27
NR. 11 22. APRIL 2010 by Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – DL 353/2003 (conv. in L..27/02/04 n..46 ) art. 1, comma 1 CNS Bolzano n 8/2009 € 0,50 ab sofort JEDE WOCHE Oberliga: Der Abstiegskampf spitzt sich zu EISHOCKEY Das Zeugnis für die Südtiroler Teams TENNIS Karin Knapp denkt nicht ans Aufhören FUSSBALL Der FC Südtirol will auch Spezia knacken AKTIV Inlineskaten

Sportmagazin 2010-11

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Sportmagazin 2010-11

Citation preview

Page 1: Sportmagazin 2010-11

NR. 11 22. April 2010

by

Post

e It

alia

ne S

pA –

Spe

dizi

one

in A

bbon

amen

to P

osta

le –

DL

353/

2003

(co

nv. i

n L.

.27/

02/0

4 n.

.46

) ar

t. 1

, com

ma

1 C

NS

Bol

zano

n 8

/200

9€

0,50

ab sofort

ab sofort

NEUjede Woche

JAHRESABO

JEDE WOCHE

Oberliga:Der Abstiegskampf spitzt sich zu

EisHockEyDas Zeugnis für die

Südtiroler Teams

TENNisKarin Knapp denkt nicht

ans Aufhören

FUssBAllDer FC Südtirol will auch

Spezia knacken

AkTiVInlineskaten

Page 2: Sportmagazin 2010-11

10

Page 3: Sportmagazin 2010-11

Operettenpublikum werden wir Südtiroler oft genannt. Leiden-schafts- und teilnahmslos,

schnell der Kritik verfallen, sollen wir angeblich sein. Und ohnehin nur vor Ort, also im Stadion oder am Pisten-rand, wenn wirklich ganz großer Sport geboten wird. Dass dem nicht so ist, haben am vergangenen Samstag die Zuschauer des Handballderbys Brixen gegen Bozen bewiesen. Die Stimmung unter den knapp 1500 Fans war grandios. Von der ersten bis zur letzten Minute feuerten hier die Grün-Weißen, dort die Weiß-Roten ihr Team an. Mit einer Intensität – ich weiß nicht, ob die Schlachtenbummler auf den Rängen mehr geschwitzt haben, als die Spieler auf dem Feld. Und trotzdem war alles friedlich und fair. Gerade deshalb ziehe ich vor beiden Fanlagern den Hut und hoffe, dass es auch beim entscheidenden Spiel an diesem Samstag ähnlich stimmungsvoll zugehen wird. Möge am Ende das bessere Team das Endspiel erreichen.

„Am Ende der Straße steht ein Haus am See“ trällert es aus der SportMaga-zin-Redaktion

Ihr Hannes Krö[email protected]

19 TENNis Karin Knapp auf dem Weg zurück

21 cUrliNG Curling und Eisstockschießen

im Vergleich

22 HANDBAll Die Entscheidungen stehen bevor

ENDSPURT23 EIN ANRUF BEI

24 AKTIV

26 räTsEl

WARM UP4 Bild der Woche

6 Telegramm

SPORTS10 FUssBAll Der Oberliga-Abstiegskampf

spitzt sich zu

13 Der Ligenrundblick

14 FC Südtirol vor Top-Spiel gegen Spezia

16 EisHockEy Serie A1: Nach der Saison

ist vor der Saison

18 Sterzing plant für die erste Liga

Liebe Sportfreunde,

10

18

19

24

SportMagazin 11 - 2010.indd 3

EDITORIAL

Page 4: Sportmagazin 2010-11

Eine GedenkminuteNicht nur in Südtirol, auch außerhalb unserer Landesgrenzen, wurde bei Sportveranstaltungen in ganz Italien eine Gedenkminute für die Opfer des Zugunglücks im Vinschgau abgehalten. Im Bild die Spieler des FC Südtirol beim Auswärtsspiel in San Giusto Canavese.

Foto: Il Canavese Sport

Page 5: Sportmagazin 2010-11

SportMagazin 11 - 2010.indd 5

BILD DER WOChE

Page 6: Sportmagazin 2010-11

Schwazer weiter im Aufwind

lEicHTATHlETik In seinem fünften Saisonwettkampf fei-erte Alex Schwazer am vergangenen Sonntag seinen fünften Sieg. Der Olympiasieger über 50 km Gehen ließ seiner Konkurrenz auf der 10 km langen Strecke in Villar Dora bei Turin keine Chance. Mit einer Zeit von exakt 40 Minuten verwies er den 20-km-Olympiasieger von Athen Ivano Brugnetti auf den zweiten Platz. Schwazer wird seine Vorbereitung auf den Weltcup Mitte Mai in Mexiko nun im Schnalstal fortsetzen.

Eishockey-Leckerbissen in der Eiswelle

EisHockEy Obwohl die heimischen Meisterschaften mit dem Titelgewinn von Asiago zu Ende gegangen sind, können sich die Südtiroler Eishockeyfans auf ein weiteres Highlight freuen: Am Samstag, 24. April trifft die italieni-sche Nationalmannschaft in der Bozner Eiswelle auf die russische Auswahl. Im Aufgebot des viermaligen Welt-meisters stehen mit Anton Khudobin (Minnesota Wild), Artem Anisimov (New York Rangers) und Evgeny Ar-tyukhin (Atlanta Trashers) drei NHL-Spieler. Der Puck-einwurf erfolgt um 19.30 Uhr. Sollten die Russen aufgrund des eingeschränkten Flugbetriebes nicht nach Südtirol kommen, trifft Italien auf Frankreich. Am 1. und 2. Mai bestreiten die

„Azzurri“ gegen Kasachstan zwei weitere WM-Vorbereitungs-spiele in Bozen.

Achtungserfolg für

Rudi BrunnerlEicHTATHlETik Einen überraschenden Sieg fei-erte der Meraner Rudi Brunner beim Halbmara-thon in Wien. Die 21 km spulte er in einer Zeit von 1:09.14 Stunden ab und erarbeitete sich bis zum Zieleinlauf einen Vorsprung von 29 Se-kunden auf den zweitplatzierten Karl Aumayer aus Österreich. Mit Gunnar Leitner (8.) und Alex Rabensteiner (15.) konnten sich zwei weitere Süd-tiroler unter den Top-Läufern im Halbmarathon platzieren.

6 SportMagazin 11 - 2010.indd

TELEGRAmm

Page 7: Sportmagazin 2010-11

Dorflauf-Saison hat begonnen

lEicHTATHlETik Beim Auftakt der VSS-Stadt- und Dorfläufe in Terlan unterstrich Daniel Hofer seinen blendenden Formstatus. Der frischgebackene Duathlon-Italienmeister konnte die Konkurrenz auf der 5,3 km langen Strecke abhängen und erreichte mit einer Zeit von 16,09 Minuten als erster von 350 Teilnehmern das Ziel. Rang zwei ging an Hannes Rungger. Das Frauenrennen über 3,3 km entschied Elisabeth Trenker für sich und verwies Petra Pichler und Barbara Egger auf Platz zwei und drei.

Eishockey-Leckerbissen in der Eiswelle

EisHockEy Obwohl die heimischen Meisterschaften mit dem Titelgewinn von Asiago zu Ende gegangen sind, können sich die Südtiroler Eishockeyfans auf ein weiteres Highlight freuen: Am Samstag, 24. April trifft die italieni-sche Nationalmannschaft in der Bozner Eiswelle auf die russische Auswahl. Im Aufgebot des viermaligen Welt-meisters stehen mit Anton Khudobin (Minnesota Wild), Artem Anisimov (New York Rangers) und Evgeny Ar-tyukhin (Atlanta Trashers) drei NHL-Spieler. Der Puck-einwurf erfolgt um 19.30 Uhr. Sollten die Russen aufgrund des eingeschränkten Flugbetriebes nicht nach Südtirol kommen, trifft Italien auf Frankreich. Am 1. und 2. Mai bestreiten die

„Azzurri“ gegen Kasachstan zwei weitere WM-Vorbereitungs-spiele in Bozen.

28,61 Sekunden benötigte Nachwuchs-schwimmerin Arianna Letrari für die 50 m Delfin und stellte somit bei der Hallen-Italienmeisterschaft in Ric-cione einen neuen Junioren-Landes-rekord auf. Die Zeit reichte für den vierten Endrang.

302

Minuten wartet der FC Sarntal in der 1. Amateurliga bereits auf einen Torerfolg. Den letzten Treffer erzielte Michael Groß am 28. März beim 2:2-Remis gegen den SC Passeier.

Neumarkt droht der Abstieg

FUssBAll Beim Landesligisten Neumarkt können all-mählich die Planungen für die 1. Amateurliga beginnen. Die Unterlandler konnten lediglich eines der letzten 15 Meisterschaftsspiele für sich entscheiden und verloren am vergangenen Spieltag das Sechs-Punkte-Duell gegen den Tabellen-14. Latzfons Verdings klar mit 3:0. Nur mehr ein Fußballwunder kann den abgeschlagenen Ta-bellenletzten vor dem Abstieg retten.

SportMagazin 11 - 2010.indd 7

TELEGRAmm

Page 8: Sportmagazin 2010-11

EiskUNsTlAUF Ein Wellental waren Carolina Kostners Leistungen in diesem Winter. Nach dem tri-umphalen Gewinn der Europameisterschaft folgte der tiefe Fall bei den Olympischen Spielen in Van-couver. Doch charakterstark wie die Grödnerin nun einmal ist, fand sie wieder zu ihrer bewährten

Form zurück und zauberte bei der WM in Turin eine faszinierende Darbietung aufs Eis, die ihr Platz sechs bescherte (punktemäßig nur minimal hinter einem Medaillenplatz) und das Publikum zu stehenden Ovationen bewog. Dies alles war für die Gemeindeverwaltung von St. Ulrich Grund genug, Carolina in ihrem Heimatort in schlichter Form, aber umso herzlicher zu empfangen. Bei einem sensationell schmack-haften Essen im „Grones“ gab es allerlei Darbietungen für Carolina, ihren Freund Alex Schwazer und die gesamte Familie Kostner. Ein Wellness-Wochenende in der Toskana für zwei Personen war das pas-sende Geschenk der Gemeindeverwalter an Carolina.

Heel wechselt zu Head

ski AlpiN Mit neuem Material wird Werner Heel in die Skisaison 2010-2011 starten. Nach sechs durchaus erfolgreichen Jahren mit der franzö-sischen Skifirma Rossignol, wird er künftig mit Head an den Start gehen. Der Vertrag wurde vor kurzem mit dem sportlichen Leiter von Head, Rainer Salzgeber, unterzeichnet.

Feier für Carolina!

Lukas Mayr gewinnt in Rom

kANU Slalomkanute Lukas Mayr konnte am vergangenen Wochenende in der Nähe von Rom zwei Slalom-Rennen im Kajak-Einer der Männer für sich ent-scheiden. Auch der Teamkollege des 21-jährigen Meraners, Matthias Weger, setzte sich in der U14-Kategorie im Kajak-Einer durch.

8 SportMagazin 11 - 2010.indd

TELEGRAmm

Page 9: Sportmagazin 2010-11

Ötzi-Alpin-Marathon voraussichtlich am 2.Mai

ExTrEmsporT Nach der wetterbedingten Absage am vergangenen Sonntag wird der Ötzi-Alpin-Mara-thon voraussichtlich am 2. Mai nachgeholt. „Derzeit müssen noch einige Details mit der Quästur geklärt werden. Dabei geht es vor allem um die Straßen-sperren zwischen Schnals und Naturns“, sagt OK-Prä-sident Peter Rainer. „Auch die rund 250 freiwilligen Helfer haben bereits zugesichert, die Veranstaltung in zwei Wochen wieder tatkräftig zu unterstützen“, so der Präsident. Der Ötzi-Alpin-Marathon über 42,2 Kilometer und 3242 Höhenmeter von Naturns bis auf den Schnalstaler Gletscher musste am Sonntag aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Schnee-fall, Regen, Windböen und tiefe Temperaturen (-7 Grad Celsius) hätten für unvorhergesehene Probleme sorgen können, da die Teilnehmer auf Schönwetter eingestellt waren und deshalb nicht die richtige Aus-rüstung mit sich führten.

1Sieg fehlt Handballerin Sandra Federspieler und Salerno noch zum Einzug

ins Finale des Meisterschafts-Play-Offs. Am vergangenen Samstag gelang vor heimischer Kulisse ein deutlicher Erfolg gegen Vigasio. Beim Rückspiel am kommenden Samstag möchte man den ersten Matchball nutzen und den Finaleinzug feiern.

938

Kilometer legten die Basket-ballerinnen vom BC Bozen mit Bus und Fähre zurück, um zum Play-Off-Rückspiel nach Alg-hero zu fahren. Wegen des Vul-kanausbruchs in Island hatten die Boznerinnen nicht nach Sardinien fliegen können.

DER PREIS EINES

GUTEN GESCHÄFTS!

werden die Geschäfte jeden Mittwoch AM KIOSK gemacht!MitWWW.BAZAR.IT

BOZEN Bari-Str. 15 Tel. 0471.930643

SportMagazin 11 - 2010.indd 9

TELEGRAmm

Page 10: Sportmagazin 2010-11

27 Spieltage ist die laufende Oberliga-Saison alt. Mit Trient,

das derzeit 61 Zähler auf seinem Konto hat, steht der Meister und Aufsteiger in die Serie D so gut wie fest. Denn Ver-folger Fersina weist schon einen Rück-stand von sechs Punkten auf den Spit-zenreiter auf. Spannend verspricht es hingegen am Tabellenende zu werden, denn drei Runden vor Schluss kämpfen fünf Teams um das Oberliga-Ticket in der nächsten Saison – drei von ihnen werden am 9. Mai den Gang in die Lan-desliga antreten müssen. Und darunter könnten unter Umständen sogar drei Südtiroler Teams sein, nämlich Meran, Bozen 96 und der FC St. Pauls.

Derzeit die schlechtesten Karten auf den Klassenerhalt hat Tabellenschluss-licht Meran. Die Passerstädter haben

21 Punkte auf dem Konto, der Rück-stand auf das rettende Ufer beträgt fünf Punkte. Bei der 0:2-Heimnieder-lage gegen Salurn wirkten die Meraner ideen-, saft- und kraftlos, fast so, als hätten sich die Kicker aus der Passer-stadt schon mit dem Gang in die siebte Liga abgefunden. Trotzdem hat Trainer Rolando Nicolini sein Team noch nicht aufgegeben. „Die Situation wird immer brenzliger, doch solange wir nicht ma-thematisch abgestiegen sind, glaube

ich an den Klassenerhalt. In den ver-gangenen Spielen, ausgenommen die 0:6-Klatsche in Trient, hat uns lediglich der Torerfolg gefehlt. Wenn wir im Ab-schluss konkreter werden können wir die Liga halten“, lauten die Durchhalte-parolen des Mannes an der Seitenlinie.

Das Restprogramm ist für die Me-raner alles andere als einfach, denn mit Ahrntal, Obermais und Alense ste-hen die Gegner in den verbleibenden drei Partien allesamt in der oberen Ta-

TExT AlExANDEr FoppA/HANNEs kröss

FOTOS DiETEr rUNGGAlDiEr

Der Abstiegskampf spitzt sich zuFUssBAll In den kommenden drei Oberliga-Partien wird die Fußball-Landkarte für die Saison 2010/11 definiert. Fünf mannschaften kämpfen noch verbissen um den Klassenerhalt, davon stammen mit meran, Bozen 96 und St. Pauls drei Teams aus Südtirol.

28. Spieltag 29. Spieltag 30. SpieltagRotaliana Alense (H) Vallagarina (H) Fersina (A)St. Pauls Brixen (H) Eppan (H) Trient (A)Bozen 96 Vallagarina (A) Fersina (H) Eppan (A)Vallagarina Bozen 96 (H) Rotaliana (A) St. Georgen (H)Meran Ahrntal (A) Obermais (H) Alense (A)

10 SportMagazin 11 - 2010.indd

FUSSBALL

Page 11: Sportmagazin 2010-11

bellenhälfte. Vor allem vom Lo-kalrivalen Obermais darf sich Meran keine Geschenke er-warten. „Ein Sieg gegen Ober-mais am vorletzten Spieltag wäre von doppelter Bedeutung, da wir drei Punkte gegen den Abstieg sam-meln könnten und mit dem Gewinn des Lokal-Derbys für einen der weni-gen Glanzpunkte in dieser Saison sor-gen würden“, fährt Nicolini fort.

Murano ist optimistisch

Ein Optimist wie er im Buche steht ist auch Bozens Präsident Franco Mu-rano. „Es bleiben noch drei Spiele, um uns aus dieser Situation zu befreien. Eine entscheidende Rolle hat dabei die

kommende Begegnung gegen Vallaga-rina an diesem Sonntag. Wir müssen unbedingt an St. Pauls dran bleiben und benötigen deshalb drei Punkte. Leider bin ich kein Magier und kann nichts voraussehen, doch ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Zumal unsere Mann-schaft in den letzten Spielen Charak-terstärke bewiesen hat und jetzt im Saisonfinale noch einmal richtig Fahrt aufgenommen hat“, sagt der Vorstand der Weiß-Roten. Sieben Spiele haben die Bozner zuletzt nicht mehr verlo-ren. Es scheint, als würden die Talfer-städter doch noch rechtzeitig aus ih-rem Dornröschenschlaf erwacht zu

sein. Nach dem Spiel gegen den direk-ten Abstiegskandidaten Vallagarina, bekommt es Bozen eine Woche später zu Hause mit Fersina zu tun, bevor die Weiß-Roten zum Abschluss der Saison nach Eppan müssen.

Eppan als Zünglein an der Waage

Die Eppaner, als Tabellenneunter, könnten sich in diesem Abstiegsren-nen als das Zünglein an der Waage erweisen. Denn eine Woche vor dem Spiel gegen Bozen trifft der Überet-scher Verein im Derby auf die blau-

Die Fußballklubs aus Bozen und meran

stehen in der Oberliga mit dem Rücken

zur Wand

SportMagazin 11 - 2010.indd 11

FUSSBALL

Page 12: Sportmagazin 2010-11

weißen Nachbarn aus St. Pauls. Der-zeit liegt St. Pauls mit 26 Punkten und zwei Zählern Vorsprung auf dem ret-tenden 13. Tabellenplatz. Dement-sprechend optimistisch ist Trainer Hugo Pomella, auch wenn er weiß, dass ihn drei harte Endspiele erwar-ten werden: „Mit Brixen empfangen wir am kommenden Spieltag eine sehr starke Mannschaft, die uns sicherlich keine Geschenke machen wird. Un-sere Mannschaft gibt in jedem Spiel 110% und möchte die Tabellenposi-

tion unbedingt verteidigen. Wir wur-den bereits vor der Saison als Ab-stiegskandidat gehandelt und standen in dieser Spielzeit schon häufig mit dem Rücken zur Wand, doch bisher konnten wir immer den Kopf aus der Schlinge ziehen. Ich hoffe, das wird auch am Ende der Saison so sein“, sagt der Paulsner Fußball-Lehrer.

Rotaliana und Vallagarina sind die beiden Trentiner Vereine, die gegen die drei Südtiroler Klubs um den Klas-senerhalt kämpfen. Rotaliana spielt

ausnahmslos gegen Trentiner Klubs, was sich nicht unbedingt als Nachteil herausstel-len muss, während Val-lagarina vor allem im direkten Duell mit Bo-zen 96 gefordert sein wird. Zum Abschluss der Saison gibt es noch ein Heimspiel gegen St. Georgen.

Welche drei der fünf Teams schlussendlich den Kopf nicht rechtzei-tig aus der Schlinge zie-

hen werden und somit den Gang in die Landesliga antreten müssen – die Fußballfans hierzulande und südlich von Salurn werden es spätestens am 9. Mai wissen.

Im Abstiegskampf hat derzeit St. Pauls die

Nase auf Bozen vorn

Die verbleibenden dreiOberliga-Runden versprechenSpannung pur

Rotaliana hat auf dem Papier ein einfaches Restprogramm, da die Trentiner ausschließlich auf Mann-schaften aus der eigenen Provinz treffen. Ebenfalls zwei Heimspiele stehen St. Pauls bevor, das sich von Brixen, Lokalrivale Eppan und Spit-zenreiter Trient aber keine Geschenke erwarten kann. Für Bozen 96 und Vallagarina stehen am Sonntag im di-rekten Duell drei wichtige Zähler auf dem Spiel. Die schlechtesten Karten im Abstiegskampf besitzt Schluss-licht Meran, das in den Spielen gegen Ahrntal, Obermais und Alense förm-lich zum Siegen verdammt ist.

12 SportMagazin 11 - 2010.indd

FUSSBALL

Page 13: Sportmagazin 2010-11

andere als eine leichte Aufgabe. Drei Punkte fix eingeplant dürfte Verfol-ger Passeier haben, der beim Schluss-licht Kastelbell Tschars antreten muss. Doch unterschätzen dürfen Robert Kofler & Co. die Truppe aus dem Vin-schgau trotzdem nicht, denn auch wenn sie als Absteiger so gut wie fest-steht, könnte sie die eine oder andere Mannschaft trotzdem noch ärgern.

Gruppe B

In der Gruppe B steht das Keller-derby zwischen Taisten Welsberg und Taufers im Fokus, das an Dra-matik kaum zu überbieten sein wird. Für beide Teams steht die Zukunft in der ersten Amateurliga auf dem Spiel. Während sich Taisten mit einem Sieg an das rettende Ufer herantasten könnte, würde Taufers mit einer Nie-derlage wohl endgültig den Anschluss

Zehn Siege feierte Plose in den vergangenen zehn Spielen und

ist damit auf der Jagd nach dem Re-kord des FC Südtirol, der in der Lan-desliga 13 Siege en suite schaffte. Am Sonntag muss die Regele-Truppe zum Tabellenachten Neugries, der am ver-gangenen Wochenende drei Punkte in Laas holte und deshalb im Bozner Pfarrhof ebenfalls mit viel Selbstver-trauen auflaufen wird. Mittlerweile ist der Rückstand von Plose auf Tabellen-führer Naturns auf sechs Punkte ge-schrumpft und noch stehen sieben Spiele aus. Wenn das so weitergeht…

1. Amateurliga, Gruppe A

Auf die Siegerstraße zurückkehren möchte Weinstraße Süd nach dem 3:3-Unentschieden gegen Terlan. Am Sonntag treffen die Unterlandler zu Hause auf Frangart – allerdings alles

Der Ligen-RundblickFUssBAll Woche für Woche jagen Südtirols Amateurfußballer auf unseren Plätzen dem runden Leder nach. An diesem Wochenende steht die Landesliga im mittelpunkt, wo Plose den elften Sieg in Folge schaffen will. mit Neugries haben die Eisacktaler allerdings alles andere als einen leichten Gegner.

verlieren und als Absteiger so gut wie feststehen. Taufers könnte mit einem Sieg mit Taisten gleichziehen. Am we-nigsten helfen würde beiden Pusterer Mannschaften ein Unentschieden.

TExT HANNEs kröss FOTO DiETEr rUNGGAlDiEr

Oberliga Fersina – EppanVallagarina – Bozen 96St. Pauls – BrixenAhrntal – MeranSalurn – MoriAlense – RotalianaTrient – RoveretoObermais – St. Georgen

LandesligaVirtus DB – Bozner FCSt. Martin – LaasNaturns – Latzfons VerdingsStegen – NatzNeugries – PloseNeumarkt – SchennaLana – TraminMilland – Vahrn

1. AmateurligaGruppe AWeinstraße Süd – FrangartNals – GargazonKaltern – LatschBozner Boden – MalsSchluderns – SarntheinRiffian Kuens – TerlanKastelbell Tschars – SC Passeier

Gruppe B:Terenten – AlbeinsVintl – FreienfeldRodeneck – Rasen/AntholzPichl Gsies – ReischachMühlbach Vals – RittenTaisten Welsberg – TaufersBruneck – Teis Villnöß

Die Spiele vom Wochenende

SportMagazin 11 - 2010.indd 13

FUSSBALL

Page 14: Sportmagazin 2010-11

Konträrer könnten die Vereins-philosophien kaum sein: Auf der

einen Seite der FC Südtirol, dessen Ge-schichte lediglich 15 Jahre zurück reicht. Ein Klub, den seit jeher pünkt-liche Gehaltszahlungen, ein ruhiges Vereinsumfeld und sorgfältige Jugend-arbeit auszeichnen. Die sportlichen Er-folge blieben in den vergangenen Jahren allerdings aus. Auf der anderen Seite steht dem FCS am Sonntag mit Spezia ein über hundert Jahre alter Verein gegenüber, den genau diese Er-folge in den Ruin getrieben haben. An-gestachelt durch die hohen Erwar-tungen der Anhängerschaft und die persönlichen Interessen des Präsidiums wurde viel Geld in eine Mannschaft in-vestiert, die nach dem Aufstieg in die Serie B eine Größe im italienischen Fußball werden sollte. Was folgte war ein Insolvenzantrag und der Absturz in die Serie D. Seitdem Spezia im Sommer 2009 per „ripescaggio“ in die 2. Divi-sion gehievt wurde, wird wieder eifrig an der Rückkehr zu alten, glorreichen Zeiten gearbeitet.

Grundverschiedene Vereinsphilosophien

Für Dietmar Pfeifer, Geschäftsführer des FC Südtirol, ist ein Vergleich der beiden Vereinsstrukturen nicht mög-lich: „Wir sprechen hier von zwei to-tal verschiedenen Klubs. Spezia erzielt enorm hohe Zuschauereinnahmen

und wird vom Präsiden-ten finanziell tatkräftig un-terstützt. Der FC Südtirol hingegen ähnelt einer Un-ternehmensstruktur, des-sen Ziel jenes der Wirt-schaftlichkeit ist. Zudem zählen wir in der Lega Pro zu jenen Vereinen mit der größten Sponsorenanzahl.“

Während der FC Südtirol den Auf-stieg als langfristiges Ziel erklärt hat und versucht die sportlichen Erwar-tungen zu bremsen, legt man bei Spe-zia die Fakten auf den Tisch: Alles an-dere als der Sprung in die 1. Division wäre eine große Enttäuschung. Dem-entsprechend hoch sind auch die Er-wartungen unter den Fans in der li-gurischen Hafenstadt. Nach dem überraschenden Verlust der Tabellen-spitze gaben diese ihren Unmut den Spielern unmissverständlich zu verste-hen. FC Südtirol-Trainer Alfredo Sebas-tiani sieht die hohe Erwartungshaltung bei Spezia als Chance für die Weiß-Ro-ten: „Der Druck liegt bei Spezia, denn wir haben eine bessere Ausgangslage und können befreit ins Spiel gehen.“

FC Südtirol kann sich Play-Off-Platz sichern

Mit einem Heimsieg gegen Spezia kann der FC Südtirol nicht mehr von den ersten fünf Plätzen verdrängt wer-den und hätte somit bereits die Teil-

FUssBAll Es wird zweifellos der bisherige Saisonhöhepunkt: Wenn der FC Südtirol am Sonntag Aufstiegskonkurrent Spezia im Drusus-Stadion empfängt, treffen zwei Fußballwelten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch stehen beide Vereine kurz vor dem Erreichen des gemeinsamen Ziels: Der Aufstieg in die 1. Division.

Der FCS hat es selbst in der Hand

TExT AlExANDEr FoppA

FOTOS mAx pATTis

Alessandro Campo wird nach einer Rotsperre wieder topmotiviert auflaufen

14 SportMagazin 11 - 2010.indd

FUSSBALL

Page 15: Sportmagazin 2010-11

nahme an den Play Offs sicher. „Es liegt nun in unserer Hand, das Erreichen der Aufstiegsrunde frühzeitig zu sichern. Gegen Spezia erwartet uns allerdings ein hartes Stück Arbeit“, so Abwehr-spieler Hannes Kiem, der gemeinsam mit Pietro Cascone versuchen wird, die Spezia-Angreifer in den Griff zu kommen. Zu Gute kommt ihnen dabei, dass mit Nunzio Lazzaro der führende der Torschützenliste wegen einer Rü-ckenverletzung ausfallen wird. Der 29-jährige Angreifer hat im Hinspiel

den 1:0-Siegtreffer für die Schwarz-Weißen erzielt. Spezia-Trainer Ful-vio D´Adderio bemängelt zudem das Fehlen von Kapitän und Abwehrchef Emiliano Milone: „Es ist einfach ein verhexter Moment. Aufgrund der zahl-reichen Ausfälle sind mir die Hände gebunden. Ich bleibe aber optimis-tisch und rechne mit einer starken Vor-stellung meiner Spieler.“ Mit Matteo Beretta und dem talentierten Alessan-dro Cesarini verfügt Spezia aber über weitere pfeilschnelle Angreifer, die

das aggressive Konterspiel von Trainer D’Adderio perfekt umsetzen können. Der ehemalige Serie-B-Klub hat am vergangenen Spieltag vor heimischem Publikum gegen Crociati Noceto mit 1:0 gewonnen und gleichzeitig eine Negativ-Serie von drei sieglosen Spie-len beendet. Mit dem selben Ender-gebnis hat der FC Südtirol am Sonntag Canavese bezwungen und sich somit vor dem Spiel gegen Spezia selbst in die Favoritenrolle gedrängt – ob es den Beteiligten recht ist oder nicht.

Die Vereine im direkten Vergleich

SPEZIAGründungsjahr: 1906Erfolge: Gewinn der nationalen Fußballmeisterschaft 1944. Aufgrund der Umstände im zweiten Weltkrieg wurde dieser Erfolg erst 2001 offiziell als Ehrentitel anerkannt.Aufstieg in die Serie B im Jahr 2006. In jener Saison folgten historische Auswärtssiege bei Juventus Turin und dem FC Genoa.Heimstätte: Alberto-Picco-Stadion in La Spezia mit einem Fassungsvermögen von 10.000 ZuschauernZuschauerdurchschnitt: 2.270Abonnements: 1.300Zuschauereinnahmen diese Saison: 355.000 € (Abo+Tageskarten)Anzahl der Sponsoren: 40Sponsoreneinnahmen: 223.000 €Jahresbudget: geschätzte 2.000.000 €

FC SÜDTIROLGründungsjahr: 1995Erfolge: Meister in der Serie D und erstmaliger Aufstieg in die Serie C2 im Jahr 2000. Zwischen 2002 und 2004 erreichte der FC Südtirol drei Mal in Serie die Play Offs und scheiterte jeweils hauchdünn am Aufstieg in die Serie C1.Heimstätte: Drusus-Stadion in Bozen mit einem Fassungsvermögen von 3.000 ZuschauernZuschauerdurchschnitt: 760Abonnements: 400Zuschauereinnahmen diese Saison: 80.000 € (Abo+Tageskarten)Anzahl der Sponsoren: 140Sponsoreneinnahmen: 1.350.000 €Jahresbudget: 2.200.000 €

Auf ihre Tore kommt es an: Tonino Sorrentino (links) und matta marchi

SportMagazin 11 - 2010.indd 15

FUSSBALL

Page 16: Sportmagazin 2010-11

Ritten Sport: Note 9

Nur Asiago machte den „Rittner Buam“ auf dem Weg zur perfekten Saison einen Strich durch die Rech-nung. Trotzdem kann die Mannschaft von Präsident Thomas Rottensteiner nach dem Gewinn des Supercups und des Pokalsiegs eine tolle Saison feiern. Über den vermeintlichen und wohl mi-tentscheidenden Fehler, das Finale in der Eiswelle von Bozen auszutragen, kann gestritten werden. Aber danach ist man immer gescheiter und die Ver-antwortlichen werden sicher ihre fi-nanziellen und sportlichen Lehren für die Zukunft daraus gezogen haben. Zudem haderten die Rittner im Finale auch mit dem Schicksal, Verletzungen wichtiger Leistungsträger schwächten sie beachtlich. Jedenfalls ist mit den Rittnern auch nächste Saison stark zu rechnen: Der Hauptsponsor Renault Trucks hat den Vertrag verlängert, Dan

Tudin wird auch im nächsten Jahr ein „Rittner Bua“ bleiben und die Einhei-mischen gehören mit zum Besten der Liga. Im Angriff brauchen die Rittner nicht viel zu ändern, in der Defen-sive wird sich der Pokalsieger mit dem einen oder anderen eisläuferisch starken Spieler verstärken müssen. Jan Horacek unterliefen in den ent-scheidenden Phasen der Saison ekla-tante Fehler. Torhüter Frederic Cloutier hat heuer gezeigt, dass er auch in den entscheidenden Momenten auf der Höhe ist. Das Problemkind beim Vize-meister ist dagegen Trainer Ron Ivany. Mit seinem teilweise unmöglichen Ver-halten gegen die Schiedsrichter, verun-sicherte er die ganze Mannschaft und schadete dem ganzen Umfeld. Hier muss die Chefetage des Verein unbe-dingt eine Lösung finden. Mit Adolf Insam scheint ein Nachfolger schon

gefunden zu sein – zumindest wird er von Insidern heiß gehandelt.

HC Pustertal: Note 7-8

Die „Wölfe“ waren über lange Zeit die Übermannschaft und hatten ebenso wie die Rittner Pech mit Verletzun-gen in der heißen Phase des Play Offs. Trotzdem ist die Saison der Pusterer po-

Nach der Saison ist vor der SaisonEisHockEy Die Eishockeysaison der Serie A1 ist vergangenen Donnerstag mit dem verdienten Sieg vom hC Asiago zu Ende gegangen. Eine Saison mit vielen höhen und Tiefen für die drei Südtroler Klubs Ritten Sport, hC Pustertal und hC Bozen. Das südtiroler sportmagazin zieht Bilanz und wirft gleichzeitig den Blick nach vorne. Denn wie heißt es so schön: Nach der Saison ist vor der Saison.

TExT ANToN HöllEr

FOTOS mAx pATTis

16 SportMagazin 11 - 2010.indd

EIShOCKEy

Page 17: Sportmagazin 2010-11

sitiv zu bewerten, die besten Fans der Liga sahen tolle und begeisternde Spiel ihres Teams. Jedes Heimspiel war ein Eis-hockeyfest und Spieler wie Rob Sirianni und Rem Murray lie-ßen das Herz eines jeden Eishockeyfans höher schlagen. Das Highlight war der Sieg des HCP im Pokalhalbfinale gegen Bozen. Die Pusterer verwandeltem die Eiswelle in einen He-xenkessel. Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen be-reits. Trainer Stefan Mair steht bei den Fans in der Kritik, die Vereinsführung will den eishockeyverrückten Coach aber un-bedingt halten. Trainernamen wie jener von Paul Adey oder Adolf Insam machen in der östlichen Hälfte des Landes die Runde. Die wichtigste Personalie bei Fans und Klubführung ist aber die von „Eishockeygott“ Rem Murray. Den ehemali-gen NHL-Haudegen zieht es aus familiären Gründen wieder nach Innsbruck. Der Verein wird aber alles versuchen, um den Spieler zum Bleiben zu bewegen. Die Fans wollen für Murray sogar ein Spendenkonto aufmachen, um ihn in Brun-eck halten zu können. Die Karriere beenden werden wohl Jan Vodrazka und Mark Tuomainen. Nicht zu halten wird hingegen Matt Kelly sein, der Kanadier hat einige hochkarä-tige Angebote vorliegen. Der Vertrag von Goalie Jeff Jakaitis wird hingegen verlängert werden.

HC Bozen: Note 5

Bei den „Füchsen“ wird wohl kein Stein auf dem Ande-ren bleiben. Das Team von Präsident Dieter Knoll hat kein einziges Saisonziel erreicht. Supercup, Continental Cup, Po-kal und Meisterschaft gingen an die Gegner. Die Entlassung von Trainer Jamie Bartmann brachte nicht den erhofften Umschwung, diesmal schaffte Jari Helle die Wende nicht. Vor allem weil die hochbezahlten Ausländer enttäuschten: Kenny Corupe beendete die Saison mit 0 Play-off Toren, Tor-hüter Pasi Häkkinen war ein Schatten der Vorsaison, Fraiser Clair wirkte zeitweise saft-und kraflos, Juha Riihijärvi trat selten in Erscheinung, Martin Wilde war zuletzt nur mehr Zuschauer und Ray DiLauro war ein steter Unsicherheits-faktor. Einzig Ryan Jardine konnte die Erwartungen erfüllen, Jonathan Pittis und Trevor Johnson werden wohl nur auf-grund ihrer doppelten Staatsbürgerschaft bestätigt werden. Die Einheimischen stemmten sich hingegen tapfer gegen ihr Schicksal: Stefan Zisser, Christian Walcher, Roland Ramoser und Alexander Egger gaben bis zuletzt alles. Nicht ganz an die Leistung aus den Vorjahren heran kam hingegen Chris-tian Bogatello. Jetzt gilt es schnell die Weichen für die neue Saison zu stellen.

„Das kann sich in den Köpfen festbrennen“Vier mal stand Ritten Sport im Finale, vier mal verließen die Rittner nach dem entscheidenden Spiel mit hängenden Köpfen die Eisfläche. Weil von 15 Spielen nur ein einziges gewonnen wurde, hat es den Anschein, als ob bei den Rittnern im entscheidenden moment die Nerven versagen. Aus diesem Grund haben wir bei mentaltrainer Valentin Piffrader nachgefragt, ob sich eine solche Serie im Unterbewusstsein eines Sportlers „festbrennen“ kann.

An anderen bekannten Beispielen aus der Sport-welt mangelt es nicht. Das bekannteste ist wohl

jenes von Bayer 04 Leverkusen. Der deutsche Bundes-ligist verzaubert die Fans mit tollem Fußball, liegt in der Tabelle oft an vorderster Front – doch im entschei-denden Moment, dann wenn es um die Wurst geht, versagen die Nerven. Am offensichtlichsten wurde Bayers Nervenschwäche 2002, als die Leverkusener Pokal- und Champions-League-Finale verloren und auch das Rennen um die deutsche Meisterschaft nicht machten. Seitdem wird Leverkusen in der Sportpresse als „Vizekusen“ verspottet. In Anlehnung an Lever-kusen titelte die Tageszeitung „Dolomiten“ am Tag nach dem verlorenen vierten Finalspiel in Asiago:

„Vize-Buam“ müssen Asiago den Vortritt lassen. Valentin Piffrader ist Mentaltrainer und als solcher

gibt er Sportlern Tipps mit auf den Weg, damit sie in den entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf und gute Nerven bewahren. Von ihm wollten wir wissen, ob sich eine Serie, wie jene der Rittner im Kopf eines Sportlers festbrennen kann. „Selbstverständlich. Aber nicht nur in den Köpfen der Vereinsmitglieder, wie Spie-ler oder Vorstand, sondern auch im Umfeld, egal ob es nun die Fans oder die Presse ist. Man erinnert sich an diese Niederlagen, bzw. wird daran erinnert“, sagt Pif-frader. „Als Trainer kann man den Spielern im nächsten Jahr dann oft genug weis machen, dass es sich um eine neue Serie handelt – trotzdem hat man das Geschehene im Hinterkopf“, sagt der Mentaltrainer.

Wie kann man eine solche Situation dann meistern? „Wichtig ist, dass man das Thema offensiv anspricht. Es zu verschweigen wäre falsch, denn jeder spricht darüber. Man sollte versuchen, positive Aspekte da-raus zu gewinnen“, sagt Piffrader, der in solchen Si-tuationen zu einer Zusammenarbeit mit einem Men-talcoach rät. „Ich will nicht sagen, dass es dann das nächste Mal sicher gut geht. Aber die Wahrscheinlich-keit, dass man Erfolg hat, steigt. Denn gerade in ent-scheidenden Spielen kann der letzte Biss, entschei-dend sein.“

Adolf Insam (links) wird als Serie-A-Trainer heiß gehandelt. Er

könnte auf dem Ritten auf Ron Ivany (rechts) folgen.

SportMagazin 11 - 2010.indd 17

EIShOCKEy

Page 18: Sportmagazin 2010-11

Von 1997 bis ins Jahr 2002 ge-hörte Sterzing zum festen In-

ventar der Serie A1. Ein Finaleinzug, zahlreiche packenden Duelle gegen den HC Bozen und internationale Auf-tritte in der Alpenliga schwelgen den Anhängern der Broncos noch in bester Erinnerung. Nun könnte die lang er-sehnte Rückkehr ins Oberhaus Wirk-lichkeit werden. Als Voraussetzung für den Aufstieg nennt Sterzings Vize-Prä-sident Willy Stofner die Beschränkung der Ausländerregelung: „Der Verband würde uns mit der Herabsetzung von sieben, anstatt der bisherigen acht Punkte für ausländische Spieler ent-gegen kommen. Bis auf Asiago und Pontebba haben bereits alle A1-Vereine ihr Einverständnis gegeben. Ich nehme an, dass auch diese beiden Klubs dafür stimmen werden. Somit stünde einer Rückkehr ins Oberhaus nichts mehr im Wege.“ Bei den „Wildpferden“ haben indes bereits die Kaderplanungen für die kommende Saison begonnen. „Wir sehen den Zeitpunkt gekommen, den Schritt in die Serie A1 zu wagen. Unser Stamm an einheimischen Spielern ist

für diesen Qualitätssprung gerüstet. Wir werden den Kader auffüllen und ihnen zusätzlich vier bis fünf gute und erfahrene Ausländer zur Seite stellen“, so Stofner, der im selben Atemzug be-reits ein Ziel für die kommende Saison ausgibt: „Wenn wir an der Serie A1 teil-nehmen, werden wir auf keinem Fall das Tabellenende zieren. Wir werden versuchen die Großen zu ärgern“.

Meran bleibt in der A2

Sterzing wird die einzige Mannschaft sein, die den Gang in die A1 wagen wird. Neben den finanziellen Hinder-nissen fürchten die Zweitliga-Klubs im Augenblick einen Mangel an erst-ligareifen einheimischen Spielern.

„Die Serie A1 bleibt ein Fernziel. Un-sere Spieler brauchen noch zwei bis drei Jahre, um den Sprung schaffen zu können“, erklärt Werner Schwien-bacher, Vize-Präsident des HC Meran Junior. Eppans Vereinsvorsitzender Reinhard Zublasing bevorzugt die an-stehende Titelverteidigung in der Se-rie A2: „In dieser Liga können wir den

Fans erfolgreiches Eishockey bieten. In der A1 wäre dies nur schwer möglich.“ Auch der HC Gherdeina, der SV Kal-tern und der HC Neumarkt haben das Thema Aufstieg ad acta gelegt. Aller-dings werden sie sich den zahlreichen Eishockeyfans im Land anschließen und den Werdegang der Broncos Ster-zing genau mitverfolgen.

Die Broncos möchten den Sprung wagenIn der Sterzinger Disco-Arena werden kommende Saison vermutlich wieder Kufen-Cracks aus Italiens höchster Eishockeyliga die Schläger kreuzen. Der Vorstand der Broncos Sterzing Weihenstephan hat sich nämlich überraschend für eine Rückkehr in die Serie A1 ausgesprochen.

martin haller

TExT AlExANDEr FoppA

FOTOS oskAr BrUNNEr

18 SportMagazin 11 - 2010.indd

EIShOCKEy

Page 19: Sportmagazin 2010-11

südtiroler sportmagazin: karin, wie geht es dir?

Karin Knapp: Mir geht es gut, danke. Wie verläuft deine rückkehr in den Ten-niszirkus?

Mittlerweile kann ich wieder laufen und ohne Schmerzen Tennis spielen. In der vergangenen Woche habe ich fast „normal“ trainieren können, aber logischerweise habe ich einen enor-men Trainingsrückstand. Wann werden wir dich wieder bei einem Turnier im Einsatz sehen?

Ich bin auf einem guten Punkt, das stimmt mich sehr zuversichtlich. Ich denke, dass ich in fünf Wochen, also vielleicht Ende Mai, Anfang Juni wie-der bei einem Turnier dabei sein kann. Du hast seit August ein neues Trainer-

team, das an deiner seite steht. Wie ist die Zu-sammenarbeit mit Alessandro piccari?

Die Zusammen-arbeit mit Ales-sandro ist aus-gezeichnet. Er kennt die Si-tuation um mein ver-letztes Knie sehr gut und kann des-halb das Trai-ning perfekt abwägen. Ich bin sehr zufrie-den mit ihm.

TExT HANNEs kröss

FOTOS priVAT

„Ans Aufgeben habe ich nie gedacht“

TENNis 2010 hat karin knapp noch kein einziges offizielles Tennismatch bestritten. Eine hartnäckige Knieverletzung setzt die

22-jährige Luttacherin seit sieben monaten außer Gefecht. Derzeit kämpft Knapp um die Rückkehr in den Tenniscircuit. In fünf Wochen soll es soweit sein, wie sie dem

sportmagazin verriet. Aber nicht nur…

SportMagazin 11 - 2010.indd 19

TENNIS

Page 20: Sportmagazin 2010-11

Eva Lechner gewinnt ihr Heimrennen

TExT AlExANDEr FoppA FoTo GUiDo lEoNArDi

Cross-Country-Weltmeister Nino schurter und Team-Weltmeisterin Eva lechner haben die zehnte Auflage des „marlene Sunshine Race“ gewonnen. Das internationale mountainbike-Rennen in Nals wurde seinem Ruf als eines der am besten besetzten Cross-Country-Rennen Italiens einmal mehr gerecht.

aufgrund eines Defekts weit zurück. Ste-phan Tempier aus Frankreich und der spanische Vorjahressieger Ivan Gutier-rez komplettierten das Podium. Der Sar-ner Mike Felderer zeigte einen erstaun-lich starken Lauf und kam als Vierter und somit bester Südtiroler ins Ziel.

Sie wurde als die Top-Favoritin angepriesen. Als Lokalmatado-

rin und Titelverteidigerin wurden hohe Erwartungen in sie gesetzt. All dies ließ Eva Lechner scheinbar kalt, denn die 24-jährige Eppanerin fuhr der Konkurrenz bei der zehnten Auf-lage des „Sunshine Race“ in Nals auf und davon. Selbst ein Sattelbruch und ein Sturz konnten sie nicht stoppen.

„Obwohl ich nicht ganz fit war und mir beim Sturz eine leichte Knieverletzung zugezogen habe, bin ich ein sehr gu-tes Rennen gefahren“, gab eine strah-lende Eva Lechner nach ihrer Zielan-kunft zu Protokoll. Lechners Teamkollegin und ewige Rivalin Nat-halie Schneitter belegte den zweiten

Platz. Der dritte Podestrang ging über-raschend an Evelyn Staffler aus Nals.

Spektakuläres Männerrennen

Der männliche Pendant zu Eva Lech-ner ist im Augenblick Nino Schurter. Der Graubündner präsentierte sich eine Wo-che vor dem Weltcup-Auftakt in Eng-land in bester Form und lieferte sich mit seinem Landsmann Florian Vogel und Tony Longo aus Feltre ein packen-des Kopf-an-Kopf-Rennen. Schlussend-lich profitierte Schurter von zwei Miss-geschicken seiner Konkurrenten. Vogel verhedderte sich mit seinem Rad in ei-nem Absperrungsband und Longo viel

RADSPORT

Du hast in roberto Dalmieri auch einen neuen Fitness-Trainer…

Ja, auch mit ihm ar-beite ich gut zusam-men. Vor allem in der Vorbereitungsphase ist das Training mit ihm sehr wichtig. Derzeit absolviere ich zwei Athletikeinheiten und eine Tennisein-heit täglich. Eine Verletzung ist für jeden spitzen-sportler eine äußerst unangenehme situation. Wie wichtig ist da die Unter-stützung des Freundes, der Familie?

Die Unterstützung ist ganz, ganz wichtig. Alle, ob das nun meine Trai-ner, mein Freund, meine Eltern, Brü-der oder Freunde waren, sind mir in dieser Zeit sehr nahe gestanden. Sie haben versucht, mich abzulenken und haben mich stets aufgemuntert. Das hat es natürlich erträglicher ge-macht. Hast du auch ans Aufhören gedacht?

Nein, daran habe ich absolut nie ge-dacht. Es war schon schwierig, als mir die Ärzte gesagt haben, sie müssten ei-nen Teil von meiner Kniescheibe entfer-nen und da hatte ich dann auch Angst, nie mehr Tennis spielen zu können. Aber aufgeben, das kam für mich nie in Frage. Dazu spielst du auch viel zu gerne Ten-nis, oder?

Ja, ganz genau. Tennis ist mein Le-ben. Du bist in der Weltrangliste auf position 524 abgerutscht. Belastet dich das?

Nein, das belastet mich überhaupt nicht. Mir ist wichtig, dass ich ohne

körperliche Beschwerden wieder Ten-nis spielen kann, danach sieht man weiter. Du lebst und trainierst derzeit in der Nähe von rom, in Nanzio. Wie gefällt es dir dort?

Ich fühle mich sehr wohl. Die Trai-ningsbedingungen sind ideal. Mir fehlt es an nichts, ich bin sehr glücklich hier. Wirst du dir in der nächsten Woche auch das Herrenturnier in rom anschauen?

Kann gut sein. Ich muss aber zu-erst schauen, wie mein Trainingspro-gramm ausschaut. Wenn ich Zeit habe, dann mache ich sicher einen Abste-cher zum Turnier.Heimweh hast du also keines?

(lacht) Nein, ich habe ja schon in Kal-tern, wo ich vorher trainiert habe, al-leine gelebt. Ich war Mitte Februar zu Hause und hatte Gelegenheit, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Derzeit höre ich meine Eltern jeden Tag. So bin ich über alles zu Hause informiert.

20 SportMagazin 11 - 2010.indd

TENNIS

Page 21: Sportmagazin 2010-11

Hans Mulser ist Sportwart bei den Eisstockschützen. Er schielte in

der vergangenen Woche ein wenig nach Cortina, wo die italienische Mannschaft, bestehend fast ausschließlich aus Am-pezzanern, nach einem guten WM-Start alsbald die Übermacht der Gegner aner-kennen musste und Teams wie Kanada und Norwegen das Tempo vorgaben. Könnten nicht morgen auch gute Eis-stockschützen aus Südtirol umsatteln und als Curling-Sportler ihr Glück auch bei Olympia suchen? Mulser will nichts ausschließen, besteht aber auf eine Er-klärung: „Zwischen Curling und Eis-stockschießen gibt es einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.“ Das er-klärt er schon mit der Beschaffenheit des Eises. Für den Curlingsport müsse man das Eis perfekt polieren, bis zu acht Stunden müsse die Fläche bear-beitet werden, damit sie fehlerlos glatt ist. Bei den Eisstockschützen sei hin-gegen alles viel natürlicher, man habe da auch keine Schwierigkeiten, in einem komplett natürlichen Umfeld eine Bahn zu errichten.

Eisstockschießen ist kraftvoller

Curling ist auch vom Bewegungs-ablauf komplett unterschiedlich. Der Stein werde geschoben, man gebe ihm Drall, durch die Kehrbewegungen kann

eine zusätzliche Drehung intensiviert werden. „Wir Eisstockschützen arbei-ten kraftvoller, ich vergleiche unseren Sport mit dem Speerwurf, der Stock läuft auch gerade übers Eis.“ Und noch einen wesentlichen Unterschied streicht Mulser heraus: „Beim Curling ist das Ziel fix. Wir hingegen haben die Daube, das ist wie die kleine Kugel beim Boc-cia-Spiel. Wenn die Daube getrof-fen wird und sich verschiebt, ist eben auch das Ziel anders, solange sich die Daube in einem Zielfeld befindet, das drei Meter breit und sechs Meter lang ist.“ Zudem wird bei Eisstockschützen auf einem Eishockeyfeld beispielsweise quer gespielt, die Curler spielen längs, ist doch der Abstand von einem Ziel-kreis zum anderen 40 Meter. Curling wird mit acht Steinen gespielt, Eisstö-

cke gibt es nur deren vier. Beim Cur-ling wird abwechselnd gespielt, beim Eisstocksport ist immer die Mannschaft dran, die am weitesten von der Daube entfernt ist. Allein mit diesen Angaben untermalt Hans Mulser die offensichtli-chen Unterschiede zwischen dem Cur-ling und dem Eisstocksport.

Eisstockschützen glauben an Sochi

Beide Verbände hatten einst versucht, die Aufnahme in die Olympia-Familie zu erreichen. Doch das taten die Verbände im Einzelgang, verbündeten sich nicht – wohl auch aus Angst, eventuelle Gelder teilen zu müssen. Und so blieb der Eis-stockverband auf der Strecke, während sich die Curler bei Olympia etablier-ten – und auch im Fernsehen über gute Einschaltquoten verfügen. „Wir wollen aber unseren schönen Stocksport nicht aufgeben, wir spielen dennoch mit viel Begeisterung und Elan. Und vielleicht – ein Hintertürchen könnte immer noch offen sein“, erklärt Mulser, der aller-dings persönlich wesentlich vorsichtiger ist als andere führende Funktionäre im Weltverband, die mit dem Präsidenten

Manfred Schäfer aus Deutschland guter Dinge sind, den Stocksport 2014 in Sochi zu sehen. Italienweit spielen 1400 Menschen wettkampf-

mäßig im Stocksport mit. 1300 davon sind Südtirolerinnen und Südtiroler, der Rest ist in Mailand und Cortina aktiv.

Sie alle wünschen sich, dass es künf-tig eine neue Perspektive für sie gibt. Das Kehren vor dem Stein würden sie lieber anderen überlassen…

„Ein Unterschied wie Tag und Nacht“

TExT lUis mAHlkNEcHT

FOTOS NEWspoWEr

cUrliNG Während vor zehn Tagen im nahen Cortina d’Ampezzo die Weltelite des Curlings die Weltmeister-schaft austrug, schauten Südtirols Eisstockschützen zu. Genauso waren sie zum Zusehen gezwungen, als bei den Olympischen Winterspielen die schweren Steine übers Eis rutschten. Ihre Stöcke blieben unbewegt, Olympia und Eisstockschießen kennen sich (noch) nicht. Wir wollten nachfragen, ob es schon Annäherungen gibt.

SportMagazin 11 - 2010.indd 21

CURLING

Page 22: Sportmagazin 2010-11

Der SC Meran war voller Hoff-nung zum Auswärtsspiel gegen

Ambra gereist und wollte die „Best of three“ Serie vorzeitig beenden, musste sich aber dem Gegner und etlichen du-biosen Schiedsrichterentscheidungen geschlagen geben. Um den Klassener-halt zu sichern, benötigen die Mannen von Trainer Jürgen Prantner am kom-menden Samstag einen Sieg vor heimi-scher Kulisse und zählen dabei auf die Unterstützung zahlreicher Fans.

Die Südtiroler Handballfans haben am 24. April aller-dings die Qual der Wahl, denn neben dem Entscheidungs-spiel um den Klas-senerhalt (SC Me-ran - Ambra) findet zeitgleich das vierte Aufeinandertreffen in Folge von SSV Bozen und SSV Brixen statt.

Die Talferstädter waren am vergangen-den Samstag nach Brixen gereist und wollten vorzeitig die Fahrkarte für das

Finale lösen, allerdings durchkreuzten die Ei-sacktaler den Plan der Weiß-Roten.

Mit Spannung war das Rückspiel von Brixen gegen Bo-zen erwartet wor-den, nach einer unschönen Boxein-lage des Bozners Popovic im Hin-spiel, waren die Gemüter erhitzt und Rachegelüste erweckt worden. Jedoch gelang es den beiden Teams

sich auf ihr Spiel zu kon-zentrieren und nicht auf

Streicheleinheiten der besonderen Art. Über die gesamten sechzig Minuten hinweg war der SSV Brixen die

spielbestimmende

Mannschaft, mit schnellen Kontern ge-lang es der Truppe des Trainergespanns Niederwieser/Nössing die sonst so so-lide Abwehr des SSV Bozen zu kna-cken. Als sich gegen Ende der zweiten Spielhälfte Trainer Nössing vor seinem Torwart Armin Michaeler verneigte, war klar, wer an diesem Abend der ein-deutige Matchwinner war.

Geziert von einem wuchernden Play-Off-Bart verriegelte der bären-starke Michaeler das Brixner Tor und bewies ein weiteres Mal dass er zu den Besten seiner Zunft gehört.

Die 1500 Fans erlebten ein wahres Handballfeuerwerk der Brixner Mann-schaft und jubelten frenetisch nach je-dem einzelnen der 23 erzielten Treffer.

Den Boznern bleiben nach dieser bitteren Niederlage noch sechzig Mi-nuten um zu beweisen, dass die Leis-tung am vergangenen Samstag ein Ausrutscher war, und um das Saison-ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Mannschaft aus Brixen hat nach dem Sieg über Bozen Blut geleckt und möchte diese Saison noch verlängern, um auch im Finale vor einer derarti-gen Traumkulisse zu spielen.

TExT sAiD kADkHoDA

FOTOS rEiNHolD EHEim

Über die volle DistanzHANDBAll Sechzig spannende minuten trennen die drei Südtiroler handballmannschaften noch vom Erreichen ihrer Träume. Nachdem das Ausscheiden einer mannschaft vorprogammiert ist, bleibt nur noch die Frage zu klären ob letzten Endes zwei Teams die Köpfe hängen lassen müssen.

22 SportMagazin 11 - 2010.indd

hANDBALL

Page 23: Sportmagazin 2010-11

PROTOKOLL HANNEs kröss

FOTO priVAT

Ein Anruf bei ...

Aron Zemmer

Aron Zemmer ist ein erfolgreicher Südtiroler Junggolfer. Nach einem halbjährigem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ist Zemmer nach Europa zurückgekehrt, und hat bei dem stark besetzten Viertagesturnier „Leone di San marco“ in Venedig mit dem zweiten Platz gleich aufgezeigt, dass er zur Golf-Elite Italiens gehört.

südtiroler sportmagazin: Hallo Aron. Du machst die Ausbildung zum skileh-rer. Hast du Angst, als Golfprofi einmal nicht ausreichend zu verdienen?

Aaron Zemmer: Das weiß ich leider noch nicht. Bis dahin fehlt mir noch ein ganz schönes Stück. Ich werde es auf jeden Fall probieren, aber der Weg dorthin ist lang und hart. Da ich frü-her auch Skirennen gefahren bin, und ich ja nur ein Liftfahrt von der Seiser Alm entfernt wohne, dachte ich mir, dass es sicher sinnvoll ist und Spaß macht, die Ausbildung zum Skilehrer zu absolvieren. Golf spielt ja bekanntermaßen nicht je-dermann. Wie bist du zu diesem sport gekommen?

Durch meinen Vater, der mit seinen Freunden schon relativ lange spielt. Er hat mich immer zum Golfen am Gar-dasee mitgenommen. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich nur ein biss-chen mit dem Schläger herumgeblö-delt, aber nach und nach ist die ganze Sache ernster geworden und es haben sich erste Erfolge eingestellt. Leider existiert in Südtirol mittlerweile keine Jugendförderung mehr, wie im Rest von Italien üblich, das macht alles ein wenig kompliziert und chaotisch.

Du warst zum studieren und Golfspie-len in Amerika, bist aber nach vier mo-

naten zurückgekehrt. Wie hat es dir ge-passt?

Ich habe ein Stipendium an einer Universität nahe Miami erhalten. Da ich mich beim Studium ziemlich leicht getan habe, hatte ich viel Zeit zum Golfen. Die Plätze und das Sportpro-gramm waren super, aber, um ehrlich zu sein, bin ich mit den Amerikanern überhaupt nicht zu Recht gekom-men. Sie sind offen, reden eine Stunde über Gott und die Welt mit dir und

am nächsten Tag kennen sie dich gar nicht mehr. Dieser Egoismus ist schon krass!siehst du Unterschiede zwischen dem Golfsport in Amerika und Europa?

In Amerika spielen unglaublich viele Leute Golf und es gibt viel mehr Plätze. Vom sportlichen her, habe ich festgestellt, dass sich die Amerikaner viel mehr auf das Kurzspiel, also Put-ten und Chippen konzentrieren, wäh-rend für uns „Europäer“ immer noch der richtige Swing das Maß aller Dinge ist. Während meines Aufenthalts habe ich erst gemerkt, wie sehr ich mein Kurzspiel verbessern muss, um auf ei-nem höheren Niveau zu golfen.

Wie ist die saison bis jetzt gelaufen? Was sind deine Ziele?

Sicher war der zweite Platz in Ve-nedig ein Super-Resultat, wobei ich schon viel Glück hatte. Gestern bin ich von Turin zurück gekommen. Dort ist es wieder ganz gut gelaufen. Mit mei-nen Schlägen bin ich nach wie vor zu-frieden, nur das Kurzspiel macht mir schon zu schaffen. Jetzt habe ich ei-nen Monat Pause und dann geht es zum „Città di Milano“, einem renom-

mierten Golfturnier in Mailand. Wie es langfristig weiter geht, weiß ich noch nicht genau. Ich möchte weiterhin Studium und Golf verbinden, entwe-der in Mailand oder in London.Was sagst du zum sex-skandal rund um Tiger Woods? Hast du selbst auch so viele liebschaften?

(lacht) Nein, nein… leider nicht! Ansonsten sollten die Medien Tiger endlich in Ruhe lassen. Der Golfsport sollte von nun an wieder im Vorder-grund stehen. Komischerweise hat sein Spiel unter dem ganzen Wirbel um seine Person nicht gelitten, im Ge-genteil, von mir aus ist es noch besser geworden.

„Die Amerikaner sind offen und reden eine stunde lang mit dir. Am nächsten Tag kennen

sie dich aber nicht einmal mehr. “ Aron Zemmer

SportMagazin 11 - 2010.indd 23

EIN ANRUF BEI...

Page 24: Sportmagazin 2010-11

TExT ANDi pUNTEr

FOTOS HANNEs THAlEr

Es rollert…

AkTiV Das Inlineskaten wurde in den 80er Jahren in den USA entwickelt und ist als Trendsportart in den 90er Jahren nach Europa gekommen. Vor allem in den Sommermonaten erfreut es sich bei Jungen und Junggebliebenen größter Beliebtheit – auch in Südtirol.

24 SportMagazin 11 - 2010.indd

AKTIV

Page 25: Sportmagazin 2010-11

Inlineskaten (auch Rollerskaten) ist eine Art der Fortbewegung

unter Verwendung des Schlittschuh-schritts und eine Sportart (auch Wett-kampfsportart, wird bei uns in Südtirol aber nur bei Laufwettbewerben mit ge-eignetem Parcours angeboten). Dabei werden Inlineskates verwendet, das sind Rollschuhe, bei denen die Rollen in einer Reihe (engl. in line) ange-ordnet sind, und nicht wie bei klassi-schen Rollschuhen paarweise nebenei-nander. Der Sport wird üblicherweise auf glatten Oberflächen wie Straßen, asphaltierten Wegen oder speziellen Plätzen (Skaterparks) ausgeführt. Die Fortbewegung beim Inlineskaten erfolgt durch den Schlittschuhschritt. Beim wechselseitigen Abdrücken zur Seite entsteht somit auch eine Kraftwirkung

nach vorne. In der Beschleunigungs-phase und bei langsamer Geschwindig-keit ist der Scherwinkel, mit dem die Skates angestellt werden, groß. Bei hö-herer Geschwindigkeit verkleinert sich dieser Winkel. Man kann das Skaten auch mit Stöcken ausführen, es kommt dem Skaten im Skilanglaufen sehr nahe.

Schutzausrüstung ist ein Muss

Das gebräuchlichste Bremsverfah-ren ist die Fersenbremse. Auch in der Pflugstellung oder durch Slalom fah-

ren kann das Tempo vermindert wer-den. Schließlich gibt es auch Möglich-keiten, die Fahrt durch Querstellen eines Skates abzubremsen. Die übli-cherweise empfohlene Schutzausrüs-tung besteht aus einem fest sitzenden Helm (ein handelsüblicher Radhelm) sowie Knie-, Ellbogen- und Handge-lenks-Protektoren.

Inlineskaten ist gelenkschonend

Der große Vorteil vom Inlineskaten ist, dass das Körpergewicht über das Rollen transportiert wird. Es ist somit deutlich gelenksschonender als das Laufen. Es ist relativ leicht zu erlernen, auch wenn eine technisch einwandfreie Ausführung

wiederum guter koordinativer Fähigkei-ten bedarf.

Die Regelung als Verkehrsteilnehmer ist zumindest in Italien nicht deutlich geregelt. Auf öffentlich rechtlichen Stra-ßen ist das Fahren mit Inlineskates ver-boten, auf Radwegen wird es von den Behörden toleriert, bei Unfällen kann es aber sein, dass bei Klärung der Schuld-frage der Skater den Kürzeren zieht, so wortwörtlich die Gemeindepolizei einer großen Südtiroler Gemeinde.

Neben den Rollerblades gehören ein helm, Knie-, Ellbogen- und

handgelenksschutz zur Standardausrüstung

SportMagazin 11 - 2010.indd 25

AKTIV

Page 26: Sportmagazin 2010-11

ImPRESSUm:

redaktion: Verdiplatz 43, I-39100 BozenTel. 0471 970512, www.sportmagazin.bz

E-mail für leserbriefe: [email protected] für pressemitteilungen: [email protected]

Verlag:

Herausgeber: Alexander Tabarelli de Fatis

chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: hannes Kröss (hk)[email protected]

mitarbeiter der redaktion: Christian Bassani (cb)Christian Bernhard (chb)michael Weissenegger (mw)Florian Seebacher (fs)Andreas Punter (ap)Alexander Foppa (af)Anton höller (ah)Lidia Treibenreif (lt)Said Kadkhoda (sk)Christian morandell (chm)Luis mahlknecht (lm)Ralf Pechlaner (rp)Sara Senoner (ss)Ivan mayr (im)

Fotografen: max Pattis, matteo Groppo, Christoph Blaas, Reinhold Eheim, Robert Perathoner, Dieter Runggaldier

Grafisches konzept: martin Kerschbaumer

Grafik/layout: Studio mediamacs KG

Abos: www.sportmagazin.bz/abo

Werbeberatung und Verkauf:[email protected]. 0471 970512

Druck: Fotolito Varesco Gmbh, Auer

Eintragung am landesgericht Bozen, Nr. 01/2009

ab sofort

ab sofort

NEUjede Woche

JAHRESABO

JEDE WOCHE

> www.sportmagazin.bz/abo

Das SportMagazin-Quiz1. Wo tragen die Handballer

von Serie-A1-Halbfinalist SSV Bozen ihre Heimspiele aus?

A) In der Halle am Fischzuchtweg B) In der Gasteiner-Halle C) In der Karl-Wolf-Halle

2. Wie wird die am 24. April in Bozen gastierende russische Eishockeynationalmannschaft im eigenen Land genannt?

A) Nastrovje B) Matrjoschka C) Sbornaja

3. Welcher Eishockeyspieler war der Topskorer der abgelaufenen Serie A-Saison?

A) Dan Tudin B) Rob Sirianni C) Rem Murray

4. Bei welchem ATP-Turnier steht Andreas Seppi in dieser Woche im Einsatz?

A) Barcelona B) Paris C) Madrid

5. Wo fand am 18. April das alljährliche „Marlene Sunshine Race“ statt?

A) Schnals B) Mals C) Nals

6. Welche Südtiroler Ortschaft bemüht sich um die Ausrichtung des Trainingslagers von Serie A-Klub AS Roma?

A) Kastelruth B) Reischach C) Eppan

7. Welcher FC Südtirol-Profi erzielte am vergangenen Spieltag in der Nachspielzeit das 1:0-Siegtor gegen Canavese?

A) Hannes Fink B) Filippo Bigeschi C) Mattia Marchi

Für jede richtige Antwort gibt es zwei Punkte.

Punkte Du bist ein…14 Sport-Brockhaus 12 Experte8-10 ganz Guter4-6 blutiger Anfänger0-2 Sportmuffel

Auflösung: Frage 1: Antwort B. Die Gasteiner-Halle in der Roenstraße ist die Heimstätte des SSV Bozen, während Halbfinalgegner SSV Brixen in der Halle am Fischzuchtweg spielt und Ligakonkurrent SC Meran seine Heimspiele in der Karl-Wolf-Halle austrägt. Frage 2: Antwort C. Die russischen Eishockeynationalspieler bilden die „Sbornaja“. Dies ist im Russischen der umgangsprachliche Begriff für „Auswahl“.Frage 3: Antwort B. Rob Sirianni vom HC Pustertal war mit 81 Skorerpunkten der erfolgreichste Angreifer der soeben zu Ende gegangenen Eishockeymeisterschaft.Frage 4: Antwort A. Der Kalterer Tennisprofi Andreas Seppi bestreitet im Augenblick das Sandplatz-Turnier in Barcelona.Frage 5: Antwort C. Schnals und Mals waren noch nie Austragungsort des Cross Country-Mountainbikerennens.Frage 6: Antwort B. Der Verein von Star-Kicker Franscesco Totti steht in Verhandlungen, seine Saisonvorbereitung zum wiederholten Male in Reischach zu absolvieren.Frage 7: Antwort C. Angreifer Mattia Marchi erzielte am Sonntag seinen zweiten Saisontreffer und sicherte dem FC Südtirol den 1:0-Auswärtssieg.

26 SportMagazin 11 - 2010.indd

SChLUSS mIT...

Page 27: Sportmagazin 2010-11

Einmal klicken und Sie erfahren alles über den Sport in und aus Südtirol.

Aktueller, schneller, besser

Südtirols Sportvideos auf www.sportnews-bz.tv