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Jahresbericht 2019

BUND Jahresbericht 2019

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Page 1: BUND Jahresbericht 2019

Jahresbericht2019

Page 2: BUND Jahresbericht 2019

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oft brauchen wir im Natur- und Umweltschutz einen langenAtem. Veränderungen geschehen selten über Nacht und wirmüssen beharrlich viele kleine Schritte gehen, ohne das Zielaus den Augen zu verlieren. Doch mitunter gilt es auch, zurückzublicken und sich der erreichten Fortschritte bewusstzu werden. Das Jahr 2019 hat dem BUND dafür zwei bedeutendeAnlässe gegeben. Gemeinsam mit unseren Unterstützerinnenund Unterstützern feierten wir Jubiläen in unseren größtenNaturschutzprojekten: 30 Jahre Grünes Band und 15 JahreRettungsnetz Wildkatze. Wir durften uns über Erstnachweiseder seltenen Wildkatze in Brandenburg, im niedersächsischenWendland und im östlichen Sachsen-Anhalt freuen. Und ander ehemaligen innerdeutschen Grenze hat der BUND seitdem Fall der Mauer ein einzigartiges Refugium für mehr als1.200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen.

Doch das Jahr 2019 hat uns auch vor Augen geführt, dass wirgesamtgesellschaftlich vor Herausforderungen stehen, die mitkleinen Schritten nicht mehr zu meistern sind. In der globalenKlimakrise brauchen wir dringend große Entscheidungen stattkleiner Klimapäckchen. Die Forderung nach umfassendem Klimaschutz zog sich für den BUND auch 2019 wie ein roterFaden durch unsere Projekte, denn die Politik reagiert nachwie vor zu zögerlich. Der Kohleausstieg muss rasch erfolgenund eine nachhaltige Verkehrswende muss endlich eingeleitetund umgesetzt werden.

Die Umweltbewegung hat 2019 großen Zulauf erfahren undich bin dankbar, wie eindrücklich, kreativ und friedlich derProtest auf die Straße getragen wurde und unseren gemeinsamenForderungen Nachdruck verliehen hat. Als starker Umweltverbandnehmen wir unsere Verantwortung ernst, wir setzen wissen-schaftlich fundierte Maßstäbe für ein nachhaltiges, sozialesund ökologisches Deutschland. Ich danke Ihnen sehr, dass wirSie dabei an unserer Seite haben.

Thüringen

Niedersachsen

Sachsen-Anhalt

Sachsen

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Nordrhein-Westfalen

Schleswig-Holstein

Bremen

Hamburg

Rheinland-Pfalz

Hessen

Saarland

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Übersicht unserer Strukturen

Die Gremien

Die Mitglieder

Die BUNDjugend

LandesverbändeDer BUND ist föderativ organisiert. In jedem Bundesland engagiert sich ein BUND-Landesverband für Natur- und Umweltschutz.

BUND-GruppenDer BUND ist vor Ort, um die Natur zu schützen. In 2.000 Gruppen und Initiativen setzen engagierte und kompetente Menschen Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

S

16 Landesverbände

651.263Mitglieder

und Spender*innen

Mitglieder unter

27 Jahren bilden die

BUNDjugend

Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundes-vorstand, der von der Delegiertenversammlung der

BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband, trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Orga-nisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden.

ca. 2.000 Orts-, Kreis- undJugendgruppen

10 Personen Bundesvorstand

22 PersonenWissenschaftlicher

Beirat

DelegiertenversammlungDie Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremi-um des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt, legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehren-amtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaft-lichen Beirats besteht.

VerbandsratDer Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie

als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e

Vertreter*in der BUNDjugend und der*die Bundesvorsitzende an.

BundesvorstandDer Bundesvorstand bestimmt die

Richtlinien der Verbandsarbeit und ihrer Umsetzung, er ver-

tritt den BUND nach außen und kümmert sich um die Umsetzung

der Beschlüsse der Delegierten-versammlung und des Gesamtrates.

Seine Mitglieder werden von der Delegiertenversammlung für drei

Jahre gewählt (mit Ausnahme der Vertreter*innen von Verbandsrat,

Wissenschaftlichem Beirat und BUNDjugend).

Wissenschaftlicher BeiratZahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer

Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von

der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertre-

tung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).

20 Arbeitskreise

18 PersonenVerbandsrat

125 Delegierte Delegierten-versammlung

30 Jahre Grünes Band Seite 16

Aktive Mitglieder Seite 36

Übersicht unserer Strukturen Seite 30

Liebe Leserinnenund Leser,

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Page 3: BUND Jahresbericht 2019

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Als ich im November die Nachfolge von Prof. Dr. HubertWeiger als Vorsitzender des BUND antrat, tat ich dieses imBewusstsein, dass der BUND vom Engagement Tausender fürNatur- und Umweltschutz lebt. Zusammen mit Ihnen allen,die uns mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Arbeitermöglichen, die ehrenamtlich in Schulen gehen oder Streu-obstwiesen pflegen, die Fachwissen in unsere Arbeitskreiseeinbringen, stelle ich mich mit Zuversicht den nächstenSchritten. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen von Herzen.Und ich versichere Ihnen: wir verfolgen die kleinen und großenZiele im Naturschutz weiter konsequent, um auch unserenKindern und Enkelkindern eine lebenswerte Umwelt zu be-wahren.

Herzlich Ihr

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender

Inhalt

Unsere Höhepunkte 2019 4BUND-Spitze: Der Staffelstab wird weitergereicht 6Grundpfeiler für eine zukunftsfähige Wirtschaft und Gesellschaft 7

Der Klimawandel ist da! 8

Viel Druck für mehr Klimaschutz! 10Aussteigen Proteste zur IAA –„Verkehrswende jetzt!“ 11

Lass Brummen. Eine Zukunft für Insekten! 12

Gentechnik: Lobby stoppen 1430 Jahre grenzenlose Liebe zur Natur –Grünes Band Vom Todesstreifen zum Nationalen Naturmonument 16Herzensprojekt Grünes Band: Der BUND-Sommerabend 2019 18Rettungsnetz WildkatzeDie Geschichte einer Heimkehrerin 19Spurensuche Gartenschläfer „… von der Resonanz überwältigt“ 20Hohe Garbe an der Elbe: Die Auenwildnis kehrt zurück 22

Fit zum Schutz des Wassers 24

Der ToxFox erobert Europa 25Der Plastikatlas –Hintergründe und Ursachen der Plastikkrise 26

Für eine ökologische und soziale Weltwirtschaft 28

Atomkraft: Gefährliches Relikt 29

Übersicht unserer Strukturen 30

Höhepunkte unserer Landesverbände 2019 32

BUND international: Globaler Zusammenhalt 34Die BUNDjugend schickt das Klimapaket baden 35Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven:Die starke Kraft des BUND 36

Schönes kaufen – Gutes tun! 38

Gemeinsam für Natur- und Umweltschutz 39

Der BUND in Zahlen 40

Bilanz 42

Gewinn- und Verlustrechnung 43

Wir sagen Danke 44

Gemeinsam vernetzt – der BUND online 45

Dankbares Erinnern 46

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Januar Februar März

April Mai Juni

Wir haben es satt! Zum neunten Mal or-ganisiert der BUND mit vielen Verbündeteneine Großdemonstration zum Auftakt derGrünen Woche in Berlin. Für eine umwelt-und tiergerechte bäuerliche Landwirtschaftprotestieren am 19. Januar ZehntausendeBäuerinnen, Imker und Verbraucher*innen– und ein bunt kostümierter Block derBUNDjugend.

Fridays for Future. BUND und BUND-jugend erklären sich solidarisch mit denSchülerstreiks der Bewegung Fridays forFuture. Die junge Generation habe einRecht auf eine intakte Umwelt, ihre Streiksseien ein Zeichen lebendiger Demokratie.Seit einigen Wochen demonstrieren immermehr Schüler*innen freitags während derSchulzeit für einen besseren Klimaschutz.

Europa wählt. Zur Europawahl am26. Mai ruft der BUND dazu auf, wählenzu gehen. Für einen besseren Klimaschutzund Naturschutz sowie eine entschiedeneAgrar- und Verkehrswende braucht es einestarke Europäische Union. Mit elf Eck-punkte zeigen wir, wie Europa nachhalti-ger werden kann. Mensch und Naturmüssen ins Zentrum der EU-Politik rücken!

Lass brummen! Auf das Insektensterbenreagiert der BUND mit einer Kampagnezum Schutz von Biene, Käfer, Schmetter-ling und Co. Zu unseren Forderungen zählt,Pestizide strenger zu kontrollieren und denEinsatz von Glyphosat bis 2021 zu verbie-ten. Kurz zuvor war das bayerische Volks-begehren „Rettet die Bienen“ erfolgreichgewesen – mit Unterstützung des BUND.

Auf Spurensuche. Mit der Uni Gießen undder Senckenberg Gesellschaft startet derBUND ein Forschungsprojekt zugunsten desGartenschläfers. Dieses kleine Säugetier istin Deutschland selten geworden. Warum istder Gartenschläfer aus vielen Regionenverschwunden? Wie könnte man ihm wirk-sam helfen? Sechs Jahre lang soll unsereSpurensuche darauf Antworten finden.

Sommerabend. Am 5. Juni ist es in Berlin35 Grad heiß – wie gut, dass der Sommer - abend des BUND direkt am Spreeuferstattfindet. 350 Gäste blicken von einerTerrasse auf die nahe Oberbaumbrücke, dieeinst über die innerdeutsche Grenze Ost-und Westberlin verband. All das passt bes-tens zum Motto des festlichen Abends:„30 Jahre Grünes Band“. Ja

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Juli August September

Oktober November Dezember

Neuer Vorstand. Auf der Bundesdele-giertenversammlung verabschiedet derBUND seinen langjährigen Vorsitzenden(und künftigen Ehrenvorsitzenden) Hu-bert Weiger. Zu seinem Nachfolger wäh-len die Delegierten Olaf Bandt, bisherBundesgeschäftsführer in Berlin. Flankiertwird er von seinen Stellvertreterinnen Jo-hanna Baehr (re) und Verena Graichen (li).

Erschöpfte Erde. 2019 fällt der globale„Erderschöpfungstag“ bereits auf den29. Juli. Ab diesem Tag hat die Menschheitlaut „Global Footprint Network“ sämtlichenatürliche Ressourcen verbraucht, dieunser Planet in einem Jahr erzeugen undregenerieren kann. Die BUNDjugend rea-giert mit einer Aktion vor dem Bundestag.Ihr Motto: Hände weg von unserer Erde!

Klimaschutz jetzt! Am 20. September erreicht der Protest gegen die schwacheKlimapolitik der Bundesregierung einenneuen Höhepunkt. Beim bundesweiten Kli-mastreik gehen 1,4 Millionen Menschenauf die Straße, darunter ZehntausendeBUND-Aktive. Das am gleichen Tag verab-schiedete Klimapaket der Regierung bleibtweit hinter den Erwartungen zurück.

Jubiläum am Grünen Band. Ende September feiert der BUND auf Burg Len-zen „30 Jahre Grünes Band“. Im Oktoberdann die frohe Botschaft: Die Lebenslinieist bald zu über drei Vierteln als NationalesNaturmonument geschützt. Nach Thürin-gen würdigt auch Sachsen-Anhalt seinenAbschnitt des Grünen Bandes als Symbiosevon Naturschutz und Erinnerungskultur.

15 Jahre Rettungsnetz. Der 8. August istWeltkatzentag und ein wichtiges Datum,um auf die Gefährdung der EuropäischenWildkatze aufmerksam zu machen. Nach15 Jahren Engagement mit seinem „Ret-tungsnetz Wildkatze“ zieht der BUND einepositive Zwischenbilanz: Seit 2004 habenwir 25 Waldverbindungen aus Büschenund Bäumen für Wildkatze & Co. gepflanzt.

Aus für Philippsburg. Ende Dezembergeht mit dem AKW Philippsburg bei Karls-ruhe eines der störanfälligsten deutschenAtomkraftwerke vom Netz – eine weitereEtappe auf dem Weg zum komplettenAtomausstieg. Wie dringlich der ist, hatder BUND kurz zuvor mit einem Uranatlasdokumentiert: ein umfangreiches Fakten-buch zu den Gefahren der Atomenergie.

Unsere Höhepunkte 2019

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BUND-Spitze: Der Staffelstab wird weitergereicht

Es war ein bewegender Moment, als auf der Bundesdelegier-tenversammlung 2019 eine Ära im BUND zu Ende ging: Nachzwölf Jahren als Vorsitzender gab Prof. Dr. Hubert Weiger dasAmt ab und trat nicht mehr zur Wahl an. Hubert Weiger, Grün-dungsmitglied des BUND, wurde als Ehrenvorsitzender ausge-zeichnet: „Ohne das Engagement der vielen Menschen im undfür den BUND stünde es um den Naturschutz und den Umwelt-schutz in Deutschland schlechter. Dafür und für all die Unter-stützung, die ich erfahren habe, bedanke ich mich. Und ichhoffe, dass der Rückenwind der neuen, erstarkten Umweltbe-wegung auch die Politik beflügelt. Wir haben nur diesen einenPlaneten. Ihn müssen wir schützen und erhalten. Dafür werdeich mich auch weiterhin einsetzen.“

Auch den scheidenden Vorstandsmitgliedern galt der Dank derDelegierten – Jörg Nitsch und Ernst-Christoph Stolper als stell-vertretende Vorsitzende sowie Dagmar Becker und Klaus Bruns-meier als Beisitzende.

Für die langjährige Leitung des Wissenschaftlichen Beirates be-danken wir uns bei Prof. Dr. Wilfried Kühling. Dr. Joachim Span-genberg folgt ihm als neuer Vorsitzender.

Für die nächsten drei Jahre hat sich der BUND jünger und weib-licher aufgestellt. Mit großer Mehrheit wählten die Delegiertenin Nürnberg den bisherigen Bundesgeschäftsführer Olaf Bandtzum neuen Vorsitzenden sowie Verena Graichen und Prof. Dr.Johanna Baehr zu seinen Stellvertreterinnen. Im Amt bestätigtwurden der Schatzmeister Andreas Faensen-Thiebes und dieBeisitzerin Julia Römer. Als neue Beisitzer*innen geben DorisTropper/Bayern und Armin Gabler/Baden-Württemberg ihrenLandesverbänden eine Stimme.

Mit der Wahl Olaf Bandts zum neuen BUND-Vorsitzenden folgteauch eine neue Besetzung der Geschäftsführung in der Bundes-geschäftsstelle des BUND. Die bisherige Stellvertreterin, Antjevon Broock wurde als neue Geschäftsführerin Politik und Kom-munikation berufen. Sie teilt sich die Führung der Bundesge-schäftsstelle mit Eva Nolte, die seit 2008 den kaufmännischenGeschäftsbereich verantwortet.

Kontinuität und Neubeginn – mit vereinten Kräften nimmt derBUND so eine gestaltende Rolle für Klima- und Artenschutz ein.

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wachstumsunabhängige Gemeinwirtschaft identifizieren. Denn,was für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und eineWiederbelebung des Gemeinwohls nötig ist, wird nur gelingen,wenn viele mittun. Dazu wollen wir mit anderen laut denken,zum Beispiel in innovativen Formaten wie der Schreib- undDenkwerkstatt.

Eine Vision für alle denken – mit allenAufbauend auf den BUND-Studien zum zukunftsfähigen Deutsch-land und unserer Suffizienzarbeit, wollen wir eigene Visionenfür ein weltweit gerechtes gutes Leben und gute Arbeit entwickelnund mit Leben füllen: vor Ort, sozial, ökologisch und demokra-tisch.

Wir leben und wirtschaften auf Kosten von Umwelt und Natur.Unsere Art zu wirtschaften ist krisenanfällig und die amwenigsten privilegierten sind davon am stärksten betroffen. DieBundesregierung schafft es nicht, entschlossen auf Klimakrise,den dauerhaften Verlust von Ökosystemen und die Ressourcenkrisezu reagieren. Um diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen,reicht es nicht mehr, nur immer mehr Umwelt- und Natur-schutzpolitik zu betreiben. Wir versuchen, einen Stein den Berghochzurollen, der uns dann doch wieder entgegenkommt. Wirmüssen an die Wurzel gehen, um unsere zentralen Anliegen vo-ranzubringen. Als BUND haben wir uns viel vorgenommen:

Die Gegner von Umwelt und NaturschutzGlobal verändern wir Menschen Lebensräume wie niemals zuvor.Wir bringen unsere Natur aus dem Gleichgewicht und bringenuns selbst in Gefahr. Im Zentrum: Geschäftsmodelle, die auf derAusbeutung von Mensch und Natur beruhen. Als BUND wollenwir diese klarer benennen und Konzepte zur Begrenzung ihrergesellschaftlichen Macht entwickeln.

Gemeinsam laut denkenMit Bündnispartnern wollen wir Rahmenbedingungen für eine

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Grundpfeiler für eine zukunftsfähigeWirtschaft und Gesellschaft

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Die Klimakrise ist auch bei uns angekommen. Das Jahr 2019war das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Wetterauf-zeichnungen. Auch in Deutschland kratzte die Temperatur imJuli vielerorts an der 40 Grad Marke, Lingen an der Ems erreichtesogar 42,6 Grad. Und das ist leider erst der Anfang, derKlimawandel verändert unsere Welt schneller und offensichtlicher,als uns das lieb wäre.

Klimaschutz ist Waldschutz: Die Wälder in Deutschland sindstark von der Klimakrise betroffen, es droht ein „Waldsterben2.0“. Viele Fichten- und Kiefernmonokulturen brachen bereitszusammen, ihnen setzen Hitze und Trockenheit, aber auchSchadstoffe besonders zu. Borkenkäfer und Nonnenfalter habenin diesen künstlichen Monokulturen ein leichtes Spiel. Hinzukommen Waldbrände und schwere Stürme, die die labilen Nadelforste in ganzen Landstrichen vernichten. Aber auch Laub-mischwälder sind durch Hitze, anhaltende Trockenheit und einezu intensive Forstwirtschaft deutlich geschwächt. Der BUNDfordert daher: Eine ökologische Wende in der deutschenWaldpolitik ist überfällig! Der BUND war mit seinen Forderungenzur Waldkrise medial wie politisch in 2019 sehr gut präsent.

Angesichts der deutlichen Signale unserer Umwelt und der Dis-kussion um die Umsetzung der Pariser Klimaverträge wurde dasJahr 2019 in gewisser Weise ein Schicksalsjahr der Klimapolitikin Deutschland. Angetrieben durch die Klimastreiks von Fridaysfor Future gingen so viele Menschen für Klimaschutz auf dieStraßen wie noch nie. Auch der BUND mobilisierte in diesem

Jahr zu so vielen Klimaprotesten wie noch nie in seinerGeschichte. Unter anderem beendete das durch den BUND mit-getragene Bündnis #aussteigen mit dem Protest im Septemberdie Automobilmesse IAA in Frankfurt in ihrer damaligen Form.

Die Politik war deutlich unter Zugzwang und die Bundesregierungmusste in diesem Jahr ein Klimapaket erstellen, um seine selbst-gesteckten Klimaziele für 2030 zu erreichen. Der BUND kämpftehart dafür, dass am Ende ein Ergebnis erzielt werden würde imSinne des Klimas und unserer Umwelt. Dazu braucht es ausunserer Sicht einen ambitionierten Kohleausstieg ohne Datteln 4,einen deutlichen, aber naturverträglichen Ausbau der ErneuerbarenEnergien, deutlich mehr Anstrengungen bei der De-Karbonisierungder Wirtschaft sowie eine Wärme- und eine Verkehrswende.

Im Dezember 2019 wurde das Klimapaket beschlossen. Und eswar klar, Deutschland ist immer noch nicht auf Linie der PariserKlimaverträge. Und für den BUND heißt das, der Kampf für dasKlima wird auch Ende dieses Jahrzehnts nicht zuende sein,sondern weiter mit großer Motivation und Einsatz von unsgeführt werden müssen. So wie wir uns auch für den Erhaltunserer Natur und gegen Artsterben einsetzen.

www.bund.net/klima

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Der Klimawandel ist da!

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Hitzerekord

42,6 °C in Niedersachsen

1,4 Millionen Menschen auf der Straße

beim großen Klimastreik am20. September

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Der BUND hat sich mit seiner Kampagne „Das Klima kippt!“ fürmehr Klimaschutz eingesetzt. Wir sind zusammen mit denSchüler*innen von Fridays for Future bei den großen Klima-Streiks auf die Straße gegangen. Wir haben in einem breitenBündnis über 360.000 Stimmen dafür gesammelt, dass dieBundesregierung ein wirksames Klimapaket verabschiedet.Beim Treffen der Ministerpräsident*innen auf der Zugspitzeund beim CDU-Parteitag waren wir vor Ort und haben Druckfür mehr Klima schutz gemacht. Auf dem SPD-Parteitag habenwir über 3.000 persönliche Botschaften von BUND-Unterstützer*innen überreicht.

Das Klimapaket wurde zwar beschlossen, doch es reicht nichtaus, um die Klimaziele zu erreichen und die Trendwende beimKlimaschutz einzuleiten. Weder die nationalen Klimaziele nochdas Pariser Klimaabkommen können mit dem Klimapaketerreicht werden.

Aber es gab auch politische Erfolge der Kampagne:

Endlich ein KlimaschutzgesetzDer BUND fordert seit vielen Jahren ein Klimaschutzgesetz fürDeutschland. Das Gesetz bleibt zwar weit hinter unseren Er-wartungen zurück, doch es ist ein Erfolg, dass Klimaschutz inDeutschland gesetzlich geregelt wird. Das Gesetz muss aber anSchärfe gewinnen: Es braucht eine jährliche unabhängige Über-prüfung der Klimaschutzmaßnahmen aller Ministerien.

Nachbesserungen durch den Bundesrat Der Druck der Straße und die Entschlossenheit einiger Bundesländerhaben zumindest zu kleinen Veränderungen geführt. Der CO2-Preis wird etwas höher ausfallen als von der Bundesregierunggeplant: Der Einstiegspreis von 25 Euro, der bis 2025 auf55 Euro steigen soll, wird nun nicht vollständig wirkungslosbleiben, reicht aber bei weitem nicht aus.

www.bund.net/klimawandel

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3.000persönliche Botschaften vonBUND-Aktiven an die neue

SPD-Spitze

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Viel Druck für mehr Klimaschutz!

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Am 14. September 2019 kamen bei einer Fahrrad-Sternfahrtund einer Demonstration in Frankfurt 25.000 Menschen zu-sammen, um gemeinsam Ihre Stimme für eine Verkehrswendeund mehr Klimaschutz zu erheben: Wir müssen nachhaltigeVerkehrsträger stärken. Wir müssen Anreize für Verkehrsminderungsetzen, müssen weg von klimaschädlichem Benzin und Dieselund brauchen eine klimakompatible Infrastruktur.

Eines haben wir erreicht: Die IAA gibt es in ihrer damaligenForm nach den Protesten nicht mehr. Doch der BUND kämpftweiter für eine menschen- und umweltgerechte Mobilität. Ge-meinsam mit dem BUND Naturschutz in Bayern bereiten wirschon jetzt die Proteste gegen die IAA 2021 in München vor!

www.bund.net/mobilitaet

Mit unverminderten CO2-Emissionen ist der Verkehr noch immerdas Sorgenkind beim Klimaschutz. Auch verbraucht der Straßen-verkehr immer mehr Fläche, führt zu Naturzerstörungen undemittiert Unmengen an Schadstoffen. Die Zahl der Pkw inDeutschland steigt, gleichsam auch ihre Größe, Gewicht undMotorleistung. Der BUND kämpft für strengere CO2- und Abgas-Grenzwerte, damit Hersteller klimafreundlichere Produkte entwickeln.

Doch wir wissen nicht erst seit dem Diesel-Abgasskandal, dassdie Bereitschaft der deutschen Automobilhersteller fehlt, vonsich aus Teil der Lösung zur Bewältigung der massiven Problemezu sein. Ihre noch immer zu sehr auf große, schwere SUV mitVerbrennungsmotoren setzende Strategie ist eine klimapolitische,aber langfristig auch volkswirtschaftliche Sackgasse.

Wie keine andere Messe hierzulande stand die InternationaleAutomobilausstellung (IAA) 2019 für die alte Welt der PS-Protzerei. Diese Messe passt so nicht mehr in die Zeit. Und sohaben BUND und BUNDjugend mit anderen Verbänden imBündnis #aussteigen zum Protest gegen die IAA aufgerufen.

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Messe nicht mehr zeitgemäß:

372.000weniger Menschen auf der IAA als noch 2015

Aussteigen Proteste zur IAA –„Verkehrswende jetzt!“

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Im Herbst 2019 verabschiedete die Bundesregierung endlicheinen Insektenschutzplan. Doch leider fehlen konkrete Maßnahmenmit klaren Zielsetzungen, Vorgaben und Zeithorizonten. Dafürsetzt sich der BUND weiter ein.

Immerhin: Einige der Forderungen des BUND finden sich imAktions programm Insektenschutz wieder. Mindestabstände vonlandwirtschaftlichen Flächen zu Gewässern von 5 bis 10 Meternmüssen eingehalten werden. Der Glyphosat-Ausstieg wurde an-gekündigt, wenn auch erst für 2023. Doch immerhin wurdeGlyphosatverbot in Haus- und Kleingärten für 2020 in Aussichtgestellt – ein erster kleiner Schritt. Die Bundesregierung hat zu-gesagt, alle zwei Jahre einen Rechenschaftsbericht vorzulegen,dafür wurde ein Runder Tisch als Begleitgremium geschaffen.

Währenddessen bringt der BUND mit den Kommunen den Pes-tizidausstieg selbst voran: Die 500. Kommune macht mit beiunserem Projekt „Pestizidfreie Kommune“. In Deutschland habensich viele Städte und Gemeinden entschieden, ihre Grünflächen,Wege, Sport- und Spielplätze ohne Glyphosat und andere che-misch-synthetische Pestizide zu bewirtschaften und ihre Flächenstattdessen insektenfreundlich zu pflegen.

Wir danken allen, die sich mit uns für den Schutz unsererInsekten und der Artenvielfalt stark gemacht haben. Wir setzenuns weiter für die Insekten ein.

www.bund.net/insekten

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Weltweit gibt es etwa 5,5 Millionen unterschiedliche Insektenartenund sie sind in fast jedem Ökosystem der Welt zu Hause. Trotzdieser Vielfalt sind sie bedroht. Daten belegen das erschreckendeAusmaß: Mehr als 75 Prozent der Insekten sind in einigenRegionen Deutschlands bereits verschwunden. Die industrielleLandwirtschaft mit ihren immer größeren Feldern, Pestizidenund monotonen Landschaftsstrukturen stellt eine der größtenBedrohungen dar. Insbesondere das weltweit am meisten ein-gesetzte Totalherbizid Glyphosat vernichtet Nahrungsgrundlagenund Lebensräume der Insekten. Für den Insektenschutz müssendie Pestizide reduziert werden. Die Landwirtschaft muss Teil derLösung werden!

Weil die Politik jedoch nicht schnell genug gehandelt hat, hatder der BUND 2019 die Kampagne „Lass Brummen“ initiiert –unterstützt von tausenden von Menschen. Gemeinsam habenwir uns dafür eingesetzt, dass die Bundesregierung ein Aktions-programm Insektenschutz verabschiedet.

Dabei waren die wichtigsten Kampagnenziele:· Schaffung von Lebensräumen für Insekten auf zehn Prozentder Agrarflächen: Hecken, Blühstreifen, artenreiche Wiesen

· ein Pestizidverbot in Schutzgebieten, denn bislang gibt es inDeutschland flächendeckende Ausnahmen

· Berücksichtigung von Umweltauswirkungen im Pestizid-Zu-lassungsverfahren, insbesondere die Auswirkungen auf Insekten

· ein sofortiges Verbot von Glyphosat in Klein- und Hausgärtenund auf öffentlich genutzten Flächen und ein schrittweiserGlyphosat-Ausstieg bis 2021

Lass Brummen. Eine Zukunft für Insekten!

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Mehr als

150.000Menschen schickten in der

Kampagne „Lass brummen“ E-Mails an die politisch Verantwortlichen

500pestizidfreie Kommunen in Deutschland

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Hubert Weiger bezeichnet es als einen der Erfolge seinerAmtszeit: dem BUND ist es, gemeinsam mit vielen Mitstreiter*innen,gelungen, Europas Landwirtschaft weitgehend gentechnikfreizu halten. Mit Fachexpertise und öffentlichem Druck hat derBUND immer wieder vor Gefahren für unsere Ökosystemegewarnt und in einem breiten Bündnis von Landwirtschaft bisNaturschutz, von Verbraucher*innen bis Züchter*innen einengesetzlichen Rahmen erkämpft, der Zulassungsverfahren, ver-pflichtende Kennzeichnung, Transparenz und Rückverfolgbarkeitvon gentechnisch veränderten Organismen (GVO) garantiert.

Der BUND hat diese Forderung 2019 in Gesetzgebungsverfahrenund Stellungnahmen, in Ministerien-Briefen und -Gesprächenund in Kommentaren zu Wahl- und Parteiprogrammen deutlichgemacht. Mit internen und externen Veranstaltungen und imstrategischen Austausch mit anderen Verbänden kämpft der BUNDweiter dafür, dass die Wahlfreiheit für Bäuerinnen und Bauern,Lebensmittelunternehmen und Konsument*innen gesichert bleibt.

So stand 2019 die Arbeit des BUND zu Gentechnik ganz imZeichen der Erhaltung des gesetzlichen Rahmens auch für neue

Gentechnik. Denn Gentech-Forschung, Agrarchemiekonzerneund Teile der Politik drängen massiv darauf, europäische Frei-setzungsrichtlinien für mit neuen Verfahren erzeugte GVO zulockern. Ähnlich wie bei der alten Gentechnik sind dabei dieVersprechen oft hehr, in der Realität sichern aber Patente undherbizidresistente Gentech-Pflanzen die industrielle Verwertungund tragen eben nicht zu einem nachhaltigen Umbau der Land-wirtschaft bei.

Der BUND hat sich dazu 2019 auch vor Gericht durchgesetzt. Erwar gleich doppelt erfolgreich in der Klage gegen einen herbizid -resistenten Raps der Firma CIBUS – vom Bundesamt für Ver-braucherschutz und Lebensmittelsicherheit erteilte Zulassungmusste zurückgenommen werden. Ebenso wurde bestätigt, dassder BUND klageberechtigt ist.

www.bund.net/gentechnik

Gentechnik: Lobby stoppen

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Schon über

100 Patente auf Pflanzen und Verfahren aus neuerGentechnik bei nur 3 Unternehmen

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Nur auf

0,13 % der Ackerfläche der EU wachsen Gentech-Pflanzen

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Kaum eine andere Demonstration ist so farbenfroh. Menschenaller Altersgruppen mit unterschiedlichen Anliegen laufen mit:Imkerinnen und Imker protestieren gegen das Bienensterbenneben Jungbäuerinnen und -bauern, die einen verbessertenZugang zu Land fordern, sowie Konsumentinnen und Konsumenten,die die agrarindustrielle Produktion aus den verschiedenstenGründen ablehnen. Der bunte Protestzug wird von über hundertTraktoren angeführt, die aus ganz Deutschland anreisen. AuchMitwirkende des BUND kommen aus allen Regionen des Landesin die Hauptstadt. Angesichts der Herausforderungen wie In-sektensterben, Nitraten im Grundwasser und dem ungebremstenHöfesterben verliert die Großdemo nicht an Bedeutung.

www.bund.net/landwirtschaft

Anfang 2019 gingen in Berlin 35.000 Menschen für dieAgrarwende auf die Straße. Die 9. „Wir haben es satt“-Demowar erneut ein voller Erfolg. Die Kundgebung setzt sich kritischmit der Agrarindustrie auseinander und fordert den Erhalt unddie Förderung der bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft,mehr Tier- und Umweltschutz sowie eine nachhaltige Ernäh-rungspolitik. Das Besondere ist, dass mit der jährlich stattfindenden„Wir haben es satt!“-Demo erstmalig Verbraucherinnen undVerbraucher gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern in großerZahl für eine andere Agrarpolitik auf die Straße gehen. FürBUND-Gruppen und Aktive der BUNDjugend ist die Demo jedesJahr ein wichtiger Jahresauftakt und fester Bestandteil des politischen Engagements.

Hubert Weiger, Ehren-Vorsitzender des BUND, auf der Demo:„Die europäische Agrarpolitik muss geändert werden. Nur werTiere artgerecht hält und unsere Umwelt schützt, soll in ZukunftGeld aus Brüssel bekommen. Wir brauchen ein starkes Europa,das aber ökologisch und sozial gerechter ist.“

Agrarpolitik: Wir haben es satt!

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Über

100Organisationen mobilisierten gemeinsam mit dem BUND für die Demo

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Jahresbericht 2019

1.106 Kilometer Grünes Band sindNationales Naturmonument

1.000Hektar durch BUND-Ankaufgesichert

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Orchideenwiesen, Heiden, Moore, naturnahe Wälder und Bäche:Während der jahrzehntelangen Teilung Deutschlands konntensich im Schatten der unmenschlichen Grenzanlagen einmaligeNaturrefugien erhalten und entwickeln. Wenige Wochen nachdem Mauerfall, am 9. Dezember 1989, schlug die Geburtsstundedes Grünen Bandes. Seitdem hat der BUND entlang desehemaligen Todesstreifens eines der größten und bedeutendstenNaturschutzprojekte Deutschlands und Europas geschaffen. Sovernetzt das Grüne Band nicht nur vielfältige Biotope miteinander,sondern steht als einzigartige Erinnerungslandschaft auch fürdie friedliche Überwindung des Eisernen Vorhangs und verbindetMenschen aus Ost und West. 2019 feierten wir mit über 100großen und kleinen Veranstaltungen und Erlebnisangebotendas 30-jährige Jubiläum. Das Wichtigste aber ist: Wir sindunserem Ziel, diese rund 1.400 Kilometer lange Lebensliniedurchgängig unter Schutz zu stellen, im Jubiläumsjahr einenriesigen Schritt nähergekommen. Wir konnten erreichen, dassnach Thüringen auch Sachsen-Anhalt seinen Anteil am GrünenBand als Nationales Naturmonument ausweist, weitere beteiligteBundesländer wollen folgen. Zudem haben wir eine wichtigeZielmarke erreicht: Über 1.000 Hektar im und am Grünen Bandsind nun durch Ankauf Naturschutzflächen des BUND – Dankunserer Spender*innen und Unterstützer*innen.

Auch am Grünen Band Europa, das über 12.500 Kilometer vomEismeer bis ans Schwarze Meer verläuft und 24 Staatenverbindet, war der BUND im vergangenen Jahr aktiv: So

arbeiteten wir u.a. zusammen mit unseren tschechischen Part-nerorganisationen daran, die europäischen Schutzgebiete grenz-übergreifend besser zu verknüpfen sowie Moore und Feuchtgebietezu renaturieren und wiederzuvernässen. Unser großes Ziel istdie Nominierung des Grünen Bandes Europa als UNESCO-Weltnatur- und -Kulturerbe.

Im Oktober begann im Rahmen des Bundesprogrammes Biolo-gische Vielfalt unser neues Projekt zur Quervernetzung: In fünfRegionen von Schleswig-Holstein über Thüringen bis zum Baye-rischen Wald, arbeiten wir daran, das Grüne Band mit ökologischwertvollen Lebensräumen beidseits des bestehenden Verbundeszu vernetzen. Wir werden zum Beispiel weitere Areale ankaufen,Flächen ökologisch aufwerten und Teiche, Steinriegel oderHecken anlegen, um Verbundkorridore zu schaffen. In engerZusammenarbeit mit örtlichen Nutzer*innen der Flächen, ins-besondere Landwirt*innen, soll aus dem Band ein Netz werden,das es vielen seltenen und geschützten Arten ermöglicht, sichweiter auszubreiten. Darunter sind z. B. Arnika, VioletterFeuerfalter, Laub- und Moorfrosch, Kranich, Braunkehlchen,Kreuzotter oder Waldbirkenmaus.

www.bund.net/gruenes-band

30 Jahre grenzenlose Liebe zur Natur –Grünes Band Vom Todesstreifen zum Nationalen Naturmonument

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Gemeinsam würdigten Bundesumweltministerin Svenja Schulze(SPD), CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, Thü-ringens Umweltministerin Anja Siegesmund (B.90/Grüne) undder BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die hohe Bedeutung desGrünen Bandes für den Naturschutz und als Mahnmal derdeutschen Teilung.

Ministerin Schulze sagte zu, den Lückenschluss des insgesamtetwa 1.400 Kilometer langen Lebensraumes auch weiterhinmitzufinanzieren und sich in der EU für das Grüne Band Europastark zu machen.

Annegret Kramp-Karrenbauer verwies auf die Initiativen in denCDU-geführten Landesregierungen in Sachsen-Anhalt undHessen. Interessenkonflikte zwischen Landnutzer*innen und Na-turschützer*innen müssten möglichst einvernehmlich gelöstwerden, damit das Grüne Band auch weiterhin verbinde undnicht wieder trenne.

Das Grüne Band sei ihr „Herzensprojekt“, bekräftigte Anja Siegesmund. In Thüringen wird das Grüne Band jetzt als

Nationales Naturmonument geschützt. Ein großer Teil des ehe-maligen Todesstreifens wird als Lebenslinie dort auf Dauerbewahrt. In einer Zeit, in der wieder Mauern errichtet werden,kann das Grüne Band nicht nur in Deutschland, sonderneuropaweit verdeutlichen, dass ein Zusammenwachsen möglichist. Die Bundesregierung müsse während der EU-Ratspräsident-schaft im Jahr 2020 das Grüne Band zu einem europäischenProjekt machen.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger verwies darauf, dass dasGrüne Band zur Erfolgsgeschichte werden konnte, weil zahlreicheMenschen es zu ihrem gemeinsamen Projekt gemacht habenund sich dauerhaft engagierten.

Gemeinsam mit Slamerin Jessy James LaFleur, Moderator MaxMoor und 350 politischen Gästen feierten wir den BUND-Sommer abend 2019.

www.bund.net/veranstaltungen

Herzensprojekt Grünes Band: Der BUND-Sommerabend 2019

© Jörg Farys

30Jahre Grünes Band feierte der

BUND mit dem politischenSommerabend

Jahresbericht 2019

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Rettungsnetz WildkatzeDie Geschichte einer Heimkehrerin

Auch unser Wildkatzen-Korridornetz wächst weiter: So erfolgtein Niedersachsen der Spatenstich für die insgesamt 26. Wald-verbindung: ein besonders langer Gehölzstreifen von über 1,2 Kilo -meter Länge. Dieser Korridor wird helfen, den Höhenzug Elm inZukunft mit dem Harz zu verbinden.

www.bund.net/wildkatze

2019 gab es besonderen Grund zu feiern: Das BUND-Projekt„Rettungsnetz Wildkatze“ wurde 15 Jahre alt und zog einestolze Bilanz: Mehr als 4.800 Wildkatzen-Haarproben von über1.300 Tieren wurden durch Freiwillige und BUND-Mitarbeiter*innengesammelt und von der Senckenberg Gesellschaft für Natur -forschung genetisch analysiert. Damit konnten wir die Verbreitungder Wildkatze sehr genau erfassen und auch Erfreulichesvermelden: Das Saarland gilt seit 2019 als erstes Bundeslandwieder als flächendeckend mit Wildkatzen besiedelt.

Doch vielerorts ist die Wildkatze noch immer sehr selten oderausgestorben: Der äußerste Norden und der Nordosten Deutschlandssind noch immer komplett wildkatzenfrei, in Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern ist die Verbreitung noch sehr lückenhaft.Hoffnung geben neue BUND-Nachweise im niedersächsischenWendland, im östlichen Sachsen-Anhalt und südlichen Branden -burg – sie deuten stark auf eine Wiederausbreitung auch nachNordosten hin. Ein Highlight war dabei unser genetischer Wild-katzennachweis im südlichen Brandenburg – der erste imgesamten Bundesland seit vielen Jahrzehnten. Ab 2020 suchenhier Freiwillige mit Lockstöcken nach weiteren Wildkatzen.

© Stefan Eschweiler

1.Wildkatze in Brandenburg

nachgewiesen

26Waldverbindungen

geschaffen

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Jahresbericht 2019

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Der Gartenschläfer ist nur wenige Monate im Jahr munter – unddoch hat er 2019 den BUND und seine Projektpartner in der„Spurensuche Gartenschläfer“ unermüdlich in Atem gehalten.Die kleine Schlafmaus mit der „Zorro-Maske“ gibt uns Natur-schützer*innen und den Wissenschaftler*innen der Justus-Lie-big-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft fürNaturforschung Rätsel auf. Obwohl sie scheinbar sehr anpas-sungsfähig ist, sind ihre Bestände in kürzester Zeit drastischeingebrochen. Warum, ist noch unklar.

Im Frühjahr 2019 nahmen wir die Spur der Gartenschläfer auf.Obwohl es eine heimische Tierart ist, ist nur wenig über sie bekannt – auch ihre aktuelle Verbreitung nicht. Deshalb batenwir die Öffentlichkeit um Hilfe: Wer Hinweise auf den Garten-schläfer geben kann, sollte diese auf www.gartenschlaefer.demelden. Mehr als 1.100 Meldungen kamen in den folgendenMonaten zusammen.

Um das dramatische Verschwinden des Gartenschläfers erklärenund aufhalten zu können, muss jedoch in alle Richtungengeforscht werden: Nahrungsgewohnheiten und -angebote, Lebensraumansprüche und Klima, genetische Strukturen, Krank-heiten, Parasiten und Fressfeinde u.v.m. Unterstützung bekamenwir 2019 durch mehr als 260 Freiwillige, die als „CitizenScientists“ 56 Wildtierkameras auslasen, Kotproben in 275 Nist-kästen einsammelten und 850 Spurtunnel auf Gartenschläfer-Fußabdrücke kontrollierten. Sie sind ein unersetzlicher Bestandteilder „Spurensuche Gartenschläfer“.

Bei der Auftakt-Tagung des Projekts, die im Herbst 2019 inWiesbaden stattfand, luden wir deshalb Freiwillige ebenso wieVertreter*innen von Behörden, Verbänden und Wissenschaftein. Mit Fachvorträgen, Naturfilmen, Poesie und einer Erlebnis-ausstellung weckten wir Interesse und Begeisterung für dieTierart, das Projekt und die übergreifende Zusammenarbeit.

Nach dem ersten Forschungsjahr konnten wir bereits erste Ge-heimnisse des Gartenschläfers lüften: Im Südwesten Deutschlandsgibt es offenbar noch stabile Bestände der Tierart. Aus den be-kannten Verbreitungsgebieten in den Mittelgebirgen dagegenerreichten uns kaum Hinweise. Die Unterschiede sind in ihrerDeutlichkeit beunruhigend, denn es scheint, dass die Beständein vielen Regionen schwächer sind als erwartet.

Bis 2021 soll weiter nach den Ursachen für das Verschwindengeforscht werden. Die Ergebnisse werden in ein Schutzkonzepteinfließen, dass direkt umgesetzt wird. Die „Spurensuche Gar-tenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ge-fördert. Unser Ziel: Den Gartenschläfer als Teil unserer Artenvielfaltvor dem Aussterben zu bewahren.

www.gartenschlaefer.dewww.bund.net/gartenschlaefer

Spurensuche Gartenschläfer „… von der Resonanz überwältigt“

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© Links: Andrea Krug, Klaus Mayhack, Rolf K. Wegst; rechts: Jiri Bohdal

> 250aktive Citizen Scientists

1.173Hinweise auf Gartenschläfer aus der Bevölkerung im ersten Projektjahr

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Jahresbericht 2019

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10.000Bäume und Sträucher gepflanzt

2wichtige Auszeichnungen für das Projekt

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Hohe Garbe an der Elbe:Die Auenwildnis kehrt zurück

Anfang September 2019 war es so weit: Mit einem feierlichenSpatenstich begann die Wiederanbindung eines der wertvollstenAuwaldgebiete der Unteren Mittelelbe – der Hohen Garbe – andie Elbe.

Nachdem das BUND-Auenzentrum weitere wichtige Flächenerwerben und für den Naturschutz sichern konnte, haben wirnach und nach einen ehemaligen Deich geschlitzt, Verwallungenabgetragen und alte Flutrinnen ausgehoben. Zudem legten wirTümpel, Brutinseln und Steilwände an. Die Elbe durchströmtnun auch bei kleineren Hochwasser-Ereignissen das Gebiet regelmäßig und füllt die Senken mit Wasser. So kann sichwieder eine naturnahe, intakte Auenlandschaft entwickeln,die vielen seltenen Tieren und Pflanzen einen wichtigen Le-bensraum bietet. Uferschwalben, Kiebitze , Moorfrösche undRotbauchunken haben sogleich die neu geschaffenen Habitatebesiedelt. Auch Seeadler, Fischotter und Schwarzstorch sowieviele Fischarten und unzählige Insekten profitieren von denvielfältigen Maßnahmen.

Damit sich der Auwald noch besser entwickeln kann, hat dasBUND-Auenzentrum inzwischen über 10.000 Bäume und Sträu-cher gepflanzt, zum Teil mit tatkräftiger Unterstützung vonSchüler*innen aus der Region. Diese erfuhren vor Ort, dassAuen gerade angesichts der Klimakrise einen besonderen Wertfür Umwelt und Gesellschaft haben: Sie halten Wasser langein der Landschaft zurück. Dadurch reduzieren sie zum einendie Hochwassergefahr und verhindern zudem in niederschlags-armen Jahren das Austrocknen ganzer Landstriche. Auch filtern

und reinigen sie das Wasser, sichern so unsere Trinkwasserver-sorgung und schützen die Meere vor einer noch stärkeren Belastung durch Nähr- und Schadstoffe.

Für diesen Einsatz an der Elbe erhielten wir 2019 gleich zweiAuszeichnungen: als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biolo-gische Vielfalt“ sowie – speziell für unsere Auentour-App – denUmweltpreis des Landes Sachsen-Anhalt.

Zum Abschluss des Projektes, das im Rahmen des Bundes -programmes Biologische Vielfalt gefördert wird, stehen in2020 noch letzte Flächenkäufe an. Auch wollen wir wiedereine Insel in der Elbe entstehen lassen, wie es sie dort zuletztvor 120 Jahren gab. Davon profitieren zum Beispiel Fischartenwie die seltene Quappe, aber auch Zander und Plötze. Sielaichen in flachen Bereichen mit geringer Strömung, wie siean der Elbe kaum noch zu finden sind.

www.bund.net/elbe

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Das wichtigste Gesetz für den Erhalt unserer Gewässer – dieEU-Wasserrahmenrichtlinie – steht unter Beschuss. Lobbyist*innenaus Agrar, Industrie, Kohle und Verkehr tun alles dafür, dieSchutzziele für die Gewässer abzuschwächen. Seit 2018 läuftder REFIT-Prozess auf EU-Ebene, mit dem die EU-Kommissionprüft, ob die Wasserrahmrichtlinie wirksam und effizient ist.Immer wieder wurden Berichte und Fristen verschoben, dennder Lobbydruck ist hoch. Schon 2018 konnte der BUND durchseine Kampagne „Rette unser Wasser“ erreichen, dass DeutschlandsUmweltminister*innen sich für den Erhalt der Wasserrahmen-richtlinie aussprachen.

2019 ging unser Engagement weiter: alles drehte sich umProzesse auf der EU-Ebene. In einem breiten Bündnis konnteneuropaweit fast 380.000 Stimmen für den Gewässerschutz gesammelt werden – die meisten durch den BUND. Selten gabes so viel Beteiligung an einer Online-Konsultation. Die EU-Kommission zeigte sich beeindruckt. Ende 2019 wurde endlichdas Ergebnis des REFITs vorgestellt: die Wasserrahmenrichtlinieist fit. Jetzt steht noch eine Bewertung der Mitgliedstaaten aus– der BUND bleibt dran.

Wie wichtig ein guter Gewässerschutz ist, zeigte auch derBUND-Blaualgenreport. Zu hohe Temperaturen und zu vieleNährstoffe – oftmals aus der Landwirtschaft – führten deutsch-landweit innerhalb von sechs Wochen zu 32 Badeverboten undweiteren 88 Warnungen. In den Vorjahren waren es (bis auf2018) meist nur ein Dutzend gewesen. Die Hitze und Trockenheitmacht den eh schon stark belasteten Gewässern zu schaffen.Ein nachhaltiger Umgang mit Seen und Flüssen ist daher wichtig.Zusätzlich deckte der BUND mit seiner Studie zum Wasserent-nahmeentgelt auf, wie Industrie und Kohle privilegiert werden.Vielerorts müssen sie nicht zahlen – Trinkwasserversorger hingegenschon.

www.bund.net/wasser

© Jörg Farys

Jahresbericht 2019

Fit zum Schutz des Wassers

375.386Stimmen europaweit für den

Gewässerschutz

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Ein weißer Fuchs auf grünem Grund –vielleicht befindet sichdieses Icon auch bereits auf Ihrem Smartphone? Die kostenlose„ToxFox“-App des BUND scannt den Barcode von Alltagsproduktenwie Spielzeug, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien undelektronischen Geräten. In Deutschland spüren schon über1,6 Millionen Menschen schädliche Chemikalien mit dem ToxFoxauf. Seit 2019 können Verbraucher*innen nun in ganz EuropaAlltagsprodukte auf Schadstoffe prüfen. Der BUND hat dafürgemeinsam mit 20 Partnerorganisationen eine europa weite Pro-duktcheck-App veröffentlicht. Im Rahmen des Projektes „LIFEAskREACH“ engagieren wir uns von Schweden bis Kroatien undvon Lettland bis Portugal für eine schadstofffreie Zukunft.

Unsere Arbeit zeigt Wirkung: Bereits 67.000 Produkte wurdeneuropaweit innerhalb weniger Monate gescannt. Wir bleibenweiter dran und unterstützen unsere Partnerorganisationen imAufbau von effektiver Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit zuChemikalienthemen. Auch unsere Friends of the Earth PartnerGlobal 2000 in Österreich, Zelena akcija in Kroatien und MagyarTermészetvédok Szövetsége in Ungarn sind am Projekt beteiligt.

Dabei wird auch der ToxFox in Deutschland immer schlauer: DieApp wurde aktualisiert und testet nun Kosmetika neben hor-monschädlichen Chemikalien auch auf Nanostoffe. Zudem decktdas ToxFox-Team bei Produkttests regelmäßig hohe Schad-stoffmengen auf. Im Dezember fanden wir verbotene, umwelt-und gesundheitsschädliche Phthalat-Weichmacher in Lichterketten. Machen Sie mit: Denn je mehr Menschen mit dem ToxFoxProdukte auf Schadstoffe prüfen, desto eher werden Herstellererkennen: Wir wollen Produkte ohne Gift! So machen wir ge-meinsam belastete Produkte zu Ladenhütern und die Umweltfür alle ein wenig gesünder.

www.bund.net/toxfox

© Jörg Farys Der ToxFox erobert Europa

67.000Produktscans

Zu den Folgen und Risiken mobiler Kommunikationstechnologien: www.bund.net/emf

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Jahresbericht 2019

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Der Plastikatlas –Hintergründe und Ursachen der Plastikkrise

Plastikmaterialien haben aufgrund ihrer Vielseitigkeit in den ver-gangenen 70 Jahren alle Bereiche unseres Lebens mit rasantemTempo durchdrungen. Seit damals wurden weit über 8 MilliardenTonnen Plastik produziert, von dem sich vieles leider auch imBoden, im Wasser und in der Luft wiederfindet. Plastik ist damitauch zu einem Sinnbild für die Schattenseiten eines ungebremstenWachstums geworden, das die Lebensgrundlagen unseres Planetenbedroht.

Der vom BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung im Juni 2019 ver-öffentlichte Plastikatlas beschreibt das tatsächliche Ausmaß derPlastikkrise. Hauptverursacher für die Verschmutzung unsererUmwelt mit Plastik sind insbesondere international agierendeUnternehmen. Anstatt ihrer gesellschaftlichen Verantwortunggerecht zu werden, planen sie weiterhin eine massive Steigerungder Plastikproduktion.

Nur neun Prozent des gesamten weggeworfenen Kunststoffswurde seit 1950 recycelt. Vor allem Einwegprodukte, darunterviele Verpackungen, sind nicht recycelbar, weil sie aus unter-schiedlichen, mehrschichtigen Materialien bestehen, die sichkaum voneinander trennen lassen. Hier sind Lösungen gefragt,die unseren Verbrauch an Verpackungen durch innovative Mehr-wegkonzepte und langlebige Produkte deutlich reduzieren. Seitim Jahr 1978 Coca-Cola erstmals die Glas- durch Einweg- Plastikflaschen ersetzte, sind diese zum Sinnbild unserer heutigenWegwerfgesellschaft geworden und lassen sich auch an vordersterStelle in Meeren und an Stränden wiederfinden.

Der Plastikatlas beschreibt in zwölf anschaulichen Kapiteln, wiesich die Produktion, Nutzung und Entsorgung von Kunststoffenim globalen Kontext auswirkt, beleuchtet dabei Gesundheitsaspektesowie Gender und soziale Gerechtigkeit und erläutert, ob Lösungs -ansätze wie zum Beispiel „Bio“-Plastik, „Zero-Waste“ oder aberauch internationale Abkommen und Regulierungen funktionieren.

Mit dem Plastikatlas haben BUND und Heinrich-Böll-Stiftungdargelegt, warum die Politik dringend wirksame Maßnahmen zurweltweiten Lösung der Plastikkrise liefern muss. Diese müssenvor allem auf eine Verringerung von Plastikproduktion undKonsum abzielen und insbesondere Hersteller und die petroche-mische Industrie als Hauptverursacher in die Pflicht nehmen. Ineiner repräsentativen Umfrage, deren Ergebnisse auch imPlastikatlas zu finden sind, wird auch von deutschen Verbraucher*in-nen die Verantwortung eindeutig zugeordnet: 83 Prozent derBefragten sind dafür, Herstellern Abgaben auf Plastikprodukteaufzuerlegen. Und sogar 92 Prozent sprechen sich für ein Verbotvon Plastikmüllexporten in Länder mit unzureichenden Umwelt-und Sozialstandards aus.

www.bund.net/plastikatlas

Die zehn größten PlastikverschmutzerErgebnisse von 239 „Brand Audits“ (Müllzählungen) in 42 Ländern in Stücken Plastikmüll, 2018

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© Links: Plastik

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019/BF

FP;rechts: iStock/Tho

mas Schnitzler

Unrühmlicher Platz

3Hinter den USA und Japanist Deutschland der größte Exporteur von Plastikmüll

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Der BUND setzt sich schon seit seiner Gründung für eine ökolo-gische und gerechte Weltwirtschaft ein. Denn wir wirtschaftenim Moment auf Kosten anderer – auf Kosten der Natur, zukünftigerGenerationen und der Menschen, die in globalen Lieferkettenfür uns Produkte unter menschenunwürdigen Bedingungen her-stellen. Ein Wirtschaftsmodell, das auf der einen Seite unsereUmwelt zerstört und von dem auf der anderen Seite nur sehrwenige profitieren ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die aktuelleWirtschaftskrise zeigt dies einmal mehr.

Deshalb hat der BUND sich auch 2019 für einen Wandel unsererArt zu wirtschaften eingesetzt. Ein erster Baustein für eine öko-logische und gerechte Weltwirtschaft wäre ein sogenanntesLieferkettengesetz. Es würde deutsche Konzerne dazu verpflichten,auch im Ausland die Menschenrechte und grundlegende Um-weltstandards einzuhalten. Damit ein Lieferkettengesetz nochmit dieser Bundesregierung verabschiedet wird, hat der BUNDim September die Initiative Lieferkettengesetz mitgegründetund ist hier im Steuerungskreis vertreten. Die Initiative bestehtaus mehr als 90 zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Ge-werkschaften, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen

sowie Umweltverbänden. Ein Lieferkettengesetz würde dieSituation vieler Menschen und negative Auswirkungen auf dieNatur weltweit verbessern.

Um mit unseren Vorschlägen wirksamer zu sein, wollen wir inZukunft die gesellschaftlichen Blockierer einer ambitioniertenUmweltpolitik klarer benennen. Darüber hinaus wollen wir nochstärker als bisher Visionen und Rahmenbedingungen für einWirtschaften innerhalb der begrenzten Ressourcen unseres Pla-neten in die Debatte einbringen.

www.bund.net/welthandel

© Jö

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Für eine ökologische und soziale Weltwirtschaft

Mehr als

90Organisationen in der

Initiative Lieferkettengesetz

Seit

45Jahren für eine ökologische

und gerechte Wirtschaft

Jahresbericht 2019

Page 29: BUND Jahresbericht 2019

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dem Atommüll-Bundesamt und dem Bundesumweltministeriumhat der BUND, in Stellungnahmen, Korrespondenzen und aufVeranstaltungen, wiederholt Druck gemacht. Er hat das Verfahrenvon Beginn an kritisch begleitet und bereitet sich auch auf dieVeröffentlichung des Zwischenberichts vor: Im Herbst 2019 istdaher das Projekt zur Qualifizierung von Freiwilligen gestartet.In einem ersten Workshop haben sich BUND-Aktive mit demVerfahren und dessen Bedeutung vor Ort intensiv auseinander-gesetzt. Atomkraft ist von Anfang bis Ende gefährlich – wirmachen weiter Druck und zeigen die Gefahren auf.

www.bund.net/atomkraft

Mit dem Abschalten des AKWs Philippsburg, schreitet derdeutsche Atomausstieg voran –ein Etappenziel auch für dasatomkraftkritische BUND-Engagement. Doch die hierzulandenoch immer laufenden sechs AKWs sind ein ständiges Sicher-heitsrisiko. Mit insgesamt 130 Atommeilern ist die EuropäischeUnion weiterhin der weltgrößte Verbraucher von Uran. Dieseshochgiftige Schwermetall kostet schon in der Gewinnung Men-schenleben und kontaminiert nachhaltig die Abbaugebiete. DerBUND hat, gemeinsam mit der Nuclear Free Future Foundationund der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 2019 den ersten Uran-Atlasveröffentlicht und in diesem umfangreichen Faktenbuch dieGefahren und Probleme offengelegt. Schon der Beginn derBrennstoffkette ist gefährlich, teuer und nicht nachhaltig. DasUran muss in der Erde bleiben!

Gleichsam steht auch am anderen Ende dieser Kette ein risiko-reiches, ungelöstes Problem: Noch immer existiert weltweitkein Lager für hochradioaktiven Abfall. Seit zwei Jahren läuftnun schon die Suche in Deutschland – ohne wirksame Öffent-lichkeitsbeteiligung. Das Verfahren hinkt seinen Ansprüchennach Partizipation und Transparenz deutlich hinterher. Gegenüber

© H

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ck50Seiten: Warum Uran in der Erde bleibensollte, erklärt der BUND-Uranatlas 2019

Atomkraft: Gefährliches Relikt

Page 30: BUND Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

Thüringen

Niedersachsen

Sachsen-Anhalt

Sachsen

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Nordrhein-Westfalen

Schleswig-Holstein

Bremen

Hamburg

Rheinland-Pfalz

Hessen

Saarland

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Übersicht unserer Strukturen

LandesverbändeDer BUND ist föderativ organisiert. In jedem Bundesland engagiert sich ein BUND-Landesverband für Natur- und Umweltschutz.

BUND-GruppenDer BUND ist vor Ort, um die Natur zu schützen. In 2.000 Gruppen und Initiativen setzen engagierte und kompetente Menschen Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

S

16 Landesverbände

651.263Mitglieder

und Spender*innen

M

ca. 2.000 Orts-, Kreis- undJugendgruppen

DelegiertenversammlungDie Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremi-um des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt, legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehren-amtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaft-lichen Beirats besteht.

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Page 31: BUND Jahresbericht 2019

Die Gremien

Die Mitglieder

Die BUNDjugend

Mitglieder unter

27 Jahren bilden die

BUNDjugend

Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundes-vorstand, der von der Delegiertenversammlung der

BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband, trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Orga-nisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden.

10 Personen Bundesvorstand

22 PersonenWissenschaftlicher

Beirat

VerbandsratDer Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie

als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e

Vertreter*in der BUNDjugend und der*die Bundesvorsitzende an.

BundesvorstandDer Bundesvorstand bestimmt die

Richtlinien der Verbandsarbeit und ihrer Umsetzung, er ver-

tritt den BUND nach außen und kümmert sich um die Umsetzung

der Beschlüsse der Delegierten-versammlung und des Gesamtrates.

Seine Mitglieder werden von der Delegiertenversammlung für drei

Jahre gewählt (mit Ausnahme der Vertreter*innen von Verbandsrat,

Wissenschaftlichem Beirat und BUNDjugend).

Wissenschaftlicher BeiratZahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer

Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von

der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertre-

tung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).

20 Arbeitskreise

18 PersonenVerbandsrat

125 Delegierte Delegierten-versammlung

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Page 32: BUND Jahresbericht 2019

Die 16 Landesverbände desBUND tragen den Natur- undUmweltschutz in die Fläche. IhreProjekte sind vielfältig und brin-gen Erfolg. Einen Höhepunkt desJahres stellen sie kurz vor.

BUND Baden-WürttembergGesetz für VielfaltDas Volksbegehren Artenschutz führt zumehr Naturschutz im Land. Binnen wenigerWochen unterstützten rund 36.000 Men-schen den Antrag und sorgten für daserste Volksbegehren in der GeschichteBaden-Württembergs. Der BUND war gutsichtbar dafür auf der Straße – und nach-dem die Regierung einlenkte, mit gutenArgumenten in den Ministeriumsrundenzum Gesetzentwurf dabei.www.bund-bawue.de

BUND BayernRettet die BienenKnapp 1,8 Millionen Menschen habensich in der ersten Februarhälfte im Rah-men des Volksbegehrens „Rettet die Bie-nen“ für ein besseres Naturschutzgesetzin den Rathäusern eingetragen. Damitist es das erfolgreichste Volksbegehrenund seit dem 01.08.2019 Gesetz. Es istein Meilenstein in der Demokratie- undNaturschutzgeschichte.www.bund-naturschutz.de

BUND BerlinZero Waste – Berlin ohne AbfallDer BUND Berlin treibt die Umsetzungdes Zero Waste-Leitbilds in der Stadtvoran. So konnte gegen den Widerstanddes bundesweit größten kommunalen Ab-fallentsorgers die Biotonne in ganz Berlindurchgesetzt werden. Ehrenamtliche Ab-fallberater*innen begeistern jährlich über2.500 Menschen im direkten Gesprächfür mehr Mülltrennung und Abfallver-meidung im Alltag. Ziel ist es, Berlin zurZero Waste-Stadt zu machen.www.bund-berlin.de

BUND BrandenburgArtenvielfalt rettenIm April startete die Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“.Unser Ziel: weniger Pestizide und mehrÖkolandwirtschaft. Offenbar ein Herzens-thema für viele Brandenburger*innen –bereits nach wenigen Wochen waren aus-reichend Unterschriften gesammelt, amEnde über 73.000. Nun soll mit Regierungund Landwirt*innen ein Gesetzesentwurfausgehandelt werden.www.bund-brandenburg.de

BUND BremenMobilitätswende für Bremen25 Prozent aller Fahrten in Bremen erfolgenmit dem Rad – zu wenig für die Mobili-tätswende. Ein massiver Ausbau der Rad -infrastruktur muss her. BUND-Druck imBürgerschaftswahlkampf hat endlich auchdie Auto-fixierte SPD weichgeklopft. DerKoalitionsvertrag sieht nun den Bau vonRadpremiumrouten und Weserradbrückenvor. Jetzt ran an die Umsetzung!www.bund-bremen.net

BUND HamburgHamburger Regierung muss fürbessere Luft sorgenHamburg hat zwar als erste deutscheStadt ein Dieselfahrverbot eingeführt,aber insgesamt zu wenig für bessere Luftgetan. Die Grenzwerte für Stickoxide wer-den seit Jahren massiv überschritten, undda der aktuelle Luftreinhalteplan erst für2025 Besserung in Aussicht stellte, folgtedas OVG Hamburg der Klage des BUNDHamburg. Die Hansestadt wird nach -bessern –eine gute Nachricht für zigtau-send betroffene Anwohner*innen.www.bund-hamburg.de

BUND HessenMehr Naturwälder in Hessen Hessen setzt mit dem Schutz unbewirt-schafteter Naturwälder im BundesvergleichMaßstäbe. Auf Basis eines Konzepts desBUND und fünf weiterer Naturschutz-verbände wurden 2019 weitere 6.400Hektar Staatswaldflächen aus der forst-lichen Nutzung genommen. Damit kannsich auf 10 Prozent des Staatswaldes(31.900 Hektar) nun die Waldnatur freientfalten. 42 Naturwaldgebiete über 100Hektar sollen als Naturschutzgebiete aus-gewiesen werden. www.bund-hessen.de

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Höhepunkte unserer Landesverbände 2019

BUND Mecklenburg-VorpommernKegelrobben kehren zurück Der Fund weiterer Kegelrobbenbabys be-stätigte 2019, dass die Art wieder an dieKüste Mecklenburg-Vorpommerns zurück-kehrt. Der BUND hat dafür Hilfsboxenmit Absperrmaterial für Lagerplätze vonRobben in Kommunen an der Ostsee etab-liert. Bauhöfe, Rettungsdienste und Kur-verwaltungen wissen Bescheid, wie dienötige Ruhe für rastende Robben herge-stellt werden kann und was zu tun ist,wenn ein Tier augenscheinlich verletztwirkt. Für die Betreuung der Absperrungund die Aufklärung Schaulustiger schultder BUND interessierte Aktive.www.bund-mecklenburg-vorpommern.de

BUND NiedersachsenKlimaschutz in die VerfassungNiedersachsen will als erstes BundeslandKlimaschutz zum Staatsziel erklären undhat nun ein eigenes Klimaschutzgesetzauf den Weg gebracht. Mit Lobbyarbeitund kreativen Aktionen hat der BUNDbeharrlich für mehr Klimaschutz im Landgeworben und gemeinsam mit Fridays forFuture zigtausende Menschen auf dieStraße gebracht.www.bund-niedersachsen.de

BUND Nordrhein-WestfalenMitgliederzuwachs in NRW Der BUND in NRW hat erstmals die Markevon 35.000 Mitgliedern überschritten.Damit wird unsere Stimme als unabhän-giger Anwalt für Natur- und Umweltweiter gestärkt. Und wir haben Erfolg:Ob Rettung des Hambacher Waldes, unserKampf gegen Datteln 4, Natur statt Ausbaudes Godorfer Hafens und Rückkehr desLachses in die Sieg –ohne den BUND wäreNRW ärmer.www.bund-nrw.de

BUND Rheinland-PfalzAuftakt nach Maß im MosellumDas „MOSELLUM – Erlebniswelt Fischpass“in Koblenz wird seit Anfang 2019 durchden BUND betreut, im Auftrag des rhein-land-pfälzischen Umweltministeriums. Sohaben sich Besucherzahlen seit Einführungdes neuen umweltpädagogischen Besu-cherkonzeptes verdreifacht. Höhepunktauf den vier Ausstellungsebenen sind dieBeobachtungsfenster im Kellergeschoss,an denen man einen LIVE-Blick in denFischpass der Mosel hat. Im Oktober wardie feierliche Auftaktveranstaltung.www.bund-rlp.de

BUND SaarlandLeitfaden mit Naturschutz Im März 2019 stellte Saarlands Umwelt-minister Jost den „Handlungsleitfaden:Biodiversität im Wirtschaftswald“ vor. Inder Kommission, die den Leitfaden erstellte,war auch der BUND Saar vertreten. DieWaldwirtschaft im Staats-, im Kommunal-und im Privatwald soll nach Maßgabender ökologischen Forschung praktiziertwerden. Viele Forderungen des Natur-schutzes wurden berücksichtigt.www.bund-saar.de

BUND SachsenÖkologischer GewässerleitfadenIm Januar 2018 begonnen, stellte derBUND Sachsen im Frühjahr 2019 einenLeitfaden fertig, wie Fließgewässer imkommunalen Raum ökologisch und inihrer Nutzbarkeit für Bürger*innen auf-gewertet werden können. Im Frühjahr2020 wird er auch gedruckt in Kooperationmit dem sächsischen Landesamt für Natur -schutz vorliegen.www.bund-sachsen.de

BUND Sachsen-AnhaltGrünes Band ist Nationales Naturmonument2019 wurde das Grüne Band Sachsen-Anhalt vom Landtag als Nationales Na-turmonument ausgewiesen. Das ist einErfolg für den Naturschutz, die Erinne-rungskultur und für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Eingriffe in den Bio-topverbund werden künftig unterbundenund Stätten der Erinnerungskultur be-kommen einen Schutzstatus. Wir setztenzudem Flächenkäufe sowie vielfältige Re-naturierungs- und Artenschutzmaßnahmenam Grünen Band um.www.bund-sachsen-anhalt.de

BUND Schleswig-HolsteinProjektabschluss UNDINE IIMit dem Ende 2019 abgeschlossenem in-ternationalen Meeresschutzprojekt UNDINEII ist es gelungen, die Unterwasserwelt derOstsee zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein als Lebensraum für viele Menschenerlebbar zu machen. Mit z. B. Schnorchel-touren und ansprechenden Ausstellungenhat der BUND Tauchtourismus und Natur-schutz in Verbindung gebracht. www.bund-sh.de

BUND ThüringenNatura 2000 im Gesetz Nach langer Lobbyarbeit wird das vomBUND Thüringen initiierte Schutzgebiets-netzwerk Natura 2000 gesetzlich abgesi-chert. Dank des novellierten ThüringerNaturschutzgesetzes tragen die 12 Natura2000-Stationen und das Kompetenz -zentrum, zu dessen Trägern der BUNDThüringen gehört, langfristig zum Erhaltdes europäischen Naturerbes bei. Auch dieForderung des BUND nach einem Verbotvon Pestiziden in Schutzgebieten sind imneuen Naturschutzgesetz verankert.www.bund-thueringen.de

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Was für ein Jahr! Überall auf der Welt gehen Menschen fürmehr Klimaschutz auf die Straße. Von Uganda bis Argentinien,von Südafrika bis Georgien: überall tun sich Friends of theEarth Gruppen mit Schülerinnen und Schülern, mit Großelternund Wissenschaftler*innen zusammen und fordern mehr Klima-schutz von ihren Regierungen und Unternehmen. Im September2019 gehen innerhalb von einer Woche sechs Millionen Menschenfür den Klimaschutz auf die Straße. Mit Fridays for Future isteine Bewegung geboren, die in vielen Ländern der Welt tausendeAnhänger findet.

Die Europawahl im Mai 2019 wird zur Umwelt-und Klimawahl.Der BUND, gemeinsam mit Friends of the Earth Europe, trägtmit dazu bei. Der europäischen Öffentlichkeit ist klar: durchseine eigene Stimme kann man dem Klimaschutz im europäischenParlament Aufwind geben. Das Greens Movement Georgia,unsere Partnerorganisation in Georgien, setzt sich erfolgreichgemeinsam mit dem BUND für mehr Partizipation der Zivilge-sellschaft bei der Erstellung von Klimastrategien ein.

Doch 2019 ist nicht nur durch die immer stärker werdende Kli-maschutzbewegung geprägt. Im Spätsommer beginnen dieBuschfeuer in Australien – zehntausende Menschen verlierenihre Häuser, Millionen von Tieren und Pflanzen fallen denBränden zum Opfer. Die lange Dürre, der ausbleibende Regenund die hohen Temperaturen im australischen Sommer führendazu, dass immer mehr Buschland brennt und es Feuerwehrleutenwochenlang nicht gelingt, die Brände zu stoppen. Unsere aus -tralische Partnerorganisation hat während der Brände den BUNDund alle anderen Friends of the Earth Gruppen aufgefordert,sich für den Ausstieg aus der Kohle einzusetzen. Denn das seidie beste Strategie zur Eindämmung der Klimakrise und ihrerkatastrophalen Folgen, auch für die Menschen, die Natur unddie Tiere in Australien.

www.bund.net/foei

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Jahresbericht 201975

Mitgliedsgruppen sind unterdem Dach Friends of the Earth

Über

2 MioMitglieder und Unterstützer*innen

weltweit

BUND international: Globaler Zusammenhalt

Page 35: BUND Jahresbericht 2019

Am 29. November zeigte die Berliner BUNDjugend der Bundes-regierung mit einem Bad in der Spree: Für Klimaschutz mussman auch mal ins kalte Wasser springen und sich überwinden!Schon das ganze Jahr über gingen Jugendliche der BUNDjugendgemeinsam mit Fridays for Future freitags auf die Straßen. Dieriesigen globalen Klimastreiks unterstützten sie nicht nur imTrägerkreis der Demo: Im März, auf der ersten „Power On Kon-ferenz“ bot die BUNDjugend über 200 jungen Menschen inBerlin einen Rahmen, um Workshops zu besuchen, weitereSchulstreiks zu organisieren und an Strukturen zu arbeiten.Aufgrund der positiven Resonanz organisierte die BUNDjugendim Frühsommer mehrere regionale „Power On Konferenzen“ inganz Deutschland. Dort stellten sich insgesamt fast 400 jungeMenschen die Frage, wie unser Planet noch gerettet werdenkann. In spannenden Workshops diskutierten sie, Vorstellungenvon Gerechtigkeit, was unser Wirtschaftssystem mit der Klimakrisezu tun hat und wie sich Politik verändern muss.

Auch beim Klimafasten, dem camp for [future] im Rheinlandoder bei der Anti-Kohle-Demo in der Lausitz am 30. Novemberengagierte sich die BUNDjugend für den Klimaschutz. Darüber

hinaus startete das neue Projekt „Klasse Klima – Her mit dercoolen Zukunft“. Insgesamt 90 Multiplikator*innen wurden 2019hierfür ausgebildet. Innerhalb weniger Monate unterstützendiese jungen Menschen über 1.000 Schüler*innen in Projekttagendabei, für den Klimaschutz aktiv zu werden – in ihrem persönlichenUmfeld, an ihrer Schule und durch politisches Engagement.

Doch nicht nur der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas trieb dieBUNDjugend um, angesichts des sich abzeichnenden Rechtsrucksin der Gesellschaft prägten auch Aktionen für das „Gute Lebenfür Alle“ und für eine solidarische und gleichberechtigte Gesell-schaft das vergangene Jahr.

www.bundjugend.de

Die BUNDjugend schickt das Klimapaket baden

© Jörg Faris

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Klasse Klima: Mit

5Schulungen für Multiplikator*innen und rund

70Projekttagen bringt die BUNDjugend

Klimaschutz an die Schulen

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Jahresbericht 2019

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Der BUND lebt vom Ehrenamt und seinen basisdemokratischenStrukturen. So divers wie die Freiwilligen selbst, so vielfältig istauch Ihr Engagement im BUND: Unterstützt von hauptamtlichenMitarbeiter*innen entwickeln sie wissenschaftliche Positionen,stemmen Demonstrationen, pflegen Naturschutzgebiete undbegeistern mit Vorträgen und Veranstaltungen Groß und Kleinfür den Umweltschutz.

Erst mit den BUND-Aktiven sind unsere großen und aufwendigenAktionen wirkungsvoll und authentisch durchführbar. Mit Jah-resbeginn 2019 stand zunächst die bundesweite Mitmachaktion„Insekten schützen!“ im Fokus und der gemeinsame Auftakt beider „Wir haben es satt“-Demo in Berlin. Im Laufe des Jahres be-teiligten sich über 500 BUND-Gruppen mit lokalen Projekten am„Insekten schützen!“. Darunter waren auch die erfolgreichenVolksbegehren zum Erhalt der Artenvielfalt der LandesverbändeBayern, Baden-Württemberg und Brandenburg. Ab August standendie Großmobilisierungen zur IAA-Demo in Frankfurt sowie zuden beiden globalen Klimastreiks mit Fridays for Future an, inDeutschland die größten Klimaproteste aller Zeiten. Die Aktivenvon BUND und BUNDjugend unterstützten die Demonstrationenvor und hinter den Kulissen: Sie halfen zu mobilisieren, aufzubauenund zu sichern. Sie sammelten Spenden für die Demos vor Ortund sorgten mit Schildern, Bannern, Ballonen, Soundbikes undLautsprecherwagen für kraftvolle Bilder.

Solch große Aktionen sind nur möglich, wenn die innerverbandlicheKommunikation auf einer technisch soliden und lebendigenBasis steht. Darum wurde die BUNDinterne Internetseite technisch

und redaktionell neu aufgesetzt. Das neue www.bund-intern.netist attraktiv, mehr und mehr BUND-Aktive und Gruppenregistrieren sich und nehmend die spannenden Angebote war.

Viele ehrenamtliche Gruppen werden durch den Bundesfreiwil-ligendienst im BUND unterstützt. 2019 arbeiteten in 330 Ein-satzstellen über 650 Bundesfreiwillige, die sich bis zu 18 Monatefür den Freiwilligendienst verpflichteten. Sie engagieren sich inder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Umweltbildung, beimLobbying und natürlich auch im praktischen Naturschutz. Umfür den Einsatz auch neue Zielgruppen zu gewinnen, starteteder BUND das Projekt „BFD für alle – Interkulturelle Öffnung desBundesfreiwilligendienstes“. Auch die BUND-Akademie wurdeum neue Angebote ergänzt. Die Akademie verbindet regionaleFortbildungsangebote für die Ehrenamtlichen. Im Jahr 2019wurden insgesamt 58 Seminare in 15 Landesverbänden geplant.Neu entwickelt und umgesetzt wurde die Reihe „Fit für dieFührung“, die qualifizierte Trainer*innenausbildung wurde umein e-learning Format ergänzt.

www.bund.net/mitmachen

Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven:Die starke Kraft des BUND

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1Bundesverband

16Landesverbände

und rund

2.000Orts- und Kreisgruppen

30.000ehrenamtlich aktive Umwelt-

und Naturschützer*innen

Page 38: BUND Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

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… das geht ganz leicht im BUNDladen, dem Shop des BUND.Unter www.bundladen.de finden Sie ökologische und fair ge-handelte Produkte, die das Leben schöner machen, ohne Menschund Natur zu schaden. Mit jedem Kauf in unserem Shop unter-stützen Sie faire und ökologische Produktionswege und dieArbeit des BUND e. V. Das Vertriebsnetz, das wir mit unserenHändlern geknüpft haben, basiert auf gegenseitigem Vertrauenund bezieht auch kleine Manufakturen und Werkstätten fürMenschen mit Behinderung ein. Alle sind ökologischen Standardsverpflichtet, und viele sind in der Region verwurzelt.

Der Klimawandel zwingt uns, unseren Lebenswandel zu über-denken: ein maßvoller Konsum, langlebige Produkte und dieVermeidung von Abfall waren unseren Kund*innen 2019 wichtig.

Schönes kaufen – Gutes tun!

Alte Ideen erlebten eine Renaissance; Seifendosen waren ausunserem Alltag fast verschwunden, jetzt sind sie beliebter dennje. Für uns neue praktische Helfer, wie das Bienenwachstuchzur Frischhaltung von Lebensmitteln, sind für frühere Generationenkeine Überraschung.

Eine beliebte Innovation war der Guppyfriend, ein Waschbeutel,der Mikroplastik aus der Wäsche filtert. Mikroplastik gelangtnicht ins Abwasser und stellt keine Gefahr für Fische undandere Meeresbewohner dar. Unsere Verkaufsschlager 2019waren: ökologisches Saatgut, artgerechte Tierbehausungen undrobuste, in Europa hergestellte Gartenmöbel.

Pünktlich zur Garten- und Weihnachtssaison weht mit neuenProdukten frischer Wind durch den BUNDladen. Alle Produktewerden in Absprache mit BUND-Expert*innen ausgewählt. Eslohnt sich öfter mal vorbeizuschauen. Sie können sich auch fürunseren Newsletter registrieren, in dem wir achtmal pro Jahrneue Produkte vorstellen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch: www.bundladen.deIhr BUNDladen-Team

© Pezibear/w

ww.pixabay.com

Page 39: BUND Jahresbericht 2019

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Gemeinsam für Natur- und Umweltschutz

626.030 Unterstützer*innen

2018

651.263Unterstützer*innen

2019

Der BUND erfuhr auch im Jahr 2019 einen regen Zulauf vonUnterstützer*innen. Mit 651.263 Mitgliedern und Spender*innenkonnten wir ihre Zahl um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahrsteigern. Erst die wertvolle Hilfe so vieler Menschen machtunser Engagement für Umwelt und Natur möglich.

Unsere politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ist unserhöchstes Gut. Daher finanzieren wir unsere Arbeit zum größtenTeil aus Mitgliedsbeiträgen und privaten Spenden. Gemeinsammit allen Unterstützer*innen können wir viel bewegen. Wir sindsichtbar auf Demonstrationen, in der Presse und bei Veranstal-tungen vor Ort. Mit unseren Forderungen für den Natur- undUmweltschutz bündeln wir unüberhörbar die Anliegen von651.263 Menschen. Wir sind laut für das Klima, für Artenschutz,für eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft.

Der BUND ist ein basisdemokratischer Mitgliederverband. VieleMenschen setzen sich ehrenamtlich im BUND ein: in unserenOrts- und Kreisgruppen, im Rahmen unserer Arbeitskreise oderbei anderen Aktivitäten. 467.044 Menschen unterstützen uns2019 als Mitglied. Damit sind mehr Menschen im BUND Mitgliedals in einer der beiden großen deutschen Parteien. Sie gebenuns politische Durchsetzungskraft und den vielen Projekten imBUND ein einzigartiges, persönliches Gesicht. Und auch die regelmäßigen Mitgliedsbeiträge sind für uns besonders wichtig:sie erlauben uns finanzielle Planungssicherheit. Vielen Dank,dass wir Sie an unserer Seite haben!

4,0%

Mitglieder

Spender*innen

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Jahresbericht 2019

40

9%1%

5%

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2%3%

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74%

3

Einnahmen2019

36,5 Mio.J

2019 war für den BUND e. V. ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Mit den primär auf Basis von Mitgliedsbeiträgen und Spendengenerierten Einnahmen konnten die entstandenen Ausgaben gedeckt und Rücklagen aufgebaut werden.

Die finanzielle und effiziente Planung und Steuerung unserer Einnahmen und Ausgaben hat einen hohen Stellenwert und trägt zuunserer wirtschaftlichen Stabilität bei. Neben internen Prüfungen lassen wir uns jedes Jahr freiwillig von einer externen Wirtschaftsprüfungprüfen. Dabei liegen uns vor allem Transparenz und Glaubwürdigkeit am Herzen, nach innen wie nach außen. Die Einnahmen des Bun-desverbandes und die Einnahmen der 16 Landesverbände betrugen 2019 zusammen ca. 59 Millionen Euro. Hier eine Übersicht derEinnahmen und Ausgaben sowie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des BUND e. V. für das Geschäftsjahr 2019:

Der BUND in Zahlen

Einnahmen 2019

27,1 Mio.: Mitgliedsbeiträge und Spenden: Als mitglieder-basierter Verband sichern die Mitglieder, aber auch die Spender*in-nen und Förder*innen unsere finanzielle Unabhängigkeit.2,6 Mio.: Drittmittel ermöglichten uns 32 Projekte zusätzlichdurchzuführen. 1,7 Mio.: Durch Legate konnten 3,5 Prozent unserer Einnahmengeneriert werden. 0,6 Mio.: Für die Arbeit als Zentralstelle Bundesfreiwilligen-dienst bekamen wir Zuschüsse.

1,0 Mio.: Die sonstigen Einnahmen enthalten Bußgeld -zuwendungen, Zins- und periodenfremde Erträge und dieAuflösung von Rückstellungen.3,2 Mio.: Maßnahmen für die Gewinnung von Mitgliedernund Spender*innen werden auch für unsere Landesverbändeumgesetzt. Diese beteiligen sich in dieser Summe an den Kosten.0,4 Mio.: Unsere Rücklagen enthalten Mittel für Projekte,deren Umsetzung sich über mehrere Jahre verteilt.

Mitgliedsbeiträge und Spenden

Projektzuschüsse

Legate

Zentralstelle BundesfreiwilligendienstSonstige Einnahmen

Kostenerstattung für Leistungen von Dritten

Verwendung von Rücklagen

Page 41: BUND Jahresbericht 2019

3,8 Mio.: Wir setzen aus Überzeugung auf freiwillige Unter-stützung von Bürger*innen und sichern so unsere finanzielleund politische Unabhängigkeit. Unsere Mitglieder und Spender*in-nen verhelfen uns zu unserem Einsatz für den Natur- und Umweltschutz. Um auch in Zukunft weiter selbstbestimmt underfolgreich arbeiten zu können, investieren wir in unsere Unterstützer*innen und solche, die es werden wollen. 1,2 Mio.: Mit über 650.000 Unterstützer*innen hat der BUNDeine starke Basis. Diese betreut unser Mitglieder- und Spen-derservice. 1,8 Mio.: Für die Ausführung unserer Arbeit sind wir auf dieUnterstützung einer reibungslosen Verwaltung angewiesen. DieBereitstellung von Büromaterialien, Geschäftsräumen und einertechnischen Infrastruktur gehören ebenso dazu wie unser Ver-waltungspersonal, das schlanke, transparente und effizienteGeschäftsprozesse ermöglicht.2,7 Mio.: Spenden für bestimmte Projekte werden für dieseZwecke verwendet. Sofern zweckgebundene Gelder nicht imJahr des Zuflusses verwendet werden, stellen wir sie in Rücklagenein und verwenden sie später.

41

7%

3%

5%

10%

2%2%

32%

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32%

6%

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Ausgaben 2019

11,7 Mio.: Wir informieren, mobilisieren und intervenieren undsetzen uns mit aller Kraft für den Umwelt- und Naturschutzein. Durch Naturschutzmaßnahmen und Projektarbeit, mitLobby- und Informationsarbeit sowie Aktionen und Kampa-gnen kämpfen wir jeden Tag für die Erhaltung der Artenvielfalt,den Schutz unserer Umwelt und einen ressourcenschonendenund achtsamen Umgang mit der Natur. 2,3 Mio.: Umwelt und Natur schützen wir auch im Rahmenvon Drittmittelprojekten. 2019 haben wir 32 öffentlich geförderteProjekte umgesetzt.11,8 Mio.: Mittel für Landesverbände und Gruppen: DerBUND arbeitet von der Bundespolitik bis zum Naturschutz vorOrt und in der Fläche. Die Arbeit der Landesverbände fördert derBundesverband, indem er Mitgliedsbeiträge, Legate und Spendenweiterleitet.0,7 Mio.: Der BUND e. V. fußt auf seinen Gremien, dieseunter stützen die politische und fachliche Arbeit des BUND.0,6 Mio.: Als Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst betreuteder BUND 2019 632 Bundesfreiwillige im ökologischen Bereich,sorgte für deren Unterbringung in Einsatzstellen und für dieKoordination umweltpolitischer Bildungsmaßnahmen.

Ausgaben2019

36,5 Mio.J

Natur- und Umweltschutz, Fach- und Lobbyarbeit, Aktionen,Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Drittmittelprojekte

Mittelweiterleitung an Landesverbände für unsere Arbeit vor Ort

Ehrenamtliche Gremien

Zentralstelle BFD

Maßnahmen zur Gewinnung von Mitgliedern und Spender*innen

Betreuung von Mitgliedern, Spender*innen und Förderer*innen

Verwaltung

Einstellungen in Rücklagen

Page 42: BUND Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

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Bilanz zum 31.12. 2019Aktiva

a) AnlagevermögenI. Immaterielle VermögensgegenständeII. SachanlagenIII. Finanzanlagen

b) UmlaufvermögenI. Forderungen & sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen Untergliederungen4. Sonstige Vermögensgegenstände

II. Guthaben bei Banken, Kassenbestand

c) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Summe Aktiva

Passiva

a) Eigenkapitalb) Rückstellungenc) Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen2. Verbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden3. Sonstige Verbindlichkeiten

d) Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Summe Passiva

133 TEUR378 TEUR233 TEUR

744 TEUR

38 TEUR478 TEUR

1.733 TEUR117 TEUR

12.638 TEUR

15.005 TEUR

76 TEUR

15.825 TEUR

10.970 TEUR718 TEUR

1.093 TEUR1.264 TEUR1.758 TEUR

4.115 TEUR

22 TEUR

15.825 TEUR

Erläuterungen zur Bilanz: Die Gliederung der Bilanz erfolgtegem. § 266 Abs. 2 HGB. Sie gibt dabei Auskunft über das Vermö-gen (Aktivseite) und dessen Finanzierung (Passivseite) des BUNDzum Stichtag 31.12.2019. Das Vermögen beinhaltet vor allem Bar-vermögen, welches sich in der Position Kassenbestand, Guthabenbei Banken findet. Durch deren Höhe ist eine ausreichende Liqui-dität vorhanden und eine fristgerechte Finanzierung möglich. ImAnlagevermögen sind weiterhin Lizenzen und Software, Grund-stücke zur Sicherung für den Naturschutz, Wertpapiere, die imRahmen von Erbschaften zugeflossen sind sowie die Betriebs- undGeschäftsausstattung enthalten. Bei den Forderungen handelt essich um den Stand der Forderungen zum Stichtag 31.12.2019.

Die Finanzierung erfolgt vor allem durch das Eigenkapital, in demunter anderem die Rücklagen enthalten sind. Die Verbindlichkei-ten beinhalten beispielsweise Verbindlichkeiten aus Treugutver-trägen, für ausstehende Zahlungen der Umsatzsteuer sowieVerbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden, unter anderemfür ausstehende Abrechnungen. Die Rückstellungen berücksich-tigen sämtliche zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und un-gewisse Verbindlichkeiten; unter anderem für ausstehendeRechnungen, Urlaubs- und Überstundenansprüche der Mitarbei-ter*innen sowie aus Abrechnungen von Drittmittelprojekten.

Page 43: BUND Jahresbericht 2019

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Gewinn- und Verlustrechnung 2019Erträge

Beiträge und ZuwendungenUmsatzerlöseSonstige betriebliche Erträge

Summe Erträge

Aufwendungen

Geleistete und weitergeleitete Zuschüsse, Beitragsanteile und SpendenMaterialaufwandPersonalaufwandAbschreibungenSonstige betriebliche Aufwendungen

Summe Aufwendungen

Erträge ./. AufwendungenZinserträgeZinsaufwendungen*

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeitsonstige Steuern*

Jahresergebnis

Entnahme aus Rücklagen für satzungsmäßige ZweckeEinstellungen für Rücklagen*

Bilanzergebnis

Überleitung der Gewinn- und Verlustrechnung zur Ausgabendarstellung:Aufwendungen gesamtzuzüglich der mit * gekennzeichneten Aufwendungen und RücklagenVerrechnung von Aufwands- und Ertragspositionen

Summe der Ausgaben

31.564 TEUR537 TEUR

3.801 TEUR

35.901 TEUR

14.189 TEUR8.836 TEUR6.959 TEUR169 TEUR

3.491 TEUR

33.644 TEUR

2.257 TEUR48 TEUR2 TEUR

2.303 TEUR9 TEUR

2.297 TEUR

374 TEUR2.668 TEUR

0 TEUR

33.644 TEUR2.679 TEUR183 TEUR

36.506 TEUR

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung: Die Er-stellung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erfolgte nachdem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB. Im Unter-schied zur Bilanz ist die GuV keine Stichtagsbetrachtung, sondernweist die Erträge und Aufwendungen des Jahres 2019 aus. Die Erträge und Aufwendungen des Vereins wurden im Jahr derwirtschaftlichen Verursachung ausgewiesen. Die Erfassung vonSpenden an den Verein wurde dementsprechend im Jahr des Zu-flusses unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Verwendung für die sat-zungsmäßigen Zwecke als Ertrag in der GuV erfasst. Die Beiträge

und Zuwendungen setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen,Spenden, Bußgeldzuwendungen, Erbschaften sowie Projektzu-schüssen aus öffentlichen Mitteln. Soweit bis zum Ende des Ge-schäftsjahres weder eine Mittelweiterleitung noch eineMittelverwendung von zweckgebundenen Geldern erfolgte, wur-den entsprechende Rücklagen gebildet. Liegt ein Jahresüberschussvor, so fließt dieser in die Gewinnrücklage und wird somit Be-standteil des Eigenkapitals in der Bilanz.

Die Summenbildung erfolgt auf den Cent genau und wird auf Tausend Euro abgeschnit-

ten. Dies kann vermeintlich zu Differenzen in der Summenbildung führen.

Page 44: BUND Jahresbericht 2019

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Jahresbericht 2019

An Projekten mangelt es der BUND-Regionalgruppe Leipzignicht: im Leipziger Auwald wurden Wildkatzen nachgewiesen,für eine Mobilitätswende fehlen Radwege und urban gardeningsoll Leipzig grüner machen. Stets achten die Aktiven der Regio-nalgruppe auch darauf, für die Mitgliedschaft im BUND zuwerben. Denn mit jedem Verbandseintritt wird der BUND nochetwas stärker in seinem Einsatz für Natur und Umwelt. 36 Mit-gliedschaften hat die Regionalgruppe Leipzig 2019 gewonnenund damit holte sie sich den Spitzenplatz im Wettbewerb„Gruppen werben Mitglieder“, vor der Kreisgruppe Koblenz undder Ortsgruppe Lemgo. Der erste Jahresbeitrag der von Gruppengeworbenen Mitgliedschaften, fließt direkt in die Arbeit derGruppe ein.

Wir sagen heute herzlich Danke: Mit einer Mitgliedschaft gebenSie uns Planungssicherheit und stärken die breite, aktive Basisdes BUND. Auch mit dauerhaften Spendenzusagen sichern Sieunsere Arbeit für Natur und Umwelt entscheidend ab. Mit Patenschaften fördern Sie zum Beispiel das Grüne Band oderdas Rettungsnetz Wildkatze –Projekte, die uns über Generationenbegleiten. Doch auch kurzfristig und unvorhergesehen muss der

BUND handlungsfähig sein. Wir sind dankbar, unsere Spender*innenan unserer Seite zu wissen, wenn z. B. ein ein Flächenankaufbedrohte Natur retten kann oder eine Klage vor Gericht einenSchaden für die Umwelt abwendet. Gerne beraten wir Sie zuden Möglichkeiten, den BUND mit einer größeren Summe ziel-gerichtet für festgelegte Maßnahmen zu unterstützen.

Auch Ihre Spenden an die BUNDstiftung sind nachhaltig. EineZustiftung in den Kapitalstock der BUNDstiftung ist dauerhaftwirksam, weil nur die Zinserträge für die Projektarbeit zumEinsatz kommen. Der Kapital stock als solcher bleibt erhalten.

Egal, auf welche Weise Sie uns unterstützen – jeder Beitrag,jede Hilfe zählt. Vielen Dank!

www.bund.net/spenden-und-unterstuetzen

Wir sagen Danke

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Page 45: BUND Jahresbericht 2019

Auch im Jahr 2019 nutzen viele Menschen unsere digitalen An-gebote. Die Inhalte unserer Website wurde mehr als vier MillionenMal aufgerufen. Besonders gefragt unter den Nutzer*innen sinddabei Verbrauchertipps: die ToxFox-App, Steckbriefe heimischerTierarten, Ökotipps für den Alltag oder unser Mikroplastik-Ein-kaufsratgeber. Immer mehr Menschen informieren sich überunsere Spendenprojekte, nutzen das Spendenformular oderwerden online BUND-Mitglied.

Wir haben die technische Infrastruktur weiterentwickelt undverbandsweit professionalisiert. 30 Gliederungen der Landesver-bände/Ortsgruppen sind 2019 auf das neue BUND-CMS umge-stiegen. So tritt der BUND nun online bei über 120 Websites vonLandesverbänden und Gruppen digital einheitlich und mit klaremWiedererkennungswert auf – ein großer Schritt für unsere ge-meinsame Arbeit!

Königs-Tool unter den Informationswerkzeugen bleibt mit mehrals 260.000 Empfänger*innen der BUND-Newsletter. Hier infor-mieren wir regelmäßig über aktuelle umweltpolitische Entwick-lungen und mobilisieren gezielt für Online-Aktionen, Demos und

Mitmachangebote. Wir stellen unsere Arbeit vor und bitten umfinanzielle Hilfe. Besonders viele Menschen unterstützten 2019unseren Spendenaufruf anlässlich der Waldbrände im Amazonas.Rund 60.000 Euro konnten wir den Menschen der betroffenenRegion in Brasilien übergeben. Ein Riesen-Erfolg!

Die Janusköpfigkeit der Sozialen Medien erleben wir täglich inunserer Arbeit: Hier kommen Menschen grenzüberschreitendzusammen; hier werden aber auch Ressentiments und Falschin-formationen geschürt. Wir klären auf, stellen Online Aktionenauf die Beine und sind füreinander da – respektvoll und fachlichfundiert. Seit Beginn 2019 in einer neuen einheitlichen Optik.Am beliebtesten in den Sozialen Medien waren die Aktion zumPlastikverzicht und Posts zum Verzehr von Leitungswasser (Insta -gram), eine Kritik zur Abstandsregelung von Windrädern inBezug auf den Klimaschutz (Twitter) und eine Erfolgsnachrichtzum Nachweis von Jungluchsen (Facebook).

Der BUND online: Sind Sie schon dabei?www.bund.net/newsletter

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Gemeinsam vernetzt – der BUND online

© Ba

stian Winkler

Page 46: BUND Jahresbericht 2019

„Ich möchte die Ressourcen und die Vielfalt unserer Erde für kommende Generationen schützen und bewahren.“ Dieser Wunsch stand oftam Anfang, wenn Menschen den BUND mit einem Vermächtnis oder einem Testament bedacht haben. Sie haben so für sich die Frage „Wasbleibt, wenn wir gehen?“ mit einer ebenso großzügigen wie vertrauensvollen Geste beantwortet.

Ein Testament ist ein höchstpersönliches Dokument, es bedarf bei der Abfassung manchmal komplexer Überlegungen, tiefgehenderAbsprachen und Klärungen. Neben der Familie und engen Vertrauten kann eine gemeinnützige Organisation wie der BUND steuerfreibedacht werden. Wir beraten Sie gerne vertrauensvoll und fachlich versiert.

Voller Respekt und in tiefer Dankbarkeit erinnern wir an diese Verstorbenen:Erika Althaus, Gertrud Hildegard Axel, Anja Bauer, Ursula Bähr, Margarete Bosch, Prof. Friedrich Braun, Hanno Thomas Bucher, Ulrike Conrad,Renate Fabbian, Dr. Enzo Maria Fantini, Jutta Feller, Rodolfo Griessmayr, Rosmarie Heuschkel, Agnes Iken, Tim Philipp Kraski, IngeburgLemke, Helga Katharina Lind, Baldrun Mai, Heidrun Meinecke, Günter Nowak, Helmut Overlach, Ellen Peters, Heinrich Schillenkamp,Johannes Maria Strauß, Herbert Johann Wech, Horst Winkler, Maria Zimmermann.

Jahresbericht 2019

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Almuth Wenta Ansprechpartnerin Erbschaften& VermächtnisseTel.: (0 30) 2 75 86-474 [email protected]/testamente

© Die Hoffotografen, M

icha

el Radloff

Der BUND folgt der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Wer für das Gemeinwohl tätig ist, sollte sagen, was die Organisation tut,woher ihre Mittel stammen und wie sie verwendet werden. Wir bedanken uns bei Stiftungen und Firmen, die den BUND 2019 mitSpenden von 5.000 Euro und mehr unterstützt haben: MedGurus – Hetzel, Lechner, Pfeiffer GbR, Deutschen Telekom AG, StiftungPro Natura, Regina Bauer Stiftung, H + S Stiftung für Denkmal-, Natur- und Umweltschutz, BWK Stiftung und Stiftung Natur imLeben.

Dankbares Erinnern

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www.bund.net/spenden-statt-geschenke

© Christin

a Bitzke

„Wir haben alles zum glücklich sein. Also warum nicht etwas ab-geben, statt selbst immer mehr zu bekommen?“ Als Berit Kitzingund ihr Lebenspartner Alexander Bitzke im vergangenen Jahr zurgemeinsamen Feier einluden, schwirrten ihnen genau diese Ge-danken durch den Kopf. Und die Entscheidung fiel schnell: Bittekeine Geschenke, sondern eine Spende für den BUND.

Schon lange ist Berit Kitzing dem BUND als Mitglied verbunden.Ihren Partner Alexander steckte sie mit ihrer Begeisterung an.Mittlerweile sind sowohl er als auch beide Töchter als Familien-mitglieder dabei. Dass der BUND als „Anwalt der Natur“ im Zwei-fel bis vor Gericht zieht, beeindruckt sie besonders.

Die Gäste kamen dem Wunsch der Gastgeber gerne nach – und1.000 Euro für die Arbeit zum Klimaschutz wurden gespendet.Wir danken Berit Kitzing, Alexander Bitzke und allen anderenMenschen, die im vergangenen Jahr auf Geschenke verzichtetenund dafür dem BUND spendeten, ganz herzlich .

Besondere Anlässe hält auch dieses Jahr für uns bereit. Ob Ge-burtstag, Taufe oder Hochzeit – wir wünschen Ihnen viele Tageder Freude!

Sie möchten Ihren persönlichen Anlass mit einem Geschenk fürdie Natur verbinden? Dann wünschen Sie sich von Ihren Gästenetwas Besonderes: eine Spende für den BUND!

Wir unterstützen Sie mit Informationsmaterialien für Ihre Gästeund einer praktischen Spendenbox.

Spenden statt GeschenkeBestellen Sie die Materialien zu Ihrem persönlichen Anlass bei:

Sabine WegendtTel.: (0 30) 2 75 [email protected]

Besondere Anlässe

Page 48: BUND Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

ImpressumHerausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. · Friends of the Earth Germany · Kaiserin-Augusta-Allee 5 · 10553 Berlin · Telefon: (0 30)2 75 86-40 · Fax: (0 30) 2 75 86-440 · Redaktion: Antje von Broock (V. i. S. d. P.), Svenja Klemm · Gestaltung: Natur & Umwelt GmbH · Illustrationen: EllenStockmar, Publicgarden · Titelbild: Georg Wendt/BUND · Druck: Z.B.!, Köln · Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, Juni 2020

Herzlichen Dank an alle im Verband und in der Bundesgeschäftsstelle für die wertvolle Mitarbeit bei diesem Jahresbericht.

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