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Wirtschaft IN BREMEN Kammer startet Aktionsbündnis „Ausbildung“ Konjunkturreport Bremen Spezialist für die Linux-Welt First Tueday: sympathisches Image, starkes Konzept WiBSpezial: Alte und neue Häuser in Bremen Delegationsreise: Indien ist ein Stück näher gerückt Medien im Blick Das Magazin der Handelskammer Bremen 3/2003 A 04835 Gründen will gekonnt sein Gründungstage 2003

Wirtschaft - Handelskammer Bremen · Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 1 Standpunkt. Mut zur Selbstständigkeit fördern Präses Dr. Dirk Plump ges Argument kommt indes noch

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Page 1: Wirtschaft - Handelskammer Bremen · Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 1 Standpunkt. Mut zur Selbstständigkeit fördern Präses Dr. Dirk Plump ges Argument kommt indes noch

WirtschaftIN BREMEN

• Kammer startet Aktionsbündnis„Ausbildung“

• Konjunkturreport Bremen

• Spezialist für die Linux-Welt

• First Tueday: sympathisches Image, starkes Konzept

• WiBSpezial: Alte und neue Häuser in Bremen

• Delegationsreise: Indien ist ein Stück näher gerückt

• Medien im Blick

Das Magazin der Handelskammer Bremen 3/2003 A 04835

Gründen willgekonnt sein

Gründungstage 2003

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 1

Standpunkt.

Mut zur Selbstständigkeit fördern

Präses Dr. Dirk Plump

ges Argument kommt indes noch hinzu: Exis-tenzgründungen können einen durchaus ge-wichtigen Beitrag zur Lösung des derzeitgrößten Problems in Deutschland leisten, derArbeitslosigkeit von über 4,5 Millionen Men-schen. Denn gerade diese Betriebe sind es, dieimmer wieder interessante Beschäftigungs-möglichkeiten schaffen und flexibel in inno-vative Branchen vorstoßen.

Für unsere Handelskammer steht die För-derung von Existenzgründungen daher be-reits seit vielen Jahren im Vordergrund. ImBlick steht zum einen, die kaufmännischenund fachlichen Qualifikationen – beispiels-weise in rechtlichen Fragen – der Gründerin-nen und Gründer zu erweitern. Zum anderensetzt sich die Handelskammer mit Nachdruckfür geeignete Rahmenbedingungen ein, diedie Entwicklung von Unternehmen in derGründungsphase begünstigen.

In unserem Gründungsservice können wirjährlich gut 1.000 Kontakte verzeichnen. DieAnliegen reichen von allgemeinen Grün-dungsinformationen über die Klärung von te-lefonischen Anfragen bis zu individuellenGründungsberatungen. An den Gründungs-seminaren unserer Handelskammer nehmenJahr für Jahr 150 potenzielle Gründerinnenund Gründer teil. Ein häufig nachgefragtesAngebot ist auch die bundesweite Partner-schafts- und Nachfolgebörse der Kammeror-ganisation (www.change.de).

Über unsere direkten Leistungen hinausarbeiten wir in der Unterstützung von Exis-tenzgründungen eng mit den Partnern derBremerEx is tenzGründungs in i t iat ive(B.E.G.IN) zusammen. Kern der B.E.G.IN-Ini-tiative ist die zentrale Gründungsleitstelle, inder ebenfalls kompetente Beraterinnen undBerater für die Gründungsbegleitung zur Ver-fügung stehen. Die Gründungsleitstelle übtdarüber hinaus die wichtige Funktion der Ko-ordination aller Aktivitäten der Gründungs-förderung in Bremen aus, so dass Doppelar-beiten von vornherein vermieden werden.

Das Förderprogramm für Unternehmens-gründungen ist in Bremen heute so kreativund vielfältig wie in kaum einer anderen

deutschen Stadt. So hat Bremen mit demBRIDGE-Programm für die Stimulierung vonGründungen aus den Hochschulen oder spe-ziellen Coaching-Programmen für Gründe-rinnen und ihre Mentorinnen starke Trümpfezu bieten. Und natürlich spielt in der von un-serer Handelskammer betreuten Initiative„Schule-Wirtschaft“ die frühzeitige Wer-bung für das Unternehmertum eine wichtigeRolle.

Mindestens ebenso wichtig wie nutzer-freundliche Dienstleistungen sind praktika-ble gesetzliche und steuerrechtliche Rah-menbedingungen für Unternehmensgrün-dungen. Ein wachtumsorientiertes Grün-dungsklima zeichnet sich durch ein unbüro-kratisches Umfeld zur Gründung und Füh-rung eines Unternehmens aus. Die Handels-kammer arbeitet – auch im Verbund mit demDeutschen Industrie- und Handelskammer-tag (DIHK) – mit großem Nachdruck daran,den Bürokratieabbau gerade im Gründungs-sektor zu forcieren.

Das Zusammenspiel von sachorientier-tem Leistungsangebot, Stärkung der Grün-dungskultur und Schaffung von geeignetenRahmenbedingungen kann helfen, auch inden aktuell schwierigen konjunkturellen Zei-ten den Weg in die Selbstständigkeit zu er-leichtern. In diesem Sinne wird sich die Han-delskammer weiterhin verstärkt für dieUnterstützung von Gründerinnen und Grün-dern und für ein gründungsfreundliches Wirt-schaftsklima einsetzen.

Dr. Dirk Plump(Präses)

Junge Unternehmen sind die Triebfeder injeder Volkswirtschaft. Sie sorgen dafür,dass sich neue Produkte und Dienstleis-

tungen rasch am Markt etablieren und neueVerfahren zügig eingeführt werden. Mehrdenn je gilt die Faustregel: Je mehr Gründun-gen ein Standort verzeichnen kann, desto vi-taler und innovationsfreudiger ist er.

Diese Argumentation wäre bereits Grundgenug, um sich für eine „neue Kultur derSelbstständigkeit“ einzusetzen. Ein wichti-

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2 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema6 Gründen will gekonnt sein8 Gründungstage 2003 im Messe Centrum Bremen

10 So hilft die Handelskammer Existenzgründern12 Vier Beispiele aus der Praxis: Pohl GmbH, Reitze System-

lieferant Anlagentechnik, WP-Anlagen-Systemtechnik,Gustavsson

StandortBremen24 Konjunktur: Frostiges Klima26 Umfrage: Jedes dritte bremische Unternehmen

investiert im Ausland27 Denkmalschützer in Bremen aktiv28 WiBSpezial über neue und alte Immobilien in Bremen:

WallArkaden, URAG-Domizil, Gewerbeimmobilie Hansalinie, Kontorhaus City, Europa-Center, Gröpelingen

NeueChancen 34 Stabil und günstig: Das Unternehmen univention

ist Spezialist für die Linux-Welt35 Sympathisches Image, starkes Konzept:

First Tuesday startet ins vierte Jahr36 Neuer Weg zu externem Spezialwissen: Technologiebroker

führen Experten aus Industrie und Forschung zusammen38 Bundeswehr vergibt Aufträge per Internet

6

24

34

Inhalt.

ExistenzgründungenGründen will gekonnt sein

Ende März finden in Bremen wieder dieGründungstage statt – eine gemeinsameAktion von Politik und Wirtschaft. Ge-dacht sind sie als Inspiration und Hilfe fürGründungswillige, denn neue Unterneh-men leisten einen wichtigen Beitrag zurZukunftsfähigkeit. Richtig gründen aberwill gekonnt sein. Und guter Rat ist garnicht teuer. Wer das beherzigt, geht zuder BremerExistenzGründungsinitiativeB.E.G.IN. Auch die Handelskammer hatein dickes Dienstleistungspaket für Grün-dungswillige geschnürt. Und wie man´sam besten macht, zeigen vier Beispieleaus der Praxis.

Rubriken

1 Standpunkt

4 Bremenkompakt

16 Infothek

18 KammerReport

48 BerlinerNotizen

52 Wirtschaftstermine

54 Die Börsen

56 Impressum

56 Unternehmensindex

57 Wagenunwinnen

6KonjunkturFrostiges Klima

Die Wirtschaftslage hatsich entsprechend demBundestrend zum Jah-resbeginn 2003 in Bre-men nochmals spürbarverschlechtert. Nach deraktuellen Konjunktur-umfrage der Handels-kammer fallen auch dieGeschäftserwartungenüber alle Branchen hin-weg deutlich negativaus.

24, 26

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Wirtschaftglobal40 Indien ein Stück näher gerückt: Eindrücke und

Ergebnisse einer Delegationsreise41 Je amerikanischer, desto erfolgreicher42 Investitionsstandort Großbritannien42 Bremisch-marokkanische Zusammenarbeit

ZukunftBildung44 Barriefrei ins Internet: hmmh und das Bremer

Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte45 Kammer initiiert Aktionsbündnis „Ausbildung“45 6. TopJob im Weserpark46 Girls` Day - Mädchen-Zukunftstag47 Junge Wirtschaft vergibt „Ausbildungs-Oskar“

UnternehmensPraxis50 Medien im Blick: Pressearbeit für kleine und

mittlere Unternehmen51 Praxisseminar „Vor laufender Kamera“51 Zahl der Kundenmagazine steigt51 Beispielhafte Geschäftsberichte

Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 3

Inhalt.

ImmobilienIm Blickpunkt: Alte undneue Häuser in Bremen

Für das ehemalige Polizei-haus beginnt eine neueÄra: Der Grundstein für denUmbau ist gelegt, im Som-mer 2004 sollen die Wall-Arkaden eröffnet werden.An einem anderen markan-ten Platz in der Innenstadtsetzt das Kontorhaus Cityneue Akzente. Und ein his-torisches Kontorhaus in derBlumenthalstraße rüstetsich derweil für die Zukunft.

Medien„Wirtschaft in Bremen“,Pressearbeit für Unternehmen

Damit die „Wirtschaft in Bre-men“ jeden Monat pünktlich beiihren Leserinnen und Lesern aufdem Tisch liegt, greifen vieleRädchen ineinander, große undkleine: ein Bericht über die Ent-stehung der Zeitschrift zum 50-jährigen Bestehen der DruckereiAsendorf. In der neuen Kammer-Veranstaltungsreihe „Medien imBlick“ geht es um eine effizientePressearbeit für kleine und mitt-lere Unternehmen.

40

44

49

22, 50

Beilagenhinweis • Dieser Ausgabeder „Wirtschaft in Bremen“ liegen dieneuen Programmhefte „Mittelstands-treff 2003“ und „Medien im Blick“ so-wie die zweite Ausga-be des Bulletins fürInnovationstranfer„City of Science“ bei. Wir bitten um Beachtung!

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Bremenkompakt.

4 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Personen und Unternehmen in den Nachrichten

Airbus A380: Großauftrag für STN ATLAS Elektronik

Die STN ATLAS Elektronik GmbH hat einen Groß-auftrag über die Lieferung wichtiger Systeme fürden neuen Airbus A380 gewonnen. Als Zuliefererfür das neue Großraumflugzeug wird der BremerElektronikspezialist für die elektrische Steuerungdes Frachtladesystems verantwortlich sein. Einentsprechender Auftrag wurde jetzt unter Vertraggenommen, teilte die Muttergesellschaft, derDüsseldorfer Rheinmetall Konzern, jetzt mit.

STN ATLAS erwarte aus diesem Auftrag einenUmsatz im dreistelligen Millionen Dollar-Bereich.Im Marktsegment mit mehr als 400 Sitzplätzen,zu dem der Airbus A380 gehört, schätztz das Un-ternehmen das Nachfragepotenzial auf rund1.200 Passagierflugzeuge und 300 Frachter. 103Exemplare des A380 in unterschiedlichen Varian-ten seien bei Airbus schon fest bestellt bzw. derKauf sei fest beabsichtigt. Daraus resultiere auchfür die beteiligten Zulieferer eine Auslastung übereinen langen Zeitraum.

Sämtliche Maschinen benötigtn ein Frachtla-desystem. Bei der Elektrik und Elektronik setzeAirbus dabei auf die seit vielen Jahren bewährteZusammenarbeit mit dem Bereich Flugsystemevon STN ATLAS. Parallel zu den Vorbereitungen fürden A380-Erstflug Anfang 2005 bis zur Übergabeder ersten Maschine im Frühjahr 2006 laufen jetztdie Arbeiten in Bremen an.

www.rheinmetall-detec.com

• Der Senat hat den Verwaltungsjuris-ten Viggo Eiberle-Herm zum neuen Prä-sidenten des Verwaltungsgerichts Bre-men ernannt. Der 56-Jährige, zuletztKammervorsitzender am Verwaltungs-gericht, ist Nachfolger von MatthiasStauch, der 2002 das Amt des Präsiden-ten des Oberverwaltungsgerichts über-nommen hatte.

• Der Akademische Senat der Univer-sität Bremenhat den Geowissenschaft-ler Prof. Dr. Reinhard Fischer zum Kon-rektor für Forschung und wissenschaft-lichen Nachwuchs gewählt. ProfessorFischer wird als Nachfolger des derzei-tigen Konrektors Prof. Dr. Horst Diehlsein Amt mit einer Laufzeit von zweiJahren am 1. April antreten. Zum Rek-torat gehören damit neben Fischer undRektor Prof. Dr. Wilfried Müller derKanzler Gerd-Rüdiger Kück, die Konrek-torin für Internationale Angelegenhei-ten, Prof. Dr. Sabine Broeck, und derKonrektor für Lehre und Studium, Prof.Dr. Peter Richter.

• Die Landespressekonferenz Bremen(LPK) steht für ein weiteres Jahr unterder Leitung von Gaby Schuylenburg(Radio Bremen) als Vorsitzende sowieihrer beiden Stellvertreter Karl-HenryLahmann (Nordsee-Zeitung) und UweWoltemath (Nordwest-Zeitung). DieMitgliederversammlung bestätigte alledrei einstimmig in ihren Ämtern. DreLPK gehören 63 Journalisten an.

• Der Logistikdienstleister WeserportGmbH wird künftig von einer Doppel-spitze aus R. Jan Akkermann (60) undMichael Appelhans (39) geführt. Akker-mann hat weiterhin den Vorsitz der Ge-schäftsführung inne, während Appel-hans, zuvor Prokurist und Vertriebs-leiter, seit 1. Februar in der Geschäfts-führung für die operativen und kauf-männischen Themen verantwortlichzeichnet.

• Der Bremer Club der Business and Pro-fessional Women (BPW) hat seinen Vor-stand neu gewählt: Ihm gehören als 1.Vorsitzende Dagmar Geffken, als 2. Vor-sitzende Sonja Beuch und als Schrift-führerin Anja Reimers-Meinhardt, alsSchatzmeisterin Almut Schmidt sowieals Beisitzerinnen Dagmar Kobbe-Run-ge und Annemarie Kupper an.

Sparkasse Bremen will2003 durchstarten

Die Sparkasse Bremen will imJahr 2003 „durchstarten“ undin wichtigen Kernpositionendie Ergebnisse verbessern. Da-zu gehörten Zinsspanne, Pro-visionsüberschuss, Betriebs-ergebnis und Verwaltungs-aufwand. SparkassenvorstandJürgen Oltmann führte aufder Bilanzpressekonferenz wei-ter aus: „Nachdem sich dieSparkasse gut positionierthat und die Strukturverände-rungen zur Vertriebssparkas-se weitestgehend abgeschlos-sen sind, werden wir uns jetztintensiv und offensiv demMarkt zuwenden.“ Das Jahr2002 – das schlechteste Ban-kenjahr seit 50 Jahren – habesein Haus „relativ gut“ über-standen.

www.sparkasse-bremen.de

Prof. Fischer ist neuerKonrektor für For-schung an der Univer-sität Bremen

Bremer Landesbankzuversichtlich

Ein Rating im oberen A-Be-reich nach Wegfall von Ge-währträgerhaftung und Ans-taltslast im Jahr 2005 unddamit einhergehend auchkünftig günstige Refinanzie-rungsbedingungen haben fürdie Bremer Landesbank erstePriorität. Diesem Ziel ist sieselbst im schwierigen Banken-jahr 2002 ein gutes Stücknäher gekommen, teilte dieBank mit. Das Betriebsergeb-nis verbesserte sie in 2002 um11,6 Prozent auf 102,2 Mio.Euro und konnte so ihren haf-tenden Eigenmitteln mehr als80 Mio. Euro zuführen. DieKernkapitalquote belaufe sichdamit auf beachtliche 7,8 Pro-zent.

www.bremerlandesbank.de

459. Schaffermahlzeit

Die Kaufleute (unser Bild v.r.)Bernd Karstedt (Diersch &Schröder GmbH & Co.), HansChristoph Enge (Lampe &Schwartze KG) und ThomasKühl (P&I Beteiligungs- undVerwaltungs GmbH) haben die459. Schaffermahlzeit ausge-richtet. Diese Aufgabe werdenim kommenden Jahr DettholdAden (BLG Logistics Group AG& Co. KG), Volker Schütte (LouisDelius GmbH & Co.) und Ste-fan Bellinger (Carbox GmbH &Co. KG) wahrnehmen.

Foto: Frank Pusch

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 5

Bremenkompakt.

JWP-Realisierungsgesellschaft besiegelt

Die Bremer Unternehmensgruppe elko, einUnternehmen der Nehlsen AG, ist seit Jah-resbeginn Partner der Hanseatischen Verans-taltungs-GmbH (HVG) in der technischenBewirtschaftung von Stadthalle und MesseCentrum Bremen: Die Aufgabenbereiche Ver-anstaltungsservice und Gebäudemanage-ment werden künftig zu einem wesentlichenTeil von einer gemeinsamen Tochtergesell-schaft, der EVG – elko Veranstaltungs- undGebäudeservice GmbH, wahrgenommen.Die Gründung dieser Gesellschaft ist Be-standteil der Neustrukturierung der HVG, dieim Sommer vergangenen Jahres mit der Ver-schmelzung von HVG, Stadthalle Bremen

Eurogate und Maerks gründen IT-Firma

Die Bremer Eurogate Container Terminal-Gruppe und der IT-Systementwickler MaerskData, Kopenhagen, haben das Gemein-schaftsunternehmen „Global Transportati-on Solutions" (GTS) mit Hauptsitz in den USAgegründet. Beide Mutterfirmen sind daranzu je 50 Prozent beteiligt. Die Gesellschaftkonzentriert ihre Aktivitäten auf den welt-weiten Vertrieb und die Installation vonSoft- und Hardware, Netzwerk- und Mana-gementsystemen sowie deren Anpassung andie jeweiligen Kundenanforderungen, heißtes in einer Mitteilung. Eigenständige „Län-der-Divisions" sorgten für standortnahe Be-treuung und Serviceleistung. Mit dem neu-en Unternehmen dehnen Eurogate undMaersk Data ihre Aktivitäten auf den Welt-markt für IT gestützte Container Terminal-,Depot- und Transport-Managementsyste-me aus. Eurogate ist das größte ContainerTerminal- & Logistikunternehmen in Europaund rangiert auf Platz drei unter den Ree-derei-unabhängigen Container Terminal-Gruppen der Welt. www.eurogate.de

Dienstleister gründen „Business House“

Bremer Dienstleister für Unternehmensentwicklunghaben jetzt Am Wall das „Business House“ gegrün-det. Es ist ein Zusammenschluss von den Unterneh-men Brasilhaus Unternehmenskommunikation, Dia-log Public Relations, Interwall (Internet) und Zigma(Projektmanagement und Unternehmensentwick-lung). Sie wollen zukünftig unter einem Dach agie-ren und umfassende Lösungen anbieten. Das Spek-trum reicht von Marketingstrategien und Vertriebs-konzepten über CD-Entwicklungen und Projektma-nagement bis zu Marktforschung und allgemeinenKommunikationsdienstleistungen.

Die Verträge zwischen denGesellschaftern Niedersach-sen und Bremen zur Gründungder JadeWeserPort-Realisie-rungsgesellschaft (JWPRG)sind unterzeichnet. Die vor-aussichtlich am 1. April star-tende JWPRG wird Bauherrindes Tiefwasserhafens sein undim ersten Halbjahr 2003 dieBetreiberkonzessionen ver-geben. Voraussichtlich ab2005 wird sie die ersten Bau-aufträge für die terminalnaheInfrastruktur (für 1.700 MeterKajenlänge und vier Liege-plätze, Kaimauern, Spund-wände usw.) vergeben. Vorsit-zender der Geschäftsführungwird Helmut Werner, zuletztVorstandsvorsitzender der Rhe-nus Midgard AG & Co in Nor-denham, einem führendenUnternehmen der deutschen

Seehafenwirtschaft. Ihm zurSeite steht als zweiter (ne-benamtlicher) Geschäftsfüh-rer Jürgen Holtermann, Ge-schäftsführer von bremenportsGmbH & Co KG, Manage-mentgesellschaft des zweit-größten deutschen Universal-und Containerhafens in Bre-merhaven.

Die von beiden Länderngegründete JadeWeserPortProjektentwicklungsgesell-schaft unter der Geschäfts-führung von Claus Wülferssetzt ihre Vorbereitungsar-beiten unterdessen fort. Siesoll zum 1. Juli die vollständi-gen Unterlagen für den Plan-feststellungsbeschluss bei derGenehmigungsbehörde vor-legen. Damit wird ihre Haupt-aufgabe erfüllt sein.www.jade-weser-port.de

Messehalle, Foto: Messe Bremen

VeranstaltungsgesellschaftmbH und Messe BremenGmbH eingeleitet wurde. Ge-sellschafter der EVG sind dieelko Beteiligungs-GmbH unddie HVG. Das Outsourcing derVeranstaltungstechnik in dieneue Servicegesellschaft wirdnach Berechnungen der HVGmittelfristig ein Einsparpo-tenzial von 250.000 Euro proJahr ergeben. Rund 25 Mitar-beiter der HVG wechselten indie EVG. www.hvg-bremen.de

HVG und elko gründen Servicegesellschaft

Die Container-Umschlagmenge fürden Eurogate-Standort Bremerha-ven ist bei einem Gesamtvolumenvon fast drei Mio. TEU in 2002 umdrei Prozent gegenüber dem Vor-jahr gestiegen. Bremerhaven hatdamit der anhaltenden Konjunk-turflaute im Amerikageschäfterfolgreich getrotzt. Foto: BLG

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Titelthema.

GründeGründungstage 2

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 7

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n will gekonnt seinK

risen können auch ihr Gutes haben,selbstwenn sie solche Schockwellen durchsLand senden wie vor einigen Jahren dasVulkan-Debakel. Denn der Zusammen-bruch des Werftenkonzerns markiert dieGeburtsstunde einer Initiative, die seit-

dem beharrlich und engagiert neue Unternehmun-gen – und damit Arbeitsplätze – auf den Weg bringt:die Bremer Existenz-Gründungsinitiative B.E.G.IN.Nachdem das Hilfskonzept bei der Beratung arbeits-los gewordener Vulkanesen seine Feuertaufe be-standen hat, wurde im März 1998 offiziell das Grün-dungsnetzwerk eingerichtet und die Gründungsleit-stelle bei der RKW Bremen GmbH installiert.

B.E.G.IN. ist die zentrale Anlaufstelle für all die-jenigen, die sich selbstständig machen wollen. Sie istein „one-stop-shop“ : Gründer bekommen hier ersteInformationen und Einschätzungen, werden in Bera-tungsgespräche, Trainings- oder Qualifizierungsmaß-nahmen vermittelt. Die Gründungsleitstelle hat Hemm-schwellen abgebaut und sie spart unnötige Wege. Einbesonderer Service sind die Coachingbüros in Bre-men-Stadt, Bremen-Nord und Bremerhaven, die dieGründer direkt vor Ort betreuen.

B.E.G.IN hat nach wie vor Modellcharakter für dieBundesrepublik. Nirgendwo sonst gibt es ein ver-gleichbares Projekt, wo das Informations- und Bera-tungsangebot derart zentralisiert ist und einen sohohen Servicecharakter hat. Mittlerweile laufen 30bis 40 Prozent aller Gründungsvorhaben in Bremenauf die ein oder andere Art über die Leitstelle. Von1998 bis Ende 2002 haben die RKW-Gründungsbe-rater insgesamt über 6.500 Beratungen durchge-führt.

Nachhaltige GründungDer Erfolg kommt nicht in spektakulären Riesen-schritten daher; er ist beständig und soll bleibendeEffekte haben. „Wir legen Wert auf eine nachhaltigeGründung, das heißt wir achten auf die Qualität ei-nes Vorhabens“, sagt Harm Wurthmann, der in derLeitstelle federführend tätig ist. Für den Ökonomenrangiert Klasse vor Masse, denn nur so ließen sich

Ende März finden in Bremen wieder die Gründungstage

statt – eingebettet in die ready2go-Kampagne der

BremerExistenzGründungsInitiative (B.E.G.IN).

Gedacht sind sie als Inspiration und Hilfe für

Gründungswillige, denn neue Unternehmen leisten

einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit.

Richtig gründen aber will gekonnt sein. Und guter Rat

ist gar nicht teuer. Wer das beherzigt, geht zu

B.E.G.IN. Ein umfangreiches Dienstleistungspaket für

Gründungswillige hat die Handelskammer geschnürt.

Und wie man´s am besten macht,

zeigen vier Beispiele aus der Praxis.

003 – Kammer-Service für Existenzgründer – Gründergeschichten

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8 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema.

langfristig Erfolge erzielen. Statistisch sind sie aller-dings schwer messbar. „Gerade in unseren Intensiv-projekten haben wir eine hohe Erfolgsquote, nur we-nige derjenigen, die wir betreuen, scheitern“, soWurthmann. Das liegt zum einen daran, dass sich dieBerater nicht scheuen, von einem Projekt abzuraten,wenn es nicht erfolgversprechend ist. Zum anderenaber knien sie sich in die Projekte rein, aus denen sichetwas machen lässt, und stehen dem Existenzgründermit Rat und Tat, mit Tipps und Recherchen zur Seite.Dies gilt vor allem für die vielfältigen Unterstützungs-möglichkeiten, die es in Bremen gibt. Hier fungiert dieGründungsleitstelle als „Leuchtturm“ .

Fundamentaler Wandel im GründungsgeschehenDas größte Problem für Existenzgründer ist der An-fang. Da mag die Förderung über diverse Programm-töpfe der schönste Anreiz sein, geschultert werdenmuss das Projekt vom Gründer, und zwar mit hartemEinsatz. Sind die fachlichen Qualifikationen und diepersönlichen Voraussetzungen (wie z. B. Kommunika-tionsfähigkeit, Führungsstärke, Durchsetzungsfähig-keit oder Realitätssinn) gegeben, ist zudem das Kon-zept (stimmige Markt- und Vertriebsstrategie, solideKalkulation) trägfähig, dann stehen die Zeichen aufgrün.

Und das gilt auch in Zeiten wie diesen, die nichtgerade ein freundliches Gründungsklima haben. DerTrend zur Unternehmensgründung ist bundesweit ge-bremst, wenngleich der Saldo aus Unternehmens-gründungen und Liquidationen immer noch positiv ist.Bremen habe sich von diesem Negativtrend etwas ab-koppeln können, sagt Wurthmann. Dennoch sieht derExperte einen fundamentalen Wechsel im Grün-dungsgeschehen: „Der Trend geht eindeutig von gro-ßen Projekten zu kleinen Gründungsvorhaben.“ Symp-tomatisch sei, dass „auf kleiner Flamme“ gegründetwerde. Wurde noch vor ein, zwei Jahren z. B. freigie-big großer Büro- bzw. Gewerberaum angemietet undgleich Personal eingestellt, agieren die Jungunterneh-mer heute sehr viel vorsichtiger und abwartender.

„Die Nasenspitze besser“Vieles spielt da mit hinein. Die lange Baisse nach derÜberhitzung der Börse, die zerplatzten Träume derNew Economy, aber auch der 11. September 2001,Krieg- und Terrorgefahren haben die Skepsis gegenü-ber unternehmerischer Tätigkeit genährt. „Die Men-schen haben gesehen, dass sich nicht alles planen lässt“, sagt Wurthmann. Doch wer fit sei, eine pfiffigeIdee und unternehmerischen Biss habe, der habe aucheine gute Chance. Wird man zum Unternehmer gebo-ren oder ist der „Beruf“ lernbar? „Sowohl als auch“,lautet die Erfahrung des Gründungsspezialisten. Man-che kämen als Unternehmer auf die Welt, andere müs-sten sich die unternehmerischen Fähigkeiten hart an-trainieren. Letztlich ausschlaggebend für das Gelingenaber sei die Harmonie von Person und Vorhaben. Und:„Sie müssen die Nasenspitze besser sein als die Wett-bewerber.“ (cb)

Die B.E.G.IN-Gründungsleitstelle

Bremen-Stadt: Tel. 0421 32 34 64-12Bremen-Nord: Tel. 0421 66 32 76 www.begin24.de

Wer „die Nasenspitze besser“ ist als der Wettbewerb,

hat die besten Chancen.

Gründungstage 200328. und 29. März, Messe Centrum Bremen

Ende März finden in Bremen wie-der die Gründungstage statt,

diesmal im Messe Centrum an derBürgerweide. Die Veranstaltung istmittlerweile eine feste Größe für po-tenzielle Existenzgründer und jungeUnternehmer in der Hansestadt ge-worden. In diesem Jahr sind dieGründungstage eingebettet in dieready2go-Kampagne der BremerExis-tenzGründungsInitiative B.E.G.IN.

Beratung, Vorträge, WorkshopsWirtschaftssenator Josef Hattig wirddie Gründungstage am 28. März inder Messehalle 4.1 eröffnen. An bei-den Veranstaltungstagen ste-hen die Berater des B.E.G.IN-Netzwerkes für alle Fragenrund um die Themen Existenz-gründung und Existenzsiche-rung den Besuchern zur Verfü-gung. Daneben werden eine Reihevon Vorträgen und (erstmalig auch)Workshops angeboten, die die wich-tigsten Aspekte rund um das Thema„Gründung“ aufgreifen, z. B. Finan-zierung, Unternehmensplanung, Pro-jektmanagement, Akquise, Marke-ting, Buchführung, Businessplan,Teamgründung oder Qualifizierung

im Betrieb. Die bremer agentur schu-le wirtschaft präsentiert darüberhinaus am Freitag vormittag einigevon ihr initiierte bzw. begleitete Pro-jekte von Schülerfirmen.

Ein Highlight wird die Abendver-anstaltung am 28. März sein: Hierlädt das Unternehmen idea2busi-ness, Träger des First Tuesday Bre-men, unter dem Titel „i2b meets upB.E.G.IN“ zu einem Treffen in zwang-loser Atmosphäre und zum Erfah-rungsaustausch ins FinanzCentrumder Sparkasse Am Brill ein. Interes-senten können sich unter www.ft-bremen.de registrieren lassen.

Info Wer an den Workshops teilnehmen möchte, melde sich bitte vorabbei der B.E.G.IN-Gründungsleitstelle unter [email protected] an. DerBesuch der Workshops und Vorträge ist kostenlos. Das detaillierte Programmfinden Sie unter www.begin24.de

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Information/Anmeldung:Jutta Deharde, Tel. 3637-234, Fax 3637-326,[email protected]

IDEE-Förderpreis 2003 für

Existenzgründerinnen

Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen kön-nen sich ab sofort wieder um den IDEE-Förderpreis desHamburger Unternehmers Albert Darboven bewerben. Erist mit 75.000 Euro dotiert; Einsendeschluss ist der 30.Juni 2003. Besonderes Anliegen des Stifters ist es, „in deraugenblicklich von Pessimismus geprägten Wirtschafts-situation engagierte Frauen bei der Existenzgründung zuunterstützen“, heißt es in einer Mitteilung. „Arbeitsplät-ze können nur dort entstehen, wo Ideen, Unternehmer-geist und solide Planung miteinander einhergehen“, sag-te Darboven. Prämiert wird eine innovative Geschäfts-idee kombiniert mit einem tragfähigen Unternehmens-konzept. Der 1997 gestiftete IDEE-Förderpreis steht un-ter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Dagmar Schipans-ki. Bewerben können sich Jungunternehmerinnen, dienicht länger als drei Jahre selbstständig sind, und Frau-en, die sich mit einer Erfolg versprechenden Idee selbst-ständig machen wollen.

InfoBewerbungsunterlagen können angefordert werden bei SEGMENTA IDEE Förderpreis, Feldbrunnenstraße 52, 20148 Hamburg, Tel. 040 441130-0, E-Mail: [email protected]

Ideenwettbewerb „campusideen 03“

an Bremer Hochschulen

An den Bremer Hochschulen ist der Wettbewerb „cam-pusideen 03“ gestartet worden. Gesucht werden „Visio-nen von heute für Geschäftswelten von morgen – egal,ob Gründungsidee oder Vorschlag zur Vermarktung ei-nes wissenschaftlichen Ergebnisses.“ Noch bis zum 31.März können Bremer Studierende und wissenschaftlicheMitarbeiter Ideenskizzen einreichen, die eine unterneh-merische Perspektive erkennen lassen. Auf die prämier-ten Vorschläge warten attraktive Preise im Gesamtwertvon über 20.000 Euro. Initiator des Wettbewerbs istBRIDGE, die Bremer Hochschul-Initiative zur Förderungvon Unternehmerischem Denken, Gründung und Entre-preneurship. Sie wird getragen von der Universität Bre-men, der Hochschule Bremen, der Hochschule Bremer-haven und der Hochschule für Künste sowie der BIABremer Innovations-Agentur GmbH.

Info www.bridge-online.de, BRIDGE-Büro, Tanja Litschel, Tel. 0421 218-8635

Die Handelskammer und ihre Wirtschafts-junioren sind wieder mit eigenen Ständenauf den Gründungstagen vertreten. Foto: Frank Pusch

Das Programm

Freitag, 28. März11:00 Uhr: Eröffnung11.00-13:00 Uhr: Schülerfimen in Aktionab 15.00 Uhr: Nachmittagsprogramm mit Vorträgen(„Bankengespräche erfolgreich führen“, „Meilensteine müssen sein: Projekt- und Selbstmanagement in der Gründungsphase“, „Telefon und Türklinken: Schlüssel zur erfolgreichen Akquise“)17:00 Uhr: Talkrunde „Erfahrungen junger Unternehmen“20:00 Uhr: i2b meets up B.E.G.IN

Samstag, 29. März 11:00 bis 15:00 Uhr: Vorträge und Workshops Vorträge: „Marketing: Leitfaden für den Weg zum Markt-erfolg“, „Ich-AG: Unwort oder Chance?“, „Gründen im Team“, „Die DtA finanziert Ihre Gründung“Workshops: „Bankengespräche erfolgreich führen“,„Preis(er?)findung“, „Businessplan: So planen Sie richtig!“, „Buchführung für Existenzgründer“

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Kammer-Dienstleistungen für Existenzgründungen

Existenzgründungsseminare 2003

„Der Weg in die Selbstständigkeit“(jeweils neun Abende, 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr)• 24. März- 3. April • 16. Juni - 26. Juni • 1. September - 11. September • 27. Oktober - 6. November • 24. November - 4. Dezember

Die Themen1. Abend: Voraussetzungen für eine ExistenzgründungMit welcher Idee gehe ich an den Markt? Welche Rechts-form ist die richtige? Bringe ich mit meinen Qualifikationenund Erfahrungen geeignete Voraussetzungen mit? WelcheAnmeldeformalitäten muss ich erfüllen? Referentin: BirgitMartens

2. Abend: VersicherungenWelche Versicherungsprobleme können sich für Existenz-gründer ergeben? Welche Versicherungen sind für das Un-ternehmen erforderlich? Referent: Jens Bargsten

3. Abend: InvestitionsplanungWie stelle ich einen Investitionsplan auf? Welche Kaufpreis-probleme gibt es bei der Betriebsübernahme? Referent: ArnoLeggewie

4. Abend: FinanzierungsplanungWie wird der erforderliche Finanzbedarf ermittelt? Welcheöffentlichen Förderhilfen gibt es für Existenzgründer? Wiewird eine Liquiditäts- und Erfolgsrechnung erstellt? Refe-rent: Herbert Hustedt

5. Abend: KostenrechnungWie wird ein betriebliches Rechnungswesen aufgebaut?Welche Voraussetzungen muss ich für eine Angebotskalku-lation oder Preisfindung schaffen? Referent: Stephan Müller

6. Abend: PersonalMit welchen Personalproblemen müssen Existenzgründerrechnen? Welche Rechte und Pflichten gibt es für den Ar-beitgeber? Referent: Jörg Jarchow

7. Abend: Fiskalische AnforderungenWas ist bei Steuern und Buchführung zu berücksichtigen?Referent: Dr. Jörg Dohrmann

8. Abend: Marktchancen für eine ExistenzWelche Informationen müssen über meinen Markt vorhandensein? Was ist eine Konkurrenzanalyse und wie bereite ich sievor? Referentin: Maike Kristina Harich/Stefanie Höwel

9. Abend: GründungsplanspielWie kann ich anhand eines Gründungsplanspieles meine ei-gene Konzeption vorbereiten? Referent: Remco Nöhren

Die Existenzgründungsberater

Informationen für einzelne Wirt-schaftszweige und Dienstleistungen

Bert C. CecchiaIndustrieunternehmen und unter-nehmensbezogene Dienstleistun-gen (z. B. Unternehmensberatung,Grafik-Designer, Werbung sowie In-genieur- und Architektentätigkei-ten etc.).Tel. 3637-232, [email protected]

Jutta DehardeExistenzgründungsseminar undPartnerschafts- und Nachfolge-börse (Existenzgründungsbörse).Tel. 3637-234, [email protected]

Philipp GläserImport- und Exportunternehmen/AußenhandelsunternehmenTel.: 3637-252, [email protected]

Gerd NeubauerTechnologieorientierte Existenz-gründer, Informations- und Tele-kommunikationstechnik, Erfinder-beratung, Technologiebörse.Tel. 3637-230, [email protected]

Karsten NowakGroß- und Einzelhandelsunterneh-men, Handelsvermittler, Versand-händler sowie endverbraucher-orientierte Dienstleistungen (z. B.Gastronomie, Reisebüros, Privat-schulen, Vermittlungen aller Art,Pflegedienste), handelsorientierteDienstleistungen, Finanzdienstleis-ter sowie Immobilien- und Versi-cherungswirtschaft.Tel. 3637-406, [email protected]

Olaf OrbSpediteure, Transportunternehmen,Reedereibetriebe, Lagerhaltungs-betriebe, Kurierdienste.Tel. 3637-272, [email protected]

So hilft die Handelskammer Existenzgründern

• InformationsmaterialienDie Handelskammer bietet einen um-fangreichen, laufend aktualisiertenBroschürensatz an. Neben allgemei-nen Informationen über die Existenz-gründung werden auch entsprechen-de Bundes- und Landesförderprogram-me dargestellt. Das Info-Paket kostet15 Euro (Selbstkostenpreis).

• Individuelle EinzelberatungIm Vordergrund stehen betriebswirt-schaftliche Fragen; es werden Unter-nehmenskonzepte und die persönli-chen Voraussetzungen zur Existenz-gründung sowie Möglichkeiten derFörderung erörtert. Dabei setzt dieKammer ein eigenes „Existenzgrün-dungsplanspiel“ ein. Hierbei handeltes sich um ein computerunterstütz-tes Simulationsplanspiel, mit demder Existenzgründer erste Informa-tionen über Grundzüge der Investi-tions-, Erfolgs- und Finanzierungs-planung erhält. Das Beratungsange-bot ist kostenlos.

• ExistenzgründungsseminareSechs Mal im Jahr veranstaltet dieHandelskammer Existenzgründungs-seminare. An neun Abenden erhaltendie Teilnehmer Informationen überVoraussetzungen für eine Existenz-gründung, Marktchancen, Kosten-rechnung, Personal, Versicherung,Finanzierung u. a. Die Teilnahmege-bühr beträgt 100 Euro.

• Partnerschafts- und Nachfolgebörse

Über die von der Handelskammer be-treute Existenzgründungsbörse wer-den Unternehmer, die zum Beispielaus Altersgründen ihr Unternehmenabgeben wollen, mit Existenzgrün-dern zusammengebracht, die sich füreine Nachfolge oder auch für einePartnerschaft interessieren. Die Re-cherche in dieser Börse bzw. die Auf-nahme ist kostenlos.

10 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

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12 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

H ier ist Asien“, sagt MichaelSchlenker und zeigt auf denTeil seiner Lagerräume, in dem

all das gestapelt ist, was in der Fern-ostgastronomie in Wok und Reis-schälchen gehört. Bambus zum Bei-spiel - und zwar in Streifen, Schei-ben, Hälften oder Würfeln, wie ge-wünscht: „Nächste Woche kommtein ganzer Container“.

Die Asien-Sparte ist seit Mitteder 80er Jahre ein wichtiges Ge-schäftsfeld der Pohl GmbH, die 1937als reiner Fleischereibedarfs-Groß-handel gegründet worden war. Einlanger Weg für das mittelständischeUnternehmen in Bremen-Nord, dassich bis heute erfolgreich im hartenWettbewerb der Lebensmittelbran-che behauptet. Jetzt macht MichaelSchlenker den Betrieb fit für die Zu-kunft: Seit Ende 2001 ist er neuer Ge-schäftsführer und hundertprozenti-ger Gesellschafter des alteingeses-senen Betriebes.

Er habe Lust auf eine Verände-rung gehabt, erinnert sich der Be-triebswirt und gelernte Fleischer-meister, der Ende der 90er Jahre nochals kaufmännischer Leiter eines Fleischunternehmens in Westfalenarbeitete. Zur selben Zeit hatte GerdPohl, damals noch Besitzer dergleichnamigen GmbH, ein Personal-beratungsunternehmen eingeschal-tet, um einen Nachfolger zu finden.In der Familie habe niemand den Be-trieb weiterführen wollen, berichtetder heute 69-jährige. Annoncen undandere „Anbahnungsversuche“ seienüber Jahre hinweg erfolglos geblie-ben.

„Es ist gar nicht so einfach, imMittelstand jemanden für eine Be-triebsübernahme zu finden“, so derUnternehmer. Der Kontakt mit Schlen-ker erwies sich für ihn als Glücksgriff:Der Nachfolger in spe kam nach Bre-men und arbeitete zunächst als Pro-kurist für die Pohl GmbH – „einewichtige Vorbereitungsphase“, wiesich der 41-jährige erinnert.

Schließlich deckt das Unterneh-men, das im letzten Geschäftsjahrzusammen mit seinem Asia-Partner

rund 10 Millionen Euro Umsatz er-reichte, als Großhändler für Bremenund umzu ein weites Geschäftsfeldab: Fleischer, Gastronomen, Super-märkte, aber auch der klassische„Hähnchenwagen“ zählen zur Kund-schaft, die neben Fleisch, Wild undGeflügel alle nur denkbaren Lebens-mittel geliefert bekommt.

Prokurist Schlenker arbeitetesich ein, lernte Kunden und Ge-schäftspartner kennen – und nahmKontakt zur Kreditwirtschaft auf.Denn vor allem „eine gute Bank“ vorOrt sei es gewesen, die ihm den Wegzur eigenen geschäftlichen Existenzgeebnet habe, urteilt der Kaufmannrückblickend. Das RKW übernahmdie Gründungsberatung. Wichtig seiauch die realistische finanzielle Be-wertung der GmbH durch ihren der-zeitigen Inhaber gewesen – was of-fenbar nicht selbstverständlich ist.Viele Firmen würden überbewertet,so Schlenker – „und das verhindertExistenzgründungen“.

Doch die Chemie zwischen dem„Alten“ und dem neuen Inhaberstimmte – man duzt sich, und bis En-de 2004 steht Gerd Pohl seinem

Gründungsgeschichten • Die Pohl GmbH oder: Wie ein alteingesessener Großhändler in der Lebens-mittelbranche einen Nachfolger findet und damit eine neue Existenz begründet.

Wenn es um die Wurst geht

Das Unternehmen

Gründung 1937/2001Geschäftsfeld Großhandel für Lebensmittel und FleischereibedarfBranchen Gastronomie, Fleische-reien, EinzelhandelMitarbeiter 13Umsatz 2002 10 Millionen EuroInfo Pohl GmbH, Am Becketal 18,28755 Bremen, Tel. 0421 63 69 330,E-Mail: [email protected]

Nachfolger, der mit seiner Frau in dasObergeschoss des Firmengebäudeseingezogen ist, noch als erfahrenerBerater zur Verfügung. Unterdessenhat Schlenker bereits das Sortimenterweitert, die EDV ausgebaut, dieEinbindung der 13 Mitarbeiter ge-stärkt, und auch die Lagerhaltungsoll optimiert werden. Frischer Windzum richtigen Zeitpunkt, darin sindsich beide einig. Eines bleibt aller-dings: die Wurst im Firmenlogo. (mh)

Was lange währte, wurdeendlich gut: Gerd Pohl(oben) suchte lange, biser in Michael Schlenker(l.) einen tatkräftigenNachfolger für seine Firma fand: Der brachtefrischen Wind zum richtigen Zeitpunkt.

Fotos: Milko Haase

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 13

D ie Gründung der Firma Reitzewar fast eine Blitzaktion. Mit-te September erhielt Frank-

Michael Reitze das Angebot, den Han-delsbereich des Achimer Ingenieur-büros für Anlagenbau, in dem er tätigwar, als eigenständige Firma weiter-zuführen. Zum Jahresende standenbereits der Business-Plan und die Fi-nanzierung. Schon am 2. Januar wur-den die ersten Aufträge am neuenStandort in Bremen abgewickelt.

Das war vor drei Jahren. Seitherhaben sich der Umsatz und die Mit-arbeiterzahl bei dem Systemliefe-ranten für Anlagentechnik rasantnach oben entwickelt. Die 25 Be-schäftigten erzielten im vergange-nen Jahr einen Umsatz von 9,1 Mil-lionen Euro und ein Ende des Auf-wärtstrends ist nicht in Sicht: Gera-de hat die Firma das Nachbargrund-stück in der Senator-Bömers-Straßeübernommen, um Lager und Büro-räume erweitern zu können. Reitzezählt inzwischen eine Reihe vonGroßunternehmen zu seinen Kundenund ist überregional tätig.

Dass die Firma derart erfolgreichgestartet ist, hat mehrere Gründe.Ein wichtiger Punkt: Die Ausgrün-dung erfolgte zwar in hohem Tempo,basierte aber auf langjähriger Erfah-rung des Firmengründers. Frank-Michael Reitze hatte den Geschäfts-bereich mit aufgebaut und mehr als20 Jahre geleitet, ehe er sich selbst-ständig machte. Auch die Rolle derMitarbeiter hebt der Geschäftsfüh-

Wie der Markt es braucht und immer vorneweg

Gründungsgeschichten • Reitze Systemlieferant für Anlagentechnik oder: Wie man mit einem Blitzstartbei langjährigen Erfahrungen und mit starkem Konzept als Spin-off gut ins Geschäft kommt.

Das Unternehmen

Gründung Januar 2000Geschäftsfeld technischer Dienst-leister mit Hersteller- und Logis-tikkompetenz in der industriellenAnlagentechnikBranchen Nahrungsmittel, Papier,Abwassertechnik, ChemieHersteller Tyco, Netzsch, Endress +Hauser, Nocado, Mecafrance, AMGMitarbeiter 25Umsatz 2002 9,1 Millionen EuroInfo Reitze Systemlieferant für Anlagentechnik GmbH & Co. KG,Senator-Bömers-Straße 18, 28197Bremen, Tel. 0421-5253-510, [email protected]

rer hervor. „Die Mischung aus über-nommenen Mitarbeitern und neuEingestellten hat sich bewährt."

Positiv wirkte sich außerdem diePositionierung als „Systemlieferantfür Anlagentechnik" aus – ein Be-griff, der ausdrücken soll, dass dieDienstleistung weit mehr umfasst alsden Handel mit Armaturen, Pumpenund Messgeräten. Reitze bündelt dieSortimente namhafter Hersteller wieTyco, Netzsch und Endress + Hauserund bietet seinen Kunden die Pro-dukte aus einer Hand an – teilweisemit vorheriger Weiterverarbeitung.Damit bedient die Firma den Wunschvieler Unternehmen, die Zahl der Lie-feranten zu reduzieren. Die Kundenhaben es in diesem Bereich nur nochmit einem Ansprechpartner – Reitze– zu tun, erhalten aber die optimalenProdukte verschiedener Marken zueinem günstigen Preis.

Auch auf Seiten der Hersteller,von denen einige bundesweit odersogar weltweit die Marktführer sind,begünstigt ein Trend die Position desSystemlieferanten. „Viele Herstellerwollen ihren Vertrieb optimieren undlassen die Kunden jetzt durch Firmenwie uns betreuen", berichtet Reitze.Ein Beispiel dafür sei auch das Bre-mer Traditionsunternehmen Gestra.

Den wichtigsten Grund für denErfolg des Unternehmens sieht Reit-ze jedoch in der Flexibilität: „Die Fir-ma entwickelt sich so, wie der Marktsie braucht. Bei fast allem, was wirtun, sind wir Vorreiter." (ak)

Vom leitendenAngestelltenzum Firmen-chef: FrankMichael Reitze(r.): Er führteseinen Arbeits-bereich als eigenständigeFirma weiter.

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14 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

E s soll Leute geben, vor allem inAmerika, die haben mit demWaschen von Tellern ihr Glück

gemacht. Willy Paul, Inhaber der WPAnlagen-Systemtechnik GmbH, hat-te mit der Kettenwäsche Erfolg. Ge-nauer: der Reinigung von Unterflur-förderanlagen. Mit deren Hilfe wer-den Hubwagen, die mit einzelnen Eu-ro-Paletten beladen sind, durch dieHallen von großen Logistikunterneh-men geschleust. Eine mehrere hun-dert Meter lange, im Boden verbor-gene Kette besorgt die – etwasgeisterhaft wirkende – Schleppar-beit.

Und wer arbeitet, wird schmut-zig. „Genau das war meine Geschäfts-idee“, sagt WP-Chef Paul – eine An-lage, die die Zugketten automatischreinigt und vor vorzeitigem Ver-schleiß bewahrt. Heute, sechs Jahrenach Firmengründung, hat Paul 16Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,die neben der weiter entwickeltenWaschtechnik mittlerweile auch dieFörderanlagen selbst herstellen undam Laufen halten. Jahresumsatz:zwei Millionen Euro in 2002.

Am Anfang seines Geschäftser-folges stand indes eine Krise: In-genieur Paul verlor seinen leitendenPosten bei einem Bremer Herstellerfür Unterflurförderanlagen. „Auf demArbeitsamt haben sie mir gesagt, ichsei älter als vierzig – zu alt also“, er-innert sich der inzwischen 51-jähri-ge. Paul übernahm Aufträge als frei-beruflicher Konstrukteur und tüf-telte in seinem heimischen Büro aneiner Kettenwaschanlage.

Hellhörig wurde er, als ein Wett-bewerber seines ehemaligen Arbeit-gebers sich bei ihm nach dem Standseiner Entwicklungen erkundigte.„Wenn die schon kommen, dann istda auch ein Markt da!“ dachte er sich.Also machte der Erfinder sich auf dieSocken, besorgte sich ein Darlehenbei der Deutschen Ausgleichsbankund baute den Prototypen seinerMOWA 2000 („MObile WAschanla-ge“). „Dann bin ich rumgefahren undhab’ Ketten gewaschen“, berichtetPaul, zuerst bei Hellmann in Bremen,

danach „in ganz Europa“, um die Spe-ditionen von den Vorteilen seinerHochdruck/Heißwassertechnik zuüberzeugen. Nach einjähriger Probe-phase hatte er das Gefühl „das trägtsich“, und gründete die GmbH.

„Ich hatte bereits Kundenkon-takte, das war der entscheidendeFaktor“, urteilt Willy Paul im Rück-blick. Die Kreditbeschaffung aller-dings verlief nicht so reibungslos:Ungeduldig seien die Banken in derAnfangsphase gewesen; und sie hät-ten teils absurde Forderungen ge-stellt – etwa nach Rechnungen vonausführenden Firmen, die es aber garnicht geben konnte, weil Paul seineUr-MOWA ja selber baute.

Ganz wichtig seien später, als dieAusweitung seines Angebots aufdem Plan stand, Mittel aus dem vonder BIA verwalteten Initialfonds ge-wesen, so Paul. Das junge Unterneh-men nutzte überdies auch Fördergel-der für die Schaffung von qua-lifizierten Frauenarbeitsplätzen. Seit-dem gehören eine Ingenieurin undeine Technikerin zur WP-Anlagenund Systemtechnik GmbH, die nebenKonstruktion und Fertigung auch einumfangreiches Servicepaket bereit

Gründungsgeschichten • WP-Anlagen-Systemtechnik oder: Wie man als Teller-,pardon, Kettenwäscher ein florierendes Unternehmen gründet.

(Ketten)Waschen bringt Glück

Das Unternehmen

Gründung 1995/1996Geschäftsfeld Anlagenbau (Maschinenbau) für den Logistik-bereich, produktbezogene Dienst-leistungenProdukte Unterflurförderanlagen,integrierte Kettenwaschanlagen,Hubwagen u.a.Mitarbeiter 16Umsatz 2002 2 Millionen EuroInfo WP Anlagen SystemtechnikGmbH, Martinsheide 26, 28757Bremen, Tel.: 0421 698803, E-Mail: [email protected],www.wp-anlagen.de

hält. Und die MOWA der Gegenwartist nicht mehr mobil, sondern eintechnisch ausgefeilter, fest inte-grierter Bestandteil von Unterflur-transportsystemen großer Speditio-nen – bald vielleicht auch in Polenund Frankreich. Der neue Name: WP-aqua-clean. Waschen bringt ebenGlück! (mh)

Willy Paul: Erst verlorer seinen Job, dann gründete er eine eigene Firma, um Zugketten zuwaschen. Sein wichtigsterHelfer: gute Kunden-kontakte.

Foto: Milko Haase

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 15

Eine exklusive Idee

W enn es mehr Menschen wie Marthe Günther-Gustavsson gä-be, dann bräuchten sich die Innenstädte weniger um ihre At-traktivität zu sorgen. Ausgerechnet den kriselnden Einzel-

handel hat sie sich für ihre Unternehmensgründung ausgesucht – undihr Mut scheint belohnt zu werden. Ihr spezielles Angebot aus origi-nellen und hochwertigen Importartikeln stößt auf reges Interesse, sodass ihre beiden Läden im Kontorhaus am Markt in den ersten zwei Mo-naten der Geschäftstätigkeit jeweils über Plan lagen.

Die schlechten Nachrichten aus der Branche waren für Gustavssonfür die Gründung keine Hürde, sondern Ansporn: „Mich ärgert diesesNegativdenken", sagt die Unternehmerin, die bereits zehn Mitarbeiterbeschäftigt. „Wenn man es wirklich schaffen will, dann schafft man esauch. Man muss aber bereit sein, viel zu arbeiten."

Und man muss sich etwas einfallen lassen. So erhalten die Kundenbei Gustavsson fast ausschließlich Artikel, die es in der Region oder so-gar bundesweit nirgendwo anders gibt. „Wir bemühen uns sehr, exklu-siv zu sein", betont die Inhaberin. „Allerdings nicht im Preis. Der fängtbei einem Euro an und reicht bis 6.000 Euro."

Ausgangspunkt war die Idee, Möbel des Schwedischen National-museums in Bremen verfügbar zu machen. Die Produkte sind hoch-wertige Repliken von historischen Einrichtungsgegenständen und wer-den von einer Firma in Lizenz hergestellt. „Ich habe hart gekämpft, umdie Vertretung für diese Region zu bekommen", berichtet die Halb-Schwedin. Auf ihren Reisen entdeckte sie weitere Artikel, die in ihr Sor-timent passen: Textilien aus den USA, Antiquitäten aus China, Lampenaus Frankreich, Sandsteinprodukte aus Belgien. Gustavsson besucht re-gelmäßig Messen und sieht sich jedes Teil selbst an, bevor sie es kauft.Zu jedem Stück kann sie etwas erzählen.

Als Erfolgsrezept sieht die Unternehmerin in erster Linie das hoheEngagement, den freundlichen Kundenservice und die gute Vorberei-tung. „Ich hatte eine genaue Vorstellung, was ich machen wollte undwelche Räume ich brauchte", sagt sie. Nötig war allerdings auch ein fi-nanzielles Polster an eigenen Mitteln, um einen Kredit zu erhalten unddie Investitionen tätigen zu können. Damit das Geschäft in Schwungkommt, setzt sie außerdem auf regelmäßige Marketing-Aktionen wieden Auftritt schwedischer Lucia-Sängerinnen vor Weihnachten und ei-ne Tisch-Ausstellung, die im Januar das Kontorhaus belebte.

Gustavsson, die eigentlich Kinderpsychologin ist und ihr Hobby nunzum Beruf gemacht hat, will aufgrund des Erfolgs ein weiteres Geschäfteröffnen – in Minneapolis, USA. Dort hat sie in der vielköpfigendeutsch- und schwedischstämmigen Bevölkerung ein intensives Inter-esse an schwedischen Möbeln festgestellt. Auch dem Einzelhandel inMinneapolis wird eine Marthe Günther-Gustavsson gut tun. (ak)

Gründungsgeschichten • Marthe Günther-Gustavsson oder: Wie frau mit einem individuellenKonzept einem (negativen) Branchentrend trotzt und einen Stich im Einzelhandel landet

Das Unternehmen

Gründung Oktober 2002Warenangebot Exklusive Möbel, Textilien, Kinderprodukte, Geschenke, GartenartikelMitarbeiter 10 (Voll- und Teilzeit)Info Gustavsson, Kontorhaus am Markt, Langenstraße 2-8, 28195 Bremen, Tel. 0421 3307392/3, [email protected], www.gustavsson.de

Marthe Günther-Gustavsson (2.v.r.) im Kreis ihres Mitarbeiterteams:Ihr Laden im Kontorhaus hat gut eingeschlagen. „Wenn man es wirk-lich schaffen will, dann schafft man es auch. Man muss aber bereitsein, viel zu arbeiten“, sagt die Firmenchefin, die eigentlich Kinder-psychologin ist.

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Infothek.

16 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Electronic CommerceDie Handelskammer Bremen und das EBIZ (Electronic Business Infor-mations Zentrum)/CeCNW Centrumfür eCommerce Nord-West bietenwieder Sprechtage zum Thema „Electronic Commerce“ für kleineund mittlere Unternehmen an.Die nächsten Termine 10.3., 24.3., 14.4., 28.4., 12.5., 26.5., 16.6., 30.6. (14:00-17:00 Uhr)Anmeldungen und InformationenUlrich Gerdes, CeCNW, Tel. 9600-322, [email protected], www.ebiz-bremen.de

CeBIT 2003Am 13. März lädt das EBIZ Unter-nehmen aus Bremen zu einem Besuch des Bremer Messestandesauf der CeBIT ein. An diesem Tagwerden neben IT-Anbietern aus Bre-men auch Bremer Politiker anwe-send sein. Die Teilnehmerzahl ist aufzehn Personen begrenzt.Anmeldungen: Tel. 9600-322, [email protected]

Existenzgründung• Existenzgründungs-

seminare 2003Die nächsten Termine:24.3.-3.4., 16.-26.6., 1.-11.9.,27.10.-6.11., 24.11.-4.12. (neun Abende, jeweils 18:00 bis 20:30 Uhr)Ort: Handelskammer BremenKosten: 100,- EuroAnmeldungJutta Deharde, Tel. 3637-234, [email protected]

Wirtschaftglobal

Wirt

scha

ftgl

obal

• Zollpräferenzen fördern den ExportDonnerstag, 13. März, 9:00 bis 17:00 Uhr, Handelskammer BremenEine gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein Bremer ExporteureReferent: Andreas Heuer, Hauptzollamt BremenPreis: 120,- Euro

Info Birgit Löhndorf, Tel. 0421 3637-244Anmeldung Karin Butenhoff, Tel. 0421 3637-297, Fax 0421 3637-246,butenhoff@handelskammer- bremen.de

• Wirtschaftstag Marokko (siehe auch Seite 42)Dienstag, 18. März, 10:00 bis 16:00 Uhr, Handelskammer BremenEine gemeinsame Veranstaltung mit der IHK BremerhavenReferenten: Marokkos Fischereiminister Mohammed Taieb Rhafes, Botschafter Dr. Abdelim Lhafi, Jörg Bousselmi (Deutsch-Marokkanische Außenhandelskammer, Casablanca) sowie Vertreter deutscher und marokkanischer FirmenPreis: 60,- Euro

Info Annabelle Girond, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-237, Fax 0421 3637-246, [email protected]

• Seminar: Erfolgreich in die USA expandieren – Rechtsfragenim Geschäft mit den USADonnerstag, 20. März, 9:30 bis 13.00 Uhr, Handelskammer BremenPreis: 60,- Euro Referent: Michael Kraus, Partner Smith, Gambrell & Russell LLP Atlanta, Gerd Kichniawy, Kichniawy & Partner GmbH

Info Philipp Gläser, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-252, Fax 0421 3637-246, [email protected]

• China WirtschaftstageMittwoch, 26. März, 14:00 bis 17:00 Uhr, und Donnerstag, 27. März, 9.30 bis 13:00 Uhr,Handelskammer BremenReferenten: Jörg Wuttke (BASF Beijing), Dr. Klaus Grimm (Delegiertenbüro Beijing & Shanghai), Christian Sommer (German Center for Industry and Trade), Dr. Bernd-Uwe Stucken (Haarmann Hemmelrath & Partner), Hans Schniewind (Dresdner Bank Shanghai), Stefan Fischer (Cisema GmbH)Preis: 100,- Euro für beide Tage, 60.- Euro für einen Tag

Info Philipp Gläser, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-252, Fax 0421 3637-246, [email protected]

• Tarifseminar: Das Einreihen von Waren in den ZolltarifDonnerstag, 3. April, 9:00 bis 17:00 Uhr, Handelskammer BremenEine gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein Bremer ExporteureInfo Birgit Löhndorf, Tel. 0421 3637-244

Medien im Blick(siehe auch Seite 50)Grundlagen I: Pressearbeit als Teil erfolgreicher ÖffentlichkeitsarbeitDienstag, 29. April, 17:00-18:30 Uhr,Handelskammer Bremen, Großer Saal;Referent: Dr. Stefan Offenhäuser, Leiterder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Handelskammer BremenAnmeldung Nicolin Feldmann, Tel. 0421 3637-332, [email protected]

Richtig Steuern• Vermeidung hoher Prüfungskosten beim Jahresabschluss durch sorgfältige

Vorbereitung, 11. März, 18:00 Uhr • Steigerung des nachhaltigen Erfolgs von mittelständischen Unternehmens-

gruppen durch betriebswirtschaftliche, gesellschafts- und steuerrechtliche Restrukturierung, 3. April, 18:00 Uhr

Anmeldung Sabine Schala, Tel. 0421 3637-411, [email protected]

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 17

Mittelstandstreff Schulpatenschaften: Möglichkeiten undChancen der Zusammenarbeit zwischenSchule und WirtschaftMittwoch, 19. März, 12:30 Uhr, im Club zuBremen. Gast ist Frau Dr. Margareta Brauer-Schröder, Landesinstitut für Schule.

Der Stadtstaat Bremen auf dem Weg zur High-Tech-RegionMittwoch, 23. April, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen. Gast ist Prof. Dr. Jürgen Timm, Tech-nologiebeauftragter des Landes Bremen.

Info Uwe A. Nullmeyer, Tel. 0421 3637-204, [email protected] Anmeldung Juliane Klimach, Tel. 0421 3637-259, [email protected]

www.handelskammer-bremen.de

Veranstaltungsdatenbank im Internet mit detaillierten Infos zu allen Angebotenund Online-Anmeldung

Neue Chancen/network multimedial

• Reihe network multimedial – in Zusammenarbeit mit bremen multimedial e. V.

12. März, 12:30 Uhr: Was macht Hamburg anders als Bremen - Wie sieht dieWirtschaftsförderung für die IT- und Multimediabranche in Hamburg aus?

9. April, 12:30 Uhr: Was kann nordmedia für die bremische Film- undMedienwirtschaft leisten?

• Technologieorientierte Förderprogramme - wie fördert der Staat Innovationen in Ihrem Unternehmen?

Termin Donnerstag, 27. März, 15:00 bis 17:00 Uhr, Handelskammer Bremen, Großer Saal

Referenten Dr. Anja Turkowsky (BIA), Ursula Kotschi (ForschungszentrumJülich, KMU-Förderberatung des BMBF)

Info Gerd Neubauer Tel. 0421 3637-230, [email protected] Anmeldung Rita Kahrs, Tel. 0421 3637-231, [email protected]

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KammerReport.

18 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Kammerplenum vom 24. Februar

2003 berichtete Vizepräses Dr. Pa-trick Wendisch, der von BerndHockemeyer den Vorsitz übernom-men hat. Im Mittelpunkt seien eineNachlese zur Ausstellung „Felder“ inder Kunsthalle, die Überarbeitungder „Leitlinien zur Kulturpolitik“ unddie Bewerbung Bremens als Kultur-hauptstadt Europas 2010 gestanden.Hans-Herbert Saacke informierteüber die gemeinsame Sitzung desMittelstandsausschusses sowie desAusschusses für Industrie, Umwelt-und Energiefragen am 23. Januar2003, die sich mit der Chancen-gleichheit von Frauen und Männernin der Privatwirtschaft befasste.

MittelstandsenquêteErste Ergebnisse der Mittelstandsen-quête Bremen wurden von BerendJürgen Erling und Uwe A. Nullmeyerpräsentiert. Seit Beginn der Untersu-chung vor rund einem Jahr seien dieErmittlung regionaler Deregulie-rungspotenziale, das Standortkos-ten-Benchmark sowie ein Grund-satzpapier zur Bedeutung des Mit-telstandes abgeschlossen worden.Dafür lägen auch Handlungsemp-fehlungen vor. Bis Ende 2004 werdeder Bereich „Mittelstandsförde-rungsgesetze“ – mit einem Bench-mark Existenzförderungsprogram-me, einem Programm-BenchmarkMittelstandsförderung ausgewähl-ter Standorte und einer Untersu-chung zum Verhältnis von Wirt-schaft und Schulen bzw. Hoch-schulen – fertiggestellt und würdendie Basisdaten zu Unternehmen,branchenbezogene Strukturdatenund Daten zu Themen wie Neugrün-dung, Kapitalstruktur oder Flächen-nutzung vorliegen.

Als Mitglieder für den Verwal-tungsrat der Hermann-Leverenz-Stiftung benannte das Plenum für dievierjährige Amtsperiode ab 1. Juni2003 Vizepräses Jürgen Roggemann,Vizepräses Stefan Storch, WolfgangVogt-Jordan und Karlheinz Heide-meyer.

Die Themen

• Aktuelles• Berichte aus den Ausschüssen• Mittelstandsenquête Bremen• Benennung von Mitgliedern für den Verwaltungsrat

der Hermann-Leverenz-Stiftung• „Universität Bremen: Zukünftige Schwerpunkte und

Zusammenarbeit Wirtschaft/Wissenschaft“ – Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Müller

Universität BremenDie Schwerpunkte der UniversitätBremen bei der Kooperation vonWirtschaft und Wissenschaft stan-den im Mittelpunkt eines Vortragesvon Rektor Prof. Dr. Wilfried Müller.Allein die Finanzierung der Univer-sität – 115 Millionen Euro jährlich alsinstitutionelle Staatszuschüsse und65 Millionen Euro über Drittmittel –zeige die Bedeutung der Forschungs-kooperationen. So betone die Uni-versität neben Leitzielen wie hoherQualität, die extern bewertet werde,Interdisziplinarität und Internatio-nalisierung vor allem auch die prak-tische Relevanz der Grundlagenfor-schung.

Um ihre Ziele umzusetzen,schließe die Universität mit denFachbereichen Zielvereinbarungenab. Mit insgesamt 20.000 Studieren-den habe sie den höchsten Stand seitihrer Gründung erreicht. Wichtig sei,wieder mehr Studierende für inge-nieur- und naturwissenschaftlicheFächer zu gewinnen. Die Bedeutungder Universität für den regionalenArbeitsmarkt zeige sich daran, dass35 Prozent der Studienabsolventenin Bremen und 30 Prozent in Nieder-sachsen blieben.

Für einen frühzeitigen Kontaktmit der Wirtschaft habe sich die Pra-xisbörse als hilfreich erwiesen. Alsweitere gemeinsame Projekte vonWirtschaft und Wissenschaft nann-te Prof. Müller die gezielte Förderungvon Ausgründungen, die Förderungvon Existenzgründungen, die beruf-lich relevante wissenschaftliche Wei-terbildung und eine systematischeVerwertung von Patenten. WeitereBerührungspunkte entstünden beider Bewerbung Bremens als Kultur-hauptstadt Europas 2010 sowie imZusammenspiel von Wirtschaft, Wis-senschaft und Kunst. (wib)

P räses Dr. Dirk Plump informier-te über eine Vielzahl von Maß-nahmen, mit denen die Han-

delskammer der Tatsache begegnenwird, dass im Jahr 2002 die Zahl derAusbildungsplätze erstmals seit Jah-ren wieder zurückgegangen ist. Esgelte, den auf absehbare Zeit durchgeburtenstarke Schulabschluss-Jahr-gänge und rückläufige Ausbildungs-platzzahlen entstandenen Engpasszu meistern. In einigen Jahren werdesich die Situation durch geburten-schwache Jahrgänge wieder ent-spannen. Kritisch wurde im Plenumdie mangelnde Ausbildungsreife jun-ger Schulabgänger angemerkt, sodass eine Reihe von Ausbildungs-plätzen nicht adäquat besetzt wer-den könne.

Positive Überraschungen, so be-richtete Präses Dr. Plump, haben sicham 20. Februar 2003 bei einem Orts-termin in Worpswede zum Restau-rierungsstart der drei Lederparaventsergeben, die im Archiv des Focke-Museums aufgetaucht sind und dasWappen des Collegium Seniorumtragen. Es sei deutlich geworden,dass die Paravents als Bildfolge zu-sammengehörten.

Berichet aus den AusschüssenÜber die Sitzung des ArbeitskreisesKultur-Wirtschaft am 28. Januar

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KammerReport.

20 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Schmeckemahlzeit in der Handelskammer •

Wie auch die Januargesellschaft steht die Schmeckemahlzeit in einer langenbremischen Tradition. Ihr Zweck hat sich durch die Jahrhunderte unverändert erhalten: das Vorkosten von Stockfisch, Wein und Seefahrtsbier vor der Schaf-fermahlzeit. Dies geschieht traditionell am Montag vor dem Schaffermahl. Mitder Schmeckemahlzeit einher geht die alljährliche Rechnungslegung der Witt-wen- und Statutenkasse, die hier Lutz Peper (Bild oben, stehend) als neuer Ca-merarius vornimmt.

Foto: Jörg Sarbach

Erster Mittelstandstreff in 2003

Chancen und Risiken moderner Markenführung fürden Mittelstand – so lautete das Thema des Vortragesvon Prof. Dr. Christoph Burmann (r., neben den Kam-mergeschäftsführern Uwe Nullmeyer und Dr. JensSchröder) auf dem ersten Mittelstandstreff der Han-delskammer in diesem Jahr im Club zu Bremen. Bur-mann ist Inhaber des neuen Stiftungslehrstuhles fürinnovatives Markenmanagement an der UniversitätBremen. Der Wissenschaftler sieht auch für Mittel-ständler in der Markenführung attraktive Chancen. Foto: Jörg Sarbach

Ausgezeichnete Stimmung herrschte beim Empfang in der Handelskammer, der traditionell dem Schaffermahl im Rathaus vorausgeht. Bürgermeister Dr. Scherf (linkes Bild) begrüßte (v.l.) Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu, Bremens Wirtschaftssenator Josef Hattig undKammerpräses Dr. Dirk Plump, der die Gäste im Haus Schütting willkommen hieß (Bild rechts). Fotos: Frank Pusch

Traditioneller Vorempfangzum Schaffermahl •

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 21

zum 175-jährigen Bestehen• Württembergische Versicherung Aktiengesell-

schaft, gegründet am 2. Februar 1828zum 150-jährigen Bestehen

• Herm. Heine GmbH & Co.,gegründet am 1. März 1853

zum 75-jährigen Bestehen• D. A. S. Deutscher Automobil Schutz

Allgemeine Rechtschutz-Versicherungs-AGFilialdirektion Bremen, gegründet am 27. März 1928

• Alfred R. J. Grewe oHG Industrievertretungen,Inh. Ulricke Kleemeier Dipl.-Ing. Industrie-Kauffrau u. Rolf Kleemeier, gegründet am 1. Januar 1928

zum 50-jährigen Bestehen• Druckerei Asendorf GmbH,

gegründet am 9. März 1953zum 25-jährigen Bestehen

• U. V. A. Umwelt- u. Verfahrenstechnik GmbHgegründet am 1. März 1978

• Dombrot Backwaren GmbH,,gegründet am 3. März 1978

• Heiko Mietzner, gegründet am 3. März 1978• WeFa Luftwerbung & Flugcenter Luftverkehrs-

und Vertriebsgesellschaft mbH, gegründet am 9. März 1978

• GAMPICS Unternehmensberatung,gegründet am 10. März 1978

• Harry Krug, gegründet am 10. März 1978• Johannes-Hermann Elling,

gegründet am 15. März 1978• Bremer Tresor Handelsgesellschaft

mbH & Co. KG, gegründet am 17. März 1978• HANSEHAUS CONTOR GmbH & Co. KG,

gegründet am 20. März 1978• Roland Beratungs- und Treuhandgesellschaft

mbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaft, gegründet am 30. März 1978

Die Handelskammer gratuliert zum Jubiläum

Jubi

läen

Kunst für den „Wasserspeicher“

der Bremer Rolandmühle

Ein überwältigendes Echo fand der Wettbewerbzur künstlerischen Gestaltung des Gebäude-komplexes „Wasserspeicher“, den die BremerRolandmühle veranstaltet hat. Über 30 Künstle-rinnen und Künstler hatten sich daran beteiligt.

Die Jury bestand aus Berend Jürgen Erling,Bremer Rolandmühle, Peter Jacobsen, Geschäftsführer Hansa Lagerhaus, Prof. Dr. Peter Rautmann, Hochschule für Künste, Prof.Dr. Hans-Joachim Manske, Städtische Galerieim Buntentor, Anna Solecka-Zach, Vorsitzendedes BBK, und Uwe A. Nullmeyer (Jury-Vorsitz).

Drei Entwurfsarbeiten wurden mit Preisenzu je 1.000 Euro ausgezeichnet; ferner wurdenfünf Anerkennungspreise zu je 150 Euro verge-ben. Für Ausführungskosten stellte die Roland-mühle weitere Mittel in Höhe von 10.000 Eurozur Verfügung.

Den Wettbewerb hatte die Bremer Roland-mühle in Kooperation mit der Handelskammerund dem BBK Bremen im Rahmen der 1. BremerKulturbörse ausgelobt. Ausgezeichnet und prä-sentiert wurden die Arbeiten auf einer Presse-konferenz Mitte Februar im Schütting.

Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger (Mitte)betrachtet gemeinsam mitDr. Andreas Otto (l.) undUwe A. Nullmeyer von derKammer-Geschäftsführungdie Wettbewerbsbeiträge.

Foto: Jörg Sarbach

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22 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wie die „Wirtschaft inBremen“ entsteht Damit die „Wirtschaft in Bremen“ jeden Monat pünktlich bei ihren

Leserinnen und Lesern auf dem Tisch liegt, greifen viele Rädchenineinander, große und kleine: Sie ist ein Gemeinschaftswerk der her-ausgebenden Handelskammer und ihrer Mitarbeiter, der Fotografenund der (freien) Journalisten, die Texte schreiben, der Chefredaktion,die das Heft konzipiert und sorgfältig redigiert, und des produzieren-den Pressecontors, des mehrstufigen Lektorats, der Drucker und derVerarbeiter, des Schünemann Verlages mit Anzeigenleitung und Ve-trieb sowie nicht zuletzt der bremischen Unternehmen, die mit ihrenAnregungen und Vorschlägen, ihren Mitteilungen und vielfach auchmit einrucksvollen Bildern ihren Beitrag zum publizistischen Ergebnisleisten.

Eine wichtige Rolle spielt der Redaktionsbeirat unter Leitung vonDr. Stefan Offenhäuser, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in derHandelskammer. Im Redaktionsbeirat sind alle Geschäftsbereiche derHandelskammer vertreten. Namentlich sind dies Jörg Albertzard, BertCecchia, Annabelle Girond, Andreas Köhler, Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Uwe A. Nullmeyer und Ulrich Vogel. Hier wird „Manöverkritik“geübt, hier werden die redaktionellen Inhalte diskutiert, Themen be-sprochen, Berichte vereinbart. In enger Abstimmung mit dem Heraus-geber Handelskammer wird die „Wirtschaft in Bremen“ von einem externen Dienstleister erstellt – in der Kammerlandschaft eine eherungewöhnliche Konstellation. So obliegt die redaktionelle Arbeit demPressecontor Bremen, hier entsteht auch die Grafik. Zum „Team“gehören u. a. die Bildjournalisten und Fotografen Jörg Sarbach undFrank Pusch sowie auf der Textseite die Journalisten Peter Schulz, AxelKölling, Kai Uwe Bohn und Milko Haase. Fotos: Jörg Sarbach

Gefalzt und geheftetwird die „Wirtschaft inBremen“ bei der FirmaGurn in Hastedt.

(o.) Der Redaktionsbeirat tagt in der Kammer; (u.) Fotografie (hier der Fotograf Frank Pusch) und Druckvorstufe bei Asendorf (hier mit den beiden Mediengestaltern John Miller und Wolfgang Fehr)

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 23

Drucker aus Passion 50 Jahre Druckerei Asendorf

Am 9. März 1953 meldete Died-rich Asendorf bei der Stadt Bre-

men ein Gewerbe an: BuchdruckereiDiedrich Asendorf stand auf demfrisch gestempelten Gewerbeschein.Zuvor hatte der 44-jährige Schrift-setzermeister in seinem Haus in Has-tedt Kohlenkeller und Waschküche aus-geräumt. Neben die mächtigen Setz-regale mit den Schubläden vollerBleilettern stellte er eine kleine, aberfeine gusseiserne Tiegel-Buchdruck-maschine. Fast 3.000 Mark, damalseine stattliche Summe, hatte er dafürinvestiert. Die Papierbogen musstennoch per Hand in den Tiegel einge-legt werden. Gedruckt hat der frischgebackene Firmenchef zunächst vorallem Geschäftspapiere, Formulareund Briefbögen für die aufstreben-den Firmen im Nachkriegsbremen.

Das Geschäft wuchs langsam,aber stetig. Einige Jahre später kauf-te Asendorf jenen „Heidelberger Tie-gel", deren legendärer Ruf bis nachAsien drang und der jahrzehntelangfür den Druck kleiner Drucksachenseinen Dienst tat. Die Kellerräumehatte der Betrieb dabei längst ver-lassen. Anfang der sechziger Jahrewurde ein neues Firmengebäude ander Hastedter Heerstraße gebaut,noch heute Standort der Druckerei.Ein wichtiger Einschnitt war im Jah-re 1964 die Umstellung vom Buch-druck- auf das Offsetdruckverfah-

ren. Da standen die beiden Söhne desSeniors nach intensiven Lehr- undWanderjahren auch schon bereit, das„dynastische“ Erbe anzutreten, dennschon Diedrich Asendorfs Vater undGroßvater waren Schriftsetzer.

Der älteste Sohn, Erich, konntegut zeichnen. „Lass den Jungen malzu Schünemann gehen,“ hieß es daund der Vater schickte ihn 1951 in dieLehre als Tiefdruck-Retuscheur inder Schünemannschen Akzidenz-Druckerei. Später dann stand er imSpalier mit 50 Retuscheuren undmehr, die alle bei Gruner & Jahr in It-zehoe dafür sorgten, dass der „stern“schön farbig gedruckt wurde. Manch-mal dauerte es bis zu 40 Arbeits-stunden, bis eine einzige (doppelsei-tige) Anzeige farbecht retuschiertwar. Gleiches hatte der junge Asen-dorf schon bei Ringier getan, demgroßen Schweizer Verlag. Damalswar die kleine Alpenrepublik dasMekka fürs grafische Gewerbe. Hierging hin, wer Druckqualität lernenwollte. 1964 nach seiner Rückkehrtrat Erich Asendorf in den väterlichenBetrieb ein.

Da war der jüngere Bruder Dieterschon da. Auch sein Berufsweg warschicksalhaft vorgezeichnet. Er hat-te Buchdrucker in der Druckerei desWeser-Kuriers gelernt, arbeitete danneinige Zeit in der Celler FarbenfabrikHostmann & Steinberg und später ineiner Züricher Druckerei; 1962 kehr-te er nach Bremen zurück. Mit demTod des Vaters 1976 nahmen Erichund Dieter Asendorf die Druckerei ineigene Regie und wandelten sie in ei-

ne GmbH um. Ihr Job ist ihre Passion;Asendorf druckt gern und gut. DerName ist ein Gütesiegel. Die Qualitätund „Kreativität“ der Druckerzeug-nisse wurden selbst im fernen NewYork registriert und mit „Certificatesof distinction“ geehrt. Druckereien indieser Größe und in dieser Konti-nuität gibt es kaum noch in Bremen.

Ein halbes Jahrhundert ist dasUnternehmen jetzt alt geworden undseit mehr als einem Vierteljahrhun-dert rattert die „Wirtschaft in Bre-men“ durch die Hastedter Druckma-schinen der unterschiedlichsten tech-nologischen Generationen. Mitte1976 waren das alle vierzehn Tageetwa 7.000 Exemplare eines meis-tens 20-seitigen Heftes, in schwarz-weiß gehalten und fast ohne Illus-tration. Auch diese Zeiten haben sichgeändert. Heute ist daraus ein 60Seiten dickes Wirtschaftsmagazingeworden, das allmonatlich ein le-bendiges Bild der Bremer Wirtschaftzu zeichnen versucht und zu rele-vanten Fragen der Wirtschafts- undStrukturpolitik Stellung bezieht.

Erich Asendorf ist zwar vor zweiJahren aus der Geschäftsführungausgeschieden, ist aber als „Teilzeit-kraft“ weiter an Bord. Und wenn Bru-der Dieter sich in einigen Jahrenzurückzieht, mag das das Ende der„Familiendynastie“ sein, aber nichtder Druckerei: Zwei langjährige Mit-arbeiter wollen den Betrieb weiter-führen. Schließlich muss die „Wirt-schaft in Bremen“ jeden Monat frischgedruckt auf den Schreibtischen derBremer Unternehmer landen. (cb) Unbestechliches Auge:

Dieter Asendorf bei derQualitätskontrolle(v.l.) Zeitenwechsel: Firmengründer Diedrich Asendorf am Setzkasten; Dieter Asendorf in der

väterlichen Druckerei; Mitarbeiter Michael Elfers mit den Druckbögen der „Wirtschaft in Bremen“

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StandortBremen.

24 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

D ie Wirtschaftslage hat sichentsprechend dem Bundes-trend zum Jahresbeginn 2003

auch in Bremen nochmals spürbarverschlechtert. Wie die aktuelle Kon-junkturumfrage der Handelskammerunter rund 180 Betrieben aus demVerarbeitenden Gewerbe, aus Handelund Dienstleistung zeigt, fallen dieGeschäftserwartungen über alle Bran-chen hinweg deutlich negativ aus.

Der Handelskammer-Hauptge-schäftsführer Dr. Matthias Fongererklärte dazu: „Die Einschätzungenaus den bremischen Unternehmenlassen befürchten, dass sich die Ab-wärtsentwicklung in den nächstenMonaten fortsetzen wird. Eine Trend-wende ist 2003 kaum mehr zu er-warten." Verantwortlich seien dafür

auch die zusätzlichen Belastungendurch die Bundespolitik: „Die Bun-desregierung muss nun endlich ernstmachen mit der Umsetzung vonStrukturreformen und wirtschafts-freundlicheren Rahmenbedingun-gen in Deutschland".

Knapp jedes dritte Unternehmenbewertet die Geschäftssituation alsschlecht. Selbst in der Industrie, diesich bisher vergleichsweise gut be-haupten konnte, fällt die Einschät-zung der aktuellen Wirtschaftslageangesichts geringerer Auftragsein-gänge auf den schlechtesten Wertseit 1996 zurück.

Jeder zweite Betrieb erwartetschlechtere Bedingungen, auch wenndie außenwirtschaftlichen Progno-sen trotz der angespannten Welt-

konjunktur und der Irak-Krise nochimmer akzeptabel erscheinen. „An-gesichts der weiteren konjunkturel-len Verschlechterung hat die bremi-sche Wirtschaft quer durch alleBranchen die Investitions- und Per-sonalplanungen zurücknehmen müs-sen. Steigende Arbeitslosenzahlendürften daher in 2003 kaum zu ver-meiden sein", sagte Dr. Fonger weiter.

Die Industriekonjunktur hat an-gesichts der schwachen Inlands-nachfrage und nachlassender Impul-se aus dem Ausland spürbar an Kraftverloren. So wird die Lage mittler-weile per Saldo von jedem viertenUnternehmen als schlecht beurteilt.Besonders betroffen sind die Ver-brauchsgüterproduzenten. Die Vor-leistungsgüterhersteller sind vor al-lem durch zu große Fertigwarenlagerund rückläufige Auftragseingängebelastet. Weitgehend befriedigendeGeschäfte verzeichnen die Investi-tionsgüterproduzenten.

Konjunkturklima frostig

Umfrage der Handelskammer zur Lage der Wirtschaft zu Jahresbeginn 2003

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 25

derzeit für Impulse. Nach wie vorrecht freundlich zeigt sich hingegendas Geschäftsklima im Versiche-rungsgewerbe.

Die Geschäftslage im Verkehrs-gewerbe hat sich zuletzt leicht ver-bessert und wird überwiegend alsbefriedigend bezeichnet. Die ver-braucherorientierten Dienstleistermelden zuletzt noch eine befriedi-gende Lage. Im Bereich der unter-nehmensbezogenen Dienstleistun-gen hat sich die Geschäftslage hin-gegen weiter verschlechtert.(off)

Weiterhin ohne Schwung bleibtdie Baukonjunktur. Als schlecht be-zeichnet der Groß- und Außenhan-del die Lage zum Jahresbeginn. Ins-besondere im Importhandel und imBinnengroßhandel hat sich die nach-lassende Umsatzentwicklung derVormonate fortgesetzt. Dagegen istim Exporthandel trotz des Wechsel-kursanstiegs noch eine stabile Ge-schäftslage festzustellen.

Kaufzurückhaltung der Verbrau-cher prägt auch weiterhin das Bild imEinzelhandel . Mittlerweile beurtei-len drei von vier Händlern ihre Lageals schlecht. Vor allem der Fachein-zelhandel ist von der schwachen Bin-nenkonjunktur betroffen. Trübe Aus-sichten meldet daneben auch dasGastgewerbe.

Die schwache Konjunktur undsteigende Insolvenzzahlen belastendie Ergebnisse vieler Unternehmenim Kreditgewerbe. Weder das Fir-menkreditgeschäft noch die sonsti-gen Bankdienstleistungen sorgen

Keine Trendwende für die kommenden Monate in Sicht

ExportwirtschaftDie außenwirtschaftlichen Prognosen der bremischen Wirtschaft bleiben trotz derangespannten Globalkonjunktur tendenziell freundlich. Sofern es nicht zu einernachhaltigen Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar oder einer großen Krise im Zusammenhang mit demIrak-Konflikt kommt, dürfte der Außenhandelauch in 2003 als Stabilisierungsfaktorfür die Regionalkonjunktur wirken.Positiv gestimmt zeigen sich zuletztsowohl die unternehmensbezogenenDienstleister als auch der Exporthandel.Im Produzierenden Gewerbe sehen vorallem die Verbrauchsgüterhersteller, soetwa das Ernährungsgewerbe, sowie dieVorleistungsgüterproduzenten besserenAuslandsgeschäften entgegen. Tendenziellrückläufige Auslandsorders werdenindes von den Investitionsgüterherstellern,und hier vor allem von der Raumfahrt-industrie, erwartet.Quelle: Konjunkturbericht, Handelskammer Bremen

Die ausführliche Fassung desKonjunkturberichtes steht Ihnenim Internet als Download zur Verfügung: www.handelskammer-bremen.de

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StandortBremen.

26 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Mit der Konjunkturumfrage zumJahresbeginn 2003 hat die Handels-kammer auch eine Sonderbefragungzum Thema Produktionsverlagerungdurchgeführt. Rund 180 bremischeUnternehmen beantworteten fünfFragen zu diesem Thema.

Steigende Auslandsinvestitionender bremischen WirtschaftIm Gegensatz zu den inländischenInvestitionsplanungen deuten dieUnternehmensplanungen für Aus-landsinvestitionen in 2003 eine Aus-weitung der Ausgaben an. DieHauptzielregionen sind dabei Euro-pa, insbesondere die Beitrittskandi-daten zur EU, sowie Asien. Insgesamtwird sich im laufenden Jahr etwa je-des dritte bremische Unternehmenim Ausland investiv engagieren. Da-bei zeigen sich vor allem der Import-und der Exporthandel überdurch-schnittlich investitionsbereit, eben-so das Verkehrsgewerbe und die un-ternehmensbezogenen Dienstleister.Die Industrie fällt angesichts der In-vestitionszurückhaltung bei den Ver-brauchs- sowie Investitionsgüter-produzenten hinter die übrigenBranchen zurück. Stärkere Auslands-engagements sind hier nur bei denVorleistungsgüterherstellern zu er-warten.

Stärkung von Vertrieb und Kundendienst ist vorrangigDer Funktionsschwerpunkt der Aus-landsinvestitionen liegt - über alleBranchen gewichtet - im Bereich„Vertrieb und Kundendienst“, gefolgtvon den Produktionsmotiven „Kos-tenersparnis“ und „Markterschlie-ßung“. Je nach Wirtschaftszweig sindaber deutliche Unterschiede vorhan-den. So tritt in der Industrie kein aus-geprägter Schwerpunkt hervor. Hin-gegen versucht die Bauwirtschaftmit ihren Auslandsinvestitionen, vorallem durch Produktion vor OrtMärkte zu erschließen. Im Binnen-großhandel und bei den unterneh-mensbezogenen Dienstleistern liegt

das Ziel der Auslandsengagementsvor allem in der Reduzierung von Pro-duktionskosten. Dagegen präferie-ren das Verkehrsgewerbe sowie derIm- und Exporthandel insbesondereden Auf- und Ausbau von Vertriebs-stellen und des Kundendienstes imAusland.

Standortnachteile in Deutschlandbewirken VerlagerungenKnapp jedes fünfte bremische Indus-trieunternehmen und jeder zehnteDienstleister hat bereits in den ver-gangenen drei Jahren aufgrund vonStandortnachteilen in Deutschland(Teil-)Produktionsverlagerungen indas Ausland vorgenommen. Für diekommenden drei Jahre haben 13Prozent der Unternehmen diesbe-zügliche Absichten signalisiert. Ab-weichungen nach oben sind dabei imVerkehrsgewerbe, im Importhandelsowie bei den unternehmensbezoge-nen Dienstleistern zu beobachten. Inden Industriehauptgruppen stichtdie überdurchschnittliche Bereit-schaft bei den Investitionsgüterher-stellern hervor, womit sich ein Trendder vergangenen Jahre fortsetzt.Kaum ausgeprägt ist die Bereitschaftdagegen im Baugewerbe sowie imBinnengroßhandel.

Hohe Arbeitskosten größter VerlagerungsgrundDie Ursache für Produktionsverlage-rungen ist vor allem bei den hohenArbeitskosten zu suchen, die von 90Prozent der Unternehmen als Belas-tungsfaktor angesehen werden. Je-des zweite Unternehmen verlagertaufgrund zu hoher Steuer- und Ab-gabenlasten in Deutschland Teile derProduktion oder gesamte Anlagen indas Ausland. Daneben misst nahezujedes dritte Unternehmen bürokrati-schen Hemmnissen ein deutliches Ge-wicht für Verlagerungsentscheidun-gen bei. Immerhin zwölf Prozent derUnternehmen geben als Hauptmotivsonstige Standortnachteile an, zudenen vor allem der rigide Arbeits-

markt zu zählen ist. Dies verdeutlichteinmal mehr, dass ohne ein beherz-tes Auflösen des Reformstaus in denverschieden Politikbereichen wie derArbeitsmarkt-, Steuer-, Finanz- undSozialpolitik Deutschland im globa-len Wettbewerb der Standorte wei-ter zurückfällt.

Text: Andreas Köhler

Konjunkturreport: Ergebnisse einer Umfrage zur

Produktionsverlagerung ins Ausland

Jedes dritte bremische Unternehmen investiert im Ausland

Foto: Frank Pusch

90 Prozent der Unternehmen sehen die Arbeits-

kosten als Belastungsfaktor, jedes dritte ärgert

sich über die Bürokratie, 12 Prozent stören sich

am rigiden Arbeitsmarkt.

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 27

In Bremen gibt es seit kurzem einOrtskuratorium der DeutschenStiftung Denkmalschutz (DSD). Es

gehört zu dem bundesweiten Netzvon ehrenamtlichen Mitarbeitern,die für die Idee und die Belange desDenkmalschutzes werben. Das Kura-torium organisiert u. a. Vorträge.130.000 Förderer unterstützen be-reits die DSD als größte Bürgerbewe-gung für den Denkmalschutz inDeutschland. „In Bremen hat die Stif-tung mehr als 2.200 Kontakte zu Bür-gern und Institutionen, die durchSpenden, den Bezug des zweimonat-lich erscheinenden Magazins fürDenkmalkultur „Monumente“ oderdurch ehrenamtliche Öffentlich-keitsarbeit die Ziele der Stiftung un-terstützen“, sagt Ingrid Eissing-Nickol, Ortskuratorin in Bremen.

Die Deutsche Stiftung Denkmal-schutz wurde 1985 gegründet. Siefördert vorrangig die Erhaltung undWiederherstellung gesetzlich aner-kannter Denkmale, die sich im Besitzvon gemeinnützigen Einrichtungen,Kirchengemeinden, Kommunen oderPrivatpersonen befinden. Die Mittelder Stiftung sollen dabei jeweils alsInitialzündung wirken. Die förder-würdigen Objekte können Bürger-häuser, Schlösser, Dorf-, Stadt- undKlosterkirchen, Burg- und Parkanla-gen, technische Denkmale ebensowie archäologische Ausgrabungenund bewegliche Kulturdenkmalesein. Nach 1991 wurden viele Projek-te in den östlichen Bundesländernunterstützt. Da inzwischen in den al-ten Bundesländern ein bedrohlicherRestaurierungsrückstand eingetre-ten ist – nicht zuletzt, weil die Mit-tel für die Städtebauförderung er-heblich eingeschränkt wurden -fördert die Stiftung nun auch wiederverstärkt im Westen Deutschlands.

Zwischen 1990 und 2001 wurdenmehr als 2.100 Sanierungs- und Res-taurierungsmaßnahmen im gesam-ten Bundesgebiet mit rund 265 Mil-

Denkmalschützer in Bremen aktiv

lionen Euro unterstützt. In Bremen wurde die Wie-derherstellung des Baudenkmals „Alte Apotheke“in Lesum, unter Umnutzung in ein Behinderten-wohnheim, und die Instandsetzung des ehemali-gen Lange-Speichers in Vegesack gefördert; inBremerhaven wurden die Maschinenhäuser an derNordschleuse und die Bark „Seute Deern“ mit Un-terstützung der Stiftung instandgesetzt.

Mit zahlreichen Projekten und Initiativen wiedie Schulaktion „Denkmal aktiv - Kulturerbe machtSchule“ unter der Schirmherrschaft der DeutschenUNESCO-Kommission, dem Fotowettbewerb„Denkmal mit der Linse“ oder dem QuedlinburgerProjekt „Jugendbauhütte“ (hier können jungeMenschen ein „Freiwilliges Jahr in der Denkmal-pflege“ absolvieren) will die Stiftung insbesonde-re bei Jugendlichen das Interesse am Denkmal-schutz wecken. Seit 2001 gibt es auch eineDenkmalakademie in Schloss Romrod. Außerdembetreut die Stiftung den jährlich stattfindenden„Tag des offenen Denkmals“ (wieder am 14. Sep-tember 2003). (wiB)

Info www.denkmalschutz.de, www.denkmal-aktiv.de, Ortskuratorin Ingrid Eissing-Nickol, Tel. 0421 440111,[email protected]

Maritimes Denkmal: Leuchtturm Roter Sand

Nach aufwändigen Sanierungen desFundamentes und der Außenhaut istdieses bedeutende Seezeichen in derWesermündung für Besucher wiederzugänglich. In dem originalgetreu er-haltenen und restaurierten Turm kön-nen Tagesbesucher und Übernach-tungsgäste einen Eindruck von denArbeits- und Lebensbedingungen aufeinem Leuchtturm bekommen. Durchden Anbau von zwei Dalben wurde derÜberstieg zum Leuchtturm erleichtert,der 1885 als erstes unmittelbar auf demMeeresboden gegründetes Bauwerkerrichtet wurde. Das 1964 außer Dienstgestellte Seezeichen wurde 1987 ausMitteln des Bundes, des Landes Nieder-sachsen und des Fördervereins „Rettetden Leuchtturm Roter Sand e. V." gesi-chert und der Deutschen StiftungDenkmalschutz übertragen. Seithersind aus DSD-Mitteln und der treuhän-derisch von ihr verwalteten „StiftungLeuchtturm Roter Sand" mehr als613.000 Euro in die Sanierung und Res-taurierung dieses technischen Denk-mals geflossen. Für den dauerhaften Er-halt werden weitere Förderer gesucht.

Denkmal-schutz in Aktion: Meisterschulefür Steinmet-zen und Stein-bildhauer, dieBauhütteSoest

Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD)

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WiBSpezial.

28 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

zur Grundsteinlegung Ende Januar schritt, waren bereits über95 Prozent der Flächen vermietet – ein herausragendes Zeug-nis für die Projektentwicklung. Auch ist die Immobilie bei aus-wärtigen Investoren auf Interesse gestoßen: Mit der neuen Ei-gentümerin, der SachsenFonds GmbH, einer Konzerngesell-schaft der Landesbank Sachsen Girozentrale, hat Zech einenrenommierten Partner aus der deutschen Finanzwirtschaftgefunden. (cb)

Für das ehemalige rund 100 Jahre alte Bremer Polizeihausbeginnt eine neue Ära. Die Zeiten, in denen die wuchti-gen Gemäuer am Wall wie ein finsterer Riegel die Innen-

stadt von der östlichen Vorstadt Ostertor trennte, scheinenpassé. Denn die 14.000 Quadratmeter große, altehrwürdigeImmobilie wird in ein modernes, urbanes Kommunikations-zentrum verwandelt, die ehrfurchtgebietende, kaiserliche Au-torität des Baus wird einer neuen, den Menschen zugewand-ten multifunktionalen und offenen Architektur weichen. DasVersprechen ist in einen Namen gekleidet: WallArkaden. Ne-ben der Zentralbibliothek werden hier das Innenstadtrevierder Polizei, zahlreiche Fachgerichte, die Bremer Kommunika-tionstechnik sowie Restaurants und das Szene-Café CoyoteEinzug halten. Die WallArkaden sollen die Einkaufsmeile derCity mit der Kulturmeile, also Kunsthalle, Gerhard-Marcks-Haus, Wagenfeld-Museum und Bremer Theater, verknüpfen –wenn alles klappt, wie geplant: im Sommer 2004.

Die Unternehmensgruppe Zechbau wird an diesem Ort alsGeneralunternehmer nach Plänen des Bremer ArchitektenThomas Klumpp eine „Melange aus dem denkmalgeschütztenAltbau und einem mehrgeschossigen Neubau im Innenhof“verwirklichen. Das Motto: Alt umschließt neu. In dem völligentkernten Innenhof entsteht ein komplett neues Gebäude;das sechseckige alte Ringgebäude drumherum wird erhalten;außerdem geplant sind zwei Atrien, wovon der eine gastro-nomisch genutzt werden und der zweite den Lesegarten derBibliothek aufnehmen soll.

Neue Öffnung auf der WallseiteAuf der dem Wall zugewandten Ostseite wird die Fassadegeöffnet für einen neuen ebenerdigen, schmucken Eingangfür die parallel zur Straße verlaufenden Arkaden mit Lädenund Bistros. Der bisherige, über eine Treppe erreichbare Ein-gang führt in einen Veranstaltungsraum der Bibliothek.

Belebender Faktor mit ca. 4.800 Besuchern pro Tag wirddie Zentralbibliothek sein, die mit rund 7.000 QuadratmeternFläche den Hauptanziehungspunkt darstellt. Die Bibliothekwird Teile des Erdgeschosses sowie das erste bis dritte Ober-geschoss beziehen können. 4.500 Quadratmeter Fläche sindnach dem Raumkonzept für die Fachgerichte vorgesehen; Fi-nanz-, Sozial- und Verwaltungsgericht, das Landessozialge-richt Niedersachen/Bremen und der Staatsgerichtshof wer-den hier konzentriert und ein „Justizzentrum“ bilden, wie esbundesweit beispielhaft sein könnte.

Der Umbau erfolgt in enger Abstimmung mit dem Amt fürDenkmalpflege. Bevor der Bauherr, die Zech Immobilien GmbH,

Aus dem Polizeihaus werden die WallArkaden

Startschuss für den Um- und Neubau ist gefallen – Zentralbibliothek, Fachgerichte, Polizeirevier und Gastronomieunter einem Dach – Eröffnung in 2004

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 29

Die Zechbau-GruppeZechbau ist überregional als Baudienstleister und Projektent-wickler tätig. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre1909. Die Unternehmen der Gruppe bieten sämtliche Dienst-leistungen in der Wertschöpfungskette rund um die Immobi-lie an, von Consulting und Finanzierung über das Bauträger-geschäft, Baudienstleistungen bis zum Betrieb von Hotels undSpezialimmobilien. Zechbau-Unternehmen realisieren alsGeneralunternehmer, aber auch als Investor und Betreiber at-traktive Büro- und Gewerbegebäude, Stadtteilzentren sowieWohn- und Freizeit- bzw. andere spezielle Immobilien.www.zechbau.de

Das PolizeihausDas Polizeihaus wurde in den Jahren 1905 bis 1908 gebaut.Die Polizeibehörden waren zuvor im Stadthaus (neben demRathaus) untergebracht, das dem Bau des Neuen Rathauseshatte weichen müssen. Die Diskussionen um den Standort fürdas Polizeigebäude wurden lange und erbittert geführt. Es warsogar geplant, die Wallanlagen neben der Ostertorwachedafür zu verwenden. Die Entscheidung fiel dann zugunstendes Grundstückes der „Union“ am Ostertor. 1903 wurde einWettbewerb ausgeschrieben, den der Berliner Architekt CarlBörnstein gewann. Es entstand ein für Bremer Verhältnissemonumentaler Bau; die Eingangszone erhielt zwei turmarti-ge Aufbauten von 36 Metern Höhe und einen Dachreiter. Diebeiden Giebel der Türme wurden nach dem Krieg durch Walm-dächer ersetzt.

Fotos: Frank Pusch, Zechbau

Die Pläne:(oben) Aufsicht auf die neuen WallArkaden,das alte Gebäude umschließt den mehr-stöckigen Neubau im Innenhof; (unten) innen entsteht ein Lichthof mit Atrien, z. B. für die Gastronomie.

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WiBSpezial.

30 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

E s ist ein Haus voller Geschich-ten, das sogar einen leibhafti-gen Kaiser und weltberühm-ten Komponisten – von den

vielen Künstlern und Kaufleutenganz zu schweigen – über seine Tür-schwellen gehen sah: der Firmensitzder Schleppreederei URAG in derBlumenthalstraße 15/16. 100 Jahrewird das Kontorhaus im heutigenParkviertel in diesen Tagen alt – An-lass genug für die Hauszeitschrift derUnterweserreederei, „Der Anker“, dieGeschichte der alten Patrizierhäuserund einer besonderen Liason vonKunst, Kommerz und Kaiser nachzu-spüren.

Vor über 100 Jahren war dasStraßengebiet noch Teil der Bürger-weide, Ende des 19. Jahrhunderts be-gann die Erschließung und die Blum-enthalstraße, benannt nach dempreußischen GeneralfeldmarschallLeonhard Graf von Blumenthal, wur-de zu einem begehrten Standort fürdie Stadtvillen begüterter Bremer. Inden Jahren 1903/1904 wurden imBremer Adressbuch, so schreibtMechthild Kaczenski in „Der Anker“ ,zunächst die Häuser Nr. 15 und 16aufgeführt.

Wo der Kaiser zu Fuß hingingDie Nr. 16 gehörte dem Senator Dr.Friedrich A.T. Lürmann, der eingroßbürgerliches Haus führte. Dort-hin verschlug es am 22. März 1905den deutschen Kaiser Wilhelm II; dieStippvisite hinterließ bleibende Ein-drücke. Der Monarch war eigensnach Bremen gereist, um das Denk-mal Kaiser Friedrichs, das noch heu-te im Bereich Slevogtstraße/Her-mann-Böse-Straße steht, feierlicheinzuweihen. „Nach dem Festakthatte der Kaiser das Bedürfnis sich zuerfrischen, bevor er sich zum Bremer

Dom und anschließend zum Festes-sen ins Bremer Rathaus begab. Waslag da näher, als das nur wenigeSchritte entfernte Haus der FamilieLürmann aufzusuchen?“ heißt es indem Bericht. Das tat der hohe Gasttatsächlich – und rasierte sich z. B. imherrschaftlichen Badezimmer desHausherrn, nicht ohne Spuren zuhinterlassen. Die Reste des kaiserli-chen Rasierschaumes auf der Mar-morplatte des Waschtisches seiennicht etwa weggewischt, sondernviele Jahre lang konserviert worden.Der Waschstisch befindet sich übri-gens noch heute im Besitz der Familie.

1920 verkaufte Senator Lürmanndas Haus an den Kaufmann undschwedischen Konsul Ernst ConradKellner, der enge Verbindungen zuKünstlern und Wissenschaftlernpflegte. Der Hausherr hatte einestattliche Bibliothek, darunter einenahezu vollständige Sammlung derWerke Goethes und Schillers. Sie be-finden sich heute als „Ernst undTheone Kellner-Sammlung“ im Goe-

the-Haus in Frankfurt am Main. 1937erwarb die damalige Unterweser Ree-derei AG (URAG) das Gebäude undverlegte ihren Firmensitz von derSchlachte hierher. Jahrzehnte später,1955, kaufte sie das Nachbargebäu-de, die Nr. 15, auch dies mit einerschillernden Historie.

Wo Richard Strauß komponierteDas Haus Nr. 15 hatte der Kunstmä-zen Leopold Biermann in großerPracht und Üppigkeit erbauen lassen.Er stattete die Villa mit erlesenenGemälden und Kunstschätzen ausund führte eine Art kulturellen Salon.Zu den Gästen im Hause Biermanngehörten dem Bericht zufolge MaxLiebermann, Hugo von Hoffmanns-thal, Clara Rilke-Westhoff und Ru-dolf Alexander Schröder. Auch Ri-chard Strauß besuchte das Haushäufiger und komponierte hier. MitBiermanns Tod 1922 endete zugleichdie großbürgerliche Epoche des Hau-ses. Spätere Bewohner gingen nichtgerade zimperlich mit dem Inventar

Das Domizil der Schleppreederei URAG wird 100 Jahre alt. Ihr historisches Kontorhaus in der Blumenthalstraße wurdejetzt aufwändig saniert und versammelt die Linnhoff-Schifffahrtsaktivitäten und maritimen Dienstleistungenkünftig unter einem Dach.

Ein Haus voller Geschichten

Blumenthalstraße 15/16

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um; Mitte der fünfziger Jahre ließ dieURAG das Haus, das 1986 unterDenkmalschutz gestellt wurde, um-fassend renovieren.

Pünktlich zum 100. Geburtstagwurden die alten Patrizierhäuseraufwändig und in Abstimmung mitder Landesdenkmalpflege restau-riert, wobei u. a. auch ursprünglicheDecken und Fußböden freigelegtwurden. Die historischen Räumewurden datentechnisch auf den neu-esten Stand gebracht – und bietennach Abschluss der Arbeiten EndeMärz nicht nur der URAG, sondernauch ihren SchwestergesellschaftenRF Forschungsschiffahrt und WikingHelikopter Service ein wunderschö-nes Dach über dem Kopf. (cb)

Zech plant neuartige Gewerbeimmobilie

an der Hansalinie

Im Gewerbepark Hansalinie an der A1 will die Zech Immobi-lien GmbH eine neuartige Gewerbeimmobilie errichten, dieflexible Nutzungen erlaubt. „Etwas Vergleichbares gibt es aufdem Bremer Markt bisher noch nicht“, sagt Projektleiter Hein-rich Mura. So entsteht im östlichen Bereich des Areals und ge-genüber des zentralen Eingangsbereiches mit Hotel, Gastro-nomie und Aral Autohof ein Gebäudekomplex mit (reprä-sentativen) Büro-, Service und Lagerflächen in ansprechen-der Architektur. Diese Multifunktionalität ist das herausra-gende Merkmal der Mietimmobilie und schafft ein „Höchst-maß an individualisierten Nutzungen“. Klarer Lagevorteil istauch die direkte Nachbarschaft zur Autobahn. „Diese Immo-bilie eignet sich besonders für serviceorientierte Dienstleis-tungsunternehmen, für Produktionsunternehmen und Büro-nutzer, die eine schnelle Autobahnanbindung brauchen“, soMura. Erste Interessenten kämen aus den Bereichen Compu-ter-, Büromaschinen- und Telekommunikationsdienstleis-tungen, Großhandel und Labordienstleistungen. Der Komplexist in zwei Bauteile gegliedert und wird nach Fertigstellungrund 3.300 Quadratmeter Hallenfläche, 2.600 QuadratmeterServicefläche und 4.700 Quadratmeter zwei- bis dreige-schossige Bürofläche umfassen.

InfoZech Immobilien GmbH, Heinrich Mura, Tel. 41007-521, [email protected]

URAG Unterweser ReedereiGmbH

Die URAG Unterweser ReedereiGmbH wurde mit Wirkung vom 1.Januar 2001 von der Preussag-Lo-gistiktochter VTG-Lehnkering AGan die Linnhoff Schiffahrt GmbH &Co. KG in Buxtehude verkauft. Sieist in der Schleppschifffahrt tätigund betreibt auf Weser, Jade undElbe insgesamt 15 Schlepper, hinzukommen u. a. Offshore- und Ber-gungsaktivitäten, Lotsenversetz-dienste sowie ein Werkstattbetrieb.Weitere 100prozentige Töchter derUnternehmensgruppe LinnhoffSchiffahrt sind die RF Forschungs-schiffahrt GmbH, die neben demeigenen FS Sonne sechs moderne For-schungsschiffe bereedert, sowiedie Wiking Helikopter ServiceGmbH. Wiking erbringt u. a. Lot-senversetzdienstleistungen in derDeutschen Bucht. Michael Schroiff,Vorsitzender der URAG-Geschäfts-führung, hält eine Minderheitsbe-teiligung an der Linnhoff-Gruppe,die mehrheitlich Konsul Klaus The-senfitz gehört.

Computersimulation des neuen Gewerbekomplexes •Die Grafik stammt von der Agentur construktiv. Das Kreativbüro feierte jüngst sein fünf-jähriges Firmenjubiläum. 1997 startete die Agentur als Entwickler von Internetlösungen miteinem Team von zwei freien Mitarbeitern. Mittlerweile ist daraus eine Full Service Agenturvon zwanzig Mitarbeitern sowie vier Auszubildenden geworden. Das Team erarbeitet lösungs-orientierte Strategien und Projekte in den Bereichen Online, Print und PR. Kontakt: Tel. 0421 27867-0, www.construktiv.de

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WiBSpezial.

32 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das „Kontorhaus City“ setzt ei-nen neuen städtebaulichen Ak-zent: Das von der Weser-

Wohnbau GmbH errichtete Gebäudeam Schnittpunkt von Museumstraßeund Herdentorwallstraße wertet denStandort zwischen Domshof undWall in besonderer Weise auf. Nach-dem zuvor bereits die Harms-Passa-ge eine attraktive Wegeverbindunggeschaffen hat, sorgt das fünf- bzw.sechsgeschossige Kontorhaus mitBüros und Läden für neue Impulse.Auch das nähere Umfeld wird ver-schönert, die Museumstraße erhälteine fußgängerfreundliche Hoch-pflasterung. Somit schließt sich mitder neuen Verbindung Domshof-Mu-seumstraße-Am Wall das innerstäd-tische Passagen-Carree.

Jahrzehntelang war das Grund-stück ein Ärgernis und bot als unge-pflegter öffentlicher Parkplatz einenunerfreulichen Anblick. Anfang 2001hat die Stadtgemeinde Bremen dieFläche an die Weser-WohnbauGmbH veräußert, einem bedeuten-den und seit mehr als 30 Jahren inBremen tätigen Bauträger-Unter-nehmen. Der Investor legte eigenenAngaben zufolge besonders auf die„qualitätsvolle Gestaltung“ Wert. Er-gänzend zu Entwürfen aus dem eige-nen Haus sei das Büro Prof. Wikingaus Hamburg für die Konzeption vonFassade und Details eingeschaltetworden.

Im Zentrum des architektoni-schen Konzeptes habe eine „maxi-male Transparenz“ gestanden; da-

STN Großmieter im Europa-Center

Die STN Atlas Elektronik GmbH wird neuer Großmieter der Eu-ropa-Center AG in der Airport-City. Einer Mitteilung zufolgemietet das Unternehmen den gesamten Bauteil G des Euro-pa-Centers Bremen mit 5.380 Quadratmetern sowie 100Stellplätzen. Der Mietvertrag habe eine erste Laufzeit vonzwölf Jahren. „Gegen den konjunkturellen Trend und eine star-ke Bremer Konkurrenz haben wir einen langfristigen Mietver-trag auf sehr hohem Niveau durchsetzen können“, hieß es da-zu. „Wir können über das Jahr 2002 nicht klagen“, sagte dieProkuristin des Hamburger Projektentwicklers, Barbara Rie-we. „Mit einer Vermietungsleistung von insgesamt knapp10.750 Quadratmetern nur im Europa-Center Bremen sind wirsehr zufrieden.“

Kontorhaus City:Neue Akzente

Museumstraße und Herdentorwallstraße werden aufgewertet. Hier hat die Weser-Wohnbau ein architektonisch markantes Gebäude errichtet.

durch würden alle Büroflächen opti-mal mit Tageslicht durchflutet. Be-stechendes Charakteristikum derFassade mit runder Ecke sind diegroßflächigen Glaselemente, die vonSandsteinfeldern umrahmt werden.

Den Angaben zufolge ist das Ge-bäude mit 2.500 Quadratmetern Bü-rofläche auf sechs Ebenen bereitsvollständig vermietet. LangfristigeMieter seien eine benachbarte Bankund ein internationales Logistikun-ternehmen. Die Ladenflächen im Erd-geschoss würden von einer Bankfi-liale und einem Frisiergeschäft belegt.InfoWeser-Wohnbau GmbH, Osterdeich 18,28203 Bremen, Tel. 70 10 10,[email protected], www.weser-wohnbau.de

Das Europa-Center Bremen umfasse derzeit ca. 53.500Quadratmeter, von denen zu Jahresbeginn nur noch knapp 16Prozent nicht vermietet waren. Weitere 14.800 Quadratme-ter, die Bauabschnitte K und L, würden voraussichtlich imHerbst bezugsfertig sein. Die Hamburger sind auch für das Ver-mietungsjahr 2003 optimistisch. „Wir betreuen in Bremen fürdas Jahr 2003 ein Anfragevolumen von knapp 20.000 Qua-dratmetern, ungeachtet der Nachfragen, die erst in 2004 oderspäter spruchreif werden“, so Riewe.

Die Europa-Center AG entwickelt, baut, vermarktet undverwaltet bundesweit hochwertige Bürohäuser unter demmarkenrechtlich geschützten Namen Europa-Center. Zurzeitverfügt das Unternehmen über eine vermietete Bestands-fläche von ca. 115.000 Quadratmetern in Hamburg, Bremenund Essen und ein Projektvolumen von weiteren ca. 172.600Quadratmetern in Deutschland.

InfoEuropa-Center AG, Tel. 040238516-0

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Ein Stadtteil wandelt sich Gröpelinger Impressionen im Internet

Gröpelingen kann man jetzt auch übers Internet entdecken.Die Gröpelinger Marketing e. V. zeigt mit einer neuen Home-page den „Nicht“- Kennern den positiven Wandel eines Stadt-teils, dessen Ruf lange Zeit mit negativen Klischees behaftetwar. „Deutlich wird: Gröpelingen bietet Raum für Kreativitätund kreative Unternehmer. Hier finden Investoren ideale Mög-lichkeiten für die Umsetzung ihrer Ideen“, sagt Stadtteil-managerin Antje Büsing.

Insbesondere die Sanierungsmaßnahmen der BremischenGesellschaft hätten das Erscheinungsbild Gröpelingens sehrverändert: Das ehemalige Arbeiteramt der AG Weser, jetztLichthaus, sei Zentrum für Firmen neuer Medien geworden,die Torhäuser böten einen attraktiven Eingangsbereich in dasLindenhofquartier, die Stadtbibliothek West besteche durcheine außergewöhnliche Architektur. Fassadensanierung beischmucken Altbremer Häusern zum einen und innovative Ar-chitektur zum anderen prägten ebenso wie Kunst und Kulturein erfrischend neues Erscheinungsbild.

www.groepelingen.de zeigt auch den grünen Stadtteil mitdem Oslebshauser Park und den Radwegen ins Blockland, We-serimpressionen rund um das Pier 2, die Bibliothek mit Brun-nen und Vorplatz. Die verschiedenen Rubriken informierenüber Verkehrsanbindungen, Möglichkeiten für Sport, Spielund Freizeit sowie kulturelle und gastronomische Angebote.

Info www.groepelingen.de, Antje Büsing, Michael Engelmann, Gröpelinger Marketing e. V., Liegnitzstraße 63, 28237 Bremen, [email protected]

Das ehemalige Arbeiteramt der AG Weser,jetzt Lichthaus, ist Zentrum für Firmen neuerMedien geworden. Foto: Jörg Sarbach

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34 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

NeueChancen.

Das System mit dem Pinguin

Das frei verfügbare Betriebssystem Linuxwird mittlerweile weltweit auf rund achtMillionen Rechnern eingesetzt. Der Quellco-de des 1991 von dem finnischen StudentenLinus Torvalds entwickelten Systems wurdevon Anfang an offengelegt. Linux kann somitfrei und kostenlos verteilt, eingesetzt und er-weitert werden. Diese freie Verfügbarkeitund die grenzenlose Kommunikation überdas Internet haben dazu geführt, dasssich immer mehr Unternehmen und Pro-grammierer mit der Weiterentwick-lung von Linux beschäftigen. Nutzersind private Anwender, Schulungs-firmen, Universitäten und For-schungszentren. Aber auch füreine wachsende Zahl kommer-zieller Anwender und Firmenist Linux eine echte Alterna-tive zu anderen Betriebssys-temen. Mit dieser Software sparenUnternehmen nicht nur Lizenzkosten für be-kannte Betriebssysteme wie Microsoft Win-dows – Linux gilt auch als wesentlich ausge-reifter und stabiler. Markenzeichen von Linuxist der Pinguin „Tux“.

E s wäre eine Revolution, würdeCoca-Cola das bestens gehüte-te Rezept für seine braune Brau-

se verraten. Im Softwarebereich hin-gegen gibt es einen Markenartikel,der sein Innerstes – den Quellcode –preisgegeben hat: Linux. Immer mehrFirmen gehen dazu über, diese Open-Source-Software in ihrem IT-Bereichzu implementieren. Das kann einemjungen Bremer Unternehmen nurRecht sein: Die vor einem Jahr imTechnologiepark der Universität ge-gründete univention GmbH gehörtzu den führenden Spezialisten derRegion für den Einsatz der „Pinguin-Software“.

Firmenchef Peter H. Ganten be-gann als Ein-Mann-Betrieb – und hatinnerhalb eines Jahres vier feste Ar-beitsplätze und drei Jobs für Studen-ten geschaffen. Mittelfristig will derLinux-Spezialist zehn festangestell-te Mitarbeiter beschäftigen. Gantenkennt sich in der Szene aus. Er hatsich zunächst als Fachbuchautor ei-nen Namen gemacht. Danach beo-bachtete und analysierte er für einBerliner Unternehmen den Open-Source-Markt. Das enorme Po-

tenzial von Linux für Unterneh-men reizte ihn schließlich zur

Firmengründung: „Vor al-lem für kleine und mittle-re Betriebe oder aber fürInstitutionen ist der Ein-satz interessant.“

Einsatz beim Bundes-kartellamtZum Beispiel für denDeutschen Bundes-

tag: Schon in diesem Jahrsollen auch hier die meisten

Server auf Linux-Basis laufen. Ko-stenersparnis und Stabilität spra-chen für den Einsatz. Laut einer Stu-die der Deutschen Bank ist einLinux-Einsatz auf Servern – gerech-

Stabil und günstig

net über drei Jahre – um mehr als 50Prozent günstiger als der Einsatz vonMicrosoft Windows.

Was der Bundestag noch vor sichhat, hat das Bundeskartellamt inBonn schon hinter sich: die Migra-tion der Server-Betriebssysteme vonWindows NT auf Linux. Erledigt wur-de diese Aufgabe unter anderem vonunivention – „und zwar so, dass dieNutzer an den Arbeitsplätzen amnächsten Tag keine Veränderung be-merkten.“ Ähnliche Aufgaben löstedas Bremer Unternehmen auchschon in der Hansestadt für den Fi-nanz- und den Bildungssenator.„Und im Moment realisieren wir ge-rade eine Linux-basierte Intranet-Infrastruktur für ein mittelständi-sches Unternehmen der Stahl-branche bei Hamburg“, sagt Ganten.

Der Linux-Einsatz lohne sich fürBetriebe ab 20 PC-Arbeitsplätze.„Mittelständler mit komplexer IT-In-frastruktur kommen selten ohne ex-terne Hilfe aus“, so Ganten. „Wennalso das Know-how sowieso einge-kauft wird, warum dann nicht dasgünstigere und stabilere Linux alsBasis nehmen?“

Die Spezialität von univention isteinerseits, die kostenlose Softwarelauffähig zu machen und die einzel-nen Anwendungen speziell auf dieBedürfnisse der Firmen abzustim-men. „Das geht bei Linux besondersgut, weil der Quellcode bekannt ist.“Andererseits kennt sich univentiongut damit aus, die Welten von Linuxund Windows zusammenzuführen,also Windows-Programme auf Li-nux-Basis laufen zu lassen.

Desktop-Server: Neue EigenentwicklungEine innovative Eigenentwicklung,die von dem Bremer Unternehmenjetzt vermarktet wird, ist der univen-

Firmenchef Peter H. Ganten: Seine Welt ist Linux.

Die univention GmbH ist Spezialist für die Linux-Welt. Die Open-Source-Software ist eine attraktive Alternative fürIT-Infrastrukturen.

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Mag die Idee auch vielerortskränkeln, die roten, grünen,gelben Punkte blasser ge-

worden sein – in Bremen zeigt sichder First Tuesday dynamischer undlebendiger denn je. Die neuartige Bu-siness-Plattform ist dabei, sich festim Bremer Wirtschaftsleben zu etab-lieren. Der „Marktplatz für Firmen-gründer, Unternehmer, Kapitalgeberund alle, die sich für innovative Bu-siness-Ideen interessieren“ ist jetztins vierte Jahr gestartet, mit neuemProgramm und neuen Investoren.

Feste Größe in Bremen„Wir sind voller Optimismus in dasJahr 2003 gegangen und freuen unsinsbesondere über das kontinuierli-che Engagement unserer langjähri-gen Kooperationspartner und beson-ders auch über die neuen Partner“,sagt Heinrich Mura, einer der First-Tuesday-Mitgründer und Mitglieddes Teams von i2b idea|2|business.i2b ist Träger und Veranstalter vonFirst Tuesday Bremen. Neben Muragehören Andreas Kottisch, JensPracht, Dr. Volker Redder, DirkSchwampe und Margrit Springhorn-Schmidt zu den „Drahtziehern“ desProjektes, die ein „echtes virtuellesUnternehmen“ bilden. i2b soll dabeizu einem neuen Markenzeichen für„Networking“ ausgebaut werdenund mittelfristig die Marke First Tues-day ersetzen, die 1998 im LondonerStadtteil Soho aus der Taufe gehobenwurde, aber mittlerweile weltweit anStrahlkraft eingebüßt hat.

„In Bremen hat sich First Tuesdayzu einer festen Größe im Bereich derinnovativen Unternehmen ent-

Sympathisches Image, starkes Konzept

wickelt“, sagt BIA-GeschäftsführerDr. Joachim Grollmann. Dass er hiernicht nur am Leben erhalten, sondernvon Jahr zu Jahr ausgebaut werdenkonnte, hat viele Gründe. Einer ist si-cherlich das spezifische Kontakt-und Beziehungsgeflecht in Bremen.i2b-Geschäftsführer Jens Prachtverweist zudem auf das gute The-menangebot und die wechselndenund attraktiven Veranstaltungsorte.

Eine große Rolle spielen Eigen-initiative und Einsatzbereitschaftder Macher sowie die fortschreiten-de Professionalisierung der Veran-staltungen. „Wir hatten das Kreuz,durchzuhalten, und werden jetztdafür belohnt“, sagt Heinrich Mura.First Tuesday hat sich ein „sympathi-sches Image“ erarbeitet. Zentral für

tion-desktop server. Dabei handelt essich um eine Lösung für die IT-Infra-struktur mit vielen gleichartigen Ar-beitsplätzen. Der Clou ist ein Servermit einem Linux-Betriebssystem undWindows-Anwenderprogrammen,an den Arbeitsplatzrechner ohne ei-gene Festplatte angeschlossen sind.Doch davon merkt der Nutzer nichts:Er kann alle Arbeiten wie gewohntausführen.

Weil aber alle Programme nur aufeinem Rechner – nämlich dem Server– liegen, entfällt die Konfigurationund Wartung zahlreicher Arbeits-platzrechner. All dies wird zentral aufdem Server erledigt. Neue Program-me müssen so nur einmal installiertwerden und sind dann sofort auf al-len PCs der Firma nutzbar. „Allein dieindirekten Kosten pro Arbeitsplatzlassen sich so um bis zu 2.500 Euroverringern“, sagt Ganten, „von dengesparten Lizenzkosten ganz zuschweigen.“Infounivention GmbH, Peter H. Ganten, Fahrenheitstr. 1, 28359 Bremen,Tel. 0421 2208-114, E-Mail: [email protected], www.univention.de

Text und Bild: Kai Uwe Bohn

First Tuesday startet ins vierte Jahr – Neue Sponsoren, neues Programm

Die nächsten First Tuesday-Termine

19. März: Wireless Wednesday „automotive“

28. März: i2b/First Tuesday meetup B.E.G.IN

Sie identifizieren sichmit dem First Tuesday:(von oben) WolfgangWohllebe, Kirsten Bög-ner, Alexandra Winkler,Hans-Peter Schneider,Marco Fuchs, HaraldNilson, Carsten Meyer-Heder, Christian Sei-denstücker, ConstantinWesser, Mark Temme,Martin Groppe, Dr. Roland Zimmerling,Hans Georg Tschupke,Michael Zelt.

Foto: i2b

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NeueChancen.

36 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Technologiebroker Bremen: Fach-leute aus Industrie und Wissen-schaft arbeiten gemeinsam aninnovativen Projekten – Schwer-punkt ist die Verkehrsmittel-industrie – Per Moderation zur optimalen Lösung

B remen hat hervorragende Fir-men in der Verkehrsmittelindus-trie. Airbus, Astrium oder Daim-

lerChrysler sind klingende Namen,unzählige kleine und mittlere Firmen– etwa die Zulieferer – bilden weite-re Glieder der Kette, in der auch derSchiffbau eine bedeutende Rollespielt. Gleichzeitig verfügt die Han-sestadt über erstklassige wissen-schaftliche Kapazitäten, wenn es umWerkstoffe und Oberflächen, Ferti-gungs- und Verfahrenstechnik oderMessen, Analysieren und Simulierengeht. Für den vielbesungenen Tech-nologietransfer müssen beide Seitenzum beidseitigen Nutzen zusam-menfinden.

Wie dies beispielhaft funktio-niert, zeigt der TechnologiebrokerBremen – ein Team von Fachleutenaus Industrie und Wissenschaft. Die-se Einrichtung hat eine Struktur ge-schaffen, in der ein gemeinsames Ar-beiten an innovativen Projektenmöglich wird, „ohne dass wir immerwieder bei Adam und Eva anfangenmüssen“, wie Projektkoordinator Bo-do Voigt betont. Weil einzelne Un-ternehmen innovative Technologienselten allein entwickeln können,bringt der Technologiebroker dieMenschen an einen runden Tisch, diebehilflich sein können. In einem mo-derierten Prozess stimmen dann Fir-men, Fördereinrichtungen sowieForschungs- und Entwicklungsinsti-tutionen ab, wie das Know-how ausverschiedenen Bereichen zu eineroptimalen Lösung führt.

„Wir vermitteln den Unterneh-men externes Spezialwissen, überdas sie hausintern nicht verfügen,das in Bremen aber durchaus vor-

den Erfolg aber ist das Prinzip Net-working, das hier in vorbildlicherWeise praktiziert und im Wirt-schaftsleben immer wichtiger wird.

Das Dutzend ist längst vollInsgesamt 13 Kooperationspartnerstehen für die Finanzierung der Ver-anstaltungen in diesem Jahr zur Ver-fügung. Erstmals in die Riege der Un-terstützer haben sich Corporate Ex-press Deutschland, Dr. CastendiekHelwig & Partner Rechtsanwälte undNotare, die Messe Bremen und dieOHB Teledata eingereiht. Für Wolf-gang Wohllebe, Leiter der BremerCorporate Express-Niederlassung,einem führenden Unternehmen derBürowirtschaft, liegt der Grund aufder Hand: Die Idee, Gründer, Unter-nehmer und Studenten zusammen-zubringen, sei einfach „gut“. Der FirstTuesday sei eine „interessante Platt-form“, sich zu präsentieren. Da lassesich „bei aller hanseatischen Zurück-haltung“ auch der eigene Name be-kannt machen.

Wieder mit dabei sind auch dieBIA Bremer Innovations-Agentur, dieSparkasse Bremen, die Deutsche Te-lekom, die Joke Event AG, Logi-caCMG, Neusta, nord IT, Regus Bu-siness Centre und die Securitas Ver-sicherungen. „Wir fühlen uns“, be-gründet Michael Zelt von LogicaCMG sein Engagement, „dem jungenUnternehmertum verbunden.“

Sechs First Tuesday bzw. i2b meetup Veranstaltungen stehen auf demJahresprogramm. Eine Diskussionüber das Thema „open source", un-terstützt von der Firma univention,machte den Anfang im Februar; esfolgen Veranstaltungen zu den The-men „Existenzgründung" im März,„mobile Gesundheit" im Mai, „Bü-romanagement" im Juni, „mobile u"im September und „Logistik" im No-vember. Zusätzlich gibt es zwei Wireless Wednesdays in den Mona-ten März und Oktober zu den Themen„automotive" und „mobile Enter-tainment". (cb)

Info Gäste, die an der kostenlosen Veranstal-tung teilnehmen möchten, können sichunter www.ft-bremen.de informieren undfür das Event registrieren. Registrierte Gä-ste werden dann per E-Mail über den Ver-anstaltungsort informiert.

Neuer Weg zu externem Spe

Die Technologiebroker: (v.l. und v. vorn) Bodo Voigt, Dr. Frank Elandaloussi,Dr. Hans-Gerd Busmann, Saskia Flügel, Dr. Harald Kohn, Rainer Tinscher, Gerhard Pauly, Dr. Jörn Kohlscheen Foto: TBB

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handen ist“, sagt Voigt. Ein wichtigerImpuls für die Schaffung des Tech-nologiebrokers kam von den drei ma-terialwissenschaftlich orientiertenEinrichtungen: dem Bremer Institutfür angewandte Strahltechnik(BIAS), dem Fraunhofer-Institut fürFertigungstechnik und angewandteMaterialforschung (IFAM) und derStiftung Institut für Werkstofftech-nik (IWT). Auf politischer Seite un-terstützen das Wirtschafts- undWissenschaftsressort die Initiative.Die Verkehrsmittelindustrie der Han-sestadt nahm das neue Angebot po-sitiv an, so Voigt.

Mittlerweile sind rund 30 ge-meinsame Projekte zwischen Wis-senschaft und Industrie erfolgreichabgeschlossen worden, etwa 50noch in Bearbeitung. „Früher solltenUnternehmen in die Institute kom-men, wenn sie Hilfe bei der Lösungeines Problems brauchten“, erläutertVoigt. „Jetzt ist es andersherum: DerTechnologiebroker erarbeitet gemein-sam mit der Industrie Innovations-möglichkeiten und macht dann Vor-schläge, wie und mit wem sich etwasam besten weiterentwickeln lässt.“

zialwissen Im Profil: Technologiebroker Bremen

Die seit Anfang 2000 bestehendeund vom Land Bremen unterstützteInitiative ist ein leistungsfähiger Teildes Forschungs- und Entwicklungs-netzwerks für die bremischen Be-triebe des Verkehrsmittelbaus. DieExperten vom Technologiebroker Bre-men vermitteln Partner aus Wissen-schaft und Forschung für Unterneh-men aus Luft- oder Raumfahrt, Au-tomobil-, Schienenfahrzeug- oderSchiffbau. Sie unterstützen die Ver-kehrsmittelindustrie bei Neu- undWeiterentwicklungen, damit dieseim Wettbewerb ganz vorne mitmi-schen kann. Zu dem umfassendenDienstleistungspaket gehört auch eindurchdachter, begleiteter und dis-kreter Projektablauf sowie die Sucheund Vermittlung von Fördermög-lichkeiten.

InfoTechnologiebroker Bremen, c/o AirbusDeutschland GmbH, Hünefeldstr. 1-5, Gebäude 10, 28199 Bremen, Tel. 0421 538-5200, E-Mail: [email protected],www.technologiebroker.de

Beispielsweise beginnt geradeein Projekt mit der Firma ETN Präzi-sionstechnik GmbH, die ein Trans-portsystem für die Wartung vonFlugzeugtriebwerken entwickelt. Hier-für brachte der Technologiebrokerebenso die richtigen Leute an einenTisch wie im Fall der Entsorgungsfir-ma Erwin Meyer, die aus ökologi-schen und ökonomischen Gründenden Kernprozess des Shredderbetrie-bes radikal umgestellt und verbesserthat.

„Der Technologiebroker ist in denvergangenen zweieinhalb Jahren einwichtiger Partner für die Lösung vonProblemfällen geworden“, so KlausSchneider, zuständig bei Airbus fürMaterialien und Prozesse, über seineErfahrungen mit dem Technologie-broker. „Wir wollen das auch in Zu-kunft so fortführen“.

Text: Kai Uwe Bohn

Foto: EADS

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NeueChancen.

38 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

„bremen in t.i.m.e.“ fördert achtzehn neue Projekte Bei der dritten Ausschreibung des Landespro-gramms „bremen in t.i.m.e." wurden insgesamt29 Projekte aus dem Bereich „Mobile Lösungen"und „E-Business" eingereicht. Einer Mitteilungder BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH zu-folge „bewegen sie sich durchweg auf hohemQualitätsniveau.“ Achtzehn Projekte seien aus-gewählt worden. Bis zu 1,7 Mio. Euro an t.i.m.e.-Mitteln würden an Bremer Unternehmen aus-geschüttet, die noch einmal bis zum Doppeltendieses Betrages eigene Entwicklungsinvestitio-nen leisteten. 300.000 Euro würden von derDeutschen Telekom getragen.

Das thematische Spektrum erstrecke sichvom Gesundheitswesen über Logistik bis zu E-Entertainment-Anwendungen („Mobiles Spiel-casino"). Bei den Projekten, die über die Koope-ration mit der Telekom gefördert würden, liegeder Schwerpunkt auf UMTS. „Die Vielzahl anIdeen zeigt, dass der von Bremen eingeschla-gene Weg zur Mobile City – einschließlich derEntwicklung eines zentralen Mobile SolutionCenters – richtig ist und das Thema auch inschwierigen Zeiten für die Unternehmen einehohe Priorität besitzt", sagte Kai Stührenberg,Projektbetreuer bei der BIA. Der BIA zufolge wer-den die Ausschreibungen dieses Jahr fortge-setzt. In 2003 stünden mehr als eine Million Eu-ro für die Projektförderung im Bereich E- undM-Business, vor allem für UMTS-Lösungen, zurVerfügung.

Info BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH, Kai Stührenberg, Tel. 0421 9600-325,[email protected], Jörg Kautzner, Tel. 0421 9600-324, [email protected], www.bia-bremen.de

Das Internet wird bei der Bundes-wehr in die Beschaffung einbe-

zogen: Bis zur CeBIT sollen die erstenAusschreibungen auf der elektroni-schen Vergabe-Plattform des Bun-des im Internet eingestellt sein.Durch die Anbindung der internenSysteme der Bundeswehr an die Ver-gabe-Plattform werden einer Mit-teilung zufolge Vergabeprozesse desBundesamtes für Wehrtechnik undBeschaffung über das Internet abge-wickelt. Unternehmen können dannelektronisch bieten.

Die elektronische Vergabe überdas Internet hat sowohl für die Wirt-schaft als auch für die BundeswehrVorteile. Allen Unternehmen, unge-achtet ihrer Größe und regionalenHerkunft, stehen zeitgleich einheit-liche Vergabeinformationen zur Ver-fügung: Dies erhöht die Transparenzim öffentlichen Auftragswesen undgibt insbesondere mittelständischenFirmen die Gelegenheit, sich ohnegroßen Aufwand an einem überre-gionalen Wettbewerb zu beteiligen.

Darüber hinaus können die Arbeits-schritte zur Angebotserstellung oh-ne Medienbruch durchgeführt wer-den. Neben dem Wegfall der Post-laufzeiten können so auch Druck-und Versandkosten eingespart wer-den. Die Bundeswehr wiederum er-wartet Einsparungen bei Prozess-,Transaktions- und Beschaffungskos-ten.

Unternehmen, die die elektroni-sche Vergabe nutzen wollen, be-nötigen neben einer digitalen Signa-turkarte ein Kartenlesegerät. Dienotwendige Software kann aus demInternet heruntergeladen bzw. beider Vergabestelle kostenfrei ange-fordert werden. Unterstützte Signa-turkarten, Kartenlesegeräte undweitere technische Details sindwww.e-vergabe.bund.de zu entneh-men. Zum Umgang mit der Plattformund der angebotenen Software emp-fiehlt die Bundeswehr das E-Lear-ning-Modul zur E-Vergabe. (wib)

www.e-vergabe.bund.de

Bekanntmachung nur noch übers Internet

Interview mit Wulff Sellmer, Leiter der Unterabteilung BA III imBundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), Koblenz

Welche Vergabeverfahren werden durch die E-Vergabe-Platt-form unterstützt? Die Plattform unterstützt alle Vergabeverfah-ren gemäß den Verdingungsordnungen für Leistungen (VOL), frei-berufliche Leistungen (VOF) sowie Bauleistungen (VOB) sowohl imnationalen als auch europäischen Rahmen.Werden zukünftig Bekanntmachungen nur noch im Internet veröffentlichtwerden? Ja. Ab 2005 werden grundsätzlich alle Bekanntmachungen für nationaleVerfahren vom Bund nur noch über das Dienstleistungsportal des Bundeswww.bund.de veröffentlicht. Bekanntmachungen zu EU-Verfahren werden weiter-hin im EU-Supplement veröffentlicht. Dritten bleibt es jedoch unbenommen, dieseInformationen auch auf Papier weiter zu verbreiten.Heißt das, dass Angebote von Bietern dann nur noch elektronisch abgegebenwerden können? Nein, neben den elektronischen Angeboten ist derzeit die Ange-botsabgabe in schriftlicher Form weiterhin möglich. Allerdings bleibt abzuwarten,was die entsprechende Richtlinie der EU, deren Entwurf zur Zeit diskutiert wird, da-zu vorsieht. Sie wird für Mitte 2003 erwartet und wäre bis zirka 2005 umzusetzen:Vorgesehen sind hier unter anderem Fristverkürzungen bei elektronischer Bekannt-machung, weitere Fristverkürzungen bei unmittelbarer Zugänglichmachung derVerdingungsunterlagen im Internet sowie Wahl des Kommunikationsmittels fürden Auftraggeber. Daraus kann durchaus eine Einschränkung in Vergabeverfahrenauf elektronisch abgegebene Angebote resultieren.

Bundeswehr vergibt Aufträge per Internet

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 39

ZukunftBildung.

Bis zu 2.500 Euro Zuschuss für Erdgasfahrzeuge

Bremen fährt auf Gas ab! Unter die-sem Motto ist die auf drei Jahre an-gelegte „Bremer Offensive – Das Erd-gasfahrzeug“ gestartet. Die swbEnordia und die Bremer Energie-Konsens als Träger dieses Förderpro-gramms unterstützen im Land Bre-men ab sofort private Fahrzeughaltermit 1.000 Euro und gewerbliche Nut-zer mit bis zu 2.500 Euro Zuschussbeim Kauf eines Erdgasautos oder beider Umrüstung eines Benziners.

Die „Bremer Offensive – Das Erd-gasfahrzeug“ ist nach der BremerKarte PLUS das zweite Projekt in demvom Senator für Bau und Umwelt ko-ordinierten europäischen Mobilitäts-projekt Vivaldi. Bis 2005 soll der Be-stand an Fahrzeugen mit Erdgasan-trieb auf Bremer und BremerhavenerStraßen verdreifacht werden.

Erdgasfahrzeuge stoßen deutlichweniger Schadstoffe aus als Benzin-oder Dieselfahrzeuge. Damit auchfür den Nachschub des umwelt-freundlichen Treibstoffes gesorgt ist,sollen im Raum Bremen bis 2006mindestens zehn weitere Erdgas-Tankstellen in Betrieb gehen. InDeutschland gibt es bereits 315 Erd-gas-Tankstellen und es werden lau-fend mehr.

Infowww.bremer-erdgasfahrzeug.infoTankstellenfinder:www.erdgasfahrzeuge.de

Addison will Kon-junkturkrise trotzen

Für 2003 hat die Addison Softwareund Service GmbH eine ganze Reihevon Softwareerweiterungen vorge-stellt, die mittelständischen Unter-nehmen und steuerberatenden Be-rufen im Rechnungswesen mehr Pro-fitabilität erlauben. Schwerpunktesind neben den umfangreichen ge-setzlichen Änderungen in den ein-zelnen Modulen neue Softwarelö-sungen im Bereich des Controllings.So können sämtliche Anforderungenan das Rechnungswesen für eine op-timale Ratingbewertung nach BaselII erfüllt werden.

Bundesweit sind über 400 Mitar-beiter in 14 Vertriebszentren desSoftwareanbieters tätig und betreu-en mehrere zehntausend Kunden.Das Addison-Vertriebszentrum inBremen ist für den gesamten nord-deutschen Raum zuständig, so Ver-triebsstellenleiter Uwe Barning.

www.addison.de

www.metaspinner.de: Spitze bei der Nachrichtensuche

Die Metasuchmaschine www.metaspinner.de hat ihre MDSME-Technologie (Multiple Data Source Mining Engine) weiter-entwickelt: Parallele Filterungs- und Rankingprozesse führenbei der Suche im Internet zu genaueren und noch schnellerenErgebnissen. „Ein technischer Quantensprung, der begleitetwird von einem kompletten Re-Design des Layouts: Die Nut-zeroberläche bietet jetzt wesentlich mehr Komfort und Über-sichtlichkeit“, heißt es in einer Mitteilung. Insbesondere kön-ne die Suche jetzt von Beginn an auf 25 Themenbereichebeschränkt werden. Neu sei die Einbeziehung aktueller Mel-dungen in die Suchergebnisse. Wer etwa das Stichwort „Irak"eingibt, finde vor der Ergebnisliste die aktuellen Meldungenzum Irak. Die News (Quelle: afp) werden alle zehn Minuten aufden neuesten Stand gebracht.

www.metaspinner.de greife gleichzeitig auf mehrereSuchmaschinen und Kataloge zurück und erziele so ein um-fassendes und genaues Ergebnis. Monatlich würden über 30Millionen Page Impressions verzeichnet. „Wer Zeit sparen willund auf genaue Suchergebnisse Wert legt, kommt an unsererMetasuchmaschine nicht vorbei. Denn nur eine Metasuch-maschine ist in der Lage, das gesamte Netz sekundenschnellzu durchforsten“, sagt Geschäftsführer und Gründer Chri-stoph Berndt. www.metaspinner.de wurde von der StiftungWarentest mit dem Gesamturteil „Gut" für die Spitzenleis-tungen bei der Nachrichtensuche bedacht.

Online-Zulassung für Autos Kfz-Händler und gewerbliche Zulassungsdienste könnenjetzt über das Internet Fahrzeuge zulassen, umschreibenoder vorübergehend stilllegen, teilte der bremer-online-service (bos) mit. Kfz-Händler können sich unter www.bremer-online-service.de nach erfolgreicher Zertifizie-rung durch die Zulassungsstelle über eine Kennung undein Passwort anmelden und die entsprechenden Transaktionen durchführen. Bereits seit September2002 ist es möglich, sich ein Wunschkennzeichen zu reservieren. Die notwendigen Angaben für diejeweiligen Dienstleistungen werden in das Online-Formular eingetragen und anschließend per Klicksicher an die Kfz-Zulassungsstelle übermittelt, wo die vorbereiteten Daten abschließend bearbeitetwerden. Ein Fremdzugriff auf dem Verarbeitungsweg ist ausgeschlossen, so dass die notwendige Da-tensicherheit gewährleistet ist, versichert die bos. Die Kfz-Anwendungen entstanden im Rahmen desBremer MEDIA@Komm-Projektes unter der Beteiligung der Freien Hansestadt Bremen, der bremenonline services GmbH & Co. KG, der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale Hellweg-Sauerland(KDVZ) sowie der ID Bremen GmbH.www.bremer-online-service.de, www.bos-bremen.de

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Wirtschaftglobal.

40 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Aus dem kalten bremischenWinter auf den Subkontinent:Für eine Woche war eine bre-

mische Wirtschaftsdelegation unterLeitung von Wirtschaftssenator Jo-sef Hattig im Januar zu Besuch in Indien. Auf dem Besuchsprogrammstanden das „indische Silicon Valley“in Bangalore sowie die Automobil-Werke von Mercedes Benz India undTATA, dem Hersteller des auf demSubkontinent äußerst beliebten „In-dica“, in Bremens Partnerstadt Pune.Die BLG Logistics Group liefert als ei-nes der größten Bremer Unterneh-men schon seit Jahren Bauteile fürMercedes-Fahrzeuge aus den bremi-schen Häfen direkt in die indischeAutomobilproduktion.

Doch die wirtschaftlichen Ver-bindungen bestehen nicht nur in ei-ne Richtung: Mittlerweile unterhal-ten gut zwei Dutzend indische Fir-men ihre Deutschland-Niederlas-sungen in Bremen und Bremerhaven.Darüber hinaus hat ein weiteres IT-Unternehmen während der Delega-tionsreise sein Interesse bekundet,sich schon in den nächsten Monatenin der Hansestadt anzusiedeln.

Ziel der Reise war es nicht nur,neue gewerbliche Ansiedlungen fürBremen zu gewinnnen. Die Hanse-stadt sollte auch als Handelsplatz indas Blickfeld der indischen Wirt-schaft gerückt werden. Schließlichwollten die teilnehmenden Unter-nehmen einen Einblick in den indi-schen Markt erhalten.

Für viele indische Betriebe wirdder Export zunehmend interessant.Insbesondere weil mit der allmähli-chen Liberalisierung der rechtlichenRahmenbedingungen sowie durchdie Privatisierung die Enfaltungs-möglichkeiten größer werden undeine verstärkte Auslandsorientie-rung möglich wird. Das äußerte derMitbegründer und Vorstandsvorsit-zende der indischen SoftwarefirmaInfosys, N.R. Narayana Murthy, auchgegenüber der Delegation: „Indische

Firmen werden umso stärker und in-ternational konkurrenzfähiger sein,je mehr sich der indische Staat her-aus hält!“

Hohe Flexibilität, gute Sprach-kenntnisseDie Grundvoraussetzungen für einenstärkeren Handelsverkehr zwischenIndien und Deutschland liegen vor. InIndien bestehen erprobte Produk-tionsstätten, die Ausbildung sowohlim Ingenieurs- und IT-Bereich alsauch im kaufmännischen Sektor istinternational absolut konkurrenz-fähig. Sprachprobleme gibt es auf-grund der hervorragenden und flä-chendeckenden Englischkenntnisseindischer Unternehmer nicht, wovonsich die Delegation nachdrücklichüberzeugen konnte. Zudem zeigt sicheine hohe Flexibilität und Bereit-schaft, auf Kundenwünsche einzuge-hen und diese umzusetzen.

Für indische Betriebe geht es da-her vielfach zunächst darum, durchden Aufbau von Handelsbeziehun-gen in Deutschland und damit in Eu-ropa Fuß zu fassen und sich auf diedortigen Verhältnisse einzustellen.

Neue ErnsthaftigkeitIn Einzelgesprächen wurde der ernst-hafte Wille deutlich, nachhaltigePartnerschaften zu entwickeln. Die-se Ernsthaftigkeit wird durch eineneue Generation von Geschäftsleu-ten verkörpert, die ein stärkeres Be-wusstsein haben für notwendigeQualitätsstandards bei den Produk-ten, für die Einhaltung von Lieferfris-ten und sonstiger vertraglicher Ab-sprachen. „Ich denke, hier ergebensich interessante Möglichkeiten derZusammenarbeit. Wir wollen baldein Projekt mit einem indischen Part-ner starten“, so Carsten Meyer-He-der, Geschäftsführer der Software-Entwicklungsfirma Neusta Compu-tersprachen GmbH.

Allerdings wurde während derReise auch deutlich, dass Bremen im

Bewusstsein der meisten indischenUnternehmen bisher keine Rollespielt. Hier sieht Jan Eberhardt, Mit-inhaber der Deutsch-Indischen Un-ternehmensberatung IGCA, nochgroßen Nachholbedarf: „Bremen mussals Handelsplatz erst auf die gedank-liche Landkarte der indischen Unter-nehmer gebracht werden!“

Neben dem Export besteht in In-dien ein großes Interesse an einemTechnologietransfer in Richtung In-dien. Zudem wird durch den wach-senden Mittelstand, der nach vor-sichtigen Schätzungen 150 Millio-nen Menschen umfasst, der indischeMarkt zunehmend auch als Absatz-markt für westliche Produkte attrak-tiv. „Das Markenbewusstsein indi-scher Konsumenten ist viel aus-geprägter als in Deutschland“, be-stätigte ein Mercedes-Mitarbeiter inPune. Insbesondere Deutschland unddeutsche Produkte genießen in Indiennach wie vor einen hervorragendenRuf.

Schließlich soll auch der Aus-tausch im universitären Bereich aus-gebaut werden. Hierfür wollen sichdie mitgereisten Geschäftsführer derUniversitätsinstitute TZI und ICOMgemeinsam mit den Bremer Unter-nehmen und dank der neu gewonnenindischen Kontakte stark machen. Sosoll ein Verständnis für die unter-schiedlichen Denk- und Arbeits-ansätze geschaffen und wiederumeine stärkere Bindung zwischen denStandorten Bremen und Indien er-zeugt werden. (wib)

Indien ist ein Stück näher gerückt

Eindrücke und Ergebnisse einer Delegationsreise nach Indien

Der Ministerpräsidentdes indischen Bundes-staates Andhra Pradesh, ChandrababuNaidu, empfing Senator Josef Hattigund nahm die Einla-dung zum Gegen-besuch in Bremen an.Voraussichtlich wirder noch in diesem Jahrin die Hansestadt kommen.

Foto: Hempen

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 41

Studie untersuchte Erfolgs-faktoren amerikanischer Firmenin Deutschland

Die amerikanische Wirtschaft istder größte ausländische Investor

in Deutschland. Das zahlt sich aus:Trotz Wirtschaftsflaute und schwie-rigen Rahmenbedingungen gelingtes vielen amerikanischen Firmen, imdeutschen Markt erfolgreich zu agie-ren. Ihre Profitabilität ist dabei imSchnitt fast doppelt so hoch wie derentsprechende Mittelwert der DAX30-Unternehmen.

Und das bislang felsenfeste Ma-nagement-Credo vom „think global,act local" gerät gehörig ins Wanken,sobald man nach den Gründen fürden Erfolg der US-Firmen auf demdeutschen Markt sucht. Denn „ame-rikanisch" zu bleiben, scheint häufigein ganz entscheidender Wettbe-werbsvorteil zu sein. Das sind einigeder Aussagen einer gemeinsamenUntersuchung der American Cham-ber of Commerce in Frankfurt und derinternationalen Unternehmer-Bera-tung Droege & Comp., New York, un-ter den mehr als 1.800 amerikani-schen Unternehmen in Deutschland.Dies ist den Angaben zufolge die ers-te unabhängige Studie über die Per-formance von US-Firmen in Deutsch-land.

Die rund 1.800 US-Unternehmenin Deutschland erwirtschaften heu-te zusammen jährlich etwa 540 Mil-liarden Euro. Ihre mehr als 800.000überwiegend deutschen Mitarbeitersind ein wichtiger Faktor auf dem in-ländischen Arbeitsmarkt. Laut einerErhebung vom Januar 1999 flossenbereits über 40 Milliarden Euro anUS-Direktinvestitionen über den

großen Teich. Damit sind die USA dergrößte ausländische Investor inDeutschland, hieß es weiter.

Mit einem durchschnittlichenMarktanteil von 22 Prozent spielenamerikanische Firmen in der obers-ten Klasse ihres jeweiligen Markt-segmentes, wenn sie nicht sogar dieSpielregeln bestimmen. Der durch-schnittliche Gewinn vor Steuern undZinsen (EBIT) aller befragten Firmenbetrug 10,5 Prozent vom Umsatz, un-gefähr zweimal soviel wie die durch-schnittliche Profitabilität der Unter-nehmen im DAX 30 und ein Indiz fürdie wesentlich höhere Ergebnis-Fo-kussierung amerikanischer Firmenim Vergleich zur Mehrzahl der deut-schen Unternehmen. (wib)

Startschuss für Bremen-United States Center (BUSC) Der Senat hat jetzt für die Einrichtung des Bremen-Uni-ted States Center (BUSC) im World Trade Center Bre-men (WTC) grünes Licht gegeben: Hier sollen die beste-henden und künftigen USA-Aktivitäten an einem Ortkonzentriert und vernetzt werden. In der Birkenstraßekönne das BUSC schnell realisiert werden. Denn hier seibereits die „U.S. Consular Agency“ ansässig. Außerdemweise das WTC schon jetzt einen engen USA-Bezug auf.BUSC und WTC profitierten gleichermaßen von dieserLösung, so der Senat. Während das BUSC in den pro-fessionell betriebenen Centerbetrieb integriert werde,werde die internationale Ausrichtung des WTC gestärkt.Träger des BUSC sind der Senat, die Handelskammer, dasU.S.-Generalkonsulat und die BIG. Weitere Partner sindu. a. der Deutsch-Amerikanische Club Bremen, die Carl-Schurz-Gesellschaft und die International UniversityBremen (IUB).

Je amerikanischer, desto erfolgreicher

Globale HitlisteIrland bleibt das Land, in dem die Glo-balisierung am stärksten ausgeprägtist – so das Ergebnis des Globaliza-tion Index, den die Unternehmens-beratung A.T. Kearney (www. atkear-ney.com) und das Fachblatt „ForeignPolicy Magazine“ zum dritten Malpubliziert haben. Der Index gibt Auf-schluss über den Grad der Globalisie-rung in 62 verschiedenen Staaten.

1. Irland (1)2. Schweiz (2)3. Schweden (5)4. Singapur (3)5. Niederlande (4)6. Dänemark (8)7. Kanada (7)8. Österreich (9)9. Großbritannien (10)10. Finnland (6)11. Vereinigte Staaten (12) 12. Frankreich (13)13. Norwegen (11)14. Portugal (15)15. Tschechien (16)16. Neuseeland (19)17. Deutschland (14)18. Malaysia (29)19. Israel (18)20. Spanien (17)

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Wirtschaftglobal.

42 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Deutsche Unternehmen betrach-ten Großbritannien weiter als at-

traktiven Investitionsstandort: Überein Drittel (35,7 Prozent) aller bereitsvertretenen Unternehmen beabsich-tigt nach einer Umfrage der Deutsch-Britischen Industrie- und Handels-kammer, ihre Geschäftsaktivitäteninnerhalb der nächsten drei Jahre zuerweitern. Dabei werden die Arbeits-plätze bei deutschen Tochtergesell-schaften voraussichtlich um überacht Prozent auf etwa 256.000 stei-gen.

Die Umfrage belegt weiter, dassausländische Investitionen im Re-gelfall mit positiven Beschäfti-gungseffekten einhergehen. So be-schäftigten deutsche Tochterunter-nehmen ca. eine Viertelmillion Men-schen in Großbritannien, und nur ei-ne verschwindend kleine Minderheitvon deutschen Mutterhäusern (sechsProzent) gab an, dass sie einige Ar-beitsplätze von Deutschland nach

Großbritannien für deutsche Unter-nehmen weiterhin ein bedeutenderInvestitionsstandort

Großbritannien transferiert hat. Ul-rich Hoppe, Hauptgeschäftsführerder Deutsch-Britischen Industrie-und Handelskammer, sieht in diesemErgebnis bestätigt, „dass die deut-sche Wirtschaft weiterhin außerhalbder eigenen Landesgrenzen investie-ren muss, um zukünftig internationalbestehen zu können".

Die Umsätze der deutschen Toch-terunternehmen in Großbritannienbelaufen sich auf das Vierfache derdeutschen Direktexporte in das Land.Dies unterstreicht die Bedeutung voninternationalen Direktinvestitionenfür die Weiterentwicklung der Welt-wirtschaft. Eine deutliche Mehrheitder deutschen Firmen ist in der Lage,das Markenzeichen einer hohenQualität auch in Großbritannien alsVerkaufsargument zu benutzen, danur acht Prozent über den Preis ver-kaufen. (wib)

www.ahk-london.co.uk

Bremisch-marokkanische

Zusammenarbeit Veranstaltung am 18. März

Frankreich ist mit großem Abstand Marokkos wichtigsterAußenhandelspartner. Deutschland nimmt als Lieferantmit einem Anteil von fünf Prozent den fünften Platz ein;als Abnehmer marokkanischer Waren hat Deutschlandden Platz mit den USA getauscht und liegt nunmehr auchan fünfter Stelle. Dabei gibt es viele Kooperations- undHandelsmöglichkeiten mit dem nordafrikanischen König-reich und für Bremen insbesondere in den Bereichen Lo-gistik, Hafenwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie (Fischund Obst). Diese Branchen besitzen in Marokko gleichzei-tig Tradition und ein großes Entwicklungspotenzial. An-lässlich des Besuches einer marokkanischen Delegationzeigen die Kammern in Bremen und Bremerhaven anhandvon Fachvorträgen und Erfahrungsberichten die Möglich-keiten der Zusammenarbeit mit Marokko auf (siehe auchSeite 16). Info Annabelle Girond, Handelskammer Bremen, Tel. 3637-237,[email protected]

Deutsch-Tschechische Industrie-

und Handelskammer erweitert Seminar-

angebot

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer(DTIHK) in Prag hat ihr Seminarangebot erweitert. Für daslaufende Jahr sind mehr als 25 Veranstaltungen zu denRahmenbedingungen in Tschechien geplant. Themenberei-che sind Recht, Steuern und Umwelt; daneben veranstal-tet die DTIHK Managementtrainings sowie Seminare zurEintreibung von Forderungen, zu Fördermitteln für Investi-tionen und zur Zollabfertigung. Die Seminare werden aufDeutsch und Tschechisch angeboten; sie stehen den Mit-gliedern der DTIHK sowie Gästen offen.

Info Infos und Terminkalender unter www.dtihk.cz;Das komplette Seminarprogramm erhalten Sie bei der DTIHK, Kamila Hlavsova, E-Mail: [email protected], Tel. 00420 221 490 324.

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 43

Baubranche in Chinaboomt Unternehmerreise zur FachmesseBATIMAT – EU kofinanziert

Unübersehbar für jeden BesucherChinas ist die Baubranche derzeit ei-ne der Boom-Industrien im Land derMitte. Praktisch in allen Bereichenbesteht ein großer Nachhol- und Mo-dernisierungsbedarf. Die zunehmen-de Urbanisierung/Migration, die Wei-terentwicklung der Küstenregionensowie das staatliche Programm „GoWest“ zur Entwicklung der westli-chen Landesteile sowie nicht zuletztdie Olympiade 2008 in Peking und dieEXPO2010 in Shanghai versprechenfür den Bausektor in China auch inden nächsten Jahren weiterhin vieleAufträge und hohe Wachstumsraten.

Über das von der EU kofinanzier-te Programm „Market Place Monito-ring” im Bereich Bauzulieferer bietetdie IHK-GmbH vom 29. März bis 5.April eine Unternehmerreise nachShanghai an. Sie umfasst neben Ko-operationsbörsen mit potenziellenGeschäftspartnern in China auch ei-nen Besuch der Fachmesse BATIMAT,die sich sowohl als Kontaktforum alsauch zur Marktbeurteilung anbietet,sowie Exkursionen zu anderen chi-nesischen Wirtschaftszentren, Fir-men- bzw. Baustellenbesuche undInformationsseminare mit den rele-vanten europäischen Institutionenund Dienstleistern vor Ort.

Aufgrund der finanziellen Förde-rung müssen Teilnehmer außer ihren

individuellen Reisekosten lediglicheine Bearbeitungsgebühr von 300,-Euro bezahlen. Info www.mpm-china.de, IHK-Gesellschaft zur Förderung derAußenwirtschaft und der Unternehmens-führung mbH, Thomas Kaster, Dottendorfer Straße 86, 53129 Bonn; Tel. 0228 28920- 16, Fax 0228 28920–19,E-Mail: [email protected], www.ihk-gmbh.de. Wer Interesse am chinesischen Bauzulie-fermarkt hat, kann bei der IHK-GmbH aucheine für das „Market Place Monitoring“-Programm erstellte Studie zum Preis von85,- Euro plus Versand, Verpackung undMehrwertsteuer erhalten.

Shenzhen mit Europa-Büro in NürnbergChina ist seit langen Jahren der größte Handelspartner undder größte Exportmarkt Deutschlands in Asien, und Deutsch-land ist Chinas größter Handelspartner in Europa. Neben bi-lateralen Großprojekten wie der ersten kommerziellen An-wendung der Transrapid-Magnetschwebetechnologie inShanghai ist China aber auch für mittelständische Unterneh-men ein interessanter und vielversprechender Markt. Die Son-derwirtschaftszone Shenzhen im Süden Chinas ist mittler-weile das Technologie- und Wachstumszentrum Chinas. Denwirtschaftlichen Austausch mit Deutschland und Europapflegen und fördern, will die Vertretung der Stadtregierungvon Shenzhen in Nürnberg, das European Office Shenzhen.InfoEuropean Office of Shenzhen, Municipal Government in NurembergGermany, Yiping Zhang, Managing Director, Businessower20/F, Ostend-strasse 100, 90482 Nürnberg, Tel: 0049 – 911 – 95339141, Fax: 0049 –911 – 95339142, [email protected], www.shenzhen-eo.com

Vizepräses Dr. Patrick Wendisch (l.) und Geschäftsbereichsleiter Volkmar Herr (r.) führten in der Handelskammer ein wirtschaftspolitisches Informationsgespräch mit dem neuen iranischen Generalkonsul Mohammed Javad Rasouli. Gespächsthemen waren die bilateralenWirtschaftsbeziehungen und Chancen der Zusammenarbeit. Foto: Jörg Sarbach

Iranischer Diplomat in der Kammer

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blemlos und geordnet über einenSprachsynthesizer vorgelesen oderper Übersetzung in Brailleschrift aus-gegeben werden können.“

Die so aufgebauten Internetsei-ten kamen bei den Schülern schondurchweg gut an. Gleichwohl be-mängelten die jungen Tester u. a. dieLesbarkeit von Schriften oder diefehlende Helligkeit der Seiten. Pro-jektleiterin Andrea Kruse („Wir sindaußerordentlich froh über so enga-gierte und kompetente Projektpart-ner“) war denn auch sehr dankbarüber die fundierte Kritik: „Sie bein-haltet Anregungen, auf die wir sonstnie gekommen wären!“

Gespräche, Besuche, PraktikaDamit die sich anbahnende Partner-schaft mit der Schule keine Einbahn-straße bleibt, haben die hmmh-Pro-fis ihrerseits tatkräftige Hilfe an-geboten. Vorhandene Barrieren aufder Homepage des Förderzentrumswurden bereits ausgeräumt, Überle-gungen zur Gestaltung von Web-Seiten sind angelaufen. Die gegen-seitigen Besuche sollen fortgesetztwerden (Lehrer Kortlepel: „Einblickein die berufliche Praxis sind für unse-re Schüler ganz besonders attrak-tiv“), und auch längerfristige, even-tuell parallel zum schulischen Alltagverlaufende Praktika sind im Ge-spräch.

Andrea Kruse steht diesen undweiteren Perspektiven positiv ge-genüber, zumal die hmmh-AG ver-stärkt in das Geschäft mit der Ent-wicklung barrierefreier Internetsiteseinsteigen will. „Bessere Ratgeberund Informanten“, so sagt sie, „kön-nen wir uns gar nicht wünschen.“

Text: Peter Schulz

che nach fachlicher Beratung – eineArbeit für zwei zum Projektteamgehörende Azubis.

Erster Praxistext mit sehbehin-derten Jugendlichen Simon Beckmann, Auszubildenderzum Mediengestalter, und die ange-hende Fachinformatikerin AnnikaLerche sollten bald fündig werden:Sie stießen im Zuge ihrer Recherchenauf das Bremer Förderzentrum fürBlinde und Sehbehinderte, das An derGete angesiedelt ist und eine Grund-schule, eine Orientierungsstufe so-wie eine Hauptschule umfasst. Einerstes Gespräch mit dem LehrerChristian Kortlepel leuchtete dieMöglichkeiten einer Kooperationaus, die rasch mit Leben erfüllt wur-de: Unlängst nahm eine Klasse seh-behinderter Jugendlicher die erstenErgebnisse multimedialen Schaffenskritisch unter die Lupe.

Ein Praxistest, der für Betroffenewie Beteiligte gleichermaßen span-nend verlief. Denn bei hmmh warschon intensive Vorarbeit geleistetworden. So entsprachen die ent-wickelten Seiten bereits dem Anfor-derungskatalog von W3C, dem Kon-sortium für universellen Zugang zumInternet (www.w3c.org). „Das bein-haltet zum einen die Verwendungklarer Schriftschnitte, deutlicherFarbkontraste und skalierbarer Textesowie das Vermeiden von Animatio-nen“, erklären die beiden hmmh-Azubis. „Zum anderen bedeutet esaber auch, die Seitenprogrammie-rung so zu strukturieren, dass sie pro-

ZukunftBildung.

44 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Ihr Weg zur Schulpatenschaft!

Die „Wirtschaft in Bremen“ berichtet regelmäßig über bestehendeSchulpatenschaften in Bremen, um Anregungen für neue Formeneiner Verantwortungspartnerschaft zwischen Wirtschaft undSchule zu geben. Unternehmen, die Interesse an einem solchen Engagement haben, erhalten in der Handelskammer Informationenund Kontaktadressen bei Frank-D. Lutz, Tel. 0421 3637-282, Fax 0421 3637-324, [email protected]

W ie können Sehbehindertedas Portal zum Internet auf-stoßen? Auf den ersten

Blick ein schier unlösbares Problem,steckt das globale Netz doch vollerbunter Bilder, ominöser Zeichen und(ungeliebter) Werbebanner. Das Bre-mer Unternehmen hanke multime-diahaus AG (hmmh) steht gegenwär-tig vor dieser kniffligen Aufgabe.Dass die Profis in Sachen Multimediader Lösung mittlerweile ein gutesStück näher gerückt sind, hängt un-mittelbar mit dem Förderzentrum fürBlinde und Sehbehinderte zusam-men, was zugleich den Beginn einerviel versprechenden Partnerschaftmarkiert.

Auslöser war das Ansinnen einesKunden, seinen bestehenden Online-Service auch blinden und sehbehin-derten Internetnutzern zugänglichzu machen und dabei dem Gleich-stellungsgesetz für Behinderte zuentsprechen. hmmh, in der Entwick-lung barrierefreier Internetsites ein

Vorreiter der Branche, nahm sich derSache an, was freilich mit einer be-sonderen Problematik verbunden ist.Denn Sehende haben naturgemäßkeine Vorstellung über die visuellen,je nach Grad der Behinderung extremunterschiedlich ausgeprägten Fähig-keiten Sehbehinderter, tappen alsoquasi im Dunkeln.

Überdies sind Internetseiten, diesich ausschließlich an die Zielgruppeblinder und sehbehinderter Surferrichten, immer noch eine Seltenheit.„Wir können also kaum auf Erfah-rungswerte oder bestehende Stan-dards zurückgreifen“, weist hmmh-Projektleiterin Andrea Kruse aufzusätzliche Stolpersteine hin. Kon-sequenz: Bei Hanke begann nebendem Aufbau erster Testseiten die Su-

Eine ungewöhnliche Partnerschaft: die hmmh-Multimediaagentur

und das Bremer Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte

Barrierefrei ins Internet

» Bessere Ratgeber und Informanten können

wir uns gar nicht wünschen.

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 45

Die Top Job im Weserpark - ein ge-meinsames Projekt der Handelskam-

mer und des Weserparks - gehört zu denführenden Veranstaltungen in der Re-gion, die über Ausbildung und Beruf in-formieren. Sie fand jetzt zum sechstenMal statt. Rund 30 Firmen informiertendie Besucher vom 13. bis 15. Februar überInhalte und Anforderungen von mehr als70 Ausbildungsberufen.

Auf der Top Job konnten die Besucherdirekt Kontakt mit Firmenvertretern auf-nehmen, um sich über Arbeits- und Aus-bildungsmöglichkeiten zu informieren.Darüber hinaus gaben AuszubildendeTipps und Informationen für Jugendli-che, die einen Ausbildungsplatz suchen.

Für die teilnehmenden Firmen bot dieTop Job die Chance, im Gespräch mit denJugendlichen gezielt auf ihre Ausbil-dungsmöglichkeiten hinzuweisen. DieHandelskammer sieht darin einen Bei-trag, den in einzelnen Bereichen nachwie vor bestehenden Fachkräftemangelverringern zu helfen und den zukünfti-gen Fachkräftebedarf zu sichern. (wib)

Angesichts der seit 1995 in Bremenerstmals wieder rückläufigen Aus-bildungsplatzzahlen hat die Han-

delskammer gemeinsam mit allen imBremer Bündnis für Arbeit, Ausbildungund Wettbewerbsfähigkeit beteiligtenKräften ein Aktionsbündnis „Ausbildung"ins Leben gerufen. Damit soll nicht erstauf Signale der Bundesebene gewartetwerden, sondern bereits jetzt alles inBremen getan werden, um den Negativ-trend zu brechen. „Ausbildung ist einThema, das uns sehr am Herzen liegt. Wirstellen uns unserer Verantwortung fürdie Gesellschaft und für das duale Sys-tem“, sagte Präses Dr. Dirk Plump.

Plump appellierte nachdrücklich andie Unternehmen, aus eigenem Zu-kunftsinteresse und angesichts des inwenigen Jahren drohenden Fachkräfte-mangels verstärkt auszubilden. „Wirwerden in diesem Jahr alle uns zur Ver-fügung stehenden Mittel ausschöpfen,

Handelskammer verstärkt Initiativen im „Jahr der Aus- und Weiterbildung"

um wieder an die erfolgreiche, kontinu-ierlich über dem Bundesdurchschnittliegende Entwicklung der Ausbildungs-platzzahlen in Bremen anknüpfen zukönnen“, sagte Plump. So werde die Han-delskammer verstärkt Unternehmen aufweitere Ausbildungsplätze ansprechen,ein gemeinsames Ausbildungsbüro derBündnispartner in den Räumen der Han-delskammer einrichten und besonderskleinen und mittleren Betrieben helfen,die bislang noch nicht ausgebildet habenoder wieder Ausbildungsplätze anbietenwollen.

Arbeitssenatorin Karin Röpke, Chris-tian Hawel, Direktor des ArbeitsamtesBremen, und Handwerkskammer-PräsesDieter Dasenbrook sind sich mit PräsesPlump als Bündnispartner einig, dass esgerade in der aktuell schwierigen kon-junkturellen Situation von größter Be-deutung ist, jungen Menschen ausrei-chende berufliche Perspektiven zu eröffnen.

Senatorin Röpke forderte vor allemkleinere Betriebe dazu auf, „auch inschwieriger Zeit Mut zur Zukunft und zurSchaffung von Ausbildungsplätzen zufassen". Sie verwies dabei auf die Lan-desprogramme zur Schaffung von Aus-bildungsverbünden und Ausbildungs-partnerschaften, die finanzielle Anreizeböten. Das vitale Interesse von Unter-nehmen an der Ausbildung beschworauch Christian Hawel. Mit gut ausgebil-deten Mitarbeitern sicherten sie ihreWettbewerbsfähigkeit. Im Arbeitsamts-bezirk Bremen seien letztes Jahr 8,2 Pro-zent weniger Ausbildungsverhältnissebei den Kammern eingetragen wordenals in 2001. Auch im Januar habe sichsich dieser Trend fortgesetzt. Die Berufs-beratung des Arbeitsamtes werde ver-stärkt den Kontakt zu den Betrieben su-chen. Ausdrücklich unterstützt wird dasBündnis auch von Handwerkskammer-Präses Dieter Dasenbrook. (wib)

Aktionsbündnis „Ausbildung“

6. Top Job im Weserpark

Präses Dr. Plump (Mitte) und Bürgermeister Harmut Perschau (2.v.l.) lassen sich beim Rundgang über die TopJobvon Auszubildenden der DaimlerChrysler AG in die Geheim-nisse des Fahrzeugbaus einweihen.

Foto: Jörg Sarbach

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Girls‘ Day – Mädchen-ZukunftstagAm 8. Mai ist es wieder soweit. Der Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag geht in die dritteRunde. Die Partner des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerha-ven rufen die Betriebe und Eltern auf, sich daran zu beteiligen.

Das Projekt Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag bietet Schülerinnen der Klassen 5 bis10 Einblick in Berufsfelder, die von Mädchen bei ihrer Berufsorientierung nur selten inBetracht gezogen werden. An diesem Tag öffnen vor allem technische Unternehmen,Hochschulen und Forschungszentren ihre Türen für die Mädchen. In Laboren, Büros,Werkstätten und Redaktionsräumen machen die Schülerinnen praktische Erfahrungenund entdecken, wie interessant und spannend beispielsweise die Arbeit einer Ingenieu-rin, Biophysikerin oder einer Informationselektronikerin sein kann. Im Dialog mit Be-schäftigten, Ausbilderinnen und Ausbildern sowie Führungskräften entstehen am Girls´Day Kontakte, die für die berufliche Zukunft der Mädchen hilfreich sein können. Auchgeht es darum, die Öffentlichkeit und Wirtschaft auf die Stärken der Mädchen aufmerk-sam zu machen, um einer gut ausgebildeten Generation junger Frauen weitreichendeZukunftsperspektiven zu eröffnen.

Am Girls´Day 2002 haben bundesweit mehr als 40.000 Mädchen an über 1.200 Ver-anstaltungen teilgenommen. Die Betriebe haben diesmal die einmalige Gelegenheit, ihrUnternehmen und ihr Engagement für die zukünftige Generation von Arbeitnehmerin-nen im Internet auf der Web-Site der Bundesinitiative (www.girls-day.de) zu präsentie-ren. Zusätzlich wird es für Bremen und Bremerhaven eigene Web-Seiten (www.girls-day-bremen.de; www.girls-day-bremerhaven.de) geben. Das Bündnis für Arbeit und Aus–bildung empfiehlt den Betrieben, diese Foren zu nutzen, um ihre Teilnahme und die An-zahl ihrer Teilnahmeplätze zu veröffentlichen. (wib)

InfoBremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), Susanne Peter, Tel. 0421 218-4854, [email protected], LIS Schullaufbahnberatung, Frauke Schüdde-Schröter, Tel:. 0421 361–10036, [email protected]

ZukunftBildung.

46 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Ungewöhnliche Frauen-

berufe: Elektro- und

Informationstechnikerin

Elektrotechnik, Informationstech-nik, Frauen? Wie geht das zusam-men? Ganz einfach: Wissenschaftle-rinnen waren und sind an derEntwicklung und Nutzung der Elek-tro- und Informationstechnologie ent-scheidend beteiligt. Dennoch sind siein diesen Berufszweigen immer nochdeutlich unterrepräsentiert. Eineneue Publikation der Universität Bre-men räumt mit alten Vorurteilen aufund zeigt Lebenswege von Frauen intechnischen Bereichen. Der Band„Biografien: Frauen in der Elektro-und Informationstechnik" beschreibtelf exemplarische Lebenswege heu-tiger Wissenschaftlerinnen, die sichihren Platz in der MännerdomäneElektrotechnik erarbeitet haben.

Dass sich so wenige Frauen fürtechnische Berufe begeistern, siehtdie Elektrotechnikerin Prof. Dr. Car-melita Görg in der Herangehenswei-se von Männern und Frauen begrün-det: „Frauen sind in vielen Dingenvorsichtiger, sie wollen nichts kaputtmachen. Um zu verstehen, wie tech-nische Dinge funktionieren, mussman aber forschend mit technischenGeräten umgehen und dabei gehthalt manchmal etwas kaputt.“ DieHerausgeberinnen wollen mit der Pub-likation Mädchen und Frauen Mutmachen, ihre technischen Fähigkei-ten zu entdecken.

Info www.etita.net, Universität Bremen, Studiengang Elektro-technik und Informationstechnik, Prof. Dr.Carmelita Görg, Otto-Hahn-Allee, NW 1,Tel. 0421 218-2277, Fax: 0421 218-3601, E-Mail: [email protected],www.elektrotechnik.uni-bremen.de

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 47

Junge Deutsche Wirt-

schaft vergibt erneut

„Ausbildungs-Oskar"

Bereits zum siebenten Mal verleihtdie Junge Deutsche Wirtschaft, eineInitiative der WirtschaftsjuniorenDeutschland und der Junioren desHandwerks, gemeinsam mit den In-ter Versicherungen und dem Unter-nehmermagazin impulse im Jahr2003 den „Ausbildungs-Oskar". DieSchirmherrschaft über die mit insge-samt 15.000 Euro dotierte, von denInter Versicherungen gestiftete Aus-zeichnung hat wieder Bundesbil-dungsministerin Edelgard Bulmahnübernommen.

In drei Kategorien werden vor-bildliche Aktionen und Konzepteausgezeichnet, die Ausbildungsplät-ze schaffen oder erhalten und dieMotivation der Auszubildenden för-dern. In den Kategorien „Handwerks-betriebe", „Industrie/Handel/Dienst-leistungen" und „Ausbildungsinitia-tiven" werden jeweils ein erster, einzweiter und ein dritter Platz vergeben.

Info Die Bewerbungsunterlagen können ab sofort bei den WirtschaftsjuniorenDeutschland (WJD), Breite Straße 29,10178 Berlin, Tel. 030 20308-1517 oderunter [email protected] angefordert werden.Bewerbungsschluss ist der 31. Juli.

Quo vadis Bildungspolitik? Von der

Notwendigkeit zu handeln

Bildung ist zum Megathema geworden. Erstmals gab es imletzten Jahr eine Regierungserklärung zur Bildungspolitik.Wer in der Berufsbildungspolitik mitreden will, muss Trendsund Fakten kennen. Der DIHK-Bericht „Ausbildung, Weiter-bildung, Bildungspolitik 2001/2002“ bietet Positionen undFakten zur Berufsbildungspolitik der Industrie- und Handels-kammern. Der Bericht enthält darüber hinaus eine informati-ve Übersicht über das Engagement des DIHK und der Indus-trie- und Handelskammern in Sachen Berufs- und Weiter-bildung sowie Bildungspolitik. Im Anhang gibt es wieder ei-nen umfangreichen statistischen Teil.

Info Die DIHK-Broschüre „Berufsbildung, Weiterbildung, Bildungspolitik2001/2002“ (106 Seiten) ist zum Preis von 8,80 Euro zu beziehen beimDIHK Publikationen Service, Pützchens Chaussee 60, 53227 Bonn; Fax-Bestellservice: 0228 4224593, Mail-Bestellservice: [email protected], www.ihk.de

Schülerfirma spendet 650 Euro für

krebskranke Kinder

Die Schülerfirma STARTEAM der Integrierten Stadtteilschu-le (IS) Carl-Goerdeler-Straße hat in einem Workshop desModellversuches „Lernen und Arbeiten im Team" Präsenta-tionswände und Schlüsselanhänger produziert. Die Ein-nahmen aus dem Verkauf (Rohmaterialien wurden vonDaimlerChrysler kostenlos zur Verfügung gestellt) spende-ten die Schüler der Krebsstation der Bremer Kinderklinik. AusVerkauf und Spenden sind 650 Euro zusammengekommen.Bereits im Juni 2002 hatte STARTEAM aus Gewinnen derletzten beiden Jahre dem Elternverein der eigenen Schule500 Euro für Pausenhofgeräte zur Verfügung gestellt.

Medizinischer Doku-

mentationsassistent

Eine neue Ausbildung zum Medizini-schen Dokumentationsassistenten(MDA) beginnt Ende April in Bremen.Der zweijährige (kostenpflichtige)Vollzeitkurs der Bremer Berufsfach-schule für Dokumentationsassistenzqualifiziert für einen noch relativjungen Beruf, auf den das Gesund-heitswesen immer stärker angewie-sen ist. Vor allem in Krankenhäuserndürfte die Zahl der Dokumentations-assistenten steigen. In der BremerAusbildung werden neben der medi-zinischen Terminologie fundierteEDV-Kenntnisse vermittelt. Das Trai-ning spezieller Computerprogrammesteht dabei im Mittelpunkt.

Die Bremer Berufsfachschule fürDokumentationsassistenz, 1999 ge-gründet, sei nach wie vor die einzi-ge ihrer Art im nordwestdeutschenRaum, hieß es in einer Mitteilung.Anfang dieses Jahres ist sie in dasBBC Berufliches Bildungs Centrumfür Information und DokumentationBremen aufgegangen. Von ihren ers-ten Absolventen konnten rund 80Prozent gleich nach Abschluss einfestes Arbeitsverhältnis antreten,sagte Schulleiter Holger Klüdtke.

Der Deutsche Verband Medizini-scher Dokumentare e. V. spricht von„wachsendem Bedarf“ und „vielfälti-gen Arbeitsbereichen“ innerhalb desGesundheitssystems. Info BBC Berufliches Bildungs Centrum für Information und Dokumentation Bremen,Tel. 0421 201811

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BerlinerNotizen.

48 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Soforthilfe für KommunenDie Kommunen benötigten ange-sichts der verschärften Finanzkriseeine Soforthilfe. Die Wirtschaft un-terstützt daher den Vorschlag, Ge-werbesteuerumlage für Bund undLänder abzusenken. Dies erklärtender Präsident des Deutschen Indus-trie- und Handelskammertages, Lud-wig Georg Braun, und der Präsidentdes BDI, Michael Rogowski, als Reak-tion auf die Berichte über die drama-tische Finanzsituation der Kommu-nen.

Eine Sofortmaßnahme in Formeiner Senkung der Gewerbesteuer-umlage verschaffe den KommunenLuft und gebe der Kommission zurReform der Gemeindefinanzen diebenötigte Zeit, um die adäquaten,weitreichenden Reformen vorzube-reiten.

Es bestehe die große Gefahr, dassdie Kommission wegen der kommu-nalen Finanzkrise so unter Zeit- undLösungsdruck gerate, dass der drin-gend notwendige Befreiungsschlagnicht gelingen könne. Keinesfallsdürfe es jetzt dazu kommen, dassunüberlegte, halbherzige „Not-standsgesetze" verabschiedet wür-den. Bloße Reparaturmaßnahmenam ineffizienten geltenden Systemseien keine Lösung und würden dieFehlentwicklungen nur zementieren.

Erforderlich sei eine grundlegen-de Reform sowohl auf der Einnah-men- als auch auf der Ausgabensei-te der kommunalen Haushalte. Diesschließe auf der Einnahmenseite dasgesamte System der Steuerertrags-verteilung sowie die Unternehmens-besteuerung mit ein. Auf der Ausga-benseite gehe es um grundsätzlicheEntscheidungen über die Zusam-menführung der Arbeitslosen- undSozialhilfe.

„Durch die UWG-Reform müssen die Händler endlich mehr Rechtssicherheiterhalten", forderte Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deut-schen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Der DIHK hat die bislanggeäußerten Pläne über die Eckpunkte zur Reform des Gesetzes gegen Unlau-teren Wettbewerb (UWG) weitgehend begrüßt. Endlich wird nach der Verun-sicherung durch die Abschaffung von Rabattgesetz und Zugabeverordnungwieder mehr Klarheit geschaffen, wie Händler werben dürfen. Überholteswurde entrümpelt, etliches liberalisiert.

Die Freigabe der Sonderveranstaltungen sei ein Schritt, der durch die vie-len Aktionen in der letzten Zeit teilweise schon vorweggenommen worden sei,wenn diese auch derzeit noch unzulässig seien. Allerdings werde daran deut-lich, dass gesellschaftspolitisch an dem Sonderveranstaltungsverbot nichtmehr festgehalten werden konnte. Dennoch ist es aus Sicht des DIHK erfor-derlich, für besonders täuschungsgefährdete Aktionen wie Räumungsver-käufe Auffangregelungen zu schaffen, die praktikabel und durchsetzbar sind.

Die Abschöpfung des Mehrerlöses aus unlauteren Werbeaktionen hält derDIHK für ein unkalkulierbares Risiko. Die Voraussetzungen, wann der Staatdieses Geld vereinnahmen kann, müssten genau festgelegt werden, zumal eshierfür noch keinerlei Praxiserfahrung gebe. Ein solcher Anspruch sei etwasvöllig Neues - im Gegensatz zu vielem anderem in dem neuen UWG. Der Ver-braucherschutz war bisher schon ein Ziel, wenn auch nicht ausdrücklich. Dasvielzitierte Verbot von Mondpreisen gebe es bisher ebenso wie z. B. die Pflicht,bei einer Werbung mit „Solange Vorrat reicht“ entsprechende Vorräte vorzu-halten. Auch Schleichwerbung, Ausnutzung der Unerfahrenheit von Kindernund belästigende Werbung seien bisher verboten gewesen und würden esauch zukünftig sein.

DIHK fordert Reform des UWG

Die geplante Strategie der Europäi-schen Kommission zum Schutz derBöden muss „wirtschaftsverträglich"gestaltet werden. Dies fordert derDeutsche Industrie- und Handels-kammertag (DIHK). Weitere ein-schneidende Umweltregulierungenkönnten die deutsche Wirtschaft innoch „schwereres Fahrwasser" füh-ren. Der DIHK reagierte damit auf dieAnkündigungen der EU-Kommission,in den nächsten Monaten ein umfas-sendes Konzept zum Schutz der Bö-den vorzulegen. Die beabsichtigtenweiteren Einschränkungen der ge-werblichen Flächennutzung durchAufnahme von Böden in die Habitat-richtlinie und die Einführung kos-tenintensiver Überwachungssyste-me würden insbesondere kleine undmittlere Unternehmen belasten.

Neben der Produktion immerneuer Reglementierungen müsse dieKommission auch auf deren einheit-lichen Vollzug achten, so der DIHK. Es könne nicht sein, dass einige Mitgliedsstaaten Umweltgesetzeviel freizügiger anwendeten alsDeutschland.

Bodenschutz darf WirtschaftstandortDeutschland nicht gefährden

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 49

UnternehmensPraxis.

Projektmanagement-Software für denMittelstand

Produktions- und Planungsprozesseübersichtlich verwalten – auch klei-ne und mittlere Betriebe senken Kos-ten mit Projektmanagement. DieGPM Deutsche Gesellschaft für Pro-jektmanagement e. V. Bremen prä-sentiert am 11. März um 17:30 im In-stitut für Projektmanagement undWirtschaftsinformatik (Wilhelm-Herbst-Straße 12) einen Vortrag überanpassbare Software, die den Be-dürfnissen mittelständischer Unter-nehmen entgegen kommt. Ein Praxis-bericht informiert über den erfolg-reichen Einsatz von „Projekta“ in ei-ner Maschinenbaufirma.

Info Tel. 04202 765994, Fax 04202 765995, E-Mail: [email protected], www.gpm-ipma.de Mitglieder der GPM zahlen einen Eintritts-preis in Höhe von zehn Euro, Studentenfünf Euro.

DIHK-Broschüre„Lohnsteuer 2003“

Bei jeder Lohn- und Gehaltsabrech-nung ist der Arbeitgeber mit demLohnsteuerrecht befasst. DiesesRechtsgebiet verändert sich aber wiekein anderes ständig, wofür der Ge-setzgeber, die Finanzverwaltung unddie Rechtsprechung sorgen. So erge-ben sich gerade durch die Neuerun-gen bei den Mini-Jobs, durch das Bei-tragssicherungsgesetz und das ge-plante Steuervergünstigungsabbau-gesetz erhebliche Änderungen. Die-se müssen kurzfristig von den Unter-nehmen umgesetzt werden, umkeine Haftungsrisiken einzugehen.

Dies sind einige der Themen in derDIHK-Broschüre „Lohnsteuer“ . Wei-tere Informationen gibt es über Ein-zelheiten bei der betrieblichen Al-tersversorgung und lohnsteuergüns-tige Gestaltungsmöglichkeiten. Ver-ständlich dargestellt wird ferner dassteuerliche Reisekostenrecht 2003,einschließlich der Abrechnung vonBewirtungsbelegen und den aktuel-len Auslandsreisekosten. InfoDie DIHK-Broschüre „Lohnsteuer“ ist zumPreis von 15 Euro zu beziehen beim DIHKPublikationen Service, Pützchens Chaussee60, 53227 Bonn; Fax-Bestellservice: 02284224593, Mail-Bestellservice: [email protected],, www.ihk.de

Aktuelles zum Gefahrgut

Mehr als 100 Gefahrgutbeauftragte trafen sich AnfangFebruar in der Handelskammer Bremen, um sich überaktuelle Änderungen der Gefahrgutvorschriften zu informieren. Im Mittelpunt standen dabei die Änderungendes ADR 2003, über die Jörg Bolenius, Gefahrgutreferentder Dekra Akademie GmbH Bremen (Bild), referierte. DieHandelskammer wird die Gefahrgutbeauftragten zukünftigregelmäßig zu einem Erfahrungs- und Informationsaus-tausch einladen, um bei der Umsetzung der komplexenGefahrgutvorschriften zu helfen.

Foto: Jörg Sarbach

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W irtschaft hat als Thema inden Medien wieder Hoch-konjunktur. Regional wird

der Berichterstattung über Wirt-schaftsthemen ein immer stärkeresGewicht eingeräumt; überregionalwurde in den zurückliegenden Jah-ren eine ganze Reihe neuer Wirt-schaftszeitungen und Wirtschafts-magazine gegründet. „Auch wenndie Branche derzeit von einer dergrößten Krisen der Nachkriegszeitgeschüttelt wird, bietet die Themati-sierung von Wirtschaftsthemen fürUnternehmen Chancen, die sie häu-figer nutzen sollten“, sagt Dr. StefanOffenhäuser, Pressesprecher derHandelskammer Bremen.

Wer mit den Medien in Kontaktkommen wolle, sollte allerdings gutdarüber informiert sein, was dort vonihm erwartet werde, rät der Öffent-lichkeitsarbeiter. „Was ist für eine ef-fiziente Pressearbeit zu berücksich-tigen; welche Möglichkeiten habeich, wenn ich keine eigene Presse-stelle einrichten möchte?“ Dies seieneinige der Fragen, die bei den Vorträ-gen und Diskussionen der Kammer-Veranstaltungsreihe zum Thema PRim Mittelpunkt stehen würden. Re-ferenten sind neben Offenhäuser derJournalist Lutz Ruminski, Leiter Kom-munikation und Koordination derBremer Investitions-Gesellschaft mbH,Jörg Sarbach, freiberuflicher Bild-journalist, und Maike-Kristina Ha-rich, Inhaberin der Agentur DialogPublic Relations.

UnternehmensPraxis.

50 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Erstmals gibt es auch zwei Pra-xisseminare im Juni bzw. September,bei denen journalistisches Schreibensowie die Marken- und Imagebil-dung von mittelständischen Unter-nehmen im Blickpunkt stehen. Indem Praxisseminar „Den Mittelstandzur Marke machen – Kommunika-tionsbausteine für die Öffentlich-keitsarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen“ wird anhand einesBeispielfalles aus der Agenturpraxisgezeigt, welchen AnforderungenMittelstands-PR genügen muss undwie sie über Unternehmensbroschü-ren, interne Kommunikation, Me-dienarbeit, Presseveranstaltungenund Anzeigen zum Erfolg führt. Daswerden Dr. Hans Bellstedt und Chris-tian Westhoff von der Berliner Agen-tur Plato Kommunikation darstellen.

Wie findet man Gehör in den Redaktionen?In dem Praxisseminar „Pressemittei-lungen platzieren - aber wie?“ gehtSilke Hellwig, Redakteurin und Auto-rin für das Regionalmagazin „butenun binnen“ auf die Grundlagen jour-nalistischen Arbeitens ein. Wie ge-hen Redaktionen bei ihrer Auswahlvon Nachrichten vor? Welche Mit-teilungen werden berücksichtigt undwelche nicht? Was können Firmentun, um bei den Journalisten Gehörzu finden? Die Veranstaltung wirdmit praktischen Übungen ergänzt.(wib)

Medien im Blick – Pressearbeit für kleineund mittlere Unternehmen

PR-Reihe der Kammer startet ins zweite Jahr –

Erstmals zwei Praxisseminare

Themen und Termine im Überblick

• Grundlagen I – Pressearbeit als Teil erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit: 29. April• Grundlagen II – Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit: 6. Mai • Fotos in der PR-Arbeit – die Frage der Bildrechte: 13. Mai• PR in der Praxis: Organisation, Anforderungen, Kosten: 20. Mai• Praxisseminar „Den Mittelstand zur Marke machen“ – Kommunikationsbausteine für die

Öffentlichkeitsarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen: 20. Juni • Praxisseminar „Pressemitteilungen platzieren - aber wie?“: 12. September

Newsroom des Handelsblattes in Düsseldorf: Die führendedeutsche börsentägliche Wirtschafts- und Finanzzeitungproduziert als erste deutsch-sprachige überregionale Zeitung nach dem angel- sächsischen News-&-Editing-Prinzip.

Foto: Ulli Reinker

Info Dr. Stefan Offenhäuser, Tel. 0421 3637-245, E-Mail: [email protected] Nicolin Feldmann, Tel. 0421 3637-332, Fax-Nr. 0421 3637-226, E-Mail: [email protected]

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 51

In Deutschland werden wieder mehrKundenmagazine gedruckt und

verbreitet. Die neuesten Zahlen derIVW Informationsgemeinschaft zurFeststellung der Verbreitung vonWerbeträgern e. V. belegen einen po-sitiven Trend bei führenden Kunden-magazinen. Insgesamt registriert dieIVW zurzeit ein kräftiges Auf- und Abin der deutschen Medienlandschaft:Sinkende Auflagen meldeten die Zei-tungsverlage für das letzte Quartaldes abgelaufenen Jahres. Gleichblei-bende Verkaufszahlen verzeichnetendie Fachverlage. Und steigende Auf-lagen melden die Verleger von Publi-kumszeitschriften. Auch bei denKundenmagazinen, so die Beobach-tung der IVW, steigen Auflagen undReichweiten jetzt schon im zweitenJahr.

„Vor Mikrofon und Kamera“Statements vor laufender Kamera und Interviewübungen mit einem erfahrenen Moderator des WDR stehen im Mittelpunkt eines Seminars,das der Ernst-Schneider-Preis der deutschen Industrie- und Handelskammern e. V. in Köln veranstaltet. Das Praxisseminar ist für Unterneh-mer und leitende Angestellte konzipiert, um ihnen vor der Kamera Sicherheit und Authentizität zu verleihen. Die Teilnehmer lernen die Zwän-ge und Spielregeln des Fernsehgeschäfts kennen, trainieren ihr Zeitgefühl und üben in wenigen Sätzen Kernbotschaften zu formulieren. Da-bei stehen Tipps und Übungen im Vordergrund. Zum Programm gehören der Besuch eines Studios im Kölner Funkhaus des WDR. Außerdemerhält jeder Teilnehmer eine Videokassette mit seinen Interviews, die vom Referenten kommentiert werden.InfoDas Seminar findet am 2. und 3. April statt. In der Seminar-Gebühr von 650 Euro ist ein Abendessen enthalten. Die Teilnehmerzahl ist auf acht Personen begrenzt. Anmeldungen: Ernst-Schneider-Preis der deutschen Industrie- und Handelskammern e. V., 50606 Köln, Tel. 0221 1640-157, Fax 0221 1640-499.

Beispielhafte Geschäftsberichte„Deutsche Standards – Beispielhafte Geschäftsbe-richte“ heißt das Buch, das nunmehr in 5. Auflage vor-bildliche Publikationen in einer „Zusammenschau derBesten“ veröffentlicht. Von den insgesamt 75 vorge-stellten Geschäftsberichten wurden allein drei vonmoskito gestaltet, die als einzige Bremer Agentur inder Auswahl vertreten ist. Mit den Berichten der BIGBremer Investitions-Gesellschaft, der EAM Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland in Kassel undder swb AG (2001) belegt moskito hinsichtlich der An-zahl der Geschäftsberichte den vierten Platz hinterzwei Hamburger und einer Düsseldorfer Agentur. Ne-ben den kommenden Berichten (2002) für die ge-nannten Unternehmen gestaltet moskito derzeit auchden neuen Geschäftsbericht der OHB Technology AG,Bremen. In der Bewertung des swb-berichtes hieß es,er lade „durch seine künstlerisch stilvolle Gestaltungund seinen originellen Aufbau zu intensiver Lektüreund zum Staunen ein ... Das Spiel von Text- und Bild-elementen überzeugt durch seine Variationsbreite undOriginalität der gestalterischen Mittel.“

Praxisseminar des Ernst-Schneider-Preises

Schöner arbeiten: Büroraum von moskito

Registrierte Auflage bei über 60 MillionenDie verbreitete Auflage bei Kundenmagazinen lag im4. Quartal 2002 bei 63,37 Millionen, im Quartal zuvorbei 62,16 Millionen Exemplaren. Ein Jahr zuvor habendie in der IVW organisierten Kundenmagazin-Produ-zenten insgesamt 57,60 Millionen Hefte verbreitet.Diese absoluten Zahlen zeigten bei weitem nicht alleKundenmagazine, da nur ein Bruchteil der Blätterdurch die IVW kontrolliert würden. In der IVW seienvor allem jene Kundenmagazine, die sich im Anzei-genmarkt und am Kiosk mit Publikumsblättern undFachmagazinen messen lassen müssten.

Die Kontrolle durch die IVW ist eine wichtige Vor-aussetzung für erfolgreiches Anzeigenmarketing,wenn ein Kundenmagazin in Konkurrenz zu Publi-kums- oder Fachmagazinen treten möchte. Der einge-tragene Verein IVW ermittelt neutral und vergleichbardie Auflagenzahlen von Printmedien sowie anderenMedien, so auch für die „Wirtschaft in Bremen“.

Zahl der Kundenmagazine steigt

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UnternehmensPraxis.

52 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Business and ProfessionalWomen - Germany •www.bpw-germany.de

• 19. März, Clubabend: Wir stellen uns; 19:00 Uhr im Club zu Bremen, Hinter dem Schütting 6

Info: Sonja Beuch, Tel. 1685006, [email protected]

RKW-Seminare

• DATEV-Auswertungen als betriebliche Informationsquelle, 10.3.

• Erfolgreich telefonieren: Gute Bindungen entstehen durch gute Verbindungen, 13.3.

• Bilanzen lesen und gestalten, 17.3.• Strategien der Konfliktlösung, 17.3.• Von der Einstellung bis zur Entlassung, 18.3.• Crashkurs: Buchführung, 18./19.3. • Zeitmanagement und Selbstorganisation,

6./7.5. • Controlling - Grundkurs, 7./8.5.• Balanced ScoreCard, 13.5. • Verkäufer Intensivtraining, 14./15.5.• Mitarbeiter führen und motivieren, 20./21.5.Info: Ralph A. Jänisch, Tel. 323464 -16, www.rkw-bremen.de

VdU Verband deutscher Unternehmerinnen •

• 4. März, VdU-Business-Treff, Club zu Bremen, 19:00 Uhr

• 1. April, VdU-Business-Treff, Club zu Bremen, 19:00 Uhr

Info: Hela Bahr, Tel. 657550, www.vdu.de

STA Bremen – Berufliche Qualifizierung und Praxistraining

• Industriemeister Elektrotechnik (IHK) in Teilzeit, 1.4.03 bis 19.10.05• IHK-Fachkraft für CAD-Technik in Vollzeit, 14.4. bis 4.7. • Technischer Fachwirt (IHK) in Vollzeit, 22.4. bis 24.10. • IHK-Fachkraft für IT-Netzwerkmanagement in Teilzeit, 23.4.03 bis 18.2.04• Technischer Betriebswirt (IHK) in Vollzeit, 28.4. bis 19.9.• Qualitätsmanager (IHK) schichtbegleitend, 6.5. bis 14.10.• Industriemeister Metall (IHK) in Teilzeit, 12.5.03 bis 9.11.04• Berufs- und Arbeitspädagogik (AEVO) in Vollzeit, 12.5. bis 24.5.• IT-Systemmanagement unter Linux in Teilzeit, 20.5.3 bis 5.2.04• IT-Administrator (Basislehrgang) in Teilzeit, 3.6. bis 23.12. Info: Tel. 17481-0, www.sta-online.de

Wirtschaftstermine.

Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH 9.5.-10.5. Projektmanagement mit MS Project 2000, Crashkurs7.4.-11.4. Internettechnologien unter Linux4.4.-5.4. Effektive Recherche im Internet7.4.-11.4. CNC-Grundlagenkurs12.5.-16.5. CNC-Technik nach DIN 660255.5-9.5. CAD-Aufbaukurs5.5.-28.5. AutoCAD 3D5.5.-28.5. Elektro-CAD (CAE) mit ePlan 57.4.-11.4. Pneumatik5.5.-28.5. Elektropneumatik22.5.-26.5. Elektropneumatik7.4.-11.4. SPS-Grundlagenkurs12.5.-16.5. SPS-Aufbaukurs5.5.-12.5. Betriebssystem Macintosh X13.5.-22.5. Typografie- und Gestaltungsgrundlagen, Schriftentechnologie6.5.-13.5. Print-Workflow und Druckvorbereitung1.4.-10.4. Adobe Illustrator, Crashkurs12.5.-21.5. QuarkXPress, Aufbaukurs5.5.-9.5. QuarkXPress, Kompaktkurs28.4.-30.4. Präsentationstechnik und -layout19.5.-28.5. Erstellen und Bearbeiten von Webgrafiken mit Adobe ImageReady2.4.-4.4. Website-Erstellung mit Macromedia Dreamweaver, Grundlagenkurs21.5.-23.5. Website-Erstellung mit Macromedia Dreamweaver, Aufbaukurs14.5.-16.5. Website-Erstellung mit Adobe GoLive, Aufbaukurs26.5.-28.5. Dynamische Websiteerstellung mit PHP und MySQL11.4. Kühlschmierstoff als integriertes Thema in der Ausbildung

zu Metallfacharbeitern Info: Katrin Morisse, Tel. 6805–31, [email protected], www.abc-bremen.de

Marketing-Club Bremen e. V.• 13. März Clubabend, Marketing-After-Work• 21. März: Träume - Bremer Musical Company: Thomas Bläschke • 25. März: Finanzberatung und Anlagestrategien: Prof. Dr. Marten Barfuß,

Hochschule BremenInfo: Natalia Wecker, Tel. 37955-96, Fax: 37955- 97, [email protected], www.marketingclub-bremen.de

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.

afterBusiNet •

• 14.3., 16:30 Uhr,Birgit Rüb (Unternehmens-beraterin): Existenzgrün-dung – Wohin soll die Reise gehen?• 28.3., 16:30 Uhr,Helga Castens: Erfolgsfak-tor PersönlichkeitOrt: brebau-Konferenz-Center, Schlachte 12/13;Tel. 0421 367 7148,[email protected]; Anmeldung ist erforderlich

Seminare• 27.03., Strategien zur Vermeidung von

Personalabbau und Insolvenzen durch „Proaktives Kostenmanagement"

• 28.3. Zusammenarbeit/Probleme/Kreditverhandlungen mit Banken

• 31.3.-1.4., in Etelsen, Effektiv kommunizieren, informieren und Konflikte lösen

• 1.4., Professionelles Beschwerde-management: Den Kunden zurückgewinnen

• 2.4., So finden Sie die richtigen Mitarbeiter

• 3.4., Geschäftskorrespondenz per E-Mail•3.4.-4.4., in Etelsen: Financial English,

English-Crash-Course• 3.4.-4.4., Lohn- und Gehaltsabrechnung

mit Lexware• 8.4., Telefontraining für Auszubildende• 9.4., Kundenorientiertes Verhalten

am Telefon• 10.4., Verkaufstraining für

AuszubildendeInfo: Rolf Behrens, Roswitha Preißing, Tel. 36325-16/-12, www.bwu-bremen.de,[email protected]

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 53

UnternehmensPraxis.

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH

• Individuelles Arbeitsrecht, 14./15.3.• Grundlagen des Sozialversicherungs-

rechts, 15.3.• Einführung in die Grundlagen und

Funktionsmerkmale der modernenHafenwirtschaft im Zeitalter einer globalisierten Weltwirtschaft, 14./15.3.

• Publisher, 21.3.3

Vorankündigungen• Betriebswirt/in IHK, Beginn 4.6. • Controller IHK, Beginn 17.6. • Handelsfachwirt/in, Beginn 1.10. • Gepr. Personalkauffrau/-mann,

Beginn 7.10. • Gepr. Industriefachwirt/in, Beginn

8.10. • Gepr. Fachkauffrau/mann für Einkauf

und Logistik, Beginn 11.11.• Gepr. Bilanzbuchhalter/in, Beginn

28.10. • Gepr. Medienfachwirt/in, Beginn

28.10.

www.wisoak.de

Wirtschaftstermine.

Berufsbegleitende Seminare• Vorbereitung auf die Ausbilder-

Eignungsprüfung (AEVO), berufs-begleitend, Beginn 7.5.

• Praktischer Betriebswirt(in), Beginn 13.5.

• Sekretärin, Beginn 13.3.• Fachkaufmann/-frau für Büro-

management, Beginn 29.4. • Marketing Kompakt, Beginn 17.3.Infos unter 44 99–627/615 /624

Internet, Multimedia, E-Commerce ,EDV-Anwendungen• Internet-Kurse, 7.3. • Die eigene Homepage, 10.3. • Powerpoint, 11.3. • Powerpoint, Crash-Kurs, 31.3. • Photoshop, 17.3.• Java für Einsteiger, 24.3. Infos unter 44 99–635,-639,-629, -656

Tagesseminare

• Steuerliche Gewinnermittlung durch Einnahmen-Überschuss-Rechnung,14.3.

• Buchführung und Steuern, 15.3.

Unternehmer-FrauenSeminar für die engagierte Partnerin des Unternehmers27.-29. März, Oldenburg

Zum 31. Mal bieten jetzt die niedersächsischen und nordrhein-westfä-lischen Kammern ein spezielles Seminar für Partnerinnen/Ehefrauenvon Unternehmern an. Es gibt kein Berufsbild für dieses Aufgabenfeldund leider nur wenig geeignete Weiterbildungsangebote für diese Ziel-gruppe, die eine wichtige Funktion für den Erfolg des Unternehmenshat. Deshalb ist diese Veranstaltung – ein Mix von Fachprogramm, Er-fahrungsaustausch und Rahmenprogramm unter Leitung eines erfah-renen Trainerteams – so wertvoll. Sie bietet die Möglichkeit, sich in dieHerausforderungen des Unternehmeralltages einzudenken und dabeineue Impulse für die Bereiche Mitarbeiterführung, Wettbewerbsfakto-ren und Unternehmensnachfolgeplanung mit nach Hause zu nehmen.Nur allzuoft wird die Rolle der Partnerin beim Familienmanagementund der Repräsentation von Familie und Unternehmen in der Öffent-lichkeit verkannt. Hier gibt das Seminar Anregungen, u. a. auf einemAbend-Event unter dem Titel „Glänzen auf Gesellschaften“.

Termin: 27.-29. MärzOrt: CCH City Club Hotel, OldenburgInfo: www.ihk-bildungswerk.de, Frank Mayer, Oldenburgische IHK, Tel. 0441 2220-425, [email protected]

IfW - Institut für Wissenstransfer an der Universität Bremen GmbH eBusiness School10.3. PHP – dynamische Webseiten und

Datenbankanbindung10.3. Objektorientierte Programmierung mit JAVA12.3. XML Formatierung mit XSL/XSL-FO17.3. Lotus Notes Systemadministration 219.3 Einführung in C#20.3. MySQL24.3. Windows 2000 Server24.3. PHP – fortgeschrittene Webseiten-

Programmierung26.3. XML Data Binding26.3. CORBA 131.3. ASP – Active Server Pages31.3 Lotus Notes Datenbankentwicklung 12.4. CORBA 27.4. Exchance Server 2000 einrichten + verwaltenMarkt und Unternehmen6./7.3. Neue Führungspsychologie: „Vom Chef zum

Coach“10./11.3. Effektivierung des Lagerwesens (I): Logistik

und Lagerplanung 13./14.3.Die Kunst des gewandten Auftretens –

(Für Sekretärinnen etc.)24.3. Kostenminimierung und Teamfähigkeit

im Office-Management24.3. Internetmarketing 25./26.3.Working in English – Englisch im Unternehmen27./28.3.Grundlagen eines effektiven Beschwerde-

managements31.3. Kunden-Rating und Debitorenmanagement31.3./ Innovationsmanagement: Die Zukunft des 1.4. Unternehmens sichern3./4.4. Fit für den EU-Markt: Business-Kultur

„Frankreich“4.4. Balanced Scorecard – Ein ganzheit-

liches Controlling-Konzept

Energie- & Gebäude-Management11.3. Abfallrecht / Abfallentsorgung18.3. Gefährdung durch Abfälle/Kenn-

zeichnung und Abfallanalytik20.3. Integrale Bautechnik bei

Energiesparhäusern nach EnEV25.3. Betriebliche Abfallwirtschaft27.3. Thermische Solarenergienutzung

Service Qualität & Qualitätsmanagement10. 3. QM-Techniken zur Auswertung von Zahlen,

Daten, Fakten18.03. Handlungsanleitung zum zielorientierten

Team-Management20.3. Lehrgang für (zukünftige) „Service-Qualitäts-

Coachs“ in der Freizeit & Tourismusbranche27.03. Reklamationen sind Chancen! Grundlagen

eines effektiven Beschwerdemanagements

Info: Martin Baumann, Tel. 244 55 36, [email protected], www.ifw.uni-bremen.de

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Nachfragen ... Nachfragen ...

UnternehmensPraxis. Existenzgründungsbörse Recyclingbörse

54 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Angebote ... Angebote ....

Die Recyclingbörse soll dazu beitragen, Produktionsrückstände imgrößeren Maß der Wiederver-wertung zuzuführen.

In der Reihenfolge finden Siediese Angaben:Chiffre-Nr. /Bezeichnung des Stoffes / Zusammensetzung / Menge(m = monatlich, w = wöchentlich, r = regelmäßig, ur = unregelmäßig) / Art der Verpackung / Transportmöglichkeiten /Anfallstelle.

Bitte richten Sie IhreZuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen,Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Andrea Freiwald, Postfach 10 51 07, 28051 Bremen

Angebote ... Angebote ...

HB-A-05-19Gebrauchte Europaletten, 2. Wahl, 500Stck., 6.000 kg, 3 Eur./Stck., 50 Stck. Min-destabnahme, Lkw, Bremen

HB-A-15-20Steckernetzteile AC/DC, 230 V, 50 Hz,Ausgang 7,5 V, 750 mA, CE-Kennzeich-nung, neuwertig, ca. 440 Stck., ca. 200 gr.,einmalig, 3,50 Euro/Stck., Mindestab. 50Stck, Post, ggf. per Spedition, ab Werk, zu-zügl. Verpackung

HB-A-18-21Feinkost-Tresen neuwertig, e. ohne Be-rechnung Selbstabholung

H-A-210Wellpappkartons, 210x300x400 mm,zweiteilig, in Bunden zu 10 Stück, 250Stck. e., Palette, Lkw Zulieferung

H-A-211Aktenordner, neuwertig aus Archiv, über-wiegend Leitz R80, mehrere Hundert Stck.,Preis VS, monatl., Kartons, Großmengen inGitterboxen, Lkw, Zulieferung, Nort-heim/Niedersachsen

LG-A-870-02Kunststoffe, 15 Liter Eimer mit Deckel(viereckig), PE mit Metall-Bügel, 300Stck., monatl., gestapelt auf Euro-Tausch-Palette, ab Werk, Niedersachsen

LG-A-875-12gebrauchte funktionsfähige Computer r.Lieferung erfolgt durch Anbieter

HB-N-5-2003Fernmeldeinstallateur, 43 Jahre, inAusbildung zum IndustriemeisterElektrotechnik, Fachrichtung Be-triebstechnik sucht Elektrobetriebmit/ohne Ladengeschäft im RaumBremen. Einarbeitung muss gewähr-leistet sein.

HB-N-6-2003Konstruktions- und Entwicklungs-büro für Präzisions-Technik suchtKleinunternehmen aus der Metall-branche zwecks Übernahme/Nach-folge. Metallverarbeitender Betriebwie Feinmaschinenbau, Feinmecha-nik, Dreh- und Frästechnik oderCNC-Technik mit Standort in Bre-men sowie im Grenzbereich zu Nie-dersachsen, max. PLZ 2000 und PLZ3000. Übernahme kurz- oder mittel-fristig, Kundenstamm kann über-nommen werden.

HB-N-7-2003Selbstständiger Handelsvertretersucht weitere Vertretungen im Be-reich KFZ-Teile, Zubehör und Werk-statteinrichtung. VertretungsgebietNorddeutschland. Beteiligung bzw.Übernahme einer bestehenden Ver-tretung ist ebenfalls von Interesse.Langjährige Erfahrung im KFZ-Werkstatt-Direktvertrieb sowie KFZ-Teile Groß- und Einzelhandel sindvorhanden.

HB-N-8-2003Gelernter Bankkaufmann, 30 J., miteinschlägigen Erfahrungen im Ver-trieb, in der Personalführung undkaufmännischer Geschäftsführung,sucht aktive Beteiligung an einemAutohaus im Raum Bremen. Eigen-kapital vorhanden.

HB-N-9-2003Dipl.-Kfm., 38 J. mehrjährige Erfah-rung im Management, Restrukturie-rung und Marketing sucht etablier-tes Unternehmen (Konsumgüter) alsgeschäftsführender Gesellschafter.

HB-A-27-2002Alteingesessene Firma im Sicherheitsbereich mit Zulie-ferernachweis und langjährigem Kundenstamm bietetElektromeister Nachfolge an.

HB-A-5-2003Aus Altersgründen Fensterreinigungsbetrieb mit festemKundenstamm in Bremen und Umgebung zu verkaufen.Einarbeitung (nach Absprache) möglich.

HB-A-6-2003Schweizer Unternehmen sucht Vertriebspartner für dasProdukt „Neuartiges digitales System im Bereich Si-cherheits- und Überwachungstechnik, Objekt- und Per-sonenschutz. Gebietsschutz nach Absprache.

HB-A-7-2003Wellness Studio, besteht seit 5 Jahren, zentrale Lage inder Bremer Innenstadt. Unter der Prämisse „Fitness oh-ne Schweiß und Stress“ stehen auf 117 qm (inkl. Um-kleideräumlichkeiten) Geräte zur Erhaltung der Beweg-lichkeit und Entspannung zur Verfügung.

HB-A-8-2003Finanzdienstleister bietet Versicherungskaufmann, derüber Erfahrungen im Bank- und Versicherungsgeschäftverfügt, zur Bearbeitung einen festen Kundenstamm an.

HB-A-9-2003Versicherungsmakler sucht Juniorpartner/in mit Nach-folgeoptionen (Bremer Raum). Gründungsjahr 1986.

STD-H-160Erfahrenes Vertriebsteam (seit 1975) sucht „besondereProdukte“ im Bereich Gesundheit/Kosmetik. Kunden-kreis vorhanden.

BI-UA-320Bielefelder Dienstleister sucht Existenzgründer bzw.schon selbstständig Tätige, die ihre Erfahrungen aufdem Gebiet der Büro-Dienstleistungen (z.B. lfd. Lohnab-rechnung, Verbuchung der lfd. Geschäftsvorfälle gem. §6 StBerG., Unternehmensberatungen, Büroorganisationetc.) in ein Netzwerk mit professionellem Marktauftritteinbringen möchten. Die Durchführung kann haupt-oder nebenberuflich erfolgen – auch vom Wohnsitz aus.

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 55

UnternehmensPraxis.Recyclingbörse

Nachfragen ... Nachfragen ...Angebote ... Angebote ...STD-N-17-14Kartons, Größe etwa 40x40x30 cm, 50 Stck., Preis; günstig/kostenlos, regelmäßig, Abholung

STD-N-19-01EAK-Schlüssel-Nr. 160507, gebrauchte anorganischeChemikalien, die aus gefährl. Stoffen bestehen oder solche enthalten, auf Anfrage, regelm., Gitterbox, BigBags oder Fass, Lkw, bundesweit

STD-N-16-02Polyether oder Polyester Schaumstoffschnittreste o. andere Schaumstoffe, kein Styropor, Schaumstoffrestemüssen sauber u. geruchsfrei sein, regelmäßig, 5 t, Ballen, Lkw

H-N-212Big Bags Schüttgutbehälter mit 4 Trageschlaufen, m. Inliner, m. Schürze u. Auslauf, 90x90x120 cm, Trag-fähigkeit 1.500 kg, nicht kontaminiert, Polyäthylen, 500 Stck. monatl./regelm., Abholung

LG-A-877-07Gummi, Autoreifen ohne Felge, Gummimit Metallarmierung, 1000 Stck., einma-lig, lose, Lkw, Hermannsburg/Celle

LG-A-872-02Mehrwegbehälter mit arretierbaremDeckel, plombierbar, leer ineinander stapelbar, Polypropylen, 600 Stck., einmalig, gestapelt auf Holzpaletten,Selbsabholung, Landkreis Harburg/Hamburg

LG-A-874-02Spritz-Kunststoff, Farbe weiß, Dental-Hersteller, 43kg, jährl., Karton, Abholung,Wolfsburg

BI-A-1062-01Rohstoff zur Herstellung haarkosmeti-scher Produkte, e., IBC-Palettencontainer

BI-A-1055-6Kissen- u. Matrazenbezüge (versch.Größen), für Hausstaubmilbenallergikerund Neurodermitispatienten, dermatolo-gisch getestet, 1b Ware im komplettenPosten abzugeben, einmalig, Absprache,OWL/NRW

BI-A-1058-15Akkus aus USV´s, Computer, Monitore,Drucker und andere elektronische Bautei-le, teilweise noch funktionstüchtig, vier-teljährl., lose, Abholung n. Absprache, Ostwestfalen/NRW

BI-A-1063-04Papier/Pappe, Poresta, Verpackungen,kleingebrochen, Grosse Plastik-Säcke Poresta zur Weiterverwertung kostenlosabzugeben und große Kartons mit Pappeu. Altpapier. Altelektrogeräte abzugeben,monatlich, Sack, Abholung, eventuell Zulieferung, Ostwestfalen/NRW

STD-A-181-05Plattenwerkstoffe, 2t, 2x pro Monat, lose,Abholung, Lieferung per Lkw, Harsefeld

STD-A-200-18Anker/Demag Spritzgießmaschine A 136,gebraucht, 165 to Schließkraft, Bj. 74,Fehler in der 1. Pumpenstufe, 1 Stck., aufAnfrage, e., Lkw, Rotenburg/Niedersachsen

STD-A-201-18Anker/Demag Spritzgießmaschine A 17,gebraucht, 65 t Schließkraft, Bj. 73, 1Stck., Preis auf Anfrage, einmalig, Lkw, Rotenburg/Niedersachsen

STD-A-203-06Vlies/Watte Stücke, 100 % Polyester, 12 t,alle 2 Monate, ganze Partie, ca. 200 kg proBallen, Lkw, Bremerhaven

STD-A-205-14Folienrollen bedruckt und neutral, PET 50-12, 193 Stck. gegen Gebot, einmalig n.Absprache, Abholung, Loxstedt/Nieder-sachsen

BI-N-269-02Sortenreine und sortenverträgliche Kunststoffabfälle aller Art, z. B.: PE, PP. PVC, Polyamide, ABS,POM, PBTusw., r. unbegrenzt

BI-N-271-10Reststoffe, Abfallstoffe organischer Herkunft (Lebens-mittelrückstände) zur Verwertung in einer Biogasanlage;r. nach Absprache

BI-N-270-15Radioröhren/Verstärkerröhren aus Zerlegebetrieben,Werkstattauflösungen r. in größeren Mengen

BI-N-267-4Papier/Pappe, Kartons, stabile Kartons zum Postversandin allen Größen regelmäßig gesucht. Selbstabholer, regelmäßig, Absprache, Abholung, OW/NRW

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56 • März 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschaft IN BREMENDas Magazin der Handelskammer Bremen 84. Jahrgang

HerausgeberHandelskammer BremenAm Markt 13, 28195 BremenTel. 0421 36 37-0, Fax 0421 36 37-299www.handelskammer-bremen.deoffenhaeuser@handelskammer-bremen.de

Redaktion, Verlag, AnzeigenverwaltungCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagZweite Schlachtpforte 7, 28195 Bremen,Tel. 0421 36903-72, Fax 0421 36903-34,[email protected]

Redaktion, Grafik, RealisationDr. Christine Backhaus (cb), presse,contor,[email protected]

Autoren: Dr. Stefan Offenhäuser, Axel Kölling,Milko Haase, Kai Uwe Bohn, Christine Backhaus,Andreas Köhler, Peter Schulz

Fotografen: Frank Pusch, Jörg Sarbach u. a.

RedaktionsbeiratDr. Stefan Offenhäuser (Vorsitz), Jörg Albertzard,Bert Cecchia, Annabelle Girond, Andreas Köhler,Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Uwe A. Nullmeyer,Ulrich Vogel

Verlags- und AnzeigenleitungJürgen Thiele, Tel. 0421 36903-72Leserservice und VertriebKarin Wachendorf, Tel. 0421 36903-26

DruckDruckerei AsendorfHastedter Heerstraße 196, 28207 BremenTel. 0421 440244ISSN 0931-2196. Verkaufspreis: Euro 2,30; für das Jahresabonnement Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft IN BREMEN auf Anfrage kostenlos.

Wirtschaft IN BREMEN erscheint monatlich. Esgilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 1. Januar2002. Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quel-lenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Ver-vielfältigung liegen bei der Handelskammer Bre-men. Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung der Handelskammerwieder. Anzeigenschluss ist der 6. des Vormonats.

IWV geprüft

Unternehmen werben in dieser AusgabeUnternehmensindex. Impressum.

Mittelstandsmonitor 2003In Deutschland zählen mehr als 99 Prozentaller Unternehmen zum Mittelstand, ihrewirtschaftliche Lage ist in den amtlichen Sta-tistiken aber nicht erkennbar. Deshalb habenjetzt eine Reihe von mittelstandskompeten-ten Institutionen – die DtA, das IfM Bonn,Creditreform sowie das ZEW und die KfW-Bankengruppe – erstmals einen gemeinsa-men Bericht zu Konjunktur- und Strukturfra-gen kleiner und mittlerer Unternehmenverfasst: den „MittelstandsMonitor". Die ex-klusiven, sich gegenseitig ergänzenden Da-tenbestände der Partner sicherten dem „Mit-telstandsMonitor" eine umfassende empiri-sche Basis, hieß es dazu. Die konjunkturelleLage kleiner und mittlerer Unternehmen so-wie das Gründungs- und Li- quiditätsge-schehen würden regelmäßig untersucht;außerdem widmet sich der „Mittelstands-Monitor 2003“ den Themen „Mittelstandsfi-nanzierung im Umbruch" sowie „Innovatio-nen - Herausforderung für den Mittelstand".

Der „MittelstandsMonitor 2003" ist auf den folgenden Internet-Seiten abrufbar: www.creditreform.de, www.ifm-bonn.org,www.zew.de, www.dta.de,www.mittelstandsbank.de, www.kfw.de

Bartram GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .51BBN Bremer Business Net GmbH . . . . . .52BIG Bremer Investitionsges. mbH 1 . . . . .1Bundesanstalt für Arbeit . . . . . . . . . . . . .15Camping Hellmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Deutsche Factoring Bank . . . . . . . . . . . . .17Eggers Industrievertretungen 5 . . . . . . . . .5Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Ford Werke AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24,25Goldbeck Bau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .33Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .53Hiller & Hinken GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 29Husen Stahlbau GmbH & Co.KG . . . . . . .55IGCA Indian-German Consulting Agency . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41IPS GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Jaguar-House Woltmann . . . . . . . . . . . . .47Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Koopmann-Jindelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Kreutz System-Bau . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Meenen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Meyer-Tonndorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Opheis GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39ÖVB Öffentliche Versicherungen Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Reisswolf GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Reproteam GmbH 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Signum GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2Studio B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53swb Enordia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4

Vorschau: Fachtag Einzelhandel im Schütting

Auf große Resonanz stieß der Fachtag „Einzelhandel für urbane Stadtregionen“ in derHandelskammer Mitte Februar. Im Vordergrund stand das IMAGE-Verfahren, das eine Moderation und Abstimmung größerer Einzelhandelsprojekte in der Region vorsieht undwertvolle Ansätze zur interkommunalen Zusammenarbeit bietet. Ein weiteres Thema warenstädtische und regionale Einzelhandelsstrategien. „Wirtschaft in Bremen“ berichtet in dernächsten Ausgabe ausführlich über die Ergebnisse. Unser Bild zeigt v.l.: SenatsbaudirektorUwe Bodemann (Bremen), Bürgermeister Gerold Sprung (Ganderkesee), Ulrich Kinder(Geschäftsführer Kommunalverband Niedersachsen/Bremen e. V.), Jörg Banzhaf (ECE Projektmanagement), Rolf Junker (Junker und Kruse, Stadtplanung und StadtforschungDortmund) und Dr. Torsten Slink (Handelskammer Bremen). Foto: Jörg Sarbach

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Wirtschaft in Bremen • März 2003 • 57

Wagenunwinnen.

„Bau einerneuen Welt“

Paula Modersohn-Becker MuseumBremen

23. März bis 8. Juni

Architektonische Visionen des Expressionismus Riesenhafte Kathedralen bauen, Gebirgszüge umformen, Kontinente bilden, die Ge-bäude eines auferstehenden Weltreiches errichten – die Architekten des Expressio-nismus verfolgten große Ziele. Mit der Ausstellung „Bau einer neuer Welt. Architek-tonische Visionen des Expressionismus“ präsentiert das Paula Modersohn-BeckerMuseum eine große Retrospektive ihrer kühnen Entwürfe. Vom 23. März bis 8. Junisind mehr als 120 Grafiken, Gemälde und Modelle zu sehen, die in die Gedankenweltzu Beginn des 20. Jahrhunderts einladen. Verwirklicht wurde nur weniges. Eine be-deutende Ausnahme: das Museum in der Böttcherstraße selbst – Ausstellungsort undAusstellungsstück zugleich. www.pmbm.de

(o.l.) Paula Modersohn-Becker Haus; (o.r.) WassiliLuckhardts Entwurf eines monumentalen Denkmalsder Arbeit „An die Freude“ (1919)

Wertvolle Lederparavents werden jetzt restauriert

In der Werkstatt des Worpsweder Restaurators Klaus Thönesbegann jetzt die Restaurierung von drei wertvollen Lederpa-

ravents. Die kunstvollen Wandschirme, die aus der zweitenHälfte des 18. Jahrhunderts stammen und das Kammerwappentragen, waren vermutlich im Auftrag des Schüttings oder einesKaufmanns hergestellt worden. Sie waren im Archiv des Focke-Museums aufgetaucht und sind stark beschädigt. Die Restau-rierungskosten von schätzungsweise 75.000 Euro werden zumganz überwiegenden Teil aus Privatspenden von 25 Mitgliederndes Kammerplenums getragen. Thönes verfügt über große re-stauratorische Erfahrungen mit gefassten Lederobjekten undwird die Arbeiten als Forschungsprojekt in Kooperation mit derFachhochschule Hildesheim ausführen.

Die drei insgesamt gut zehn Meter langen Wandschirmestellen ein Tryptychon mit fortlaufenden Bildszenen aus derKauffahrt dar. Experten stufen sie aus Gründen ihrer Technik(farbige Darstellungen auf Leder) und unter kunsthistorischenAspekten als außergewöhnlich selten und sehr wertvoll ein. „Eshandelt sich um ein Unikat von allerhöchstem kulturhistori-schen Wert“, sagte Klaus Thönes beim Werkstattbesuch derKammerspitze.

Nach der Restaurierung, die bis Ende des Jahres abge-schlossen sein soll, werden die Paravents im Haus Schüttingaufgestellt. Früher dienten sie offenbar dazu, Besprechungs-ecken abzudecken oder Wärme zu halten. wahrscheinlich wur-den sie während der französischen Besetzung des Schüttings1811/13 aus dem Gebäude verbracht.

Der Restaurator Walter Brinkmann(v.l.) erläutert Kammer-Präses Dr.Dirk Plump, HauptgeschäftsführerDr. Matthias Fonger, Landesdenk-malpfleger Dr. Georg Skalecki undProf. Jörn Christiansen, Leiter desFocke Museums, die Arbeit an denerheblich beschädigten Paravents(Bild links).

Fotos: Frank Pusch