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JEDE WOCHE Paolo Orlandoni exklusiv „Ich hänge noch ein Jahr bei Inter dran“ by Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – DL 353/2003 (conv. in L..27/02/04 n..46 ) art. 1, comma 1 CNS Bolzano n 8/2009 € 0,50 AKTIV Koordination im Leistungssport EIN ANRUF BEI… Kletter-Ass Angelika Rainer CHRISTOF INNERHOFER Die Leisten-OP ist gut verheilt FUSSBALL Die Würfel im Amateurfußball sind gefallen NR. 19 17. JUNI 2010

Sportmagazin 2010-19

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Sportmagazin 2010-19

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JAHRESABO

JEDE WOCHE

Paolo Orlandoni exklusiv

„Ich hänge noch ein Jahr bei Inter dran“

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AKTIVKoordination im Leistungssport

EIn Anruf bEI…Kletter-Ass Angelika Rainer

ChrIsTof InnErhofErDie Leisten-OP ist gut verheilt

fussbALLDie Würfel im Amateurfußball

sind gefallen

NR. 19 17. JunI 2010

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seit vergangenem Wochenende sind Zehntausende Südtiroler Schülerinnen und Schüler in den

wohlverdienten Sommerferien. Nur ein paar wenige müssen sich in den kommenden Tagen auf Abschlussprü-fungen und Matura vorbereiten. Der Großteil der Schuljungen und –mädchen darf die Bücher aber bis zum Herbst ver-stauen. Wer nicht arbeiten oder im Haushalt mithelfen muss, der hat nun viel Freizeit für Hobbys und andere Aktivitäten. Zeit, die allerdings oftmals vor dem Fernseher und dem Computer verbracht wird. Gegen ein bis zwei Stunden täglich vor der „Glotze“ oder dem PC ist ja überhaupt nichts einzu-wenden. Doch wenn der ganze Tag sitzend vor einem Bildschirm verbracht wird, dann ist das alarmierend. Deshalb habe ich heute eine Bitte an alle Eltern: Schicken Sie Ihre Kinder zum Sport, bzw. ins Freie!Viele Vereine im ganzen Land bieten Kurse an oder stellen Ihre Trainer und Betreuer für sportliche Aktivitäten zur Verfügung. Doch auch der Hof vor dem Haus, der nahe gelegene Sportplatz oder ein Abstecher ins Schwimmbad sind ideal, um sich körperlich zu betätigen. Natürlich ist auch die öffentliche Hand gefragt: Projekte, die im Sommer die Ju-gend zum Sport animieren, sollten vom Land und den Gemeinden in besonderer Weise unterstützt werden.

Sportliche Sommergrüße

Ihr Hannes Krö[email protected]

20 sKI ALPIn Christof Innerhofer ist

hoch motiviert

20 sChWIMMEn Auf Letrari & Co. wartet das

nächste Highlight

21 LEIChTAThLETIK Silvia Weissteiner ist zurück

21 Obrist hat das EM-Limit im Sack

22 LAufEn 9 Zahlen zum Frauenlauf

in Meran

ENDSPURT23 EIn Anruf bEI

24 AKTIV

26 rÄTsEL

WARM UP4 Bild der Woche

6 Telegramm

SPORTS10 fussbALL Paolo Orlandoni: Von Bozen

ins Bernabeu

14 Südtirol war ein gutes Pflaster

15 Der FCS lockt junge Nachwuchskicker

16 Brixner Junioren scheitern am großen Coup

17 In den Amateurligen sind die Würfel gefallen

18 hAnDbALL Eine rosige Zukunft steht bevor

19 rADsPorT Eva Lechner auf Abwegen

KLETTErn Südtiroler sind auch

im Bouldern top

Liebe Sportfreunde,

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EDITORIAL

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Eine Boznerin in der Formel 1Links der Weltmeister von 2008 Lewis Hamilton, rechts der Champion der vergangenen Formel-1-Saison Jenson Button. Und in der Mitte? Deren Pressesprecherin Silvia Frangipane. Die Boznerin ist seit mehreren Jahren im Automobilsport tätig und wechselte im Vorjahr von Williams zu McLaren, wo sie sich sichtlich wohlzufühlen scheint.

Foto: ARCHIV

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BILD DER WOCHE

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2550 Mitglieder zählt der Sportclub Meran. Der 20 Sektionen fassende Traditionsverein aus der Passer-stadt ist somit Südtirols größter Amateursportverein.

Ex-FCS-Trainer Beppe Sannino auf der Erfolgsspur

fussbALL Giuseppe Sannino dürfte den meisten FC-Südtirol-Fans noch in bester Erinnerung schwelgen. Im Jahr 2000 führte er die Weiß-Roten mit teils spektakulärem Offensivfußball erst-mals in den Profifußball. Ein Jahr später wurde er trotz Erreichen des Klassenerhalts vor die Tür gesetzt. Nun aber macht Sannino wieder von sich reden: Mit Varese gelang ihm am Sonntag im Play-Off-Endspiel gegen Cremonese der unerwartete Durchmarsch in die Serie B. Nach dem Sprung in die 1. Division im Vorjahr und den Erfolgen bei Lecco (2007) und Pergocrema (2008) war dies be-reits sein vierter Aufstieg in Serie. Sein ungezügeltes Temperament zeichnet den Napoletaner auch heute noch aus. So wurde er am Sonntag trotz des feststehenden Sieges kurz vor Schluss zum wie-derholten Male des Feldes verwiesen.

Spezia folgt dem FC Südtirol

fussbALL Fünf Wochen nach dem historischen Erfolg des FC Südtirol steht nun auch der zweite Aufsteiger der Gruppe A der 2. Divison fest. Nach einer 1:2-Niederlage im Hinspiel des Play-Off-Finales, sicherte sich Spezia mit einem 2:0 zu

Hause den Aufstieg in die 1. Division. Rund 6500 Zuschauer beju-belten die zwei Treffer von Alessandro Cesa-rini und die ersehnte Rückkehr in die dritte Liga.

Auch Bozen spielt in der Eliteliga

hAnDbALL Was seit Wochen im Raum schwirrte, ist seit kurzem Offiziell: Auch der SSV Bozen wird wie Meister Brixen in der Saison 2010/11 in der Eliteliga spielen. Au-ßerdem dürfen sich auch Mezzo-corona und Noci über ein „elitäres“ Ticket für Italiens höchste Hand-ball-Liga freuen.

Sportoberschüler freuen sich über Förderung

Anlässlich einer kleinen Feier in Anwesenheit zahlreicher Eh-rengäste wurde kürzlich den Sportoberschülern von Mals ein Förderscheck überreicht. Gemeinsam mit der Sporthilfe lässt die Stiftung Südtiroler Sparkasse den 24 Nachwuchsathleten

an der Sportoberschule im Vinschgau insgesamt rund 30.400 Euro zukommen. Die jungen Sportler be-dankten sich wiederum für die empfangene För-derung und präsentierten den Anwesenden in der Sparkasse Academy in Bozen ihre sportlichen Er-folge.

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Berglauf-Premiere auf die

GrasleitenhüttebErGLAuf Südtirol ist um einen spektakulären Berglauf reicher. Am Sonntag, den 20. Juni erfolgt der Startschuss zum ersten Freizeit-Berglauf auf die Tierser Grasleitenhütte auf 2165 Meter. Das Rennen führt die Teilnehmer von der „Stuppner Schwaige“ über eine 7,5 Kilometer lange Strecke bis hoch zur Schutzhütte im Naturpark Schlern. Die Teilnehmer müssen dabei rund 1000 Höhenmeter bewältigen. Anmeldungen sind bis zum 19. Juni unter der Telefonnummer 345/6256813 oder per E-Mail unter [email protected] möglich.

Niederfriniger „heiß“auf die EM

TrIAThLon Zwei Wochen vor der Langstrecken-EM präsentiert sich Triathletin Edith Niederfriniger in bestechender Form. Nachdem sie am Wochenende beim top besetzten Grand-Prix in Zarautz über die Mitteldistanz den fünften Platz erringen konnte, strotzt die Meranerin vor Selbstvertrauen. In den verbleibenden Trainingseinheiten wird sie versuchen, an ihre Leistungsgrenze über die lange Distanz zu gehen, um für die Europameisterschaft am 26. Juni im Baskenland gerüstet zu sein.

418 Mannschaften haben landes-weit an den VSS-Fußballmeister-schaften in den Altersklassen der U10 bis zur U15 teilgenommen. Hinzu kommen noch 30 bis 40 Teams mit Kindern unter acht Jahren.

Endstation HalbfinalefooTbALL Die Giants Bozen sind im Halbfinale um den ita-lienischen Superbowl im Ame-rican Football ausgeschieden. Obwohl die „Riesen“ zwischen-zeitlich mit 14 Zähler in Front lagen, mussten sie sich am Ende den Parma Panthers mit 20:21 geschlagen geben. Während die Phanters nun im Finale auf die Catania Elephants treffen, muss Bozen die erfolgreiche Titelver-teidigung ad acta legen.

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Nachwuchskletterer sichern sich Italienmeistertitel

KLETTErn In der Kletterhalle von Sassuolo konnten die Südtiroler Nachwuchsathleten erneut ein Ausrufe-zeichen setzen. David Piccolruaz aus Gröden sicherte sich im Bouldern der U12-Kategorie den Italienmeis-tertitel. Auf den zweiten Platz kletterte sein Teamkol-lege Filip Schenk. Moritz Sigmund vom AVS Brixen holte sich indes den Titel im Schnelligkeitswettbewerb. In der selben Disziplin ließen auch Anika Egger und Christoph Pfitscher mit Podesträngen aufhorchen. Für Trainer Andi Sanin reichlich Grund zum Jubeln: „Man hat gesehen auf welch hohem Niveau sich die jungen Kletterer bereits bewegen. Dies führt auch auf eine pro-fessionelle Vorbereitung zurück.“ Europas größte MTB-Serie

für Kinder in Niederdorf zu Gast

MounTAInbIKE Früh übt sich. Getreu diesem Motto werden am 10. Juli zahlreiche Kinder auf ihr Moun-tainbike steigen und in Niederdorf an der „Scott Junior Trophy“, Europas größter Mountainbike-Serie für Kinder, teilnehmen. Nachwuchsbiker im Alter von drei bis 16 Jahren können am Vortag des internationalen Dolomiti Superbike ihr Können unter Beweis stellen. Die jungen Flitzer werden sich dabei auf Rundkursen unterschied-licher Länge mit Gleichaltrigen messen und gleichzeitig unter echter Rennkulisse in die Pedale treten. Bis zur maximalen Teilnehmerzahl von 3500 Kindern können sich Interessierte auf der Homepage www.dolomitisuperbike.com anmelden.

Südtirols Bergläufe werden zur Familienangelegenheit

bErGLAuf Obwohl den Neuseeländer Jonathan Wyatt und Antonella Confor-tola aus dem Fassatal weit mehr als nur die Leidenschaft für das Laufen ver-bindet, scheinen die beiden begeisterten Sportler ihre volle Aufmerksamkeit im Augenblick ausschließlich den Bergrennen zu widmen. Dem Weltmeister aus

Ozeanien, der bereits seit Jahren im Trentino sess-haft geworden ist, verleiht die Südtiroler Höhen-luft wahre Motivationsschübe. Anders wäre seine beeindruckende Siegesserie nicht zu erklären. Am Sonntag gewann Wyatt in überlegener Manier den Berglauf von Leifers nach Weißenstein und somit sein drittes Rennen in Folge. Seine Frau steht ihm allerdings um nichts nach. Ganz im Gegenteil, die 35-Jährige blieb auf der 6 Kilometer langen Strecke ohne Konkurrenz und unterbot den Frauenrekord um sagenhafte drei Minuten.

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Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

WAssErsPrInGEn Bozen wird wieder zur Stadt der Turmspringer! Erstmals seit dem letzten Grand Prix vor neun Jahren wird vom 25. bis 27. Juni die internationale Elite im Wasserspringen in der Südtiroler Landeshauptstadt Halt machen. Um dem Slogan „City of divers“ gerecht zu

werden, laufen die Vorbereitungen bereits seit Wochen auf Hochtouren. Mit großem Eifer wird das Bozner Freibad herausgeputzt, neue Trampo-linbretter wurden montiert und die Werbebanden fixiert, um den Lokalmatadoren um Tanja Cag-notto und Christopher Sacchin kommende Woche beste Rahmenbedingungen zu schaffen.

Athletic Club 96 auf Rekordjagd

LEIChTAThLETIK Acht Meistertitel in den letzten neun Jahren: Der Athletic Club 96 ist die beste Männer-Mannschaft der Region. Der Bozner Verein hat sein Punktekonto beim abschließenden Teil der Mannschaftsmeisterschaft in Trient auf 21.816 erhöht und somit nicht nur Rovereto hinter sich gelassen, sondern gleichzeitig auch einen neuen Vereinsrekord aufgestellt.

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fussbALL Im Champions-League-Endspiel am 22. Mai 2010 hat sich Inter Mailand als erster italienischer Verein das „Triple“ gesichert. In der Königsklasse, der Meisterschaft und im Italien-Pokal eilten Mourinhos Schützlinge von Triumpf zu Triumpf – und mittendrin ein Südtiroler. Der aus Bozen stammende Paolo orlandoni erreicht bei Inter den Höhepunkt seiner langjährigen Profikarriere, die ihn in mehreren Stationen durch den ganzen Stiefelstaat führte.

Von Bozen ins Bernabèu

TExT PAoLo GAIArDELLI

FOTOS GIorGIo rAVEzzAnI

Rund drei Jahrzehnte sind ver-gangen, seitdem Paolo Orlandoni

seine ersten Schritte aufs Fußballfeld setzte. Schon bald war klar, dass dem heute 37-Jährigen eine Karriere auf der Torhüterposition bestimmt sein würde. Während sich seine Freunde am Tag nach einem Spiel in der Schule mit Dribblings, Tricks und Toren profi-lierten und die Partie vom Vortag den Klassenkammeraden schilderten, ver-schwand Paolo Orlandoni irgendwo im Hintergrund. Er war kein Typ der sich ins Rampenlicht stellte. Seine Auf-gabe beschränkte sich darauf, den Kasten sauber zu halten. Um dies zu erreichen, arbeitete er bereits als Ju-gendlicher akribisch an seiner Reakti-onsfähigkeit und verbrachte Stunde um Stunde auf dem Trainingsplatz. Die Show im Spiel überließ er anderen, den talentierten Dribblern und den Torjägern, die um den Beifall der El-tern und Freunde rangen. Die Geduld und der unermüdliche Einsatzwille des Torhüters sollten sich allerdings schon bald bezahlt machen, denn be-reits nach wenigen Jahren in den Ju-gendsektoren der heimischen Vereine, zog es ihn in die Ferne.

Ein Wandervogel

Scouts von Inter Mailand waren auf Orlandoni aufmerksam gewor-den und lotsten ihn in die Primavera-

Mannschaft des ruhmreichen Tradi-tionsklubs. Doch erstmals in seiner noch jungen Karriere musste er Rück-schläge einstecken und schaffte in der Juniorenauswahl von Inter nicht den Durchbruch. So entschied sich der Bozner in der Saison 1991/92 zu ei-nem Wechsel nach Mantua, wo er die Gelegenheit bekam, in der damaligen Serie C2 Erfahrung zu sammeln. Es sollte der erste von zahlreichen Ver-einswechseln in der Karriere des Paolo

STECKBRIEF

Paolo orlandoni geburtsdatum: 12. August 1972geburtsort: BozenWohnort: Mailandgröße: 186 cmgewicht: 78 kgBeruf: FußballprofiPosition: TorhüterVerein: FC InternazionaleRückennummer: 21

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Orlandoni sein. Aufgrund starker Leis-tungen schaffte er anschließend über Leffe, Casarano und Pro Sesto den Sprung in die Serie B. Doch nach ei-ner Saison bei Ancona und Foggia in der zweithöchsten Spielklasse, zog es ihn wieder in die Serie C1 zu Acireale. Nach nur einer Spielzeit bei den Sizili-anern lockte ihn Reggina in der Saison 1998/99 wieder in die Serie B. Seine Verpflichtung erwies sich als wahrer Glücksgriff, denn in jener Spielzeit dominierte die Mannschaft aus Kala-brien das Geschehen in der zweiten Liga und feierte am Ende mit Orlando-nis Beihilfe den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus. Der Torhüter wurde seinem Ruf als Wandervogel aber alsbald ge-recht, und verließ Reggina in Richtung Bologna, um anschließend bei La-zio und Piacenza zwischen den Pfos-ten zu stehen. Im Alter von 32 Jahren kam schließlich der ersehnte Anruf von „seinem“ Verein. Inter war auf der Suche nach einem Ersatztorhüter für Francesco Toldo auf Paolo Orlandoni gestoßen. Für den Bozner ging mit

dem Umzug nach Mailand ein lang ge-hegter Traum in Erfüllung.

Ein Titeljäger

Nun, fünf Jahre später hat der sym-pathische Familienvater beinahe alles gewonnen, was ein Fußballer an Titeln gewinnen kann. Den Höhepunkt seiner Laufbahn setzte er sich im Bernabeu-Stadion mit dem Gewinn der Champi-ons League. Auch wenn er inzwischen auf die Position des dritten Torhüters ab-gerutscht ist und das Finale gegen Bay-ern München nur von der Tribüne aus verfolgte, war er Teil dieses Triumphs.

„Auch Wochen nach dem Titelgewinn spürt man in der Stadt noch die Eupho-rie“, sagt der Wahl-Mailänder, der sein Glück noch gar nicht zu fassen scheint:

„In einer Saison Chelsea, Barcelona und Bayern zu schlagen, und sich somit zur besten Mannschaft Europas zu küren, ist für jeden Spieler der absolute Kar-rierehöhepunkt.“ Dass es neben der Champions League, auch zum Gewinn

des „Scudetto“ und des Italien-Pokals gereicht hat, kann sich selbst Orlandoni kaum erklären: „Wir haben eine tolle Truppe, die im Stande war jeden Fehl-tritt auszumerzen. In allen drei Wett-bewerben gab es immer wieder Rück-schläge, doch am Ende haben wir alle Ziele erreicht. Ja sogar übertroffen.“ In erster Linie zu diesen Erfolgen steht der Name des Trainers, Josè Mourinho, der durch sein authentisches Auftreten für viel Gesprächsstoff sorgt. „Ich hatte im-mer einen guten Draht zu ihm, da er je-dem Spieler, unabhängig von der Ein-satzzeit, eine wichtige Rolle zukommen ließ. Er ist ein begabter Stratege, der in den vergangenen Monaten bewusst den Druck von der Mannschaft genommen hat - auch wenn dies bei den Medien nicht immer auf Gegenliebe stieß“, zollt Orlandoni dem Erfolgstrainer Tribut.

Ein Energiekörper

Auch ohne den abgewanderten Mou-rinho, möchte der Torhüter mit Inter

Paolo Orlandoni hängt bei Inter Mailandnoch ein weiteres Jahr dran

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noch weitere Erfolg feiern. Da kann das Karriereende ruhig noch ein Jahr war-ten. Eigentlich wäre ihm bereits nach der abgelaufenen Saison ein Posten als Tor-manntrainer bei den „Nerazzurri“ vor-behalten gewesen. Nun aber möchte der großgewachsene Bozner noch eine Sai-son dranhängen. Neben der Aussicht auf weitere Titel, wird ihm die Fortsetzung seiner Laufbahn mit einem Jahresge-halt von rund einer Million Euro versüßt.

„Unabhängig vom Geld, möchte ich ein-fach weiter Fußball spielen. Ich verspüre noch viel Energie in mir und finde im-mer wieder neue Motivationsansätze, um mich Tag für Tag auf dem Trainings-platz von einer Torecke in die andere zu schmeißen“, lässt Orlandoni verlauten. Seine ohnehin schon ruhmreiche Karri-ere findet somit eine Fortsetzung. „Ich habe viel Zeit und Aufwand in den Fuß-ball investiert, doch als Gegenleistung kann ich auf eine sehr erfolgreiche Karri-

ere blicken“, so der 37-Jährige, und fügt hinzu: „Jede meiner Stationen bleibt mir in guter Erinnerung, doch wenn ich eine Saison hervorheben soll, dann jene, in der ich mit Reggina in die Serie A aufge-stiegen bin. Ich habe als Stammtorhüter zu einem, für Reggio Calabria, histori-schen Erfolg beigetragen.“

Eine Charakterfigur

Orlandonis Engagement reicht in-zwischen weit über die Grenzen des Fußballs hinaus. Eine Tätigkeit die seine Vorbildfunktion weiter kräf-tigt, ist jene für die Stiftung „Pianeta Down“, die sich für geistig und kör-perlich behinderte Personen einsetzt.

„Ich versuche auch weitere Fußballer zu sensibilisieren, um die Projekte dieser Stiftung voranzutreiben und die betroffenen Menschen zu unter-stützen“, sagt Orlandoni, der auch abseits des Rasens mit seinen Cha-raktereigenschaften auf große Aner-kennung stößt.

Seiner zahlreichen Tätigkeiten zum Trotz findet der Fußballprofi gelegent-lich immer wieder Zeit, seine Hei-matstadt Bozen zu besuchen: „Auch wenn ich Südtirol bereits früh verlas-sen habe und inzwischen in Mailand sesshaft geworden bin, pflege ich gute

Kontakte nach Bozen. Hauptsächlich zu meiner Schwester, die ich regel-mäßig besuche. Meine Geburtsstadt bietet mir eine tolle Gelegenheit, um vom Stress und der Hektik Mailands abzuschalten. Und wer weiß, viel-leicht kehre ich ja irgendwann mal wieder nach Bozen zurück.“ Den Süd-tirolern soll’s Recht sein, würde das Land so um einen Einwohner mit gro-ßer (Sport-)Persönlichkeit reicher.

Karriereleiter

Saison Verein Liga1991/92 Mantova Serie C21992/93 Leffe Serie C11993/94 Casarano Serie C11994/95 Pro Sesto Serie C11995/96 Ancona Serie B1996/97 Foggia Serie B1997/98 Acireale Serie C11998/99 Reggina Serie B1999/00 Reggina Serie AJanuar 2000 Bologna Serie A2000/01 Lazio Serie A2001/02 Piacenza Serie A2002/03 Piacenza Serie A2003/04 Piacenza Serie B2004/05 Piacenza Serie B2005/06 Inter Serie A2006/07 Inter Serie A2007/08 Inter Serie A2008/09 Inter Serie A2009/10 Inter Serie A

Da ist das Ding: Paolo Orlandoni mit dem CL-Pokal in Madrid

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fussbALL Deutschland und Slowenien sind mit zwei Siegen in die Fußball-WM in Südafrika gestartet. Das Trainingslager in Südtirol scheint den beiden Nationalteams genützt zu haben.

Südtirol war ein gutes Pflaster

TExT hAnnEs Kröss

FOTOS GETTy IMAGEs

Am Sonntag griffen die beiden Teams erstmals in diese WM in

Südafrika ein. Slowenien traf am frühen Nachmittag auf Algerien – was die Fans 90 Minuten lang zu sehen bekamen, hatte mit Fußball aber so gut wie gar nichts zu tun. Sowohl die Experten des ORF, als auch des Schweizer Fernse-hens waren sich einig, dass beide Mannschaften nicht WM-tauglich seien und befanden das Match sogar für WM-unwürdig. Nach eineinhalb Stunden Rasenschach stand Slowenien als Sieger fest, weil der ungeschickte Schluss-mann Caouchi einen Schuss von Robert Koren nicht festhalten konnte.

Wesentlich besser startete die deut-sche Nationalelf in das Turnier süd-lich des Äquators. 4:0 fegten Philipp Lahm & Co. die Australier vom Platz.

Dabei zeigte sich vor allem die deut-sche Offensive von ihrer besten Seite. Den Torreigen eröffnete Lukas Podolski nach acht Minuten – Jogi Löw hatte am ersten Tag des Trainingslagers in Eppan prophezeit, dass „Poldi“ explodieren werde. So war es auch. In der 26. Mi-nute erhöhte der in den vorangegange-nen Tagen von der Presse arg geschol-tene Miroslav Klose auf 2:0 per Kopf, bevor Müller (68.) und Cacau (70.) den Sack endgültig zumachten. Als Deutsch-land 1990 zum letzten Mal Weltmeister wurde, startete die DFB-Auswahl übri-gens mit einem 4:1-Sieg gegen Jugosla-wien in das Turnier. Damals hatte sich die Beckenbauer-Truppe in Kaltern auf die WM vorbereitet.

Fürs erste scheint sich die Schufte-rei in Südtirol während der beiden Trai-ningslager für beide Nationalmann-schaften bezahlt zu machen, die am Freitag ihren zweiten Auftritt in Südaf-rika haben werden. Vize-Europameister Deutschland bekommt es um 13.30 Uhr mit Serbien zu tun, während die Slo-wenen um 16 Uhr den USA gegenüber-stehen. Man darf gespannt sein, ob es auch beim zweiten Spiel jeweils einen

„Dreier“ geben wird.

Thomas Müller zeigte gegen Australien

eine starke Partie

Slowenien bejubelt Robert Korens Siegtreffer

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fussbALL Während die Profis den Sommerurlaub genießen, hält beim FC Südtirol eine Invasion kleiner Fußballknirpse Einzug. Zum wiederholten Male zieht Südtirols einziger Profiklub in den Trainingslagerwochen der SEL-Junior-Camps die Kinder aufs Fußballfeld.

Der FC Südtirol lockt junge Nachwuchskicker

TExT ALEXAnDEr foPPA

FOTOS ArChIV

Im Sommer gehört die Fußball-welt beim FC Südtirol inzwi-

schen traditionsgemäß den jüngsten unter den einheimischen Fußballern. Bei den SEL-Junior-Camps haben Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren die Möglichkeit, unter professionellen Trainingsanweisungen dem runden Leder hinterher zu jagen. Die Nach-wuchsfußballer können zwischen zehn Trainingslagerwochen an ver-schiedenen Standorten auswählen. Die Einschreibegebühr von 180 Euro beinhaltet das Training, die Verpfle-gung, Freizeitgestaltung und Trai-ningsbekleidung. Das erste Fußball-camp startet am Sonntag und wird in Form eines Ferienlagers sechs Tage lang in Cavalese durchgeführt. „Wir sehen die Jugend-Camps als Kombina-tion aus Talentförderung und Freizeit-gestaltung. In erste Linie möchten wir die Kinder für den Fußball begeistern. Deshalb stehen vormittags diverse Übungseinheiten auf dem Programm, während der Nachmittag dazu dient,

um mit den Kindern Spiele durchzu-führen, oder auch mal ins Freibad zu gehen“, erläutert Arnold Schwellen-sattl. Der ehemalige Fußballprofi fun-giert als Koordinator der Trainings-lager und wird bei einzelnen Übungen den Kindern selbst Anweisungen geben. Ihm zur Seite steht ein erfahrener Be-treuerstab um den ehemaligen FC-Tirol-Torhüter Reinhold Harrasser und Ex-Serie-A-Keeper Farbrizio Ferron. Ihr Hauptaugenmerk richtet sich in den kommenden Wochen auf die 400 bis

500 Nachwuchskicker, die an den Ju-nior-Camps teilnehmen werden. „Wir möchten so viele Kinder wie möglich ansprechen und führen die Trainings-lager deshalb in allen Landesteilen durch. Um ihnen die Freude am Spiel zu gewähren, und gleichzeitig kompe-tente Tipps geben zu können, haben wir für dieses Projekt ausgebildete Trainer herangezogen“, sagt Schwellen-sattl. Dass die Wahl dabei auf einige ehemalige Torhüter fiel, führt darauf zu-rück, dass ein Camp in Deutschnofen ausschließlich für junge Tormänner or-ganisiert wird. Zum Abschluss eines je-weiligen Trainingsaufenthalts wird ein Turnier unter den verschiedenen Alters-klassen durchgeführt, um den Kindern auch die Möglichkeit zu bieten, sich im

„Wettkampf“zu beweisen. Anmeldungen zu einem der Junior-Camps können im Internet unter www.fc-suedtirol.com eingereicht werden.

Die Termine und Austragungsorte der SEL-Junior-Camps20. bis 26. Juni in Cavalese5. bis 9. Juli vormittags in Bozen19. bis 23. Juli in Klobenstein26. bis 30. Juli in Deutschnofen2. bis 6. August in Meran und Feldthurns9. bis 13. August in Auer und Ratschings-Stange16. bis 20. August in Toblach23. bis 27. August in Schenna

Michael Cia und Manuel Fischnaller bei einer Etappe des SEL-Junio-Camps

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fussbALL Erstmals seit 29 Jahren stand mit Brixen wieder ein Südtiroler Verein im Finale um den Junioren-Italienmeistertitel. Obwohl die Eisacktaler Nachwuchself gegen Tor di Quinto einen geschichtsträchtigen Erfolg verpasste, konnten sie ein großes Ausrufezeichen im heimischen Jugendfußball setzen.

Virtus Don Bosco und der AC Bozen waren es, die in den

Jahren 1963 bzw. 1971 als bisher einzige Südti-roler Vereine als Regio-nalmeister den Einzug ins Finale der Junioren-Italienmeisterschaft ge-schafft haben. Beinahe drei Jahrzehnte später hat der SSV Brixen dieses Kunststück wiederholt. Nachdem im Halbfinale zunächst Faenza souverän bezwungen wurde, traten die Schützlinge von Trainer Alessandro Vacalebre (kleines

Bild) im Endspiel in Rom gegen die Lo-kalmatadoren von Tor di Quinto an.

Der Klub aus dem 18. Be-zirk der Hauptstadt, der bereits illustre Namen wie Marco Materazzi her-vorgebracht hat, beliefert italienische Spitzenmann-schaften regelmäßig mit jungen Talenten und un-termauerte gegen Brixen seine Vormachtstellung im regionalen Jugendfuß-

ball. Über die gesamten 90 Minuten waren die Römer die spielbestimmende Mannschaft und gingen in der 41. Mi-

nute durch Pischedda verdient in Füh-rung. Der knappe Vorsprung reichte bis zum Schlusspfiff, wenngleich den Brix-nern in der Nachspielzeit ein Elfmeter verwehrt geblieben ist. Der Toptorjäger aus der Oberliga-Elf Christian Vecchio wurde im Strafraum von einem Ge-genspieler zu Fall gebracht. Bei Brixen wich der Ärger über den ver-passten Italienmeistertitel allerdings rasch der Erkenntnis, in dieser Saison Einzigartiges geleistet zu haben. Spä-testens am Sonntag beim festlichen Empfang in der Domstadt stießen die Nachwuchskicker auf gebührenden Beifall.

Brixner Junioren scheitern am historischen Erfolg

TExT ALEXAnDEr foPPA

FOTOS ssV brIXEn

Die Brixner Junioren wurden erst im Finale von

Tor di Quinto gestoppt

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fussbALL Am 6. September 2009 erfolgte der Anpfiff zur Amateurliga-Saison 2009/10. Nun, nach einer nervenzehrenden Spielzeit und 280 Tage später, sind auch die allerletzten Entscheidungen in Sachen Aufstieg und Klassenerhalt gefallen. Wie gewohnt sorgten die Entscheidungsspiele für zahlreiche Freudentränen auf der einen, und verbitterte Trauer auf der anderen Seite.

Die Würfel sind gefallen

TExT ALEXAnDEr foPPA

FOTO DIETEr runGGALDIEr

Die Saison 2009/10 in Südtirols Amateurligen ist Geschichte. Und

routinemäßig kann wieder über das hauchdünne Scheitern von Mühlbach Vals am Aufstieg in die Landesliga be-richtet werden. Nachdem Spitzenreiter SSV Bruneck im Saisonfinale auf und davon zog, mussten sich die Eisacktaler in der Gruppe B der 1. Amateurliga be-reits zum fünften Mal in Serie mit dem zweiten Tabellenplatz zufrieden geben.

Mühlbach bleibt ewiger „Vize“

Die Enttäuschung hielt sich jedoch in Grenzen, da man so zum wieder-holten Male im Aufstiegsspiel die Chance zum Klassensprung geboten bekam. Nach zuletzt drei Niederlagen in den Entscheidungsspielen sollte diesmal nichts schief laufen und der ersehnte Aufstieg unter Dach und Fach gebracht werden. Doch die Rechnung wurde anscheinend ohne die erfolgs-hungrigen Fußballer vom SC Passeier gemacht. Im direkten Aufeinandertref-fen der beiden Tabellenzweiten zog

Mühlbach Vals nämlich im Elfmeter-krimi den Kürzeren. Auf neutralem Boden in Tramin bestimmten die Ki-cker aus der 2800-Seelen-Gemeinde am Eingang zum Pustertal zwar lange Zeit das Spiel, doch nachdem einige gute Torchancen nicht verwertet wur-den, brachte das Elfmeterschießen Unheil. Die Mühlbacher werden also auch kommende Saison in der 1. Ama-teurliga spielen, wo in der Gruppe A auch Mals wieder vertreten sein wird.

Mals verhindert den Super-Gau

Die Vinschger sicherten sich mit ei-nem Sieg im Abstiegsspiel gegen Tau-fers den Ligaverbleib. Mit einem letz-ten Kraftakt gegen schwache Tauferer konnten Fliri und Co. den direkten Ab-sturz von der Landesliga in die 2. Ama-teurliga verhindern. Vereinspräsident Alfred Lingg fiel nach dem Sieg ein Stein vom Herzen: „Nach neun Jahren in der Landesliga hätte ein Abstieg in die 2. Amateurliga fatale Folgen gehabt. Nicht nur für unsere jungen Spieler,

deren Perspektive gefährdet gewesen wäre, sondern vor allem für den gesam-ten Vinschgau, wo die sportlichen Er-folge augenblicklich dünn gesät sind.“ Der drückenden Feldüberlegenheit zum Trotz musste Mals bis nach dem Elfme-terschießen bangen, um schlussend-lich eine gute Rückrundenleistung mit dem Klassenerhalt zu belohnen. „Nach dem Landesliga-Abstieg haben viele Spieler wohl gedacht, dass die 1. Ama-teurliga ein Kinderspiel werden würde. Aufgrund der laschen Einstellung ha-ben wir im Herbst desolate Vorstellun-gen gezeigt. Doch mit einer klaren Leis-tungssteigerung nach der Winterpause haben wir uns den Ligaverbleib sicher-lich verdient“, analysiert Lingg.

Auer meldet sich zurück

Während Mals die Klasse halten konnte, feiert Auer die Rückkehr in die 1. Amateurliga. Nachdem Schabs mit 2:1 besiegt wurde, krönten die Un-terlandler ihr starkes Auftreten in den Entscheidungsspielen mit einem kla-ren 4:0-Erfolg gegen Pokalsieger Feld-thurns und besiegelten somit den so-fortigen Wiederaufstieg. Zum Aurer Aufstiegshelden avancierte Antonio Orfanello, der bereits gegen Schabs ge-troffen hatte und nun Feldthurns mit drei Treffern jeglicher Aufstiegschance beraubte. In einer höheren Spielkasse werden kommende Saison auch die Fußballer aus Klausen auflaufen. Die Eisacktaler setzten sich in einem hit-zig geführten Spiel in Sarnthein gegen Andrian mit 2:1 durch und steigen in die 2. Amateurliga auf.

Auer spielt kommende Saison wieder erstklassig

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FUSSBALL

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hAnDbALL Noch steht nicht fest, in welcher Konstellation die Südtiroler Teams in den Profiligen spielen werden. Doch Fakt ist, dass die heimischen Vereine auf starken Nachwuchs setzen können. In den vergangenen zwei Wochen wurden in den Kategorien U16 und U18 die Junioren-Italienmeister ermittelt, und stets mit von der Partie: ein Südtiroler Nachwuchsteam. Ein Meistertitel, eine Silbermedaille und zwei Platzierungen unter den Top-4-Teams in Italien gehören zur starken Ausbeute der heimischen Jugend.

Eine rosige Handball-Zukunft

Bekannt ist der Algunder Hand-ballverein für seine exzellente

Jugendarbeit. Die Burggräfler zeleb-rieren schnellen und attraktiven Hand-ball, und wie sich zeigt, ist er auch äu-ßerst effektiv. Am 5. Juni bezwangen die Algunder U16-Burschen die Mann-schaft aus Venedig im Finale und konnten vor heimischem Publikum in Meran den Meistertitel feiern. Die Mädchen vom SSV Brixen nahmen zeitgleich an den Titelspielen in der Kategorie U16 in Malo teil. Die beiden ersten Plätze blieben in dieser Kate-gorie unerreicht, jedoch kann man mit einer Platzierung unter den besten vier Mannschaften Italiens mehr als

zufrieden sein. Die jungen Damen von Meusburger Bruneck qualifizierten sich indessen in der Kategorie U18 für das Finale, welches am vergangenen Wochenende in Mestrino stattfand. Dort wurde der Siegeszug der Pusterer Damen erst im Finale gestoppt. Eine Finalniederlage schmerzt zwar beson-ders, doch aus Brunecker Sicht kann man durchaus behaupten, die Silber-medaille gewonnen, und nicht den Titel verloren zu haben.

Junge Meraner verlieren erst im Finale

Der SC Meran schickte am vergan-genen Wochenende seine U18-Bur-

schen aus, um vor heimischem Pub-likum den Titel in die Passerstadt zu holen. Die Mannschaft, die mit eini-gen A1-Spielern bespickt ist, traf in der Vorrundengruppe mit dem Nach-wuchsteam aus Triest zusammen. Der Rekordmeister gehört auch in den Ju-gendkategorien stets zu den Mitfavo-riten. Das letzte Spiel in der Vorrunde sollte den Gruppensieger und somit den Finalisten ermitteln. In einem hart umkämpften Match, welches auch ein würdiges Finale gewesen wäre, muss-ten die Meraner dem Team aus der Ha-fenstadt den Vortritt lassen. Sie kön-nen sich aber dennoch darüber freuen, zu den besten vier Nachwuchsmann-schaften Italiens zu gehören.Egal in welcher Kategorie diese Spiele-rinnen und Spieler in Zukunft spielen werden, sie werden mit Sicherheit stets zu den stärksten in Italien ge-hören. Jugendarbeit wird in Süd-tirol groß geschrieben, und die dies-jährigen Finalspiele haben bewiesen, dass Südtirol zu den stärksten Hand-ballregionen in Italien gehört. Die Zu-kunft scheint rosig.

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Kris Unterhauser (links), Thomas Oberschmied (Mitte) und Samuel Tartarotti (rechts)

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HANDBALL

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SPORTKLETTERN

Südtiroler Kletterer auch im Bouldern top

Eva Lechner auf Abwegen

sPorTKLETTErn Bei der zweiten Etappe des Italiencups in Ivrea waren am vergangenen Wochenende vier Südtiroler im Einsatz. Alexandra Ladurner, Spitzenathletin des AVS Meran, gewann bei den Frauen, während der Bozner Jacopo Larcher als Dritter auf das Podest stieg.

rADsPorT Vom 23. Mai bis zum 24. Juli legt der Mountainbike-Weltcup eine zweimonatige Pause ein. Für Eva Lechner Zeit, das Rad in die Ecke zu stellen und zu entspannen? Von wegen! Die Eppanerin begibt sich in der Zwischenzeit auf fremdes Terrain und schwingt sich aufs Rennrad.

tainbike mit dem Rennrad. Von Freitag bis Sonntag wird sie nämlich an der dreitägigen Trentino-Rundfahrt teil-nehmen. Als besondere Wertschätzung empfindet Lechner, dass die Organisa-toren die erste Etappe nach Eppan ver-legt haben: „Es war schon immer ein Wunsch von mir, über den Mendelpass kommend in meiner Heimatgemeinde einzufahren. Dies wird sicherlich ein tolles Event für Eppan.“ Allerdings wird das hochkarätig besetzte Teilnehmerfeld um Olympiasiegerin Nicole Crooke aus Großbritannien Südtirols Vorzeige-Mountainbikerin bereits auf der ersten Etappe von Trient über das Nonstal bis nach Eppan keine Gelegenheit zum Durchatmen bieten. Wenngleich Lechner in der Vergangenheit auch auf der Straße des Öfteren ihre Klasse unter Beweis stellen konnte. Im Ziel-gelände im Überetsch wird man der 24-jährigen Pferde-Liebhaberin einen gebührenden Empfang bereiten: Hei-mische Pferdeakrobaten werden mit ihrer Show für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgen.

Ivrea ist nicht nur allen Südtiroler Fußballfans ein Begriff, seit ein ge-

wisser Thomas Bachlechner beim Klub im Piemont spielte. Die Stadt mit rund 25.000 Einwohnern hat sich auch unter den Kletterern und Kanuten einen Namen gemacht. Geklettert, oder besser gesagt gebouldert, wurde am vergan-genen Wochenende im Rahmen des Ita-liencups – und das auch sehr erfolg-reich. Alexandra Ladurner vom AVS Meran holte sich bei den Frauen den Sieg. Sie kletterte bereits in der Qualifi-kation Top und ließ Elena Chiappa und

Wenn die Elite des Damen-Rad-sports direkt vor ihrer Haustür

vorbeifährt, dann kann Eva Lechner na-

Giada Zampa auch im Halbfinale und Finale keine Chance. Bei den Männern schafften Stefan Scarperi (AVS St. Pauls) und der Bozner Jacopo Larcher den Einzug ins Finale. Aufgrund heftiger Re-gengüsse konnte der letzte Durchgang jedoch nicht ausgetragen werden und so wurden die Ergebnisse aus dem Halbfinale als Resultat gewertet: Lar-cher klassierte sich an dritter Stelle, Scarperi landete auf dem vierten Platz. Im Einsatz war auch der 15-jährige Mi-chael Piccolruaz. Er wurde im 35-köp-figen Teilnehmerfeld 17.

türlich nicht tatenlos zusehen. Die mehrfache Italienmeisterin und zuletzt auch Weltcupsiegerin tauscht das Moun-

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RADSPORT

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Letrari & Co. beim Sette-Colli-Meeting

Christof Innerhofer: „Bin topmotiviert“

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sChWIMMEn Am Wochenende waren die Schwimmerinnen und Schwimmer aus Bozen bei der Serie-C-Italienmeisterschaft im Einsatz und wurden Zweite. Am Donnerstag steht mit dem Meeting „Sette Colli“ der nächste Höhepunkt an.

sKI ALPIn Er ist fast den ganzen Winter über mit einem Leistenbruch Skirennen gefahren. Ende April hat sich Christof Innerhofer einer Operation unterzogen, die sehr gut verheilt ist. Nun arbeitet der gaiser auf sein Comeback hin.

die Erdbeben-Opfer vor einem Jahr in L’Aquila erinnern.

versicht in Richtung Weltcupstart im kommenden Herbst blicken“, sagt der 26-jährige Gaiser. „Diese Ruhepause hat mir sicherlich nicht geschadet, sie hat mir ja auch die Möglichkeit ge-boten, mich gut zu erholen und vom Trainingsalltag voll und ganz abzu-schalten, um nun wiederum motiviert das Training aufzunehmen.“

Training, das Innerhofer vor allem im Sattel seines Rennrads absolviert. Denn dort kann er seinen Rennfahrer-instinkt gegen die anderen Teilnehmer ausleben. Auch auf dem Rad will der Speedspezialist seine Gegner besiegen. Gelegenheit dazu hat er auch in den nächsten Wochen. Ein Fixtermin ist die Maratona dles Dolomites, die am 4. Juli stattfinden wird.

Am Samstag untermauerte der Schwimmklub Bozen seine Vor-

machtstellung in Südtirol. Die Talfer-städter Athleten wurden bei der Itali-enmeisterschaft der Serie C Zweite und mussten sich nur dem Gastgeber Nuotatori Milanesi geschlagen geben. Dabei wurden auch fünf Landesre-korde aufgestellt: Arianna Letrari schwamm über 200 Meter Delfin Best-zeit in der U-19-Klasse und bei den Ju-niorinnen (2.24,10 Minuten). Lisa Fiss-neider markierte über 100 m Brust eine neue Bestzeit (1.11,72),während Zac-caria Casna in 1.07,37 und 2.29,36

gleich zwei Rekorde (100 und 200 m Brust) aufstellte. Über 400 m Freistil war Jacopo Emeri erfolgreich. Er verbesserte den Junioren-rekord auf 4.15,09 Minuten. Auf ihren Lorbeeren aus-ruhen können sich Bozens Vorzeigeschwimmer aller-dings nicht: Laura und Ari-anna Letrari, Nadia Piazzolla, Lisa Fissneider und Stefano Ballo sind am Donnerstag beim Sette-Colli-Meeting im Einsatz. Heuer findet es in Pescara statt und soll an

Die Organisatoren der Dolo-miten-Radrundfahrt konnten am

vergangenen Sonntag mit einigen pro-minenten Namen aufwarten. Unter den Tausenden Teilnehmern befand sich Skiprofi Christof Innerhofer, der die 112 Kilometer lange Strecke in An-griff nahm und einen beachtlichen 58. Rang einfuhr. Nicht schlecht für einen, der sich gerade einmal vor sechs Wo-chen einer Leistenoperation unter-ziehen musste und normalerweise im Winter mit den Skiern über die Hänge der Weltcuporte rast.

Die Verletzung, die Innerhofer fast die ganze Saison behinderte, ist jeden-falls gut ausgeheilt. „Ich kann mich wieder voll und ganz auf mein Trai-ning konzentrieren und voller Zu-

SCHWIMMEN

Laura Letrari

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SKI ALPIN

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LEICHTATHLETIK

Obrist hat das EM-Limit im SackLEIChTAThLETIK Beim internationalen Meeting in Turin schaffte Christian obrist am vergangenen Wochenende über 800 Meter auf Anhieb das EM-Limit. Der Brixner ließ auf der „kurzen“ Distanz die gesamte italienische Elite hinter sich.

blieb „Obi“ 15/100 Sekunden unter dem Limit, das der italienische Verband für die EM in Barcelona (26. Juli bis 1. Au-gust) fordert. „Ich bin sehr zufrieden, dass Limit auf Anhieb unterboten zu ha-ben. Das gute Training hat sich bezahlt gemacht. Wenn das nur der Anfang war, dann könnte heuer einiges möglich sein“, sagte Obrist im Ziel.

Am Wochenende wird Christian Ob-rist mit der italienischen National-mannschaft bei der Team-EM zum Einsatz kommen. Dort allerdings über 1500 Meter, weil es keine Alternative zum pfeilschnellen Brixner gibt.

Christian Obrist ist ohne Zweifel Italiens bester 1500-Meter-Läufer.

Seit vergangenem Wochenende ist er wohl auch über 800 Meter die Nummer eins. In einem stark be-setzten 800m-Lauf musste sich der Brixner in der piemontesischen Haupt-stadt nur drei Läufern geschlagen geben: Hallen-Weltmeister Abubaker Kai aus dem Sudan (1:43.48 Minuten), dem Brasilianer David Kleberson (1:46.08) und dem Iren Thomas Chamney (1:46.23).

Doch viel wichtiger als der gute vierte Platz war für Obrist die Zeit. In 1:46.65

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FOTO GIAnCArLo CoLoMbo/fIDAL

Silvia Weissteiner ist zurück

TExT bILLy PICCInELLI

FOTO GIAnCArLo CoLoMbo/fIDAL

LEIChTAThLETIK Sechs Monate war silvia Weissteiner verletzt. Am Wochenende gibt sie in der norwegischen Hafenstadt Bergen ein überraschendes Comeback: Nationaltrainer Francesco Uguagliati hat die gasteigerin für die Team-EM nominiert.

Silvia Weissteiner ist zum sechsten Mal beim Europacup dabei, der seit 2009 Mannschafts-EM genannt wird. Damit ist sie jene

Teilnehmerin aus Südtirol, die am häufigsten bei diesem Wettkampf dabei war. „Natürlich kommt diese Nominierung überraschend, da ich heuer noch keinen Wettkampf bestritten habe. Das ist wohl ein Vertrau-ensbeweis des Verbandes“, freute sich Weissteiner auf ihr erstes Rennen seit November. Damals hatte sie sich beim Crosslauf in Con-dino einen Ermüdungsbruch zugezogen, als danach eine Hüftentzün-dung hinzukam. Seitdem hatte sie ausschließlich auf dem Fahrrad und im Wasser trainiert.

In Bergen wird Weissteiner über 5000 Meter zum Einsatz kommen. Mit von der Partie ist auch Christian Obrist (siehe eigener Bericht). Lukas Rifesser – auch er hatte sich Hoffnungen auf eine Nominie-rung gemacht – ist in Norwegen hingegen nicht dabei.

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LEICHTATHLETIK

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9 Zahlen zum Meraner FrauenlaufLAufEn Meran stand am vergangenen Samstag ganz im Zeichen des Frauenlaufs, der heuer erstmals nicht von „Laufpäpstin“ Rosita Pirhofer organisiert wurde.

1 rose bekam im Ziel jede Teilnehmerin überreicht

2 runden mussten die Läuferinnen in Meran zurücklegen

4 Mal hat Helga Rauch den Meraner Frauenlauf schon gewonnen

5,2 Kilometer war die Strecke in der Passerstadt lang

9 Kategorien wurden prämiert. Die ersten Drei bekamen ein Schmuckstück des Meraner Goldschmieds Markus Frühauf überreicht

11 Mal hat der Meraner Frauenlauf nun schon stattgefunden

18.55 Minuten benötigte Siegerin Helga Rauch vom Start bis ins Ziel

24.23 Minuten war Südtirols Sportlerin des Jahres Hanna Schnarf unterwegs. Sie wurde 68.

319 frauen kamen ins Ziel

450 Athletinnen waren im Vorjahr am Start. Heuer waren es 100 weniger

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LAUFEN

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PROTOKOLL bILLy PICCInELLI

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Ein Anruf bei ...

Angelika rainer

Die Meranerin Angelika Rainer tourt derzeit mit einigen der besten Kletterern der Welt durch Europa und lernt jeden Tage neue Hotspots der Szene kennen. Und auch sonst hat die 23-jährige Eiskletter-Weltmeisterin im heurigen Sommer viel vor…

südtiroler sportMagazin: Angelika, du bist gerade bei der rockshow von sale-wa im Einsatz. Kannst du unseren Lesern bitte erklären, worum es sich dabei ge-nau handelt?

Angelika Rainer: Die Rockshow ist eine Tour der Mitglieder des alpineXt-reme-Teams durch die Länder des Al-penbogens. In neun berühmten Klet-tergebieten verbringen wir gemeinsam mit jungen Kletterern den Tag beim Klettern, Bouldern und zum Teil eröff-

nen wir auch neue Routen. Am Ende eines jeden Tages wird dann ein Ta-gessieger ermittelt, der zum Finale der Messe Outdoor nach Friedrichshafen darf. Und der Gesamtsieger wird dann im nächsten Jahr als Zuschauer bei der Kletter-WM in Arco dabei sein. Klingt ja ziemlich spannend…

Das ist es auch. Es macht wahnsin-nig viel Spaß mit den anderen Spit-zenkletterern unterwegs zu sein und neue Orte kennenzulernen. Zudem ist es toll, wenn man den jungen Klet-terern Tipps geben kann und dann

sieht, wie sie das Gelernte in die Tat umsetzen. Es geht also mehr darum, das Klettern als Lebensstil und nicht so sehr als spit-zensport zu vermitteln?

Ganz genau. Die vielen jungen Klet-terer haben ein ganz unterschiedliches Niveau. Alle sind mit sehr viel Freude dabei, und sie genießen es, den Tag mit ihren Vorbildern zu verbringen. Bei der Ermittlung des Siegers achten wir nicht nur auf das Können, sondern

vor allem auf die Motivation und die Begeisterung für das Klettern. Kommt ihr mit der rockshow auch nach südtirol?

Im Rahmen der 75-Jahr-Feier von Salewa kommen wir am 25. Juni mit der Rockshow nach Tiers. Dort findet die letzte Etappe und somit das Finale statt. Unter den acht Teilnehmern wer-den auch vier Südtiroler sein, die sich in Pfelders bei einer Qualifikation für die Etappe qualifizieren mussten. Im Vorjahr waren die Tage bei der Rock-show immer sehr lang und die Nächte

eher kurz, deshalb kann ich mir vor-stellen, dass wir sehr müde in Südtirol ankommen werden. Trotzdem werden wir bei der Abschlussparty noch ein-mal richtig Gas geben. (lacht)Was steht denn sonst bei dir auf dem Programm?

Nach der Rockshow starte ich für sechs Wochen nach Kanada. Dort werde ich mit einer Freundin aus Deutschland klettern. Ich freue mich schon riesig darauf, denn es wird völ-lig anders sein, als bei uns. In Kanada klettert man nämlich auf Granit und nicht auf Dolomit. Und im Herbst werde ich dann wieder zu studieren beginnen und einen Master machen. 2011 findet in Arco die Kletter-WM statt. Die Generalprobe geht beim rockmaster Mitte Juli über die bühne. bist auch du mit von der Partie?

Nein, ich bin zu diesem Zeitpunkt schon in Kanada und kann deshalb nicht beim Rockmaster an den Start gehen. Dein Wettkampfschwerpunkt liegt so-wieso beim Eisklettern, oder?

Ganz genau. Im Herbst werde ich mich wieder auf die Wintersaison und das Eisklettern vorbereiten. Schließ-lich habe ich 2011 den Eiskletter-Welt-meistertitel zu verteidigen. Im Sommer macht mir einfach das alpine Klettern viel zu viel Spaß.

Es macht wahnsinnig viel spaß, jungen Kletterern Tipps zu

geben - und zu sehen, wie sie das Gelernte dann auch anwenden.

Angelika rainer

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EIN ANRUF BEI...

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AKTIV Ein anderes Wort für Koordination ist Bewegungsaufgabenlösung und dieses Wort bringt die Sache auf den Punkt. Unter Koordination versteht man die Fähigkeit und die daraus entwickelte Fertigkeit eine gestellte Bewegungsaufgabe so effizient wie möglich zu lösen. Die Koordination gehört damit zu den konditionellen Hauptkomponenten wie Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und beeinflusst diese leistungsbestimmend.

Koordination im Leistungssport

Die Wichtigkeit dieses leistungs-bestimmenden Faktors steht

außer Diskussion, doch leider wird die Koordination im Sportunterricht und auch auf Vereinsebene bei der Trai-ningsgestaltung sehr oft vernachläs-sigt. Es ist allgemein bekannt, dass die Schulung der koordinativen Fä-higkeiten im Kindes- und Jugend-alter besonders wichtig wäre, um

das Spektrum für die zukünftige Leistungsentwicklung zu öffnen und groß zu halten. In diesem Alter ist der Aufwand für das Erlernen von neuen Bewegungsabläufen und die Entwicklung von technisch-motori-schen Fähigkeiten besonders gering und zugleich sehr effizient.

Im Vereins- und Schulsport muss da-her dieser Leistungskomponente un-

TExT AnDI PunTEr

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AKTIV

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allgemeinen koordinativen Fähigkei-ten außer Acht gelassen wird. Sehr oft kommen diese Kinder im Anschluss-alter (die Zeit wo der Sprung an die Spitze geschafft werden muss, um im Profisport „überleben“ zu können) an

ihre Leistungsgrenzen, weil eben die Entwicklung der allgemeinen Koordi-nation im Kindes- und Jugendalter ge-fehlt hat.

Der Trainer hat in diesem Zusam-menhang eine große Verantwortung!

Die wichtigsten koordinativen Fähigkeiten im Überblick

gleichgewichtsfähigkeit

Die Fähigkeit den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten oder diesen bei Veränderungen so schnell als möglich wieder herzustellen.

Orientierungsfähigkeit

Es handelt sich dabei um die Fähigkeit sich in einem Raum oder defi-nierten Aktionsfeld so orientieren zu können, dass die dabei gestellte Aufgabe so schnell und effektiv wie möglich gelöst werden kann.

Rhythmisierungsfähigkeit

Die Fähigkeit den eigenen inneren Rhythmus für die effiziente Ausfüh-rung von einem Bewegungsablauf zu finden.

Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit wird definiert als die Fähigkeit auf einen oder mehrere Reize möglichst schnell und zielgerichtet zu reagieren.

Umstellungsfähigkeit

Die Fähigkeit auf Veränderungen situationsadäquat reagieren und somit Handlungen ersetzen zu können, um diese auf völlig andere Weise fort-zusetzen. Man braucht also ein entsprechendes Handlungsrepertoire.

Koppelungsfähigkeit

Die Fähigkeit Teilbewegungen so effizient wie möglich zu koppeln, dass sie als Gesamtbewegungsbild zielgerichtet und effizient ausgeführt werden kann (z.B. Zusammenspiel Oberkörper und Beinarbeit).

Differenzierungsfähigkeit

Differenzierungsfähigkeit ist ein ausgeprägtes Feingefühl für eine oder mehrere Bewegungen.

Antizipationsfähigkeit

Ist die Fähigkeit der Vorwegnahme bzw. der Voraussicht eines künftigen Bewegungsablaufes.

geschicklichkeit

Ist die Fähigkeit eine Bewegung ohne großen Aufwand und schnell aus-zuführen.

Viele der eben erwähnten koordinativen Fähigkeiten stehen unter- und miteinander in Zusammenhang. Die Bilder zeigen Bespiele von koordi-nativen Übungen bei denen diese Fähigkeiten im Rahmen von Komplex-übungen geschult werden.

bedingt mehr Bedeutung geschenkt werden und deshalb ist es besonders wichtig, dass im Schul- und Jugendsport auf entsprechend ausgebildete Trainer zurückgegriffen werden kann.

Wenn man in Südtirol einen Blick auf das Fußballtraining im Jugendbe-

reich wirft, oder auch die Trainings-gestaltung in der Leichtathletik be-obachtet, dann sieht man sehr oft, dass Monotonie und bereits zu sport-art- bzw. bewegungs-spezifische Er-fordernisse geschult werden und die Vielfältigkeit in der Entwicklung der

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AKTIV

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IMPRESSUM:

redaktion: Verdiplatz 43, I-39100 BozenTel. 0471 970512, www.sportmagazin.bz

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fotografen: Max Pattis, Matteo groppo, Christoph Blaas, Reinhold Eheim, Robert Perathoner, Dieter Runggaldier

Grafisches Konzept: Martin Kerschbaumer

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Abos: www.sportmagazin.bz/abo

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Das SportMagazin-Quiz1. Wo findet am kommenden

Wochenende die Mannschafts-EM der Leichtathleten statt?

A) Bern B) Berlin C) Bergen

2. Aus welcher Stadt im Trentino stammt FC-Südtirol-Torhüter Davide Zomer?

A) Cles B) Rovereto C) Trient

3. Mit welchem Verein hat der Bozner Paolo Orlandoni in der Saison 1998/99 den Aufstieg in die Serie A geschafft?

A) Fiorentina B) Reggina C) Triestina

4. Welcher Trainer führte Fußball-Klub SSV Naturns in der abgelaufenen Saison zum Meistertitel in der Landesliga?

A) Stefan Gasser B) Hugo Pomella C) Paul Pircher

5. Bei welchem Grand-Slam-Turnier wird der Kalterer Tennisprofi An-dreas Seppi ab dem 21. Juni aufschlagen?

A) French Open B) US Open C) Wimbledon

6. In welcher Sportart geht der Meraner Lukas Mayr an den Start?

A) Kanu B) Rafting C) Windsurfen

7. Für welchen Verein steht Thomas Ress im Finale um die italienische Basketball-Meisterschaft im Einsatz?

A) Armani Mailand B) Montepaschi Siena C) Juve Caserta

Für jede richtige Antwort gibt es zwei Punkte.

Punkte Du bist ein…14 Sport-Brockhaus 12 Experte8-10 ganz Guter4-6 blutiger Anfänger0-2 Sportmuffel

Auflösung: Frage 1: Antwort C. Christian Obrist und Co. werden im norwegischen Bergen die Team-Europameisterschaft der Leichtathleten austragen.Frage 2: Antwort B. Davide Zomers Geburts- und Wohnort ist Rovereto, die zweitgrößte Stadt im Trentino.Frage 3: Antwort B. Der gebürtige Bozner Torhüter Paolo Orlandoni hat mit Reggina, der Elf aus der kalabrischen Hauptstadt Reggio Calabria, den Sprung ins italienische Fußball-Oberhaus geschafft.Frage 4: Antwort C. Die Burggräfler Trainerlegende Paul Pircher steht bei Oberliga-Aufsteiger Naturns an der Seitenlinie.Frage5: Antwort C. In Wimbledon steigt vom 21. Juni bis 4. Juli das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt. Andreas Seppi muss sich allerdings erst über die Qualifikation einen Startplatz im Hauptfeld erkämpfen.Frage 6: Antwort A. Der 21-jährige Lukas Mayr ist zur Zeit Südtirols erfolgreichster Wildwasserkanute.Frage 7: Antwort B. Thomas Ress aus Buchholz bei Salurn kämpft mit dem Serienmeister Montepaschi Siena um die Titelverteidigung in der höchsten Basketballliga Italiens.

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SCHLUSS MIT...

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