1
Der Gedanke der innerbetrieblichen Organisation, wie ihn Verfasser fur mechanisch-technologische Betriebe entwickelt, er- scheint in aUen Industrien anwendbar. DaO die Mechanisierung und Taylorisierung ohne Grenzen auch ihre Schattenseiten hat, ist bekannt. Die in Deutschland so notwendig gewordene Neu- organiaation mil der geringsten Schadigung der Arbeiter zu er- reichen, ist das dabei zu losende Problem. Das vorliegende Werk halte ich fur eines der besten auf diesem Gebiete. Es ist auOerordentlich anregend und bringt praktische Vorschlilge, die fur jeden Betrieb verwendbar ge- macht werden konnen. Leitner. [BB. 131.1 Willy Marekwald zum sechzigsten Geburtstage, gewidmet von Freunden und Schiilern. 5. Dez. 1924. Verlag Chemie, G. m. Eine Anzahl Schuler und Freunde haben sich zusammen- getan, um dem hochverdienten Forscher und Lehrer W.M a r c k - w a 1 d eine literarische Gabe zum sechzigsten Geburtstag dar- zubringen. Der Band wird eingeleitet durch eine Zusamrnen- stellung der wissenschaftlichen Veroffentlichungen M a r c k - w a 1 d s, die uns einen Uberblick iiber das vielseitige Schaffen des Jubilars gibt. Daran schliel3en sich folgende Beitrage: v. W a r t e n b e r g , H., Ober Osmiumtetroxyd. Mit 2 Fig. im Text. Eucken, A,, Uber die Dissoziationswarme der Sauerstoff- und Stickstoffmolekiil. Mit 1 Fig. im Text. H a h n , 0.. Das Emanierungsvermiigen feinverteilter Niederschlage als Mittel zur Priifung von Oberflachenanderungen. Mit 8 Fig. irn Text. W o h l , A. und P r i l l , A., Ober Arecolon- und N-Methyl-amino-pipecolin. L e u c h s , H. und D z i e n g 1 , A., Ober die Methylierung des Phloroglucindicarbonsaureesters. R o s e n h e i m , A. und L e h rn a n n , F., Uber innerkomplexa Berylate. T r a u b e , W. und F i s c h e r, W., Ober die Amino- dioxyvalerinsiiure. B o d e n s t e i n , M., Ein Beitrag zur Thmrie der katalytischen Hydrierung durch Platin. Meyer, R. J. und N a c h o I d , H., Die Sulfate des vierwertigen Urans. Mit 1 Fig. im Text. V o 1 m e r , M., Uber die Existenz des Oxonium- perchlorats. Mit 2 Fig. im Text. G iin t he r, P. und W i 1 c k e. G., Uber eine rontgenspektroskopische Methode zur quantitativen chemischen Analyse. Mit 2 Fig. im Text. D e i - n e s, 0. v., Zur Kenntnis der Wasserstoffpersulfide. Man erkennt, daB die Festgaben teils den Gebieten der organischen Chernie entshmmen, die Ma r c k w a I d in frijhe- ren Jahren bevonugte, besonders aber den Gebieten der radio- aktiven Erscheinungen und der physikalischen Chemie, denen er sich neuerdings rnit grohrn Erfolge zugewandt hat. Auf dem einen wie dern andern erhoffen wir von dem eifrigen Forscher noch so manche reife Frtichte beschert zu erhalten. Zum Neuban dee Kredits. Von Pro!. W. Mahlberg. 58 S. Mahlberg bietet nicht eine systernatische Behandlung der heute so aktuellen Kreditfrage, vielmehr acht kleine Aufsatze uber den Kredit, deren Vberschriften ich hier wiedergebe: der strangulierte Kredit; der iiberteuerte Kredit; die Desorganisa- tion auf dern Kreditrnarkte; die kreditwirtschaltliche Denkein- stellung; iiber die privatwirtschaftliche, iiber die volkswirtschaft- liche Seite des Kredits; Vorschliige zur Hebung des Kredits; die deutsche Golddiskontbank. Es beriihrt aufierordentlich wohltuend, wie frisch und drauf- giingerisch Mahlberg hier die Kreditfrage anfaat, wie er den Banken, die sich ihre Garantiefunktion so teuer bezahlen lassen, ihre eigentiimliche, auf einem Monopol beruhende Mwtalitat vor- halt, ebenso aber auch den Industrie- und Handelsverbbden, die in ihren Lieferungs- und Zahlungsbedingungen noch irnmer groteske Beispiele des Denkens in ,,Papierrnark" zeigen, trotz- dem die Markstabilisierung liingst andere Verhaltnisse geschaffen hat. Erkenntnis dieser falschen Denkweise ist schon ein Schritt zur Besserung der Kreditfrage. Die Banken haben sich sehr spat zur ,,Wertbestandigkeit" bekannt, rnit der der Kredit steht und fiillt, und mit ihm die heutige auf Geld und langfristige Ver- trage aufgebauteVolkswirtschaft. Staat, Recht undRechtsprechung haben unverstandlich lang auf der Fiktion M = M bestanden und dadurch die Wirtschaft dernoralisiert, wie sie heute mit der Auf- wertungsfrage die Wirtschaft immer wieder beunruhigen. Die anorrnalen Verhaltnisse auf dern Geld- und Kapitalmarkt ?uhrt Mahlberg nicht so sehr auf die Kapitalknappheit als auf die zu b. II., Leipzig-Berlin. . M 4,- Rassow. [BB. 1.1 Leipzig 1924. Verlag G. A. Gloeckner. G.-M. 2,40 hohe Zinsepanne der Banken, die Hamsestimmung auf dem Kreditmarkt zuriick. Zur Hebung des Kredits verlangt er vor allem Rechtssicherheit, Xquivalenz von Leistung md Geqen- leistung, Bereinigung des kreditwirtschaftlichen Denkens der Banken und der Wirtschaflsverbande, Bereitwilligkeit zur Kredit- gewahrung, Heranziehung des auslandischen Kapitals durch ge- niigende Anreize, Ausgestaltung des Wechselpensionsgeschafts, Verbesserung der Auskunftsbureau, erweiterte Tatigkeit der Kreditversicherungsgesellschaften (als Konkurrenten der Banken). Es ist Mahlberg fast durchweg zuzustimmen, seIbst dorf, wo er mit seiner Meinung von der landlauflgen abweicht. DaB er etwas einseitig schreibt, z. B. w e m er die Kreditfrage zum groaten Teil eine Bildungsfrage nennt, ist vielleicht auch aus seiner jetzigen Umgebung mit ihren geordneten Kreditverhait- nissen (Schweden) zu verstehen. Es ist nicht zu vergessen, dai3 zu einem auf MiDtrauen be- ruhenden Denken geniigende Grundlagen vorhanden sind. Ein Land, das so ausgesogen ist, und dessen ruhige Entwicklung durch so vide Faktoren gehemmt wird, ist kein fruchtbarer Boden fur das so zarte Pfliinzchen Kredit, das nur in vertrauens- wurdiger Almosphare gedeihen kann. In den letzten Monaten ist schon vieles besser geworden. Mit zunehmender Sicherheit wird auch eine Wiederkehr des Vertrauens in die Wahrung und auch der Wiederaufbau des Kredits stattfinden. Leitner. [BB. 134.1 Die Kriminalitiit bei der Post. Von Postrat 0. H a r d e r und Dr. A. B runing, mit 80 Textabbild. Verlag von Wilh. Ernst & Sohn. Berlin 1924. Geh. R.-M. 7,50; geb. R.-M. 0 Ein Bueh, das rnit umfassenden Kenntnissen der Falseher- kunste auf dem Gebiete des Postwesens verfaDt ist. Sowohl die Benutzung der physikalischen Hilfsmittel, wie auch die chemischen Methoden (zur Entdeckung von Falschungen un3 andern Betrugsarten) sind anschaulieh geschildert Da der Untersuchungschemiker au! vielen andern Gebieten rnit ana- logen Prufungen von Papier und Schreibrnaterialien, von Kleb- stoffen, Siegellack, Bindfaden u. dgl. zu tun hat, wird er sich gern die Erfahrungen so erprobter Spezialisten, wie es die Verfasser sind, zunutze machen. Durch eine g r o k Anzahl von sehr instruktiven Lichtbildern werden die optischen Methoden zum Nachweis der genannten Verbrechen dem Leser vor Augen gefufift. Mit Bedauern lesen wir, daD die Zahl der Diebstahle von Geld- und Einschreibebriefen gegenwartig noch im Zuneh- men ist. Urn so wichtiger ist, da8 die Chemiker erfahren, was aie tun konnen, um solche Verbrechen aufzudecken, anderseits aber auch, axis man bei der Pfifung der ,,corpora delicti" unter- lassen muD, um nicht die Verfolgung der Verbrecher zu er- schweren oder gar unmoglich zu machen. Jebannsen, Dr. Otto, G e s c h i c h t e d e s E i s en s. Im Auf- trage des Vereins Deutscher Eisenhuttenleute gemeinver- stindlich dargestellt. 4', VIII, 246 S., 221 Abb. Dtisseldorf 1924. Verlag Stahl und Eieen, Diisseldorf. Geb. in Halbpergament R.-M 20 Die bekannte, in zwolf Auflagen erschienene gemeinfaf3- liche Darstellung des Eisenhiittenwesens verdankt ihre Ent- stehung und Besorgung dem Verein Deutscher Eisenhiitten- leute. Derselbe Verein hat auch die Herausgabe der vorliegen- den ,,Geschichte des Eisens" in gemeinverstandlicher Darstel- lung veradaDt und damit Dr. J o h a n n s e n betraut, der be- reits durch eine groBere Anzahl geschicbtlicher Untersuchungen auf dem Gebiete der Eisentechnik sich a18 anerkannter Forscher erwiesen hat In der deutschen Literatur existiert nun zwar schon die grot3 angelegte ftinfbiindige ,,Geschichte des Eisens" von L. B e c k , die im Auslande kein Gegenstiick aufweist; diese Fundgrube an geschichtlichen Daten geht aber eehr in die Einzelheiten und ist nur fir den Spezialfachmann verwendbar. Es war also ein gliicklicher Gedanke, den Werdegang eines so wichtigen Industriezweiges, wie den der Eisentechnik, deren EinfluB a d die Geschicke der Menschheit noch Iange nicht ge niigend gewiirdigt wird, gerneinverst%ndlich darstellen zu lassen, so dab sich jetzt sowohl die Hiittenleute im allgemeinen, wie narnentlich auch gebildete Laien gem mit diesen, teilweise auch kultur- und kunstgeschichtlich wichtigen Dingen beschaf- tigen werden. J o h a n n s e n hat seine Aufgabe glanzend ge- Rassow. [BB. 103.1

Zum Neubau des Kredits. Von Prof. W. Mahlberg. 58 S. Leipzig 1924. Verlag G. A. Gloeckner

  • Upload
    leitner

  • View
    213

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Der Gedanke der innerbetrieblichen Organisation, wie ihn Verfasser fur mechanisch-technologische Betriebe entwickelt, er- scheint in aUen Industrien anwendbar. DaO die Mechanisierung und Taylorisierung ohne Grenzen auch ihre Schattenseiten hat, ist bekannt. Die in Deutschland so notwendig gewordene Neu- organiaation mil der geringsten Schadigung der Arbeiter zu er- reichen, ist das dabei zu losende Problem.

Das vorliegende Werk halte ich f u r eines der besten auf diesem Gebiete. Es ist auOerordentlich anregend und bringt praktische Vorschlilge, die fur jeden Betrieb verwendbar ge- macht werden konnen. Leitner. [BB. 131.1

Willy Marekwald zum sechzigsten Geburtstage, gewidmet von Freunden und Schiilern. 5. Dez. 1924. Verlag Chemie, G. m.

Eine Anzahl Schuler und Freunde haben sich zusammen- getan, um dem hochverdienten Forscher und Lehrer W.M a r c k - w a 1 d eine literarische Gabe zum sechzigsten Geburtstag dar- zubringen. Der Band wird eingeleitet durch eine Zusamrnen- stellung der wissenschaftlichen Veroffentlichungen M a r c k - w a 1 d s , die uns einen Uberblick iiber das vielseitige Schaffen des Jubilars gibt. Daran schliel3en sich folgende Beitrage:

v. W a r t e n b e r g , H., Ober Osmiumtetroxyd. Mit 2 Fig. im Text. E u c k e n , A,, Uber die Dissoziationswarme der Sauerstoff- und Stickstoffmolekiil. Mit 1 Fig. im Text. H a h n , 0.. Das Emanierungsvermiigen feinverteilter Niederschlage als Mittel zur Priifung von Oberflachenanderungen. Mit 8 Fig. irn Text. W o h l , A. und P r i l l , A., Ober Arecolon- und N-Methyl-amino-pipecolin. L e u c h s , H. und D z i e n g 1 , A., Ober die Methylierung des Phloroglucindicarbonsaureesters. R o s e n h e i m , A. und L e h rn a n n , F., Uber innerkomplexa Berylate. T r a u b e , W. und F i s c h e r , W., Ober die Amino- dioxyvalerinsiiure. B o d e n s t e i n , M., Ein Beitrag zur Thmrie der katalytischen Hydrierung durch Platin. M e y e r , R. J . und N a c h o I d , H., Die Sulfate des vierwertigen Urans. Mi t 1 Fig. im Text. V o 1 m e r , M., Uber die Existenz des Oxonium- perchlorats. Mit 2 Fig. im Text. G i i n t h e r , P. und W i 1 c k e. G., Uber eine rontgenspektroskopische Methode zur quantitativen chemischen Analyse. Mit 2 Fig. im Text. D e i - n e s , 0. v., Zur Kenntnis der Wasserstoffpersulfide.

Man erkennt, daB die Festgaben teils den Gebieten der organischen Chernie entshmmen, die Ma r c k w a I d in frijhe- ren Jahren bevonugte, besonders aber den Gebieten der radio- aktiven Erscheinungen und der physikalischen Chemie, denen er sich neuerdings rnit grohrn Erfolge zugewandt hat. Auf dem einen wie dern andern erhoffen wir von dem eifrigen Forscher noch so manche reife Frtichte beschert zu erhalten.

Zum Neuban dee Kredits. Von Pro!. W. M a h l b e r g . 58 S.

Mahlberg bietet nicht eine systernatische Behandlung der heute so aktuellen Kreditfrage, vielmehr acht kleine Aufsatze uber den Kredit, deren Vberschriften ich hier wiedergebe: der strangulierte Kredit; der iiberteuerte Kredit; d ie Desorganisa- tion auf dern Kreditrnarkte; die kreditwirtschaltliche Denkein- stellung; iiber die privatwirtschaftliche, iiber die volkswirtschaft- liche Seite des Kredits; Vorschliige zur Hebung des Kredits; die deutsche Golddiskontbank.

Es beriihrt aufierordentlich wohltuend, wie frisch und drauf- giingerisch Mahlberg hier die Kreditfrage anfaat, wie er den Banken, die sich ihre Garantiefunktion so teuer bezahlen lassen, ihre eigentiimliche, auf einem Monopol beruhende Mwtalitat vor- halt, ebenso aber auch den Industrie- und Handelsverbbden, die in ihren Lieferungs- und Zahlungsbedingungen noch irnmer groteske Beispiele des Denkens in ,,Papierrnark" zeigen, trotz- dem die Markstabilisierung liingst andere Verhaltnisse geschaffen hat. Erkenntnis dieser falschen Denkweise ist schon ein Schritt zur Besserung der Kreditfrage. Die Banken haben sich sehr spat zur ,,Wertbestandigkeit" bekannt, rnit der der Kredit steht und fiillt, und mit ihm die heutige auf Geld und langfristige Ver- trage aufgebauteVolkswirtschaft. Staat, Recht undRechtsprechung haben unverstandlich lang auf der Fiktion M = M bestanden und dadurch die Wirtschaft dernoralisiert, wie sie heute mit der Auf- wertungsfrage die Wirtschaft immer wieder beunruhigen. Die anorrnalen Verhaltnisse auf dern Geld- und Kapitalmarkt ?uhrt Mahlberg nicht so sehr auf die Kapitalknappheit als auf die zu

b. II., Leipzig-Berlin. .M 4,-

Rassow. [BB. 1.1

Leipzig 1924. Verlag G. A. Gloeckner. G.-M. 2,40

hohe Zinsepanne der Banken, die Hamsestimmung auf dem Kreditmarkt zuriick. Zur Hebung des Kredits verlangt e r vor allem Rechtssicherheit, Xquivalenz von Leistung md Geqen- leistung, Bereinigung des kreditwirtschaftlichen Denkens der Banken und der Wirtschaflsverbande, Bereitwilligkeit zur Kredit- gewahrung, Heranziehung des auslandischen Kapitals durch ge- niigende Anreize, Ausgestaltung des Wechselpensionsgeschafts, Verbesserung der Auskunftsbureau, erweiterte Tatigkeit der Kreditversicherungsgesellschaften (als Konkurrenten der Banken).

Es ist Mahlberg fast durchweg zuzustimmen, seIbst dorf, wo er mit seiner Meinung von der landlauflgen abweicht. DaB er etwas einseitig schreibt, z. B. w e m er die Kreditfrage zum groaten Teil eine Bildungsfrage nennt, ist vielleicht auch aus seiner jetzigen Umgebung mit ihren geordneten Kreditverhait- nissen (Schweden) zu verstehen.

Es ist nicht zu vergessen, dai3 zu einem auf MiDtrauen be- ruhenden Denken geniigende Grundlagen vorhanden sind. Ein Land, das so ausgesogen ist, und dessen ruhige Entwicklung durch so v i d e Faktoren gehemmt wird, ist kein fruchtbarer Boden fur das so zarte Pfliinzchen Kredit, das nur in vertrauens- wurdiger Almosphare gedeihen kann. In den letzten Monaten ist schon vieles besser geworden. Mit zunehmender Sicherheit wird auch eine Wiederkehr des Vertrauens in die Wahrung und auch der Wiederaufbau des Kredits stattfinden.

Leitner. [BB. 134.1

Die Kriminalitiit bei der Post. Von Postrat 0. H a r d e r und Dr. A. B r u n i n g , mit 80 Textabbild. Verlag von Wilh. Ernst & Sohn. Berlin 1924. Geh. R.-M. 7,50; geb. R.-M. 0

Ein Bueh, das rnit umfassenden Kenntnissen der Falseher- kunste auf dem Gebiete des Postwesens verfaDt ist. Sowohl die Benutzung der physikalischen Hilfsmittel, wie auch die chemischen Methoden (zur Entdeckung von Falschungen un3 andern Betrugsarten) sind anschaulieh geschildert Da der Untersuchungschemiker au! vielen andern Gebieten rnit ana- logen Prufungen von Papier und Schreibrnaterialien, von Kleb- stoffen, Siegellack, Bindfaden u. dgl. zu tun hat, wird e r sich gern die Erfahrungen so erprobter Spezialisten, wie es die Verfasser sind, zunutze machen. Durch eine g r o k Anzahl von sehr instruktiven Lichtbildern werden die optischen Methoden zum Nachweis der genannten Verbrechen dem Leser vor Augen gefufift. Mit Bedauern lesen wir, daD die Zahl der Diebstahle von Geld- und Einschreibebriefen gegenwartig noch im Zuneh- men ist. Urn so wichtiger ist, da8 die Chemiker erfahren, was aie tun konnen, um solche Verbrechen aufzudecken, anderseits aber auch, axis man bei der Pf i fung der ,,corpora delicti" unter- lassen muD, um nicht die Verfolgung der Verbrecher zu er- schweren oder gar unmoglich zu machen.

Jebannsen, Dr. Otto, G e s c h i c h t e d e s E i s e n s. Im Auf- trage des Vereins Deutscher Eisenhuttenleute gemeinver- stindlich dargestellt. 4', VIII, 246 S., 221 Abb. Dtisseldorf 1924. Verlag Stahl und Eieen, Diisseldorf.

Geb. in Halbpergament R.-M 20 Die bekannte, in zwolf Auflagen erschienene gemeinfaf3-

liche Darstellung des Eisenhiittenwesens verdankt ihre Ent- stehung und Besorgung dem Verein Deutscher Eisenhiitten- leute. Derselbe Verein hat auch die Herausgabe der vorliegen- den ,,Geschichte des Eisens" in gemeinverstandlicher Darstel- lung veradaDt und damit Dr. J o h a n n s e n betraut, der be- reits durch eine groBere Anzahl geschicbtlicher Untersuchungen auf dem Gebiete der Eisentechnik sich a18 anerkannter Forscher erwiesen h a t In der deutschen Literatur existiert nun zwar schon die grot3 angelegte ftinfbiindige ,,Geschichte des Eisens" von L. B e c k , die im Auslande kein Gegenstiick aufweist; diese Fundgrube an geschichtlichen Daten geht aber eehr in die Einzelheiten und ist nur f i r den Spezialfachmann verwendbar. Es war also ein gliicklicher Gedanke, den Werdegang eines so wichtigen Industriezweiges, wie den der Eisentechnik, deren EinfluB a d die Geschicke der Menschheit noch Iange nicht ge niigend gewiirdigt wird, gerneinverst%ndlich darstellen zu lassen, so dab sich jetzt sowohl die Hiittenleute im allgemeinen, wie narnentlich auch gebildete Laien gem mit diesen, teilweise auch kultur- und kunstgeschichtlich wichtigen Dingen beschaf- tigen werden. J o h a n n s e n hat seine Aufgabe glanzend ge-

Rassow. [BB. 103.1