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MAGAZIN FüR GESCHäFTSKUNDEN DER TELEKOM DEUTSCHLAND 360 o VERNETZTES LEBEN UND ARBEITEN 03 // SEPTEMBER 2011 www.telekom.de/dreisechsnull QUALITäT LEBT! Das System „Null Fehler“ gilt nicht mehr: Wie Firmen das Dogma Unfehlbarkeit aufgeben – und trotzdem immer besser werden. AUGMENTED REALITY Wie die neue Technik uns die Wirklichkeit erklärt und was Unternehmen davon haben // S. 22 INSIDE FACEBOOK 750 Millionen Nutzer sind dabei. Die Pläne des größten sozialen Netzwerks der Welt // S. 46 SICHER UND SCHNELL CompanyConnect – so funktioniert eine verschlüsselte Verbindung für Firmen // S. 30 So funktioniert das neue mobile Datennetz LTE DATEN- TURBO

DREISECHSNULL, Ausgabe 03/2011

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Wissen für Weiterdenker: Das innovative Magazin für Geschäftskunden der Deutschen Telekom richtet sich an Geschäftsführer, IT-Leiter und Entscheider in kleinen und mittelständischen Unternehmen.

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Qualität lebt!Das system „null Fehler“ gilt nicht mehr: Wie Firmen das Dogma

Unfehlbarkeit aufgeben – und trotzdem immer besser werden.

AUGMENTED REALITY Wie die neue technik uns die Wirklichkeit erklärt und was unternehmen davon haben // S. 22 INSIDE FACEBOOK 750 Millionen nutzer sind dabei. die Pläne des größten sozialen netzwerks der Welt // S. 46 SIChER UND SChNELL companyconnect – so funktioniert eine verschlüsselte Verbindung für firmen // S. 30

So funktioniert das neue mobile datennetz lte

DATEN-TURBO

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Jetzt alle Funktionen

im Web erleben:

www.telekom.de/

allesimblick

DeutschlandLAN ist, wenn die ganze Telefonanlage ins Netz verschwindet.Die gesamte Firmenkommunikation im Blick – mit dem Komplettpaket für vernetztes Arbeiten.Mit DeutschlandLAN behalten Sie im Arbeitsalltag ganz einfach den Überblick. Zum Beispiel, weil das Handy als Nebenstelle in die Telefonanlage integriert ist. Das bedeutet, dass Sie dank einer einheitlichen Rufnummer für Festnetz und Mobilfunk jederzeit erreichbar sind. Der leistungsfähige Breitbandanschluss ermöglicht Video-konferenzen mit bis zu 16 Teilnehmern, in denen Sie sogar gemeinsam Dokumente bearbeiten können. Und da alles aus dem Netz kommt, ist ein eigener E-Mail-Server nicht mehr nötig. Selbst die Kosten haben Sie immer im Griff – mit dem monatlichen Festpreis.

Laut connect Leserwahl 2011unter www.connect.de,Stichwort „Leserwahl 2011“

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DiRK BACKOFen,Leiter Segmentmarketing Geschäftskundenbei der Telekom Deutschland

Qualität wirkt einfach: Jeder will nur das Beste – jetzt und gleich.  Doch gute Qualität lässt sich nicht dingfest   machen. Meist bemerkt man sie erst, wenn sie fehlt.  Beim Telefonieren setzen wir zum Beispiel einfach vor-aus, dass es selbstverständlich klappt. Deshalb liegt uns das Thema Qualität besonders nahe, und darum haben wir uns für diese Ausgabe aufgemacht, um herauszufin-den, was eigentlich Qualität für den deutschen Mittel-stand bedeutet. 

Aber was bedeutet das in der Praxis? Durch die neuen Kommunikationsformen im Web 2.0, durch direktes Feedback und öffentliche Bewertungen hat sich der 

Fokus verschoben. Von reinem „Wie erfülle ich die  Anforderungen?“ bis hin zu „Was sind eigentlich die  echten Anforderungen meiner Kunden?“ 

Viele mittelständler schlagen sich im internationalen Wettbewerb überragend. Warum? sie entwickeln oft Dienste und Produkte gemeinsam mit ihren Kunden, sodass eine neue, erlebbare harmonie entsteht.  Das  ergebnis: herausragende Qualität, die schlichtweg selbstverständlich wird. Das ist auch unser Anspruch.

herzlichst, Ihr Dirk Backofen

DReiSeCHSnull tV: WiSSen FüR Den mittelStAnDsie haben wenig Zeit, wollen sich trotzdem über alle Trends und Techniken auf dem Laufenden halten? Dafür gibt es jetzt DReIsechsNULL TV: eine sendung speziell für die Themen und  Inte ressen des Mittelstands, die alle 14 Tage online geschaltet wird. Die nächste sendung startet am 12.09.2011. Unter anderem mit social Media für Mittelständler. Lassen sie sich inspirieren!

www.telekom.de/dreisechsnull

Qualität entsteht heute nicht mehr isoliert – 

sondern im Dialogmit den Kunden.

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DREIsechsNULL360° vernetztes LeBen UnD ArBeIten

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NIcht vERpassEN: DREIsEchsNULL wEb tv12.09. Unter anderem: social Media und Mittelstand: erste schritte – aber wie? 26.09. Unter anderem: trend e-Mobility: Mit dem elektroauto auf Geschäftsreise?10.10. Unter anderem: Werte bei Unternehmern: Bringt das wirklich weiter?

tItELthEma QUaLItät

12 Kollege Fehlerfrei Das ziel des klassischen Qualitätsmanagements lässt

sich leicht zusammenfassen: null Fehler. Doch die globale vernetzung hat eine neue Kultur etabliert: Life is beta. Wie funktioniert das neue erfolgsmodell?

16 Interview: was Kunden wollen – und wissen Beim Bewertungsportal Qype bestimmen Kunden, was Qualität ist und was nicht. sales-Manager Almir hajdarpasic über das neue Bewusstsein der nutzer.

19 Die Geschichte des Qualitätsmanagements vom ersten Fließband bis zur DIn-norm: Wie sich die sicherung von Qualität mit der technik entwickelt hat.

20 „selbstverständlich wie Licht einschalten“ Manche Qualität bemerkt man erst, wenn sie fehlt: telefonnetze zum Beispiel funktionieren einfach. ein Interview mit hans-Peter Diewald, Qualitätssicherer für Mobilfunknetze bei der telekom.

Wer ohne Fehler ist, probiertnicht genUgQualität zu sichern wirdimmer schwieriger: Produkte werden komplexer, Kunden anspruchsvoller. Wie werdenFirmen trotzdem besser?

bcp aWard 2011 DREISECHSNULL ist dieses Jahr

beim Wettbewerb „Best of

Corporate Publishing“ mit Silber

ausgezeichnet worden. Das freut

uns – und ist ein Ansporn für das

nächste Jahr!

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das apple-system Mehr als nur ein Smartphone: Mit dem iPhone revolutionierte Apple-CEO Steve Jobs die Art, wie wir Handys benutzen.

26 laUFbrüderUlf und Lars Lunge verkaufen Läuferbedarf. Ihre Lieblingsstücke: ganz besondere Schuhe aus ihrer eigenen Manufaktur.

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thema: highspeed im netz

22 Realität mit Untertiteln Augmented reality verbindet

digitale und reale Welt

26 Erfolgsmaschine iphone Wie das Apple-Betriebssystem so groß werden konnte

28 surfen wie die profis Die vorteile von companyconnect und die sichere verschlüsselung für Unternehmen

20 Überholspur im Internet Die vielen vorteile von Quality of service

36 wie funktioniert LtE? Der neue mobile Daten-turbo Long term evolution überträgt Daten so schnell wie nie

360° pR a xIs maDE IN GERmaNy

38 Die Großreinemacher Der Maschinenbauer zippel vereint

seine Kommunikationskanäle

42 megafit für die Zukunft eine Akademie schult virtuell und organisiert sich mithilfe der telekom

44 punktsieg für telepresence Die Klitschkos geben eine Pressekon-ferenz – in sechs städten gleichzeitig!

46 wertvolle Freunde Facebook wächst rasant, Gründer Mark zuckerberg ist mit Mitte 20 Milliardär. eine reportage vor Ort.

KLEINER bEItR aG

50 Echte Luftschlösser Baumhäuser sind zurück: als Architekten-vision statt Kindertraum

53 Zahlen, Daten, Fakten Wie lange braucht ein handysignal

nach neuseeland? Interessante zahlen, die uns bewegen.

mENschEN U ND machER

8 was bedeutet für sie Qualität? nachgefragt bei unseren Lesern: Was ist gut, was wirklich besser?

11 Der trendspürer Peter Wippermann, Gründer des trendbüros, im handyporträt

54 Die Laufschuhkomponisten Die Brüder Ulf und Lars Lunge produzieren Laufschuhe – streng nach Öko-Kriterien

staNDaRDs

3 Neue mitteilung Dirk Backofen über Qualität, die zählt – obwohl man sie im besten Fall gar nicht bemerkt

6 perspektive Was funkt eigentlich Galileo? eine gigantische Antenne kontrolliert die Qualität des navigationssatelliten

56 Rundumsicht DreIsechsnULL tv unterhält mit Wissen für den Mittelstand

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Facebook insideZu Besuch beim wichtigsten sozialen Netzwerk der Welt: Was steckt hinter dem unglaublichen Erfolg von Facebook?

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p e r s p e k t i v e

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QualitätssichErung

Was funkt galileo?Das informationszeitalter stellt neue herausforderungen: Wie gut ist eigentlich das, was wir als Daten erhalten? Für die signale, die von den galileo-satelliten auf die Erde gesendet werden, gibt es auf die Frage nach der Qualität bald immer die richtige ant-wort: Diese 30 meter hohe antenne am Weilheimer standort des Deutschen Zentrums für luft- und raumfahrt wird gerade saniert (das Bild zeigt routineinspektionen vor Beginn der eigentlichen arbeiten). aber noch im laufe dieses Jahres wird der 1974 für Deep-space-missionen in Betrieb genommene Koloss eingesetzt werden, um die Über-tragungsqualität der satelliten ständig zu überprüfen. Das hilft uns allen, in der spur zu bleiben. galileo ist die europäische antwort auf das us-navigationssystem gPs.

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Der TrendspürerEr gilt als Erfinder des Begriffs „Ich-AG“ und er ist auch immer selbst eine gewesen. Professor Peter Wippermann, großer Verfechter des kreativen Diskurses, ist Mitbegründer des Trendbüros und der Lead Awards.

Warum haben Sie sich eigentlich für einen BlackBerry entschieden?Ich bin ein Fan seit er auf dem Markt ist. Der sicherheits-standard ist hoch und ich kann darauf hervorragend und schnell schreiben.

Was könnte aber verbessert werden?Ich würde mir wünschen, dass man die deutschen Umlaute in ihrer Benutzung unkomplizierter gestalten würde.

Welchen Klingelton haben Sie eingestellt?Den ganz normalen – ich habe da eigentlich keine Vorlieben.

Arbeiten Sie viel mit dem Model 9700?Ja! Ich verfasse auf ihm sogar komplette Texte. Außerdem fotografiere ich oft und baue diese Bilder etwa in charts und Präsentationen ein.

Welche Applications benutzen Sie häufig?Die Apps von Bahn und Lufthansa. Dann finde ich Foursquare sehr praktisch. Privat schaue ich auf One Kings Lane rein, dort gibt es gute amerikanische Interior-Angebote.

Wie sind Sie am besten erreichbar?eindeutig per e-Mail. eine e-Mail ist entzeitlichend: Ich kann also entscheiden, wann ich antworte.

H a n dy- P o rt r ät

PETER WIPPERMANN Geboren: 1949 in hamburg // Lehre als schriftsetzer // Leidenschaften: Talentfindung und Talentförderung // Buchprojekt: Arbeitstitel „Leben im schwarm – spielregeln in der Netzwerk-Gesellschaft“ // Professur an der Folkwang Universität in essen. // Motto: „Lieber tot als sklave“.

1. foURSqUAREWissen, wo sich Freunde und Bekannte gerade aufhalten.

2. LUfThANSANie wieder Flüge verpassen und jetzt mit Boarding-Karte.

3. oNE KINgS LANEFür einrichtungsfans, die den kalifornischen Look mögen.

S E I N E D R E I L I E B L I N g S A P P S

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sinn oder Unsinn von Twitter haben die meisten Menschen und Unternehmen für sich längst geklärt, aber selbst für hardcore-User bleibt eine Frage bestehen: Wem lohnt es sich zu folgen? Der kanadische entwickler Jeff clark hat ein Werkzeug entwickelt, das schnell und einfach grafisch darstellt, worüber ein bestimm-ter Twitter-Account oder eine Liste in den letzten 800 Tweets vor allem geschrieben hat (rechts als Beispiel der Account @deutschetelekom). Farben zeigen, welche Worte meist gemeinsam vorkamen, je größer ein Wortballon, umso häufiger wurde es gebraucht. so sieht man mit einem Blick, wie interessant der stream des Analysierten ist – oder eben gerade nicht.

http://tweettopicexplorer.neoformix.com

Worüber twittern die eigentlich die ganze Zeit?

55 Dezibel laut …… ist in etwa ein Kleinwagen, der mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h vorbeifährt – wenn er einen Benzinmotor hat. ein kleines elektroauto hingegen ist fast geräuschlos, was einerseits paradiesische Zustände in den städten verspricht, andererseits besonders für blinde Fußgän-ger gefährlich werden kann. eine UNO-Kommission fordert deshalb, den Autos ein künstliches Geräusch zu geben. Aber welches? Die Autobauer tüfteln, und Ford lässt seine Kunden sogar darüber abstimmen.

www.facebook.com/FordElectricVehicles

endlich: sonne tanken

Die Wärme der sonne in Batterien packen: Forschern am Massachusetts Institute of Technology ist das jetzt gelungen. Mithilfe von Kohlenstoffnanoröhren schufen sie eine Verbindung, die als erste Wärme chemisch speichert, unendlich oft verwendbar und dabei auch noch günstig ist. Auf Nimmer-wiedersehen, heizkostenabrechnung!

http://web.mit.edu/newsoffice/2011/update-energy-storage-0713.html

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ToM KERSchKE (45), social Media consultant, Berlin

„das ist nicht messbar“Qualität ist nIcHt, was der Kunde will, und kommt auch nIcHt von Qual. Qualität ist wie die schönheit subjektiv, ist für mich nicht messbar und nicht allgemein zu definieren.

hoRST WAcKERBARTh (60), Gutsbesitzer, schleswig-holstein

„Meine Zeit selbst einteilen“für mich bedeutet Qualität auch die freiheit, über die einteilung meiner Zeit selbst entscheiden zu können. Und zwar: was ich wann und wie tun und lassen kann.

WyBcKE MEIER (42), Geschäftsführerin, hamburg

Was verstehen Sie unter qualität?Jeder definiert Qualität anders, vor allem dann, wenn es um die besondere Qualität im eigenen Leben geht. Wir haben unterschiedliche Menschen nach ihrer Meinung gefragt – und Überraschendes erfahren.

„Kreativ mit klarem Kopf“Ich kann mir qualität im digitalen Media-Sektor ohne Kreativität nicht vorstellen. Die wiederum erfordert einen klaren Kopf. Und den krieg’ ich zum Beispiel beim Mind-Travelling, etwa beim Surfen durch die Blogosphäre.

„der charakter zählt“Ich finde, dass etwas qualitativ gewachse-nes, gleich ob privat oder beruflich, immer einen ausgeprägten eigencharakter haben sollte. wie sagte goethe: alles, was imponieren soll, muss charakter haben.

BILLy WASMUTh (51), Logotherapeutin & coach, hamburg

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LEBEN IN DER vERNETZTEN WELT

www.23andme.com

gen-forschung à la google?

Das „Wissen der Welt zugänglich zu machen“ war bei Google nie auf das Internet be-schränkt. Nun trägt eins der am meisten kritisierten Google-Projekte Früchte: Die seite „23 and me“ (abgeleitet von der Zahl der chromosomenpaare), die den Gencode ihrer Kunden entschlüsselt und so die Veranlagung für bestimmte Krankheiten mitteilt, hat eine studie zu Parkinson veröffentlicht. Google-Gründer sergey Brin, dessen Frau die seite betreibt, hat selbst eine Veranlagung für die Krankheit. Per Online-studie mit über 3 000 Kranken und einer Kontrollgruppe von mehr als 30 000 nicht erkrankten Kunden fand „23 and me“ zwei Gene, die einen einfluss auf die entstehung von Parkinson haben. Die studie zeigt gleich-zeitig, wie wichtig Online-Genforschung für die Wissenschaft sein kann.

Da steht’s doch drin!In unseren Genen sindVeranlagungen für bestimmteKrankheiten gespeichert.

PAgEPLAcEZeitungen und Magazine auf dem Tablet oder smartphone zu lesen macht spaß – und spart Zeit. PagePlace bietet außerdem Bücher. The place to be …

www.pageplace.de

SNAP2LIfEBarcode-reader übersetzen optische Informationen in digita-le – snap2Life macht dasselbe mit Bildern. so können etwa Zeitschriften lebendig werden.

www.snap2life.de

MEDIfox cAREMoBILEDie ambulante Pflege wird immer wichtiger, aber auch aufwendi-ger. Diese App verringert die läs-tige Bürokratie auf ein Minimum. Für die Pflegebranche.

www.medifox.de

das social-network-Paradox: alles ändert sich, trotzdem schien kaum möglich, dass sich

ein Mitbewerber gegen facebooks 750 000 000 Mitglieder etablieren würde. dann

kam google+ und erreichte 10 Millionen Mitglieder in zwei wochen. ob sich ein auf-

tritt für firmen lohnt, analysiert ein artikel zu google+ auf www.telekom.de/dreisechsnull

stoppt die e-Mail-Flut!

Wir ertrinken in e-Mails – viele davon eher nachlässig als absichtlich per „Antwort an alle“ an zahlreiche empfänger verschickt, die mit der schnell kopierten sammlung an Links wenig anfangen können. Denn nach Ansicht des TeD-Kurators chris Anderson vergessen wir zu oft: e-Mails sind zwar schnell geschrieben, aber es dauert trotz-dem, sie zu lesen. er schlägt in einem Zehn-Punkte-Plan eine neue e-Mail-etikette vor, um der Flut herr zu werden: Kurz, spät oder auch mal gar nicht zu antworten soll zum Beispiel nicht mehr als unhöflich gelten, und Firmenlogos als Anhang sind zu streichen. In diesem sinne: Wir sind dabei!

www.emailcharter.org

3 NüTZLIchE APPS, DIE WIR EMPfEhLEN

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Qualität ist kein ZuFall

Das Ziel der meisten Qualitätsmanager lässt sich einfach zusammenfassen: null Fehler. Aber eine Null-Fehler-Welt gibt es nicht, Unfehlbarkeit ist in der Realität niemals möglich. Es gilt, Fehler einzugestehen, sie zu korrigieren und aus ihnen zu lernen. Ein Ausflug in die Welt der Qualitätsverbesserer.

* TExT: JEAN-MARc GöTTERT // MichAlis PANTEloURis // iRis QUiRiN

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KOJIRO ist ein humanoider Roboter. sein Bewegungsapparat ist dem menschlichen nach-empfunden: anstelle von Motoren an jedemgelenk bewegen Mini-Maschinen Bänder, dieMuskeln entsprechen. so imitiert der Robotermenschliche Bewegungen erstaunlich leicht.

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„in der Fahrzeugsicherheit gibt es noch viel zu tun. im Jahr 2010 gab es in Deutschland bei verkehrsun-fällen noch über 62 000 schwerverletzte und 3 648 getötete. Die Fahrzeuge sind in den letzten Jahren deutlich sicherer geworden und deshalb wird es aufwendiger, verbesserungen zu erzielen. Wir arbeiten zum Beispiel gerade heraus, wie sich zwei unterschiedliche Fahrzeuge in unfällen verhalten. Wenn ein großer suv mit einem kleinwagen zusam-menstößt, dann könnte sich ja der kleinwagen etwas von der knautschzone des größeren autos ,leihen‘. oder das Beispiel sicherheitsgurte – die funktionie-ren gut bei jungen Menschen, aber ältere Menschen sind da empfindlicher. alles kann besser werden.“

DeR nächste testwIRD nOch besseR 

Andreas Ratzek arbeitet im Bereich Fahrzeugtech-nik im technik-Zentrum des aDaC in landsberg am lech.

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Kojiro schaut traurig drein. leise surrend bewegt sich der putzige Roboter vorwärts und dreht sei-nen oberkörper seitwärts. Die großen Augen im blassen Gesicht

schauen etwas ratlos, aber Kojiro kann keine Fragen stellen. Warum existiert er zum Bei-spiel? Dafür kann er sich prima bewegen dank der über 100 verschiedenen Kabel und stränge am Körper, die ein wenig wie menschliche sehnen und Bänder aussehen. „Er ist der erste Roboter mit einem flexiblen Rückgrat wie bei Menschen“, erklärt yuto Nakanishi, Wissenschaftler vom berühmten Robotics Department an der Universität To-kio, einer der Erbauer von Kojiro. Das Ziel der japanischen Forscher: einen leichten und agilen Roboter herzustellen, der künftig im haushalt oder in der Pflege helfen könnte.

sie haben sich an den Bewegungsabläu-fen des Menschen orientiert: Kabel ersetzen sehnen, Motoren die Muskeln, drei Gyrosko-pe sorgen für Gleichgewicht und eine soft-ware sagt, was der Kleine tun soll. Kojiro ist humanoider Roboter, erschaffen nach dem Ebenbild des Menschen. Qualität, die besser sein will als Millionen Jahre menschliche Evolution – nämlich perfekt.

Besser geht immer

Das streben nach Perfektion, nach Produk-ten und Dienstleistungen mit Null-Fehler-To-leranz gehört wie selbstverständlich zum Menschsein, mindestens seit der biblischen Vertreibung aus dem Paradies und der Erfin-dung von steinzeitlichen Jagdspeeren und Werkzeugen.

Und zweifellos: längst sind Güter in der modernen industriegesellschaft besser ge-worden, gleichzeitig steigen die Anforderun-gen an Waren und Dienstleistungen stetig, globale logistikprozesse werden komplexer, die Kunden wählerischer, das internet immer gnadenloser mit Preisvergleichen. Wer also in der liga der Besten mitspielen will, braucht ein neues, umfassendes Verständ-nis von Exzellenz.

Was ist aber gut, was besser? in der klassi-schen Theorie ist Qualität nichts anderes als die Übereinstimmung von soll und ist. Die internationale organisation für Normung (iso) definiert in ihrer Norm 9000 Qualität als den „Grad, in dem ein satz inhärenter

Merkmale Anforderungen erfüllt“, was kom-pliziert ausgedrückt dasselbe meint.

Auch die in Deutschland oft geschmähten DiN-Vorschriften legen Anforderungen fest, die zunächst nur Eigenschaften von Produk-te und deren Qualität definieren. „Diese die-nen als Richtschnur“, erklärt Peter Anthony vom Deutschen institut für Normung (DiN-in-stitut) in Frankfurt. sie sind ein gewolltes und vereinbartes Qualitätsniveau und sind als Mindestanforderung zu verstehen“, sagt er. Nach oben sei die Norm offen.

Die neue Qualität der Qualität

in sachen Qualität wissen zumindest die hersteller der Exportnation Deutschland, dass Zuverlässigkeit als Qualitätsmerkmal im globalen Wettbewerb eine notwendige, aber keine ausreichende Eigenschaft im Kampf um Kunden und Märkte mehr ist. Zu-verlässig und gut sind auch andere.

Und Kunden setzen schlichtweg voraus, dass sie nahezu perfekte Produkte erhalten. sie werden inzwischen genauso in Tokio, Pe-king oder seoul hergestellt – effizient und häufig auch kostengünstiger als hier.

Durch die Globalisierung haben Kunden und Konsumenten heute mehr denn je die Wahl: sie bestimmen zunehmend, was Qua-lität ist. Und sie kaufen Produkte und nutzen Dienste, die aus ihrer sicht stimmig sind: Funktionen, Design, haptik, Verarbeitung, aber auch service, image des Unterneh-mens, Aspekte der Nachhaltigkeit – alles na-türlich zu einem angemessenen Preis.

Wenn die Qualität nicht stimmt, kommen die Kunden schlicht nicht wieder und berich-ten im schnitt zwölfmal von ihren negativen Erfahrungen. sind sie begeistert, geben sie es nur dreimal weiter. Außerdem vergleichen sie gnadenlos, und die suche wird im inter-net immer einfacher. Die Folge: Benchmar-king von herstellern und Dienstleistern ge-hört zum Tagesgeschäft.

Die Anforderungen stellt also der Kunde – an die sicherheit, die Funktionalität und die Ästhetik. Er entscheidet, ob sie für ihn erfüllt sind. Zusätzliche Merkmale, die er nicht be-merkt, tragen nicht zur gefühlten Qualität bei. Dennoch wird jede Abweichung von sei-nen Anforderungen als Mangel begriffen, egal, wie sie im Dreiklang von Kosten, Preis und Aufwand produziert wurden.

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Die Profis aus verschiedenen Branchen stimmen zum Thema erstaunlich viel überein.

» als ingenieur bedeutet Qualität, dass ein Produkt einfach besser funktioniert. «

James Dyson, unternehmer und erfinder

» Qualität ist, mit den besten Produkten, equipment und team zu arbeiten. heraus kommt das perfekte ergebnis. «

Gerald Zogbaum, sternekoch küchen-werkstatt in Hamburg

» ein Produkt muss natürlich, umweltgerecht, anwenderfreund-lich aber auch erschwinglich sein. «

tobias Grau   lichtdesigner

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Entscheidend ist also die „Gesamtharmonie des Produktes“, wie es Michael schroeder formuliert, der vor zwei Jahren in Berlin eine initiative der mittelständischen Manufaktu-ren gegründet hat. „handmade in Germany“ propagiert die extrem hohe Qualität der handarbeitenden hersteller hierzulande.

Manufakturen arbeiten jedoch genau an-dersherum: Preis spielt (fast) keine Rolle, die Produzenten arbeiten fanatisch und mit gro-ßer liebe zum Detail an der außergewöhnli-chen Güte ihrer Produkte. sie liefern höchste Qualität, buchstäblich egal was es kostet. Doch erkennen das die Kunden und zahlen sie astronomisch hohe summen für diese Einzigartigkeit?

„sie sind bereit, Geld auszugeben, wenn sie die Wertigkeit nachvollziehen können“, weiß Dieter Burmester. Dessen high-End-Au-diosysteme kosten bis zu 150 000 Euro und werden inzwischen exklusiv im Porsche

Panamera verbaut. Trotz hoher Preise und Rezession wachsen die mittelständische Burmester Audiosysteme Gmbh mit 50 Mit-arbeitern pro Jahr umsatzmäßig um zehn Prozent. „Qualität muss man als Kunde stets verstehen können“, sagt Burmester. seit 30 Jahren kann sich der ingenieur auf eine treue, audiophile Fan-Gemeinde verlassen, die seine chromglänzenden Verstärker und cD-spieler abnimmt. Natürlich geht es hier nicht nur um das Produkt, sondern um die nachvollziehbare Klangwelt, die wie ein Wunder aus den Platinen und lötstellen den hauch der stimme im Mikrofon, das Zupfen der Gitarrensaite und den einmaligen live-Auftritt im Jazz-club zaubert. Für diese Un-nachahmlichkeit des Klangs bezahlen sie.

Auch in anderen Branchen gehört das streben nach besserer Qualität zum selbst-verständnis, etwa bei den Autobauern. Wer komplexe Massenprodukte in hoher

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handarbeit, höchste Wertigkeit und liebe zum De-tail – dafür steht „handmade in Germany“. Mit die-sem neuen Gütesiegel will die im November 2010 in Berlin gegründete initiative Deutsche Manufaktu-ren die Bedeutung von handarbeit und den positi-ven Beitrag der Manufakturen für das image Deutschlands im Ausland hervorheben – von der kleinen, feinen Werkstatt bis zum großen Familien-betrieb mit hundertjähriger Tradition. inzwischen zählt die initiative 16 Mitglieder.

www.handmade-in-germany.org

almir hajdarpasic verantwortet im vor-stand bei Qype seitapril 2011 den Bereichsales.

was haben bewertungsportale beim Kon-sumenten bis dato verändert? Wir sehen anhand der stetig steigenden Be-sucherzahlen, dass sich immer mehr Men-schen informieren, bevor sie in ein Restau-rant gehen oder eine Dienstleistung in An-spruch nehmen. sie wollen vorher genau wissen, was sie erwartet, und für ihr Geld auch die bestmögliche Qualität bekommen.

Und bei Unternehmen?Unternehmen nehmen die Bewertungen in-zwischen sehr ernst. Je zufriedener die Kun-den sind, desto mehr empfehlen sie das Un-ternehmen weiter, und zwar auch innerhalb ihrer eigenen Netzwerke wie Facebook.

Reichen nicht Preisvergleichsdienste?Bei Produkten wie Fernseher oder Telefon bleibt das Produkt auf jedem Portal von der

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„es geht in erster linie um Qualität“DREisEchsNUll sprach mit Qype-Geschäftsführer sales Almir hajdarpasic über das neue Qualitätsbewusstsein von Kunden und Unternehmen im internet.

Qualität her gleich, da geht es rein um den Preis. Bei Qype geht es in erster linie um die Qualität einer Dienstleistung oder eines Res-taurantbesuchs. ich möchte wissen, wie gut der Anbieter ist, da ist der Preis zweitrangig.

wie  stellen  sie  sicher,  dass  die  qualität der beiträge bei Ihnen relevant ist?Die Nutzer melden uns Beiträge, die sie aus ihrer sicht nicht so stehen lassen würden. Diese werden von uns überprüft, und wenn sie gegen unseren Kodex verstoßen auch ge-löscht. Wichtig ist: Der Unternehmer kann einen Beitrag als bedenklich melden. Er muss keine schmähkritik akzeptieren.

Abtauchen, aussitzen oder zugeben. wie sollten Unternehmen mit Kritik umgehen?sie sollte sich freuen, dass etwas passiert, auch wenn sie Kritik ernten. Diese sollte na-

türlich konstruktiv sein. Wenn man bedenkt, wie viel Unternehmen für Kundenumfragen und Marktforschung bezahlen müssen, um herauszufinden, wie zufrieden die Kunden sind, dann ist Qype ein bequemes Tool. Un-ternehmen können sich direkt mit ihren Kun-den austauschen, sich bedanken und mit dem Einzelnen kommunizieren. so sehen andere, dass Unternehmer Kritik durchaus ernst nehmen.

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nULL fehLeR zu machen ist das Ziel, aber wo Menschen arbeiten, bleibt es letztlich unerreich-bar. Wir produzieren schaltkreise, deren kompo-nenten viel feiner sind als ein Haar, in einer umge-bung, in der schon schnelle Bewegungen schaden können. Dafür müssen Mitarbeiter einerseits Routinen einhalten, sich aber auch gegenseitig kontrollieren – und sich die Regeln immer wieder bewusst machen.“

KeIn stAUbKORn   ZU vIeL

thomas Zarbock leitet die Reinraum-Fabrikation im Fraunhofer institute for Photonic Micro- systems in Dresden.

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„in der Planung einer Fabrik hilft uns eine drei-dimensionale simulation wie an unserem vistable zum Beispiel dadurch, dass alle Beteiligten teilneh-men können – auch diejenigen, die später einmal in dieser umgebung arbeiten werden. Fabriken sind heute sehr komplex, Überraschungen können wir uns da nicht leisten. Über die offenen schnittstellen von spielkonsolen zum Beispiel können die Mitar-beiter in simulationen heute schon arbeitsschritte testen und kennenlernen, bevor die Fabrik gebaut ist. Das machen wir bereits fast perfekt. Bestimmte teilbereiche menschlichen verhaltens, wie die Motivation, sind aber immer noch kaum planbar.“

AUsPRObIeRen vOR Dem bAUen

egon müller, Professor für Fabrikplanung und -betrieb, an der technischen universität Chemnitz

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DReIsEchsnULL 03 | 2011 19

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stückzahl fertigt, muss seine Qualitätspro-zesse ganz anders aufziehen. so wurde etwa Autohersteller Toyota weltweit zum Vorreiter mit einer Null-Fehler-system im Produktions-system, das zum Maßstab der ganzen Bran-che avancierte. lean Production (schlanke Produktion), Kaizen (ständige Verbesse-rung), Muda (Vermeidung von Verschwen-dung), Poka yoke (Fehlervermeidung) wur-den zum Mantra einer ganzen industrie. Das Null-Fehler-Prinzip gilt nach wie vor bei Fach-leuten als wegweisend, schafft aber keine Null-Fehler-Welt. Das system simuliert also eine Realität, die es so nie geben kann.

immerhin können crashtests einen wichti-gen Teil der Wirklichkeit spiegeln. „Die ge-setzlichen Anforderungen steigen wie auch die Ansprüche der Kunden“, sagt ADAc-Tes-ter Andreas Ratzek in München. „Autos sol-len leichter werden um weniger zu verbrau-chen, ebenso leiser und günstiger.“ Außer-dem kommen bei jedem erreichten Ziel neue hinzu: „Der Fußgängerschutz zum Beispiel ist immer wichtiger geworden“, sagt er.

Allein die Vielzahl der verwendeten Mate-rialien und ihre Verbindung macht jedes neue Modell einzigartig, und die Fahrzeuge verändern sich mit jeder Generation. „in der Realität ist es so, dass wir zwar computer-modelle haben, um zu errechnen, was bei einem Unfall passiert. Aber erst nach dem crashtest können wir sie wirklich anpassen und sehen, wo das Ergebnis unseren Erwar-

tungen entspricht, und wo wir das Modell anpassen müssen.“ Die liste möglicher neu-er Felder ist schier endlos, und schließlich geht es bei jedem schritt darum, potenziell schwere Verletzungen zu verhindern – hier gibt es keinen Raum für Kompromisse.

arbeiten auf dem Holodeck

crashtests sind wichtig und nach wie vor un-erlässlich, doch Forscher können schon Ma-schinen und Produkte virtuell bauen und testen. Der Vorteil: Werkzeuge, Fertigungs-prozesse, selbst ganze Fabriken lassen sich im Rechner nachbilden, um Fehler zu ver-meiden, strukturen zu optimieren, Mitarbei-tern zu trainieren und Entwicklungszeiten zu verkürzen. Virtual Engineering lautet der Fachbegriff für diese nützliche scheinwelt der simulationen.

Wie das funktioniert, zeigt das Fraunhofer-institut für Fabrikbetrieb und -automatisie-rung iFF in Magdeburg. Der Elbe Dom gilt als herzstück des Virtual Development and Training centre – kurz: VDTc. Der von außen halbrunde, leuchtend blaue Turm verbirgt im inneren ein 360-Grad-Großprojektionslabor, das räumliche Einblicke in Maschinen, Anla-gen, Fabriken oder gar städte im Maßstab 1 : 1 ermöglicht. Das holodeck gilt als Wun-derwerk der Technik.

institutsleiter, Professor Michael schenk hat sich mit 140 Wissenschaftlern auf

Erfolgreiche Produkte werden oft kopiert. Äußerlich ähnlich, bieten sie jedoch nicht die Qualität, die der Verbraucher mit dem original verbindet. Die Verlet-zung geistiger Eigentumsrechte schädigt die Wirt-schaft erheblich. Umfragen zufolge sind rund zwei Drittel aller Unternehmen von Markenpiraterie be-troffen. Für Deutschland schätzt der DihK die Ein-bußen durch Plagiate auf bis zu 50 Milliarden Euro.

  P L AG I At e :   m I n D e R e   q UA L I tät 

eRstes fLIessbAnD 1903 gründete henry Ford mit elf in-vestoren und 28 000 Us-Dollar Kapi-taleinlage die Ford Motor company in Detroit. Von 1908 bis 1915 entwickelte er die Fließbandarbeit. so konnten Au-tos in einem Bruchteil der Zeit herge-stellt werden. Damit war der Grund-stein zur Massenproduktion gelegt, das Auto wurde erschwinglich.

IsO 9000 Mehr als eine Million zertifizierte Unter-nehmen nutzen weltweit die anerkannte Norm iso 9001. sie legt die Anforderun-gen an ein Qualitätsmanagementsystem in den Bereichen Produktion, Dienstleis-tung und Entwicklung fest. Vergeben wird das Zertifikat von der DQs Gmbh, Deut-sche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen in Frankfurt.

sIx sIGmANach dieser Qualitätsmanagementme-thode dürfen auf eine Million Produkte nur noch 3,4 Fehler auftreten. Motoro-la entwickelte die aus Japan stammen-de Methode Mitte der 1980er Jahre weiter, um den Qualitätsvorsprung der japanischen industrie aufzuholen. Be-

kannter wurde sie durch Jack Welch, der sie bei General

Electric Mitte der 1990er Jahre zur verbindlichen

Qualitätsstrate-gie erklärte.

DIn-nORmEine DiN-Norm entsteht auf Anregung von Verbrauchen, hochschulen, Versi-cherern, Behörden, Prüfinstituten oder des handels. Experten aus diesen Kreisen erarbeiten zusammen mit dem betreffenden Fachausschuss im Deutschen institut für Normierung in Berlin die entsprechende Norm. Das Ziel ist, eine unter Berücksichtigung des stands der Technik von allen Be-teiligten getragene lösung zu errei-chen. sie gilt allerdings als Mindestan-forderung. Besser geht immer.

  h I stO R I e   D e s   q UA L I tät s m A n AG e m e n t s 

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was bedeutet für sie gute qualität?Wir unterscheiden die physikalische Quali-tät, die wir im Mobilfunk als „Quality of ser-vice“ bezeichnen und die klar definiert ist, und die Wahrnehmung beim Kunden, die so-genannte customer Experience. Die heraus-forderung ist für uns herauszufinden, wie die Kunden unsere Qualität erfahren und wie wir genau das treffen, was für sie wichtig ist.

wie geht es, dass bei hoher Datenlast die sprachqualität nicht leidet?sprache und Daten gehen in Mobilfunknet-zen noch getrennte Wege. Die herausforde-rung besteht darin, zu managen, wann mehr Datendurchsatz oder wann mehr sprachka-pazität benötigt wird.

wie funktioniert das?Das macht unser Netz automatisch, davon merkt der Kunde überhaupt nichts. Wenn et-wa in einem Fußballstadion sehr viele Men-schen zusammenkommen und telefonieren, halbiert das Netz einfach die Bandbreite – und verdoppelt damit die Kapazität. Man kann dann immer noch gut telefonieren, der Klang der stimme ist vielleicht nicht mehr so

iNTERViEW

„Wie das licht einschalten“hans-Peter Diewald sorgt dafür, dass die Mobilfunknetze der Telekom immer funktionieren. Ein Gespräch über die unbemerkte Qualität.

ganz zu erkennen, das spielt wegen der star-ken hintergrundgeräusche in einem stadion in der Regel aber keine Rolle. sMs werden zwischengespeichert, so kommen sie – mit Zeitverzögerung – auf jeden Fall an.

was ist also das Ziel für qualität im netz?Wir wissen, Technik kann immer mal kaputt-gehen, daher investieren wir viel in Redun-danzen. Wir haben den Anspruch, dass un-ser Netz immer funktioniert, ohne dass der Kunde etwas bemerkt. Wenn sie nach hau-se kommen und das licht einschalten, den-ken sie überhaupt nicht daran, dass ihr licht vielleicht nicht funktionieren könnte. Das ist auch unser Anspruch, daran arbeiten wir mit leidenschaft.

hans-Peter Diewald ist Head of incidentManagement MobilePlatforms derDeutschen telekom.

neueste Virtual-Reality-Technologien für ganz praktische Anwendungen in der indus-trie spezialisiert. „Wir verbinden virtuelle Technologien mit realen Produkten, um die-se schneller auf den Markt zu bringen“, er-klärt der institutsleiter.

Jenseits der simulationen und Tests, wenn sich alles um die Produktion dreht, sind die Anforderungen anders, herausfordernder. Zum Beispiel in der chip-herstellung: Dort werden die schaltkreise in Reinräumen her-gestellt. Wobei „Reinraum“ eher als Ziel zu verstehen ist, was man schon daran merkt, dass es eine steigerung der an sich nicht steigerbaren Begriffe gibt: Die höchsten Klassen nennen sie „Reinst-Räume“.

Auch sie sind nicht rein, sondern nur sehr nah dran. „Es geht darum, wie viele Partikel pro Kubikmeter luft in einer Klasse zugelas-sen sind“, sagt Thomas Zarbock, leiter der herstellung im Fraunhofer institute for Photo-nic Microsystems in Dresden. „Wir arbeiten an schaltkreisen und strukturen, deren Be-standteile feiner sind als ein menschliches haar. Jedes kleine Partikel aus der luft kann immensen schaden anrichten“, sagt er.

Neben der Forschungsarbeit wird hier für die mittelständische industrie gefertigt: feinste Aufhängungen für mikroskopisch kleine spiegel zum Beispiel, mit denen licht- oder laserstrahlen reflektiert werden, wie sie in Barcode-scannern zum Einsatz kommen.

Für die Mitarbeiter bedeuten die hohen Qualitätsanforderungen, dass sie den Raum nur in spezieller schutzkleidung durch eine Art luftdusche betreten dürfen, in der even-tuelle Partikel von der Kleidung geblasen werden. im Raum selbst fällt die luft lang-sam von oben herab. schnelle Bewegungen sind verboten, um Verwirbelungen zu ver-meiden, während ein leichter Überdruck luft und Partikel pausenlos in die Filter drückt, durch die die luft aus dem Raum fließt.

Nachlässigkeiten kann sich kein Rein-raumbetreiber erlauben. „Wir schulen die Mitarbeiter immer wieder und weisen sie zum Beispiel durch Plakate auf bestimmte Notwendigkeiten hin. Auch die gegenseitige Kontrolle hat einen pädagogischen Effekt. Aber wir haben uns auch ganz bewusst ent-schieden, den Faktor Mensch einzubezie-hen. Aus Fehlern können wir lernen.“ so wie Kojiro: Auch ihm wird es nie gelingen, per-fekt zu sein. Das ist seine eigene Qualität. ■

netz management centerin Bonn überwacht die telekom die netzqualität.

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Datenstau im internet? kein Problemmit der Funktechnik lte und mit Quality of service beim anschluss

gas geben im netz

360° Praxis Die themen im überblicK

realität mit Untertiteln . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Was ist eigentlich Augmented Reality?

Die neuen tablets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Nicht nur zum surfen: Konkurrenz fürs iPad

erfolgsmaschine iPhone. . . . . . . . . . . . 26Wie das Apple-Betriebssystem so groß wurde

surfen wie die Profis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Der Mega-Anschluss companyconnect und sichere Verschlüsselung für Unternehmen

überholspur im internet . . . . . . . . . . . . . 30Die Vorteile von Quality of service

Vierfach-turbo für Profis . . . . . . . . . . . . 32Den Arbeitsplatz perfekt vernetzen: Telefon, Daten, Webauftritt – auch von unterwegs

sicherheit von der stange . . . . . . . 34Virtual Private Networks für kleine Firmen

Wie funktioniert lte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Der neue mobile Daten-Turbo long Term Evolution überträgt Daten so schnell wie nie

Praxis360° NUTZWERT FÜR VERNETZTEs ARBEiTEN

Page 22: DREISECHSNULL, Ausgabe 03/2011

Praktisch alle AR-Browser bieten Zugang zu Wikipedia-Infos zu Sehenswürdigkeiten.

Wikipedia

Noch Zukunft, aber absehbar: Das Handy erkennt Gesichter und lädt Infos aus dem Web.

Gesichts- erkennunG

Mit Apps wie Wikitude oder Tripwolf mutiert das Handy zum echten Fremdenführer.

Wikitude

Eine Art Ortungsdienst: Wo befinden sich meine Facebook-Freunde gerade?

checkin+

Nutzt die Geo-Location-Fuktion von Twitter und zeigt an, wo sich die Twitterer befinden.

tWeet 360

Enorm praktisch: Beim Ausstei-gen einmal drücken, dann führt die App zum Auto zurück.

auGmented car Finder

Smartphone zücken. App Store oder Android Market aufrufen. Snap2Life-App kostenlos herunterladen. Bild auf dieser Seite fotografieren. Video sehen.

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Augmented ReAlity selbst eRleben? so funktionieRt‘s:

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W ar das wirklich Abseits? Lag der ball  im tor? oder doch noch auf der Linie? Was Millionen  von  Fußballfans  bis  vor  weni-

gen  Jahren  in  die  schiere  Verzweiflung  getrieben hat – nämlich die Ungewissheit, wie es wirklich war –,  löst sich heute dank Augmented reality (Ar) in sekundenschnelle  auf.  Die  Wahrheit  in  Form  der erweiterten  realität  erscheint  als  imaginäre  Linie auf dem Fernseher und macht klar: Der spieler war im Abseits. Die einblendung verschwindet wieder, beweis erbracht, Diskussion beendet. Na ja, meis-tens.  Augmented  reality  (zu  deutsch:  erweiterte realität) versieht die Welt mit bildern und informa-tionen, die unsere Augen nicht sehen. Die realität erhält so etwas wie Untertitel.

Die neue technologie bringt nicht nur Vorteile für uns vor dem Fernseher, sondern birgt auch für Un-ternehmen  viele  Möglichkeiten.  sie  hilft,  besser und  effizienter  zu  arbeiten,  zu  produzieren  und mehr zu verkaufen. Autobauer Daimler etwa setzt Augmented reality beim Montieren ein. Das Prin-zip:  Der  Mitarbeiter  sieht  in  einer  brille,  wie  viele teile  er  wovon  zusammenstellen  muss.  Die  Wirk-lichkeit erweitert sich um eine weitere ebene – die des  Auftragbuchs,  das  in  virtueller  Form  auf  die brille  projiziert  wird.  Kein  Wunder  also,  dass  Ar längst als schlüsseltechnologie der Zukunft gehan-delt  wird.  Die  Us-Marktforscher  von  Gartner  nen-nen die technik „eine der top 10 strategischen it technologien unserer Zeit“.

Wer  ein  smartphone  besitzt,  kann  die  Vorteile schon heute nutzen. spielerisch gehen Apps (wie tripwolf  oder  snap2Life)  mit  Augmented  reality um. beispiel: einmal das smartphone mit der Ka-mera auf den Florentiner Dom halten – schon weiß man, wann das imposante Gebäude gebaut wurde, wie hoch es ist, wer es geplant hat. Die infos dazu kommen aus dem internet. 

einer der Vorreiter  in sachen mobile Ar  ist die Münchner Firma Metaio, die vor allem die Werbein-dustrie im Visier hat. sie setzt bei ihren Anwendun-gen die kostenlose App  Junaio ein, die  reale und 

abgebildete objekte erkennt und durch  infos aus dem Web erweitert. Das nutzt etwa die hermes Lo-gistikgruppe  ein:  Mit  einer  App  erhält  der  Nutzer durch seine smartphone-Kamera nicht nur touristi-sche  informationen  zu  seinem  standort,  sondern auch  den  hinweis  auf  den  nächsten  Paket-shop. „Junaio  kann  mit  dem  Augmented-reality-Format den  mobilen  Werbemarkt  dramatisch  verändern, ähnlich wie Google den internetwerbemarkt verän-dert hat“, sagt Metaio-technikchef Peter Meier. 

Andere bekannte Ar-browser wie Layar, Lynkee oder  Wikitude,  arbeiten  mit  zweidimensionalen codes  (Qr-codes),  die  man  oft  auf  Magazinen oder  an  Plakatwänden  findet.  Die  App  verknüpft diese codes mit  infos aus dem internet, die dann auf dem handy-Display sichtbar werden. Wie eine Folie schieben sich Details über standorte, Fotos, tweets,  schnäppchen  oder  Menschen  auf  das smartphone – und erweitern sowohl den horizont als auch die realität. ■

AUGMeNteD reALity 

realität mit untertitelnAugmented reality ist längst in unserem Alltag angekommen, ohne dass wir es großartig  bemerkt hätten. es ist, als hätte die Welt Untertitel bekommen. Wie die erweiterte realität  uns die Wirklichkeit erklärt.   * text: iris QUiriN // ANJA strohM

Was ist eiGentlich auGmented reality?

Übersetzt meint Augmented reality (Ar) erweiterte realität.  Dahinter verbirgt sich eine neue technik, die unsere Wirklichkeit um viele infor-mationen aus dem internet ergänzt. sie können in Form von bildern, Zahlen, Videos, tweets oder chats  – oder wie beim Fußballspiel als virtuelle Linien zum Messen der entfernung des Freistoßes – erscheinen. Meist legen sich die hilfsmittel wie eine Folie über einen bildschirm oder über das tV-bild. 

www.snap2life.de

inFos vors auGeFreie hände hat der Nutzer beim Montieren mit Ar-brillen. sie projizieren die gewünsch-ten informationen direkt vors Auge. Das Fraunhofer iFF ent-wickelte die Anwendung zur Qualitätssicherung.

lebendiGe bilderGedrucktes wird interaktiv: Me-taio etwa entwickelte ein mehr-stufiges Quiz für das Magazin „Welt der Wunder“. Der Leser kann sich Videos und 3-D-Mo-delle auf seinem smartphone anschauen. 

besser verkauFenWeltweit installierte Lego die mit Metaio entwickelte Digital box. Der Kunde hält die Verpa-ckung vor den terminal, schon sieht er im Monitor, wie das spielzeug zusammengebaut aussieht. 

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Betriebssystem: Android 2.3 (Gingerbread) mit htc sense Prozessor: 1,5 Gigahertz single-coreArbeitsspeicher: 1 GigabyteSpeicher intern: 32 GigabyteSpeicherkarte: bis 32 GigabyteKamera: Rückseite: 5 Megapixel, Front: 1,3 MegapixelUMTS/HSPA: empfang: bis 14,4 Mbit/s, senden: bis 5,76 Mbit/s WLAN: 802.11 b/g/n

KompaktesFormat,flotterProzessor, erweiterbarerSpeicher,digitalerStiftbietet zusätzlicheFunktionen.

Android-Variante2.3–offen,wannein UpdateaufdieTablet-VersionAndroid3.0 oder3.1erfolgt.

HTC Flyer

Betriebssystem: Android 3.1 (honeycomb)Prozessor: 1 Gigahertz Dual-coreArbeitsspeicher: 1 GigabyteSpeicher intern: 32 GigabyteSpeicherkarte: bis zu 32 Gigabyte Kamera: Rückseite: 5 Megapixel, Front: 2 MegapixelUMTS/HSPA: empfang: bis 14,4 Mbit/s, senden: bis 5,76 Mbit/sWLAN: 802.11 b/g/n

SehreinfacheBedienung,verwendet aktuellesTablet-BetriebssystemAndroid3.1, kontraststarkesDisplaymitvielenDetails (1280x800Bildpunkte),schneller Dual-Core-Prozessor,stabilesGehäuse, erweiterbarerSpeicher.

HohesGewicht

Auflösung:1024x600Pixel

Gewicht:420g

Display: 17,8cm19,5

cm

12,2cm1,3cm

Motorola Xoom 3G

Auflösung:1280x800Pixel

Gewicht:730g

Display: 25,6cm

24,9

cm

16,7cm1,3cm

DieRivalen

Die Welle rollt: seit dem Verkaufsstart des ersten tablets in Deutschland, dem Apple iPad, sind zwar erst 15 Monate vergangen, doch inzwischen erfreuen sich die mobilen computer ohne tastatur einer immer größe-ren Beliebtheit bei Profis und Privaten. Das macht sich auch positiv bei der Modellaus-wahl bemerkbar: tablets mit unterschied-lichen Bildschirmgrößen und verschiedenen Betriebssystemen von unterschiedlichen herstellern sind bereits auf dem Markt oder ihr Marktstart steht bevor. Die Auswahl wächst von Monat zu Monat. Inzwischen bietet die telekom eine interessante Mischung von tablet-Newcomern in ihrem Portfolio. Modelle mit 7, 9 und 10 Zoll großen touchscreens von htc, Motorola, Research in Motion (RIM) und samsung.

So werden die Tablets heute einsetzt: pp Mobiles senden und empfangen von e-Mails pp Mobiler Zugriff auf Internet und Intranet pp Mobile Präsentation von Dokumenten,

Bildern und Videos

Vorteile für Außendienstler und Kundendienst: pp schneller Zugriff auf die Unternehmensdaten.

Außendienstler können aktuelle Bestände, Bestellungen und Lieferdaten überprüfen.

pp salesmanager können sofort die Verfügbarkeit bestimmter Produkte in einzelnen Filialen prüfen und sogar nachbestellen.

pp servicemitarbeiter können Bestellungen, Auftragsstatus und Fakturierung durchführen.

TABLETS IM UNTERNEHMEN

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DREIsechsNULL 03 | 2011 25

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Betriebssystem: BlackBerry tablet os Prozessor: 1 Gigahertz Dual-coreArbeitsspeicher: 1 GigabyteSpeicher intern: 16, 32, 64 GigabyteSpeicherkarte: –Kamera: Rückseite: 5 Megapixel, Front: 3 MegapixelUMTS/HSPA: noch nicht erhältlichWLAN: 802.11 a/b/g/n

HandlichesModell,schnellerDual-Core- Prozessor,sehrgutkombinierbarmit BlackBerry-Smartphones.

BlackBerry-Betriebssystembietetnichtso vieleAppswieAndroid,mobilnurein- geschränkteinsetzbar(keinUMTS/HSPA mitderaktuellenVersion),KeinZugriffauf BlackberryMail-undMessenger-Dienste keineerweiterungdesSpeichersmöglich.

BlackBerry Playbook

Betriebssystem: ios 4.3.4Prozessor: 1,0 Gigahertz Dual-coreArbeitsspeicher: 512 MegabyteSpeicher intern: 16, 32, 64 GigabyteSpeicherkarte: –Kamera: Rückseite: ca. 1 Megapixel, Front: ca. 0,3 MegapixelUMTS/HSPA: empfang: bis 7,2 Mbit/s, senden: bis 5,76 Mbit/sWLAN: 802.11 a/b/g/n

Betriebssystem: Android 3.1 (honeycomb) Prozessor: 1,0 Gigahertz Dual-coreArbeitsspeicher: 1 GigabyteSpeicher intern: 16 GigabyteSpeicherkarte: –Kamera: Rückseite: 3,2 Megapixel, Front: 2 MegapixelUMTS/HSPA: empfang: bis 21 Mbit/s, senden: bis 5,76 Mbit/s WLAN: 802.11 b/g/n

ImmernochderGoldstandardbeiTablet- PCs:kinderleichteBedienung,riesiges AngebotanApps,InhaltenundZubehör, mitzehnStundensehrlangeAkkulaufzeit.

SchlechteKameras,keineerweiterung desinternenSpeichersmöglich,keine USB-Anschlussmöglichkeit(außerfür KamerasübereinenoptionalenAdapter).

Kompaktes,leichtesundhandlichesTablet. BildschirmmitdetailreicherDarstellung. SehrgutePerformance:flotterProzessor plusallerneusteAndroid-Tablet-Software, sehrschnellerDatentransfer.

KeineerweiterungdesinternenSpeichers möglich,lediglich3,2-Megapixel-Kamera.

Auflösung:1024x600Pixel

Gewicht:425g

Display: 17,8cm19,4

cm

13,0cm1,0cm

Samsung Galaxy Tab

Auflösung:1280x800Pixel

Gewicht:465g

Display: 22,6cm23,1

cm

15,8cm0,86cm

Apple iPad 2

Auflösung:1024x768Pixel

Gewicht:601g613g(3G)

Display: 24,6cm

24,1

cm

18,5cm0,88cm

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Immer in Jeans und Rolli: Steve Jobs zeigt ein Foto aus der Apple-Urzeit mit Steve Wozniak.

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26 DREIsechsN U LL 03 | 2011

Die erfolgsgeschichte des iphones ist zwar noch kurz – aber umso beeindruckender. Der 1976 gegründete computer-hersteller

apple aus Kalifornien brachte am 29. Juni 2007 sein erstes handy auf den markt. Zunächst in den Usa, am 9. November folgte dann der startschuss für europa. t-mobile war exklusiver partner für die Vermarktung des ersten iphones in Deutschland, das so nachhaltig den handy-markt veränderte.

Das Besondere an dem kompakten multimedia-mobiltelefon war neben seinem perfekten Design die genial einfache Bedienung. Das smartphone besitzt lediglich fünf tasten. gesteuert wird es vor allem mit dem Display, bei dem meist ein leichter

Fingerwisch genügt, um die gewünschte Funktion zu aktivieren. Kaum überraschend wählte das Us-magazin „time“ im Jahr 2007 den innovativen handschmeichler zur „erfindung des Jahres“. Fach-leute rechnen im letzten Quartal mit dem markt-start der fünften generation.

Die innovativen Funktionen und die intuitive Be-dienung sind nur ein teil der erfolgsgeschichte. Der andere teil fußt auf den Zusatzprogrammen, die über den app store auf das smartphone herun-tergeladen werden. Bereits ein Jahr nach einfüh-rung öffnete der app store, ein online-marktplatz für programme. Dort tummeln sich nützliche und weniger nützliche programme für fast alle mögli-

2007 begann die geschichte des iphones. seitdem hat das smartphone, das den Namen wirklich verdient, die Welt im sturm erorbert. * text: arNUlF schäFer

Erfolgsmaschine iPhone SoFtWAre Für SmArtphoneS

stEvE Jobs und Steve Wozniak gründeten mit ronald Wayne 1976 die Firma appLE , um ein motherboard zu vermark-ten. Steve Jobs sitzt noch im Aufsichtsrat und war lange Kopf, herz und Visionär des Unter-nehmens wie auch ein genialer Vermarkter der Apple-produkte.

Page 27: DREISECHSNULL, Ausgabe 03/2011

www.apple.com/de/iphone/business/apps/app-storewww.facebook.com/topApps

DREIsechsNULL 03 | 2011 27

3 6 0° P R A X I S

Fünf praktische Apps für Business-Profis

Kampf DER tItaNENBei der Zahl der Apps hat Apple die nasevorn, doch Google holt mächtig auf.

chen anwendungen. Bei der premiere im Juli 2008 gab es 500 apps, heute sind es über 425 000, viele fürs Business. seit 2008 wurden weit über 15 mil-liarden mal apps aus dem app store geladen.

Viele der miniprogramme sind kostenlos. Die meisten werden aber für weniger als einen euro verkauft. aber auch apps für 99,99 euro sind zu bekommen. Die programme stammen in der regel von freien entwicklern, die von dem Verkaufserlös 70 prozent bekommen. apple streicht 30 prozent vom Verkaufspreis ein. Das klappt, weil der app store die einzige möglichkeit darstellt, programme und spiele von Drittanbietern auf das iphone zu übertragen. iphone und app store gelten als ge-schlossenes system. apple ist gerade dafür oft kri-tisiert worden. ohne deren Zustimmung und Frei-gabe kommt tatsächlich keine app auf den virtuel-len marktplatz für iphone, ipad oder ipod. Vorteil: Die apps lassen sich sehr bequem einkaufen und funktionieren in der regel fehlerfrei. ■

EvERNotE – DER UNIvERsELLE NotIzbLocKDer praktische Notizblock sammelt geschriebene texte, sprachmemos und Fotos und hält diese jederzeit auf abruf bereit. Die app gibt es gratis.

bUsINEss caRD REaDERmit dem reader geht das scannen von Visitenkarten ganz flott. Dabei wird die Karte mit der iphone-Kamera aufgenommen, eine software liest die angaben heraus und schreibt sie ins adressbuch. Kostet 0,79 euro.

cIsco WEbEx mEEtINg cENtERmit dieser gratis-app lässt sich unterwegs mit dem iphone an Webex-Videokonferenzen teilnehmen.

IshaREDie kostenlose app verbindet das iphone mit dem sharepoint server 2007 und erlaubt den schnellen Zugriff auf alle dort abgelegten Dokumente.

5 NavIgoN sELEct tELEKom EDItIoNDie gratis-app verwandelt das smartphone in ein leis-tungsstarkes Navigationsgerät. aktuelles Kartenmaterial steht Kunden der telekom zwei Jahre zur Verfügung.

JoNathaN IvE ist seit 1997 Chefdesigner bei Apple. Zu seinen wichtigsten entwürfen zählt das iphone ebenso wie das ipad. Der 44-jährige Brite ist für die gesamte Gestaltung aller produktlinien des Unternehmens verantwortlich.

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Android (Google)

Apple

qUelle: IDC, märZ 2011

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Android überholt Apple bei 425 000

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Vierfach-Turbo fürs BüroWer richtig durchstarten will, nutzt abgestimmte und sich ergänzende Kommunikationsmodule: den passenden Anschluss fürs Büro und für unterwegs, eine perfekte E-Mail-Kommunikation sowie Zugriff auf alle Firmendaten von überall.    *  TExT: IrIs QuIrIn // IllusTrATIon: KrIsTInA düllMAnn

proFEssIonAlIsIErung dEs ArBEITsplATZEs

4 X EffiziEntEr arbEitEn

DIe AnfoRDeRung: Viele Mitarbeiter telefonieren zur gleichen Zeit, auch häufig über das Internet (Voice over Ip) sowie ins Ausland. parallel senden und emp-fangen Kollegen im netzwerk große dateien.

büroarbEitspl ätzE

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TuRBo-AnSchluSS: Business Basic complete Premium VDSlder Anschluss wird mit Breitbandtechnik samt schneller datenübertragung von bis zu 10 Mbit/s kombiniert. Vorteil: Anwender erhalten eine doppelflatrate (Festnetz und Internet) ins deutsche Festnetz sowie in die Festnetzen von 18 weiteren ländern. obendrein: eine feste Ip-Adresse sowie eine eigene domain mit 100 Megabyte Webspace und zehn E-Mailadressen.

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Turbo-Anschluss Alles von Flat-Tarif bis Telefonanlage

1 Turbo- Auftritt und KommunikationAlles von E-Mail bis Web-Auftritt

2 Turbo-Ablage und VernetzungVon Datenüber­tragung bis Online­Speicher

3 Turbo-MobilitätAlles von Internet-Flat bis Roaming-Tarife

4

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DrEisEchsnUll 03 | 2011 29

DIe AnfoRDeRung: Viele Mitarbeiter arbeiten unterwegs oder von zu hause aus. per smartphone telefonieren sie mit Kollegen in der Firma und rufen mit dem notebook ihre E-Mails ab.

mobilE arbEitsplätzE

zEntralEr onlinEspEichEr 

DIe AnfoRDeRung: Alle Mitarbeiter – im Büro und unterwegs – müssen nicht nur telefonisch erreichbar sein, sondern auch jederzeit und von überall auf die Firmendaten zugreifen können.

TuRBo-ABlAge + VeRneTzung: STRATo hiDrive Pro 150der onlinespeicher bietet eine üppige Kapa-zität von 150 gigabyte und befindet sich in der cloud (Internet). Via Internetverbindung greifen die Mitarbeiter – im Büro oder im home office, unterwegs via smartphone oder notebook – auf ihn zu. usB-sticks, dVds und externe Festplatten sind damit überflüssig. Für die sicherheit sorgt eine strenge TüV-norm nach Iso 27001.

VirtUEllEr mailsErVEr

DIe AnfoRDeRung: die Mitarbeiter wollen auf die zentral ge-speicherten Adressdaten und E-Mails in der Firma zugreifen können. sie arbeiten auch mit ihren Kollegen projektweise im Team.

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TuRBo-MoBIlITäT: Business Bundle AdvanceBesonders clever: die firmeninterne Telefonie sowie alle Verbindungen der mobilen Mitarbei-ter zum unternehmen sowie zwischen zwei Firmenstandorten müssen nicht extra bezahlt werden. Mitarbeiter unterwegs können alle Telefonate von ihrem Büro-Anschluss auf ihr handy kostenlos umleiten.

www.telekom.de/eine-flatrate

TuRBo-AufTRITT + KoMMunIKATIon: MS hosted exchange Mit dieser lösung haben alle Anwender von allen Endgeräten mit Internetzugang immer und überall Zugriff auf ihre E-Mails, auf ihre Kontakte, Termine und Aufgaben. Vorteil: E-Mails kommen sofort und automatisch auf die Endgeräte. und: Kalender und Adress-buch lassen sich extern und intern nutzen, alle daten werden sofort synchronisiert.

www.telekom.de/it-softwareservice

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30 DREIsechsN U LL 03 | 2011

Surfen wie die Profis!Für viele Unternehmen gleicht das Internet einer Lebensader. Damit die Daten optimal darin fließen, hat die Telekom mit companyconnect und VPN Business professionelle Lösungen für Internetzugang und standortvernetzung entwickelt. Davon profitieren nun auch kleine und mittlere Unternehmen.

* TexT:IrIs QUrIN

comPaNycoNNecT

G laubt man den experten, so verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jah-re. Noch in diesem Jahr, so die ergebnisse

der studie „Digital Universe“ von IDc, erreicht es die 1,8-Zettabyte-marke. ein Zettabyte – das ist eine eins mit 21 Nullen – entspricht etwa einer Billion Gigabyte. Zum Vergleich: ein leistungsstarker com-puter hat eine Festplatte von 1000 Gigabyte. Die Folge der Datenexplosion ist nicht nur, dass sich Unternehmen seit langem Gedanken um die Daten-haltung machen müssen, sondern auch darüber,

wie sie diese zuverlässig und sicher über das Inter-net transportieren und empfangen.

Keine Frage: Die Belastung im Web, der Lebens-ader vieler Unternehmen, steigt. ohnehin hat jede Firma andere anforderungen an seinen Internetzu-gang: manche müssen vornehmlich Daten versen-den, andere auch umfangreiche Datenmengen empfangen. Und wer einen online-shop, ein Inter-netportal oder ein rechenzentrum betreibt, ist um-so mehr auf eine sichere, schnelle und hochverfüg-bare Datenanbindung angewiesen, die sich aufrüs- Fo

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Auf die Überholspur:Damit es nicht zu Engpässenim Web kommt, bietet dieTelekom verschiedene Service-Klassen für Unternehmen an.

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DREIsechsNULL 03 | 2011 31

Der Tempo-Anschluss: CompanyConnect 10M

pp Hohe Bandbreiten: online-Zugang zum Breitbandnetz der Telekom mit bis zu 10 mbit/s.pp Sofortige Webpräsenz: Über acht feste IP-adressen und ein Domainname sind Unterneh-

men sofort aus dem Internet zu erreichen.pp Garantierte Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit von 98,5 Prozent lässt sich wahlweise durch

eine Zweitanbindung auf 99,5 Prozent hochschrauben.pp Zuverlässige Quality of Service (QoS): Drei verschiedenen Qualitätsstufen garantieren

durch Verkehrspriorisierung die maximale Verfügbarkeit wichtiger Datenanwendungen.pp Kostenkontrolle: Unternehmen haben die Wahl zwischen Volumentarif und Flatrate.pp Schnelle Entstörung: sollten Probleme im Netzwerk auftreten, werden diese innerhalb

von maximal sechs bis acht stunden behoben.

ten lässt, wenn das Geschäft brummt. Für diese ansprüche hat die Telekom mit companyconnect einen professionellen Internetzugang entwickelt, mit denen die Web- oder mailserver des Unterneh-mens direkt mit dem Breitbandnetz der Telekom, dem Backbone, verbunden sind – mit garantierten Bandbreiten von bis zu 622 megabit pro sekunde und einer Verfügbarkeit von nahezu 100 Prozent. Da companyconnect eine sogenannte symmetri-sche Internetanbindung bietet, werden die Daten genauso schnell empfangen wie verschickt.

Die Telekom bietet mehrere anschlussvarianten an, von der einsteigerlösung bis hin zu einer Daten-übertragungsrate von bis zu 622 megabit pro se-kunde für Unternehmen mit sehr hohen ansprü-chen, die etwa rechenzentren betreiben. Das Be-sondere: mit ihrem proaktiven Netzmanagement erkennt die Telekom frühzeitig drohende engpässe und kann sofort Gegenmaßnahmen einleiten, be-vor es „brennt“. companyconnect lässt sich in alle gängigen Unternehmenslösungen wie saP integ-rieren und bietet die Grundlage via Internet zu tele-fonieren (Voice over IP) oder ein privates Firmen-netzwerk (Virtual Private Network) aufzubauen.

„Unternehmen mit vielen Filialen und vielen au-ßendienstmitarbeitern sollten aber statt des

VeRSChlüSSelTe übeRTRAGunG MIT VPn

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Router

Internet

Filiale

Home Office

LAN LANVerschlüsselte Verbindung

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Alle Standorte ihrer Firma sind vernetzt. Der Datenaustausch erfolgt herkömmlich über ein internetbasiertes Firmennetzwerk. So haben alle Mitarbeiter Zugriff auf das Firmennetz – aber niemand sonst.Sie nutzen die leistungsstarke Breitbandverbindung für schnelle Downloads und rasanten Datenaustausch – bestens geschützt im VPN-Tunnel.Ihre Filialen und/oder Home-Offices sind ebenfalls an das Netz angeschlossen.Ihre Außendienstmitarbeiter können mobil von jedem Internetanschluss oder per Handy mit Highspeed auf das Firmennetz sicher zugreifen. Neue Standorte können jederzeit einfach eingebunden werden.

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32 DREIsechsN U LL 03 | 2011

companyconnect gleich das angebot VPN Busi-ness wählen“, rät andreas marhöfer, commercial manager IP/Data bei der Telekom. VPN Business ist als „rundum-sorglos-Paket“ für einsteiger in die VPN-Welt (Virtual Private Network) konzipiert, das alle Unternehmensstandorte, home offices und mobilen mitarbeiter untereinander und mit der Fir-menzentrale sicher vernetzt. Bei den VPNs läuft die Verbindung nicht über das öffentliche Netz son-dern verschlüsselt durch so genannte Tunnel, die den unbefugten Zugriff von außerhalb verhindern.

Das Besondere bei VPN-Business ist, dass jeder Kunde sich einzelne module nach seinem Bedarf zusammenstellen kann, die er von der Deutschen

Telekom mietet. Jedes Kunden-VPN benötigt ein Zentralmodul welches als zentraler Internetzugang für alle mitarbeiter in der hauptniederlassung auf-gebaut wird. Unternehmen mit mehreren standor-ten können Filialmodule einfach dazu buchen.

Dazu kommt: Die Deutsche Telekom übernimmt den aufbau und Betrieb des VPN und sorgt bei stö-rungen für deren schnelle Behebung. Wichtig da-bei: Geschäftskunden erhält den gesamten service aus einer hand. ■

www.telekom.de/gk-center

Dirk Erbenist Leiter Marketing Mittelstand bei derTelekom Deutschlandin Bonn

Herr  Erben,  was  steckt  eigentlich  hinter dem Begriff Quality of Service? Der Zweck des Gütedienstes „Quality of ser-vice“ besteht verkürzt darin, engpässe im In-ternet zu verhindern. Vor allem Geschäfts-kunden können ihren Datenverkehr im Web reibungslos abwickeln. Denn der Datenver-kehr verdoppelt sich jedes Jahr, die Netz-Ka-pazitäten aber nicht.

Wie funktioniert dieser Service?Wichtige Daten lassen sich priorisieren, das heißt, sie haben Vorrang vor weniger wichti-gen Daten. Das bedeutet, bestimmte Daten-pakete erhalten eine markierung, aufgrund-derer sie vom Netz bevorzugt werden. Je nachdem, was dem Kunden wichtig ist, kann er wählen, ob er zum Beispiel zusätzliche si-cherheit in Bezug auf Paketverluste braucht, oder garantierte höhere Geschwindigkeiten. Wenn sie einen online-shop oder ein -Portal betreiben ist das sicher der Fall, aber es ist im Prinzip für jede organisation interessant, die mit größeren Datenmengen umgeht. Quality of service bietet den Unternehmen zuverlässigere und schnellere Datenübertra-gungen.

Warum brauchen Unternehmen überhaupt Quality of Service?Geschäftskunden möchten häufig verschie-dene anwendungen mit angemessener Qualität ins Netz stellen. Wichtigstes Kriteri-en ist für sie ein geringer Paketverlust, denn die Daten werden ja bei der Übertragung in kleine Pakete verpackt und beim empfänger wieder als einheit zusammengesetzt.

Welche  Qualitätsstufen  gibt  es  und  was garantieren sie? es gibt drei arten von Qualitätsklassen: Die niedrigste stufe heißt „Best effort“ und bietet keinerlei Dienstegarantie. Für alle nicht zeit-kritischen anwendungen ist diese stufe aus-reichend. Die nächst höhere Qualitätsklasse namens „Low Loss“ wird für den Datenver-kehr benutzt, der sensibel auf Paketverluste reagiert, etwa interaktive Lernprogramme. Die höchste Qualitätsklasse „Low Delay“ mit strikter Priorität kann beispielsweise für VoIP (Voice over IP, Internettelefonie) oder Video-konferenzen benutzt werden. sie steht quasi über allen anderen Klassen. so gelangen vordringliche Daten mit höchster Wichtigkeit unverzüglich durch das Netz. Während einer

Videokonferenzschaltung beispielsweise müssen gleichzeitig eintreffende e-mails warten. ebenso lässt sich bestimmen, dass allgemeines surfen nicht etwa saP-anwen-dungen verdrängt. Die Prioritäten lassen sich jederzeit nach Bedarf ändern.

Wie  sichert  die  Telekom  die  gebuchte Dienstgüte eigentlich?Die Deutsche Telekom besitzt als größter Netzbetreiber ein eigenes IP-Netz. Unseren Geschäftskunden können wir mit company-connect drei Qualitätsklassen anbieten. Je nachdem, welche Prioritätsregel das Unter-nehmen bucht, wird dieser in seinen Inter-netzugang richtig „einsortiert“.

FoTo

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KUrZINTerVIeW

Auf der überholspur im InternetQuality of service heißt das Zauberwort, um eine höhere Güte beim Internetzugang für Geschäftskunden zu garantieren. Wie das funktioniert, erklärt Telekom-manager Dirk erben.

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Ihr BusIness Plus!

*Gilt ausschließlich für Mieten über das Business Plus Firmenportal. Eine Auszahlung erfolgt beim Erreichen einer individuell vereinbarten Anzahl von Mieten (Pkw und Lkw), die während der Gültigkeits-dauer der vereinbarten Tarife getätigt werden. Das angemeldete Unternehmen erhält zur Zeit eine Prämie von je EUR 5,-- (zzgl. MwSt.) je Miete. Die jeweils aktuellen Prämien sowie weitere Details sind für angemeldete Kunden einsehbar unter www.europcar-businessplus.de.

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Business Plus - das kostenlose und personalisierte Online-Firmenportal für Unternehmen, die mehrfach im Jahr ei-nen PKW oder LKW benötigen und von attraktiven Mietwagen-Konditionen im In- und Ausland profitieren möch-ten. Optimieren Sie Ihre Reisekosten und nutzen Sie die Vorteile unseres Firmenprogramms (z.B. einfach und schnell online oder mobil reservieren, direkter und spezieller Kontakt zu unserem Serviceteam, elektronische Rechnungsstellung, Kostentransparenz, hohe Flexibilität). Registrieren Sie sich einfach und unverbindlich unter www.europcar-businessplus.de und sammeln schon ab der 1. Miete wertvolle Prämien*!

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Sicherheit von der StangeWenn sich unternehmen und Filialen vernetzen, müssen sie sich vor hackern und Datenjägern schützen, meist mit einem gesicherten virtual private network (vpn). ein passenden schutz bieten jetzt starterpakete, die sich nach Bedarf anpassen lassen. * text:iris Qurin

vpn Business starterpakete

VeRSchlüSSelte übeRtRAgung mIt VPn

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Home Office

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Über das Web haben alle Mitarbeiter Zugriff auf das Firmennetz – aber niemand sonst.Sie nutzen eine Breitbandverbindung für den schnellen Datenaustausch – geschützt im VPN-Tunnel.Außendienstmitarbeiter können mobil von überall auf das Firmenetz zugreifen.

VPn Starter-Angebote

alle angebote enthalten die net Zentrale mit einer leistungsfähigen Datenübertragungsrate von zwei Megabit pro sekunde. sie beinhaltet das Zentralmodul für den online-Zugang für eine Filiale und einen Fernzugriff für einen mobilen Mitarbeiter. Zusätzlich beinhalten alle angebote vier Zugänge für mobile Mitarbeiter oder Mitarbeiter im home office, inklusive Firewall und anti-virus-programme. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate.

VPn business-Starterpakete gibt es bis  ende Dezember 2011 zum Aktionspreis.mehr Infos unter der hotline: 0800-330540

Aller anfang ist schwer – aber nicht mehr, wenn es um die vernetzung von unternehmensstandorten, home

offices und mobilen Mitarbeiter untereinan-der und mit der Firmenzentrale geht: Mit vpn Business (virtual private network) er-halten unternehmen erstmals drei unter-schiedliche starterpakete für ihre gesicher-ten Datenübertragungen.

ein vpn gilt als sicher, weil die verbin-dung über das öffentliche netz verschlüsselt durch so genannte tunnel läuft, die den un-befugten Zugriff von außen verhindern. un-ternehmen können sich nach dem Baukas-tenprinzip die passenden Module zusam-menstellen, etwa wenn sie eine große ver-triebsmannschaft haben und mehr Module für den Fernzugriff benötigen. andere haben

mehrere standorte, die mit der Zentrale ver-netzt werden müssen. statt sich die Module von vpn Business (Zentralmodul, Filialmo-dule, remote-access-Module) mit den jewei-ligen Bandbreiten selbst zusammenzustel-len, können mittelgroße Firmen jetzt eines der drei vorkonfigurierten angebote wählen (siehe kasten). „unsere kunden können so direkt starten“, erklärt andreas Marhöfer, produktmanager internet access der Deut-schen telekom. Weiterer vorteil: Die starter-pakete werden vermietet, Firmen müssen nicht in hard- oder software investieren oder sich um deren Wartung kümmern. Die tele-kom übernimmt aufbau und Betrieb des vpn und sorgt für den service.

www.telekom.de/gk-center

Page 35: DREISECHSNULL, Ausgabe 03/2011

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36 DREIsechsN U LL 03 | 2011

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1Das Funkmodem im Laptop überträgt seine Daten an die nächsteLTE-Basisstation.

Die Basisstation trennt Steuer-signal (Absender, Empfänger) und Nutzerdaten (Inhalte) und leitet sie einmal an die MME und an den Serving-Gateway.

Die Mobilitäts-Management Einheit regelt die Erreichbar-keit der Geräte. Nutzer-Profile sind auf dem Home Subscrip-tion Server gespeichert.

Der Serving-Gateway  schickt die Daten an den 

Packet Data Network-Gate-way, wo jedes Gerät eine 

IP-Adresse bekommt.

Vom Packet Data Network-Gateway geht es weiter ins Internet.

Höhere GeschwindigkeitenLTe ermöglicht deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten für den Versand und empfang Daten. Nutzer können also große Datenmengen abrufen, empfangen und versenden. eine Videokonfe-renz ist zum Beispiel in bester hD-Qualität möglich.

Höhere KapazitätenDie Kapazitäten im LTe-Netz sind gegenüber heutigen Netzen deut-lich höher, so dass viel mehr Benutzer parallel den schnellen Datentransfer nutzen können. Damit wird LTe auch den wachsen-den Anforderungen der Gigabit Gesellschaft gerecht.

TechNiK wiKipeDiA

Wie funktioniert eigentlich LTE?Das neue Mobilfunknetz der Telekom Deutschland ist schneller, leistungsfähiger und kann mehr Nutzer verbinden. Damit die neue Technik funktioniert, sind viele kleine schritte im Netz nötig.

* TexT: ANjA sTrohM // iLLusTrATioN: AxeL pfAeNDer

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ScHNELL, ScHNELLER, LTE: ScHLAuE TEcHNIK MIT VIELEN VoRTEILEN

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Page 37: DREISECHSNULL, Ausgabe 03/2011

DREIsechsNULL 03 | 2011 37

Über das Internet erreichen die Daten das Firmennetz.

Wenn die Firewall es zulässt und Berech-tigungen vorhanden 

sind, gelingt der Datentransfer. 

So funktioniert Long Term Evolution

Die Technik: LTe setzt auf eine völlig neue Technik. es ist ein so genanntes ip-basiertes Netz, d.h. alle informationen werden auf Basis des ip-protokolls übertragen. Das Netz ist einfacher, d.h. mit weniger Netzelementen aufge-baut, zudem sind alle schnittstellen zwischen den Netzelementen auf Giga-bit-ethernet ausgelegt. Die Durchlaufzeiten für die Datenpakete (Latenzzei-ten) sind so deutlich geringer als bei bisherigen Netzen. Das Besondere: Mit LTe kommt mit ofDM ein neues Verfahren für die Luftschnittstelle zum einsatz (orthogonal frequency Division Multipel Ac-cess). Dies erlaubt die flexiblere Zuweisung von Bandbreiten und ist weni-ger fehler- und Verlust-anfällig. Aus der Kombination mit einer neuen An-tennentechnik MiMo, bei der die Übertragung zwischen endgerät und Ba-sisstation über mehrere Antennen gleichzeitig erfolgt, resultieren dann die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten. Was geht nicht? Zurzeit sind LTe-Netze nicht in der Lage, Telefonate zu übertragen. es fehlen schlicht die verbindlichen Definitionen für die sprachübertragung (sie sollen 2012 verabschiedet werden). Wo? Bis ende 2011 werden mehr als 1500 ländliche regionen mit LTe ver-sorgt. Am 1. juli wurde in Köln ein erstes LTe-Netz in einer Großstadt freige-schaltet. Der Ausbau soll noch in 2011 in weiteren 100 städten starten.

Schnellere ReaktionszeitenDas Arbeiten mit web- oder cloud-basierten Anwendungen ist mit LTe deutlich schneller und flüssiger. Grund dafür sind die mit LTe sehr viel geringeren Latenzzeiten (siehe Kasten). Damit regieren die Anwen-dungen schneller und webseiten bauen sich ohne Verzögerungen auf.

21,2 MIo. TEILNEhMER nutzen inzwischen uMTs-Datendienste. ein steter Anstieg: 2009 waren es erst 19 Millionen.

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ScHNELL, ScHNELLER, LTE: ScHLAuE TEcHNIK MIT VIELEN VoRTEILEN

BITS uND ByTES

4,3 MIo. SIM-KaRTEN werden 2010 für die Datenübertragung genutzt.

65 MIo. GIGaByTE DaTEN wurden im jahr 2010 mobil in Deutschland übertragen. 2009 waren es nur 33,29 Millionen Gigabyte gewesen.

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http://dreisechsnull.telekom.de/#webtv/381

MoBILFUNKNETzE IN DEUTSChLaND  Von 2G bis 4G (heute LTe) eine kurze chronik:

> 2G seit 2001: GSM-Netz mit GPRS / EDGE Bis zu 26 kbit/s (senden), 56 kbit/s (empfang).

> 3G seit 2003: uMTS Bis zu 64 kbit/s (senden), 384 kbit/s (empfang).

> 3,5G seit 2005: Verbessertes HSPA/HSPA+   hsDpA , bis zu 384 kbit/s (senden)/ 4 MBit/s (empfang). seit 2007: hspA/hspA+, bis zu 5,76 MBit/s (senden) / 42 MBit/s (empfang).

> 4G seit 2010: LTE ( All-IP-Netze) Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 30 MBit/s (senden), bis zu 100 MBit/s (empfang).

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Reinigung ohne Stillstand: Vollautomatische Rundtakt-Reinigungs-maschinen sind der Verkaufsschlager von Zippel. Etwa acht Wochen dauert es, bis eine Maschine fertig montiert ist.

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Funken fliegen, Bohrer dröhnen. In der großen Montagehalle  in  Neutraubling  bei  Regens-burg  wird  eifrig  geschraubt,  gehämmert,  geschweißt: Bei der Maschinenfabrik Zippel 

fertigen  rund  60  Monteure  hightech-Reinigungs-maschinen für die Industrie. Wohlgemerkt: hier ent-stehen  keine  standardprodukte,  alles  wird  indivi-duell angepasst. „Keine Maschine gleicht der ande-ren“,  sagt  Geschäftsführer  Günther  Zippel  junior. „Wir  versorgen  unsere  Kunden  mit  maßgeschnei-derten  Lösungen.“  Dazu  gehört  eine  so genannte Rundtaktanlage, die Motorteile automatisch entgra-tet,  reinigt,  spült  und  trocknet.  Acht  Wochen  hat Zippel  daran  gebaut.  Glänzend  strahlt  jetzt  die edelstahl-Maschine und wartet auf ihren Transport nach Korea zu einem renommierten Autohersteller. 

Spezialist für knifflige Fälle

Die Firma mit dem markanten Namen gilt weltweit als  führender  hersteller  von  Teile-Reinigungsma-schinen für die Industrie. Zum Kundenstamm gehö-ren die crème de la crème der Autohersteller wie Audi,  BMW,  Daimler,  hyundai,  Kia  und  VW  sowie der  Flugzeughersteller  eADs.  „Uns  sucht  man nicht,  wenn  man  einfach  nur  seine  Produkte  wa-schen will“, betont seniorchef Günther Zippel. „Wir sind immer dann gefragt, wenn optimal gereinigte Oberflächen und Teile erforderlich sind“, erklärt 

 Die GroßreinemacherZIPPeL GMBh & cO KG MAschINeNFABRIK

Zippel steht für Qualität „Made in Germany“. Der Maschinenbauer aus Neutraubling fertigt maßgeschneiderte Reinigungsanlagen und liefert sie in die ganze Welt.  Den gleichen hohen Anspruch stellt die Firma auch an ihre Kommunikation. 

* TexT: cAROLINe ROsIN // FOTOs: FALK heLLeR

Günther und Günther auf Augenhöhe: Der Seniorchef (67) und sein Sohn (38) leiten gemeinsam die 1968 gegründete Maschinenfabrik bei Regensburg.

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m a d e i n g e r m a n y

Konstruktion in Perfektion: Neue Maschinen entstehen bei Zippel im ersten Schritt am PC. Im Fokus: mechanische und elektrische Komponenten. Stabile Nähte: Schweißer fügen die einzelnen Bauteile einer Teile-Reinigungsanlage zu einer Hightech-Maschine zusammen. Fertigung von A bis Z: 60 Monteure kümmern sich bei Zippel in der Werkshalle um den Zusammenbau der Reinigungsmaschinen.

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DREIsechsNULL  03 | 2011  41

ZUm UNtERNEhmEN

Name: Zippel Gmbh & co. KGGründung: 1968Sitz: Neutraubling bei RegensburgProduktion: Werk in Neutraubling, Joint Venture in Indienmitarbeiter: Über 150 weltweit  plus Joint Venture

der senior stolz. etwa bei Motorteilen für Autos, bei Turbinen für Flugzeuge oder gar Zahnimplantaten. 

Angefangen hat Zippel 1968 mit Lohnarbeiten, später  kamen  Montagearbeiten  hinzu.  Außerdem stellte  die  Maschinenfabrik  hydraulikpressen, -pumpen und -zylinder her. Zur Reinigungstechnik kam sie aber eher durch Zufall: Zu Beginn wusch die Firma ihre Ware mit Lösungsmitteln, was aller-dings  teuer war. Die schlichte Alternative: Wasser mit  Reinigungsmittel  einsetzen.  schließlich  hatte der seniorchef einst gute erfahrungen in einer Ma-schinenfabrik  für  Brauereianlagen  gemacht,  wo Flaschen und Kästen damit gereinigt wurden. 

Doch  die  Kunden  hatten  Bedenken,  dass  die wertvollen stahlteile dabei Rost ansetzen könnten. Zippel  löste  das  Problem  mit  speziellen  Reini-gungsmaschinen inklusive eines eigens entwickel-ten Waschmittels. Die hightech-Produkte aus Neu-traubling  kamen  gut  an:  heute  verlassen  jährlich mehr  als  100  Maschinen  das  Werk,  und  geliefert wird  in  die  ganze  Welt.  Der  exportanteil  liegt  bei über  80  Prozent.  „Wo  unsere  Kunden  hingehen,  gehen  wir  auch  hin“,  sagt  Günther  Zippel  junior. Durch Joint Ventures mit Firmen  in  Indien werden die Kunden vor Ort versorgt. Und noch einen Vorteil hat Zippel zu bieten: „Keiner erreicht unsere Ferti-gungstiefe.  Konstruktion,  Montage,  Zerspanung, elektronik  –  wir  bieten  alles  aus  einer  hand“,  er-klärt Zippel senior.

Reibungslos kommunizieren

Präzision, Qualität und weltweite Kommunikation – für die Zippel-Mitarbeiter bedeutet das in erster Li-nie,  dass  sie  immer  und  überall  erreichbar  sein müssen. Die Kommunikation intern sowie mit den Kunden muss reibungslos funktionieren, damit ent-wicklung,  Vertrieb,  Montage  und  service  nahtlos ineinandergreifen. handys und Laptops sind des-halb immer dabei. Auch unterwegs will Juniorchef Zippel  seine  e-Mails  von  Kunden  mit  großen  An-hängen empfangen und selbstverständlich mega-bytegroße Angebote versenden. Mitarbeiter aus der Montageabteilung tauschen sich vor Ort beim Kun-den  häufig  telefonisch  und  per  e-Mail  aus  –  zum Beispiel wenn sie neue Maschinen aufbauen. 

Bisher  lief aber die Kommunikation nicht  rund. eines der Probleme: Festnetz kam von Anbieter A, Mobilfunk von Anbieter B, und für beides fehlte die Integration in die Firmen-IT. Außerdem war es sehr aufwendig,  einen  schnellen  mobilen  Datenaus-tausch zu gewährleisten. so konnten die Mitarbei-ter zum Beispiel ihre e-Mails unterwegs häufig nur manuell  –  also  mit  Verzögerung  –  abrufen.  Auch 

die sichere einwahl in das Firmennetzwerk von un-terwegs war kompliziert. Dazu kamen noch relativ hohe Telefongebühren.

Im Frühjahr 2011 entschied sich das Unterneh-men, Festnetz, Mobilfunk und IT mit Unterstützung der Telekom unter einen hut zu bringen. Ausgangs-punkt bildet der Festnetz-Anschluss Business com-plete. Dazu lassen sich dann Mobilfunk-Tarife indi-viduell kombinieren. Und ein überzeugendes Argu-ment für Zippel: Interne Telefonate zwischen Mobil- und Festnetz sowie zwischen den eingebundenen handys sind gratis. Außerdem sind die handys mit dem  Firmen-server  gekoppelt.  Alle  e-Mails  kom-men ohne Verzögerung beim empfänger an. 

heute sind Geschäftsführung und Projektplaner mit smartphones (iPhones) ausgestattet, die Mon-teure schätzen ihre neuen handys. „Von unterwegs wählen  sich  die  Vertriebsmitarbeiter  mit  Mobile-sticks samt Daten-Flatrate ins Firmennetz ein oder greifen auf das eRP-system zu“, sagt Zippel junior. Das ist einfacher als früher: Re gistrierung, Passwor-teingabe,  online.  Die  neuen  Daten-sticks  bieten ebenfalls  eine  bessere  empfangsqualität:  selbst während der Autofahrt lassen sich Daten problem-los empfangen. „Mit der engeren Vernetzung steigt unsere Betreuungsqualität“, freut sich Zippel junior. „Was nutzt uns unser bestes Produkt, wenn wir bei Kundenfragen nicht erreichbar sind? Beides muss stimmen: die Lösung und unsere Betreuung.“ ■ 

www.zippel.comwww.telekom.de/gk-center

Die herausforderung: Festnetz, Mobil-funk und IT waren nicht integriert. e-Mails ließen sich von unterwegs nur verzögert empfangen. Und der Zugriff von extern auf das Firmennetz war auf-wendig und kompliziert. Die Telefonie-kosten waren stets hoch. Die Lösung: Mit „Business Bundle Ad-vance“ hat Zippel seine Kommunikation vereint. Die Basis bildet ein Business complete Anschluss im Festnetz mit  einer Flatrate für Telefonate innerhalb Deutschlands und in 18 weitere Länder. highlight: Interne Gespräche zwischen Festnetz und handys sowie zwischen den handys sind jetzt kostenlos.

Telekom Deutschland und Zippel Gmbh & co. KG

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Im Auftrag der Bildung: Lutz Rätz, Inhaber und Chef, legt in seinem Unternehmen Wert auf hoheQualität und Fachzertifizierungen.

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Name: Megalearn Gründung: 2001Unternehmensbereiche: Fachaka-demie für Informationstechnologie und Neue Medien; MediengestaltungSitz: stammsitz in Magdeburg, Nebenstelle in Dessaumitarbeiter: 16telekom Kunde seit: 2001

Megafit für die ZukunftMegalearN DIe akaDeMIe

In Magdeburg schult eine akademie ihre kursteilnehmer in kleinen gruppen – vor Ort und virtuell. sie nutzt dabei ein innovatives Produkt der Telekom.* TexT: carOlINe rOsIN // FOTOs: MarTIN kaTh

Willkommen im land der Frühaufsteher – in sachsen-anhalt sind die Menschen im schnitt schon um 6.39 Uhr auf den Bei-

nen und damit sieben Minuten früher als die Bürger im rest der Bundesrepublik. auch bei der Firma Megalearn fängt der frühe Vogel den Wurm. schon um acht Uhr morgens startet an den standorten Magdeburg und Dessau der schulungsbetrieb. 16 Mitarbeiter, darunter Ingenieure, grafiker, Informa-tiker und Pädagogen, kümmern sich hier täglich um bis zu 120 kursteilnehmer. „Megalearn steht für bedarfsgerechte und projektorientierte Bildung in

den Bereichen Informationstechnologie und Neue Medien“, sagt Megalearn-geschäftsführer lutz rätz. „In sachsen-anhalt gehören wir zu den füh-renden anbietern.“ Der gelernte konstrukteur hat die Fachakademie 2001 gegründet. heute punktet das Unternehmen vor allem mit seinen speziali-sierten und zertifizierten lehrkräften. sie schulen elektriker zum Fachinformatiker um, bilden Fir-menmitarbeiter im IT-Bereich weiter und machen existenzgründer fit für den Job. „Wir arbeiten praxis orientiert und vorausschauend. Das heißt, wir passen die lerninhalte und -methoden an das an,

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Optimale Bedingungen: Megalearn schult seine Kursteil-nehmer in kleinen Gruppen und mit moderner Ausstattung – vor Ort sowie online über E-Learning.

Immer ein offenes Ohr: Persönliche Betreuung, mode-rierter Unterricht und aktives Lernen werden in der Akademie großgeschrieben.

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was am arbeitsmarkt künftig gefragt ist“, erklärt rätz. Dazu gehören zunehmend Online-schulun-gen. sie sind zum Beispiel für Firmen interessant, deren Mitarbeiter nicht vor Ort zum kurs in Magde-burg oder Dessau erscheinen können.

Wer mit neuen angeboten im land der Frühauf-steher punkten will, muss natürlich die passende Telekommunikation und IT in petto haben. Bei Megalearn sind eine schnelle Netzanbindung, gute erreichbarkeit im Büro und unterwegs sowie kalku-lierbare kosten für die kommunikation besonders wichtig. Das Unternehmen entschied sich deshalb für das Produkt DeutschlandlaN von der Telekom. Basis des komplettpakets für Festnetz, Mobilfunk und IT mit monatlichem Festpreis ist ein Breitband-anschluss, der die Daten rasant mit einer ge-schwindigkeit von bis zu 10 Mbit/s durch das Netz jagt. hinzu kommen Festnetz-Telefone und smart-phones inklusive Flatrates für Telefonie und Daten-übertragung. Weitere Besonderheit: Telefonanlage und e-Mail-server stehen nicht mehr im keller, son-dern kommen aus dem Netz. so spart sich Mega-learn die anschaffungskosten für die hardware. Die Daten speichert die Telekom in TÜV-zertifizierten, hochsicheren rechenzentren in Deutschland.

Mit dem integrierten Videokonferenz-Tool tau-schen sich die Mitarbeiter, etwa der schulungslei-ter am standort Magdeburg und die akademieleite-rin in Dessau, regelmäßig aus. sie können auch gemeinsam an Dateien arbeiten. Das erleichtert die Zusammenarbeit ungemein und macht Vor-Ort-Treffen und Telefonate fast überflüssig. Der clou: eine auf allen endgeräten wie Pc, Festnetz-Telefon und handy sichtbare Präsenzstatusanzeige zeigt den Mitarbeitern, wer gerade erreichbar ist. so ge-hen anfragen von kunden oder interne anrufe nicht mehr ins leere. künftig will Megalearn e-lear-ning-kurse direkt über DeutschlandlaN anbieten. Dazu wird beim kunden vor Ort oder am standort

Alles in einem Paket: Neben einem 10 Mbit/s schnellen Breitbandanschluss erhielt Megalearn hardware für fünf arbeitsplätze mit IP-Festnetz-Telefonen und smartphones inklusive Festnetz-Flatrate und eine Flatrate für interne gespräche. Dazu kommt: die Tele-fonanlage aus dem Netz sowie e-Mail-Postfä-cher mit einem gigabyte speicherplatz.

Vorteil Erreichbarkeit: Mit nur noch einer rufnummer für Festnetz und Mobilfunk sind die Mitarbeiter jetzt überall erreichbar. Die integrierte Präsenzstatusanzeige zeigt den kollegen in Magdeburg und Dessau auf allen geräten an, wer verfügbar ist oder im Termin. Darüber hinaus können die Mitarbeiter von überall auf das Firmenadressbuch zugreifen.

DeutschlandlaN und Megalearn

Dessau ein DeutschlandlaN client auf den rech-nern installiert. Die Teilnehmer greifen dann online auf das schulungsmaterial zu und nehmen einfach per Videokonferenz an den kursen teil.

Und auch für das zweite standbein von Mega-learn, den Bereich Mediengestaltung, will rätz DeutschlandlaN einsetzen, etwa wenn die Firma Flyer, Broschüren und Produktkataloge für kunden wie den Westermann schulbuchverlag produziert. „Dokumente und referenzen lassen sich einfach per Videokonferenz präsentieren“, sagt er. „Das zeigt, wie zukunftsorientiert wir arbeiten.“ ■

www.megalearn.dewww.telekom.de/allesimblick

Videokonferenzen: sind mit bis zu 16 Teil-nehmern möglich. Dokumente und Dateien lassen sich ebenfalls gemeinsam bearbeiten.

IT im Blick: Der IT-Administrator Fabian Köhler sorgt bei Megalearn dafür, dass die Kommunikation rund läuft.

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erste virtuelle pressekonferenz

Premiere auf dem Bildschirm: in sechs städten, von Bonn, Düsseldorf, ismaning, Berlin, frankfurt und hamburg, konnten Journalisten anfang Juli den beiden Box-Brüdern Wladimir und vitali klitschko ihre fragen stellen – zu gleicher zeit, an verschiedenen or-ten, dabei zum Greifen nah, so schien es. mit der neuen technik telepresence zieht eine neue Qualität in virtuelle konferenzen ein, die die Welt ein wenig kleiner macht. Die Box-champions wirken, als seien sie vor ort. für die Journalisten fühlte es sich an, als ob sie live in hamburg wären und würden den klitschkos gegenüber sitzen.

für das realistische Bild sorgen hochauflösende 65-zoll große plasma-Bildschirme, die aufnahmen übernehmen spezielle videokameras, die alle teilnehmer erfassen. hochwer-tige mikrofone und lautsprecher garantieren optimale ton- und Bildqualität. Gestik, mimik und stimmlage der teilnehmer kommen voll zur Geltung. Damit alles natürlich wirkt, müs-sen jedoch auch die lichtverhältnisse akribisch stimmen. Das wird vorher noch geprobt.

kurz vor 13 uhr treffen die ersten sportjournalisten in Berlin ein. Dann geht es los: klaus-peter Dittrich, moderator und klitschkko-pressesprecher, sitzt mit kmG-Geschäfts-führer Bernd Bönte und den beiden champions in hamburg. auf dem tisch haben die klitschkos ihre „trophäen“ aufgereiht – alle fünf champion-Gürtel der großen Boxverbän-de, die man im schwergewicht je gewinnen kann, erstmals in einer familie vereint.

routiniert beantworten die Brüder alle fragen. es geht weiter durch alle sechs standor-te, gefolgt von einer zweiten fragerunde, so haben die Journalisten genug zeit, sich pass-genau vor kamera und mikrofon zu setzen. eine ausgefeilte sprachsteuerung garantiert eine natürliche Übertragung – kein aussetzer, kein echo mehr, glasklarer klang.

alle hören und sehen genau, wer spricht. und was sagen die klitschkos nach der konfe-renz selbst zu telepresence? „Die Qualität ist erstaunlich gut“, meint vitali. „es war perfekt für alle teilnehmer. mit dieser technik können wir viele menschen auf einmal erreichen.“ ein klarer punktsieg für die technik. ■

Punktsieg für TelePresence

1 VoRbEREITUNgEN

2 TELEPREsENcE LIVE

3 FoToTERmIN

champions bitten zum gespräch:Die Boxweltmeister Wladimir (li.)und Vitali Klitschko vor der erstenPressekonferenz via TelePresence.

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1bERLIN ANFANg JULI, einige Tage nach dem Sieg von Wladimir Klitschko über David

Haye: In einem klimatisierten Raum im Berliner Lindner Hotel trifft sich Telekom-Regisseur Wolfgang Kaacksteen (Bild mitte) mit seinen Technik-Kollegen. Einige Stunden vor der anste-henden Pressekonferenz bereiten sie alles vor. Denn die erste virtuelle Pressekonferenz via TelePresence soll perfekt laufen.

2 Es gEhT Los: Moderator und Klitschko- Pressesprecher Klaus-Peter Dittrich sitzt mit

KMG-Geschäftsführer Bernd Bönte und beiden Champions in Hamburg (bild unten links). Sie begrüßen alle Journalisten, die per TelePresence von sechs Standorten zugeschaltet sind. Danach geht es reihum mit den Fragen – so haben die Journalisten auch Zeit, sich abwechselnd pass-genau vor Kamera und Mikrofon zu setzen.

3 gLAskLARER kLANg, natürliche Sprach-übermittlung ohne Aussetzer – das System

begeistert. Dirk Backofen (Foto ganz rechts), Leiter Segmentmarketing Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland, gerät ins Schwärmen: „Das war die erste Multi Point Session als Presse-konferenz. Die Journalisten waren von der extrem guten Übertragungsqualität angetan, die sie hier gesehen haben.“

DIE kLITschkos LIVE: DREISECHSNULL TV hat die Pressekonferenz begleitet. Den Bericht finden Sie online.

http://dreisechsnull.telekom.de/#webtv/486

bonn im bild: Die spezielle Hochleistungskamera mit drei Linsen am mittleren Bildschirm sorgt für glasklare Bilder.

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Wertvolle FreundeRepoRtage: inside facebook

rund 750 Millionen Menschen tauschen sich über Facebook aus, teilen ihre Befindlichkeiten der Welt mit und reden über sich und andere. Je mehr Freunde man dabei sammelt, desto besser. Was steckt hinter dem virtuellen Marktplatz für eitelkeiten? und was haben eigentlich Firmen davon? * text: MatthiaS hohenSee // FotoS: Martin Schoeller // gaBor ekecS

Palo alto, Silicon Valley, 1601 South califor-nia avenue. eine abgewetzte couch am empfang, drei Besuchersessel, ein obliga-torischer getränke-kühlschrank, mit grau-

braunen Steinen geflieste Wände und etwas muffi-ger geruch – nichts in dem kleinen Foyer deutet darauf hin, dass in diesem ehemaligen laborge-bäude das derzeit populärste internet-unterneh-men der Welt seine Zentrale hat.

und welcher kontrast zum konkurrenten goog-le: nur rund fünfzehn autominuten entfernt, wirkt der empfangsbereich des google campus mit sei-nen bunten Sesseln, glastischen und wabernden lavalampen wie ein Designhotel. Dagegen ver-strömt Facebook das Flair einer Jugendherberge. Das spartanische Mobiliar täuscht aber: tatsäch-lich sitzt hier eines der wertvollsten und einfluss-reichsten unternehmen des Planeten. und bald steht ohnehin ein umzug bevor.

Wenn die Firma im Frühjahr 2012 wie von Sili-con-Valley-Beobachtern erwartet an die Börse geht, könnte ihr unternehmenswert gut 100 Milliarden Dollar übersteigen. unglaublich für ein unterneh-men mit gerade einmal 2 500 Mitarbeitern, das sich noch immer als Start-up versteht. Facebook wäre dann etwa so viel wert wie die Deutsche telekom ag und der Volkswagen-konzern – zusammen.

Seine eigentümer, angefangen vom 27-jährigen chef und gründer Mark Zuckerberg über den Sili-

con-Valley-Wagnisfinanzierer accel und die uS-in-vestmentbank goldman Sachs bis zum russischen internet-investmentkonzern Digital Sky technolo-gies, hoffen, Facebook zu einer gigantischen Ver-marktungsplattform samt eigener virtueller Wäh-rung auszubauen, die den internet-handel und die online-Werbung verändern und beherrschen wird.

in der tat erwirtschaftet Facebook dank boo-mender online-Werbung beachtliche umsätze und macht sogar Profit. Betrug der umsatz 2009 fast 800 Millionen Dollar bei etwa 200 Millionen Dollar gewinn, soll er in 2010 auf zirka zwei Milliarden Dollar geklettert sein, bei rund einer halben Milliar-de Dollar gewinn. Für 2011 will Zuckerberg sogar die Vier-Milliarden-Dollar-grenze überspringen.

Facebook wächst damit schneller als jede inter-net-Firma der Welt, sogar rasanter als die Suchma-schine google in ihren anfangsjahren. Das erklärt, warum das Start-up von investoren so astrono-misch hoch bewertet wird. Zudem ist Facebook nach wie vor extrem effizient. unterstützt von der europazentrale in london, arbeiten etwa im ham-burger Büro nur zwölf Mitarbeiter, erreichen aber rund 20 Millionen Fans hierzulande. Damit ist Fa-cebook längst zum wichtigsten netzwerk der re-publik aufgestiegen.

Facebooks wichtigster Schatz sind vor allem die rund 750 Millionen internet-nutzer weltweit, die sich auf dem netzwerk tummeln und ihm auf ei-

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Facebook-Gründer Mark Zuckerberg:brach wie bill gates sein studium anHarvard ab, um sich um sein Unter-nehmen zu kümmern. in antonio’s nutHouse, einer beliebten bar in paoloalto, spannt der chef gern aus.

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FüNF FAKTEN üBER FACEBOOK

* geSchätZter FaceBook-Wert ZuM Für FrühJahr 2012 erWarteten BörSengang

FACEBOOK*100 MRd $

vOLKswAGEN AG69,1 MRd $

DEUTsChE TELEKOM AG46,1 MRd $

t r e n d s

ner art persönlichen Visitenkarte freimütig Vorlie-ben und interessen mitteilen, von konsumgewohn-heiten und dem arbeitgeber, über lieblingsbücher und -filme bis hin zu Weltanschauung, Familien-stand, dem eigenen konterfei und Fotos vom letzten ausflug. Sie verraten beispielsweise, dass sie gerade einen artikel gelesen haben und diesen empfehlen, einfach per Mausklick über den „ge-fällt mir“-Button, der mittlerweile über hunderte Millionen Webseiten verteilt ist. oder sie geben über ihr Smartphone und den ortungsdienst Face-book Places inzwischen ihren aktuellen Standort preis – alles freiwillig.

Das sieben Jahre alte unternehmen, von dem Zahnarztsohn und Studienabbrecher Zuckerberg in seiner Studentenbude an der eliteuniversität har-vard gegründet, hat sich so zu einer art einwohner-meldeamt, Schaltzentrale und Datensammler des World Wide Web gemausert. Dreht sich bei google alles um das auffinden von informationen, stehen bei Facebook individuen und deren interessen im Mittelpunkt. Facebook hat das zuvor weitgehend anonyme internet persönlich gemacht und mit rund neunzig Milliarden Fotos aus dem Fundus seiner Mitglieder angereichert. keine andere Firma weiß deshalb so viel über ihre nutzer wie Facebook.

kostprobe gefällig? Die anzeigenverkäufer von Facebook können einem Babyausstatter beispiels-weise das einspielen von Werbung am rande der persönlichen Facebook-Seiten von allen Frauen im gebärfähigen alter garantieren, auf Wunsch bis hi-nunter auf einzelne Städte. und weil die Babyklei-

1die ersten 500 000 Dollar Risikokapital erhielt das gründerteam von dem in deutschland geborenen Hedgefond-Manager peter thiel. er hält seitdem angeblich sieben prozent an facebook – die heute bei einem börsengang wahrscheinlich gute sieben Milliarden dollar wert sind, also das Vierzehntausendfache des einsatzes.

2 facebook existiert heute in 75 verschiedenen sprachversionen. es gibt rund 750 Millionen nutzer weltweit, im durchschnitt hat jeder 130 freunde.

3 im Jahr 2010 kaufte facebook für 8,5 Millionen dollar die domain fb.com von der american farm bureau federation. für facebook.com hatte die ursprüng-lich auf thefacebook.com gestartete seite noch 250 000 dollar bezahlt.

4 facebook wird von China, syrien und Iran geblockt.

5 die weltweite Marktpenetration liegt bei 10,1 %. in den Usa hat jeder zweite einen facebook-account, in deutschland erst jeder vierte.

analysten schätzen, dass facebook bei seinem offenbar fürs nächste frühjahr geplanten börsengang mehr als 100 Mil liarden dollar wert sein könnte. die vor gerade sieben Jahren an einem schreib-tisch im studentenwohnheim enstandene seite wäre damit fast so viel wert wie VW und deutsche telekom zusammen.

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dung wahrscheinlich von Verwandten und Freun-den geschenkt wird, erscheint die Werbung auch auf deren persönlichen Facebook-Seiten. Mehr noch: Wenn die nutzer kooperieren, kann Face-book dokumentieren, ob bestimmte Produkte ge-kauft wurden. kein unternehmen konnte bislang sein Werbenetz im internet so gezielt und so raffi-niert auswerfen.

Das übt selbstverständlich einen starken reiz auf unternehmen und Produzenten aus. Wurde das soziale netzwerk in seinen anfangsjahren hauptsächlich von kleinanzeigen teils zweifelhafter anbieter dominiert, geben sich nun die großen Markenanbieter die klinke in die hand. ob adidas, audi, BMW, McDonald’s, otto, Porsche, Starbucks oder tchibo – sie alle sind mittlerweile mit einer ei-genen Seite, der sogenannten Fanpage, auf Face-book vertreten oder schalten anzeigen. Die Win-deln des konsumgüterriesen Procter & gamble ha-ben bereits eine Dreiviertelmillion Fans, die auf der Seite Fotos oder Videos ihres nachwuchses veröf-fentlichen. Die kaffeehauskette Starbucks verlost regelmäßig coupons, die Deutsche telekom wie-derum beantwortet über ihre Facebook-Seite „tele-kom hilft“ kundenanfragen.

aber auch für kleinunternehmen macht eine Prä-senz auf Facebook Sinn, um Produkte oder Dienst-leistungen zu bewerben. allerdings muss die eige-ne Fanpage, die mit wenigen klicks eingerichtet werden kann, regelmäßig mit inhalten gefüllt wer-den, um kunden zu binden. Markenanbieter be-schäftigen dafür eigene Social-Media-experten.

    Transparent: die jungen Mitarbeiter sitzen in einem gigantischen großraumbüro.    herz: der serverraum.      Gute Idee: soleio cuervo entwarf das „Like“-symbol.  Programmierer-Paradies: Regelmäßig finden „Hacka-thons“ statt, bei denen neue produkte entwickelt werden. Kommunikation: selbst der interne ideenaustausch findet über computer statt. Loft-ähnlich: große Räume und Jugendheim-atmosphäre. Gedanken-Grafitti: auf der facebook-Wand haben sich Mitarbeiter und berühmte gäste verewigt.

Derweil trägt Facebook unermüdlich weiter infor-mationen über seine nutzer zusammen, mit teils kontroversen Methoden. „Die ganze Datenschutz-debatte kann Facebook gefährlich werden“, meint der einflussreiche Silicon-Valley-Beobachter tony Perkins. Für einen aufschrei sorgte jüngst die gesichtserkennung, bei der Fotos automatisch Facebook-Mitgliedern zugeordnet werden können.

Was Datenschützern weltweit übel aufstößt, ist für Facebook-gründer Zuckerberg nur die konse-quente Weiterentwicklung des internets als kom-munikationsmedium. „Wir stehen für transparenz“, sagt Zuckerberg. genau so hat er seine Büroräume entwerfen lassen: als einen riesigen loft von der größe eines halben Fußballfelds, vollgestellt mit frei im raum stehenden Schreibtischen. niemand hat ein einzelbüro. auch nicht Zuckerberg selbst.

Der 27-jährige Facebook-gründer, ein meist ernst dreinblickender junger Mann mit lockigen haaren, schmalem gesicht und aufrechtem gang, sitzt an seinen Schreibtisch inmitten seiner ange-stellten. als einziges sichtbares Privileg besitzt er einen eigenen, an drei Seiten verglasten konfe-renzraum. So kann jeder sehen, mit wem sich der chef gerade unterhält. Man könnte lästern, dass Facebook die Privatsphäre gänzlich abschaffen will – und das bereits im hauptquartier. Doch die Wenigsten stört das. Zumindest bislang. ■

MATThIAs hOhENsEE

berichtet seit 1998 für die „WirtschaftsWoche“ vor ort ausdem silicon Valley. der 41-jäh- rige korrespondent schreibtdie wöchentliche kolumne Valleytalk, die aktuelle themen aufgreift und Menschenaus dem Hightech-tal vorstellt.

http://de-de.facebook.com/telekomhilft

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Wendeltreppe zum Himmel. Wie eine Schlange windet sich die Treppe um den mächtigen Sequoia-Stamm. Anderen Ende befindet sich eine Kabine. Auf mittlerer Höhe: eine große Terrasse.

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Designhotel in Schweden. Vier mal vier Meter misst der Spiegelwürfel. Durch Reflexionen löst sich der Quader optisch fast auf. Nebenan: Zimmer mit Aussicht.

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 echte luftschlösserÜberliefert ist, dass der römische Kaiser caligula in einem baumhaus fürstlich gespeist haben soll. wer sich heute den luxus von einer Nacht in luftiger höhe erfüllen will, hat die wahl zwischen rustikaler holzklasse und edlem design-objekt. Ganz nebenbei kommt die seele in den wipfeln der bäume endlich zur ruh.* text: aNdreas wrede

baumhäuser

als sie in 60 meter höhe auf einer Platt-form lebte, die nur vier Quadratmeter maß, schaute wohl die ganze welt auf 

sie.  schließlich  blieb  Julia  hill  eine  ganze weile  in dieser  luftigen höhe, genauer: auf einem  Küstenmammutbaum  in  Kalifornien. dessen  abholzung  hat  sie  mit  ihrer  beset-zung – die am 10. dezember 1997 begann und erst 738 tage später endete – geduldig verhindert. und rief uns mit ihrer besetzung 

des baums, den sie luna taufte, einen unse-rer  Kindheitsträume  wieder  in  erinnerung: jenen vom baumhaus.

„bei  dem  refugium  von  miss  hill  durfte von einem baumhaus gesprochen werden“, sagt der architekt andreas wenning, war es doch  „ein  räumliches  Gebilde,  verbunden mit einem baum“. der Gründer des architek-turbüros baumraum hat sich auf Konzeption und bau von baumhäusern spezialisiert.

Nicht  nur  ihn  fasziniert  die  Vorstellung,  im grünen dickicht eines baums über die welt zu blicken. Überall entstehen refugien hoch oben  in  den  wipfeln,  weit  entfernt  vom stress am boden. denn dort herrscht Funk-stille: kein Klingelton, kein Piepen, kein Vib-rieren  mehr.  mal  gar  nichts  außer  dem  Ge-zwitscher einheimischer Vögel. 

ähnlich das Konzept des  im sommer er-öffneten hotels treehouse  in schweden: 

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Zwischen  den  mächtigen  Kieferstämmen hängen ein verspiegelter würfel, ein Vogel-nest und ein ufo. Jedes Zimmer hier wurde von einem anderen architekten entworfen.

eine  Gemeinschaft  von  aussteigern  in costa rica zieht die wärme des südens vor und  baut  ein  Netz  von  baumhäusern  im dschungel, jenseits jeglicher urbanität. „Fin-ca bellavista“ nennt sich diese community. und dies ist „kein Full-service-spa oder ent-zückendes hotel“, meinen die bewohner.

seit  2006  werden  unter  ökologischen  Gesichtspunkten rustikale, gleichwohl kom-fortable  baumhäuser  in  den  regenwald  gebaut.  Viele  sind  inzwischen  miteinander verbunden,  und  das  wort  skyline  gewinnt eine ganz andere bedeutung. besucher kön-nen über das baumkronendach des regen-walds frei bis zum horizont blicken. 

wer  es  gar  nicht  sein  lassen  kann,  darf wlaN in anspruch nehmen, sofern es elekt-rizität  und  wetter  erlauben.  aber  vielleicht 

leistet man sich doch einmal die vom franzö-sischen Philosophen michel  Foucault hoch geschätzte „Kultur des schweigens“. 

wer sich allerdings in den äußersten Zip-fel  unserer  republik  begibt,  darf  im  ersten deutschen baumhaushotel keine stille Kon-templation erwarten. es liegt nämlich inmit-ten  eines  abenteuer-Freizeitparks  auf  der Kulturinsel einsiedel, und den mögen Kinder besonders, also nix mit schweigen und so, eher das fröhliche Gegenteil. „es ist ein ort für  die  seele,  gemütlich  und  romantisch“, sagt hotelbetreiber Jürgen bergmann. 

ob nun auf einsiedel oder  im dschungel mittelamerikas, an immer mehr Plätzen unter freiem  himmel  entstehen  baumhäuser. abenteuerliche oder stille orte, die uns ver-zaubern. weil sie abgehoben sind und uns dadurch runterholen, entschleunigen. ■

Treehouse in Neuseeland. Was wie eine Zwiebel in Holzform aussieht, ist tatsächlich einBaum-Restaurant. In zehn Meter Höhe können 50 Gäste speisen und tagen.

Baumhaus Djuren bei Niedersachen. Das ausgefallene und komfortable Baumhaus sollte ein Nest für die ganze Familie werden. Die Lasten der Konstruktion wurden sowohl über die Bäume als auch über Stützen gesichert.

Innensicht. Weiß beschichtete Oberflächen, viele Fenster und die geschwungenen, mit grauem Wollfilz bezogenen Liegepolster ver-leihen diesem Raum einen exklusiven Charakter.

www.treehotel.sewww.baumraum.de

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Quelle: buNdesmiNisterium FÜr umwelt, NaturschutZ uNd reaKtorsicherheit

Quelle: aPPle

Weniger als 4 Euro für 100 Kilometer würde der Strom für ein elektrisches Stadtauto kosten bei Verwendung von Ökostrom. Zur Zeit gibt es bundesweit nur 1 250 Stromtankstellen.

thema NachhaltiGKeit

wie viele apps wurden bislang heruntergeladen? und was kostet der strom  fürs elektro-auto? eine auswahl an Fragen und antworten.

450 000tabLEt-REchNER wie das iPad wurden 2010 in Deutschland verkauft.

Quelle: bitKom

0,06Quelle: wiKiPedia

SEKUNDEN benötigt ein Mobilfunk-Signal von Deutschland nach Neuseeland. Ein Flugzeug benötigt für die Strecke knapp 22 Stunden.

Quelle: wiKiPedia

pRoZENT der deutschen arbeitgeber stellen ihren angestellten ein Dienst-handy zur Verfügung. Jeder dritte arbeit-geber nutzt sein Privat-handy dienstlich.

10mILLIaRDEN apps haben anwender bis Januar 2011 insgesamt bei itunes heruntergeladen.

80 000Quelle: bitKom

SmS werden jede Minute allein in Deutschland verschickt.

Zahlen, die uns bewegen

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Ulf Lunge, geboren 1961 in Hamburg.Was bedeutet für Sie Qualität?

Vernetzung heißt für Sie ...

Lars Lunge, geboren 1966 in Hamburg.Sie produzieren in Deutschland, weil ...

Was bedeutet für Sie Qualität?

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W E I T E R D E N K E R

auch so viele Läufer Knieprobleme“, schimpft er. er weiß, was  fehlt. Warum also nicht den perfekten schuh selbst herstellen?

EINEN PRoDuKTIoNsvERsuch in  Asien stellen  sie  aber  schnell wieder ein – die Qualität reicht nicht. Auf der suche nach einem stand-ort  ersteigern  sie  2005  für  20 000  euro  einen  denkmalgeschützten Kuhstall  in Düssin. Der erinnert mit seinen Ausmaßen an einen herr-schaftlichen Landsitz: langes Backsteingebäude mit Walmdach, vielen Fenstern und einer mit Notenschlüsseln verzierten Kuppel, die wie ei-ne Miniaturausgabe des hamburger Michel aussieht. Nach der Res-taurierung startet 2008 die Produktion mit nur fünf Mitarbeitern.

Der Unterschied zwischen dem äußerlich unverkennbaren Lunge-Laufschuh – mit weißer, durchgehender sohle und gern in knalligem Froschgrün – und anderen schuhen ist vor allem die Qualität. Daran haben die Brüder  jahrelang getüftelt. statt der asiatischen Fertigun-gen, deren Mittelsohlen druckgeschäumt sind oder aus eingespritzten Kunststoffschäumen bestehen, sind hier die sohlen aus ethylenvinyl-acetat und werden auf den Zehntelmillimeter genau per hochdruck-wasserstrahl gefräst, mit Pfaff-Maschinen genäht und so verklebt, dass man sie sogar  in die Waschmaschine geben kann. Die Lunges sind Verfechter  von  „Made  in  Germany“.  Als  einzige  Laufschuhhersteller produzieren sie lokal. sie achten auf Nachhaltigkeit und den Öko-Tex-standard 100 für schadstofffreiheit, den alle Zulieferer erfüllen müs-sen.  Das  hat  durchaus  seinen  Preis:  Mit  200  euro  sind  die  schuhe rund 50 euro teurer als andere Premiummarken. Auch die Namen sind anders: Die Düssiner Kreationen heißen etwa „c-Dur“ und „a-Moll“ – eine  Inspiration  von  den  Notenschlüsseln  auf  dem  Dach.  „Das  gibt keine Probleme mit dem Markenschutz“, sagt Ulf, der schon an Golf- und  Fitnessschuhe  denkt.  Lars  lässt  ihm  hier  freien  Lauf,  immerhin sollen  in  zehn  Jahren  100 000  Paar  schuhe  hergestellt  werden.  Im Kuhstall jedenfalls ist noch jede Menge Platz. ■

DIE TäglIchE FahRT Raus aus hamburg führt durch Wälder und Wiesen, vorbei an grünen Mais- und goldgelben Rapsfeldern. Nach kurzer Zeit stellt sich dieses Gefühl der entschleunigung ein, sagt Ulf Lunge. Knapp eine stunde später taucht Düssin auf, ein verschlafenes Nest in Mecklenburg-Vorpommern, das sich seinen ganz eigenen Ost-charme bewahrt hat. Dort in der schloßstraße befindet sich die Lauf-schuhmanufaktur, die Ulf mit seinem jüngeren Bruder Lars aufgebaut hat. Wie  immer trifft Ulf zuerst ein. Auch sonst prescht der studierte Ökonom gern vor, es kann  ihm oft nicht schnell genug gehen. sein jüngerer Bruder Lars ist da anders: Von Beruf gelernter Feinmechani-ker, macht er stets ganz pragmatisch einen schritt nach dem anderen.

DIE auFgabEN IN DER FIRma sind jedenfalls klar verteilt: Ulf küm-mert sich um die Verträge, die eDV und den Webshop, Lars um die Mitarbeiter, die Produktion und den einkauf. Beide mögen das Legere: Jeans, kariertes hemd, bequeme schuhe. sie duzen sich mit ihren Mit-arbeitern, händlern und Zulieferern. streitereien untereinander? Nee, auch wenn die stimme mal lauter wird, so geht es immer um die sa-che, das Beste für beide. Und das ist ihre kleine, feine Laufschuhma-nufaktur, in der heute 18 Mitarbeiter bis zu 7 000 Paar Laufschuhe fer-tigen. Doch wie fing das Ganze eigentlich an? 1980 eröffnet der ham-burg-Marathon-Meister  Ulf  im  hamburger  stadtteil  Rahlstedt  einen Laufladen.  Drei  Jahre  später,  mitten  im  BWL-studium,  macht  er  ein größeres Geschäft  im stadtteil Barmbek auf. Lars steigt nach seiner Lehre ein. Zusammen sind sie erfolgreich, führen die Laufbandanaly se ein, um ihren Kunden die für sie beste schuhform anzubieten. 

Mit der mangelnden Qualität der üblichen Laufschuhe keimte die Geschäftsidee.  Immer  wieder  musste  Ulf  seine  Laufschuhe  beim schuster optimieren lassen. „Die Fersenkappen scheuerten durch, die Mittelsohlen  waren  nicht  dauerhaft  gedämpft,  und  die  Innensohlen boten keine  stützwirkung“, erinnert er sich.  „Deswegen bekommen 

Adagio, a-Moll, c-Dur und Fis heißen ihre Kompositionen. Ulf und Lars Lunge produzieren in ihrer  Manufaktur in Mecklenburg-Vorpommern schuhe, die äußerlich retro wirken, es aber in sich haben.* TexT: IRIs QUIRIN // FOTO: chRIsTIAN sTeLLING

 Die Laufschuhkomponisten

ULf LUNgE, 50 (links im Bild), ehemaliger hamburg-Marathon-Meister, eröffnete noch vor dem Abitur 1980 seinen ersten Laufschuhladen in hamburg-Rahlstedt // studium: BWL // Ist verheiratet und hat aus erster ehe zwei Kinder (14 und 17) // LaRs LUNgE, 45, ist ebenfalls begeisterter Langstreckenläufer // Jobbte schon in den schulferien im Laden seines Bruders // Lehre: Feinmechaniker // eröffnete mit seinem Bruder weitere Läden (4 in hamburg, 2 in Berlin) // Lars ist verheiratet, zwei  Kinder (13 und 14) // Gemeinsame Gründung der Lunge Manufaktur in Düssin in 2005 (heute 18 Mitarbeiter).

UNTeRNehMeR-DUO ULF UND LARs LUNGe

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Schlauer, als die Konkurrenz erlaubt.Web-TV für den Mittelstand. Trends erkennen, Kosten sparen, effizienter arbeiten.DREISECHSNULL, die Plattform für den Mittelstand, gibt es jetzt auch als Web-TV-Format. Mit spannenden Reportagen und Berichten, die über den Tellerrand hinausschauen – ob mit strategischen Lösungen, inspirierenden Impulsen oder pragmatischen Hilfestellungen. Im Fokus steht dabei immer wieder eine ganz konkrete Frage: Wie kann vernetz- tes Arbeiten für mittelständische Unternehmer und Entscheider einen effektiven Vorsprung bringen? Erleben Sie DREISECHSNULL mit dem Web-TV-Angebot: www.telekom.de/dreisechsnull

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Die nächste Ausgabe von drEisechsnuLL erscheint ende November 2011. Aktuelle Beiträge finden sie online unter www.telekom.de/dreisechsnull

imprEssum

herausgeber: Dirk Backofen, Leiter segmentmarketing Geschäftskunden, Telekom Deutschland Gmbh

Gesamtverantwortlich: christian Rätsch, Leiter Kommunikation Geschäfts kunden Telekom Deutschland

projektleitung telekom deutschland: Nicola Penquitt (Ltg.), Nicola Lohe

redaktionelles Konzept und Gestaltung: Philipp und Keuntje Gmbh Brunnenhofstraße 2, 22767 hamburg www.philippundkeuntje.de

Geschäftsführer: Dominik Philipp, hartwig Keuntje, Torben hansen

chefredakteur: Jean-Marc Göttert

Kundenberatung: Jörg Becke, Andrea Nikles

Verlegerische Beratung: stefan Moosleitner

Anzeigendisposition: Andrea Nikles

Layout & Gestaltung: Mira Gatermann (Ltg.), Frances Uckermann

Foto-redaktion: Anke Koppe

Autoren dieser Ausgabe: Jean-Marc Göttert, Michalis Pantelouris, Iris Quirin, caroline Rosin, Arnulf schäfer, Anja strohm, Andreas Wrede

Fotografen: Rainer holz, Gabi Gerster, Martin Karth, christian Wyrwa

illustratoren: caepsele Visuele strategien, Kristina Düllmann, Axel Pfaender, Julian Rentzsch

Korrektorat und Lektorat: saskia Jauss, Klaudia Rosen

produktion und Litho: Jörg Nagel (Ltg.), hilko Wiegmann, Maud Mörstedt

druck und Vertrieb:MeILLeRGhP in Bamberg

© 2011 telekom deutschland GmbhGeschäftskundenLandgrabenweg 15153227 Bonn

Web: www.telekom.de/dreisechsnullE-mail: [email protected]

Nachdrucke bittte nur mit Quellenangabe und Beleg exemplar. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des herausgebers wieder.

diE ExpErtEn-tALKsexperten aus Wissenschaft und Praxis erklären

Trends und technische Neuerungen, geben auch konkrete Tipps, wann und

wie sich Innovationen lohnen.

tEchniK im tEsthands-on-Berichte über das Neueste auf dem Technikmarkt, von Netzwerken bis zum endgerät. experten sagen, welche Anschaffung sich lohnt.

diE sEndunGAlle zwei Wochen präsentiert Moderatorin Birte Karalus mit DReIsechsNULL TV eine sendungmit Themen und Trends für mittelstän-dische Unternehmer.

schnell, klar und gespickt mit wertvollen Infos: DReIsechsNULL TV bringt die Berichterstat-

tung über vernetztes Leben und Arbeiten als Fern-sehsendung ins Internet – alle zwei Wochen aktuell, und immer abrufbar. Moderatorin Birte Karalus führt in jeder Ausgabe durch fünf Themen, die den Mittelstand bewegen, in Reportagen und experten-gesprächen. sie stellt neue Produkte vor und be-fragt Menschen aus der Praxis. Vertiefende Beiträge ergänzen das Angebot für alle, die es ganz genau wissen wollen.

Wissen für die PraxisDReIsechsNULL TV

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Schlauer, als die Konkurrenz erlaubt.Web-TV für den Mittelstand. Trends erkennen, Kosten sparen, effizienter arbeiten.DREISECHSNULL, die Plattform für den Mittelstand, gibt es jetzt auch als Web-TV-Format. Mit spannenden Reportagen und Berichten, die über den Tellerrand hinausschauen – ob mit strategischen Lösungen, inspirierenden Impulsen oder pragmatischen Hilfestellungen. Im Fokus steht dabei immer wieder eine ganz konkrete Frage: Wie kann vernetz- tes Arbeiten für mittelständische Unternehmer und Entscheider einen effektiven Vorsprung bringen? Erleben Sie DREISECHSNULL mit dem Web-TV-Angebot: www.telekom.de/dreisechsnull

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Wind kann viel bewegen. Sogar Ihre E-Mails.Nutzen Sie eigentlich erneuerbare Energien? Wenn Sie Kunde der Telekom sind, dann tun Sie es. Denn wir setzen in Deutschland ausschließlich Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie ein. So können Sie telefonieren oder im Internet surfen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Das ist Ihnen zu wenig? Dann schauen Sie doch mal, was wir gemeinsam noch erreichen können: www.telekom.com/nachhaltig-handeln

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