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Sparkasse Münden Geschäftsbericht _______________ 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

B17 - Teil 7 - Bericht Verwaltungsrat€¦ · bank ihre Leitzinsen unverändert. Die Verzinsung für Guthaben der Geschäftsbanken auf der Einlage-fazilität und für Überschussreserven

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Sparkasse Münden

Geschäftsbericht _______________ 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

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KREIS- UND STADTSPARKASSE MÜNDEN GEGRÜNDET AM 18. OKTOBER 1833

G E S C H Ä F T S B E R I C H T

für das Jahr 2017

185. Geschäftsjahr Wir überreichen Ihnen unseren Bericht über das Geschäftsjahr 2017, mit dem wir Ihnen einen Einblick in die Entwicklung unserer Sparkasse geben. Kreis- und Stadtsparkasse Münden Der Vorstand

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I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Impressum, Geschäftsstellen 4 Lagebericht - Grundlagen der Sparkasse und Geschäftsmodell 5

- Wirtschaftsbericht 6 - Prognose-, Chancen- und Risikobericht 17 Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung 33 Anhang - Allgemeine Angaben 37 - Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 37 - Erläuterungen zu den einzelnen Bilanzposten 41

- Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 48 - Sonstige Angaben 49 Anlage zum Jahresabschluss 52 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 53 Bericht des Verwaltungsrats 61

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IMPRESSUM, GESCHÄFTSSTELLEN Name: Kreis- und Stadtsparkasse Münden, Bahnhofstraße 21/23, 34346 Hann. Münden Vorstand: Vorsitzender: Thomas Scheffler, Mitglied: Michael Kühlewindt Handelsregister: Amtsgericht Göttingen HRA 111331 Telefon: 05541 708-0 Telefax: 05541 708-111 E-Mail: [email protected] Internet: www.spk-muenden.de Swift / BIC-Code: NOLADE21HMU Hauptstelle Hann. Münden, Bahnhofstraße 21/23

Geschäftsstellen Dransfeld

Hedemünden

Landwehrhagen

Uschlag Öffnungszeiten Neben den banküblichen Zeiten war die Hauptstelle in der Bahnhofstraße im Jahr 2017 auch am Samstagvormittag und mittags durchgängig geöffnet. Außerdem hatten die Hauptstelle sowie Ge-schäftsstellen an einzelnen Wochentagen bis 18:00 Uhr geöffnet. Geldautomaten zur Bargeldversorgung sowie KontoService-Terminals zur Erteilung von Zahlungs-verkehrsaufträgen und zum Kontoauszugsdruck befinden sich in der Bahnhofstraße, in Gimte, Drans-feld, Hedemünden, Scheden, Landwehrhagen, Uschlag und am Kirchplatz. An den meisten Standor-ten besteht darüber hinaus die Möglichkeit automatisierter Bargeldeinzahlungen. In der Hauptstelle stehen auch Geräte zur Verfügung, die Anforderungen der Barrierefreiheit inklusive akustischer Me-nüführungen berücksichtigen sowie Selbstbedienungseinrichtungen zur Einzahlung von Münzen und Ausgabe von Münzrollen. Das Angebot rundet die Telefonfiliale mit einer Erreichbarkeit von montags bis freitags in der Zeit von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr sowie samstags von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr ab. Sie steht ihren Kunden für die Durchführung von Service-, Kontoführungs- und Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie als Ansprechpartner für Fragen und Problemstellungen zur Verfügung.

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LAGEBERICHT GRUNDLAGEN DER SPARKASSE UND GESCHÄFTSMODELL Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden ist eine mündelsichere, rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amtsge-richt Göttingen unter der Nummer A 111331 im Handelsregister eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Münden, dem die Stadt Hann. Münden sowie der Landkreis Göttingen als Verbandsmitglieder angehören. Die Sparkasse ist als Mitglied im Spar-kassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Niedersachsen dem Sicherungssystem der Deut-schen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsge-setz anerkannt worden. Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern. Er leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung und vertritt sie gerichtlich und außer-gerichtlich. Der Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und elf weiteren Mitgliedern. Er berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden ist ein regional ausgerichtetes, modernes und leistungsfä-higes selbstständiges Wirtschaftsunternehmen. Als traditionsreiches kommunales Kreditinstitut ist sie in besonderer Weise mit der Bevölkerung des Altkreises Münden verbunden. Aufgabe der Sparkasse ist es, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse im Ge-schäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere des Mittelstands sowie der öffentlichen Hand im Geschäfts-gebiet zu sichern und die finanzielle Eigenversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Da-bei ist es ihr Bestreben, das Angebot eines attraktiven Gesamtleistungspaketes zu gewährleisten. Durch ihr flächendeckendes Geschäftsstellennetz, die damit verbundene persönliche Nähe zu den Kunden und die Kenntnis der örtlichen Bedürfnisse gewährleistet die Sparkasse eine vertrauensvol-le und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zum Wohl der gesamten Region. Da die Kreis- und Stadtsparkasse Münden in das Netzwerk der Sparkassenfinanzgruppe eingebun-den ist, bietet sie allen Bürgerinnen und Bürgern, der gewerblichen Wirtschaft und den kommuna-len Körperschaften gleichzeitig die Vorteile und das Qualitätsniveau eines international operieren-den Finanzdienstleistungsverbundes. Sie arbeitet rentabel, um die Eigenkapitalbasis für die Zukunft zu stärken. Darüber hinaus unterstützt die Sparkasse die Mitglieder ihres Trägers bei der Erfüllung ihrer kom-munalen Aufgaben und trägt durch ihr Engagement im wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereich unter dem Motto „...in der Region, für die Region...“ verlässlich zu einem funktionierenden Gemeinwesen und der Entwicklung der Region bei. Dieser öffentliche Auftrag ist im Sparkassengesetz des Landes Niedersachsen niedergelegt und prägt das gesamte Geschäfts-modell. Die Sparkasse handelt nicht ausschließlich gewinn-, sondern auch gemeinwohlorientiert. Die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrichtung der Kreis- und Stadtsparkasse Münden sowie ihre übergeordneten Ziele sind in ihren Strategien niedergelegt und in die operative Planung ein-gearbeitet worden. Durch die zielorientierte Bearbeitung der strategischen Geschäftsfelder soll die Aufgabenerfüllung der Sparkasse über die Ausschöpfung von Ertragspotenzialen sowie Kostensen-kungen sichergestellt werden. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erör-tert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Insgesamt verfolgt die Kreis- und Stadtsparkasse Münden eine verantwortungs- und risikobewuss-te Geschäftspolitik. Sie verhält sich fair und respektiert die Gesetze.

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WIRTSCHAFTSBERICHT Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rah-menbedingungen im Jahr 2017 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet Der Aufschwung der Weltwirtschaft gewann 2017 an Tempo und an Breite. Die OECD beziffert das Wachstum der Weltproduktion 2017 auf 3,6 %, 0,5 %-Punkte mehr als ein Jahr zuvor. Daran waren zuletzt praktisch alle großen Weltwirtschaftsregionen beteiligt. Im Euroraum kann die Erholung inzwischen als ein fortgeschrittener Aufschwung bezeichnet werden. 2017 wurde mit einem Wachstum von 2,4 % ein Tempo erreicht, das über dem Potenzialwachstum liegt. Die deutsche Wirtschaft erreichte - trotz einer feiertagsbedingt geringeren Anzahl an Arbeits-tagen - beachtliche 2,2 % Wachstum. Getragen wurde das gute Wachstum vor allem von der Binnenwirtschaft. Aber in dem freundlichen Umfeld der wachsenden Weltwirtschaft und insbesondere aufgrund des beschleunigten Wachstums bei den engsten Handelspartnern im Euroraum konnte auch der deutsche Außenhandel einen Wachstumsanteil beisteuern. Die Investitionstätigkeit sprang - obwohl 2017 ein weiteres Jahr mit einem Wachstum oberhalb des Zuwachses des Produktionspotenzials war und die deutsche Volkswirtschaft allmählich in eine Über-auslastungssituation hineinlief - trotz der günstigen Finanzierungssituation erst recht spät an. Ins-gesamt wuchsen die Bruttoanlageinvestitionen dann aber stärker als das Bruttoinlandsprodukt und erhöhten sich real um 3,0 %. Stärkste Teilkomponente waren die Ausrüstungsinvestitionen mit ei-nem realen Zuwachs um 3,5 %. Aber auch die Bauinvestitionen legten mit 2,6 % deutlich zu, darun-ter mit 3,1 % die Teilkomponente der Wohnbauten überproportional. Der private Konsum weitete sich um real 2,0 % in annähernd gleichem Tempo wie im vorangegange-nen Jahr aus. Eine solide Grundlage fand der moderat expandierende, das Bruttoinlandsprodukt begleitende und stützende Konsum in der guten Arbeitsmarktlage, die sich in hoher Arbeitsplatzsicherheit und all-mählich auch stärker in Lohnsteigerungen niederschlug. 2017 stieg die Zahl der Erwerbstätigen noch einmal um rund 1,5 % auf jahresdurchschnittlich knapp 44,3 Millionen. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich weiter auf 5,7 % und erreichte somit den niedrigsten Stand Gesamtdeutschlands seit der Wiedervereinigung. In Bezug auf die Verbraucherpreise war in Deutschland trotz der sehr guten Konjunktursituation weiterhin eine nur moderate Dynamik von 1,8 % zu verzeichnen. Im Euroraum fiel der Anstieg schwächer aus und lag deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb trotz der anhaltenden Nullzinsphase konstant bei 9,7 %. Der deutsche Staatssektor profitierte von niedrigen Zinsen, guter Konjunktur und steigenden Ein-kommen und erwirtschaftete einen gesamtstaatlichen Haushaltsüberschuss von 1,2 % des Bruttoin-landsprodukts. Die Bruttoschuldenstandsquote sank auf 64,8 %. Damit kommt die Schuldengrenze des Stabilitäts- und Wachstumspakts von 60 % des Bruttoinlandsprodukts in Sichtweite.

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Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsgebiet Auch in Niedersachsen setzte sich der konjunkturelle Aufschwung fort. Für das Gesamtjahr wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,2 % erwartet, das auf gesamtdeutschem Niveau liegt. Das positive Ergebnis ist vor allem auf den fortgesetzten Wachstumskurs des Bauhauptgewerbes sowie die dynamische Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen. Im Einzelhandel konnten die Umsätze zwar gesteigert werden, allerdings kämpft der stationäre Einzelhandel mit dem zunehmenden Wettbewerb durch den Onlinehandel. Auch die Geschäftslage der Banken und Versi-cherungen bleibt zufriedenstellend. Die Stimmung bei niedersächsischen Unternehmen ist insge-samt gut: sie wollen weiter investieren und neue Mitarbeiter einstellen. Im Altkreis Münden war bei wieder rückläufiger Bevölkerung erneut ein Anstieg der Beschäftigungs-quote zu verzeichnen. Im regionalen Vergleich der Geschäftsstellenbezirke der Agentur für Arbeit Göttingen, die sich insgesamt positiv entwickelten, wies der Altkreis Münden weiterhin die zweit-niedrigste Arbeitslosenquote auf. Von besonderer Bedeutung für die Arbeitsplätze in der Region war nach wie vor der Schwerpunkt im verarbeitenden Gewerbe. Auch im Bereich „Gesundheitswesen“ waren weiterhin überdurchschnitt-lich viele Arbeitnehmer beschäftigt. Dies ist unter anderem auf die demografische Entwicklung zu-rückzuführen. Im Geschäftsgebiet der Sparkasse war der Anteil der über 65-jährigen ausgesprochen hoch. Sowohl im regionalen als auch im bundesdeutschen Vergleich ist im Altkreis Münden für die-ses Alterssegment der höchste Wert festzustellen. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass touristisch reizvolle Regionen als Alterssitz besonders interessant sind. Die reale Kaufkraft pro Einwohner lag über dem niedersächsischen Durchschnitt. Nach wie vor war eine spürbare regionale Ergebnisvarianz innerhalb des Altkreises Münden zu verzeichnen. Besonders positiv wirkten sich die naturräumliche Lage und die historische Innenstadt, gelegen an drei Flüssen, aus, die Hann. Münden zu einem attraktiven Ausflugs- und Erholungsort machen. Hie-raus resultierte eine erhebliche touristische Frequenz, wobei insbesondere die innerdeutschen Tou-risten Hann. Münden als Urlaubsziel wählten. Durch diese städtetouristische Attraktivität konnte das umfangreiche Angebot aus dem Bereich Gastgewerbe bestehen.

Entwicklung der Kreditwirtschaft In der Kreditwirtschaft setzen sich die Entwicklungen der vergangenen Jahre fort. Prägend bleiben der sich kontinuierlich verschärfende regulatorische Rahmen und die Bedingungen des Marktes mit niedrigen Zinsen, zunehmendem Wettbewerb und den Herausforderungen der Digitalisierung. Die Rahmenbedingungen sorgen für einen Rückgang der Erträge auf der einen und gleichzeitig für einen Anstieg der Kosten auf der anderen Seite. Dies führt bei den Kreditinstituten zu Anpassungserfor-dernissen. Die Sparkassen trugen auch im Jahr 2017 maßgeblich dazu bei, als Finanzierungspartner die Investi-tionen von klein- und mittelständischen Unternehmen zu ermöglichen und damit das wirtschaftliche Wachstum mitzutragen. Somit erwiesen sie sich erneut als ein stabiler Anker des deutschen Banken-systems und bestätigten ihr Geschäftsmodell. Die Sparkassen sind einerseits regional verwurzelt und dezentral organisiert, verfügen aber anderer-seits über einen leistungsstarken Verbund mit erfolgreichen überregionalen Partnern. Diese effizien-te Arbeitsteilung ermöglichte es, das Sicherheitsbedürfnis der Kunden zu befriedigen und gleichzei-tig die gesamte Breite der Finanzdienstleistungen flächendeckend anzubieten. Mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen der Kunden abgestellten Beratung sowie mit interessanten Produkten stellen sich die Sparkassen weiterhin dem Wettbewerb und tragen dazu bei, dass den Kunden in Deutschland qualitativ hoch-wertige Produkte zu attraktiven Preisen angeboten werden. So profitiert letztendlich der Verbrau-cher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland, das heißt das aus Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken bestehende Drei-Säulenmodell der deutschen Kreditwirtschaft, ermöglichen.

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Entwicklung des Zinsniveaus Vor dem Hintergrund der schwachen Preisentwicklung im Euroraum ließ die Europäische Zentral-bank ihre Leitzinsen unverändert. Die Verzinsung für Guthaben der Geschäftsbanken auf der Einlage-fazilität und für Überschussreserven blieb bei der schon seit März 2016 geltenden Negativverzin-sung von -0,4 %. Die Ankaufprogramme von Wertpapieren wurden 2017 zunächst mit netto monatlich 80 Mrd. Euro und ab April mit 60 Mrd. Euro monatlich fortgesetzt. Bei den längerfristigen Kapitalmarktzinsen war im Euroraum per Saldo eine Seitwärtsbewegung festzustellen. Nach Tiefstständen im Februar er-reichten die Umlaufsrenditen am Jahresende 2017 ähnliche Niveaus wie zu Jahresbeginn. Bei deut-schen Bundesanleihen lagen Restlaufzeiten mit bis zu sechs Jahren durchgängig bei einer Negativ-verzinsung. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen bewegten sich nach Tiefstständen im Febru-ar 2017 die meiste Zeit des Jahres in der Spanne zwischen 0,3 und 0,5 % (plus), am Jahresende an deren oberem Rand. Ein Ende der Niedrigzinsphase ist im Euroraum somit weiterhin nicht in Sicht.

Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2017 Auch in 2017 wurden vom Gesetzgeber weitere Regulierungsmaßnahmen in Kraft gesetzt, die die Kreditwirtschaft belasten. Ende Dezember 2016 haben die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und die Deutsche Bundesbank eine Allgemeinverfügung zur Unterlegung von Zinsänderungsrisiken erlassen. Seit Be-ginn des Jahres 2017 sind die Kreditinstitute dadurch aufgefordert, einen Eigenmittelzuschlag für das Zinsänderungsrisiko quartalsweise zu berechnen und zu melden. Die Verfügung gilt für alle nicht systemrelevanten Banken, die noch keinen SREP-Bescheid erhalten haben. Dieser SREP-Kapitalzuschlag dient ebenfalls der Unterlegung des Zinsänderungsrisikos so-wie weiterer wesentlicher Risiken, die von der BaFin definiert werden. Daneben werden weitere Ei-genmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stresssituationen festgelegt. Die Deutsche Bundesbank wird für die unter ihrer Aufsicht stehenden Kreditinstitute die SREP-Kapitalzuschläge bis 2018 festsetzen. Seit dem 30. Juni 2017 sind alle Kreditinstitute verpflichtet, im Rahmen des FINREP-Meldewesens quartalsweise umfangreiche Finanzdaten über die Deutsche Bundesbank an die Europäische Zen-tralbank einzureichen. Hierdurch wurde der Umfang der zu meldenden Daten deutlich erweitert. Für die Kreditinstitute ist somit ein deutlich höherer Ressourceneinsatz die Konsequenz. Am 26. Juni 2017 ist das neue Geldwäschegesetz in Kraft getreten. Das völlig neu systematisierte und im Umfang deutlich erweiterte Gesetz führt zu einem hohen Umsetzungsaufwand in den Kredit-instituten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat am 27. Oktober 2017 die seit langem erwar-tete finale Fassung der novellierten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vor-gelegt. Das Rundschreiben tritt mit Veröffentlichung in Kraft. Während Klarstellungen umgehend anzuwenden sind, gilt für sogenannte Neuerungen eine Umsetzungsfrist bis 31. Oktober 2018. Am 3. November 2017 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht darüber hinaus Bankaufsichtliche Anforderungen an die IT von Banken (BAIT) veröffentlicht. Wie die Mindestanfor-derungen an das Risikomanagement der Banken (MaRisk) interpretieren auch die BAIT die gesetzli-chen Anforderungen des § 25a Absatz 1 Satz 3 Nr. 4 und 5 Kreditwesengesetz (KWG). Sie sind seit ihrer Veröffentlichung in Kraft und stellen den zentralen Baustein für die IT-Aufsicht über den Ban-kensektor in Deutschland dar.

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Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Bestand

Veränderungen

Bestand in %

des

Geschäftsvolumens

31.12.

Be-

richts-

jahr

Mio.

EUR

31.12.

Vorjahr

Mio.

EUR

Berichts-

jahr

Mio.

EUR

Berichts-

jahr

%

Vorjahr

%

31.12.

Berichts-

jahr

%

31.12.

Vorjahr

%

Geschäftsvolumen1) 432,5 436,5 -4,0 -0,9 -0,1 - -

Bilanzsumme 425,1 428,0 -2,9 -0,7 -0,5 - -

Kundenkreditvolumen (einschl.

Eventualverbindlichkeiten)

292,3 300,5 -8,2 -2,7 -0,3 67,6 68,8

darunter:

Realkredite 128,9 127,9 1,0 0,8 -3,7 29,8 29,3

Sonstige Kredite 163,4 172,6 -9,2 -5,3 2,4 37,8 39,5

Forderungen an Kreditinstitute 48,6 25,8 22,8 88,4 14,2 11,2 5,9

Wertpapiervermögen 71,4 88,8 -17,4 -19,6 -2,4 16,5 20,4

Anlagevermögen 11,5 12,7 -1,2 -9,4 -3,8 2,7 2,9

Sonstige Vermögenswerte 8,7 8,7 0,0 0,0 -1,1 2,0 2,0

Mittelaufkommen von Kunden2) 322,9 309,3 13,6 4,4 7,5 74,7 70,9

darunter:

Spareinlagen 100,6 104,5 -3,9 -3,7 -0,7 23,3 23,9

Sichteinlagen 203,8 186,6 17,2 9,2 11,9 47,1 42,8

Sonstige Einlagen 18,5 18,2 0,3 1,6 16,7 4,3 4,2

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten

60,2 77,7 -17,5 -22,5 -25,0 13,9 17,8

Sonstige Passivposten (einschl.

Eventualverbindlichkeiten und

Rückstellungen)

16,8 17,0 -0,2 -1,2 16,4 3,9 3,9

Eigene Mittel3) 32,6 32,5 0,1 0,3 4,5 7,5 7,4

1) Bilanzsumme zuzüglich Avalkredite

2) inklusive an Kunden abgegebene nachrangige Sparkassenkapitalbriefe und verbriefte Verbindlichkeiten

3) inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB

Im Kundenkreditgeschäft verzeichnete die Sparkasse im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang. Hohe Rückflüsse kommunaler Kreditierungen führten zu einer Entwicklung entgegen dem Trend der niedersächsischen Sparkassen. Das Mittelaufkommen von Kunden konnte dagegen trotz zurückhal-tender Konditionenpolitik nochmals deutlich gesteigert werden. Die Wachstumsrate lag über dem Niveau anderer niedersächsischer Sparkassen. Die Wertpapiereigenanlagen wurden unter Risikogesichtspunkten umstrukturiert. In diesem Zu-sammenhang sowie unter Berücksichtigung der erhöhten Mittelaufkommen von Kunden stiegen die Forderungen an Kreditinstitute. Nachdem die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Jahr 2015 unter Steuerungsaspekten deutlich erhöht worden waren, erfolgte in 2017 eine weitere deutli-che Reduzierung. Insbesondere in Folge dieser Maßnahme in Verbindung mit der Entwicklung des Kundenkreditvolu-mens waren sowohl das Geschäftsvolumen als auch die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2017 war geordnet und konnte insgesamt betrachtet zufriedenstellen. Während die Annahmen zur Entwicklung von Bilanzsumme und Kundenkreditvolu-men nicht erreicht wurden, übertraf das Wachstum der Kundeneinlagen die Erwartungen.

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Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Kundenkreditvolumen Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich das Gesamtkreditvolumen durch hohe laufende und fällig-keitsbedingte Tilgungen sowie Sondertilgungen. Während die langfristigen Forderungen an Privat-personen und Unternehmen anstiegen, nahmen insbesondere die mittelfristigen kommunalen Kre-ditierungen deutlich ab. Das im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Neugeschäft konnte diese Entwicklung entgegen den Er-wartungen nicht kompensieren. Bezogen auf die Laufzeitstrukturen war der Anteil langfristiger Forderungen am Gesamtkreditvolu-men auch im Geschäftsjahr 2017 vor dem Hintergrund der nach wie vor günstigen Konditionen so-wohl bei den privaten als auch bei den gewerblichen Kreditkunden stark ausgeprägt. Forderungen an Kreditinstitute Vor dem Hintergrund der Veräußerung von Wertpapiereigenanlagen sowie des erneuten Anstiegs des Mittelaufkommens von Kunden weiteten sich die Forderungen an Kreditinstitute im Geschäfts-jahr 2017 aus. Wertpapiervermögen Zum Bilanzstichtag verminderte sich der Bestand an Wertpapiereigenanlagen deutlich. Maßgeblich für diesen Rückgang war eine unter Risikogesichtspunkten angepasste Anlagestrategie. In diesem Zusammenhang wurden Ende 2017 Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 25 Mio. EUR veräu-ßert. Die Wiedereindeckung erfolgte unter Berücksichtigung eines erhöhten Diversifizierungsgrades zu Beginn des Jahres 2018. Zum Jahresende 2017 setzte sich das Wertpapiervermögen überwie-gend aus festverzinslichen Wertpapieren deutscher Landesbanken und Bundesländer zusammen. Die Papiere dienen dem Anlagevermögen der Sparkasse. Beteiligungen/Anteilsbesitz Von dem Anteilsbesitz der Sparkasse per 31.12.2017 von 7,6 Mio. EUR entfielen 3,0 Mio. EUR auf die Beteiligung am Sparkassenverband Niedersachsen und 4,3 Mio. EUR auf die Beteiligung an der Sei-cento Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 0,7 Mio. EUR resultierte insbesondere aus Abschreibungen auf die Beteili-gung am Sparkassenverband Niedersachsen.

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Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden Die Spartätigkeit der Anleger gestaltete sich erfreulich. Trotz des sich insgesamt verschärfenden Wettbewerbs, des niedrigen Zinsniveaus und der nicht auf den Preis fokussierten Politik der Spar-kasse wurde in bilanzwirksame Produkte investiert.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte im Kundeneinlagengeschäft der Sparkasse erneut ein Zugang ver-zeichnet werden, der nahezu ausschließlich auf die täglich fälligen Verbindlichkeiten entfiel. Der Bestandszuwachs übertraf die im Vorjahr geäußerten Erwartungen der Sparkasse.

Aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus bevorzugten die Kunden der Sparkasse liquide oder kurzfristig festgelegte Anlageformen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Nach einem im Jahr 2015 steuerungsbedingt ausgeweiteten Bestand wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - auch vor dem Hintergrund der Wertpapierverkäufe sowie der Entwick-lung des Mittelaufkommens von Kunden - im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter zurückgeführt.

Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte Dienstleistungen Das Geschäftsjahr 2017 war im Bereich der Dienstleistungen neben dem traditionellen Giroverkehr durch das Versicherungs- und Wertpapiergeschäft geprägt.

Im Versicherungsbereich erreichte die Sparkasse das erwartete Provisionsergebnis nicht ganz. Spar-tenübergreifend konnte nicht an die Abschlüsse der Vorjahre angeknüpft werden. Wenngleich be-stehende Kundenverbindungen nicht in allen Fällen intensiviert werden konnten, wurden neue Kun-den hinzugewonnen.

Die Wertpapierumsätze nahmen im Vergleich zu 2017 um knapp 2 % ab. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus lag der Absatzschwerpunkt bei den Aktien. Festverzinsliche Wertpapiere waren weniger attraktiv und wurden bei Fälligkeit überwiegend zurückgezahlt. Hohe Mittelanlagen in bilanzwirksa-men Produkten in Verbindung mit umfangreichen die Kundenberatung betreffenden Regulierungs-maßnahmen hemmten weiterhin den Absatz und trugen zu einer nicht zufriedenstellenden Entwick-lung im Wertpapiergeschäft bei.

Die Sparkassen Immobilien Hann. Münden GmbH stand ihren Kunden auch im Jahr 2017 für alle Fra-gen rund um die Immobilie zur Verfügung. Die Umsätze konnten trotz weiterhin eingeschränkter Angebotslage gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch die Entwicklung im Vermietungsge-schäft verlief zufriedenstellend. Zu Beginn des Jahres 2018 wurde das Immobiliengeschäft organisa-torisch in die Sparkasse integriert und die eigene GmbH liquidiert.

Das hohe Interesse der Bevölkerung an Immobilien sowie das anhaltend niedrige Zinsniveau be-scherten der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover (LBS), bewährter Verbund-partner der Kreis- und Stadtsparkasse Münden in Sachen Bausparen, Finanzieren und Immobilien, im Jahr 2017 ein stabiles Neugeschäft. Viele spätere Bauherren und Immobilienkäufer sicherten sich über einen Bausparvertrag die staatliche Förderung und langfristig günstige Zinsen. Die Nachfrage nach Wohn-Riester-Verträgen war ebenfalls anhaltend hoch. Auch die Zusammenarbeit der Kreis- und Stadtsparkasse Münden mit der LBS verlief 2017 erfolgreich. Während die Anzahl der neu abge-schlossenen Verträge hinter dem Vorjahr zurückblieb, konnte das Bausparvolumen im Zeitvergleich gesteigert werden.

Insgesamt entwickelte sich das Dienstleistungsgeschäft - abgesehen von Wertpapieranlagen und Versicherungsvermittlungen - im Rahmen der Erwartungen.

Derivate Derivative Finanzinstrumente dienten ausschließlich der Sicherung von Adressenausfallrisiken und nicht spekulativen Zwecken.

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Nicht bilanzielle Leistungsindikatoren Produktpolitik Einem aufgrund der zunehmenden Digitalisierung veränderten Kundenverhalten begegnet die Kreis- und Stadtsparkasse Münden mit entsprechenden Angeboten, insbesondere für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs und für das Wertpapiergeschäft.

Personal- und Sozialbereich Anzahl in %

Mitarbeiter inkl. Vorstand 132 100,0

davon Vollzeit 82 62,1

davon Teilzeit 50 37,9

davon männlich 48 36,4

davon weiblich 84 63,6

davon bankspezifisch 112 84,8

davon nicht bankspezifisch 10 7,6

davon Auszubildende 10 7,6

davon Markt 73 55,3

davon Beratung 32 24,2

davon Service 11 8,3

davon Marktfolge 30 22,7

davon Sonstige 59 44,7

davon Vorstand 2 1,5

davon Stab/Verwaltung 24 18,2

davon Hilfsdienste 10 7,6

davon Auszubildende 10 7,6

davon freigestellt 13 9,8

Ausbildungsquote (bankspezifisch) 8,9

Die Sparkasse verfolgt mittelfristig das Ziel einer sukzessiven Personalreduzierung, indem Ge-schäftsprozesse kontinuierlich optimiert werden. Auch im Geschäftsjahr 2017 sank die Gesamtzahl der Beschäftigten aufgrund von in der Vergangenheit geschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen planmäßig gegenüber dem Vorjahr von 139 auf 132 Mitarbeiter. Mit einer weiterhin überdurchschnittlichen Ausbildungsquote von mehr als 8 % beabsichtigt die Sparkasse, dem demografischen Wandel und dessen Auswirkungen auf die betrieblichen Altersstruk-turen zu begegnen und den künftigen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern durch die Weiterbeschäf-tigung von Auszubildenden zu decken. Die Beschäftigten der Sparkasse haben die Möglichkeit, attraktive Arbeitszeitmodelle zu nutzen - von variablen Arbeitszeiten über Teilzeitarbeit bis zur Altersteilzeit. Bis zum Ende des Geschäftsjah-res hat die Sparkasse mit 15 Beschäftigten Altersteilzeitvereinbarungen geschlossen. Im Mittelpunkt der Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand weiterhin die Optimie-rung der Beratungsqualität mit dem Schwerpunkt Wertpapiergeschäft. Ziel war eine ganzheitliche und systematische Beratung, orientiert an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Kun-den.

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Darüber hinaus bildete die Förderung und Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ange-sichts zunehmender gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Anforderungen an Kreditinstitute, der Digitalisierung sowie der Notwendigkeit gezielter Nachfolgeregelungen einen Schwerpunkt der Per-sonalarbeit. Zur individuellen Gesundheitsförderung bietet die Sparkasse ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern verschiedene Möglichkeiten über ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt für ihren Einsatz und die erbrachten Leistungen ein ausdrücklicher Dank.

Kundenbeziehungen Der Sparkasse ist es gelungen, im Rahmen der langjährigen Beratung und Betreuung der Kunden durch kompetente Mitarbeiter enge Verbindungen und ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwi-schen den Kunden und der Kreis- und Stadtsparkasse Münden aufzubauen. Hiervon hat die Sparkas-se im vergangenen Jahr profitiert. Der ganzheitliche Beratungsansatz der Sparkasse soll weiterhin zu einer Intensivierung dieser Kun-denbeziehungen beitragen. Durch das Angebot zusätzlicher, über die regulären Öffnungszeiten hinausgehender Beratungszei-ten wurde insbesondere den im Geschäftsgebiet stark vertretenen Pendlern die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte erleichtert.

Soziales Engagement Als Ausdruck ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung engagierte sich die Sparkasse in erheblichem Maße in ihrem Geschäftsgebiet. Mit Spenden sowie durch gezieltes Sponsoring und dem Engagement in der sparkasseneigenen Stiftung förderte sie die Entwicklung und Attraktivität der Region, indem soziale Einrichtungen unterstützt und kulturelle und sportliche Aktivitäten geför-dert wurden. Seit dem Jahr 2015 kooperiert die Sparkasse im Rahmen der Initiative SchulBetrieb mit Schulen aus der Region, um frühzeitig eine praxisorientierte Berufsorientierung zu fördern.

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Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage Vermögenslage Mio. EUR in %

des Geschäftsvolumens

31.12.

Berichtsjahr

31.12.

Vorjahr

31.12.

Berichtsjahr

31.12.

Vorjahr

Kundenkreditvolumen

(einschl. Eventualverbindlich-

keiten)

292,3 300,5 67,6 68,8

Forderungen an Kreditinstitute 48,6 25,8 11,2 5,9

Wertpapiervermögen 71,4 88,8 16,5 20,4

Anlagevermögen 11,5 12,7 2,7 2,9

Sonstige Vermögenswerte 8,7 8,7 2,0 2,0

Mittelaufkommen von Kunden 322,9 309,3 74,7 70,9

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten

60,2 77,7 13,9 17,8

Sonstige Passivposten

(einschl. Eventualverbindlich-

keiten und Rückstellungen)

16,8 17,0 3,9 3,9

Eigene Mittel 32,6 32,5 7,5 7,4 Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich Veränderungen bei den Strukturanteilen. Die zum Jahresende vorgenommenen Veräußerungen führten zu einem Rückgang des Wertpapiervermögens. Gleichzei-tig wurden unter Steuerungsgesichtspunkten nicht mehr erforderliche Verbindlichkeiten zurückge-führt. Das Mittelaufkommen von Kunden sowie die Forderungen an Kreditinstitute weiteten sich dagegen aus. Im Vergleich zum Verbandsmittelwert war die Bilanzstruktur durch überdurchschnittliche Anteile bei den Forderungen an Kreditinstitute und unterdurchschnittliche Anteile im Kreditgeschäft mit Kun-den gekennzeichnet. Die Vermögensgegenstände wurden vorsichtig bewertet. Sämtliche Wertpapiere waren dem Anlage-vermögen zugeordnet. Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewis-sen Verpflichtungen. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, zu entnehmen. Im Wertpapierbestand sind stille Reserven enthalten. Für besondere Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich Vorsorge getroffen. Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird die Sicherheitsrücklage 17,7 Mio. EUR (2016: 17,6 Mio. EUR) betragen. Neben der Sicherheitsrückla-ge verfügt die Sparkasse über gezeichnetes Kapital, das sich auf 6,3 Mio. EUR beläuft, sowie über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 8,6 Mio. EUR. Darüber hinaus stehen der Sparkasse weitere ergänzende Eigenkapitalbestandteile zur Verfügung. Die Vermögenslage der Sparkasse ist geordnet. Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die gemäß der Capital Requirements Regulation (CRR) ermittelte Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere bestehend aus Kreditrisiken, Marktrisiken und operationellen Risiken, überschritt zum 31. Dezember 2017 mit 18,69 % den ge-setzlich vorgeschriebenen Wert von 8 % deutlich und bildet damit eine ausreichende Basis für die zukünftige Geschäftsentwicklung. Die Kernkapitalquote lag mit 13,34 % ebenfalls deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 6 %. Die Eigenmittelanforderungen wurden auch unter Be-rücksichtigung der kombinierten Kapitalpuffer-Anforderung sowie der durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im SREP festgelegten Kapitalzuschläge jederzeit eingehalten.

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Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewo-genen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung der Zahlungsbereitschaft bedient sich die Sparkasse kurz- und mittelfristiger Finanzpläne. Diese enthalten detailliert die fälligen Geld-anlagen und -aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts. Gegebenenfalls werden die Plandaten in einem weiteren Schritt um Erfah-rungs- und Zielwerte ergänzt. Größere Planabweichungen werden in monatlichen Soll-Ist-Vergleichen analysiert und zusammen mit neueren Erkenntnissen und Informationen in den turnus-mäßig zu erstellenden Finanzplänen im Prognosezeitraum entsprechend berücksichtigt. Darüber hinaus nutzt die Kreis- und Stadtsparkasse Münden zum Zweck einer längerfristigen Betrachtung vierteljährlich das Modell einer Zahlungsstrombilanz, um unter Berücksichtigung von Szenariobe-trachtungen eine ausreichende Liquiditätsreichweite zu gewährleisten. Die eingeräumte Kreditlinie bei der Norddeutschen Landesbank wurde von der Sparkasse genutzt. Darüber hinaus wurden Termingeldaufnahmen bei Kreditinstituten vorgenommen. Zur laufenden Verrechnung der Zahlungsströme diente ein Konto bei der Norddeutschen Landesbank, welches täglich abgerechnet wird. Refinanzierungen über Offenmarktgeschäfte bei der Europäischen Zen-tralbank wurden in 2017 nicht durchgeführt. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften not-wendige Guthaben wurde jederzeit in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unter-halten. Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung wa-ren stets erfüllt. Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung in einer Bandbreite zwischen 1,85 und 2,65 deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 1,00. Auch die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio - LCR) lag mit 1,32 bis 4,00 oberhalb des im Jahr 2017 zu erfüllenden Min-destwerts von 0,8. Die Liquiditätskennziffer (31.12.2017: 2,65) und die LCR-Quote (31.12.2017: 1,81) lagen im Berichtsjahr durchgängig über den in der Risikostrategie festgelegten internen Engpass-werten von 1,6 bzw. 1,0. Damit ist die Liquidität als ausreichend anzusehen. Zur Vermeidung eventu-eller künftiger Liquiditätsengpässe steht der Sparkasse ein geeignetes Bündel möglicher Maßnah-men zur Verfügung. Weitere Angaben zu den Liquiditätsrisiken enthält der Risikobericht. Nach der Finanzplanung der Sparkasse ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft gesichert.

Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung: Berichtsjahr

Mio. EUR Vorjahr Mio. EUR

Zinsüberschuss (einschließlich GV-Positionen 3, 4 und 17) 8,4 9,4 Provisionsüberschuss 3,1 2,9 Verwaltungsaufwand a) Personalaufwand b) Sachaufwand

6,7 2,8

7,3 3,0

Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 0,0 0,0 sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -0,5 -0,2 Ergebnis vor Bewertung 1,5 1,8 Bewertungsergebnis -0,8 0,4 Ergebnis nach Bewertung 0,7 2,2 Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,0 -1,0 außerordentliches Ergebnis 0,0 0,0 Steuern -0,6 -0,8 Jahresüberschuss 0,1 0,4 Der im Geschäftsjahr erwartungsgemäß spürbar rückläufige Zinsüberschuss war weiterhin die bedeutendste Ertragsquelle des Geschäfts der Sparkasse. Während sich die Zinsaufwendungen auf dem Niveau des Vorjahres bewegten, sanken die im Zinsüberschuss berücksichtigten Erträge. Das historisch niedrige Zinsniveau wirkte sich in Verbindung mit starkem Margendruck negativ auf den Zinsertrag aus. Für auslaufende Festzinsvereinbarungen im Kreditgeschäft standen keine adäquaten Anlagemöglichkeiten zur Verfügung, sodass Geschäfte nur zu deutlich niedrigeren Konditionen abgeschlossen werden konnten. Darüber hinaus trug insbesondere das rückläufige Kreditgeschäft zu dieser Entwicklung bei.

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In Bezug auf den Provisionsüberschuss konnte das Niveau gegenüber dem Vorjahr verbessert wer-den. Die geplante Steigerung der Erträge wurde trotz eines geringer als vermutet prosperierenden Versicherungs- und Wertpapiergeschäfts übertroffen. Zurückzuführen ist die Zunahme des Provisi-onsüberschusses insbesondere auf höhere Erträge aus dem Giroverkehr. Die Entwicklung im Verwaltungsaufwand verlief in Summe wie erwartet. Der Rückgang resultiert daraus, dass im Vorjahr eine Zahlung zur teilweisen Schließung der Deckungslücke bei der Emder Zusatzversorgungskasse für Sparkassen im Aufwand enthalten war. Ohne Berücksichtigung dieses Sonderfaktors konnte der Verwaltungsaufwand auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Auf-wendungen in Zusammenhang mit Altersteilzeitvereinbarungen und Altersversorgungsverpflichtun-gen wurden durch Einsparungseffekte aus Optimierungsmaßnahmen kompensiert. Der negative Saldo der sonstigen ordentlichen Erträge und Aufwendungen erhöhte sich gegen-über dem Vorjahr infolge erforderlicher Umlagezahlungen für Verbundbeteiligungen. Vor dem Hintergrund des noch stärker als vermutet rückläufigen Zinsüberschusses sowie der Umlagezahlungen für Verbundbeteiligungen lag das Ergebnis vor Bewertung entgegen den Erwartungen unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf das Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft zahlte sich neben der konjunkturell bedingt sehr erfreulichen Entwicklung der Kreditnehmer erneut die konsequente Risikopolitik der vergangenen Jahre aus. Nach einem Bewertungsertrag im Vorjahr ergaben sich zwar vergleichsweise höhere Bewertungsnotwendigkeiten. Diese fielen jedoch geringer aus als erwartet. Das verbleibende Ergebnis nach Bewertung lag unter dem Wert des Vorjahres. Nach Steuerzahlungen konnte der ausgewiesene Jahresüberschuss den Vorjahreswert wie erwartet nicht erreichen. Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offenzulegende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jah-resüberschuss und Bilanzsumme, betrug 0,01%. Neben der Darstellung der Ertragslage nach den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung, den Vorschriften für die Aufstellung des Jahresabschlusses entsprechend, setzt die Sparkasse für interne Zwecke den so genannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassen-Finanzgruppe ein. In diesem erfolgt eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses der Sparkasse in Relation zur durch-schnittlichen Bilanzsumme. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis betrug das Be-triebsergebnis vor Bewertung 0,44 % (Vorjahr 0,43 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2017; es lag damit unter dem Zielwert von 0,50 %. Im Vergleich mit den niedersächsischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung ist das Betriebsergebnis vor Bewertung der Kreis- und Stadt-sparkasse Münden nicht als befriedigend zu bezeichnen. Auch die Cost-Income-Ratio (Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen) in Höhe von 83,3 % (Vorjahr 84,2 %) bietet Optimierungspotenzial, wenngleich das Planwertniveau von 83 % nahezu erreicht werden konnte. Das Bewertungsergebnis wurde insbesondere durch Abschreibungen auf Beteiligungen bestimmt. Unter Berücksichtigung dieses Effekts erzielte die Sparkasse ein noch zufriedenstellendes Betriebs-ergebnis nach Bewertung. Zusammenfassend betrachtet sind die wirtschaftlichen Verhältnisse hinsichtlich der Finanz- und Vermögenslage der Sparkasse geordnet. Bezogen auf die Ertragslage sind die Voraussetzungen gegeben, dass die Sparkasse das für ihre Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital erwirt-schaftet und ihren Kunden auch künftig in allen Finanz- und Kreditangelegenheiten ein leistungs-starker Geschäftspartner sein kann.

Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht erge-ben.

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PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Risikobericht Grundlagen Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist ein entscheidender Erfolgs-faktor für ein Kreditinstitut. Das Erwirtschaften risikoloser Gewinne über einen längeren Zeitraum ist kaum möglich. Diese Tatsache macht es erforderlich, im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken ein-zugehen. Risiken sind somit Bestandteil der Geschäftstätigkeit und bedeuten gleichzeitig Gefahr, aber auch notwendige Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg.

Ein aktives Risikomanagement nimmt daher in der Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen Stel-lenwert ein. Maßgebliche Bestandteile des Risikomanagements der Kreis- und Stadtsparkasse Mün-den sind die festgelegten Strategien sowie die vorhandenen Prozesse zur Identifizierung, Beurtei-lung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken. Der Risikomanagementprozess wird kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt.

Geschäfts- und Risikostrategie Ausgehend vom Unternehmensleitbild hat der Vorstand die strategische Ausrichtung der Geschäfts-tätigkeit der Sparkasse unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit in einer Geschäfts- und in einer Risikostrategie festgelegt sowie hieraus geschäftsfeldbezogen verschiedene Teilstrategien abgeleitet. Daneben bestehen eine Vertriebsstrategie, eine Strategie „Produktivität/Betrieb/Stab“ sowie eine Offenlegungs- und eine Kommunikationsstrategie. Die vorhandenen Strategien bilden die Grundlage für die Steuerung und Überwachung der Risiken. Sie werden jährlich überprüft und ggf. angepasst. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat erörtert und von diesem beschlos-sen. Im Rahmen der Geschäfts- und Risikostrategie stellt die Einhaltung der Risikotragfähigkeit einen bestimmenden Faktor dar. Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden plant, insbesondere mittels einer weiteren Kostenoptimierung sowie durch Stärkung der Ertragssituation das für eine stetige Ge-schäftsentwicklung notwendige Eigenkapital vorzuhalten bzw. zu erwirtschaften. Als weitere Ziele hat die Sparkasse eine Stabilisierung der Portfoliostrukturen im Kreditgeschäft und einen weiteren Abbau von Konzentrationsrisiken definiert. Geschäftspolitische Entscheidungen müssen grundsätz-lich an der Erzielung einer vertretbaren Ertrags-/Risikorelation bzw. einer angemessenen Rentabili-tät gemessen werden. Risiken sollen nur dann eingegangen werden, wenn die Summe aller Planab-weichungen die Existenz der Sparkasse nicht bedrohen. Durch diese Verknüpfung von Ertrags- und Risikosteuerung unterliegt die Übernahme und Steuerung von Risiken dem übergeordneten Prinzip der Risikotragfähigkeit. Daneben soll die starke Marktposition im Geschäftsgebiet erhalten, die vor-handenen Kundenbeziehungen intensiviert sowie die Entwicklung der Region unterstützt werden.

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Risikomanagement Organisation Das Risikomanagement umfasst Früherkennung, Controlling und internes Überwachungssystem und ist Bestandteil der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation der Sparkasse. Es gewährleistet eine integrierte Risikoüberwachung, die es erlaubt, kurzfristig auf Veränderungen der marktmäßigen und organisatorischen Rahmenbedingungen zu reagieren. Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand be-schließt die Risikopolitik einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risi-komessung, -steuerung und -überwachung sowie zur Kommunikation der Risiken. Er trägt die Ge-samtverantwortung für das Risikomanagement. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten Funktions-trennung zwischen dem Markt- und dem Marktfolgebereich trägt die Sparkasse sowohl bei der Ab-wicklung von Eigengeschäften als auch im Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung. Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements der Sparkasse werden durch den Bereich Betriebswirtschaft/Controlling wahrgenommen. Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird durch die Mitarbeiter des Bereichs Betriebswirtschaft/ Controlling wahrgenommen. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter der übergeordneten OE Unternehmenssteuerung. Dieser ist gemäß seiner Aufgabenbeschreibung bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands zu beteiligen. Der Vorsitzende des Ver-waltungsrats kann nach der Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat unter Einbeziehung des Vor-stands direkt Auskünfte beim Leiter der Risikocontrolling-Funktion einholen. Die Mitarbeiter des Bereichs Betriebswirtschaft/Controlling sind verantwortlich für die Erfassung der Risiken und des vorhandenen Risikodeckungspotenzials und überwachen die Einhaltung von Risikolimiten sowie die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen. Außerdem obliegt ihnen die konzeptionelle Weiterentwicklung des Risikomanagements. Der Vorstand hat einen Steuerungsausschuss eingerichtet, dem neben dem Vorstand und seinen Vertretern Mitarbeiter aus den Bereichen Unternehmenssteuerung und Treasury angehören. Aufga-be dieses Ausschusses ist es, Entscheidungen insbesondere in den Bereichen Anlage-, Liquiditäts- und Zinspolitik vorzubereiten und zu treffen. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschlüssen in neuen Märkten sind geregelte Ein-führungsprozesse zu durchlaufen. Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion eingerichtet, deren Aufgaben von Mitarbeitern aus der OE Unternehmenssteuerung wahrgenommen werden. Die beauftragten Mitarbeiter sind in ihrer je-weiligen Funktion unmittelbar dem Vorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig. Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beur-teilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der Sparkasse. Sie achtet dabei insbesondere auf die An-gemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich über die Risikoentwicklung der Sparkasse informiert. Darüber hinaus erfolgt aufgabenbezogen eine vierteljährliche Berichterstattung an den Kreditausschuss.

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Prozesse Basis der Prozesse des Risikomanagements bildet das Risikohandbuch, das aus einer Bestandsauf-nahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist (Risikoinventur). Das Risikomanagement der Sparkasse, das im Rahmen dieses Risikohandbuchs geregelt ist, umfasst sowohl alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse, die im Unternehmen „Sparkasse“ erstellt werden, als auch Dienstleistungen, die die Sparkasse von Dritten bezieht, sofern letztere von den Regelungen des § 25 b KWG erfasst werden. Ferner sind davon alle Bediensteten, Anlagen, Sach- und Organisationsmittel sowie Rechtsbeziehungen der Sparkasse erfasst. Im Risikohandbuch sind Ziele und Aufgaben des Risikomanagements, die Instrumente der Risikoerkennung sowie die einge-setzten Risikomessverfahren, die Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten in komprimierter Form beschrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die am Risikomanagementprozess beteiligt sind, definiert. Jedes Risiko wird, abhängig von der Bedeutung für die Sparkasse, in geeigneter Weise laufend ge-steuert und überwacht. Wo dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte festgelegt, bei deren Über- bzw. Unterschreitung ggf. Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen sind.

Im Rahmen einer aktiven Risikosteuerung sollen Risiken vermieden (nicht eingegangen), vermindert (Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit oder der Verlusthöhe, Verbesserung der Beherrsch-barkeit) bzw. versichert (Übertragung auf Dritte) werden. Risikotragfähigkeit Die Risikomessung erfolgt für die in die Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen wesentlichen Risiken im Rahmen einer periodischen Sichtweise nach einem Going-Concern-Ansatz. Das Risikode-ckungspotenzial wird auf Basis von Ergebnisgrößen und bilanzieller Eigenkapitalbestandteile ermit-telt und zur Deckung der Risiken bereitgestellt. Die Risiken werden danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den Jahresüberschuss der Sparkasse hat. Die Ermittlung der Risiken erfolgt auf einen rollierenden Planungshorizont von einem Jahr. Als Risiko wird eine negative Abweichung von den Planwerten der Sparkasse verstanden. Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen als strategische Zielgrößen regel-mäßig ermittelt und überwacht. Unter Berücksichtigung der laufenden Ergebnisprognose sowie der vorhandenen Reserven werden eine Risikodeckungsmasse und daraus Limite für die wesentlichen Risikoarten abgeleitet. Auf die Limite werden die unerwarteten Verluste angerechnet. Die erwarteten Verluste werden bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials als Abzugsposten berücksichtigt. Auf das Risikodeckungspotenzial werden alle wesentlichen Risiken der Sparkasse angerechnet. Mit Hilfe der periodischen Betrachtung wird gewährleistet, dass die Risiken jederzeit sowohl aus dem handelsrechtlichen Ergebnis als auch aus vorhandenem Vermögen der Sparkasse getragen werden können. Stresstests Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung werden regelmäßig Stressszenarien berechnet, bei denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen Ereignissen analysiert wird. Dabei werden auch das Szenario eines schweren konjunkturellen Abschwungs analysiert sowie (risikoartenübergreifende) inverse Stresstests durchgeführt. Die Stresstests berücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen) und zwischen einzelnen Risiko-arten (Inter-Risikokonzentrationen). Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern würden, werden nicht berücksichtigt. Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird insbeson-dere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien sowie im Rahmen eines vierteljährlichen Strategiecontrollings danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hin-aus werden bereits unterjährig geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeich-nen, die den Planungen zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen erwarten lassen.

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Kapitalplanung Die Sparkasse hat einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs eingerichtet. Der Pla-nungsprozess umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren. Aufgrund der erwarteten Geschäftsentwick-lung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse sowohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den Plandaten lassen sich insbeson-dere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der Capital Requirements Regulation (CRR) sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung stehende interne Kapital ermitteln. Darüber hinaus werden u. a. adverse Entwicklungen (z. B. Veränderungen der Geschäftstätigkeit, Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld) simuliert.

Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten Unter dem Begriff „Risiko“ versteht die Sparkasse eine Verlust- oder Schadensgefahr, die entsteht, wenn eine erwartete zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant oder sogar existenz- bedrohend wird. In jedem Fall ist damit eine Vermögensminderung verbunden. Die Verringerung oder das vollständige Ausbleiben einer Chance zur Erhöhung der Erträge oder des Sparkassenver-mögens wird nicht als Risiko angesehen. Bei Geschäftsarten oder Bereichen, in denen Limite oder Schwellenwerte für erwartete Verluste oder Vermögensminderungen vorgegeben sind, werden diese nur dann als Risiko betrachtet, wenn sie die jeweils definierten Erwartungswerte überschreiten. Dabei werden als wesentliche Risiken das Adressenrisiko, das Marktpreisrisiko, das Beteiligungsrisi-ko, das Liquiditätsrisiko sowie das Operationelle Risiko unterschieden. Für diese Risiken verfügt die Sparkasse über ein Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergrif-fen werden können.

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Adressenrisiko Kundenkreditgeschäft Unter dem Adressenrisiko im Kundenkreditgeschäft wird die Gefahr verstanden, dass ein Kreditneh-mer die ihm gewährten Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlt. Zur Steuerung des Adressenrisikos hat der Vorstand der Sparkasse eine gesonderte Kreditrisikostrategie festgelegt. Ferner hat der Vorstand Kreditleitlinien erlassen, in denen die we-sentlichen Grundsätze für die Vergabe und Bearbeitung von Krediten niedergelegt sind. Grundlage jeder Kreditentscheidung ist eine detaillierte Bonitätsbeurteilung der Kreditnehmer. Zum 31.12.2017 waren etwa 40,8 % der ausgelegten Kreditmittel an Unternehmen und wirtschaft-lich selbstständige Privatpersonen vergeben und 41,2 % an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen. Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelte sich auch im Kreditgeschäft der Sparkasse wider. Die Schwerpunktbereiche im gewerblichen Segment bildeten die Ausleihungen an das Sonstige Dienstleistungsgewerbe sowie an das Grundstücks- und Wohnungswesen. Der Gesamtbetrag der Forderungen und Hauptbranchen nach kreditrisikotragenden Instrumenten gliederte sich wie folgt:

Kredite, Zusagen und

andere nicht derivative außerbilanzielle Aktiva

Wertpapiere

TEUR / )* TEUR Gesamtbetrag der Forderungen 403.847 71.384 Verteilung der Forderungsarten nach Hauptbranchen

Banken 51.904 32.872

Privatpersonen 166.194 -

Öffentliche Haushalte 19.689 34.836 Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen 164.743 3.676 - Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur 3.909 - - Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Bergbau und Gewinnung von Steinen, Erden 10.900 -

- Verarbeitendes Gewerbe 22.059 -

- Baugewerbe 18.827 - - Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 20.606 - - Verkehr und Lagerei, Nachrichtenübermittlung 11.027 - - Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen 10.909 3.676 - Grundstücks- und Wohnungswesen 32.551 - - Sonstiges Dienstleistungs- gewerbe 33.955 - Organisationen ohne Erwerbszweck 869 -

Sonstige 448 -

/ )* nach Abzug von Einzelwertberichtigungen

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Die Größenklassenstruktur zeigte insgesamt eine breite Streuung des Ausleihgeschäfts, jedoch ent-fielen 23,3 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen ab 1 Mio. EUR. 10,0 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG betrafen Kreditengagements mit einem Kreditvolumen ab 2 Mio. EUR.

Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Das an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen einschließlich Wertpapiere betrug am 31.12.2017 0,47 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG.

Für die Risikoklassifizierung setzt die Sparkasse die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringverfahren ein. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios entsprechend ihren individuellen Aus-fallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Auf dieser Basis ermittelt die Sparkas-se das Adressenrisiko im Kundenkreditgeschäft.

Zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios werden die gerateten Kreditnehmer einzelnen Rating-klassen zugeordnet. Das Gesamtrisiko des Kreditportfolios wird auf der Grundlage der Risikoklassifi-zierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Risikoklassen werden jeweils von der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Verlustvertei-lung des Kreditportfolios wird in einen „erwarteten Verlust“ und einen „unerwarteten Verlust“ unter-teilt. Der „erwartete Verlust“ als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der Preisfindung als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Mögliche „unerwartete Verluste“ werden im Rahmen von Szenariobetrachtungen im Risikotragfähig-keitskonzept berücksichtigt.

Zum 31.12.2017 war das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungssystem erfasst. Davon waren 87,3 % den Ratingnoten 1 bis 9 (Kredite ohne erkennbare besondere Risiken) zuge-ordnet. Die Anteile der Kredite mit erhöhten Risiken betrugen 10,2 % und mit Ausfallrisiken 2,5 %.

Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken ab-zuzeichnen beginnen, setzt die Sparkasse das „OSPlus-Frühwarnsystem“ ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen.

Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeu-ten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreu-ung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovor-sorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbe-dingungen erbracht werden können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt.

Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen entfiel der überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen. Die Direktabschreibungen, Ein-gänge auf abgeschriebene Forderungen, Kredite in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) und Nettozuführungen/Auflösungen von EWB entfielen ausschließlich auf im Inland ansässige Privatper-sonen und Unternehmen. Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutsch-lands, wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum Berichtsstichtag nicht vor.

Entwicklung der Risikovorsorge:

Art der Risikovorsorge

Anfangsbestand per 01.01.2017

Zuführung Auflösung Verbrauch Endbestand per 31.12.2017

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

EWB 2.185 846 262 166 2.603

Rückstellungen 222 90 - 22 290

PWB 23 - 23 - -

Gesamt 2.430 936 285 188 2.893

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Konzentrationen sind im Kreditportfolio im Segment der Gewerbe- und Firmenkunden in den Grö-ßenklassen ab 1,5 Mio. EUR Bruttokundenkreditvolumen vorhanden. Darüber hinaus bestehen Risi-kokonzentrationen aufgrund der regionalen Begrenzung des Geschäftsgebiets und Konzentrationen im Bereich der regionalen, grundpfandrechtlichen Sicherheiten. Um die Größenkonzentrationen zu begrenzen, hat die Sparkasse Limite auch unterhalb vorgeschrie-bener Obergrenzen und Kontingentierungen definiert, die laufend überwacht werden. Ggf. werden Konsortialpartner eingeschaltet. Den regionalen Konzentrationsrisiken steht der regionale Informa-tionsvorsprung über die Kreditnehmer und deren Rahmenbedingungen gegenüber. Dieser Informa-tionsvorsprung wird höher als das regionale Konzentrationsrisiko gewichtet, sodass eine bundes-weite Diversifizierung in nennenswertem Umfang nicht angestrebt wird. Zur sparkasseninternen Kreditportfoliosteuerung und insbesondere zum Abbau von Konzentrationsrisiken auf Einzelkredit-nehmerebene wird das zentrale Produkt des Sparkassen-Kreditbasket eingesetzt. Insgesamt ist das Kreditportfolio sowohl nach Branchen als auch nach Ratingklassen gut diversifi-ziert. Das Bewertungsergebnis bewegte sich insbesondere infolge der günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen innerhalb der vorgegebenen Grenzen. Das Adressenrisiko im Kundenkreditgeschäft bewegte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang der Auslandskredite ist das Länderrisiko aus dem Kreditgeschäft von un-tergeordneter Bedeutung. Adressenrisiko Eigengeschäft Unter dem Adressenrisiko aus dem Eigengeschäft wird die Gefahr von Bonitätsverschlechterungen oder Ausfällen von Emittenten, Kontrahenten oder Referenzschuldnern verstanden. Diesem Risiko wird durch die Auswahl von Kontrahenten und Emittenten auf der Basis eines externen Ratings bzw. einer internen Bonitätsbeurteilung sowie durch Auswahl der Märkte Rechnung getragen. Darüber hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand vorgegebenen strategischen Richtlinien begrenzt. Der Bestand der Wertpapiere entfällt überwiegend auf Inhaberschuldverschreibungen deutscher Landesbanken sowie auf Landesschatzanweisungen deutscher Bundesländer. Er weist weitgehend ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf. Auslandsinvestments hatte die Sparkasse zum 31.12.2017 nicht im Bestand. Für die Limitierung des Adressenrisikos aus dem Eigengeschäft setzt die Sparkasse individuelle Vo-lumen- und Risikolimite ein. Zur Berechnung des Adressenrisikos werden die historischen Ausfall-wahrscheinlichkeiten von Moody’s und S&P zugrunde gelegt. Falls einzelne Papiere über kein Rating verfügen, greifen definierte Regeln, um das Adressenrisiko abzubilden. Ein möglicher Ausfall wird sowohl auf Emittenten- als auch auf Kontrahentenebene limitiert. Die Risikoeinstufungen werden mindestens jährlich überprüft. Das Limitsystem dient u. a. der Steuerung von Konzentrationsrisiken. Konzentrationen bestehen hinsichtlich der Forderungen an Landesbanken in Form von Wertpapie-ren, die zum Jahresende rund 32,5 Mio. EUR betrugen. Dies ist gemäß der Strategie der Sparkasse Ausdruck des gelebten Verbundgedankens. Grundsätzlich werden angesichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe keine gravierenden Risiken in den Konzentrationen gesehen. Gleichwohl wurde im Jahr 2017 unter Diversifikationsaspekten eine Umstrukturierung vorgenommen. Neben den Limitierungen auf Basis von Emittenten und Kontrahenten existiert ein übergreifendes Limit für das Adressenrisiko aus dem Eigengeschäft. Hierbei werden externe Ratings und die damit verbundenen Ausfallwahrscheinlichkeiten zur Gewichtung der bestehenden Volumina herangezo-gen. Die Limitfestlegung erfolgt unter Berücksichtigung des Risikodeckungspotenzials der Sparkas-se. Das Adressenrisiko aus Eigengeschäften bewegte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen Grenzen bzw. innerhalb des zusätzlich zugebilligten Risikokapitals. Länderrisiken aus Handelsgeschäften bestanden nicht.

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Marktpreisrisiko Eigengeschäft Das Marktpreisrisiko beschreibt die Gefahren negativer Entwicklungen der Geld- und Kapitalmärkte für die Sparkasse. Diese ergeben sich aus Veränderungen der Marktpreise von z. B. Wertpapieren, Währungen, Immobilien und Rohstoffen sowie aus Schwankungen der Zinssätze. Zur Steuerung des Marktpreisrisikos hat der Vorstand der Sparkasse eine gesonderte Marktpreisrisikostrategie defi-niert, die mindestens jährlich überprüft wird. Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt:

Anlagekategorie

Buchwerte

31.12.2017 Mio. EUR

31.12.2016 Mio. EUR

1) Termingelder - 10,0 2) Schuldscheindarlehen 16,6 12,5 3) Schuldverschreibungen und Anleihen 71,4 88,8 88,0 111,3 Die Schuldverschreibungen (Position 3) befinden sich im Anlagevermögen und werden bei voraus-sichtlich dauernden Wertminderungen zum Niederstwert bewertet. Da neben den Restlaufzeiten und den individuellen Spreads das Marktzinsniveau von entscheidender Bedeutung für die Wertentwick-lung des Portfolios zum Jahresende ist, wird der Wert des Portfolios unter Zugrundelegung unter-schiedlicher Annahmen über die zukünftige Zinsentwicklung simuliert, wobei eines der Szenarien ein Ad-hoc-Zinsanstieg um 100 Basispunkte ist. Die dargestellten möglichen Auswirkungen auf das Jah-resergebnis der Sparkasse erlauben es, frühzeitig ggf. erforderliche Steuerungsmaßnahmen ergrei-fen zu können. Durch die Vorgabe verschiedener Parameter ist es auch in einer Phase nicht funktio-nierender Märkte möglich, realistische Kurse zu ermitteln. Die angewandten Risikoparameter wer-den mindestens jährlich einem Backtesting unterzogen, um deren Vorhersagekraft einschätzen zu können. Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird im Controlling mit Hilfe des Systems SimCorp Dimen-sion unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel wahrgenommen. Es wird täglich geprüft, ob sich die Risiken innerhalb der vorgegebenen periodischen Limite bewegen. Bei Über-schreitung von Limiten bzw. der vordefinierten Frühwarngrenzen ist vorgesehen, dass der Gesamt-vorstand über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet. Konzentrationen bestehen hinsichtlich der Wertpapieranlagen bei Landesbanken. Dies ist gemäß der Strategie der Sparkasse Ausdruck des gelebten Verbundgedankens. Grundsätzlich werden ange-sichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe kei-ne gravierenden Risiken in den Konzentrationen gesehen. Gleichwohl wurde im Jahr 2017 unter Diversifikationsaspekten eine Umstrukturierung vorgenommen. Zinsspannenrisiko Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil der Vermögensanlagen, insbesondere Forderungen an Kunden, mit überwiegend langfristigen Zinsbin-dungen ausgestattet. Demgegenüber sind die Finanzierungsmittel in einem geringeren Umfang festzinsgebunden; ein bedeutender Teil der Einlagen von Kunden ist variabel verzinslich. Das Zins-spannenrisiko besteht darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau sowie einer Veränderung der Zinsstrukturkurve höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestie-genen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen aufgrund der Fest-zinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. In ihren Annahmen geht die Sparkasse davon aus, dass sich die Zinsstrukturkurve etwas steiler ent-wickeln dürfte. Während für die kurzfristigen Zinsen ein Seitwärtstrend bzw. ein weiterer moderater Rückgang prognostiziert wird, sollten sich die mittel- bis längerfristigen Sätze geringfügig erhöhen, nach wie vor jedoch auf niedrigem Niveau bewegen. Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um sofort angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negati-ve Auswirkungen des Zinsspannenrisikos eingrenzen zu können.

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Vorzeitige Kreditrückzahlungen kommen nach den bisherigen Erfahrungen der Sparkasse durchaus vor. Die in Abhängigkeit von der Marktzinsentwicklung stehenden Rückzahlungen sind allerdings für das Zinsspannenrisiko von untergeordneter Bedeutung.

Unbefristete Einlagen von Anlegern werden nach Einschätzung der Sparkasse in steigendem Maß im Bestand sein. Hintergrund für diese Entwicklung ist vor allem das anhaltend niedrige Zinsniveau. Zur Beurteilung des Zinsspannenrisikos werden vierteljährlich Simulationsrechnungen erstellt. Grundlage der Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses bilden die Zahlungsströme des Zins-buchs (periodische Ermittlung). Für festverzinsliche Geschäfte werden die Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen Tilgungsplänen und Zinszahlungstermi-nen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassun-gen und der Kapitalbindung Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parame-ter erfolgt nach der Methode der gleitenden Durchschnitte. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzins-geschäften ersetzt. Bei dieser Vorgehensweise wird unterstellt, dass sich das Zinsanpassungsverhal-ten der Vergangenheit auch künftig fortsetzt. Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsent-wicklungen der Zinsüberschuss des laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschlie-ßend werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsni-veaus und Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert. Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationen-verordnung (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute verpflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig im Rah-men der FinaRisikoV die Barwertveränderungen im Anlagebuch infolge eines standardisierten Zins-schocks mitzuteilen. Auf Basis des Rundschreibens 11/2011 der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-tungsaufsicht vom 09.11.2011 (Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch; Ermittlung der Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung) hat die Sparkasse zum Stichtag 31.12.2017 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. - 200 Basispunkte errechnet. Die Verminderung des Barwertes gemessen an den regulatorischen Eigen-mitteln betrug bei einem Zinsanstieg um 200 Basispunkte 19,85 %. Vor dem Hintergrund der ange-messenen Kapitalausstattung hält die Sparkasse das Zinsänderungsrisiko trotz der nach wie vor begrenzten Risikotragfähigkeit für vertretbar.

Währung Zinsänderungsrisiken Zinsschock (+200 / -200 Bp)

Vermögensrückgang Vermögensrückgang TEUR -8.124 -1.130 Das Zinsspannenrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2017 innerhalb der vorgegebenen Limite. Konzentrationsrisiken bestehen insbesondere im Hinblick auf den hohen Anteil variabel verzinsli-cher Passiva in der Bilanz der Sparkasse. Zur Begrenzung der Konzentrationsrisiken wird auch der Einsatz derivativer Finanzinstrumente nicht ausgeschlossen. Beteiligungsrisiko Unter dem Beteiligungsrisiko wird die Gefahr einer bonitätsbedingten Minderung des Wertes eines Unternehmens verstanden, an dem die Sparkasse beteiligt ist. Für die Beteiligungen besteht eine eigenständige Strategie. Das Geschäftsfeld wird differenziert in kreditnahe und strategische Beteili-gungen. Bei den Beteiligungen der Sparkasse handelt es sich grundsätzlich um strategische Beteili-gungen. Darunter fallen die aus übergeordnetem Interesse im Rahmen des Sparkassenverbundes eingegangenen Beteiligungen. Das Risikocontrolling für Verbundbeteiligungen wird durch den Sparkassenverband Niedersachsen wahrgenommen, der die Sparkasse über die Ergebnisse infor-miert. Darüber hinaus bestehen strategische Funktionsbeteiligungen zur Spezialisierung und Bün-delung betrieblicher Aufgaben. Die Risiken aus diesen Beteiligungen werden von den Beteiligungs-betreuern der Sparkasse und durch den Bereich Risikocontrolling überwacht.

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Konzentrationen bestehen im Beteiligungsportfolio aufgrund der Bündelung strategischer Ver-bundbeteiligungen. Diesem Bereich kommt unter Risikogesichtspunkten eine hohe Bedeutung zu. Die Risiken hinsichtlich der Wertentwicklung werden in das Risikomanagement der Sparkasse einbe-zogen. Eine nennenswerte Möglichkeit, die vorhandenen Risiken zu beeinflussen, besteht für die Sparkasse jedoch nicht. Aus der Beteiligung am Sparkassenverband Niedersachsen resultieren Risiken hinsichtlich der wei-teren Wertentwicklungen, die in das Risikomanagement einbezogen werden. Wertansätze für Beteiligungsinstrumente:

Gruppen von Beteiligungsinstrumenten

Buchwert

TEUR

Strategische Beteiligungen 3.345

Funktionsbeteiligungen 4.283

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fällig-keit nicht oder nicht vollständig erfüllt (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne), zusätzliche Refinanzie-rungsmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft (Refinanzierungsrisiko) oder vorhandene Vermö-genswerte nur mit Preisabschlägen verwertet (Marktliquiditätsrisiko) werden können.

Ziel der Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist die Gewährleistung einer jederzeiti-gen Zahlungsfähigkeit. Zur Erfüllung der Vorgaben der Mindestanforderungen an das Risikoma-nagement hat die Sparkasse ein Liquiditätssteuerungskonzept eingerichtet.

Die relevanten Zahlungsströme aus Aktiva und Passiva werden nach ihrer Laufzeit in Zeitbänder (Liquiditätsablaufbilanz) eingestellt und münden in eine Liquiditätsplanung, die eine angemessene Liquiditätsvorsorge gewährleistet. Darüber hinaus nutzt die Sparkasse zum Zweck einer längerfristi-gen Betrachtung vierteljährlich das Modell einer Zahlungsstrombilanz, um unter Berücksichtigung von Szenariobetrachtungen eine ausreichende Liquiditätsreichweite sicherzustellen.

Konzentrationen bestehen im Kundengeschäft aufgrund der Höhe der kommunalen Kreditnehmern zugesagten Kontokorrentkredite und höherverzinslichen Sichteinlagen. Mittelabrufe bzw. Verfügun-gen in höherem Rahmen würden eine zusätzliche Mittelbeschaffung erfordern.

Kurzfristiger Liquiditätsbedarf kann sowohl über die bereits bestehende Kreditlinie bei der Nord-deutschen Landesbank als auch im Rahmen des leistungsfähigen Haftungs- und Liquiditätsverbun-des der S-Finanzgruppe sichergestellt werden. Zur Optimierung könnte bei Bedarf eine höhere un-widerrufliche Kreditlinie bei Kreditinstituten der S-Finanzgruppe vereinbart werden. Als zusätzliches Instrument der Liquiditätssicherung dient der Bestand beleihbarer Sicherheiten bei der Europäi-schen Zentralbank. Hierdurch verfügt die Sparkasse über einen ausreichenden Zugang zu Zentralno-tenbankgeld. Zur verursachungsgerechten internen Verrechnung der Liquiditätskosten und des Liquiditätsnut-zens setzt die Sparkasse ein einfaches Kostenverrechnungsverfahren ein, das den aufsichtsrechtli-chen Anforderungen entspricht.

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Operationelles Risiko

Das Operationelle Risiko wird als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessen-heit oder des Versagens von internen Verfahren, von Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken und Reputationsrisiken als Folgerisiken ein.

Dem Operationellen Risiko wird - sofern unter Kosten-/Nutzenaspekten gerechtfertigt - mit zahlrei-chen Maßnahmen entgegengewirkt. Ziel ist die Begrenzung des Operationellen Risikos und der mit ihm einhergehenden Schäden auf ein nicht beeinflussbares Restrisiko. Branchentypisch werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme gestellt. Dies gilt für die Verfüg-barkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in der Sparkasse betriebe-nen Systeme und Netzwerke, und zwar sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für die Notfallvorsorge. In diesem Zusammenhang wurde ein IT-Notfallhandbuch konzipiert, welches regelmäßig aktualisiert wird.

Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Hause bestehen zentrale Vorgaben durch Anweisungen. Rechtli-che Risiken werden durch Verwendung von rechtlich geprüften Vertragsformulierungen begrenzt. Den Risiken im jeweiligen Sachgebiet wird durch den Einsatz der - auch gesetzlich geforderten - Si-cherheits-, Compliance-, Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten begegnet. Zusätzlich wird das Operationelle Risiko durch die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter reduziert. Versicherbare Gefahrenpotenziale werden durch Versicherungsverträge in bankübli-chem Umfang abgeschirmt.

Um für die Quantifizierung des Risikos eine geeignete empirische Basis zu schaffen, erfolgt eine bundesweite Sammlung von operationellen Schadensfällen sowie eine jährliche Überprüfung des Risikos im Rahmen der Regelungen des Risikohandbuchs. Mit dem OpRisk-Quantifizierungsverfahren verfügt die Sparkasse über eine Möglichkeit zur standardisierten Bestim-mung des Operationellen Risikos für die periodische Risikotragfähigkeit unter zusätzlicher Verwen-dung sparkassenweiter Poolwerte. Die Methode „Risikolandkarte“ erlaubt es, das Operationelle Risi-ko durch strukturiertes Vorgehen zu identifizieren und zu bewerten. Es handelt sich dabei um ein zukunftsbezogenes Verfahren, das bewusst auf subjektive Einschätzungen hinsichtlich des Operati-onellen Risikos abstellt.

Wenngleich Konzentrationen hinsichtlich der Abhängigkeit von großen Dienstleistern der Sparkas-sen-Finanzgruppe bestehen, wird das Operationelle Risiko nach derzeitiger Einschätzung die künfti-ge Entwicklung der Sparkasse nicht wesentlich beeinträchtigen. Weitere Risiken Die Weiteren Risiken (Provisionsrisiko, Kostenrisiko, Strategisches Risiko sowie Reputationsrisiko) werden nicht als wesentliche Risiken im Sinne der Mindestanforderungen an das Risikomanagement definiert.

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Berichtswesen Vierteljährlich wird ein Gesamtrisikobericht erstellt, der insbesondere eine Zusammenfassung zu den einzelnen Risikoarten sowie eine Darstellung der Risikotragfähigkeit enthält. Darüber hinaus sind in diesem Bericht Aussagen zu Stresstests und Risikokonzentrationen sowie zur Angemessen-heit der Kapitalausstattung enthalten. Zuständig für die Erstellung des Gesamtrisikoberichts ist die Abteilung Betriebswirtschaft/Controlling. Der Bericht wird dem Vorstand, dem Steuerungsausschuss sowie dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gegeben. Für die turnusmäßige Berichterstattung der Risikoarten bestehen folgende Regelungen:

Risiken Berichtsturnus zuständige Abteilung Adressat

Adressenrisiko Kundenkreditgeschäft

vierteljährlich Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Adressenrisiko Eigengeschäft

monatlich Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Marktpreisrisiko Eigengeschäft

monatlich Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Zinsspannenrisiko vierteljährlich Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Beteiligungsrisiko jährlich und an-lassbezogen

Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Liquiditätsrisiko vierteljährlich Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Operationelles Risiko jährlich und an-lassbezogen

Betriebswirtschaft / Controlling

Vorstand sowie ver-schiedene leitende

Mitarbeiter

Darüber hinaus erfolgt vierteljährlich eine Zusammenführung der Risikoarten und Darstellung der Ausschöpfung der Limite im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse. Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen ist über die regelmäßige Berichterstat-tung hinaus eine unverzügliche Unterrichtung des Vorstands, des jeweiligen Verantwortlichen sowie ggf. der Internen Revision geregelt (Ad-hoc-Berichterstattung). Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung auch eine Beurteilung der Risiken sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen. Der Verwaltungsrat sowie der Kreditausschuss werden durch den Vorstand regelmäßig über die Risi-kosituation der Sparkasse unterrichtet. Informationen, die unter Risikogesichtspunkten für den Verwaltungsrat wesentlich sind, werden unverzüglich an den Verwaltungsratsvorsitzenden weitergeleitet. Dieser hat den übrigen Mitgliedern des Verwaltungsrats spätestens im Rahmen der nächsten Verwaltungsratssitzung entsprechend zu berichten.

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Zusammenfassende Risikobeurteilung Die Sparkasse steuert ihre Risiken in einer Weise, die dem Geschäftsumfang und der Komplexität angemessen ist. Sie sieht sich durch das eingerichtete Risikomanagement für das bestehende Ge-schäft und für die kommenden Herausforderungen gerüstet. Risiken der künftigen Entwicklung, die für die Kreis- und Stadtsparkasse Münden bestandsgefähr-dend sein könnten, sind nach der Risikoinventur nicht erkennbar. Bei den Risiken, die einen wesent-lichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, wird ein wirksames Ver-fahren der Risikosteuerung und -kontrolle eingesetzt. Die Gesamtrisikosituation der Sparkasse wird aufgrund des kreditgeschäftlichen Engagements in der mittelständischen Wirtschaft vor allem durch Kreditrisiken geprägt. Darüber hinaus haben insbe-sondere der Bereich der Verbundbeteiligungen sowie das Zinsspannenrisiko eine nicht unwesentli-che Bedeutung. Um die Ausfallgefahr von Kundenforderungen einzuschränken und die Risikosituation zu verbes-sern, sind in der Kreditrisikostrategie der Sparkasse verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Für das Kreditneugeschäft gelten Beschränkungen im Hinblick auf Branchen, Bonitäten und Größenklassen. Darüber hinaus wird eine angemessene Sicherstellung der Kredite angestrebt. Insgesamt soll hier-durch eine weitere Verbesserung der Risikostruktur und Diversifizierung der Branchen- und Größen-struktur erreicht werden. Die für den täglichen Geschäftsverkehr entwickelten Kreditleitlinien bein-halten unter anderem Höchstgrenzen für die Kreditvergabe, die unterhalb von gesetzlich bzw. spar-kassenrechtlich vorgeschriebenen Obergrenzen und Kontingentierungen liegen. Im Kreditneugeschäft und bei Prolongationen wird eine risikoadjustierte Bepreisung der Kredite vorgenommen, die sicherstellen soll, dass mit den Krediten verbundene Risiken in Form einer Boni-tätsprämie vergütet werden. Gleichzeitig werden Konditionenvorteile für besonders gute Bonitäten gewährt. Wegen der Unwägbarkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung der Kreditnehmer können jedoch auch künftig weitere Belastungen der Vermögens- und Ertragslage durch eventuell notwendige Bewer-tungsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Bezüglich des Adressenrisikos aus dem Kundenkreditgeschäft setzt die Sparkasse ein umfangrei-ches Kreditrisikocontrolling-System ein. Mit Hilfe von Auswertungen sowohl auf Einzelkreditnehmer- als auch auf Portfolioebene wird der Kreditbestand nach vielfältigen Kriterien analysiert und es wer-den Steuerungsimpulse generiert. Bedeutende Rechtsrisiken existieren aktuell aus Sicht der Sparkasse nicht. Für den Bereich der Verbundbeteiligungen besteht ein zentrales verbandsseitiges Beteiligungscon-trolling, dessen Erkenntnisse zeitnah in die Risikotragfähigkeitsermittlung und Risikoberichterstat-tung der Sparkasse einfließen. Im Wertpapierbestand führten die der Umstrukturierung dienenden Verkäufe zu einem Rückgang der laufenden Verzinsung. Das Zinsspannenrisiko ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Ein lang anhaltendes Niedrigzinsum-feld wird jedoch tendenziell zu Ertragsrückgängen führen. Die Sparkasse hat eine starke Marktstel-lung im Geschäftsgebiet und begegnet den Einflüssen aus dem Niedrigzinsumfeld unter anderem durch Kostensenkungsmaßnahmen sowie durch eine Intensivierung ihrer Vertriebsaktivitäten. Aus diesen Gründen ist der Bestand der Kreis- und Stadtsparkasse Münden gleichwohl nicht gefährdet.

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Prognose- und Chancenbericht Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung der Sparkasse im laufenden Jahr stellen Einschätzungen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen unter Verwendung von Sachverständigengutachten (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe u. a.) getroffen werden. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherhei-ten behaftet. Treten die zu Grunde gelegten Annahmen nicht ein, können die tatsächlichen Ergeb-nisse von den zurzeit erwarteten abweichen. Geschäftsentwicklung Nach Einschätzung der meisten Experten zeichnet sich für das Jahr 2018 ein kraftvoll fortgesetzter Aufschwung ab. Eine gute Beschäftigungslage und Einkommensentwicklung, anhaltend günstige Finanzierungsbedingungen sowie die Überauslastung der deutschen Wirtschaft und die soliden Staatsfinanzen stellen eine stabile Basis für diese Entwicklung dar. Das deutsche Bruttoinlandspro-dukt könnte 2018 insgesamt in einer Größenordnung von 2,5 % zulegen. In einem freundlichen außenwirtschaftlichen Umfeld könnte der Außenhandel erneut einen Wachs-tumsbeitrag leisten. Der Hauptantrieb dürfte sich jedoch auf die Binnennachfrage stützen. Die Deut-sche Bundesbank veranschlagt ein Wachstum der privaten Konsumausgaben um 1,7 % sowie des staatlichen Verbrauchs um 1,8 %. Die Sparquote würde in diesem Szenario etwas zulegen und die Zehn-Prozent-Marke überschreiten. Infolge der weiter steigenden Kapazitätsauslastung sollte die Investitionstätigkeit überproportional um gut 4 % ansteigen. Für die Unternehmensinvestitionen wird mit über 4,5 % im Vergleich zum Wohnungsbau ein stärkerer Anteil erwartet. Aber auch der Wohnungsbau dürfte sich mit annähernd 3 % noch recht dynamisch entwickeln. Der Lohn- und Preisdruck sollte trotz erneut zu erwartender Rekordstände am Arbeitsmarkt noch überschaubar bleiben. Die meisten Prognosen sehen ähnliche Raten wie im Jahr 2017 voraus. Die europäische Geldpolitik ist für 2018 bereits weitgehend festgelegt. Das Ankaufprogramm wird bis mindestens September 2018 fortgesetzt, auch wenn das monatliche Kaufvolumen per Januar 2018 halbiert wurde. Vor dem Ende der Käufe ist auch eine Anhebung der Leitzinsen praktisch aus-geschlossen. Das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute wird weiter durch umfangreiche Regulierungsmaßnah-men, verstärkten Wettbewerb zwischen den Instituten, anspruchsvollere Kunden, die rasch fort-schreitende technologische Entwicklung und das anhaltend niedrige Zinsniveau bestimmt. Vor dem Hintergrund des starken Konditionenwettbewerbs stehen die Margen der Kundeneinlagen weiterhin unter Druck. Darüber hinaus beeinflussen Anpassungen der Produktpalette das Anlage-verhalten. Insofern werden Mittelabflüsse nicht auszuschließen sein. Die Sparkasse geht von einer Reduzierung des Einlagenvolumens um mehr als 2,5 % aus. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts ist in Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen und re-gionalen Wirtschaftsentwicklung, der Struktur des Kreditgeschäfts der Sparkasse sowie der demo-grafischen Entwicklung im Geschäftsgebiet zu sehen. Im Durchschnitt sollte ein angemessenes Ver-hältnis von Kundenkreditvolumen und Mittelaufkommen von Kunden zu verzeichnen sein. Diese Entwicklung soll durch eine Intensivierung einzelner Geschäftsverbindungen sowie die Akquise von Neukunden forciert werden. In der Gesamtbetrachtung wird ein Wachstum von knapp 2 % prognos-tiziert.

Gestützt wird die Einschätzung des Kundengeschäfts neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen auf nennenswerte Marktpotenziale für die weitere Entwicklung der Aktiv- und Passivgeschäfte sowie des Dienstleistungs- und Verbundgeschäftes, über die die Sparkasse verfügt. Durch eine kon-sequente Vertriebsorientierung, eine Erweiterung der Vertriebskanäle und eine Neugestaltung der Prozesse im stationären Vertrieb wird die Strategie verfolgt, diese Potenziale zu realisieren.

Nach Verrechnung von Effekten aus dem institutionellen Geschäft geht die Sparkasse von einem Rückgang der Bilanzsumme in Höhe von nahezu 2,5 % aus.

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Hinsichtlich der Ersparnisbildung im bilanzneutralen Wertpapiergeschäft werden positive Effekte aus Qualifizierungs- und Prozessoptimierungsmaßnahmen sowie einer potenzialorientierten perso-nellen Neuaufstellung und daraus folgenden Spezialisierungsmöglichkeiten erwartet.

Im Dienstleistungsgeschäft geht die Sparkasse für 2018 aufgrund der konjunkturellen Rahmenbe-dingungen, der vorhandenen Potenziale sowie der Vertriebsintensivierungsoffensive von leicht an-steigenden Vermittlungen aus. Die Übernahme des Immobilienvermittlungsgeschäfts durch die Sparkasse trägt zu dieser Entwicklung bei.

Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Die Risiken liegen - neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren - insbesondere in wieder auflebenden protektionistischen Tendenzen, die die Effizienz und internationale Arbeitsteilung sowie die entstandenen differenzierten Wertschöp-fungsketten gefährden könnten. Geopolitische Risiken aus militärischen Konflikten und Terror kön-nen jederzeit kurzfristige Schocks auslösen. Außerdem können die hohen Schuldenstände in vielen Ländern zur Belastung und Wachstumsbremse werden. In Europa gehören der Brexit und darüber hinaus die unklaren Perspektiven der institutionellen Weiterentwicklung der EU und des Euroraums zu den möglichen Störfaktoren. Daneben wird die Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig durch die steigende Regulierung belastet. Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gese-hen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Chancen sieht die Sparkasse vor allem in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur. Dies würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses führen. Weiterhin wer-den Chancen im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltend relativ geringen Zinsniveau des Geldmarktes gesehen.

Die sich aus dem Anstieg der Beschäftigung ergebenden Einkommenszuwächse könnten zu einer Binnenkonjunkturnachfrage führen, die höher ausfällt als angenommen. In Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld dürfte von den verbesserten Arbeitsmarktbedingungen auch der Wohnungsbau profitieren.

Darüber hinaus sieht die Sparkasse Chancen in der Neuausrichtung ihrer Vertriebsstruktur. Positive Impulse für das Wachstum und die Ergebnisbeiträge werden aus dem Aufbau von Kompetenz für das beratungsintensive Geschäft erwartet. Auf die Digitalisierung des Bankgeschäfts wird mit zukunfts-trächtigen Konzepten der Sparkassen-Finanzgruppe reagiert, mit denen Kunden langfristig an die Sparkasse gebunden werden sollen. Um den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen zu können und eine transparente Grund-lage für weitergehende Entscheidungen zu schaffen, hat der Verwaltungsrat den Vorstand im Ge-schäftsjahr 2018 beauftragt, strukturelle Handlungsoptionen unter Einbindung umliegender Spar-kassen zu erarbeiten.

Finanzlage Für das Jahr 2018 sind derzeit keine größeren Investitionen vorgesehen. Nach den Planungen der Sparkasse wird sie im Prognosezeitraum über eine ausreichende Liquidität verfügen.

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Ertragslage Das Zinsniveau dürfte sich im Bereich der kürzeren Laufzeiten gleichbleibend leicht rückläufig entwi-ckeln. Bezogen auf die mittel- und langfristigen Sätze wird ein geringfügiger Anstieg erwartet. Nach wie vor werden die Zinsen jedoch auf niedrigem Stand verharren. Nach derzeitigem Kenntnisstand rechnet die Sparkasse vor dem Hintergrund von weiterhin niedri-gen Zinsen und starkem Wettbewerb in den folgenden Jahren mit einem gegenüber dem Jahr 2017 etwas geringeren Zinsüberschuss. Für das Provisionsergebnis erwartet die Sparkasse im Hinblick auf den ganzheitlichen Beratungsan-satz des S-Finanzkonzeptes, die vorgenommenen Umstrukturierungen im Vertrieb sowie aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit der Partner im Bereich Versicherungen, Bausparen und Investment-fondsgeschäft nachhaltig steigende Überschüsse.

Die Sparkasse verfolgt das Ziel, den Verwaltungsaufwand durch ein effektives Kostenmanagement zu senken. Die tendenziell steigenden Personalkosten sollen durch ein stringentes Personalma-nagement in vertretbaren Grenzen gehalten werden. Auch im Bereich der Sachkosten sollen weitere Senkungspotenziale gehoben werden. Nach Verrechnung erforderlicher Investitionen in zukunfts-weisende Technologien kann für die Jahre 2018 und 2019 von einem ähnlich hohen Aufwand wie im Vorjahr ausgegangen werden. Ab 2020 dürften sich die eingeleiteten Optimierungsprozesse redu-zierend auf die Verwaltungsaufwendungen auswirken. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird maßgeblich von der Konjunktur und der regionalen Wirt-schaftsentwicklung beeinflusst. Unter Berücksichtigung der unerwartet positiven Entwicklung der Vorjahre kalkuliert die Sparkasse mit erheblich ansteigenden Belastungen. Im Hinblick auf die risikobewusste Anlagepolitik sind für das eigene Wertpapiergeschäft keine grö-ßeren Bewertungsmaßnahmen zu erwarten. Die Struktur des Portfolios sowie die eingesetzten Steu-erungsverfahren ermöglichen es, das Bewertungsrisiko auch bei steigenden Renditen beherrschen zu können. Auch künftig können Risiken im Beteiligungsportfolio der Sparkasse nicht ausgeschlossen werden.

Insgesamt wird für das laufende Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr rückläufiges Ergebnis vor Bewertung erwartet. Der prognostizierte Jahresüberschuss liegt - der Veränderung stiller Reserven Rechnung tragend - leicht über dem Niveau des Jahres 2017. Die Sparkasse richtet sich auch an der in der „Geschäftsstrategie der Sparkassen“ des DSGV definier-ten Zielgröße „Cost-Income-Ratio“ aus. Für 2018 erwartet die Sparkasse einen ansteigenden Wert von 84,5 %.

Bei der prognostizierten Entwicklung der Ertragslage ist eine angemessene Eigenkapitalausstattung gesichert, mit der das geplante Wachstum solide dargestellt werden kann.

Ziel der Geschäftspolitik ist es, die Rentabilität der Sparkasse nachhaltig zu steigern, die starke Marktposition im Geschäftsgebiet zu erhalten, das bekannte Engagement für die Menschen in der Region zu zeigen und dabei Innovationen aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Mit der konsequenten Ausrichtung auf den Kunden und der Weiterführung eines effizienten Kos-tenmanagements wollen wir unserem Anspruch auch in Zukunft gerecht werden. Für das uns entgegengebrachte Vertrauen danken wir unseren Kunden und Geschäftsfreunden sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir freuen uns auch künftig auf eine gute Zusammenar-beit. Hann. Münden, 26. März 2018 KREIS- UND STADTSPARKASSE MÜNDEN DER VORSTAND Scheffler Kühlewindt

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Jahresabschluss Szum 31. Dezember 2017

der Kreis- und Stadtsparkasse Münden

Sitz Hann. Münden

eingetragen beim

Amtsgericht Göttingen

Handelsregister-Nr. HRA 111331

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Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 201731.12.2016

EUR EUR EUR TEUR1. Barreserve

a) Kassenbestand 4.641.309,46 4.899b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 3.332.181,10 3.163

7.973.490,56 8.0622. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung

bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sinda) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0b) Wechsel 0,00 0

0,00 03. Forderungen an Kreditinstitute

a) täglich fällig 32.029.288,16 3.234b) andere Forderungen 16.563.739,40 22.548

48.593.027,56 25.7824. Forderungen an Kunden 284.879.381,82 292.018

darunter:durch Grundpfandrechte gesichert 128.916.983,22 EUR ( 127.939 )Kommunalkredite 17.558.822,01 EUR ( 30.179 )

5. Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapierea) Geldmarktpapiere

aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0darunter:beleihbar bei der DeutschenBundesbank 0,00 EUR ( 0 )

ab) von anderen Emittenten 0,00 0darunter:beleihbar bei der DeutschenBundesbank 0,00 EUR ( 0 )

0,00 0b) Anleihen und Schuldverschreibungen

ba) von öffentlichen Emittenten 34.836.287,66 24.806darunter:beleihbar bei der DeutschenBundesbank 34.836.287,66 EUR ( 24.806 )

bb) von anderen Emittenten 36.548.137,56 64.023darunter:beleihbar bei der DeutschenBundesbank 25.232.523,97 EUR ( 50.494 )

71.384.425,22 88.828c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0

Nennbetrag 0,00 EUR ( 0 )71.384.425,22 88.828

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0,00 06a. Handelsbestand 0,00 07. Beteiligungen 3.345.481,95 3.912

darunter:an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 )an Finanzdienst-leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 )

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 4.278.612,17 4.392darunter:an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 )an Finanzdienst-leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 )

9. Treuhandvermögen 957,01 2darunter:Treuhandkredite 957,01 EUR ( 2 )

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlichSchuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0

11. Immaterielle Anlagewertea) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Wertesowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 10.041,00 13

c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0d) geleistete Anzahlungen 0,00 0

10.041,00 1312. Sachanlagen 3.911.556,00 4.35113. Sonstige Vermögensgegenstände 663.250,33 61414. Rechnungsabgrenzungsposten 52.379,54 59

Summe der Aktiva 425.092.603,16 428.032

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Passivseite31.12.2016

EUR EUR EUR TEUR1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

a) täglich fällig 33.676,03 4b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 60.182.170,63 77.665

60.215.846,66 77.6682. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

a) Spareinlagenaa) mit vereinbarter Kündigungsfrist

von drei Monaten 83.354.687,27 81.836ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist

von mehr als drei Monaten 17.210.838,70 22.705100.565.525,97 104.541

b) andere Verbindlichkeitenba) täglich fällig 203.801.660,66 186.637bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 2.753.413,16 2.881

206.555.073,82 189.5180,00 0

307.120.599,79 294.0593. Verbriefte Verbindlichkeiten

a) begebene Schuldverschreibungen 3.706.236,04 3.406b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0

darunter:Geldmarktpapiere 0,00 EUR ( 0 )eigene Akzepte undSolawechsel im Umlauf 0,00 EUR ( 0 )

3.706.236,04 3.4063a. Handelsbestand 0,00 04. Treuhandverbindlichkeiten 957,01 2

darunter:Treuhandkredite 957,01 EUR ( 2 )

5. Sonstige Verbindlichkeiten 866.474,43 7746. Rechnungsabgrenzungsposten 62.130,36 747. Rückstellungen

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.968.039,00 5.559b) Steuerrückstellungen 56.500,00 62c) andere Rückstellungen 2.452.277,39 2.140

8.476.816,39 7.7618. (weggefallen)9. Nachrangige Verbindlichkeiten 12.094.489,68 11.796

10. Genussrechtskapital 0,00 0darunter:vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 EUR ( 0 )

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 8.600.000,00 8.60012. Eigenkapital

a) gezeichnetes Kapital 6.278.229,70 6.278

b) Kapitalrücklage 0,00 0c) Gewinnrücklagen

ca) Sicherheitsrücklage 17.614.160,19 17.18017.614.160,19 17.180

d) Bilanzgewinn 56.662,91 43423.949.052,80 23.892

Summe der Passiva 425.092.603,16 428.032

1. Eventualverbindlichkeitena) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 7.447.600,40 8.425c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0

7.447.600,40 8.4252. Andere Verpflichtungen

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 9.718.003,07 14.914

9.718.003,07 14.914

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Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2016

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 EUR EUR EUR TEUR1. Zinserträge aus

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 8.921.391,63 10.020darunter:abgesetzte negative Zinsen 18.861,13 EUR ( 0 )

b) festverzinslichen Wertpapierenund Schuldbuchforderungen 1.272.246,61 1.230

10.193.638,24 11.2492. Zinsaufwendungen 2.126.743,82 2.120

darunter:abgesetzte positive Zinsen 42.653,48 EUR ( 0 )

aus der Aufzinsung von Rückstellungen 492.456,71 EUR ( 213 )8.066.894,42 9.130

3. Laufende Erträge ausa) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 0,00 0b) Beteiligungen 71.030,20 70c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 99.857,99 102

170.888,19 1724. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnab-

führungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 140.656,51 625. Provisionserträge 3.269.689,29 3.0526. Provisionsaufwendungen 166.594,10 154

3.103.095,19 2.8987. Nettoertrag des Handelsbestands 0,00 08. Sonstige betriebliche Erträge 971.584,16 1.0389. (weggefallen)

12.453.118,47 13.30110. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

a) Personalaufwandaa) Löhne und Gehälter 5.158.271,04 5.084ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen

für Altersversorgung und für Unterstützung 1.491.436,70 2.255darunter:für Altersversorgung 405.900,97 EUR ( 1.294 )

6.649.707,74 7.339b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.823.408,18 2.980

9.473.115,92 10.31811. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 530.803,70 54112. Sonstige betriebliche Aufwendungen 978.846,09 61213. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowieZuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 502.615,64 0

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen undbestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösungvon Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 325

502.615,64 32515. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmenund wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 269.082,70 0

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,Anteilen an verbundenen Unternehmen und wieAnlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 47

269.082,70 4717. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 018. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 1.00019. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 698.654,42 1.20120. Außerordentliche Erträge 0,00 021. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 022. Außerordentliches Ergebnis 0,00 023. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 619.286,97 73924. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 22.704,54 28

641.991,51 76725. Jahresüberschuss 56.662,91 43426. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0

56.662,91 43427. Entnahmen aus Gewinnrücklagen

a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0b) aus anderen Rücklagen 0,00 0

0,00 056.662,91 434

28. Einstellungen in Gewinnrücklagena) in die Sicherheitsrücklage 0,00 0b) in andere Rücklagen 0,00 0

0,00 029. Bilanzgewinn 56.662,91 434

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A N H A N G ALLGEMEINE ANGABEN Vorbemerkung Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliede-rung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Form-blättern. Die im Geschäftsjahr 2017 angefallenen und mit den Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen verrech-neten negativen bzw. positiven Zinsen werden abweichend zum Vorjahr in der Gewinn- und Verlust-rechnung als Darunter-Position zu GV-Posten 1a bzw. GV-Posten 2 ausgewiesen und nicht mehr im Anhang angegeben. Die im Vorjahr in GV-Posten 1a verrechneten negativen Zinsen beliefen sich auf 3 TEUR und die unter GV-Posten 2 verrechneten positiven Zinsen auf 8 TEUR. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungs-vorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderreg-lungen (§§ 340 ff. HGB). Forderungen an Kreditinstitute und Kunden (Aktiva 3 und 4) Die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden einschließlich Schuldscheindarlehen wurden mit ihrem Nennwert angesetzt, der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst, im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die Verteilung auf die Dauer der Festzinsbindung. Für erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe des zu erwartenden Ausfalls. Darüber hinaus wurde für latente Kreditrisiken und den mit dem Geschäfts-zweig der Kreditinstitute verbundenen besonderen Risiken ebenfalls Vorsorge getroffen. Wertpapiere (Aktiva 5) Die Wertpapiere der Sparkasse sind ausschließlich dem Anlagevermögen zugeordnet und werden überwiegend nach dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Bei den Wertpapieren werden Ab-schreibungen nur im Zusammenhang mit voraussichtlich dauernden Wertminderungen vorgenom-men. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen (Aktiva 7 und 8) Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. im Falle dauernder Wertminderungen zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Immaterielle Anlagewerte (Aktiva 11) Immaterielle Anlagewerte (Software) setzen wir zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen an. Dabei wird regelmäßig eine Nutzungsdauer von bis zu 5 Jahren zugrunde ge-legt. Bei immateriellen Anlagewerten (Software bis zu 410 EUR ohne Mehrwertsteuer) im Einzelfall erfolgt im Jahr der Anschaffung eine Vollabschreibung.

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Sachanlagevermögen (Aktiva 12) Das Sachanlagevermögen wird mit seinen Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach höchsten steuerlich zulässigen Sätzen bilanziert, soweit dies auch handelsrechtlich vertretbar ist. Vermögensgegenstände von geringem Wert (Anschaffungskosten bis 150 EUR) werden sofort als Sachaufwand erfasst; bei Anschaffungswerten von mehr als 150 EUR bis zu 1.000 EUR (ohne Mehr-wertsteuer) im Einzelfall erfolgt analog zur steuerlichen Regelung des § 6 Abs. 2a EStG die Einstel-lung in einen Sammelposten, der linear mit je einem Fünftel jährlich abgeschrieben wird. Sonstige Vermögensgegenstände (Aktiva 13) Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbe-trieb zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften bewertet. Die hier ausgewiesenen Finanzanlagen werden ebenfalls nach dem strengen Niederstwertprinzip zu Anschaf-fungskosten bewertet. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden (Passiva 1 und 2) Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen dem Erfüllungs- und dem Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Rückstellungen (Passiva 7) Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, erfolgt eine Abzinsung mit einem laufzeit-adäquaten Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV). Die Erfolge aus der Aufzinsung werden im Zinsbereich ausgewiesen. Bei der Ermittlung der Aufzinsungserfolge dieser Rückstellungen haben wir unterstellt, dass eine Änderung des Abzinsungssatzes erst zum Ende der Periode eintritt. Für das allgemeine Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva und Passiva des Bankbuches vorgenommen worden. Hierbei ist die Ermittlung anhand einer barwertigen Betrachtung erfolgt. Eine verlustfreie Bewertung des Zinsbuchs ist gewährleistet. Zum 31. Dezember 2017 ergab sich kein Rückstellungsbedarf. Die Pensionsrückstellungen wurden nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Zugrundele-gung der Richttafeln Heubeck 2005 G bewertet. Aufgrund eines in den kommenden Jahren erwarteten weiteren Absinkens des maßgeblichen Rech-nungszinssatzes bei der Ermittlung der Pensionsrückstellung wurde der auf das Jahresende prog-nostizierte Durchschnittszins von 3,67% für die pauschal angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Im Vergleich zu dem von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2017 veröffentlichten Zinssatz von 3,68% ergaben sich lediglich geringfügige Auswir-kungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen haben wir mit 2,00% prognostiziert. Zur Verbesserung des Bildes über unsere Ertragslage weisen wir die Erfolge aus der Änderung des Abzinsungssatzes (264 TEUR) bei den Pensionsrückstellungen im Zinsergebnis unter GV-Posten 2 „Zinsaufwendungen“ aus, während sie im Vorjahr noch unter dem Personalaufwand (GV-Posten 10 a) erfasst wurden.

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Mittelbare Altersversorgungsverpflichtungen Die Sparkasse ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente füh-rende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie erfüllt diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder Zusatzversorgungs-kasse für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit Sitz in Emden. Die ZVK-Sparkassen ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne § 1 des Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K) vom 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen ist der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband in Hanno-ver, der das Vermögen der ZVK-Sparkassen als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen Ver-mögen verwaltet. Die Versorgungsverpflichtungen werden von der ZVK-Sparkassen nach dem Anwartschaftsbarwert-verfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G mit 10-jähriger Generationenver-schiebung bewertet. Nachdem die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes sich mit Wirkung vom 1. Januar 2002 auf eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVK-Sparkassen zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in zwei getrennte Ab-rechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversi-cherten bzw. den Abrechnungsverband R für die sogenannten Altrentner. Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der Bewertungspara-meter gemäß ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese tarifliche Bewertungsmethodik erfasste den voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht vollständig. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem 31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von den tarifvertraglichen Vorgaben abweichende kassenspezifische Ermittlung der Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kos-ten und Risiken einbezieht (u. a. Berücksichtigung einer jährlichen Anhebung der tariflich zugesag-ten Betriebsrentenleistungen um 1,00%). Der bisherige Beitragssatz von 4,00 % erschien hiernach und unter zusätzlicher Berücksichtigung der derzeitigen Kapitalmarktlage nach aktuariellen Ermitt-lungen nicht mehr auskömmlich. Dem wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eingetre-tene Anhebung auf 5,00 % Rechnung getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge zunächst eine langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase geht die ZVK-Sparkassen zwischenzeitlich von einer verringerten Rendite aus. Sie wird aufgrund der bestehenden längerfristigen Vermögensanlagen bis 2026 noch mit jährlich 3,80% veranschlagt. Es ist daher beabsichtigt, den Beitragssatz in den Jahren 2019 bis 2021 stufenweise von derzeit 5,00% auf 5,80% unter Einbindung einer Arbeitnehmerbetei-ligung zu erhöhen. Durch diese Maßnahme soll innerhalb des 100-jährigen Betrachtungszeitraums dem möglichen Entstehen einer Unterdeckung aufgrund der ab 2019 hinzukommenden Anwart-schaften entgegengewirkt werden. Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 4.731 TEUR. Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine De-ckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach versiche-rungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Der Bewertung zum 31. Dezember 2017 liegt ein Abzinsungssatz von 2,25% zugrunde. Die zugesagte jährliche Erhöhung der Renten um 1,00% setzt voraus, dass aus den Kapitalanlagen eine jährliche Rendite von 3,25% erzielt wird. Für den Fall, dass die Rendite nicht erreicht werden sollte, wird die sich daraus ergebende Unterdeckung den Beteilig-ten zugeordnet. Die Sparkasse hat die Deckungslücke beim Abrechnungsverband R bereits in früheren Geschäftsjah-ren vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in Abhängigkeit von der Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVK-Sparkassen. Rechnerisch wurde zum Bi-lanzstichtag erneut eine Deckungslücke in Höhe von 1 TEUR ermittelt.

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Negative Zinsen Für die bei der Deutschen Bundesbank und die bei der Norddeutschen Landesbank sowie der WGZ-Bank unterhaltenen Guthaben sind Zinsaufwendungen entstanden, die wir mit den unter GV-Posten 1a ausgewiesenen Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften verrechnet haben. Für die von anderen Kreditinstituten bei uns angelegten Gelder wurden uns Zinsen vergütet, die wir mit den unter GV-Posten 2 ausgewiesenen Zinsaufwendungen verrechnet haben. Derivate Unsere im Rahmen von Sparkassen-Kreditbasket-Transaktionen erworbenen Credit Linked Notes (CLN) beabsichtigen wir bis zur Endfälligkeit zu halten. Wir weisen unter den Wertpapieren jeweils Schuldverschreibungen und für die übernommenen Adressenausfallrisiken Eventualverbindlichkei-ten (CDS) unter dem Bilanzstrich aus, die wir getrennt voneinander bewerten. Die Wertpapiere wer-den zum strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Soweit erforderlich wird für drohende Ausfälle aus Credit Linked Notes eine Rückstellung in Höhe der erwarteten Ausgleichsleistung gebildet. Strukturierte Produkte Die Forward-Darlehen wurden gemäß den Voraussetzungen des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bewertet. Latente Steuern Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2017 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steu-erbelastungen in Höhe von 304 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die wesentlichen künftigen Steuerbelastungen resultieren aus einer im Jahr 2002 erfolg-ten Übertragung von Sachanlagevermögen auf die Seicento Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz. Die zum Ausgleich der künftigen Steuerbelastungen benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen ergeben sich im Wesentlichen aus unterschiedlichen bi-lanziellen Ansätzen bei den Forderungen an Kunden sowie den Rückstellungen. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,811%. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit 15,825% bewertet.

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ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN BILANZPOSTEN Von dem Wahlrecht nach § 11 Satz 3 RechKredV, anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge nicht in die Fristengliederung einzubeziehen, haben wir Gebrauch gemacht. Insofern stimmen die Bilanzbestände nicht mit den Endbeträgen laut Fristengliederung überein.

Aktiva

Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute

Die unter Posten 3b) ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:

- bis drei Monate - TEUR

- mehr als drei Monate bis ein Jahr 5.000 TEUR

- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 11.500 TEUR

- mehr als fünf Jahre - TEUR

Forderungen an die eigene Girozentrale 32.024 TEUR

Posten 4: Forderungen an Kunden

Die unter Posten 4 ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate 8.625 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 20.379 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 90.286 TEUR - mehr als fünf Jahre 158.787 TEUR - mit unbestimmter Restlaufzeit 6.566 TEUR

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Wertpapiere mit Nachrangabrede sind enthalten in Höhe von 7.532 TEUR am 31.12. des Vorjahres 10.012 TEUR Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 67.709 TEUR nicht börsennotiert 3.675 TEUR

Von den ausgewiesenen Beständen werden im

kommenden Geschäftsjahr fällig - TEUR

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Von den börsenfähigen Schuldverschreibungen und anderen festverzinsli-

chen Wertpapieren wurden zwei Wertpapiere mit einem Buchwert von

29.975 TEUR (Marktwert: 29.561 TEUR) nicht mit dem Niederstwert bewer-

tet. Es handelt sich dabei um Anleihen verschiedener Emittenten mit Endfäl-

ligkeiten im Jahr 2025 bzw. 2027. Die Wertminderung ist ausschließlich

zinsinduziert und dürfte daher nach unserer Auffassung voraussichtlich

nicht von Dauer sein.

Posten 7/8: Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Sparkasse ist am Stammkapital des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Han-

nover, mit einem Anteil von 0,57 % beteiligt. Angaben zum Eigenkapital und zum

Jahresergebnis unterbleiben aufgrund von § 286 Abs. 3 Satz 2 HGB (Posten 7).

Weitere Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB entfallen, weil sie gemäß

§ 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

der Sparkasse von untergeordneter Bedeutung sind. Aus demselben Grund wurde

auf die Erstellung eines Konzernabschlusses unter Einbeziehung des verbundenen

Unternehmens verzichtet (§ 296 Abs. 2 HGB).

Posten 9: Treuhandvermögen

Das Treuhandvermögen gliedert sich wie folgt:

Forderungen an Kunden 1 TEUR

Posten 12: Sachanlagen

Der Bilanzwert der für sparkassenbetriebliche Zwecke

genutzten Grundstücke und Gebäude beläuft sich auf

669

TEUR

Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung

beträgt

1.419

TEUR

Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen an verbundene Unternehmen:

Bestand am Bilanzstichtag 146 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 65 TEUR

Vermögensgegenstände mit Nachrangabrede sind enthalten

in Höhe von 146 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 65 TEUR

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Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:

Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und

dem niedrigeren Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten

18

TEUR

Bestand am 31.12. des Vorjahres 23 TEUR

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Darstellung des Anlagenspiegels

Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR)

Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten Entwicklung der kumulierten Abschreibungen Buchwerte

Stand am

01.01. des

Geschäfts- jahres

Zu-gänge

Ab-gänge

Um- buchungen

Stand am

31.12. des

Geschäfts-jahres

Stand am

01.01. des

Geschäfts- jahres

Ab- schreibungen im Geschäfts-

jahr

Zu-schreibungen im Geschäfts-

jahr

Änderungen der gesamten Abschreibungen

im Zusammenhang mit

Stand am

31.12. des

Geschäfts- jahres

Stand am

31.12. des

Geschäfts- jahres

Stand am

31.12. des

Vorjahres Zu-

gängen Ab-

gängen Um-

buchun-gen

Immaterielle Anlagewerte

331 6 -- -- 337 318 9 -- -- -- -- 327 10 13

Sachanlagen 12.291 83 223 -- 12.151 7.940 522 -- -- 223 -- 8.239 3.912 4.351

Veränderungssaldo (§ 34 Abs. 3 RechKredV) (ohne anteilige Zinsen)

Schuldverschrei-bungen und ande-re festverzinsliche Wertpapiere

- 17.351 70.847 88.198

Beteiligungen - 567 3.345 3.912

Anteile an ver-bundenen Unter-nehmen

- 113 4.279 4.392

Sonstige Vermö-gensgegen-stände

-- 4 4

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Passiva

Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die unter Unterposten 1b) ausgewiesenen Verbindlichkeiten haben folgende

Restlaufzeiten:

- bis drei Monate 8.579 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 4.551 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 29.857 TEUR - mehr als fünf Jahre 17.171 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale 26.560 TEUR

Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten übertragenen

Vermögensgegenstände 26.659 TEUR

Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die unter Posten 2a) Unterposten ab) ausgewiesenen Verbindlichkeiten

haben folgende Restlaufzeiten:

- bis drei Monate 2.517 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 9.483 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 5.211 TEUR - mehr als fünf Jahre - TEUR

Die unter Posten 2 b) Unterposten bb) ausgewiesenen Verbindlichkeiten

haben folgende Restlaufzeiten:

- bis drei Monate 148 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 107 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 2.428 TEUR - mehr als fünf Jahre 65 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Bestand am Bilanzstichtag 71 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 20 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht:

Bestand am Bilanzstichtag 3.000 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 3.005 TEUR

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Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten

Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 TEUR

Posten 5: Sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht:

Bestand am Bilanzstichtag 283 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres - TEUR Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten

Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag

bzw. den Anschaffungskosten von Forderungen gegen-

über dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit 62 TEUR

Bestand am 31.12. des Vorjahres 74 TEUR

Posten 7a: Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen

Marktzins der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit

dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre ein Unterschieds-

betrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB in Höhe von 763 TEUR.

Hiervon unterliegen 329 TEUR der Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 Satz 2

HGB, da im Vorjahr in diesem Zusammenhang bereits ein Betrag von 434 TEUR der

Sicherheitsrücklage zugeführt wurde.

Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten

Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr

Zinsen in Höhe von

angefallen.

236 TEUR

Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Durchschnitt mit 1,94 % verzinslich.

Die Ursprungslaufzeiten bewegen sich zwischen fünf und zehn Jahren.

Innerhalb des nächsten Geschäftsjahres werden aus diesen

Mittelaufnahmen

zur Rückzahlung fällig.

2.043 TEUR

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Posten unter dem Strich: Bei den unter Posten 1b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren keine Ansprüche Dritter ergeben. Zum Abschlussstichtag bestanden keine Rückgriffsforderungen, Regress- oder Erstattungsansprü-che. Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rück-stellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt. Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2c) ausgewiesenen unwiderruflichen Kredit-zusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse verbinden. In den unter den Posten 1 bzw. 2 unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen sind keine Einzelposten enthalten, die für die Beurteilung der Gesamt-tätigkeit der Sparkasse von wesentlicher Bedeutung sind.

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ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Posten 1a: Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften

In diesem Posten sind periodenfremde Erträge in Höhe von 316 TEUR enthalten.

Es handelt sich insbesondere um Vorfälligkeitsentschädigungen. Posten 8: Sonstige betriebliche Erträge

Aus den unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Einzelposten

treten folgende Einzelbeträge von Bedeutung hervor: Grundstücksvermietung/-verpachtung 509 TEUR

Posten 10: Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Der Unterposten ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung enthält periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 163 TEUR. Sie resultieren aus Zuführungsbeträgen:

zur Rückstellung für Beihilfen und Unterstützungen 93 TEUR zu den Pensionsrückstellungen 70 TEUR Posten 12: Sonstige betriebliche Aufwendungen

Von den in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Einzelposten

treten folgende Einzelbeträge von Bedeutung hervor:

Unterhaltungsaufwendungen für Grundstücke und Gebäude mit

nicht sparkassenbetrieblicher Nutzung 286 TEUR

Sonderumlage an den SVN zur Reduzierung der Fremdfinanzierung

des Beteiligungsportfolios 283 TEUR

Aufstockungsleistungen für Verpflichtungen nach dem

Altersteilzeitgesetz 277 TEUR Posten 29: Bilanzgewinn

Der Verwaltungsrat wird den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 in seiner für

den 28. Juni 2018 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwen-

dung des Ergebnisses sieht vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 56.662,91 Euro voll-

ständig der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

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SONSTIGE ANGABEN Organe der Sparkasse Verwaltungsrat (bis 29.01.2017) Mitglieder nach § 11 NSpG:

Vorname Name Beruf

Bürgermeister Harald Wegener

(Vorsitzender)

Bürgermeister der Stadt Hann. Münden

Landrat Bernhard Reuter

Landrat des Landkreises Göttingen

Martin Bretzler

(2. stellv. Vorsitzender)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Selbstständiger Rechtsanwalt

Agnes Albrecht-Engel

Sachbearbeiterin

Dr. Joachim Atzert

Studiendirektor

Rolf Bilstein

Geschäftsführer

Dieter Pielok

Soldat a. D.

Ulrich Reichel

Industriekaufmann

Mitglieder nach § 110 NPersVG:

Vorname Name Beruf

Anke Hentschel

Verwaltungsangestellte

Bernhard Heilf

Bankkaufmann

Martina Markolf

Sparkassenbetriebswirtin

Kerstin Wandt-Gutsche Sparkassenkauffrau

Dipl.-Betriebswirtin VWA

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Verwaltungsrat (ab 30.01.2017) Mitglieder nach § 11 NSpG:

Vorname Name Beruf

Bürgermeister Harald Wegener

(Vorsitzender)

Bürgermeister der Stadt Hann. Münden

Landrat Bernhard Reuter

(1. stellv. Vorsitzender)

Landrat des Landkreises Göttingen

Dr. Joachim Atzert

Studiendirektor

Dirk Aue

Verwaltungsfachangestellter

Heiko Bete

Beamter (Landwirtschaftskammer)

Dieter Pielok

Soldat a. D.

Ulrich Reichel

Industriekaufmann

Dirk Wedekind

Beamter i. R. (Telekommunikationsunternehmen)

Mitglieder nach § 110 NPersVG:

Vorname Name Beruf

Anke Hentschel

Verwaltungsangestellte

Stefan Markolf

Bankfachwirt

Andrea Pfaff

Sparkassenbetriebswirtin

Kerstin Wandt-Gutsche

(2. stellv. Vorsitzende)

Sparkassenkauffrau

Dipl.-Betriebswirtin VWA

Vorstand

Mitglieder: Vorstandsvertreter: Thomas Scheffler

-Vorstandsvorsitzender-

Michael Kühlewindt -Vorstandsmitglied-

Im Falle der Verhinderung wird der

Vorstand vertreten durch:

Andreas Poetsch

Kai Siever

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Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 40 TEUR. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebe-nen sind 3.252 TEUR zum 31.12.2017 zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen im Geschäfts-jahr 247 TEUR. Die Kredite einschließlich eingegangener Haftungsverhältnisse an den Vorstand betragen 1.071 TEUR, an die Mitglieder des Verwaltungsrats waren 318 TEUR ausgereicht. Gegenüber dem Einlagensicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe bestehen unwiderrufliche Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 37 TEUR, für die Vermögensgegenstände verpfändet sind. Für Prüfungs- und weitere Leistungen des Abschlussprüfers sind im Geschäftsjahr 2017 folgende

Aufwendungen angefallen:

- für Abschlussprüfungsleistungen 204 TEUR

- für andere Bestätigungsleistungen 18 TEUR Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:

männlich

2017

weiblich

gesamt

Vollzeitbeschäftigte 38 27 65 Teilzeitbeschäftigte 3 44 47

41 71 112 Auszubildende 3 6 9

44 77 121

Hann. Münden, 26. März 2018 KREIS- UND STADTSPARKASSE MÜNDEN DER VORSTAND Scheffler Kühlewindt

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Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2017

(„Länderspezifische Berichterstattung“)

Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche

nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 und

beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der

Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Kreis- und Stadtsparkasse Münden besteht

im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmen-

kunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe fol-

gender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsauf-

wendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Pro-

visionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands (Er-

träge und Aufwendungen saldiert) und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz für den

Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 beträgt 12.453 TEUR.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahres-

durchschnitt 90.

Der Gewinn vor Steuern beträgt 699 TEUR.

Die Steuern auf den Gewinn betragen 619 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern.

Die Kreis- und Stadtsparkasse Münden hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Kreis- und Stadtsparkasse Münden

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Kreis- und Stadtsparkasse Münden - bestehend aus der

Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr

vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung

der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den

Lagebericht der Kreis- und Stadtsparkasse Münden für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis

zum 31. Dezember 2017 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen,

für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter

Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Sparkasse zum

31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis

zum 31. Dezember 2017 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der

Sparkasse. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem

Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen

gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung

mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-

APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verant-

wortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des

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Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres

Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Sparkasse unabhängig in

Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und

berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in

Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß

Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU-APrVO i. V. m. § 340k Abs. 3 HGB, dass alle von uns

beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen

Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um

als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem

pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte

wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei

der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes

Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

2. Bewertung der Beteiligung am Sparkassenverband Niedersachsen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt

aufgebaut:

a) Sachverhalt und Problemstellung

b) prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

c) Verweis auf weitergehende Informationen

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

a) Für die Sparkasse stellen die Forderungen an Kunden ein maßgebliches Geschäftsfeld dar.

Durch Wertberichtigungen im Kundenkreditgeschäft können sich wesentliche Auswirkungen

auf den Jahresabschluss insbesondere auf die Ertragslage der Sparkasse ergeben. Bei der

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Bewertung einzelner Kundenforderungen ist das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers,

d. h. insbesondere die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer seinen vertraglichen

Leistungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann (Ausfallwahrscheinlichkeit),

maßgeblich. Die Sparkasse bewertet ihre Kundenforderungen mit den in der Sparkassen-

Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringsystemen. Zur Bestimmung des Kreditrisikos

werden die Kreditnehmer entsprechend ihrer individuellen Ausfallwahrscheinlichkeit einzelnen

Ratingklassen zugeordnet. Bei der Beurteilung der Ausfallwahrscheinlichkeit bestehen

allerdings Ermessensspielräume. Daneben ist die Bewertung der Sicherheiten von besonderer

Bedeutung. Dabei haben einzelne Bewertungsparameter bedeutsame Auswirkungen auf den

Ansatz der Sicherheiten und damit ggf. auf die Wertberichtigungen und die Höhe der

Forderungen.

b) Wir haben im Rahmen unserer vorgezogenen Prüfung die von der Sparkasse eingerichteten

Prozesse zur Bewertung der Kundenforderungen nachvollzogen. Die relevanten

Kreditprozesse sowie die Ausgestaltung und Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems haben

wir auf Basis der Organisationsrichtlinien beurteilt. Daneben haben wir Prüfungshandlungen

zur Wirksamkeit dieser Prozesse vorgenommen. Bei einer risikoorientierten Einzelfallprüfung

von Kundenkreditengagements haben wir anhand der vorliegenden Unterlagen die von der

Sparkasse vorgenommene Beurteilung des kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisikos

sowie die Bewertung der Kreditsicherheiten bei ausfallgefährdeten Forderungen und der dabei

zugrunde gelegten Bewertungsparameter gewürdigt. Die vom Vorstand zur Bewertung der

Forderungen eingerichteten Kreditprozesse sind angemessen und wirksam.

c) Informationen zur Bewertung der Forderungen an Kunden sind im Anhang zum

Jahresabschluss in den Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

enthalten. Darüber hinaus verweisen wir auf die Darstellung im Lagebericht (Abschnitt

Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage; Ertragslage).

2. Bewertung der Beteiligung am Sparkassenverband Niedersachsen

a) Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 werden Beteiligungen mit Buchwerten in Höhe

von 3,3 Mio. EUR ausgewiesen. Die Buchwerte entfallen im Wesentlichen auf die Beteiligung

der Sparkasse am Sparkassenverband Niedersachsen. Dieser hält u. a. eine Beteiligung an der

Norddeutschen Landesbank Girozentrale. Für die Bewertung der Beteiligung ist es erforderlich,

auf Bewertungsmodelle zurückzugreifen, da weder für die unmittelbare Beteiligung noch für

die mittelbaren Beteiligungen regelmäßig beobachtbare Marktpreise vorliegen, die zu einer

Wertfindung beitragen. Da die in die Bewertung einfließenden Parameter die Wertermittlung

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wesentlich beeinflussen, war dieser Sachverhalt angesichts der Höhe des

Beteiligungsbuchwerts im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

b) Im Rahmen der Prüfung haben wir die Vorgehensweise des Vorstands der Sparkasse

nachvollzogen und das Interne Kontrollsystem der Sparkasse zur Bewertung der Beteiligung

beurteilt. Die für die Bestimmung des Wertansatzes herangezogenen Unterlagen haben wir in

Bezug auf deren Eignung, Aktualität, Methodik und ihrer Nachvollziehbarkeit der

Wertermittlung gewürdigt. Damit einhergehend haben wir uns ein Verständnis über die der

Wertermittlung zugrunde liegenden Ausgangsdaten der Unternehmensplanung, der

Wertparameter sowie der getroffenen Annahmen verschafft, diese kritisch gewürdigt und

beurteilt, ob sie in vertretbaren Bandbreiten liegen. Die vom Vorstand angewandten

Bewertungsparameter und -annahmen konnten von uns nachvollzogen werden und liegen

innerhalb vertretbarer Bandbreiten.

c) Informationen zur Bewertung der Beteiligungen und zur Beteiligung der Sparkasse am

Sparkassenverband Niedersachsen sind im Anhang zum Jahresabschluss in den Erläuterungen

zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und zum Bilanzposten Aktiva 7 enthalten.

Darüber hinaus verweisen wir auf die Darstellung im Lagebericht (Abschnitt Darstellung,

Analyse und Beurteilung der Lage; Ertragslage).

Verantwortung des Vorstands und des Verwaltungsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen,

für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen

entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt. Ferner ist der Vorstand

verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen

Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die

Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesent-

lichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit

der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er

die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unter-

nehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich,

auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-

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nehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten

entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt

ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen

Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften

entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er

als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um

ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses

der Sparkasse zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss

als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen

Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der

Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit

den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen

Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend

darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum

Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine

in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger

Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.

Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als

wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder

insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen

wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

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Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische

Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeab-

sichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und

führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen

Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere

Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht

aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrü-

gerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende

Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten

Internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten

Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den

gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur

Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungs-

methoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und

damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten

Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der

Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im

Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an

der Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können.

Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir

verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss

und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind,

unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf

der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten

Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen,

dass die Sparkasse ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses

einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden

Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der

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deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzes-

entsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Sparkasse.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten

Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise

vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand

zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte

Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges

Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden

Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass

künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Verwaltungsrat unter anderem den geplanten Umfang und die

Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger

Mängel im Internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Verwaltungsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten

Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen

und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie

sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Verwaltungsrat erörtert haben,

diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen

Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen

Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es

sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des

Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind nach § 23 Abs. 2 Satz 1 des Niedersächsischen Sparkassengesetzes i. V. m. § 340k

Abs. 3 Satz 1 HGB gesetzlicher Abschlussprüfer der Sparkasse.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit

unserem Bericht nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) im Einklang stehen.

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Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Axel Brockmann.

Hannover, den 9. April 2018

Prüfungsstelle des

Niedersächsischen

Sparkassen- und Giroverbandes

Axel Brockmann

Wirtschaftsprüfer

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BERICHT DES VERWALTUNGSRATS

Der Verwaltungsrat nahm im Geschäftsjahr 2017 die ihm durch Sparkassengesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr und überwachte die Geschäftsführung des Sparkassenvorstands in geeigneter Weise. In insgesamt fünf Sitzungen befasste sich der Verwaltungsrat eingehend mit der Lage und Entwicklung der Sparkasse sowie mit grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik. Insbesondere ließ er sich über die Perspektiven des Instituts sowie aktuelle Maßnahmen informieren. In den Sitzungen wurden alle Entscheidungen getroffen, die nach Gesetz und Satzung der Zustimmung des Verwaltungsrats bedürfen. Die Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Verwaltungsrat billigt den Lagebericht des Vorstands für das Geschäftsjahr 2017. Er hat von dem schriftlichen und in seiner Sitzung am 28. Juni 2018 zusätzlich vom mündlichen Bericht der Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes Kenntnis genommen und daraufhin den Jahresabschluss 2017 in der geprüften Fassung festgestellt. In Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstands wurde beschlossen, den Bilanzgewinn in Höhe von 56.662,91 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen. Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse seine Anerkennung für die in 2017 geleistete Arbeit aus. Hann. Münden, den 28. Juni 2018

DER VORSITZENDE

DES VERWALTUNGSRATS

Harald Wegener Bürgermeister