trägt etwa 500 Millionen Euro, teilteswb mit. Ursprünglich hatte das Unter-nehmen ein Kohlekraftwerk bauen wol-len, die Pläne aber 2007 wieder ge-kippt. Insgesamt wird das GuD-Kraft-werk jährlich 1,3 Milliarden Kilowatt-stunden Strom produzieren. Das istmehr als alle Bremer Privatkunden ver-brauchen, rein rechnerisch deckt es denBedarf von 500.000 Bremer Haushal-ten mit durchschnittlichem Verbrauch.40 Prozent der installierten Leistungvermarktet swb an die Deutsche Bahn.Jeder zehnte Zug fährt mit Strom vonswb. Zurzeit bereitet das Unternehmendas Genehmigungsverfahren vor. BisMitte 2010 soll die Genehmigung fürden Betrieb erteilt werden. �

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DFKI gewinnt Robo-Cup German Open 2009Das DFKI-Team B-Human hat die ersteAustragung der Standard Platform

League bei den 8. RoboCup GermanOpen in Hannover gewonnen. Insge-samt nahmen neun Mannschaften aussechs europäischen Ländern an demWettbewerb in dieser Liga teil. Miteinem Torverhältnis von 27:0 in fünfSpielen hat B-Human fast doppelt soviele Tore geschossen wie die anderenacht teilnehmenden Teams zusammen.

Der RoboCup ist eine internationaleInitiative zur Förderung der Forschungin den Bereichen Künstliche Intelligenzund Robotik. In der Standard Platform

League wird mit einheitlicher Hardwaregespielt; damit liegt die Herausforde-rung in der Software-Entwicklung fürden humanoiden Roboter Nao. Er hat21 Gelenke, zwei Kameras, zahlreicheSensoren, einen Onboard-Rechner undkann auf diese Weise vollkommenselbstständig agieren.

Das Bremer Team B-Human bestehtaus 13 Informatik-Studenten der Uni-versität Bremen und wird von drei Mit-arbeitern des Forschungsbereichs Si-chere Kognitive Systeme des Deut-schen Forschungszentrums für Künstli-che Intelligenz (DFKI) betreut. DieRoboCup-WM findet demnächst inGraz statt. �

www.b-human.de

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BREMENKOMPAKT

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FKI

Wissenschaftler sowie die internationa-le Vernetzung. Unter dem Dach desMarum arbeiten Forschungsinstitutewie das Alfred-Wegener-Institut Bre-merhaven, das Bremer Max-Planck-In-stitut für Marine Mikrobiologie und Ar-beitsgruppen der Universität Bremenzusammen. �

Neuen Materialien das„Fühlen“ beibringenOhne neue Werkstoffe gibt es keine In-novationen. Neue Werkstoffe erfordernAnsätze, die über die klassische Materi-alwissenschaft hinausgehen. Das ha-ben Wissenschaftler der UniversitätBremen erkannt, und die Bremer Politikunterstützt die Forscher. Insgesamtacht Institute der Uni-Fachbereiche Pro-duktionstechnik, Physik/Elektrotechnikund Mathematik/Informatik habensich zusammengetan, um technischenKomponenten das „Fühlen“ beizubrin-gen. Sie bilden den Kern der neu ge-gründeten Zentralen Wissenschaftli-chen Einrichtung (ZWE) Integrated So-

lutions in Sensorial Structure Enginee-

ring (ISIS) der Universität. Sie will imZusammenspiel der verschiedenenKompetenzen (Materialwissenschaften,Fertigungstechnologien, Informations-technologie und künstliche Intelligenz,Simulation intelligenter Strukturen)eine „Technologie der Sinne“ entwi-ckeln, so eine Mitteilung. �

Gruppenfoto mit Pokal:

Die humanoiden Roboter Nao ausBremen gewan-nen die German

Open und„fiebern“ der

WM entgegen.

25 Millionen Euro fürdie MeeresforschungDas 2001 von der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) eingerich-tete Bremer Forschungszentrum „Ma-rum – Der Ozean im System Erde“ – seit2007 auch Exzellenzcluster – wird fürweitere vier Jahre gefördert. Das be-schloss der Hauptausschuss der DFGauf seiner Frühjahrssitzung. Bis 2013erhält Marum gut 25 Millionen Euro.„Es hat seinen Rang als eines der welt-weit führenden Zentren auf dem Gebietmarin-geowissenschaftlicher Forschungbehauptet und weiter ausgebaut“,sagte DFG-Präsident Professor Mat-thias Kleiner. Außerdem lobte die DFGdie vorbildliche Unterstützung junger

Exzellenz in der Lehre: Uni und Hochschule Bremen in der Endausscheidung

Exzellenzinitiativen fallen in Bremen offensichtlich auf fruchtbaren Boden: Universität wie auch Hochschule haben das Finale in dem Hochschul-Wettbewerb„Exzellente Lehre“ erreicht. Sie gehören damit zu den 13 Universitäten bzw. elfFachhochschulen, die aufgefordert sind, ihre Ideenskizzen aus dieser ersten Wett-bewerbsrunde detailliert auszuarbeiten. Im Oktober werden die Finalisten ihre Konzepte den Experten präsentieren und sich ihren Fragen stellen. Der Wettbewerbist mit zehn Millionen Euro dotiert. Die Konzepte können mit einem Preisgeld vonbis zu einer Million Euro ausgezeichnet werden. Die Entscheidung fällt im Dezember.

Die Kultusministerkonferenz und der Stifterverband für die Deutsche Wissen-schaft wollen mit dem Wettbewerb die Hochschullehre , die grundständigen Studiengänge und die Entwicklung innovativer Lehrkonzepte fördern. Die Konkur-renz war hart: 60 Prozent aller Universitäten und 40 Prozent aller Fachhochschulenhatten sich beteiligt; 57 Universitäten, 47 Fachhochschulen und vier Kunst-/Musik-hochschulen hatten Anträge eingereicht, darunter sechs Hochschulen in kirchlicherbeziehungsweise privater Trägerschaft.

Im Mittelpunkt des Konzeptes der Bremer Uni steht das E-Learning. „Der Wett-bewerb hat eine Aufbruchstimmung an den Hochschulen erzeugt“, sagte der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter, „in den Konzepten derHochschulen stecken tolle Ideen.“

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der drei Bachelor- und zwei Graduate-Programme sind nebenklassischer Biologie und Biochemie vor allem die Zellbiolo-gie, Bioinformatik und die Neurowissenschaften.

Spitzenreiter des diesjährigen Rankings ist die Jacobs Uni-versity außerdem bei den Geowissenschaften. Auch hierkonnte sie – ebenfalls als einzige von 34 Konkurrenten – viervon fünf möglichen Höchstwertungen erzielen. Zusätzlich zurexzellenten Betreuung und Gesamtsituation überzeugten dieHöhe der eingeworbenen Forschungsgelder sowie das über-durchschnittlich gute Exkursionsangebot. Neben ihrem Ba-chelor-Programm „Earth and Space Sciences“ bietet die Ja-cobs University zusammen mit den namhaften Geofor-schungsinstitutionen der Region und der Universität Bremenzwei geowissenschaftliche Graduiertenschulen an.

„Das diesjährige CHE-Ranking ist der beste Beweis für dasGelingen unseres Gesamtkonzeptes, das auf forschungs- undpraxisnahe Lehre, intensive Betreuung – ein Professor betreutim Schnitt nicht mehr als zehn Studierende – sowie bestmög-liche Ausstattung setzt“, sagte Jacobs-Präsident Professor Dr.Joachim Treusch. Mit 31 gerankten Fächern und knapp 300analysierten Universitäten und Fachhochschulen ist dasCHE-Ranking das derzeit umfassendste und detailliertesteRanking im deutschsprachigen Raum. Neben Fakten werdendie Urteile von Studierenden und Professoren herangezogen.Seit 1998 werden jährlich Fächer bewertet. �

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CHE-Ranking 2009: BesteNoten für die Jacobs University Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und DIE ZEIThaben das Hochschulranking 2009 veröffentlicht. Spitzenno-ten gab es dabei für die Jacobs University. Beim diesjährigenRanking mit Schwerpunkt Naturwissenschaften honoriertendie Studierenden vor allem die exzellente Betreuung, die Stu-diensituation insgesamt und die Ausstattung der Universi-tät. Spitzenreiter des gesamten Rankings ist die Privathoch-schule in den Fächern Biologie und Geowissenschaften.

Sechs der zwölf vom CHE in diesem Jahr neu geranktenFächer werden an der Jacobs University angeboten. Fünfdavon – Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatikund Mathematik – gehören nach dem Urteil der Studieren-den zu den besten Studienangeboten in Deutschland undden am Ranking beteiligten Nachbarländern. Zusätzlichkonnten die Fächer Biologie, Chemie, Mathematik und Phy-sik mit ihrer Labor- bzw. IT-Ausstattung in der Spitzengruppepunkten.

Herausragend bewertet wurde die Biologie. Hier erhieltdie Jacobs University als einzige der 55 Unis Spitzenwertun-gen in vier von fünf Kategorien. Als überdurchschnittlich po-sitiv, neben Betreuung, Ausstattung und Gesamtsituation,wurde hier die Qualität der wissenschaftlichen Publikationenbezeichnet. Die internationale, englischsprachige Privat-hochschule hat insgesamt fünf Studienprogramme im Be-reich der Life Sciences im Angebot. Besondere Schwerpunkte

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Neues College an der Jacobs University

Die Jacobs University Bremen hat mit rund 200 Gästen Ende Aprildas vierte und größte College offiziell eröffnet. Den Namen „CollegeNordmetall“ erhielt das Studentenwohnheim in Würdigung des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, der mit seinen Spenden in Höhevon 15 Millionen Euro in den Jahren 2000 und 2007 das Projekt gestartet hat. Darüber hinaus beteiligte sich das Land Bremen ander Finanzierung. Der nach rund 16 Monaten fertig gestellte Neubaubietet zusätzlichen Wohnraum für gut 250 Studierende auf dem Jacobs-Campus und schafft so die Voraussetzung, die Zahl der Studierenden von derzeit 1.200 auf 1.500 bis zum Jahr 2011 anzuheben. Das viergeschossige Gebäude ist der erste kompletteNeubau auf dem Campus.

Als erstes Wohngebäude auf dem Campus ist das College miteiner Solaranlage auf dem Dach ausgestattet, die einen Großteil derbenötigten Elektrizität liefern soll. Das Projekt entstand unter derLeitung des Hamburger Architekturbüros Böge Lindner, das auch diebisherige Bauplanung auf dem Universitätsgelände ausführte. Fürihre gelungene Umgestaltung der ehemaligen Roland-Kaserne in denCampus der Jacobs University wurden die Architekten bereits mehr-fach ausgezeichnet.

Blick auf den Innenhof desneuen Jacobs-Colleges

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TITELGESCHICHTE

www.frischkoe

(oben und links) Die Mitglieder des Fördervereins „Wirtschaft pro Metropolregion“, den die nordwest-deutschen Industrie- und Handelskammern betreuen, trafen sich im Speicher 1 in der Überseestadt;(rechts) die IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Stark (Bremerhaven), Dr. Joachim Peters (Oldenburg),Dr. Matthias Fonger (Bremen) und Jörg Orlemann (Stade)

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Ein spannendes Areal, fürwahr! Der Ort konnte nichtbesser gewählt werden: ein (Muster)Loft im Herzender Bremer Überseestadt, wo Wohnen und Gewer-be, Entwicklung und Innovation, Kreativität undHafenambiente, Handel und Dienstleistung eine

bemerkenswerte Symbiose eingegangen sind. Hier tagte derFörderverein „Wirtschaft pro Metropolregion“, hier trafensich Unternehmer zu einem Workshop, um die mittelfristigenPerspektiven der Metropolregion zu diskutieren und ihre Vor-schläge für den Handlungsrahmen 2010-2014 abzustecken.„Die Überseestadt setzt ein Signal des Aufbruchs“, sagteHandelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fongerzur Begrüßung. Sie sei ein besonderes Areal auch für die Me-tropolregion. „Gewaltige Bauprojekte“ gebe es hier zu sehen.

Und ein gewaltiges Bauprojekt ist auch die MetropoleNordwest, eine von elf Europäischen Metropolregionen inDeutschland, von der Ministerkonferenz für Raumordnunganerkannt. Vieles ist schon auf den Weg gebracht worden,doch noch sehr vieles bleibt zu tun. Ganz oben auf der Agen-da stehen die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing. „Siemüssen intensiviert werden“, sagte Dr. Joachim Peters,Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen IHK, auf der Mit-gliederversammlung des Fördervereins, dem er auch vorsitzt.Die Metropolregion müsse ihre Außen-, aber auch die Innen-wirkung verbessern. Auch gelte es, sich stärker als Europare-gion auf internationalem Parkett zu zeigen, so Peters.

Die Metropolregion kann dabei, zum Glück, bereits aufeinen eigenen Markenauftritt zurückgreifen. Damit hat sieanderen Metropolregionen einiges voraus. „Sie sind da schonsehr weit“, lobte Dr. Martin Rudolph, Leiter der Geschäftstel-le Göttingen der IHK Hannover, das „eigenständige Marke-ting“ der Metropolregion Bremen-Oldenburg: Die MetropoleNordwest präsentiert sich als junge Zukunftsregion mit eige-ner Marke (siehe Abbildung rechts), eigenem Claim (DieFrischköpfe), eigenem Internetauftritt. Was jetzt noch fehlt,sind entsprechende Printmedien wie eine Imagebroschüreund vor allem eine eigene Zeitschrift.

In bundesweit einzigartiger Weise arbeiten in dieser Me-tropolregion Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissen-schaft zusammen, um gemeinsam die Metropole Nordwestim internationalen Wettbewerb der Regionen zu entwickeln.

Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ist auf einem guten Weg, die ersten Cluster haben sich gebildet. Viele Unternehmen engagieren sich für diese Plattform der Zukunft.Sie ist weiter gediehen als manch andere Metropolregion und hat ein ambitioniertes Arbeits-programm. Viel zu tun gibt es vor allem noch in der Außendarstellung.

Von CHRISTINE BACKHAUS und OLAF ORB (Text), FRANK PUSCH (Fotos)

Gründungsmitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Ol-denburg im Nordwesten sind zehn Landkreise, fünf kreisfreieStädte bzw. Stadtgemeinden, fünf Industrie- und Handels-kammern sowie die beiden Bundesländer Bremen und Nie-dersachsen. Vorstand und Metropolversammlung sind je-weils paritätisch mit Vertretern aus Wirtschaft und Politiksowie der beiden Länder Bremen und Niedersachsen besetzt.Die Interessenvertretung der Wirtschaft wird von den Indus-trie- und Handelskammern im Nordwesten organisiert; siehaben auch den Förderverein gegründet. In keiner anderenMetropolregion hat die Wirtschaft ein so hohes Gewicht wiehier im Nordwesten.

Die Vertreter der Wirtschaft haben jetzt erstmalsdie mittelfristigen Perspektiven ins Visier genom-men. Ihre Vorschläge für einen „Handlungsrah-men 2010-2014“ haben sieben Eckpfeiler. Punkt1 beschreibt die internationale Perspektive: Die

Metropole Nordwest muss sich als Europaregion Nordwestbegreifen. Punkt 2 steht unter dem Titel „KompetenzregionNordwest“; hier gibt es die unterschiedlichsten Ansätze undInitiativen. Neben Branchen mit besonderem regionalen Al-leinstellungsmerkmal – wie der Ernährungswirtschaft aberauch den erneuerbaren Energien – verfügt der Nordwestenüber hervorstechende Kompetenzen in der Logistik, der Ener-giewirtschaft, der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau,der chemischen Industrie, der Gesundheitswirtschaft unddem Tourismus. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für dieZukunft ist die Vernetzung dieser Cluster mit den herausra-genden Wissenschaftspotenzialen der Region, um die regio-nale Innovationskraft zu stärken.

pfe.deMETROPOLE MIT SCHUBKRAFT

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12 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

TITELGESCHICHTE

Die regionale Kooperation ist der Schlüssel für die zukünf-tige Entwicklung. Es gibt bereits viele Initiativen und gemein-same Projekte; zu nennen wären das Clustermanagement derErnährungswirtschaft, das Netzwerk Automotive Nordwestoder auch das Projekt „Wirtschaftsrelevante Wissenschafts-spitzen“. Neben den Clusterstrategien hatn die Förderungvon Bildung und Wissenschaft hohe Relevanz; hier hat derFörderverein unter anderem einen Bildungsreport angeregt.Punkt 3 beschreibt die „Destination Nordwest“, der Touris-mus (Kulturtourismus, Gesundheitstourismus) ist eine ganzwesentliche Zukunftsoption. Punkt 4 behandelt die „Innova-tionsregion Nordwest“, hier wird auf den Ausbau der Zusam-menarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und der Förde-rung des Innovationsmanagements gedrängt.

Punkt 5 (Nordwest 2050) widmet sich dem Thema Klima-schutz/Klimawandel, der Nordwesten will sich als Modellre-gion empfehlen. Im Punkt 6 unter „Standort Nordwest“macht die Wirtschaft auf die Bedeutung der Standortfakto-ren aufmerksam; dies betrifft zum Beispiel Gewerbeflächen,Unternehmensfinanzierung, Fachkräfteangebot. Schließlich,unter Punkt 7, wird die „Mobilitätsregion Nordwest“ be-schworen und werden die großen Infrastrukturprojekte auf-gelistet: JadeWeserPort, A1, A 22, A 281, E 233, , Y-Trasse,Weserausbau. Die Logistik ist eine der regionalen Kernbran-chen mit einer großen Bedeutung für Deutschland undEuropa. Gemeinsam fordern die Akteure der Metropolregionden weiteren Ausbau der Infrastruktur und insbesondere derHafenhinterlandanbindung, um auch weiterhin als Dreh-scheibe Nordwest für Deutschland und Europa leistungsfä-hig zu sein. Die Infrastruktur im Nordwesten zu verbessern,den Standort insgesamt voranzubringen – das geht nur,wenn man gemeinsam marschiert und nicht isoliert handelt.Auch dieser Wille zur Kooperation und zur Vernetzung ist einAktivposten der Metropolregion. �

Bremer Wirtschaftsabend: 1. Juli

Veranstaltung der Handelskammer in der Jacobs University Bremen – Festvortrag von MinisterpräsidentChristian Wulff

Die Zusammenarbeit und die wirtschaftlichen Perspektiven der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten stehen im Mittel-punkt des zweiten Bremer Wirtschaftsabends, zu dem die Handels-kammer am 1. Juli ab 16:30 Uhr in die Conference Hall der JacobsUniversity Bremen einlädt. Zu diesem Thema wird der niedersäch-sische Ministerpräsident Christian Wulff den Festvortrag halten. Der Abend klingt mit einem Empfang im Foyer der Conference Hallaus.

Anmeldung (bitte bis 22. Juni)Nina Stampe, Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich Public RelationsTelefon 0421 3637-332, [email protected]

Der Förderverein „Wirtschaft pro Metropolregion“ Die Industrie- und Handelskammern des Nordwestens sindvom enormen Potenzial der Zusammenarbeit in der Metro-polregion überzeugt. Darum werben sie für eine breite Betei-ligung und haben den Förderverein „Wirtschaft pro Metro-polregion e. V." gegründet. Er steht allen Unternehmen undWirtschaftseinrichtungen offen. Inzwischen gibt es 88 Mit-glieder: Sie wollen beweisen, dass die Wirtschaft der Metro-polregion bereit ist, den Standort in öffentlich-privater Part-nerschaft weiterzuentwickeln.

Die Mitgliedschaft im Förderverein bietet Unternehmeneine Reihe von Vorteilen. So können sie in den Gremien derMetropolregion und in überregionalen Projekten mitwirken,die Interessen des eigenen Standortes vertreten und die An-liegen der eigenen Branche einbringen. Auch schlägt damitein Know-how-Gewinn zu Buche, der Austausch mit anderenWirtschaftsvertretern ist ebenso wertvoll wie der Kontakt zupolitischen Entscheidungsträgern. Auch signalisieren die Un-ternehmen durch ihre Mitgliedschaft Unterstützung für dieübergeordneten Ziele der Metropolregion.

Die Mitgliedschaft währt mindestens zwei Jahre, die Jah-resbeiträge sind nach Unternehmensgröße gestaffelt (bis 20Mitarbeiter 500 Euro, bis 100 Mitarbeiter 1.000 Euro, bis250 Mitarbeiter 2.000 Euro, bis 1.000 Mitarbeiter 5.000Euro, mehr als 1.000 Mitarbeiter 10.000 Euro). �

KontaktAnika Merle Ennenbach, Förderverein Wirtschaft pro Metropolregion,c/o Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Telefon 0441 2220-208, [email protected]

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6.2009 Wirtschaft in Bremen | 13

Warum engagieren Sie sichpersönlich so stark für dieMetropolregion?

Der Nordwesten ist der Kern des Ge-schäftsgebiets der Bremer Landesbank.Die Region steht vor der Herausforde-rung, bereits bestehende Leitbilder, be-reits identifizierte Handlungsfelderund laufende, teilweise sehr erfolgrei-che Kooperationen zu einem Gesamt-bild zusammenzuführen. Als ein mit derRegion sehr verbundener Bankleiterkann und will ich meinen Beitrag leis-ten, um traditionelle Wertschöpfungs-ketten zu Wertschöpfungsnetzen zuverknüpfen, fruchtbare Allianzen zwi-schen Politik, Verwaltung, Wissen-schaft und Forschung und den vielenOrganisationen und Verbänden zu bilden.

Wozu braucht die Wirtschaftdie Metropolregion?

Schon jetzt kennzeichnen viele heraus-ragende wirtschaftliche Stärken denNordwesten, nach außen sind dieseStärken aber nur teilweise bekannt. Esist daher an der Zeit, die norddeutscheBescheidenheit abzulegen und mit un-seren Pfunden zu wuchern. Hier vor Ortund national und auch international.Nur so erreichen wir unsere relevantenBezugsgruppen. Mit „relevant“ meineich die Menschen, die wir hier dringendbenötigen. Neben Kunden und Investo-ren sind das in Zeiten von Fachkräfte-mangel z. B. auch junge Talente. Stu-denten, die unsere junge vielfältigeHochschullandschaft womöglich nochgar nicht für sich entdeckt haben. Dienach ihrem Studium hier in der Regionbleiben, weil ihnen hier Perspektivengeboten werden. Junge Familien, diesich aufgrund unserer Lebensqualitätfür einen Arbeitsplatz in unserer Regi-on entscheiden – und nicht nur aufdem Weg zum Urlaub an der Küste hierZwischenstation machen. Die Metro-

polregion leistet zudem wichtige Lobbyarbeit: im vergangenen Jahr mitdem Schwerpunktthema Logistik/In-frastruktur in Berlin und in Brüssel.

Welchen Nutzen ziehen Unter-nehmen aus der Metropolregion?

Durch den gezielten Austausch der hie-sigen Unternehmer mit Vertretern ausPolitik, Wissenschaft und Forschung,Gesellschaft, Kultur und Tourismus er-folgt eine effektive Vernetzung entlangder regionalen Wertschöpfungsketten.Durch einen gemeinsamen Auftritt z. B.können Unternehmer die Wahrneh-mung der Region und damit die eigenebzw. die des Produktionsstandortes imüberregionalen oder internationalenMarkt stärken. Kurz: Wettbewerbsvor-teile schaffen und durch Kooperatio-nen Synergien heben. Wir schaffenaber nicht nur Verbindungen, wir för-dern diese auch, ganz konkret, indemwir Kooperationsprojekte mit Rat undTat unterstützen. Rat bedeutet hier dieExpertise unserer Mitglieder, die sich zudiesem Zweck in verschiedenen Gre-

mien und Facharbeitskreisen als Spe-zialisten zusammengefunden haben.Mit Tat ist i. d. R. eine finanzielle Unter-stützung verbunden, die wir, sofern dieVorhaben die Förderkriterien erfüllen,gerne gewähren.

Was ist der bisher größte Erfolg der Metropolregion?

Neben der Schnelligkeit, mit der eine sogroße Organisation – allen Unkenrufenund vermeintlichen Widerständen trot-zend – Fahrt aufgenommen hat, erfülltmich als Vertreter der regionalen Wirt-schaft mit besonderem Stolz: die gelun-gene Vernetzung der Akteure der Er-nährungswirtschaft im Nordwesten.Vom Auftakt mit der Regionalkonfe-renz „Der Nordwesten in aller Munde"im August 2008 über die anschließen-de erfolgreiche Antragstellung bei derNBank bis hin zum Aufbau eines Clus-termanagements am Anfang diesesJahres liefert das Cluster Ernährungs-wirtschaft eine hervorragende Blau-pause für die Aufstellung weiterer Clus-ter in der Metropolregion.

Welches sind die wichtigstenAufgaben der nächsten Jahre?

Ganz oben auf der Agenda stehen dienachhaltige Profilierung der Region alsLogistikstandort und weitere Themenwie (erneuerbare) Energie sowie Luft-und Raumfahrt, letztere Themen grei-fen wir in diesem Jahr neu auf. Wirhaben uns konkret vorgenommen, denNordwesten als Energiestandort aufzu-stellen und zu positionieren. Dafür bün-deln wir die Kräfte aller Beteiligten,von der Energiegewinnung über Anla-genbau bis hin zur Dienstleistung undWissenschaft/Forschung. Ende desJahres 2009, spätestens Anfang 2010,gehen wir mit dieser geballten Kompe-tenz auf Roadshow, auch wieder in Ber-lin und Brüssel. �

Fruchtbare Allianzen Im Gespräch: Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, 2. Vorsitzender der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten und Vorstandschef der Bremer Landesbank

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14 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

TITELGESCHICHTE

Metropole Themen: Arbeitsprogramm 2009 Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten hat ihre zentralen Zukunftsfelder identifiziert und wirddiese weiterentwickeln. Für die inhaltliche Profilierung stehen die Aktivitäten in den Clustern im Vordergrund. Das Arbeitsprogramm für 2009 ist ambitioniert. Die Übersicht zeigt die Themen und Informationsstellen.

AutomotiveZiel des Netzwerkes Automotive Nordwest ist die Steigerungdes Bekanntheitsgrades der Region Nordwest als automobi-les Kompetenzzentrum sowie die Förderung der Wirtschafts-beziehungen und des branchenübergreifenden Erfahrungs-austausches der Netzwerkmitglieder durch Veranstaltungen,Workshops und Wissenstransfer. Das Netzwerk AutomotiveNordwest e.V. wird 2009 mit Firmenbesuchen, Unternehmer-stammtischen sowie Veranstaltungen weiter ausgebaut.

KontaktGerd Neubauer, Automotive Nordwest e. V. c/o Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-230, [email protected]; Vorsitzender: Volker Loitz, [email protected]

Luft- und Raumfahrt Die Unternehmen der Luft- und Raumfahrt gehören zu dengrößten Arbeitgebern in der Region. Hier hat sich der VereinAviabelt gegründet. In Kooperation mit diesem Netzwerk isteine Auftaktveranstaltung geplant, auf der weitere Aktivitä-ten in diesem Wirtschaftszweig diskutiert werden.

KontaktAVIABELT Bremen e.V., Telefon 0421 52298-41, [email protected],www.aviabelt.de; Vorsitzender: Michael Hoffmann, CeBeNetwork Services GmbH, [email protected]

Erneuerbare Energien Die erneuerbaren Energien und deren Anwendungstechnik(Windenergie, Photovoltaik, Biogas etc.) sind Wachstumsmo-toren in der Metropolregion. Dafür bietet die Region großeStandortvorteile. Die Windenergieagentur Bremen/Bremer-haven (WAB) ist mit ihrem Netzwerk von Akteuren aus der ge-samten Region einer der Vorreiter der Entwicklung. Die Be-werbung als Spitzencluster Windenergie ist auf den Weg ge-bracht. Mit parlamentarischen Veranstaltungen zum Themaeneuerbare Energien will die Metropolregion in Brüssel undBerlin ihre herausragende Bedeutung für die zukünftigeEnergieversorgung untermauern.

KontaktJan Rispens, Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB), Telefon 0471 39177-0, [email protected]

LogistikIn Anknüpfung an die erfolgreiche Lobbyarbeit für die Dreh-scheibe Nordwest in den Vorjahren hat die Metropolregiondie Logistik-Studie „Europa Hub Nordwest“ in Auftrag gege-ben. Diese soll die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Lo-gistik im Nordwesten untersuchen und die Position der Nord-west-Region bei der weiteren Entwicklung des Logistikstand-ortes Deutschland bestimmen. Die Ergebnisse der Studiewerden im Herbst vorliegen und sollen auf einer Regional-konferenz präsentiert werden. Die Handlungsempfehlungensollen Impulse für die Entwicklung von Projekten und Inno-vationsstrategien aussenden.

Kontakt:Dr. Nikolai Lutzky , BAW Institut für regionale WirtschaftsforschungGmbH, Telefon 0421 20699-0, [email protected]; Vorsitzender desStudien-Beirates: Dr. Matthias Fonger, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-211, [email protected]

Ernährungswirtschaft Hier gibt es bereits ein eigenständiges Clustermanagement(CEMBO). Aufgabe ist es, Wirtschaft, Wissenschaft und Ver-waltung entlang der Wertschöpfungsketten zu vernetzenund die Region im internationalen Markt als Ernährungs-standort zu positionieren. Das Clustermanagement liegt inden Händen von Barbara Grabkowsky. In einer Befragungwerden derzeit die kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfe derUnternehmen ermittelt. Diese werden dann in konkrete Pro-jekte, Tagungen und andere branchenspezifische Aktionen

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eingehen, um zukünftigen Herausforderungen für die Unter-nehmen der Ernährungsbranche zu begegnen und ihre Wett-bewerbsfähigkeit zu steigern.

KontaktBarbara Grabkowsky, Clustermanagement Ernährungswirtschaft, Telefon 04441 923763, [email protected], www.cembo.eu; Sprecher der Initiative Ernährungswirtschaft: Ewald Drebing,[email protected]

GesundheitswirtschaftAuf Initiative der Handelskammer Bremen ist das Thema Ge-sundheitswirtschaft ins Arbeitsprogramm aufgenommenworden. Die Netzwerkinitiative soll dazu beitragen, der Bran-che zu Wachstum und Innovationen zu verhelfen. Dieseskann durch die Steigerung des Bekanntheitsgrades der regio-nalen Gesundheitswirtschaft nach außen und innen sowiedie Förderung der Wirtschaftsbeziehungen und des bran-chenübergreifenden Erfahrungsaustausches der Netzwerk-mitglieder untereinander erreicht werden. Insbesondere sol-len Impulse im Bereich Forschung und Entwicklung gesetztsowie die Wissenschaftslandschaft in die Netzwerkarbeit ein-bezogen werden. Darüber hinaus sollte ein regionales Ge-sundheitsnetzwerk fallweise auch auf die Politik und Verwal-tung einwirken, um beispielsweise Kooperationen der Hoch-schulen zu initiieren, Hemmnisse im regionalen Zusammen-spiel öffentlicher und privater Kliniken abzubauen sowieabgestimmte Vorschläge für Effizienz- und Qualitätssteige-rungen in der regionalen Gesundheitswirtschaft bei gleich-zeitiger Kostenreduzierung zu platzieren.

KontaktDr. Andreas Otto, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-270, [email protected]

TourismusDer Tourismus ist einer der wesentlichen Wirtschaftsfaktorender Metropolregion. Ein regionalpolitisches Positionspapierzur Bedeutung der Tourismuswirtschaft für die gesamte Me-tropole Nordwest wird erarbeitet. Daneben wurde eine Stu-die zum Thema „Gesundheitstourismus“ auf den Weg ge-bracht.

KontaktBirgit Ahn, Geschäftsstelle Metropolregion Bremen-Oldenburgim Nordwesten, Telefon 04221 991903, [email protected]; Vorsitzender des Arbeitskreises Tourismus: Michael Stark,IHK Bremerhaven, Telefon 0471 92460-22, [email protected]

Wissenschaft und InnovationDas Thema Wissenschaft ist die wichtigste Querschnittsauf-gabe der Metropolregion überhaupt. Wissenschaft und For-schung sowie der Innovationstransfer in die Wirtschaft wur-den unter anderem mit dem Projekt „WirtschaftsrelevanteWissenschaftsspitzen“ gefördert (siehe auch den Beitrag aufSeite 16).

KontaktProf. Dr. Uwe Schneidewind, Universität Oldenburg, [email protected], Annette Seitz, Telefon 04221 991902, [email protected]

KulturDie Kultur in der Metropolregion trägt wesentlich zur regio-nalen Identitätsstiftung bei. Mit gemeinsamen Kulturprojek-ten soll die Kooperation der Kultureinrichtungen verbessertund die Metropolregion für den Bürger erlebbar werden. DieHandelskammer Bremen untersucht zurzeit die Chancen re-gionaler Kulturkooperationen. Hierzu hat sie bei der Arbeits-gruppe „markt.forschung.kultur“ der Hochschule Bremen einGutachten in Auftrag gegeben.

KontaktDr. Michael Brandt, Oldenburgische Landschaft, Telefon 0441 779180, [email protected]

Klimawandel Die Metropolregion hat sich für das BMBF-Projekt „Klimzug“zur Entwicklung eines Konzeptes für klimaangepasste Inno-vationen in zentralen Wirtschaftssektoren der Region bewor-ben. In Kooperation mit dem Sustainability Center Bremen,den Universitäten Oldenburg und Bremen und dem For-schungsinstitut BioConsult ist es gelungen, Fördergelder inHöhe von elf Millionen Euro in die Region zu holen. Für re-gionale Kernbranchen wie der Energiewirtschaft, Ernäh-rungswirtschaft und Hafenwirtschaft / Logistik sollen praxis-nahe Handlungsempfehlungen für die Anpassung an denKlimawandel gewonnen werden.

KontaktDr. Ralph Baumheier, Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, Telefon 0421 361-6515, [email protected];Andreas Lieberum, ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation,Telefon 0421 230011-13, [email protected]

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16 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

TITELGESCHICHTE

Die hohe Bedeutung einer guten Vernetzung zwischenWissenschaft und Wirtschaft für den Strukturwandel ist

hinlänglich bekannt. In den vergangenen Jahren hat sich al-lerdings gezeigt, dass diese Verbindungen nicht so schnellwachsen wie gewünscht. Neue Konzepte sind gefragt, umWissenschaftler und Unternehmer zusammenzuführen.

Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwestenhat dafür im vergangenen Jahr einen eigenen Ansatz ge-wählt, der mittlerweile Früchte trägt: In dem Projekt „Wirt-schaftsrelevante Wissenschaftsspitzen“ wurden Vertreter ausden wichtigsten Innovationsfeldern der Region zusammen-geführt. Zentrales Ereignis war ein Workshop im September2008, bei dem ein „Zukunftsbild 2018 Nordwest“ entworfenwurde. Dabei wurden nicht nur neue Ideen diskutiert, son-dern auch Arbeitsgruppen gebildet, die dauerhaft an ge-meinsamen Vorhaben arbeiten.

„Das Projekt hat viel Aufbruchstimmung erzeugt“, berich-tet Dr. Martin Heinlein, Leiter von UniTransfer an der Univer-sität Bremen. „In den Workshops wurden konkrete Verabre-dungen getroffen, die jetzt in einzelnen Gruppen abgearbei-tet werden.“ Besonders aktiv seien die Vertreter der mariti-men Wirtschaft, die seither unter Beteiligung der BremerInvestitions-Gesellschaft eine Reihe weiterer Workshops aus-gerichtet hätten. Auch in der Gesundheitswirtschaft seien in-tensive Kontakte entstanden. Dort gehe es in erster Linie umdie Schaffung von neuen Angeboten in der Pflege. Im Logis-tikbereich sei die Gründung eines gemeinsamen Studien-gangs von den Universitäten Oldenburg und Bremen initiiertworden.

Die beiden Universitäten waren es auch, die den Prozess2007 angeschoben hatten – Dr. Heinlein auf Bremer Seiteund Dr. Uwe Schneidewind in Oldenburg. Sie trommelten diemaßgeblichen Akteure der Wirtschafts- und Wissenschafts-bereiche Logistik, erneuerbare Energien, Ernährung, mariti-me Wirtschaft und Gesundheit zusammen. Hinzu kamen dieQuerschnittsthemen Informatik und Materialwissenschaf-ten, die in allen Branchen eine große Rolle spielen. „Es ginguns darum, Wirtschaft und Wissenschaft aus der Gesamtper-spektive zu betrachten“, erläutert Schneidewind. Die zentra-le Frage lautete: „Wie bekommen wir das wissenschaftlicheSpitzenpotenzial in die Unternehmen?“

Neben den Arbeitsgruppen, die sich mit konkreten Projek-ten befassen, wird nun an einer dauerhaften Struktur für dieUnterstützung von Clustern und Einzelinitiativen gearbeitet.Der Vorstand der Metropolregion hat die Forum GmbH in Ol-denburg mit einem Folgeprojekt zu den „Wirtschaftsrelevan-ten Wissenschaftsspitzen“ beauftragt: In weiteren Work-shops soll nun ermittelt werden, wie solch eine permanenteStruktur geschaffen werden kann. Das Ziel ist es, „Kommuni-kationsknotenpunkte“ zwischen Unternehmen und wissen-schaftlichen Einrichtungen zu schaffen.

Die Initiatoren der „Wissenschaftsspitzen“ würden dabeidie Metropolregion gerne als Dach für die unterschiedlichenAktivitäten sehen. „Sie übernimmt die Koordination sowiedie Innen- und die Außenkommunikation, ohne dabei die In-halte zu dominieren“, schlägt Dr. Schneidewind vor. „Unterdem Dach sollen sich alle sammeln und wohl fühlen können.Die Geschäftsstelle der Metropolregion kann das allerdingsnicht alleine leisten. Wir brauchen eine Schnittstelle zwi-schen Wissenschaft und Wirtschaft.“ (ak) �

Nähere Informationen zum Projekt „Wirtschaftsrelevante Wissenschafts-spitzen“ und zu den Ergebnissen der branchenbezogenen Workshops fin-den Sie unter www.produktion.uni-oldenburg.de/37511.html

Knotenpunkte für dieKommunikation schaffenUnternehmen sollen stärker vom großen Potenzial der regionalen Forschungseinrichtungen profitieren. Die Metropolregion entwickelt dazu neue Strategien.

Weitere Aktivitäten in und für die Metropolregion ...

... zum Beispiel die Business Angels Weser-Ems: Sie trafen sich jüngst in der Handelskammer Bremen, um neue, erfolgver-sprechende unternehmerische Projekte kennenzulernen. IhrMotto: Gründer treffen Kapitalgeber.www.business-angels-weser-ems.de

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18 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

KAMMERREPORT

Handelskammer werde dieses Themain Bremen weiter vorantreiben.

Berichte aus den AusschüssenJoachim Linnemann nannte als The-menschwerpunkte der Sitzung des Aus-schusses für Stadtentwicklung undstädtischen Verkehr am 15. April 2009die Verlängerung der Straßenbahnlini-en 1 und 2, die Entwicklung der Über-seestadt, die Aufwertung der Innen-stadt durch das von der Handelskam-mer vorgeschlagene Projekt „Bremensneue Mitte“ sowie den Stadtwerder.

Ergänzungswahlen 2009 stehenfür das Plenum der Handelskammer dieturnusmäßigen Ergänzungswahlen an,über deren Vorbereitung Dr. TorstenSlink, Leiter des Geschäftsbereichs FairPlay, berichtete. Wahltag sei der 1. Ok-tober 2009. Die vier Wochen vor die-sem Termin seien für die Briefwahl vor-gesehen. Vom 23. Mai bis 12. Juni2009 laufe die Ausschreibungsfrist fürKandidaten.

Benennung Einstimmig benanntedas Plenum Manfred Meise (Hella Fahr-zeugkomponenten GmbH) als Mitgliedfür die Mitgliederversammlung derTechnikerschule Bremen.

Flughafen Bremen „Flughafen Bre-men – Kennen wir unsere Kunden?“ lau-tete der Titel eines Vortrags des neuenGeschäftsführers der Flughafen Bre-men GmbH, Jürgen Werner Bula (sieheauch das Porträt auf den Seiten 30-31).Er plädierte dafür, dass Mobilität vonder Politik als volkswirtschaftlicheChance betrachtet werden müsse. Luft-verkehrspolitik sei immer auch Indus-triepolitik. Dabei habe der Flughafen

Aktuelles Präses Lutz H. Peperinformierte über den Parlamenta-

rischen Abend zum Thema „A20/Elb-querung/A22“ am 23. April 2009 inder Vertretung des Landes Niedersach-sen in Berlin. Es sei deutlich geworden,dass sich das Projekt A20/A22 poli-tisch auf einem guten Weg befinde. Mitder Fertigstellung könne bis 2017 ge-rechnet werden. Er gab auch einen ak-tuellen Sachstand zur A 281. Die Kam-mer habe deutlich gemacht, dass sichPolitik und Senat für eine schnelle Rea-lisierung des Bauabschnitts 2.2 – dieVerbindung vom Flughafen zum Auto-bahnzubringer Arsten – einsetzen undzugleich noch vor der Sommerpause2009 dem Bund konkrete Vorschlägefür den 5. Bauabschnitt nach Brinkumvorlegen müssten.

Im Zusammenhang mit dem aktuel-len Konjunkturreport der Handelskam-mer sprach Präses Peper die insbeson-dere für die Exportwirtschaft spürbarschlechter werdende Situation der Li-quiditätsversorgung an. Die Kammerwerde sich im DIHK dafür einsetzen,dass dieses Thema mit Hochdruck be-handelt werde.

Eine positive Entwicklung, so berich-tete Hauptgeschäftsführer Dr. Matthi-as Fonger, zeichne sich bei der von vie-len Autohändlern gewünschten Teilpri-vatisierung der Kfz-Zulassung ab. Einegeplante Änderung des Straßenver-kehrsgesetzes werde voraussichtlichkünftig den Bundesländern entspre-chende Pilotprojekte erlauben. Die

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 18. Mai mit den Themen:

Aktuelles, Berichte aus den Ausschüssen, Ergänzungswahlen zum Plenum 2009, Benennung, Vortrag: „Flughafen Bremen –

Kennen wir unsere Kunden?“

eine zentrale Funktion als Mobilitäts-treiber. Im Interesse Bremens und derMetropolregion Bremen-Oldenburg imNordwesten müsse der Airport daherkontinuierlich weiter entwickelt wer-den. Bula nannte ein konstantesWachstum von zwei bis vier Prozent alsangestrebte Zielgröße. Nur so könne erseiner Funktion als Instrument wirt-schaftlicher und politischer Zukunfts-gestaltung auch gerecht werden.

Der Flughafen werde künftig intensivan der Verbesserung seiner Kundenori-entierung arbeiten. Gerade auch imHinblick auf die teilweise starke Kon-kurrenz durch umliegende Flughäfensei es wichtig, dass der Flughafen Bre-men neben der Stärkung seiner touristi-schen Anziehungskraft auch gezielteAngebote für den Wirtschaftsverkehrmache – beispielsweise durch doppelteTagesrandverbindungen, die morgensin wichtige Metropolen führen undabends einen Rückflug anbieten. DieZusammenarbeit mit Wirtschaft, Touris-mus und mit den Unternehmen in derAirport-City werde spürbar intensiviert.Und im Wettbewerb der Flughäfengelte es, die Vorzüge des Airports Bre-men – seine Stadtnähe oder die Einbin-dung in die Airport-City – weitaus in-tensiver nach außen zu kommunizierenals bisher. Die Zielmarke sei gesteckt:2012 solle Bremen der beste deutscheStadtflughafen sein. �

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DIHK

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Staatliche Auflagenbelasten Firmen stark DIHK-UmfrageUnternehmen werden in Deutschlanddurch gesetzliche Auflagen für Gebäu-de und Umweltschutz finanziell starkbelastet. Das zeigt eine aktuelle Umfra-ge des Deutschen Industrie- und Han-delskammertages (DIHK) bei rund 400Betrieben. Eine Folge: Zehn Prozent derUnternehmen haben wegen staatlicherRegelungen bereits Aktivitäten ins Aus-land verlagert und fast genauso vieleplanen dies.

Insgesamt entstehen durch gesetzli-che Auflagen in diesen Bereichen bei90 Prozent aller Firmen Kosten. Beson-ders problematisch ist dabei, dass dieUnternehmen nicht nur von ein oderzwei Regelungen, sondern im Durch-schnitt von fünf betroffen sind. An ers-

ter Stelle stehen dabei Anforderungenan das Gebäude (55 Prozent), gefolgtvon Auflagen für Gewässer- und Lärm-schutz (rund 50 Prozent). Jedes vierteUnternehmen gibt an, dass ihm in die-sen Bereichen „hohe zusätzliche Kos-ten“ entstünden. Überdurchschnittlichstark betroffen ist dabei das verarbei-tende Gewerbe: Hier sind durch Gewäs-ser- und Lärmschutz sowie Vorgabenzur Luftreinhaltung jeweils 75 Prozentder Unternehmen zusätzlichen Kostenausgesetzt.

Zur Verringerung der Belastungenfordern gut 60 Prozent der Unterneh-men einfachere Genehmigungsverfah-ren und weniger Bürokratie. 50 Prozentsprechen sich für eine übersichtlichereDarstellung der Vorgaben und klareRichtlinien aus, die die standort- undunternehmensbezogenen Besonderhei-ten berücksichtigen. Der DIHK fordert

deshalb unter anderem, eine Überprü-fung solcher Vorgaben und Regelun-gen, die sich nicht unmittelbar auf dieTätigkeit der Unternehmen beziehen,auf ihre Verhältnismäßigkeit. Und:Kommunen sollten eine zentrale An-laufstelle für Unternehmen schaffen.

Die Umfrage hat aber auch erge-ben, dass die Unternehmen nicht gene-rell gegen Bau- und Umweltregelungensind. So halten 70 Prozent beispielswei-se Vorschriften gegen Lärm und für dieReinhaltung von Luft überwiegend fürsinnvoll. Auflagen, die nichts mit derTätigkeit des Unternehmens zu tunhaben, werden dagegen kritisch undhäufig als zu streng bewertet. Dazuzählen so genannte Ausgleichsmaßnah-men für Eingriffe in Natur und Land-schaft, der Arten- und Biotopschutz, dieFreihaltung von Schutzstreifen, Fahrver-bote oder Umweltzonen. �

125-jähriges Bestehen� Farge-Vegesacker Eisenbahn-Gesellschaft mit

beschränkter Haftung, gegründet am 11. Juni 1884

25-jähriges Bestehen� BASYS Bartsch EDV-Systeme GmbH,

gegründet am 1. Juni 1984� Johann-Peter Weber, gegründet am 1. Juni 1984� OFM Ocean Fleet Management GmbH,

gegründet am 5. Juni 1984� LIGHTLINE Armin Vormschlag,

gegründet am 12. Juni 1984� P.A.C. Personal- und Allgemeine Computer Vertriebs

GmbH, gegründet am 14. Juni 1984� Rademann & Krüger GmbH, gegründet am 14. Juni 1984� Gerhard Runge & Partner GmbH,

gegründet am 18. Juni 1984� Dr. Kotschy & Partner GmbH-Beratungssozietät,

gegründet am 22. Juni 1984

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

JUBILÄEN

FIRMEN

Kurzarbeitergeld kannnur eine Brücke seinPositiv hat DIHK-HauptgeschäftsführerMartin Wansleben die Verlängerungdes Kurzarbeitergeldes von 18 auf 24Monate bewertet. Entscheidend sei je-doch, dass die Konjunktur wieder an-springe. „Kurzarbeitergeld kann immernur eine Brücke sein, hin zu wiedereiner besseren Situation“, sagte Wans-leben in der ARD-Tagesschau. „WennUnternehmen sehen, dass überhauptnichts reinkommt, dass überhaupt keinLicht am Ende des Tunnels ist, dannwerden sie nicht umhinkommen, Be-schäftigung abzubauen.“ Die Übernah-me der Sozialversicherungsbeiträgedurch die Bundesagentur für Arbeit abdem sechs- ten Monat könne sich alshilfreich erweisen, denn: „Die Verlänge-rung nach hinten raus, die werdennicht alle Unternehmen nutzen kön-nen.“ Es gebe jedoch viele Betriebe inBranchen mit sehr langen Zyklen, diedamit rechnen könnten, dass das Ge-schäft in zwei Jahren wieder einsetze.Für solche Unternehmen sei es wichtig,eine Perspektive zu haben. �

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20 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

KAMMERREPORT

INFOTHEK

VERANSTALTUNGEN DER

HANDELSKAMMER BREMEN

IM JUNI UND AUGUST

Workshops zur Existenzgründung

8.-18. Juni, jeweils 18:00 UhrExistenzgründungsseminar 2009: Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss icherfüllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet.Referenten: Tania Neubauer (Voraussetzun-gen für eine Existenzgründung), Dr. DietrichBostelmann (Versicherungen), Dr. DorotheeLotz (Investitionsplanung), Herbert Hustedt(Finanzierungsplanung), Dr. Jörg Dohrmann(Fiskalische Anforderungen), Jörg Jarchow (Personal), Susanna Suhlrie (Kostenrech-nung), André Dillinger (Marktchancen für eineExistenz), Remco Nöhren (Gründungsplanspiel)

Bitte melden Sie sich an bei Jutta Deharde, Telefon 0421 3637-234,[email protected]

26. August, 18:00 UhrKeine Angst vor dem FinanzamtEinkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbe-steuer etc. sind Themen, die gerade bei der Existenzgründung verwirrend sein können. Indiesem Workshop werden das kleine Einmal-eins der betrieblichen Steuern vorgestellt undInstrumente aufgezeigt, um die Anforderun-gen des Finanzamtes besser zu organisierenund umzusetzen. Der Workshop ist ein Teileiner Reihe, in der die B.E.G.IN-Gründungs-leitstelle, der RKW Bremen e. V. und die Han-delskammer Bremen über gründungsrelevan-te Themen informieren – eine gute und ver-tiefende Ergänzung des Gründungsseminarsder Handelskammer (Der Weg in die Selbst-ständigkeit). Referenten: Norbert Klementund Wolfgang Wieschenkämper, FinanzamtBremen

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN, Telefon 0421 323464-12,[email protected]

Mittelstandstreff/Club zu Bremen

26. August, 12:30 Uhr Risikomanagement im MittelstandOliver Renken, StB, BDO Deutsche Warentreuhand AG

Bitte melden Sie sich an bei Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-235, [email protected]

Ländernetzwerke/International

Türkei9. Juni, 16:00 UhrDeutsch-Türkisches UnternehmernetzwerkDie Türkei ist ein wichtiger Handelspartnerund Investitionsstandort für deutsche Unter-nehmen. Für Türkei-erfahrene und Türkei-interessierte Unternehmensvertreter organi-siert die Handelskammer regelmäßige Zusammenkünfte. Dies ist eine gute Möglich-keit, sich gegenseitig im Türkeigeschäft zuunterstützen. Die Teilnahme ist nicht auf einzelne Branchen beschränkt, vielmehr profitieren die Mitglieder untereinander vonden Erfahrungen aus verschiedensten Bereichen und den Lösungsansätzen andererUnternehmen. Themenabhängig lädt dieHandelskammer Referenten ein.

Bitte melden Sie sich an beiChrista Herdzin, Telefon 0421 3637-241,[email protected]

Russland18. Juni, 17:00 UhrProduktzertifizierung für den Exportin die russische FöderationDeutschland ist der wichtigste bilaterale Handelspartner Russlands. Es ist zu erwarten,dass Russland auch auf absehbare Zeit einwichtiger Exportmarkt für Deutschland bleiben wird. Umgekehrt wächst das

Interesse russischerUnternehmen an Investitionen inDeutschland. Deut-sche Unternehmenprofitieren besondersvom Bedarf an Investi-tionsgütern. PräsidentDmitri Medwedew und

Premierminister Wladimir Putin stehen fürKontinuität in der Wirtschaftspolitik. Deut-sche Lieferanten können sich mittelfristig weiter auf hohe Zuwachsraten bei den Exporten nach Russland einrichten. Im Russ-land-Netzwerk treffen sich Unternehmen ausBremen und Umgebung mit Interesse am bzw. Erfahrungen im Russland-Geschäft.Referent: Walter Mayrink

Bitte melden Sie sich an beiChrista Herdzin, Telefon 0421 3637-241,[email protected]

Workshop Recht und Steuern

12. Juni, 9:00 Uhr Neues GmbH-Recht: Haftung verschärftWichtiger Zweck der GmbH-Reform ist es, dieGmbH gegenüber der ausländischen Konkur-renz wettbewerbsfähiger zu machen. Mit derumfassenden Erneuerung des GmbH-Rechtswird aber auch die Gesellschafter- und Geschäftsführerhaftung deutlich verschärft.Der Geschäftsführer kann künftig auch fürZahlungen an Gesellschafter haften, die dieZahlungsunfähigkeit der Gesellschaft zurFolge haben. Die Voraussetzungen zur ver-deckten Sacheinlage ändern sich und dieRechtsfigur des eigenkapitalersetzenden Darlehens wird aufgegeben. Die Einzelheitenwerden praxisnah und ohne „Juristenspra-che“ erarbeitet. Referentin: Anja Siebenmorgen-Kölle(Rechtsanwältin und Fachanwältin für Insolvenzrecht)

Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Annika Lange, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

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Da prallen (Lebens)Welten auf-einander: Wenn Ökonomie undKirche ins Gespräch kommen,

bleiben Spannungen nicht aus. Spürenließ sich dieser Konflikt in einer Diskus-sionsveranstaltung, die anlässlich des32. Deutschen Evangelischen Kirchen-tages in der Handelskammer stattfand.„Unternehmerisches Handeln in evan-gelischer Perspektive“ lautete der Titel,Thema war die gleichnamige Denk-schrift der Evangelischen Kirche inDeutschland (EKD), die zu heftigenKontroversen geführt hat. In der Tat istdas Verhältnis zwischen evangelischenChristen und ihren Gemeinden zu Ma-nagern und Unternehmern „ein sehrschwieriges und problematisch“, sagteGert G. Wagner. Der Berliner Professorfür Volkswirtschaftlehre und frühereVorsitzende der „Kammer für sozialeOrdnung“ der EKD ist Mitverfasser deroffiziellen Kirchenschrift.

Die meisten Pfarrer stünden demUnternehmertum und der Marktwirt-schaft sehr skeptisch gegenüber undhätten die Denkschrift im Sinne einerfundamentalen Kapitalismus-Kritik undmit der Gegenforderung nach einer

„Wirtschaft des Genug“ verworfen, soWagner. Die Denkschrift dagegen atte-stiert der Marktwirtschaft positive Sei-ten; wichtig auch: Sie fordert eine bes-sere Regulierung der Märkte und eineStärkung der „Tugendethik“, wie sie inden zehn Geboten zum Ausdruckkommt und mit dem Bild des „ehrbarenKaufmanns“ umschrieben wird.

Neben dem innerkirchlichen Wider-spruch kamen auch aus der WirtschaftEinwände, berichtete Wagner. Man-chen gingen die Mahnungen zur Tu-gendhaftigkeit zu weit, andere sahendie Probleme des Managements zuwenig berücksichtigt. „Ein Dokumentder Unkenntnis“ sei die Denkschrift,hieß es sogar in der Frankfurter Allge-meinen Zeitung. Handelskammer-Vize-präses Otto Lamotte äußerte dennauch in der Diskussion ein gewisses Un-behagen an der Denkschrift. Sie sei ins-gesamt zu abstrakt und hätte die Rea-lität in den Unternehmen besser abbil-den müssen. Die Diskussion drehe sichzu sehr um die Einkommensverteilung;weder über die Einkommensentste-hung noch über die Einkommensver-wendung werde genügend gesprochen.

Lamotte verwies hier auf die bremischeTradition des Bürgersinnes; für die bre-mische Kaufmannschaft sei es selbst-verständlich, sich für das Gemeinwohlzu engagieren. Im Kern komme es nichtdarauf an, die soziale Marktwirtschaftumzustrukturieren. Pastor Renke Brahmshatte ihre strukturelle und moralischeErneuerung gefordert und kirchlicheZweifel artikuliert, ob es sie in dieserForm überhaupt noch gebe. Lamottesieht das große Problem vielmehr in derSegregation – auf der Bildungsebenewie auf der Verantwortungsbene. Inmodernen Betrieben seien Spezialistengefragt, die im Team gemeinsam und„ergebnisorientiert“ am Fortkommendes Unternehmens arbeiteten. Er warbdafür, das menschliche Miteinander inden Unternehmen – auch durch Nor-men – zu stärken.

Wichtig ist ihm, angesichts des vor-herrschenden negativen Images vonUnternehmern das Vertrauen der Men-schen in die Wirtschaft wiederzugewin-nen: „Wir müssen einen Kurs finden,der den Bürgern mehr Sicherheit ineiner als unsicher empfundenen Ge-genwart bietet.“ (cb) �

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StandortBremen

EIN SCHWIERIGES VERHÄLTNISUnternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive: In der Handelskammer wurde während des Kirchentages über die Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland diskutiert.

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(v.l.) Kammer-Vizepräses Otto Lamotte, der Berliner Professor Dr.Gert G. Wagner, Moderatorin JuttaGünther und Pastor Renke Brahms

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Weser Report für Bürger-nähe ausgezeichnetDer Weser Report aus Bremen hat denmit 7.500 Euro dotierten ersten Preisdes Bundesverbandes Deutscher Anzei-genblätter, genannt „Durchblick“, ge-wonnen. Eine unabhängige Jury attes-tierte dem Blatt „hervorragende Bür-ger- und Verbrauchernähe“. In der Lau-datio hieß es weiter: „Seriös, über-sichtlich und gleichwohl den Lesean-reiz weckend – das ist der erste Ein-druck beim Betrachten und Durchblät-tern ... Was die Titelseite mit ihrem klargegliederten Seitenbild verspricht, wirdim ganzen Blatt konsequent durchge-halten: gewinnbringende Lektüre überdas politische, wirtschaftliche und kul-turelle Geschehen (wozu auch derSport gehört) der Hansestadt und weitüber deren Grenzen hinaus." �

Neues Lexikon deutscherFamilienunternehmen Sie sind das Rückgrat der Wirtschaft:Familienunternehmen in Deutschlandstellen allein 60 Prozent aller Arbeits-und 80 Prozent aller Ausbildungsplät-ze. Dass diese Unternehmen nachhal-tig wirtschaften, verantwortungsvolldenken und handeln, belegt ein 1.000Seiten starkes neues Nachschlagewerk.Erschienen ist es in Florian Langen-scheidts Verlag „Deutsche StandardsEDITIONEN“. Es will Familienunterneh-men stärker ins Zentrum der öffentli-chen Wahrnehmung rücken. Das „Lexi-kon der deutschen Familienunterneh-men“ porträtiert rund 1.000 Firmen imFamilienbesitz.. Mit dem neuen Bandschließt der Verlag an den ersten Bandan, in dem 100 Familienunternehmen

vorgestellt wurden. Verleger Langen-scheidt und Professor Dr. Peter May(Stiftungslehrstuhl für Familienunter-nehmen) hatten sich mit einer 30 Mit-arbeiter umfassenden Redaktion mitden rund 1,3 Millionen Familienunter-nehmen in Deutschland beschäftigt –1.000 wurden für das Lexikon ausge-wählt. 14 Unternehmen aus dem RaumBremen sind vertreten: Koch & Berg-feld, Lega, B. Dettmer Reederei, Röhlig,Kathmann, Freese, Saacke, Vitakraft-Werke, Drettmann, BEGO, DeutscheSee, Frosta, Carbox und Poliboy. �

Lexikon der deutschen Familienunternehmen,Herausgeber: Dr. Florian Langenscheidt und Prof. Dr. Peter May, 1.000 Seiten;Verlag Deutsche Standards, 78 Euro; www.deutsche-standards.de

NACHRICHTEN

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STANDORTBREMEN.KRISE

Dem abrupten Abschwung der glo-balen Konjunktur kann sich Bremen

nicht entziehen. Gut jedes dritte Unter-nehmen verzeichnet derzeit eine unbe-friedigende Geschäftslage. Zuletzt ha-ben sich die Geschäftsaussichten abernicht weiter verschlechtert, und die Er-wartungen für den Export haben sichauf niedrigem Niveau etwas erholt.Demnach könnte die konjunkturelle Tal-sohle bald erreicht sein. Das zeigt dieKonjunkturumfrage der Handelskam-mer Bremen zum Frühjahr 2009 bei169 Betrieben.

In der gegenwärtigen konjunkturel-len Lage wird es für viele Unternehmenzunehmend schwieriger, ihren Personal-bestand zu halten. „Wir gehen davonaus, dass die Arbeitslosigkeit im Som-mer deutlich steigt. Um den Arbeits-markt zu stützen, ist es daher sinnvoll,das Kurzarbeitergeld befristet weiter zuflexibilisieren“, sagte Dr. Matthias Fon-ger, Hauptgeschäftsführer der Handels-kammer Bremen. So sollte, wie die Bun-desregierung plant, die Bezugsdauervon derzeit 18 auf 24 Monate verlän-gert werden.

In Bremen müsse jetzt alles getanwerden, um die Maßnahmen des Kon-junkturpaketes schnellstens umzuset-zen. „In dieser Situation darf es auchbei der A 281 keine weiteren Verzöge-rungen geben. Gerade in der jetzigenKonjunkturkrise könnte ein schneller

Baubeginn weiterer Abschnitte kurzfris-tig Arbeitsplätze und Wirtschaftskraftin Bremen sichern“, so der Hauptge-schäftsführer. „Der Bau der A 281 wür-de 2009 und 2010 ein Investitionsvolu-men von rund 300 Millionen auslösenund könnte so als ein Konjunkturpro-gramm im Konjunkturprogramm wirken.“

Zu den Branchen im Einzelnen DieGeschäftslage der Industrie hat sich imersten Quartal verschlechtert. Dennochbezeichnen zwei Drittel aller Unterneh-men ihre Geschäftssituation als befrie-digend oder gut, allen voran die Elek-trotechnik. Mit am stärksten betroffenvon der aktuellen Wirtschaftskrise sinddie Metallindustrie und der Fahrzeug-bau. Schwierig ist die Situation im Er-nährungsgewerbe und im Maschinen-bau. Die Bauwirtschaft weist aktuellnoch eine relativ stabile Geschäftslageauf. Es ist aber unklar, inwieweit die re-gionalen Betriebe vom Konjunkturpro-gramm profitieren werden.

Die Geschäftslage des Groß- und Außenhandels hat sich spürbar ver-schlechtert und wird als unbefriedi-gend eingeschätzt. In diesem Jahr er-warten 60 Prozent der befragten Unter-nehmen nachlassende Geschäfte. Un-befriedigend ist auch die Lage im Ein-zelhandel. Knapp zwei Drittel der be-fragten Händler berichten, dass ihreUmsätze gegenüber dem Vergleichs-

zeitraum im Vorjahr gefallen sind. Sieblicken skeptisch in die Zukunft, aller-dings sind die Prognosen nicht mehr soschlecht als noch zu Jahresbeginn.

Das bremische Gastgewerbe ist un-zufrieden mit der konjunkturellen Ent-wicklung. Grund sind im Zuge der Wirt-schaftskrise zurückgehende Geschäfts-und Kurzreisen sowie die allgemeineKonsumzurückhaltung vieler Gäste.Das Kreditgewerbe beurteilt die aktuel-le Geschäftslage sowie die Geschäfts-aussichten zurückhaltender als zuvor.Unbefriedigend hat sich insbesonderedas Geschäft mit Privatkrediten entwi-ckelt. Über fehlende Impulse klagenauch das Versicherungsgewerbe unddie Finanzdienstleister.

Das Verkehrs- und Logistikgewerbebekommt die Folgen der Wirtschaftskri-se am unmittelbarsten zu spüren. Gutjeder zweite Betrieb meldet eineschlechte Geschäftslage, drei Viertelberichten über gefallene Umsätze oderBeförderungsvolumina. Allen Belastun-gen zum Trotz sehen sich aktuell noch38 Prozent der befragten Betriebe inder Lage, ihren Personalstand zu hal-ten. Die überwiegende Zahl der Betrie-be plant aber, Investitionen zu reduzie-ren. Zunehmend bekommen die unter-nehmensorientierten Dienstleister denWirtschaftsabschwung zu spüren. Sieklagen über rückläufige Umsätze undeinen schleppenden Aufragseingang.Die weiteren Aussichten für 2009 errei-chen in dieser Branche einen neuenTiefpunkt. �

Erste Signale für Trendwende im Export

Neue Dienste amAutoterminalBremerhaven

Konjunkturreport der Handelskammer zumFrühjahr 2009 –Konjunktur weiter rückläufig

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WIRTSCHAFTSKRISE

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Bremer Landesbank:keine Kreditklemme Es gibt Banker, die können noch la-chen. Die Vorstandsriege der BremerLandesbank zum Beispiel. Auch im zwei-ten Jahr der Finanzkrise erwirtschafte-te sie einen soliden Gewinn (nach IFRSknapp 30 Millionen bzw. + zehn Pro-zent) und legte gar im ersten Quartal2009 ein zweistelliges Wachstum vor.Wie Vorstandschef Dr. Stephan-Andre-as Kaulvers auf der Bilanzpressekonfe-renz weiter sagte, bewährt sich das spe-zifische „Bremer Modell“ einer Landes-bank gerade in diesen schweren Zeiten.Die Regionalität stehe der BLB – einePerle im gesamten Nord-LB Verbund –gut an. „Wenn Entscheidungskompe-tenzen hier abgezogen werden, verlie-ren wir an Marktnähe“ warnte er.

Aber darüber macht er sich keineSorgen – auch nicht über hohe Wertbe-richtungen oder „giftige“ Assets. „Belas-tungen aus der Finanzmarktkrise imHandelsergebnis und im Ergebnis ausFinanzanlagen hat die Bank vollstän-dig aus eigener Ertragskraft verarbei-tet“, so Kaulvers. „Wir brauchen keineHilfe von außen.“ Die Landesbank seisolide und kapitalstark, die Liquiditäts-situation komfortabel. Investoren sehen

in ihr einen „safe haven“. Es gab einüberdurchschnittliches Wachstum imKundenkreditgeschäft (+ elf Prozent).„Eine Kreditklemme für den regionalenMittelstand ist definitiv nicht existent.Kunden mit entsprechender Bonität er-halten unverändert Kredite.“

Die Kernkapitalquote betrage 10,4Prozent: „Damit gehört die Bank zu deneigenkapitalstärksten Kreditinstitutenin Deutschland.“ Ein Kundengeschäfts-anteil von fast 60 Prozent, Kostendiszi-plin und das traditionell konsequenteRisikomanagement sicherten der Bre-mer Landesbank nachhaltig einen Ge-winnausweis. Allein aus ihrem operati-ven Ergebnis hat sie ihre Substanz um70 Millionen Euro gestärkt, „trotz Kri-se“, sagte Kaulvers. So sei die BremerLandesbank gut gerüstet, die Rezessionabzufedern.

Zwar habe die BLB ein „tolles erstesQuartal“ erlebt, aber „eine Hochrech-nung dieses Ergebnisses ist seriös nichtmöglich.“ Kaulvers hofft auf ein Abklin-gen der Finanzmarktkrise Ende 2009,die Effekte der Rezession 2008/2009seien aber erfahrungsgemäß erst 2009/2010 in den Bankbilanzen zu sehen.Auch werde der Wertberichtigungsbe-darf steigen. Die Landesbank hat dazumehrere Stress-Szenarien durchgespielt– und alle bestanden. (cb) �

Flughafen Bremen: Nur ein „blaues Auge“In der gegenwärtigen Krise ziehen vieleUnternehmen Sparprogramme aus derSchublade. Was gern und schnell gestri-chen wird, sind Geschäftsreisen. Wiewirkt sich das auf den Flughafen Bre-men aus? „Ich bin optimistisch, dass wirmit einem blauen Auge davon kom-men“, sagt Jürgen Bula, Geschäftsfüh-rer der Flughafen Bremen GmbH. Im ersten Quartal 2009 sei die Zahl derPassagiere um sechs Prozent gesunken.Im dritten Quartal, so seine Erwartung,werde es wieder aufwärts gehen. ImFrachtbereich sei die Situation aller-dings schwieriger. Bula bekämpft dieKrise mit einem Kostensenkungspro-gramm. (cb) �

Ryanair macht Gewinne– und neue Strecken Ryanair setzt ein Zeichen der Sicherheitin unsicheren Zeiten: Mitten in derKrise investiert Europas führende Nie-drigpreisfluggesellschaft in Bremenund setzt 13 neue Flüge auf den Wo-chenflugplan. Ryanair eröffnet am 1.Juli zwei neue Strecken, Danzig und Li-tauens zweitgrößte Stadt Kaunas.Nach Polen geht es vorerst dreimal wö-

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STANDORTBREMEN.KRISE

chentlich, in Richtung Baltikum hebendie Flieger künftig zweimal wöchent-lich ab. Zudem gibt es mehr Flüge nachGroßbritannien, nach Edinburgh undvor allem nach London-Stansted. DieStrecke ist ein Renner.

Ryanair ist auf dem besten Weg, imJahr 2012 mit dann 300 Flugzeugendie größte Linie in Europa zu sein. „Wirsind aktuell die einzige Fluggesell-schaft, die positive Zahlen schreibt“,sagte Sales Managerin Anja Seuglingin Bremen. Das Wachstum basiere aufdem Preis. Ryanair bedient derzeitmehr als 800 Strecken in 26 Ländernund fliegt dabei 146 verschiedeneFlughäfen an. Der Flughafen in Bremensei „ein sehr guter Partner“, so Seug-ling. Ab Oktober können Fluggäste nurnoch über das Internet einchecken.Dann wird es allein Schalter für die Ge-päckaufgabe geben. (cb) �

Bremer Spediteure: Prognosen intakt Lange vom Erfolg verwöhnt muss dieTransportbranche im Zuge der Wirt-schaftskrise besonders harte Einschlä-ge verkraften. Der Verein Bremer Spedi-teure zeigt sich jedoch wieder vorsich-tig optimistisch und rechnet ab Ende2009 mit steigenden Volumina. „EinEnde des Bodens ist allmählich zusehen“, sagte der Vorsitzende ThomasW. Herwig anlässlich der Mitgliederver-sammlung Anfang April. Intakt seienvor allem die langfristigen Wachstums-prognosen. So hielten die auf die Schiff-fahrt spezialisierten Institute an ihrenPrognosen fest, nach denen der inter-nationale Containerverkehr sich biszum Jahre 2020 verdoppeln werde.Schon ab dem 3. Quartal rechnen dieSpediteure damit, dass sich die Wirt-schaft zu erholen beginne.

Auch die nicht nachlassende Ausbil-dungsbereitschaft belege eine gewisseZukunftserwartung. Mehr als 700 Aus-zubildende waren Ende vergangenenJahres bei der Handelskammer Bremenregistriert; jährlich beginnen rund 250junge Leute eine Ausbildung zum Kauf-mann bzw. zur Kauffrau für Spedition

und Logistik, so Herwig. In Bremenstellten die Spediteure damit die meis-ten Auszubildenden unter allen kauf-männischen Berufen. „Die jungen Leu-te werden von der Branche dringendgebraucht, insbesondere wenn die Kon-junktur wieder anspringt.“ Die Brancheversuche deswegen auch in der gegen-wärtigen Lage alles, um ihr Fachperso-nal zu halten. Die Auftragsrückgängewürden mit dem Abbau von Überstun-den, vorgezogenem Urlaub, Weiterbil-dungsmaßnahmen und in Einzelfällenmit Kurzarbeit überbrückt.

Die gegenwärtige Wachstumspausedürfe nicht dazu verleiten, Investitio-

nen zurückzustellen. Vielmehr müsstendie deutschen Häfen auf die zukünf-tigen Herausforderungen vorbereitetwerden. Dies betreffe sowohl die see-wärtigen Zufahrten zu den Häfen wievor allem auch die Seehafenhinterland-anbindungen auf der Schiene und derStraße.

Scharfe Kritik übten die Spediteurean der Mauterhöhung zum 1. Januar2009. Inmitten der größten Wirt-schaftskrise seit 80 Jahren entziehe derStaat mit der Mauterhöhung der Volks-wirtschaft letztlich 1,6 Milliarden Euroan Kaufkraft. Die Spediteure seien wirt-schaftlich nicht in der Lage, die höhere

Innovative EDV-Produkte und -Syste-me sind das Kerngeschäft der IPSGruppe. Das machen sie seit 20 Jah-ren. Besonders gut hat sich das Bre-mer Unternehmen im Bereich Serviceund Consulting entwickelt und istdeshalb auch in den aktuell schwieri-gen Zeiten gut aufgestellt. Geschäfts-führer Subhash Chopra (im Bild)hatte nach der Gründung 1989 er-kannt, dass der reine Handel mit IT-Produkten und -Systemen langfristignicht ausreichen wird, um sich imWettbewerb zu behaupten. So hat erdie Kompetenzen seines Unterneh-mens stetig erweitert und baut aufdie Entwicklung innovativer IT-Lösun-gen in enger Zusammenarbeit mitKunden und marktführenden Herstel-lern. IPS entwickelt mit Partnern wieIBM, Dell, Cisco oder Hewlett Packardverschiedenste System- und Infra-strukturlösungen für seine Kunden(BMW, Volkswagen, Philips, AxelSpringer und andere), wie zum Bei-spiel BackUp- und Archivsysteme, Ser-ver- und Storage Virtualisierung, HighPerformance Computing, UnifiedCommunications oder im BereichNetzwerkmanagement.

Seit 2002 legt IPS einen weiterenAkzent auf den Bereich Consulting &

Services. Das Unternehmen vermitteltIngenieure, Konstrukteure, Informa-tiker und Naturwissenschaftler insbe-sondere an die Luft- und Raumfahrtsowie an die Automobilindustrie undübernimmt dort IT-Entwicklungspro-jekte. „Vor allem die Automobilindus-trie investiert zurzeit stark in For-schung und Entwicklung neuer Tech-nologien. Dementsprechend groß istdie Nachfrage nach Ingenieuren“,sagt Chopra. Davon profitiert IPS, die-ser Unternehmensbereich verzeichnetnach wie vor ein starkes Wachstum.„Wir haben uns ganz gezielt auf weni-ge Berufsgruppen und Branchen spe-zialisiert, darum können wir die spezi-fischen Anforderungen erfüllen undKnow-how und Erfahrungen anbie-ten.“ Je nach Projekt werden Festange-stellte oder freie Mitarbeiter auseinem Pool ausgewählt. Insgesamthat IPS knapp 140 Mitarbeiter, davonsind sieben Auszubildende. (sv) �

IPS Gruppe – Wachstum vor allem im Consulting

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Maut selbst zu tragen. Sie müssten dieMehrkosten im vollen Umfang weiter-berechnen, sagte Simon Reimer, stell-vertretender Vorsitzender des Verban-des. Dies sei auch vor dem Hintergrundder milliardenschweren Konjunktur-programme, mit denen die Wirtschaftbelebt werden solle, vollkommen unver-ständlich und skandalös. „BezahlbareMobilität ist unsere Zukunft“, sagteReimer. (cb) �

Einrichter Domicil: Umsatzrekord im März Nach einem hervorragenden Start be-trachtet Einrichter Domicil das Jahr2009 mit Zuversicht: Der Auftragsein-

EDEKA Minden-Hannover will in Bre-men in den nächsten vier bis sechs

Jahren mittelfristig rund 20 neue Ein-zelhandelsläden eröffnen. Hierfür sind60 Millionen Euro an Investitionen vor-gesehen. Die Expansionspläne bedeu-ten einen Zuwachs von 1.500 Arbeits-plätzen für Bremen, teilte das Unter-nehmen mit.

Bisher gibt es nur zehn Edeka-Einzel-handelsstandorte in der Hansestadt;diese geringe Präsenz sei „eher zufäl-lig“. „Wir sind in Bremen unterrepräsen-tiert und wir werden das in den nächs-ten Jahren ändern. Für die Stadt bedeu-tet das Investitionen, Arbeitsplätze undeine Ergänzung der Infrastruktur“, sag-te kürzlich Dirk Schlüter, Sprecher der

Geschäftsführung EDEKA Minden-Hannover, anlässlich der 90. ordentli-chen Generalversammlung der Genos-senschaft in Bremen. Gut 600 Mitglie-der zählt die Genossenschaft; ihr Sat-zungsauftrag verpflichtet sie zur „För-derung des selbstständigen Lebensmit-teleinzelhandels“.

„Der unternehmergeführte Einzel-handel ist eine unserer Trumpfkarten“,so Schlüter. Mittelständisch strukturier-ter Einzelhandel stärke die regionaleWirtschaft. „Wir schaffen damit gesun-de Strukturen und erhöhen die Wert-schöpfung.“ EDEKA sei der größte Mit-telstandsförderer in Deutschland. Al-lein die EDEKA Minden-Hannover habein den vergangenen zehn Jahren 359

Märkte an selbstständige Einzelhänd-ler übertragen. Das EDEKA-Sortimentbiete die größte Auswahl an Markenar-tikeln in Deutschland.

EDEKA Minden-Hannover ist miteinem Umsatzvolumen von 6,3 Milliar-den Euro und 31.500 Beschäftigten die größte von bundesweit siebenEDEKA-Regionalgesellschaften. Ihr Ge-schäftsgebiet erstreckt sich von der hol-ländischen bis an die polnische Grenze,es umfasst Teile von Ostwestfalen, fastganz Niedersachsen sowie die Bundes-länder Bremen, Sachsen-Anhalt, Berlinund Brandenburg. Mit 1.550 Einzel-handelsmärkten ist EDEKA eigenenAngaben zufolge in dieser RegionMarktführer. �

EDEKA startet Expansionsoffensive in BremenGenossenschaft plant 20 neue Märkte – Marktführer will 60 Millionen Euro investieren

gang der ersten drei Monate lag ummehr als zehn Prozent über dem Vor-jahr, wobei der März mit einer Steige-rung von rund 40 Prozent gegenüberdem Vergleichszeitraum das höchste Er-gebnis in der Firmengeschichte brach-te. Zur Gruppe gehören 23 Einrich-tungshäuser, davon eines in Bremen. Inder Firmenphilosophie des ganzheitli-chen Einrichtens unter dem Motto „Ein-richten mit Gefühl“ sieht Domicil-Ge-

schäftsführer Christian Hartmannsgru-ber einen wichtigen Erfolgsfaktor.„Heute kauft keiner ein neues Sofa,weil aus dem alten die Sprungfedernpieksen. Sondern weil er zu Hauseetwas verändern möchte, um sich wie-der wohl zu fühlen. Und die Stimmung,die Wohlbefinden erzeugt, hängt nichtvon einem einzelnen Sofa ab, sondernvom Zusammenspiel von Möbeln, Stof-fen, Farben, Dekoration.“ 1978 gegrün-det, hat sich Domicil im Laufe vonmehr als 30 Jahren von einer Kollekti-on massiver Landhausmöbel zur Luxus-marke mit einem hohen Bekanntheits-grad in ihrer Zielgruppe entwickelt.2005 wurde die Domicil Möbel GmbHan die Singapurer HTL InternationalHolding Ltd. verkauft. �

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STANDORTBREMEN.KRISE

bisher nur in Form der Abwrackprämieund ein bisschen Angst um den eige-nen Job angekommen ist. Unternehmerin weniger stark betroffenen Branchenärgern sich über das Krisengerede.Manche glauben sogar, dass die Kriseherbeigeredet werde. Ein Bewusstseinfür die Lage hat sich noch nicht gebil-det, genau so wenig wie es eine Vorstel-lung gibt, wie das Land mit den aufzie-henden Verteilungskonflikten zurandekommen will, oder wie es die jetzt auf-gehäuften Schulden begleichen will.

Was wissen wir von dieser Wirt-schaftskrise? Um vier bis sechs Prozentwird die Gesamtleistung der deutschenVolkswirtschaft in 2009 schrumpfen.Mehr als einen allgemeinen Rahmenaber kann kein Volkswirt seriös skizzie-ren. Bei Wachstumseinbrüchen in die-ser Dimension versagen alle Parameter.Wir wissen also noch nicht einmal an-näherungsweise, wie viele Arbeitslosewir zum Jahresende haben werden, wieviele es im kommenden Jahr sein kön-nen. Mehr als vier Millionen 2009?Mehr als fünf Millionen Erwerbslose2010? Das erscheint realistisch.

Zudem können wir kaum ahnen, wiehoch die Steuerausfälle bei Bund, Län-dern und Gemeinden sein werden. Undwir wissen auch nicht, wie stark die So-zialversicherungsbeiträge steigen müs-sen, um die fehlenden Beiträge der Ar-beitslosen zu kompensieren. Wie vieleUnternehmen werden Insolvenz anmel-den? Es gibt niemanden, der eine Prog-nose wagt, wann das Geschäft mit Un-ternehmenskrediten wieder normal läuft.„Auf Sicht entscheiden“ ist nur eine Me-tapher der Politik: für Hilflosigkeit.

Es wird auch gesunde Unternehmen treffenKrisen haben zuallererst etwas Zerstö-rerisches, sie machen Tabula rasa mitalten Strukturen, und nicht nur mitkranken Strukturen. Auch gesunde undgut geführte Unternehmen werden Pro-bleme bekommen. Manche, weil sie zurfalschen Zeit neue Finanzierungen ver-handeln müssen. Manche, weil sie ineiner engen Lieferbeziehung mit einemGroßunternehmen sind, das Probleme

Es ist, als seien die normalen Ge-setze, nach denen Volkswirtschaf-ten und die Weltwirtschaft funk-

tionieren, seit dem 15. September au-ßer Kraft. An diesem Tag meldete dieInvestmentbank Lehman Brothers Konkurs an. Seitdem wissen wir, dassDeutschland der Krise nicht entkommt.

Es gibt schon merkwürdige Reaktio-nen auf diese Erkenntnis. Die Englän-der sind angeblich zurzeit wild ent-schlossen, ehrliche Berufe zu erlernenund lassen sich von Bankern und Bro-kern zu Lehrern und Handwerkern um-schulen. Die Amerikaner ziehen in klei-nere Wohnungen und Häuser um. Unddie Deutschen investieren neuerdingsmit Vorliebe in Wintergärten, um dasErsparte von der Bank wegzuholen unddie eigene Immobilie aufzuwerten.

Großfeuer mit demGartenschlauch löschen Wenn das so stimmt, sind die Englän-der zweifellos die besten Strategen. DieAmerikaner handeln am pragmatischs-

ten. Und die Deutschen haben am ge-schicktesten begriffen, wie man einKonjunkturprogramm mit klugen Inves-titionen verknüpft.

Und doch wird den Deutschen vor-geworfen, sie unterschätzten die Kriseimmer noch. Sie bemühen sich zwar,möglichst viele Ziele mit ihrem Geld zuerreichen, doch die Anschaffung einesWintergartens zur Sicherung des Ver-mögens in ernsten Zeiten gleicht demBemühen, ein Großfeuer mit dem Gar-tenschlauch zu bekämpfen. Auch zwi-schenzeitlich gute Nachrichten könnennicht darüber hinwegtäuschen: DieAuswirkungen der Rezession für dieWirtschaft, für die öffentlichen Haus-halte und für die Lage auf dem Arbeits-markt haben gerade erst begonnen.Wenn die Arbeitslosigkeit in einemMärz steigt, ist das zutiefst beunruhi-gend. Es zeigt nämlich, dass die Krisejetzt auch deutlich auf die Beschäfti-gungssituation durchschlägt.

Und doch hat man den Eindruck,dass bei den meisten Bürgern die Krise

KRISE - AUF DIE NEUE ARTVon URSULA WEIDENFELD

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hat. Manche, weil ihr Markt zusammen-gebrochen ist. Diese Unternehmen wer-den sich der Zerstörungskraft der Krisenicht entziehen können, von den Chan-cen, die in einem solchen Zusammen-bruch liegen können, werden sie kaumprofitieren.

Was aber in guten Jahren nie ge-lingt, das geht in schlechten Zeiten: bis-heriges Verhalten in Frage zu stellen.Und hier sehen wir einen Hoffnungs-schimmer: Die Gewerkschaften sind ge-sprächsbereit, was Arbeitszeiten undKonditionen angeht. Die Arbeitgebersind beweglich geworden, wenn es umdie Kernmannschaft geht. Sie habengelernt, dass sie ihre Stammbeleg-schaft nach Möglichkeit halten sollten– sonst werden sie im nächsten Auf-schwung Probleme haben, die nötigenFachkräfte zu gewinnen. Ob bei Daim-ler, bei Opel oder in den vielen großenund kleinen Maschinenbauunterneh-

men: Es ist viel in Bewegung gekom-men in sehr kurzer Zeit. Zum ersten Malseit den 1980er Jahren erkennen Liefe-ranten, Zulieferer, Händler und Kernin-dustriebetriebe, dass sie besser überle-ben, wenn sie gemeinsam handeln. Ge-rade in der besonders geschütteltenAutoindustrie hat man den Eindruck,dass das Bewusstsein der gegenseiti-gen Abhängigkeit in das Nachdenkenüber eine gemeinsame Über- lebens-strategie münden kann.

In der Rezession wird der Preis fürUnternehmertum sinken. Wo Kapazitä-ten abgebaut, Mitarbeiter entlassen,und Büros geräumt werden, sinken diePreise für Mieten und Löhne. Das istvolkswirtschaftlich ein schwieriger Pro-zess, weil er die Gefahr deflationärerTendenzen birgt. Aber es ist auch eineChance, die vor allem die neuen Unter-nehmen nutzen können. Sie werden zuwettbewerbsfähigeren Konditionen an-

treten, wenn die konjunkturelle Wendein Sicht ist.

Greift der Staat in dieses Geschehenein, verhindert er nicht nur an der einoder anderen Stelle den Zusammen-bruch eines Unternehmens. Er verzö-gert den Wandel und behindert dannauch die Kräfte im Aufschwung. Auchwenn die Versuchung groß ist: DerStaat und seine Banken können kaumurteilen, wer unschuldig und wer schul-dig an seiner eigenen Lage ist. DerStaat muss als letzte Instanz dafür sor-gen, dass der Wirtschaftskreislauf in-takt bleibt. Die Rettung der Bankenwar eine solche letztinstanzliche Ak-tion, die Rettung von Opel dagegenwäre keine. Vor allem aber muss derStaat jetzt einen vernünftigen Rahmenschaffen, damit die Kräfte des Auf-schwungs sich schnell und wirksam ent-falten können, wenn die konjunkturelleWende erkennbar wird. �

Ursula Weidenfeldist Wirtschaftsjour-nalistin und lebt inPotsdam.

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STANDORTBREMEN

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aus dem Kanton Fribourg stammen,haben nicht nur auf eine gute Sprachegeachtet, sondern auch Fleiß und Leis-tungsbereitschaft in ihren Sprösslingeingeplanzt.

Jetzt ist Jürgen Bula – nachdem erdie Welt hauptsächlich aus der Perspek-tive von Flughäfen und Hotelzimmernkennengelernt hat (Reisen gehört nichtmehr zu seinen Leidenschaften) – wie-der mal punktgelandet. Und ist ange-kommen. In Bremen: Seit dem 1. Aprilleitet er die Geschäfte des FlughafensBremen. Bulas erste Aufgabe in derneuen Verantwortung: „verlorengegan-genes Vertrauen in die Führung wieder-herstellen, Orientierung geben und Kun-denorientierung leben“.

Wer etwas über Bula wissen will,muss ihn schon selbst fragen, dasscheinbar allwissende Internet spucktso gut wie keine Informationen überihn aus, Wikipedia schweigt. Das hatauch etwas mit seiner Haltung zum Da-tenschutz zu tun; und er ist kein Selbst-darsteller. Sein ganzes Berufslebenstand bisher im Zeichen des Kranichs:Aus 6.000 Bewerbern fischte die Luft-

hansa 1981 Bula und elf weitere „Po-tenzialträger“ heraus, um sie zu Luftver-kehrskaufleuten auszubilden. Es kön-nen nicht nur die guten Abiturnoten(Deutsch, Englisch, Mathe) gewesensein, die den Ausschlag gaben. Bulastach heraus, nicht das erste, nicht dasletzte Mal.

Nach der Lehre „ackerte“ er bei derLufthansa mehr als vier Jahre lang aufmehr als einem Dutzend Flughäfenweltweit und versah Dienst am Schal-ter. So lernte er das Flughafengeschäftvon der Pike auf; die „Grundstrukturender Prozesse“ und die hohe „Achtungvor guter Serviceleistung“, wie er esnennt, sind ihm somit aus eigenem Er-leben sehr vertraut und verleihen ihmAuthentizität. Ein sehr lukratives Luft-hansa-Angebot für eine Führungsposi-tion in Algier schlug er aus familiärenGründen aus, er war gerade Vater ge-worden. Die Balance zwischen Berufund Familie zu finden, war und ist ihmwichtig, auch wenn er sie, im Rückblick,wohl nicht immer austarieren konnte.Dafür verlangte der Beruf mancheJahre zu viel Einsatz. Dies betrifft vorallem die Phase, als er im Lufthansa-Terminal in Frankfurt für den PassengerService verantwortlich war. In diese Zeitfielen nicht nur 9/11 (Anschlag aufdas World Trade Center), sondern auchviele Streiksituationen.

1988 startete Bula seine Business-Karriere bei der Lufthansa, die ihn übermehrere Stufen 2001 schließlich aufden Vizechefposten der Lufthansage-sellschaft (German Airports Lufthansa)beförderte, die für die deutschen Flug-häfen zuständig ist. Sprich: Bula bekames mit 30 Millionen Passagieren,470.000 Flügen jährlich und 2.200 Be-schäftigten zu tun. Daneben baute ereine Abfertigungsholding (GGG Ser-vice for Airlines GmbH) auf.

Wie hat er das geschafft? Bulaspricht von Fortune, aber vor allem war

Man hört es nicht. Nicht denHauch einer Färbung. Andersals Josef Ackermann spricht

er ein lupenreines Hochdeutsch. Dabeiist Jürgen Werner Bula (47) ein wasch-echter Schweizer und stolz auf seinehelvetische Herkunft. Der SchweizerPass hat ihm, als noch der Eiserne Vor-hang Europa trennte, das Arbeiten undReisen kolossal erleichtert. Geborenaber ist Bremens neuer Flughafenchefin Deutschland, hier hat er gelernt, ge-arbeitet, sich entwickelt. Die Eltern, die

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Jürgen Werner Bula • Der Werdegang

22. Oktober 1961, geboren in Wiesbadenverheiratet, zwei KinderNationalität: Schweizer Staatsbürger Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, ItalienischIT-Skills: Senior Management StandardAusbildung: Luftverkehrskaufmannab 1988 verschiedene Managementpositionenim Lufthansa Konzernseit 2001 Vice President German Airports Lufthansa (Bereichsleiter für 16 deutsche Flug-häfen)verschiedene Mandate in Gesellschafter-versammlungen, Aufsichtsräten

ZÄSUR AM AIRPORTDer neue Chef des Bremer Flughafens steht vor großen Aufgaben: Jürgen Bula muss Vertrauen zurückgewinnen, Orientierung geben und das Geschäft stabilisieren und ankurbeln. Von CHRISTINE BACKHAUS

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es harte Arbeit, die ihn nach vorn ge-bracht hat – und die Bereitschaft, le-benslang zu lernen und Veränderungals Chance zu sehen. All dies hat seinerBewerbung für den Chefposten in Bre-men besonderen Anstrich verliehen.Der Aufsichtsrat der Flughafen BremenGmbH war beeindruckt von den „klarenVorstellungen“, die Bula über die Ent-wicklungsmöglichkeiten des Airportszu Gehör brachte. Er sei kein Anhängerdes Managements bei Zufall, sagt Bula.Es muss gelebte Führung geben undman braucht eine zukunftsorientierteStrategie, das sei die Basis. Konzeptesind schon in Arbeit.

Bula hat so etwas wie eine Kultur-revolution am Flughafen ange-zettelt. Der Modernisierungsbe-

darf sei hoch, es gebe Bereiche, dienoch nicht in der Marktwirtschaft ange-kommen seien. Es werde zu viel von Zu-ständigkeit gesprochen, noch zu weniggehe es um Verantwortungsübernah-me, meint er. Der Bremer Flughafen –und das gilt für die ganze Airport Stadt– müsse besser vermarktet werden, denAirport kennen in Deutschland undEuropa viel zu wenige. Der sei keinSelbstzweck, sondern Mobilitätsinfra-struktur: Für diesen Standpunkt müs-sen auch die Anrainer gewonnen wer-den, mit denen der Flughafen seit Jah-ren im Clinch liegt. Allein mit sechs Bür-gerinitiativen bekommt es Bula zu tun.Aber: „Dialog fördert Verständnis“. Ei-ne solche Herangehensweise kann se-gensreich sein.

Der Flughafen muss, das ist eineweitere Handlungsmaxime des „über-zeugten Neubremers“, seine Zukunftselbst erwirtschaften – und in den be-stehenden Grenzen als integraler Be-standteil der Airport Stadt wachsen.Ein Entwurf zum Masterplan 2020liegt schon auf dem Tisch. Das Ge-schäft bringt der Passagier: Der Flugha-fen lebt nicht (allein) vom Flugge-schäft, sondern von Einzelhandel undGastronomie. Der neue Fraport-Vor-stand Stefan Schulte brachte es in derFrankfurter Allgemeinen Sonntagszei-tung auf die Formel: „Wir sind ein Ein-kaufszentrum mit Landebahn.“ Bula

schlägt in die gleiche Kerbe, die „non-aviation“-Erlöse will er bis 2012 verdrei-fachen.

Weiteres Potenzial hat er in der Ausweitung von Geschäftsflügen ent-deckt. Zürich zum Beispiel sei eine at-traktive Destination, denn die Logiksagt: morgens hin, abends zurück, sowie es der Kunde benötigt. Die beson-dere Geschäftssymbiose, die Bremenmit Ryanair verbindet, empfindet ernicht als unnatürlich, geschweige dennals gefährlich – obwohl der irische Bil-ligflieger eine Million der 2,5 MillionenPassagiere in Bremen befördert. Esgebe viele solcher Allianzen zwischenGesellschaften und Flughäfen. „DieserMarkt ist da, wenn Ryanair rausgehensollte, setzen sich andere rein.“ Das Ge-schäftsmodell des Bequemlichkeitsver-zichtes, so seine nüchterne Analyse,habe Zukunft; Ryanair und Lufthansapflegten eine systembedingte Koexis-tenz, hätten unterschiedliche Ge-schäftsmodelle mit gleich guten Er-folgsaussichten. Stabilisierend wirkeauch, dass Ryanair ein eigenes Termi-nal in Bremen gekauft habe. Wie auchimmer sich die Dinge entwickeln wer-den: Bula plädiert dafür, „in Entschei-dungsströme hineinzugehen“; es seifalsch, sich zum Handeln aus der Notheraus drängen zu lassen.

W elchen Part spielt Bremen imKonzert der deutschen Flug-häfen? Bula sieht den Flug-

hafen als Botschafter Bremens und derNordwestregion. „Aber wir müssen unsentwickeln, denn Deutschland, Europaund die Welt warten nichtauf uns, wir müssen uns be-wegen, sonst bewegt unsdie Konkurrenz.“ Sein Ehr-geiz ist: spätestens 2012Deutschlands bester Stadt-flughafen zu sein. Mit vie-len Alleinstellungsmerkma-len und unkopierbaren Vor-teilen für die Kunden. Vonder Logistik her gesehen,sei er bereits top; wer ver-fügt schon über einen Air-port nur wenige (Straßen-bahn)Minuten von der In-

Jürgen Werner Bula • Im Spotlight

Ihr Lieblingsflughafen?Berlin-Brandenburg International. Das ist eingroßes Entwicklungsprojekt, dort wird Zukunftgestaltet, daran habe ich ein wenig mitgearbeitet.

Ihr Lieblingsort? Venedig, im November.

Was gefällt Ihnen in Bremen am besten?Die Verbindlichkeit der Menschen.

Was tun Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?Mit Familie und Hund „chillen“, dabei Bremen entdecken.

Womit kann man Sie besonders ärgern?Mit Lügen.

Womit kann man Sie besonders erfreuen?Mit gelebter Kundenorientierung.

Wer hat Sie bisher in Ihrem Berufsleben am meisten beeindruckt?Bundespräsident Köhler bei der Verabschiedungvon Papst Benedikt auf dem Flughafen Köln-Bonn.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen besonders?Soziales Engagement im Sinne von Ehrenamt.

Welche Eigenschaften schätzen die Menschenbei Ihnen am meisten?Open mind, Dialogfähigkeit, Menschen mitzu-nehmen, bei fester innerer Strukturierung.

nenstadt entfernt? Aber was Service,Freundlichkeit, Attraktivität und Kun-denorientierung betreffe, da müsse ernoch kräftig zulegen. Und das, so Bula,geht nur über die Vernetzung und Ein-bindung in das Umfeld, sprich die Air-port Stadt. Und über eine langsame,stabile, nachhaltige Entwicklung. FürSchnellschüsse oder Übermut ist derSchweizer Jürgen Werner Bula nicht zuhaben. �

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res Bundeslandes hinaus ein herausra-gender Botschafter für die Kunst. Hohekünstlerische Produktivität wird miteinem beispielhaften Engagement fürden großen Herausforderungen ausge-setzten Stadtteil Osterholz verbunden.

Projekte wie jazzahead! oder die Be-reitstellung von Probenräumen fürRockbands im Alten Zollamt sind weite-re wichtige Beiträge zur musikalischenVielfalt in der Stadt.

Aber auch in anderen Feldern gibtes herausragende Aktivitäten. Die Ver-dienste der Kunsthalle für Bremen wur-den oft und zu Recht gewürdigt. Dahersei hier auf die erfolgreiche Arbeit desPaula-Modersohn-Becker-Museums ver-wiesen. Immer wieder ist es dem Hausgelungen, qualitätsvolle Ausstellungennach Bremen zu holen. Die Sonder-schau zu Lucas Cranach ist sicher einerder Höhepunkte im Veranstaltungska-lender der Stadt.

Auch der Berufsverband BildenderKünstler (BBK) hat mit dem Kunstfrüh-

ling einen wegweisenden Beitrag fürdie Profilierung der Kunstszene in dergesamten Nordwestregion geleistet.Besonders beeindruckend ist die Erobe-rung der alten Brachfläche am Güter-bahnhof. Darüber hinaus bieten aner-kannte Projekte wie die Breminale undLa Strada vielen Menschen die Gele-genheit, Kultur „umsonst und draußen“zu genießen.

V iele dieser wichtigen Projekte wä-ren ohne das Engagement der Wirt-

schaft in dieser Form nicht denkbar.Deshalb möchte ich mich an dieserStelle ganz herzlich für die außerge-wöhnliche Unterstützung auch in Zei-ten der Wirtschaftskrise bedanken. Un-sere gemeinsamen Anstrengungen sindvon dem Leitsatz „bremisch handeln“geprägt und damit ein wichtiger Bei-trag zum Strukturwandel der Stadt. �

32 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

STANDORTBREMEN

Bremen ist eine Kulturstadt. Obers-tes Ziel des Kulturressorts ist es, den

Fokus auf die Inhalte kultureller Pro-duktivität zu lenken und damit Bürge-

rinnen und Bürger – wieauch auswärtige Gäste –zu motivieren, entspre-chende Angebote wahrzu-nehmen. Die Auseinander-setzung mit Kunst und Kul-tur befördert ein „kreativesKlima“ in der Stadt und lie-fert zugleich Impulse füreine sinnstiftende Lebens-gestaltung. Dies ist, wieeine Studie der Universität

Bremen aus dem Jahr 2008 zum Stand-ortmarketing eindrucksvoll belegt,durchaus gelungen.

Unbestritten sind die finanziellenRahmenbedingungen für Kulturförde-rung in Zeiten der Haushaltsnotlagenicht einfach. Umso wichtiger ist es,verlässliche Perspektiven für Einrich-tungen, Initiativen und Projekte zuschaffen. Hier war und ist Kärrnerarbeitzu leisten. Die Entwicklung mehrjähri-ger Kontrakte und ein stabiles Haus-haltsmanagement sind in einem Be-reich, der von schwankenden Einnah-men abhängig ist, eine große Heraus-forderung. Gefordert ist hier auch eineleistungsfähige Verwaltung. Ich bin sehrfroh, dass wir ein kleines, modernes Or-ganisationsmodell entwickelt haben,das im Herbst in die Umsetzung geht.

Auch die ressortübergreifenden Ak-tivitäten zur Kultur- und Kreativwirt-schaft nehmen Gestalt an. Im Zentrumunserer Überlegungen steht nicht dasöffentliche Berichtswesen, sondern ei-ne Konzeption für effiziente Förder-maßnahmen.

Wir haben auch mit Blick auf diesenKontext in den vergangenen zwei Jahren für viele Einrichtungen verlässli-che konzeptionelle und wirtschaftliche

Grundlagen geschaffen. Dies hat we-sentlich dazu geführt, dass sich die Akteure in der Kultur auf ihre eigentli-che Arbeit konzentrieren konnten undnicht in langen Verhandlungsrundenmit der Politik verschleißen mussten.

Eine wichtige Aufgabe bleibt es, dieSituation am Theater Bremen stabilisie-rend zu begleiten. Wir werden die Thea-terleitung konstruktiv unterstützen, eintragfähiges Zukunftskonzept zu entwi-ckeln, das künstlerische Produktivitätund wirtschaftliche Verantwortung inEinklang bringt. Beispielgebend fürden engagierten Einsatz aller Akteuredes Hauses sind Produktionen wie „Ge-gen die Wand“ oder „Das stille Kind“.

Hier gilt, dass wir komplexe Arbeits-prozesse nicht auf dem Marktplatz dis-kutieren, sondern konzentriert und kon-struktiv an einer Lösung arbeiten. VieleErgebnisse gemeinsamer Anstrengun-gen mit Kulturakteuren können sichsehen lassen, wie ich leider nur an we-nigen aktuellen Beispielen verdeutli-chen kann – ohne dabei selbstverständ-lich der hohen Leistungsdichte der bre-mischen Kulturszene in Gänze gerechtwerden zu können.

Es hat sich als richtig erwiesen, zweiunterschiedlich agierende, herausra-gende Klangkörper zu fördern, die Bre-men ein besonderes Profil verleihen.Die Bremer Philharmoniker haben einebeispielhafte Entwicklung genommen.185 Jahre Tradition prägen die Identi-tät des Orchesters, das sich heute alsmoderner Klangkörper mit vielseitigenAufgaben präsentiert. Die Reihe „philintensiv“ steht für die hohe Qualität.Die Philharmoniker haben sich nichtnur über die Konzertreihen in der Glo-cke oder die kontinuierliche Arbeit imTheater klug als „Orchester der Stadt“positioniert.

Die Deutsche KammerphilharmonieBremen ist weit über die Grenzen unse-

Verlässliche Kulturpolitik: Aktiver Beitrag zum Strukturwandel Ein Beitrag von CARMEN EMIGHOLZ (Staatsrätin für Kultur)

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gesamt 12.000 Menschen rechnet.Neben den Wettbewerben wird es einbreites Angebot für die Bevölkerung,ein kulturelles Rahmenprogramm sowieeine zentrale Begegnungsstätte in der„Olympic Town“ am Weserstadion geben.Das Gesundheitsprogramm „HealthyAthletes“ mit kostenfreier medizini-scher Diagnostik aller Athleten, ein spe-zielles Familienprogramm und ein inter-nationales wissenschaftliches Symposi-um gehören ebenfalls zum Programm.

Die National Games suchen nochdie Unterstützung der Wirtschaft. Dazuhaben die Organisatoren Patenschafts-modelle entwickelt; Unternehmen kön-nen markante Programmpunkte unter-stützen, zum Beispiel das Gesundheits-programm oder neue Wettbewerbe(Drachenbootrennen), beim Transporthelfen oder Kulturprogramme spon-sern. Neben den großen nationalenPartnern von Special Olympics (ABB,Würth, s.Oliver) bieten die Spiele somitauch lokalen Unternehmen eine Mög-lichkeit, Corporate Social Responsibili-ty zu praktizieren. Handelskammer-Prä-ses Lutz H. Peper hat die Bewerbungvon Anfang an begleitet und ermuntertdie Bremer Wirtschaft: „Das ist einegroßartige Gelegenheit für ein Zusam-menspiel aller Kräfte in Bremen, umden sonst oft benachteiligten Men-schen wirkungsvoll zu helfen.“ �www.specialolympics.de

6.2009 Wirtschaft in Bremen | 33

Vom 14. bis 19. Juni 2010 wird Bre-men Gastgeber der größten deut-

schen Multisportveranstaltung des Jah-res sein, den Special Olympics NationalGames für Menschen mit geistiger Be-hinderung. Special Olympics – 1968von Eunice Kennedy-Shriver ins Lebengerufen – hat sich mit 2,25 MillionenMitgliedern in 180 Ländern zur welt-weit größten Sportorganisation für Men-schen mit geistiger und mehrfacher Be-hinderung entwickelt. In Deutschlandgibt es derzeit 14 Landesverbände. Na-tionale Spiele werden im Zwei-Jahres-Rhythmus, abwechselnd als Sommer-und Winterspiele, ausgetragen.

Bremen wird im Jahr 2010 dieBühne einer bewegenden Begegnungvon Menschen mit und ohne geistigeBehinderung sein. Die Aufmerksamkeitfür dieses sportlich-soziale Event wirdgroß sein. „Bremen wird 2010 eine ge-meinsame Leistung der ganzen Stadterleben“, sagt Professor Dr. Hans-Jür-gen Schulke, Vorsitzender des BremerLandesverbandes der Special OlympicsDeutschland (SOD). Die Veranstalterbauen auf die Unterstützung der Bre-mer Bevölkerung und erwarten mehr als2.000 freiwillige Helfer.

Rund 4.000 Athleten werden sich in19 verschiedenen Sportarten messen.Darüber hinaus werden viele Trainer,Betreuer und Familienangehörige nachBremen kommen, so dass SOD mit ins-

Wieder ein Großevent in BremenSpecial Olympics National Games – Unterstützung gesucht

hkk und LVM: Neue Allianz auf dem GesundheitsmarktDer Gesundheitsmarkt ist heftig in Bewegung geraten:Seit im Jahr 2004 die Systemgrenzen gefallen sind undgesetzliche (GKV) mit privaten Krankenversicherungsun-ternehmen (PKV) kooperieren dürfen, werden vielerortsneue Allianzen geschmiedet. Die Branche rüstet sich füreine Zukunft, in der beide Bereiche, GKV und PKV, der-einst sogar wie schon in Holland zusammenfließenkönnten.

Die hkk in Bremen, größte Krankenkasse im Nordwes-ten, hat sich für jedwede politische Planspiele eine guteAusgangsposition verschafft. Die aus der Handelskran-kenkasse und der Innungskrankenkasse entstandeneKasse arbeitet ab 1. Juli mit der in Münster ansässigenLVM, einem bundesweit tätigen Versicherungskonzern,zusammen. „Es ist eine exklusive Partnerschaft“, sagtehkk-Chef Michael Lempe. Der regionale Kassencham-pion stößt damit die Tür nach Deutschland weit auf.Durch die Partnerschaft mit LVM bietet die hkk ihren310.000 Versicherten attraktive Zusatzversicherungen,gleichzeitig will LVM über seine rund 2.100 AgenturenMitglieder für die hkk werben.

Beide Unternehmen sind eigenen Angaben zufolge„kerngesund“ . Aufgrund ihrer soliden Finanzpolitik seidie hkk trotz vieler Zusatzleistungen eine der wenigenKrankenkassen, die stets schuldenfrei gewesen sei und

heute trotz Gesundheitsfonds sogar eine Prämie an ihreVersicherten ausschütten könne. „Mit der langfristigen,strategischen Kooperation stärken beide Partner ihreWettbewerbssituation in einem im Umbruch befindli-chen Markt und wollen ihre Wachstumschancen nut-zen“, sagte Klaus Michel, Vorstandsmitglied der LVMVersicherungen. Der 1896 als Bauernverein gegründeteKonzern gehört heute zu den 20 führenden Erstversiche-rern in Deutschland und hat rund drei Millionen Kun-den. Ziel ist es, die Krankenversicherungssparte (Volu-men knapp 230 Millionen Euro) zu stärken.

„Wir passen ideal zusammen“, sagen sowohl Michelwie auch Lempe. Michel schätzt insbesondere die hkk-Qualität, Lempe lobt die Selbstständigkeit und Dezen-tralität der LVM. Stil und Wertewelt, Struktur und Histo-rie ihrer Unternehmen ähnelten sich: „Bei beiden Häu-sern stimmen Verstand und Herz überein.“ �

Besiegeln ihrePartnerschaft:(v.l.) MichaelLempe und Klaus Michel

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34 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

ZUKUNFTBILDUNG

Die Lage auf dem Ausbildungsmarktist derzeit besser und stabiler als

auf dem Arbeitsmarkt. Die Rezessionbetrifft zwar auch den Ausbildungs-markt, der aktuelle Rückgang des Aus-bildungsplatzangebotes ist aber be-grenzt und trifft auf eine tendenziellrückläufige Nachfrage: So beschreibenHandelskammer, Handwerkskammerund Agentur für Arbeit Bremen die ge-genwärtige Situation. Auch die Partnerder Bremer Vereinbarung haben jüngsteine positive Zwischenbilanz gezogen.

Zum Stichtag Ende März wurden imLand Bremen 1.826 Ausbildungsverträ-ge abgeschlossen. Das sind nur neunweniger als im Jahr zuvor. „Wir brau-chen aber noch mehr als 4.600 weitereVertragsabschlüsse, um das Ergebnisdes Vorjahres zu erreichen. Angesichtsder wirtschaftlichen Situation ist daseine große Herausforderung für die Be-triebe“, sagte Arbeitssenatorin IngeloreRosenkötter. Die Partner der BremerVereinbarung setzten sich auch insbe-sondere für jene Jugendliche ein, die esam Ausbildungsmarkt nicht so leichthätten.

„Bei der Handelskammer Bremenliegt die Zahl der neu eingetragenenAusbildungsverträge mit 1.243 Ausbil-dungsverhältnissen auf nahezu demgleichen Niveau wie im Vergleichsmo-nat des Vorjahres“, sagte Hauptge-schäftsführer Dr. Matthias Fonger. Diebremische Wirtschaft werde alles dafürtun, dass der Ausbildungsmarkt in deraktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation stabil bleibe. So plane dieKammerorganisation weitere Aktionen.Zum Beispiel sollen Auszubildende in-solventer Unternehmen besser unter-stützt werden; auch will die Kammerdas bundesweite Förderinstrument „aus-bildungsbegleitende Hilfen“ stärker nut-zen. Fonger betonte auch die Rolle derSchulpolitik. „Damit Jugendliche ihreChance auf Ausbildung auch erreichenkönnen, muss deren Ausbildungsreifespürbar verbessert werden“, sagte er.

Im Bereich der HandwerkskammerBremen gab es zum Stichtag 31. Märzeinen Rückgang an Ausbildungs-Neu-verträgen von circa sechs Prozent. EineSchlussfolgerung auf die Gesamtent-wicklung im Handwerk könne damitnoch nicht gezogen werden. Trotz derKrise sei einer Umfrage zufolge die Be-

reitschaft zur Ausbildung im Handwerknach wie vor hoch, hieß es weiter.

Hans-Uwe Stern, Geschäftsführerder Agentur für Arbeit Bremen, verwiesdarauf, dass in Bremen angeboteneAusbildungsplätze in hohem Ausmaßauch von jungen Leuten aus dem Bre-mer Umland nachgefragt würden. Aus-bildung sei trotz schwierigerer wirt-schaftlicher Rahmenbedingungen einwichtiges Thema zur Zukunftssiche-rung für die Unternehmen. Entspre-chend gering falle der Rückgang desAusbildungsplatzangebotes aus. �

Lehrstellenbörse der Handelskammer

Die bremische Wirtschaft hat in denvergangenen Jahren ein hohes Ausbil-dungsengagement bewiesen. Unter-nehmen dürfen in ihren Anstrengun-gen aber nicht nachlassen, so die Han-delskammer ; im Gegenteil, trotz der an-gespannten wirtschaftlichen Situationmüssten gerade auch die betrieblichenAusbildungen gestärkt und mehr Aus-bildungsplätze angeboten werden.Durch die Bereitstellung von Ausbil-

Ausbildungsmarkt in Bremen stabil Partner des Ausbildungspaktes ziehen positive Bilanz – Weitere Anstrengungen nötig

KontaktUnternehmen

können Ausbil-dungsplätze dem

Arbeitgeberserviceder Agentur für Arbeit Bremen

melden: Telefon1801 66 44 66,

bremen.ausbil-dungsvermittlung@

arbeitsagentur.de.

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6.2009 Wirtschaft in Bremen | 35

dungsplätzen trügen die Unternehmennicht nur zum Erfolg des regionalenPaktes für Ausbildung und Fachkräf-tenachwuchs bei, sondern die bremi-sche Wirtschaft beweise damit auch,dass sie sich ihrer sozialen Verantwor-tung gegenüber den jungen Menschenbewusst sei und ihr gerecht werde. DieHandelskammer appelliert daher andie Unternehmen: „Unterstützen Sieden Ausbildungspakt und stellen Sie indiesem Jahr weitere oder zusätzlicheAusbildungsplätze bereit. Leisten SieIhren Beitrag zur Verbesserung der Aus-bildungsplatzsituation und melden unsIhre freien Lehrstellen.“

Die Lehrstellenbörse der Handels-kammer Bremen bietet allen ausbilden-den Unternehmen die Möglichkeit, ihrAusbildungsplatzangebot zu veröffent-lichen. Die Betriebe können ihre Einträ-ge selbst verwalten und darüber hinausin der Bewerberdatenbank recherchie-

ren. Um diese kostenfreien Funktionenzu nutzen, müssen sie sich lediglichunter www.handelskammer-bremen.deregistrieren.

Die Lehrstellenbörse bietet folgendeFunktionen: Jugendliche können nachfreien Lehrstellen und Praktikumsplät-zen suchen sowie Informationen zuAusbildungsberufen abrufen; Arbeitge-ber können freie Lehrstellen über dasKontaktformular unter der Rubrik „Ser-vice für Ausbildungsbetriebe“ meldenund Praktikumsplätze über das Kon-taktformular anbieten. Lehrstellen undPraktikumsplätze können Unterneh-men aber auch der HandelskammerBremen schriftlich bzw. telefonisch mit-teilen. �

KontaktFrank D. Lutz, Telefon 0421 3637-282,[email protected]

Wirtschaftsjunioren helfen bei Bewerbungen Die Wirtschaftsjunioren Bremen starten eine Bewer-bungsinitiative für Schülerinnen und Schüler. „Wir möch-ten junge Menschen besser auf den Einstieg ins Berufs-leben vorbereiten“, sagt Thomas Gerkmann, Leiter desArbeitskreises „Schule und Wirtschaft“und Geschäfts-führer des Handelsunternehmens F. Undütsch. „Aus die-sem Grund haben wir Bewerbungstrainings entwickeltdie wir regelmäßig für Jugendorganisationen und Schu-len anbieten werden.“ Den Anfang machte die Jugend-feuerwehr: Junge Unternehmer und Führungskräfte in-formierten knapp 20 Mädchen und Jungen aus den Ju-gendfeuerwehren auf der Hauptfeuerwache am Wan-drahm darüber, worauf es bei einer Bewerbung für einPraktikum oder einen Ausbildungsplatz ankommt undwie man sich in Bewerbungsgesprächen verhält. „Wirdenken, dass es besonders wichtig ist, dass die jungenMenschen berufliche Perspektiven entwickeln. Dennwer weiß, was er will, hat auf dem Arbeitsmarkt ohneZweifel bessere Chancen“, sagte Gerkmann. �

Kontakt Thomas Gerkmann, [email protected]

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Schülerfirmen-Messeim World Trade CenterSchule kann richtig Spaß machen. Vorallem dann, wenn man die wirklichwichtigen Dinge des Lebens lernt – zumBeispiel wie die Berufswelt funktio-niert. Um das und etwas über die eige-nen Fähigkeiten herauszufinden, enga-gieren sich viele Jugendliche in Schüler-firmen. Dort lernen sie, ein kleines Un-ternehmen zu führen, sie planen, pro-duzieren und verkaufen – genauso wiees „echte“ Unternehmen machen.

Bei der Schülerfirmen-Messe am 8.Mai im World Trade Center stellten 32Schülerfirmen aus Bremen und der Me-tropolregion ihre Produkte und Dienst-leistungen der Öffentlichkeit vor. Mehrals 800 Besucher ließen sich von derFülle des Angebots beeindrucken. Ver-treten waren bei dieser ersten Schüler-firmen-Messe im Nordwesten Firmenaus Grundschule, Sekundarschule, För-derzentren, Berufsbildenden Schulenund der Gymnasialen Oberstufe.

Eine Jury wählte die drei schönstenMessestände aus: die SchülerfirmenMetallic der Berufsbildenden SchulenWildeshausen und Kostbar der Schulean der Dudweilerstraße sowie die Achi-mer Schülerfirma. �

Lernort Praktikum: Neuer Schwung für Schülerpraktika Um die Berufswahl und Ausbildungsreife zu verbessern,werden Schüler in Bremen künftig mehr Zeit in betrieb-lichen Praktika und/oder in den Werkstatt-Phasen ver-bringen. Dabei sollen sie ihre individuellen Vorausset-zungen für ein bestimmtes Berufsfeld erkunden und da-rauf ihre weitere Berufs- und Arbeitsorientierung auf-bauen. Betriebe wiederum können durch ein „gelun-genes“ Praktikum potenzielle Auszubildende kennen ler-nen, den Jugendlichen Einblicke ins Arbeitsleben vermit-teln und so zu einer soliden Basis ihrer Berufsorientie-rung beitragen.

Das ist das Ideal, in der Praxis wird das Schülerprak-tikum eher als Belastung denn als nützliches Instrumentfür beide Seiten gesehen. Die Bremer Bildungsbehördewill daher die Qualität der Betriebspraktika verbessernund den Nutzen erhöhen. Helfen soll hier das EU-Projekt„Arbeits- und Berufsorientierung für die Zukunft – Lern-ort Praktikum“ („ABO für die Zukunft“). Ziel ist es, einen„Baukasten“ für die Berufsorientierung und das Praxis-lernen zu entwickeln, der Vorbereitung, Durchführungund Nachbereitung des Praktikums verbessert. Lehrkräf-te aus elf Schulen in Bremen und Bremerhaven bereitendiesen Baukasten derzeit vor.

Betreut wird das Projekt vom Institut Arbeit und Wirt-schaft (IAW) an der Universität Bremen. Erwartungen,Anforderungen und Erfahrungen der Unternehmen, sodas IAW, sollen im „Baukasten“ berücksichtigt werden.Denn nur so können Praktika auf die realen Bedingun-gen im Betrieb abgestimmt und vielleicht Türen wiedergeöffnet werden.

„Viele Betriebspraktika werden in mittelständischenUnternehmen geleistet und stellen natürlich auch einezusätzliche Belastung für die Unternehmen dar“, sagtGerlinde Hammer, Forschungsleiterin der AbteilungQualifikationsforschung und Kompetenzerwerb im IAW.„Deshalb ist es für uns umso wichtiger, dass wir von denBetrieben erfahren, was sie leisten können und wollen.“So gehe es zum Beispiel darum, zu beurteilen, ob sichder Schüler für den im Praktikum erkundeten Berufeigne oder nicht. Die Bewertung des Praktikanten durchden Betrieb sei für die Jugendlichen eine gute Basis fürihre zukünftigen Lernstrategien. Aber welche Bewertun-gen und Feed-back-Verfahren können in den Betriebenerfolgen? Welche Sozialkompetenzen erwarten die Ar-beitgeber tatsächlich? �

Das Institut sucht den Austausch mit Unternehmen. Ein Kontakt kann überdie Website www.abo-beruf.de hergestellt werden. Interessierte können auch ein Werkstattgespräch im Landesinstitut für Schule besuchen(18. Juni, 16:00 Uhr).

36 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

ZUKUNFTBILDUNG

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Die Schülerfirma fAIRreisenin der Ausstellung Girls’Day verändert

BerufswahlverhaltenBeim neunten Girls'Day – Mädchen--Zukunftstag im April erkundeten bun-desweit mehr als 126.000 Schülerin-nen Technik und Naturwissenschaften.Die Beteiligung von Betrieben, Hoch-schulen und Forschungseinrichtungenstieg seit dem Start der Aktion im Jahr2001 kontinuierlich auf mehr als 9.000Veranstaltungen zum Girls'Day 2009.In Bremen gab es 99 Veranstaltungenund 1.595 Plätze für Mädchen. Dasgrößte offene Girls-Day-Programm imLand Bremen bot wiederum die Univer-sität Bremen mit 22 Projekten an. Mehrals 250 Schülerinnen besucht die Uniund lernten die unterschiedlichen Ar-beitsbereiche kennen.

„Gerade für jüngere Mädchen be-deutet der Girls’Day, mit Spaß etwas zuentdecken. Deshalb muss es das wich-tigste Ziel aller Verantwortlichen beimGirls’Day sein, diesen Schwung zu be-wahren“, sagte die Zentrale Frauenbe-auftragte der Universität, Brigitte Nag-ler. „Die Universität Bremen tut alles,um die Schülerinnen mit ihren Interes-sen ernst zu nehmen.“ Tatsächlich gebees mit dem Girls’Day eine wenn auchlangsame, so doch erkennbare Verän-derung im Berufswahlverhalten vonjungen Frauen in Deutschlan; das wie-sen bundesweite Evaluationen der Ver-anstaltungen nach.

Auch die OHB-System AG gewährtbereits seit Jahren jungen Mädchen am

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Girls’Day Einblick in die Praxis von naturwissenschaftlichen, technischenund techniknahen Ausbildungen undStudiengängen. „Der Frauenanteil ineinem so technologielastigen Unter-nehmen wie unserem ist leider gering“,sagt Personalleiter Jan Butenhoff. „Esist nicht einfach, gut ausgebildete In-genieurinnen für die Raumfahrt zu ge-winnen. Wir würden gern mehr Frauenfür die spannenden Aufgaben unseresUnternehmens einstellen. Aber dieMäd⁄chen müssen die Raumfahrt fürsich entdecken. Wir können ihnen nuraufzeigen, dass es hier auch für siespannende Aufgaben und echte Karrie-rechancen gibt." �

In diesem Jahr gab es bundesweit 9.000

Veranstaltungen am Mädchen-Zukunftstag.

MINT: Coaching für den FührungsnachwuchsSie wollen Projektleiterin in der Indus-trie werden, eine Forschungsabteilungleiten oder eine wissenschaftliche Kar-riere aufbauen – Bachelorstudentinnenauf dem Weg in Führungspositionenstellen sich oft die Frage: Soll ich nachdem Studienabschluss direkt eine Ar-beit aufnehmen oder ein Masterstudi-um anschließen? Für eine solche Ent-scheidung gibt es bisher in Deutsch-land nur wenig Unterstützung.

Mit dem Beginn des Sommersemes-ters startet in der Universität Bremenein bundesweit einmaliges Coaching-programm (MINT) speziell für Bachelor-studentinnen der technischen und na-turwissenschaftlichen Studiengänge.17 Studentinnen aus den Studiengän-gen Biologie, Chemie, Informatik, Geo-wissenschaften, Wirtschaftsingenieur-wesen, Systems Engineering und Pro-duktionstechnik nehmen das zweise-mestrige Lehrangebot wahr.

Im MINT-Coaching können sie Stra-tegien entwickeln, um fachliche und

personelle Verantwortung zu erhaltensowie Gestaltungsspielräume im Berufvorzubereiten. Zugleich klären sie ihreindividuellen Perspektiven. Die Abkür-zung MINT steht für die speziellen Be-lange der Fachgebiete Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaft und Tech-nik. Durch eine Kombination vonCoaching und Lehrveranstaltungen be-reitet das Programm auf Führungsposi-tionen vor.

Weibliche Fach- und Führungskräftein technischen und natur-wissenschaftlichen Be-rufsfeldern müssen sichspezifischen Anforderun-gen im Berufsleben stel-len. Dienstreisen, länger-fristige Auslandsaufent-halte, Mitarbeit in interna-tionalen Projektteams, Fa-milienphasen oder Bil-dungsauszeiten erfordernunter anderem ein hohesMaß an Medien- und Kom-munikationskompetenz.Das MINT-Programm um-fasst zehn Präsenztrai-

nings, weiterhin erproben die Teilneh-merinnen im begleitenden E-Learning-Modul das selbstgesteuerte Arbeiten in virtuellen Netzwerken. Die Studen-tinnen bauen zudem förderliche Koope-rationen für ihre berufliche Entwick-lung auf. �

InformationUniversität Bremen, Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik,Jasmin Döhling-Wölm,Telefon: 0421 218-64465,[email protected]

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WIRTSCHAFTGLOBAL

Lateinamerika – Perle in der Krise?Nach dem Auftakt im Dezember 2008hat sich das Unternehmernetzwerk La-teinamerika der Oldenburgischen Indus-trie- und Handelskammer (IHK), derHandelskammer Bremen und der Indus-trie- und Handelskammer Bremerhavenim April zum zweiten Mal getroffen.Das Thema der Veranstaltung in Bre-men lautete „Brasilien, Chile, Peru,Kuba – Perlen in der Krise?“

Christoph Schmitt, Geschäftsführerdes Lateinamerikavereins in Hamburg,sieht die Boomphase des Halbkonti-nents durch die Wirtschaftskrise unter-brochen. Allerdings sei Lateinamerikainsgesamt – besser als in früheren Jah-ren – für die aktuelle Krise gewappnet.In Nischenmärkten seien nach wie vorgute Geschäfte möglich. Heinz-PeterCaspari, Geschäftsführer der Tradis Informationssystem Produkthandels-gesellschaft mbH in Rastede, gibt sichfür Peru optimistisch. „Vom Konsum hergibt es derzeit keine Rezession. Deut-sche Produkte sind immer noch ge-fragt“, sagte er.

Karl Wessels, Geschäftsführer derBrötje Schaumtechnik GmbH & Co. KG,Rastede und Vorsitzender des Export-leiterkreises der Oldenburgischen IHK,ist bisher noch nicht in Lateinamerikaaktiv. „Wir sehen uns derzeit in Brasi-lien um“, sagt er. Die persönlichen Er-fahrungen anderer Unternehmer zuhören, sei daher ein guter Nutzwert sol-cher Netzwerke. �

Kontakt Oldenburgische IHK, Felix Jahn, Telefon 0441 2220-207, [email protected]

Der Handel mit den europäischenNachbarländern bildet das solide

Fundament des ExportweltmeistersDeutschland. 2008 betrug der Anteilder EU-Länder an den gesamten deut-schen Einfuhren 58,4 Prozent, bei denAusfuhren waren es 63,6 Prozent. Diejungen EU-Mitgliedsländer bieten neueGeschäftspotenziale und an den östli-chen und südlichen Grenzen des euro-päischen Binnenmarktes entwickelnsich zudem aussichtsreiche Zukunfts-märkte. Deswegen ist der Außenwirt-schaftserfolg im alten und neuen Eu-ropa der Fokus des 8. Deutschen Au-ßenwirtschaftstages. Er findet am 24.und 25. November im Congress Cen-trum Bremen statt.

Besonderes Augenmerk gilt Frank-reich; der französische StaatspräsidentNicolas Sarkozy wurde eingeladen, denAußenwirtschaftstag zu eröffnen. Dis-kutiert werden auf dem Kongress The-men wie die Außenwirtschaftsförde-rung, Logistik, Finanzierung und Absi-cherung, rechtliche Aspekte und dieZielmärkte Mittel- und Südosteuropasowie der Mittelmeerraum.

Traditionell wird auf der Veranstal-tung der Preis der Deutschen Außen-wirtschaft verliehen. Er kürt heraus-ragende Leistungen mittelständischerUnternehmen im internationalen Ge-schäft und ist einzigartig in Deutsch-land. Der Preis ist ideeller Natur, derPreisträger erhält eine Bronze-Skulpturin Form einer offenen, der Welt zuge-wandten Hand. Die Bewerbungsfristläuft bis zum 23. Oktober. Bewerbun-gen sind zu richten an die Messe Bre-men (Ernst Rieso, [email protected], Telefon 0421 3505-405).

Hinter dem Deutschen Außenwirt-schaftstag stehen neben dem Bundes-wirtschaftsministerium die großen deut-schen Wirtschaftsverbände, wie diedeutschen Auslandshandelskammernund der Deutsche Industrie- und Han-delskammertag. Auf Bremer Seite ge-hören die Handelskammer Bremen undder Senat zu den Trägern. Veranstalte-rin ist die Messe Bremen. �

Der 8. Deutsche Außenwirtschaftstagfindet am 24. und 25. November im MesseCentrum Bremen statt. Infos unter www.aussenwirtschaftstag.de

Außenwirtschaftstag 2009: Der Handel mit europäischen Nachbarn

Deutsch- kasachischeRaumfahrttage bei OHB Anfang Mai fanden in Bremen dieDeutsch-Kasachischen Raumfahrttagestatt. Die OHB-System AG hatte hoch-rangige Vertreter der Raumfahrtagen-turen und -industrien beider Länder ein-geladen, um über Potenziale und mög-liche Kooperationen zu sprechen. DenHintergrund bildet das erste Kasachs-tan-Jahr in Deutschland. �

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Neue Potenziale erkunden:Delegation reist nach SüdafrikaDie Handelskammer Bremen bereitet in Kooperation mit der Ol-denburgischen IHK, der IHK Bremerhaven und der IHK Stade einebranchenübergreifende Unternehmerreise nach Südafrika vor. Siefindet vom 4. bis 11. November statt und hat das Ziel, Geschäfts-potenziale für norddeutsche Firmen am Kap aufzeigen. Im Mittel-punkt der Reise stehen die Vermittlung von Geschäftskontaktenund Kooperationsgespräche mit südafrikanischen Unternehmen.Zudem werden Unternehmen und Institutionen in Pretoria/Johannesburg, Kapstadt, East London und Durban besucht. �

InformationAnja Reinkensmeier, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-247,[email protected]

Kandidaten diskutierenim Schütting über EuropaWie kann Bremen seine Interessennach der Europawahl am 7. Juni inBrüssel definieren und stark vertreten?Welche Chancen und welche Hürdenerwarten den bremischen Wirtschafts-standort in der kommenden Legislatur-periode des Europäischen Parlaments?Diese und andere Fragen standen imMittelpunkt einer Podiumsdiskussion,zu der die Handelskammer Mitte Maiaus Anlass der Europawahl ins HausSchütting geladen hatte. Die BremerKandidaten (im Bild) stellten ihre Posi-tionen und Forderungen vor; auch war-ben sie für eine hohe Wahlbeteiligung. �

Polen und Tschechienprofitieren von der EU Die Einfuhren aus den 2004 der Euro-päischen Union beigetretenen zehnneuen Mitgliedstaaten (Estland, Lett-land, Litauen, Malta, Polen, Slowakei,Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zy-pern) nach Deutschland sind von 2003bis 2008 um 52,4 Prozent von 57,6 Mil-liarden Euro auf 87,9 Milliarden Eurogestiegen. Wie das Statistische Bundes-amt (Destatis) weiter mitteilte, stamm-ten 82,3 Prozent dieser Einfuhren ausnur drei neuen Mitgliedstaaten, näm-lich Tschechien, Polen und Ungarn. ImRanking der wichtigsten Handelspart-

ner Deutschlands lagen Tschechienund Polen im Jahr 2008 auf den Plät-zen elf und zwölf, Ungarn auf Rang 16.Die Ausfuhren deutscher Waren in diezehn neuen EU-Mitgliedstaaten belie-fen sich im Jahr 2008 auf 105,2 Milli-arden Euro und hatten damit einen An-teil von 10,6 Prozent an der deutschenGesamtausfuhr. 2003 hat dieser Anteilnoch bei 8,5 Prozent gelegen. Auchausfuhrseitig spielen Polen, Tschechienund Ungarn die größte Rolle. Alleinnach Polen wurden Waren im Wert von40,1 Milliarden Euro geliefert. Im Vor-dergrund stand 2003 wie auch 2008der Handel mit Kraftfahrzeugen undKraftfahrzeugteilen. �

(v.l.) Dr. MagnusBuhlert (FDP), Dr. Helga Trüpel(Bündnis 90/DieGrünen), Dr. MaryPapaschinopoulou(AG norddeut-scher IHKn inBrüssel), KarinJöns (SPD) undHartmut Perschauin Vertreung deserkrankten CarlKau (CDU).

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40 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

NEUECHANCEN

Dumm gelaufen: Einmal hatte derMechaniker einer HamburgerFirma nicht richtig aufgepasst –

und schon war ein komplexes Alumi-niumgehäuse für eine Spezialanwen-dung hinüber. Durch einen kleinen Feh-ler beim Fräsen wurde zu viel Materialabgetragen, und die Maße stimmtennicht mehr. „Normalerweise hätte dasBauteil im Wert von rund 15.000 Euronur noch Schrottwert gehabt“, sagtChristian Walz, Geschäftsführer der inHuchting ansässigen Firma Innojoin.„Doch einer unserer Stammkunden hatden Hamburgern den Tipp gegeben,sich mal an uns zu wenden – und wirkonnten das zu viel entfernte Materialzu einem Bruchteil der Kosten wiederanschweißen. Und zwar so, dass dasBauteil dem Urzustand wieder zu 100Prozent entsprach!“

Kaum Verzug dank der geringen Wärme

Wenn Christian Walz über Schweißenredet, meint er nicht das „normale“Schweißen mit Schutzgas oder Elektro-den. Vielmehr redet er über das Laser-schweißen – einer immer noch jungenTechnologie, die enorm viele Vorteile

hat. Vor allem ist es die hervorragende,punktgenaue Dosierbarkeit der Ener-giemenge, die dieses Verfahren so in-teressant macht. „Dadurch lassen sichbesonders genaue Schweißergebnisseerzielen. Der Wärmeeintrag in denGrundstoff, zum Beispiel einen Stahloder eine Legierung, ist minimal – esgibt also kaum Verzug oder Schädi-gung des Grundwerkstoffes durch zugroße Hitze“, erläutert der Geschäfts-führer. Auch sei das Laserschweißenwesentlich flexibler: Es können auchschwer zugängliche Stellen bearbeitetwerden; exakte und feine Schweißnäh-te erlauben es, selbst filigrane Struktu-ren zu reparieren oder zu verändern.Und schließlich ist das Innojoin-Systemmobil – schnell in einen Transporter ver-laden, kann kurze Zeit später am neuenOrt mit dem Laser geschweißt werden.

Immer wieder ist das Bremer Unter-nehmen dabei „Retter in der Not“:Wenn in der Industrie beispielsweiseformgebende Werkzeuge einen Risshaben oder etwas aus ihnen herausbricht, ist schnelle Hilfe gefragt. „Bei in-tensiven Fertigungsprozessen gibt esviel Verschleiß, da kommen immer wie-der Schäden an Werkzeugen vor. Wirhaben die Möglichkeit, die Bauteile mit

Schweißgut so aufzufüllen, dass einLoch an der falschen Stelle schnell wie-der verschwunden ist“, sagt Walz.

„Ein Beispiel ist die Jahreszahl, dieim Automobilbereich in Spritzgussfor-men in Bauteile eingebracht wird.Wenn das neue Jahr beginnt, kannman ja ein 15 Tonnen schweres Werk-zeug für viele tausend Euro nicht ein-fach aussortieren. Ohne das Werkzeugzu schädigen, füllen wir die Jahreszahlso auf, als wäre sie nie da gewesen –und dann wird das neue Jahr dort alsForm eingefräst.“ Was sich einfach an-hört, ist äußerst komplex – schließlichkommt es hier auf Millimeter an. UndLaserschweißen kann eine Sache vongroßer Feinheit sein: Auch Mikrostruk-turen – etwa bei der Herstellung vonSensoren – lassen sich damit nochschweißen.

Vierzigtonner mit Kolbenstangen

Doch seit 2008 ist es auch möglich,dass ein Vierzigtonner durch Huchtingrollt, um lange Bauteile in die Firma zubringen – genauer gesagt zu der imgleichen Haus ansässigen Schwesterfir-ma Innoteq, die Walz zusammen mit

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Geschäftsführer Christian Walz, (oben) Beschichtungeiner Kolbenstange miteinem Verschleißschutzdurch Laserschweißen

Laserschweißen und Laserbearbeitungsind die Spezialität der jungen Bremer Firma Innojoin GmbH & Co. KG und ihrer Schwesterfirma Innoteq GmbH & Co. KG.Der gebürtige Bremer Christian Walz studierte bis 1998 an derUniversität Bremen Produktionstechnik und arbeitete danachzunächst für das Bremer Institut für angewandte Strahltechnik(BIAS), das sich unter anderem auf die Entwicklung des Laser-schweißen spezialisiert hat. Von 2002 bis 2004 war Walz imAusland tätig, beim Fraunhofer-Institut für Werkstoff- undStrahltechnik (IWS). Nach seiner Rückkehr startete der Hanse-städter zunächst ein Ingenieurbüro, schon neun Monate späterhob er die Innojoin GmbH & Co KG aus der Taufe und beschäf-tigt heute – zusammen mit der Innoteq – bereits sieben Mitarbeiter.

RETTER IN DER NOTOb Mikrostrukturen oder lange Werkstücke: Die Bremer Firmen

Innojoin und Innoteq reparieren und bearbeiten Bauteile im Laser-schweißverfahren. Von KAI UWE BOHN

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6.2009 Wirtschaft in Bremen |41

Methodenpass – Von derIdee zum MarkterfolgNeue Workshop-Reihe zur Stärkung der Innovationskraft

Die Handelskammer Bremen bietet abSeptember eine neue Veranstaltungs-reihe an. Es geht um den „Methoden-pass Innovation“, der die Innovations-fähigkeit von Unternehmen stärkensoll. Zehn eineinhalbtägige Workshops(jeweils am Wochenende) sind geplant.Dozenten sind erfahrene Praktiker, Be-rater und Unternehmer.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Un-ternehmen hängt mehr denn je vonihrer Fähigkeit zur Innovation ab. NeueProdukte und neue Dienstleistungensind Umsatzbringer. Daher müssen dieVerantwortlichen im Unternehmen mitneuen, marktorientierten Ideen die Zu-kunftsfähigkeit ihrer Unternehmen si-chern. Das ist leichter gesagt als getan,denn es braucht methodisches undstrategisches Innovationsmanagementin Verbindung mit systematischer Pro-blemlösung und Quality-Engineering.

„Dazu trägt aus unserer Sicht ein in-novatives, präventives und robustesEntwicklungsmanagement für die Pro-dukte und Prozesse von morgen bei“,sagen Dr. Carsten Gundlach und Mi-chael Dietzsch. Sie sind Referenten fürInnovations- und Technologieberatungder IHK-Innovationsberatung Hessenin Kassel. Sie wollen mit dem „Metho-denpass Innovation“ Verständnis fürden Gesamtprozess der Produktentste-hung (PEP) von der Entwicklung bis zurVermarktung wecken. Das Konzept zie-le auf moderne Führungs- und Innova-tionsfähigkeit. Es sei ganzheitlich orien-tiert und interdisziplinär aufgebaut.

„Wir wollen die Teilnehmer in dieLage versetzen, die für ihr Unterneh-men wichtigen Innovationen zielorien-tiert, systematisch, präventiv und kon-sequent zu realisieren.“ Der Methoden-

pass fördere Kreativität, Persönlichkeitund Prozesskompetenz. Der intensiveErfahrungsaustausch mit Praktikernund Wissenschaftlern unterschiedli-cher Branchen und Fachbereiche ver-mittele Kenntnisse und Kernkompeten-zen zur Umsetzung dieser Methoden imbetrieblichen Alltag. Zielgruppe sindIngenieure, Betriebswirte, Naturwissen-schaftler, Informatiker, Marketing-Spe-zialisten, aber auch alle Führungs- undFachkräfte, die Veränderungsprozesseplanen. Das Teilnahmeentgelt beträgtpro Veranstaltung 295 Euro. �

InformationHandelskammer Bremen, Gerd Neubauer, Telefon 0421 3637-230, [email protected]

Die Workshop-Themen und Termine 2009/2010

• Innovationsmanagement im September 2009

• Projektmanagementim Oktober 2009

• Kreativitätstechnikenim November 2009

• QFD Quality Function Deploymentim Dezember 2009

• TRIZ Theorie des erfinderischen Problemlösensim Januar 2010

• Target Costing (Zielkosten-kalkulation) im Februar 2010

• Wertanalyseim März 2010

• FMAE Failure Mode and Effects Analysis im April 2010

• DoE Design of Experimentsim Mai 2010

• KVPim Juni 2010

seinem in den USA lebenden PartnerStephan Nägeler betreibt. Bei Innoteqgeht es um das Laserschweißen im Gro-ßen. „Bauteile bis zu 19 Metern Längesind für uns kein Problem“, so Walz.Wichtiger Kunde ist hier die Offshore-Erdölindustrie: In der großen Innoteq-Halle werden Verschleiß- und Korro-sionsschutzschichten auf Hydraulik-Kolbenstangen für Ölbohrplattformengeschweißt. Auch hier sind nur minima-ler Verzug sowie eine äußerst feste Ver-bindung der Schutzschichten mit demTrägermaterial die Vorteile dieserSchweißtechnik. Die Schichten habeneine Lebensdauer von zehn Jahren undmehr – ein Vielfaches dessen, was frü-her mit den aufgebrachten Hartchrom-Schichten erzielt werden konnte.

In Europa kann das sonst keiner

„Derzeit sind wir europaweit die ein-zigen, die solche großen Abmessungenlaserschweißen können“, sagt ChristianWalz. Selbst aus den USA, aus Frank-reich und Großbritannien werden schwe-re Bauteile nach Bremen gebracht, wodie Lkw direkt bis zur Schweißanlage indie Halle fahren können. Mit zwei gro-ßen Kränen werden die Wellen oderStangen dann entladen.

Obwohl die Innoteq derzeit auf-grund der Weltwirtschaftskrise eineleichte Abkühlung im Auftragseingangsieht, wird in diesen sehr zukunftsträch-tigen Sektor investiert: Im Laufe diesesJahres wird eine weitere dieser Großan-lagen installiert, um 2010 dauerhaftim Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten zukönnen. Innojoin wiederum ist im nord-deutschen Raum mit dem „Laser-schweißen im kleinen“ führend, hat je-doch aufgrund eines ausgezeichnetenRufes auch zunehmend Kunden in an-deren Teilen Deutschlands. „Wer mituns zufrieden ist, empfiehlt uns weiter– und das waren bisher fast alle Kun-den“, so Walz. „Wir bleiben auf Wachs-tumskurs!“ �

InformationInnojoin GmbH & Co. KG, Christian Walz, Telefon 0421 835178-11,[email protected], www.innojoin.de

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42 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

NEUECHANCEN

Der Adressraum im Internet ist begrenzt. Für Unternehmenwichtig: Voraussichtlich zumJahreswechsel können Firmenihre Marke oder ihren Unterneh-mensnamen als Top-Level- Domain registrieren.

Die Internet Corporation for As-signed Names and Numbers(ICANN), die für die zentrale

Verwaltung der Top-Level-Domains ver-antwortlich ist, wird im kommendenJahr Bewerbungen für neue Top-Level-Domains annehmen. In einem mehr-jährigen Entwicklungsprozess wurdenRichtlinien für die Vergabe entwickelt.Danach können erstmals auch Unter-nehmen ihre Namen und Marken nachdem Muster .MARKE oder .FIRMA alsTop-Level-Domain registrieren. Vorstell-bar sind damit Bewerbungen beispiels-weise für Endungen wie .BAYER, .ASPI-RIN oder .PHARMA.

ICANN will damit den Wettbewerbder beteiligten Marktteilnehmer för-dern und im Netz für mehr Auswahlund Vielfalt sorgen. Während einesZeitraums von 45 Tagen, der lautICANN voraussichtlich Ende des 4.Quartals 2009 bzw. spätestens im 1.Quartal 2010 sein wird, werden Unter-nehmen und Organisationen Bewer-bungen für eine Top-Level-Domain ein-reichen können. Diese Möglichkeitsteht jeder etablierten Organisationund jedem Unternehmen frei.

Unter strategischen Gesichtspunk-ten wie Markenschutz, Markenausbauund Sicherheit der Online-Kommunika-tion sollten sich Unternehmen deshalbjetzt mit dem Thema einer eigenen.MARKE- oder .FIRMA-Top-Level-Domain

beschäftigen und prüfen, welche Ein-satzmöglichkeiten sich für das eigeneGeschäft ableiten lassen. Wer zuerst.MARKE oder .FIRMA beantragt, erhältmit hoher Wahrscheinlichkeit den Zu-schlag dafür.

Die Bewerbung bei ICANN kostetvoraussichtlich ca. 185.000 US-Dollar;hinzu kommen weitere Kosten für Bera-ter, Technik und Betrieb, so dass mitmindestens 300.000 Euro an Gesamt-kosten bis zum Start der eigenen Top-Level-Domain gerechnet werden muss.

Eine eigene Top-Level-Domain dientdem Schutz und Ausbau der Marke undkann damit die Markenstrategie sinn-voll unterstützen. Sie verhilft der Markebzw. dem Unternehmen zu einer he-rausgehobenen globalen Sichtbarkeit,unterstützt das Markenimage undstellt so einen echten Wettbewerbsvor-teil dar. Damit ist die eigene Top-Level-Domain ideal für die Digitalisierungs-strategie von Marken geeignet. Zudemhilft sie bei der Vereinheitlichung derglobalen Kommunikation für das Un-ternehmen sowie seine Produkte undServices.

Mit der eigenen Top-Level-Domainlässt sich ein sicherer Namensraum fürdas Unternehmen und seine Mitarbei-ter und Kunden schaffen. Da sich dieDomains unter der Kontrolle des Unter-nehmens befinden, werden Betrugsver-suche mit Domains erschwert und dasSpam-Aufkommen vermindert. Durchdie Nutzung neuer Verfahren zur Sig-nierung von Domains (DNSSEC) lassensich die Sicherheit im Unternehmenund das Vertrauen der Kunden in seinedigitalen Dienste weiter erhöhen.

Die eigene Endung verhilft aberauch zu Unabhängigkeit von existieren-den Top-Level-Domains. Die leidigeFrage nach der Verfügbarkeit von ge-wünschten Domains für Marketingak-tionen, Produkte und Dienstleistungengehört der Vergangenheit an.

Was ist zu beachten?Prinzipiell können Bewerbungen fürjeden Begriff als Top-Level-Domain ab-gegeben werden; jede Kombinationaus mindestens drei Buchstaben istmöglich. Es gibt allerdings einige Ein-schränkungen; so darf eine Buchsta-benkombination keine „verwirrende“Ähnlichkeit mit bestehenden Top-Level-Domains haben (com vs c0m) undkeine Rechte Dritter verletzen; auch of-fenkundige Verstöße gegen grundsätz-liche Vorstellungen von Moral undguten Sitten haben keine Chance aufZulassung. Gewisse Einschränkungenbestehen auch bei der Nutzung vongeografischen Namen.

Die Unternehmen müssen umfang-reiche Bewerbungsbedingungen erfül-len. Diese umfassen drei Bereiche: dassich bewerbende Unternehmen selbst,den Businessplan für den Betrieb derTop-Level-Domain sowie das technischeKonzept. Insbesondere Businessplanund technisches Konzept haben fürICANN große Bedeutung, da die Orga-nisation für die Stabilität des Namens-raumes im Internet verantwortlich istund deshalb sicherstellen muss, dassnur auf Langfristigkeit, Seriosität undwirtschaftlichen Erfolg ausgerichteteTop-Level-Domains dem Namensraumhinzugefügt werden.

Am Ende eines erfolgreichen Bewer-bungsverfahrens steht der Abschlusseines Vertrages zwischen dem Bewer-ber und ICANN. Dieser regelt techni-sche und ökonomische Parameter fürdie künftige Zusammenarbeit.

Unternehmen, die eine eigene Top-Level-Domain beantragen wollen, soll-ten sich durch ICANN- und Domain-Ex-perten unterstützen lassen, da sich diekomplexe ICANN-Organisation und derBewerbungsprozess Newcomern nichtohne weiteres erschließen. Dies istumso wichtiger, als rechtzeitiges Lobby-ing für spezifische Top-Level-Domain-Konzepte als auch die Vorbereitung derBewerbung dringend zu empfehlen ist,damit es nach Abgabe der Bewerbungkeine Überraschungen gibt. �

BESSERER MARKENSCHUTZIM INTERNET Von DIRK KRISCHENOWSKI, DOTZON GmbH

Derzeit gibt es ca.240 Länderendungenwie .DE oder .UK und

21 beschreibende Endungen wie .COModer .TRAVEL. Diese

Endungen werdenauch als Top-Level-

Domains bezeichnet.

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44 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

NEUECHANCEN

Hightech-Textilien auf der Hannover-MesseDas Bremer Unternehmen Statex unddie Forscher des Mobile Research Cen-ters (mrc) der Universität Bremenhaben auf einem Gemeinschaftsstandauf der Hannover-Messe innovativeTextil-Anwendungen für die Industrie-Produktion gezeigt. Die flexiblen, trag-baren Abschirmzelte von Statex kön-nen deutliche Kosten sparen. „Sie wer-den aus metallisiertem Gewebe gefer-

tigt und sind vielfältig einsetzbar.Immer dort, wo Präzisions-Messungenfür die spätere Produktsicherheit undQualität vorgenommen werden, kom-men die Abschirmzelte ins Spiel“, soeine Pressemitteilung. Der Vorteil: Mitden flexibel aufzubauenden Zeltenkönne direkt vor Ort geprüft werden.Damit erübrige sich der aufwändigeTransport der Testobjekte in elektromag-

netisch abgeschirmte Räume, die häu-fig in externen Instituten lägen. Schonjetzt nutzten Autobauer, Luft- undRaumfahrt-Unternehmen oder die Zu-lieferindustrie die Zelte. „Das Geheim-nis steckt im Garn“, hieß es dazu. „Jedeseinzelne Garn des verwendeten Gewe-bes ist zu 100 Prozent versilbert undmit Kupfer und Nickel metallisiert.“

Die Forscher des mrc zeigten demFachpublikum in die Kleidung inte-grierte Computer-Systeme („wearablecomputing“) und führten einen Daten-handschuh vor. Dieser wertet den Mon-tagevorgang aus, eventuelle Konstruk-tionsfehler können via Daten-Brille kor-rigiert werden. Auch in der Realitätwird zum Beispiel bei Mercedes-Benzmit „Intelligenter Kleidung“ gearbeitet,um Schweißnähte zu prüfen. �

HIGHTECH-NEWS

Hochschule und VdU:Planspiel für’s BusinessEnde April haben das Bionik-Innova-tions-Centrum der Hochschule Bremenund der Verband deutscher Unterneh-merinnen (VdU) ein Kooperationspro-jekt zum Thema Unternehmensgrün-dung in der Handelskammer vor- ge-stellt. Das vom Bildungsressort geför-derte Projekt hat das Ziel, Studierendedes Fachbereichs Bionik für eine späte-re berufliche Selbstständigkeit zu be-geistern. Dazu wurde ein Planspiel zum

„IntelligenteKleidung“ mit

Datenbrille: Bei Mercedes-

Benz wird damit schon

experimentiert.

Flexibles,tragbares

Abschirmzeltvon Statex

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Auftaktveranstaltung des Business-Plan-Wettbewerbs Bionik in derHandelskammer. Dr. Martha Pohl(r.) begrüßte die Gäste, mit dabeiVdU-Präsidentin Petra Ledendecker.

Entwurf von Businessplänen entwi-ckelt, bei dessen Ausarbeitung die Stu-dierenden von Unternehmerinnen ausdem VdU unterstützt werden. Eine Jurybeurteilt die Businesspläne und wähltdie besten Geschäftsideen aus. Derbeste Businessplan wird in diesemHerbst von der Bremer Landesbankausgezeichnet. �

hmmh: Platz 3 im E-Commerce-RankingDie hmmh multimediahaus AG aus Bre-men belegt im aktuellen New MediaService Ranking den dritten Platz imSegment E-Commerce. Das Rankingwird jährlich von den BranchenmedienWerben & Verkaufen und Horizont,dem HighText Verlag sowie dem Bun-desverband Digitale Wirtschaft heraus-gegeben. Im Gesamtranking der Multi-mediadienstleister in Deutschland er-reicht die hmmh Position 11. hmmhprofitiert vom starken Wachstum beimOnline-Handel. Er gehört seit Jahren zuden Wachstumsbranchen. Immer mehrHändler eröffnen eigene Online-Shopsund nutzen das Internet als zusätzli-chen Vertriebskanal. �

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Life Sciences Bremen: Verband im AufbruchIn den ersten drei Monaten des Jahreshat Life Sciences Bremen (LSB) – derUnternehmensverband der Life-Sciences-Unternehmen in Bremen – allein neunneue Mitgliedsfirmen gewonnen. Dazugehören so prominente Firmen wie Bru-ker Daltonik (im Bild) und Thermo Fi-sher Scientific (Bremen) – zwei der Welt-

Technik. Zudem wurde auf der Jahres-versammlung des LSB im März einneuer Vorstand gewählt, der nun ausDr. Boris Oberheitmann (Vorsitzender,Q-Bioanalytic & Sequid), Dr. Claus Be-ninga (2. Vorsitzender, Nordantec) undMarcus Lippold (Schriftführer, iito) be-steht. „Der LSB hat sich drei Hauptzie-le gesetzt. Erstens möchten wir in derÖffentlichkeit bekannter machen, dassdas Bundesland Bremen auch im Be-reich der Lebenswissenschaften (Bio-technologie, Analytik und Medizintech-nik) sehr viel zu bieten hat. Zum zwei-ten soll den LSB-Mitgliedern ermöglichtwerden, Kontakte zu anderen Unter-nehmen aufzubauen und zu erweitern.Schließlich möchten wir Ansprechpart-ner für die lokale und regionale Politiksein sowie den Mitgliedsunternehmenein Sprachrohr zur Regierung bieten“,so Oberheitmann.

Die Life Sciences sind eine der Zu-kunftsindustrien des 21. Jahrhunderts.Dem Verband gehören jetzt insgesamt18 Unternehmen an. �www.lifesciences-bremen.de

marktführer im Bereich der Massen-spektrometrie – sowie eine der erfolg-reichsten wissenschaftlichen Ausgrün-dungen im Bereich der medizinischenBildanalysesoftware, die MeVis Medi-cal Solutions AG, oder auch die Omni-lab-Laborzentrum GmbH & Co. KG.Weitere neue Mitglieder sind iito Busi-ness Intelligence, OHB-System, Poly-plan, Sequid und Wagner Analysen

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Ideenwettbewerb: Pilot-projekte ausgewählt Gesundheitssenatorin Ingelore Rosen-kötter hat die Siegerprojekte der Aus-schreibung „Gesund und selbstständigzu Hause leben“ vorgestellt. Der Ideen-wettbewerb war im Oktober 2008 vonder Senatorin und der BIG ausgerufenworden, um neue Initiativen und Ko-operationen auf dem Gebiet im Bun-desland Bremen anzustoßen. Aus 16Projektideen von 31 Unternehmen undacht wissenschaftlichen Einrichtungenermittelte die BIG mit Unterstützungdes Gesundheitsexperten Dr. Josef Hil-bert vier förderwürdige Schwerpunktemit jeweils einem Siegerprojekt.

Im Schwerpunkt Wohnquartiersma-nagement gewann das Projekt „Betreu-tes Zuhause im Quartier“ der vacances– Mobiler Sozial- und PflegedienstGmbH und der Bremer PflegedienstGmbH. Im Schwerpunkt „Wohnungsge-staltung, Technik für ein gesundheits-

orientiertes Wohnen“ wird das MobileResearch Center gemeinsam mit derBremer Heimstiftung und dem Techno-logieanbieter IGEL GmbH eine elektro-nische Serviceplattform für Bewohnervon Seniorenresidenzen („IT-ASSIST“)entwickeln.

Das für den dritten Schwerpunkt„Rehabilitation und Prävention imHaushalt“ ausgewählte Projekt mitdem Titel „Ambulante Rehabilitation“wird vom Neurologischen Rehabilita-tionszentrum Friedehorst gGmbH in Zu-sammenarbeit mit dem Bremer Soft-wareentwickler avantro GmbH durch-geführt. Im vierten Förderbereich „Pfle-gemanagement“ fiel die Wahl auf die-ses Projekt der atacama SoftwareGmbH: „Wissensbasierte Entwicklungund Einführung einer Software für Ver-sorgungsnetze und Pflegeberatungs-stellen und Pflegestützpunkte“. �

Gesundheitsmarkt expandiertDie Konjunktur lahmt, doch die Bun-desbürger bleiben in Bewegung. Dasspürt auch die Fitnessbranche, die mit640.000 neuen Mitgliedern einenHöchststand an Trainierenden verzeich-net. Dass sich dahinter mehr verbirgtals ein aktueller Hype, unterstreichendie Ergebnisse der Studie „Zukunfts-markt Körper und Gesundheit", die dasZukunftsinstitut anlässlich der FIBO-Messe in Essen präsentierte. Darin spre-chen die Forscher von einer neuen Ge-sundheitskultur, die sich durchsetzt. Sieerwarten bis zum Jahr 2020 einen An-stieg der Ausgaben im gesamten Fit-ness- und Gesundheitsmarkt von heute239 Milliarden Euro auf bis 450 Milli-arden Euro. Das deckte sich auch mitden Studienergebnissen des DeutschenIndustrieverbandes Fitness & Gesund-heit und des aktuellen Branchenre-ports 2009, hieß es weiter. �

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SERVICE&PRAXIS

den 15 geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derBremer Filiale, die Blinde und Sehbehinderte bei ihren Ein-käufen im Hause begleiten. „Darf ich ihnen den Arm rei-chen?“ fragt Nutricato ihre Kundin nach der gegenseitigenBegrüßung, „wo dürfen wir denn hin?“

Erstmal zu den Socken. Ganz normale Socken sollen essein, stein- oder eierschalenfarben vielleicht. Socken, die zuallem passen und die man auch mal verwechseln kann. Fürden Freund. Nutricato und die Fachverkäuferin vor Ort wäh-len einige Modelle aus, das Trio diskutiert detailiert und mög-lichst präzise den Baumwollanteil, die Stärke des Gewebes,Kombinationsmöglichkeiten. „Der hier hat sich aber schönerangefasst“, meint Renate Scheller-Stöber, nachdem sie leichtmit ihren Fingern über einen Socken gefahren ist. Gezahltund eingepackt wird später an der Servicekasse. Weitergeht’s. „Vorsicht! Das sind ziemlich hohe Schränke hier“,warnt ihre Einkaufsbegleiterin.

„Der fasst sich ein bisschen altbacken an“

Zwei Stunden werden die beiden Damen noch im Kaufhausunterwegs sein. Birgit Nutricato, erfahrene Typberaterin undVisagistin, wird ihrem Gast beschreiben, durch welche Abtei-lungen sie gerade gehen, sie wird Scheller-Stöber bei derFahrt mit der Rolltreppe unterstützen, und vor allem – mit ihrsprechen, vieles fragen und diskutieren. Welche Geldbörse

O range ist ihre Lieblingsfarbe. Sehen, mit ihren eige-nen Augen sehen, kann sie diese nicht mehr. Aber sieweiß noch, wie die Farbe Orange aussieht, welche

Kraft sie hat. Sie kann sich erinnern, und so entsteht in ihremKopf eine Vorstellung von der Farbe der Dinge, die sie umge-ben. Sie muss nur wissen, womit sie es gerade zu tun hat.

Renate Scheller-Stöber, 55 Jahre alt, ist von Geburt an seh-behindert, seit ihrem 30. Lebensjahr ist sie erblindet. „Ich binin der sehenden Welt genauso zu Hause wie in der blindenWelt“, sagt diese fröhliche Frau, die lange Jahre in der Ver-waltung des Gesundheitsamts gearbeitet hat und davor alsMasseurin und medizinische Bademeisterin. Jetzt ist sie imRuhestand, engagiert sich im Blinden- und Sehbehinderten-verein. Und heute möchte die Bremerin etwas tun, was fastjeder gerne macht: Geld ausgeben.

Das allerdings ist alles andere als einfach. Vor zwei Jah-ren ist ihr Mann gestorben, der sie immer gern beim Einkau-fen begleitet hat. Jetzt allein ins Kaufhaus? „Das wäre Stresspur“, sagt Scheller-Stöber, „ich wüsste ja gar nicht, wo ich hinsoll. Viel zu anstrengend!“ Kaufhäuser mit ihrem Menschen-gewusel, dem Stimmen- und Geräuschedurcheinander, mitihren Rolltreppen, Preisschildern, Etagen und Abteilungen –eindeutig ein Ort, der für Sehende eingerichtet ist und nichtfür Blinde oder Menschen, die nur noch sehr schlecht sehenkönnen und sich ihre Umgebung behutsam ertasten müssen.

Vor dem gläsernen Aufzug der Bremer Galeria Kaufhoftrifft sich Scheller-Stöber mit Birgit Nutricato. Sie gehört zu

EIN STÜCKCHEN ALLTAG ZURÜCKEROBERT

In der Galeria Kaufhof in Bremen können sich blinde und sehbehinderte Menschen von geschulten Mitarbeitern beim Einkauf begleiten lassen. Von MILKO HAASE (Text) und FRANK PUSCH (Foto)

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passt besser in die vordere Hosentasche? Soll es eine Aus-wahl einzelner Pralinen sein oder besser die Hochglanz-Herz-chenpackung mit Schleife? Ist die Waschung jener Jeansja-cke attraktiv oder vielleicht ein wenig zu langweilig?

Überhaupt – passt dieser Schuh zu mir? Frau Scheller-Stö-ber streicht über ein Exemplar, befühlt die Sohle, fährt mitihrer Hand hinein: „Der fasst sich – wenn ich das so sagendarf – ein bisschen altbacken an.“ Bei der Ersatzglühbirne fürden Kühlschrank fiel die Auswahl leichter.

Eine kostenlose Einkaufsbegleitung wie diese gehöre zumService aller Galeria-Kaufhof-Filialen in Deutschland, erläu-tert Petra Stiller, Sekretärin der Geschäftsleitung in Bremen.Sie koordiniert den Einsatz der von ihr geschulten Verkaufs-mitarbeiter. So um die vier, fünf Anfragen kämen pro Monat,berichtet Stiller. „Mit diesem Service wollen wir die Eigen-ständigkeit sehbehinderter Menschen unterstützen“, heißt esdazu aus der Unternehmenszentrale, wo gemeinsam mitdem deutschen Blinden- und Sehbehindertenverein die Ein-kaufsbegleitung auf den Weg gebracht worden war.

Man kann auch mit den Fingern „schauen“

Den richtigen Ton finden, möglichst wenig bevormunden,aufmerksam sein – das alles sei wichtig für diese besondereAufgabe, so die Koordinatorin, die man bei Interesse direktanrufen kann, um einen Termin zu vereinbaren (Telefon0421 30952-02). Gemeinsam mit der Bremer Abteilung desBlinden- und Sehbehindertenvereines organisiert sie außer-dem zwei Mal jährlich eine Modenschau, bei der die aktuel-len Kollektionen auch „erfühlt“ werden können – und das mitimmer größerer Resonanz. Sie selbst habe sich, nachdem dieerste Hemmschwelle überwunden war, Stück für Stück in dieThematik hineingearbeitet, berichtet Stiller. Anfangs habesie schon bei scheinbar belanglosen Formulierungen über-legt, „ob man das so sagen darf. Zum Beispiel: Wollen Sie sichdie Ware anschauen? Inzwischen weiß ich: Man darf. Dennman kann auch mit den Fingern 'schauen'.“

Schwarze Flecken, nebelhafte Schleier, Tunnelblick: Beiihren Schulungen verteilt die Galeria-Kaufhof-Mitarbeiterinspezielle Pappbrillen, die verschiedene Arten von Sehbehin-derung simulieren. So lassen sich die Einschränkungen erah-nen, mit denen Sehbehinderte ihren Alltag erleben.

„Immer ein Stückchen mehr“ davon möchte sich RenateScheller-Stöber zurückerobern, und das Einkaufen im Kauf-haus, bei dem sie nicht auf Freunde oder Verwandte ange-wiesen ist, ist ein Teil selbst bestimmter Zeit mehr für sie. So-cken, Pralinen, eine Jeansjacke, das Kühlschranklämpchen,ein Abtropfgestell für ihr Geschirr, ein neues Paar Schuhe –Renate Scheller-Stöber hat einen richtigen Großeinkauf getä-tigt. Ihre Begleitung hat noch die Etiketten entfernt, ein Taxigerufen und die Einkäufe zum Wagen gebracht. „Sehr nett,professionell, erklärt prima“, lobt Scheller-Stöber die Arbeitvon Birgit Nutricato, die sie begleitet hat. Ein schönes T-Shirthat sie übrigens auch noch gekauft. In Orange. �

(v.l.) Birgit Nutricatound Renate Scheller-Stöber

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48 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

SERVICE&PRAXIS

Almanach der deutschen WindenergieDeutschland ist der zweitgrößte Produ-zent von Windstrom weltweit nach denUSA. Details aus der Branche, Standund Perspektiven lassen sich in dem

neuen Almanach der Windener-gie nachlesen. Bereits zum 19.Mal veröffentlicht der Bundes-verband WindEnergie (BWE)den „Wind Energy Market“.Neben Artikeln zur Technikder Windenergieanlagen undderen optimale Auslegungstehen die Potenziale derWindenergie im Mittelpunktder Ausgabe 2009. Erst-mals werden Windpotenzi-alkarten der deutschen

Bundesländer auf 120 Meterüber Grund sowie die Ertragsdaten von1.000 Windenergieanlagen (mit einerLeistung von mehr als ein Megawatt)jeweils für die Jahre 2007 und 2008publiziert. Ein besonderes Augenmerkliegt in dieser Ausgabe auf dem wach-senden Markt von Kleinwindanlagen. �

Information „Wind Energy Market 2009“ (250 Seiten)kostet 39,00 Euro und kann hier bestellt werden: [email protected]; www.wind-energie.de

trend:buch Energiewirt-schaft 2008/2009 Das in Bremen ansässige Trend- undMarkforschungsinstitut trend:researchhat jetzt das „trend:buch Energiewirt-schaft 2008/2009“ herausgegeben.Es gibt einen umfassenden und syste-matischen Überblick über die Brancheund präsentiert Ergebnisse aus rund 50Studien des Instituts der vergangenenzwei Jahre. Die Bandbreite reicht einerMitteilung zufolge von wesentlichenempirischen Erkenntnissen, der Ermitt-lung von Marktzahlen, der Darstellungvon verschiedenen Szenarien bis zuSchlussfolgerungen und Strategieop-tionen für einzelne Marktakteure inden unterschiedlichen Sparten derEnergiebranche.

Grundlage des Buches bildeten Zu-sammenfassungen ausgesuchter Teil-aspekte der Studien von trend:research.Diese teilweise 1.000 Seiten starke Mul-ti-Client-Studien beruhten auf sorgfäl-tig durchgeführten Intra- und Internet-Datenbank-Analysen und ausführlichenExperteninterviews. Sie enthielten de-taillierte Markt- und Wettbewerbsinfor-mationen, Angaben zu Marktvolumenund Wettbewerberprofilen bis zuBenchmark-Kennzahlen und Check-listen. Anhand von unterschiedlichenSzenarien werde die zukünftige Markt-entwicklung prognostiziert.

2007 erschien das erste trend:buch.trend:research ist seit mehr als elf Jah-ren in der Energiewirtschaft und in an-grenzenden Märkten tätig und hatmehr als 350 Studien verfasst. �

Informationtrend:research GmbH, Institut für Trend- und Marktforschung, Telefon 0421 43730-0, www.trendresearch.de

Die Bremer Energie-Konsens ehrt be-sonders energieeffiziente Unterneh-men: Photo Dose erhielt jetzt als ersterBetrieb den Titel „plietsches Unterneh-men“ und die gleichnamige Plakettefür die neue Produktionshalle im Stadt-teil Horn-Lehe. „Beim Bau unserer Halle

haben wir bereits auf eine hohe Dämm-wirkung des Bodens, der Decke und

Wände geachtet. Mit der Energie-Ana-lyse gehen wir noch einen Schritt wei-ter“, so Produktionsleiter Frank Bock-hop. Der Energieberater Ulrich Römerhat in der von der Bremer Energie-Konsens vermittelten InitialberatungEnergieeffizienz-Maßnahmen vorge-schlagen. „Die ersten Maßnahmen ha-ben wir schon umgesetzt“, sagte Bock-hop. So könne das Unternehmen jähr-lich neun Tonnen CO2 und rund 3.000Euro sparen. Unternehmen, die wiePhoto Dose „plietsch“ werden möch-ten, können sich bei der Bremer Ener-gie-Konsens beraten lassen. Initial- undDetailanalysen werden von der KfW-Bank mit bis zu 80 Prozent gefördert;anfallende Investitionen können durcheinen Kredit finanziert werden. �www.energiekonsens.de

Alternative Antriebe auf dem PrüfstandEin Fachtag zum Thema „Erdgasantriebvs. Elektro-, Hybrid- und Autogasan-trieb“ findet am Dienstag, den 23. Juni,von 14:00 bis 19:00 Uhr in der Bremen-halle des Flughafen Bremen (im Termi-nal 3, neben der Besucherterrasse)statt. Experten führender Entwickler al-ternativer Antriebe (Toyota, Mitsubishi,Opel und IAV) stellen Neuheiten undden aktuellen Entwicklungsstand vor.Veranstalter ist die „Bremer Offensive –Das Erdgasfahrzeug“. �

Information/Anmeldungwww.bremer-erdgasfahrzeug.info

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UMWELTNOTIZEN

Photo Dose erhält erste plietsch-Plakette

(v.l.) Produktionsleiter Frank Bockhopund Dr. Cornelis Rasmussen

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50 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

SERVICE&PRAXIS

Unternehmer setzen sich für Klimaschutz einDie gemeinnützige Klimaschutzagen-tur Bremer Energie-Konsens wirbt fürdas Thema Energieeffizienz: Vier Unter-nehmer sollen dabei helfen, Klima-schutz noch stärker in das Bewusstseinder Menschen zu rücken. Professor Dr.Klaus Hübotter, Reiner Schümer, PeterHoffmeyer und Dr. Heiko Staroßomsind die neuen Klima-Botschafter derAgentur. „Wir freuen uns, diese vier er-fahrenen Unternehmer für unsere Sa-che gewonnen zu haben. Die neuenBotschafter haben sich durch einen cle-veren Umgang mit Energie in ihren ei-genen Betrieben für die Aufgabe em-pfohlen. Durch ihr Engagement solldeutlich werden, wie wichtig Energieef-fizienz sowohl für die Zukunftsfähigkeitvon Unternehmen als auch für uns alleist“, sagte Dr. Cornelis Rasmussen, Ge-schäftsführer der Klimaschutzagentur.

Die Botschafter wollen das Bewusst-sein für Energieeinsparpotenziale schär-fen und über den vernünftigen Um-gang mit Energie informieren. Es gibtHandlungsbedarf: „Die meisten Betrie-be wissen beispielsweise nicht, dass sie

im Schnitt bis zu 20 Prozent ihres Ener-gieverbrauchs einsparen können“, soRasmussen. Klaus Hübotter (79) ist Ge-schäftsführer der Dr. Hübotter Woh-nungsbau GmbH, sein SchwiegersohnReiner Schümer (46) Geschäftsführerund Gesellschafter der Dr. HübotterGrundstücks-GmbH. Peter Hoffmeyer(50) ist Vorstandsvorsitzender derNehlsen AG und gelernter Ingenieur fürUmwelttechnik. Dr. Heiko Staroßom(53) gehört dem Vorstand der Sparkas-se Bremen an. �

„Klimaschutzbetrieb2009“: Bock Bio Science Sie ist eine Anerkennung für Unterneh-men, die in Sachen Energieeffizienzmehr tun, als gesetzlich vorgeschriebenist: die Auszeichnung „Klimaschutzbe-trieb CO2-20“. In diesem Jahr vergibtdie initiative umwelt unternehmen denersten Titel an die Bock Bio ScienceGmbH. Das Unternehmen der grünenBiotechnologie habe in nur fünf Jahrengeschafft, was die EU bis 2020 als Ziel-vorgabe setzt: Es habe den Ausstoß anCO2-Emissionen am eigenen Standort

(v.l.) Professor Dr. Klaus Hübotter, Reiner Schümer, Dr. Heiko Staroßom, Dr. Cornelis Rasmussen und Peter Hoffmeyer

um mehr als 20 Prozent reduziert – dasentspreche rund 700 Tonnen pro Jahr,heißt es in einer Mitteilung. BremensUmweltsenator Dr. Reinhard Loske be-suchte den Betrieb und überreichte dieUrkunde.

Bei Bock Bio Science werden Zier-pflanzen, Stauden und Gehölze gezüch-tet und vermehrt. Spezialisiert hat sichdas Unternehmen, das mittlerweileauch eine Niederlassung in China be-treibt, unter anderem auf die Produk-tion von in der Natur gefährdeten oderunter Naturschutz stehenden Pflanzen-arten. Auch Sorten für den ökologi-schen Anbau werden hier im Labor pro-duziert. „Dabei verfolgen wir das Ziel,nicht nur wirtschaftlich, sondern auchumweltfreundlich zu kultivieren“, sagtStephan von Rundstedt, Mitglied derGeschäftsführung im Traditionsbetrieb.Seit 2001 hat die Firma ihre Gewächs-häuser und Laborräume sukzessiv nachökologischen Gesichtspunkten umge-rüstet – mit modernster Technik undeinem cleveren Energieversorgungs-konzept.

Der Titel Klimaschutzbetrieb wirdseit 2008 verliehen und mit einer Jah-reszahl versehen, um den Aktionszeit-raum zu bezeichnen und gleichzeitigdie Träger anzuregen, auch weiterhinnach Energieeinsparmöglichkeiten zusuchen. Jedes Unternehmen kann sichjährlich neu um die Auszeichnung be-mühen. Mit der Vergabe des Titels hatsich das Unternehmen automatischauch für eine Mitgliedschaft in demNetzwerk partnerschaft umwelt unter-

nehmen qualifiziert. �

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Firmenchefin Friederike von Rundstedt

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6.2009 Wirtschaft in Bremen | 51

Das Bundesinnenministerium bezif-ferte 2008 das Gefährdungspoten-

zial aus Wirtschaftskriminalität für diegesamtdeutsche Wirtschaft auf rund50 Milliarden Euro. Betroffen sind nichtnur große Konzerne, sondern in erhebli-chem Maße auch kleine und mittlereUnternehmen. Diese verfügen aberhäufig nicht über entsprechende Si-cherheitsvorkehrungen.

Die Notwendigkeit, sich gegen die il-legale Nutzung des eigenen Wissensdurch Konkurrenten, fremde Staatenoder Einzelpersonen zu schützen, ge-winnt zunehmend an Bedeutung. Jemehr unternehmensspezifisches Wis-sen und Können, aber auch bloße Preis-kalkulationen über Markt- und Zu-kunftsaussichten entscheiden, destomehr wird versucht, jenseits aller Skru-pel an diese Informationen heranzu-kommen.

Die Risiken Ob Spionage, Diebstahl,Betrug, Sabotage, Korruption oder IT-Kriminalität, die Liste zeigt, wie großdie Spannbreite möglicher Motive,Täter und Schäden ist. Erhebliche Si-cherheitsrisiken ergeben sich durch dieNutzung modernster Informations- undKommunikationstechnik. Hier kann eszu ungewollten Informationsabflüssenkommen. Aber gerade auch derMensch, der langjährige Mitarbeiter,kann zum Sicherheitsrisiko werden, be-wusst und unbewusst.

Wissen Sie, dass jede E-Mail, die Sieverschicken, unbefugt von Dritten zuSpionagezwecken ausgewertet werdenkann!? Wissen Sie, dass jede E-Mail, dieSie bekommen und öffnen, geeignetsein kann, vertrauliche Daten und Pass-wörter auszuspähen!? Ist Ihnen be-wusst, dass beispielsweise häufig auf-fallendes Kopieren von Unterlagendurch Mitarbeiter, nicht mehr auffind-bare Unterlagen, die Anwesenheit vonMitarbeitern in ungewöhnlichen Be-triebsteilen oder zu ungewöhnlichenZeiten sowie das Auftauchen von Teil-

informationen bei Wettbewerbern, Ver-dachtsmomente für Informationsab-flüsse sein können!?

Reagieren Sie nicht erst bei einemSchaden, sondern treffen Sie Vorsorge.Aus meiner langjährigen Erfahrung alsKriminalbeamter weiß ich, dass vieleFälle aus Imagegründen gar nicht zurAnzeige kommen. Schlimmer noch, ausden Vorfällen und Fehlern werden kei-ne Konsequenzen und Lehren gezogen.In den wenigsten Fällen geht es darum,geheime Neuentwicklungen zu schüt-zen. Viel häufiger haben es die Täterauf scheinbar profane Dinge wie Preis-spannen und mögliche Lieferketten ab-gesehen.

Die Täter Nach Erkenntnissen von Si-cherheitsdiensten und Polizei stammenbis zu 80 Prozent der Täter aus demKreis der eigenen Mitarbeiter. Diese sogenannten Innentäter sind mit den be-triebsinternen Abläufen und Siche-rungsmechanismen bestens vertraut.Sie kennen die Schwachstellen in „ih-rem“ Unternehmen. Sie fügen den Un-ternehmen mehr Schaden zu, als exter-ne Täter es je könnten. Täter kanndabei jeder sein, von der Putzfrau biszum Manager.

Die Maßnahmen Was kann man da-gegen tun? Das wirksamste Mittel istnatürlich die Prävention. Nicht warten,bis ich einen Anlass habe, sondern denAnlass verhindern. Hilfreich ist es, mit-tels eines externen Beraters, ein schlüs-siges Präventions- und Informations-Schutzkonzept anhand folgender Punk-te zu entwickeln: Risiko- und Schwach-stellenanalyse, Schulung und Sen-sibilisierung der Mitarbeiter, effektiveKontroll- und Steuerungssysteme, mo-dernes Personalmanagement, arbeits-rechtliche Vereinbarungen, technischeund organisatorische Maßnahmen,transparente Strukturen (jeder soll wis-sen, dass kontrolliert wird), Installationeines Sicherheitsverantwortlichen, kla-

Öffentliche Auftragsvergabe

Präqualifizierung im Liefer-und Dienstleistungsbereich Das neue Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen(GWB) regelt in § 97 Abs. 4a die Zulassung und Aner-kennung von Präqualifizierungsverfahren. Damit er-halten die fünf regionalen Angebote der Auftragsbe-ratungsstellen und der Industrie- und Handelskam-mern eine bundesweit geltende Rechtsgrundlage. DieGrundlage wird verbreitert durch eine entsprechendeRegelung in der VOL/A.

Als Konsequenz daraus wird zurzeit eine Daten-bank (www.pq-vol.de) geschaffen, die die bisherigenländerinternen Systeme bündelt. Unternehmen kön-nen nun bundesweit von öffentlichen Auftraggebernüber verschiedene Suchfunktionen gefunden werden.Die Vergabestellen wiederum können mit der Daten-bank ihre Bieter- und Bewerberkreise erweitern. DasSystem soll am 1. September eingeführt werden.

Die Auftragsberatungsstellen in Brandenburg, Hes-sen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt undSachsen bieten bereits jetzt ein Präqualifizierungsver-fahren für Unternehmen an; weitere Bundesländerwerden folgen. Die Unternehmen erhalten nach Über-prüfung entsprechender Dokumente ein Zertifikat, dasihre Eignung bei Angeboten an die öffentliche Handnachweist. Sowohl den Unternehmen als auch den öf-fentlichen Auftraggebern wird damit das Risiko ge-nommen, dass Angebote wegen fehlender oder veral-teter Dokumente vom Vergabeverfahren ausgeschlos-sen werden müssen. Mehr als 2.000 Unternehmen(Stand 1.4.2009) nutzen diesen Zertifikats-Service. Erkostet 180 Euro p.a. �

InformationHandelskammer Bremen, Auftragsberatungsstelle im Lande Bremen, Gerd Neubauer, Telefon 0421 3637-230,[email protected]

Sicherheit in UnternehmenWie kann man sich vor Wirtschaftskriminellen schützen? Von FRANKSCHOMÄKER (S+T Sicherheit und Technik GmbH & Co. KG, Bremen)

re Unternehmensleitlinien, Möglichkei-ten für anonyme Hinweise, Sanktions-programm.

Die Skandale der jüngeren Vergan-genheit (DB, Lidl, Telekom) zeigen, dasses für Unternehmen oft schwierig ist, zuentscheiden, wem man sich anvertraut,wer zur Beseitigung von Missständenbeauftragt werden soll. Vertrauen undProfessionalität, insbesondere auch dieBeachtung der aktuellen Rechtspre-chung, spielen eine herausragendeRolle. �

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52 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

SERVICE&PRAXIS

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Lehrgänge/IHK-Abschlussab 5.9., Fachberater für Finanzdienstleistungenab 5.9., Fachwirte für Finanzberatungab 15.9., Gepr. Personalfachkaufleuteab 15.9., Dienstleistungsfachwirte für Teleservice/Kommunikationab 18.9., Technische Fachwirteab 21.9., Vorbereitung auf die Ausbildereig-nungsprüfung, Crashseminar – Vollzeit ab 21.9., Industriemeister Metallab 22.9., Gepr. Fachkaufleute für Büromanagementab 26.9., Gepr. Techn. Betriebswirt/inab 19.10., Gepr. Betriebswirt/inab 20.10., Fachkaufleute für Einkauf und Logistikab 26.10., Gepr. Bilanzbuchhalterab 09.11., Gepr. Immobilienfachwirteab 13.11., Gepr. Industriefachwirte – inkl. AEVO

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft

im Unterwesergebiet, Roswitha Preißing,

Rolf Behrens, Telefon 0421 36325-12/16,

www.bwu-bremen.de

fortbildung direkt Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 03.08.09-14.08.09Tagesseminar: 14.09.09-25.09.09Tagesseminar: 12.10.09-23.10.09Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKTagesseminar: 17.08.09-07.05.10Abendseminar: 25.08.09-17.11.11Samstagsseminar: 29.08.09-21.04.12Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKTagesseminar: 17.08.09-07.05.10Abendseminar: 25.08.09-17.11.11Samstagsseminar: 29.08.09-21.04.12Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKTagesseminar: 17.08.09-16.04.10Geprüfte/r Meister/in für Lagerwirtschaft IHKTagesseminar: 17.08.09-16.04.10Geprüfte/r Industriemeister/in FachrichtungKunststoff und Kautschuk IHKTagesseminar: 17.08.09-16.04.10Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKTagesseminar: 17.08.09-07.05.10Abendseminar: 25.08.09-17.11.11Samstagsseminar: 29.08.09-21.04.12Meister/in für Rohr-, Kanal- und IndustrieserviceTagesseminar: 17.08.09-07.05.10Abendseminar: 25.08.09-17.11.11Samstagsseminar: 29.08.09-21.04.12Geprüfte/r Industriemeister/in Isolierung IHKTagesseminar: 17.08.09-16.04.10Technischer Betriebswirt/in IHKAbendseminar: 31.08.09-07.10.10Elektrofachkraft für festgelegte TätigkeitenTagesseminar: 24.08.09-18.09.09Abendseminar: 18.08.09-14.01.10Samstagsseminar: 22.08.09-16.01.10Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 07.09.09-02.10.09

Geprüfte/r Fachkaufmann/frau für Büromanagement IHKAbendseminar: 25.08.09-03.02.11Samstagsseminar: 29.08.09-05.02.11Geprüfte/r Fachkaufmann/frau für Einkauf/Logistik IHKTagesseminar: 27.07.09-16.10.09

Veranstalter: Fortbildung direkt,

Birgit Schöning, Nicole Bätjer,

Telefon 0421 579966-0,

www.fortbildungdirekt.de,

E-Mail: [email protected]

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge Qualitätsmanager IHK, ab 16.6., AbendlehrgangProjektmanager IHKab 15.06.06, Tageslehrgangab 17.08.09, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 28.09.09, AbendlehrgangTechnischer Fachwirt IHKab 06.07.09, TageslehrgangBerufsausbilder AEVO IHKab 15.06.09, TageslehrgangIndustriefachwirt IHKab 15.09.09, AbendlehrgangProzessmanager IQab 07.07.09, AbendlehrgangIndustriemeister Elektrotechnik IHKab 08.06.09, Abendlehrgangab 08.06.09, Schichtlehrgangab 10.08.09, TageslehrgangIndustriemeister Metall IHKab 08.06.09, Abendlehrgangab 08.06.09, Schichtlehrgangab 10.08.09, TageslehrgangIndustriemeister Mechatronik IHKab 08.06.09, Abendlehrgangab 08.06.09, Schichtlehrgangab 10.08.09, TageslehrgangIndustriemeister Lebensmittel IHKab 10.08.09, TageslehrgangMeister für Lagerwirtschaft IHKab 10.08.09, TageslehrgangWirtschaftsfachwirt IHKab 10.08.09, TageslehrgangBetriebswirtschaft für Nichtökonomenab 29.6., TageslehrgangAutoCAD 2008ab 31.8., Tageslehrgang

Prüfungen professionell gestalten18.-19.6., Schwerpunkt kaufmännische Berufe

Oracle22.-26.6., Oracle 11g: Administration Workshop II29.6.-3.7., Oracle 11g: PL/SQL und Datenbank-programmierung6.-10.7., Oracle 10g: Administration Workshop I

Veranstalter: IQ Bremen e. V. Intelligente

Qualifizierung,

Sabine Spyrka, Telefon 0421 1748-20,

E-Mail: [email protected],

www.iq-bremen.de

BPW Business and Professional Women17.6., Leistungssteigerung durch ESS-Training:energieplus, Birgit Kröger, Fitness- und Ernährungstrainerin, Heilpraktikerin der Psychotherapie, NLP-PractitionerVeranstaltungsort: Club zu Bremen, 18:30 Uhr: Treffen und Essen, 19:30 Uhr: Beginn des Programms

Veranstalter: BPW, Dagmar Geffken,

Telefon 0421 4985241 ,

www.bpw-bremen.de, E-Mail: [email protected]

WIRTSCHAFTSTERMINE

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Pharmaakademie BremenGepr. Pharmareferent/in IHK,Vollzeitkurs: 1.10.2009-31.3.2010, Wochenendkurs: 1.10.2009-30.9.2010

Veranstalter: Pharmaakademie Bremen,

Tom Chilcott, Telefon 0421 346130,

E-Mail: [email protected],

www.pharmaakademie.com

RKWErfolgreich auf Messen, 11. Juni Marketing für kleine und mittlere Unternehmen, 12.-13. JuniFührungspraxis für betriebliche Vorgesetzte, 4.+5. September Betriebswirtschaftliches Basiswissen für Führungskräfte, 14. SeptemberDas aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht, 15. September Gestern Kollege – heute Vorgesetzter, 25.+26. SeptemberErfolgreiche Geschäfte in Osteuropa, 29.+30. September

Veranstalter: RKW Bremen, Grazyna Renzelmann,

Telefon 0421 323464-11, www.rkw-bremen.de

VdU Verband deutscher Unternehmerinnen9. Juni, 13:00 Uhr, Business Lunch im Club zu Bremen18.-19. Juni, Jahresversammlung in Berlin „Gelebte Unternehmenskultur –Ethische Wertevermittlung in der Gesellschaft“20.-21. Juni, Nachkongress

Veranstalter: Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) Bremen Weser Ems,

Cornelia Hopp,Telefon 0421 51432-0, E-Mail: [email protected],

www.vdu.de

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen Staatl. Gepr. Betriebswirt/in, Vollzeit, Beginn 1.10.Betriebswirt/in international, Beginn 24.9.Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung, Vollzeit, Beginn 8.6.Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung, berufsbegl., Beginn 23.9.Finanzbuchhalter/in, Beginn 15.9.Controlling kompakt, Beginn 3.9.Gepr. Bilanzbuchhalter/in, Beginn 22.9.Gepr. Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik, Beginn 20.10.Erfolgsorientierte Verhandlungsführung, Beginn 8.6.VorankündigungenGepr. Betriebswirt/in (IHK), Beginn 18.11.Prakt. Betriebswirt/in, Beginn 10.11.Gepr. Controller/in, Beginn 4.11.Gepr. Fachwirt/in für Versicherungen und Finanzen, Beginn 25.11.Personalsachbearbeiter/in, Beginn 2.11.Auslandspraktikumin England (Förderung über das EU-Programm Leonardo-da-Vinci)Teleakademie/E-Learningwww.teleakademie-bremen.deTages- oder WochenendkurseIFRS/Internationale Rechnungslegung – Einführung, 12./13.6.Risikomanagement, 13.6.Investitionsrechnung, 12.-14.6. BilMoG, Bilanzierungsmodernisierungsgesetz, 21.8.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer

Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-629/653/639/ 642/615/672,

www.wisoak.de

Öffentliche Vortragsreihe an der Universität: Entwicklung neuer Geschäftsprozesse

Eine Lehrveranstaltung des Instituts für Projektmanagement und Innovation (IPMI)im FB Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen befasst sich mit der Entwicklungund dem Schutz von elektronischen Geschäftsprozessen. Der Schwerpunkt liegt auf inno-vativen Softwarelösungen für die Branchen Luftverkehr und Logistik, Hochbau und Medizintechnik und auf den Möglichkeiten des Patentschutzes für diese Lösungen. 12. Juni Entwicklung und Schutz neuer Dienstleistungen – Beispiele aus der Finanzbranche; Dr. Anja Dressler, Innovations-Managerin der Firma Lufthansa AirPlusServicekarten GmbH, Neu-Isenburg26. Juni Urheberrecht als alternatives Schutzrecht für Geschäftsprozesse; Rechts-anwälte Oliver Heinz und Michael von Rothkirch, Anwaltspraxis Heinz und von Rothkirch10. Juli Güter bewegen – Transportprozesse und Informationstechnik; Reimund Ott, Geschäftsführer der Firma dbh Logistics IT AG, BremenDie Vorträge sind öffentlich. Sie beginnen jeweils um 15:00 Uhr im Raum 003 des

WING-Gebäudes der Universität Bremen in der Wilhelm-Herbst-Straße 12.

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54 | Wirtschaft in Bremen 6.2009

SERVICE&PRAXIS

Ferien: Bremen 1860 kooperiert mit Firmen Oftmals stehen die Sporthallen BremerSchulen während der Ferien leer. Dasmuss nicht sein. Auf der Anlage desSportvereins Bremen 1860 am Baum-schulenweg in Schwachhausen gibt esseit gut einem Jahr ein sportliches Fe-rienbetreuungsprogramm. An jedemFerientag (ausgenommen Wochenend-und Feiertage) werden Kinder ab sechsJahren von 8:00 bis 16:00 Uhr betreut.Platz ist für rund 100 Kinder, sie sollenmöglichst viele Sportarten kennen ler-nen; pro Tag können sie drei verschiede-ne Angebote unter fachlicher Aufsichtausprobieren, von Judo über Basketballbis zum Toben im Kinderbewegungs-zentrum.

Eine Ökotrophologin vermittelt denKindern zusätzlich Grundlagen einersinnvollen und gesunden Ernährung.Das Programm wird von zahlreichenUnternehmen unterstützt; so hat zumBeispiel die Nordmilch AG die Kindereingeladen und gezeigt, wie Milch zuButter oder Käse verarbeitet wird. Auchgibt es für Unternehmen die Möglich-keit, Plätze für die Kinder ihrer Mitar-beiter zu buchen. Die Betreuung proWoche und Kind kostet 70 Euro (ermä-ßigt 60 Euro), darin sind Frühstück, ein

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER

90. Jahrgang, Juni 2009

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13, 28195 Bremen, Telefon 0421 3637-0, www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagSchünemannhaus, 28174 Bremen, www.schuenemann-verlag.deVerlags- und Anzeigenleitung:Hermann Schünemann, Telefon 0421 36903-72,[email protected]: Karin Wachendorf,Telefon 0421 36903-26, [email protected] und Leserservice: Ingrid Schwarze, Telefon 0421 36903-25,[email protected]

ChefredaktionDr. Stefan Offenhäuser,[email protected],Dr. Christine Backhaus, presse,contor,[email protected]

Grafik und HerstellungDr. Christine Backhaus, presse,contor,[email protected]

DruckDruckerei Asendorf, Hastedter Heerstraße 196, 28207 Bremen,Telefon 0421 440244

PreiseEinzelheft: Euro 2,30 Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammer-zugehörigen erhalten die Wirtschaft in Bremenauf Anfrage kostenlos. Wirtschaft in Bremenerscheint monatlich. Es gilt die Anzeigenpreis-liste Nr. 34 vom 1. Januar 2009. Für unverlangteingesandte Manuskripte und Fotos übernimmtder Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestat-tet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegenbei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung der Handelskammerwieder.

Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats.

ISSN 0931-2196

warmes Mittagessen, Getränke undAusflüge enthalten. Die Kinder müssennicht Mitglied bei Bremen 1860 seinund es spielt keine Rolle, in welchemStadtteil sie wohnen oder auf welcheSchule sie gehen. �

InformationKim Julia Jachmann, Bremen 1860, Telefon 0421 2025228, [email protected], Sebastian Stern, Bremen1860, Telefon 0421 2025225, [email protected]

GAPSY eröffnet zweites Rückzugshaus Die Gesellschaft für Ambulante Psychi-atrische Dienste (GAPSY) hat nach demPilotprojekt in Walle ein zweites Rück-zugshaus in Bremen-Nord eröffnet: Esbietet Menschen mit psychischen Er-krankungen eine geschützte nächtlicheBleibe. Das Haus gilt europaweit alswegweisend für die gemeindepsychi-atrische Versorgung. www.gapsy.de �

Raimund Michels (r.) und MarcoBode (l.) singen ein Bewegungsliedim Kinderbewegungszentrum vonBremen 1860. Die hkk hat zusam-men mit der Niedersächsischen Tur-nerjugend und Bremen 1860 ein innovatives Sportprojekt entwickelt:Hakki-Aktiv.

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Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Schnaars, Ursula . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . .35,43Seghorn Inkasso GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .29Sirius Facilities GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .25Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2Spies, Robert C. Immobilien . . . . . . . . . . . . .5swb AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

ANZEIGENREGISTER

Bartram GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . . . . .52bremenports GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . .23Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49B-Research . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Car Cleaner GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . .37Fiat Group AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Gewerbebau Nord GmbH . . . . . . . . . . . . . .55Graeff GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .56Hachenburg Lichtwerbung . . . . . . . . . . . . .27Heise Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55KfW Bankengruppe . . . . . . . . . . . . . . .BeilageKindervater GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .55Köhler Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Koopmann-Jindelt Heizoel-Handel GmbH . .7Künneke GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . .31ÖVB Landschaftliche Brandkasse Hannover U3Philharmonische Ges. . . . . . . . . . . . . . . . . .47RBB GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .35,53,55

Fairer Handel schafft Zukunft:Faire Woche im September Unter dem Motto „Fairer Handel schafft Zukunft“ findetvom 14. bis 27. September die 8. bundesweite FaireWoche statt. Auch in Bremen wird es zahlreiche Aktio-nen und Veranstaltungen rund um das Thema FairerHandel geben. Produktverkostungen, Show-Röstungen,Infostände, Vorträge und Diskussionen, faire Frühstückeund Kaffeetafeln, Schaufensterpräsentationen sindunter anderem vorgesehen. Kreative Vielfalt ist aus-drücklich erwünscht, so die Veranstalter. Weltläden,Fairtrade Shops, Schülerfirmen, Röstereien, Biolädenund andere haben sich zum Bündnis Faire Woche Bre-men zusammengeschlossen, um die Aktivitäten und dieÖffentlichkeitsarbeit abzustimmen. �

Wer sich mit Fairtrade-Produkten an der Fairen Woche beteiligenmöchte, wende sich an das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Gertraud Gauer-Süß, Telefon0421 171910, [email protected]

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KOOPERATIONSBÖRSE

HB-1-2009-DZusammenschluss von Internetdienstleisternsucht weitere Mitglieder. Günstiger Domain-bezug durch Bündelung der Nachfrage.HB-2-2009-DGeschäftspartner/Vertriebspartner für Geschäftsaufbau in USA und Tschechien gesucht, patentiertes Lifestyle-Winter-Neupro-dukt in Alleinstellung, Exklusiv-Lizenzen mög-lich. Angedachte Vertriebsstrukturen: Groß-verbrauchersegment, Einzelhandel, Gastrono-mie, Skihütten, Werbemittelfirmen, Versand-häuser, Winter-Events, On Packs, Merchan-dising, Online-Shops, TV. Produktdetails undKurzfilm stehen zur Verfügung. KS-862Wir suchen Partnerbetriebe, die die von uns entwickelten Produkte aus Gussmarmor (ca. 25verschiedene Produkte von Hochwasserschutzbis Designermöbel) in Lizenz herstellen möchten.HB-3-2009-HWir bieten ein Lager im Bestzustand: trocken,beheizt, alarmgesichert in unmittelbarer NäheAutobahnzubringer Bremen-Vahr. Wir empfan-gen, kommissionieren, versenden und liefern aus in Bremen und Umgebung.HB-4-2009-PGesucht werden Partner für Gambia (W-Afrika)zur Herstellung von Kondensmilch oder Flüssig-seife, aber auch für Agrarprodukte oder Produk-te aus dem medizinischen Bereich stehen dieChancen gut, diese Projekte zu realisieren.Grundstück ist vorhanden.

� ANGEBOTE

HB-A-1802-2, Styrofoam FB blau – alle Größen –div. Reste, gefräste Reste von Styrofoam blauabzugeben, die bei unserem Formenbau ausge-fräst wurden. Die Stücke haben alle mög-lichenGrößen, ca. von 40 cm bis 2,50 m, Menge nachAbsprache, unregelmäßig anfallend, unverpackt,Transport n. Absprache, Preisvorstellung bitteals Anfrage stellen, Reste sind nicht großartigverschmutzt und werden in einer Halle trockenund sauber gelagert, abzuholen in 28755 Bremen.HB-A-1999-11, Europaletten, 200 Stck, einmalig,Mindestabnahme 100 Stck, lose, nur Selbstab-holung, BremenBI-A-1963-7, Schaumstoff aus synthetischemKautschuk, sortenreine Schnittabfälle aus Isolierarbeiten, Menge ca. 500 kg monatlich,Verpackung und Transport, nach Absprache, GüterslohBI-A-1840-2, PE-Inliner mit Holz und Papierkleb-stoffen verunreinigt, Inliner werden zum Aus-kleiden von Edelstahl IBC verwendet. Die Holzund Papierkleber sind keine Gefahrstoffe gemäßEU-Zubereitungsrichtlinie 1999/45/EG, Menge300 Stck/a, regelmäßig, Minden

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RECYCLINGBÖRSE

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabeder Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Jutta Deharde, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen, oder per E-Mail: [email protected];[email protected]

� ANGEBOTE

HB-A-5-2009Verkauf einer med. Fußpflegepraxis in Bremen-Nord. Inventar und Kundenstamm vorhanden.HB-A-6-2009Für ein Unternehmen der Elektrotechnik im LandBremen wird ein gleichberechtigter Partner ge-sucht. Das Unternehmen ist spezialisiert aufden Schaltschrankbau, Sondermaschinen-Steue-rungen sowie die Planung und Programmierungvon Elektroanlagen und SPS-Steuerungen. DieUmsatzgrößenklasse liegt bei 2 Mio. Euro. Zur-zeit werden 25 Mitarbeiter beschäftigt. DerKundenkreis besteht aus langjährigen Stamm-kunden. Die Einarbeitung erfolgt durch den ausAltersgründen ausscheidenden Geschäftsführer.HB-A-8-2009Nachfolger gesucht für Raumausstatter-Betrieb -langjähriger Kundenstamm – mehr als 35 Jahream Markt – erfolgreich im Privatkunden- und Industriekundenbereich, langjährige Mitarbeiter– alle mit jahrzehntelanger Berufserfahrung.HB-A-9-2009Voll ausgestatteter Kindergarten für Kinder von0-6 Jahren. Umbaumaßnahmen/Erneuerungenerforderlich. Nutzung privatgewerblich oderauch als eingetragener Verein.HB-A-10-2009 Gut eingeführtes Kinderfachgeschäft (Mutter +Kind) in sehr guter Lage aus familiären Gründenabzugeben. Fester Kundenstamm, Laufkund-schaft, schönes Ladenlokal mit sehr günstigerMiete. Parkplätze und Keller vorhanden. Auf Wunsch wird eine begleitende Übergabe gewährleistet. Preis VB.HB-A-11-2009Suche bzw. biete auf HGB § 84 eine Position alsBaufinanzierungsberater und Bezirksleiter zurBetreuung von Beratern, Bankmitarbeitern derVolksbanken und Schwäbisch Hall-Kunden an.

HB-A-12-2009Nachfolger/in für ein alteingesessenes Unter-nehmen im Bereich Handel mit Medizintechnikgesucht. Aus Altersgründen abzugeben. Das Unternehmen befindet sich in einer strategischsehr guten Lage. Eine begleitende Einarbeitungist – wenn erwünscht – möglich.HB-A-13-2009Verpachtung eines Museumsshops, 125 qm, Reduzierung des Verkaufsraums möglich, zentrale Lage in Bahnhofsnähe, im Museum ca.150.000 Besucher jährlich, vielfältige Themen-schwerpunkte, erlebnisbetontes Handelskon-zept, unabhängige Gastronomie vorhanden.HB-A-15-2009Palettenreparatur mit allen benötigten Maschinen (über 25-jähriges Bestehen), ab sofort, bei Übergabe Inzahlungnahme von Im-mobilien möglich.HB-A-16-2009Langjähriger Spielwarenstandort in einem auf-strebenden Bremer Stadtteil (sehr viel Neubauund guter Altbau). Seit vier Jahren gut einge-führtes Geschäft mit sehr gutem Namen alsFiliale zu einem Stammgeschäft geführt. FesterKundenstamm. Geschäftsräume zur Miete, 6 Parkplätze.HB-A-17-2009DOB-Einzelhandel – hochwertige Damen-Mode-waren für anspruchsvolle Kundinnen in einemgut aufgestellten Stadtteil in Bremen– bietetaus Gesundheitsgründen die Nachfolge an. DasGeschäft besteht seit 160 Jahren und verfügtüber einen festen Kundenstamm. HB-A-18-2009Friseursalon in Bremen-Walle voll ausgestattet,61qm , 485 Euro Kaltmiete, 9 Bedienungsplät-ze, 2 Auszubildende, 1 Teilzeitkraft. Das Ge-schäft besteht seit 40 Jahren und hat 600Stammkunden. Preis VB.

� NACHFRAGEN

HB-G-11-2009Selbstständiger Unternehmer eines kleinen Handelsunternehmens und Wirtschafts-ingenieur, Anfang 40, sucht neue Herausforde-rung im Mittelstand, nicht branchengebunden,als geschäftsführender Gesellschafter und Nach-folger. Geringfügiges Eigenkapital vorhanden.Erfahrungsschwerpunkte: mehrjährige Leitungs-funktion, umsatzstarkes Marketing, trainiertergewinnbringender Verkaufsprofi, nationaler undinternationaler Vertrieb und das Wissen über dieHärten und Erfolge einer Selbstständigkeit.OL-G-05-09Diplom-Betriebswirt (FH), 39 Jahre, Fortbildungzum geprüften Controller und Bilanzbuchhalter(IHK), 12 Jahre Erfahrung im Rechnungswesen(Buchhaltung, Controlling, Treasury und Unter-nehmensberatung) sucht aktive Teilhabe an mittelständischem Unternehmen (z. B. kaufm.Leiter, Leiter Rechnungswesen etc.).

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RECYCLINGBÖRSE DX 57 D+Z 100 MB, Blechausschnitte sind eben und unverformt, 2.800 Stck, wöchentlich,HannoverH-A-1794-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen 652x1136x1,2mm/6,8 kg/GüteDX 53 D+Z 100 MB, Blechausschnitte sind eben und unverformt, 625 Stck, wöchentlich,HannoverH-A-2076-7, Gummi, Silikonkautschuk, bunt,250 kg, vierteljährlich, Verpackungsart nach Absprache, Selbstabholung, Anfallstelle Hanno-ver (Stadt)H-A-2077-13, pflanzliche/tierische Reststoffe,Frittierfette, Menge nach Absprache, regelmä-ßig, Verpackung und Transport nach Absprache,Anfallstelle KreiensenH-A-373, Kunststoffe, Silikonkautschuk, bunt,Menge 250 kg, Gewicht 250 kg, vierteljährlich,Verpackung n. Absprache, Transport n. Abspra-che, Hannover (Stadt)LG-A-914-02, Kunststoffe neu, Maße: 660 x1.100 x 1.100 mm, Rüssel- und Auslauföffnung300 mm, 1.000 kg Traglast, Big Bag, Menge200 Stck, einmalig, Verpackungsart gestreckt in Folie auf Industriepalette, Selbstabholer, LüneburgLG-A-1978-4, silikonisiertes Papier, 135g/qm,Rollen ca. 150 m, 126 cm Breite, rückseitigerAufdruck „Intercoat“, zurzeit 5 Rollen = 750 mverfügbar, 5 Rollen je 150 m, 25 kg je Rolle, un-regelmäßig anfallend, Mindestabnahme 1 Rolle,Verpackungsart und Transport n. Absprache,Stelle.OL-A-2000-2, Polypropylen-Monofillgewebe, hergestellt für die Lebensmittelindustrie, speziell für Käsereien. Geeignet u. a. zum Filtern, Abdecken, Unterlegen, 37 Rollen á 50m/Breite 0,54 m, einmalig, Landkreis AmmerlandSTD-A-1656-8, Glasstaub von zerplatzten Glas-kugeln (90 bis 110 my), 1 t bis 2 t, monatlich,Mindestabnahme 6 t, in Säcken (Big Bag), Verden/Aller

� NACHFRAGEN

BI-N-2008-1, Natronlauge leicht verunreinigt fürdie Abwasserneutralisation, bei 50 % ca. 1.600t sonst entsprechend, jährlich, 25 t, lose, Selbst-abholung, europaweitBI-N-1970-1, Phosphorsäure, verunreinigt, 300 t,jährlich, Abholung mit Tankzug, bundesweitEMD-N-1961-4, als bundesweit tätiges Handels-unternehmen und Entsorgungsdienstleister suchen wir regelmäßig Altpapier. Außerdem bieten wir Ihnen die komplette Werksentsor-gung sowie die Erstellung von individuellen Entsorgungskonzepten an, ab 20 t pro Monat,regelmäßig anfallend, lose, Ballen oder Contai-nergestellung, Transport n. Absprache, bundes-weit, WestoverledingenEMD-N-1962-2, als bundesweit tätiges Handels-unternehmen und Entsorgungsdienstleister suchen wir regelmäßig Kunststoffe. Außerdembieten wir Ihnen die komplette Werksentsor-gung sowie die Erstellung von individuellen Entsorgungskonzepten an, ab 10 t pro Monat,regelmäßig anfallend, lose, Ballen oder Contai-nergestellung, Transport n. Absprache, bundes-weit, WestoverledingenH-N-1665-2, wir suchen ständig f. Recycling-zwecke thermoplastische Kunststoffe aus demEntsorgungsbereich u. d. Produktion (z. B. HD-

BI-A-1845-1, Abfälle a. n. g., Silikagel-Adsorbenz(Trockenmittel) aus Transformatoren, jährlich ca.80 kg, BonnBI-A-1702-2, Kunststoffe, PP, PE, TPE, Reste vomTiefziehen, diverse Stärken, Menge 1 t, einmalig,Transport nach Absprache, MindenBI-A-1701-3, Kupferpulver, chem. Reinheit 99,99 %, Menge 1350 kg, einmalig, Verpackungin Körben, Transport nach Absprache, Abholung,BielefeldBI-A-1112-02, PP-Mahlgüter, HDPE-Mahlgüter,PS-Mahlgüter, Spritzguss und Extrusion,PP/EPDM-Mahlgut aus Kfz-Zulieferbereich, grau;PS-Mahlgut aus Kühlschränken hell fein, H-PVCPulver und PVC-Regranulat, Menge 150 t, regel-mäßig, Verpackung Big Bag/Oktabins, Lkw, BielefeldHH-A-1905-2, Styroporchips, verpackt in blaueMüllsäcke, ca. 10 Säcke vorhanden, einmalig,HamburgHH-A-1992-11, Verpackungen, gebrauchte Kar-tons, stabil, sauber, Menge ab 1 t, Mindestab-nahme palettenweise, Verpackungsart nach Absprache, regelmäßig, Selbstabholung, Anfall-stelle nach AbspracheHH-A-08-05, Holz, 190 Zählbretter m. Stapel-leisten aus Buche und Merantisperrholz, B 520mm, T 370 mm, H 50 mm, Rahmeneckverbin-dung mit Nut und Feder, Boden unter Rahmenverschraubt, Stapelleisten ausgeklinkt und unterBoden geleimt, Kanten umlaufend gebrochen,komplett lackiert, einmalig, gestapelt auf Palet-ten, Neuware eingepackt mit Folie, Selbstabho-ler m. Ladebühne u. Gerät, HamburgHH-A-07-05, Holz, Tischlereiverschnitt und Bri-ketts aus Holz (A1-A2), regelmäßig, Hamburg-AltonaHH-A-09-02, Kunststoffe, TPU-KU 2 (Bayer) 95shore, Mahlgut, bunt, sortenrein, 50 t, einmalig,2,45 pro Kilo, HamburgH-A-1666-2, HD-PE (Kanister/Fässer) in Ballengepresst, oder geschreddert, Verladung in See-container sollte gegeben sein, Menge unbe-grenzt, Gewicht pro Ladung mind. 17 t, Häufig-keit auf Anfrage, Mindestabnahme auf Anfrage,Ballen oder Schredder, Anfallstelle auf Anfrage,HannoverH-A-1786-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 750x1.050x0,85mm/5,02 Kg/Güte: DC 06 ZE 50/50 B, alle Blechausschnittesind eben und unverformt, 7.800 Stck, wöchent-lich, HannoverH-A-1787-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 700x900x1mm/5,06 kg/Güte:DX 57 D+Z 100 MB, alle Blechausschnitte sindeben und unverformt, 7.800 Stck, wöchentlich,HannoverH-A-1790-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 630x880x0,75mm/2,04 Kg/Güte: DC 06+ZE 50/50 BPO, Blechausschnittesind eben und unverformt, 6.600 Stck, wöchent-lich, HannoverH-A-1791-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 500x600x0,6mm/0,72 Kg/Güte:DX D+Z 100 MB, Blechausschnitte sind ebenund unverformt, 11.000 Stck, wöchentlich, HannoverH-A-1792-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 550x650x0,6mm/0,7 Kg/Güte:ST 07 Z, Blechausschnitte sind eben und unver-formt, 2.600 Stck, wöchentlich, HannoverH-A-1793-3 Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 500x570x1mm/1,76 Kg/Güte:

PE, LD-PE, PET, PA, PP, PS, PMMA, PC, EPS etc.),die Waren sollten möglichst gemahlen, ge-schreddert oder als Ballenpressung vorliegen.Sofern dies nicht der Fall ist, können wir diesauch durch unsere Partnerunternehmen über-nehmen. Auch Sack-, Rollen- oder Plattenwarensind für uns von Interesse, Menge/Gewicht un-beschränkt, Häufigkeit unbeschränkt, Mindest-abnahme n. Absprache, Verpackungsart n. Absprache, Transport n. Absprache, Anfallstelleohne EinschränkungH-N-1667-2, PE/PP – sauber gepresste Ballenwa-re aus der Entsorgung/Produktionsabfall (z.B.:Eimer, Kanister, Fässer, Tragekisten, Eimerdeckeletc.), Verlademöglichkeit in Seecontainer solltegegeben sein, Menge unbegrenzt/mind. 16 -17t, Häufigkeit auf Anfrage, Mindestabnahme 16– 17 t, Verpackungsart: Ballenware, Anfallstelleauf Anfrage.H-N-1668-2, PMMA (Acrylglas) – Platten – Rest-abschnitte aus der Konfektionierung, aus demRückbau von Reklameschildern, Brocken aus derProduktion etc., Menge/Gewicht unbegrenzt,Häufigkeit unbegrenzt, Mindestabnahme aufAnfrage, Verpackungsart auf Anfrage, Anfall-stelle auf AnfrageH-N-371, Altspeisefette, Frittierfette, Mengenach Absprache, Fass, Container, lose Tankzug-ware, Transport nach Absprache, Abholung möglich, KreiensenH-N-372, organische Abfälle – Fette, Produk-tionsrückstände von Lebens- und Futtermitteln,Bioabfälle, 150 t, wöchentlich, Verpackungsartlose, Lkw, Abholung möglich, HermannsburgHH-N-01-18, gemischte Gewerbeabfälle, regel-mäßig, AbholungHH-N-01-03, Metalle, regelmäßig, AbholungHH-N-01-05, Holz, regelmäßig, AbholungHH-N-01-15, Elektronikschrott, regelmäßig, AbholungHH-N-02-04, Druckereipapierabfälle, Papier,Pappe, Kartonagen, regelmäßig, Abholung,HamburgHH-N-07-02, Folien, Styropor, Kunststoffe, regel-mäßig, Abholung, HamburgHH-N-1680-2, Folie, Computergehäuse, Eimeru. Kanister, Mischkunststoffe, Altkunststoffe,unbegrenzt, regelmäßig anfallend, etw. 1 Lkw12-15 t, Verpackung n. Absprache, Transport n. Absprache, HamburgHH-N-1686-13, Abfälle aus dem Bereich Lebens-mittel und Lebensmittelverarbeitung sowie Spei-sereste, Entsorgung von Speiseresten und über-lagerten Lebensmitteln in verpackter, unver-packter, fester oder flüssiger Form aus Restau-rants, Großküchen, Einzel- oder Großhandelsowie Produktionsbetrieben, bis zu 10 mg/Woche, regelmäßig u. unregelmäßig anfallend,keine Mindestabnahme, verpackt u. unverpacktin Klein- oder Großgebinde oder auch Paletten-ware, frei Anfallstelle oder frei Verwertungs-anlage, je n. Bedarf, Preis auf Nachfrage, Hamburg u. UmgebungLG-N-326-10, vergärbare pflanzliche oder tierische Stoffe für Biogasanlage gesucht,regelmäßigOL-N-1630-5, Altholz AI: unbehandeltes Altholz,defekte Paletten, Verpackungshölzer, Säge-werksreste, Altholz AII: Spanplatten, Reste ausder Möbelproduktion oder ähnlich, gerne auchgrößere Mengen, regelmäßig anfallend, Trans-port n. Absprache, Raum Bremen, Oldenburg,Osnabrück.

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D ie Kultur macht es vor: Die„Lange Nacht der Bremer Mu-seen“ ist eine attraktive Veran-

staltung, die jährlich viele Besucher an-zieht. Jetzt will auch die Bremer Wirt-schaft des Nächtens ihre Tore öffnen.Die Handelskammer Bremen lädt zur„Langen Nacht der Bremer Industrie“.Die Ziele: Bremen präsentiert sich inder Öffentlichkeit als vitaler Industrie-standort, die beteiligten Unternehmenerhöhen ihren Bekanntheitsgrad undsteigern ihre Anziehhungskraft als Ar-beitgeber und als Ausbildungsstätte.Wer einen Blick hinter die Kulissen er-laubt, Produkte und Produktionsverfah-ren vorführt, leistet auch einen Beitrag,das Image der Industriebranche zu ver-bessern. Gedacht ist die „Lange Nachtder Industrie“ für interesssierte Breme-rinnen und Bremer wie für Arbeits- undAusbildungsplatzsuchende.

Stattfinden soll die Veranstaltungam 5. November. „Gerade in schwieri-gen Zeiten ist es wichtig, Unternehmenals kompetente und verlässliche Part-

ner in der Wirtschaft und ihre bedeu-tungsvolle Rolle in der Bremer Wirt-schaft erlebbar zu machen“, so dieHandelskammer. Bremen ist die siebt-größte Industriestadt in Deutschland.Aber wer weiß das? Viele Unternehmenin Bremen stehen in ihrem Segment ander Weltspitze. Aber wer weiß das?Überall auf der Welt kommen ihre Ge-räte und Maschinen zum Einsatz, ihreLeistungen sind begehrt, ihre Produktewerden genussvoll verzehrt. Viel Stoffalso für eine „Lange Nacht der Industrie“.

Die erste „Lange Nacht der Indus-trie" fand übrigens 2008 in Hamburgstatt. Das Konzept haben die Handels-kammer Hamburg und die Firma primaevents erarbeitet. Die Resonanz bei denTeilnehmern und in den Medien warüberwältigend. Fernsehen, Radio, Ta-geszeitungen und Internet berichtetenausführlich. Die Touren waren drei Wo-chen vor der Veranstaltung komplettausgebucht. Aufgrund dieses Erfolgeswird die „Lange Nacht der Industrie"in Bremen auch von der HamburgerAgentur organisiert. „Wir würden unsfreuen, wenn sich viele Industrieunter-nehmen beteiligen“, so Handelskam-

WAGENUNWINNEN

mer-Geschäftsführerin Dr. Martha Pohl.„Es ist eine Initiative, aus der Opti-mismus, Zusammenhalt und Weitblickspricht.“ Unternehmen, die sich an derAktion beteiligen möchten, wendensich an die Handelskammer. �

KontaktDr. Martha Pohl, Telefon 0421 3637 321, Bert C. Cecchia, Telefon 0421 3637 232

Zahlen und Fakten

Termin5. November, 17:30 – 22:30 Uhr Start/Zielort und KickoffBürgerweide VerfahrenJedes Unternehmen hat 100 MinutenZeit, sich zu präsentieren. Es erhält Besuch von zwei Besuchergruppen à40 bzw. 50 Gästen. Die Touren sindkostenlos. Bis zu 500 Teilnehmer (ab14 Jahren) können dabei sein.

LANGE NACHT DER INDUSTRIE