wissensarbeit20_lindner_20100205

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Wissensarbeit 2.0: Was ist das? Was ist anders? Wie lassen sich digitale Informations-Ökosysteme für digitale WissensarbeiterInnen designen?

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Wissensarbeit 2.0Use these Tools, your Mind will Follow!

4. Februar 2010 (Learntec, Karlsruhe)Martin Lindner

http://twitter.com/martinlindner

CDU, um 1946:

„Wir stehen am Anfang einer Zeitenwende!Das bürgerlich-kapitalistische Zeitalter ist vorbei!

Dem Sozialismus gehört die Zukunft!

Visionäre Vorschau auf das Web 2.0:

„Doch wahrer Sozialismus heißt nicht Kollektivismus,verantwortungsbewußter Sozialismus nicht Vermassung!“

1983

Ein/e WissensarbeiterIn ist jemand,der/die auf einen Bildschirm starrt.

2010

Auch Papier ist eine Art „Screen“: Oberfläche mit Zeichen & Symbolen

Vannevar Bush, „Memex“ (1945)

Die Ursituation der Wissensarbeit:Zeug kommt rein, Zeug geht raus.

Stuff inStuff out

Mit Dank an David Allen,Getting Things Done (2001)

Wissensarbeit 1984

(veröffentlicht 1948)

„Vor dem Teleschirm mit dem Sprechschreiber waren zwei Rohrpost-Öffnungen, eine für schriftliche Mitteilungen und eine größere für die Dokumente. (...)Winston wählte auf dem Teleschirm „Frühere Nummern“ und forderte die benötigten Dokumente an, die wenige Augenblicke später aus der Rohrpost herausgeglitten kamen.“

(In einer gestrichenen Manuskript-Passage berichtet ein Kollege, dass er sich via Tele-schirm mit Kollegen auf anderen Kontinenten austauscht.)

George Orwell, 1984

Wissensarbeiter 1984

„Zwei Aufgaben waren Routine-Angelegenheiten, wenn auch die zweite ein langweiliges Durch-ackern von Zahlenlisten erfordern würde.“

Informationsarbeit: Vorgegebene Inhalte modifizieren

George Orwell, 1984

„Aber es gab auch schwierige Aufgaben, in denen man sich verlieren konnte wie in den Tiefen mathematischer Probleme, von nichts geleitet als der Kenntnis der Prinzipien … und dem eigenen Einfühlungsvermögen ...“

Wissenssarbeit: Nicht wissen, was das konkrete Resultat sein wird*

In Anlehnung an die Definition von Peter Drucker

George Orwell, 1984

1984: Beiläufige, informelleKommunikation ist verboten.

1994: „Wir sind Opferdes 'Tunnel-Design'.“

John Seely Brown& Paul Duguid

FOKUS.doc

SozialePeripherie(Communities of Practice, ofInterest ...)

SemantischePeripherie

(z.B. Google,Twitter, Feeds

& Tags ...

MS Office explodiert!

E-mail Flut!

Ablage-Systeme

7 Minuten!(durchschnittliche Zeitohne Unterbrechung)

Meetings,Meetings, Meetings

GoogleshreddertInhalte

PermanenteAnrufe

Arbeitsplatz2001

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/4-Stroke-Engine.gif

ViertakterOttomotor:

1. Ansaugen2. Verdichten3. Arbeiten4. Ausstoßen = Ansaugen ...

Dank für die Metapheran Matt Webb

Matt Webb, The Web As Movement, Talk (2008)http://berglondon.com/talks/movement/?slide=29

Ansaugen, Verdichten, Arbeiten, Ausstoßen

„Es braucht einen Funken, um das Ganze in Gang zu setzen.Wie bei einem Online Community Forum. Und dann dreht sichder Kolben, und es ist beinahe ein Nebeneffekt, dass dabei Bewegung nach außen auf die Räder übertragen wird.

Ein anderer Nebeneffekt besteht darin, dass diese Bewegungzugleich wieder für neues Ansaugen sorgt, womit der Kreislaufneu beginnt.

Es ist also eine selbsterhaltende Bewegung – so wie man die Energie vom Frühstück benutzt, um das Mittagessenzuzubereiten, und dann die Energie vom Abendessen, um wieder aufzustehen und Frühstück zu machen.“

Matt Webb, The Web As Movement, Talk (2008)http://berglondon.com/talks/movement/?slide=18

The Web As Movement (Matt Webb)

Das Microcontent-Office

Wissen, das nicht im Umlauf ist,ist jetzt schon vergessen.

(Wissen, das nicht im Web ist,ist jetzt schon vergessen.)

Das Microcontent Ökoysystem:InfoClouds & InfoFlows

Fokus

http://whatmatters.mckinseydigital.com/flash/collaboration/

McKinsey 2009: 12 Typen von Wissensarbeitern

Typ 1:Kommunikation in Kürzeln & Übersichten

ManagerPerformerVerkäuferProjektmanager

Typ 2: Sachliche

Interaktion

BeraterInstrukteurAgentHelfer / ZuarbeiterProjektmanager

Typ 3: Inhalteim Zentrum

der Kollaboration

AdministratorInvestigatorForscherUrheber/Kreativer

Die McKinsey-Idee:den 12 Typen von Wissensarbeiterntypische kollaborative Arbeitsformen

und von da aus dann typische Web-Applikationen zuordnen.

(Die Idee ist richtig, die konkrete Umsetzungerscheint mir noch verbesserungsfähig. In der Folge

meine ersten Schematisierungs-Versuche:)

AUTHORING'Dokumente' verfertigen

Blog | Wiki | Etherpad | GDocs ...

KOMMUNIZIERENVernetzen, Präsenz

(Micro-)Blogging | IM | Voice over IP | Webconferencing

WISSENAUFBAUEN

Social Bookmarking | Wikis | Tagging |Feed Aggregator ...

ZIRKULATIONMICROCONTENT

(Micro-)Blogging | Multimedia Mikro-Objekte

KOLLEKTIVEINTELLIGENZ

Soziales Filtern(Linken, Rating ...)

PROJEKTMANAGEMENT

Wiki | Agile PM 2.0Applikationen

Aspekte von Wissensarbeit Passende Applikationen

Aufgabe:

Versuchen Sie, die typischen Funktionen von Wissensarbeit auf diese drei (groben) Typen organisierter Kollaboration zu projizieren:

Welche Tools & Techniken werden bereits in herkömmlichen Organisationen eingesetzt, um diese Funktionen schlecht oder recht zu erfüllen?

(Viele dieser Funktionen werden überhaupt erst klar benennbar und gut unterscheidbar, weil neue spezialisierte Web 2.0-Applikationen sie jetzt einzeln adressieren. Aber im alten Büro gab es sie irgendwie auch, und sei es als unerfülltes Bedürfnis.)

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

Welche Tools, Methoden und Applikationenstehen zur Verfügung?

Welche sind typisch für den jeweiligenOrganisations-Typus?

„Social Media Business Design“ist die bewusste Herstellung

von vernetzten Ökosystemen, Prozessen und Kulturen, die auf

dynamischen Signalen aufbauen, 'Schwarmintelligenz' ausnutzen

& 'Metafilter' einsetzen.“(Dachis Group)

(Das klingt arg abstrakt und ein wenig zupenetrant nach Consultant-Sprache,

aber im Kern stimmt es.)

Es geht um dasDesign von Arbeitsumgebungen.

Wie lässt sich ein passendes Ökosystemaus InfoClouds & InfoFlows designen?

“Media is no longer something we do, but something we become part of.”

Marshall McLuhan

Deskworker

Nutzersicht 1.0

(Einkünftiger Arbeitsplatz von Wissensarbeitern siehtvielleicht nicht so aus, aber er fühlt sich so an.)

Cloudworker

Nutzersicht 2.0

1. Jede/r NutzerIn fühlt sich als Mittelpunkt des Universums2. Der Grundstoff ist Microcontent: nicht größer als ein Screen, nicht länger als eine Aufmerksamkeitsspanne 3. Den Eindruck von Einfachheit erzeugen4. Offenheit, Offenheit, Offenheit (des Design, der Inhalte, der Kollaboration) 5. Reiche Peripherie, beiläufige Aufmerksamkeit6. Flow-Erlebnis (nicht vordefinierte Workflows)7. Jeder Klick zuviel ist tödlich

Sieben Prinzipien für dasDesign von Wissensarbeit 2.0-Umgebungen

User Experience Design

Beispiel: Kollaborativer Informations-Verdauungskreislaufaus Web 2.0-Modulen, zusammengehalten von Feeds

Widgets für Microinformation-Flows(und Browser-Plugins, um Mikroinhalte nebenbei zu produzieren)

Stellen wir uns z.B. den beiläufigen Flow von Mikroinforma- tionen und Wissens-Bausteinen vor, wie einen Radio-Kanal, dessen Programm ich selbst beeinflusse …

Statt Songs erscheint ein Feed meiner Microcontent-Items. (Und die Hits sind in 'Heavy Rotation'.)

Mit Daumen rauf/runter kann ich die Items hierarchisieren.

Ein Klick, und ich kann den Feed neu arrangieren.

Ein dynamisches Aufmerksamkeits-Management-System.

Wissen, das nicht im Umlauf ist,ist jetzt schon vergessen.

Vielen Dank.

Martin LindnerMicroWeb Forschung & Beratunghttp://twitter.com/martinlindner

martin.lindner@gmail.com