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Die Novocainbehandlung der essentiellen Hypertonie.* Von Dieter Gross, Linz-K]einmtinchen. Mit 3 Texlabbildungen. Einleitung. Nach Volhard ,,begJnnt der essenfielle oder rote Hoehdruck als kardialer trod la'biler Minutenvolumenhochdruck, geht im Alter oder vorzeifig mit zunehmender Verhiirt~ang der GefiiBwiinde infolge funk- fioneller Anpassung fiber in den Elasfizifiitshochdruck und endet mit Hypoton~s der Depressoren land ungeniigend 9ezfigettem Hypertonus der Pressoren als neuroregulatorisch fixierter Elastizit/its-Wider- standshochdruck. Die Vorstellung, dal~ ein ungenfigen,d ,gezfigelter Pressoren.sympa- thieotonus dem H6hepunkt der fixierten essentiellen Hypertonie zu- grunde liegt, 1/il~t aueh den Vorsehla,g sinnvoll erseheinen, die ne~ro- regulatoriseh und neurohmnoral bewirkte Vasokonstrikfion dureh Sy,mpathektomie herabzusetzen und den drohenden i.~bergang in die maligne renale Verlaufsart zu verhfiten." Ausgehend von dieser i.~berlegung und der Erfahrung, dal~ es bet intraven6ser Novoeaininjektion z~ einer weitverbreiteten Vasodilata- tion kommt, versuchte ich bet essentiellen Hypertoni,kern den ,,un- gezfigelten Hypertonus der Pressor~n" durch intraven6se Novocain- gaben zu ziigeln. Untersuchungsgut. Von den beh,andelien Patienten seien im folgenden drei F/ille hervorgehoben: 1. Fall I (Abb. 1). St. Vera, 65 Jahre, leidet seit etwa drei Jahren an einer essentiellen Hyperlonie um 200/100mm Hg (Stadium II/III nach Keith, Wagener und Kernohan) mit zunehmender kardialer Dekompensation, Angina pectoris, Flimmern vor den Augen, Ohrensausen und Sehwindel. Nach Er- seh6pfung aller bisher bekannten Behandlungsm6glichkeiten (Bettruhe. salz- freie und eiweil~arme Kost, Sedativa, Aderl/isse usw.) kommt es durch eine einzige intraven6se Injektion yon 5cem 0,5%igem Novocain zu einem rapiden Abfall des Blutdruckes auf 140/70mmHg. (Es trill danach f/Jr kurze Zeit Vernichtungsgef/ihl auf.) Diese Blutdrucksenkung hiilt jetzt 7 Monate an. Mit tier Senkung des Blutdruckes versehwinden die schweren objektiven und subjektiven Krankheitserscheinungen. Die Patientin fiihlt sieh verjtingt und wieder leistungsf~hig. * Naeh einem Vortrag gehalten am 21. IX. 1949 vor der Jahrestaguug der Deutschen Gesellschaft ffir Neurochirurgie in G6ttingen

Die Novocainbehandlung der essentiellen Hypertonie

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Page 1: Die Novocainbehandlung der essentiellen Hypertonie

Die Novocainbehandlung der essentiellen Hypertonie.* Von

Dieter Gross, Linz-K]einmtinchen. Mit 3 Texlabbildungen.

Einleitung. Nach Volhard ,,begJnnt der essenfielle oder rote Hoehdruck als

kardialer trod la'biler Minutenvolumenhochdruck, geht im Alter oder vorzeifig mit zunehmender Verhiirt~ang der GefiiBwiinde infolge funk- fioneller Anpassung fiber in den Elasfizifiitshochdruck und endet mit Hypoton~s der Depressoren land ungeniigend 9ezfigettem Hypertonus der Pressoren als neuroregulatorisch fixierter Elastizit/its-Wider- standshochdruck.

Die Vorstellung, dal~ ein ungenfigen,d ,gezfigelter Pressoren.sympa- thieotonus dem H6hepunkt der fixierten essentiellen Hypertonie zu- grunde liegt, 1/il~t aueh den Vorsehla,g sinnvoll erseheinen, die ne~ro- regulatoriseh und neurohmnoral bewirkte Vasokonstrikfion dureh Sy,mpathektomie herabzusetzen und den drohenden i.~bergang in die maligne renale Verlaufsart zu verhfiten."

Ausgehend von dieser i.~berlegung und der Erfahrung, dal~ es bet intraven6ser Novoeaininjektion z~ einer weitverbreiteten Vasodilata- tion kommt, versuchte ich bet essentiellen Hypertoni,kern den ,,un- gezfigelten Hypertonus der Pressor~n" durch intraven6se Novocain- gaben zu ziigeln.

Untersuchungsgut. Von den beh,andelien Patienten seien im folgenden drei F/ille

hervorgehoben: 1. Fall I (Abb. 1). St. Vera, 65 Jahre, leidet seit etwa drei J a h r e n an einer

essentiellen Hyperlonie um 200/100mm Hg (Stadium II/III nach Keith, Wagener und Kernohan) mit zunehmender kardia ler Dekompensation, Angina pectoris, F l immern vor den Augen, Ohrensausen und Sehwindel. Nach Er- seh6pfung aller bisher bekann ten Behandlungsm6gl ichkei ten (Bettruhe. salz- freie und eiweil~arme Kost, Sedativa, Aderl/isse usw.) kommt es durch eine einzige intraven6se In jekt ion yon 5 c e m 0,5%igem Novocain zu einem rapiden Abfall des Blutdruckes auf 140/70mmHg. (Es tr i l l danach f/Jr kurze Zeit Vernichtungsgef/ ihl auf.) Diese Blutdrucksenkung hiilt jetzt 7 Monate an.

Mit tier Senkung des Blutdruckes versehwinden die schweren objekt iven und subjekt iven Krankhei tserscheinungen. Die Pat ient in fiihlt sieh verjt ingt und wieder leistungsf~hig.

* Naeh einem Vortrag gehalten am 21. IX. 1949 vor der Jahrestaguug der Deutschen Gesellschaft ffir Neurochirurgie in G6ttingen

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2. Fall VII. B. Wassily, 51 Jahre, leidet seit etwa vier Jahren an einer nicht fixierlen essentiellen Hypertonie mit Blutdruekwerten um 2151100 (Stadium I/II nach Keith, Wagener und Kernohan).

Nach viermaliger Injektion yon 10ccm 0,5- his l%igem Novocain ini Verlauf yon 2 Monaten ist es aul~er einer wesentlichen subjektiven Besserung auch objektiv zu einem Blutdruckabfall auf Werte um 160/1O0 gekommen, so dab der Patient ein normales Leben (Arbeit, Rauchen, keine DUit) auf- genommen hat.

Besonders dentlich kommt der Behandlungserfolg im Schellongsehen Ver- such vor (28, IV. 1949) und nach Novoeain (20. V. 1949) heraus (Abb. 2).

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Abb. 1. St. Vera~ geb. 6. VIII. 83. Diagnose: zur Dekompensation neigende esseatietle Hypertonie, Emphysem.

Die Tendenz zu fiberh5hten Bluidruckanstiegen ist wesentlich herabgesetzt (Beobachtungszeit 6 Monate). Bet Belastung kommt es zu einem Blutdruck- abfall.

3. Fall XVIL Frau Sk. Anna, 66 Jahre, hat 1943 eine Hemiplegie links erlitten, die sich jedoch wieder gauz zurfickbildete. 1946 ist znm erstenmal ein hoher Blutdruck um 190 festgestellt worden. Sie leidet unter Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindelanf~illen, Atemnot bei Treppensteigen und Anstren- gungea, zunehmender Sehver.schlechterungen, h~infig Obstipationen und kalten Beinen.

Der objektive Befund zelgt: Am Fundus verbreiterte Venen, stellenwels~ ein Gunnsches Ph~inomen sowie zarte GlaskSrpertrfibungen links (Stadium IT nach Keith, Wagener und Ketnohan). Einea Umbau des linken Herzens mit Zeiche~ einer Mitralinsuffizienz, neurologisch: Reste ether spastischen Hemiparese links. In der Tagesblutdruckkurve zeigen sich sowohl bet nor- maler Belastung wie auch in der Ruhe erhebliche Blutdrnckschwankungen zwischen 220--165i120--75.

Nach 10 ccm 0,5~igem Novocain kommt es unter Bettruhe zu einem stufen- fSrmigen Blutdruckfall auf Werte zu 180--130i85--60.

Der Behandlungserfolg tritt deutlich beim Vergleich des Schellongschen Versuches vom 14. VL 1'949 (vor Novoeain) und 29. VI. 1940 (nach Novocain) zutage. Bisher h~ilt die Blutdrucksenkung an (21. IX. 1949).

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Die Novoc~inbeh~ndlung der essentiellen Hypertonie. 391

Folgende Tabelle (Abb. 3). die in Anlehnnng an die von Fontaine aufgestellt wurde, gi,bt einen Uberblick fiber die wei teren F/ilie:

(Dabei ist zu berfieksichtigen, dab diese Untersuchungen mit den Mitteln eines kleinen Spirals in einem Flfiehtlingslager durehgefi ihr t wurden, wo sieh nur einfachste Laboratoriumsunlersuchtmgen machen ]iel~en. In allen F~illen wurde w~ihrend der Behandlungszei t eine kochsalz- und eiweil~arme Digit vet .

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Abb. ~l.

Einteilung der essentiellen Hypertonie nach JYelth, Wagene~" und Ke~'nohan~ zitiert nach ffontaine.

abreicht. - - Bet den mit einem x versehenen F~illen wurden aul~er in den ersten 2 bis 4 Wochen kleine Luminaldosen bzw. Tinctura Valeriana ver- abreicht.)

Stadium I (diskrete subjektive Symptome). Augen: Feine, diinne Gefiil~e ohne andere Ver~inderungen, mittelm~iJ~g erhShter Augendruck. Herz: Rein subjektive St6rungen. Nierenfunkt ion: Nur leicht gesch~idigt, mit vermehrter Harnabsonderung.

Stadium l l (benigne Angiosklerose, schwere subjektive Beschwerden). Augen: Arteriitis der Augenarterien mit Erweiterung der Venen, stark erhShter Parmi. Herz: Hypertonie des linken Ventrikels. Nierenfunkt ionen: Po]yurie, transitorische EiweiB- absonderung im Harn.

Stad ium I I I (welt fortgeschrittene Angiosklerose, diskrete und voriibergehende nervSse StSrungen). Augen: Im Augenhintergrund erscheint das Gunnsche Kreu- zungszelchen. Die Arterien sind spasfisch, die Venen thrombosiert. Hgmorrhagische Exsudate im Hintergrund. Herz: EKG.-StSrungen. Nierenfunkt ion: Im Harn Eiweil~ und Blut, dauernde St6rungen der Nierenfunktion.

Stadium IV (entspricht der malignen Angiosklerose - - progressive Zunahme der nervSsen StSrungen). Augen: Neuroretinitis mit Venenthrombosen, h~imorrhagische

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Exsudate, Pup~llenstauung. Herz: Linke Herzdekompensafion. Nieren[unktion: Eiwei~, Zylinder and Blur dau~md irn Ham, zunehmende Verschlechterung der Nierenausscheidung.

Kommentar.

Es wurden also b~sher 17 Pafienten, die an einer essentiellen Hypertonie litten, behandelt.

E s wurde Novocain intravenfs in Konzentrafionen von 0,5 b~s 1%, jeweils 10 ccm sehr langsam gespritzt (ein- bis viermal).

In allen Ffillen, bis auf Fall III und XVIII, kam es nach der intra- venfsen Novocaininjektion zu einer raschen Blutdrucksenkung vor allem des systolischen Blutdruckes; im Fall III: 95 mm HgI (Dieser rasche Bl.utdrucka~3fall sollte ~irztlich stets ,genau iiberwacht werden!)

In zwei F~illen (III .und XVIII) kam es nach 5 bzw. 6 ccm 0,5%igem Novocain intravenfs zu einem fliichfigel~ Blutdruckanstieg um zirka 50 mm Hg bzw. 25 m,m Hg (schlecht vertra,gen). Eine Fixiertmg des Blutdruckabfalles nach Novocain konnte erst d.urch e~ne ansch, liel]ende 8--14t~:gige Bettr~he erreicht werden. Am deutlich- sten zeigt sich der jeweils erreichte Behandlun~gserfolg im Vergieich der Bl'ut.druckmessung nach Schellong (Liegen, Sitzen, Stehen, 10 Kn'iebeugen), w o e s nach Novoca.in in fast allen Ffillen zu einer weitgehenden Normatisierung in den Blutdruckrelationen kam *

Nach der Novoeainbehandluag war die Tendenz z u paroxysmalen Blutdruckansfiegen weitgehend reduz,iert. Am best'en un, d haltbarsten reagierten Fr/ihf/ille (Nr. IV, V und XV).

Im A~agenhintergrund wurden keine wesenfliehen Ver~inderungen bis auf eJne Tendenz zur Weiterstellung des ven6sen Schenkels be- obachtet (Dr. Froschauer).

Objektiv ging mit der Normal~sierung des Blutdruckes eine Links- verbreiterung des Herzens in den meisten F/illen zuriiek. (Diese Be- f,unde konnten nur perkutoriseh erhoben werden.) Mit dem Rfick- gan,g der Linksverbreiterung verschwanden auch eventuell vorhan- dene systolisehe Ger/iusehe fiber der Mitralis.

Die Nierenfunktion konnte nur grob Untersueht werden. Ein.seJtige Nierenerkrankun.gen waren nieht auszwsehliegen. S~chere Sehlii~se fiber Veriinderur~gen der Nierer~funktion lassen sich aaas den bisher vorliegenden Unterlagen nicht ziehen. Eine Verschlechterung der Aus- scheidung und tier Konzentrationsfiihigkeit der Niere war nicht fest- stellbar.

�9 Ill einigen F~lIen (III, VIII und XI) kommt es nach Novocain bei der Belastung zu einer Blutdrucksenkung.

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Die Nov00~inbehundlnng der essentiellen ttypertonie. 393

Die Beobachtungszeiten s,chwanken zwischen 7 Monaten und einem Monat. (Ein Patient [XII] mntlte nach 10 T'age~ entlasSen werde/l.)

In diesem Zeitrahmen war die objektive Besserung fast d~rchwegs gut. Welt besser war aber die subjektive Besserung, die teilweise alle Erwartungen iibertraf. Abgesehen von dem raschen Versch~lnden der mehr oder minder stark ausgepr~i,gten typischen ,,Druck~beschwer- den" (Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen) und der kardialen Beschwerden ka,m es in mehreren F~illen im u nm~ttel~baren Anschl~fl an die Novocaininjektion (besonders Fall I) zu einem Vernicht~ngs- geffihl und einer Depression. Diese war jedoch stets yon einer bleiben- den E,uphorie und Lebenslust gefolgt, was den Patienten die Behand- lung besonders erfretflich gestaltete.

Schlecht vertragen wurde das Novocain nur in einem Fall (XVIII), wo es z u e~nem Blut, druckanstieg um 25 mm Hg kam. Diese Patientin litt auBer Hypertension an einer Cholecystopathie. Der im Fall III beobachtete Blutdruckanstieg ~m 50 mm Fig wurde fast symptomlos vertragen. In einJgen F~illen traten nach Novocain pectanginSse Be- schwerden auf, die jedoch msch abklan.gen.

Es wurden also erreicht: bei 13 (76,5%)* Fiillen eine objektive und subjektive Besserung, bei 3 (17,6%)* F~illen keine o'bjektive, jedoch eine subjektive

Besserung, bei 1 (5,9%)* Fall keine Ver~inderung, bei keinem Fall eine Verschlechterung.

Die ermutigenden Er'gebni,sse bedfirfen, vor a~llem wegen tier rela- tiv kurzen Zeitspanne, in der diese Therapie bisher erprobt werden konnte, und wegen der Beschr/inktheit der zur Verf/igung stehenden klinischen Mittel, noch einer griindlichen klinischen Nachpriifung. Es wiiren die Grenzen dieser Behandlung (Auswahl tier F/ille, Anzahl der Injektionen, Behandlnn,gsdauer, Wiederholung der Behandl*ung) in der Folge endgiiltig festzulegen.

Zur Pharmakologie und klinischen Verwendung des Novocains (Procains ).

Die Untersuckurrgen des Pariser Pharmak~logen Hasard erkl/iren die No vocaineinwirkungen.

Er wies unter anderem 1. eine sympathicolyti.sche Wir, kun.g .des Procains (Novocain) nach,

die sich aus der Paralyse erkl/irt, die das Pharmakon i~m Bereich der Ganglien un,d vasokonstri'ktorisehen Nerven hervo.iTuft, indem es so die dauernd tonisehe Wirkml, g dieser Nerven auf die Gef/il~e un~erdriickt.

* Rohwerte, ohne AussehluB des Fehlers der kleinen Zahl. Acta ~eurove~etativa, Bd. I, Heft 3--4. 26

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394 D. Gross :

2. Eine anti adrena,linogene und 3. eine adrenalotonisehe Eigenschaft des Procains. Das Gegens,piel tier ~beiden Iletzteren i,st noeh nieht endgiiltig

klar, erklfirt jedoeh wohl die beiden ,,paradoxen' Blutdruekanstiege naeh Novoeain in ~nseren Fiillen III und XVIII.

Das Proeain wir.d im gesunden mensehliehen Or,ganismus sehr raseh dureh eine aus der Leber oder aus der Thyreo~dea stammende Procainesterase des Bl'utserums hydrolysiert. A.uf dlese Hydrolyse haben einen deutlieben verz6gernden EinfluB: Erkrankungen der Leber (Fall XVIII) und Unterfunktionen der Thyreoidea.

Die aus der Leber stammende Esterase te~lt das Novoeain, ein Chlorhydrat des Para-a~minobenzoyl-diethylanlino.-aethanol, in seine Bestandteile: Aminalkohol und Para-a,minobenzoes~iure. Normaler- weise ~st diese Hydrolyse i,n 30 Minuten beendet. Eine deutfiehe Ver- zSgerung tritt in Fiillen von Zirrhose oder aligemeiner Funktions- st6rung der Leber auf. Die normale Leber zerst6rt in 10 Minuten mehr als die Hiilfte einer t6dliehen Dosis.

Die Intoxikation der bulb~iren Atemzentren dutch Proeain wirkt t6dlieh. Diese Atemliihmung wird beim Kaninehen dureh folgende Gaben pro Kilogramm K6rpergewieht hervor,gerufen, die sich naeh der A.pplikationsart unterseheiden: subaraehnoideal 5 rag, intraven6s 30rag, subkutan 400rag. Gegenmittel sind: Ephedrin, Kampfer (Oleum eamphoratum), Coffein, CO2-Inhalationen. Kiinstfiehe At- m,ung. Aui~er Morphin (siehe ~nten) verstiirke~ die No.vocainwirkung: Kafiumsulfat, Calcium und Magnesiumionen und die Alkafisierung seiner LSsungen. Die Suffonamide beeintriiehtigen die Wirkung des Novoeains und u m, gekehrt.

Von Wiehti,gkeit ist ferner, dab Proeain die hyperglyk/imisehe Wirkun,g des Adreaaalins verst/irkt.

A us dem Ober~gesagten und unseren Erfahrunger~ bei Fall XVIII erg~i,be sich eine besondere Vorsieht, menu nieht gar eine Kontra- indikation der inlraven6sen Anwendung yon Novocain bei Er,kran- kungen der Leber, Unterfunkt~on der Thyreoidea, beim Diabetes mellitus sowie bei st/irkerem Grad von kardialen Reizleitungsst6rungen (R. Hasard I: Die Leitung ~m Bereich des Hiss'schen Biindels wird verlan.gsamt), sehliel~fich bei Z'ust/inden yon lo'kaler Mangeldurch- blutung auf arteriosklerotischer Basis, wo die Blutdrucksenkung nach Novocain zu einer lokalen An,ox~imie ffihrerL k6nnte (TSnnis). J. Cre- merius ,und H. Curshmann weisen auf Zwischenf/ille bei der Novocain- therap~e: Sp/ittod ~nd spontane Todesf/ille, besonders beim Status thy.molymphaticus sowie auf Idio,synkrasien naeh Novocain bin. Medulla und Dienceph,alon, aus welchen Gebieten das Gros der Sym- ptome stammt, sind besonders novocainempfindlicb (Kaden). Eine all-

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Die Novoc~inbeha,ndlung der essentiellen ttypertonie. 395

gemeine Vergiftung kann aufireten, wenn das Btul, welches das Gehirn durchstrSmt, auch nur einen A ugenblic'k das Medikament in einer ffir das Organ toxischen Konzentra t ion enthfilt (Meger-Bothling).

Klinisch ist von Bedeutung, dag nach den Angaben von P. Ameuille Morphimn die Toleranz gegenfiber Novocain erheblieh herabsetzt, so daft niemals eine intraven6se Nouocaininjektion nach einer sub- kutanen Injektion yon Morphium gemacht werden sotIte! Ebenso kann man natfirl~ch nicht Novocain und Adrenalin gleichzeitig ver- wenden, well sie gegens~itzlich wirken.

P. Ameuille verwendet als Stan dardl6sun,g eine l%ige Novocain- 16s.ung. Davon spritzt er 5 ccm in eine El lenbogenvene in 65 Sekun- den, 10 ecru in 21/2 Minuten und 15 bis 20 cem in 5 bis 6 Minuten. Viel h6here Do.sen kann man in schweren und hartn~ickigen Ffillen durch die intravenSse Tropf]nfusion verabreich,en: 35 eg z. B. einem ffinfjfihrigen Kind. 75 cg bis 1 g, selbst 1,5 g in einem physiologi- schen Serum a~fgel6st. Diese Perfusion soil 9 bis 10 Stunden dauern mit einer Tropfenfolge yon 40 his 45 p r o Minute, bei einer gleich- mfiBi,gen Tempera tu r der L6sung yon 370 C. Diese Medikation steltt die Tagesh6chstdos'is dar.

In akuten KrankheitsfMlen verwendet Ameuille eine einz'ige Injek- tio,n oder Tropfinfusion. In chronischen tfigliche Injekt ionen w/ih- rend .~ler ersten 6 bis 8 Tage, dan aeh 3 Injekt ionen pro Woche b~s z.um Versehwinden der funktionel len St6rungen.

Ameuille hat bei fiber 5000 intravenSsen Novoeaininjektionen in 50 Monaten keinen Todesfall, jedoch drei- oder viermal epilepfiforme Krisen mit einer , ,Hyperexitation m e n t a l e . . . " , die teils yon einer kurzen Bewul~tlosigkeit b.egleitet war, erlebt. Diese t ra ten manchmal am Beginn, manchmal am Ende einer Injektion yon 5 his 10 eem, ,,die vielleieht zu schnell erfolgte", ein. In diesen Fiillen verwendete er Coffein (50 eg) und 10 ecm Oleum camphorat 'um als Gegen,mittel. Sehwindel, Brechreiz, Ohrensausen, B1/isse 'und ein leichtes Gefiihl der Trunkenhe i t sind naeh Ameuille hfiufig und fast die Norm und bedfirfen keinerlei Behandlung, nu r sollte man stets bei.m liegenden und nfichternen Kranken injizieren.

Marri (zitiert nach Ameuille) hat eine Senkung des arteriellen Blut- druekes, Steidle und Wiemann (zitiert nach Ameuille) beim Tier eine Taehykard ie nnd eine Mehte Hypertension, die yon einer sekund/iren Hypotension .gefotgt war, hei Verwendun,g schwaeher bezw. nieht letaler Dosen beschrieben. Ameuille selbst beschrei,bt eine leiehte Sen- kung .des Maximaldrnekes, besonders bei Hyper tonikern. Von beson- derem Interesse is,t noeh, dal] Novoeain eine di'urefische Wi rkung hat, die manchmal 24 his 36 Stunden anhiill, und dab es (infolge einer Milzkontraktion?) zu einem Anstieg der Leukozyten - - besonders

26*

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396 D. @ross:

nicht granulierter - - u n d von Erythrozyten ko,mmt (Warembourg, Fontan und Michel, zifiert naeh Ameuille).

Schliel]lieh ist noeh vo,n besonderer klinis.eher Bedeutung, dal] es a,ul]er der Hydrolyse des Proeains zu einer Ausseheidun,g reinen Novocains durch die Niere (bei intraver~6ser Application yon 10 cg) zu nngef/ihr einem Driltel kommt. Drei Stunden nach der Injektion ist weder hn Blur noch im Urin noch el,he Spur von Novocain nachweisbar.

Zusammenfassung.

1. Bericht ii'ber 17 P:atienten, die bet essentieIler Hypertonie mit gutem Erfol.g durch intravenSse Novocaininjektion6n (0,5 bis 1%) behandelt wu~den.

2. Von wesentlicher Bedeutung fiir .den Behandlmlgserfolg ist eine etwa 14tiigige strenge Flachlagerun,g des Patienten in AnschIuB an

d ie Novocainapplikation. 3. Die Novocainbehandlung tier ess.en~tiellen Hypertonie ist im Ver-

ein mit der Therapie von Volhard anzuwenden. 4. Gegenindikafionen sind unter anderem Lebererkrankungen,

Hypothyreoidismus, Status thymico-,lymphaticus usw. 5. Die objektive Besserung war durchwegs befriedigend, die s~ab-

jekfive besonders bemerkenswert. 6. Ein abschliel~endes Urteil fiber .die Behandlung ist wegen der

kurzen Applikations- nnd Beobachtungszeit an einem iiberdies be- schr~nkten Krankengut nicht mSglich.

Summary.

1. Report on 17 patients with essenfiat hypertension treated successfully by intra- venous novocaine application (0,5--1%).

2. For the therapeutic success it is indispensable that the patient has to lie straight flat for a fortnight after novocaine application.

3. The novocaine application in cases of essential hypertension has to be combined with Volhard's therapeut ic appointments .

4. The treatment has to be omitted e.g. in case of diseases of the liver, hypo- thyreoitic disturbances, status thymico-lymphaticus, etc.

5. The, objective improvement was almost satisfactory, the subjective one very remarkable.

6. A definite judgment concerning the treatment can only be given after a longer time of surely controlled novocaine applications concerning a greater number of patients.

R4sum6. 1. Rappor t de 17 cas de hyper tonie essentielle trait6s avec succ6s b. la

novocaine par vote intraveineuse (0,5--1 pour cent). 2. Pour garantir ce succ~si l est indispensable que le malade soit couch6

str ictement horizontal pendant une qninzaine de jours apr6s l 'applicat ion de la novocaine.

Page 9: Die Novocainbehandlung der essentiellen Hypertonie

Die 1~'ovoeainbehundlung der essentiellen Hypertonie. 397

3. L 'appl icat ion de la novocaine en cas d 'hyper tonie essentielle est h com- biner avec la th&apie de Volhard.

4. L'application intraveineuse de la novocaine se d6fend p. e. en cas de maladies h6patiques, de l 'hypo[hyr6oidisme, d 'un 6tat thymico-lymphatique, etc.

5. Une am61ioration au point de rue objectif 6tait [out h fair safisfaisante, an point de vue subjeclif particulibrement remarquable.

6. Une conclusion d6finitive a~t rappor t du t ra i tement n 'est possible qu 'aprbs une application prolong6e de la novocaine exactement contr616e concernant de plus un grand hombre de malades.

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R i a s s u n t o .

1. Rapporto su 17 cast d'ipertonia essenziale trattafi con buon successo colla novocaina per via endovenosa (0,5--1%).

2. Per garantire il successo b essenziale accomodare il malato in modo assoluta- mente orizzontale per una quindicina di giorni dopo l'applicazione della novocaina.

3. L'applicazione della novocaina in caso d'ipertonia essenziale b da combinare con la terapia di Volhard.

4. La novocaina per via endovenosa non si applica p.e. in casi di malattie de] fegato, d'ipotireoidismo, di stato fimico-limfatico ecc.

5. I1 miglioramento dal punto di vista oggettivo era tutto soddisfacente, dal punto di vista soggettivo particolarmente ~otevole .

6. Un giudizio complessivo sul trattamento sarh solamente possibi]e dopo un periodo di applicazione e controllo prolungato e dopo il tratiamento di un maggior numero di malati.

N a c h t r a g bei de r K o r r e k t u r :

Inzwischen sind yon Herrn Professor Nonnenbruch und auf seine Anregung folgende Arbeiten fiber dasselbe The~na ersehienen:

Nonnenbruch, W., Neuralpathologische Betraehtung der Hoehdruckkrankheit. (Schweiz. med. Wschr. 79. Jg., 1949, Nr. 7, S. 148.)

Beckmann, P,, ~)ber die' MSglichkeiten der intravenSsen Verwendung yon Novo- cain und der Hochdruckbehandlung mit Melcain. (Dtsch. reed. Wschr. 75. Jg., 1950, Nr. 13, S. 426.)

Nonnenbruch, W., Die Hochdruekkrankheit in neuralpathologischer Ganzheitsbe- trachtung. (Med. Msehr. H. 2, Februar 1950, S. 87.)

Diese 2u'beiten best~itigen das Obengesagte. Sie bereichern meine Erfahrungen einmal durch die Verwendung einer Novocaln-ZuckerlSsung (Melcain, Multisacharit Homburg) woraufhin ieh 1% Novocain in 10~% Glucose (,,Glncocain"), das besser als die Novocainl6sung in Aqua dest. vertragen wurde, verwendet habe, --. zum anderen aber dureh den Einbau dieser Therapie in den groBen Rahmen der Neural- pathologic.

L i t e ra tu r .

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