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Fr. 8.– «Risiken handelbar machen ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll.» Finanzprofessor Manuel Ammann über Derivate 24. Oktober 2012 – www.cash.ch Derivatemarkt Schweiz Trends und Anbieter im Überblick. Barrier Reverse Convertibles Das beliebteste «Struki» der Schweizer. «Die Branche hat viel geleistet» Christian Reuss, CEO der Derivatebörse Scoach, im Interview. Risiken für die Anleger Finanzprofessor Marc Chesney fordert Zulassungskontrollen für Derivate.

«cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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Mit Derivaten kann man nicht zaubern. Aber sie bieten eine Fülle von Möglichkeiten für Anleger. In der aktuellen Ausgabe des Magazins cash VALUE sagt Finanzprofessor Manuel Ammann, welches die Vor- und Nachteile von strukturierten Produkten sind. Und Sie erfahren, welches das bei den Schweizer Anlegern beliebteste «Struki» ist, wie Sie mit Derivaten auf Kursschwankungen setzen können oder wie sich die Kosten von strukturierten Produkten zusammensetzen.

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Fr. 8.–

«Risiken handelbar machen ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll.» Finanzprofessor Manuel Ammann über Derivate

24. Oktober 2012 – www.cash.ch

Derivatemarkt Schweiz

Trends und Anbieter im Überblick.

Barrier Reverse Convertibles

Das beliebteste «Struki» der Schweizer.

«Die Branche hat viel geleistet»

Christian Reuss, CEO der Derivatebörse

Scoach, im Interview.

Risiken für die Anleger

Finanzprofessor Marc Chesney fordert

Zulassungskontrollen für Derivate.

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INVESTITIONSTHEMA ÖLOILFIELD SERVICE & UNCONVENTIONAL OIL

Öl stellt schon seit langem eine beliebte Investitionsmöglichkeit dar. Vor allem seit der rapiden Preisent-wicklung zwischen 2004 und 2007 mit einem Höchststand von USD 147.27 ist Öl zu einem der Top-Invest-mentthemen geworden. Desweiteren wird erwartet, dass der tägliche Ölkonsum bis 2030 um fast 20% steigen wird.

INVESTITIONSMÖGLICHKEITENDie Tracker Zertifi kate auf den Unconventional Oil Total Return Basket ermöglichen den Anlegern an der Entwicklung des Sektors der unkonventionellen Erdölförderung zu partizipieren. Die Zertifi kate basieren auf neun gleichgewichteten Unternehmen, welche im Bereich unkonventionelle Erdölförderung aktiv sind.

Die Tracker Zertifi kate auf den Oilfi eld Service Total Return Basket ermöglichen den Anlegern an der Entwicklung von Oilfi eld Service Unternehmen zu partizipieren. Die Zertifi kate basieren auf acht gleich-gewichteten Unternehmen, welche im Bereich Oilfi eld Services aktiv sind.

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1

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Dieses Produkt ist ein derivatives Finanzinstrument. Es qualifi ziert nicht als Anteil einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne der Art. 7 ff. des Schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und ist daher weder registriert noch überwacht von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Anleger geniessen nicht den durch das KAG vermittelten spezifi schen Anlegerschutz.

1 Stand: 01.10.2012

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Kleinste Handelsmenge 1 Zertifi kat Total Return Dividenden werden in den Basket reinvestiert

RECHTLICHER HINWEIS

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanz-produkten noch eine Offerte oder Einladung zur Offert-stellung dar und ist kein Research. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Produkten, welche nicht unter COSI begeben werden, sind die Anleger dem vollen Kreditrisi-ko der Emittentin resp. der Garantiegeberin ausgesetzt.

Diese Publikation stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne des Art. 5 KAG dar.

Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei EFG Financial Products AG unter Tel. +41 (0)58 800 1111, Fax +41 (0)58 800 1010 oder über E-Mail [email protected] bezogen werden. Verkaufsbeschrän-kungen bestehen für den EWR, Hongkong, Singapur, die USA, US persons und das Vereinigte Königreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht).

© EFG Financial Products AG 2012. Alle Rechte vorbehalten.

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Stand: E9

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VALUE aber auch die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von De-rivaten heraus. Mit ihnen handle man Risiken, und «Risiken han-delbar machen ist ökonomisch sinnvoll», sagt Ammann.

Diese Ausgabe von cash VALUE soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Überblick verschaffen über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Derivatebranche. Das Heft soll Ihnen auch einen Einblick in die Vielfalt von Anlagemöglichkeiten von Deri-vaten bieten. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen

Daniel Hügli, Chefredaktor cash

EDITORIAL – IMPRESSUM

EDITORIAL

Impressum

cash VALUE vom 24.10.2012: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger, als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash

zweiplus AG, Bändliweg 20, 8048 Zürich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: [email protected] Geschäftsführer: Christoph Hartgens (CEO)

Projektleitung: André Michel (COO) Chefredaktor: Daniel Hügli Redaktion: Pascal Meisser, Frédéric Papp, Sven Zaugg Mitarbeit:

Markus Baumgartner Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth,

Dominik Hertach Titelbild: Nick Hunger, Zürich Anzeigen: Ev Klausing, Head of Sales, [email protected]; Marco Spadacini, Senior

Account Manager, [email protected] Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Passen und Partner Copyright: cash zweiplus AG

Mit Derivaten kann man nicht zaubern. Aber sie bieten eine Fülle von Anlagemöglichkeiten.Die Zahlen lassen sich nicht wegdiskutieren. Die Umsätze an der Derivatebörse Scoach sind in diesem Jahr um bis zu 40 Prozent eingebrochen. Klar: Das liegt sicher an der allgemeinen Zurück-haltung der Investoren, die in diesem Jahr bei allen Anlageklas-sen zu beobachten ist. Denn die Unsicherheiten im Zusammen-hang mit der Schuldenkrise sind Gift für Anleger, insbesondere für Investoren an den Derivatemärkten. Diese Anleger wünschen sich Sicherheiten bezüglich der Richtung eines Basiswertes.

«Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Lage nie wirklich beruhigt», sagt denn auch Christian Reuss, CEO von Scoach, im Interview in dieser Ausgabe von cash VALUE. Die Branche leidet aber nach wie vor auch an hausgemachten Problemen und Schwä-chen. Es sind alte, wie etwa Nachwirkungen aus dem Imagescha-den der Lehman-Zertifikate-Pleite. Es sind bestehende, wie etwa die fehlende Transparenz bei Kosten und Komplexität von struk-turierten Produkten. Es sind auch neue, wie die Schwemme von neuen Produkten an den Märkten.

Indes: Oft stecken im Thema Derivate falsche Hoffnungen und Er-wartungen von Investoren. Derivate seien per Definition von an-deren Produkten abgeleitet, «deshalb darf man nicht hoffen, mit Derivaten die Wunder vollbringen zu können, welche man mit den Basiswerten nicht erreicht», sagt Manuel Ammann, Finanzprofes-sor an der Universität St. Gallen. Er streicht im Interview mit cash

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SCHWERPUNKTE – INHALT

INHALT

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I06 BANKEN SETZEN AUF E-LEARNING

Die Banken informieren ihre Kunden offensiver über De-rivate – via Internet mit Web-Seminaren und E-Learning.

07 DERIVATE IM PRIVATE BANKING

So setzen Profis «Strukis» im Private Banking ein.

08 INTERVIEW: MANUEL AMMANN

Der Finanz-Professor über die Vor- und Nachteile von strukturierten Produkten.

10 DIE GRÖSSTEN PLAYER IM MARKT

Der Kuchen bleibt in wenigen Händen: Ein Überblick über die Player im Markt.

13 KOMPLEXE PRODUKTE KOSTEN

So setzen sich die Kosten von «Strukis» zusammen.

I – VIII «INSIDE»: MULTIMANAGER-KONZEPT

Sechs Anlageexperten, ein Depot: So funktionierts.

15 DERIVATE IM TIEFZINSUMFELD

Trotz tiefer Zinsen gibt es attraktive Derivate.

16 SELBST- CONTRA STAATSREGULIERUNG

Historische Tiefstzinsen: So wetten Sie auf die Zinswende.

17 DERIVATE ALS SYSTEMRISIKO

Professor Marc Chesney warnt: Derivate sichern eigentlich Risiken ab – manche schaffen aber neue.

18 BARRIER REVERSE CONVERTIBLES

Das beliebteste «Struki» der Schweizer.

20 CFD – DAS «BILLIG-STRUKI»

Mit Contracts for Difference (CFD) können Anleger kos-tengünstig auf Kursschwankungen setzen.

23 MINI-FUTURES GEGEN KURSVERLUSTE

Mit Mini-Futures können sich Anleger gegen Kursrück-gänge absichern. So funktionierts.

24 INTERVIEW: CHRISTIAN REUSS

Der Scoach-CEO zu den Herausforderungen der Branche.

26 «STRUKIS» IM BAUKASTENSYSTEM

Strukturierte Produkte nach Mass – auch für Kleinanleger?

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STRUKTURIERTE PRODUKTE EINFÜHRUNG

onen auch, von unterwegs Preislimiten zu überwachen. Der Marktführer UBS bietet auf seiner Derivateseite einen Link «Ler-nen & Informieren». Dort werden die ver-schiedenen Produkte mit Grafik und Text-bausteinen sowie einem ausführlichen Faktenblatt zum Herunterladen erklärt. Die Produkte werden gemäss der Risiko-toleranz des Anlegers, den Renditechan-cen und dem möglichen Verlustrisiko be-schrieben. Es gibt einen Link auf das UBS-Bankfachwörterbuchs mit über 2400 Begriffsdefinitionen, die auf dem aktuells-ten Wissenstand der Research-Abteilung basieren.

E-Learning und Web-Seminare: Die Banken gehen in die OffensiveMit sogenannten Webinaren – Seminare via Internet – wird Anlegern in regelmässi-gen Abständen von ausgewählten Finanz-experten eine marktnahe Weiterbildung ermöglicht. Auch die Bank Vontobel geht mit E-Learning in diese Richtung: Viele Grafiken machen deutlich, wie die Pro-dukte funktionieren. Mit dem «Product Chooser» können Investoren sich das pas-sende Produkt zur eigenen Marktmeinung vorschlagen lassen. Beim E-Learning kön-nen Nutzer am Schluss das Erlernte bei der Beantwortung von Fragen selber testen. Die Zürcher Kantonalbank geht nun noch einen Schritt weiter und lanciert online die interaktive Produkterklärung «Strukti-fit». Diese neue Art der Produkterklä-rung schafft einen einfachen und intuiti-ven Zugang zu strukturierten Produkten und bringt gleichzeitig das nicht greifbare Finanzprodukt näher. So können Anle-ger Nutzen und Funktionsweise der ver-schiedenen Produkte kennenlernen und Wertentwicklung in unterschiedlichen Marktszenarien selber simulieren.

DER LANGE WEG ZUR TRANSPARENZ Derivate gelten als intransparent und komplex. Wie Banken heute den Kunden strukturierte Produkte näherbringen.

Hätten Sie gerne ein Zertifikat mit Knock-outs auf Indizes kombiniert mit garantiertem Strike-Level und

Bear Shark Units? Oder ein Bull Groi mit Digital Range und Trigger Knock-in? Oder doch lieber ein Bonus-Zertifikat Cash Settled Double Barrier Perles Plus? Bis zu Beginn der Finanzkrise übertraf sich die dynamische Derivatebranche mit Pro-duktekreationen und Fantasienamen. Doch mit dem Niedergang von Lehman Brothers mussten sich die Anleger plötzlich mit dem Schock eines Ausfallrisikos auseinander-setzen. Hinzu kam das Marktrisiko, das für einige Anleger mit dem Einbruch der Aktienmärkte so richtig schlimm wurde. Anleger mit einem Portfolio von ähnlichen Aktienkombinationen hatten sogar ein un-erwünschtes Klumpenrisiko zu gewärtigen.

Orientierungshilfen schaffen neues VertrauenUm neues Vertrauen zu schaffen, musste für die Entwicklung des Schweizer Derivate-marktes die Transparenz stark verbessert werden. Mit der Lancierung der «Swiss Derivative Map» hat der Schweizerische Verband für strukturierte Produkte (SVSP) grosse Fortschritte erzielt. Auch die SVSP-Risikokennzahl (Value at Risk) hilft den Anlegern bei der Orientierung. Die früher üblichen Fantasienamen haben die meis-ten Emittenten zugunsten der Standardbe-zeichnungen aufgegeben. Der SVSP will Transparenz auf vier Ebe-nen schaffen: Bei der Erklärung der Pro-dukte, beim Nutzen im Portfolio-Kontext, bei der Dokumentation und beim Bera-tungsprozess. Aber der Weg ist noch weit: Erst kürzlich hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) die mangelhafte Transparenz und die schlechte Verständlichkeit des Infor-mationsmaterials für strukturierte Finanz-

produkte kritisiert. Noch immer arbeiten die verschiedenen Anbieter mit unter-schiedlichen Konzepten. Dabei wäre Ver-gleichbarkeit für die Kunden wichtig.

Credit Suisse: Kostenlose App für iPhone und iPadAbhilfe bieten inzwischen die Informa-tions- und Online-Plattformen der Emit-tenten. Bei der Credit Suisse können Kun-den auf über 3000 strukturierte Produkte der Bank und ausgewählte Drittbanken zu-greifen. Dafür hat die Grossbank ein kos-tenloses App für iPhone und iPad geschaf-fen. Das App ermöglicht eine persönliche Trackliste, und mit Hilfe von Push-Funkti-

VON MARKUS BAUMGARTNER

Derivate: Nach wie vor fehlt Anlegern der klare Durchblick. Keystone

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PRIVATE BANKING DERIVATE

Bahnhofstrasse Zürich: Private-Banking-Kunden profitieren von Derivaten. Keystone

IM PRIVATE BANKING SIND «STRUKIS» EINE ALTERNATIVEWelche Bedeutung haben strukturierte Produkte in der Vermögens-aufteilung? Eine Umfrage bei den Strategen von Privatbanken.

Beim Private Banking stehen nicht die Volumen, sondern die Kunden-bedürfnisse im Vordergrund. Das

zeigt sich fast exemplarisch beim Einsatz von strukturierten Produkten im Geschäft mit wohlhabenden Kunden. «Strukturierte Produkte werden bei uns für den Kunden entwickelt, das heisst sie werden im Ein-zelfall auf seine Bedürfnisse angepasst», sagt Philipp Bärtschi, Chefstratege der Bank Sarasin. In der Vermögensverwaltung der Bank kommen solche Produkte regel-mässig zum Einsatz, «wenn sie effizienter sind als eine entsprechende Alternative», so Bärtschi. Dies ist zum Beispiel bei ei-nem Aktienkorb zu einem bestimmten Thema wie ein «Unternehmer-Basket» der Fall. Gérard Piasko, Chief Investment Of-ficer bei Sal. Oppenheim Schweiz, erläuert den Einsatz der «Strukis» bei seiner Bank so: «Sie kommen als kombinierte Anlage in verbriefter Form bei uns dann zum Einsatz, wenn sie vom Markt her interessant sind.»

Strukturierte Produkte bilden keine eigene Anlageklasse Allerdings kommt es bei vielen Banken bloss vereinzelt zum Einsatz der Produkte: «Wir setzen nur punktuell strukturierte Produkte ein. Sie eröffnen eine Vielzahl von Möglichkeiten – sind aber auch kom-plexe finanzielle Instrumente», sagt Sales Bischofberger, Portfoliomanager bei der Bank Reyl in Zürich. Als Beispiel nennt er ein Kundendepot mit einer schon länger gehaltenen Long Position in physischem Gold. Wenn der Kunde das Exposure hal-ten, aber den Gewinn absichern möchte, könnte er das physische Gold abbauen und ein strukturiertes Produkt mit Floor kau-fen. Bischofberger: «Der Kunde gibt bei diesen tiefen Zinsen einen kleinen Teil der möglichen Aufwärtsbewegung ab, hat dafür

VON MARKUS BAUMGARTNER

den Gewinn gesichert und ist trotzdem an steigenden Kursen des Goldes beteiligt.»Strukturierte Produkte bilden je nach Insti-tut einen festen Bestandteil risikooptimier-ter Portfolios: Im Private Banking decken sie als Ergänzung zu den gängigen Anlage-formen 5 bis 10 Prozent eines Portfolios ab. Bei der Bank Sarasin werden die struktu-rierten Produkte je nach Charakteristik den traditionellen An-lagen zugeordnet und bilden keine eigene Anlageklasse. Nicht so einfach ist es, die Risikodaten von Derivaten in die Asset Allocation zu integrieren. «Die risikoad-äquate Abbildung von Derivaten ist mit Sicherheit ein anspruchsvolles Thema», erklärt DJE-Geschäftsführer Martin Breig. Am ehesten kommen dafür Simulationen der Exposures in Frage, damit die Portfo-lios risikoadjustiert bewertet werden kön-

nen. Bärtschi: «Es ist sehr wichtig, die Ri-siken der eingesetzten Derivate zu messen und im Anlageprozess zu berücksichtigen. Neben dem finanziellen Exposure eines Produkts erfolgt daher die Berechnung ei-nes ökonomischen Exposures. Dabei ist die Korrelation eines Produktes zum Marktri-

siko entscheidend.»

Die Produktevielfalt als ChanceDie grosse Vielfalt ist für professionelle Ver-mögensverwalter kein Problem, da es Produkt-familien oder -typen

wie Reverse Convertibles, Basket Trackers oder Kapitalschutzprodukte mit Partizi-pation gebe, so Piasko. Bärtschi ergänzt: «Die Vielfalt ist eine Chance, weil für je-den Kunden das richtige Produkt gefunden werden kann. Indes muss man den Kunden auch über die Risiken und Nebenwirkun-gen informieren.»

«Die grosse Vielfalt an Produkten ist für

professionelle Vermögensverwalter

kein Problem.»

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INTERVIEW MANUEL AMMANN

«MIT DERIVATEN HANDELT DER ANLEGER RISIKEN»Kritisches Denken ist bei Börsen-Anlagen wichtig – speziell bei Derivaten. HSG-Professor Manuel Ammann im Interview.

Nach zwei Krisen in einem Jahrzehnt und zwei schlechten Börsenjahren hintereinander machen teilweise Untergangsszenarien die Runde. Wie steht es mit Ihrer Zuversicht?Wenn ich die Unternehmen beobachte, bleibe ich zuversichtlich. Viele Firmen arbeiten sehr effizient, passen sich neuen Bedingungen schnell an und wirtschaften auch in schwierigen Situationen profitabel. Die staatliche Seite stimmt mich weniger optimistisch. Die Massnahmen gegen die Schuldenkrise zeigen, dass die Versuchung gross ist, die Probleme mit der Geldpresse zu lösen. Viel billiges Geld mag kurzfristig als die am wenigsten schmerzhafte Medi-zin erscheinen. Die Börsen reagieren po-sitiv, weil mehr Geld nach Anlagen sucht. Längerfristig drohen bei einer fortgesetzten expansiven Geldpolitik und Staatsfinanzie-rung durch die Notenbanken aber schwere volkswirtschaftliche Schäden.

Hat die Gesellschaft die Lehren aus der Krise ziehen können? Lehren gab es einige, aber denen sind oft nicht die richtigen Massnahmen gefolgt. Das Regulierungska-russell dreht sich im-mer schneller. Aber ist das Finanzsystem des-halb sicherer gewor-den? Ich hege Zweifel. Das Problem der sys-temrelevanten Insti-tute besteht in den meisten Ländern weiter-hin. Das Bankensystem kann seine Risiken auf den Staat oder die Staatengemeinschaft abschieben. Wenn der Handelnde nicht die volle Verantwortung für seine Tätigkei-ten übernehmen muss, entstehen immer

Fehlanreize, welche früher oder später ihre schädliche Wirkung zeigen. Die Abhängig-keiten zwischen Banken und Staaten sind teilweise sogar noch stärker geworden. In Europa werden heute viele Banken durch

zinsgünstige Kredite der Notenbanken am Leben erhalten. Im Ge-genzug sollen sie die reichliche Liquidität in Staatsanleihen inves-tieren, um die klammen Staaten über Wasser zu halten. Das ist kein ge-sundes System.

Welche Renditen dürfen Anleger an der Börse noch erwarten?Die kurzfristige Rendite an den Börsen lässt sich nicht prognostizieren. Langfris-tig haben Aktien das Potenzial, ein paar

INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER

BILDER: NICK HUNGER

Prozentpunkte mehr Rendite zu erreichen als Obligationen. Mit Aktien hat man auch in der heutigen Zeit der Nullzinsen eine Chance, nach Abzug der Geldentwertung eine positive Rendite zu erzielen. Risiko-los ist das aber nicht. Zudem sollte man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, denn die Aktienrenditen müssen durch Unternehmensgewinne verdient werden.

In Zeiten steigender Unsicherheit ziehen sich die Anleger ins Schne-ckenhaus zurück. Was raten Sie?Es ist eine Illusion zu glauben, man könne mit einer geschickten Wahl des Einstiegs- und Ausstiegszeitpunktes nur die guten Börsenzeiten erwischen. Besser ist eine ausgewogene, auf die individuelle Situ-ation und Risikofähigkeit abgestimmte Anlagestrategie, der man in guten wie in schlechten Zeiten treu bleibt. Eine solche

«Die Abhängigkeiten zwischen Banken und Staaten sind teilweise noch

stärker geworden.»

Manuel Ammann ist Professor für Finanzen an der Universität St. Gallen.

Page 9: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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MANUEL AMMANN INTERVIEW

Anlagestrategie setzt auf Risikodiversifika-tion und eine Mischung zwischen Nominal- und Sachwerten, damit man für verschie-dene Szenarien gewappnet ist.

Die meisten An-leger sind derzeit risikoavers. Wel-che strukturierten Produkte empfeh-len Sie im aktuellen Marktumfeld? Strukturierte Produkte sind Instrumente, welche Derivate mit anderen Finanzpro-dukten kombinieren. Derivate sind per De-finition von anderen Produkten abgeleitet, deshalb darf man nicht hoffen, mit Deri-vaten die Wunder vollbringen zu können, welche man mit den Basiswerten nicht er-reicht. Man kann mit Derivaten nicht zau-bern, aber man hat viel Flexibilität bei der Strukturierung des individuellen Auszah-lungsprofils.

Wann empfehlen Sie Derivate?Derivate eignen sich für besondere Be-dürfnisse, beispielsweise nach einer be-stimmten Auszahlungsstruktur. Zudem gibt es Anlagen, beispielsweise gewisse Roh-stoffe, welche man physisch als Privatanle-ger nicht handeln kann. Hier können Deri-vate einen Weg bieten, in solche Produkte zu investieren.

Es gibt Kritiker, die strukturierte Produkte als fehl am Platz bezeichnen. Ihre Meinung?Man darf nie vergessen, was ein Derivat ist, nämlich eine Abmachung zwischen zwei Parteien, dass unter bestimmten Bedingun-gen ein Zahlungsfluss zwischen den beiden entsteht. Derivate schaffen weder Geld, noch vernichten sie es; sie transferieren es. Mit Derivaten handelt man Risiken. Risi-ken handelbar zu machen, ist ökonomisch sinnvoll, deshalb sollte man Derivate nicht verteufeln. Es ist wie beim Küchenmesser: Je nach Verwendung kann es Nutzen stiften oder Schaden anrichten.

Was hat sich in Sachen Transparenz seit dem Konkurs von Lehman Brothers getan?

Ein strukturiertes Produkt ist eigentlich sehr transparent. Man kann das Auszah-lungsprofil aufzeigen und weiss, was man in welcher Situation bekommt. Der sprin-

gende Punkt ist: Man muss das Pro-dukt verstehen. Das ist eine Grundregel, welche für alle An-lagen gilt, aber für komplexe Produkte ganz besonders. In-transparenz besteht bei strukturierten Produkten oft bezüg-lich der Kosten. Für den Durchschnitts-anleger ist es unmög-lich, den Preis eines komplexen Produktes

zu beurteilen. Wenn aber jemand ein Pro-dukt zu teuer kauft, erwirbt er ein ungüns-tiges Chancen-Risiken Verhältnis.

Wie steht es eigentlich um den Wissensstand über Anlage- und Risiko methoden in der Finanz-branche?Defizite sind häufiger als man denkt. Aber auch dort, wo viel Wissen vorhanden ist, kann es schiefgehen. Es reicht nicht, dass

kluge Köpfe nützliche Modelle und Verfah-ren implementieren. Genauso wichtig ist, dass diese Hilfsmittel in der täglichen An-wendung richtig eingesetzt werden. In der Finanzkrise hat sich gezeigt, wie gefähr-lich der unreflektierte Einsatz von Model-len und Kennzahlen sein kann. Man arbei-tete mit anspruchsvollen Modellen, welche Preise und Risiken vermeintlich bis auf die Nachkommastelle genau berechneten, trug aber den Grundannahmen und Schätz -unsicherheiten innerhalb der Modelle zu wenig Rechnung.

Hat das auch Auswirkungen auf Ihren Unterricht?Auf jeden Fall. In der Ausbildung der Stu-dierenden ist es mir wichtig, dass die Stu-dierenden nicht nur Lernstoff «büffeln», sondern dass sie auch kritisch darüber nachdenken. Sie sollen genau wissen, auf welchen Annahmen Modelle oder Theo-rien beruhen, welche Stärken und Schwä-chen sie haben und welche Grenzen sie in der Anwendung aufweisen. Sie sollen nicht einfach naiv an Kennzahlen herangehen. Wir möchten ihnen eine kritische Denkfä-higkeit und verantwortliches Handeln bei-bringen und hoffen, dass sie diese Fähig-keiten nachher auch einsetzen.

Manuel Ammann (42) ist seit zehn Jahren

ordentlicher Professor für Finanzen an der

Universität St. Gallen und Direktor des

Schweizerischen Instituts für Banken und

Finanzen. Er ist unter anderem akademi-

scher Leiter des Master of Arts in Banking

and Finance und des Doktorandenprogramms

in Finanzwirtschaft an der HSG, wie die

Universität früher genannt wurde. Seine

Forschungs gebiete sind derivative Instrumen-

te, Asset Management, Finanzmärkte und

Risikomanagement. Er ist zudem als Gutach-

ter und Berater für Finanzinstitutionen tätig.

Manuel Ammann ist VR-Präsident der Algofin

AG und Verwaltungsrat bei der St. Galler

Kantonalbank und der Neuen Bank AG.

«Mit Derivaten handelt man Risiken.

Risiken handelbar zu machen, ist

ökonomisch sinnvoll, deshalb sollte

man Derivate nicht verteufeln.»

MANUEL AMMANN

PROFESSOR FÜR FINANZEN

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STRUKTURIERTE PRODUKTE MARKTÜBERSICHT

JEDEN MONAT TAUSENDE VON NEUEN PRODUKTENWelche und wie viele «Strukis» gibt es? Welches sind die grossen Anbieter? Eine Bestandesaufnahme im Schweizer Markt.

Die «Struki»-Branche boomt – zu-mindest wenn man sich die zahlen-mässige Entwicklung der kotierten

Produkte vor Augen hält: Seit 2007 hat sich die Zahl der strukturierten Produkte an der Derivatebörse Scoach verdreifacht. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Auch heute noch emittieren die Ban-ken Tausende von strukturierten Produk-ten – Monat für Monat. Alleine im August 2012 kamen rund 4000 neue «Strukis» auf den Markt. Derzeit schwankt die Zahl der handelbaren Produkte je nach Monat zwi-schen 32 000 und 40 000. Diese Differenz erklärt sich durch den Optionsverfall, der alle vier Monate stattfindet. «Alleine im September verschwanden beim grossen Optionsverfall rund 7500 Produkte vom Markt», sagt Scoach-Marketingleiter An-dré Buck.

Die «Big Five» buhlen um die Gunst der AnlegerBuck hat auch für die konstant hohe Pro-duktezahl eine Erklärung: «Die Emitten-ten bewirtschaften ihre Produktepalette in der Hoffnung auf bessere Börsenzeiten sehr aktiv», so Buck. Es gibt aber auch ei-nen anderen Grund, wieso Banken pausen-los neue Produkte auf den Markt werfen. «Emittenten kaufen in der Regel Anfang Jahr ein sogenanntes Listing-Paket an der Börse. Damit kaufen sie sich das Recht, in-nerhalb eines Jahres eine gewisse Zahl an Produkten herauszugeben», sagt ein Bran-chenkenner gegenüber cash VALUE. Da die Kotierungsgebühren der wesent-liche Kostenpunkt einer Emission seien, würden oftmals Emittenten lieber ihr Kon-tingent auffüllen als dieses verfallen zu las-sen. «Die grössten Ausgaben sind ja schon gemacht worden», so der Insider weiter. Um die Anleger buhlen vor allem die «Big

Five»: Die fünf Emittenten UBS, Zürcher Kantonalbank, die Bank Vontobel, Julius Bär und die Credit Suisse teilen den Markt für strukturierte Produkte seit Jahren un-ter sich auf. Gemeinsam halten sie über 85 Prozent Marktanteil, den Rest teilen sich zahlreiche kleinere Emittenten wie die EFG Financial Products, die Basler Kan-tonalbank, die Banque Cantonale Vaudoise oder die Royal Bank of Scotland. Soweit die Schönwettersicht der Emitten-ten. Daneben gibt es aber auch einzelne Schattenseiten. Seit dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers genies-sen die strukturierten Produkte nicht mehr den glänzenden Ruf von früher. Das zeigte sich jüngst in einer Umfrage der Finanz-plattform cash.ch vom September 2012. 84 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, nicht in strukturierte Produkte zu investie-ren. Lediglich eine kleine Minderheit sieht

VON PASCAL MEISSER

Im Wirrwar der vielen neuen strukturierten Produkte wird es für Anleger zunehmend schwierig, den Überblick zu behalten. Keystone

DIE GRÖSSTEN DERIVATE-ANBIETER

DURCHSCHNITTLICHER ANTEIL 2012

1. RANG: UBS

MARKTANTEIL: 30,8%

2. RANG: ZKB

MARKTANTEIL: 19,8%

3. RANG: VONTOBEL

MARKTANTEIL: 18,4%

4. RANG: JULIUS BÄR

MARKTANTEIL: 11,7%

5. RANG: CS

MARKTANTEIL: 5,5%

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MARKTÜBERSICHT STRUKTURIERTE PRODUKTE

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Top-Model als Derivate-Verkäuferin

Eine besondere Idee, wie man Pro-dukte an die Kunden bringt, liess

sich die US-Grossbank Citigroup einfal-len. Sie holte mit Kimberley Stolz (29) eine ehemalige Kandidatin der TV-Sendung «America’s Next Top Model» als Verkäu-ferin für Aktien-Derivate an Bord. Stolz moderierte in der Vergangenheit auch Sendungen beim Jugendsender MTV. Von ungefähr kommt die Verpflichtung nicht: Stolz arbeitete bis August 2012 beim Bro-ker BTIG im Bereich Aktien-Derivate. Und bereits 2004 hatte sie ein Praktikum bei Goldman Sachs absolviert.

Das sind die Anlage-Themen der Zukunft

Rohstoffe, Schwellenmärkte und Nach-haltigkeit. Diesen Bereichen räumen

200 deutsche Vermögensverwalter in Zu-kunft die grössten Wachstumschancen ein, wie eine Umfrage kürzlich ergab. Dagegen messen nur noch 59 Prozent dem Thema erneuerbare Energien wachsende Be-deutung bei. Vor fünf Jahren haben noch 90 Prozent der Befragten darauf gesetzt. Steigende Absätze erwarten 65 Prozent der Befragten bei Aktienanleihen. Dagegen ge-hen nur noch 40 Prozent bei Hebelzertifi-katen von besseren Geschäften aus.

DIE BELIEBTESTEN PRODUKTE

HEBELPRODUKTE

Marktanteil* 44 Prozent: Hebelprodukte wie

Warrants, Knock-out-Warrants oder Mini-

Future gehören zu den risikoreichsten deri-

vativen Instrumenten. Der Hebel bestimmt,

mit welchem Faktor der Anleger an der

prozentualen Veränderung des Basiswerts

profitiert. Auf diese Weise kann er über-

durchschnittliche Gewinne erzielen. Wenn

aber nicht die gewünschte Marktentwicklung

eintritt, ist die Gefahr von hohen Verlusten

gross. Oftmals werden Hebelprodukte auch

zur Depotabsicherung eingesetzt.

PARTIZIPATIONSPRODUKTE

Marktanteil* 39 Prozent: Wann immer die

Börsen einen positiven Kursverlauf zeigen,

gehören die Partizipationsprodukte zu den

beliebtesten im Markt der strukturierten

Produkte. Alleine zwischen Juli und August

hat der Umsatzanteil dieser Kategorie um

20 auf 39 Prozent zugenommen. Das liegt

daran, dass Anleger mit diesen Produkten

dann profitieren, wenn eindeutige Trends

vorherrschen. Zu dieser Kategorie gehören

Produkte wie Bonus-Zertifikate, Outperfor-

mance-Zertifikate oder Tracker-Zertifikate.

RENDITEOPTIMIERUNGSPRODUKTE

Marktanteil* 11 Prozent: Unter den Rendite-

optimierungsprodukten befindet sich eines

der beliebtesten «Strukis» der Schweizer:

der Barrier Reverse Convertible. Aber

auch Discount-Zertifikate gehören in diese

Kategorie. Die Idee der Renditeoptimierung

besteht darin, in eher seitwärts tendierenden

oder leicht sinkenden Märkten dank einer

regelmässigen Coupon-Zahlung oder eines

Abschlags gegenüber dem Aktienkurs eine

zusätzliche Rendite zu erwirtschaften.

KAPITALSCHUTZPRODUKTE

Marktanteil* 4 Prozent: Obwohl in Krisenzei-

ten die ganze Anlegerwelt nach Substanzer-

halt schielt, fristet diese Kategorie seit jeher

ein Mauerblümchendasein. Dabei verspre-

chen Kapitalschutzprodukte am Verfalltag die

Rückzahlung eines bestimmten Betrags. Das

klingt verlockend, ist aber mit einer Reihe

von Nachteilen verbunden: Je höher der

Kapitalschutz, desto kleiner fällt die Rendite

aus. Das schmerzt vor allem dann, wenn die

Börsen gut laufen sollten. Nebst den zum Teil

hohen Gebühren behalten viele Anbieter die

Dividendenzahlungen des Basiswerts zurück

und stecken sie in die eigene Tasche.

* Anteil Derivatebörse Scoach, Stand August

2012

die «Strukis» als sinnvolle Diversifikati-onsstrategie. Gleichzeitig zeigen auch die Umsatzzah-len mit strukturierten Produkten seit 2007 südwärts. Im laufenden Jahr wurden an der Scoach zwischen Januar und August 22 Milliarden Franken umgesetzt. Das ent-spricht einem Rückgang von fast 40 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr. Zum Ver-gleich: In den einträglichen Jahren 1998 und 2007 wurden Umsätze von bis zu 90 Milliarden Franken erzielt. Auch eine andere Zahl dürfte den Emit-tenten kaum Freude bereiten: Der Anteil strukturierter Produkte in Kundendepots von Banken. Noch im vergangenen Jahr prognostizierten Branchenvertreter, dass der Marktanteil mittelfristig auf 10 bis 15 Prozent steigen werde. Davon ist aber nichts zu spüren. Der Anteil stagniert seit drei Jahren bei rund fünf Prozent – die Tendenz ist sogar noch rückläufig. Dies be-legt die Zurückhaltung der Investoren ge-genüber strukturierten Produkten.

Eine Karte aus der Schweiz wird europaweit zum StandardVon dritter Seite wird gefordert, vor allem die Transparenz bei strukturierten Produk-ten weiter zu erhöhen, um das Vertrauen der Anleger zurückzuerlangen. Zwar at-testieren Beobachter der Branche, dass sie sich um mehr Offenheit bemüht. Dennoch gehen einigen Kritikern die bisherigen Fortschritte noch zu wenig weit. «Die An-leger brauchen einen Wiedererkennungs-effekt», sagt der deutsche Kapitalmarkt-Professor Lutz Johanning von der Otto Beisheim School of Management. «Es gibt wichtige Faktoren wie Risiko, Kosten, Li-quidität und Portfolioeignung, die verein-heitlicht oder klassifiziert werden sollten.»So weit ist die Entwicklung in der Schweiz noch nicht fortgeschritten. Immerhin ha-ben es die Emittenten zusammen mit dem Schweizerischen Verband für strukturierte Produkte vor zwei Jahren geschafft, die Produkte wenigstens nach Risiken zu klas-sifizieren. Und von sich reden gemacht hat auch die «Swiss Derivative Map». Diese hat die lang ersehnte Ordnung in den Bezeichnungs-Wirrwarr von Seiten der Emittenten gebracht, nachdem zuvor jede Bank ihre Produkte nach Lust und Laune benannt hatte. Inzwischen ist die Karte europaweit sogar zu einem Standard ge-worden.

Page 12: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

12

GASTBEITRAG UBS

Der DAX scheiterte im neuen Jahr-tausend bereits mehrfach beim Versuch, die kritische Hürde zwi-

schen 7 500 und 8 000 Punkten nach-haltig zu überspringen. Jedes Mal fand das deutsche Aktienbarometer daraufhin erst deutlich tiefer wieder Halt. Zeitweise ver-lor der DAX zwei Drittel seines Werts. Ge-genwärtig steht der Index erneut vor dieser hartnäckigen Wider-standszone. Für An-leger heisst das, dass sie ihre Aktienpositio-nierung immer wieder aufs Neue hinterfra-gen sollten. Denn die klassische «Kaufen-und-Halten»-Strategie scheint ausgedient zu haben. Wer will in diesen Tagen schon tatenlos zuschauen, wie sich im Depot eventuell empfindliche Verluste auftürmen?

Wie sollte man handeln?Wünschenswert wäre es, bei steigenden Aktienkursen eine Kaufposition und bei fallenden Notierungen eine Verkaufsposi-tion zu unterhalten. In diesem Fall könnte ein Investor sowohl vom Auf als auch vom Ab der Aktienkurse profitieren. Die Herausforderung besteht damit im Markt- Timing, also im geeigneten Moment zu handeln. Das klingt einfach. Doch wann ist der geeignete Moment? Eine mögliche Orientierung kann hier-bei der von UBS IB Research entwi-ckelte UBS Dynamic Equity Risk Indika-tor, kurz DERI, bieten. Der Indikator kann als « Börsen-GPS» angesehen werden, da er die Stimmung an den globalen Finanz-märkten sowie die aktuelle Risikobereit-schaft und Positionierung von Investoren anhand ausgewählter Messgrössen erfasst.

Dazu gehören beispielsweise implizite Volatilitäten, Risikoprämien von Unter-nehmensanleihen, Swap Spreads oder die Eigendynamik des Aktienmarktes.

Indikator als PositionierungshilfeÄhnlich wie ein Navigationssystem kann DERI auch hilfreiche Koordinaten für eine mögliche Aktienpositionierung lie-

fern. Wie das im Detail aussehen kann, zeigt die UBS RADA-Stra-tegie. RADA steht für «Risk-Adjusted Dyna-mic Alpha» und kann mit einer automati-schen Fahrhilfe vergli-chen werden. Steht der

DERI zwischen -0,75 und +1,25, verfolgt RADA im jeweiligen Ziel-Index eine Kauf-position, um von möglichen Indexgewin-nen zu profitieren. Als Zielindex können der DAX, aber auch andere Aktienindi-zes wie der Euro STOXX 50 Index dienen. Eine Verkaufsposition im jeweiligen Ziel-Index wird dagegen aufgebaut bei DERI-Ständen zwischen -2,0 und -1,25, so dass RADA auf fallende Indexkurse setzt. In allen anderen Fällen wird das Kapital in einer Barposition geparkt. Denn in Zeiten grosser Unsicherheit ist es mitunter klü-ger, auf einen späteren, eventuell besseren Einstieg zu warten. Der DERI kann so ge-sehen helfen, das Pulver trocken zu halten – für Marktphasen, in denen das Umfeld für eine Positionierung günstiger erscheint.

Viel versprechende Historie*Da der DERI bereits seit 1997 veröffent-licht wird, kann die relative Trefferquote der UBS RADA-Strategie in der Vergan-genheit veranschaulicht werden: Seit An-fang 2000 hätte die RADA Strategie einen

VON PATRICK STETTLER, UBS

Zuwachs von rund 678,9 Prozent oder 17,5 Prozent p.a. geliefert, während der DAX gerade einmal das Niveau von damals wie-dererreicht hat (Stand: 25.09.2012)*. In der Schweiz bildet eine UBS Open End PERLES (Symbol RADAD) die Wertent-wicklung des UBS RADA Net TR Index auf den DAX seit Juni 2012 ab. Den Euro STOXX 50 als Ziel-Index der RADA-Stra-tegie hat dagegen eine weitere Open End PERLES (Symbol RADAE) im Visier. Beide Produkte können über die Schweizer Börse Scoach in Euro gehandelt werden.

* Vergangene Wertwicklungen sind keine Indi-

kation für künftige Wertentwicklungen. Dieses

Material beinhaltet Daten, welche aus dem

Backtesting von Daten resultieren, und wurde

von UBS in gutem Glauben und unter Anwen-

dung standardisierter Methoden erstellt.

«Im richtigen Moment handeln: Das klingt einfach. Doch

wann ist der ge-eignete Moment?»

ERFOLGREICH HANDELN – AUF DAS TIMING KOMMT ES ANDie Aktienmärkte werden immer wieder von Krisen geschüttelt. Ein «Börsen-GPS» hilft, trotz allem die Orientierung zu behalten.

PATRICK STETTLER

VERTRIEB STRUKTURIERTE PRODUKTE UBS

Patrick Stettler hat Informatik studiert, bevor

er 1994 seine Karriere beim Bankverein im

Derivatehandel begann. 2001 wechselte er

zur Bank Leu als Leiter Derivatehandel. Nach

einem MBA-Studium baute er eine Platt form

für Alternative Investments auf. 2007 folgte

der Wechsel zur UBS, erst im Bereich Deri-

vate für Institutionelle, seit 2011 ist er Leiter

Vertrieb von strukturierten Produkten.

Page 13: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

13

KOSTEN STRUKTURIERTE PRODUKTE

«Experten schätzen die Kosten für

strukturierte Produkte durchschnittlich

auf 2 bis 4 Prozent.»

gen und wiederkehrenden Kosten bei den strukturierten Produkten auszumachen. Grundsätzlich wird in der Branche zwi-schen Herstellungs- und Vertriebskosten

unterschieden. Be-reits die Ausgabe der Produkte kos-tet. Vertriebsgebüh-ren geben die An-bieter auf Anfrage bekannt. Ebenso wird eine Gebühr für die Rücknahme vor Verfall genom-

men. Hinzu können Absicherungsgebüh-ren zum Beispiel gegen Währungszerfall kommen. Da können starke Marktbewe-

KOMPLEXE STRUKTUREN HABEN IHREN PREISDie Kosten von strukturierten Produkten sind deutlich gesunken. Doch bei der Kostentransparenz besteht noch Handlungsbedarf.

Eine gute Nachricht zuerst: Die Kos-ten von strukturierten Produkten sind in den vergangenen Jahren

erheblich zurückgegangen. Auch in die-sem Produktsegment spielt inzwischen die Konkurrenz. Auf dem Schweizer Markt tummeln sich bereits über 20 spezialisierte Emittenten. Und dank der Automatisierung sinken auch die Produktionskosten. Früher lagen die Entstehungskosten für ein struk-turiertes Produkt bei mehreren Tausend Franken. Heute kann die Derivatebranche ein neues Produkt für weit unter 100 Fran-ken herstellen.

Die Kostentransparenz lässt noch zu wünschen übrig Die schlechte Nachricht kommt aber auf dem Fuss: Von Transparenz bei den Kos-ten von strukturierten Produkten ist die Branche noch weit entfernt. Im Gegensatz zu Fonds wird keine Total Expense Ratio (Ter) ausgewiesen. Die Gesamtkosten sind weder auf den Prospekten noch auf den Termsheets oder in der Online-Übersicht der Emittenten offen aufgeführt – sie sind nur dem Anbieter bekannt. Experten schätzen diese durchschnitt-lich auf zwei bis vier Prozent. Und da wird gleich der Vorwurf nachgereicht: Bei den aktuell tiefen Zinsen und der schwachen Aktienperformance können diese Gebüh-ren leicht den ganz Gewinn wegfressen.

Keine Offenlegung der HerstellungskostenDie Branche verteidigt sich: Man dürfe nicht ausser acht lassen, dass komplexe Strukturen einerseits ihren Preis haben. Andererseits wird argumentiert, dass die Vergleichbarkeit der Zertifikate unterein-ander aufgrund abweichender Konstruk-tionen schwierig sei. Eine objektive und

vergleichbare Offenlegung der Herstel-lungskosten sei angesichts der individu-ellen Herstellung und Sicherung nicht möglich. Denn hole ein Anleger bei fünf Banken eine Offerte ein, erhalte er fünf verschiedene Ange-bote. Jede Bank be-trachtet und bewertet ein Produkt unter-schiedlich. Der Preis eines strukturierten Produkts hängt unter anderem von der Vo-latilität und der Korrelation ab. Diese Fak-toren werden von jeder Bank unterschied-lich eingeschätzt. Es nicht einfach, die verschiedenen di-rekten und indirekten sowie einmali-

VON MARKUS BAUMGARTNER

«Strukis» sind nicht gratis – die Kosten bleiben aber oft undurchsichtig. Keystone

FORTSETZUNG SEITE 14

Page 14: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

14

STRUKTURIERTE PRODUKTE KOSTEN

gungen die Kosten der Absicherungstrans-aktionen (Hedge) beeinflussen. Teuer sind auch pfandbesicherte Produkte, die das Ausfallrisiko ausschalten sollen. Bei Tra-cker-Zertifikaten fallen zusätzlich jährlich wiederkehrende Verwaltungskosten (Ma-nagementgebühr) und teilweise auch Per-formance-Beträge an. Beim Handel über die Börse kommen die Courtage beim Kauf und Verkauf sowie die Kosten der Handelsspanne (Geld-Brief-Spanne) hinzu, wenn ein Anleger vor Ver-fall des Produkts verkauft. Weitere «ver-steckte» Gebühren können dazukommen, falls zum Beispiel der Ausgabepreis mit 100,4 Prozent etwas höher liegt.

Ein Preisvergleich ist nicht einfach: Ist Besserung in Sicht?Der Preisvergleich ist heute also nicht ein-fach. Ein professioneller institutioneller Käufer von strukturierten Produkten muss sich auf mehreren Tools anmelden, bevor er einen Vergleich anstellen kann. Über kurz

oder lang ist es deshalb absehbar, dass eine übergreifende Suchmaschine lanciert wird, die all diese Tools zusammenführt und den Vergleich ermöglicht – sozusagen ein Com-paris für Derivate. Bei einfachen Produkten wie Discount-Zertifikaten ist die Über-prüfung des Preises re-lativ einfach, da diese Instrumente aus anderen Anlagen wie Aktien und Optionen gebaut sind. Man kann diese nach-bauen und dann kontrol-lieren, ob der Preis des Zertifikats den Kosten des Nachbaus entspricht. Für komplexere Produkte hängt dagegen der faire Wert stark vom mathematischen Bewertungsmodell ab. Das Pricing von An-lageprodukten mit nichtlinearem Auszah-lungsprofil, also mit Optionen, Barrieren und dergleichen, ist schwierig transparent darzustellen, weil die Kosten zum Zeit-punkt der Emission nicht klar feststehen. Die können je nach Marktumfeld schwan-

ken und sind erst am Verfalltag des Pro-dukts bekannt. Profis können Produkte mit Preismodellen vergleichen. Für die meisten Privatkunden sind solche Vergleiche aber weder durch-führ- noch nachvollziehbar. Bleibt zu hof-

fen, dass es intransparente Preismodelle in Zukunft schwerer haben werden. Denn die Kunden hinter-fragen immer genauer und sind immer besser infor-miert. Die Zürcher Privatbank Vontobel hat immerhin schon angekündigt, dass sie ihre eigene Plattform

weiteren Emittenten zugänglich machen will. «Damit können Investoren künf-tig ihre massgeschneiderten Produkte in Echtzeit konzipieren, die Offerten mehre-rer Emittenten vergleichen und entspre-chend ihren Präferenzen das für sie beste Angebot auswählen», sagt Georg von Wat-tenwyl, Leiter Financial Products Advisory and Distribution bei Vontobel.

«Bei Produkten wie Discount- Zertifikaten ist

die Überprüfung des Preises relativ

einfach.»

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FORTSETZUNG VON SEITE 13

Find de Fähler!

Handeln beim Original: Mit Sicherheit die bessere Wahl.Erfahrene Anleger wissen: Ein regulierter Handelsplatz ist bei Strukturierten Produkten unerlässlich. Sie setzen daher auf Scoach und deren technische Verlässlichkeit und Transparenz.

Nur an der Börse sind alle Preisangaben verbindlich und die Abschlüsse werden transparent offengelegt. Im Interesse der Handelsteilnehmer stellt eine unabhängige Marktsteuerung sicher, dass Aufträge zu fairen Preisen ausgeführt werden. Klare Handelsvorteile, die nur das Original der Börse bietet.

Treffen Sie uns in Zürich: www.strukimesse.ch

Page 15: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

Persönliche Beratung ist bei cash jederzeit möglich.

cash wirbt mit der Botschaft, «das Finanz-zentrum für Individualisten» zu sein. Indi-vidualisten wollen vor allem eines: Wahl-freiheit. So ist denn auch das gesamte Angebot der cash Online-Plattform auf dem Prinzip der freien Wahl aufgebaut – der Wahl zwischen unabhängigen Finanz-informationen und Bankdienstleistungen. Doch damit nicht genug. Auch auf Pro-duktebene wird diesem Anspruch vollum-fänglich Rechnung getragen. Ein für die Schweiz einzigartiges und wegweisendes Beispiel sind die Multimanager-Strategien zweiplus®, ein höchst flexibles Konzept für den Vermögensaufbau von der bank zweiplus und cash.

Die Multimanager-Strategien zweiplus® bieten im Bereich der Vermögensverwal-tung alles, was ein Individualisten-Herz hö-her schlagen lässt: von der freien Wahl der Anlagestrategie und des Anlageexperten über transparente Gebühren und vergleich-

bare Wertentwicklungen bis hin zur Mög-lichkeit, den Anlageexperten jederzeit und unkompliziert zu wechseln, ohne dabei die Bankverbindung ändern zu müssen. Dank der Transparenz und der Vergleichsmög-lichkeiten des Multimanager-Konzepts ist der Anleger stets in der Lage, unabhängig und frei zu entscheiden, welcher der sechs renommierten Spezialisten mit fundiertem Leistungsausweis sein Vermögen verwalten soll. Selbstverständlich steht dem Kunden für die Ermittlung der geeigneten Strate-gie oder des passenden Anlageexperten bei Bedarf ein erfahrenes Beratungsteam zur Seite. —

Aus Verlusten gelerntAls Jungredaktor war ich ständig knapp bei Kasse. Deshalb versuchte ich mein Glück mit Warrants. Als es wieder mal zu einem Säbelrasseln am Golf kam, kaufte ich Call-Optionen auf Rohöl. Tatsächlich – der Öl-preis stieg. Unerfahren wie ich war, wollte ich noch mehr: Ich verkaufte nicht. Das Re-sultat einige Wochen später: Totalverlust.Deshalb habe ich begonnen, mich mit den Grundregeln der Vermögensverwaltung aus-einanderzusetzen. Diese befolge ich heute noch ziemlich konservativ. Trotzdem mi-sche ich meinem Depot strukturierte Pro-dukte bei.Nun ist aber die selbständige Vermögensver-waltung nicht jedermanns Sache. Deshalb bietet cash zusammen mit rennomierten Anlagespezialisten die sogenannten Multi-manager-Strategien an. Wer Lust hat, kann zusätzlich immer noch Öl-Warrants kaufen. Vielleicht mit mehr Erfolg als ich. —

Herzlichtst Ihr

André MichelChief Operating Officer

Vermögensverwaltung bei cash – fundiert, transparent, unabhängigAutor: cash

INSIDEAUSGABE 3/2012

EDITORIAL

«Der Anleger hat stets die Wahl, seinen An-lageexperten unkompli-ziert zu wechseln.»

Page 16: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

II

CASH INSIDE

DAS MULTIMANAGER-PRINZIP: «VIELE KÖCHE VEREDELN DEN BREI»So wahren Sie als Anleger Ihre EntscheidungskompetenzAutor: cash

Um es von vornherein klarzustellen: Auch in der Vermögensverwaltung hat die Le-bensweisheit «Zu viele Köche verderben den Brei» durchaus ihre Berechtigung. Hat die Anlegerin oder der Anleger einmal eine dem Anlageziel, der Risikoneigung so-wie den Ertragserwartungen entsprechende Anlagestrategie eines Vermögensverwal-ters und einen geeigneten Anlagehorizont gewählt, sollten diese für einen optimalen Vermögensaufbau auch beibehalten und nur bei grundlegenden Veränderungen gewech-selt werden. Doch was spricht dagegen, die Verwaltung der eigenen Vermögens-werte zu optimieren, indem sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Anlageexperten

um die Investition der Anlagen kümmern? Vorausgesetzt, die Wertentwicklungen und Strategien dieser Experten lassen sich auf-grund identischer Rahmenbedingungen und Gebühren 1:1 vergleichen! Ist ein sol-cher direkter Wettbewerb, vollumfängliche Transparenz und die Wahlfreiheit während der gesamten Anlagedauer gegeben, dann handelt es sich mit Sicherheit um das für die Schweiz einzigartige Vermögensverwal-tungs-Konzept der bank zweiplus und cash: die Multimanager-Strategien zweiplus®. Ein Konzept, das den Anlegern jederzeit die Freiheit lässt, mit dem «Spitzenkoch» ihrer Wahl zur Veredelung, sprich Optimierung ihres Vermögens beizutragen.

MULTIMANAGER-AKTION

— Keine Courtagen bis am 31. Dezember

2012.

— Ab einer Einlage von 10 000 Franken bis

am 31. Dezember 2012 schenken wir

Ihnen Ticketcorner-Gutscheine im Wert

von 100 Franken.

Rufen Sie uns für ein unverbindliches

Beratungsgespräch an oder kontaktieren Sie

uns per E-Mail:

T 00800 0800 55 55 (gebührenfrei) [email protected]

Page 17: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

III

CASH INSIDE

So funktioniert das Multimanager-KonzeptStellen Sie sich ein Haus mit sechs iden-tischen Wohnungen vor. Jede Wohnung hat dieselbe Grundfläche, dieselbe Raumauftei-lung mit drei Zimmern und denselben Preis. Es gibt lediglich einen entscheidenden Un-terschied: Es steht jedem Wohnungsinha-ber frei, wie er die drei Räume ausstattet und einrichtet. Genau so funktionieren die Multimanager-Strategien zweiplus®: Haus-eigentümer ist die bank zweiplus, die als Depotbank die Anlagegelder aufbewahrt und die Einhaltung der Anlagerichtlinien überwacht. Die Wohnungen gehören sechs erfahrenen Anlageexperten (siehe Grafik), die in ihren drei Räumen die Anlagestrate-gien Konservativ, Ausgewogen und Wachs-tum anbieten. Dem Anleger steht es wäh-rend der gesamten Anlagedauer frei, in den Wohnungen und den einzelnen Räumen zu zirkulieren. Er bezahlt in jeder Wohnung dieselben Gebühren und die Anlagestrate-gien in den einzelnen Räumen unterstehen denselben Anlagerichtlinien – so enthält z. B. die konservative Strategie bei allen An-lageexperten 5 bis 35 Prozent Aktien, und komplexe Finanzinstrumente wie Derivate sind bei alle Strategien ausgeschlossen. Der Unterschied liegt einzig in der Ausstattung der einzelnen Räume: Jeder der professio-nellen Anlageexperten hat seine eigene An-lagephilosophie und seinen optimalen Mix an unterschiedlichen Wertpapieren, um eine möglichst nachhaltige Wertentwick-lung zu erzielen und im direkten Wettbe-werb mit den Anderen zu bestehen.

So profitieren Kleinanleger von einer fundierten VermögensverwaltungIn der Regel beträgt die Anlagesumme für eine professionelle und individuelle Vermö-gensverwaltung auf hohem Niveau 1 Million Schweizer Franken. Bei cash und der bank zweiplus profitieren jedoch bereits Anla-gesummen ab 100 Schweizer Franken mo-natlich von der fundierten Expertise eines Spezialisten. Nebst den regelmässigen mo-natlichen Zahlungen des Aufbauplanes sind auch Einmaleinlagen ab 10 000 oder Ent-nahmepläne ab 50 000 Schweizer Franken möglich. Bei den sechs Anlageexperten, die für die detaillierte Zusammensetzung der einzelnen Strategien verantwortlich sind, handelt es sich durchgehend um re-nommierte Anlageexperten mit ausgezeich-netem Leistungsausweis. Sie stellen denn auch ihre Leistung in einem monatlichen Vergleich der Wertentwicklungen ständig unter Beweis.

VORTEILE MULTIMANAGER-KONZEPT

Zusammengefasst bietet das Multimanager-

Konzept von bank zweiplus und cash

den Anlegern folgende Vorteile und über-

zeugende Gründe für den Vermögensaufbau

mit professionell verwalteten Strategien:

— Bereits ab Einlagen von 100 Franken

pro Monat.

— Sie wählen aus sechs Anlageexperten aus.

— Sie wählen die für Sie passende

Anlagestrategie.

— Wechsel von Strategie und Anlage-

experten jederzeit möglich.

— Überwachung Ihres Depots durch den

Anlageexperten.

— Wertentwicklungen werden monatlich

veröffentlicht.

—RisikominderungdankDiversifikation.

— Transparente Rahmenbedingungen.

So nutzen Anleger die Vorteile des Multimanager-KonzeptsSechs Anlageexperten und drei Anlage-strategien. Bei der gebotenen Vielfalt fällt der Entscheid für die auf die individuel-len Bedürfnisse zugeschnittene Anlage nicht immer leicht. Vor einer Neuanlage oder einem geplanten Wechsel der Anlage-strategie empfiehlt sich eine sorgfältige Analyse der vorliegenden Rahmenbedin-gungen. Die cash Kundenberaterinnen und Kundenberater unterstützen die Anlegerin-nen und Anleger gerne in einem persön-lichen Gespräch bei der Festlegung der Anlageziele, der Wahl des Anlageexperten oder der Bestimmung der optimalen Anla-gestrategie. Detaillierte Informationen zu den Multi manager-Strategien zweiplus® stehen zudem rund um die Uhr auf der Webseite zur Ver fügung: www.cash.ch/multimanager. —

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Kunde

Freie Wahl des Anlageexper

ten

Das Multimanager-Konzept

Page 18: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

IV

CASH INSIDE

«DIE WAHL DES FINANZBERATERS IST ENTSCHEIDEND»cash sponsert den Eishockeyclub ZSC Lions: Trainer Marc Crawford und Captain Mathias Seger über Sport und GeldInterview: Markus Baumgartner

INSIDE: Die ZSC Lions sind aktuel-ler Schweizer Meister. Wie gehen Sie als Cheftrainer mit dem Erfolgsdruck um?Marc Crawford: Ich glaube nicht, dass der Druck als Schweizer Meister höher ist als beim Letztplatzierten. Jeder möchte besser werden. Die ZSC Lions können sich vergli-chen mit der letzten Saison zum Beispiel in der Qualifikation steigern.

Einige Sportclubs wie Dortmund oder Manchester United werden an der Börse gehandelt. Wie beurteilen Sie das?Ich war als Junge ein grosser Fan der To-ronto Maple Leafs, die auch an der Börse kotiert waren. So habe ich schon jung die ersten Aktien gekauft. Ich glaube, dass Sportvereine ein gutes Investment sein können, aber sie müssen gut geführt wer-den und natürlich Erfolg haben.

Haben Spekulationen oder eine schlechte Performance an der Börse Auswirkungen auf die Leistungen eines Spielers?Ich kann mich erinnern, als 1987 die Bör-sen am «Schwarzen Montag» abstürzten. Da gab es Spieler, die sich von diesem gro-ssen Kurssturz beeinflussen liessen. Ich habe schon einige Hochs und Tiefs erlebt. Weise Spieler sind sich bewusst, dass ihre Karriere nicht lange dauert. Daher sollten sie genügend ansparen und überlegt inves-tieren. Aufgrund der hohen Schwankungs-anfälligkeit der Märkte sollte jeder einen genauen Plan verfolgen. Das habe ich sel-ber versucht und meine langfristigen Ziele verfolgt, z. B. die Zukunft absichern oder genügend Geld für die Pension haben.

Ein hochtalentierter 22-Jähriger kann in diesem Business schon viel Geld verdienen. Wie können Sie als Trainer ihm helfen, damit er nicht abhebt?Es ist zum Glück nicht mein Job, ihm bei den Investments zu helfen! Ich sage den

jungen Spielern aber klar, dass sie wissen müssen, was mit ihrem Geld passiert. Die wichtigste Entscheidung beim Geld ist die Wahl des Finanzberaters.

Sie legen in den Trainings viel Wert auf Präzision und Perfektion. Gilt das auch für Ihren Umgang mit Geld?Ich versuche auf jeden Fall, darüberzu-stehen. Ich habe schon 1995 gute Bera-ter für mein Portfolio angestellt. Sie haben das sehr gut gemacht. Meine Eltern haben mir auch eine gute Anlagestrategie auf den Weg gegeben. Meine Mutter lebte mir das

Sparen vor. So habe ich schon als junger Spieler für mein eigenes Heim gespart. Für mich ist es wichtig, pro Jahr mindestens ein Meeting mit meinen Beratern zu haben und die Ziele zu überprüfen. Ich will mein Vermögen gezielt absichern und nicht bis zum Alter von 85 Jahren arbeiten müssen . . . Ausser wenn ich möchte!

Sind Prämien für die Spieler und den Trainer bei guten Spielergebnissen ein Fluch oder ein Segen?Jeder Bonus ist natürlich ein Segen. Da-für haben wir hart gearbeitet. Ich bin nicht dagegen, wenn sich jemand einfach zur Freude etwas leistet. Aber mit dem Geld kann man auch gezielt für seine Ziele ar-beiten. Als wir den Stanley Cup gewannen, habe ich einen grossen Bonus erhalten. Mit dem Geld habe ich alle meine Hypothekar-Schulden bezahlt. Ich hätte mir auch eine Jacht oder einen Maserati kaufen und für ein paar Jahre Freude haben können. Im Leben geht es immer wieder darum, die Balance zu finden. Eine Balance zwischen Freizeit und Arbeit, zwischen Sparen und Ausgeben, zwischen Gesundheit und Erho-lung. Das gilt auch für die Finanzen. —

STECKBRIEFE

Persönlich Marc Crawford Mathias Seger

Geburtstag 13. 02. 1961 17. 12. 1977

Nationalität Kanadier Schweizer

Zivilstand verheiratet verheiratet

Kinder Dylan, Kaitlin Milla

Hobbies Filme, Golf, Reisen, Wein Musik, Freunde, Lesen

Sportlich

Position Headcoach Verteidiger/Captain

Beim ZSC seit 2012 1999

Bisherige Stationen

Cornwall Royals (OHL), St. John’s Maple Leafs (AHL), Québec Nordiques (NHL), Colorado Avalanche (NHL), Vancouver Canucks (NHL), Los Ange-les Kings (NHL), Dallas Stars (NHL), A-Nationalmannschaft Kanada

EHC Uzwil, Rapperswil-Jona Lakers

Grösste Erfolge

Stanley-Cup-Gewinn mit den Colorado Avalanche (1996), Jack Adams Award 1995 (bester Trainer der NHL), Louis A. R. Pieri Award 1993 (bester Trainer der AHL)

Victoria-Cup-Sieger 2009, Champions-League- Gewinner 2009, Schweizer-Meistertitel 2000, 2001, 2008, 2012, 4. Rang WM 1998 mit Schweizer A-Nationalmannschaft

«Im Leben geht es immer wieder darum, die Balance zu finden.»

Page 19: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

V

CASH INSIDE

«DIE WAHL DES FINANZBERATERS IST ENTSCHEIDEND»cash sponsert den Eishockeyclub ZSC Lions: Trainer Marc Crawford und Captain Mathias Seger über Sport und GeldInterview: Markus Baumgartner

INSIDE: Das Bild von Ihnen mit dem Pokal im Tram nach dem Gewinn des Schweizer-Meister-Titels ging im Frühling durch die Medien. Be-deutet Ihnen das Prestige mehr als die Prämie?Mathias Seger: All die Erlebnisse, die man mit der Mannschaft gemacht hat, kann man mit einer Prämie gar nicht bezahlen. Was das Team und die Fans zusammen erlebt haben, ist unbezahlbar. Das ist auch das, was bleibt; das kann man einem Spieler nicht mehr nehmen.

Spielt Geld eine wichtige Rolle im Leben der Sportler? Wird in der Kabine darüber geredet?Sicherlich spielt das Geld im heutigen Sport eine wichtige Rolle. Und es ist na-türlich auch ein Thema in der Garderobe. Nicht nur, was wir verdienen, sondern auch, was man damit machen kann. Im modernen Sport geht es auch nicht ohne Sponsoren, die den Club unterstützen. Sonst können wir gar nicht tun, was wir heute tun.

Sie können schon in jungen Jahren ein Vermögen beiseite legen. Wie gehen Sie damit um?Ja, in diesem Sport kann man rasch viel verdienen. Junge Spieler werden manchmal aber zu schnell hochgejubelt. Wenn man plötzlich so im Rampenlicht steht und viel Geld zur Verfügung hat, ist es nicht einfach, auf dem Boden zu bleiben. Da versuche ich mit dem Captain-Team einzuwirken, dass unsere Grundsätze nicht vergessen gehen. Und es liegt natürlich auch in der Verant-wortung des Clubs, hier nach dem Rechten zu sehen.

Verwalten Sie Ihr Vermögen selber? Wie haben Sie Ihr Geld angelegt?Als junger Spieler spekulierte ich eifrig an der Börse. Alle waren damals ziemlich eu-phorisch. Jetzt haben sich die Zeiten ge-ändert und ich arbeite mit einem Vermö-gensverwalter zusammen. Seit ich Familie und ein Kind habe, habe ich mein Anlage-

verhalten bewusst angepasst. Ich habe den Schwerpunkt auf Sicherheit gelegt.

Für was geben Sie am meisten Geld aus?Für die Steuern in der Stadt Zürich (schmunzelt). Jeder hat seine eigene Vor-lieben und Hobbies. Ich brauche viel Geld für Versicherungen, für die Wohnsituation, für das Kind, für meine Vespa, die immer «abliegt» . . . Ich habe aber kein extrava-gantes Hobby, das viel Geld kostet. Auch die Spieler sind hier ein Abbild der Gesell-schaft. Sicher gibt es Spieler, die ein schö-nes Auto kaufen. Andere legen es gerne si-cher an.

Würden Sie sagen, dass Sportler an der Börse risikoreicher agieren als andere?Es kann schon sein, dass Sportler allgemein mehr Risiken eingehen, weil sie das Spiel lieben. In unserem Team werden laufend Wetten abgeschlossen, zum Beispiel wer etwas aus Distanz in einen Eimer werfen kann. Es wird immer aus allem ein Spiel gemacht. Da sind wir fast wie 16-Jährige geblieben.

Eine Sportlerkarriere kann zehn bis 15 Jahre dauern. Wie können Sie sich auf das «Danach» vorbereiten?Es ist gut, sich auf die Zukunft vorzuberei-ten. Je nach Interesse bilden sich einige in Richtung Finanzen oder Personal weiter. Das ist aber nicht einfach, weil man nicht ständig an die Zukunft denken kann. Als Sportler muss ich 100 Prozent bei der Sa-che sein. Daher weiss ich noch nicht, was ich dann einmal tun werde. Ich bin gelern-ter Maschinenmechaniker und kann mir vorstellen, wieder auf diesem Beruf zu ar-beiten. Grundsätzlich bin ich offen für das, was auf mich zukommt. —

cash ist in der Saison 2012/13 offizieller Sponsor der ZSC Lions – mehr dazu auf Seite VIII.

STECKBRIEFE

Persönlich Marc Crawford Mathias Seger

Geburtstag 13. 02. 1961 17. 12. 1977

Nationalität Kanadier Schweizer

Zivilstand verheiratet verheiratet

Kinder Dylan, Kaitlin Milla

Hobbies Filme, Golf, Reisen, Wein Musik, Freunde, Lesen

Sportlich

Position Headcoach Verteidiger/Captain

Beim ZSC seit 2012 1999

Bisherige Stationen

Cornwall Royals (OHL), St. John’s Maple Leafs (AHL), Québec Nordiques (NHL), Colorado Avalanche (NHL), Vancouver Canucks (NHL), Los Ange-les Kings (NHL), Dallas Stars (NHL), A-Nationalmannschaft Kanada

EHC Uzwil, Rapperswil-Jona Lakers

Grösste Erfolge

Stanley-Cup-Gewinn mit den Colorado Avalanche (1996), Jack Adams Award 1995 (bester Trainer der NHL), Louis A. R. Pieri Award 1993 (bester Trainer der AHL)

Victoria-Cup-Sieger 2009, Champions-League- Gewinner 2009, Schweizer-Meistertitel 2000, 2001, 2008, 2012, 4. Rang WM 1998 mit Schweizer A-Nationalmannschaft

Page 20: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

VI

CASH INSIDE

EXPERTENMEINUNGIm Auge des ZyklonsAutor: Jean-Marc Bianchi

Seit Beginn der Euro-Schuldenkrise ha-ben sich über der Anlegergemeinde dunkle Wolken zusammengebraut. Die Überschul-dung schmälert das Wachstumspotenzial und insolvente Rechtsgebilde gesunden auch mit unzähligen Liquiditätsspritzen nicht. Selbst wenn sie noch mehr Darlehen aufnehmen, bleibt ihnen die Rückkehr zur Solvabilität verwehrt. Ausserdem haben die staatlichen Sparmassnahmen in Europa die Volkswirtschaften an den Rand der Rezes-sion getrieben. Und wie wir wissen, häu-fen Staaten in Zeiten der Rezession wieder vermehrt öffentliche Schulden an. Auch die Geschäftspartner spüren die europäische Krise, vor allem China, dessen Exporte nach Europa abnehmen. Regierungen und Notenbanken greifen notgedrungen zu im-mer verzweifelteren kurzfristigen Finanzie-rungsmassnahmen – ohne Gewissheit, da-mit die Konjunkturaussichten aufzuhellen.Obwohl Mario Draghi die Einheitswährung mit geballter Feuerkraft der Europäischen Zentralbank (EZB) retten will, bleibt die

Lage in der Eurozone in den kommenden Monaten ungewiss. Gemäss Draghis Plan will die EZB unbegrenzt kurzfristige Staats-anleihen von Krisenländern kaufen, die Unterstützung benötigen. Nur ein erheb-lich stärkeres Wirtschaftswachstum in den USA könnte der global darniederliegenden Konjunktur neues Leben einhauchen. Ei-nige US-Wirtschaftsindikatoren deuten auf eine Besserung hin. Aus diesen zaghaften Zeichen lässt sich aber noch kein dauerhaf-ter Wachstumszyklus ableiten, schliesslich geht es mit den US-Finanzen zurzeit stetig bergab. Die für 2013 geplanten rigorosen Haushaltsmassnahmen dürften das Wachs-tum denn auch eher bremsen.

Welche Anlagen eignen sich derzeit?Solange die Schulden nicht vollständig restrukturiert sind, gilt unser Augenmerk dem Kapitalschutz. Die Notenbanken er-öffnen uns aber mit ihrem Aktivismus Gelegenheiten, etwas Risiko einzugehen und diszipliniert Chancen zu verwerten. Wir können steigenden Aktienmärkte nutzen, um Gewinne zu realisieren, denn wir sollten nicht vergessen, dass die Ge-sundung noch auf sich warten lässt und keineswegs sicher ist. Anlagealternati-ven wie Unternehmensanleihen und Wan-delanleihen bieten momentan das beste Risiko-Rendite-Profil. Aktien sind in unserer An lagepolitik derzeit neutral ge-wichtet. Zudem empfehlen wir Anlegern, Gold- Positionen zu halten, um sich gegen extreme Szenarien abzusichern. —

MAKROÖKONOMIE

DUNKLE WOLKEN DER REZESSION

— Die staatliche und teils auch die private

Überschuldung in den Industriestaaten

werden das Wachstumspotenzial der Welt-

wirtschaft auf Jahre hinaus schmälern.

— Dem chinesischen Wirtschaftsmotor fehlt

die Kraft, die gesamte Weltwirtschaft in

Schwung zu bringen.

— Deutschland und die Schweiz, die sich bis-

lang gut behaupteten, gleiten allmählich

in eine Stagnation ab.

— Trotz negativer Realzinsen in den meisten

Industriestaaten signalisieren weder der

Privatkonsum noch die Unternehmensin-

vestitionen einen Aufschwung.

AKTIENMARKT

GEWINNPOTENZIAL BESCHEIDEN

— Die Gewinnentwicklung der Unterneh-

men stockt. So gilt das dritte Quartal als

schlechtestes seit Rezessionsende 2009.

— Ausser den Finanz- und den Energietiteln

sind die Papiere an den Aktienmärkten der

Industrieländer fair bewertet und bieten

daher kaum Kurspotenzial.

— Mario Draghi stützt mit seinem Anlei-

henkaufprogramm die Banken, die stark

in Staatsanleihen des eigenen Staats

engagiert sind und deren Bilanzstärke sich

analog zum Länderrating abschwächte.

— Da die Aktienmärkte der Industriestaaten

seit Anfang Juni insgesamt 12-20 Prozent

zugelegt haben, erscheint das Gewinnpo-

tenzial bescheiden.

JEAN-MARC BIANCHI

LOMBARD ODIER & CIE

Jean-Marc Bianchi ist Leiter Multimanage-

ment bei Lombard Odier & Cie in Genf.

Das traditionsreiche Bankhaus Lombard

Odier ist Partner bei der Multimanager-

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Page 21: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

VII

CASH INSIDE

cash.ch, das führende Wirtschafts- und Fi-nanz-Informationsportal der Schweiz, bie-tet seinen Leserinnen und Lesern seit Jah-ren einen zuverlässigen, topaktuellen und umfassenden Newsdienst. Dafür sorgt ein eingespieltes Team von sechs kompetenten Journalisten und Produzenten.

Wissen, was nachts passiert ist: cash bietet News schon am frühen MorgenBereits am Morgen früh herrscht bei cash Hochbetrieb. Die Redaktion ist nach sechs Uhr besetzt. Denn die treuen Leser und An-leger wollen mit den wichtigsten News ver-sorgt sein, wenn sie ins Büro kommen, im Zug oder Tram das Smartphone anschalten oder gleich nach dem Aufstehen das iPad konsultieren. Der cash-Morgenredaktor sichtet die Nach-richtenlage bei den abonnierten Agenturen. Er bearbeitet die Top-News und platziert sie nach Relevanz auf der Website. Der Redak-tor kontrolliert die verschiedenen Kurse an

SO ARBEITET DIE REDAKTION VON CASHDie cash-Redaktion sorgt für eine Rundumversorgung mit Wirtschafts- und Finanz-NewsAutor: cash

IMPRESSUM

HERAUSGEBER: cash zweiplus ag,

Bändliweg 20, CH-8048 Zürich

T +41 (0)44 436 77 77, Mail: [email protected]

GESCHÄFTSLEITUNG:

Christoph Hartgens (CEO), André Michel (COO),

Marcel Gamper (CCO), Urban Scherrer (CTO)

REDAKTION: Silvan Franchetto

LAYOUT UND PRODUKTION:

Dominik Hertach, Thomas Demuth

BILDER: Keystone, Waldemar da Rin, Silvan

Franchetto, zvg

Die cash-Redaktion bei der täglichen Morgensitzung (von links): Thomas Demuth, Frédéric Papp, Sven Zaugg, Daniel Hügli und Pascal Meisser.

den Märkten und schreibt bei Bedarf gleich selber einen Artikel. Ab acht Uhr kümmert sich der Redaktor auch um den Versand des beliebten täglichen cash-Newsletters.Nach neun Uhr trifft sich die gesamte Re-daktion zur Morgensitzung. Welches ist die Story des Tages? Welche Aktienkurs-bewegung verdient eine Geschichte? Wel-che Themen bringt der «cash Insider» um 14 Uhr? Wer geht wo zu welcher Presse-konferenz?

Markenzeichen Video-Interview: Die Kamera gehört zur GrundausrüstungFür Pressekonferenzen und sonstige «Aus-seneinsätze» gilt für cash-Redaktoren: Kamera, Mikrofon und Stativ einpacken und mit Protagonisten der Schweizer Wirt-schaftswelt Interviews führen. Die cash-Videos sind zu einem Wahrzeichen der Fi-nanz-Website geworden. Auf der Redaktion holt mittlerweile ein anderer Redaktor Mei-nungen für seinen Hintergrundbericht ein.

Der Tagesproduzent platziert einen Artikel über die neuesten US-Wirtschaftszahlen als Eilmeldung auf der Website. Und der Chefredaktor schreibt einen Kommentar zur Geldpolitik der Schweizerischen Na-tionalbank. Die Hektik legt sich erst, wenn vor Mitter-nacht der Schlussbericht zur US-Börse pu-bliziert ist. —

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VIII

CASH INSIDE

Eishockey-Star wird man nicht über Nacht. Es braucht viel Ausdauer und Wille um Er-folg zu haben, so wie das Jimmy Cliff mit seinem Ohrwurm «You Can Get It If You Really Want» besingt. Meist führen die Stationen über den Besuch einer guten Hockeyschule. Dann geht es via Bambini, Piccolos, Moskitos, Mini, Novizen hinauf bis zu den Elite-Novizen und der höchs-ten Klasse, den Elite-Junioren. Wer hier angelangt ist, dem stehen die Tore in die Schweizer National League B und A offen.

Über 800 Spielerinnen und Spieler trainieren bei den Zürcher LionsDie GCK/ZSC Lions zählen im Bereich der Eishockey-Nachwuchsförderung zu den schweizweit führenden und erfolgreichsten Organisationen. Über 800 erfolgshungrige Spieler und Spielerinnen trainieren bei den Lions, um im Eishockey Höchstleistungen zu erzielen. Dabei wird nicht nur eine sinn-volle Beschäftigung geboten, sondern auch eine Chance für eine wertvolle Persönlich-keitsbildung abseits der Strassen. Als führende unabhängige Finanzplattform unterstützt cash mit ihrem Engagement

DAMIT AUCH MORGEN GUT GEBRÜLLT WIRDcash engagiert sich für den Eishockey-Sport – bei allen Teams der Zürcher LionsAutor: Silvan Franchetto

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Gründung Verein: 1930, Aktiengesellschaft: 1997

Anzahl Mannschaften 32 (ZSC und GCK)

CEO Peter Zahner

VR-Präsident Walter Frey

Sportchef Edgar Salis

Trainer der 1. Mannschaft Marc Crawford

Captain der 1. Mannschaft Mathias Seger

Stadion Hallenstadion Zürich seit 18. 11. 1950

Zuschauerkapazität 11 200

Schweizer Meister 1936, 1949, 1961, 2000, 2001, 2008, 2012

Weitere sportliche Erfolge Schweizer Cupsieger: 1960, 1961, Champions-Hockey-League -Sieger: 2009, Victoria-Cup-Sieger: 2009, IIHF-Continental-Cup-Sieger: 2001, 2002

Website www.zsclions.ch

vs.

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Die Zinskurven zeigen nach unten: Das drückt auf die Attraktivität von Kapital-schutz-Zerftifikaten. Keystone

TIEFZINSUMFELD DERIVATE

MIT ZERTIFIKATEN DEN TIEFEN ZINSEN TROTZEN Das Tiefzinsumfeld reduziert die Attraktivität von Zertifikaten mit Kapitalschutz. Trotzdem gibt es Erfolg versprechende Produkte.

Aufgrund der aktuellen Schulden-krise gehen die meisten Auguren davon aus, dass die Zinsen auch

in den nächsten zwei bis drei Jahren auf rekordtiefem Niveau verharren werden. Das erschwert es beispielsweise, Kapi-talschutzprodukte mit hohen Couponzah-lungen auszustatten. Dagegen gibt es ein taugliches Mittel: Anleger können den Ef-fekt der tiefen Zinsen durch die höheren Risikoaufschläge (Spreads) von Unterneh-mensanleihen umgehen. Der wichtigste Renditefaktor ist die Bonität des Schuld-ners: Als Folge der Finanzkrise stiegen, vereinfachend erklärt, die Risikospreads viel deutlicher an als das tatsächliche Aus-fallrisiko, so dass ähnliche Kreditqualitä-ten zu unterschiedlichen Spreads notieren. Aktuell hat sich jedoch die Situation be-ruhigt und die Risikoaufschläge sind nicht mehr so hoch wie auch schon, so dass sich die Kreditqualitäten und Risikoaufschläge wieder angeglichen haben. Damit ist die Auswahl des geeigneten Referenzschuld-ners die Quelle des Mehrwerts der vorge-schlagenen Strategien.

Der Vorteil ist mit einem Kreditrisiko verknüpftDafür bietet sich die Kombination einer Unternehmensanleihe (Asset) mit einem Zinsswap an, was als Asset Swap bezeich-net wird. Er wird gemäss den Bedürfnis-sen des Investors strukturiert. Die festen Zahlungen der Anleihe werden entweder in variable Zahlungen oder in einen ein-zelnen Zahlungsstrom zu Beginn der Lauf-zeit getauscht. Dieser Barwert wird zur Strukturierung verwendet, wobei die Risi-koaufschläge als Finanzierungsprämie für die gewünschten Investitionen extrahiert werden. «Für Anleger bieten auf Asset Swaps basierte strukturierte Produkte im

aktuellen Marktumfeld eine Investmental-ternative. Sie müssen aber die damit ver-bundenen Risiken nutzen, um dem aktuel-len Niedrigzinsumfeld zu trotzen», erklärt Hans Jörg Pütz, Head Sales Structured Pro-ducts External Clients bei der Bank Julius Bär. Der Finanzierungsvorteil ist verknüpft

VON MARKUS BAUMGARTNER

mit dem Kreditrisiko des Basiswerts, der aus einer oder mehreren Obligationen be-steht. Die Wahl der Obligation sollte sorg-fältig erfolgen, da der Investor das Ausfall-risiko über die Laufzeit des strukturierten Produktes von z. B. vier bis fünf Jahren trägt. Das höhere Ausfallrisiko lässt sich durch eine Diversifikation in verschiedene Unternehmensanleihen reduzieren. Julius Bär und die Bank Vontobel haben dafür strukturierte Produkte mit Referenz-anleihen lanciert. «Sie eignen sich für die Investoren, welche die Schuldnerprofile in ihrem Portfolio bewusst bewirtschaf-ten wollen», erklärt Georg von Wattenwyl, Leiter Advisory und Distribution bei Von-tobel. Die Rendite kann je nach Bonität des Emittenten der Referenzanleihe erhöht werden. Von Wattenwyl: «Um eine höhere Rendite als bei herkömmlichen Produkten zu erreichen, sollte das Produkt über eine längere Laufzeit verfügen. Dort dürfte die Renditechance am grössten sein.»

Den Mechanismus verstehen und die Risiken einschätzen könnenNeben den bekannten Anlageformen wie Floored Floaters lassen sich Zertfikate auf Referenzanleihen vielfältig einsetzen, um die Risikospreads als Finanzierungsprämie in eine andere Anlageklasse umzuleiten. «Die Anwendungsmöglichkeiten für Inves-toren sind vielfältig», sagt Pütz. So kann mit den Zertifikaten eine Partizipation an der positiven Kursentwicklung eines Ak-tienmarktes finanziert werden. Ein weite-res Einsatzfeld ist die Eliminierung von Währungsrisiken oder die Verknüpfung mit Rohstoffen und Edelmetallen. Wie im-mer ist es empfehlenswert, in Produkte zu investieren, von denen man überzeugt ist, den Mechanismus versteht und die Chan-cen und Risiken einschätzen kann.

Page 24: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

DERIVATE REGULIERUNG

DIE BRANCHE WILL SICH WEITER SELBST REGULIERENDie Finma möchte im Derivatehandel staatliche Kontrollen. Die Branche wehrt sich. Man sei mit Selbtskontrolle gut gefahren.

Auf europäischer Ebene werden die Bemühungen verstärkt, den Han-del mit Futures, Optionen und

strukturierten Produkten künftig zentral durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde regulieren zu las-sen. Damit soll eine höhere Transparenz erreicht werden. Eine ähnliche Entwicklung bahnt sich auch in der Schweiz an. Im Frühling sorgte ein Positionspapier der Finanzmarktauf-sicht Finma für Unruhe in der Branche. Darin bemängelte die Aufsichtsbehörde

VON PASCAL MEISSER

vor allem den ungenügenden Schutz der Anleger. Als Lösung schlug die Finma die Schaffung eines neuen Finanzdienstleis-tungsgesetzes vor. Mit diesem soll die Re-gulierung der Finma übertragen werden.Das käme einem Paradigmenwechsel gleich. Bislang setzte die Branche zu-sammen mit dem Dachverband SVSP auf Selbstregulierung. Davon möchten we-der Banken noch Verbandsvertreter abrü-cken. «Wir sind damit gut gefahren», sagt SVSP-Vertreter Enrico Friz. Die Branche habe tieferen Einblick in die Produkte und

könne besser Standards entwickeln als eine externe Stelle. Unterstützung erhält er von einem unab-hängigen Experten. Der deutsche Kapi-talmarkt-Professor Lutz Johanning glaubt, dass die Selbstregulierung höher zu ge-wichten sei, solange die Emittenten ihren Willen dazu bekunden. So seien im Be-reich der strukturierten Produkte aus den eigenen Reihen mehrere Initiativen wie die Risikoklassifizierung auf den Weg gebracht worden, die anschliessend in regulatori-schen Standards aufgenommen wurden.

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MARC CHESNEY RISIKODERIVATE

«DER FALL ADOBOLI WIRD KAUM DER LETZTE SEIN»Ein Teil der Derivate sichert Risiken nicht ab, sondern schafft neue, warnt Marc Chesney, Professor an der Universität Zürich.

Der Nennwert aller derivativen Fi-nanzprodukte entspricht rund dem Zwölffachen des weltweiten

Bruttoinlandproduktes (BIP). «Das ist ein überdimensioniertes Volumen. Wenn die Derivate, wie ursprünglich vorgesehen, nur der Absicherung dienen würden, dann dürften sie nur einem Teil des BIP entspre-chen. Auf gar keinen Fall aber zwölfmal mehr betragen.» Das sagt Marc Chesney, Finanzprofessor an der Universität Zürich. Er beschäftigt sich mit der Beziehung zwi-schen modernem Finanzwesen und Ethik

und hat die Banken immer wieder hart kritisiert. Die riesige Menge an Deriva-ten zeige, dass nur ein kleiner Prozentsatz davon als Absicherungsinstrumentarium funktioniere. «Die grosse Mehrheit dieser Finanzprodukte generiert hingegen neue Systemrisiken, was für die Realwirtschaft und die Gesellschaft schliesslich gefähr-lich ist», warnt der Franzose.

Die Komplexität von Derivaten erlaubt es, Risiken zu versteckenGemäss Chesney erhöhen die Derivate die Komplexität der Finanzsphäre, was hoch problematisch ist. «Diese Komplexität er-laubt kriminellen Händlern wie Jérôme Kerviel im Fall Société Générale oder UBS-Händler Kweku Adoboli ihre Risikopositi-onen besser zu verstecken.» Der Prozess in London gegen den Adoboli hat gezeigt,

dass es für den Händler relativ einfach war, fragwürdige Geschäftspraktiken aus-zuüben. Chesney führt mit seiner Mitarbei-terin Brigitte Maranghino den Blog

VON MARKUS BAUMGARTNER

MARC CHESNEY

FINANZPROFESSOR UNIVERSITÄT ZÜRICH

Marc Chesney (53) hat in Paris Mathematik

an der Universität Diderot studiert. Er ist

Doktor der Wirtschaftswissenschaften der

Universität Genf und hat an der Universität

Sorbonne seine Habilitation erlangt. Aktuell

ist er Professor für Finance und Vizedirek-

tor des Instituts für Banking und Finance

an der Universität Zürich. Ausserdem ist er

Mitglied von Finance Watch, einer Brüsse-

ler Organisation, die ein Gegengewicht zur

Finanzlobby bilden soll. Chesney war bis

Ende 2011 Research Fellow am «Zentrum für

Religion, Wirtschaft und Politik» (Collegium

Helveticum). Bevor er seine Stelle in Zürich

antrat, war er Professor am HEC in Paris und

Präsident des CEBC (Centre pour l’Etude du

Blanchiment et la Corruption). Marc Chesney

ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

«Die Finanzsphäre müsste der Real-wirtschaft dienen. Heute ist es genau

umgekehrt.»

«Sustainable and Responsible Finance» (www.responsible finance.ch). Darin wird beleuchtet, dass die Risikoposition von Adoboli zeitweise 11,9 Milliarden US-Dol-lar betrug. «Dieser Fall Adoboli wird wohl kaum der letzte sein», wird dort kritisiert: «Solange sich diese ‹Too-big-to-fail-Ban-ken› aufgrund ihrer Systemrelevanz sicher sein können, dass sie jederzeit vom Staat gerettet werden, werden sie auch in Zu-kunft grosse Risiken eingehen, welche sich durch die Derivate noch vervielfachen.»

Staatliche Kontrolle für Finanz- produkte – wie bei MedikamentenChesney fordert, dass der Staat eingreift, wenn die Selbstregulierung nicht mehr funktioniert. «Wenn die Selbstregulierung wie in der Finanzkrise teilweise versagt, dann müssen die Politiker ihre Verantwor-tung wahrnehmen. Sie müssen dann die Komplexität reduzieren und für organisierte Märkte sorgen.» Auch die Finanzbranche muss laut dem Finanzprofessor schrump-fen. Damit könnte die Wahrscheinlichkeit von Verlusten durch kriminelle Händler verringert werden.Chesney plädiert für einen Zertifizierungs-prozess in der Finanzbranche – wie er in anderen Industriebereichen, zum Beispiel in der Pharmabranche, bei neuen Medika-menten üblich ist. «Dort werden nicht alle Produkte automatisch zugelassen; sie wer-den vorher kontrolliert. Ebenso sollten in der Finanzbranche toxische Produkte von Anfang an nicht erlaubt werden.» Chesney erinnert daher an das Grundprinzip des Wirtschaftens: «Die Finanzsphäre müsste der Realwirtschaft dienen, das heisst ihre rentablen Investitionen finanzieren. Heute ist es aber genau umgekehrt: Gesellschaft und Realwirtschaft finanzieren die Finanz-branche. Dies schwächt die Struktur unse-rer Gesellschaft beträchtlich.»

Page 26: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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BARRIER REVERSE CONVERTIBLES TIPPS

DAS BELIEBTESTE «STRUKI» DER SCHWEIZERDie Schweizer setzen auf Barrier Reverse Convertibles. Darauf müssen Anleger achten.

Ob Börsencrash, Kurshaussen oder Seitwärtsmärkte – die sogenann-ten Barrier Reverse Convertibles

(BRC) bleiben in jeder Marktsituation das beliebteste Vehikel der Schweizer Anlege-rinnen und Anleger unter den strukturier-ten Produkten. Aktuelle Statistiken der Derivatebörse Scoach zeigen, dass jedes zweite kotierte «Struki» ein solches Bar-rierenprodukt ist. Von der Popularität der BRC zeugen auch die zahlreichen Inserateseiten, welche die Emittenten Woche für Woche in den Me-

dien schalten. Daran lässt sich messen, mit welcher Regelmässigkeit die Emittenten den Markt mit Produkten alimentieren. Doch was genau versteckt sich hinter dem Kürzel BRC? Es handelt sich vereinfacht gesagt um eine Wette auf den künf-tigen Kursverlauf des zugrunde liegenden Ba-siswerts, der in der Regel eine Aktie ist. Solange der Basiswert die vorab definierte

VON PASCAL MEISSER

Barriere nicht unterschreitet, erhält der Anleger eine jährliche Couponzahlung, die

deutlich über den am Anleihenmarkt erziel-baren Renditen liegt, sowie die Rückzah-lung des eingesetzten Kapitals. Wird hinge-gen die Barriere ge-brochen, erhält der Anleger anstelle des

Kapitals die Aktie und trägt damit das un-eingeschränkte Kursrisiko. Anders gesagt:

«Ein Barrier Reverse Convertible ist kein Investment, sondern eine Finanzwette.»

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Page 27: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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TIPPS BARRIER REVERSE CONVERTIBLES

Mit dem Kauf eines BRC wird der Anle-ger zum Schreiber eine Option auf den je-weiligen Basiswert, wofür er eine entspre-chende Prämie – sprich: Couponzahlung – erhält. Damit tritt der Anleger das Kur-spotenzial nach oben an den Emittenten ab, weshalb eine BRC-Strategie grundsätz-lich vor allem in seitwärts tendierenden oder leicht sinkenden Marktphasen Sinn machen. Doch: Kann ein Anleger tatsäch-lich abschätzen, wie sich ein Basiswert

innerhalb der nächsten zwölf Monate ent-wickeln wird? Und wie «sicher» sind die heute teilweise angebotenen Risikopuf-fer von 50 bis 60 Prozent? Solche Fragen kann ein Anleger selber beantworten, wenn er die Entwicklung der vergangenen zwölf Monate betrachtet. Hat er mit einem Kurs-einbruch zwischen März und Juni 2012 gerechnet? Lag es auf der Hand, dass die Märkte zwischen Juni und September wie-der in die Höhe schossen?

Kann ein Anleger abschätzen, wie sich die Märkte entwickeln? Gerade in den Zeiten der europäischen Schuldenkrise ist die Vorhersage von Marktentwicklungen noch viel schwieri-ger geworden. Die geldpolitischen Ein-griffe der Zentralbanken beeinflussen die Finanzmärkte massgeblich. Das haben im September die Börsenreaktion im An-schluss an das Anleihekaufprogramm der

Wetten auf den Kursverlauf: Strukturierte Produkte machen es möglich. Keystone

Europäischen Zentralbank und das QE3-Programm der amerikanischen Notenbank gezeigt. Hier setzen auch die Argumente der Kriti-ker an. «Anleger müssen sich bewusst sein, dass Barrier Reverse Convertibles kein In-vestment sind, sondern eine Finanzwette, bei der man höchstens sein Spielgeld ein-setzen sollte», sagt Thomas Hauser von der

Baarer Vermögensverwaltung Hotz & Part-ner. Denn die Konstruktion dieser Produkte würde anerkannten Anlagegrundsätzen wi-dersprechen. «BRC sind die Antithese zur oft gewünschten Diversifikation», sagt Hauser. Denn gerade in schwierigen Bör-senlagen erhalte der Anleger in der Regel wegen des Barrierenbruchs jene Aktien, die besonders schlecht performen. Sein Fazit: «Als langfristiger Vermögensaufbau eignen sich diese Produkte nicht.» Als selektive Depot-Beimischung hinge-gen haben die Barrier Reverse Converti-bles durchaus ihre Daseinsberechtigung. Wichtig: Ein Kaufentscheid sollte nie al-leine von der Höhe des Zinscoupons ab-hängig gemacht werden. Ebenso wichtige Entscheidungskriterien sind die Basis-werte sowie die Höhe der Barriere. Dabei gilt die Faustregel: Je höher der Abstand zur Barriere, desto kleiner fällt der Cou-pon aus.

BARRIER REVERSE CONVERTIBLES:

DAS SIND BELIEBTE VARIANTEN

MULTI: Eine häufige Variante zu den BRC

sind die Multi Barrier Reverse Convertibles.

Im Gegensatz zum einfachen BRC werden

mehrere Basiswerte dem Produkt unter-

legt, beispielsweise verschiedene Aktien.

In der Regel besteht ein Multi BRC aus drei

Basiswerten. Eine solche Zusammensetzung

erlaubt dem Anbieter, entweder einen hö-

heren Zinscoupon oder eine tiefere Barriere

anzubieten. Allerdings muss sich der Anleger

bewusst sein, dass mit steigender Zahl von

Basiswerten das Risiko deutlich steigt. Denn

wenn schon nur ein Basiswert den Barriere-

wert durchbricht, wird dem Anleger der gan-

ze investierte Betrag in Form der schlech-

testen Aktie ausbezahlt. Das heisst: Der

Anleger muss nicht nur die Kursentwicklung

eines Werts prognostizieren können, sondern

den künftigen Verlauf von drei Basiswerten.

CALLABLE: Eine speziellere Ausprägung ist

der Callable Barrier Reverse Convertible. Im

Prinzip handelt es sich um einen konventio-

nellen BRC – mit einer Einschränkung. Der

Anbieter kann in regelmässigen Abständen

entscheiden (meist jährlich oder halbjähr-

lich), ob er das Produkt auf dem Markt las-

sen oder «callen» (zurückziehen) möchte. In

der Regel werden diese Produkte erst dann

zurückgezogen, wenn die Entwicklung des

Basiswerts überdurchschnittlich gut verläuft.

Ein Call ermöglicht dem Anleger also, in gu-

ten Börsenzeiten sein Geld in dynamischere

Produkte zu investieren. Für das Risiko des

plötzlichen Rückzugs wird der Anleger mit

einem höheren Coupon entschädigt. Nicht

geeignet sind diese Produkte für Investoren,

die sich nicht vorzeitig Gedanken darüber

machen wollen, wie sie ihr Geld neu inves-

tieren möchten.

AUTOCALLABLE: Nebst den Callable BRC

gibt es auch noch die etwas exotischere Vari-

ante mit dem Etikett «Autocallable». Diese

Produkte sind ähnlich aufgebaut wie die

Callable BRC – mit einem gewichtigen Un-

terschied. Während der Emittent bei Callable

BRC selber entscheiden kann, wann er das

Produkt zurückrufen will, ist dieser Zeitpunkt

beim «Autocallable» bereits beim Kauf des

Produkts definiert. Der Rückzug erfolgt dann,

wenn der Basiswert eine definierte Kurswert-

Barriere nach oben durchbrochen hat. Dieses

Produkt eignet sich vor allem für Anleger,

die einem bestimmten Basiswert gegenüber

positiv gestimmt sind.

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Page 28: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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BILLIG-FUTURES KURSSCHWANKUNGEN

MIT WENIG EINSATZ EIN MEHRFACHES HERAUSHEBELNTiefe Kosten, grosser Ertrag: Mit Contracts for Difference können Anleger grosse Renditen erzielen. Doch es lauern Gefahren.

Von Anfang Juni 2012 bis Mitte September stiegen die Aktien des Technologiekonzerns ABB um

23 Prozent. Die Titel des Versicherungs-konzerns Swiss Life legten im selben Zeit-raum eine Performance von gut 50 Prozent aufs Parkett. Die Sommer-Rallye an der Schweizer Börse hatte es bei einigen Titeln in sich und führte bei den Aktionären – so-fern sie bei den entsprechenden Aktien en-gagiert waren – zu wahren Freudentänzen. Die Gewinne liessen sich für Aktionäre aber durchaus multiplizieren, falls diese die entsprechenden Risiken nahmen.

Gleiche Aktie – aber unterschiedliche GewinneEin fiktives Fallbeispiel verdeutlicht dies: Frau Müller kaufte Ende Mai auf Anraten ihres Bankberaters 100 Swiss-Life-Aktien zu 75 Franken. Dreieinhalb Monate später kostet das Papier 113 Franken – ihr Ge-winn: 3800 Franken brutto. Doch der Gewinn hätte noch viel grösser ausfallen können. Anleger Heinzer ein ver-sierter Trader, hatte zum selben Zeitpunkt ebenfalls 7500 Franken in Swiss-Life-Va-loren investiert. Er kaufte aber die Aktie nicht direkt, sondern 1000 Differenzkon-trakte – auch «Contracts for Difference» (CFD) genannt – à 75 Franken. Dafür muss Heinzer aber nicht die vollen 75 000 Fran-ken bezahlen, sondern nur 10 Prozent da-von, also 7500 Franken. Bei einem Kursan-stieg der Aktien auf 113 Franken erhiehlt Hofer die Differenz, also 38 Franken, vom CFD-Verkäufer. Dieser Betrag multipliziert mit den 1000 Kontrakten ergibt einen Ge-winn von 38 000 Franken, zehnmal mehr als bei Frau Müller. Wie ist das möglich? Das Zauberwort heisst «Hebel». Je grösser der Hebel, desto grössere Beträge lassen sich bewe-

VON FRÉDÉRIC PAPP

Handeln bis zum Schwindligwerden: Mit «Hebeln» lassen mit kleinen Beträgen grosse Summen bewegen. Nach oben – wie nach unten. Keystone

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Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufs-prospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Den Verkaufs-prospekt, die Berichte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Vertreterin in der Schweiz IPConcept (Schweiz) AG, In Gassen 6, CH-8022 Zürich. Zahlstelle in der Schweiz ist die DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG, Münsterhof 12, Postfach, CH-8022 Zürich.

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Page 29: «cash VALUE - Derivate» 2012 inkl. «cash Inside» 3/2012

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KURSSCHWANKUNGEN BILLIG-FUTURES

gen. Bei Heinzers Geschäft liegt der He-bel bei 10. Das heisst: Mit 7500 Franken kann er 75 000 Franken bewegen. Und diese können noch viel grössere Dimensionen an-nehmen. Für oft gehandelte Währungen beispielsweise kann der Hebel bis 200 be-tragen. Mit 10 000 Franken lassen sich somit zwei Mil-lionen Franken bewegen. Der Hebel ermöglicht so-mit enorme Gewinnchan-cen, gleichzeitig aber steigt das Risiko von gewalti-gen Verlusten. Denn wä-ren die Swiss-Life-Aktien beispielsweise auf 50 Franken zurückge-fallen, dann hätte Heinzer einen Verlust von 25 000 Franken eingefahren. Bei Frau Müller hingegen wäre der Verlust zehnmal kleiner ausgefallen.Um solche Produkte handeln zu kön-nen, benötigen Anleger ein Konto bei ei-nem CFD-Anbieter. Dies ist entweder eine Bank oder ein Broker. Die Bank verlangt vom Kunden eine Sicherheitshinterle-

gung, die sogenannte «Margin». Die Band-breite reicht von 0,5 bis 100 Prozent der Handelssumme. Im Fall Heinzer sind dies

7500 Franken. In der Schweiz steckt der Handel mit den CFD noch in den Kinderschuhen. In Grossbritannien hingegen werden solche Produkte seit über 25 Jahren gehan-delt, ursprünglich, um die Stempelsteuer auf Aktien zu umgehen. Die CFD sind kostengünstig. Die Trans-aktionskosten sind mit der Kursspanne von 0,1 Pro-zent zwischen Kauf und

Verkauf von CDF abgegolten. Ebenso fal-len in der Regel keine Depotgebühren an. Der CFD bildet das Basisprodukt eins zu eins ab. Bei anderen Hebelprodukten wie bei-spielsweise Optionen beeinflussen Fak-toren wie Laufzeiten und Volatilitäten die Preisbildung. Weiter ist die Laufzeit der CFD im Gegensatz zu Optionen, Warrants oder Futures unbegrenzt. Insofern kön-

nen sie auch langfristig eingesetzt werden. Wie jede Medaille haben aber auch CDF eine Kehrseite: Sie werden ausserbörslich gehandelt. Ein fairer Handel ist somit nicht 100-prozentig garantiert.

So richtig teuer wird es, wenn der Händler beim «Margin Call» anruftDa aber ein CFD ein Derivat ist, der Preis sich also von einem Basiswert ableitet, können Anleger anhand offizieller Bör-sendaten prüfen, ob der Preis stimmt. Des Weitern fallen bei fast allen Anbietern Zin-sen auf Aktien und Indizes an, vorausge-setzt, die Position wird länger als einen Tag gehalten. Teuer kann es werden, wenn der Anbieter einen «Margin Call» verlangt. Entwickelt sich das Geschäft gegen den Anleger, kann es zum gefürchteten Anruf des Brokers zur Erhöhung der Margin kommen. Kon-sequenz: Man muss echtes Geld auf das Konto nachschiessen, um zu verhindern, dass die offenen Positionen zwangsaufge-löst werden. In der Regel muss der Anle-ger kurzfristig reagieren. CFD richten sich eher an erfahrene Investoren.

«Das Zauberwort heisst ‹Hebel›. Je grösser der Hebel, desto

grössere Beträge lassen sich bewegen.»

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ABSICHERUNG MINI-FUTURES

EIN SCHUTZSCHILD GEGEN DROHENDE KURSVERLUSTE Mini-Futures: Mit einer Absicherung können sich Anleger gegen unliebsame Kursrückgänge wappnen.

Das richtige Management von Ver-lustrisiken bei Realwerten wie etwa Aktien oder Gold ist für den

Erfolg jedes Anlegers von zentraler Be-deutung. Entscheidend dabei ist, was ge-nau abgesichert werden soll. Verfügt ein Anleger etwa über ein breit diversifizier-tes Aktienportfolio, dann ist er gegen un-ternehmens- und branchenspezifische Risiken geschützt, da der Kursrückgang einer Aktie durch die Kursgewinne ande-rer Aktien ausgeglichen wird. Gut diversi-fizierten Portfolios droht somit nur das Ge-samtmarktrisiko. Durch den Einsatz von Mini-Futures lässt sich dieses Risiko eli-minieren.

Verlust wird durch Anstieg der Mini-Future-Short-Zertifikate kompensiertFür eine wirksame Absicherung des Markt-risikos mit Mini-Futures muss sich der In-dex in der gleichen Weise wie das Aktien-portfolio bewegen. Dies ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn der Indexkorb mög-lichst stark dem Aktienportfolio gleicht. Ein Beispiel: Ein Anleger möchte sein SMI-Portfolio im Wert von 50 000 Franken gegen Kurseinbrüche absichern. Er kauft zu diesem Zweck Mini-Futures-Short-Zer-tifikate auf den Swiss Market Index, der bei 6540 Punkten notiert. Dazu benötigt der Anleger 3823 Zertifikate zum Preis von 39 Rappen, er zahlt dafür der Emittentin des Produkts 1490 Franken.Fällt nun der SMI um 10 Prozent auf 5886 Zähler, sinkt der Wert des Portfolios auf 45 000 Franken ab. Dieser Verlust wird aber durch den Anstieg des Kurswertes der Mini-Futures-Short-Zertifikate von 1490 auf 6490 Franken kompensiert. Verkauft ein Anleger den Mini-Future, würde ihm dieser Betrag auf dem Konto gutgeschrie-ben werden. Aber wie so vieles haben

auch Mini-Futures negative Kehrseiten. Trifft nämlich die Erwartung des Anlegers nicht ein und der SMI steigt um 10 Pro-zent auf 7194 Punkte, dann dreht der Wert des Futures ins Negative und der Anleger muss den Verlust ausgleichen. Damit dies nicht passiert, ist eine «Bremse», der soge-nannte Stopp-Loss, eingebaut. Sobald der SMI diese Marke berührt, löst der Emit-tent das Geschäft auf, ermittelt den Rest-wert und überweist diesen auf das Konto des Anlegers. Unter dem Strich kostet die Aktion den Anleger 1031 Franken. Mini-Futures haben gegenüber anderen Absicherungsmethoden ihre Vorteile: Im Gegensatz zu Optionen ist die Laufzeit bei Mini-Futures bis zum allfälligen Erreichen des Stopp-Loss-Levels unbegrenzt. Die Preisberechnung bei Mini-Futures ist zu-dem von der impliziten Volatilität und dem Zeitwert losgelöst. Die Volatilität gibt Auf-

INTERVIEW: FRÉDÉRIC PAPP

schluss über die Schwankungsbreite eines Basiswerts. Eine hohe Volatilität erhöht somit den Preis von Optionen. Und: Die Emittenten versprechen geringere Trans-aktionskosten bei Mini-Futures als bei-spielsweise bei Optionen. Auch bei Mini-Futures gehts nicht ohne Risiko: Obwohl der eingebaute Stopp-Loss Anleger davor schützt, zusätzliches Kapital nachzuschiessen, kann der Restwert des Mini-Future im schlimmsten Fall null be-tragen. Ein Totalverlust des Kapitaleinsat-zes kann daher nicht völlig ausgeschlossen werden. Mini-Futures sind zudem nur für die Absicherung von kurzen Zeitperioden (maximal ein Monat) sinnvoll. Die Emit-tentin hat das Recht, die Mini-Futures ge-mäss den Produktebedingungen kurzfristig zu kündigen. Zudem tragen die Anleger das Emittentenrisiko.

Viele Anleger setzen darauf: Absicherung gegen mögliche Abstürze. Keystone

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INTERVIEW CHRISTIAN REUSS

«BEI DEN INNOVATIONEN IST DIE SCHWEIZ SPITZE»Die Derivatebörse Scoach ist international führend, sagt CEO Christian Reuss. Er hat noch weitere Wünsche.

Herr Reuss, Scoach ist die umsatz-stärkste Börse in Europa und die mittlerweile zweitgrösste weltweit. Wieso haben strukturierte Produkte in der Schweiz eine so hohe Bedeutung? Das liegt sicherlich in der Natur der struk-turierten Produkte selbst. Sie können jede Markterwartung abbilden und bieten für jedes Anlegerprofil das entsprechende Produkt. Daneben erlauben sie Zugang zu allen Anlageklassen, und an der Börse gewährleisten Market Maker eine dau-ernde Handelbarkeit der Produkte. In der Schweiz haben dies die Vermögensverwal-ter schon seit längerem erkannt und treten entsprechend aktiv am Markt auf. Dazu ist die Schweiz an der Spitze, was die Innova-tion bei den strukturierten Produkten be-trifft. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Wir haben COSI eingeführt, Collateral Secured Instruments. Das sind Produkte, die das Risiko eines Emittentenausfalls für den Anleger weitgehend eliminieren. International gibt es keine gleichwertigen Lösungen. Zudem kann an keiner anderen Börse in so vielen Handelswährungen ge-handelt werden – dazu zählt seit ein paar Monaten auch Gold.

Sie pendeln zwischen Zürich und Frankfurt. Der Derivate-Markt in Deutschland ist an der Anzahl Produkte gemessen deutlich grösser als in der Schweiz. Sind auch Sie viel mehr in Frankfurt?Nein, ich bin je zur Hälfte in Zürich und Frankfurt. Ob der Markt in Deutschland grösser ist als in der Schweiz, hängt von der Betrachtungsweise ab. Laut SNB sind in der Schweiz rund 188 Milliarden Fran-ken in strukturierte Produkte investiert. Der Deutsche Derivate-Verband kommt

demgegenüber «nur» auf 100 Milliarden Euro in Deutschland. Auf der anderen Seite sind die Börsenumsätze in Deutsch-land leicht höher als in der Schweiz.

Die Emittenten geben jeden Monat viele neue strukturierte Produkte heraus – und nur wenige kaufen sie. Daher musste Scoach dieses Jahr einen veritablen Umsatzeinbruch hin-

INTERVIEW: MARKUS BAUMGARTNER

nehmen: 2007 erzielten Sie einen Umsatz von 75 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr 2012 waren es noch 19 Milliarden Franken. Haben sich die Anleger abgewendet?Die Anleger sind derzeit im Allgemeinen nicht sehr aktiv. Das betrifft alle Finanz-produkte. Von einer Abkehr von struktu-rierten Produkten im Besonderen zu spre-chen, halte ich nicht für zutreffend.

Christian Reuss: «Die Anleger sind derzeit generell nicht sehr aktiv.» zvg

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CHRISTIAN REUSS INTERVIEW

Ist das vor allem auf Investitionsmü-digkeit und Orientierungslosigkeit zurückzuführen?Ja, und sie erstreckt sich auf alle Finanz-produkte. Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Lage nie wirklich beruhigt. Das hat auf die Stimmung der Anleger ge-schlagen. Die hohen Cash-Quoten bei den Order-Flow-Providern belegen, dass sie sehr zurückhaltend geworden sind und ihr Geld liegen lassen.

Ist die Talsohle erreicht?Das weiss man leider immer erst im Rück-blick. Momentan bestimmen Themen den Finanzmarkt, die im Bereich der Politik angesiedelt sind – allen voran die Euro krise. Daneben herrscht aber auch Unsicherheit, wie die Regulierung der Finanzmärkte künf-tig ausfallen wird. Solange wir hier keine Klarheit ha-ben, sehe ich keine nachhaltige Trend-wende.

Trotz dem Bemü-hen der Banken, für Transparenz und Aufklärung zu sorgen, werden die komplexen und undurchsichtigen Strukturen der strukturierten Produkte kritisiert. Ist das berechtigt oder können die An-leger einfach zu wenig Mathematik?Hier wandern wir auf einem schmalen Grat zwischen Eigenverantwortung der Anle-ger und Vollkaskoversicherung durch Re-gulierung. Persönlich denke ich, dass es so manche Produkte wahrscheinlich nicht braucht. Aber das entscheidet letztlich die Nachfrage. Ich denke, die Branche hat hinsichtlich Transparenz – gerade auch im Vergleich zu anderen Produktklassen – be-reits Vorbildliches geleistet. Sie hat auch bereits sehr viele Anstrengungen unter-nommen, um das Wissen der Anleger zu vertiefen. Wir sind dabei, glaube ich, auf dem richtigen Weg.

60 bis 80 Prozent der Derivate wer-den im Primärmarkt ausserbörslich «over the counter» (OTC) zwischen

den Partnern abgewickelt. Diese hohen Umsätze verhindern Transpa-renz. Was könnte man dagegen tun?Das Kerngeschäft von Scoach ist der über-wachte und transparente Sekundärmarkt-handel. Ich würde eine weitergehende Offenlegung der Primärmarkt-Volumina begrüssen. Allerdings verstehe ich die Emittenten, wenn sie ein erfolgreiches Pro-dukte nicht unmittelbar mit dem Markt tei-len wollen.

Die Stärke von Scoach liegt im Sekundärmarkt. Jetzt erhalten Sie zusätzliche Konkurrenz z. B. durch das ausserbörslich betriebene Han-

delssystem Swiss Dots. Waren Sie überrascht?Ja und nein. OTC ist das Gegenteil von Transparenz und sorgt darüber hinaus für eine Fragmentierung des Marktes. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei manchen Emitten-ten Kostenargumente derzeit überwiegen.

Die Finma kommu-nizierte klar, dass sie mehr Transparenz in Derivaten wünscht.

Der ausserbörsliche Handel ist intransparent, ohne kontinuierliche Quotierung und ohne direkte Markt-überwachung. Ist dieser Trend nicht gefährlich?Doch, das sehe ich ähnlich. Und der Wett-bewerb kann auf verschiedene Weise rela-tiv zügig Fakten schaffen. Ich würde es da-her begrüssen, wenn die Finma hier etwas deutlicher werden würde.

Als Reaktion darauf haben Sie ein eigenes Handelssegment für den Primärmarkt auf 2013 angekündigt. Was dürfen Investoren erwarten?Das geplante Handelssegment für Privat-platzierungen ist keine Reaktion auf Swiss Dots – das Projekt läuft bereits seit Ende des letzten Jahres. Im Kern geht es hier da-rum, dem bestehenden ausserbörslichen Handel im Interbankenhandel, der rela-tiv fragmentiert ist, eine zentrale und kos-teneffiziente Abwicklungsplattform zu bie-

ten. Nach dem Prinzip «one plug for both and all» sollen alle Marktteilnehmer von Scoach über denselben Stecker sowohl den börslichen als auch den ausserbörslichen Segment ansteuern können.

Im Sommer waren gut 37 000 Produkte bei Ihnen gelistet und nach einer regen Emissionstätigkeit nähert sich die Anzahl der 40 000er-Marke. Wie können Anleger hier die Über-sicht behalten?Vielfalt und Wahlmöglichkeiten sind mei-nes Erachtens grundsätzlich positiv. Si-cherlich, in Deutschland sind insgesamt rund eine Million Produkte kotiert. Das scheint mir übertrieben, auch wenn dies auf die Wettbewerbsstruktur zurückzu-führen ist. Um eine Übersicht zu gewin-nen und zwischen den einzelnen Produk-ten wählen zu können, haben wir aber auf unserer Internetseite einen Produktfinder eingerichtet – mit ein paar Klicks kann der Anleger sein gewünschtes Risiko-Rendite-Profil einstellen und ein passendes Pro-dukt auswählen.

CHRISTIAN REUSS

CEO SCOACH

Christian Reuss (37) ist seit Juni 2009 CEO

der Derivatebörse Scoach. Die Tochtergesell-

schaft von SIX und der Deutschen Börse hat

Handelsplätze in Zürich und Frankfurt. Zuvor

war Reuss Direktor bei Goldman Sachs und

dort verantwortlich für den öffentlichen

Vertrieb von strukturierten Produkten in

der Schweiz, Deutschland, Österreich und

Italien. Reuss startete seine Karriere mit

der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der

Dresdner Bank in Frankfurt, bevor er an der

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Be-

triebswissenschaften studierte. Er hält einen

MBA der Henry B. Tippie School of

Management der Universität Iowa und ist

CFA Charterholder. Christian Reuss ist ver-

heiratet und Vater zweier Töchter.

«Die Branche hat hinsichtlich

Transparenz bereits Vorbildliches geleistet.

Und sie hat bereits viele Anstrengungen unternommen, um

das Wissen der Anleger zu vertiefen.»

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STRUKTURIERTE PRODUKTE BAUKASTEN-SYSTEM

DO-IT-YOURSELF-SYSTEM FÜR STRUKTURIERTE PRODUKTEDas Basteln eigener strukturierter Produkte wird immer günstiger. Noch profitieren die Privatanleger nicht davon.

Was Hornbach für Heimwerker ist, sind die Do-it-yourself-On-lineportale der Banken für Käu-

fer von strukturierten Produkten. «Stru-kis» à la Baukastensystem sind je länger, desto mehr am Derivatemarkt am Kom-men. Denn obwohl an der Schweizer De-rivatebörse Scoach über 12 000 Produkte kotiert sind, findet nicht jeder Anleger sein Wunsch-«Struki». Abhilfe schaffen hierbei internetbasierte Plattformen, auf denen der Anleger sein Produkt nach eigenem Gusto zusammen-stellen kann. In der Regel konzentrieren sich die Anbieter dabei auf die Barrier Re-verse Convertibles, die mit wenigen Para-metern bestellt werden können. Es genügt, wenn der Anleger den Basiswert, die ge-wünschte Barrierenhöhe sowie die Laufzeit eingibt.

Die Einstiegshürde sinkt auf 10 000 FrankenDann werden die Daten an die Bank über-mittelt, und wenige Sekunden später er-scheint auf dem Bildschirm des Anlegers der Zinscoupon sowie der Preis, den er für dieses individuelle strukturierte Produkt bezahlen muss. Der Vorteil dieses Vorgangs liegt darin, dass wegen des meist ausser-börslich durchgeführten Deals die sonst übliche Zeichnungsphase entfällt. Wegen der engen Anbindung an die Handels- und Rechensysteme der Anbieter kann der An-leger das Produkt umgehend kaufen. Was früher für Privatanleger wegen Min-destinvestitinossummen von einer Million Franken und mehr unerschwinglich war, wird je länger, desto mehr auch für diese Kundengruppe zu einem Thema. Die UBS hat als erster Anbieter die Mindestein-lage auf 10 000 Franken pro Produkt ge-

setzt. Auf ihrem Equity-Investor-Portal kann der Anleger insgesamt 400 Basis-werte zu strukturierten Produkten kombi-nieren. Auch andere Banken unterhalten inzwischen solche Plattformen: Vontobel mit Deritrade, die Credit Suisse mit Spi-rit, die Zürcher Kantonalbank mit Strukti-Investor und EFG Financial Products mit Constructor. Bei diesen Anbietern liegt aller dings die Eintrittsgebühr etwas höher – zwischen 20 000 und 50 000 Franken.

Die Meta-Plattformen als nächster SchrittEinen Schritt weiter gehen die sogenann-ten Meta-Plattformen von Drittanbietern, die seit einigen Monaten auf den Markt drängen. Sie wollen den Anlegern ermög-lichen, in Sekundenschnelle Angebote von verschiedenen Banken einzuholen. So sollen sie einfach und effizient das preis-

günstigste Produkt auswählen können. Bis-lang hat es erst Derivative.com geschafft, mit einer Plattform auf den Markt zu kom-men. Konkurrenten wie Xicor oder Struc-turingLab haben ihren Markteintritt für die nächsten Monate angekündigt. Dass solche übergreifenden Plattformen tatsächlich den bestehenden Banken-Plattformen ge-fährlich werden könnten, zeigt der jüngste Schachzug der Bank Vontobel. Im Septem-ber gab die Privatbank bekannt, ihre Deri-trade-Plattform künftig auch für Drittan-bieter zu öffnen. Trotz der gesunkenen finanziellen Ein-stiegshürde wird das Baukastensystem noch für einige Zeit Vermögensverwaltern und institutionellen Investoren vorbehal-ten bleiben. Denn bis heute ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen, ob Baukasten-Produkte oder jene von der Stange für den Anleger kostengünstiger sind.

VON PASCAL MEISSER

UND SVEN ZAUGG

Do it yourself: Was Heimwerker schon lange gilt, können auch für Anleger. Keystone

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