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KONSUMENT 12/2018 Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU- MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua- lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge- schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon- tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi- schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro- ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be- worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein- haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster- reichischer Schaumwein, bei dem zuge- setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante). Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €. Im Labor analysiert Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter- suchungsergebnisse waren großteils tadel- los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen. Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun- gen zwischen deklariertem und analysier- tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt- liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher- heit und der erlaubten Toleranz entspra- chen aber alle diese Proben noch den recht- lichen Vorgaben. Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos- sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge- löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über- schritten. Die Abweichung war zwar gera- de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt. Zuckerzusatz Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk- ten nachgewiesen. Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts- stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs- ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe- liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster- reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we- nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da- her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere. Die Favoriten der Experten … Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän- digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro- cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer- tung im Testurteil herabgestuft. … und der Laien Die Laien waren bei der Verkostung stren- ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin- TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Besten zum Anstoßen Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei- te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab. Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller- dings eher mit zugesetztem Haushalts- zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren. Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern. VKI-TIPPS Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.

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10 KONSUMENT 12 /2018

Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU-MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua-lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge-schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon-tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi-schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro-ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be-worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein-haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster-reichischer Schaumwein, bei dem zuge-setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter-suchungsergebnisse waren großteils tadel-los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun-gen zwischen deklariertem und analysier-tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt-liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher-heit und der erlaubten Toleranz entspra-chen aber alle diese Proben noch den recht-lichen Vorgaben.Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos-sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge-löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über-schritten. Die Abweichung war zwar gera-de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Zuckerzusatz

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich

zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk-ten nachgewiesen.Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts-stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs-ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe-liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster-reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we-nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da-her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Die Favoriten der Experten …

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän-digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro-cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer-tung im Testurteil herabgestuft.

… und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung stren-ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin-

TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet

und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Besten zum Anstoßen

Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei-te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.

Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller-dings eher mit zugesetztem Haushalts-zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.

Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

VKI-TIPPS

10 KONSUMENT 12 /2018

Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU-MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua-lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge-schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon-tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi-schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro-ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be-worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein-haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster-reichischer Schaumwein, bei dem zuge-setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter-suchungsergebnisse waren großteils tadel-los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun-gen zwischen deklariertem und analysier-tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt-liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher-heit und der erlaubten Toleranz entspra-chen aber alle diese Proben noch den recht-lichen Vorgaben.Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos-sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge-löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über-schritten. Die Abweichung war zwar gera-de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Zuckerzusatz

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich

zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk-ten nachgewiesen.Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts-stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs-ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe-liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster-reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we-nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da-her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Die Favoriten der Experten …

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän-digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro-cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer-tung im Testurteil herabgestuft.

… und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung stren-ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin-

TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet

und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Besten zum Anstoßen

Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei-te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.

Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller-dings eher mit zugesetztem Haushalts-zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.

Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

VKI-TIPPS

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.

10 KONSUMENT 12 /2018

Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU-MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua-lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge-schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon-tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi-schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro-ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be-worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein-haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster-reichischer Schaumwein, bei dem zuge-setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter-suchungsergebnisse waren großteils tadel-los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun-gen zwischen deklariertem und analysier-tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt-liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher-heit und der erlaubten Toleranz entspra-chen aber alle diese Proben noch den recht-lichen Vorgaben.Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos-sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge-löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über-schritten. Die Abweichung war zwar gera-de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Zuckerzusatz

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich

zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk-ten nachgewiesen.Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts-stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs-ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe-liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster-reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we-nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da-her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Die Favoriten der Experten …

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän-digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro-cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer-tung im Testurteil herabgestuft.

… und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung stren-ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin-

TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet

und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Besten zum Anstoßen

Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei-te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.

Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller-dings eher mit zugesetztem Haushalts-zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.

Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

VKI-TIPPS

Sekt – auch Qualitätsschaumwein oder Qualitätsschaumwein g. U. (geschützten Ursprungs) – wird in zweiter Gärung aus stillem Grundwein hergestellt. Die Einleitung der zweiten Gärung erfolgt durch Zugabe von Zucker und Hefe (Fülldosage). Die Hefe spaltet den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid auf. Damit die Kohlensäure nicht verloren geht, erfolgt die Gärung in druck-sicheren geschlossenen Behältern. Genauer: in Flaschen oder in Tanks. Für heimischen Sekt gelten seit Dezember 2016 eigene gesetzliche Regeln. Demnach gibt es für Sekt mit geschützter Ursprungsbezeichnung (Sekt g. U.) drei Qualitätskategorien: Klassik. Die Trauben für diesen Sekt kommen aus einem österreichischen Bundesland, das am Etikett genannt wird. Verarbeitung und Versektung erfolgen ebenfalls dort. Alle Methoden zur Sekterzeugung sind erlaubt. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 9 Monate.Reserve. Die Trauben stammen zu 100 Prozent aus einem Weinbaugebiet und werden im Handleseverfahren geerntet. Der Sekt darf ausschließlich in traditioneller Flaschengärung hergestellt werden. Mindestlagerzeit auf der Hefe: 18 Monate.Große Reserve. Die Trauben dürfen nur aus einem abgegrenzten Gebiet oder einer Gemeinde stammen. Auch hier sind die Handlese und die Herstellung in tradi tioneller Flaschengärung vorgeschrieben. Mindestlagerzeit auf der Hefe: 30 Monate.

Drei Qualitätskategorien

KONSUMENT 12 /2018 11

ger Secco. Szigeti brut und der von den Kostsachverständigen als fehlerhaft klas-sifizierte Klostersekt brut vermochten die Laien am wenigsten zu überzeugen. Diese Übereinstimmung zeigt: Laien können sich bei einer Sektverkostung durchaus auf ihre Geruchs- und Geschmacksnerven verlassen!Alles in allem schmeckten den Laien die trockenen Produkte besser als Sekt brut. Die Experten bewerteten Sekt brut deutlich besser.

Ärgerlich

Ritter Sekt trocken – einer der Favoriten der Laienverkoster, auf der Rangliste der Kost-sachverständigen hingegen eher unter „fer-ner liefen“ – wirbt mit österreichischer Her-kunft. Auf der Banderole steht „Aus dem Hause Schloss Raggendorf“. Schloss Rag-gendorf liegt im niederösterreichischen Prottes. Hergestellt wird der Sekt aber in Deutschland und die Grundweine stammen laut Hersteller aus der EU. Nur der Vertrieb hat in Prottes seinen Sitz. Das ist, wie wir finden, viel zu wenig für ein Produkt, das mit Österreich-Bezug verkauft wird!

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Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU-MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua-lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge-schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon-tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi-schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro-ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be-worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein-haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster-reichischer Schaumwein, bei dem zuge-setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter-suchungsergebnisse waren großteils tadel-los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun-gen zwischen deklariertem und analysier-tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt-liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher-heit und der erlaubten Toleranz entspra-chen aber alle diese Proben noch den recht-lichen Vorgaben.Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos-sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge-löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über-schritten. Die Abweichung war zwar gera-de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Zuckerzusatz

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich

zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk-ten nachgewiesen.Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts-stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs-ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe-liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster-reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we-nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da-her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Die Favoriten der Experten …

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän-digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro-cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer-tung im Testurteil herabgestuft.

… und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung stren-ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin-

TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet

und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Besten zum Anstoßen

Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei-te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.

Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller-dings eher mit zugesetztem Haushalts-zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.

Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

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12 KONSUMENT 12 /2018

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SEKT

1 Henkell Limited Edition 6,99 sehr gut (85) trocken + + 11,3 22,4 <0,2 134 + 85 + + +

2 Rittsteuer 8,29 sehr gut (85) extra trocken + + 12,4 14,3 <0,2 96 + + 88 + + +

3 MM extra 5,49 sehr gut (84) trocken + + 10,9 24,5 <0,2 170 + 85 + + +

4 Schlumberger Sparkling 14,99 sehr gut (84) brut + + 11,5 8,4 <0,2 112 + + 91 + + +

5 Kupferberg Gold 5,79 sehr gut (83) trocken + + 11,0 24,7 <0,2 171 + 84 + + +

6 Henkell 7,49 sehr gut (83) trocken + + 11,0 22,7 <0,2 146 + 83 + + + +

7 Goldeck Grüner Veltliner 8,49 sehr gut (83) trocken + + 11,1 16,8 <0,2 106 + + 91 + + +

8 Premium Gutssekt 5,99 sehr gut (82) brut + + 11,4 2,9 <0,2 122 + + 88 + + +

9 Hochriegl 7,39 sehr gut (82) trocken + + 11,3 17,7 <0,2 137 + 85 + + +

10 Wein & Co Grüner Veltliner 10,– sehr gut (82) brut + + 11,4 9,9 <0,2 130 + + 88 + + +

11 Kattus 12,99 sehr gut (82) brut + + 11,8 9,5 <0,2 139 + + 87 + + +

12 Ritter 4,49 gut (79) trocken + 11,0 18,9 3,9 169 + 83 + + + +

13 Schloss Kronfels Jahrgangssekt 2016 2,99 gut (78) trocken + 10,8 27,5 8,3 172 + + 86 + + +

14 Herzog Alba 2,99 gut (77) trocken + 10,8 28,5 12,6 178 + + 89 + + +

15 Szigeti Welschriesling Klassik 12,49 gut (76) brut + + 12,9 9,1 <0,2 111 + 86 o + +

16 Römer Krönung 2,99 gut (72) trocken + 10,9 24,5 12,5 167 + 83 + + +

17 Baronesse 3,29 gut (68) extra trocken o 10,6 18,5 4,2 179 + 86 + + +

18 Klostersekt 4,49 gut (61) brut + + 11,9 11,2 <0,2 137 + 73 o + +

19 Söhnlein Brillant 4,99 durchschn. (57) trocken + + 10,9 16,9 <0,2 135 o1) 70 + + +

SEKT ROSÉ

20 Kupferberg Gold 5,79 sehr gut (86) trocken + + 10,8 25,1 <0,2 166 + + 90 + + +

21 Hochriegl 7,39 sehr gut (85) trocken + + 11,5 22,5 <0,2 135 + 81 + + + +

22 Schlumberger 14,99 sehr gut (84) brut + + 11,5 10,3 <0,2 104 + 84 + + +

23 Henkell 7,49 sehr gut (82) trocken + + 12,1 24,5 <0,2 159 + 84 + + +

24 MM extra 5,49 gut (78) trocken + + 10,9 26,9 <0,2 169 + 81 + + +

SONSTIGE

25 Hillinger Secco 11,49 sehr gut (83) trocken + + 11,6 20,4 <0,2 100 + 81 + + + +

26 Inführ Österreich Gold 11,49 sehr gut (82) trocken + + 9,6 19,0 <0,2 107 + 81 + + +

Zeichenerklärung: 1) führt zur AbwertungBeurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Oktober 2018

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Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.

10 KONSUMENT 12 /2018

Nachdem unser letzter Sekt-Test schon wieder einige Jahre zurückliegt (KONSU-MENT 12/2011), war es für uns an der Zeit, nachzusehen, wie es aktuell um die Qua-lität des prickelnden Getränks bestellt ist. Für unseren Test erstanden wir besonders häufig verkaufte Schaumweine der Ge-schmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut in Supermärkten und bei Diskon-tern, in einem Bio-Supermarkt und in einem Shop einer Weinhandelskette. Letztendlich waren insgesamt 26 verschiedene Proben in unserem Einkaufswagen gelandet. Bei den meisten handelte es sich um klassi-schen Sekt, fünf waren Sekt Rosé. Zwei Pro-ben, Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold, wurden zwar im Handel als Sekt be-worben und angeboten, sind aber keiner. Inführ Österreich Gold mit Goldflitter ist streng genommen ein aromatisiertes wein-haltiges Getränk, Hillinger Secco ein öster-reichischer Schaumwein, bei dem zuge-setzte Kohlensäure für das Prickeln im Glas sorgt (Frizzante).

Für eine Flasche klassischen Sekt legten wir an der Kassa zwischen 2,99 € (Schloss Kronfels, Herzog Alba, Römer) und 14,99 € (Schlumberger Sparkling brut) ab. Für Sekt Rosé bezahlten wir 5,49 € (MM extra) bis 14,99 € pro Flasche (Schlumberger Rosé brut), Hillinger Secco und Inführ Österreich Gold kamen auf je 11,49 €.

Im Labor analysiert

Die eingekauften Proben wurden im Labor analysiert. Gleich vorweg: Die Unter-suchungsergebnisse waren großteils tadel-los. An der Zusammensetzung der meisten Proben gab es nichts auszusetzen.Bei Schaumwein muss der Alkoholgehalt auf der Flasche angegeben sein. Bei fünf Produkten ergab die Analyse Abweichun-gen zwischen deklariertem und analysier-tem Alkoholgehalt. Goldeck Grüner Velt-liner Sekt, Henkell Sekt, Baroness Sekt und Hillinger Secco hatten einen geringeren Alkoholgehalt als angegeben, Szigeti Welschriesling Klassik einen höheren. Unter Berücksichtigung der Messunsicher-heit und der erlaubten Toleranz entspra-chen aber alle diese Proben noch den recht-lichen Vorgaben.Bevor der Sekt in Flaschen gefüllt wird bzw. die Sektflaschen für den Verkauf verschlos-sen werden, wird zum Einstellen der Sektsüße die Versanddosage (in Wein ge-löster Zucker, Traubensaft oder Süßwein) zugegeben. Bei Sekt mit dem Süßegrad brut ist ein Gesamtzuckergehalt bis zu 12 g pro Liter erlaubt, bei extra trockenem Sekt zwischen 12 g und 17 g/l und bei trockenem Sekt zwischen 17 g und 32 g/l. Der maximal zulässige Zuckergehalt war nur bei einem Produkt (Baronesse extra trocken) über-schritten. Die Abweichung war zwar gera-de noch im Rahmen des Zulässigen, doch einige als „trocken“ ausgelobte Produkte enthielten weniger Zucker als dieser „extra trockene“ Sekt.

Zuckerzusatz

Dem Sekt mit der Dosage Saccharose (Haushaltszucker) zuzugeben, ist an sich

zulässig. Die meisten Schaumweine im Test kommen aber ohne Saccharose aus. Eine Zugabe von Haushaltszucker wurde vor allem bei den besonders günstigen Produk-ten nachgewiesen.Damit er besser hält, wird Schaumwein oft geschwefelt. Wie viel schwefelige Säure er enthalten darf, hängt von der Qualitäts-stufe ab. Bei Bio-Qualitätsschaumwein (Bio-Sekt) ist der Grenzwert am niedrigs-ten. Er liegt bei 155 mg gesamter schwefe-liger Säure pro Liter (beim Verkauf in Öster-reich sind bis zu 195 mg/l erlaubt). In Rittsteuer extra trocken – dem einzigen Bio-Sekt im Test – wurde im Labor am we-nigsten schwefelige Säure nachgewiesen. Rittsteuer wurde bei diesem Prüfpunkt da-her mit „sehr gut“ bewertet. Alle anderen Proben schnitten gut ab. Auffallend: Die eher günstigen Produkte enthielten mehr schwefelige Säure als teurere.

Die Favoriten der Experten …

Natürlich wollten wir auch wissen, wie die Proben schmecken, und ließen sie sowohl von einer Expertenkommission als auch von Laien verkosten. Die Kostsachverstän-digen beurteilten insgesamt neun Proben als sehr gut. Die meisten Punkte erzielten Goldeck Grüner Veltliner Sekt trocken und Schlumberger Sparkling brut. Auf Rang drei folgt der Kupferberg Gold Rosé trocken. Unter den von den Experten als sehr gut bewerteten Produkten sind mit Herzog Alba trocken und Schloss Kronfels trocken übrigens auch zwei der preisgünstigsten Sekte im Test vertreten. Klostersekt brut und Söhnlein Brillant tro-cken wurden von einzelnen Experten als fehlerhaft eingestuft; Der Söhnlein Brillant wurde aufgrund der schlechtesten Bewer-tung im Testurteil herabgestuft.

… und der Laien

Die Laien waren bei der Verkostung stren-ger als die Experten. Sie bewerteten nur vier Proben als sehr gut. Am besten schmeckten Hochriegel Rosé trocken, Ritter trocken, Henkell trocken und Hillin-

TEST Sekt. Weihnachten, Silvester und andere Feste – gibt es etwas zu feiern, darf ein Glas Sekt nicht fehlen. Wir haben 26 Schaumweine verkostet

und im Labor untersucht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Besten zum Anstoßen

Großteils tadellos. Mehr als jeder zwei-te Schaumwein wurde im Test mit „sehr gut“ bewertet. Die besten unter den sehr guten Produkten sind bei klassischem Sekt Henkell Limited Edition trocken und Rittsteuer Bio-Sekt extra trocken. Bei Sekt Rosé schnitten Kupferberg Gold trocken und Hochriegl trocken am besten ab.

Gut und günstig. Auch preiswerter Sekt schmeckt. Bei billigen Produkten ist aller-dings eher mit zugesetztem Haushalts-zucker (Dosage) und mit einem höheren Gehalt an schwefeliger Säure zu rechnen als bei teureren.

Frisch am besten. Sekt und andere Schaumweine kommen trinkfertig in die Geschäfte und schmecken frisch am besten. Zu Hause kühl, dunkel und vor allem nur kurz lagern.

VKI-TIPPS

KONSUMENT 12 /2018 13

Die ideale Trinktemperatur beträgt bei weißem Sekt 5 bis 7 oC, bei Sekt Rosé 6 bis 8 oC. Um Sekt auf die richtige Trinktemperatur zu kühlen, reicht es, die Flasche über Nacht in den Kühlschrank zu stellen. Wenn es ans Öffnen der Flasche geht, wird die Folie entfernt, der Korken mit dem Daumen niedergehalten, der Drahtkorb gelöst und der Korken weiterhin niedergehalten. Der Druck in Sektflaschen und folglich auch das Risiko, durch den herausschießenden Stoppel verletzt zu werden, sind hoch.Statt jetzt die Flasche zu halten und den Korken zu drehen, besser den Korken halten und die Flasche drehen, bis der Korken langsam und leise aus der Flasche kommt. Schießt der Korken unkontrolliert heraus, schäumt der Sekt leicht über. Damit der Druck besser entweichen kann, sollte die Flasche beim Öffnen schräg gehalten werden. Das Glas beim Einschenken ebenfalls schräg halten, damit der Sekt nicht über-schäumt, und es nur zu etwa zwei Drittel füllen, damit sich das Bukett entfalten kann. Früher wurde Sekt aus Sektschalen oder engen Sektflöten getrunken. Heute geht der Trend zu bauchigeren, tulpenförmigen Gläsern. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Glas einen Moussierpunkt hat. Von dieser kleinen aufgerauten Stelle am Glasboden perlt Sekt schön auf.

Kühlen, aufmachen, einschenken

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie sich verlassen. www.konsument.at/testplakette

Abhängig vom Zuckergehalt in Gramm pro Liter sind bei Sekt folgende Geschmacksrichtun-gen zu unterscheiden:

• naturherb, brut nature.......................................................unter 3 g Zucker/l• extra herb, extra brut, extra bruto ......................................zwischen 0 und 6 g Zucker/l• herb, brut, bruto ................................................................unter 12 g Zucker/l• extra trocken, extra dry, extra seco ....................................zwischen 12 g und 17 g Zucker/l• trocken, sec, secco, asciutto, dry, seco ................................zwischen 17 g und 32 g Zucker/l• halbtrocken, demi sec, abboccato, medium dry, semi sec ...zwischen 32 g und 50 g Zucker/l• mild, doux, dolce, sweet, dulce ..........................................über 50g Zucker/l

Geschmacksfrage: Herb bis mild

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