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CSI Magazin April 2013

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CSI Magazin April 2013

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Page 1: CSI Magazin April 2013

Editeur: CSI asbl, ONG agréée April 2013

de MagazinKooperatioun • Eng-Welt-Erzéiung • Mënscherechter

Entwécklung duerch Bildung

Am 20. März 2013 haben sich die Mitglieder der Generalversammlung von CSI im Mutterhaus der Franziskanerinnen getroffen, um in gemütlicher Atmosphäre auf das Jahr 2012 zurückzublicken und um die Zukunft von CSI gemeinsam zu planen. Nach der Begrüßung umriss CSI-Präsident Bob Kirsch die Hauptaktivitäten des vergangenen Jahres. Die Projektarbeit war gekennzeichnet durch den Abschluss des Rahmenvertrags 2010-2012 sowie durch die Vorbereitung für den neuen Rahmenver-trag, der von 2013 bis 2016 läuft. Des Weiteren wurde eine Evaluation der Projektarbeit von CSI im Auftrag des Ministeriums durchgeführt. Die Resultate dieser Bewertung sind insgesamt positiv. Eine weitere Professionalisierung der Arbeit ist aber notwendig. Die Eine-Welt-Erziehung fand ihren Höhepunkt 2012 in der Herstellung und Verbreitung des Gesellschaftsspiels Lekoli, das einen großen Erfolg zu verzeichnen hat und bereits ausverkauft ist!

Ein wichtiger Aspekt ist weiterhin das Fundraising. Die Spendenaktionen bedeuten viel Arbeitsauf-wand. Deshalb wurde eine neue Mitarbeiterin in diesem Bereich eingestellt. Nach dem Bericht von Véronique Weis und Sylvie Grein über die Projektarbeit, kam ebenfalls Pierre Dielissen zu Wort. Dank des „Service volontaire de coopération“ konnte er im Burundi bei CSI-Partner Maison Shalom eine erste konkrete Afrika-Erfahrung machen und so den Kontext und die Zusammenhänge von Entwick-lungsarbeit besser verstehen. Die Schatzmeisterin von CSI, Le Do Ly Lan, gab Erklärungen zu der Finanzlage und stellte die Bilanz des Jahres 2012 vor. Sie hob hervor, dass sich die Buchhaltung im vergangenen Jahr stark professionalisiert hat. Insgesamt war 2012 kein schlechtes Jahr im Hinblick auf die eingegangenen Spenden. Trotzdem musste CSI das Jahr mit einem Defi zit abschließen. In den kommenden Jahren müssen die Projekte immer wieder auf ihre Finanzierbarkeit geprüft werden. Herr Schosseler hat sich als aktives Mitglied der Generalversammlung zurückgezogen. Bob Kirsch bedankte sich im Namen von CSI für seine langjährige und treue Mitarbeit. Als neue Mitglieder der Generalversammlung wurden Pierre Dielissen, Yves Steinitz, Leli Salas und Carlo Engels bestätigt. Bob Kirsch dankte auch Léon Kirsch, der sich aus Zeitgründen zurückzieht, für seine konstruktive Mitarbeit im Verwaltungsrat. Neu im Verwaltungsrat aufgenommen wurde Yves Steinitz. Das Jahr 2013, und darüber hinaus, stellt CSI laut Bob Kirsch vor mehrere Herausforderungen. Ein wichtiger Punkt wird die Überarbeitung der Statuten sein, da sie nicht mehr dem aktuellen Tätigkeitsfeld von

CSI entsprechen. Auch wird das Thema Fundraising alle Beteiligten sicher viel in diesem und in den kommenden Jahren beschäftigen. Bob Kirsch lud alle Mitglieder der Generalversammlung zur aktiven Mitar-beit bei CSI ein. Viele aufgeworfene Fragen der Generalversammlung wurden beim anschließenden Ehrenwein besprochen.

Fabienne Michaux

CSI blickte auf ein aktivitätsreiches Jahr zurückEdito

„Habemus Papam“

Werte Leser,Liebe Freunde von CSI,

„Habemus Papam“, so schallte es am 13. März nach 19 Uhr in die Welt. Für einen kurzen Moment unterbrachen wir eine CSI-Vorstands-sitzung, um zu sehen, wer uns als neuer Papst entgegentreten würde. Franziskus zeigte sich der Welt. Franziskus – ein Name, der Neues verspricht. In seinen ersten Tagen ist der Papst wahrlich neue Wege der Einfachheit gegan-gen. Seine Art wirkt erfrischend, anders. Auf die von vielen totgesagte katholische Kirche wirkt seine Art belebend. Eine Auferstehung, so wie bei Jesus: diejenigen, die dem Herrn nach Ostern begegnen, erkennen ihn zunächst nicht. Heute sind wir es, die ungläubig nach Rom schauen und noch nicht erkennen können oder wollen, was sich dort in Bewegung setzt. Josef Ratzinger benutzt in seinem zweiten Jesus-Buch für die Veränderung des Aufer-standenen keinen theologischen Begriff, son-dern einen aus der Evolutionsbiologie, den der Mutation. Papst Franziskus greift dieses Motiv auf. Er möchte alle zu einer Mutation hinfüh-ren. Mutation bedeutet eine dauerhafte Verän-derung. Doch welche dauerhafte Veränderung möchte der 266. Papst von uns? Einen Hinweis auf eine Antwort fi ndet man in seiner ersten Predigt: „Es ist meine Aufgabe, mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit anzuneh-men, besonders die Ärmsten, die Schwächs-ten, die Geringsten.“ Angesichts zahlreicher Wegstrecken mit grauem Himmel seien aber alle berufen, den Stern der Hoffnung leuchten zu lassen: „Hüten wir mit Liebe, was Gott uns geschenkt hat!“ Jedes Geschöpf Gottes und auch die Umwelt müssten geachtet werden, bekräftigte der Argentinier, der seinen Papst-namen in Anlehnung an den Heiligen Franz von Assisi gewählt hat. Die Richtung stimmt – hin zu den Ärmsten, den Schwächsten, den Geringsten. Diese Perspektive soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sowie allen Mitarbeite-rInnen von CSI Kraft und Erfüllung schenken, um sich weiterhin in den Dienst derer zu stel-len, die Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifi kats ins Zentrum rückt.

Patrick de Rond Vize-Präsident

Eines der Projekte des Rahmenvertrages 2010 - 2012: Zugang zu Schulbildung im Südsudan.

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Der Andenstaat Peru hat sich in den vergangenen Jahren mit über sechs Prozent Wachstum pro Jahr wirtschaftlich gut entwickelt. Trotzdem sind die Erfolge im Kampf gegen die Armut recht bescheiden. Die Armuts-quote sank leicht, aber nach wie vor geht der wirtschaftliche Aufschwung an weiten Teilen der Bevölkerung vorbei. Dies gilt besonders für die indigene Bevölkerung. Die Landfl ucht ist nach wie vor praktisch unge-bremst, das Leben in den überfüllten Slums der Hauptstadt wird immer schwieriger. Armut und Gewalt prägen das heutige Lima. Dies ist der generelle Kontext, in den sich das neue Projekt von CSI, gemeinsam mit einem neuen Partner, einreiht.

REDAR „Red de Agroindustrie rural del Perú” ist eine lokale ONG, die 1994 gegründet wurde. Mitglieder sind zumeist Wissenschaftler, die teilweise im Ausland studiert haben und sich nach ihrer Rückkehr zusam-mengefunden haben, um ihr Wissen und ihr Können in den Dienst der Entwicklung ihres Landes und seiner Bewohner zu stellen. Besonders die Entwicklung der ländlichen Gegenden und damit der armen Regionen stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Die lokale Landwirtschaft zu stärken, ihren Nutzen zu verbessern und ihre Produktivität zu fördern sind die großen Ziele von REDAR.

Vor Ort in den Anden sind die Bemühungen von REDAR vor allem darauf ausgerichtet, die Menschen zu lehren, ihre lokalen Produkte anders oder besser zu nutzen und so ihre kargen Erträge zu verbessern. Dabei werden Verbesserungen angestrebt, die das traditionelle Wissen der Menschen einbinden. So auch in Huari in der Region Ancash nördlich von Lima. Das Land ist größtenteils von den Anden geprägt. Die Teilgebirge Cordillera

Blanca und Cordillera Negra bieten ein Dutzend Berge über 5.000 Metern und werden gerne von Touristen aufgesucht. Doch hinter den wenigen von Touristen besuchten Plätzen verarmt die Landbevölkerung, obwohl ihre Kultur reich ist und die Anden eine große Artenvielfalt besitzen. Verarmen heißt kein fl ießendes Wasser haben, keinen Anschluss an das Elektrizitätsnetz sowie keine industrielle Produktion von Lebensmitteln,

Kinder in den Anden lernen ihre Artenvielfalt kennen und nutzen

CSI-Magazin - CSI vor Ort in Peru

So sehen sie aus: die Lebensbedingungen der Kinder in den Dörfern um Huari.

Praktische Workshops mit lokalen Produkten, hier werden einheimische Früchte konserviert.

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die der Armut Einhalt gebieten könnte. 35% der Kinder leiden in dieser Gegend an chronischer Unterernährung. Das Land ist fruchtbar, doch die Bewirtschaftung muss verbessert werden. Die einseitige Herstellung und auch die geringe Haltbarkeit der Produkte erlauben es den Menschen nicht, die reichhaltige Bodenkultur voll auszunutzen. Im Jahr 2009 hat die Organisation REDAR in Huari ein Haus erworben, das sie in ein Ausbil-

dungszentrum für Jugendliche umgebaut hat. Hier können junge Men-schen verschiedene Praktiken zur Herstellung lokaler Produkte oder die Basis verschiedener Berufe erlernen. Eine Bäckerausbildung gehört ebenso dazu wie die Herstellung von Sirup, Marmeladen und Säften. Das erworbene Wissen können die Jugendlichen dazu nutzen, ihre eigene kleine Firma zu gründen, beziehungsweise eine Anstellung in der Region zu fi nden. 220 junge Menschen sind in der Zwischenzeit ausgebildet und können fortan ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.

Bei dem neuen Projekt von CSI und REDAR geht es darum, das Interesse schon bei den Kindern in der Grundschule zu wecken und das Wissen um den lokalen Reichtum früh zu vermitteln. Die Grundschulen in den Dörfern auf den zahlreichen umliegenden Hügeln von Huari sind arm. Dort gibt es keine Möglichkeit, praktische Workshops mit den Kindern zu machen. Nicht selten haben die Schüler nicht einmal ausreichend Bücher zur Ver-fügung. Diese Tatsache hat REDAR aufgegriffen und bietet für die Kinder aus 6 verschiedenen Primärschulen, aber auch in einer zweiten Phase aus 4 Sekundarschulen, die Möglichkeit zu praktischen Schulstunden im Ausbildungszentrum an. Die einzelnen Klassen werden von der jeweili-gen Dorfgemeinschaft unterstützt, da diese sich um den Transport der Kinder zum Zentrum kümmern muss. Auch die Eltern und Lehrer werden miteingebunden in dem sie während der Ferienzeiten dieselben Kurse wie ihre Kinder besuchen können.

Das Kennenlernen und das praktische Erlernen der Herstellung der Pro-dukte sind wichtig für die Kinder, denn sie können damit etwas zur Ernährung ihrer Familie beitragen. Ein schönes, wichtiges und wertvolles neues Projekt mit neuen Herausforderungen für CSI, aber vor allem mit neuen Chancen für die Kinder und Familien in Huari.

Véronique Weis

CSI-Magazin - CSI vor Ort in Peru

Mit Freude lernen die jungen Menschen die Nutzung ihrer Produkte.

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Warum eigentlich ein Freiwilligendienst? Die Idee, in einem sogenannten Entwicklungsland zu leben bzw. zu arbeiten, hat ihren Ausgangspunkt in meinem Studium, das ich vor ein paar Jahren abgeschlossen habe. Gleich mehrere Themen, mit denen ich mich beschäftigte, weckten mein Interesse, so z.B. die Ent-wicklungspolitik der Europäischen Union und das Phänomen des Staatenzerfalls, u.a. in Afrika.

Warum CSI und Burundi? Durch den „Cercle de Coopération des ONG de développement“ wurde ich auf die Projekte von

Chrëschtlech Solidaritéit International Lëtzebuerg aufmerksam. Daraufhin schrieb ich CSI an und nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen stand die Entscheidung für meinen Freiwilligen-dienst in Burundi fest. Wie schon im vergangenen Jahr Pierre Dielissen werde ich meine 6 Monate bei dem lokalen Partner Maison Shalom absolvieren.

Welche Projekte? Das Projekt „Main Tendue à l’enfance“, bei dem es darum geht, Minderjährige, die im Konfl ikt mit dem Gesetz stehen, in die Gesellschaft zurückzuführen, ist ein Teil meiner Arbeit. Das Projekt von CSI, bei dem es darum geht, Frauen zu helfen, bessere Erträge bei der Feldarbeit zu haben, stellt einen anderen Teil meiner Arbeit dar. Mein Fokus richtet sich auf die alltägliche Ent-wicklungszusammenarbeit mit den Menschen vor Ort.

Welche persönlichen Zielsetzungen? Ich hoffe, kulturelle Mauern werden niedergerissen und Grenzen überwunden. Ich will meine Kenntnisse der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wirklichkeit vor Ort gegenüberstellen und zudem meine berufl iche Laufbahn orientieren. Es geht nicht zuletzt darum, persönliche Lebenserfahrungen zu sammeln und einen Beitrag zur transnationa-len Solidarität zu leisten. Soviel zu mir. Ich lade Sie herzlich ein, sich die oben genannten Projekte auf www.csi.lu und www.maisonshalom.org genauer anzuschauen. Patrick Fischbach

Fentingen – Kürzlich konnte Patrick de Rond, CSI-Vizepräsident, einen Scheck in Höhe von 3.300 Euro in Empfang nehmen. Es ist dies ein Drittel der Einnahmen des „Fentenger Adventsbasar“, der alljährlich vom „Kanner- a Jugendchouer – Les alouettes“ und der „Chorale Cantabile“ organisiert wird. In seiner Rede wies Patrick de Rond darauf hin, dass die Frauen im Burundi, die durch diese Spende unterstützt werden, Entwicklung durch Bildung erfahren, indem sie u. a. ertragreichere Metho-den des Gemüseanbaus erlernen und so ihren Familien ein besseres Leben ermöglichen können.

CSI-Magazin-CSI vor Ort in LuxemburgCSI-Magazin-CSI vor Ort in Luxemburg

Diskriminierung von Christen Ägypten – Amnesty International kritisiert einen unzureichenden Schutz von Christen in Ägypten durch Polizei und Justiz. Angehö-rige der koptischen Minderheit seien lan-desweit einer Diskriminierung in Gesetz und Praxis ausgesetzt und würden regelmäßig Opfer religiös motivierter Angriffe, während die Behörden systematisch wegschauten, erklärte die Menschenrechtsorganisation. „Es ist höchste Zeit für die Behörden, religi-öse Gewalt und Drohungen ernst zu neh-men“, sagte Hassiba Hadj Sahraoui, stell-vertretende Nahost- und Nordafrika-Leiterin bei Amnesty. Mit ihrer Nichtverfolgung gebe die Regierung ein Signal, dass koptische Christen ungestraft angegriffen werden dürften. Die Organisation verwies unter anderem auf anhaltende Spannungen zwi-schen Muslimen und Christen in der Stadt Wasta rund 100 Kilometer südlich von Kairo. Dort kam es nach Gerüchten über eine Zwangskonversion einer jungen Muslimin zu Ausschreitungen gegen die koptische Gemeinde. Nach Angaben örtlicher Christen hätten Sicherheitskräfte nicht eingegriffen oder eine Anzeigeaufnahme verweigert. Auch nach Angriffen mit Steinen und Brand-sätzen auf die Mar-Girgis-Kirche und das Auto des örtlichen Priesters seien weder Festnahmen noch Ermittlungen erfolgt. Amnesty wirft der ägyptischen Regierung „Versagen“ beim Schutz der christlichen Minderheit vor. Unter dem früheren Staats-präsidenten Hosni Mubarak seien 15 grö-ßere Angriffe auf koptische Kirchen ver-zeichnet worden; die Situation habe sich seit Mubaraks Sturz nicht verbessert.

ImpressumHerausgeber: Chrëschtlech Solidaritéit International (CSI) asbl ONG agréée 140, rue Adolphe Fischer / L-1521 LuxemburgTel. 26.64.93.89.20 / Fax. 26.64.93.89.24 / E-Mail: [email protected]: IBAN LU27 1111 0868 8772 0000 (Spenden sind steuerlich absetzbar)Erscheinungsweise: monatlich (Aufl age: 1.100)Redaktion:Sybille Gernert, Robert Kirsch, Véronique Weis und Fabienne Michaux und Patrick de RondNachrichten und Bildmaterial: CSI und Katholische Nachrichtenagentur (KNA)Graphische Gestaltung: Schmekies Medien & Druckerei, Konz (D)Gedruckt auf umweltzertifi ziertem Papieraus 100% Altpapier. (RecyLux Matt)Redaktionsschluss: jeweils zum Monatsende · Der Nachdruck von Ar tikeln dieses Heftes ist unter Angabe von Quelle und Zustellung von zwei Belegexemplaren ausdrücklich erwünscht.Danke für Ihre Spenden und Ihre Gebete.

www.csi.lu www.stoppdiearmut.lu

Mein Freiwilligendienst bei der ONG „Maison Shalom“ in Burundi

Hilfe für Frauen im Burundi aus Fentingen

écranApart 2013Luxembourg-Ville, Ciné Utopia, Salle 3

KINSHASA KIDS, Marc-Henri Wajnberg, Congo

Belgique 201223. April 2013 · 19 Uhr

MAMA AFRICA, Mika Kaurismäki, Afrique du Sud

Finland 20117. Mai 2013 · 19 Uhr

LA PIROGUE, Moussa ToureSenegal 2011

14. Mai 2013 · 19 Uhr