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Tierärztliche Hochschule Hannover 31. JAHRGANG Heft 6/2002 September 2002 TIHO Anzeiger H 2750 FOTO: Spolvint Der letzte Rektor der TiHo, Prof. Dr. Volker Moennig, hat die Amtskette an den er- sten Präsidenten der TiHo, Dr. Gerhard Greif, weitergereicht. Feierliche Amtsübergabe des Rektors an den Präsidenten der TiHo Wissenschaftsmanagement = Sympathiemanagement Großer Auftritt der GdF beim Sommerfest Feierliche Promotion im Sommersemester 2002

06 tiho umbruch - VET-MAGAZIN.com · bei Infektion und Allergie“ sowie am Kompetenzzentrum für Kardiovaskuläre Implantate ausdrücke. Im Hinblick auf das hochschulpolitische Umfeld

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Tierärztliche Hochschule Hannover

31. JAHRGANG Heft 6/2002September 2002

TIHOAnzeiger

H 2750

■ FOTO: Spolvint

Der letzte Rektor der TiHo,

Prof. Dr. VolkerMoennig, hat die

Amtskette an den er-sten Präsidenten der

TiHo, Dr. Gerhard Greif,

weitergereicht.

■ Feierliche Amtsübergabedes Rektors an den Präsidenten der TiHo

■ Wissenschaftsmanagement= Sympathiemanagement

■ Großer Auftritt der GdFbeim Sommerfest

■ Feierliche Promotion imSommersemester 2002

■ FOTO: Flachsbarth

Thomas Oppermann, NiedersächsischerMinister für Wissenschaft und Kultur

2TiHo-Anzeiger6/2002

TITELGESCHICHTE

Maria Flachsbarth

Feierliche Amtsübergabe des Rektors an den Präsidenten der Tierärztlichen Hochschule

Am Freitag, dem 21. Juni 2002 um 14 Uhr war eine Stunde mit histo-rischer Bedeutung in der 224jährigen Geschichte der TierärztlichenHochschule Hannover angebrochen: der akademische Festakt zurÜbergabe der Hochschulleitung vom letzten, dem 39. Rektor, auf denersten Präsidenten der Tierärztlichen Hochschule hatte begonnen.

Prof. Dr. Johann Schäffer vom Fach-gebiet Geschichte der Veterinärmedizinmoderierte die Feier und erinnerte mitlaunigen Worten an die Amtsübergabedes letzten Direktors an den ersten Rek-tor der Tierärztlichen Hochschule am 16.Juni 1913, vor 89 Jahren (der TiHo-An-zeiger veröffentlichte einen historischenRückblick Schäffers im Heft 5/2002).Unter den fast 300 Gästen, angeführtdurch den Niedersächsischen Ministerfür Wissenschaft und Kultur, ThomasOppermann, den stellvertretenden Re-gionspräsidenten, Wilfried Lorenz unddie Bürgermeisterin der Landeshaupt-stadt Hannover, Dr. Hilde Moennig, be-fanden sich zahlreiche Repräsentantender niedersächsischen Hochschulen, dertierärztlichen Bildungsstätten im In- undAusland sowie der Standesorganisatio-nen, Vertreter der niedersächsischenLandwirtschaftsverbände, sowie aus Mi-nisterien, Behörden und Industrie.

Minister Oppermann, der gleich zuBeginn seines Grußworts auf eine Para-lellveranstaltung mit nationaler Bedeu-tung hinwies (im Halbfinalspiel der Fuß-ballweltmeisterschaft siegte Deutschlandgegen Südkorea mit 1:0), fand lobendeWorte für die Entwicklung der Tierärztli-chen Hochschule unter der Ägide ihresletzten Rektors, Prof. Dr. Volker Moen-nig. Er erwähnte die Einführung desPhD-Studiengangs als erste deutscheHochschule, den Spitzenplatz unter dendeutschen Hochschulen bezüglich derEinwerbung von Drittmitteln pro Profes-sorenstelle sowie die wissenschaftlicheExzellenz, die sich in der Beteiligung derTiHo an den beiden neuen SFB’s 621„Pathobiologie der intestinalen Mukosa“und 587 „Immunreaktionen der Lungebei Infektion und Allergie“ sowie amKompetenzzentrum für Kardiovaskuläre

Implantate ausdrücke. Im Hinblick aufdas hochschulpolitische Umfeld sagte er:„Vielleicht ist es kein Zufall: Eine Wo-che nach Verabschiedung des neuenHochschulgesetzes wird einer der jüng-sten Hochschul-Präsidenten in sein Amteingeführt. Dr. Greif kommt als erfahre-ner Manager aus der Industrie an dieTiHo und verkörpert damit auch eine Ge-neration, die alte Berührungsängste zwi-schen Wissenschaft und Wirtschaft hin-ter sich lässt. Ich bin sicher, dass er hel-fen wird, die Spitzenposition der TiHo in der Veterinärmedizin weiter auszu-bauen.“

Der Vorsitzende der Deutschen Vete-rinärmedizinischen Gesellschaft (DVG),Prof. Dr. Holger Martens, mischte inRichtung auf die Politik einige kritischeUntertöne in sein Grußwort. Er bezwei-felte, dass die Einrichtung der Juniorpro-fessuren tatsächlich zur Förderung deswissenschaftlichen Nachwuchses geeig-net sei. Sie müsse ihren unabhängigenStatus u.a. mit einer der Universitätspro-fessur gleich kommenden Lehrverpflich-tung bezahlen – in einer Zeit, in der ei-gentlich die wissenschaftliche Qualifika-tion im Vordergrund stehen sollte.Martens machte weiter deutlich, dassDeutschland bei der staatlichen finanzi-ellen Wissenschaftsförderung im OECD-Vergleich einen Platz im unteren Vierteleinnehme und forderte deutliche Verbes-serungen in diesem Bereich.

In einem kurzen Resumée blickte derscheidende Rektor, Prof. Dr. VolkerMoennig, auf die Höhen und Tiefen sei-ner Amtszeit zurück: die Einführung desGlobalhaushalts und des kaufmänni-schen Rechnungswesens, die Umsetzungder neuen TAppO, die Novellierung desVertrags über das gemeinsame Biologie-

■ FOTO: Flachsbarth

Prof. Dr. Ibrahim Burgu von der Universität Ankara, neuer Ehren-bürger der TiHo

■ FOTO: Flachsbarth

Ehrengäste im Hörsaal der Pathologie

■ FOTO: Flachsbarth

Dr. Dr. Alfonso Lampen, AfT-Preisträger

■ FOTO: Flachsbarth

Prof. Dr. Holger Martens, Vorsitzender der DVG

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studium und nicht zuletzt die Änderungder Grundordnung und Einführung derPräsidialverfassung bestimmten das Rek-torat. Ein weiteres Großprojekt war dieBeteiligung der TiHo an der EXPO 2000,der damit verbundene Um- und Ausbaudes Lehr- und Forschungsgutes in Ruthesowie die wissenschaftlichen Kongresseund öffentlichkeitswirksamen Aktionen.Moennig dankte allen Weggefährten imRektorat, allen voran den Prorektoren,den Professoren Töpfer-Petersen, Ger-lach, Breves und Hackbarth sowie Kanz-ler i.R. Linnemann für die vertrauensvol-le und konstruktive Zusammenarbeit.Außerdem dankte er seinen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern und seiner Familie für das entgegenkommende Ver-ständnis.

An seinen Nachfolger gewandt, zeigteer einen Cartoon von Gary Larson, aufdem eine Kuh der anderen rät: „As youtread life’s highways, don’t forget to stopand eat the roses.“ Unmittelbar im An-schluss an Moennigs Rede erfolgte mitder Überreichung der Amtskette nunauch die symbolische Weitergabe desAmtes des Hochschulleiters an den er-sten Präsidenten, Dr. Gerhard Greif.Greif unterstrich in seiner Ansprache, dieTiHo müsse bestrebt sein, in der Lehreden Studierenden eine Ausbildung zu er-möglichen, die ihnen die besten Berufs-und Lebenschancen ermögliche, in derForschung die Exzellenz zu fördern undin den Dienstleistungen innovative Ver-fahren schnell in die Praxis umzusetzen.Er verdeutlichte anhand des Bildes dreiineinandergreifender Ringe, die für eineerfolgreiche Zukunft der TiHo notwendi-gen Voraussetzungen: kluge Köpfe, Lei-stungsbereitschaft und eine gute finanzi-elle Ausstattung. Letzteres sei absehbarnicht nur durch die Finanzierung ausstaatlichen Mitteln zu erzielen. Daherwerde er nachdrücklich für die Weiter-entwicklung der Gesellschaft der Freun-de der Tierärztlichen Hochschule und dieStärkung der Alumni-Arbeit eintreten.Zudem prüfe die TiHo in diesem Zusam-menhang die Chancen, Möglichkeitenund Risiken einer Überführung in eineStiftungshochschule.

Als erste offizielle Amtshandlungzeichnete Präsident Greif Prof. Dr. Ibra-him Burgu von der Tierärztlichen Fakul-tät der Universität Ankara mit der Ehren-bürgerwürde der Tierärztlichen Hoch-schule aus. Burgu bekam dieseAuszeichnung für seine Verdienste um

die Hochschulpartnerschaft zwischenHannover und Ankara, die sich beson-ders durch einen lebendigen Austauschvon Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern sowie Studierenden aus-zeichnet.

Außerdem erhielt Dr. Dr. AlfonsoLampen, Zentrumsabteilung für Lebens-mitteltoxikologie, aus der Hand des Vor-sitzenden der Akademie für Tiergesund-heit (AfT), Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Hoff-mann, einen Preis für seine Arbeit über„Kontaminanten und wertvolle Inhalts-stoffe in Lebensmitteln”. Mittels Zellkul-tur hat Lampen den Transport vonkrebserregendem Benzpyren im Darmuntersucht. Die Enzyme und Transport-mechanismen der Darmzelle sind dem-nach eine aktive Barriere gegen giftigeStoffe, die möglicherweise die Entste-hung von Krebs verhindert. In anderenUntersuchungen entdeckte LampenStrukturen an den Zelloberflächen, dieebenfalls von Lebensmittelinhaltsstoffenbeeinflusst werden. Sie spielen mögli-cherweise bei der Entstehung von vorge-burtlichen Schädigungen eine wichtigeRolle, indem sie die Funktion bestimmterGene beeinflussen. Beide Arbeiten er-möglichen es, den Mechanismus vonKrebsentstehung und von vorgeburtli-chen Schäden besser zu verstehen, umgeeignete Präventionsmaßnahmen zufinden.

Die musikalische Umrahmung desFestaktes übernahmen mit ihren Saxo-phonen Hanns Wilhelm Goetzke, ImmaGebauhr und Antje Kleemeyer von derMusikschule Braunschweig mit Werkenvon Marc Antoine Charpentier, JohannJoachim Quantz, Wolfgang AmadeusMozart und Joseph Bodin de Boismor-tier. Goetzke ist stellvertretender Direk-tor der Musikschule Braunschweig. Sei-ne Schülerinnen Imma Gebauhr (18 Jah-re, Altsaxophon) und Antje Kleemeyer(20 Jahre, Baritonsaxophon) sind mehr-fache Preisträgerinnen des Landeswett-bewerbs „Jugend musiziert“ und Mitglie-der des Saxophonorchesters „Die Nie-dersaxofoniker“.

TITELGESCHICHTE

■ FOTO: Beusker

Der Moderator, Prof. Dr. Johannes Schäffer, nach der Feierlichen

Amtsübergabe im Gespräch mit Dr. Wilfried Cossmann und

Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann

4TiHo-Anzeiger6/2002

TITELGESCHICHTE

Marian Horzinek

Wissenschaftsmanagement = SympathiemanagementRede anlässlich der Feierlichen Amtsübergabe des 39. Rektors an den ersten Präsidenten der Tierärztlichen Hochschule Hannover am 21. Juni 2002

Einleitung

Lassen Sie mich einige Thesen ver-künden:■ Forschung ist wichtiger

als Lehre■ Klinische Forschung ist wichti-

ger als Grundlagenforschung ■ Akademische Freiheit ist ein

Anachronismus

Einverstanden? Natürlich nicht,und während der eine zu Applausgeneigt haben mochte, sträubtensich bei dem anderen die Nacken-haare. Das hatte ich beabsichtigt.

Was hier geschieht, kann manimmer wieder beobachten: lapida-re, mit Aplomb proklamierte Weis-heiten werden nicht nur denschlichten Geist verführen. Ihnenhaben wir in meinem Land einenMord zu “verdanken” – der Popu-list Pim Fortuin wurde von einemMilieuaktivisten erschossen. Ver-allgemeinerungen rufen fast reflek-torisch und fast immer Zustimmungoder Ablehnung auf den Plan, nochbevor sich die Ratio einschaltet.Erst dann wird nuanciert, hinter-fragt, justiert. Die Emotion bleibtselbst dort ein wichtiger Faktor, wo

es um Analyse, Einsicht und klugesKalkül gehen sollte. Ich weiß nichtso recht, was ich davon zu haltenhabe, wenn ich in der Zeitung lese“…Präsident George Bush ist bö-se…” Hoffentlich nicht – er hatdoch wichtige Entscheidungen zutreffen, kaltblütig sozusagen…?

Ich möchte heute, anlässlichdieses für meine alma mater histo-rischen Ereignisses der Verfas-sungsänderung einige Gedankenzur emotionalen Seite des Wissen-schaftsbetriebs aussprechen. Dazuwerde ich erst auf die Forschungs-kultur eingehen und ihre diversenFührungsstile, diese vom Stand-punkt des postmodernen Beobacht-ers aus betrachten, und schließlichdie Vereinbarkeit von Sympathieund Wettbewerbsverhalten zwi-schen Wissenschaftlern unter dieLupe nehmen.

Forschungskultur & Führungsstile

Die Universität erhält ihre Da-seinsberechtigung vom Bürger. Die-ser fordert, dass sie neues Wissen er-wirbt, durch Forschung und vermit-telt, durch die Lehre. Die Univer-sitäten in Deutschland nehmen beideAufträge ernst, wie an Veröffentli-chungen und Lehrplänen abzulesenist. Doch gibt es Unterschiede in derGewichtung beider, zwischen denkleinsten organisatorischen Einhei-ten, in casu den Instituten und Klini-ken einer veterinärmedizinischenBildungsstätte. Ich möchte hier nurden Wissenschaftsbetrieb unter dieLupe nehmen, weil er mir am meisten am Herzen liegt. Die Fragelautet: Wie ist es eigentlich hier umdie Forschungskultur, wie um dieFührungsstile bestellt? Sie erwartensicher keine allgemeingültige Ant-wort, und tatsächlich gibt es tiefgrei-fende Unterschiede zwischen denEinrichtungen.

■ Während die einen der Struktu-rierung der Forschung große Auf-merksamkeit widmen, zu Semina-ren einladen, Arbeitsbesprechun-gen organisieren und an ihnenteilnehmen, Veröffentlichungendiskutieren – fremde und eigene –und den wissenschaftlichen Wer-degang, die Karriere ihrer jungenMitarbeiter zielbewusst fördern,tun andere all’ dies nicht oderkaum. ■ Während die einen den Blicküber die Grenzen des eigenen Ein-flussbereiches richten und multi-disziplinäre, fakultätsübergreifen-de Forschung fördern, auch die Zu-sammenarbeit mit der Industrieund mit außeruniversitären Institu-ten, tun andere dies halbherzig,wenn überhaupt. ■ Während die einen der vete-rinärmedizinischen Profilierungder Forschung in Akademien, wis-senschaftlichen Gesellschaften,Redaktionen von Zeitschriften, in-ternationalen Gremien Aufmerk-samkeit widmen, tun andere diessolistisch, dilettantisch, wennüberhaupt.

Wen meine ich hier denn mit“den einen” und “den anderen”?Und woher stammen diese Unter-schiede? Ich meine die Instituts-vorstände, Arbeitsgruppenleiter,Laborchefs, mit anderen Worten:die Inhaber der formalen Autorität.Und die Unterschiede sind nachmeinen Beobachtungen ein getreu-es Abbild der Interessen dieser Per-sonen, – nicht nur der wissen-schaftlichen, sondern a forteriorider persönlichen Neigungen undAbneigungen. Da kommen ersteinmal die viszeralen Reaktionen,wie die des amerikanischen Präsi-denten, der böse sei.

Vielleicht ist die Antwort aufdie Frage hilfreich: Wie wird mandenn Gruppenleiter, wie Ordinari-

■ FOTO:Flachsbarth

Prof. Dr. Dr.h. c. mult. Marian Horzinek,UniversitätUtrecht

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TITELGESCHICHTE

us? Man hat weidlich studiert, mitguten Teams zusammengearbeitet,in vortrefflichen Zeitschriften pub-liziert, sich habilitiert und erhieltdann den Ruf. Plötzlich hat man einen mächtigen Apparat zu bedie-nen, plötzlich besitzt man außerder inhaltlichen, der wissenschaft-lichen auch noch eine formale Au-torität. Und die muss ausgeübtwerden, man will nicht das Odiumder Beschlussunfähigkeit, fehlen-der Führungskompetenz, des Lais-ser-faire auf sich laden. Gelegent-lich klaffen dann Fähigkeiten undErwartungen auseinander: DieUniversität erwartet von dem er-folgreichen Forscher und akademi-schen Lehrer stillschweigend, dasser ein Naturtalent der Menschen-führung ist. Ein Nachweis dieserBefähigung wird nicht verlangt –obwohl er zu liefern wäre. Nie-mand könnte etwa einer Beru-fungskommission verbieten, frühe-re Mitarbeiter des Kandidaten überdessen Kooperationswilligkeit,Verträglichkeit, Freundlichkeit,Empathie zu befragen. Seine Wett-bewerbsfähigkeit steht ja außerZweifel – er wäre sonst wohl nichtauf die Dreierliste gekommen.

Einmal berufen, kann ein frischgebackener kompetenter, jedochinkompatibler Chef ein Fachgebietauf einige Dezennien, ja bis in dienächste akademische Generationparalysieren. “Wie er räuspert, und

wie er spuckt, das habt ihr ihmglücklich abgeguckt…” schriebMolière, und meinte damit die un-willkürliche Imitation des Vorge-setzten. Ich habe beobachtet, wiesich Merkmale des Sozialverhal-tens in straff hierarchischen Orga-nisationen “wie eine ew’ge Krank-heit” forterben (diesmal Mephi-stoys Worte). War der Bosshochmütig, wurden es der Privat-dozent, der Oberarzt, der Assistent,der Doktorand und die TA auch.Das gilt für Berkeley genauso wiefür Berlin. Und der Ton in einerForschungseinheit macht die Mu-sik – die Kakophonie der zwi-schenmenschlichen Dissonanzenwie die Symphonie der versöhnli-chen Akkorde. Wo würden Siewohl lieber hingehen?

Die auch heute von Herrn Mar-tens zitierte Freiheit der Lehre undForschung ist in mancher Hinsichttatsächlich ein Anachronismus –sicher immer dann, wenn die Uni-versität als ein Selbstbedienungs-laden aufgefasst wird, wo eine Pri-madonnenkultur geduldet wird. Ichhatte schon den Bürger erwähnt,der sich die Universität leistet: eineimmer qualitätsbewusstere Gesell-schaft, die Demokratie gelernt hat,ein konfliktlüsterner Journalismus– sie werden in ihrem Informati-ons- und Kritikbedürfnis auchnicht vor elfenbeinernen Türmenhalt machen, wo immer es sie noch

geben mag. Eine Freiheit der Lehreantiquierter Unterrichtsinhalte, ei-ne Freiheit der introverten For-schung, ein Refugium für Kam-mergelehrte wird es nicht mehr ge-ben. Es darf sie auch nicht geben,das universitäre Management darfsie nicht erlauben. Und die akade-mische Freiheit schließt nicht ein,dass sich Forschungsleiter wie absolutistische Duodezfürsten be-nehmen.

Management, Kontrolle sindhier die Reizwörter, in den Univer-sitäten und Hochschulen hört sieniemand gern. Die universitäreSelbstverwaltung wird vielerorts –wollen wir mal sagen, in den Nach-barländern – aufgefasst als eineProfessorenclique, wo ein Raben-vogel dem anderen kein oph-thalmologisches Trauma zufügt.Der Ruf nach mehr Transparenz istallerorts hörbar, er geht nicht nurvom Mittelbau aus, auch von denDoktoranden, ja selbst vom techni-schen Personal.

Das postmoderne Zeitalter

Gestatten Sie mir – zum Aufat-men – einen Ausflug in die jüngereVergangenheit, die ich nur deshalb‘jünger’ nenne, weil ich sie miter-lebt habe. Ich hatte gerade das Phy-sikum, als die Fotoausstellung“The Family of Man” im Jahre1959 zu sehen war. Mitten im Kal-

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ten Krieg, in Moskau, kamen 2,7 Millio-nen Russen sie besuchen. Der Geist derEinheit, der fraternité beherrscht diefrühe Nachkriegszeit, die Vereinten Na-tionen werden 1945 errichtet, die Men-schenrechte 1948 proklamiert.

Die Industrialisierung begann sich al-ler Lebensbereiche zu bemächtigen, sieschritt sozusagen per definitionem fortund schuf die Konsumgesellschaft inihrem Kielsog. Vor allem die amerikani-sche Massenkultur mit dem süßlichenHollywoodschen Harmoniebedürfnis istmir bemerkenswert, weil sie das Tier miteinschloss – der Collie “Lassie”, der Del-phin “Flipper”, Tarzan mit seinen anima-len Spielgefährten, der Pink Panther undMr. Ed, das sprechende Pferd vernied-lichten und vermenschlichten Hausge-nossen und auch die wilde Fauna; ausDeutschland erinnere ich mich des Igels“Mecki” einer Fernsehzeitschrift. Die er-sehnte heile Welt, die universelle Har-monie kennzeichnen diese geschichtlichePeriode, die von manchen Historikern alseine Reaktion auf den sozialen Darwinis-mus der Nazis mit seinem Faustrecht desStärkeren aufgefasst wird.

Was ich gerade zur fraternité sagte, galtsicher nicht für die égalité – in der “Mo-derne” gab es allgemein akzeptierte, strikthierarchische Strukturen, in der Gesell-schaft, der Wirtschaft und auch – wennnicht sogar vor allem – an den Universitä-ten. Die Brüderlichkeit, der Konsens der50er Jahre bedeutete also keineswegsGleichbehandlung – die Grenzen warenmesserscharf gezogen, von der Apartheidbis hin zur Rolle der Frau in der Familie.Und der Omnipotenz des Professors.

In der Nachkriegszeit hatte alles sei-nen Platz, alles war “in Ordnung” (vonalten Männern geordnet, könnte man sichmokieren). Diese Vorstellungen von ei-ner Welt “wie sie sich gehört” erfuhrenab den 60er Jahren plötzliche und ofttraumatische Veränderungen, in der Poli-tik, der Massenkultur, der Kunst, der Ge-setzgebung. Neue Konzepte von derWirklichkeit werden entwickelt, undwenn Sie mir wieder die animale Paralle-le gestatten: Walt Disneys anthropomor-phe Mickey Mouse wird von StevenSpielbergs zoozentrischen Jaws ver-drängt und Jurassic Park ist alles andereals idyllisch. Die postmoderne Epochemit ihrer Unruhe, ihren Konflikten,ihrem neuen System von Normen undWerten hatte unmerklich begonnen. Deramerikanische Soziologe Ronald Ingle-hart hat sie anhand eines gigantischenArchivmaterials kartiert und definiert. Er

sagt über dieses neue Wertesystem mitseiner Betonung der Umwelt (environ-ment), seinem Respekt vor kulturellenMinderheiten, seiner fortschreitendenDemokratisierung: “…it de-emphasizes all kinds of authority”, “…it is characterized by the decline ofhierarchical institutions and rigid socialnorms, and by the expansion of the realmof individual choice”, “…the uniformity and hierarchy that shaped modernity are giving way to anincreasing acceptance of diversity”.

Um es plakativ zu formulieren: dieNachkriegsperiode der Moderne war vomGleichheitsprinzip beherrscht, die in derErklärung der Menschenrechte gipfelte,die Postmoderne, in der wir uns noch be-finden, durch die Anerkennung und zu-nehmende Akzeptanz sozialer, ethni-scher, sexueller Varianten, in die Einsichtin die Ungleichheit der Menschen.

Postmodernes Research- management

Doch zurück zu meinem Thema. Soll-te uns all’ dies in der academia überhauptberühren? Ich meine schon. Wir könntenfreilich die Entwicklungen ignorieren, inunserer beschützten akademischen Pro-vinz weitermachen wie bisher, und damitein Vorurteil bestätigen. Das geziemtsich aber nicht für eine Einrichtung, diesich der Analyse und Einsicht verschrie-ben hat. Zwar sind dies soziologischeEntwicklungen und keine veterinärmedi-zinischen, aber sie werden auf den For-schungsbetrieb Einfluss nehmen undmüssen daher vom Forschungsmanage-ment ernst genommen werden. Wir könnten ja weiterhin ■ dem Autodidaktismus frönen,

statt unsere Doktoranden zu Experten zu schicken,

könnten weiterhin ■ alles selbst machen wollen statt

zusammenzuarbeiten,

könnten weiterhin ■ die Unterschiede zwischen

reiner und angewandter For-schung betonen, statt ihre Ge-meinsamkeiten zu erkennen und zu nutzen.

Ich nenne die drei Beispiele, weil sie mirillustrieren, was ich eingangs “persönli-che Neigungen und Abneigungen” ge-nannt habe.

■ Autodidaktismus beruht auf Eifersucht,

■ der Unwille zur Zusammen-arbeit auf Ehrgeiz (im wahren Sinne des Wortes: das man jemandem anderen die Ehre geizt, sie ihm nicht gönnt), und die

■ Kontroverse: Grundlagenfor-schung – klinische Forschung auf Arroganz, von beiden Sei-ten. All’ diese Fehlleistungen sind nicht Resultate von bewus-sten Entscheidungen, sondern von Persönlichkeitskennzei-chen, um nicht zu sagen: -defekten.

Die Forschungsleistung steht und fälltmit dem Fleiß und der Kreativität derForscher – einigermaßen banal dieseFeststellung, aber wichtig für meine Ar-gumentation. Unsere Wissenschaftlersind junge graduate students, Assistenten,Postdocs (PhDs), Habilitanden – wasmag deren Wahl, die Entscheidung zwi-schen Ruhm und Reichtum bestimmt ha-ben? Etwa die Kenntnis des Berufsbilds?Wohl kaum, eher eine vage Vorstellungvon der Wissenschaft, nicht unähnlich je-ner des Veterinärstudenten von der Tier-medizin. (Was der junge Herkules amScheidewege – heute eher eine Ariadnevor dem Eingang zum Labyrinth – nichtweiß, ist etwa, dass Wissenschaft einSchreibeberuf ist. Science is a writingprofession.) Vielleicht die Einsicht in dieeigenen Vorlieben und Abneigungen?Wissensdrang, Neugierde, Lust am Expe-rimentieren? Schon eher. Oder waren esLeitbilder, Persönlichkeiten, die mankennenlernte und bewundert, oder überdie man gelesen hat? Wahrscheinlich –und es sind wiederum Persönlichkeits-merkmale. Ist man einmal im For-schungsprozess, hat man seine ersten Er-folge öffentlich dargestellt und verteidigt,dann ist man Wissenschaftler geworden,und man wird es täglich neu, bis zum Le-bensende (nicht nur bis zur Pensionie-rung, kann ich glaubwürdig versichern).

Ich möchte sozusagen axiomatisch er-klären, dass Wissenschaftler nicht moti-viert zu werden brauchen, sie sind es“von Natur aus”. Motivierung ist eineTüre, die man von innen öffnet (hat meinFreund Hans Lutz, Zürich gesagt).

Mein Adagium lautet: Nicht Motivie-rung wird von dem Management der For-schung an Universitäten verlangt, son-dern die Beherrschung demotivierenderEinflüsse.

TITELGESCHICHTE

7TiHo-Anzeiger

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Wenn sie einen professionellenManager fragen, was er denn sotreibt, so wird er aus der erstenVorlesung seiner Business Schoolzitieren:

Management is:■ Getting things done through

people■ In time■ Within given financial

constraints.

Wissenschaftliche Leistung istheute eine Gemeinschaftsleistung –through people –, nur darüber willich reden. Bei einem Orchester istes der Klang, der bezaubert, undnicht der Dirigent, und beim Fuß-ball gewinnt ein Team, und nichtder Mannschaftskapitän. Wissen-schaft ist auch Leistungssport, mitallen Elementen des Wettbewerbs,der Zielvorstellungen, der Strategi-en, des Gewinnens (Priorität – hatman etwas als erster entdeckt?),der weltweiten Rangordnung (wirddas eigene Labor als führend aner-kannt?). Und wo eine Gemein-schaft wirkt, gibt es Konflikte. Die-se können von der persönlichenUnstimmigkeit bis zur Fraktions-bildung in einer Forschungseinheitreichen. Wenn man sie nicht imKeime Ernst nimmt, können sieunbeherrschbar wachsen und le-benslang fortwuchern. Und hier istder Dirigent, der Mannschaftska-pitän gefordert, der Verständnis fürden anderen Standpunkt habenmuss, für den drohenden Gesichts-verlust, für die Eitelkeit, kurz: fürden Menschen. Und der Sympathieschaffen muss.

Dazu ist aus meiner Sicht dreierleinötig:■ er muss selbst Wissenschaftler

sein (im Herzen, nicht not-wendigerweise durch Aus-bildung);

■ er muss natürliche, inhaltliche Autorität besitzen;

■ er muss Menschen mögen.

Es wird den Engagierten unterIhnen nicht entgangen sein, dassich in allen Beispielen ausschließ-lich männliche Personal- und Pos-sessivpronomen verwendet habe.Auch das war Absicht. Es gibt mirGelegenheit, abschließend ein be-

unruhigendes soziologisches Phä-nomen zu erwähnen: den zuneh-menden Anteil weiblicher Kolle-gen an unseren Lehr- und For-schungsstätten und deren Los. InUtrecht haben wir 85% weiblicheStudienanfänger, das setzt sich fortmit 51% weiblichen PhDs/Post-docs und endet mit < 3% weibli-cher Hochschullehrer. Da ist dochetwas faul. Politisch korrekteEmanzipationsbestrebungen habenzu steuern versucht, sie sind anUniversitäten formalisiert, sie wir-ken aber noch immer verkrampft,werden von Männern bespöttelt.Wenn ich höre, dass “bei gleicherBefähigung weiblichen Bewerbernder Vorzug zu geben ist…” etwabei der Besetzung eines Lehrstuhls,dann finde ich das entehrend undbin alarmiert. Wie vergleicht mandenn Befähigung? Und Befähigungwozu? Ist Igor Oistrach ein besse-rer Geiger als Isaac Stern, weil erdie Tonleitern schneller spielenkann? Beantwortet man die Fragenach der Befähigung jedoch imSinne meines heutigen Themas,mit dem Blick auf das Wissen-schaftsmanagement und dessenemotionale Facetten, dann gehenpositive Faktoren in die Gleichungein. Es sind dies die emotionale In-telligenz, Verträglichkeit, Kom-promissbereitschaft, Empathie.Das alles ist nicht meine persönli-che, rosarote, gynäkophile Mei-nung, es ist objektivierbar und inUtrecht an Gruppen von Transse-xuellen während der hormonalenUmformung untersucht worden.Aber auch in der Juristerei verlie-ren kostspielige und langwierigeProzesse an Popularität, und von“mediation”, der Schlichtung etwabei Ehescheidungen wird mehr er-wartet als von einem Zweiparteien-streit mit einem win-lose Resultat.Frauen spielen in diesem neuenBerufszweig die Hauptrolle. WieSie sehen, ist Soziobiologie heutehoffähig, nachdem sie Jahrzehnte-lang verteufelt worden ist.

Lassen Sie mich zusammenfas-sen. Auch an veterinärmedizini-schen Bildungsstätten herrschenunterschiedliche Lehr- und For-schungskulturen. Der autoritäreFührungsstil im Europa der Nach-kriegszeit, der “modernen” Epocheging allmählich in die “Postmoder-

ne” über, mit einer fortschreiten-den Deregulierung durch die Poli-tik, zunehmenden Akzeptanz sub-jektiver Varianten, mit der Einsichtin die Ungleichheit von Personenund Gruppen. Es geziemt sich fürdie academia, dass sie diese Vor-gänge wenigsten zur Kenntnisnimmt. Auch der junge Wissen-schaftler von heute hat andere Nor-men- und Wertvorstellungen als je-ner des vorigen Jahrhunderts –wenn ihm die Atmosphäre in ei-nem Institut, einer Klinik nicht be-hagt, wird er weggehen.

Der Bürger andererseits erwar-tet ein professionelles Managementder Universitäten, und obwohl er in(übrigens ungerechtfertigter) Ehr-furcht viel toleriert, wird er Ver-geudung von Steuergeldern nichtakzeptieren, wie sie aus der Profi-lierungssucht inkompatibler Leit-personen erwächst. Ich möchte be-haupten, dass sich das Wissen-schaftsmanagement zwar derintellektuellen, aber zu wenig deremotionellen Leistungen seinerMitarbeiter und Führungspersön-lichkeiten annimmt. Die fatale Be-deutung der Demotivierung, derverheerende Einfluss einer Kon-fliktkultur auf Kreativität und Lei-stung können kaum überschätztwerden. Es gilt, Sympathie zwi-schen Forschungsträgern auf allenNiveaus zu schaffen, vom techni-schen Assistenten (m/w) bis zumOrdinarius, denn ohne Sympathiekommt es nicht zu freiem Gedan-kenaustausch. Dies ist keine leichteAufgabe, und es gibt nur einenWeg, sie zu erfüllen: man muss sieals primus inter pares vorleben.Wie Erich Kästner so treffend sag-te: Es gibt nichts Gutes, außer –man tut es.

Auf vielfachen Wunsch druckt der TiHo-An-zeiger den Wortlaut der von Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Marian Horzinek gehaltenen Festredeungekürzt ab.

Marian Horzinek ist Außerplanmäßiger Pro-fessor an der TiHo und ehemaliger Direktordes Instituts für Veterinäre Wissenschaftenund der Utrecht Graduate School AnimalHealth; ferner Leiter der Abteilung Virologie,Fachgruppe Infektionskrankheiten und Im-munologie an der Tierärztlichen Fakultät derUniversität Utrecht (Niederlanden).

TITELGESCHICHTE

8TiHo-Anzeiger6/2002

SOMMERFEST

Nicole Beusker

TiHo feiert Sommerfest

Erstaunt betrachten die beiden Graupapageien die Men-schenmenge vor ihrem Käfig. So viele Leute, was die wohlalle da machten...? Sommerfest feiern, das wollten dieLeute und kamen in Scharen, um bei sonnigem Wetter undFreitag-Abend-Stimmung mit der TiHo den Sommer zu begrüßen.Am längsten Tag des Jahres, den 21. Juni, trat der neuePräsident der TiHo, Dr. Gerhard Greif, nicht nur sein Amtoffiziell an, er sorgte auch gleich dafür, dass jeder Gast einkulinarisches Festmahl bekam: Ein ganzes Rind aus seinerZucht wurde am Spieß gebraten und mit allerlei Gemüseund anderen Köstlichkeiten serviert. Kulinarisch ging esauch an einigen Ständen zu, zu deren Gestaltung sich vieleFreiwillige gefunden hatten. Ausländische Studierendestellten ihr Land vor und lockten mit landestypischenLeckereien. Die International Veterinary Students’ Asso-ciation (IVSA) verkaufte Cocktails, die Wirtschaftsgenos-senschaft deutscher Tierärzte eG (WdT) stiftete Geld undversorgte die Besucher mit jeder Menge Informationen.Peter Rust zog mit seinem Weinstand Kenner eines feinenTropfens an. Nicht zuletzt Judith McAlisters Flohmarktsorgte für stetigen Andrang. Allerlei Kunst und Kitsch, dermehr oder weniger mit der TiHo zu tun hatte, fand begei-sterte Abnehmer. Der Erlös von 223 Euro geht an IVSAund an Tierärzte ohne Grenzen. Die Vogelklinik veranstal-

tete ein Quiz, bei dem es Vogelbeine zu erratenund Federn zu erkennen galt. Alles unter demgestrengen Blick der beiden Graupapageien im

Käfig. Die ließen sich auch von musikalischenEinlagen von „Happy Jazz & Co.“, dem Bläse-

rensemble von Jörg Swoboda oder denfetzigen Klängen des DJs nicht beein-drucken. Boule-Spieler begegneten im

Park einer Gruppe Pflanzeninteressierter,die Dr. Dieter Schulz in die Geheimnisse der Bota-

nik einweihte. Und während am Teich in der be-ginnenden Dämmerung die ersten Fledermäusedurch den Abendhimmel huschten, feierten rund 600 TiHo-ler mit Freunden und

Bekannten ihren neuen Präsidentenund den Sommer.

■ FOTO: Beusker

Happy Jazz & Co.sorgen für Stimmung

■ FOTO: Beusker

Buntes Treiben auf der Marktstraße

■ FOTO: Beusker

Junge Besucherrätseln beim Vogelquiz

■ FOTO: Gollnick

Jazz-Dance-Vorstellung mitJulia Schirr-meyer und Karo-lina Siemienik

■ FOTO: Beusker

Bläserensemble vor dem Teehaus

9TiHo-Anzeiger

6/2002

GESELLSCHAFT DER FREUNDE

Nicole Beusker

Großer Auftritt der GdF beim Sommerfest

Sie hat beim TiHo-Sommerfest so ei-niges auf die Beine gestellt: Die GdFsteuerte mit ihren Aktionen einengroßen Teil zum Gelingen des Festesbei.Zum ersten Mal war die GdF mit ei-nem eigenen Stand samt Poster in derÖffentlichkeit präsent. Sie organisier-te außerdem nicht nur das „Häus-chen“ für ihren eigenen Marktstandvon der Landwirtschaftskammer Han-nover, sondern gleich neun weiteredazu. So erschien die „Marktstraße“auf dem Sommerfest in einem einheit-lichen Bild vor dem Hintergrund derebenfalls von der GdF eingeladenenBand „Happy Jazz & Co.“.Das Quiz, das die GdF veranstaltethatte, stieß auf große Begeisterung;jede Menge Festbesucher füllten dasQuizblatt aus, in der Hoffnung, einenvon vier Einkaufsgutscheinen imWert von 50 Euro der Firmen LudwigBertram und M.&H. Schaper zu ge-winnen. Der frisch in sein Amt einge-

führte Präsident der Hochschule, Dr.Gerhard Greif, sein Sohn Gabriel so-wie Dr. Heidrun Schnieder von derGdF zogen schließlich am Abend dievier Gewinner. Dies waren: Julia Ko-sok aus Lehrte, Andrea Prause ausHannover, Rebecca Penner aus Han-nover und Sandra König aus Kassel.Als weiteres Highlight sind sechsneue Mitglieder der GdF beigetreten:Prof. Dr. Andrea Tipold (Burgdorf),

Carsten Osbahr (Hannover), Chri-stoph Pahlitzsch (Wallenhorst), Dr.Georg von Samson (Mellendorf), Pe-tra von Rekowski (Lauenau) und Dr.Suzanne Müller-Berger (Braun-schweig).

Nicole Beusker

Gemeinsame Spende der GdF und des BpT-Landesverbands

Eine Spende für die Ausbildung Studierender will gut angelegt sein,und so machte sich die GdF Ende 2000 erst einmal ein paar Gedanken,wohin der Betrag in Höhe von rund 1000 Euro, den der BpT-Landes-verband Niedersachsen der GdF hatte zukommen lassen, denn nun ge-nau fließen sollte. Schließlich entschloss sich die GdF für die Anschaf-fung eines PCs für die Videothek der Bibliothek, und gab gleich nochgut 500 Euro dazu. Im Rahmen des TiHo-Sommerfests überreichtender Geschäftsführer des BpT-Landesverbands Niedersachsen, Chri-stoph Palitzsch (Foto Mitte), und der Vorsitzende der GdF, Bernd-UdoHahn (Foto rechts), am GdF-Stand den PC an den Direktor der Biblio-thek, Dr. Friedhelm Rump (Foto links). ■

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■ FOTO: Schnieder

Dr. Gerhard Greif, Dr. Heidrun Schnieder und Gabriel Greif ziehen dieGewinner des GdF-Quiz.

■ FOTO: Beusker

■ FOTO: Flachsbarth

Rednerin der Promovenden, Dr. Anette Weßmann

■ FOTO: Flachsbarth

Dr. Christel Elisabeth Schwegmann-Weßels erhält aus der Hand von Präsident Dr. Gerhard Greif den Erich-Aehnelt-Gedächtnispreis

10TiHo-Anzeiger6/2002

FEIERLICHE PROMOTION

Maria Flachsbarth

Feierliche Promotion im Sommersemester 2002

Erstmals erhielten die 86 Promovendi zum Dr. med. vet. ihre Urkun-den aus der Hand des Präsidenten der Tierärztlichen Hochschule, Dr.Gerhard Greif. Es wurden 16 Dissertationen „mit Auszeichnung“, 18mir „sehr gut“, 42 mit „gut“ und 10 mit „genügend“ bewertet.

Außerdem wurden sieben Absolven-tinnen und Absolventen des PhD-Studi-engangs promoviert; die letzte Absolven-tin des Aufbaustudiengangs, Dr. StefanieMarkus, erhielt ihr Zertifikat. Für denmusikalischen Rahmen sorgten DianaKhiteva, Flügel, und Alexander Sverd-lov, Viola, beide Studierende an derHochschule für Musik und Theater inHannover, mit Werken von Carl Stamitzund Max Reger.

Zum letzten Mal: Zertifikat fürdas Aufbaustudium vergeben

1969, also vor 33 Jahren, wurde an derTiHo das Aufbaustudium mit dem Zieleingeführt, den wissenschaftlichen Nach-wuchs zu fördern. Seitdem haben 240Aufbaustudentinnen und Aufbaustuden-ten aus 31 Nationen diesen Studiengangerfolgreich abgeschlossen. Weitere 700Gasthörer aus den verschiedensten Län-dern haben Kurse und Seminare besucht.Von den Absolventinnen und Absolven-ten des Aufbaustudiums haben zwölfheute Professuren an der TiHo inne; an-dere sind in ihren Heimatländern Profes-soren, Dekane und Rektoren. An dieserBilanz lässt sich am besten der Erfolg desAufbaustudiums an der TiHo ermessen.Der Präsident dankte Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Wolfgang Drommer für sein Enga-gement als Vorsitzender der Kommissi-on für das Aufbaustudium während dervergangenen 23 Jahre, das erheblich zumErfolg und der Anerkennung des Ab-schlusses beigetragen hat.

Veterinärpathologieim Wandel der Zeit

Prof. Dr. Wolfgang Baumgärtner be-richtete in seinem Festvortrag über „dieVeterinärpathologie im Wandel derZeit“. Das Betätigungsfeld der Veterinär-

pathologen ist außerordentlich vielfältig:von der Seuchenbekämpfung bei Menschund Tier, als Beispiele wurden Rotz,Robbenstaupe und BSE genannt, überdie Aufklärung von vermeintlichen oderrealen Gewalttaten bis zur Krebsdiagno-stik reicht die Spannbreite der Aufgaben.Zu ihrer Bewältigung eröffneten sich denPathologen in den vergangenen 50 Jah-ren immer neue Möglichkeiten, die wah-re Quantensprünge im Wissensgewinnermöglichten: von der makroskopisch-anatomischen Diagnostik über die Stan-dard-Histologie zur Immunhistologiewurden die Nachweismethoden immerspezifischer. Hinzu kamen die Möglich-keiten der Transmissions- und Raster-elektronenmikroskopie. Schließlich er-oberten die molekularbiologischen Me-thoden das Feld. Prof. Baumgärtnerunterstrich, dass die Anwendung moder-ner Untersuchungsmethoden aber keinSelbstzweck sein dürfe – wissenschaftli-cher Erkenntnisgewinn ergebe sich erstdadurch, dass Beobachtungsergebnissemiteinander verknüpft und in neue Zu-sammenhänge gestellt würden. Der mo-derne Pathologe spezialisiere sich dahernicht mehr auf eine Methodik und auchnicht auf eine einzelne Tierart, sondernspeziesübergreifend auf Organsysteme,um mehr über die Pathogenese der Er-krankungen zu lernen und dadurch neueTherapieansätze zu finden.

Ausgezeichnete Dissertationenmit Preisen gewürdigt

Für ihre Dissertation mit dem Thema„Untersuchungen der Bedeutung der Sia-linsäure-bindenden Aktivität für die En-teropathogenität des Virus der übertrag-baren Gastroenteritis der Schweine“ wur-de Dr. Christel Elisabeth Schwegmann-Weßels mit dem Erich-Aehnelt-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Betreuer der Dissertation war Prof. Dr.Georg Herrler, Institut für Virologie. Dervon der Firma Ludwig Bertram, Hanno-ver, gestiftete Preis wird zweimal im Jahr

■ FOTO: Flachsbarth

Nina Baltes, Kurt-Alten-Preisträgerin,Dr. Gerhard Greif und Sabine Alten vonder Kurt-Alten-Stiftung

11TiHo-Anzeiger

6/2002

FEIERLICHE PROMOTION

verliehen und istmit 1.000 € dotiert.

Zum ersten Malwurde der von derKurt-Alten-Stiftunggestiftete „Förder-preis Tiermedizin“verliehen. Der mit2.000 € dotiertePreis wird zukünf-tig einmal jährlichin Anerkennung ei-ner herausragendenArbeit verliehen,die im Rahmen desPhD-Studiums ander Tierärztlichen HochschuleHannover angefertigt wurde. ErstePreisträgerin war Nina Baltes,PhD, die den Preis aus den Händenvon Sabine Alten, der Tochter desStifters, erhielt. Als weitere Vertre-ter der Kurt-Alten-Stiftung nahmenDr. Peter Enss, Burkhard Scherrerund Godehard Ulrich an der Feier-stunde teil.

Nina Baltes, PhD, wurde auf-grund ihrer Arbeit „The role of ironin Actinobacillus pleuropneumo-niae infection: Identification and invivo characterization of virulence-associated genes“ promoviert, diesie im Institut für Mikrobiologieund Tierseuchen der TierärztlichenHochschule angefertigt hatte. Be-treuer war Prof. Dr. Gerald Ger-lach. Der von Baltes untersuchteInfektionserreger Actinobacilluspleuropneumoniae verursachtbeim Schwein schwere Entzündun-gen von Lunge und Brustfell. Er istin den Schweinebeständen weitverbreitet und verursacht erhebli-che wirtschaftliche Verluste. Esgibt derzeit keinen Impfstoff, dersicher gegen diesen Erregerschützt. Baltes hat in ihrer ArbeitBakterienstämme untersucht, diedie Fähigkeit verloren haben, Eisenaus dem Organismus des Schweinsaufzunehmen. Dadurch sind sienicht mehr so aggressiv wie der ur-sprüngliche Erreger und könntenggf. zur Produktion von Impfstof-fen genutzt werden.

Die Kurt-Alten-Stiftung ist einegemeinnützige Einrichtung, diesich die nachhaltige Förderung be-gabter und leistungsbereiter jungerMenschen in allen Bereichen derGesellschaft zum Ziel gesetzt hat.Der Stifter ist ein Unternehmer aus

Wennigsen (Region Hannover);nachdem er sich vor einigen Jahrenaus der Firma zurückgezogen hat,gilt sein Hauptinteresse der Nach-wuchsförderung. Der neue Preissoll dazu beitragen, die Attrakti-vität des PhD-Studiums, das dieTierärztliche Hochschule seit vierJahren für den besonders befähig-ten wissenschaftlichen Nachwuch-ses anbietet, zu erhöhen.

Die Namen der Promoven-den und ihrer Dissertati-onsthemen finden Sie im In-ternet unterhttp://www.tiho-hannover.de/aktuelles/uebersicht_promovenden.htm

Folgende Absolventinnen und Absolventendes PhD-Studiums wurden anlässlich derfeierlichen Promotion am 28. Juni 2002promoviert:

■ Dr. Hiam K. H. Al-Bayati im FachgebietMolekular und ZellbiologieSupervisor: Prof. Dr. Hassan Y. Naim, Institut für Physiologische ChemieTitel der Thesis: Identification of new genesin human polarized intestinal epithelial cellsin transport of membrane proteins.

■ Nina Baltes im Fachgebiet MikrobiologieSupervisor: Prof. Dr. Gerald .F. Gerlach, Institut für Mikrobiologie und TierseuchenTitel der Thesis: The role of iron in Actinoba-cillus pleuropneumoniae infection: Identifica-tion and in vivo characterization of Virulen-ce-associated genes.

■ Steffen Baltes im Fachgebiet Lebens-mitteltoxikologieSupervisor: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Nau, ZA für LebensmitteltoxikologieTitel der Thesis: Einfluss von Retinoiden aufdie Differenzierung und Permeabilität derCaco-2 Zellkultur als Modell für die Gastroin-testinale Barriere.

■ Claudia Brandt im Fachgebiet Pharma-kologieSupervisor: Prof. Dr. Wolfgang Löscher, Institut für Pharmakologie, Toxikologie undPharmazieTitel der Thesis: Die Rolle der Apoptose beider Pathogenese der Temporallappenepilep-sie im Hinblick auf die Entwicklung neuer An-tiepilepika

■ Alina Lessenich im Fachgebiet PharmakologieSupervisor: Prof. Dr. Wolfgang Löscher, Institut für Pharmakologie, Toxikologie undPharmazieTitel der Thesis: Neuropharmakologische,neuropathologische und neurochemische Untersuchungen zur Charakterisierung vonRattenmutanten mit spontanem Drehver-halten.

■ Gabriele Hintzen im Fachgebiet ImmunologieSupervisor: Prof. Dr. Reinhold Ernst Schmidt,Zentrum für Innere Medizin, MHHTitel der Thesis: Charakterisierung Natürli-cher Killerzellen nach humaner allogenerStammzelltransplantation.

■ Dr. Lars Mecklenburg im Fachgebiet PathologieSupervisorin: Prof. Dr. Marion Hewicker-Trautwein, Institut für PathologieTitel der Thesis: A new model of blood vesselremodeling: Hair follicles modulate the peri-follicular vasculature by synthesizing key re-gulators of blood vessel homeostasis.

■ FOTO: Flachsbarth

Dr. Lars Mecklenburg, Gerhard-Domagk-Preisträger, und Dr. Gerhard Greif

■ FOTO: Flachsbarth

Der Festredner, Prof. Dr. Gerhard Baumgärtner

12TiHo-Anzeiger6/2002

INTERN

Simone Bellair

Die Welt der Buiatrik

D

Zeitgleich zum XII. WorldBuiatrics Congress in Han-nover ist bei der Schlüter-schen der neue Atlas zur Anatomie des Rindes erschienen.

Der im Jahre 1960 gegründeteinternational bedeutendste Welt-kongress zur Buiatrik wurde in die-sem Jahr erstmalig wieder in seiner„Heimatstadt“ Hannover ausge-richtet. Tierärzte aus aller Welt ka-

men zusammen, um dieneuesten Erkenntnisseauf dem Gebiet derRindermedizin auszu-tauschen. Das starke in-ternationale Interessean dieser Veranstaltungunterstreicht erneut dengroßen Bedarf zur Fort-und Weiterbildung fürden Buiatriker – insbe-

sondere in den ge-genwärtigen Zeitenwirtschaftlicher undgesellschaftlicherUmstrukturierung.

In über 200 Vorträgen und 500 Po-stern sowie in zahlreichen Works-hops und Sonderveranstaltungenwurden nicht nur die neuesten Er-fahrungen zur Ernäh-rung, zur Hal-tung, zum Tierschutz und zu Er-krankungen des Rindes ausge-tauscht. Auch die Verlagerung derAufgabenschwerpunkte von derEinzeltierbehandlung zur Be-standsmedizin und aktuelle Fragenzu berufspolitischen Themen stan-den auf dem Programm.

Vor dem Hintergrund der Aus-und Weiterbildung auf dem Gebietder Buiatrik führt der soeben er-schienene „Atlas der Anatomie desRindes“ die Reihe der schon seitJahren erfolgreichen Standardwer-ke zur „Anatomie des Hundes“ undzur „Anatomie des Pferdes“ fort.

In bewährter Weise stellt dieserAtlas alle anatomischen Strukturendes Rindes topographisch dar, be-schreibt und erklärt sie. Die sich ge-genüberliegenden Texte und Bild-seiten bilden jeweils eine Einheit,die zeitaufwendiges Suchen über-flüssig macht. In den Text integrier-te Abbildungen ergänzen die ganz-

1

■ Abb.1:

Interdigitale Leitungs-strukturenund Faszien-verhältnisse(Auszug)

■ Abb. 2:

Topographieder Bauchor-

gane (Aus-zug) 2

seitigen, detaillierten Übersichtsta-feln. Artspezifische Besonderheitendes Rindes sind hervorgehoben unddurch Verweise auf Hund undPferd wird auch die vergleichendeAnatomie der Haussäugetiereberücksichtigt. Die Spezielle Ana-tomie wird mit kurzgefassten Datenin Tabellenform übersichtlich dar-gestellt. Deutsche Fachausdrückeund lateinische Termini werden ne-beneinander verwendet, sodass dasBuch auch als farbig illustrierte No-menklatur dienen kann.

Besondere Aktualität erhält dasWerk durch die in jüngster Zeit in-tensivierten Diskussionen um neueKrankheiten wie BSE. Zur Ermitt-lung der neuronalen Infektionswe-ge unter Einbeziehung des autono-men Nervensystems sowie desLymphsystems und zur Beurtei-lung des Risikomaterials im Ner-vensystem und in vielen Organenist ein anschaulicher Gesamtü-berblick über die Anatomie desRindes erforderlich.

Die Kombination aus kurzgefas-stem Lehrbuch und topographi-schem Farbatlas macht das Buch zueinem anschaulichen und übersicht-lichen Nachschlagewerk fürTierärzte und Studierende. DieserAtlas schließt eine Lücke, denn bis-her ist kein vergleichbares Buch zurAnatomie des Rindes verfügbar.

14TiHo-Anzeiger6/2002

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

S T E L L E N A U S S C H R E I B U N G

An der Tierärztlichen Hochschule Hannover– Klinik für Rinder – ist ab sofort die Profes-sur (Bes.Gr. C 3) für

Gynäkologie, Geburtshilfe und Andrologie

des Rindes

zu besetzen.

Die Einstellung erfolgt je nach Vorliegen der persönli-chen Voraussetzungen im Beamten- oder Angestell-tenverhältnis auf der Grundlage der Bes.Gr. C 3. Es ist davon auszugehen, dass zum Zeitpunkt der Er-nennung bereits die im Zuge der Reform der Profes-sorenbesoldung geänderten besoldungsrechtlichenVorschriften gelten werden.

Aufgabenbereich:Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwar-tet, dass sie den oben genannten Aufgabenbereich inZusammenarbeit mit den anderen Fachrichtungender Klinik für Rinder und anderen wissenschaftlichenEinrichtungen der Hochschule in der Lehre (gemäßTAppO) vertreten und an den Lehr- und Dienstlei-stungsverpflichtungen der Klinik mitwirken.

Der Forschungsschwerpunkt soll auf dem ausge-schriebenen Arbeitsgebiet liegen. Forschung und Leh-re auf dem Gebiet sind an den Belangen der Tiermedi-zin und Tierhaltungspraxis auszurichten.

Voraussetzungen:Einstellungsvoraussetzungen sind Habilitation odergleichwertige wissenschaftliche Leistungen (§ 51 NHG)sowie mehrjährige praktische Erfahrungen und wis-senschaftliche Tätigkeit in einschlägigen Fachgebie-ten. Die Anerkennung als Fachtierärztin oder Fachtier-arzt oder der Nachweis einer mindestens fünfjährigenentsprechenden Tätigkeit wird vorausgesetzt. Vorhan-dene Nachweise und Ergebnisse zur Lehrevaluationsollten mit der Bewerbung eingereicht werden.

Die Tierärztliche Hochschule Hannover ist bestrebt,die Zahl der Professorinnen zu erhöhen. Frauen werden deshalb ausdrücklich gebeten, sich zubewerben (§ 47 Abs. 3 NHG).

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung vorrangig berücksichtigt.

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich er-wünscht.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebens-lauf, Liste der Veröffentlichungen, akademischeZeugnisse, Nachweise über die bisherige Lehrtätig-keit) werden bis zum 30. September 2002 an den Prä-sidenten der Tierärztlichen Hochschule Hannover,Postfach 71 11 80, 30545 Hannover, erbeten.

S T E L L E N A U S S C H R E I B U N G

Im Institut für Pathologie der TierärztlichenHochschule Hannover ist zum 1.10. 2002 eineProfessorenstelle (Bes.Gr. C 3) für

Veterinärpathologie mit Schwerpunkt Molekular-

pathologie

zu besetzen.

Die Einstellung erfolgt je nach Vorliegen der persönli-chen Voraussetzungen im Beamten- oder Angestellten-verhältnis auf der Grundlage der Bes.Gr. C 3. Es ist davon auszugehen, dass zum Zeitpunkt der Er-nennung bereits die im Zuge der Reform der Professo-renbesoldung geänderten besoldungsrechtlichen Vor-schriften gelten werden.

Aufgabenbereich:Die künftige Stelleninhaberin oder der künftige Stellen-inhaber soll gemeinsam mit den anderen Professorendes Institutes das Fachgebiet Pathologie in Lehre, For-schung und Dienstleistungen in seiner vollen Breite ver-treten und als kompetente Ansprechpartnerin oder alskompetenter Ansprechpartner für das Spezialgebiet„Molekulare Pathologie“ im Institut für Pathologie zurVerfügung stehen. Eine enge wissenschaftliche Zusam-menarbeit mit den anderen Einrichtungen des Institutesund der Hochschule ist ausdrücklich erwünscht. EineMitarbeit in Forschungsschwerpunkten wie z.B. Sonder-forschungsbereichen wird begrüßt.

Einstellungsvoraussetzungen:Tierärztliche Approbation, Fachtierarztanerkennung fürdas Fach Veterinär-Pathologie oder Diplomate of theECVP, Habilitation im oben genannten Fachgebiet odergleichwertige wissenschaftliche Leistung (§51 NHG), ei-ne besondere pädagogische Eignung, Erfahrung in derEinwerbung von Drittmitteln und mehrjährige Erfah-rung auf dem Spezialgebiet der Molekularen Pathologie.Nachweise und Ergebnisse der Lehrevaluation könnenmit der Bewerbung eingereicht werden.

Die Tierärztliche Hochschule ist bestrebt, die Zahl derProfessorinnen zu erhöhen und fordert daher insbeson-dere qualifizierte Frauen auf, sich zu bewerben.

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich er-wünscht.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,Liste der Veröffentlichungen, akademische Zeugnisse,Nachweise über die bisherige Lehrtätigkeit) werden biszum 30. September 2002 an den Präsidenten derTierärztlichen Hochschule Hannover, Postfach 71 11 80,D-30545 Hannover, erbeten.

Zum 1. Juli 2002 wurden von der DFG diefolgenden zwei neuen Sonderforschungs-bereiche (SFB) genehmigt:■ Immunreaktionen der Lunge bei

Infektion und Allergie (SFB 587)■ Pathobiologie der intestinalen Mukosa

(SFB 621).Die 15 Projekte des SFB „Immunreaktio-nen der Lunge bei Infektion und Allergie“sind in die Bereiche A (Interaktionen mitZellen der Lunge) und B (Zellen und Me-diatoren bei Abwehrreaktionen der Lunge)eingeteilt und werden von Projektleiternaus der Medizinischen Hochschule Hanno-ver (MHH), der Tierärztlichen HochschuleHannover (TiHo), der Universität Hanno-ver (Uni-Hannover), dem Fraunhofer Insti-tut für Toxikologie und Aerosolforschung,Hannover (ITA) und der Gesellschaft fürBiotechnologische Forschung, Braun-schweig (GBF) geleitet. Diese Beteiligungvon fünf ausgewiesenen Forschungseinri-chungen trägt entscheidend zu einer weite-ren Intensivierung der interdisziplinärenZusammenarbeit innerhalb der RegionHannover-Braunschweig bei. Die insge-samt vier Projekte der TiHo sind alle demBereich A zugeordnet und behandeln Fra-gen der Pathogenese und Therapie vonLungenerkrankungen bei Tieren mit demZiel, die Pathophysiologie besser verstehenund gezielte Behandlungsstragegien ent-

wickeln zu können; das vierte Projekt be-schäftigt sich mit einer grundlegenden Fra-ge der Impfstoffentwicklung, die für Tier-und Humanmedizin von großem Interesseist. Im Rahmen der Projekte werden mo-dernste biochemische und molekularbiolo-gische Techniken eingesetzt. Für die Pro-jekte wurden Personal- und Sachmittel vonüber 300.000 Euro jährlich über einen Zeit-raum von zunächst drei Jahren genehmigt;diese Förderung wird massgeblich zu einerweiteren Stärkung des als Schwerpunktausgewiesenen Bereichs „Infektionsmedi-zin“ der TiHo beitragen. Der SFB „Patho-biologie der intestinalen Mukosa“ bestehtaus den Projektbereichen A (MukosalesImmunsystem), B (Mikrobielle Interaktio-nen) und C (Pathophysiologie), die vonForschergruppen der MHH, der TiHo undder GBF bearbeitet werden. Hinzu kom-men ein so genanntes Z-Projekt zur Ent-wicklung, Zucht und Haltung keimfreierMausstämme und gnotobiotischer Experi-mente sowie eine Nachwuchsforschergrup-pe, deren Besetzung initiiert ist. Diese in-terdisziplinären Kooperationen sind eineFortsetzung des SFB „GastrointestinaleBarriere“, der zum 31.12.2001 nach insge-samt 12 Jahren beendet worden ist. Insge-samt ist die TiHo an diesem SFB mit fünfTeilprojekten beteiligt. Themen der dreiTeilprojekte im Projektbereich B sind die

15TiHo-Anzeiger

6/2002

WISSENSCHAFTSFÖRDERUNG

Gerhard Breves, Gerald-F. Gerlach

Neue DFG-Sonderforschungsbereiche

■ FOTO:Müller-Berger

Bundesministerin Edelgard Bulmahn,Eberhard Hoffmann, Geschäftsführer desStudentenwerks Hannover undcand.med.vet. Björn Jacobsen (v.l.n.r.)

STUDENTISCHE ANGELEGENHEITEN

Modulation der intestinalen Mukosafunk-tionen durch definierte Mikroorganismen,Persistenzmechanismen von Mycobacteri-um paratuberculosis in Makrophagen undderen pathophysiologische Bedeutung imDarm und Nutzung des S-Proteins des übertragbaren Gastroenteritis-Virus(TGEV) zur Erzeugung enterotoper Virus-vektoren. Themen der beiden Teilprojekteim Projektbereich C sind CLCA-Chlorid-kanäle der intestinalen Mukosa von Mausund Mensch sowie Membrantopologie desDünndarms in pathologischen und nicht-pathologischen Zuständen. Für die Teilpro-jekte sind Mittel in erheblichem Umfangbewilligt worden. Auch dieser SFB wirddas Profil der gastrointestinalen Forschungin der Region Hannover-Braunschweigstärken und damit die Qualität der medizi-nisch-naturwissenschaftlichen Forschungfördern. ■

PERSONALIEN

Kurz notiert25-jähriges Dienstjubiläum hatten■ am 3. August: Brigitte Behrens,

Institut für Pathologie

■ am 20. August: Cornelia Hafer-kamp, Fachgebiet Medizinische Physik

Am 3. Juni fand zum dritten Mal die Ver-leihung der Studentenwerkspreise in som-merlicher Atmosphäre in der Fachhoch-schule Hannover statt, um die Leistungenehrenamtlich tätiger Studierender zu ho-norieren. Die Preisverleihung an sechsStudierende und drei Studentengruppenwurde in diesem Jahr von der Bundesmi-nisterin für Bildung und Forschung, Edel-gard Bulmahn, vorgenommen. Aus derTierärztlichen Hochschule wurde BjörnJacobsen, der über drei Jahre dem Vor-stand des AStA der TiHo angehört hatte,für seinen Beitrag zur positiven Entwick-

lung der Kommunikation innerhalb derStudierendenschaft und den vielen Orga-nisationen an der TiHo geehrt. Außerdemwurde einer vietnamesischen Studenten-gruppe, darunter der TiHo-Studentin Xuy-en LeThi, für ihr Engagement für die Inte-gration ihrer Landsleute in das Lebenfernab von der Heimat ein Preis verliehen.Nach der Preisvergabe überraschten eini-ge Preisträger und eine Preisträgerin dasPublikum mit der Aufführung einer klei-nen Talkshow, in der sie ihre Erlebnisseihrer Tätigkeit schilderten und sich für ih-re Preise bedankten. ■

Suzanne Müller-Berger

Studentenwerkspreises 2002 für soziales Engagement im Hochschulbereich

■ 08.-11.09.200230th Conference of the Euro-pean Teratology SocietyHannover Congress CentrumInformationen: Prof. Dr. Dr.h.c. Heinz Nau, ZA für LebensmitteltoxikologieTel. (05 11) 8 56-76 00

■ 18.09.2002Vortrag „Fruchtbarkeits-störungen in der Schweine-zucht und Leistungsdepressio-nen in der Mast – welche Be-deutung haben Mykotoxine?“20:00 Uhr, Bakum, Außen-stelle für EpidemiologieProf. Dr. Ute Schnurrbusch,Veterinärmedizinische Fakultät, Universität LeipzigInformationen: Dr. PD Elisa-beth große Beilage, Außenstel-le für Epidemiologie Bakum Tel: (0 44 46) 9 59-91 16

■ 21.-22.09.2002ATF – Akademie für tierärzt-liche Fortbildung Verhaltenstherapie Modul 7:Problemverhalten PferdATF-Anerkennung: 12 Std.Hörsaal des Instituts für Tier-hygiene, Tierschutz undNutztierethologie Informationen: Prof. Dr.Hansjoachim Hackbarth,Tierschutzzentrum und Tier-schutzbeauftrager Tel.: (05 11) 9 53-81 44

■ 26.–27. 09.2002ATF - Akademie für tier-ärztliche Fortbildung Aktuelle Probleme des TierschutzesATF-Anerkennung: 12 Std.Hörsaal des Instituts für PathologieInformationen: Monika Tegt-

meyer, Institut für Tier-hygiene, Tierschutz und Nutztierethologie Tel.: (05 11) 9 53-88 32 Fax: (05 11) 9 53-85 [email protected]

■ 07.10.2002Vorlesungsbeginn

■ 18.10.2002Tutorial im Rahmen des Seminars Fallstudien zur veterinärmedizinischen Bio-metrie und EpidemiologieEinführung in die statisti-schen Methoden der geneti-schen Epidemiologie14:15 – 17:45 Uhr, Seminarraum des Institutesfür Biometrie, Epidemiologieund InformationsverarbeitungProf. Dr. Iris Pigeot, Bremer Institut für Präventi-onsforschung- und Sozialme-dizin, BIPS & UniversitätBremenInformationen und Anmel-dung (namentlich bis zum30.9.2002) [email protected]

■ 19.-20.10.2002ATF - Akademie für tierärzt-liche Fortbildung Verhaltenstherapie Modul 8:Problemverhalten HundATF-Anerkennung: 12 Std.Hörsaal des Instituts für Tier-hygiene, Tierschutz undNutztierethologie Informationen: Prof. Dr.Hansjoachim Hackbarth,Tierschutzzentrum und Tier-schutzbeauftragerTel.: (05 11) 9 53-81 44

■ 01.11.2002Hochschultag / Tag der Forschung

■ 07.-08.11.200263. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten derDVG und WVPAParkhotel-Kronsberg, Hannover-Messe

Informationen: BarbaraLöchel, Sekretariat der Klinikfür GeflügelTel: (05 11) 9 53-87 78Fax: (05 11) 9 53-85 80

■ 12.-15.11.2002EuroTier 2002Messegelände HannoverInternationale DLG – Fach-ausstellung für Tierhaltungund Managementwww.eurotier.de

■ 23.-24.11.2002ATF - Akademie für tier-ärztliche Fortbildung Verhaltenstherapie Modul 9:TierschutzATF-Anerkennung: 12 Std.Hörsaal des Instituts für Tier-hygiene, Tierschutz undNutztierethologie Informationen: Prof. Dr.Hansjoachim Hackbarth,Tierschutzzentrum und Tier-schutzbeauftragerTel.: (05 11) 9 53-81 44

7.-8.12.2002ATF - Akademie für tierärzt-liche Fortbildung Verhaltenstherapie Modul 10:HumanpsychologieATF-Anerkennung: 12 Std.Hörsaal des Instituts für Tier-hygiene, Tierschutz undNutztierethologie Informationen: Prof. Dr.Hansjoachim Hackbarth,Tierschutzzentrum und Tier-schutzbeauftrager, Tel.: (05 11) 9 53-81 44

16TiHo-Anzeiger6/2002

H 2750

Schlütersche Verlagund DruckereiPostfach 54 4030054 Hannover

TERMINKALENDER

Der nächste TiHo-Anzeigererscheint am 9. Oktober 2002.

Redaktionsschluss für diese Ausgabe ist der 6. September 2002.

Herausgeber:Präsident, Kanzler und Senat der Tierärztlichen Hochschule HannoverBünteweg 2, 30559 Hannover

Redaktion:Presse- und Protokollstelle der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Bünteweg 230559 HannoverTel. (05 11) 9 53-80 02Fax (05 11) 9 53-82-80 [email protected]

Verantwortlich: Dr. Maria FlachsbarthNamentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Verlag:Schlütersche GmbH & Co. KG Verlag und Druckerei Hans-Böckler-Allee 7 30173 HannoverPostfach 54 40, 30054 Hannover Tel. (05 11) 85 50-0Fax (05 11) 85 50-24 00

Verlagsleitung:Klaus Krause

Kaufmännische Leitung:Wolf-R. Pagenstedt

Anzeigenleitung:Helmut Neunziger (verantwortlich)

Anzeigenverkauf:Birgit BohnAnschrift der Anzeigenabteilung:Hans-Böckler-Allee 7 30173 HannoverPostfach 54 40, 30054 HannoverTel. (05 11) 85 50-22 22Fax (05 11) 85 50-24 01

Für Unternehmen aus der Veterinärbranche:Verlagsbüro Bettina KruseTiestestraße 32, 30171 HannoverTel. (05 11) 8 11 79 61Fax (05 11) 8 11 79 62

Vertrieb/Abonnement-Service:Petra WinterTel. (05 11) 85 50-24 22Fax (05 11) 85 50-24 05

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Der TiHo-Anzeiger erscheint 8-mal jährlich.Bezugspreis 18,– € pro Jahreinschließlich Versandkostenund Mehrwertsteuer.

Für die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.

ISSN 0720-2237

IMPRESSUM

Dieser Terminkalender kann nicht immer auf dem neuesten Stand sein.Einen Terminkalender, der laufend aktualisiert wird, finden Sie im Inter-net unter der Adresse:http://www.tiho-hannover.de/Aktuelles/Termine.html