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das magazin von lunge zürich zürch’air Mai · 2011 THEMA Ein neues Kleid für eine bewährte Organisation 04 / WISSEN Geschichten für das Lebenstagebuch 13 / UMWELT Luftverschmut- zung im Innenraum 20 / GESUNDHEIT 1 Frau, 1 Ball – 30000 Tricks 25 / WISSEN Medizin aus der Natur 30

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das magazin von lunge zürich

zürch’airMai · 2011 THEMA Ein neues Kleid für eine bewährte

Organisation 04 / WISSEN Geschichten für das Lebenstagebuch 13 / UMWELT Luftverschmut-

zung im Innenraum 20 / GESUNDHEIT 1 Frau, 1 Ball – 30�000 Tricks 25 / WISSEN Medizin aus der

Natur 30

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PanGas: Living healthcare

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Flüssigsauerstoff-SystemHEIMOX®

PanGas AGHealthcare, Industriepark 10, CH-6252 Dagmersellen Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301, www.pangas-healthcare.ch

PanGas Healthcare.Von der Diagnose bis zur Therapie.

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3i n h a l t

Liebe Leserin, lieber Leser,

«Lunge Zürich – Hilft . Informiert. Wirkt.» unter diesem neuen Namen hilft die

Lungenliga Zürich wie schon seit über 100 Jahren Lungenkranken und

ihren Angehörigen. Sie will über die vermeidbaren Ursachen von Lungenkrank-

heiten – Tabakrauch, Feinstaub, Noxen am Arbeitsplatz – informieren.

Sie unterstützt wirkungsvoll mit Umgebungsuntersuchungen und Lungentests

die Früher kennung von Tuberkulose- und Lungenkranken und kämpft für

saubere Atemluft und gesunde Lungen im Kanton Zürich.

Kennen Sie Footbag oder E-Hockey? Während zwei Minuten darf der Footbag

nicht auf den Boden fallen, sondern er muss kunstvoll in die Luft gewirbelt

werden. In dieser in der Schweiz wenig bekannten Sportart hat die junge Medizin-

studentin Tina Aeberli nicht nur Schweizer-, sondern auch Europa- und sogar

den Weltmeistertitel geholt. Die Jubiläumsstift ung von Lunge Zürich unterstützt sie

als Vorbild für gesunden Sport fi nanziell (S. 25). Dass auch unheilbar Kranke

Sport treiben können, zeigt das Beispiel von Duchenne-Betroff enen: Die Jugendli-

chen mit dieser seltenen Muskelkrankheit sind leider bereits früh auf einen

Rollstuhl angewiesen. Trotzdem können sie mit unter anderem von Lunge Zürich

gesponserten elektrisch betriebenen Sportrollstühlen Hockey spielen,

eben E-Hockey (S. 13).

Feinstaub im Auto: Nano-Filter könnten Abhilfe schaff en! In der Nähe von

viel befahrenen Strassen ist die Luft durch Feinstaub aus Abgasen, Strassen-,

Pneu- und Bremsabrieb verunreinigt. Sie können sich die häufi gen Überschrei-

tungen der Tagesgrenze der Luft reinhalteverordnung für Feinstaub per SMS

auf Ihr Handy melden lassen (S. 5). Diese gesundheitsschädigende Luft dringt auch

ins Wageninnere ein, trotz Pollenfi lter und Klimaanlage. Sie kann nur mit

zusätzlich eingebauten Nano-Filtern gereinigt werden, welche Lunge Zürich als

Versuch in 20 Zürcher Taxi einbauen liess (S. 22).

In unserem neuen Magazin fi nden Sie einige Beispiele dafür, wie Lunge Zürich

rasch und unbürokratisch hilft . Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihr Präsident

Dr. med. Ott o Brändli

4–5w i s s e n / g e s u n d h e i t

Swiss-TB-Award 4

Fotoroman-Wett bewerb 5

In Kürze 5

6–11t h e m a

Ein neues Kleid für eine

bewährte Organisation

12–16w i s s e n

Geschichten für das

Lebenstagebuch

17–19g e s u n d h e i t

Testen Sie Ihr COPD-Risiko,

bevor Ihnen die Luft ausgeht!

20–24u m w e l t

Luft verschmutzung im Innenraum 20

Nano-Filter:

Saubere Luft im Auto 22

25–29g e s u n d h e i t

1 Frau, 1 Ball – 30 000 Tricks 25

Alle Jahre wieder … 28

30–33w i s s e n

Medizin aus der Natur

34–35r ä t s e l / l u n g e z ü r i c h

Rätsel 34

Ihre Meinung ist uns wichtig! 35

In Kürze 35

Impressum

Herausgeber Lunge Zürich, Wilfriedstrasse 7, 8032 Zürich, www.lunge-zuerich.ch Texte (wo nicht anders vermerkt) und Inserateverwaltung Alexandra Vogel, [email protected]

Fotos (wo nicht anders vermerkt) Lunge Zürich Gestaltung und Illustrationen Büro4, Zürich, www.buero4.ch Druck Druckerei Kyburz AG, www.kyburzdruck.ch Aufl age 15�000 Exemplare

Kontakt [email protected]

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4 w i s s e n

Auch 2010 wurde in Münchenwyler anlässlich des Tuberkulose-Symposiums zum Welt-Tuberkulose-Tag der Preis der Schwei-zerischen Stift ung für Tuberkuloseforschung verliehen. Deren Prä-sident, Dr. med. Ott o Brändli, konnte den mit CHF 10�000 dotierten Preis Dr. Claudia Sala vom Global Health Institut der EPFL Lausanne überreichen.

Swiss-TB-Award

Zusammenspiel der GeneUm tieferen Einblick in das Zusammen-spiel dieser verschiedenen Gene zu erhal - ten, hat Dr. Sala im Rahmen des euro-päischen Forschungsprogramms «New Medicines for Tuberculosis» die so genann-te ChIP-on-chip-Technik adaptiert. Diese Technologie erlaubt es, die Position der Gene in der DNA der Tuberkulose-Bakterien in verschiedenen Wachstumsstadien mit oder ohne die Einwirkung von Medikamenten zu lokalisieren.

Praktischer NutzenDie Arbeit ermöglicht wertvolle Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Medikamenten:

Es lässt sich bestimmen, welche Gene von einem Medikament angeregt oder gedämpft werden. Mit der angewandten Methode konnte nachgewiesen werden, dass einzelne Proteine an der Resistenzentwicklung auf bestimmte Antibiotika beteiligt sind. Im Weiteren hat Dr. Claudia Sala an der Erprobung des neuen Erfolg versprechenden Tuberkulose-Medikaments Benzothiazinone (BTZ) mitgearbeitet. Die dabei erhaltenen Daten haben gezeigt, dass BTZ eine starke antibiotische Wirkung gegen aktiv wach-sende, sich teilende Tuberkelbazillen besitzt. Neue Medikamente sind angesichts der zunehmenden Zahl von multiresistenten Tuberkulose-Formen dringend nötig.

Dr. Claudia Sala hat mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zu der Frage geleis-tet, wie in den Tuberkulose-Bakterien ein-zelne Gene ihr Überleben im menschlichen Körper steuern und damit zur ungebremsten weltweiten Verbreitung dieser Infektions-krankheit geführt haben.

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5g e s u n d h e i t

2010 hat Lunge Zürich für Zürcher Oberstufenschüler einen Foto-roman-Wett bewerb zum Th ema «Rauch(en) sorgt für Ärger» durch-geführt. Die Siegerbeiträge wurden von einer interdisziplinären Jury prämiert.

Fotoroman-Wett bewerb

1. Rang Daniela Lovric, Céline Kohler, Corina Kessler, Semina Ahmeti

2. Rang Carina Fivian, Tanja Altenburger, Robin Dähler, Christina Anderegg, Desli Roman, Anita Meister, Alessio Abbatecola, Giuseppe Chindamo

3. Rang Aleksandra Pantic, Oliver Stöckli, Andrea Pino Bachmann, Simon Stuck, Nikola Magdic, Alexander Doll, Adrian Manser

In Kürze

Tag der offenen TürAm Samstag, 18. Juni 2011, öffnen die Beratungsstellen von Lunge Zürich in Zürich, Winterthur und Uster ihre Türen: Interessier-te sind herzlich willkommen, sich am Tag der offenen Tür ein Bild der Dienstleistungen und Angebote von Lunge Zürich zu machen. www.lunge-zuerich.ch

Attraktives KursprogrammDer «Gesundheitspass» 2011, das Kursprogramm von Lunge Zürich, bietet lungenkranken und gesunden Menschen ein breites Angebot an attraktiven Kursen: von Atemkursen und Asthma-schulungen über Rauchentwöhnungsangebote bis hin zu Angeboten der ambulanten pulmona-len Rehabilitation. www.gesundheitspass.ch

Weiterbildung für GrundversorgerMitte Januar hat in Davos der 50. Ärztefortbil-dungskurs von Lunge Zürich stattgefunden. Mit mehr als 760 teilnehmenden Ärzten, Assis-tenzärzten und MPAs war der Kongress ein voller Erfolg. Der nächste Ärztefortbildungskurs in Davos wird vom 12. bis 14. Januar 2012 stattfi nden.www.aerztekurse.ch

Endlich rauchfreiSeit dem 1. Mai 2010 sind Gastronomiebetriebe im Kanton Zürich rauchfrei. Damit wurde endlich die im September 2008 vom Zürcher Stimmvolk angenommene Volksinitiative «Schutz vor Passiv-rauchen» von Lunge Zürich umgesetzt. Die Rau-cherregelung stösst auf ein sehr positives Echo. Erste Rückmeldungen von Wirten zeigen zudem, dass in Speiserestaurants seit der Einführung mehr Umsatz gemacht wird. Die Befürchtungen vor vermehrten Lärmklagen wegen Rauchern vor den Lokalen haben sich nicht bewahrheitet.

Feinstaub- und Ozon-SMSHohe Feinstaub- und Ozonwerte sind schaden der Gesundheit. Lunge Zürich und der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich UGZ bieten des-halb einen SMS-Service an: Abonnenten erhalten bei einer Überschreitung der Feinstaub- oder Ozon-Grenzwerte eine entsprechende Kurznach-richt. Der Service ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/internet/sms/home/login.html

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6 t h e m a

Ein neues Kleid für ein e

bewährte Organisation

«Nomen est omen» – der Name ist ein Zeichen, und der Name ist Programm. Das gilt auch für den Verein Lungenliga Zürich: Mehr als 100 Jahre nach seiner Gründung steht nicht

mehr eine Krankheit – die Tuberkulose – im Vordergrund, auch nicht die Organisation – die Lungenliga. Vielmehr soll das Engagement für saubere Luft und gesunde Lungen auf den Punkt

gebracht werden: Es geht um die Lunge, die Lunge Zürich. Dies soll mit dem neuen Namen der Lungenliga Zürich ausgedrückt werden.

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9t h e m a

Am Anfang stand die Tuberkulose: 1908 wurde die Zürcher

Liga zur Bekämpfung der Tuberkulose gegründet. Seither

hat der Verein verschiedene Veränderungen und Neuaus-

richtungen durchlebt. Immer wieder wurden dabei auch

der Name und der visuelle Auft ritt den neuen Gegebenhei-

ten angepasst. Die letzte Anpassung erfolgte 1998; seither

tritt der Verein als Lungenliga Zürich auf. Als Teil einer

umfassenden Strukturreform wurde Anfang dieses Jahres

ein neuer visueller Auft ritt lanciert: Seit Januar 2011 tritt

der Verein Lungenliga Zürich unter dem Namen Lunge

Zürich auf. Der Vereinsname bleibt weiterhin unverändert

bestehen. Der neue Name soll ausdrücken, dass sich die

Non-Profi t-Organisation noch stärker für die Zürcher Bevöl-

kerung und deren Lungen einsetzt. Die Marke Lunge Zürich

steht für intakte Umwelt, saubere Luft und gesunde Lungen;

ganz gemäss dem Leitgedanken: Hilft . Informiert. Wirkt.

Hilft.Kerngeschäft von Lunge Zürich bleibt weiterhin die Bera-

tung und Betreuung von lungenkranken Menschen. Jähr-

lich unterstützt die Organisation über 10�000 Menschen

mit beratenden und medizinischen Dienstleistungen in

den Bereichen Sauerstoff -, CPAP- und Inhalationstherapie

sowie mechanischer Heimventilation. Das spezialisierte

Pfl egefachpersonal von Lunge Zürich arbeitet eng mit Be-

troff enen, Angehörigen, behandelnden Ärzten und Spitex-

organisationen zusammen, um eine optimale Betreuung zu

ermöglichen. Der Pikett dienst gewährleistet im Notfall eine

24-Stunden-Betreuung.

Einen immer grösseren Stellenwert erhält die psycholo-

gische und soziale Beratung, beeinfl ussen chronische Lun-

genkrankheiten doch nicht nur das körperliche Wohlbe-

fi nden, sondern können auch das seelische Gleichgewicht

stören und Auswirkungen im familiären, sozialen oder

berufl ichen Umfeld haben. Lunge Zürich bietet Betroff enen

und Angehörigen auch kostenlose Unterstützung durch

eine ausgebildete Psychologin und eine Sozialarbeiterin an.

Hilfe beim Umgang mit der Krankheit bieten auch die

Erfahrungsaustausch-Gruppen von Lunge Zürich sowie die

zahlreichen Kurse aus dem «Gesundheitspass». Dieses Kurs-

programm umfasst ein breites Spektrum an Angeboten wie

Atemkurse, Asthmaschulungen, Rauchentwöhnungskurse

oder Rehabilitationsprogramme.

Informiert. Der Prävention von Lungenkrankheiten kommt eine im-

mer grössere Bedeutung zu: Verschiedene Lungenkrank-

heiten lassen sich vermeiden oder dank frühzeitiger Dia-

gnose besser behandeln. Lunge Zürich legt deshalb einen

Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten auf die Information und

Aufk lärung. So gibt etwa die 2010 ins Leben gerufene COPD-

Roadshow «Stop COPD» Auskunft darüber, weshalb 400�000

Menschen in der Schweiz von der chronischen Lungen-

krankheit COPD betroff en sind, wo die Ursachen für die-

se Krankheit liegen und wie hoch das individuelle COPD-

Risiko ist. Die Mitarbeiterinnen des Tuberkulose-Zentrums

von Lunge Zürich klären Betroff ene bei Umgebungsuntersu-

chungen über die Ansteckungsrisiken der Tuberkulose auf.

Und die neue Webseite www.lunge-zuerich.ch beantwortet

Fragen rund um Lunge, Luft und Atmung.

Wirkt.Die Aktivitäten von Lunge Zürich sind nachhaltig; auch

wenn die Wirkung manchmal erst später eintritt . So kämpft

die Organisation schon seit Jahren für einen umfassenden

Schutz vor Passivrauchen und reichte dazu bereits 2006

eine Volksinitiative für rauchfreie Restaurants im Kantons

Zürich ein. Diese wurde 2008 vom Volk angenommen; und

seit Mai 2010 gilt ein entsprechendes Rauchverbot. Und

schon mancher Rauchende hat nach einer Lungenfunkti-

onsmessung im Luft iBus mit dem Gedanken gespielt, mit

dem Rauchen aufzuhören oder gleich einen Rauchstopp in

Angriff genommen.

Mit dem umweltpädagogischen Angebot «Baumwelten»

setzt Lunge Zürich bereits bei Kindern an: Über 1000 Primar-

schüler lernen in «Baumwelten» jedes Jahr, der Umwelt und

der Atemluft Sorge zu tragen. Je früher die Sensibilisierung

für die Zusammenhänge zwischen sauberer Luft und gesun-

den Lungen erfolgt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit,

im Verhalten jedes Einzelnen etwas bewirken zu können.

Neue Beratungsst elle in Win terthur eröff netAm 1. März 2011 konnten die neuen Räumlichkeiten der Beratungsstelle Winterthur an der Rudolfstrasse 29 in Betrieb genommen werden. Die neue Beratungsstelle ist nur wenige Häuser von den bisherigen Räumlichkeiten entfernt und befi ndet sich weiterhin in unmittelbarer Nähe zum Haupt-bahnhof Winterthur. Für die Patienten bringen die neuen Räumlichkeiten entscheidende Vorteile, denn diese liegen im Parterre und sind rollstuhlgängig.

Seite 7 Geschäftssitz und Beratungsstelle in Zürichoben Beratungsstelle in Usterunten Beratungsstelle in Winterthur

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Heissen Sie jetzt Lungenliga Zürich oder Lunge Zürich? Oder gibt es gar zwei Vereine?Die Organisation, also der Verein, heisst weiterhin

Lungenliga Zürich und bleibt auch so im Handelsregister

eingetragen. Lunge Zürich ist der neue Name, unter dem

der Verein künft ig gegen aussen auft reten wird.

Aus rechtlichen Gründen erscheint der Vereinsname

Lungenliga Zürich jedoch weiterhin beispielsweise in

Briefen, Broschüren oder Verträgen.

Weshalb haben Sie ein neues Erscheinungsbild? War das wirklich nötig?Nach dem 100-Jahre-Jubiläum der Lungenliga Zürich

im Jahr 2008 hat sich der Vorstand viele Gedanken über

die Organisation gemacht. In den 100 Jahren seit der

Gründung der damaligen «Tuberkulose-Liga» haben sich

Ausrichtung und Tätigkeit stark verändert. Der Vorstand

hat deshalb eine sanft e Strukturreform des Vereins

beschlossen. Die Anpassung des Erscheinungsbildes an

diese Veränderungen war in der Folge eine logische

Konsequenz.

Was soll mit dem neuen Erscheinungsbild erreicht werden?Mit dem neuen Erscheinungsbild wird unser Engagement

für saubere Luft deutlicher auf den Punkt gebracht: Es geht

um die Lunge, die Lunge Zürich. Das neue Erscheinungsbild

deckt unsere vielfä ltigen Aufgaben und Dienstleistungen

viel besser ab, als dies mit dem bisherigen der Fall war.

Ändert sich etwas an den Dienstleistungen der Organisation?An den Dienstleistungen ändert sich nichts. Aber in

unseren Aktivitäten und in unserer Öff entlichkeitsarbeit

werden wir uns noch stärker für saubere Luft und gesunde

Lungen einsetzen.

Haben auch andere kantonale Lungenligen ein neues Erscheinungsbild?Alle kantonalen Lungenligen sind unabhängige,

eigenständige Organisationen. Die Lungenliga Zürich

ist die erste kantonale Liga mit neuem Erscheinungsbild.

Wir haben auch in der Vergangenheit oft eine

Vorreiterrolle übernommen. Die Zukunft wird zeigen

ob andere Ligen den Namen oder das Erscheinungsbild

ebenfalls anpassen werden.

Interview mit Dr. med. Ott o Brändli, Präsident von Lunge Zürich

Regi onenzuteilungDie Beratungsstellen von Lunge Zürich in Zürich, Winterthur und Uster sind jeweils für bestimmte geografi sche Regionen zuständig, um eine optimale und konstante Betreuung der Patienten zu ermöglichen.

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A3 Adlikon 2 Adliswil 2 Aesch2 Aeugst a.A. 2 Affoltern a.A. 3 Altikon 3 Andelfi ngen

B3 Bachenbülach 1 Bachs 4 Bäretswil 1 Bassersdorf 4 Bauma 3 Benken 3 Berg a.I. 3 Bertschikon 2 Birmensdorf 2 Bonstetten 1 Boppelsen 3 Brütten 4 Bubikon 3 Buch a.I. 1 Buchs 3 Bülach

D3 Dachsen 3 Dägerlen 1 Dällikon 1 Dänikon 3 Dättlikon 1 Dielsdorf 2 Dietikon 1 Dietlikon

3 Dinhard 3 Dorf 4 Dübendorf 4 Dürnten

E3 Effrektikon4 Egg 3 Eglisau 3 Elgg 3 Ellikon a.d.Th. 3 Elsau 3 Embrach 1 Erlenbach

F4 Fällanden 4 Fehraltorf 3 Feuerthalen 4 Fischenthal 3 Flaach 3 Flurlingen 3 Freienstein-Teufen

G2 Geroldswil 1 Glattfelden 4 Gossau 4 Greifensee 4 Grüningen

H3 Hagenbuch 2 Hausen a.A. 2 Hedingen 3 Henggart

1 Herrliberg 3 Hettlingen 4 Hinwil 2 Hirzel 4 Hittnau 1 Hochfelden 3 Hofstetten 4 Hombrechtikon 2 Horgen 1 Höri 3 Humlikon 3 Hüntwangen 2 Hütten 1 Hüttikon

I3 Illnau-Effretikon

K2 Kappel a.A. 2 Kilchberg 3 Kleinandelfi ngen 1 Kloten 2 Knonau 1 Küsnacht 3 Kyburg

L2 Langnau a.A. 3 Laufen-Uhwiesen 3 Lindau 3 Lufi ngen

M1 Männedorf 3 Marthalen

2 Maschwanden 4 Maur 1 Meilen 2 Mettmenstetten 4 Mönchaltorf

N1 Neerach 3 Neftenbach 1 Niederglatt 1 Niederhasli 1 Niederweningen 3 Nürensdorf

O3 Oberembrach 1 Oberglatt 2 Oberrieden 3 Oberstammheim 1 Oberweningen 2 Obfelden 2 Oberengstringen 2 Oetwil a.d.L. 4 Oetwil a.S. 1 Opfi kon 3 Ossingen 1 Otelfi ngen 2 Ottenbach

P4 Pfäffi kon 3 Pfungen

R3 Rafz 1 Regensberg

1 Regensdorf 3 Rheinau 2 Richterswil 3 Rickenbach 2 Rifferswil 3 Rorbas 1 Rümlang 2 Rüschlikon 4 Russikon 4 Rüti

S3 Schlatt 1 Schleinikon 2 Schlieren 1 Schöffl isdorf2 Schönenberg 4 Schwerzenbach 4 Seegräben 3 Seuzach 1 Stadel 1 Stäfa 2 Stallikon 1 Steinmaur 4 Sternenberg

T3 Thalheim a.d.Th. 2 Thalwil 3 Trüllikon 3 Truttikon 3 Turbenthal

U1 Uetikon a.S. 2 Uitikon

2 Unterengstringen 3 Unterstammheim 2 Urdorf 4 Uster

V3 Volken 4 Volketswil

W2 Wädenswil 4 Wald 1 Wallisellen 3 Waltalingen 4 Wangen-Brüttisellen 3 Wasterkingen 1 Weiach 2 Weiningen 3 Weisslingen 2 Wettswil a.A. 4 Wetzikon 3 Wiesendangen 3 Wil 3 Wila 3 Wildberg 1 Winkel 3 Winterthur

Z3 Zell 1 Zollikon 1 Zumikon Zürich (Stadtkreise)2 1, 2, 3, 4, 91 5, 6, 7, 8, 10, 11, 12

1 Region WestBeratungsstelle Zürich044 268 20 90

4 Region OstBeratungsstelle Uster044 905 19 40

2 Region SüdBeratungsstelle Zürich044 268 20 80

Regionen / Gemeinden

3 Region WinterthurBeratungsstelle Winterthur052 212 17 69

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BiPAP-Therapie(BiPAP: Biphasic Positive Airway Pressure)1 BiPAP-Gerät 2 Speicherkarte3 Schlauch4 Ausatmungsventil5 Maske

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13w i s s e n

Gesch ich ten für das Lebenst agebuch

Muskeldystrophien sind chronische Krank-heiten, welche die Skelettmuskulatur betref-fen. Dabei wird der Stoff Dystrophin, der für die Muskelfunktion verantwortlich ist, nicht richtig gebildet. Dies führt zur Anlagerung von Abfallstoffen in den Muskeln, sodass diese langsam zerstört werden. Die häu-fi gste Form von Muskeldystrophie ist Du-chenne: Diese betrifft etwa einen von 3500 männlichen Neugeborenen, Frauen sind da-von nicht betroffen. Zwischen zwei und vier Jahren zeigen sich die ersten Symptome von Duchenne, beispielsweise Gangstörungen. Bereits mit 10 bis 12 Jahren sind die betrof-fenen Kinder auf den Rollstuhl angewiesen. Zwischen 15 und 20 Jahren werden neben den Beinen auch die Arme gelähmt, und die Betroffenen werden pfl egebedürftig. Zudem verkrümmt sich die Wirbelsäule immer stär-ker. Dies erschwert in Kombination mit der zunehmenden Muskelschwäche der Atem-muskeln die Atmung, sodass in der Regel ab 20 Jahren eine unterstützende Beatmung nötig wird. Die Beatmung oder Heimventila-tion erfolgt mit so genannten BiPAP-Geräten (siehe S. 12): Diese kleinen und portablen Geräte erzeugen einen periodischen Über-druck, der die Atemmuskulatur beim Einat-men unterstützt.

Obwohl Duchenne nicht geheilt werden kann, ist eine möglichst frühe Diagnosestel-lung nach dem Auftreten der ersten Sympto-me entscheidend. Hier nehmen die Kinder-neurologen des Neuromuskulären Zentrums des UniversitätsSpitals Zürich eine Schlüssel-rolle ein. Sofort nach der Diagnose beginnt die Behandlung mit Prednison, einem künst-lich hergestellten Hormon. Dieses Kortikoste-roid kann den weiteren Verlauf der Krankheit verzögern, nicht aber verhindern.

«Die Eigenverantwortung nimmt zu, die Fähigkeiten nehmen ab»Duchenne-Patienten können in der Regel bis zum Alter von etwa 10 Jahren zuhause bei ih-ren Familien leben. Später wird der Pfl egeauf-wand jedoch so gross, dass meist eine Alterna-tive gesucht werden muss. Eine anerkanntes Kompetenzzentrum ist das Mathilde-Escher-Heim (MEH) in Zürich. Das Heim hat sich auf die Betreuung von Duchenne-Patienten spezi-alisiert. Hier werden die Betroffenen bei ihrer individuellen Alltags- und Lebensgestaltung unterstützt und begleitet; dies mit dem Ziel, grösstmögliche Selbstständigkeit zu erlangen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Eine grosse Herausforderung stellt dabei die zunehmende Abhängigkeit der Betroffenen

dar, wie Michael Rosche, Leiter Pfl ege des MEH, erklärt: «Bei Duchenne haben wir es mit einer paradoxen Situation zu tun: Die Betrof-fenen werden immer älter, können aber im-mer weniger; die Eigenverantwortung nimmt zu, die Fähigkeiten nehmen jedoch ab.»

Die Dienstleistungen des MEH sind op-timal aufeinander abgestimmt: Angeboten werden eine Schule, Berufsbildung, Arbeits-plätze, Wohnplätze und Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung, dazu kommen Physio- und Ergotherapie, sozialpädagogische Betreuung sowie umfassende pfl egerische und bera-tende Dienstleistungen. Dank eines kürzlich in Betrieb genommenen Erweiterungsbaus konnte die Zahl der Wohnplätze für Duchenne-Betroffene auf 40 beinahe verdoppelt wer-den. In den Wohngruppen wohnen meist Jugendliche und junge Erwachsene, über 50% davon sind ausserkantonal: Zwar gibt es in zahlreichen Kantonen Angebote für Du-chenne-Betroffene bis Ende Schulzeit, jedoch kaum Anschlusslösungen nach der Schule. «Im MEH ist die Frage, wie es nach der Schule weiter geht, sehr wichtig. Dabei suchen wir auf die individuellen kognitiven Fähigkeiten abgestimmte Lösungen – sei dies nun eine Büroanlehre oder die Beschäftigung in der Werkstätte», erklärt Rosche.

Duchenne ist die häufi gste Form von Muskeldystrophie: Bei dieser Krankheit gehen die Muskeln langsam, aber unaufh alt-sam zugrunde. In Zürich ist das Mathilde-Escher-Heim ein Kompetenzzentrum in der Betreuung von Duchenne-Patienten. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Klinik für Pneu-mologie des UniversitätsSpitals Zürich konnte in den vergangenen Jahren nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebens erwartung von Duchenne-Betroff enen massgeblich erhöht werden.

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Prof. Dr. med. Konrad Bloch mit Duchenne-Patienten

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Lebensqualität trotz KrankheitZur optimalen Betreuung der Duchenne-Be-troffenen trägt auch ein grosses Netzwerk an Institutionen, Organisationen und Fachperso-nen bei, welches das Mathilde-Escher-Heim in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Klinik für Pneumologie des Zürcher Universitätsspi-tals: «Anfang der 90er-Jahre wurden erste Du-chenne-Patienten des Mathilde-Escher-Heims zur Beatmung an die Klinik für Pneumologie überwiesen. Das war der Beginn einer sehr engen und strukturierten Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen», erinnert sich Prof. Dr. med. Konrad Bloch, stv. Klinikdirek-tor der Klinik für Pneumologie am Universitäts-Spital Zürich. Gemeinsam und mit fi nanzieller Unterstützung von Lunge Zürich wurde ein Betreuungskonzept erarbeitet, das eine um-fassende Betreuung der Patienten mit regel-mässigen und strukturierten Kontrollen im Be-reich der unterstützenden Beatmung vorsieht.

Zu Beginn war diese unterstützende Be-atmung der Duchenne-Betroffenen umstrit-ten. Sinn und Zweck dieser lebensverlängern-den Massnahme wurden hinterfragt – und es wurden Befürchtungen laut, dass damit das Leiden der Betroffenen unnötig verlän-gert werde. «Für uns war diese Diskussion Anlass zu einer Studie über die Lebensquali-tät von Duchenne-Patienten mit und ohne Beatmung», erklärt Prof. Bloch. Die Resulta-te waren eindeutig: Die Zufriedenheit der beatmeten Patienten war sehr hoch – sogar fast gleich hoch wie durchschnittlich bei ge-sunden Menschen. «Diese Ergebnisse werden auch bestätigt, wenn man mit Betroffenen spricht: Die Lebensfreude ist in den meisten Fällen sehr hoch», so der Pneumologe. Die Studie bewirkte ein Umdenken in der Betreu-ung von Duchenne-Patienten: Ziel ist es, das

Leben mit optimaler Pfl ege und Betreuung möglichst lange lebenswert zu erhalten. Für ihre Bemühungen um die Betreuung von Duchenne-Patienten wurden die Klinik für Pneumologie und das Mathilde-Escher-Heim mit dem PiZ-Preis 2003 ausgezeichnet. Dieser Preis zeichnet interprofessionelle Projekte aus, die für Patienten einen konkreten und nach-weisbaren Nutzen haben.

Erfahrungen ermöglichenAngesprochen auf die Lebensqualität bzw. die Zufriedenheit der Duchenne-Patienten, bestätigt auch Michael Rosche vom Mathil-de-Escher-Heim, dass diese insgesamt hoch ist: «Die Frage nach der Zufriedenheit muss im Gesamtkontext betrachtet werden. Natür-lich haben Duchenne-Betroffene auch Krisen; der Anteil an Patienten mit Depressionen und psychologischen Problemen ist sogar sehr hoch. Doch gerade in Krisensituationen ist es entscheidend, ob sich die Betroffenen unterstützt und getragen fühlen – wenn das der Fall ist, wird die Lebensqualität trotz schwieriger Phasen als gut eingeschätzt.» Für Rosche sind vielfältige, positive wie negative, Erfahrungen wichtig: «Es geht doch letztlich darum, dass auch Duchenne-Klienten Ge-schichten erleben dürfen und sollen, die sie in ihrem ganz persönlichen Lebenstagebuch festhalten können. Dabei ist weder die Men-ge noch die Qualität der Geschichten ent-scheidend; schlimm wäre es nur, wenn das Tagebuch leer bleiben würde», umschreibt der Leiter Pfl ege seine Philosophie. Das MEH unterstützt Betroffene im Erfahrungsbereich wo immer möglich; so etwa im Bereich sozia-ler Kontakte, aber auch im Bereich Beziehun-gen und Sexualität: «Diese Themen werden im MEH offen aufgegriffen, Grenzen werden immer wieder hinterfragt», so Rosche.

Hockey mit RollstuhlZu einer hohen Lebensqualität trägt auch Sport mit seinen vielen Facetten – sei es nun der körperliche Aspekt oder seien es Fragen der Interaktion, Kommunikation, der Teamar-beit oder der Konzentration – bei. Bei sport-lichen Aktivitäten sind Duchenne-Klienten jedoch massiv eingeschränkt. Seit rund 10 Jahren hat sich in der Schweiz eine mögli-che Sportart etabliert: Elektrorollstuhlhockey, kurz E-Hockey. Das Mathilde-Escher-Heim hat auch in diesem Bereich eine führende Rolle übernommen, indem die Sportart von An-fang an gefördert wurde. Mittlerweile gibt es im MEH drei E-Hockey-Mannschaften mit über 30 Spielern. «Da E-Hockey bei unseren Klienten auf so grosses Echo stiess, haben wir schon früh den Förderverein ‹Iron Cats› gegründet. Der Verein hat die Förderung des E-Hockeys zum Ziel und organisiert alle zwei Jahre ein internationales Vereinsturnier», er-klärt Michael Rosche, der Sportchef der Iron Cats ist.

E-Hockey stellt an die Spieler grosse An-forderungen, müssen doch verschiedenste Fähigkeiten kombiniert werden. Entspre-chend häufi g wird trainiert: Zwei Trainings à zwei Stunden pro Woche sind die Regel, ergänzend gibt es Wochenendtrainings. Ide-alerweise kommen beim E-Hockey spezielle Sportrollstühle zum Einsatz; doch diese sind teuer. Dank des Engagements verschiedener Organisationen – unter anderem auch der Ju-biläumsstiftung von Lunge Zürich – ist die An-schaffung einzelner Sportrollstühle dennoch möglich. Die Mannschaften des MEH nehmen jährlich an vier bis sechs nationalen und ei-nem oder zwei internationalen Turnieren teil. «Für die Spieler sind diese Turniere absolute Highlights, die reich an Erlebnissen sind», er-zählt der Sportchef.

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Schweizweit gibt es 14 E-Hockey-Mannschaf-ten mit 150 Spielern. Auch mit einer Natio-nalmannschaft kann die Schweiz – die ge-genüber anderen europäischen Ländern wie etwa Holland oder Deutschland noch Auf-holbedarf hat – aufwarten. Und diese konn-te 2008 an den Europa-, 2010 sogar an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Aktuell belegt das Schweizer E-Hockey-Team in der Weltrangliste den 7. Rang. Obwohl weit ver-breitet, fehlt E-Hockey in der Schweiz bis an-hin die offi zielle Anerkennung. Das wird sich nun jedoch dank des Engagements der ver-schiedenen Vereine bald ändern: 2012 erhält E-Hockey eine technische Kommission beim Rollstuhlsport Schweiz.

Neue HerausforderungenDank der vielfältigen Bemühungen von In-stitutionen wie dem Mathilde-Escher-Heim und der Klinik für Pneumologie des Universi-tätsSpitals Zürich konnte in den vergangenen Jahren nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebenserwartung von Duchenne-Betroffenen erhöht werden: Diese lag noch vor wenigen Jahren bei lediglich 20 Jahren. Dank der verbesserten Betreuung und Pfl ege – in erster Linie durch die unterstützende Be-atmung – konnte die Lebenserwartung mitt-lerweile auf 35 Jahre gesteigert werden. Die höhere Lebenserwartung stellt jedoch auch eine Herausforderung dar: «Da die Betroffe-nen nun älter werden, sind in den vergange-nen Jahren ganz neue Probleme und Symp-tome aufgetaucht», erklärt Prof. Dr. med. Konrad E. Bloch. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass Duchenne-Patienten mit fort-schreitendem Alter grosse Schwierigkeiten mit der Verdauung haben. Starke Blähungen, die auf das Zwerchfell drücken und die At-mung behindern, treten sehr häufi g auf und

führen teilweise sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen. Aus diesem Grund ist nun eine Studie zu Magen-Darm-Funktionsstörungen bei Duchenne-Patienten angelaufen. Die 2-jährige patientenfokussierte Studie wird von der Klinik für Pneumologie in Zusam-menarbeit mit dem Mathilde-Escher-Heim durchgeführt und von Lunge Zürich fi nanziell unterstützt.

Eine Heilung von Duchenne ist aktuell nicht möglich. Neue Behandlungsmöglich-keiten werden sich künftig vor allem im Be-reich der genetischen Forschung entwickeln, wie Prof. Bloch erklärt: «Es wird intensiv nach neuen Behandlungsmöglichkeiten geforscht. Neue Therapieansätze zeichnen sich dahin-gehend ab, dass Genmaterial, welches die Dystrophinbildung ermöglicht, direkt den Betroffenen verabreicht werden kann; das ist aber leider noch eine Zukunftsvision. Bis da-hin setzen wir alles daran, die Symptome so gut wie möglich zu lindern – und hier stossen wir leider immer wieder an Grenzen.»

Onlinewww.pneumologie.usz.ch www.meh.chwww.iron-cats.ch

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wege immer mehr einengt. Im Volksmund wird COPD auch als Raucher- oder Staublunge bezeichnet. Rauchen ist denn auch die häu-fi gste Ursache von COPD, doch können auch andere Schadstoffe die unheilbare Krankheit

Die Roadshow ist mit den hohen Fahnen, den beiden Zelten und dem Bus schon von weitem sichtbar. Beim Empfang erfahre ich, worum es eigentlich geht: COPD ist eine chronisch-ob struktive Lungenkrankheit, welche die Atem -

Test en Sie Ihr COPD-Risiko, bevor Ihnen die Luft ausgeht!

«Testen Sie Ihr COPD-Risiko, bevor Ihnen die Luft ausgeht!»: Diese Auff orderung, die ich auf einem Plakat entdeckt habe, macht mich neugierig. Was ist wohl COPD? Und wie kann das Risiko getestet werden? So beschliesse ich, der COPD-Roadshow einen Besuch abzustatt en.

verursachen. Erschreckend ist: Kaum jemand kennt die Krankheit, und doch leiden in der Schweiz rund 400 000 Menschen daran! Ein Grund mehr, den rund 25-minütigen kostenlo-sen Testdurchlauf zu absolvieren.

Handkraft hängt mit Atmung zusammenIn einer Mappe erhalte ich zu Beginn über-sichtliche Broschüren über die Krankheit, über die verschiedenen Tests, die ich absol-vieren werde, sowie meinen persönlichen Fragebogen, in den alle Resultate eingetra-

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gen werden. Nach dem Ausfüllen einiger allgemeiner Angaben geht es zur ersten Station. Hier wird online der COPD-Risikotest ausgefüllt: ein Fragebogen, der einen ers-ten Aufschluss über das individuelle COPD-Risiko gibt. Dabei erfahre ich auch gleich die wichtigsten Symptome von COPD, die so genannten AHA-Symptome: Atemnot, Hus-ten und Auswurf. Als nächste Station ist der Hand-Dynamometer an der Reihe. Mit die-sem Gerät wird die Kraft meiner Hände und Arme gemessen. Die Roadshow-Mitarbeite-rin erklärt mir, weshalb diese Messung, die scheinbar nichts mit der Atmung zu tun hat, vorgenommen wird: Neue Studien zeigen, dass zwischen der Kraft der oberen Extremi-täten und der Atmung ein Zusammenhang

besteht. Je mehr Kraft in den Händen und Ar-men vorhanden ist, desto mehr Kraft haben die Atemmuskeln, was wiederum zu einer besseren Lungenfunktion führt.

Spezialwaage misst Körper-zusammensetzungIm zweiten Zelt muss ich mich barfuss auf eine Spezialwaage stellen, die nicht nur mein Gewicht, sondern auch meinen Muskel- und Fettanteil misst; auch dies alles Faktoren, die mit der Atmung zusammenhängen: Mehr Muskeln erleichtern die Atmung, während zu viel Fett – insbesondere im Bauchbereich – diese behindert. Die nächste Station verlangt etwas mehr aktive Mitarbeit, denn hier wird der Sit-to-Stand-Test absolviert. Dabei muss

ich während einer Minute von einem Stuhl aufstehen, mich setzen, wieder aufstehen und so fort. Bei diesem Test geht es darum, die allgemeine Fitness einzuschätzen, und

Zur PersonDaniel Binswanger wollte mehr über die Gesundheit seiner Lunge und seinen Gesundheitszustand im Allgemeinen wissen und hat deshalb die COPD-Roadshow besucht. In seinem Erlebnisbe-richt beschreibt er seine Eindrücke.

1 Risikotest2 Hand-Dynamometer3 Pulsoxymeter4 Körperfett- und Muskelmassenmessung

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dies anhand einer Bewegung, die im Alltag häufi g gemacht wird, für Menschen mit COPD jedoch sehr anstrengend ist.

Alle Werte auf einen BlickNoch etwas ausser Puste wechsle ich in den Lungentestbus. Hier werden zuerst alle bis-herigen Resultate elektronisch erfasst. Zu-dem wird die Sauerstoff-Sättigung im Blut gemessen. Danach folgt die so genannte Spirometrie, die Lungenfunktionsmessung. Ich werde sorgfältig instruiert, wie die Mes-sung funktioniert: Man muss zuerst tief Luft holen und danach so kräftig und so lange wie möglich in ein Rohr blasen. Das angeschlossene Gerät misst dabei verschie-denste Werte, so etwa das Lungenvolumen,

die Kraft und Elastizität der Lunge oder die Durchlässigkeit der feinen Verästelungen. Die Ergebnisse der Lungenfunktionsmes-sung werden anschliessend ausgedruckt, ebenso die Ergebnisse der anderen Tests. Dank eines einfachen Ampelsystems ist so-fort ersichtlich, welche Werte gut oder sogar überdurchschnittlich sind und welche eher schlecht. Mit den Testausdrucken werde ich nun an den Arzt, der vor Ort ist, weiterver-wiesen. Dieser erklärt mir alle meine Werte im Detail und gibt mir wertvolle Tipps, wie ich meinen Gesundheitszustand noch ver-bessern könnte.

Mein Fazit: Dank der COPD-Roadshow habe ich einen sehr guten Überblick über meinen allgemeinen Gesundheitszustand

und über meine Lunge im Besonderen erhal-ten. Ich kenne nun meine Werte – und das ist ein beruhigendes Gefühl.

Schlafen Sie gut?Sie fühlen sich morgens unausgeschlafen, sind tagsüber müde, nicken ein oder fühlen sich zerschlagen? Dann kann Ihnen geholfen werden und Sie fühlen sich durch den wiedererlangten Schlaf wie „neu geboren“!Informieren Sie sich und fordern Sie Ihre persönliche Informationsbroschüre an unter: [email protected] T. 056 416 41-11 www.weinmann.ch

Die COPD-Roadshow ist ein Projekt von Lunge Zürich und wird unterstützt vom Lotteriefonds des Kantons Zürich sowie von Pfi zer, Boehringer Ingelheim und PanGas. «Stop COPD» ist in der ganzen Schweiz unterwegs und kann von Städten, Gemeinden und Organisationen gebucht werden.

Weitere Informationen und Tourplan: www.stop-copd.ch

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gestiegen. Mittlerweile sind sich die meisten Schweizer bewusst, dass es beispielsweise Materialien gibt, die mit Schadstoffen belas-tet sein können. In jüngster Vergangenheit hat zudem die Debatte um den Schutz vor Passivrauchen massgeblich dazu beige-tragen, die allgemeine Sensibilität für ein gesundes Innenraumklima zu steigern. Auch medienwirksame Fälle von gesund-heitsschädigenden Bauten wie etwa ganzen Schulhäusern, die geschlossen werden muss-ten, haben das Thema stärker ins Bewusst-sein gerückt.

Gibt es denn Belege dafür, dass ein schlechtes

Innenraumklima krank machen kann?

Gesundheit ist meines Erachtens immer auch eine Frage des Masses: Wenn ich eine Biotomate esse, ist das gesund; esse ich aber zwei Kilogramm auf einen Schlag, bekommt mir das nicht mehr so gut. Zudem ist es im Bereich des Innenraumklimas nicht immer einfach, Ursache und Wirkung in Beziehung zu setzen, da sich das Klima in einem Raum aus zahlreichen Faktoren zusammensetzt. Es gibt jedoch verschiedene Studien, die ei-nen allgemeinen Zusammenhang zwischen der Innenraumluft und der Gesundheit bele-gen, so beispielsweise in Schulhäusern: Hier konnte gezeigt werden, dass «schlechte Luft»

– konkret zu hohe CO2-Konzentrationen – mit einem deutlichen Abfall der Leistungsfä-higkeit und höherer Infektanfälligkeit einher-geht. Und die österreichische Studie «LUKI – Luft und Kinder» hat einen Zusammenhang zwischen den Schadstoffkonzentrationen in Schulhäusern und der Lungenfunktion der Schüler festgestellt.

Sie haben vor einigen Jahren das Label

«GI Gutes Innenraumklima» geschaff en.

Was kann ein solches Label leisten?

Um das Label zu erreichen, müssen Neubau-ten oder Bauten im Bestand wie Hotels oder Bürogebäude bestimmte Zielwerte für chemische Schadstoffe in der Raumluft, biologische Keime und Feinstaub in der Zuluft von Lüftungsanlagen einhalten. Die hauptsächliche Problematik von solchen Labels besteht in der Festlegung dieser Zielwerte: Es gibt nur von ganz wenigen Substanzen toxikologisch abgeleitete Grenzwerte wie beispielsweise für Radon. Bei den übrigen Substanzen geht es nun darum, Werte festzulegen, die so gering sind, dass sie gemäss heutigem Kenntnisstand auf keinen Fall gesundheits-schädigend sind und auch – was ganz wichig ist – raumlufthygienische

Luft versch mutzung im Innenraum

Herr Coutalides, was ist für Sie ein gutes

Innenraumklima?

Aus Sicht der sinnlichen Wahrnehmung gesprochen, hat ein Raum für mich dann ein gutes Klima, wenn ich mich beim Betreten sofort wohlfühle. Ein gutes Innenraumklima hängt direkt mit dem Wohlbefi nden zusammen; nicht nur mit dem physischen, sondern auch mit dem psychischen: Ein gutes Klima ergibt sich aus einem komple-xen Zusammenspiel verschiedenster Fakto-ren, messbarer wie auch nicht-messbarer. Zu den messbaren Faktoren gehören beispielsweise Schadstoffemissionen, der Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft, der Koh-lendioxidgehalt oder die Temperatur – und hier sind wir bei der eher wissenschaftli-chen Beschreibung eines guten Innenraum-klimas angelangt.

Sie beschäft igen sich seit vielen Jahren mit

dem Th ema gesundes Bauen. Ist in der

Schweiz das Bewusstsein für die Wichtigkeit

eines guten Innenraumklimas vorhanden?

Noch vor 20 Jahren war gesundes Bauen in der Schweiz kein Thema; ganz im Gegensatz etwa zu den skandinavischen Ländern oder zu Deutschland. In den vergangenen Jahren hat aber ein Umdenken stattgefunden, und die Sensibilität für das Thema ist stark

Zur PersonReto Coutalides, dipl. Chemiker FH und Spezialist bei Fragen des gesunden und nachhaltigen Bauens, ist Geschäfts-führer der Firma Bau- und Umweltchemie Beratungen + Messungen AG in Zürich. Daneben ist er als Dozent für den MAS Arbeit + Gesundheit an der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW tätig.

Ein durchschnitt licher Mitt eleuropäer hält sich rund 90% seines Lebens in geschlossenen Räumen auf. Kein Wunder beeinfl usst das Innenraumklima unsere Gesundheit massgeblich. Umso erstaun-licher ist es, dass die Sensibilisierung für ein gesundes Innen-raumklima erst seit einigen Jahren vorhanden ist und Richtlinien weitgehend fehlen. Reto Coutalides, Geschäft sführer einer Be ratungs- und Messfi rma für gesundes und nachhaltiges Bauen, gibt im Inter-view Auskunft zum Th ema Innenraumklima.

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Linie, auf das Rauchen zu verzichten, aber zum Beispiel auch auf das Abbrennen von Räucherstäbchen. Auch das übermässige Abbrennen von Kerzen sollte vermieden werden. Verzichtet werden sollte auch auf Duftstoffe, also auf Duftlämpchen oder -stäbchen. Auch die Wahl der Reinigungsmit-tel kann einen massgeblichen Einfl uss auf das Innenraumklima haben: Diese sollten deshalb unparfümiert und ökologisch sein und möglichst wenig Stoffe an die Raumluft abgeben. Ganz entscheidend für ein gutes Innenraumklima ist das regelmässige Lüften. Bei nicht vorhandener Lüftungsanlage ist der Einsatz einer so genannten Luftampel sinn-voll: Diese misst den CO2-Gehalt und zeigt an, wann gelüftet werden sollte.

Kriterien wie etwa Geruchsschwellenwerte einhalten. Gleichzeitig sollen sie in der Baupraxis mit vertretbarem Aufwand noch erreicht werden können. Auf diese Weise festgelegte Zielwerte sind natürlich immer umstritten; deshalb gibt es bis anhin kein schweiz- oder gar europaweit anerkanntes Label für gesundes Raumluftkli-ma. Es ist meiner Ansicht nach jedoch keine Option, auf Grund fehlender Zielwerte einfach nichts zu unternehmen – und aus diesem Gedanken heraus ist das Label «GI Gutes Innenraumklima» entstanden.

Zur Zeit zeichnet sich in der Schweiz ein Trend zu Doppel- oder Mehrfachzertifi -zierungen ab: So wird das GI-Label als raumlufthygienisches Label oft mit einem Nachhaltigkeitslabel wie Minergie-Eco kombiniert. Dieses umfasst neben den be-kannten Minergie-Standards auch gesund-heitliche und ökologische Aspekte. Im Gegensatz zum GI-Label ist Minergie-Eco jedoch ein Planungsinstrument. Am Ende der Bauausführung werden bei Minergie-Eco im Bereich Schadstoffe nur Stichproben gemacht, während beim GI-Label viel umfassendere und genau fest-gelegte Abschlussmessungen vorgenommen werden. Ein weiterer Trend geht in Richtung Labels für emissionsarme Werkstoffe; ein Weg, der zur Zeit auch von der EU einge-schlagen wird.

Meiner Ansicht nach haben Labels für gesunde Bauten – auch wenn sie nicht international anerkannt sein mögen – in zwei Richtungen eine positive Wirkung: Einerseits erleichtern sie Bauherren die Orientierung und stellen einen Anreiz dar, ihre Objekte «gesundheitsverträglich» zu bauen, andererseits geben sie den Nutzern

Sicherheit, dass gewisse Richtlinien und Zielwerte eingehalten werden.

Was können Private unternehmen, wenn

sie eine zu hohe Schadstoffb elastung in der

eigenen Wohnung befürchten?

Für Privatpersonen gibt es die so genannten «Bio Checks». Das sind einfache, relativ kostengünstige Messsets für unterschiedli-che Stoffe wie Lösemittel, Allergene, Formaldehyde oder Schimmelpilze, die beispielsweise online bestellt und selbst angewandt werden können. Daneben gibt es die Möglichkeit, eine Messung und Bera-tung durch eine spezialisierte Firma vorneh-men zu lassen; dabei entstehen dann allerdings schnell hohe Kosten von gegen 2000 Franken oder mehr. Im Bereich des Passivrauchens – eine Anfrage, mit der wir oft konfrontiert werden – sind Schad-stoffmessungen ebenfalls aufwändig und teuer. Hier gibt es jedoch einen ganz einfachen Weg: Ist der Rauch geruchlich wahrnehmbar, ist das schon ein genügender Nachweis. Wir empfehlen in solchen Fällen deshalb, die Rauchbelästigung durch einen Gemeindeammann auf diese Art offi ziell feststellen zu lassen. Eine solche offi zielle Feststellung ist beispielsweise vor Gericht zulässig.

Wie kann jeder selbst zu einem guten

Innenraumklima zuhause oder am Arbeits-

platz beitragen?

Grundsätzlich gilt, dass bei Verbrennungs-vorgängen unerwünschte Verbrennungs-produkte entstehen, die eingeatmet werden. Deshalb sollten gemäss dem Vorsorgeprinzip offene Verbrennungsvorgänge in geschlosse-nen Räumen möglichst unterlassen werden. Konkret bedeutet das natürlich in erster

Onlinewww.innenraumklima.chwww.labelinfo.ch

BuchtippCoutalides, Reto (Hg.): Innenraumklima. Wege zu gesunden Bauten. Werd Verlag Zürich, 2009

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Nano-Filter:Saubere Luft im Auto

Vom ohnehin schon ungesunden Feinstaub stellen Nano-Partikel die gefährlichste Frak-tion dar. Die von Nano-Partikeln ausgehen-de Gesundheitsgefährdung ist allgemein bekannt und wird laufend durch weitere Studien bestätigt. Behörden wie die Welt-gesundheitsorganisation WHO oder das US-amerikanische Umweltamt EPA haben Nano-Partikel in den unrühmlichen Stand des «Luftschadstoffes Nr. 1» erhoben.

Gefährliche Konzentrationen Die bedeutendste Quelle für Nano-Partikel sind die im Verkehr eingesetzten Verbren-nungsmotoren: In der Nähe von Strassen können die Schadstoff-Konzentrationen auf ein Vielfaches ansteigen. Gerade für Verkehrs-teilnehmer sind daher besonders gefährliche Belastungswerte zu befürchten. So steigt beispielsweise das Risiko eines Herzinfarktes zwei Stunden nach dem Aufenthalt im Feier-abendverkehr auf das Doppelte an.

Zum Glück sitzt man da geschützt in seinem Auto und kann dank geschlossener Scheiben und Klimaanlage frische Luft atmen – weit gefehlt! Selbst die Lüftungs- und Kli-masysteme modernster Autos fi ltern nur grö-bere Partikel bis etwa Pollengrösse (ca. 500 Nanometer). Die kleineren Partikel bis hin zu den Nano-Partikeln, die kleiner sind als 100 Nanometer, dringen durch die Klima- oder

Lüftungsanlage ungehindert ins Fahrzeugin-nere. Bereits nach wenigen Minuten ist die Konzentration der schädlichen Nano-Partikel im Fahrzeug deshalb bis zu 20 Mal höher als am Strassenrand. Fahrzeuginsassen sind damit einem gesundheitlichen Risiko ausge-setzt: Nano-Partikel können auf Grund ihrer extrem geringen Grösse tief in die Lungen

eindringen und sogar bis ins Hirn gelangen. Die winzigen Partikel werden mit Herz-Kreis-lauf-, Krebs- und Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht. Hohe Belastungen mit Nano-Partikeln, wie sie im Autoinnern gemessen werden, sind deshalb schädlich. Insbesondere Berufsfahrer wie Taxi- oder Lastwagenchaffeure, die täglich mehrere Stunden in ihren Fahrzeugen verbringen, sind gefährdet.

Nano-Filter als LösungWas lässt sich gegen die hohe Nano-Partikel-Belastung in Fahrzeugen tun? Die Lösung ist ganz einfach: Ein spezielles Nano-Filter-System, das von der Fachhochschule Nord-

westschweiz und Matter Aerosol entwickelt wurde, saugt die Aussenluft an, reinigt sie und bläst saubere Luft in den Fahrzeugin-nenraum. Die Klimaanlage oder Lüftung wird auf Umluft gestellt, damit keine unge-reinigte Luft ins Innere geblasen wird. Dank dem Nano-Filter bleibt die Luft im Auto be-reits nach wenigen Minuten konstant sau-ber – egal, wie verschmutzt sie draussen ist. Der Nano-Filter kann nachträglich in alle Fahrzeugmodelle eingebaut werden. Übri-gens: Ohne Nano-Filter sollte die Klimaanla-ge oder Lüftung nur für kurze Zeit auf Um-luftbetrieb gestellt werden – bei einem mit zwei Personen besetzten Auto erreichen die CO2-Werte im Auto ansonsten bereits nach fünf Minuten Umluftbetrieb eine kritische Grenze.

Pilotprojekt in der Stadt ZürichObwohl der serienmässige Einbau von Nano- Filtern durch die Autoindustrie problemlos und kostengünstig möglich wäre, ist zur-zeit noch kein Fahrzeug ab Werk damit aus-gerüstet. Der Nano-Filter wurde deshalb im Sommer 2010 dank Unterstützung von Lunge Zürich im Sinne eines halbjährigen Pi-lotprojekts in 20 Öko-Taxis des Zürcher Taxi-unternehmens Taxi 444 eingebaut. Mit dem Pilotprojekt wollten die Projektpartner auf die Problematik aufmerksam machen und die Autoindustrie ermutigen, solche Nano-Filter-Systeme künftig in jedes Fahrzeug ein-zubauen – zum Schutz der Fahrer und der Beifahrer.

Im Autoinnern ist die Belastung mit gesundheitsschädigenden Nano-Partikeln bis zu 20 Mal höher als am Strassenrand. Während diese kleinen Partikel herkömmliche Klimaanlagen unge-hindert passieren, sorgt ein speziell entwickelter Nano-Filter für saubere Luft im Fahrzeuginnern. Als Pilotprojekt waren in Zü rich 20 Taxis, die mit dem Nano-Filter ausgerüstet waren, unterwegs. Die Messungen zeigen klar auf: Der Nano-Filter wirkt.

Dank dem Nano-Filter bleibt die Luft im Auto bereits nach wenigen Minuten konstant sauber.

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Eingebauter Nano-Filter und Lüftung/Klimaanlage im UmluftbetriebVerschmutzte Luft wird gereinigt, in den Auto-Innenraum gelangt saubere Luft.

Lüftung/Klimaanlage fi ltert Aussenluftungenügend Schadstoffe gelangen in den Auto-Innenraum.

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teten von einem deutlichen Rückgang von Beschwerden wie Hals- und Kopfschmerzen und Husten. Zudem wollten mit einer Aus-nahme alle Fahrer den Filter nach Ablauf des Pilotprojektes weiterhin einsetzen.

Reine Luft dank FilterWährend des Pilotprojektes wurden in den Taxis regelmässig Feinstaubmessungen mit ein- und mit ausgeschaltetem Filter ge-macht. Die Ergebnisse sind frappant: In ei-nem Taxi ohne Nano-Filter kann die Anzahl Nano-Partikel Spitzenwerte von bis 300 000 erreichen; mit Nano-Filter konnte der Mittel-wert auf nur noch 4000 Partikel reduziert werden – das sind Werte, wie sie sonst nur in verkehrsfernen Gegenden oder Wäldern erreicht werden. Gerade bei Taxis hat die An-zahl der Türöffnungen durch zu- und ausstei-gende Gäste einen massgeblichen Einfl uss auf die Innenluftqualität: Sobald durch das Zu- und Aussteigen der Fahrgäste die Türen

Online www.nano-fi lter.ch

eines Taxis geöffnet wurden, stieg die Parti-kelanzahl wieder markant an. Bereits zwei bis vier Minuten nach der Türschliessung hatte der Nano-Filter jedoch wieder die gesam-te Luft im Taxi gereinigt. Die Filtereffi zienz des Nano-Filters liegt damit bei über 95%. Blieben die Türen eines Taxis über längere Zeit geschlossen, beispielsweise bei länge-ren Fahrten, konnten dank des Nano-Filters sogar Werte von weniger als 1000 Partikeln erreicht werden.

Ergänzend zu den Feinstaubmessun-gen wurden die Fahrer der mit Nano-Filtern ausgerüsteten Taxis zu ihren Erfahrungen befragt. Auch diese Befragungen zeigten ein positives Bild des Filters: Zwei Fahrer berich-

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1 Frau, 1 Ball – 30 000 Trick s

5-fache Weltmeisterin, 6-fache Europameiste-rin und 6-fache Schweizermeisterin in der Kür: Das ist die Bilanz von Tina Aeberli. Mehr Titel kann sich die junge Footbag-Spielerin kaum wünschen; vielmehr richten sich ihre Bemü-hungen darauf, Footbag bekannter zu ma-chen: «Ich habe sportlich schon alles erreicht, was ich wollte. Mein Ziel ist es deshalb, die Bekanntheit von Footbag in der Schweiz zu erhöhen und ein positives Image des Sports zu vermitteln», erklärt Tina Aeberli. Auf die erreichten Titel ist sie stolz; dennoch scheinen sie ihr gar nicht so wichtig zu sein: Im Vorder-grund steht noch immer – wie vor sieben Jah-ren, als sie das Footbag-Spielen durch Zufall entdeckte – der Spass und die persönliche He-rausforderung, noch mehr und noch schwie-rigere Tricks fehlerfrei zu beherrschen. Und diese Herausforderung dürfte angesichts der geschätzten 30 000 Footbag-Tricks, die es ak-tuell gibt, noch einige Zeit anhalten. «Ich habe keine Ahnung, wie viele Tricks ich beherrsche; aber es dürften wohl schon um die 10 000 sein», so die Footbagspielerin.

Kreative Tricks in schwierigen KombinationenTina Aeberli hat Footbag 2004 in einem Sport-ferienlager der Stadt Zürich kennen – und lie-ben – gelernt. Bereits 2005 holte sie sich bei den Weltmeisterschaften den 2. Platz, bei den Schweizer- und Europameisterschaften sogar den 1. Platz. Bei den meisten Turnieren treten die Spieler in drei verschiedenen Disziplinen an. Die wichtigste Kategorie ist «Routines»,

also die Kür. Eine Kür dauert zwei Minuten und wird zu selbst gewählter Musik präsen-tiert. Ziel ist es, möglichst kreative Tricks in schwierigen Kombinationen zu zeigen. «Die meisten Spieler studieren ihre Kür von A bis Z ein. Ich plane zwar jeweils ein paar fi xe Kom-binationen ein, die besonders gut zur Musik passen, der Rest ist aber reine Improvisation», erklärt Tina Aeberli. Umso wichtiger sei es deshalb, alle Tricks immer wieder zu üben – und das sei manchmal etwas mühsam: «Ich

würde viel lieber immer neue Tricks lernen. Aber wenn man jene Tricks, die man bereits kann, nicht immer wieder trainiert, vergisst man sie plötzlich.» Das Training fi ndet allein oder im Verein – Tina Aeberli ist Mitglied der SoleRebels – statt. Das eigentliche Training absolviert zwar jeder Spieler alleine, der ge-genseitige Austausch und die Motivation bei einem «Durchhänger» sind jedoch sehr wich-tig; Footbag sei deshalb, so Tina Aeberli, eine sehr soziale Sportart.

Hartes Training ist unerlässlichWas scheinbar so spielerisch und einfach aus-sieht, ist in Wirklichkeit harte Arbeit. «Das ist

auch der Grund, weshalb viele Footbag-Spieler rasch wieder aufhören», erklärt Tina Aeberli. «Bis man eine solide Basis erreicht hat – das heisst, bis man so weit ist, dass der Ball nicht bei jedem Trick am Boden landet – braucht es tägliches Training. Und um wirklich gut zu werden, muss man während mindestens zwei Jahren täglich etwa zwei Stunden trai-nieren.» Footbag stellt höchste Anforderun-gen an die Koordinationsfähigkeit, das beste Einstiegsalter liegt deshalb bei ungefähr 12 Jahren: Vorher ist die nötige Körperkontrolle entwicklungsbedingt noch nicht vorhanden. Die Tricks beanspruchen zudem den ganzen Körper; Kraft und Ausdauer sind gefragt. Die meisten guten Footbag-Spieler trainieren deshalb nicht nur ihre Tricks, sondern absol-

vieren auch Kraft- und Konditionstrainings. Nicht so Tina Aeberli: «Ich mag weder Joggen noch Krafttraining; und mache es entspre-chend auch fast nie. Zum Glück habe ich aber eine gute Grundfi tness und bewege mich im Alltag bedeutend mehr als der Durchschnitt. So bin ich immer genügend fi t.»

«Footbag ist eine Untergrundsportart»In der Schweiz fristet der Sport ein Schat-tendasein. Bei der Swiss Footbag Association sind rund 500 Spieler registriert, die Anzahl nicht-registrierter Spieler ist nicht bekannt. Tina Aeberli bezeichnet Footbag deshalb als «Untergrundsportart». Bekannter als Foot-

Tina Aeberli ist Welt-, Europa- und Schweizermeisterin im Foot -bag-Spielen. Und das nicht nur ein-, sondern mehrfach: Die junge Medizinstudentin häuft Titel um Titel an. Ebenso wichtig ist ihr aber, die Sportart in der Schweiz bekannter zu machen.

«Bis man eine solide Basis erreicht hat – das heisst, bis man so weit ist, dass der Ball nicht bei jedem Trick am Boden landet – braucht es tägliches Training.»

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So hat sie als Maturaarbeit ein Büchlein mit Footbag-Tricks erstellt, das mittlerweile in Zu-sammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt Zürich zu einem eigentlichen Lehrmittel wei-terentwickelt wurde. Damit einher geht ein Workshop-Angebot für Primarschulklassen, in denen Tina Aeberli und andere Footbag-Spieler den Kindern die Grundlagen der Sportart beibringen. Die Workshops machen der Medizinstudentin grosse Freude: «Die Kinder sind jeweils enorm motiviert und be-geistert; das macht richtig Spass!» Im vergan-genen Jahr absolvierte Tina Aeberli zudem zahlreiche Auftritte bei Firmen und Anlässen im In- und Ausland.

2010 wurde Tina Aeberli zusammen mit anderen Schweizer Sportlern an der «Sport-nacht» in Davos mit dem Sportnacht-Kristall geehrt. Als «berühmt» würde sie sich deshalb aber nicht bezeichnen: «Ich werde manchmal auf der Strasse von Leuten, die einen meiner Auftritte gesehen haben, erkannt; und bei den Zürcher Primarschülern habe ich eine gewisse Berühmtheit erlangt. Ich fi nde das schön – aber nur dann, wenn ich für meine Leistungen bekannt bin. Ein ‹Cervelat-Promi› möchte ich auf keinen Fall sein», stellt die 21-Jährige klar.

bag ist «Hacky Sack», gemäss Tina Aeberli «die primitive Form von Footbag». Dabei wird zwar auch mit einem Ball und mit den Füssen gespielt, doch ist der Ball viel grösser und praller. Auch geht es beim Hacky Sack weni-ger um kreative Tricks, die jeder Spieler alleine ausführt, sondern darum, den Ball in einer Gruppe möglichst lange in der Luft zu halten.

Der im Vergleich zu Tennis oder Fuss-ball spezielle Status wird von der Footbag-Gemeinschaft zwar geschätzt und auch hoch gehalten; gleichzeitig steht er aber im Wider-spruch zu den Bemühungen, eine grössere Verbreitung der Sportart zu erreichen. Kom-merzielle Interessen haben im Footbag noch kaum Einzug gehalten: «An den Turnieren gibt es kein Preisgeld, höchstens Geschenke von Sponsoren. Dadurch ist die Atmosphäre unter den Spielern sehr gut und entspannt. Gleichzeitig aber ist es für Spieler aus är-meren Ländern wie etwa Polen kaum mög-lich, überhaupt an ausländischen Turnieren teilzunehmen, da sie die Reisekosten nicht bezahlen können», zeigt Tina Aeberli das Di-lemma auf. Sie selbst wird seit Jahren von der Jubiläumsstiftung von Lunge Zürich gespon-sert; den grössten Teil der Kosten trägt sie je-doch selbst.

Auszeichnung an der Davoser SportnachtIhren Lebensunterhalt kann und will die 21-Jährige nicht mit Footbag bestreiten: Im vergangenen Herbst hat Tina Aeberli ihr Medizinstudium in Zürich aufgenommen. Als Nebenjob arbeitet sie im LuftiBus, dem Lungentestbus von Lunge Zürich, mit. Die Chancen, bei einer mehrfachen Welt-, Euro-pa- und Schweizermeisterin eine Lungen-funktionsmessung zu machen, stehen also nicht schlecht. Daneben füllt sie das vielsei-tige Engagement für «ihre» Sportart voll aus.

Onlinewww.tinaaeberli.chwww.footbag.chwww.mehschnuuf.chwww.luftibus.ch

Wirf den Bag in die Luft und versuche, deinen Fuss so schnell wie möglich in eine nach innen angewinkelte Position zu bringen. Du musst dazu den Fuss möglichst parallel zum Boden halten, dann dann ergibt sich eine gerade Fläche, worauf der Bag gut landen kann. Du musst den Fuss der Bewegung des Bags anpassen, um ihn abzufedern.

Zu Beginn kannst Du den Bag auch einfach auf die Innenseite des Fusses legen und vorerst einmal so stehen bleiben, damit Du das nötige Gleichgewicht entwickelst. Sobald das einigermassen gut geht, kannst du versuchen, den Fuss mit dem Bag ein bisschen rauf und run-ter zu bewegen, ohne den Bag dabei aufzuwerfen oder fallen zu lassen. Auch das hilft dabei, ein gutes Gleichgewicht zu entwickeln und festigt die Fusshaltung.

Trick «Inside Delay»

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Pollen Wichtigkeit Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.Hasel • • •Erle • • • Weide •Pappel •Esche • • •Birke • • • •Hagebuche • •Platane •Eiche • •Rotbuche • •Kastanie TI • • •Linde •Gräser • • • •Roggen • • • •Ampfer • •Wegerich • •Glaskraut TI • • •Brennnessel •Mais • •Beifuss VS • • • •Goldrute •Traubenkraut TI • • •Pilzsporen Alternaria •Cladosporium •

Vorblüte, Nachblüte Hauptblüte Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Perioden wetterabhängig sind.

können ebenfalls Asthmaanfälle auslösen. Vor allem der beliebte Ficus benjamini (Bir-kenfeige) kann bei empfi ndlichen Menschen zu Symptomen führen.

Grundsätzlich lässt sich fast jede allergi-sche Reaktion vermeiden, wenn man dem Al-lergen aus dem Weg geht. Bei Pfl anzenpollen ist das leider nur beschränkt möglich. Es gibt dennoch einige Massnahmen, um wenigs-tens zu Hause die Pollenkonzentration gering zu halten, wie die Tipps auf der nächsten Sei-te zeigen.

Alle Jahre wieder …

Blütenstaub von Blumen, Gräsern, Sträu-chern und Bäumen besteht aus einzelnen Pollen, die der Wind über viele Kilometer transportieren kann. Diese Pollen können bei empfi ndlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Das kann sich als Heu-schnupfen mit tränenden Augen, Niesen und Juckreiz äussern. Bei Asthmatikern kann es zu Asthmaanfällen mit Atemnot kommen. Bei einem Verdacht auf eine Pollenallergie sollten gerade Asthmatiker auch auf Zim-merpfl anzen achten: Einige Zimmerpfl anzen

Onlinewww.pollenundallergie.ch

Weitere Informationen zu Asthma und Allergien: www.lunge-zuerich.ch/wissen

Bei empfi ndlichen Menschen können Pollen von Pfl anzen Allergien wie beispielsweise Heuschnupfen auslösen. Den Pollen aus dem Weg zu gehen, ist zwar kaum möglich; mit ein paar einfachen Massnahmen kann aber zumindest zu Hause die Pollen-konzentration tief gehalten werden.

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Tip ps für Allergi ker zu Hause

Raumluft mit einem Luftreiniger mit HEPA-Filter reinigen; keine Luftbefeuchter verwenden.

GartenStark allergene Pfl anzen aus dem Garten entfernen.

Staubsauger mit Pollenfi lter benutzen (HEPA-Filter-Klasse 12), und öfters Böden und Polster-möbel saugen.

HaareAbends immer die Haare waschen: So verteilen sich die Pollen, die sich tagsüber in den Haaren verfangen haben, nicht im Bett.

KleidungKleider nicht im Schlafzimmer ausziehen.

Wäsche während der Pollenfl ugzeit nicht im Freien, sondern in der Waschküche trocknen; wenn möglich einen Wäschetrockner verwenden.

Ferien entsprechend planen, falls bekannt ist, auf welche Pollen eine allergische Reaktion erfolgt: Ein pollenarmes Klima bieten Berggebiete und Orte am Meer.

Schlafzimmerfenster immer geschlossen halten oder Pollenschutzgitter montieren.

FensterKurz nach einem Regenguss ist die ideale Zeit, die Fenster zu öffnen, da die Luft weniger Pollen enthält.

Schlafzimmer wenn möglich auf der windabgewandten Seite des Hauses einrichten.

WohnräumeIn den Wohnräumen, vor allem im Schlafzimmer, auf Pfl anzen verzichten.

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Je nach Pfl anze und Verwendungszweck werden überdies unterschiedliche Pfl anzenteile eingesetzt, also Wurzeln, Blätter, Blüten oder das Kraut.

Informatives BuchLunge Zürich möchte mithelfen, das Wissen über Arzneipfl anzen, die spezifi sch bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden können, weiter zu verbreiten. Im Vorgarten der Beratungsstelle Zürich ist deshalb ein Arzneipfl anzen-Garten mit 25 Pfl anzen entstanden. Ergänzend dazu wurde das Buch «Arzneipfl anzen bei Atemwegserkrankungen: Medizin aus der Natur» produ-ziert. Dieses stellt alle Arzneipfl anzen, die im Garten von Lunge Zürich wachsen, in Wort und Bild vor. Verwendet wurden dabei einerseits Fotos, andererseits Handzeichnungen aus alten botanischen Büchern. Im Buch werden neben Anwendungsmög-lichkeiten bei Atemwegserkrankungen auch weitere mögliche Verwendungen der einzelnen Pfl anzen vorgestellt. Rezepte für bewährte Hausmittel – von Tees über Wickel bis zum Hustensi-rup – ergänzen die Publikation. Diese ist in enger Zusammenar-beit mit Maja Dal Cero, dipl. Natw. ETH, entstanden.

Medizin aus der NaturDie Verwendung von Heilpfl anzen – die Phytotherapie – hat eine lange Tradition. In der Vielfalt der Pfl anzenwelt gibt es dabei einige Arten, sie sich besonders gut zur unterstützenden Behandlung von Atem-wegserkrankungen eignen.

Lange Zeit waren Pfl anzen die einzige Medizin, die den Men-schen zur Behandlung von Krankheiten zur Verfügung stand. Das Wissen über Wirkung und Anwendung der verschiedenen Arzneipfl anzen war entsprechend gross. Auch heute noch sind einige Pfl anzen wie Pfefferminze, Thymian oder Roter Sonnen-hut gut bekannt. Andere jedoch – beispielsweise die Bibernelle oder der Eibisch – sind etwas in Vergessenheit geraten.

Unterschiedliche WirkstoffeIn der Vielfalt der Arzneipfl anzen gibt es einige, die sich beson-ders gut zur ergänzenden Behandlung von Atemwegserkran-kungen eignen. Auf Grund ihrer unterschiedlichen Wirkstoffe zeigen sie auch verschiedene Eigenschaften. Im Bereich der Atemwegserkrankungen werden vor allem reizmildernde, schleimlösende und auswurffördernde sowie krampfl ösende Pfl anzen eingesetzt:

• Reizmildernde Pfl anzen, so genannte Muzilaginosa, beruhi-gen die Schleimhäute und eignen sich gut zur Behandlung von entzündlichen Atemwegserkrankungen. Zu diesen Pfl anzen gehören beispielsweise der Hufl attich oder der Spitzwegerich.

• Schleimlösende und auswurffördernde Pfl anzen, so genann-te Expektoranzien, verfl üssigen den Schleim und erleichtern so das Abhusten. Sie werden bei chronischem und «verhock-tem» Husten eingesetzt. Zu diesen Pfl anzen gehören etwa die Schlüsselblume oder das Veilchen.

• Krampfl ösende Pfl anzen wirken auf die Bronchiolen und werden bei krampfartigen Hustenformen eingesetzt. Zu diesen Pfl anzen gehören zum Beispiel Thymian oder Efeu.

BuchtippLunge Zürich (Hg.): Arzneipfl anzen bei Atemwegserkrankungen: Medizin aus der Natur. Zürich 2011, broschiert, 68 SeitenDas Buch kann zum Preis von CHF 19.00, zzgl. Versandkosten und Verpackung, telefonisch unter 044 268 20 00 oder einfach und schnell im E-Shop bestellt werden: www.lunge-zuerich.ch/shop

Mitglieder von Lunge Zürich erhalten das Buch zum halben Preis (CHF 9.50, zzgl. Versandkosten und Verpackung).

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Echter EibischDer rosa blühende Eibisch wird bis zu zwei Meter hoch. Er gehört zur Familie der Malvengewächse.

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SüssholzDas Süssholz gehört zur Pfl anzenfamilie der Schmet-terlingsblütler. Die blaulila-farbenen Blüten der Staude zeigen sich von Mai bis September.

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HaselwurzDie bräunlich-roten hängen-den Blüten dieser geheimnis-vollen kleinen Pfl anze werden rasch übersehen.

Kleine BibernelleDie Kleine Bibernelle spannt ihre schirmartigen Dolden-blüten besonders in warmen, trockenen Gebieten auf.

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Waagerecht1 Abkürzung für Kohlendioxid3 Häufi ge Lungenkrankheit5 Tritt vor allem im Winter bei Inversionslagen auf8 Kann sich in den Atemwegen bilden und die Atmung behindern10 Reizgas, das sich vor allem im Sommer bildet12 Muskelerkrankung13 Reaktion der Atemwege auf eingeatmete Schadstoffe

Senkrecht1 Gerät für die Therapie bei Schlafapnoe2 Körperfunktion für die Aufnahme von Sauerstoff4 Umgibt uns immer und überall6 Überreaktion auf einen bestimmten Stoff7 Umweltpädagogisches Angebot von Lunge Zürich9 Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit11 Organ für die Atmung

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Magazin mit und gewinnen Sie mit etwas Glück ein Exemplar des Buches «Arzneipfl an-zen bei Atemwegserkrankungen: Medizin aus der Natur» (siehe auch Artikel S. 30): Aus allen Einsendungen verlosen wir 20 Exemplare des Büchleins.

Ihre Mein ung ist uns wich tig!

Lunge ZürichLungenliga ZürichPublic RelationsWilfriedstrasse 78032 Zü[email protected]

ResMed Schweiz AG, CH-4051 Basel, Tel. 061 564 70 00, Fax 061 564 70 10, [email protected]

ResMed bietet Diagnose-Geräte zur Erkennung sowie die komplette Auswahl an CPAP-, APAP- und Bilevel-Geräten für die Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen

Führend in der Schlaf- und Beatmungsmedizin www.resmed.ch

Weil ein guter Tag

in der Nacht beginnt

ERKENNUNG UND THERAPIE DER SCHLAFAPNOE

Das Magazin «Zürch’AIR» wurde im Zusam-menhang mit dem neuen Auftritt von Lunge Zürich komplett neu gestaltet – sowohl in-haltlich wie auch grafi sch. Neu ist der Ge-schäftsbericht des Vereins Lungenliga Zürich nicht mehr im Magazin integriert, sondern erscheint separat und wird allen Mitgliedern zugestellt. Das «Zürch’AIR» hingegen hat ei-nen stärkeren Magazin-Charakter erhalten, der sich sowohl in der breiteren Themenwahl als auch in der Gestaltung zeigt.

Die Meinung unserer Leser ist uns wich-tig: Teilen Sie uns Ihre Meinung zum neuen

Neues aus dem E-ShopLunge Zürich hat einen hochwertigen Sport- und Wanderrucksack produziert, der im E-Shop für CHF 30 (zzgl. Verpackungskosten und Versand) erhältlich ist. Der Rucksack mit einem Fassungsvermögen von ca. 25 Litern verfügt über ein unterteilbares Hauptfach, ein Aussen fach mit Schlüsselhalter, zwei seitliche Flaschenhalter sowie eine Vorrichtung für einen Trinkbeutel. Dank des Netzrückens und gut gepolsterten Schulter- und Hüftgurten eignet sich der Rucksack bestens für Wandern und Sport.www.lunge-zuerich.ch/shop

Sie halten die erste Ausgabe unseres Magazins «Zürch’AIR» im neuen Layout in den Händen. Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen!

In Kürze

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GeschäftssitzBeratungsstelle Zürich

Lungenliga ZürichWilfriedstrasse 7

8032 ZürichTel. 044 268 20 00Fax 044 268 20 20

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