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12/2009 58. Jahrgang Kirchenbote der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen www.kirchenbote-sg.ch Sterne Gegen den Sternenglauben Ein Stern, der Seinen Namen trägt Kein Gott über den Sternen Die Astrologin «Die ganze Fülle dessen, was Gott für uns sein kann, ist in Christus leibhaftig unter uns.» Kolosserbrief 2, freie Übertragung

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Page 1: 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen Sterne GegendenSternenglauben EinStern, derSeinenNamenträgt

12/2009 58. Jahrgang

Kirchenboteder Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen www.kirchenbote-sg.ch

Sterne

Gegen den Sternenglauben

Ein Stern,der SeinenNamen trägt

Kein Gott über den Sternen

Die Astrologin

«Die ganze Fülle dessen, wasGott für uns sein kann, ist inChristus leibhaftig unter uns.»

Kolosserbrief 2, freie Übertragung

Page 2: 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen Sterne GegendenSternenglauben EinStern, derSeinenNamenträgt

Liebe Leserin,lieber Leser

Der Ausblick in fernste Galaxien erregtErfurcht, aber auchSchaudern.Was kannGott – falls er dafür überhaupt zuständigist – damit beabsichtigt haben?Fast beneide ich die alten Kulturvölker.Sie schauten zumHimmel und sahen diebeweglichen Lichter vor dem kreisendenFirmament als Ausdruck ihrer Götter.DasMittelalter übernahmdiese Sicht undsprach anstelle der Götter von Engeln.Man fand den Tierkreis imBau desMenschen gespiegelt, die Planeten inden Organen, die Sonne imBewusstsein:derMensch als kleiner Kosmos, der demgrossen entspricht und über allemGott.Auf Seite 5 berichte ich von einer Tagung,diemich imHinblick auf unser Themaaufgewühlt hat. Der vonmir geschätzteReligionspädagoge Hubertus Halbfaserklärte, was diemoderneWissenschaftüber die Entstehung des Alls und desMenschenweiss, und wie diesesWissendasGottesbild verändert.Wer sich diesemWissen stelle, könne nichtmehr an einenSchöpfergott glauben, sondern sehe inder Entstehung des Alls einenmateriel-len Vorgang, der sich auf dem PlanetenErde zu Pflanzen und Tieren gestaltethat und imMenschen Bewusstsein ent-wickelt. Erst jetzt kommt Gott ins Spiel:als zentrales Symbol der nach SinnsuchendenMenschenseele.Da habe ich realisiert, dass ich zu den alt-modischen Theologen gehöre, die nochimmer denDogmen der Kirche anhängenund glauben, dass da vor allerWelt einGott ist, der Himmel und Erde samt allerKreatur schafft, damit derMensch alsEbenbild Gottes sich vor seinemSchöpferin der empfangenenWeisung und Liebebewährt – imHinblick auf die Ewigkeit.Mir wurde bewusst: Die Aufgabe, Tradi-tionen zu verabschieden und verwandeltwiederzufinden, ist gross. Bleibenwirdran – in respektvoller und kritischerHaltung zur noch jungenWissenschaft.Undwir wollen weiterhin feiern: DenStern amHimmel, der denMagiern diegöttliche Geburt angekündigt hat. Undden Gott, der das Ergebnis des Kosmosund der Evolution, einMenschenkind, alsdas Seine fand, wie er auch uns als dieSeinen findenwill im Fest, das Natur undKosmos einschliesst. AS

Im Anfang

BinsenweisheitGegen denSternenglauben inKolossai

«Nicht in den Sternen, in Christus lie-

gen verborgen alle Schätze der Weisheit

und der Erkenntnis. Ich hebe das so her-

vor, damit euch nicht jemand mit faszi-

nierendem Geschwätz überfährt. Im

Geist bin ich euch eng verbunden und

freue mich, wenn ich mir vorstelle, wie

souverän ihr lebt und wie fest euer

Glaube in Christus gegründet ist. –Haltet euch in Zukunft an ihn.»

Kolosserbrief 2, freie Übertragung

Im Jahr der Astronomie ein provokantes

Wort. Wer sein Teleskop für astronomi-

sche Beobachtungen einsetzt, um die

Grundlagen der physikalischen Gesetz-

mässigkeiten zu verstehen, mag die Stirn

runzeln. Aber was veranlasst vernünftige

Menschen dazu, auf dem St.GallerWeih-

nachtsmarkt in das Zelt derWahrsagerin

zu treten, um sich für 50 Franken er-

klären zu lassen, was die Zukunft bringt?

Hunderte von Büchern werden zuWeih-

nachten verschenkt, die denBeschenkten

ihr Sternbild erklären und ihnen Liebes-

chancen Anfang Januar und die Wahr-

scheinlichkeit beruflichen Weiterkom-

mens EndeApril inAussicht stellen.

HeidenangstMit den Unsicherheiten unseres per-

sönlichen Lebens mag es zusammen-

hängen. Wir leben in einer Zeit, deren

besonderes Merkmal der spürbare Ver-

lust an Sicherheiten und Gewissheiten

im sozialen und persönlichen Leben ist.

Die Risiken des Lebens haben sich ver-

vielfacht. Die völlige Ungeklärtheit al-

lein des nächsten Schritts gehört für vie-

le zum normalen Leben.

«Seht, man will euch mit allerlei

christlich anmutenden Weltanschauun-

gen, die doch nur Binsenweisheiten sind,

aufs Glatteis führen. Dahinter steht

nichts anderes als gewagtes Spekulieren

über geheimnisumwitterte Kräfte und

Regeln, nach denen man sich richten soll,

weil sie angeblich dieWelt zusammenhal-

ten. Nein! Die ganze Fülle dessen, was

Gott für uns sein kann, ist in Christus

leibhaftig unter uns.»

Das, was im Kolosserbrief zu lesen ist,

soll uns gegen die Heidenangst stärken,

an das Schicksal glauben zu müssen.

Wir dürfen es für normal halten, dass es

uns gut geht und wir müssen nicht in

Angst vor einer bösenÜberraschung le-

ben. Der Glaube anChristus hat uns die

Heidenangst genommen.

Christusglaube«Die ganze Fülle dessen, was Gott für

uns sein kann, ist in Christus leibhaftig

unter uns.» – Ein ersterHinweis auf den

Stall von Bethlehem.Weihnachten steht

vor der Tür und unser Blick wird von

denSternen auf Jesus gelenkt.Damit die

Heidenangst sich legt.Damitman einen

Fuss vor den anderen setzen kann, ohne

auf die Gestirne zu achten und ihren

Stand bei alltäglichen und wichtigen

Entscheidungen zu berücksichtigen.

Schliessen wir uns an? Gewiss, der

Brief ist nicht anuns gerichtet.Und zwi-

schen der Situation der Kolosser und

der unseren gibt es mehr Unterschiede

als Gemeinsamkeiten. Aber was die

Probleme angeht, die diesen Brief aus-

gelöst haben,überwiegendie Parallelen.

Auch gibt es vernünftige Argumente

dafür, an den Gott zu glauben, der

Mensch wurde. Denn «die ganze Fülle

dessen,wasGott für uns sein kann, ist in

Christus leibhaftig unter uns». JAN LUD-WIG REINTJES, PFARRER IN BAD RAGAZ

Editorial

2 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Zum TitelbildFast alle Sterne finden sich inGalaxien. Galaxienbestehen aus einigenMillionen bis zuHundertenvonMilliardenSternen und sind ihrerseits in Gala-xienhaufen angeordnet. NachSchätzungen derAstronomengibt es imgesamten sichtbarenUni-versumetwa 100Milliarden solcher Galaxienmitinsgesamt etwa 70 Trilliarden (7 x 1022) Sternen.Das Titelbild zeigt eine entfernte Galaxie, aufge-nommenmit demNASAHubble Space Telescop.Alle Fotos sind hier auf zwei Farben reduziert

Der Planet Venus, auch Abend- oderMor-

genstern genannt, ist neben demMond

das hellste natürliche Objekt amDämme-

rungs- oder nächtlichen Sternenhimmel .

Foto:w

ikipedia

«Der Glaube an Christushat uns die Heidenangstgenommen.»

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Foto:DennisdiCicco

Thema

Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 3

«Ein Stern, der deinen Namen trägt, hoch amHimmelszelt, den

schenk ich dir heut Nacht ...» klingt es aus den Lautsprechern,

während ich weit nach Mitternacht mit einem ehemaligen Mit-

schüler tanze.Nachdemwir uns Jahre lang nicht gesehen haben,

sindwir uns auf einem Fest zufällig begegnet und haben uns an-

geregt unterhalten. Bei diesem populären Schlager lächle ich ihn

allerdings nur schweigend an und denke bei mir, wenn duwüss-

test…Als wir vor fünfzehn Jahren zusammen auf derOberstufe

waren, dawar ich in dich verliebt und da gab es tatsächlich einen

Stern, der deinen Namen trug – und gibt es immer noch.Wenn

ich an klaren Nächten zumHimmel hoch schaue, schweift mein

Blick immer mal wieder über die Deichsel des GrossenWagens,

verlängert diese und findet dort diesen Stern.Den Stern,dem ich

vor so langer Zeit einer spontanen Idee folgend deinen Namen

gab. Doch wie heisst es weiter im Liedtext? «… Einen Stern, der

deinen Namen trägt, alle Zeiten überlebt und über unsere Liebe

wacht.» –Nein,das hat der Sternnicht getan.Es gab auchgar kei-

ne «unsere Liebe», sondern nur meine einseitige Verliebtheit,

und davon ist ausser Erinnerungen nichts geblieben.

So geht es doch immer wieder: Jemand tritt aus der Masse

hervor und überstrahlt alle andern. Er gibt mir Halt und Orien-

tierung; erwird zumFokusmeiner Sehnsüchte.AuchProminen-

tewerden reihenweise angehimmelt,undnicht vonungefähr be-

zeichnen wir die Erfolgreichenmit dem englischenWort «Star».

In derMusik, Politik und selbst beim Kochen sind sie zu finden.

Da wird beispielsweise der amerikanische Präsident Barack

Obama indenHimmel gejubelt undSendungenwie«Musicstar»

können wochenlang die Gespräche dominieren. Doch wenn ich

an all die Stars und Sternchen denke, die da aufleuchten: Über-

EinStern, derSeinenNamen trägtVon Sternen, die auf- und niedersteigen

lebt davon ein einziger die Zeiten? Wer erinnert sich beispiels-

weise noch an die erste Friedensnobelpreisträgerin, Baronin

Bertha von Suttner? Oder der scheinbar unsterbliche Michael

Jackson,wird er in fünfzig Jahren noch in allerMunde sein?

Meistens erscheinendiese Sternenicht amHimmel,ohne sich

dessen bewusst zu sein, sondern mit aufwendigen Kampagnen

lassen sich die Stars eben zum Star machen. Statt nach andern

Menschen strecken sie sich nach einer bestimmten Position aus.

Von ihr erhoffen sie sich Beachtung,Einfluss undAnerkennung.

«Maden sind deine Decke»Stars undSterne sind keinneues Phänomen.Bereits vor ein paar

tausend Jahren gab es sowohl Menschen, die die Sterne anbete-

ten wie auch Exponenten, die sich vergöttern liessen. Beides

wurde vonGott bestraft. ImBuch Jesajawirdunter anderemder

Fall des Königs von Babel beschrieben. Stellvertretend für viele

Einflussreiche klagt Gott ihn an: «Du sagtest zu deinemHerzen:

‹Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen

Gottes meinen Thron errichten.›» (Jesaja 14, 13a) Doch Macht

und Ruhm werden von Gott gebrochen; der Herrscher endet

kläglich: «Hinabgeschleudert zur Unterwelt ist deine Pracht

samtdeinenklingendenHarfen.AufModer bist du gebettet und

Maden sind deine Decke.Ach, du bist vomHimmel gefallen, du

strahlenderMorgenstern!» (Jesaja 14, 11+12a).Vorbei ist esmit

Samt und Seide, Sicherheit und Komfort. Statt dessen Schim-

mel, Gewürm und ewige Finsternis. Das sind markante Worte,

die mir heute noch zu denken geben sollten: Sich selbstherrlich

zu erheben, ist für Gott kein leichtes Vergehen. Er will weder,

dass ichmeinHerz anMenschen noch an Positionen hänge.

Das ist gar nicht so einfach. Ich will zwar weder Filmstar

noch Bundesrätin werden, aber so im Kleinen möchte ich die

andern schon gerne von Zeit zu Zeit überstrahlen.Da sind zum

Beispiel die «Weihnachtsguätzli», die ich bald wieder backe und

dann grosszügig an meine Freunde verteile. Natürlich will ich

ihnen damit eine Freude machen – aber wenn ich ehrlich bin,

will ich auch ganz gerne dafür bewundert werden. Und die

Weihnachtsgeschenke: Ich bastle und verzierewirklich sehr ger-

ne. Aber ich bin nicht sicher, ob ich jedes Jahr so viel Zeit in die

«Ach, du bist vomHimmel gefallen,du strahlender Morgenstern!» Jesaia 14, 12

Lichterglanz, Weihnachtsgeschenke und schon bald die guten Vorsätze fürs neueJahr. Was lässt eigentlich unsere Herzen höherschlagen und unsere Augenleuchten?

Der Komet Hale-Bopp war von 1996 bis 1997 mehr als 18 Monate sichtbar. Kometen wurden früher als fallende Sterne betrachtet.

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4 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

kleinen Werke investieren würde, wenn meine Grossmutter

mich dafür nicht etwasmehr lobenwürde als die andern Enkel-

kinder. Das mögen nun vergleichsweise kleine Vergehen sein

und dennoch frage ich mich: Wird Gott das auch mit Maden

undModer vergelten?Das könnte er natürlichwie zu Zeiten des

Alten Testaments.Und doch scheint es mir unwahrscheinlich.

Himmelspfunzeln und MenschenkinderIn den biblischen Geschichten zeigt Gott immer wieder, dass

sein Rechts- und Gerechtigkeitsdenken nicht dem menschli-

chen entspricht. Das mag mit seiner Fähigkeit zusammenhän-

gen, Dinge zu erfassen, die uns unmöglich sind. Um nochmals

die Sterne zu erwähnen: Wenn ich nachts an den Himmel

schaue,kann ichMillionenundMilliarden von ihnen erkennen,

aber ihre Zahl zu bestimmen,muss ich gar nicht erst versuchen.

Gott dagegen hat nicht nur alle Sterne gezählt, sondern er kennt

auch alle bei ihremNamen.Wenn er sich schon bei diesen toten

Lichtquellen, in der Bibel auch«Himmelspfunzel» genannt, die-

seMühenimmt,dannwendet er sich erst recht jedemMenschen

als ein gütiger Vater zu. Er kennt mich mit all meinen Stärken

und Schwächen. Er sieht, dass ich gerne und auch gar nicht

schlecht backe, aber er sieht als Resultat nicht nur die hübsche

Verpackung mit dem leckeren Inhalt. Im Gegensatz zu meinen

Freunden kann er auch einen Blick in mein Herz werfen und

dort den unnötigen Egoismus sehen.Dochnein,Gott lässtmich

deswegen nicht fallen. Nun kommt nicht das Ende der Ge-

schichte mit schauderhaften Strafen. Gott reicht mir die Hand.

Er hilft mir in all meiner Schwachheit, auch wenn ich es nicht

verdient habe. Er lässt mich nicht alleine durchs finstere Tal

wandeln.Vor Gott darf ich egoistisch, aber auch gestresst, über-

gewichtig, ungeduldig etc. sein. Das ist eines der vielen Weih-

nachtsgeschenke, die Gottmir unter denWeihnachtsbaum legt:

Ich darf zu ihm kommen, wie ich bin. Ich muss nicht krampf-

haft etwas leisten, bevor ich etwas gelte vor ihm. Ich kann ohne

Bedingungen ein Stern werden, der SeinenNamen trägt.

Bis ans Ende der ZeitDass ich mit leeren Händen zu Gott kommen kann, verdanke

ich demeinen,nach demkein Stern benannt ist.Doch ein Stern

kündete seine Geburt an: der Stern von Bethlehem. Er strahlte

auf über der Krippe, in der das Neugeborene lag. Die weisen

Männer aus demOsten fielen davor auf die Knie und beteten es

freudig an – auch wenn es vielleicht gerade seineWindeln ver-

dreckt hatte und jämmerlich stank. Sie erkannten, dass hier

Äusserlichkeiten jegliche Bedeutung verloren hatten. Sie lies-

sen sich von der ärmlichen Umgebung nicht über die Macht

und den Einfluss dieses kleinen Kindes täuschen.

Mehrere Jahre später wird Jesus von sich sagen:«Ich bin das

Licht der Welt.» Aber er wird sich nie als Star bezeichnen und

ziemlich genau umgekehrt leben, wie wir es von einem Star

erwartenwürden.Doch gerade er darf sich als einziger über alle

Sterne erheben und er kann Orientierung ins Dunkel bringen.

Und er wird alle Zeiten überstehen. Er wird bei uns sein alle

Tage, bis ans Ende derWelt. LOTTI GERBER

Lotti Gerber (30) studierte an der Universität St.GallenWirt-schaft, Politik und Internationales Recht.

«Ich kann ohne Bedingungenein Stern werden, der SeinenNamen trägt.»

Foto:wikipedia

STERNE

O Sterne, ich glaubte, ihr wäret Diamanten,AmHimmel glitzernd in alle Ewigkeit,Ich glaubte, ihr wäret kalte Augen,Gleichgültig über unserem Elend,Juwelen, funkelnd in der dunklenHaarpracht der Nacht ...Ein Gelehrter versicherte mir heute,Dass die Gestirne, gebildet aus reinemÄther und Feuer, leben und sterben wie wir.Lieben sie auch wie wir,Diese Gestirne aus feurigem Gold?Durchleben sie Glück und Pein?Wer weiss, ob der Abendstern,Dessen liebliches Abbild die TeicheWiderspiegeln, nicht den kaltenPolarstern geliebt hat?Hat er gelächelt und geseufzt,Hat er goldene Tränen vergossen?Wird er uns je seinen einsamen Schmerz schildern?O Sterne, die ihr lebt und leidet,Sterne, die ihr liebt wie wir,Seht meine Qualen,meine Tränen –Er hat mich verlassen ...

Elisa Chimenti

(aus dem Französischen von Florian Vetsch)

Elisa Chimenti (1883–1969) ist in Marokko aufgewachsen, wo ihrVater Leibarzt des Sultans Moulay Hassan war. Sie gründete inTanger die italienische Schule und wirkte nach dem ZweitenWeltkrieg als Professorin am Lyzeum von Tanger.Mit «Au coeur du harem» publizierte sie 1958 den erstenfranzösischenMarokko-Roman einer Frau. In den «Chants defemmes arabes» (1942) hielt sie das bis anhin völlig unbeachtete,vorwiegend anonyme Liedgut marokkanischer Frauen in ihrerfranzösischen Übersetzung fest; die Echtheit der liebevollgesammelten Texte ist verbürgt. Aus diesem Zyklus stammt dasGedicht «Sterne».

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Hubertus Halbfas referierte in Rorschach.

DieWeiterbildung zumThema«Evoluti-

on und/oder Schöpfung» sei nicht direkt

auf die pädagogischeVermittlung ausge-

richtet, betonte Adrian Müller vom Lei-

tungsteam. Es gehe vielmehr um die ei-

gene Orientierung, um das Gottesbild,

das im Religionsunterricht zum Tragen

komme. Die Rede von Gott als Schöpfer

habe sich den Ergebnissen derNaturwis-

senschaft zu stellen.WasdieseErgebnisse

sind, erklärte Hubertus Halbfas amVor-

mittag der Tagung in Rorschach.

Weltentstehung ohne GottGerafft, doch mit grosser Sachkenntnis,

führte Halbfas die Lehrkräfte durch die

Geschichte des Alls. 1927 entdeckte Ed-

win Hubble, dass sich das Universum

ausdehnt. Daraus wurde geschlossen,

dass alle Sterne und Galaxien aus einem

Anfang hervorgehen mussten. Georges

Lemaître nannte 1931 den heissen An-

fangszustand «Uratom». Der Begriff Ur-

knall (engl. Big Bang) wurde von Sir Fred

Hoyle geprägt, der als Kritiker diese

Theorie unglaubwürdig erscheinen las-

sen wollte. Für Halbfas ist eine solche

Erklärung des Universums aus dem

«Nichts» plausibel, auch wenn sie nicht

vorstellbar sei. «So liegt der Anfang im

Dunkel seiner Anfangslosigkeit.» Die

Astrophysiker hätten sich aber sehr nahe

an diesen Anfang vor 13 Milliarden Jah-

ren heranbewegt. Bis 10–43 Sekunden da-

nach könne man den Prozess mathema-

tisch rekonstruieren. Dieser kürzesten

Zeiteinheit entsprechen die kleinste

Raumeinheit und eine Hitze von 1032

Grad. So klein der Anfangspunkt, so in-

flationär die Expansion danach. Eine Se-

kunde später hatte das Universum einen

Durchmesser von einem Lichtjahr. Auch

die Menge der Materie und deren Kräfte

waren definiert. Die Physik spricht von

Konstanten und Feinabstimmung. Ein

von aussenwirkender göttlicherWille sei

hier nicht zu erkennen, soHalbfas.Auch

gehe es nicht an,Gott einfach an oder vor

denAnfang zu setzen.

Drei Minuten nach dem Urknall war

dasUniversumbereits auf 100 Lichtjahre

ausgedehnt und noch immer 100 Milli-

onenGradheiss.HeliumundWasserstoff

entstanden aus Protonen und Neutro-

nen.DieMateriebegannsich zu syntheti-

sieren. Die Drehung der Atome mochte

der Grund sein für spiralartige Formbil-

dungen im noch gasartigen Universum.

Die Schwerkraft schaffte Verdichtungen,

abernochwarenkeineSternevorhanden.

10Milliarden Jahr später sindunzähli-

ge Galaxien und Sterne ausgebildet, an-

dere schon wieder verschwunden. Der

Blick in den Sternenhimmel ist für uns

immer ein Blick in die unvorstellbare

Vergangenheit. Unentschieden sei die

Frage,obdasUniversumsich immerwei-

ter ausdehne oder sich auch wieder zu-

sammenziehe. Und bei einem pulsieren-

den Weltall wüsste man nicht, wie oft es

schon entstanden und vergangen ist.

Menschwerdung ohne GottDie nächste Lektion war der Evolution

des Lebens gewidmet.Nur auf einemPla-

neten mit geringer Temperaturschwan-

kung und mit Ozonschicht war sie mög-

lich. Vor vier Milliarden Jahren müssen

die erstenVoraussetzungen für das Leben

vorhanden gewesen sein. Der genetische

Code,der alleArten verbindet, sei im Sin-

ne Darwins das Ergebnis langer Konkur-

renz. Die Entstehung der Arten lasse sich

ohne Eingriff Gottes denken. Man spre-

chevonderSelbstorganisationdesLebens

im Zusammenspiel von Zufall und Not-

wendigkeit. Einen Gott, der in Weisheit

und Güte den Gang der Welt lenkt, kann

Halbfas nicht erkennen, zumal die Evolu-

tion von Katastrophen, Brüchen und

Sackgassen begleitet sei. So habe ein Me-

teorit vor 65Millionen Jahren die Saurier

zumVerschwindengebrachtunddasAuf-

kommen der Säugetiere ermöglicht.

Vor fünf Millionen Jahren gab es erste

Menschenformen, später den Homo

erectus und seit 250000 Jahren den Ho-

mosapiens,dervonAfrikaausdieErdku-

gel besiedelt habe. Diese Vorformen des

heutigen Menschen seien in der Theolo-

gie kaum in das Erlösungswerk integ-

riert, kritisierte Halbfas die Dogmatik.

Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 5

Thema Auchdie Lehre vomewigenChristus, aus

demalles geschaffenwordensei, lasse sich

angesichts der Faktenlage kaum halten.

Halbfas kritisierte die herkömmliche

Theologie,welchedieEvolutionals Schöp-

fung verstehen wolle und so eine doppelte

Ursächlichkeithinter alles setze:dieNatur-

ursache und zusätzlich Gott als erste

Ursache und tragendenHintergrund.

Gott jenseits des SchöpfersDie moderne Kosmologie und Evoluti-

onstheorie zwingen uns, das traditionel-

le Bild des Schöpfergottes zu korrigieren,

ist Halbfas überzeugt. Die Richtung

dieser Korrektur skizzierte er in fünf

Thesen, die alle darauf hinauslaufen,

Religion und Glaube auf Prozesse in der

menschlichen Psyche zu reduzieren.

Gott ist dort das grundlegende Symbol

für das, was den Menschen unbedingt

angeht, ein Schlüssel für die Sinnfin-

dung. Ein Bezug dieses Gottes zu Kos-

mos und Evolution müsse aufgegeben

werden, sei nicht mehr zu erkennen. Die

materielle Welt bleibt gottlos und zufäl-

lig. Gott ist das Produkt der geistigen

Evolution.Damit ist fürHalbfas auchder

traditionelle Glaube an eine «gute

Schöpfung» hinfällig, ebenso die «An-

massung», dass die Schöpfung auf die

Menschwerdung hinziele. Die Sünden-

fallgeschichte dürfe nicht mit der realen

Geschichte in Beziehung gebracht wer-

den, auch Gottes Heilsgeschichte lasse

sich nicht an historischen Ereignissen

festmachen. Einen Gott, der ausserhalb

des Menschen existiert und Räume und

Zeiten zusammenhält, kann Halbfas

nicht mehr finden. Damit entfallen für

ihn auch Begriffe wie Schöpfung,Vorse-

hung,Theodizee, Beten umErnte usw.

In vielem orientiert sich Halbfas an

Eugen Drewermann, der das Spektrum

der modernen Wissenschaften studiert

und die Konsequenzen für das Gottesbild

gezogen hat. Während bei Drewermann

das Erbe der Theologie eher in einer

therapeutisch-psychologischenDynamik

überlebt, findetHalbfas in derMystikAn-

sätze für einen zeitgemässen Gottesglau-

ben. Der «Theologia negativa» folgend

will er überGott keinepositivenAussagen

machen. Bereits das biblische Bilderver-

bot weise in diese Richtung, auch der

Buddhismus rede lieber von der Leere

und zeigeWege der Erfahrung.

Und was kann das alles für den Um-

gang mit der biblischen Schöpfungsge-

schichte im Religionsunterricht bedeu-

ten? – Für die Lehrkräfte wurde eine

gemeinsame Nachbearbeitung des Vor-

trags angeboten. ANDREAS SCHWENDENER

Kein Gott überden Sternen?

Vom Gott jenseits der Gottesbilder

130Religionslehrkräfte lauschtenam6.November inderAuladerpädagogischenHochschuleRorschachdenAusführungendes bekanntenReligionspädagogenHubertusHalbfas.Er erklärte die EntstehungdesKosmosunddesMenschenund folgerte daraus, dass es keinenSchöpfergott gibt.

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Am Sonntag, 8. November, füllte sich die

KirchederEvang.Gemeinde inVaduzmit

über hundert interessierten Zuhörern,

die der Einladung des Pfarrer-Ehepaars

AndréundKarinRitter gefolgtwaren.Die

beiden sind seit 12 Jahren Gastgeber und

Organisatoren derVaduzer Predigtreihe.

Umrahmt wurde der Vortrag von der

Lesung von Kapitel 12 des Römerbriefes.

In diesem christlichen Tugendspiegel for-

dert Paulus seine Gemeinde zum friedli-

chen und von Nächstenliebe geprägten

Umgangmiteinanderauf.«Lassdichnicht

vom Bösen überwinden, sondern über-

windedasBösemitGutem»(Röm12,21).

Die musikalische Untermalung von Ulri-

ke Turwitt an derOrgel undAnita Freund

am Saxofon griff wunderbar die Stim-

mungendesVorgetragenen auf.

Denkende AneignungJutta Limbachbegann ihreAusführungen

über bürgerlicheTugendenmit demHin-

weis,dassdieFinanz-undWirtschaftskri-

se zu einer Renaissance des Tugendbe-

griffs geführt habe. Themen wie soziale

Verantwortung, Gemeinsinn und Mässi-

gung seien wieder ins Interesse gerückt.

Aber was genau ist Tugend? Und wie bil-

det sich Tugend? Der Staat gibt in seiner

Verfassung gewisse Grundrechte wie

Menschenwürde, Religionsfreiheit und

Anspruchauf körperlicheUnversehrtheit.

Aber diese machen den Menschen noch

nicht zu einem ethisch handelnden Indi-

viduum.Wie lässt sich also gewährleisten,

dass dieMenschenmenschenwürdig und

friedlich zusammenleben? Dafür ist die

Aneignung der sog. öffentlichen Tugen-

den bzw. Bürgertugenden wie Mit-

menschlichkeit, Menschenfreundlichkeit,

Friedfertigkeit, Toleranz und die demo-

kratische Konfliktfähigkeit und Kompro-

missbereitschaft unerlässlich. «Der An-

fangallerTugend istÜberlegenundNach-

denken, da die Tugend keine biologische

Grundausstattung und nicht angeboren

Bürgertugenden40 Jahre «Vaduzer Predigten»Am8.Novembersprachdie JuristinProf. Dr. JuttaLimbach imRahmenderVaduzerPredigtenzudenMitgliedernderEvangelischenGemeinde imFürs-tentumLiechtensteinüberbürgerlicheTugenden.

ist.Tugendwird denkend angeeignet.» Sie

wird vermittelt im Elternhaus, in Schule,

Kirche und anderen Bildungsinstituti-

onen. Tugendhaft zu handeln ist ein le-

benslanger Lernprozess.

Mut zumGutenTugend ist allerdings kein Navigations-

system, das einem verlässlich sagt, wann

man links oder rechts abbiegen soll. Bei

der Vielfältigkeit unserer Handlungs-

möglichkeiten gibt es oft keine eindeuti-

ge Antwort. Wir leben in einem Werte-

Pluralismus, in dem es verschiedene An-

schauungen über Gut und Böse gibt.

Aber Tugenden bieten Orientierung. Bei

den Entscheidungen über richtiges und

falsches Verhalten muss sich das Hand-

lungssubjekt in jedem Einzelfall immer

wieder fragen: Was ist in diesem Zusam-

menhang die richtige Entscheidung?

Beim tugendhaften Handeln ist jeder

Einzelne gefordert. Jutta Limbach forder-

te die Zuhörer auf: «Haben wir Mut zur

Werte-Erziehung!» Unterstrichen wurde

diese Botschaft durch das gemeinsame

Singen des Liedes 835 aus dem Gesang-

buch «Gib unsWeisheit, gib uns Mut».

Semper reformandaAnschliessend an den Gottesdienst, der

mit einem langen Applaus für Jutta Lim-

bach endete, waren die Gäste zum Apéro

und zur Buchpräsentation des neuen

Predigtbandes «Ortswechsel – Vaduzer

Predigten 1997–2008» eingeladen. Der

dritte Band der Predigtreihe enthält u.a.

Beiträge der Islamwissenschaftlerin An-

nemarie Schimmel, des Musikers And-

reas Vollenweider, des Schriftstellers

Adolf Muschg, des Literaturwissen-

schaftlers Walter Jens sowie des deut-

schen Politikers Heiner Geisser. Der

Buchtitel drückt aus, dass jeder der Betei-

ligten einen Perspektivenwechsel vorge-

nommen hat, indem die Redner unter-

schiedlicher Konfession und Profession

Atelier, Katheder oder Dirigentenpult

mit der Kanzel vertauscht haben. Der

Predigtband soll dazu dienen, die Predig-

tenmit in denAlltag zu nehmen und sich

dadurch Momente des Innehaltens in

unserer schnelllebigen Zeit zu schaffen.

Die Vaduzer Predigten erfüllen eine der

Hauptaufgaben der evangelischen Kir-

che: zum Denken anzuregen. Die Ge-

meinde Vaduz hat in dieser Hinsicht Pi-

onierarbeit geleistet und ein Beispiel für

eine sich selbst reformierende Kirche ge-

geben. CHRISTINE PFLÜGER, GAMS

Fokus

6 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Foto:cp

«Der Anfang aller Tugendist Überlegen undNach-denken, …»

Prof. Dr. Jutta Limbach fordert auf zu

Zivilcourage und Mitmenschlichkeit.

Rückblick auf 40 JahreDie «Vaduzer Predigten» wurden 1969von Pfarrer ChristophMöhl in der nochjungen Evang. Kirche des FürstentumsLiechtenstein ins Leben gerufen. ImRahmen der Feier des Reformationsta-ges entstand die Idee, die Kanzel einmalim Jahr Rednern aus Kultur, Wissen-schaft, Politik oder Gesellschaft zu über-lassen. Der erste Redner war HerbertMeier, Dramaturg am Schauspielhaus inZürich. Diese Predigt eines Nichttheolo-gen katholischer Konfession war sicher-lich eine Provokation. Die Vaduzer Pre-digten riefen immer wieder Irritationenhervor. Ungewohntes und auch Stören-des wurde gesagt wie z.B. der VergleichvonMoses Erlebnis am brennendenDornbuschmit einem «LSD-Rausch»oder die Bezeichnung der jüdisch-christlichen Tradition als «Nomadenreli-gion». Rückblickend auf den Start derPredigtreihe vor 40 Jahren bekenntChristophMöhl: «Wir sind damals –auch beseelt vom Geist der 68er – ganzfrech und vielleicht auch ein bisschenblauäugig an die Sache herangegangen.Redner verschiedenster Herkunft beka-men die Gelegenheit, von der Kanzeldas zu sagen, von dem siemeinten, esmüsste denChristenmal gesagtwerden.»Daraus ist eine wunderbare Traditiongeworden, die sein AmtsnachfolgerPfarrer Hans Jacquemar fortgesetzt hatund betont: «Dadurch, dass wir die Red-ner auch oft beherbergt haben, habe ichauf diesemWeg viele bereicherndemenschliche Begegnungen erlebt.»Im Jubiläumsjahr 2009 ist die 1934 ge-borene, vormalige Präsidentin des Bun-desverfassungsgerichts und Präsiden-tin des Goethe-Instituts, Prof. Dr. JuttaLimbach, zu Gast gewesen. CP

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Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 7

Fokus

Der StaatsmannOtto Aepli

Vater der Synodalverfassung von 1862

DerSt.Galler OttoAepli (1816–1897) gehört zu dengrossenPolitikern, denenwir unseremoderneSchweiz verdanken.Er gilt auch als Erneuerer der St.Galler Landeskirche.

Der aktuelle Zustand unseres Landes

wird weitherum als labil empfunden.

Frage: Erinnert man sich deshalb ver-

mehrt an die erfolgreiche Aufbauarbeit

im jungen Bundesstaat von 1848? Neue

Publikationen über wichtige Köpfe der

damaligen Zeit legen diese Vermutung

nahe: Ochsenbein Bern, Escher Zürich,

Zemp Luzern u.a. Der St.Galler Aepli –

etwas inVergessenheit geraten–gehört in

diese Spitzengruppe, erweist er sich doch

bei näherem Zusehen als der wohl am

breitesten tätig gewesene Schweizer

Staatsmann in der zweiten Hälfte des

19. Jahrhunderts – und das will etwas

heissen! Die Feststellung ist für mich An-

lass, als Verfasser der Monografie über

Aepli von 1953 jetzt generell mit Refera-

ten und Publikationen auf seinWirken in

Stadt, Kanton und Bund hinzuweisen,

hier im«Kirchenboten» reduziert auf den

Bereich der kantonalenKirchenpolitik.

Erneuerer der KircheDer Stadtsanktgaller Otto Aepli (1816 bis

1897) ist inhohemMass fürdenStaatund

(als tief religiöser Nichttheologe) für die

Kirche tätig gewesen. Schon als Student

war er vertraut mit den Schriften von

Schleiermacher, Pascal, Vinet, Alexander

Schweizer u.a.; er stand im lebenslangen

Austausch mit befreundeten Theologen;

er war ein prägenderMann in allen evan-

gelischen Gremien der damaligen Zeit.

Schon früh war er Anhänger der Tren-

nung von Kirche und Staat, leidend am

umstrittenen Verhältnis der beiden. So

lebte er in der Überzeugung, dass man

auch im schwierigen Kanton St.Gallen

zum Ziel gelange, «wenn man mild und

fein zu Werke gehe». Schon als junger

Politiker regte er 1851 anstelle der festge-

fahrenen Pfarrersynode die Einführung

einer gemischten Synode an, vom Kir-

chenvolk gewählt aus allen Geistlichen

und Laien. 1856 stand er an der Spitze

einer Kommission zur «Revision der ge-

samtenevangelischenOrganisation».Der

für jene Zeit kompetenteste Historiker

Ernst Ehrenzeller (1919–1998) hält fest:

«Aepliwardafür fraglos der bestgeeignete

Mann, nicht nur wegen seiner amtlichen

Stellung als Regierungsrat und Präsident

des Evangelischen Grossratskollegiums,

(des damaligen Kirchenparlamentes),

sondern auch im Hinblick auf seine

umfassende juristische Bildung, seine

innere Unabhängigkeit, sein besonderes

Geschick zur Bearbeitung schwieriger

Fragen und seinen offenen Sinn für die

eigentlich kirchlichenGesichtspunkte.»

Die Pfarrersynode vom Januar 1858

reagierte in mehreren Punkten ableh-

nend, vor allem «fehle es an den Baustei-

nen für eine geistig lebendige gemischte

Synode, und es lasse sich für einmal

nichts anderes tun als hoffen,warten und

beten; durch Verfassungsformen werde

die Kirche nicht gebaut, sondern nur

durch den Geist». FrommeWorte,mein-

ten einige! Die Verteidiger der Erneu-

erung gingen «von dem unbestrittenen

Satze aus, dass das Institut gemischter

Synoden dem Principe der reformierten

Kirche durchaus entspreche; die ge-

mischte Synode sei geeignet, die Stand-

punkte und Ansichten der Laien und der

Pfarrer durch gemeinsame Beratungen

einander anzunähern…Und überhaupt

liege auchhier,wie überall, in der Freiheit

und Öffentlichkeit die sicherste Bürg-

schaft einer gesunden Entwicklung.»

Präsident der neuen SynodeMan schien im Geiste bereits die Lösung

von 1861/62 zu sehen. Das Resultat der

Beratungen blieb zunächst folgenlos.

Doch unter dramatischen Umständen

gelang im Sommer 1861 mit entschei-

dender Mitwirkung Aeplis als dem da-

mals starken Mann in der Regierung die

(oft so genannte) «Friedensverfassung

von 1861». Ihre beiden Hauptpunkte

führten zur Überbrückung des scharfen

konservativ-liberalen Gegensatzes: Ei-

nerseits soll die eindeutige Trennung von

Kirche und Staat die Selbständigkeit der

Kirchen statuieren, anderseits soll das

Der St.Galler Otto Aepli: Er wirkte für

Bund, Kanton und Kirche erneuernd.

Erziehungswesen dem Staat übertragen

werden. Nun sprachen sich die auf

Antrag Aeplis angefragten Dekane und

Landkapitel grundsätzlich für eine ge-

mischte, eine Volkssynode aus, anstelle

des Grossratskollegiums. «Gerade aus

dem Kontakte der verschiedenen Ele-

mente wird sich,wie ich es zuversichtlich

hoffe, das beste herausbilden.» Aepli ver-

sprach sich eine fruchtbarere Arbeit un-

ter dem Einfluss der Laien, «was sich in

der Folge allerdings als eine irrigeAuffas-

sung erwies», wie er dreissig Jahre später

in überraschender Resignation feststell-

te. Die 1862 realisierte Volkssynode

würdigte die grossen Verdienste Aeplis,

sie wählte ihn zu ihrem ersten Präsiden-

ten und bekundete ihm bis 1877 noch

siebenMal das gleicheVertrauen.

Die evangelische Bevölkerung hatte

nun eine reine demokratische Synodal-

verfassung. Weitherum erregte die neue

Ordnung Staunen undAnerkennung; sie

begegnete aber auch Schwierigkeiten.

Ein Jahr nach ihrer Einführung meinte

Präsident Aepli in der Synode: «Der

Zustand, in dem wir heute leben, ist ein

neuer.Wir müssen uns in ihn, wie in alle

neuen Verhältnisse, erst hineinleben, be-

vorwir die Sicherheit empfinden,die uns

angewöhnteVerhältnisse gewähren.»

Aepli als Vater dieser «Synodalverfas-

sung» von 1862 konnte nicht wissen, wie

gross die Angewöhnung war: Bis in die

aktuelle evangelische Kirchenverfassung

ist viel Gültiges stehen geblieben!

Damals schon wussten auch die

St.Galler Katholiken Aepli Dank, sie

waren erleichtert über die Trennung von

Kirche und Staat. Und im Blick aufs

Ganze meinte die konservative Zeitung

«Ostschweiz» viel später zum toleranten

liberalen Staatsmann: «Aepli gehört zu

jenen, die das schweizerischeWesen und

die schweizerische Eigenart zu durch-

dringen und zu erfassen, ihr politisches

Denken und Handeln danach zu richten

vermochten … Ein Land, das solche

Männer hervorbringt und sie im Dienste

eines Menschenalters sein eigen nennt,

darf stolz seinundumseineZukunftnicht

bangen.» – Also, dann bangen auch wir

nicht und sind dankbar für Reformer mit

dem Augenmass eines Aepli! HANS HILLER,ST.GALLEN

VortragvonHansHillerüberOttoAepliDo, 10. Dezember, 18 bis 19 Uhr, Festsaal desStadthauses der Ortsbürgergemeinde, Gallus-strasse 14, St.Gallen: «Der herausragendeStadtsanktgaller Staatsmann Otto Aepli.Sein Wirken in Bund und Kanton in der zweitenHälfte des 19. Jahrhunderts».

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Panorama: Gemeinden

1450 erbaut. Gleichzeitig kann man auch

die Zwingli-Bibliothek besuchen, wo

Bücher aus verschiedenen Jahrhunder-

ten, vor allem über die Reformation, zu

sehen sind. CA

FrischerWind für Liebe, Lustund PartnerschaftZumviertenMalbietenFachleute vonJanuarbisMärz2010ein vierteiligesPaarseminaran, umPaaredarin zuunterstützen, ihrenneuenoder indieJahregekommenenBeziehungenneueImpulse zugeben.Ein idealesWeih-nachtsgeschenk fürLiebespaare!«Leidenschaft und Gelassenheit» ist das

Motto, unter dem die Reihe in lockerem

undintimemRahmendurchgeführtwird.

Die vierAbende sollen denPaaren Freude

machenund sie in sinnlicherundhumor-

vollerWeise auf neue Fährten locken. Bei

romantischem Kerzenlicht, mit Prosecco

oder Orangensaft sollen sie die Impulse

von Kurzreferaten und Filmausschnitten

zu zweit verarbeiten können.Teilnehmen

könnenalle.Glauben,Zivilstandwieauch

Beziehungsdauer spielen keine Rolle.

Anregungen erhalten die Paare durch

Walter Feurer (Theologe und Psychothe-

rapeut), Madeleine Winterhalter-Häupt-

le (Theologin und Pädagogin), Suzanne

Hüttenmoser Roth (Psychologin), Hans-

ruedi Felix (Pfarrer), Matthias Koller Fil-

liger (Theologe und Erwachsenenbild-

ner) sowieHeidi Paulsen (Psychologin).

Das vierteilige Paarseminar startet am

19. Januar um 20 Uhr mit «entdecken,

dass Konflikte Schanzen sind», an dem ei-

ne konstruktive Streitkultur gefördert

werden soll. Am 9. Februar sollen unter

dem Titel «Erzähl mir, wer du bist» die

Phasen der Liebe, derWertschätzung und

des Vertrauens behandelt werden. Am

23. Februar, geht es um den Umgang mit

Sex und anderen Intimitäten. Am letzten

Abend (9. März) sollen Stressmomente

erkannt und hilfreiche Spielregeln mitei-

nander abgesteckt werden. PD

Ort: PfarreiheimSt. Martin, Bruggen / St.Gallen.Information und Anmeldung: Fachstelle für Part-nerschaft, Ehe und Familie, Telefon 071 223 68 66

Neckertal: Musiker gefundenDer Kirchenrat hat den Antrag vonBrunnadern auf eine 35%-Plan-stelle imRahmen des Pilotprojekts«Gemeinde-Entwicklung durchMusik-Innovation» genehmigt unddie Suche durch die Arbeitsstelle«PopuläreMusik» unterstutzt. Der

nun angestellte OliverWendel wird die bestehendemusikalische Arbeit unterstutzen und neue Pro-jekte ins Leben rufen.

Kinder- und JugendarbeitSeit demSeptember arbeitet CsillaValentyik zu 60 Prozent als Kinder-und Jugendarbeiterin für dieKirchgemeinde St.Gallen Strau-benzell. Csilla Valentyik stammtaus Ungarn. Im Jahr 2008 absol-vierte sie das Jugendvolontariat

der Kantonalkirche imHaus zur Perle, wo sie inviele Zweige der kirchlichen Arbeit Einblick erhielt.

Jugendarbeiterin für drei GemeindenDie neue Jugendarbeiterin AnitaBächtold arbeitet seit August fürdie drei KirchgemeindenWattwil,Lichtensteig und Krinau. Die heute

24 Jahre junge Lehrerin ist in Wittenbach beiSt.Gallen aufgewachsen und war seit ihrer Jugendin der Jungschar des Cevis aktiv.

Sigrun Holz geht nach SpeicherNach beinahe 20-jähriger Tätig-keit verlässt Sigrun Holz ihrePfarrstelle in Gaiserwald. Bevorsie in Speicher ihre neue Stelleantritt, erforscht sie anlässlich ih-res Studienurlaubs das kirchlicheLeben in Amerika. Pfr. Wolfgang

Schait übernimmt die Stellvertretung. Sigrun Holzwar von 1992 bis 1999 Kirchenrätin und seit 2002Dekanin für den Kirchenbezirk St.Gallen.

«Kirche mit jungen Leuten»Das Projekt «Kirchemit jungenLeuten» der ökum. Arbeitsgruppe«Kirche in der City» kommt voran.Der 49-jährige Kurt Pauli startet imFebruar 2010 vorerst in der KircheBruggen, St.Gallen Straubenzell,später in der Innenstadt.

Stellvertreter für KrinauPfarrerin Tünde Basler-Zsebesihat Krinau verlassen. Bis Juni 2010springt Pfr. Daniel Klingenbergmiteinem halben Pensum ein. Er hatvor 15 Jahren in Krinau sein Prak-tikum absolviert. Zu 50 Prozentbleibt er beim St.Galler Tagblatt.

Eichberg: Kirche wird saniertDie Eichberger Kirche, die in den Jahren

1712/13 erbaut, 1850 baulich verändert,

1862 gesamtrenoviert und nach Sanie-

rungsarbeiten 1939 und einer Aussenre-

novation 1980 unter Denkmalschutz ge-

stellt wurde, wird für maximal 1,5 Milli-

onen Franken saniert.Gut ein Fünftel da-

von ist denkmalpflegerisch bedingt. Da-

durch muss der Steuerfuss um 1 Prozent

auf 28 angehoben werden. Die wichtigs-

ten Bereiche sind dabei die Sanierung des

Turms und der Haustechnik. Weil am

wirtschaftlichsten, wird eine Elektrohei-

zung eingebaut. Baubeginn ist voraus-

sichtlich im kommenden Sommer. NR

Widnau: Kapelle erneuernDie Stimmbürger derKirchgemeindeDie-

poldsau-Widnau-Kriessern genehmigten

die Sanierung und die Chorerweiterung

der KapelleWidnau. Die Kosten betragen

für die Sanierung 881000Franken, für die

Erweiterung 210000 Franken. Im Vorfeld

hatten sich verschiedene Stimmen gegen

dasVorhaben der Erweiterung ausgespro-

chen. Käthi Witschi, ehemalige Diepold-

sauer Gemeinderätin und amtierendes

Synodemitglied, wurde an der Versamm-

lung zur neuen Präsidentin gewählt, und

mit Nicole Giger ist auch evangelisch

Kriessern wieder in der Kirchenvorste-

herschaft vertreten.NR

Wildhaus:BibelausstellungDas Zwinglihaus-Betreuerteam und die

zwinglianische Lesegesellschaft laden zu

einer Bibelausstellung ein. Sie findet am

26. und 27. Dezember im Zwingli-Ge-

burtshaus in Wildhaus statt. Geöffnet ist

sie jeweils von 14 bis 17.30 Uhr. Gezeigt

werden verschiedene Bibeln ab 1539 bis

2008, darunter die als «Froschauer Bi-

bel» bekannte erste Übersetzung von

Huldrych Zwingli und eine Ausgabe auf

lateinisch von 1539, die eine Widmung

von Leo Jud, einem Zeitgenossen von

Huldrych Zwingli, enthält. Es wird auch

dieGelegenheit geboten,das Zwingli-Ge-

burtshaus zu besichtigen, eines der ältes-

ten erhaltenen Gebäude der Schweiz,

8 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Die evangelische Kirche am Rande Eichbergs gilt als Schmuck des Dorfes.

Bild:as

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Kirchenbote Kanton St.Gallen 6-7/2002 9

wachsen», sagt Andreas Hausammann.

Entsprechend vielfältig werde heute in

den Gemeinden angestimmt. Die Folge

davon:VielemoderneKirchenlieder sind

höchstens in einer einzelnen Gemeinde

bekannt. «WenndieOrgel ‹GrosserGott,

wir loben dich› anstimmt, dann können

allemitsingen.Bei einemmodernenLied

wie ‹Ich bin bei dir› bleibt der Gesang bis

Mitte zweite Strophe meist ziemlich

dünn.»

Damit es draussen in den Gemeinden

bald vielstimmig singt, hat eine Spur-

gruppe – bestehend aus Kirchenmusi-

kern und Pfarrpersonen – aus hundert

modernen Kirchenliedern die zwölf

«besten» ausgewählt. Die Gruppe prüfte

die Lieder auf ihren theologischen Ge-

halt, auf die Qualität der Melodie sowie

die «Singbarkeit».Natürlich sei esbeidie-

serAuswahl nicht strengwissenschaftlich

zu und her gegangen, räumt Hausam-

mann ein. «So fragten wir uns beispiels-

weise, ob ein Lied über ‹Ohrwurm-Qua-

lität› verfügt.» Doch erst durch eine Aus-

wahl werde es möglich, langsam ein

gemeinsames Repertoire aufzubauen,

betont Hausammann. Und dieses solle

nun Jahr für Jahr grösserwerden.

VielstimmigeAusdrucksform«Das Lied ist neben Gebet oder Predigt

ein eigener Ausdruck des Christseins»,

sagt Dölf Weder, Präsident der Evange-

lisch-reformierten Kirche des Kantons

St.Gallen.Als Jugendlicher habe erwenig

mit den damals üblichen Chorälen an-

fangen können. Erst in der Jugendarbeit

und seiner internationalen Tätigkeit ha-

be er neue Arten von christlicher Musik

kennengelernt, auch Gospels und Spiri-

tuals; habe gemerkt, dass das Gotteslob

auch in ganz anderen Rhythmen und

Tonarten gesungen werden könne. Da-

herwolle er allenMutmachen,die ihnen

entsprechenden Lieder anzustimmen.

KID/ANDREAS ACKERMANN

Singt demHerrnein neues LiedRund200PersonenhabensichEndeNovember inSt.Gallen zumerstenSingtagderEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallengetrof-fen.Dabei lerntensie zwölfmoderneKirchenliederkennen, die sienunzurück in ihreGemeinde tragen.«WoMenschen sich vergessen, dieWege

verlassen und neu beginnen, ganz neu,

da berühren sich Himmel und Erde.»

Schondie erstenTakte füllendengrossen

Saal des Kirchgemeindehauses Lachen

bis in die hinterste Ecke. Rund 200 Frau-

en und Männer stimmen gemeinsam

moderne Kirchenlieder an: «Dein Wort

ist ein Licht», «HabDank», «Nimmdiese

Hände». Von Zeit zu Zeit unterbricht

Andreas Hausammann, weist auf eine

heikle Stelle hin, feilt mit den Sängerin-

nen und Sängern daran, übt einen vier-

stimmigen Satz ein. «Ich trau auf dich»,

«Herr, ich komme zudir».Eine Band be-

gleitet schliesslich den Chor und Pfarrer

Carl Böetschi bettet die neu eingeübten

Lieder ein in die Liturgie.

Ausdruck des ChristseinsAusdemganzenKanton sinddieSingen-

den nach St.Gallen zum ersten kantona-

len Singtag der Evangelisch-reformier-

ten Kirche gekommen. Es sind Kirchen-

musikerinnen und Pfarrpersonen, Mit-

glieder der Kirchenvorsteherschaft, aber

auch ganz «gewöhnliche» Gemeinde-

mitglieder. Ziel des Singtages sei es, den

Teilnehmenden zwölf zeitgenössische

Kirchenlieder mit nach Hause zu geben,

die sie mit und in der Gemeinde singen

können, sagt Andreas Hausammann,

Musiker und Beauftragter für populäre

Musik der Evangelisch-reformierten

Kirche des Kantons St.Gallen.

«Das Gut an modernen Kirchenlie-

dern ist in den letzten Jahren enorm ge-

Nothilfe für AsienMit 10000 Franken unterstützt die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen Unwet-ter- und Erdbebenopfer auf den Philippinen undder indonesischen Insel Sumatra. Dies hat derKirchenrat an seiner Sitzung beschlossen. DasGeld wird an das Heks (Hilfswerk der Evangeli-schen Kirchen Schweiz) überwiesen, welchesmitinsgesamt einer halbenMillion Franken Soforthilfeleistete. Auf den Philippinen versorgte Heks zu-sammenmit einer Partnerorganisation 4500 Fami-lienmit Nahrung,Wasser, Kleidern, Kochmaterial,Moskitonetzen undMatratzen. Auf Sumatra erhiel-ten 2500 Familien Lebensmittel, Schulmaterialund Hygieneprodukte. KID/ACK

Ökumenische Fachstelle «Bill»Ab 2010 beteiligt sich die Evangelisch-reformierteKirche des Kantons St.Gallenmit einem jährlichenBeitrag von rund 20000 Franken an der Fachstelle«Bill». Die Fachstelle für «Begleitung in der letztenLebensphase» (Bill) wurde im Jahr 2002 geschaf-fen, ist der «Caritas St.Gallen» angegliedert undsetzt sich für den Aufbau, die Vernetzung undWei-terbildung ökumenischer Hospizgruppen von Frei-willigen in den Kantonen St.Gallen und beidenAppenzell ein. Derzeit begleitet die Stelle 14 regi-onale Hospizgruppen. Zudemnehmen jährlichrund 250 bis 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmeran den von der Stelle organisierten ökumenischenKursen «Nahe sein in schwerer Zeit» und «Reli-giös-spirituelle Begleitung von Kranken und Ster-benden» teil.Nach Startbeiträgen – unter anderem auch von derKantonalkirche – wurde die Stelle durch verschie-dene Fonds, Stiftungen sowie die katholische Ad-ministration finanziert. Durch das nun regelmässi-ge Engagement der Evangelisch-reformiertenKirche kann die Stelle auf eine sichere finanzielleBasis gestellt werden. Umdie breitere Basis auchin der Öffentlichkeit sichtbar zumachen, soll dieStelle künftig unter demNamen «ÖkumenischeFachstelle Bill» auftreten. KID/ACK

6. SUFO: 6.–8. Mai 2010 in St.GallenNach dem SUFO (Sozial- und UmweltforumOst-schweiz) 2009, an demmehr als 1500 Personenteilnahmen, hat sich ein neues Organisationsko-miteemit Elan an die Arbeit gemacht. Erneut sol-len in einem Podium,Workshops, Filmvorführun-gen im SUFO-Kino, einer Kundgebung und einemStrassenfest Alternativen zu bestehenden gesell-schaftlichen, wirtschaftlichen, politischen undkulturellen Strukturen aufgezeigt und diskutiertwerden. Erstmals beginnt das SUFO bereits amDonnerstag. AmÖkomarkt in der St.Galler Innen-stadt wird ein SUFO-Parcours für Schulklassen(9.–13. Klasse) angeboten. Organisationen könnensich, ihre Projekte oder eine spezifisch ökologi-sche Thematik an diesem Parcours informativ undkreativ vorstellen. Mehr Info: www.sufo.ch PD

Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 9

Panorama: Kanton

Foto:as

Zwölf populäre Lieder wurden am kantonalen Singtag in St.Gallen geübt und gesungen.

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Panorama: Schweiz «Freiwilligenarbeit nützt allen».KID

Glocken fürs Klima?WährenddieRegierungen ihrePositi-onen für dieKlimakonferenz imDezember inKopenhagen festlegen,hängenKirchen in der ganzenWelt dieethischeund spirituelleDimension desKlimaschutzes«andie grosseGlocke».Der UN-Gipfel in der dänischen Haupt-

stadtKopenhagenwirdvom7.bis 18.De-

zember über die Agenda für die nächste

Stufe im Kampf gegen den Klimawandel

entscheiden.Am Sonntag, 13.Dezember,

lädt der Ökumenische Rat der Kirchen

(ÖRK) die Kirchen in aller Welt ein, mit

Glocken, Trommeln oder Gongs die

Menschen zumGebet und zumHandeln

angesichts desKlimawandels aufzurufen.

Da jede Kirche ihre Aktionen um 15 Uhr

Ortszeit beginne, werde sich gemäss

ÖRK eine Kette von Klängen und Gebe-

ten in einer Zeitlinie vom Südpazifik um

den ganzen Erdball ziehen.

In der Schweiz haben der Schweizeri-

sche Evangelische Kirchenbund (SEK)

und «Brot für alle» zum Läuten der

Glocken aufgerufen. In einigen Kirchen

kam die Frage auf, ob die Kirchen das

Recht haben, ihre Glocken für etwas ein-

zusetzen, was als politische Kampagne

betrachtet werden könnte.Während von

katholischer Seite negative Reaktionen

bislang ausgeblieben sind, protestieren

reformierte Kantonalkirchen, soAargau,

HEKS-Sammelkampagne 2009HEKS setzt in seiner diesjährigen Sammelkam-pagne den thematischen Fokus auf den Zugang zuRessourcen und zeigt amBeispiel Brasilien, wieTausende Kleinbauernfamilien durch ihr organi-siertes Vorgehen und hartnäckige Verhandlungenmit den Behörden Zugang zu Land, Wasser undProduktionsmitteln erhalten. Die HEKS-Projektegehen von der Sicherungmenschlicher Grundbe-dürfnisse wie Nahrung und Unterkunft aus undschaffen Einkommensmöglichkeiten für Klein-bauernfamilien im ländlichen Produktionsbereich.Ländliche Entwicklung wird in den HEKS-Projektenmit den Phasen Zugang zu Ressourcen, Produkti-on, Verarbeitung, Vermarktung undWissenstrans-fer angestrebt. Die HEKS-Sammlung dauert vom30. November bis zum 13. Dezember 2009. PD

Geschenke mit grosser WirkungVor einem Jahr startete HEKS zumerstenMal dieWeihnachtsaktion «Hilfe schenken». Die Idee dahin-ter: Spenderinnen und Spender überraschen ihreLiebstenmit einemoriginellen Geschenk, das Freu-de bereitet, und leisten gleichzeitig Hilfe zur Selbst-hilfe für Notleidende auf der ganzenWelt. So kommtjedes Geschenk doppelt an: BeimBeschenkten inFormeiner Urkunde und bei bedürftigenMenschenauf der ganzenWelt tatsächlich als konkrete Hilfe.Die Aktion hat grossen Erfolg: Viele Spenderinnenund Spender sind überzeugt von «Hilfe schenken».HEKS präsentiert dieses Jahr bereits 25 Geschen-ke, die Sinnmachen. Neu symbolisch verschenkenkannman etwaHühner, die für Bäuerinnen aus In-dien den nächsten Schritt in eine selbstbestimmteZukunft bedeuten. Neu ist auch die Friedenstaube,mit der friedensfördernde Initiativen von lokalenund regionalen Organisationen unterstützt werden.Jedes Geschenk ist einemFonds zugeordnet. Sogeht die Spende je nach Geschenk in einen von sie-ben Fondsmit fest definiertemVerwendungszweck.Die Fonds entsprechen denHEKS-Schwerpunktthe-men Entwicklung ländlicher Gemeinschaften, Frie-densförderung, Humanitäre Hilfe, Zwischenkirchli-cheHilfe, Soziale Integration und Anwaltschaft fürsozial Benachteiligte. Die Geschenke können ausdemGeschenkkatalog oder demWebshop unterwww.hilfe-schenken.ch ausgewählt werden. PD

100 Kirchgemeinden gesuchtMit einer Tagung in Lenzburg setzteMission 21,das evangelischeMissionswerk Basel, den Start-punkt zumProjekt «Religion in Freiheit undWür-de».Weltweit werden circa 200Millionen Christin-nen und Christen verfolgt. Übergriffe auf sie rei-chen von Ausgrenzung, Diskriminierung bis hin zurVerfolgung. Mission 21 will sichmit der Aktion fürdiskriminierte Glaubensgeschwister einsetzen,damit sie ihren Glauben in Freiheit undWürde le-ben können. Gesucht werden 100 Kirchgemeinden,diemit einem finanziellen Beitrag die Entwicklungvon Friedensprojekten ermöglichen. RNA

5. Dezember: UNO-Tag der FreiwilligenÜblicherweisemachendie zahllosenFreiwilligennicht vielAufhebensumihrenEinsatz. Sie sindeinfachda,wennmansiebraucht. Am5.Dezember, demUno-TagderFreiwilligen, soll dies an-ders sein:Mit StrassenaktionenundFah-nenzeigenKirchgemeindenundPfarrei-endenNutzenderMillionenvonunent-geltlichgeleistetenArbeitsstunden.Die Freiwilligen übernehmen den Fahr-

dienst, beigen Zahlen, organisieren das

Jubiläumsfest oder stehen hinter Grill,

Infostand und Kuchenbuffet – selbstver-

ständlich (und) unentgeltlich.

300000 Personen in der Schweiz leis-

ten für Kirchen Freiwilligenarbeit. Im

Zusammenhang mit dem Sozialzeitaus-

weis haben die Kirchen 150 Tätigkeiten

erfasst, in denen Freiwillige sich engagie-

ren. Die Palette reicht von der Chorleite-

rin bis zum Hospizbegleiter. Freiwilli-

genarbeit dient allen: Der Mitmensch er-

hält viel – unbezahlbar und kostenlos, die

Gesellschaft gewinnt an sozialen Kontak-

ten. «Erst die Freiwilligenarbeit macht

aus einem Staatswesen eine Gemein-

schaft», sagt Bundespräsident Hans-Ru-

dolfMerz.

Diese Bilanz gibt Grund, stolz zu sein

und zu zeigen, welche soziale Verantwor-

tung die vielen Freiwilligen übernehmen.

Dies wird am 5. Dezember in Pflege- oder

Altersheimen, an Mittagstischen und

kirchlichen Häusern sichtbar. Kirchge-

meindenundPfarreien ladenzuAktionen,

zahllose Banner werben mit dem Motto

10 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Foto:as

«Solidarische Weihnachten» 2008: Freiwil-

lige organisierten für abgewiesene Asylbe-

werber eine Weihnachtsfeier mit Festmahl .

Die St.Galler PositionDer St.Galler Kirchenrat schrieb an diePfarrämter, dass das Läuten derGlocken in der Autonomie der Kirchge-meinden liege. Entsprechend entschei-de jede Gemeinde selbst, ob sie ihreGlocken am 13. Dezember läuten lasse.Der Kirchenrat findet das Anliegen in-haltlich unbestritten, jedoch den Ein-satz von Kirchenglocken für politischeZwecke äusserst heikel. Das Läuten derGlocken sei ein sehr starkes Symbol.Zudem sei es schwierig, den Grund fürdas Läuten zu kommunizieren. Die Ge-fahr bestehe, dass bei symbolischemLäuten vielen der Grund verborgen blei-be und dieWirkung verpufft. Auch erin-nert der Kirchenrat daran, dass bisherdie Glocken schweizweit lediglich läute-ten bei Ereignissen, die zu einem klardefinierten Zeitpunkt grosse Betroffen-heit auslösten, so beimKriegsende,demAmoklauf in Zug und bei der Tsu-nami-Katastrophe in Asien. BeimUn-glück imGotthard-Strassentunnel sahman von einemLäuten ab. AA

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Adventskalenderauf demHandy«smas.ch»–das ist einetwasandererAdventskalender: JedenTag imAdventkannmansicheinenSMS-Text auf seinHandysenden lassen.Darunterbefin-densichGedankenanstösse,Anregun-genundreligiöseTexte.Auf derWeb-site smas.chkannmansich fürdiesenDienst anmeldenundwährenddemAdvent ein täglichwechselndes,passendesVideodazuansehen.DiewährenddemAdvent aufgeschalteten

Videos – 24 an der Zahl – sind von Ju-

gendlichen selber gemacht.Dazu gibts ei-

ne Ideensammlung und einfache Tipps

auf der Website. Die Videos sind beige-

steuert von Jugendgruppen oder auch in-

teressierten Einzelpersonen. Die besten

24Videos wurden durch eine Jury ausge-

wählt undwährend demAdvent, passend

zu den täglichen Texten, aufgeschaltet.

InnehaltenViele sind während der Adventszeit oft

unterwegs und zu Hause zu müde, um

noch einmal über den Tag nachzuden-

ken? Trotzdem gibt es das Bedürfnis,

nebst dem manchmal stressigen Jahres-

abschluss kurz abschalten zu können.

«Keine Angst vor dem Sterben»(Kibo 11/2009 «Sterben», Monatsportrait Seite 15)Der Palliativmediziner Christoph Rittermacht dieAussage: «Sterbehilfe-Organisationen sagen,mankönne seineWürde verlieren und habe aus diesemGrund ein Anrecht auf den Tod.» Das ist falsch.EXIT sagt nicht, man habe ein Anrecht auf den Tod,weil man (am Lebensende) seineWürde verliere.Ein Anrecht auf den Tod hat wohl jederMensch –ganz unabhängig von irgendwelchen Bedingungen.EXIT beurteilt auch in keinerWeise dieWürde derLebensumstände ihrerMitglieder. Hingegen ist esso, dass es einzelne Patienten als unwürdig emp-finden, wochenlang anMaschinen dahinzusiechenoder in einerMorphium-Umnebelung zu sterben.Andere wollen Schmerzen abkürzen oder fürchtensich vor einer bei ihrer Krebserkrankung spezifi-schen Todesart (z.B. Ersticken). Einige wenige alldieser Betroffenen entscheiden sich dann zumFreitod, welcher von ausgebildeten EXIT-Fachleu-tenmitmenschlich begleitet wird, was in erster Li-nie der Sicherheit dient. EXIT begleitet jährlich ca.200Menschen, Gesamttodesfälle in der Schweiz:60000. Nie aber würde sich EXIT anmassen, überdieWürde anderer zu befinden. ImGegenteil: EXIThält das Selbstbestimmungsrecht hoch. Dazugehört, dass nicht der Arzt, sondern der Patient al-lein darüber entscheidet, was er sich noch zumu-tenmöchte. BERNHARD SUTTER, VORSTAND EXIT

Für eine starke Christenheit(Kibo 9/2009 «Darwin», Die Evolution der Schöpfung)

Wirmüssen und können die Christenheit stärken.Dies ist umso einfacher, als uns dieNaturwissen-schaften entgegenkommen. Ernsthafte Forscherplädieren fürmehr Bescheidenheit und Respektvor derNatur. Manweiss heute, dass die Gehirneverschiedener Lebewesen nach Jahrmillionen im-mer noch den gleichenBauplan besitzen und ver-antwortliche Gene austauschbar sind. Die Art setztsich durch. – Viele Christen sind lau und skeptisch,weil sie paradoxerweise die Bibel zuwörtlich neh-men.Wir suchen denHimmel der Antike heutenicht einmalmehr im dreidimensionalen Raum,wirvermuten ihn in der vierten oder noch höherenDimension. Die Evolutionslehre arbeitetmit demZufall. Sicher ist, dass die Schöpfung heute noch imGang ist. Nur ist esmüssig, herausfinden zuwollen, ob Zufall oder eine höhere Intelligenz oderbeides verantwortlich ist. Beweise, wie sie dieMathematik kennt, gibt es nicht.Wer aber die Zu-sammenhänge in derNatur nur bruchstückweiseerfassen lernt, wird zunehmend bescheidener.Wenn die Religionslehrer diemodernen Erkennt-nisse gelten lassen undBibelstellen, denen symbo-lischer Charakter zukommt, nicht wörtlich neh-men, wird den Skeptikern derWind aus den Segelngenommen. Glaubwürdigkeit ist eben die Voraus-setzung für einen gefestigten Glauben. Nur ein sol-cherwird auf die Dauer das christliche Abendlandretten. THEODOR GERBER, ST.GALLEN

Junge Erwachsene Leserbriefe

Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 11

DiesenMoment wollen oder können vie-

le aber nicht planen. Denn im schnellen

Alltag könnendasdie 5MinutenFahrt im

BusoderdieunverhoffteZwischenstunde

wegen einer kranken Lehrperson sein.

Dann kommt der interaktive smas.ch-

Adventskalender gerade recht: Jeden Tag

erreicht einen ein Text zum Nachdenken

als SMS auf dem Handy. Diesen kann

man in den unverhofft ruhigen Minuten

aufrufen und seine Gedanken dazu in die

Weite schweifen lassen. Im Idealfall ent-

stehen daraus die besten Ideen für ein

sinnvolles Geschenk an Weihnachten

oder den gutenVorsatz zumneuen Jahr.

Der AnstossVerantwortlich für das Angebot sind

mehrerekantonale Jugendkirchenderka-

tholischen und reformierten Landeskir-

chen der Schweiz. Die meisten Regionen

und Kantone verfügen über eine eigene

«Jugendstelle», bei der koordiniert Ange-

bote für Jugendliche umgesetzt werden.

Hauptaufgabedieser Stellen ist,Mitarbei-

terInnen in den Gemeinden und Pfarrei-

en zu unterstützen, die mit Kindern und

Jugendlichen arbeiten. Innovative Ideen

und Angebote, wie das Angebot

«smas.ch», werden vielfach von diesen

Stellen gemeinsam umgesetzt oder als

Input an alle Mitarbeitenden in ihrer

Regionweitergegeben. PD

Zur alljährlichen Retraite auf SchlossWartensee hat das Netzwerk Junge Erwachsene wie-

derum für einen Nachmittag und einen Abend ihren Kreis erweitert durch jugendliche

Gäste und in der Jugendarbeit tätige Personen. Gemeinsamwurden Ideen und Projekte

zusammengetragen, die während demWochenende vomKernteam geprüft und ergänzt

wurden. Der Fokus in diesem Jahr lag auf der Frage, wie Jugendliche nach der Konfirma-

tion in einer ihnen entsprechendenWeise den Kontakt zur Kirche behalten können.

Bild:as

Junge Erwachsene planen das Jahr 2010

Page 12: 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen Sterne GegendenSternenglauben EinStern, derSeinenNamenträgt

SpiritualitätSitzen in der StilleJedenDi, 12 – 13.15UhrEinführung ins Ritual: 12 UhrVeranstalter: ForumSOSOSOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

1. und 3. Montag imMonat, 20 UhrSchweigemeditation im SitzenundGehenOrt: Evangelische Kirche Balgach

Stille amFreitagmittagJeden Freitag, 12.15 – 13.15UhrOrt: Ökumenische Kirche Halden

Meditationsabende imAdvent1./8. und 15. Dez., 19 – 21Uhr

Halt an, wo läufst du hin,

der Himmel ist in dir –

Suchst du Gott anderswo,

Du fehlst ihn für und für

Angelus Silesius

Diese Abende wollen in die Stille,Sammlung undAchtsamkeitführen.Wir nehmen uns ganzbewusst Zeit für die Innerlichkeitund zum stillen Dasein in einerZeit, in der von vielenMenschenviel gefordert wird.Anhalten – an-kommen bei sich selber – da sein –sich öffnen für dasWunder derMenschwerdung.Leitung und Anmeldung: Margrit Wenk-Schlegel, KontemplationslehrerinOrt: Ökum. Gemeinde Halden, St.Gallen

Kirche tanzt – spiritueller5-Rhythmen-Tanz3./10./17.Dez. 19.30–21.30UhrOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

EineSprachedesHerzens–gewaltfreieKommunikationnachMarshallRosenberg6. Dezember, 10 – 17 UhrMit Steffi Höltje undMargret deBackereOrt: RaumDreipunkt, Bühler ARVeranstalter: www.sosos.org

Heilmeditation9. Dezember, 14.30 UhrMitHedda Schurig,Homöopathinund spirituelle HeilerinInfos: Tel. 071 333 30 28, KollekteOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

MeditationmitEngelbotschaften9. Dezember, 19 UhrEinkehr, Inspiration. PersönlicheEngelbotschaft für alle.Mit Ulri-ke Brülisauer. Eintritt Fr. 20.–Ort: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

OffenesKreistanzen15. Dez., 20 – 22UhrOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

12 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Palette Schweigen–Atmen–FeiernExerzitienmitAtemarbeit21. – 15.März oder 2. – 6.Mai«Wie soll ichMensch sein in derWelt?» – Kursmit durchgehendemSchweigen, Einzelgesprächen, Im-pulsen,Meditation,Morgen- undAbendmahlsfeiermit Elsbeth Eggenberger, Buchs,Atemtherapeutin nachMidden-dorf, undMarianne Kundt, Pfrn.,Liturgie undMeditation.Kosten: ca. Fr. 600.– inkl. EZAuskunft und Anmeldung bis 15. JanuarMarianne Kundt, Vogelherdstr. 20,9016 St.Gallen, 071 280 06 14Ort: St. Arbogast bei Götzis (A)

Kunstmittwochmittag kultur9. Dez.: Luna –Ausatmen der See-le – The Dusa Orchestra16. Dez.:Organ spectacular, Ste-phanDebeur: Orgel23. Dez.: Barocke GeigenklängezurWeihnachtszeit, Duo Lunaria6. Jan.:DäGiigämaa UnterwäxMatthias Lincke,Violine,Gesang20. Jan.: Sonnenaufgang undApokalypse, Clemens Chmel,Andrea Gass-Klein, Jakob Diblik,Olaf Kruger

Fühle, Tanze, Staune4./5./6.Dezember, 19–22UhrTanztherapieseminarmit LadinaKindschi, StarFireMountainCollege.Kurskosten Fr. 390.–Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Bläserklänge zumAdvent13. Dezember, 17 UhrAdventskonzert mit der Bläser-gruppeHeiden. KollekteOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Klangmeditation16. Dezember, 20 UhrKlänge von Kristallpyramiden,Steinen, Schalen,Gongs,Mono-chord etc. und religiöse Texte.Mit Rudolf Fritsche undAnneFritsche-Kittner, Klangtherapeu-ten, Thomas Joller. KollekteOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Es ist ein Has’ entsprungen19. Dezember, 20 UhrFlurin Caviezel und die «Vier Hei-ligen Drei Könige».Vorverkauf BuchhandlungComedia,Tel. 071 245 80 08, Eintritt Fr. 30.–/25.–Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

EineWeihnachtsgeschichte23. Dezember, 17 UhrFlorian Rexer liest Dickens’Ge-schichte von E. Scrooge.Musik:Elena Zhunke. KollekteOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

KerzenziehenmitfarbigemWachs12. – 18. Dezember, 14 – 17 UhrFür Gruppen auch ausserhalb derÖffnungszeiten.Anmeldung: 071 278 49 69Ort: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

GeistlicheErkundungen7./14./21./28. Januar, 20UhrPersönliche Zeiten der Stille imAlltag: 4. – 31. Januar 2010Grundorientierung inderGottes-beziehung– für Interessierte,dieZeit haben,und fürPersonen,diekeineZeit haben.Die geistlichenErkundungenumfassen täglichepersönliche Schritte: Zeitender Ein-kehr,um imAlltag inVerbindungmitGott zu sein;wöchentlicheTref-fen fürAustauschund Impuls,per-sönlicheBegleitgespräche.Leitung: Pfr. Hans Jörg Fehle,WattwilKosten: Fr. 40.–, inkl. MaterialAuskunft und Anmeldung (bis 23. Dez.) beiPfr. Stefan Lippuner, Tel. 071 244 50 66,E-Mail: [email protected]: Kirchgemeinde St.Gallen C,Kirchkreis Linsebühl; FEGGoldbrunnenSt.Gallen und Pfingstgemeinde St.GallenOrt: KGHLinsebühl, St.Gallen

AnkommenindesHerzensMitteLichterLabyrinth19. Dezember, 16 – 21 Uhr

Es leuchten über tausendKerzenimKirchgemeindehaus Lachen inSt.Gallen und bilden ein begehba-res LichterLabyrinth.Organisation: Gabi Beeler und Team

RetraitenTiefe Stille –Weiter RaumSchweigemeditation und«Bigmind process»12. Dez., 10 Uhr, bis 13. Dez., 14 UhrDer sogenannte «Big-Mind-Pro-zess» bringtAspekte unseresMenschseinsmiteinander insGe-spräch,die oft getrennt scheinen:helle unddunkleAnteile, innenundaussen, Spiritualität undAlltag.Buchtipp:Marcel Steiner: «TiefeStille –Weiter Raum», Schweige-Impulse für jeden Tag. 2009,Kösel-Verlag,München (siehe Seite 14)Leitung: Marcel Steiner, Zen- und Kon-templationslehrer, lebt in Portugal und inder Schweiz; Elisabeth Tröndle, Pro-grammleiterin SOSOSOrt: Sonneblick, WalzenhausenKosten: Kurskosten: Fr. 190.–Pensionskosten: Fr. 115 bis 135 .–Veranstalter SOSOS, Tel.: 071 790 03 71

UnterwegszurHoffnung–gemeinsamWeihnachten feiern23. Dez., 18 Uhr – 26. Dez., 14 UhrDieWeihnachtsgeschichte setztalles in Bewegung.Diese Tage la-den ein, sichmitWeihnachten aufeinen neuenWeg zu begeben undgehend, gestaltend, feiernd dasNeue werden zu lassen.Elemente: Impulse und Gespräch, Un-terwegssein im Freien, GestaltenmitFarben und anderenMaterialien, Me-ditation, Ritual, festliches Essen undweihnächtliche Feier; Leitung: ElisabethTröndle und Helene LeiOrt: Seminar- und Ferienhotel Idyll GaisKosten: Kurskosten: Fr. 250.– (Ermässi-gung auf Anfrage)Pensionskosten: Fr. 300 bis 450.–Veranstalter SOSOS, Tel.: 071 790 03 71

Vergangenes verklingen lassenund neueKlänge finden –die Jahreswende feiern30.Dez., 16Uhr, bis 1. Jan. 14UhrImÜbergang zu einemneuenJahr schauenwir nochmalszurück, lassen Ereignisse und Er-fahrungen lebendig werden, lau-schen denMelodien, die sie in unshinterlassen haben undwürdigensie als Teil unseres Lebens in ei-nemRitual.Mit Tönen,KlängenundMelodien öffnenwir einenneuen Raum. In dieser Klangbe-wegung gehenwir unsere erstenSchritte ins neue Jahr hinein.Leitung: Elisabeth Tröndle, Erwachse-nenbildnerin; Ferdinand Rauber, Per-kussionist und NaturtonmusikerOrt: Seminar- und Ferienhotel Idyll GaisKosten: Kurskosten: Fr. 220.– (Ermässi-gung auf Anfrage)Pensionskosten: Fr. 200 bis 310.–Veranstalter SOSOS, Tel.: 071 790 03 71

Atemholen5. – 6. Januar, 16 Uhr(siehe Tipp desMonats)

Lebens-undJahreskreis imbul-garischenTanzmitGerganaPanova22. –24. JanuarOrt: Fernblick, TeufenOrganisation: Krisztina Sachs-Szakmàry,Tel. 071 288 31 92

HeilsammitderTrauerumgehen–SeminarfürtrauerndeMenschen12. – 14. Februar 2010Leitung: Thomas Schüpbach-SchmidundRosmarie Zimmerli(siehe auch Seite 9)Veranstalterin: AkEBimFernblick, Teufen

Nahesein inschwererZeit –BegleitungvonKrankenundSterbenden13. und 14. Februar 2010Leitung SilviaWaller-Huwiler.Ver-anstalterinAkEB /CARITASSt.Gallen,Telefon 071 577 50 10Ort: SchlossWartensee, Rorschacherberg

Page 13: 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 12/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen Sterne GegendenSternenglauben EinStern, derSeinenNamenträgt

JungeErwachseneGottesdienstmit populärerMusik6. Dezember, 9.30 UhrDie Orgel machtmal Pause, dasE-Piano (Andi Korsch) zeigt sei-ne Stärken,mit Pfr. Jakob Bösch.Ort: Evang. Kirche Balgach

Stadtgebet für junge Leute10.Dezember, 19.15UhrEin ökumenisches Team aus jun-genMenschen lädt zum gemein-samenGebet, zu einer halbenStunde der Besinnung ein.http://www.yesprit.ch/home/Ort: Chorraum der Kathedrale St.Gallen

Ökum. Taizé-Gebet Toggenburg12. Dezember, 20 UhrLieder, Kerzenlicht, Stille in derAndreaskirche GossauOrt: Feel the light in Gossau SG

WeiterbildungWege zumFriedenWorkshop in derWeihnachtszeit8. Dez., 19.30 Uhr – 22 UhrMit ElisabethWeishaupt undElisabeth Tröndle,Kosten: Fr. 20.–Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2Kontakt: SOSOS, Elisabeth Tröndle,Tel.: 071 790 03 71

DieWendevor20Jahren12. Dezember, 19.30 UhrVortrag vonArne Engeli.KollekteOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Für die Freiheit desWortes14. Dezember, 19.30 Uhr100 Jahre «NeueWege».WillySpieler, ehemaliger Redaktor, er-zählt. KollekteOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

EineWeltGFS-Jahresauftakt10. Januar, 16.00 – 18.30 Uhr(sieheTipp desMonats)

Ostschweizer ImpulstagungzurFastenkampagnevonBrot füralleundFastenopfer201016. Januar, 9.15 – 16 UhrPodiumsdiskussionmitGeert vanDok,PräsidentMaxHavelaar-Stif-tung undRobinCornelius,Ge-schäftsführer Switcher.WorkshopszuKatechese undKampagne allge-mein.Thema:DasRecht auf Nah-rung bedingt fairenHandelOrt: ZentrumSt.Mangen,Magnihalden15,St.Gallen.Mehr Infos undAnmeldungunter: www.oekumenischekampagne.ch

GottesdiensteEglise françaiseCultes à 10h les 6,13 et 25 (Noël)décembre à l’église Saint-MangenàSaint-Gall.FêtedeNoël à 17h le 20décembre aucentreparoissial deRiethüsli.Pasde culte le 27décembre.Cultesmensuels à Rapperswil,Ror-schach etUzwil.Renseignements auprès du pasteurMarc Bridel, tél. 071 278 43 89.

BeratungWort zumTag: Tel. 071 222 33 33Täglich eine Kurzbotschaft

Telefon 147 –Help-o-fonNottelefon für Kinder und Jugendliche

DieDargeboteneHandTelefonseelsorge, Telefon 143, www.143.ch

Evangelisch-reformierte Paar-und Familienberatung St.GallenOberer Graben 31, St.GallenPfarrer Walter Feurer, PsychotherapeutSPV/ASP, Tel. 071 220 88 00Heidi Paulsen, Dipl. Psych./Psycho-therapeutin SBAP, Tel. 071 220 88 02

Evangelische FrauenhilfeBeratungsstelle für FrauenTellstr. 4, 9000 St.GallenTel. 071 220 81 80, Fax 071 220 81 84

Persönlichkeitsschutz inderKircheFühlen Sie sich im Rahmen des kirchli-chen Lebens diskriminiert oder in IhrerIntegrität verletzt, seelisch oder körper-lich ausgenutzt, sexuell bedrängt, ge-mobbt, oder belastet Sie ein Abhängig-keitsverhältnis?Dann können Sie sich von einer neutralenFachperson (unter Schweigepflicht)kostenlos beraten lassen. Adressen derKontaktpersonen finden Sie unter:www.ref-sg.ch/persoenlichkeitsschutzZentrale Nummer: Tel. 071 222 04 55

Bürgschaften undDarlehenFür Familien und Alleinerziehende,Landwirte und Selbstständige. Gesuchesind zu richten an: Evang. Bürgschafts-undDarlehensgenossenschaftdes Kantons St.Gallen, Postfach 24,9004 St.Gallen, Tel. 071 226 91 91,E-Mail:[email protected]

BlauesKreuz SG-AppenzellFachstelle für AlkoholproblemeOberer Graben 12, 9000 St.GallenBrigitte Knaus, Vitus Hug,Gabriele Heiz, Tel. 071 278 16 [email protected]äche nach Vereinbarung

Gesprächsangebote in derKirche St. Laurenzen, St.GallenDonnerstag, 16 – 18 Uhr

PfarramtfürGehörloseAchimMenges, Oberer Graben 31,9000 St.Gallen, Tel. 071 227 05 [email protected]

Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009 13

AAddrreessssäännddeerruunnggeenn aann ddiiee KKiirrcchhggeemmeeiinnddee

ImpressumHerausgegeben imAuftrag der Synode der Evangelisch-reformierten KirchedesKantonsSt.Gallen

Redaktions-kommissionPfrn. Christina Nutt,Präsidentin Alfred Ritz, KassierPfrn. Andrea AnkerPfr. DanielKlingenbergPfr. Martin BöhringerHans Paul CandrianAnna ZoggKatharina Marquart

RedaktionPfarrer AndreasSchwendener (as)Rehweidstrasse 29010 St.Gallen Tel. 071 244 34 [email protected]

LokalredaktionReto Neurauter (nr),Grabs, Tel. 081 771 65 16Katharina Meier (meka), Lütisburg StationTel. 071 980 06 01Claudia Schmid (cis),St.GallenTel. 071 223 58 60

Nächste NummerThema: ÖkumeneErscheint am 30. Dez.Redaktionsschluss: 10. Dez. 2009

DruckRheintaler Druckereiund Verlag AG 9442 Berneck Altpapieranteil: mind.50%, Auflage: 71 000

GestaltungskonzeptTGGHafen Senn Stieger

Abonnementspreis11 Ausgaben: Fr. 12.–

Tipps des Monats

GFS-Jahresauftakt: Ethik des Kapital-marktes – Von der «Hofierung» zurModerierung des Kapitals10. Januar 2010, 16.00 – 18.30 Uhr

Referent: Dr. Ulrich Thielemann,Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsethik,Universität St.GallenAb 18.30 Uhr gemeinsame «Teilete»

Veranstaltende: ökumenische Kommission GFS (Gerechtig-keit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung) der ACK (Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen SG/AR/AI)Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstrasse 2

Atem holen5. – 6. Januar 2010, 16 UhrKurzretreat zum Jahresbeginn (Dreikönigstag) inZusammenarbeit mit tecum, Kartause Ittingen.Sie hatten seinen Stern gesehen und waren ihmgefolgt. (nach Matth. 2, 1–12) In der Atembewe-gung geben wir mit dem Ausatmen Verbrauchtesund Altes ab, halten einen Moment inne und las-sen den neuen Atem einströmen. Ausatmen – In-nehalten – Einatmen ist unsere grundlegende Lebensbewegung. Über den Atem schöpfen wirKraft und Energie. Der Atem führt uns zu unsselbst und zu unserem göttlichen Ursprung.Zu Beginn des neuen Jahres legen wir eine Atem-pause ein, halten mit den Königen Ausschau nachdem Stern und machen uns vertrauensvoll aufden Weg ins Unbekannte. Ein Kurzretreat für alle, die sich zum Jahresanfangeinen Tag der Stille schenken möchten. Vorkennt-nisse sind nicht notwendig. Elemente: Impulse,erfahrungsbezogene Übungen, Austausch, Meditation und Stille, AbendmahlsfeierLeitung: Markus Grieder, Pfarrer und Spiritual, UrnäschElisabeth Tröndle, Erwachsenenbildnerin, Leiterin SOSOSOrt: Seminar- und Ferienhotel Idyll GaisAnmeldung und Teilnahme: bis 31. Dezember 2009Kosten: Pauschalpreis zwischen 155 und 215 Fr. für Vollpen-sion und Kurskosten (Ermässigung auf Anfrage)Infos unter www.idyll-gais.ch; Kontakt: Tel.: 071 790 03 71

Veranstalter Veranstaltungsübersicht auf: www.ref-sg.ch

AkEB Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung, ObererGraben 31, 9000 St.Gallen, T 071 227 05 30, F 071 227 05 39,www.lebengestalten.ch, E-Mail: [email protected]

Forum Solidarität und Spiritualität Ostschweiz(ehemals Verein Wartensee) Programmleitung: ElisabethTröndle, Rösslistrasse 5, 9056 Gais, Tel. 071 790 03 71,www.sosos.org, [email protected]

Netzwerk Junge ErwachseneVolontärin: Ueli Keller, Tel. 071 227 05 63, [email protected]; www.junge-erwachsene.ch

Offene Kirche St.Gallen Tel. 071 278 49 69, www.okl.ch

Sonneblick Walzenhausen 9428 Walzenhausen,Tel. 071 886 72 72, [email protected]

Arbeitsstellen Jugendfragen und DiakonieMarlise Schiltknecht, Oberer Graben 31, 9000 St.Gallen, Tel. 071 227 05 60, E-Mail: [email protected]

Schloss Wartensee 9404 Rorschacherberg, Tel. 071 858 73 73, www.wartensee.ch; [email protected]

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Bücher«TiefeStille –WeiterRaum»

Dieses Buchmit demTitel «TiefeStille –Weiter Raum» habe ich indieHände bekommen, als ichmiteiner sehr schwierigen Situationkonfrontiert war. Ich schlug es aufund las als Erstes den Satz vonKarlValentin: «Man soll dieDinge nichtso ernst nehmen,wie sie sind.»Dashat gepasst. Schmunzeln kannmanbei der Lektüre des Buches öfters.DerAutor war Pfarrer in Schwell-brunnAR,heute ist er Zen-Lehrer,Theologe und Familienmensch.Ermöchte ganz praktisch aufzeigen,wiemanZen-Meditation in denAlltag integrieren kann.DieSchweige-Impulse sind aufgeteilt in7 x 7 «Kurstage». Sie sind kurz,nachvollziehbar, bodennah undeben –wohltuend humorvoll.Mich fasziniert derAnsatz vonMar-cel Steiner,weil er die Stille als ersteMuttersprache versteht.Es gehedarum,meint er, eineGrammatikder Stille zu lernen unddie Sprach-kraft der Stille zu erfühlen…Sehr lesenswert ist auch dasVor-wort vonChristian Rutishauser. Erschreibt: «Die schöpferische Stilleist vomVerstummenmeilenweitentfernt. Sie entsteht,wenn dasHören einHorchenwird und dasSehen ein Schauen.» BRUNO DÖRIG

Marcel Steiner: Tiefe Stille –Weiter Raum,Schweige-Impulse für jeden Tag; Kösel-Verlag, 2009, 127 Seiten, Fr. 29.20

Die schönsten russischenWeihnachtserzählungen

WennVäterchen Frost sich über dasLand legt und dieMenschen sichamOfenwärmen, ist die Zeit derwunderbarenGeschichten gekom-men. Eine stimmungsvolle Samm-lung vonWeihnachtserzählungender russischen Literatur.

Die schönsten russischenWeihnachtser-zählungen; Verlag: Gütersloher Verlags-haus, 189 Seiten, Fr. 23.–

14 Kirchenbote Kanton St.Gallen 12/2009

Link Hubertus Halbfas. Neue Impulseerhofft er sich dabei von der Reli-gionskritik des Atheismus undvon einer auf die LebenspraxisbezogenenMystik. (siehe auchSeite 5)20.12. Das evangelischePfarr-haus –Umbruch oderAbbruch?Herrschaftlich sind sie zumTeil,die alten Pfarrhäuser, undmit im-mer weit offenen Türen. Ist derHerr Pfarrer nicht zuHause, dannhat Frau Pfarrer eine Tasse Kaffeebereit. Das evangelische Pfarramt– eine Berufung zumDienst rundum die Uhr für das Pfarrehepaar.Heute werden herrschaftlichePfarrhäuser verkauft, die Ehepart-ner von Pfarrer oder Pfarrerin ha-ben ihren eigenen Job, das Pfarr-amt wird von der Berufung zumBeruf mit Arbeitszeiten und Tele-fonbeantworter. Umbruch in ei-ner äusserlichen Tradition oderAbbruch einer kirchlichen Subs-tanz? Eine Bestandesaufnahme.25.12.Wo bleibt die Freiheit?In unsernZeiten gilt es denBegriffder Freiheit neu zu diskutieren undzu definieren,meint der ostdeutscheTheologe undVordenker der friedli-chenRevolution von 1989,HeinoFalcke. (Zweitsendung, 18.30)27.12. Glückstipp: DankbarkeitDankbarkeit geht verloren. Erstrecht dann,wenn uns dasGlückverlässt.DochDankbarkeit,Glückund Erfolg hängen zusammen.Dankbarkeit ist eine intensiveForm von positivemDenken.MachtDankbarkeit glücklich?

RadioFM1«Gott und d’Welt»Sonntagmorgen, 9–10 UhrWiederholung: Dienstag, 20–21 UhrAuf FM-Melodie: Sonntag, 12–13 Uhr

Radio Zürisee«Über Gott und d’Wält»jeden Sonntag, 8.25 Uhr

TVSF1Wort zumSonntag: Sa, 19.55 Uhr

Sternstunden: 10 Uhr: Religion11 Uhr: Philosophie, 12 Uhr: Kunst

SF2«Fenster zumSonntag»Samstag, 17.15 und Sonntag, 11.30 Uhrauf sf info: Sa, 18.30 u. So, 17.45 Uhr5.12: Lesestoff mit Nervenkidsel12.12: Verdingkinder – der Kindheit beraubt

Tele Ostschweiz (TVO)«Gedanken zur Zeit»Sa, 18.55 Uhr, bis So, 7.55 Uhr,stündlich wiederholt

RadioDRS1Zwischenhalt Sa, 18.30 – 19UhrGlocken um 18.50 Uhr aus:5.12. ev.-ref. Nidau BE12.12. röm.-kath. Flums SG19.12. ev.-ref. Stadtkirche Aarau26.12. röm.-kath. Hospental UR«Glocken der Heimat»wird Sa, 17.30 Uhrauch auf DRSMusikwelle ausgestrahlt.

EinWort aus der Bibeljeden Sonntag, 6.42 Uhr und 8.50 Uhr(DRS2 7.05 Uhr, Musikwelle 8.30 Uhr)

Texte zumSonntagjeden Sonntag, 9.30 Uhr

DRS2

Religionsthemen imKontextvorwiegend amDonnerstag,9 und 18.30 Uhr (Zweitausstrahlung)

Blickpunkt Religionjeden Sonntag, 8.10 – 8.30 Uhr

Predigten, GottesdiensteSo, 9.30 Uhr: röm.-kath. PredigtSo, 9.45 Uhr: evang.-ref. Predigt

6.12. Franziska Loretan-Saladin,Theologin, Luzern; Luzia SutterRehmann, Theologin, Binningen13.12. Pfr.Daniel Konrad, Schö-nenwerd; Pfrn. Caroline SchröderField,Winterthur20.12.Direktübertragung aus derWallfahrtskircheMaria Dreibrun-nen beiWil SG25.12.Monika HungerbühlerGrun, Theologin, Basel;Pfr.Martin Dürr, Basel27.12.Manfred Belok, Theologe,Chur; Pfrn. Pascale Käser-Huber.

Perspektivenjeweils So, 8.30 Uhr und Do, 15.00 Uhr

6.12. Der bunte Zeigefinger –Kinderbibeln imWandel der ZeitNicht nur an Kinder richteten sichdie ersten Bilderbibeln, die nebenBibelwissen auch eine MengeMoral transportierten. Das änder-te sich erst in jüngster Vergangen-heit, da mit Comic-Bibeln undinteraktiven Onlinemedien dieBibel mit Spassfaktor ins Kinder-zimmer kam.Die Geschichte derKinderbibeln erzählt viel über denWandel in Frömmigkeit und reli-giöser Kindererziehung.13.12. Mystikmit offenen AugenDas europäische Christentumsteckt in einer tiefen Krise. Diekirchliche Sprache erreicht dieMenschen kaummehr, die Glau-bensinhalte sind fragwürdig ge-worden. Der Glaube muss des-halb von Grund auf neu buch-stabiert werden, fordert der re-nommierte Religionspädagoge

AstronomischeUhren

Der ToggenburgerVerlag hat pas-send zum Jahr derAstronomie einBuch über die astronomischenUhren desNesslauerUhrmachersWernerAnderegg herausgebracht.DemBuch liegt eineDokumentati-on zugrunde, dieWernerAndereggim Jahr 2005 kurze Zeit vor seinerErblindung erstellt hat.Diemeistender 38 von ihmberechneten undgebauten astronomischenUhren –alles Unikate – sind imBuch abge-bildet undwerden in einer gut ver-ständlichen Sprache erläutert.Mirselber wurde diese Lektüre zu einerErkundung des Sternenhimmelsmit all seinen komplexenRhyth-men undBewegungen.Mit jederUhr stellte sichWernerAndereggneueAufgaben, stets aber ging esdarum,Bewegungen desMondes,der Planeten oder des Tierkreises inimmer neuenKombinationen oderoriginellenUhren sichtbar zuma-chen. Die Formen erstrecken sichüber Taschenuhren zu originell ver-zierten Tischuhren bis zur grossen,aussergewöhnlichenWanduhr,wel-che ausAnlass des Jubiläums «700Jahre Eidgenossenschaft» entstan-den ist und in Lichtensteig hinter ei-nerGlasvitrine öffentlich zugäng-lich ist.Auch andereUhren bauteWernerAnderegg zu einembe-stimmtenAnlass. So entstand seineerste astronomischeUhr zumLehr-abschluss 1941 und eine zweite zurMeisterprüfung im Jahr 1974.Wei-tereAnlässe waren die goldeneHochzeit und sein achtzigster Ge-burtstag im Jahr 2000.Das bedeu-tendsteWerk ist dieUhrenanlagemitWeltzeit- und Planetenuhr,wel-che im Jahr 1963 fertiggestellt wur-de. Sie ist heute im internationalenUhrenmuseumLaChaux-de-Fondsausgestellt.Der Leiter desMu-seums, LudwigOechslin,würdigtimBuchWernerAnderegg als Ein-zigen, der dieseArt vonUhrmache-rei in die Gegenwart herüberrettete.UndArnold vonRotz von derSchweizerischenAstronomischenGesellschaft spricht von ihm alsletztem erfahrenemMeister imBauvon astronomischenUhren, der diehöchste Stufe dermechanischenZeitmessung erreicht hat. AS

AstronomischeUhren; Werner AndereggDas Lebenswerk desNesslauer Uhrma-chers; Toggenburger Verlag, 2009, Fr. 38.–

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Die AstrologinVondenzehnTöchternder frommenFamilieRothausFlawil hat sicheinederAstrologie zugewandt.Im Bauernhaus auf der Anhöhe bei

Flawil, in dem Margrit Mettler-Roth mit

neun Schwestern und drei Brüdern auf-

gewachsen ist, ging es bunt zu und her.

Das frühere Wirtshaus hatte einen gros-

sen Saal, worin sich gerne auch Nachbar-

kinder tummelten. Man spielte Räuber

und Poli,Völkerball usw. «Wir lebten frei

und unkonventionell», erinnert sich die

heutige Astrologin. «Es gab kaum Regeln

und Gebote, aber irgendwie haben wir

uns aufeinander eingespielt. Es herrschte

ein gutes Familienklima, alle unterstütz-

ten einander.» Auf dem Hof lebten auch

ein behinderter Onkel und eine Italiener-

familie. Die Eltern waren sehr gläubig

und neben der Landeskirche auch in der

methodistischen Gemeinde aktiv. Von

Dogmatismus hat Margrit Mettler-Roth

wenig gespürt: «Der Glaube der Eltern

war mehr gefühlsmässig – im Nachhi-

nein würde ich sagen: spirituell.»

Urmutter der WissenschaftenDer Vater vertrat die Meinung, dass

Mädchen keine Ausbildung brauchen,

doch bereits die ältesten Töchter besuch-

ten das Lehrerseminar und die Kantons-

schule. Sie legten damit die Spur für die

andern Mädchen. Auch Margrit besuchte

das Lehrerseminar in Rorschach. Nach

einigen Jahren im Schuldienst sah sie an

einem Novembertag die Zeilen: «Die

Astrologieausbildung beginnt im Januar.»

Im Januar 1983,kaum24 Jahre alt,war

sie dann eine der Teilnehmerinnen dieses

neuen Lehrgangs in Zürich. Sie hatte

gefunden, was ihrer Art zu denken ent-

sprach und in ihrer SeeleWiderhall fand.

«Das Deutungssystem der Astrologie war

mir sehr nahe. Ich hörte etwas, und habe

es sofort verstanden und konnte es mit

meinenErfahrungen inVerbindungbrin-

gen.» Ihre eher stille und feinfühlige Na-

tur fand etwas, das ihr erlaubte, in andere

Welten zu schauen. Sie hatte das Gefühl,

dass sie hier einer Sinnstruktur begegne,

welche hinter der sichtbarenWelt wirkt.

Margrith Mettler-Roth ist fasziniert

vomAlter und von derWeite derAstrolo-

gie: «Ihre Wurzeln reichen in die Urzeit

der Menschheit. Sie ist die Urmutter aller

Wissenschaften, entstanden aus der Be-

obachtung der Sterne, der Zyklen derNa-

tur.»UnddieAstrologie vereint viele ihrer

Interessen: «Sie ist eine intellektuelle He-

rausforderung und steht fürmich auch in

«Ich verlasse mich auf das Gefühl»Was für eine Astrologie betreiben Sie?Ichmache psychologische Astrologie. So nenntsich auch die Ausbildung, die ich in St.Gallen inKooperationmit der Astrologieschule SFER Zürichanbiete. Psychologische Astrologie befasst sichmit innerpsychischen Anlagen, Dynamiken undEntwicklungsprozessen. Sie soll Menschen darinunterstützen, sich selber besser zu verstehen, umin Selbstverantwortung Entscheidungen treffen zukönnen. Sie grenzt sich also von der prognosti-schen Astrologie ab. Carl Gustav Jung war in derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der wichtigstePsychologe, der sich intensiv mit der Astrologieauseinandersetzte. Seine Beschäftigungmit demkollektiven Unbewussten führte ihn zum Schluss,dass die Tierkreiszeichen Archetypen darstelltenund daher eine kollektive Gültigkeit hätten.

Was hat diese Psychologiemit den Sternen zu tun?Die Planeten sind Verkörperungen vonmenschli-chen Bedürfnissen oder Teilpersönlichkeiten, alsoArchetypen. Die Astrologie handelt davon, wie die-se Teilpersönlichkeiten entsprechend den Plane-tenstellungen zueinander im Verhältnis stehenund zusammenspielen.

Undwas ist die Bedeutung des Fixsternhimmels?Die Astrologie beschränkt sich auf die Sternbilderin der Ekliptik. Das ist nur ein Streifen vom All,quasi der Hintergrund für die Planeten. Die Plane-ten liegen ja alle mehr oder weniger vor diesemHintergrundstreifen, der Ekliptik. Die Tierkreiszei-chen, welche heute wegen der allmählichen Ver-schiebung des Frühlingspunktes nicht mehrmitden Sternbildern im All übereinstimmen, spiegelnin gewisser Weise die Phasen oder Jahreszeitendesmenschlichen Lebens.

Warum ist das Geburtshoroskopwichtig?Jeder Zeitpunkt hat seine Qualität, die mit einerbestimmten Stellung der Planeten in Verbindungsteht. Der Zeitpunkt ist wichtig, in demwir die Er-de betreten, uns abnabeln und selber zu atmenbeginnen. Die Zeitqualität unserer Geburtsstundenehmen wir als Werkzeugmit in unser Leben.

Astrologen reden von einemLeben vor der Geburt?Einige ziehen das in Betracht – es ist aber für dieAstrologie nicht entscheidend. Unter Astrologengibt es wie unter den Lehrern, Pfarrern oder Psy-chologen pragmatische, dogmatische, liberale,fundamentalistische oder esoterische Ausrichtun-gen. Astrologie ist so, wie sie jemand lebt. Fürmich spielen die theoretischen Gedankengebäudekeine grosse Rolle. Ich selber betreibe eher einefühlbare Astrologie. Ich verlassemich auch in denBeratungen auf Gefühle. Sie zeigenmir, wie je-mand sein Anlagepotenzial leben kann durch Ver-änderungen oder auch im neu sich Einlassen aufbestehende Lebenssituationen. INTERVIEW: AS

Interview

Kirchenbote Kanton St. Gallen 12/2009 15

Schonmit 24 Jahren hat sie in der Astrologie

einen Schlüssel zum Leben entdeckt und ihn

zumBeruf gemacht:MargritMettler-Roth.

Foto:as

Beziehung zu Gartenbau, Kochen, Ge-

sundheit, Liebe,Verwandlung usw.»

Dass die Astrologie heute oft kritisch

undvondenKirchengarnegativ beurteilt

wird, vermag die heute 50-jährige Astro-

login kaum zu verunsichern. Es sei mit

der Astrologie wie mit der Religion, die

neben sehr völkstümlichen Ausdrucks-

formen auch tiefsinnige Lehren kenne.

Von jeher gebe es parallel zur populären

Astrologie, die sich auf Märkten mit

Wahrsagerei verdinge, auch die grossen

Geister, welche die Astrologie mit tiefem

Ernst undGlaube betrieben hätten.

Es gehöre zur Geschichte der Astrolo-

gie, dass sie mal überschätzt, mal verteu-

felt wird: «Der eine Papst ging nicht aus

dem Haus, ohne vorher seine Astrologen

zu befragen, ein anderer wiederum ver-

folgte sie aufs Blut.»

Astrologische PraxisNach der Astrologieausbildung in Zürich

konnte Margrit Mettler-Roth dort gleich

als Lehrerin einsteigen.Während elf Jah-

ren wirkte sie als Seminar- und Ausbil-

dungsleiterin für die Astrologieschule

Zürich. Dabei hatte sie Gelegenheit, auch

von Gastdozenten viel zu lernen und ihre

Praxis in St.Gallen auszubauen, die sie

von ihremWohnort inNesslaumehrmals

wöchentlich für astrologische Beratun-

gen aufsucht. Ob die für Januar 2010

geplanteAusbildungsgruppe zusammen-

kommt, ist noch offen. Margrit Mettler-

Roth: «Die grosse Astrologiewelle ist vor-

erstmalvorbei,dochdieSprachederSter-

ne wird die Menschen auch in Zukunft

beschäftigen.» ANDREAS SCHWENDENER

Monatsporträt

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12/2009 | 58. JahrgangKirchenboteGemeindenachrichten im Mittelbund

Freitag, 13.November 2009, 16.30Uhr: Kinder treffen sich in der Kirche Bütschwil-Mosnang zur «Werchtigssuntigschuel». Schon vor einer

Woche wurden die Rollen für das Krippenspiel verteilt. Drei Engel der himmlischenHeerscharen, welche denHirten das Lied «Ehre sei Gott

in derHöhe, und Frieden auf Erden…» singenwerden, haben bereits ihren Stern aufgesetzt, der ihre himmlischeHerkunft andeuten soll.

Foto

:Ste

fan

Roh

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