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Wenn Marty McFly und Doc Brown am 21. Oktober 2015 in ihrem DeLorian nicht in Kalifornien herausgekommen wären, sondern im ICM zur Eröffnung der Münchner Medientage, hätten die beiden sich schwer gewundert. Da reden einige Leute über „OTT”, „Second Screen”, „VoD” und die anderen starren unentwegt auf kleine Bildschirme und „surfen” in diesem Ding namens Internet? Und was bitte ist ein Facebook? Die Macher von „Zurück in die Zukunft II” lagen 1989 mit vielen Prognosen in ihrem Film richtig, z.B. mit Videotelefonie oder Bezahlen per Fingerabdruck. Beides ist heute Realität. Aber die Dynamik der Digi- talisierung und das Internet konnten sie nicht auf dem Zettel haben, respektive im Drehbuch. Womit es ihnen übrigens auch nicht anders ging als früheren Elefanten- runden auf den Medientagen, sagen wir mal im Jahr 2005. Abgesehen vom Inter- net hätte da auch keiner etwas mit den Begriffen oben anfangen können. Wohl aber mit Antennenfernsehen, Satellit und Kabel – was auch Marty und Doc Brown wieder verstanden hätten. Ist lineares Fernsehen deswegen anachronistisch? Ich denke nicht. Fernsehen ist immer noch die liebste Freizeitbeschäftigung der Mas- sen. Natürlich haben mittlerweile Abruf- angebote, mobile Mediennutzung und Streaming einen festen Platz im Zeit- und Medienbudget vieler Menschen. Aber: Es ist in den meisten Fällen ein Miteinander. Anything, anytime und anywhere schließt die lineare Nutzung eben mit ein. Aber keine Frage: Die rasante technische Entwicklung und das sich wandelnde Me- diennutzungsverhalten können zu emp- findlichen Marktverschiebungen führen. Die audiovisuelle Branche wird neu vermes- sen. Fernsehen muss innovativ bleiben, sonst wird der „Zuschauer” zum „User”. Die Deutsche TV-Plattform hat in den letz- ten 25 Jahren die digitale Evolution des Fernsehens erfolgreich mitgestaltet. Der Verein steht als Wegbereiter für Digital- TV in all seinen Formen und nimmt im- mer wieder wichtige Moderations- und Kommunikations-Funktionen ein. Darauf können wir stolz sein, aber die Herausfor- derungen enden nicht mit der Vollendung der Digitalisierung – im Gegenteil. Wenn Zurück in die TV-Zukunft Wolfgang Elsäßer, Astra Deutschland, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, zum 25. Gründungsjubiläum des Vereins TV ZUKUNFT EXTRA Fortsetzung innen

EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

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Page 1: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

Vor 25 Jahren als Na-tionale HDTV-Platt-form Deutschland e.V.gestartet, hat sich dieDeutsche TV-Platt-form seit jeher umQualität bei Fernseh-Bild und -Ton bemüht.Was im damaligenAnalog-Zeitalter nochetwas ungelenk er-schien, ist in der heu-tigen digitalen WeltStand der Technik:Nach HDTV nimmtnun auch UHDTV mitersten Sendern Fahrt auf.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten et-licher Arbeitsgruppen des Vereinsstand und steht dabei stets, mitbestmöglicher Bild- und Tonquali-tät das Fernseherlebnis für Ver-braucher immer „realistischer” zugestalten. Doch genauso realistischmüssen auch Programmveranstal-ter und andere Bewegtbildanbietermit der Umstellung ihrer techni-schen Infrastruktur umgehen.Nach der anspruchsvollen Aufrüs-tung auf HDTV, die bei einigen Sen-dern noch nicht einmal endgültigabgeschlossen ist, ergeben sich mitUltra HD nun weit höhere Anforde-rungen, insbesondere mit Blick aufkomplexe Produktionsketten fürLive-TV.

Gleichzeitig stehennoch gar nicht alleParameter endgültigfest. Ultra HD be -deutet heute vor allem eine gegenüberFull HD vier(!) fachhöhere Auf lösung.Doch längst hat dieIndustrie erkannt,dass weitere Verbes-serungen nötig seinwerden, um den Mas -senmarkt von UltraHD zu überzeugen:High Dynamic Range

(HDR), High Frame Rate (HFR) undAdvanced Audio sind nur einige derviel diskutierten Technologien fürden Wow-Effekt beim Zuschauer.Dass das nicht immer einfach ist,zeigt das Beispiel 3DTV: 2010 einge-führt konnte das dreidimensionaleFernsehen bis heute nicht an den3D-Erfolg im Kino anknüpfen. Ein solches Schicksal soll UHDTVnicht widerfahren, doch dazu bedarfes zunächst weiterer technischerStandards. Wird UHDTV ein Erfolg?Erlebt 3DTV als brillenlose Techno-logie auf UHD-Displays eine Re-naissance oder wird es von neuenTrends wie Virtual Reality überholt?Und kommt nach UHD 4K baldschon UHD 8K in unsere Wohnzim-mer? Wir werden sehen ...

Streben nach bestmöglicher Bild- und Tonqualität

Stephan HeimbecherSky Deutschland

Leiter derAG Ultra HD

Vor 25 Jahren hat dieDigitalisierung desRundfunks begonnenund wir konnten unsnicht vorstellen, dasswir einmal ein Fuß-ballspiel in 4K-Auflö-sung auf einem 65Zoll-Fernsehgerät ge-nießen können. Hinzukommt, dass das Ge-rät nur wenige Zenti-meter tief ist und ander Wand angebrachtwird. Ganz zu schwei-gen von der Möglich-keit, dieses Programm auf kleinen,tragbaren Multifunktionsgeräten(Smartphones oder Tablets) eben-falls empfangen zu können. Trotzdieser Analyse möchte ich einenBlick in die Zukunft werfen. Das au-tonome Fahren wird kommen, undder visuelle Kanal des Fahrers wirdzumindest zeitweise frei werden,

zum Beispiel auf län-geren Autobahnfahr-ten. Das bedeutet,das TV-Gerät wird ei-nen festen Platz imFahrzeug bekom-men. Ein weiteresZukunftsthema wirddie Personalisierungsein, bei der Fernse-hen einen Rückkanalbekommt. Bei diesenund noch vielen wei-teren Themen imBereich der Medien-nutzung, wird die

Deutsche TV-Plattform auch in Zu-kunft ein hervorragendes Binde-glied zwischen Rundfunkveran -stalter, Infrastrukturbetreiber undGeräteindustrie sein. In dieser Po-sition ist es unser Ziel, neue Stan-dards zu initiieren, die dem End-kunden heute und morgen erhöh-ten Nutzen verschaffen.

Endgeräte heute und morgen

Markus ZumkellerSony Deutschland

Mitglieddes Vorstands

25 Jahre TV-Plattformbedeutet auch 25 Jah -re Fernsehgeschichte.War die Fernsehweltim Jahre 1990 nochdurchgehend vonAnalogtechnik ge-prägt, so hat sich hierin diesem Zeitraumtechnologisch dochsehr viel geändert.Von der Einführungdes 16:9-Breitbildfor-mats Mitte der 90erJahre, über die Digi-talisierung in der Pro-duktion und Aus strahlung mit denDVB-Standards, bis hin zu HDTV undden interaktiven Begleitdiensten,wie zum Beispiel HbbTV.

Das Internet gewinnt als Verbrei-tungsweg – und hier insbesonderefür On-demand-Dienste – rasant anBedeutung. Neue Player, wie Netflixund Amazon Prime Instant Video,sind auch in Deutschland angetre-ten, um den traditionellen TV-Sen-

dern Konkurrenz zumachen. Die Sehge-wohnheiten unsererZuschauer ändernsich, sie wollen auchunterwegs Videoskonsumieren, was zum Beispiel überdie ZDF-Mediathekjederzeit und überallauf den unterschied-lichsten Bildschirm-geräten – wie Tabletsund Smartphones –möglich ist.

Auch die Zukunftbleibt spannend: Entwicklungenwie Ultra HD-TV, Virtual Re ality360° TV etc. stehen vor der Tür undwerden dem Zuschauer nochmalsgewaltige Verbesserungen besche-ren.

Die nächsten 25 Jahre verspre-chen also spannend zu bleiben undes bedarf damit auch weiterhin eines Kommunikationsforums wieder Deutschen TV-Plattform.

Fernsehen im Wandel der Zeit

Dr. Andreas BereczkyZDF

Stellv. Vorstands-vorsitzender

Bei der klassischenTV- und Radio-Ver-breitung läuft inDeutschland der End-spurt zur Umstellungauf die vollständig di-gitale Signalverbrei-tung: Bei Antenne undSatellit gibt’s schonkeinen analogen Emp-fang, im Kabel wahr-scheinlich in wenigenJahren auch nichtmehr und IPTV istqua „Geburt” schon100 Prozent digital.Allein das trägt schon zur Effizienzbei der TV-Verteilung bei. Diezweite Generation der DVB-Stan-dards wird dies nochmals steigernkönnen.

Aktuell zeigt die Fernsehterres-trik, was dabei möglich ist. MitDVB-T2 hält nicht nur HDTV überAntenne in Deutschland Einzug.Durch die Kombination mit demmodernen Videokompressionsstan-dard HEVC sind wir weltweit Vorrei-

ter. Technologisch be-stehen also beste Vo-raussetzungen, denZuschauern ein viel-fältiges und qualitativhochwertiges Pro-grammportfolio zubieten. Auch im Ra-dio tut sich einiges.Der UKW-dominierteHörfunk wird mit Di-gitalradio als DAB+den Sprung in die Zu-kunft schaffen. Unddaneben stellt dieweiter zunehmende

Mediennutzung im Internet ihre He-rausforderungen an die Netze.

Bei all diesen Veränderungen giltes, Zuschauer und Verbraucher aufdem Weg ins komplett digitale Zeit-alter mitzunehmen. Wichtig ist einefreie, breite Auswahl an Empfangs-wegen für Inhalte- und Programm-vielfalt. Und es braucht die Ver -ständigung aller Beteiligten in pas-senden Gremien wie Deutsche TV-Plattform oder Digitalradio Board.

Empfangswege sind die Lebensadern des Rundfunks

Dr. Ulrich LiebenowMitteldeutscher Rundfunk

Leiter der AGBroadcast Infrastruktur

Wenn Marty McFly und Doc Brown am21. Oktober 2015 in ihrem DeLorian nichtin Kalifornien herausgekommen wären,sondern im ICM zur Eröffnung derMünchner Medientage, hätten die beidensich schwer gewundert. Da reden einigeLeute über „OTT”, „Second Screen”, „VoD”und die anderen starren unentwegt aufkleine Bildschirme und „surfen” in diesemDing namens Internet? Und was bitte istein Facebook?

Die Macher von „Zurück in die Zukunft II”lagen 1989 mit vielen Prognosen in ihremFilm richtig, z.B. mit Videotelefonie oderBezahlen per Fingerabdruck. Beides istheute Realität. Aber die Dynamik der Digi-talisierung und das Internet konnten sienicht auf dem Zettel haben, respektive im

Drehbuch. Womit es ihnen übrigens auchnicht anders ging als früheren Elefanten-runden auf den Medientagen, sagen wirmal im Jahr 2005. Abgesehen vom Inter-net hätte da auch keiner etwas mit den Begriffen oben anfangen können. Wohlaber mit Antennenfernsehen, Satellit undKabel – was auch Marty und Doc Brownwieder verstanden hätten. Ist linearesFernsehen deswegen anachronistisch? Ich denke nicht. Fernsehen ist immer nochdie liebste Freizeitbeschäftigung der Mas-sen. Natürlich haben mittlerweile Abruf -angebote, mobile Mediennutzung undStreaming einen festen Platz im Zeit- undMedienbudget vieler Menschen. Aber: Esist in den meisten Fällen ein Miteinander.Anything, anytime und anywhere schließtdie lineare Nutzung eben mit ein.

Aber keine Frage: Die rasante technischeEntwicklung und das sich wandelnde Me-diennutzungsverhalten können zu emp-findlichen Marktverschiebungen führen.Die audiovisuelle Branche wird neu vermes-sen. Fernsehen muss innovativ bleiben,sonst wird der „Zuschauer” zum „User”.Die Deutsche TV-Plattform hat in den letz-ten 25 Jahren die digitale Evolution desFernsehens erfolgreich mitgestaltet. DerVerein steht als Wegbereiter für Digital-TV in all seinen Formen und nimmt im-mer wieder wichtige Moderations- und Kommunikations-Funktionen ein. Darauf können wir stolz sein, aber die Herausfor-derungen enden nicht mit der Vollendungder Digitalisierung – im Gegenteil. Wenn

Zurück in die TV-ZukunftWolfgang Elsäßer, Astra Deutschland, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, zum 25. Gründungsjubiläum des Vereins

Vor 25 Jahren warmobile Mediennut-zung noch in den An-fängen. Die analogemobil-portable Nut-zung spielte sich imRadiobereich oder al-lenfalls beim Cam-ping im Kampf umdie Ausrichtung derTV-Antenne ab. Dochdie Digitalisierung hatalles umgekrempelt:

So wurde nicht nurdie TV-Plattform alsHDTV-Gremium fürDeutschland sondern auch wenigspäter das DVB Projekt mit seinerweltweiten Bedeutung gegründet.

Für den modernen Rundfunk wardie digitale Basis der Durchbruchzu Interaktion – parallel mit der Öff-nung des Internets für die privateNutzung. Die Einführung der ver-schiedenen DVB-Verbreitungsstan-dards hat dann dazu beigetragen,

dass analoges Fern-sehen heute quasiausgestorben ist. KeinTV-Sender strahltmehr analog aus!

Das hat sichmehrfach bewährt –zum Nutzen der ge-samten Branche undnicht zuletzt der Kon-sumenten und Ver-braucher, wie sicham Beispiel mobilerMediennutzung zeigt.Den Nutzern ist eseigentlich egal, auf

welchem Weg sie unterwegs ihreLieblingsinhalte empfangen kön-nen: über Rundfunk (DVB-T,-T2)oder Mobilfunk (LTE). Der Mehrwertvernetzter, digitaler Systeme be-steht darin, dass man nun überallund zu jeder Zeit Zugriff auf alleverfügbaren Inhalte hat. Eine ehe-malige Zukunftsvision beginnt sichzu erfüllen.

Vernetzt wird mobiler TV-Genuss grenzenlos

Dr. Helmut SteinISDM / DVB ProjectLeiter der AG

Mobile Mediennutzung

Unter den Fernseh-Verbreitungswegenhat sich IPTV nebenSatellit, Kabel undAntenne als vierteund jüngste Platt-form in Deutschlandfest etabliert. Dasliegt nicht zuletzt aneinem wesentlichensystemimmanentenVorteil – der nahtlo-sen Integration vonlinearem, qualitäts-gesichertem TV-Sig-nal mit nicht-linearem Bewegtbildund weiteren interaktiven Zusatz-angeboten. Und das schon seit derMarkteinführung. So hat IPTV der-zeit beim HDTV-Programmangebotdie Nase vorn und auch die neuen,noch schärferen Bilder in Ultra HDsind schon über IP verfügbar –heute noch primär als VoD.

Vor dem Hintergrund der neuenNutzungsformen und von Over-the-top-Angeboten stellt sich so dieprovokante Frage mit Blick auf dieZukunft: Alles IP oder? Das hängt

von der Breitbandig-keit bzw. Leistungs-fähigkeit von Verbrei-tungs- und Emp-fangswegen ab – undda bedarf es insge-samt erheblicher Anstrengungen inDeutschland, um diewachsenden Bedürf-nisse zu befriedigen.Die Anbieter stellensich dieser Heraus-forderung.

Auch haben in ei-ner konvergenten Medienwelt mitwachsendem Mobil-Nutzungs-Be-darf hybride Ansätze der Medien-versorgung in der Kombination vonRundfunk und IP Vorteile: Sie bietendie Voraussetzung für vielfältigeGeschäftsmodelle aller Marktteil-nehmer und deren Akzeptanz durchdie Verbraucher. Das richtige Fo-rum für alle Marktpartner, sichüber solche Entwicklungsfragen zuverständigen, sind Vereine wie dieDeutsche TV-Plattform: Auch in derZukunft!

Alles IP oder …?

Gert von ManteuffelDeutsche Telekom

Mitglieddes Vorstands

Agenda 204025 Jahre? Die DeutscheTV-Plattform kommtin die Jahre … Wir ha-ben geschafft, was dieGründungsmitgliedersich 1990 vorgenom-men hat ten: Alle Infra-strukturen sind digi-tal, HDTV breitflächigempfangbar, und wenn2018 das Antennen-fernsehen DVB-T2 HDeingeführt und die ana-loge Kabelverbreitungbeendet ist, kann ichden Schlüssel unterdie Türmatte des Vereins legen, undauf Weltumsegelung aufbrechen. Oder erwarten uns am Ende neueAufgaben? Wer bei Fernsehen à lacarte, personalisierter Werbung,Metadaten-traffic, Auffindbarkeit vonpublic value im App-Dschungel,

se lbst fahrenden Autos als mobile Entertainment-Ter-minals und demKauderwelsch euro-päischer Daten -gesetze Schnapp -atmung bekommt,und sich fragt, werbei den vielschichti-gen Interessen alterund neuer Inhalte-Anbieter, Infrastruk-tur-Betreiber undGeräte-Herstellernoch durchblickt,

erreicht mich per Flaschenpost bei151° 44' West und 16° 29' Süd.Wenn die TV-Plattform gebrauchtwird, stehen wir bereit, logisch.Eine zweite Jugend ist allemal drin,25 ist ja kein Alter. Also: Sie habenes in der Hand, liebe Mitglieder!

Wir erfinden uns neu!

Carine Chardon ZVEI

GeschäftsführerinDeutsche TV-Plattform

Über 20 Jahre hat dieTV-Branche vom in-teraktiven Fernsehengeträumt und es gabunzählige Anläufedazu, mit verschiede-nen Techniken! Dashat alles nicht richtigfunktioniert – auchweil die TV-Geräte garnicht genug „Rechen-leistung” hatten. Über-haupt konnte die Tele-fonleitung ohne bauli-che Veränderungen inder Wohnung in der Regel nicht anden Fernseher als Rück kanal ange-schlossen werden. Und dann vorsechs Jahren haben ohne großesAufsehen die TV-Geräte-Herstellerihre Fernseher mit Prozessorenund Browsern internettauglich ge-macht, in der Regel drahtlos viaWLAN. Die smarten TV-Geräte ha-ben damit etwas in den Markt ge-bracht, worauf alle Bewegtbildnut-zer stehen – dem Beispiel vonSmartphone und Tablet folgend.Parallel haben Programmveran-stalter Interaktivität über die roteTaste (HbbTV) etabliert.

Heute sind Smart-TVs multime-diale Alleskönner mit schnellemBrowser, Apps, Portalen undHbbTV-Diensten – vernetzt mit al-len anderen Bewegtbildgeräten unddem Heimnetzserver. Bequem können die Video-on-De-

mand-Angebote undMediatheken amFernseher konsu-miert werden: Werwill denn für Be-wegtbild noch vordem PC sitzen? UndFernsehen oder Vi-deo machen sowiesoerst an einem sehrgroßen BildschirmSpaß – besondersmit hochaufgelöstenBildern. Inzwischenkommt selbst der

HDTV-Nachfolger Ultra HD zuerstüber Apps bzw. Video on Demandan Smart-TVs.

Auch die Bedienung beim smar-ten Fernsehen ist mittlerweile ein-facher und intuitiver geworden:Features wie Steuerung über Ges-ten oder Sprache und über pas-sende Apps via Smartphone oderTablet bieten fast alle Smart-TVs.Da die Programm- und Inhalteviel-falt fast unübersichtlich groß ge-worden ist, hilft in vielen Fällen dieneue „Intelligenz” der Fernseher –mit Empfehlungen für passendeTV-Sendungen und andere Bewegt-bildangebote.

Fazit: Fast 23 Mio. Smart-TV-Empfänger im deutschen Marktsind erst der Anfang – der Trendgeht zu 100 Prozent smart. Und daswird nicht erst in 25 Jahren er-reicht!

Smartes Fernsehenist DIE TV-Innovation

Jürgen SewczykJS Consult / Eutelsat

Leiter derAG Smart-TV

Hätten Sie’sgewusst?45.000 DMIn den ersten Jahren der „NationalenHDTV-Plattform Deutschland” belief sichder Mitgliedsbeitrag auf bis zu 45.000 DMpro Jahr. Heute liegt er je nach Unterneh-mensgröße zwischen 2.600 und 10.400Euro – seit 2012 gibt es Sonderkonditionenfür Neumitglieder und Start-ups.

Wer soll das alles lesen?Seit 1994 sind ca. 95 Ausgaben des Ver-eins-Magazins „TV Zukunft” erschienen.2009 und zuletzt 2014 bekamen die aktu-ellen Infos zum Marktgeschehen ein neuesLayout. Dem Kompendium „Fernsehenheute und morgen” von 1993 folgten zweiDutzend neuer Publikationen als Bro-schüren und Flyer – besonders ab 2009.

KontinuitätDer Verein hatte in 25 Jahren nur fünf ver-schiedene Vorstandsvorsitzende, drei Geschäftsführer und eine Geschäftsfüh-rerin, sowie zwei Pressesprecher. DasLogo der TV-Plattform wurde bisher zweiMal modernisiert. Der ZVEI stellt bisheute die Geschäftsstelle.

Arbeitswütig Im Jahr der Vereinsgründung startete dieGremienarbeit mit sechs Arbeitsgruppen,seither waren über 20 Gremien aktiv. AlleArbeitstreffen zusammengerechnet machtdas über 1.000 Sitzungen in 25 Jahren!

Familienzuwachs Gestartet ist die HDTV-Plattform 1990 mit19 Mitgliedern. Inzwischen liegt die Anzahlder Unternehmen, Sender, Forschungs -institutionen und ande ren Mitgliedern bei 57. Die Gründungsmitglieder sind übri-gens fast alle noch dabei!

Am Puls der Branche Dem 1. Symposium 1991 in Hamburg fol-gen jährlich ein Symposium und insge-samt ein Dutzend Workshops als Eigen-veranstaltungen. Seit Beteiligung an den14 „Viewing Sites” in Deutschland zurOlympia-Übertragung 1992 in analogemHDTV (16:9) nimmt der Verein bei fast al-len wichtigen Branchentreffs und Messenmit eigenen Ständen teil – besonders beider IFA in Berlin. Dort steigt die Stand-größe von 15 m2 im TWF auf 100 m2 imTecWatch.

Extra-Ausgabe. Auflage: 1.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt, www.tv-plattform.de. V.i.S.d.P.: Carine Chardon, Geschäftsführerin. Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, konzeptW.

Gestaltung: Petra Dreßler, Berlin.Illustrationen: Fotalia (2x), DTVP, konzeptW, Astra,Sony/Hoederath, MDR/Prosch, Sky/Maelsa, Telekom,ZDF/Sauerbrei, UFA, Vodafone, Burda, H.-D. Seufert, panafoto/A. Franke, privat, R. Bücken.Druck: Druckteam Berlin.

impressum

Ganz im Zeichen vonUHD: TV-Plattform

schafft es in die Tagesschau, IFA 2014

Mitgliederversammlung,Wiesbaden, 2012

FamilienalbumImpressionen 2010–2015

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht TV-Plattform-Stand, Medienforum NRW 2011

Abstimmung bei derMitgliederversamm-lung im Wirtschafts-ministerium, 2015

Prof. Ulrich Reimers, langjähriges Vorstands -mitglied, zieht Bilanz zum 20. Jubiläum

Vorstandbeim 20. Jubiläum,Berlin 2010

Praxis-Demo „Suchen-Finden-Navigieren“, 2013

TVZUKUNFT

EXTRA

Fortsetzung innen

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Vor 25 Jahren als Na-tionale HDTV-Platt-form Deutschland e.V.gestartet, hat sich dieDeutsche TV-Platt-form seit jeher umQualität bei Fernseh-Bild und -Ton bemüht.Was im damaligenAnalog-Zeitalter nochetwas ungelenk er-schien, ist in der heu-tigen digitalen WeltStand der Technik:Nach HDTV nimmtnun auch UHDTV mitersten Sendern Fahrt auf.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten et-licher Arbeitsgruppen des Vereinsstand und steht dabei stets, mitbestmöglicher Bild- und Tonquali-tät das Fernseherlebnis für Ver-braucher immer „realistischer” zugestalten. Doch genauso realistischmüssen auch Programmveranstal-ter und andere Bewegtbildanbietermit der Umstellung ihrer techni-schen Infrastruktur umgehen.Nach der anspruchsvollen Aufrüs-tung auf HDTV, die bei einigen Sen-dern noch nicht einmal endgültigabgeschlossen ist, ergeben sich mitUltra HD nun weit höhere Anforde-rungen, insbesondere mit Blick aufkomplexe Produktionsketten fürLive-TV.

Gleichzeitig stehennoch gar nicht alleParameter endgültigfest. Ultra HD be -deutet heute vor allem eine gegenüberFull HD vier(!) fachhöhere Auf lösung.Doch längst hat dieIndustrie erkannt,dass weitere Verbes-serungen nötig seinwerden, um den Mas -senmarkt von UltraHD zu überzeugen:High Dynamic Range

(HDR), High Frame Rate (HFR) undAdvanced Audio sind nur einige derviel diskutierten Technologien fürden Wow-Effekt beim Zuschauer.Dass das nicht immer einfach ist,zeigt das Beispiel 3DTV: 2010 einge-führt konnte das dreidimensionaleFernsehen bis heute nicht an den3D-Erfolg im Kino anknüpfen. Ein solches Schicksal soll UHDTVnicht widerfahren, doch dazu bedarfes zunächst weiterer technischerStandards. Wird UHDTV ein Erfolg?Erlebt 3DTV als brillenlose Techno-logie auf UHD-Displays eine Re-naissance oder wird es von neuenTrends wie Virtual Reality überholt?Und kommt nach UHD 4K baldschon UHD 8K in unsere Wohnzim-mer? Wir werden sehen ...

Streben nach bestmöglicher Bild- und Tonqualität

Stephan HeimbecherSky Deutschland

Leiter derAG Ultra HD

Vor 25 Jahren hat dieDigitalisierung desRundfunks begonnenund wir konnten unsnicht vorstellen, dasswir einmal ein Fuß-ballspiel in 4K-Auflö-sung auf einem 65Zoll-Fernsehgerät ge-nießen können. Hinzukommt, dass das Ge-rät nur wenige Zenti-meter tief ist und ander Wand angebrachtwird. Ganz zu schwei-gen von der Möglich-keit, dieses Programm auf kleinen,tragbaren Multifunktionsgeräten(Smartphones oder Tablets) eben-falls empfangen zu können. Trotzdieser Analyse möchte ich einenBlick in die Zukunft werfen. Das au-tonome Fahren wird kommen, undder visuelle Kanal des Fahrers wirdzumindest zeitweise frei werden,

zum Beispiel auf län-geren Autobahnfahr-ten. Das bedeutet,das TV-Gerät wird ei-nen festen Platz imFahrzeug bekom-men. Ein weiteresZukunftsthema wirddie Personalisierungsein, bei der Fernse-hen einen Rückkanalbekommt. Bei diesenund noch vielen wei-teren Themen imBereich der Medien-nutzung, wird die

Deutsche TV-Plattform auch in Zu-kunft ein hervorragendes Binde-glied zwischen Rundfunkveran -stalter, Infrastrukturbetreiber undGeräteindustrie sein. In dieser Po-sition ist es unser Ziel, neue Stan-dards zu initiieren, die dem End-kunden heute und morgen erhöh-ten Nutzen verschaffen.

Endgeräte heute und morgen

Markus ZumkellerSony Deutschland

Mitglieddes Vorstands

25 Jahre TV-Plattformbedeutet auch 25 Jah -re Fernsehgeschichte.War die Fernsehweltim Jahre 1990 nochdurchgehend vonAnalogtechnik ge-prägt, so hat sich hierin diesem Zeitraumtechnologisch dochsehr viel geändert.Von der Einführungdes 16:9-Breitbildfor-mats Mitte der 90erJahre, über die Digi-talisierung in der Pro-duktion und Aus strahlung mit denDVB-Standards, bis hin zu HDTV undden interaktiven Begleitdiensten,wie zum Beispiel HbbTV.

Das Internet gewinnt als Verbrei-tungsweg – und hier insbesonderefür On-demand-Dienste – rasant anBedeutung. Neue Player, wie Netflixund Amazon Prime Instant Video,sind auch in Deutschland angetre-ten, um den traditionellen TV-Sen-

dern Konkurrenz zumachen. Die Sehge-wohnheiten unsererZuschauer ändernsich, sie wollen auchunterwegs Videoskonsumieren, was zum Beispiel überdie ZDF-Mediathekjederzeit und überallauf den unterschied-lichsten Bildschirm-geräten – wie Tabletsund Smartphones –möglich ist.

Auch die Zukunftbleibt spannend: Entwicklungenwie Ultra HD-TV, Virtual Re ality360° TV etc. stehen vor der Tür undwerden dem Zuschauer nochmalsgewaltige Verbesserungen besche-ren.

Die nächsten 25 Jahre verspre-chen also spannend zu bleiben undes bedarf damit auch weiterhin eines Kommunikationsforums wieder Deutschen TV-Plattform.

Fernsehen im Wandel der Zeit

Dr. Andreas BereczkyZDF

Stellv. Vorstands-vorsitzender

Bei der klassischenTV- und Radio-Ver-breitung läuft inDeutschland der End-spurt zur Umstellungauf die vollständig di-gitale Signalverbrei-tung: Bei Antenne undSatellit gibt’s schonkeinen analogen Emp-fang, im Kabel wahr-scheinlich in wenigenJahren auch nichtmehr und IPTV istqua „Geburt” schon100 Prozent digital.Allein das trägt schon zur Effizienzbei der TV-Verteilung bei. Diezweite Generation der DVB-Stan-dards wird dies nochmals steigernkönnen.

Aktuell zeigt die Fernsehterres-trik, was dabei möglich ist. MitDVB-T2 hält nicht nur HDTV überAntenne in Deutschland Einzug.Durch die Kombination mit demmodernen Videokompressionsstan-dard HEVC sind wir weltweit Vorrei-

ter. Technologisch be-stehen also beste Vo-raussetzungen, denZuschauern ein viel-fältiges und qualitativhochwertiges Pro-grammportfolio zubieten. Auch im Ra-dio tut sich einiges.Der UKW-dominierteHörfunk wird mit Di-gitalradio als DAB+den Sprung in die Zu-kunft schaffen. Unddaneben stellt dieweiter zunehmende

Mediennutzung im Internet ihre He-rausforderungen an die Netze.

Bei all diesen Veränderungen giltes, Zuschauer und Verbraucher aufdem Weg ins komplett digitale Zeit-alter mitzunehmen. Wichtig ist einefreie, breite Auswahl an Empfangs-wegen für Inhalte- und Programm-vielfalt. Und es braucht die Ver -ständigung aller Beteiligten in pas-senden Gremien wie Deutsche TV-Plattform oder Digitalradio Board.

Empfangswege sind die Lebensadern des Rundfunks

Dr. Ulrich LiebenowMitteldeutscher Rundfunk

Leiter der AGBroadcast Infrastruktur

Wenn Marty McFly und Doc Brown am21. Oktober 2015 in ihrem DeLorian nichtin Kalifornien herausgekommen wären,sondern im ICM zur Eröffnung derMünchner Medientage, hätten die beidensich schwer gewundert. Da reden einigeLeute über „OTT”, „Second Screen”, „VoD”und die anderen starren unentwegt aufkleine Bildschirme und „surfen” in diesemDing namens Internet? Und was bitte istein Facebook?

Die Macher von „Zurück in die Zukunft II”lagen 1989 mit vielen Prognosen in ihremFilm richtig, z.B. mit Videotelefonie oderBezahlen per Fingerabdruck. Beides istheute Realität. Aber die Dynamik der Digi-talisierung und das Internet konnten sienicht auf dem Zettel haben, respektive im

Drehbuch. Womit es ihnen übrigens auchnicht anders ging als früheren Elefanten-runden auf den Medientagen, sagen wirmal im Jahr 2005. Abgesehen vom Inter-net hätte da auch keiner etwas mit den Begriffen oben anfangen können. Wohlaber mit Antennenfernsehen, Satellit undKabel – was auch Marty und Doc Brownwieder verstanden hätten. Ist linearesFernsehen deswegen anachronistisch? Ich denke nicht. Fernsehen ist immer nochdie liebste Freizeitbeschäftigung der Mas-sen. Natürlich haben mittlerweile Abruf -angebote, mobile Mediennutzung undStreaming einen festen Platz im Zeit- undMedienbudget vieler Menschen. Aber: Esist in den meisten Fällen ein Miteinander.Anything, anytime und anywhere schließtdie lineare Nutzung eben mit ein.

Aber keine Frage: Die rasante technischeEntwicklung und das sich wandelnde Me-diennutzungsverhalten können zu emp-findlichen Marktverschiebungen führen.Die audiovisuelle Branche wird neu vermes-sen. Fernsehen muss innovativ bleiben,sonst wird der „Zuschauer” zum „User”.Die Deutsche TV-Plattform hat in den letz-ten 25 Jahren die digitale Evolution desFernsehens erfolgreich mitgestaltet. DerVerein steht als Wegbereiter für Digital-TV in all seinen Formen und nimmt im-mer wieder wichtige Moderations- und Kommunikations-Funktionen ein. Darauf können wir stolz sein, aber die Herausfor-derungen enden nicht mit der Vollendungder Digitalisierung – im Gegenteil. Wenn

Zurück in die TV-ZukunftWolfgang Elsäßer, Astra Deutschland, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, zum 25. Gründungsjubiläum des Vereins

Vor 25 Jahren warmobile Mediennut-zung noch in den An-fängen. Die analogemobil-portable Nut-zung spielte sich imRadiobereich oder al-lenfalls beim Cam-ping im Kampf umdie Ausrichtung derTV-Antenne ab. Dochdie Digitalisierung hatalles umgekrempelt:

So wurde nicht nurdie TV-Plattform alsHDTV-Gremium fürDeutschland sondern auch wenigspäter das DVB Projekt mit seinerweltweiten Bedeutung gegründet.

Für den modernen Rundfunk wardie digitale Basis der Durchbruchzu Interaktion – parallel mit der Öff-nung des Internets für die privateNutzung. Die Einführung der ver-schiedenen DVB-Verbreitungsstan-dards hat dann dazu beigetragen,

dass analoges Fern-sehen heute quasiausgestorben ist. KeinTV-Sender strahltmehr analog aus!

Das hat sichmehrfach bewährt –zum Nutzen der ge-samten Branche undnicht zuletzt der Kon-sumenten und Ver-braucher, wie sicham Beispiel mobilerMediennutzung zeigt.Den Nutzern ist eseigentlich egal, auf

welchem Weg sie unterwegs ihreLieblingsinhalte empfangen kön-nen: über Rundfunk (DVB-T,-T2)oder Mobilfunk (LTE). Der Mehrwertvernetzter, digitaler Systeme be-steht darin, dass man nun überallund zu jeder Zeit Zugriff auf alleverfügbaren Inhalte hat. Eine ehe-malige Zukunftsvision beginnt sichzu erfüllen.

Vernetzt wird mobiler TV-Genuss grenzenlos

Dr. Helmut SteinISDM / DVB ProjectLeiter der AG

Mobile Mediennutzung

Unter den Fernseh-Verbreitungswegenhat sich IPTV nebenSatellit, Kabel undAntenne als vierteund jüngste Platt-form in Deutschlandfest etabliert. Dasliegt nicht zuletzt aneinem wesentlichensystemimmanentenVorteil – der nahtlo-sen Integration vonlinearem, qualitäts-gesichertem TV-Sig-nal mit nicht-linearem Bewegtbildund weiteren interaktiven Zusatz-angeboten. Und das schon seit derMarkteinführung. So hat IPTV der-zeit beim HDTV-Programmangebotdie Nase vorn und auch die neuen,noch schärferen Bilder in Ultra HDsind schon über IP verfügbar –heute noch primär als VoD.

Vor dem Hintergrund der neuenNutzungsformen und von Over-the-top-Angeboten stellt sich so dieprovokante Frage mit Blick auf dieZukunft: Alles IP oder? Das hängt

von der Breitbandig-keit bzw. Leistungs-fähigkeit von Verbrei-tungs- und Emp-fangswegen ab – undda bedarf es insge-samt erheblicher Anstrengungen inDeutschland, um diewachsenden Bedürf-nisse zu befriedigen.Die Anbieter stellensich dieser Heraus-forderung.

Auch haben in ei-ner konvergenten Medienwelt mitwachsendem Mobil-Nutzungs-Be-darf hybride Ansätze der Medien-versorgung in der Kombination vonRundfunk und IP Vorteile: Sie bietendie Voraussetzung für vielfältigeGeschäftsmodelle aller Marktteil-nehmer und deren Akzeptanz durchdie Verbraucher. Das richtige Fo-rum für alle Marktpartner, sichüber solche Entwicklungsfragen zuverständigen, sind Vereine wie dieDeutsche TV-Plattform: Auch in derZukunft!

Alles IP oder …?

Gert von ManteuffelDeutsche Telekom

Mitglieddes Vorstands

Agenda 204025 Jahre? Die DeutscheTV-Plattform kommtin die Jahre … Wir ha-ben geschafft, was dieGründungsmitgliedersich 1990 vorgenom-men hat ten: Alle Infra-strukturen sind digi-tal, HDTV breitflächigempfangbar, und wenn2018 das Antennen-fernsehen DVB-T2 HDeingeführt und die ana-loge Kabelverbreitungbeendet ist, kann ichden Schlüssel unterdie Türmatte des Vereins legen, undauf Weltumsegelung aufbrechen. Oder erwarten uns am Ende neueAufgaben? Wer bei Fernsehen à lacarte, personalisierter Werbung,Metadaten-traffic, Auffindbarkeit vonpublic value im App-Dschungel,

se lbst fahrenden Autos als mobile Entertainment-Ter-minals und demKauderwelsch euro-päischer Daten -gesetze Schnapp -atmung bekommt,und sich fragt, werbei den vielschichti-gen Interessen alterund neuer Inhalte-Anbieter, Infrastruk-tur-Betreiber undGeräte-Herstellernoch durchblickt,

erreicht mich per Flaschenpost bei151° 44' West und 16° 29' Süd.Wenn die TV-Plattform gebrauchtwird, stehen wir bereit, logisch.Eine zweite Jugend ist allemal drin,25 ist ja kein Alter. Also: Sie habenes in der Hand, liebe Mitglieder!

Wir erfinden uns neu!

Carine Chardon ZVEI

GeschäftsführerinDeutsche TV-Plattform

Über 20 Jahre hat dieTV-Branche vom in-teraktiven Fernsehengeträumt und es gabunzählige Anläufedazu, mit verschiede-nen Techniken! Dashat alles nicht richtigfunktioniert – auchweil die TV-Geräte garnicht genug „Rechen-leistung” hatten. Über-haupt konnte die Tele-fonleitung ohne bauli-che Veränderungen inder Wohnung in der Regel nicht anden Fernseher als Rück kanal ange-schlossen werden. Und dann vorsechs Jahren haben ohne großesAufsehen die TV-Geräte-Herstellerihre Fernseher mit Prozessorenund Browsern internettauglich ge-macht, in der Regel drahtlos viaWLAN. Die smarten TV-Geräte ha-ben damit etwas in den Markt ge-bracht, worauf alle Bewegtbildnut-zer stehen – dem Beispiel vonSmartphone und Tablet folgend.Parallel haben Programmveran-stalter Interaktivität über die roteTaste (HbbTV) etabliert.

Heute sind Smart-TVs multime-diale Alleskönner mit schnellemBrowser, Apps, Portalen undHbbTV-Diensten – vernetzt mit al-len anderen Bewegtbildgeräten unddem Heimnetzserver. Bequem können die Video-on-De-

mand-Angebote undMediatheken amFernseher konsu-miert werden: Werwill denn für Be-wegtbild noch vordem PC sitzen? UndFernsehen oder Vi-deo machen sowiesoerst an einem sehrgroßen BildschirmSpaß – besondersmit hochaufgelöstenBildern. Inzwischenkommt selbst der

HDTV-Nachfolger Ultra HD zuerstüber Apps bzw. Video on Demandan Smart-TVs.

Auch die Bedienung beim smar-ten Fernsehen ist mittlerweile ein-facher und intuitiver geworden:Features wie Steuerung über Ges-ten oder Sprache und über pas-sende Apps via Smartphone oderTablet bieten fast alle Smart-TVs.Da die Programm- und Inhalteviel-falt fast unübersichtlich groß ge-worden ist, hilft in vielen Fällen dieneue „Intelligenz” der Fernseher –mit Empfehlungen für passendeTV-Sendungen und andere Bewegt-bildangebote.

Fazit: Fast 23 Mio. Smart-TV-Empfänger im deutschen Marktsind erst der Anfang – der Trendgeht zu 100 Prozent smart. Und daswird nicht erst in 25 Jahren er-reicht!

Smartes Fernsehenist DIE TV-Innovation

Jürgen SewczykJS Consult / Eutelsat

Leiter derAG Smart-TV

Hätten Sie’sgewusst?45.000 DMIn den ersten Jahren der „NationalenHDTV-Plattform Deutschland” belief sichder Mitgliedsbeitrag auf bis zu 45.000 DMpro Jahr. Heute liegt er je nach Unterneh-mensgröße zwischen 2.600 und 10.400Euro – seit 2012 gibt es Sonderkonditionenfür Neumitglieder und Start-ups.

Wer soll das alles lesen?Seit 1994 sind ca. 95 Ausgaben des Ver-eins-Magazins „TV Zukunft” erschienen.2009 und zuletzt 2014 bekamen die aktu-ellen Infos zum Marktgeschehen ein neuesLayout. Dem Kompendium „Fernsehenheute und morgen” von 1993 folgten zweiDutzend neuer Publikationen als Bro-schüren und Flyer – besonders ab 2009.

KontinuitätDer Verein hatte in 25 Jahren nur fünf ver-schiedene Vorstandsvorsitzende, drei Geschäftsführer und eine Geschäftsfüh-rerin, sowie zwei Pressesprecher. DasLogo der TV-Plattform wurde bisher zweiMal modernisiert. Der ZVEI stellt bisheute die Geschäftsstelle.

Arbeitswütig Im Jahr der Vereinsgründung startete dieGremienarbeit mit sechs Arbeitsgruppen,seither waren über 20 Gremien aktiv. AlleArbeitstreffen zusammengerechnet machtdas über 1.000 Sitzungen in 25 Jahren!

Familienzuwachs Gestartet ist die HDTV-Plattform 1990 mit19 Mitgliedern. Inzwischen liegt die Anzahlder Unternehmen, Sender, Forschungs -institutionen und ande ren Mitgliedern bei 57. Die Gründungsmitglieder sind übri-gens fast alle noch dabei!

Am Puls der Branche Dem 1. Symposium 1991 in Hamburg fol-gen jährlich ein Symposium und insge-samt ein Dutzend Workshops als Eigen-veranstaltungen. Seit Beteiligung an den14 „Viewing Sites” in Deutschland zurOlympia-Übertragung 1992 in analogemHDTV (16:9) nimmt der Verein bei fast al-len wichtigen Branchentreffs und Messenmit eigenen Ständen teil – besonders beider IFA in Berlin. Dort steigt die Stand-größe von 15 m2 im TWF auf 100 m2 imTecWatch.

Extra-Ausgabe. Auflage: 1.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt, www.tv-plattform.de. V.i.S.d.P.: Carine Chardon, Geschäftsführerin. Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, konzeptW.

Gestaltung: Petra Dreßler, Berlin.Illustrationen: Fotalia (2x), DTVP, konzeptW, Astra,Sony/Hoederath, MDR/Prosch, Sky/Maelsa, Telekom,ZDF/Sauerbrei, UFA, Vodafone, Burda, H.-D. Seufert, panafoto/A. Franke, privat, R. Bücken.Druck: Druckteam Berlin.

impressum

Ganz im Zeichen vonUHD: TV-Plattform

schafft es in die Tagesschau, IFA 2014

Mitgliederversammlung,Wiesbaden, 2012

FamilienalbumImpressionen 2010–2015

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht TV-Plattform-Stand, Medienforum NRW 2011

Abstimmung bei derMitgliederversamm-lung im Wirtschafts-ministerium, 2015

Prof. Ulrich Reimers, langjähriges Vorstands -mitglied, zieht Bilanz zum 20. Jubiläum

Vorstandbeim 20. Jubiläum,Berlin 2010

Praxis-Demo „Suchen-Finden-Navigieren“, 2013

TVZUKUNFT

EXTRA

Fortsetzung innen

Page 3: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

Vor 25 Jahren als Na-tionale HDTV-Platt-form Deutschland e.V.gestartet, hat sich dieDeutsche TV-Platt-form seit jeher umQualität bei Fernseh-Bild und -Ton bemüht.Was im damaligenAnalog-Zeitalter nochetwas ungelenk er-schien, ist in der heu-tigen digitalen WeltStand der Technik:Nach HDTV nimmtnun auch UHDTV mitersten Sendern Fahrt auf.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten et-licher Arbeitsgruppen des Vereinsstand und steht dabei stets, mitbestmöglicher Bild- und Tonquali-tät das Fernseherlebnis für Ver-braucher immer „realistischer” zugestalten. Doch genauso realistischmüssen auch Programmveranstal-ter und andere Bewegtbildanbietermit der Umstellung ihrer techni-schen Infrastruktur umgehen.Nach der anspruchsvollen Aufrüs-tung auf HDTV, die bei einigen Sen-dern noch nicht einmal endgültigabgeschlossen ist, ergeben sich mitUltra HD nun weit höhere Anforde-rungen, insbesondere mit Blick aufkomplexe Produktionsketten fürLive-TV.

Gleichzeitig stehennoch gar nicht alleParameter endgültigfest. Ultra HD be -deutet heute vor allem eine gegenüberFull HD vier(!) fachhöhere Auf lösung.Doch längst hat dieIndustrie erkannt,dass weitere Verbes-serungen nötig seinwerden, um den Mas -senmarkt von UltraHD zu überzeugen:High Dynamic Range

(HDR), High Frame Rate (HFR) undAdvanced Audio sind nur einige derviel diskutierten Technologien fürden Wow-Effekt beim Zuschauer.Dass das nicht immer einfach ist,zeigt das Beispiel 3DTV: 2010 einge-führt konnte das dreidimensionaleFernsehen bis heute nicht an den3D-Erfolg im Kino anknüpfen. Ein solches Schicksal soll UHDTVnicht widerfahren, doch dazu bedarfes zunächst weiterer technischerStandards. Wird UHDTV ein Erfolg?Erlebt 3DTV als brillenlose Techno-logie auf UHD-Displays eine Re-naissance oder wird es von neuenTrends wie Virtual Reality überholt?Und kommt nach UHD 4K baldschon UHD 8K in unsere Wohnzim-mer? Wir werden sehen ...

Streben nach bestmöglicher Bild- und Tonqualität

Stephan HeimbecherSky Deutschland

Leiter derAG Ultra HD

Vor 25 Jahren hat dieDigitalisierung desRundfunks begonnenund wir konnten unsnicht vorstellen, dasswir einmal ein Fuß-ballspiel in 4K-Auflö-sung auf einem 65Zoll-Fernsehgerät ge-nießen können. Hinzukommt, dass das Ge-rät nur wenige Zenti-meter tief ist und ander Wand angebrachtwird. Ganz zu schwei-gen von der Möglich-keit, dieses Programm auf kleinen,tragbaren Multifunktionsgeräten(Smartphones oder Tablets) eben-falls empfangen zu können. Trotzdieser Analyse möchte ich einenBlick in die Zukunft werfen. Das au-tonome Fahren wird kommen, undder visuelle Kanal des Fahrers wirdzumindest zeitweise frei werden,

zum Beispiel auf län-geren Autobahnfahr-ten. Das bedeutet,das TV-Gerät wird ei-nen festen Platz imFahrzeug bekom-men. Ein weiteresZukunftsthema wirddie Personalisierungsein, bei der Fernse-hen einen Rückkanalbekommt. Bei diesenund noch vielen wei-teren Themen imBereich der Medien-nutzung, wird die

Deutsche TV-Plattform auch in Zu-kunft ein hervorragendes Binde-glied zwischen Rundfunkveran -stalter, Infrastrukturbetreiber undGeräteindustrie sein. In dieser Po-sition ist es unser Ziel, neue Stan-dards zu initiieren, die dem End-kunden heute und morgen erhöh-ten Nutzen verschaffen.

Endgeräte heute und morgen

Markus ZumkellerSony Deutschland

Mitglieddes Vorstands

25 Jahre TV-Plattformbedeutet auch 25 Jah -re Fernsehgeschichte.War die Fernsehweltim Jahre 1990 nochdurchgehend vonAnalogtechnik ge-prägt, so hat sich hierin diesem Zeitraumtechnologisch dochsehr viel geändert.Von der Einführungdes 16:9-Breitbildfor-mats Mitte der 90erJahre, über die Digi-talisierung in der Pro-duktion und Aus strahlung mit denDVB-Standards, bis hin zu HDTV undden interaktiven Begleitdiensten,wie zum Beispiel HbbTV.

Das Internet gewinnt als Verbrei-tungsweg – und hier insbesonderefür On-demand-Dienste – rasant anBedeutung. Neue Player, wie Netflixund Amazon Prime Instant Video,sind auch in Deutschland angetre-ten, um den traditionellen TV-Sen-

dern Konkurrenz zumachen. Die Sehge-wohnheiten unsererZuschauer ändernsich, sie wollen auchunterwegs Videoskonsumieren, was zum Beispiel überdie ZDF-Mediathekjederzeit und überallauf den unterschied-lichsten Bildschirm-geräten – wie Tabletsund Smartphones –möglich ist.

Auch die Zukunftbleibt spannend: Entwicklungenwie Ultra HD-TV, Virtual Re ality360° TV etc. stehen vor der Tür undwerden dem Zuschauer nochmalsgewaltige Verbesserungen besche-ren.

Die nächsten 25 Jahre verspre-chen also spannend zu bleiben undes bedarf damit auch weiterhin eines Kommunikationsforums wieder Deutschen TV-Plattform.

Fernsehen im Wandel der Zeit

Dr. Andreas BereczkyZDF

Stellv. Vorstands-vorsitzender

Bei der klassischenTV- und Radio-Ver-breitung läuft inDeutschland der End-spurt zur Umstellungauf die vollständig di-gitale Signalverbrei-tung: Bei Antenne undSatellit gibt’s schonkeinen analogen Emp-fang, im Kabel wahr-scheinlich in wenigenJahren auch nichtmehr und IPTV istqua „Geburt” schon100 Prozent digital.Allein das trägt schon zur Effizienzbei der TV-Verteilung bei. Diezweite Generation der DVB-Stan-dards wird dies nochmals steigernkönnen.

Aktuell zeigt die Fernsehterres-trik, was dabei möglich ist. MitDVB-T2 hält nicht nur HDTV überAntenne in Deutschland Einzug.Durch die Kombination mit demmodernen Videokompressionsstan-dard HEVC sind wir weltweit Vorrei-

ter. Technologisch be-stehen also beste Vo-raussetzungen, denZuschauern ein viel-fältiges und qualitativhochwertiges Pro-grammportfolio zubieten. Auch im Ra-dio tut sich einiges.Der UKW-dominierteHörfunk wird mit Di-gitalradio als DAB+den Sprung in die Zu-kunft schaffen. Unddaneben stellt dieweiter zunehmende

Mediennutzung im Internet ihre He-rausforderungen an die Netze.

Bei all diesen Veränderungen giltes, Zuschauer und Verbraucher aufdem Weg ins komplett digitale Zeit-alter mitzunehmen. Wichtig ist einefreie, breite Auswahl an Empfangs-wegen für Inhalte- und Programm-vielfalt. Und es braucht die Ver -ständigung aller Beteiligten in pas-senden Gremien wie Deutsche TV-Plattform oder Digitalradio Board.

Empfangswege sind die Lebensadern des Rundfunks

Dr. Ulrich LiebenowMitteldeutscher Rundfunk

Leiter der AGBroadcast Infrastruktur

Wenn Marty McFly und Doc Brown am21. Oktober 2015 in ihrem DeLorian nichtin Kalifornien herausgekommen wären,sondern im ICM zur Eröffnung derMünchner Medientage, hätten die beidensich schwer gewundert. Da reden einigeLeute über „OTT”, „Second Screen”, „VoD”und die anderen starren unentwegt aufkleine Bildschirme und „surfen” in diesemDing namens Internet? Und was bitte istein Facebook?

Die Macher von „Zurück in die Zukunft II”lagen 1989 mit vielen Prognosen in ihremFilm richtig, z.B. mit Videotelefonie oderBezahlen per Fingerabdruck. Beides istheute Realität. Aber die Dynamik der Digi-talisierung und das Internet konnten sienicht auf dem Zettel haben, respektive im

Drehbuch. Womit es ihnen übrigens auchnicht anders ging als früheren Elefanten-runden auf den Medientagen, sagen wirmal im Jahr 2005. Abgesehen vom Inter-net hätte da auch keiner etwas mit den Begriffen oben anfangen können. Wohlaber mit Antennenfernsehen, Satellit undKabel – was auch Marty und Doc Brownwieder verstanden hätten. Ist linearesFernsehen deswegen anachronistisch? Ich denke nicht. Fernsehen ist immer nochdie liebste Freizeitbeschäftigung der Mas-sen. Natürlich haben mittlerweile Abruf -angebote, mobile Mediennutzung undStreaming einen festen Platz im Zeit- undMedienbudget vieler Menschen. Aber: Esist in den meisten Fällen ein Miteinander.Anything, anytime und anywhere schließtdie lineare Nutzung eben mit ein.

Aber keine Frage: Die rasante technischeEntwicklung und das sich wandelnde Me-diennutzungsverhalten können zu emp-findlichen Marktverschiebungen führen.Die audiovisuelle Branche wird neu vermes-sen. Fernsehen muss innovativ bleiben,sonst wird der „Zuschauer” zum „User”.Die Deutsche TV-Plattform hat in den letz-ten 25 Jahren die digitale Evolution desFernsehens erfolgreich mitgestaltet. DerVerein steht als Wegbereiter für Digital-TV in all seinen Formen und nimmt im-mer wieder wichtige Moderations- und Kommunikations-Funktionen ein. Darauf können wir stolz sein, aber die Herausfor-derungen enden nicht mit der Vollendungder Digitalisierung – im Gegenteil. Wenn

Zurück in die TV-ZukunftWolfgang Elsäßer, Astra Deutschland, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, zum 25. Gründungsjubiläum des Vereins

Vor 25 Jahren warmobile Mediennut-zung noch in den An-fängen. Die analogemobil-portable Nut-zung spielte sich imRadiobereich oder al-lenfalls beim Cam-ping im Kampf umdie Ausrichtung derTV-Antenne ab. Dochdie Digitalisierung hatalles umgekrempelt:

So wurde nicht nurdie TV-Plattform alsHDTV-Gremium fürDeutschland sondern auch wenigspäter das DVB Projekt mit seinerweltweiten Bedeutung gegründet.

Für den modernen Rundfunk wardie digitale Basis der Durchbruchzu Interaktion – parallel mit der Öff-nung des Internets für die privateNutzung. Die Einführung der ver-schiedenen DVB-Verbreitungsstan-dards hat dann dazu beigetragen,

dass analoges Fern-sehen heute quasiausgestorben ist. KeinTV-Sender strahltmehr analog aus!

Das hat sichmehrfach bewährt –zum Nutzen der ge-samten Branche undnicht zuletzt der Kon-sumenten und Ver-braucher, wie sicham Beispiel mobilerMediennutzung zeigt.Den Nutzern ist eseigentlich egal, auf

welchem Weg sie unterwegs ihreLieblingsinhalte empfangen kön-nen: über Rundfunk (DVB-T,-T2)oder Mobilfunk (LTE). Der Mehrwertvernetzter, digitaler Systeme be-steht darin, dass man nun überallund zu jeder Zeit Zugriff auf alleverfügbaren Inhalte hat. Eine ehe-malige Zukunftsvision beginnt sichzu erfüllen.

Vernetzt wird mobiler TV-Genuss grenzenlos

Dr. Helmut SteinISDM / DVB ProjectLeiter der AG

Mobile Mediennutzung

Unter den Fernseh-Verbreitungswegenhat sich IPTV nebenSatellit, Kabel undAntenne als vierteund jüngste Platt-form in Deutschlandfest etabliert. Dasliegt nicht zuletzt aneinem wesentlichensystemimmanentenVorteil – der nahtlo-sen Integration vonlinearem, qualitäts-gesichertem TV-Sig-nal mit nicht-linearem Bewegtbildund weiteren interaktiven Zusatz-angeboten. Und das schon seit derMarkteinführung. So hat IPTV der-zeit beim HDTV-Programmangebotdie Nase vorn und auch die neuen,noch schärferen Bilder in Ultra HDsind schon über IP verfügbar –heute noch primär als VoD.

Vor dem Hintergrund der neuenNutzungsformen und von Over-the-top-Angeboten stellt sich so dieprovokante Frage mit Blick auf dieZukunft: Alles IP oder? Das hängt

von der Breitbandig-keit bzw. Leistungs-fähigkeit von Verbrei-tungs- und Emp-fangswegen ab – undda bedarf es insge-samt erheblicher Anstrengungen inDeutschland, um diewachsenden Bedürf-nisse zu befriedigen.Die Anbieter stellensich dieser Heraus-forderung.

Auch haben in ei-ner konvergenten Medienwelt mitwachsendem Mobil-Nutzungs-Be-darf hybride Ansätze der Medien-versorgung in der Kombination vonRundfunk und IP Vorteile: Sie bietendie Voraussetzung für vielfältigeGeschäftsmodelle aller Marktteil-nehmer und deren Akzeptanz durchdie Verbraucher. Das richtige Fo-rum für alle Marktpartner, sichüber solche Entwicklungsfragen zuverständigen, sind Vereine wie dieDeutsche TV-Plattform: Auch in derZukunft!

Alles IP oder …?

Gert von ManteuffelDeutsche Telekom

Mitglieddes Vorstands

Agenda 204025 Jahre? Die DeutscheTV-Plattform kommtin die Jahre … Wir ha-ben geschafft, was dieGründungsmitgliedersich 1990 vorgenom-men hat ten: Alle Infra-strukturen sind digi-tal, HDTV breitflächigempfangbar, und wenn2018 das Antennen-fernsehen DVB-T2 HDeingeführt und die ana-loge Kabelverbreitungbeendet ist, kann ichden Schlüssel unterdie Türmatte des Vereins legen, undauf Weltumsegelung aufbrechen. Oder erwarten uns am Ende neueAufgaben? Wer bei Fernsehen à lacarte, personalisierter Werbung,Metadaten-traffic, Auffindbarkeit vonpublic value im App-Dschungel,

se lbst fahrenden Autos als mobile Entertainment-Ter-minals und demKauderwelsch euro-päischer Daten -gesetze Schnapp -atmung bekommt,und sich fragt, werbei den vielschichti-gen Interessen alterund neuer Inhalte-Anbieter, Infrastruk-tur-Betreiber undGeräte-Herstellernoch durchblickt,

erreicht mich per Flaschenpost bei151° 44' West und 16° 29' Süd.Wenn die TV-Plattform gebrauchtwird, stehen wir bereit, logisch.Eine zweite Jugend ist allemal drin,25 ist ja kein Alter. Also: Sie habenes in der Hand, liebe Mitglieder!

Wir erfinden uns neu!

Carine Chardon ZVEI

GeschäftsführerinDeutsche TV-Plattform

Über 20 Jahre hat dieTV-Branche vom in-teraktiven Fernsehengeträumt und es gabunzählige Anläufedazu, mit verschiede-nen Techniken! Dashat alles nicht richtigfunktioniert – auchweil die TV-Geräte garnicht genug „Rechen-leistung” hatten. Über-haupt konnte die Tele-fonleitung ohne bauli-che Veränderungen inder Wohnung in der Regel nicht anden Fernseher als Rück kanal ange-schlossen werden. Und dann vorsechs Jahren haben ohne großesAufsehen die TV-Geräte-Herstellerihre Fernseher mit Prozessorenund Browsern internettauglich ge-macht, in der Regel drahtlos viaWLAN. Die smarten TV-Geräte ha-ben damit etwas in den Markt ge-bracht, worauf alle Bewegtbildnut-zer stehen – dem Beispiel vonSmartphone und Tablet folgend.Parallel haben Programmveran-stalter Interaktivität über die roteTaste (HbbTV) etabliert.

Heute sind Smart-TVs multime-diale Alleskönner mit schnellemBrowser, Apps, Portalen undHbbTV-Diensten – vernetzt mit al-len anderen Bewegtbildgeräten unddem Heimnetzserver. Bequem können die Video-on-De-

mand-Angebote undMediatheken amFernseher konsu-miert werden: Werwill denn für Be-wegtbild noch vordem PC sitzen? UndFernsehen oder Vi-deo machen sowiesoerst an einem sehrgroßen BildschirmSpaß – besondersmit hochaufgelöstenBildern. Inzwischenkommt selbst der

HDTV-Nachfolger Ultra HD zuerstüber Apps bzw. Video on Demandan Smart-TVs.

Auch die Bedienung beim smar-ten Fernsehen ist mittlerweile ein-facher und intuitiver geworden:Features wie Steuerung über Ges-ten oder Sprache und über pas-sende Apps via Smartphone oderTablet bieten fast alle Smart-TVs.Da die Programm- und Inhalteviel-falt fast unübersichtlich groß ge-worden ist, hilft in vielen Fällen dieneue „Intelligenz” der Fernseher –mit Empfehlungen für passendeTV-Sendungen und andere Bewegt-bildangebote.

Fazit: Fast 23 Mio. Smart-TV-Empfänger im deutschen Marktsind erst der Anfang – der Trendgeht zu 100 Prozent smart. Und daswird nicht erst in 25 Jahren er-reicht!

Smartes Fernsehenist DIE TV-Innovation

Jürgen SewczykJS Consult / Eutelsat

Leiter derAG Smart-TV

Hätten Sie’sgewusst?45.000 DMIn den ersten Jahren der „NationalenHDTV-Plattform Deutschland” belief sichder Mitgliedsbeitrag auf bis zu 45.000 DMpro Jahr. Heute liegt er je nach Unterneh-mensgröße zwischen 2.600 und 10.400Euro – seit 2012 gibt es Sonderkonditionenfür Neumitglieder und Start-ups.

Wer soll das alles lesen?Seit 1994 sind ca. 95 Ausgaben des Ver-eins-Magazins „TV Zukunft” erschienen.2009 und zuletzt 2014 bekamen die aktu-ellen Infos zum Marktgeschehen ein neuesLayout. Dem Kompendium „Fernsehenheute und morgen” von 1993 folgten zweiDutzend neuer Publikationen als Bro-schüren und Flyer – besonders ab 2009.

KontinuitätDer Verein hatte in 25 Jahren nur fünf ver-schiedene Vorstandsvorsitzende, drei Geschäftsführer und eine Geschäftsfüh-rerin, sowie zwei Pressesprecher. DasLogo der TV-Plattform wurde bisher zweiMal modernisiert. Der ZVEI stellt bisheute die Geschäftsstelle.

Arbeitswütig Im Jahr der Vereinsgründung startete dieGremienarbeit mit sechs Arbeitsgruppen,seither waren über 20 Gremien aktiv. AlleArbeitstreffen zusammengerechnet machtdas über 1.000 Sitzungen in 25 Jahren!

Familienzuwachs Gestartet ist die HDTV-Plattform 1990 mit19 Mitgliedern. Inzwischen liegt die Anzahlder Unternehmen, Sender, Forschungs -institutionen und ande ren Mitgliedern bei 57. Die Gründungsmitglieder sind übri-gens fast alle noch dabei!

Am Puls der Branche Dem 1. Symposium 1991 in Hamburg fol-gen jährlich ein Symposium und insge-samt ein Dutzend Workshops als Eigen-veranstaltungen. Seit Beteiligung an den14 „Viewing Sites” in Deutschland zurOlympia-Übertragung 1992 in analogemHDTV (16:9) nimmt der Verein bei fast al-len wichtigen Branchentreffs und Messenmit eigenen Ständen teil – besonders beider IFA in Berlin. Dort steigt die Stand-größe von 15 m2 im TWF auf 100 m2 imTecWatch.

Extra-Ausgabe. Auflage: 1.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt, www.tv-plattform.de. V.i.S.d.P.: Carine Chardon, Geschäftsführerin. Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, konzeptW.

Gestaltung: Petra Dreßler, Berlin.Illustrationen: Fotalia (2x), DTVP, konzeptW, Astra,Sony/Hoederath, MDR/Prosch, Sky/Maelsa, Telekom,ZDF/Sauerbrei, UFA, Vodafone, Burda, H.-D. Seufert, panafoto/A. Franke, privat, R. Bücken.Druck: Druckteam Berlin.

impressum

Ganz im Zeichen vonUHD: TV-Plattform

schafft es in die Tagesschau, IFA 2014

Mitgliederversammlung,Wiesbaden, 2012

FamilienalbumImpressionen 2010–2015

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht TV-Plattform-Stand, Medienforum NRW 2011

Abstimmung bei derMitgliederversamm-lung im Wirtschafts-ministerium, 2015

Prof. Ulrich Reimers, langjähriges Vorstands -mitglied, zieht Bilanz zum 20. Jubiläum

Vorstandbeim 20. Jubiläum,Berlin 2010

Praxis-Demo „Suchen-Finden-Navigieren“, 2013

TVZUKUNFT

EXTRA

Fortsetzung innen

Page 4: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

räte verkauft werden, dass die Nutzungmobiler und zeitversetzter wird, und dassder Wettbewerb zunimmt. Jeder, der indieser Industrie tätig ist, ob als Inhalte -anbieter, Infrastrukturbetreiber, Herstelleroder in jeglicher anderer Form, muss sich

diesen Entwicklungen stellen, und seineeigenen Antworten auf die sich verändern-den Rahmenbedingungen finden. Wir ver-suchen, diese Herausforderungen und dieReaktionen der Unternehmen darauf imSymposium beispielhaft zu beleuchten.

Ist das überhaupt alles Fernsehen?

Prahl: Wenn man es dem Wortsinn nachnimmt, ist es das Sehen von etwas, das inder Ferne geschieht. Das trifft bei elektro-nischen Medien meistens zu, auch bei denneuen, die ausschließlich englischspra-chige Bezeichnungen tragen. Aber wirmerken schon, dass der Begriff „Fern -sehen” oder „TV” mittlerweile nur einengewissen Ausschnitt meint, den des linea-ren Schauens nach dem Broadcast-Prinzip(ein Sender, viele Empfänger). Diese Be-grifflichkeit greift für die in diesem Bereichtätigen Unternehmen allerdings deutlichzu kurz. Fernsehsender – ob als öffentlich-rechtliches TV oder privates, werbefinan-ziertes oder Pay-TV – vergrößern ihr Port-folio, bieten ihre Inhalte über alle relevan-ten Vertriebswege an, übertragen linear

und non-linear im Internet und bieten Ab-ruf-Dienste an. Insofern steht TV für „Total Video”. Der gesamte Medienkonsum istdabei zunehmend diversifiziert und auchdie Geschäftsmodelle werden vielfältiger.Niemand scheut den Wettbewerb, aberdieser muss nach gleichen Regeln undMaßstäben ausgetragen werden – auch mitglobal agierenden Konzernen.

Und beim Symposium will die Deut-sche TV-Plattform ihre Antwortenvorstellen?

Prahl: Die Mitglieder und Unternehmenstellen ihre Sicht der Dinge und ihre Ant-worten auf die Veränderungen dar, ja. Umuns an die Themen heranzutasten hat einekleine Projektgruppe des Vorstands ersteinmal Fakten und Aussagen gesammelt

und sie in acht Bereiche gegliedert. Diese,teils provokanten, 40 „TV-Facts” sind das Gerüst unseres Symposiums, an denensich die Vortragenden orientieren können,aber natürlich nicht müssen. Außerdemhaben wir uns ausgewiesene Experten eingeladen, die ihre Sicht der Dinge dar-stellen und mit den Teilnehmern diskutie-ren – inklusive einer medienpolitischenKeynote und einem Impuls der etwas an-deren Art.

Da wird sicher auch Bekanntes dabeisein oder anders gesagt: Ist das nichtalles auf anderen Veranstaltungenschon diskutiert worden?

Prahl: Möglicherweise. Aber was aus Sichtdes Vorstands bisher fehlte, war der ge-samte Überblick zu allen Veränderungen –

von der Bewegtbildnutzung, den Inhaltenund der Produktion über die Geräteland-schaft, Infrastrukturen und Geschäftsmo-delle bis hin zu neuen Formen der Auf-findbarkeit und Verbindungen von TV mitSocial Media. Das soll kurz, knapp undkompakt an einem Tag abgehandelt wer-den – moderiert von einem jungen Me-dienmacher. Und unter Einbeziehung derTeilnehmer sowie aller Interessierten. Des-halb gibt es ja auch den Twitter-Hashtag#40tvfacts und eine Mailadresse – da-mit werden dann Kommentareund Nachfragen in zwei Frage-Antwort-Sessions live in dasProgramm integriert. Insofern hoffen wir,mit unserem Jubiläums-Symposium in Berlin neueAkzente zu setzen.

Dr. Marc Jan Eumann ist seit2010 Staatssekretär bei der Ministerinfür Bundesangelegenheiten, Europaund Medien in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit 2006 leitet der Magisterfür Geschichte und Völkerrecht auchdie Medienkommission der SPD beimParteivorstand. Zuvor durchlief er Stationen als Jour-nalist, Referent und SPD-Politiker inNRW. Der Vater von drei Töchtern ge-hörte von 1995 bis 2010 dem WDR-Rundfunkrat in verschiedenen Funk-tionen an.

Django Asül Der Kabarettist isttürkischer Abstammung und mit gan-zem Herzen Niederbayer. Geboren inDeggendorf und aufgewachsen inHengersberg absolvierte er nach demAbitur eine Ausbildung zum Bank-kaufmann und packte als Autodidaktden Tennislehrer noch obendrauf. Seit Mitte der 90er Jahre baute Asülseine Karriere als Kabarettist auf. Inzwischen bereitet er sein sechstesSoloprogramm für 2016 vor und hatbeim Bayerischen Fernsehen mit„Asül für alle” seine eigene Sendung.

Gerald Neumüller studierte BWLin München mit Schwerpunkt Werbe-psychologie und Marketing und star-tete nach seinem Abschluss als Account Executive beim Marktfor-schungsinstitut AC Nielsen. Seit 1996 ist er in verschiedenen Po-sitionen im Medienbereich tätig, unteranderem als Assistent der Geschäfts-führung beim DSF, als Leiter Strate-gic Research bei SevenOne Inter -media und seit 2003 beim ProSieben-Sat.1-Vermarkter SevenOne Media,seit 2011 als Director Research.

Wolfgang Apel ist Programm-manager beim ZDF und speziell fürFernsehfilme und Serien verant-wortlich. Nach abgeschlossenemAbitur und einer kaufmännischenAusbildung absolvierte er von 1979bis 1981 ein Volontariat beim ZDF. Als Produk tionsleiter arbeitete Apelu.a. bei IFAGE und bei TV-Interna -tional / FfM. Im ZDF war er auch fürAußenübertragungen, mobile Pro-duktion sowie für die Bereiche Theater, Musik, Klassik und Showzuständig.

Ernst Feiler ist Head Technologybei UFA Serial Drama. Dort ver -antwortet er die Integration neuerTechnologien und Distributionsplatt -formen in industrielle Serien-Produk-tionsprozesse. Der gelernte Bildtech-niker war nach seinem Regie- undDramaturgie-Studium an der dffb inBerlin als Produzent, Dozent undPostproduktionssupervisor im Be-reich digitale Medien tätig. Nach mehrjähriger Mitarbeit beimAus- und Aufbau eines großen deut-schen Technikdienstleisters wech-selte Feiler zu GrundyUFA.

Thomas Nedder Der studierteDipl. Ing der Elektrotechnik mit über20 Jahren Berufserfahrung in japani-schen Unternehmen, ist seit Januar2014 Country Head von Sony Deutsch-land. Er gründete für Sony 2006 die„Sony Optiarc Europe GmbH” in Mün-chen und leitete dort das EMEA Ge-schäft für optische Laufwerke undSpeicherlösungen. Von 2011 bis 2014verantwortete er als Vice Presidentdas Sony Business „Semiconductor & Electronic Solutions“ (SES). Dazugehören u.a. Image Sensoren undKomponenten für die Autoindustrie.

Florian Landgraf studierte nacheiner Ausbildung zum Bankkaufmannan der University of Edinburgh Be-triebswirtschaftslehre. Bevor er Mitte 2004 für den Aufbau desPay-TV-Geschäfts zu Kabel Deutsch-land kam, arbeitete Florian Landgrafbereits zuvor sechs Jahre in der Medienindustrie. Heute verantwortet er das Festnetz-geschäft von Vodafone Deutschlandund ist Mitglied des Aufsichtsrats derKabel Deutschland Holding AG.

Andreas Mauch ist Managing Director TV Spielfilm und Head of Digital bei der BurdaNews GmbH.Nach seinem Diplom als Medienwirtwar er von 2006 bis 2009 beim VerlagGruner + Jahr, zuletzt als Projekt -leiter stern.de. Seit 2010 ist Herr Mauch bei HubertBurda Media in verschiedenen Funk-tionen u.a. als Leiter Produktmana-gement Digital Business der Verlags-gruppe Milchstrasse und verantwor-tet nun die Angebote für Online,Mobile, E-Commerce, Social Mediaund Smart-TV.

Marcel Düe ist Gründer und Ge-schäftsführer von Tweek, das seit2010 am Video Entertainment Marktagiert. Dabei fokussiert Tweek aufEmpfehlungs- und Personalisierungs -technologien, die für jeden Endnutzerdie individuell präferierten Inhalteaus dem Content-Katalog herausfin-den. Zuvor war Marcel Düe Teil desgate5 Teams, das mobile Navigations-lösungen entwickelte, und heute denKern des Here Teams in Berlin bildet.Marcel Düe studierte in Berlin (FU),Sydney und hält einen Abschluss derUniversität Potsdam.

Dr. Malte Probst ist als Vice President Programming Operations &Transactional Business verantwort-lich für das Home Entertainment Geschäft von Sky Deutschland undMateriallogistik. Bevor er 2006 beidem Pay-TV-Unternehmen anfing,war Probst Leiter der Unternehmens-kommunikation eines Internet-Start-ups, Marketing-Leiter der UniversitätSt. Gallen und Strategieberater beiCapgemini. Der studierte Medien-und Kommunikationsmanager pro-movierte zum Management komple-xer Dienstleistungen.

Dr. Andreas Bereczky migriertenach seiner Ausbildung in Budapestzum Maschinenschlosser, Autoelek-triker und Flugzeugmechaniker 1974nach Deutschland. Nach erfolgrei-chem Abschluss als Diplomingenieurfür Maschinenbau, Luft- und Raum-fahrttechnik war er bis 1985 Dokto-rand in der Forschungsanstalt Jülich.Über leitende Funktionen bei der Sys-temberatung Bull Com puter AG inKöln, bei debis (Daimler-Benz Inter-services) und T-Systems wurde er 2004Produktionsdirektor des ZDF.

Norbert Loskill ist gelernterKaufmann und seit 1987 geschäfts -führender Gesellschafter der LoskillGmbH. Sie betreibt Fachhandelsge-schäfte für Unterhaltungselektronik,Elektrogeräte und Küchen in Castrop-Rauxel und Lünen. Herr Loskill istseit 2000 an der HandelskooperationExpert AG beteiligt und dort Mitglieddes BW-Auschusses. Er war von 1996bis 2012 Mitglied des Händlerbeiratesder Firmen Grundig, JVC und Sam-sung. Derzeit ist Herr Loskill Han-delssenatsvorsitzender der FirmaLoewe Technologies GmbH.

Verena Pohl steht kurz vor demAbschluss ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton beiCBC (Cologne Broadcasting CenterGmbH). Bei den Ausbildungsbe -reichen in Produktion und Postpro-duktion, Kamera (Studio und EB),Ton und Lichtgestaltung liegt ihrSchwerpunkt im Schnitt. Frau Pohl studierte 2011 bis 2013 Geo-physik und Meteorologie in Köln. Als„digital native” ist sie bestens ver-traut mit neuen Medien und auchselbst Social Media-Nutzerin.

Dr. Helmut Schink ist Head ofTelco Standards bei Nokia Networks.Er leitet ein Projekt zur Eignung desMobilfunkstandards LTE für die Ver-breitung von Rundfunkinhalten. In der Internationalen Fernmeldeunion ITU-T ist er Vizevorsitzender für Inno-vation und Marketing der SG 15 (Ver-kehrsnetze). Auch beim Open IPTVForum, beim IPSphere Forum, beiICANN und in ETSI-Projekten agierteDr. Schink in Führungspositionen. Erhat mehr als 25 Jahre Erfahrungen inForschung, Technikentwicklung undManagement.

Wolfgang Tunze studierte Ger-manistik und Politik. Er gehörte denRedaktionen mehrerer Publikums-und Fachmagazine an und gründete1989 mit techedit ein eigenes Medien-büro. Heute arbeitet er als freier Autor, Journalist, Konzeptioner undBerater in Hamburg. Er schreibt re-gelmäßig für die FAZ, die NZZ undverschiedene Fachmagazine mit denSchwerpunkten Audio/Video/Broad-cast, Internet und Medien. Im Auftragder gfu organisiert Tunze bei der glo-balen Leitmesse IFA in Berlin alljähr-lich das Innovationszentrum TecWatch.

Felix Seibert-Daiker ist seit2012 Moderator der Sendung „Erde an Zukunft“ beim ARD-ZDF-Kinder -kanal KiKa und selber Medienmacherder neuen Generation. Er studierte ab 2004 in MagdeburgJournalistik und Medienmanagement.Seither hat er Erfahrungen als Spre-cher, Konzeptentwickler und Produ-zent bei verschiedenen Medien -projekten gesammelt. Dazu gehörenJugenddokumentationen, Image- undWerbefilme, sowie Fernseh-Maga-zine.

TV OR NOT TV – WIE DRAMATISCH VERÄNDERT SICH UNSERE INDUSTRIE?

SYM

POSI

UM Fortsetzung Seite 1: Wolfgang Elsäßer

Zurück in die TV-Zukunft« «Heute steht TV eher für Total Video

statt für Television

«Die Unkenrufe wollen nicht verstummen, die demFernsehen das AUS prophezeien. Einerseits meinen Kri-tiker damit manchmal das TV-Gerät – angesichts vonalternativen Bildschirmgeräten. Anderseits gilt auchdas lineare Fern-Sehen über klassische Empfangswegebesonders bei Jüngeren als „out” – angesagt sind Strea-

ming und Video-Abruf. Dazu kommennoch neue Inhalte, preiswerter produ-ziert, und Social Media. Das 24. Sympo-sium der Deutschen TV-Plattform willdie Veränderungen unter dem Titel „TVor not TV?” erörtern und Andre Prahlvon der Mediengruppe RTL Deutsch-land, stellvertretender Vorstandsvorsit-zender des Vereins, gibt über die Beweg-gründe Auskunft.

Überspitzt die Deutsche TV-Plattformmit der Titel-Frage ihres Symposiums„Wie dramatisch verändert sich un-sere Industrie” nicht etwas die Lage?

Andre Prahl: Veränderungen sind ja nichtnotwendigerweise negativ. Aber dass sicheiniges tut und die Entwicklung des Medi-ums rasant vonstattengeht, ist sicherlichkein Geheimnis. Insofern ist der Titel zwarprovokant, meint aber Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Wirsehen, dass die Bewegtbildnutzung zu-nimmt, dass immer mehr videofähige Ge-

Zur Zukunft desFernsehens bin ichsehr optimistisch!Wenn sich Unterneh-men als wesentlicherBestandteil der Be-wegtbildindustrie be-haupten wollen,müssen sie sich, wiein allen anderen In-dustrien auch, immerwieder kritisch hin-terfragen und sicherauch in Teilen neu er-finden. Für unserMetier bedeutet dasneben den Inhaltenund deren Vermark-tung auch, der immer größer wer-denden technischen KomplexitätHerr zu werden. Was so einfachklingt, ist aber in der Praxis nochnicht immer gelöst, gerade was

offene Standards undSchnittstellen be-trifft. Da läuft in denBereichen des Mobil-funks, des Rund-funks und der Tele-kommunikation bzw.der IT-Branche nochnicht alles glatt. Aberzu erfolgreichen, imEinzelnen höchst un-terschiedlichen Ge-schäftsmodellen imBewegtb i ldmarkt gehört auch ein Min-destmaß an techni-scher und operativerHandhabbarkeit. Da-

bei kann ein Verein wie die Deut-sche TV-Plattform als Dialogforumeinen wichtigen Beitrag leisten –zumindest ist das meine Erfahrungaus sieben Jahren Vorstands arbeit.

Bewegtbildindustrie braucht ein Mindestmaß an Handhabbarkeit

Andre PrahlMediengruppe

RTL Deutschland Stellv. Vorstands-vorsitzender

die Dynamik des Wandels in der TV-Industrie zulegt,Trends in immer schnellerer Abfolge in den Marktdrängen, wird die Lage komplexer. In diesem Kon-text wird auch die Aufklärung der Nutzer an Bedeu-tung gewinnen.

Dafür brauchen wir nicht nur – im wahrsten Sinnedes Wortes – Tele-Visionen. Wir müssen auch stra-tegische Weichenstellungen vornehmen, um dieRolle der Deutschen TV-Plattform als Forum desBranchendialogs weiter zu stärken. Die Verbreite-rung unserer Mitglieder-Basis zählt dazu genausowie die konsequente Ausrichtung auf die zentralenBranchenthemen: personalisierte Medienangebote,mobile Mediennutzung und Verbesserung der Bild-qualität. Damit Marty McFly und Doc Brown zu-künftig bei uns landen, wenn es um „Personal TV”,„mobile Media” und „Ultra HD” geht. Es bleibtspannend. Auf die nächsten 25 Jahre Deutsche TV-Plattform!

Interview mit Andre Prahl, Mediengruppe RTL Deutschland, und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-PlattformWas ist Fernsehen?

Page 5: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

räte verkauft werden, dass die Nutzungmobiler und zeitversetzter wird, und dassder Wettbewerb zunimmt. Jeder, der indieser Industrie tätig ist, ob als Inhalte -anbieter, Infrastrukturbetreiber, Herstelleroder in jeglicher anderer Form, muss sich

diesen Entwicklungen stellen, und seineeigenen Antworten auf die sich verändern-den Rahmenbedingungen finden. Wir ver-suchen, diese Herausforderungen und dieReaktionen der Unternehmen darauf imSymposium beispielhaft zu beleuchten.

Ist das überhaupt alles Fernsehen?

Prahl: Wenn man es dem Wortsinn nachnimmt, ist es das Sehen von etwas, das inder Ferne geschieht. Das trifft bei elektro-nischen Medien meistens zu, auch bei denneuen, die ausschließlich englischspra-chige Bezeichnungen tragen. Aber wirmerken schon, dass der Begriff „Fern -sehen” oder „TV” mittlerweile nur einengewissen Ausschnitt meint, den des linea-ren Schauens nach dem Broadcast-Prinzip(ein Sender, viele Empfänger). Diese Be-grifflichkeit greift für die in diesem Bereichtätigen Unternehmen allerdings deutlichzu kurz. Fernsehsender – ob als öffentlich-rechtliches TV oder privates, werbefinan-ziertes oder Pay-TV – vergrößern ihr Port-folio, bieten ihre Inhalte über alle relevan-ten Vertriebswege an, übertragen linear

und non-linear im Internet und bieten Ab-ruf-Dienste an. Insofern steht TV für „Total Video”. Der gesamte Medienkonsum istdabei zunehmend diversifiziert und auchdie Geschäftsmodelle werden vielfältiger.Niemand scheut den Wettbewerb, aberdieser muss nach gleichen Regeln undMaßstäben ausgetragen werden – auch mitglobal agierenden Konzernen.

Und beim Symposium will die Deut-sche TV-Plattform ihre Antwortenvorstellen?

Prahl: Die Mitglieder und Unternehmenstellen ihre Sicht der Dinge und ihre Ant-worten auf die Veränderungen dar, ja. Umuns an die Themen heranzutasten hat einekleine Projektgruppe des Vorstands ersteinmal Fakten und Aussagen gesammelt

und sie in acht Bereiche gegliedert. Diese,teils provokanten, 40 „TV-Facts” sind das Gerüst unseres Symposiums, an denensich die Vortragenden orientieren können,aber natürlich nicht müssen. Außerdemhaben wir uns ausgewiesene Experten eingeladen, die ihre Sicht der Dinge dar-stellen und mit den Teilnehmern diskutie-ren – inklusive einer medienpolitischenKeynote und einem Impuls der etwas an-deren Art.

Da wird sicher auch Bekanntes dabeisein oder anders gesagt: Ist das nichtalles auf anderen Veranstaltungenschon diskutiert worden?

Prahl: Möglicherweise. Aber was aus Sichtdes Vorstands bisher fehlte, war der ge-samte Überblick zu allen Veränderungen –

von der Bewegtbildnutzung, den Inhaltenund der Produktion über die Geräteland-schaft, Infrastrukturen und Geschäftsmo-delle bis hin zu neuen Formen der Auf-findbarkeit und Verbindungen von TV mitSocial Media. Das soll kurz, knapp undkompakt an einem Tag abgehandelt wer-den – moderiert von einem jungen Me-dienmacher. Und unter Einbeziehung derTeilnehmer sowie aller Interessierten. Des-halb gibt es ja auch den Twitter-Hashtag#40tvfacts und eine Mailadresse – da-mit werden dann Kommentareund Nachfragen in zwei Frage-Antwort-Sessions live in dasProgramm integriert. Insofern hoffen wir,mit unserem Jubiläums-Symposium in Berlin neueAkzente zu setzen.

Dr. Marc Jan Eumann ist seit2010 Staatssekretär bei der Ministerinfür Bundesangelegenheiten, Europaund Medien in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit 2006 leitet der Magisterfür Geschichte und Völkerrecht auchdie Medienkommission der SPD beimParteivorstand. Zuvor durchlief er Stationen als Jour-nalist, Referent und SPD-Politiker inNRW. Der Vater von drei Töchtern ge-hörte von 1995 bis 2010 dem WDR-Rundfunkrat in verschiedenen Funk-tionen an.

Django Asül Der Kabarettist isttürkischer Abstammung und mit gan-zem Herzen Niederbayer. Geboren inDeggendorf und aufgewachsen inHengersberg absolvierte er nach demAbitur eine Ausbildung zum Bank-kaufmann und packte als Autodidaktden Tennislehrer noch obendrauf. Seit Mitte der 90er Jahre baute Asülseine Karriere als Kabarettist auf. Inzwischen bereitet er sein sechstesSoloprogramm für 2016 vor und hatbeim Bayerischen Fernsehen mit„Asül für alle” seine eigene Sendung.

Gerald Neumüller studierte BWLin München mit Schwerpunkt Werbe-psychologie und Marketing und star-tete nach seinem Abschluss als Account Executive beim Marktfor-schungsinstitut AC Nielsen. Seit 1996 ist er in verschiedenen Po-sitionen im Medienbereich tätig, unteranderem als Assistent der Geschäfts-führung beim DSF, als Leiter Strate-gic Research bei SevenOne Inter -media und seit 2003 beim ProSieben-Sat.1-Vermarkter SevenOne Media,seit 2011 als Director Research.

Wolfgang Apel ist Programm-manager beim ZDF und speziell fürFernsehfilme und Serien verant-wortlich. Nach abgeschlossenemAbitur und einer kaufmännischenAusbildung absolvierte er von 1979bis 1981 ein Volontariat beim ZDF. Als Produk tionsleiter arbeitete Apelu.a. bei IFAGE und bei TV-Interna -tional / FfM. Im ZDF war er auch fürAußenübertragungen, mobile Pro-duktion sowie für die Bereiche Theater, Musik, Klassik und Showzuständig.

Ernst Feiler ist Head Technologybei UFA Serial Drama. Dort ver -antwortet er die Integration neuerTechnologien und Distributionsplatt -formen in industrielle Serien-Produk-tionsprozesse. Der gelernte Bildtech-niker war nach seinem Regie- undDramaturgie-Studium an der dffb inBerlin als Produzent, Dozent undPostproduktionssupervisor im Be-reich digitale Medien tätig. Nach mehrjähriger Mitarbeit beimAus- und Aufbau eines großen deut-schen Technikdienstleisters wech-selte Feiler zu GrundyUFA.

Thomas Nedder Der studierteDipl. Ing der Elektrotechnik mit über20 Jahren Berufserfahrung in japani-schen Unternehmen, ist seit Januar2014 Country Head von Sony Deutsch-land. Er gründete für Sony 2006 die„Sony Optiarc Europe GmbH” in Mün-chen und leitete dort das EMEA Ge-schäft für optische Laufwerke undSpeicherlösungen. Von 2011 bis 2014verantwortete er als Vice Presidentdas Sony Business „Semiconductor & Electronic Solutions“ (SES). Dazugehören u.a. Image Sensoren undKomponenten für die Autoindustrie.

Florian Landgraf studierte nacheiner Ausbildung zum Bankkaufmannan der University of Edinburgh Be-triebswirtschaftslehre. Bevor er Mitte 2004 für den Aufbau desPay-TV-Geschäfts zu Kabel Deutsch-land kam, arbeitete Florian Landgrafbereits zuvor sechs Jahre in der Medienindustrie. Heute verantwortet er das Festnetz-geschäft von Vodafone Deutschlandund ist Mitglied des Aufsichtsrats derKabel Deutschland Holding AG.

Andreas Mauch ist Managing Director TV Spielfilm und Head of Digital bei der BurdaNews GmbH.Nach seinem Diplom als Medienwirtwar er von 2006 bis 2009 beim VerlagGruner + Jahr, zuletzt als Projekt -leiter stern.de. Seit 2010 ist Herr Mauch bei HubertBurda Media in verschiedenen Funk-tionen u.a. als Leiter Produktmana-gement Digital Business der Verlags-gruppe Milchstrasse und verantwor-tet nun die Angebote für Online,Mobile, E-Commerce, Social Mediaund Smart-TV.

Marcel Düe ist Gründer und Ge-schäftsführer von Tweek, das seit2010 am Video Entertainment Marktagiert. Dabei fokussiert Tweek aufEmpfehlungs- und Personalisierungs -technologien, die für jeden Endnutzerdie individuell präferierten Inhalteaus dem Content-Katalog herausfin-den. Zuvor war Marcel Düe Teil desgate5 Teams, das mobile Navigations-lösungen entwickelte, und heute denKern des Here Teams in Berlin bildet.Marcel Düe studierte in Berlin (FU),Sydney und hält einen Abschluss derUniversität Potsdam.

Dr. Malte Probst ist als Vice President Programming Operations &Transactional Business verantwort-lich für das Home Entertainment Geschäft von Sky Deutschland undMateriallogistik. Bevor er 2006 beidem Pay-TV-Unternehmen anfing,war Probst Leiter der Unternehmens-kommunikation eines Internet-Start-ups, Marketing-Leiter der UniversitätSt. Gallen und Strategieberater beiCapgemini. Der studierte Medien-und Kommunikationsmanager pro-movierte zum Management komple-xer Dienstleistungen.

Dr. Andreas Bereczky migriertenach seiner Ausbildung in Budapestzum Maschinenschlosser, Autoelek-triker und Flugzeugmechaniker 1974nach Deutschland. Nach erfolgrei-chem Abschluss als Diplomingenieurfür Maschinenbau, Luft- und Raum-fahrttechnik war er bis 1985 Dokto-rand in der Forschungsanstalt Jülich.Über leitende Funktionen bei der Sys-temberatung Bull Com puter AG inKöln, bei debis (Daimler-Benz Inter-services) und T-Systems wurde er 2004Produktionsdirektor des ZDF.

Norbert Loskill ist gelernterKaufmann und seit 1987 geschäfts -führender Gesellschafter der LoskillGmbH. Sie betreibt Fachhandelsge-schäfte für Unterhaltungselektronik,Elektrogeräte und Küchen in Castrop-Rauxel und Lünen. Herr Loskill istseit 2000 an der HandelskooperationExpert AG beteiligt und dort Mitglieddes BW-Auschusses. Er war von 1996bis 2012 Mitglied des Händlerbeiratesder Firmen Grundig, JVC und Sam-sung. Derzeit ist Herr Loskill Han-delssenatsvorsitzender der FirmaLoewe Technologies GmbH.

Verena Pohl steht kurz vor demAbschluss ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton beiCBC (Cologne Broadcasting CenterGmbH). Bei den Ausbildungsbe -reichen in Produktion und Postpro-duktion, Kamera (Studio und EB),Ton und Lichtgestaltung liegt ihrSchwerpunkt im Schnitt. Frau Pohl studierte 2011 bis 2013 Geo-physik und Meteorologie in Köln. Als„digital native” ist sie bestens ver-traut mit neuen Medien und auchselbst Social Media-Nutzerin.

Dr. Helmut Schink ist Head ofTelco Standards bei Nokia Networks.Er leitet ein Projekt zur Eignung desMobilfunkstandards LTE für die Ver-breitung von Rundfunkinhalten. In der Internationalen Fernmeldeunion ITU-T ist er Vizevorsitzender für Inno-vation und Marketing der SG 15 (Ver-kehrsnetze). Auch beim Open IPTVForum, beim IPSphere Forum, beiICANN und in ETSI-Projekten agierteDr. Schink in Führungspositionen. Erhat mehr als 25 Jahre Erfahrungen inForschung, Technikentwicklung undManagement.

Wolfgang Tunze studierte Ger-manistik und Politik. Er gehörte denRedaktionen mehrerer Publikums-und Fachmagazine an und gründete1989 mit techedit ein eigenes Medien-büro. Heute arbeitet er als freier Autor, Journalist, Konzeptioner undBerater in Hamburg. Er schreibt re-gelmäßig für die FAZ, die NZZ undverschiedene Fachmagazine mit denSchwerpunkten Audio/Video/Broad-cast, Internet und Medien. Im Auftragder gfu organisiert Tunze bei der glo-balen Leitmesse IFA in Berlin alljähr-lich das Innovationszentrum TecWatch.

Felix Seibert-Daiker ist seit2012 Moderator der Sendung „Erde an Zukunft“ beim ARD-ZDF-Kinder -kanal KiKa und selber Medienmacherder neuen Generation. Er studierte ab 2004 in MagdeburgJournalistik und Medienmanagement.Seither hat er Erfahrungen als Spre-cher, Konzeptentwickler und Produ-zent bei verschiedenen Medien -projekten gesammelt. Dazu gehörenJugenddokumentationen, Image- undWerbefilme, sowie Fernseh-Maga-zine.

TV OR NOT TV – WIE DRAMATISCH VERÄNDERT SICH UNSERE INDUSTRIE?

SYM

POSI

UM Fortsetzung Seite 1: Wolfgang Elsäßer

Zurück in die TV-Zukunft« «Heute steht TV eher für Total Video

statt für Television

«Die Unkenrufe wollen nicht verstummen, die demFernsehen das AUS prophezeien. Einerseits meinen Kri-tiker damit manchmal das TV-Gerät – angesichts vonalternativen Bildschirmgeräten. Anderseits gilt auchdas lineare Fern-Sehen über klassische Empfangswegebesonders bei Jüngeren als „out” – angesagt sind Strea-

ming und Video-Abruf. Dazu kommennoch neue Inhalte, preiswerter produ-ziert, und Social Media. Das 24. Sympo-sium der Deutschen TV-Plattform willdie Veränderungen unter dem Titel „TVor not TV?” erörtern und Andre Prahlvon der Mediengruppe RTL Deutsch-land, stellvertretender Vorstandsvorsit-zender des Vereins, gibt über die Beweg-gründe Auskunft.

Überspitzt die Deutsche TV-Plattformmit der Titel-Frage ihres Symposiums„Wie dramatisch verändert sich un-sere Industrie” nicht etwas die Lage?

Andre Prahl: Veränderungen sind ja nichtnotwendigerweise negativ. Aber dass sicheiniges tut und die Entwicklung des Medi-ums rasant vonstattengeht, ist sicherlichkein Geheimnis. Insofern ist der Titel zwarprovokant, meint aber Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Wirsehen, dass die Bewegtbildnutzung zu-nimmt, dass immer mehr videofähige Ge-

Zur Zukunft desFernsehens bin ichsehr optimistisch!Wenn sich Unterneh-men als wesentlicherBestandteil der Be-wegtbildindustrie be-haupten wollen,müssen sie sich, wiein allen anderen In-dustrien auch, immerwieder kritisch hin-terfragen und sicherauch in Teilen neu er-finden. Für unserMetier bedeutet dasneben den Inhaltenund deren Vermark-tung auch, der immer größer wer-denden technischen KomplexitätHerr zu werden. Was so einfachklingt, ist aber in der Praxis nochnicht immer gelöst, gerade was

offene Standards undSchnittstellen be-trifft. Da läuft in denBereichen des Mobil-funks, des Rund-funks und der Tele-kommunikation bzw.der IT-Branche nochnicht alles glatt. Aberzu erfolgreichen, imEinzelnen höchst un-terschiedlichen Ge-schäftsmodellen imBewegtb i ldmarkt gehört auch ein Min-destmaß an techni-scher und operativerHandhabbarkeit. Da-

bei kann ein Verein wie die Deut-sche TV-Plattform als Dialogforumeinen wichtigen Beitrag leisten –zumindest ist das meine Erfahrungaus sieben Jahren Vorstands arbeit.

Bewegtbildindustrie braucht ein Mindestmaß an Handhabbarkeit

Andre PrahlMediengruppe

RTL Deutschland Stellv. Vorstands-vorsitzender

die Dynamik des Wandels in der TV-Industrie zulegt,Trends in immer schnellerer Abfolge in den Marktdrängen, wird die Lage komplexer. In diesem Kon-text wird auch die Aufklärung der Nutzer an Bedeu-tung gewinnen.

Dafür brauchen wir nicht nur – im wahrsten Sinnedes Wortes – Tele-Visionen. Wir müssen auch stra-tegische Weichenstellungen vornehmen, um dieRolle der Deutschen TV-Plattform als Forum desBranchendialogs weiter zu stärken. Die Verbreite-rung unserer Mitglieder-Basis zählt dazu genausowie die konsequente Ausrichtung auf die zentralenBranchenthemen: personalisierte Medienangebote,mobile Mediennutzung und Verbesserung der Bild-qualität. Damit Marty McFly und Doc Brown zu-künftig bei uns landen, wenn es um „Personal TV”,„mobile Media” und „Ultra HD” geht. Es bleibtspannend. Auf die nächsten 25 Jahre Deutsche TV-Plattform!

Interview mit Andre Prahl, Mediengruppe RTL Deutschland, und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-PlattformWas ist Fernsehen?

Page 6: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

räte verkauft werden, dass die Nutzungmobiler und zeitversetzter wird, und dassder Wettbewerb zunimmt. Jeder, der indieser Industrie tätig ist, ob als Inhalte -anbieter, Infrastrukturbetreiber, Herstelleroder in jeglicher anderer Form, muss sich

diesen Entwicklungen stellen, und seineeigenen Antworten auf die sich verändern-den Rahmenbedingungen finden. Wir ver-suchen, diese Herausforderungen und dieReaktionen der Unternehmen darauf imSymposium beispielhaft zu beleuchten.

Ist das überhaupt alles Fernsehen?

Prahl: Wenn man es dem Wortsinn nachnimmt, ist es das Sehen von etwas, das inder Ferne geschieht. Das trifft bei elektro-nischen Medien meistens zu, auch bei denneuen, die ausschließlich englischspra-chige Bezeichnungen tragen. Aber wirmerken schon, dass der Begriff „Fern -sehen” oder „TV” mittlerweile nur einengewissen Ausschnitt meint, den des linea-ren Schauens nach dem Broadcast-Prinzip(ein Sender, viele Empfänger). Diese Be-grifflichkeit greift für die in diesem Bereichtätigen Unternehmen allerdings deutlichzu kurz. Fernsehsender – ob als öffentlich-rechtliches TV oder privates, werbefinan-ziertes oder Pay-TV – vergrößern ihr Port-folio, bieten ihre Inhalte über alle relevan-ten Vertriebswege an, übertragen linear

und non-linear im Internet und bieten Ab-ruf-Dienste an. Insofern steht TV für „Total Video”. Der gesamte Medienkonsum istdabei zunehmend diversifiziert und auchdie Geschäftsmodelle werden vielfältiger.Niemand scheut den Wettbewerb, aberdieser muss nach gleichen Regeln undMaßstäben ausgetragen werden – auch mitglobal agierenden Konzernen.

Und beim Symposium will die Deut-sche TV-Plattform ihre Antwortenvorstellen?

Prahl: Die Mitglieder und Unternehmenstellen ihre Sicht der Dinge und ihre Ant-worten auf die Veränderungen dar, ja. Umuns an die Themen heranzutasten hat einekleine Projektgruppe des Vorstands ersteinmal Fakten und Aussagen gesammelt

und sie in acht Bereiche gegliedert. Diese,teils provokanten, 40 „TV-Facts” sind das Gerüst unseres Symposiums, an denensich die Vortragenden orientieren können,aber natürlich nicht müssen. Außerdemhaben wir uns ausgewiesene Experten eingeladen, die ihre Sicht der Dinge dar-stellen und mit den Teilnehmern diskutie-ren – inklusive einer medienpolitischenKeynote und einem Impuls der etwas an-deren Art.

Da wird sicher auch Bekanntes dabeisein oder anders gesagt: Ist das nichtalles auf anderen Veranstaltungenschon diskutiert worden?

Prahl: Möglicherweise. Aber was aus Sichtdes Vorstands bisher fehlte, war der ge-samte Überblick zu allen Veränderungen –

von der Bewegtbildnutzung, den Inhaltenund der Produktion über die Geräteland-schaft, Infrastrukturen und Geschäftsmo-delle bis hin zu neuen Formen der Auf-findbarkeit und Verbindungen von TV mitSocial Media. Das soll kurz, knapp undkompakt an einem Tag abgehandelt wer-den – moderiert von einem jungen Me-dienmacher. Und unter Einbeziehung derTeilnehmer sowie aller Interessierten. Des-halb gibt es ja auch den Twitter-Hashtag#40tvfacts und eine Mailadresse – da-mit werden dann Kommentareund Nachfragen in zwei Frage-Antwort-Sessions live in dasProgramm integriert. Insofern hoffen wir,mit unserem Jubiläums-Symposium in Berlin neueAkzente zu setzen.

Dr. Marc Jan Eumann ist seit2010 Staatssekretär bei der Ministerinfür Bundesangelegenheiten, Europaund Medien in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit 2006 leitet der Magisterfür Geschichte und Völkerrecht auchdie Medienkommission der SPD beimParteivorstand. Zuvor durchlief er Stationen als Jour-nalist, Referent und SPD-Politiker inNRW. Der Vater von drei Töchtern ge-hörte von 1995 bis 2010 dem WDR-Rundfunkrat in verschiedenen Funk-tionen an.

Django Asül Der Kabarettist isttürkischer Abstammung und mit gan-zem Herzen Niederbayer. Geboren inDeggendorf und aufgewachsen inHengersberg absolvierte er nach demAbitur eine Ausbildung zum Bank-kaufmann und packte als Autodidaktden Tennislehrer noch obendrauf. Seit Mitte der 90er Jahre baute Asülseine Karriere als Kabarettist auf. Inzwischen bereitet er sein sechstesSoloprogramm für 2016 vor und hatbeim Bayerischen Fernsehen mit„Asül für alle” seine eigene Sendung.

Gerald Neumüller studierte BWLin München mit Schwerpunkt Werbe-psychologie und Marketing und star-tete nach seinem Abschluss als Account Executive beim Marktfor-schungsinstitut AC Nielsen. Seit 1996 ist er in verschiedenen Po-sitionen im Medienbereich tätig, unteranderem als Assistent der Geschäfts-führung beim DSF, als Leiter Strate-gic Research bei SevenOne Inter -media und seit 2003 beim ProSieben-Sat.1-Vermarkter SevenOne Media,seit 2011 als Director Research.

Wolfgang Apel ist Programm-manager beim ZDF und speziell fürFernsehfilme und Serien verant-wortlich. Nach abgeschlossenemAbitur und einer kaufmännischenAusbildung absolvierte er von 1979bis 1981 ein Volontariat beim ZDF. Als Produk tionsleiter arbeitete Apelu.a. bei IFAGE und bei TV-Interna -tional / FfM. Im ZDF war er auch fürAußenübertragungen, mobile Pro-duktion sowie für die Bereiche Theater, Musik, Klassik und Showzuständig.

Ernst Feiler ist Head Technologybei UFA Serial Drama. Dort ver -antwortet er die Integration neuerTechnologien und Distributionsplatt -formen in industrielle Serien-Produk-tionsprozesse. Der gelernte Bildtech-niker war nach seinem Regie- undDramaturgie-Studium an der dffb inBerlin als Produzent, Dozent undPostproduktionssupervisor im Be-reich digitale Medien tätig. Nach mehrjähriger Mitarbeit beimAus- und Aufbau eines großen deut-schen Technikdienstleisters wech-selte Feiler zu GrundyUFA.

Thomas Nedder Der studierteDipl. Ing der Elektrotechnik mit über20 Jahren Berufserfahrung in japani-schen Unternehmen, ist seit Januar2014 Country Head von Sony Deutsch-land. Er gründete für Sony 2006 die„Sony Optiarc Europe GmbH” in Mün-chen und leitete dort das EMEA Ge-schäft für optische Laufwerke undSpeicherlösungen. Von 2011 bis 2014verantwortete er als Vice Presidentdas Sony Business „Semiconductor & Electronic Solutions“ (SES). Dazugehören u.a. Image Sensoren undKomponenten für die Autoindustrie.

Florian Landgraf studierte nacheiner Ausbildung zum Bankkaufmannan der University of Edinburgh Be-triebswirtschaftslehre. Bevor er Mitte 2004 für den Aufbau desPay-TV-Geschäfts zu Kabel Deutsch-land kam, arbeitete Florian Landgrafbereits zuvor sechs Jahre in der Medienindustrie. Heute verantwortet er das Festnetz-geschäft von Vodafone Deutschlandund ist Mitglied des Aufsichtsrats derKabel Deutschland Holding AG.

Andreas Mauch ist Managing Director TV Spielfilm und Head of Digital bei der BurdaNews GmbH.Nach seinem Diplom als Medienwirtwar er von 2006 bis 2009 beim VerlagGruner + Jahr, zuletzt als Projekt -leiter stern.de. Seit 2010 ist Herr Mauch bei HubertBurda Media in verschiedenen Funk-tionen u.a. als Leiter Produktmana-gement Digital Business der Verlags-gruppe Milchstrasse und verantwor-tet nun die Angebote für Online,Mobile, E-Commerce, Social Mediaund Smart-TV.

Marcel Düe ist Gründer und Ge-schäftsführer von Tweek, das seit2010 am Video Entertainment Marktagiert. Dabei fokussiert Tweek aufEmpfehlungs- und Personalisierungs -technologien, die für jeden Endnutzerdie individuell präferierten Inhalteaus dem Content-Katalog herausfin-den. Zuvor war Marcel Düe Teil desgate5 Teams, das mobile Navigations-lösungen entwickelte, und heute denKern des Here Teams in Berlin bildet.Marcel Düe studierte in Berlin (FU),Sydney und hält einen Abschluss derUniversität Potsdam.

Dr. Malte Probst ist als Vice President Programming Operations &Transactional Business verantwort-lich für das Home Entertainment Geschäft von Sky Deutschland undMateriallogistik. Bevor er 2006 beidem Pay-TV-Unternehmen anfing,war Probst Leiter der Unternehmens-kommunikation eines Internet-Start-ups, Marketing-Leiter der UniversitätSt. Gallen und Strategieberater beiCapgemini. Der studierte Medien-und Kommunikationsmanager pro-movierte zum Management komple-xer Dienstleistungen.

Dr. Andreas Bereczky migriertenach seiner Ausbildung in Budapestzum Maschinenschlosser, Autoelek-triker und Flugzeugmechaniker 1974nach Deutschland. Nach erfolgrei-chem Abschluss als Diplomingenieurfür Maschinenbau, Luft- und Raum-fahrttechnik war er bis 1985 Dokto-rand in der Forschungsanstalt Jülich.Über leitende Funktionen bei der Sys-temberatung Bull Com puter AG inKöln, bei debis (Daimler-Benz Inter-services) und T-Systems wurde er 2004Produktionsdirektor des ZDF.

Norbert Loskill ist gelernterKaufmann und seit 1987 geschäfts -führender Gesellschafter der LoskillGmbH. Sie betreibt Fachhandelsge-schäfte für Unterhaltungselektronik,Elektrogeräte und Küchen in Castrop-Rauxel und Lünen. Herr Loskill istseit 2000 an der HandelskooperationExpert AG beteiligt und dort Mitglieddes BW-Auschusses. Er war von 1996bis 2012 Mitglied des Händlerbeiratesder Firmen Grundig, JVC und Sam-sung. Derzeit ist Herr Loskill Han-delssenatsvorsitzender der FirmaLoewe Technologies GmbH.

Verena Pohl steht kurz vor demAbschluss ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton beiCBC (Cologne Broadcasting CenterGmbH). Bei den Ausbildungsbe -reichen in Produktion und Postpro-duktion, Kamera (Studio und EB),Ton und Lichtgestaltung liegt ihrSchwerpunkt im Schnitt. Frau Pohl studierte 2011 bis 2013 Geo-physik und Meteorologie in Köln. Als„digital native” ist sie bestens ver-traut mit neuen Medien und auchselbst Social Media-Nutzerin.

Dr. Helmut Schink ist Head ofTelco Standards bei Nokia Networks.Er leitet ein Projekt zur Eignung desMobilfunkstandards LTE für die Ver-breitung von Rundfunkinhalten. In der Internationalen Fernmeldeunion ITU-T ist er Vizevorsitzender für Inno-vation und Marketing der SG 15 (Ver-kehrsnetze). Auch beim Open IPTVForum, beim IPSphere Forum, beiICANN und in ETSI-Projekten agierteDr. Schink in Führungspositionen. Erhat mehr als 25 Jahre Erfahrungen inForschung, Technikentwicklung undManagement.

Wolfgang Tunze studierte Ger-manistik und Politik. Er gehörte denRedaktionen mehrerer Publikums-und Fachmagazine an und gründete1989 mit techedit ein eigenes Medien-büro. Heute arbeitet er als freier Autor, Journalist, Konzeptioner undBerater in Hamburg. Er schreibt re-gelmäßig für die FAZ, die NZZ undverschiedene Fachmagazine mit denSchwerpunkten Audio/Video/Broad-cast, Internet und Medien. Im Auftragder gfu organisiert Tunze bei der glo-balen Leitmesse IFA in Berlin alljähr-lich das Innovationszentrum TecWatch.

Felix Seibert-Daiker ist seit2012 Moderator der Sendung „Erde an Zukunft“ beim ARD-ZDF-Kinder -kanal KiKa und selber Medienmacherder neuen Generation. Er studierte ab 2004 in MagdeburgJournalistik und Medienmanagement.Seither hat er Erfahrungen als Spre-cher, Konzeptentwickler und Produ-zent bei verschiedenen Medien -projekten gesammelt. Dazu gehörenJugenddokumentationen, Image- undWerbefilme, sowie Fernseh-Maga-zine.

TV OR NOT TV – WIE DRAMATISCH VERÄNDERT SICH UNSERE INDUSTRIE?

SYM

POSI

UM Fortsetzung Seite 1: Wolfgang Elsäßer

Zurück in die TV-Zukunft« «Heute steht TV eher für Total Video

statt für Television

«Die Unkenrufe wollen nicht verstummen, die demFernsehen das AUS prophezeien. Einerseits meinen Kri-tiker damit manchmal das TV-Gerät – angesichts vonalternativen Bildschirmgeräten. Anderseits gilt auchdas lineare Fern-Sehen über klassische Empfangswegebesonders bei Jüngeren als „out” – angesagt sind Strea-

ming und Video-Abruf. Dazu kommennoch neue Inhalte, preiswerter produ-ziert, und Social Media. Das 24. Sympo-sium der Deutschen TV-Plattform willdie Veränderungen unter dem Titel „TVor not TV?” erörtern und Andre Prahlvon der Mediengruppe RTL Deutsch-land, stellvertretender Vorstandsvorsit-zender des Vereins, gibt über die Beweg-gründe Auskunft.

Überspitzt die Deutsche TV-Plattformmit der Titel-Frage ihres Symposiums„Wie dramatisch verändert sich un-sere Industrie” nicht etwas die Lage?

Andre Prahl: Veränderungen sind ja nichtnotwendigerweise negativ. Aber dass sicheiniges tut und die Entwicklung des Medi-ums rasant vonstattengeht, ist sicherlichkein Geheimnis. Insofern ist der Titel zwarprovokant, meint aber Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Wirsehen, dass die Bewegtbildnutzung zu-nimmt, dass immer mehr videofähige Ge-

Zur Zukunft desFernsehens bin ichsehr optimistisch!Wenn sich Unterneh-men als wesentlicherBestandteil der Be-wegtbildindustrie be-haupten wollen,müssen sie sich, wiein allen anderen In-dustrien auch, immerwieder kritisch hin-terfragen und sicherauch in Teilen neu er-finden. Für unserMetier bedeutet dasneben den Inhaltenund deren Vermark-tung auch, der immer größer wer-denden technischen KomplexitätHerr zu werden. Was so einfachklingt, ist aber in der Praxis nochnicht immer gelöst, gerade was

offene Standards undSchnittstellen be-trifft. Da läuft in denBereichen des Mobil-funks, des Rund-funks und der Tele-kommunikation bzw.der IT-Branche nochnicht alles glatt. Aberzu erfolgreichen, imEinzelnen höchst un-terschiedlichen Ge-schäftsmodellen imBewegtb i ldmarkt gehört auch ein Min-destmaß an techni-scher und operativerHandhabbarkeit. Da-

bei kann ein Verein wie die Deut-sche TV-Plattform als Dialogforumeinen wichtigen Beitrag leisten –zumindest ist das meine Erfahrungaus sieben Jahren Vorstands arbeit.

Bewegtbildindustrie braucht ein Mindestmaß an Handhabbarkeit

Andre PrahlMediengruppe

RTL Deutschland Stellv. Vorstands-vorsitzender

die Dynamik des Wandels in der TV-Industrie zulegt,Trends in immer schnellerer Abfolge in den Marktdrängen, wird die Lage komplexer. In diesem Kon-text wird auch die Aufklärung der Nutzer an Bedeu-tung gewinnen.

Dafür brauchen wir nicht nur – im wahrsten Sinnedes Wortes – Tele-Visionen. Wir müssen auch stra-tegische Weichenstellungen vornehmen, um dieRolle der Deutschen TV-Plattform als Forum desBranchendialogs weiter zu stärken. Die Verbreite-rung unserer Mitglieder-Basis zählt dazu genausowie die konsequente Ausrichtung auf die zentralenBranchenthemen: personalisierte Medienangebote,mobile Mediennutzung und Verbesserung der Bild-qualität. Damit Marty McFly und Doc Brown zu-künftig bei uns landen, wenn es um „Personal TV”,„mobile Media” und „Ultra HD” geht. Es bleibtspannend. Auf die nächsten 25 Jahre Deutsche TV-Plattform!

Interview mit Andre Prahl, Mediengruppe RTL Deutschland, und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-PlattformWas ist Fernsehen?

Page 7: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

räte verkauft werden, dass die Nutzungmobiler und zeitversetzter wird, und dassder Wettbewerb zunimmt. Jeder, der indieser Industrie tätig ist, ob als Inhalte -anbieter, Infrastrukturbetreiber, Herstelleroder in jeglicher anderer Form, muss sich

diesen Entwicklungen stellen, und seineeigenen Antworten auf die sich verändern-den Rahmenbedingungen finden. Wir ver-suchen, diese Herausforderungen und dieReaktionen der Unternehmen darauf imSymposium beispielhaft zu beleuchten.

Ist das überhaupt alles Fernsehen?

Prahl: Wenn man es dem Wortsinn nachnimmt, ist es das Sehen von etwas, das inder Ferne geschieht. Das trifft bei elektro-nischen Medien meistens zu, auch bei denneuen, die ausschließlich englischspra-chige Bezeichnungen tragen. Aber wirmerken schon, dass der Begriff „Fern -sehen” oder „TV” mittlerweile nur einengewissen Ausschnitt meint, den des linea-ren Schauens nach dem Broadcast-Prinzip(ein Sender, viele Empfänger). Diese Be-grifflichkeit greift für die in diesem Bereichtätigen Unternehmen allerdings deutlichzu kurz. Fernsehsender – ob als öffentlich-rechtliches TV oder privates, werbefinan-ziertes oder Pay-TV – vergrößern ihr Port-folio, bieten ihre Inhalte über alle relevan-ten Vertriebswege an, übertragen linear

und non-linear im Internet und bieten Ab-ruf-Dienste an. Insofern steht TV für „Total Video”. Der gesamte Medienkonsum istdabei zunehmend diversifiziert und auchdie Geschäftsmodelle werden vielfältiger.Niemand scheut den Wettbewerb, aberdieser muss nach gleichen Regeln undMaßstäben ausgetragen werden – auch mitglobal agierenden Konzernen.

Und beim Symposium will die Deut-sche TV-Plattform ihre Antwortenvorstellen?

Prahl: Die Mitglieder und Unternehmenstellen ihre Sicht der Dinge und ihre Ant-worten auf die Veränderungen dar, ja. Umuns an die Themen heranzutasten hat einekleine Projektgruppe des Vorstands ersteinmal Fakten und Aussagen gesammelt

und sie in acht Bereiche gegliedert. Diese,teils provokanten, 40 „TV-Facts” sind das Gerüst unseres Symposiums, an denensich die Vortragenden orientieren können,aber natürlich nicht müssen. Außerdemhaben wir uns ausgewiesene Experten eingeladen, die ihre Sicht der Dinge dar-stellen und mit den Teilnehmern diskutie-ren – inklusive einer medienpolitischenKeynote und einem Impuls der etwas an-deren Art.

Da wird sicher auch Bekanntes dabeisein oder anders gesagt: Ist das nichtalles auf anderen Veranstaltungenschon diskutiert worden?

Prahl: Möglicherweise. Aber was aus Sichtdes Vorstands bisher fehlte, war der ge-samte Überblick zu allen Veränderungen –

von der Bewegtbildnutzung, den Inhaltenund der Produktion über die Geräteland-schaft, Infrastrukturen und Geschäftsmo-delle bis hin zu neuen Formen der Auf-findbarkeit und Verbindungen von TV mitSocial Media. Das soll kurz, knapp undkompakt an einem Tag abgehandelt wer-den – moderiert von einem jungen Me-dienmacher. Und unter Einbeziehung derTeilnehmer sowie aller Interessierten. Des-halb gibt es ja auch den Twitter-Hashtag#40tvfacts und eine Mailadresse – da-mit werden dann Kommentareund Nachfragen in zwei Frage-Antwort-Sessions live in dasProgramm integriert. Insofern hoffen wir,mit unserem Jubiläums-Symposium in Berlin neueAkzente zu setzen.

Dr. Marc Jan Eumann ist seit2010 Staatssekretär bei der Ministerinfür Bundesangelegenheiten, Europaund Medien in Nordrhein-Westfalen. Bereits seit 2006 leitet der Magisterfür Geschichte und Völkerrecht auchdie Medienkommission der SPD beimParteivorstand. Zuvor durchlief er Stationen als Jour-nalist, Referent und SPD-Politiker inNRW. Der Vater von drei Töchtern ge-hörte von 1995 bis 2010 dem WDR-Rundfunkrat in verschiedenen Funk-tionen an.

Django Asül Der Kabarettist isttürkischer Abstammung und mit gan-zem Herzen Niederbayer. Geboren inDeggendorf und aufgewachsen inHengersberg absolvierte er nach demAbitur eine Ausbildung zum Bank-kaufmann und packte als Autodidaktden Tennislehrer noch obendrauf. Seit Mitte der 90er Jahre baute Asülseine Karriere als Kabarettist auf. Inzwischen bereitet er sein sechstesSoloprogramm für 2016 vor und hatbeim Bayerischen Fernsehen mit„Asül für alle” seine eigene Sendung.

Gerald Neumüller studierte BWLin München mit Schwerpunkt Werbe-psychologie und Marketing und star-tete nach seinem Abschluss als Account Executive beim Marktfor-schungsinstitut AC Nielsen. Seit 1996 ist er in verschiedenen Po-sitionen im Medienbereich tätig, unteranderem als Assistent der Geschäfts-führung beim DSF, als Leiter Strate-gic Research bei SevenOne Inter -media und seit 2003 beim ProSieben-Sat.1-Vermarkter SevenOne Media,seit 2011 als Director Research.

Wolfgang Apel ist Programm-manager beim ZDF und speziell fürFernsehfilme und Serien verant-wortlich. Nach abgeschlossenemAbitur und einer kaufmännischenAusbildung absolvierte er von 1979bis 1981 ein Volontariat beim ZDF. Als Produk tionsleiter arbeitete Apelu.a. bei IFAGE und bei TV-Interna -tional / FfM. Im ZDF war er auch fürAußenübertragungen, mobile Pro-duktion sowie für die Bereiche Theater, Musik, Klassik und Showzuständig.

Ernst Feiler ist Head Technologybei UFA Serial Drama. Dort ver -antwortet er die Integration neuerTechnologien und Distributionsplatt -formen in industrielle Serien-Produk-tionsprozesse. Der gelernte Bildtech-niker war nach seinem Regie- undDramaturgie-Studium an der dffb inBerlin als Produzent, Dozent undPostproduktionssupervisor im Be-reich digitale Medien tätig. Nach mehrjähriger Mitarbeit beimAus- und Aufbau eines großen deut-schen Technikdienstleisters wech-selte Feiler zu GrundyUFA.

Thomas Nedder Der studierteDipl. Ing der Elektrotechnik mit über20 Jahren Berufserfahrung in japani-schen Unternehmen, ist seit Januar2014 Country Head von Sony Deutsch-land. Er gründete für Sony 2006 die„Sony Optiarc Europe GmbH” in Mün-chen und leitete dort das EMEA Ge-schäft für optische Laufwerke undSpeicherlösungen. Von 2011 bis 2014verantwortete er als Vice Presidentdas Sony Business „Semiconductor & Electronic Solutions“ (SES). Dazugehören u.a. Image Sensoren undKomponenten für die Autoindustrie.

Florian Landgraf studierte nacheiner Ausbildung zum Bankkaufmannan der University of Edinburgh Be-triebswirtschaftslehre. Bevor er Mitte 2004 für den Aufbau desPay-TV-Geschäfts zu Kabel Deutsch-land kam, arbeitete Florian Landgrafbereits zuvor sechs Jahre in der Medienindustrie. Heute verantwortet er das Festnetz-geschäft von Vodafone Deutschlandund ist Mitglied des Aufsichtsrats derKabel Deutschland Holding AG.

Andreas Mauch ist Managing Director TV Spielfilm und Head of Digital bei der BurdaNews GmbH.Nach seinem Diplom als Medienwirtwar er von 2006 bis 2009 beim VerlagGruner + Jahr, zuletzt als Projekt -leiter stern.de. Seit 2010 ist Herr Mauch bei HubertBurda Media in verschiedenen Funk-tionen u.a. als Leiter Produktmana-gement Digital Business der Verlags-gruppe Milchstrasse und verantwor-tet nun die Angebote für Online,Mobile, E-Commerce, Social Mediaund Smart-TV.

Marcel Düe ist Gründer und Ge-schäftsführer von Tweek, das seit2010 am Video Entertainment Marktagiert. Dabei fokussiert Tweek aufEmpfehlungs- und Personalisierungs -technologien, die für jeden Endnutzerdie individuell präferierten Inhalteaus dem Content-Katalog herausfin-den. Zuvor war Marcel Düe Teil desgate5 Teams, das mobile Navigations-lösungen entwickelte, und heute denKern des Here Teams in Berlin bildet.Marcel Düe studierte in Berlin (FU),Sydney und hält einen Abschluss derUniversität Potsdam.

Dr. Malte Probst ist als Vice President Programming Operations &Transactional Business verantwort-lich für das Home Entertainment Geschäft von Sky Deutschland undMateriallogistik. Bevor er 2006 beidem Pay-TV-Unternehmen anfing,war Probst Leiter der Unternehmens-kommunikation eines Internet-Start-ups, Marketing-Leiter der UniversitätSt. Gallen und Strategieberater beiCapgemini. Der studierte Medien-und Kommunikationsmanager pro-movierte zum Management komple-xer Dienstleistungen.

Dr. Andreas Bereczky migriertenach seiner Ausbildung in Budapestzum Maschinenschlosser, Autoelek-triker und Flugzeugmechaniker 1974nach Deutschland. Nach erfolgrei-chem Abschluss als Diplomingenieurfür Maschinenbau, Luft- und Raum-fahrttechnik war er bis 1985 Dokto-rand in der Forschungsanstalt Jülich.Über leitende Funktionen bei der Sys-temberatung Bull Com puter AG inKöln, bei debis (Daimler-Benz Inter-services) und T-Systems wurde er 2004Produktionsdirektor des ZDF.

Norbert Loskill ist gelernterKaufmann und seit 1987 geschäfts -führender Gesellschafter der LoskillGmbH. Sie betreibt Fachhandelsge-schäfte für Unterhaltungselektronik,Elektrogeräte und Küchen in Castrop-Rauxel und Lünen. Herr Loskill istseit 2000 an der HandelskooperationExpert AG beteiligt und dort Mitglieddes BW-Auschusses. Er war von 1996bis 2012 Mitglied des Händlerbeiratesder Firmen Grundig, JVC und Sam-sung. Derzeit ist Herr Loskill Han-delssenatsvorsitzender der FirmaLoewe Technologies GmbH.

Verena Pohl steht kurz vor demAbschluss ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton beiCBC (Cologne Broadcasting CenterGmbH). Bei den Ausbildungsbe -reichen in Produktion und Postpro-duktion, Kamera (Studio und EB),Ton und Lichtgestaltung liegt ihrSchwerpunkt im Schnitt. Frau Pohl studierte 2011 bis 2013 Geo-physik und Meteorologie in Köln. Als„digital native” ist sie bestens ver-traut mit neuen Medien und auchselbst Social Media-Nutzerin.

Dr. Helmut Schink ist Head ofTelco Standards bei Nokia Networks.Er leitet ein Projekt zur Eignung desMobilfunkstandards LTE für die Ver-breitung von Rundfunkinhalten. In der Internationalen Fernmeldeunion ITU-T ist er Vizevorsitzender für Inno-vation und Marketing der SG 15 (Ver-kehrsnetze). Auch beim Open IPTVForum, beim IPSphere Forum, beiICANN und in ETSI-Projekten agierteDr. Schink in Führungspositionen. Erhat mehr als 25 Jahre Erfahrungen inForschung, Technikentwicklung undManagement.

Wolfgang Tunze studierte Ger-manistik und Politik. Er gehörte denRedaktionen mehrerer Publikums-und Fachmagazine an und gründete1989 mit techedit ein eigenes Medien-büro. Heute arbeitet er als freier Autor, Journalist, Konzeptioner undBerater in Hamburg. Er schreibt re-gelmäßig für die FAZ, die NZZ undverschiedene Fachmagazine mit denSchwerpunkten Audio/Video/Broad-cast, Internet und Medien. Im Auftragder gfu organisiert Tunze bei der glo-balen Leitmesse IFA in Berlin alljähr-lich das Innovationszentrum TecWatch.

Felix Seibert-Daiker ist seit2012 Moderator der Sendung „Erde an Zukunft“ beim ARD-ZDF-Kinder -kanal KiKa und selber Medienmacherder neuen Generation. Er studierte ab 2004 in MagdeburgJournalistik und Medienmanagement.Seither hat er Erfahrungen als Spre-cher, Konzeptentwickler und Produ-zent bei verschiedenen Medien -projekten gesammelt. Dazu gehörenJugenddokumentationen, Image- undWerbefilme, sowie Fernseh-Maga-zine.

TV OR NOT TV – WIE DRAMATISCH VERÄNDERT SICH UNSERE INDUSTRIE?

SYM

POSI

UM Fortsetzung Seite 1: Wolfgang Elsäßer

Zurück in die TV-Zukunft« «Heute steht TV eher für Total Video

statt für Television

«Die Unkenrufe wollen nicht verstummen, die demFernsehen das AUS prophezeien. Einerseits meinen Kri-tiker damit manchmal das TV-Gerät – angesichts vonalternativen Bildschirmgeräten. Anderseits gilt auchdas lineare Fern-Sehen über klassische Empfangswegebesonders bei Jüngeren als „out” – angesagt sind Strea-

ming und Video-Abruf. Dazu kommennoch neue Inhalte, preiswerter produ-ziert, und Social Media. Das 24. Sympo-sium der Deutschen TV-Plattform willdie Veränderungen unter dem Titel „TVor not TV?” erörtern und Andre Prahlvon der Mediengruppe RTL Deutsch-land, stellvertretender Vorstandsvorsit-zender des Vereins, gibt über die Beweg-gründe Auskunft.

Überspitzt die Deutsche TV-Plattformmit der Titel-Frage ihres Symposiums„Wie dramatisch verändert sich un-sere Industrie” nicht etwas die Lage?

Andre Prahl: Veränderungen sind ja nichtnotwendigerweise negativ. Aber dass sicheiniges tut und die Entwicklung des Medi-ums rasant vonstattengeht, ist sicherlichkein Geheimnis. Insofern ist der Titel zwarprovokant, meint aber Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Wirsehen, dass die Bewegtbildnutzung zu-nimmt, dass immer mehr videofähige Ge-

Zur Zukunft desFernsehens bin ichsehr optimistisch!Wenn sich Unterneh-men als wesentlicherBestandteil der Be-wegtbildindustrie be-haupten wollen,müssen sie sich, wiein allen anderen In-dustrien auch, immerwieder kritisch hin-terfragen und sicherauch in Teilen neu er-finden. Für unserMetier bedeutet dasneben den Inhaltenund deren Vermark-tung auch, der immer größer wer-denden technischen KomplexitätHerr zu werden. Was so einfachklingt, ist aber in der Praxis nochnicht immer gelöst, gerade was

offene Standards undSchnittstellen be-trifft. Da läuft in denBereichen des Mobil-funks, des Rund-funks und der Tele-kommunikation bzw.der IT-Branche nochnicht alles glatt. Aberzu erfolgreichen, imEinzelnen höchst un-terschiedlichen Ge-schäftsmodellen imBewegtb i ldmarkt gehört auch ein Min-destmaß an techni-scher und operativerHandhabbarkeit. Da-

bei kann ein Verein wie die Deut-sche TV-Plattform als Dialogforumeinen wichtigen Beitrag leisten –zumindest ist das meine Erfahrungaus sieben Jahren Vorstands arbeit.

Bewegtbildindustrie braucht ein Mindestmaß an Handhabbarkeit

Andre PrahlMediengruppe

RTL Deutschland Stellv. Vorstands-vorsitzender

die Dynamik des Wandels in der TV-Industrie zulegt,Trends in immer schnellerer Abfolge in den Marktdrängen, wird die Lage komplexer. In diesem Kon-text wird auch die Aufklärung der Nutzer an Bedeu-tung gewinnen.

Dafür brauchen wir nicht nur – im wahrsten Sinnedes Wortes – Tele-Visionen. Wir müssen auch stra-tegische Weichenstellungen vornehmen, um dieRolle der Deutschen TV-Plattform als Forum desBranchendialogs weiter zu stärken. Die Verbreite-rung unserer Mitglieder-Basis zählt dazu genausowie die konsequente Ausrichtung auf die zentralenBranchenthemen: personalisierte Medienangebote,mobile Mediennutzung und Verbesserung der Bild-qualität. Damit Marty McFly und Doc Brown zu-künftig bei uns landen, wenn es um „Personal TV”,„mobile Media” und „Ultra HD” geht. Es bleibtspannend. Auf die nächsten 25 Jahre Deutsche TV-Plattform!

Interview mit Andre Prahl, Mediengruppe RTL Deutschland, und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-PlattformWas ist Fernsehen?

Page 8: EXTRA - tv-plattform.de · Satellit gibt’s schon keinen analogen Emp - fang, im Kabel wahr - scheinlich in wenigen Jahren auch nicht mehr und IPTV ist qua „Geburt” schon 100

Vor 25 Jahren als Na-tionale HDTV-Platt-form Deutschland e.V.gestartet, hat sich dieDeutsche TV-Platt-form seit jeher umQualität bei Fernseh-Bild und -Ton bemüht.Was im damaligenAnalog-Zeitalter nochetwas ungelenk er-schien, ist in der heu-tigen digitalen WeltStand der Technik:Nach HDTV nimmtnun auch UHDTV mitersten Sendern Fahrt auf.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten et-licher Arbeitsgruppen des Vereinsstand und steht dabei stets, mitbestmöglicher Bild- und Tonquali-tät das Fernseherlebnis für Ver-braucher immer „realistischer” zugestalten. Doch genauso realistischmüssen auch Programmveranstal-ter und andere Bewegtbildanbietermit der Umstellung ihrer techni-schen Infrastruktur umgehen.Nach der anspruchsvollen Aufrüs-tung auf HDTV, die bei einigen Sen-dern noch nicht einmal endgültigabgeschlossen ist, ergeben sich mitUltra HD nun weit höhere Anforde-rungen, insbesondere mit Blick aufkomplexe Produktionsketten fürLive-TV.

Gleichzeitig stehennoch gar nicht alleParameter endgültigfest. Ultra HD be -deutet heute vor allem eine gegenüberFull HD vier(!) fachhöhere Auf lösung.Doch längst hat dieIndustrie erkannt,dass weitere Verbes-serungen nötig seinwerden, um den Mas -senmarkt von UltraHD zu überzeugen:High Dynamic Range

(HDR), High Frame Rate (HFR) undAdvanced Audio sind nur einige derviel diskutierten Technologien fürden Wow-Effekt beim Zuschauer.Dass das nicht immer einfach ist,zeigt das Beispiel 3DTV: 2010 einge-führt konnte das dreidimensionaleFernsehen bis heute nicht an den3D-Erfolg im Kino anknüpfen. Ein solches Schicksal soll UHDTVnicht widerfahren, doch dazu bedarfes zunächst weiterer technischerStandards. Wird UHDTV ein Erfolg?Erlebt 3DTV als brillenlose Techno-logie auf UHD-Displays eine Re-naissance oder wird es von neuenTrends wie Virtual Reality überholt?Und kommt nach UHD 4K baldschon UHD 8K in unsere Wohnzim-mer? Wir werden sehen ...

Streben nach bestmöglicher Bild- und Tonqualität

Stephan HeimbecherSky Deutschland

Leiter derAG Ultra HD

Vor 25 Jahren hat dieDigitalisierung desRundfunks begonnenund wir konnten unsnicht vorstellen, dasswir einmal ein Fuß-ballspiel in 4K-Auflö-sung auf einem 65Zoll-Fernsehgerät ge-nießen können. Hinzukommt, dass das Ge-rät nur wenige Zenti-meter tief ist und ander Wand angebrachtwird. Ganz zu schwei-gen von der Möglich-keit, dieses Programm auf kleinen,tragbaren Multifunktionsgeräten(Smartphones oder Tablets) eben-falls empfangen zu können. Trotzdieser Analyse möchte ich einenBlick in die Zukunft werfen. Das au-tonome Fahren wird kommen, undder visuelle Kanal des Fahrers wirdzumindest zeitweise frei werden,

zum Beispiel auf län-geren Autobahnfahr-ten. Das bedeutet,das TV-Gerät wird ei-nen festen Platz imFahrzeug bekom-men. Ein weiteresZukunftsthema wirddie Personalisierungsein, bei der Fernse-hen einen Rückkanalbekommt. Bei diesenund noch vielen wei-teren Themen imBereich der Medien-nutzung, wird die

Deutsche TV-Plattform auch in Zu-kunft ein hervorragendes Binde-glied zwischen Rundfunkveran -stalter, Infrastrukturbetreiber undGeräteindustrie sein. In dieser Po-sition ist es unser Ziel, neue Stan-dards zu initiieren, die dem End-kunden heute und morgen erhöh-ten Nutzen verschaffen.

Endgeräte heute und morgen

Markus ZumkellerSony Deutschland

Mitglieddes Vorstands

25 Jahre TV-Plattformbedeutet auch 25 Jah -re Fernsehgeschichte.War die Fernsehweltim Jahre 1990 nochdurchgehend vonAnalogtechnik ge-prägt, so hat sich hierin diesem Zeitraumtechnologisch dochsehr viel geändert.Von der Einführungdes 16:9-Breitbildfor-mats Mitte der 90erJahre, über die Digi-talisierung in der Pro-duktion und Aus strahlung mit denDVB-Standards, bis hin zu HDTV undden interaktiven Begleitdiensten,wie zum Beispiel HbbTV.

Das Internet gewinnt als Verbrei-tungsweg – und hier insbesonderefür On-demand-Dienste – rasant anBedeutung. Neue Player, wie Netflixund Amazon Prime Instant Video,sind auch in Deutschland angetre-ten, um den traditionellen TV-Sen-

dern Konkurrenz zumachen. Die Sehge-wohnheiten unsererZuschauer ändernsich, sie wollen auchunterwegs Videoskonsumieren, was zum Beispiel überdie ZDF-Mediathekjederzeit und überallauf den unterschied-lichsten Bildschirm-geräten – wie Tabletsund Smartphones –möglich ist.

Auch die Zukunftbleibt spannend: Entwicklungenwie Ultra HD-TV, Virtual Re ality360° TV etc. stehen vor der Tür undwerden dem Zuschauer nochmalsgewaltige Verbesserungen besche-ren.

Die nächsten 25 Jahre verspre-chen also spannend zu bleiben undes bedarf damit auch weiterhin eines Kommunikationsforums wieder Deutschen TV-Plattform.

Fernsehen im Wandel der Zeit

Dr. Andreas BereczkyZDF

Stellv. Vorstands-vorsitzender

Bei der klassischenTV- und Radio-Ver-breitung läuft inDeutschland der End-spurt zur Umstellungauf die vollständig di-gitale Signalverbrei-tung: Bei Antenne undSatellit gibt’s schonkeinen analogen Emp-fang, im Kabel wahr-scheinlich in wenigenJahren auch nichtmehr und IPTV istqua „Geburt” schon100 Prozent digital.Allein das trägt schon zur Effizienzbei der TV-Verteilung bei. Diezweite Generation der DVB-Stan-dards wird dies nochmals steigernkönnen.

Aktuell zeigt die Fernsehterres-trik, was dabei möglich ist. MitDVB-T2 hält nicht nur HDTV überAntenne in Deutschland Einzug.Durch die Kombination mit demmodernen Videokompressionsstan-dard HEVC sind wir weltweit Vorrei-

ter. Technologisch be-stehen also beste Vo-raussetzungen, denZuschauern ein viel-fältiges und qualitativhochwertiges Pro-grammportfolio zubieten. Auch im Ra-dio tut sich einiges.Der UKW-dominierteHörfunk wird mit Di-gitalradio als DAB+den Sprung in die Zu-kunft schaffen. Unddaneben stellt dieweiter zunehmende

Mediennutzung im Internet ihre He-rausforderungen an die Netze.

Bei all diesen Veränderungen giltes, Zuschauer und Verbraucher aufdem Weg ins komplett digitale Zeit-alter mitzunehmen. Wichtig ist einefreie, breite Auswahl an Empfangs-wegen für Inhalte- und Programm-vielfalt. Und es braucht die Ver -ständigung aller Beteiligten in pas-senden Gremien wie Deutsche TV-Plattform oder Digitalradio Board.

Empfangswege sind die Lebensadern des Rundfunks

Dr. Ulrich LiebenowMitteldeutscher Rundfunk

Leiter der AGBroadcast Infrastruktur

Wenn Marty McFly und Doc Brown am21. Oktober 2015 in ihrem DeLorian nichtin Kalifornien herausgekommen wären,sondern im ICM zur Eröffnung derMünchner Medientage, hätten die beidensich schwer gewundert. Da reden einigeLeute über „OTT”, „Second Screen”, „VoD”und die anderen starren unentwegt aufkleine Bildschirme und „surfen” in diesemDing namens Internet? Und was bitte istein Facebook?

Die Macher von „Zurück in die Zukunft II”lagen 1989 mit vielen Prognosen in ihremFilm richtig, z.B. mit Videotelefonie oderBezahlen per Fingerabdruck. Beides istheute Realität. Aber die Dynamik der Digi-talisierung und das Internet konnten sienicht auf dem Zettel haben, respektive im

Drehbuch. Womit es ihnen übrigens auchnicht anders ging als früheren Elefanten-runden auf den Medientagen, sagen wirmal im Jahr 2005. Abgesehen vom Inter-net hätte da auch keiner etwas mit den Begriffen oben anfangen können. Wohlaber mit Antennenfernsehen, Satellit undKabel – was auch Marty und Doc Brownwieder verstanden hätten. Ist linearesFernsehen deswegen anachronistisch? Ich denke nicht. Fernsehen ist immer nochdie liebste Freizeitbeschäftigung der Mas-sen. Natürlich haben mittlerweile Abruf -angebote, mobile Mediennutzung undStreaming einen festen Platz im Zeit- undMedienbudget vieler Menschen. Aber: Esist in den meisten Fällen ein Miteinander.Anything, anytime und anywhere schließtdie lineare Nutzung eben mit ein.

Aber keine Frage: Die rasante technischeEntwicklung und das sich wandelnde Me-diennutzungsverhalten können zu emp-findlichen Marktverschiebungen führen.Die audiovisuelle Branche wird neu vermes-sen. Fernsehen muss innovativ bleiben,sonst wird der „Zuschauer” zum „User”.Die Deutsche TV-Plattform hat in den letz-ten 25 Jahren die digitale Evolution desFernsehens erfolgreich mitgestaltet. DerVerein steht als Wegbereiter für Digital-TV in all seinen Formen und nimmt im-mer wieder wichtige Moderations- und Kommunikations-Funktionen ein. Darauf können wir stolz sein, aber die Herausfor-derungen enden nicht mit der Vollendungder Digitalisierung – im Gegenteil. Wenn

Zurück in die TV-ZukunftWolfgang Elsäßer, Astra Deutschland, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, zum 25. Gründungsjubiläum des Vereins

Vor 25 Jahren warmobile Mediennut-zung noch in den An-fängen. Die analogemobil-portable Nut-zung spielte sich imRadiobereich oder al-lenfalls beim Cam-ping im Kampf umdie Ausrichtung derTV-Antenne ab. Dochdie Digitalisierung hatalles umgekrempelt:

So wurde nicht nurdie TV-Plattform alsHDTV-Gremium fürDeutschland sondern auch wenigspäter das DVB Projekt mit seinerweltweiten Bedeutung gegründet.

Für den modernen Rundfunk wardie digitale Basis der Durchbruchzu Interaktion – parallel mit der Öff-nung des Internets für die privateNutzung. Die Einführung der ver-schiedenen DVB-Verbreitungsstan-dards hat dann dazu beigetragen,

dass analoges Fern-sehen heute quasiausgestorben ist. KeinTV-Sender strahltmehr analog aus!

Das hat sichmehrfach bewährt –zum Nutzen der ge-samten Branche undnicht zuletzt der Kon-sumenten und Ver-braucher, wie sicham Beispiel mobilerMediennutzung zeigt.Den Nutzern ist eseigentlich egal, auf

welchem Weg sie unterwegs ihreLieblingsinhalte empfangen kön-nen: über Rundfunk (DVB-T,-T2)oder Mobilfunk (LTE). Der Mehrwertvernetzter, digitaler Systeme be-steht darin, dass man nun überallund zu jeder Zeit Zugriff auf alleverfügbaren Inhalte hat. Eine ehe-malige Zukunftsvision beginnt sichzu erfüllen.

Vernetzt wird mobiler TV-Genuss grenzenlos

Dr. Helmut SteinISDM / DVB ProjectLeiter der AG

Mobile Mediennutzung

Unter den Fernseh-Verbreitungswegenhat sich IPTV nebenSatellit, Kabel undAntenne als vierteund jüngste Platt-form in Deutschlandfest etabliert. Dasliegt nicht zuletzt aneinem wesentlichensystemimmanentenVorteil – der nahtlo-sen Integration vonlinearem, qualitäts-gesichertem TV-Sig-nal mit nicht-linearem Bewegtbildund weiteren interaktiven Zusatz-angeboten. Und das schon seit derMarkteinführung. So hat IPTV der-zeit beim HDTV-Programmangebotdie Nase vorn und auch die neuen,noch schärferen Bilder in Ultra HDsind schon über IP verfügbar –heute noch primär als VoD.

Vor dem Hintergrund der neuenNutzungsformen und von Over-the-top-Angeboten stellt sich so dieprovokante Frage mit Blick auf dieZukunft: Alles IP oder? Das hängt

von der Breitbandig-keit bzw. Leistungs-fähigkeit von Verbrei-tungs- und Emp-fangswegen ab – undda bedarf es insge-samt erheblicher Anstrengungen inDeutschland, um diewachsenden Bedürf-nisse zu befriedigen.Die Anbieter stellensich dieser Heraus-forderung.

Auch haben in ei-ner konvergenten Medienwelt mitwachsendem Mobil-Nutzungs-Be-darf hybride Ansätze der Medien-versorgung in der Kombination vonRundfunk und IP Vorteile: Sie bietendie Voraussetzung für vielfältigeGeschäftsmodelle aller Marktteil-nehmer und deren Akzeptanz durchdie Verbraucher. Das richtige Fo-rum für alle Marktpartner, sichüber solche Entwicklungsfragen zuverständigen, sind Vereine wie dieDeutsche TV-Plattform: Auch in derZukunft!

Alles IP oder …?

Gert von ManteuffelDeutsche Telekom

Mitglieddes Vorstands

Agenda 204025 Jahre? Die DeutscheTV-Plattform kommtin die Jahre … Wir ha-ben geschafft, was dieGründungsmitgliedersich 1990 vorgenom-men hat ten: Alle Infra-strukturen sind digi-tal, HDTV breitflächigempfangbar, und wenn2018 das Antennen-fernsehen DVB-T2 HDeingeführt und die ana-loge Kabelverbreitungbeendet ist, kann ichden Schlüssel unterdie Türmatte des Vereins legen, undauf Weltumsegelung aufbrechen. Oder erwarten uns am Ende neueAufgaben? Wer bei Fernsehen à lacarte, personalisierter Werbung,Metadaten-traffic, Auffindbarkeit vonpublic value im App-Dschungel,

se lbst fahrenden Autos als mobile Entertainment-Ter-minals und demKauderwelsch euro-päischer Daten -gesetze Schnapp -atmung bekommt,und sich fragt, werbei den vielschichti-gen Interessen alterund neuer Inhalte-Anbieter, Infrastruk-tur-Betreiber undGeräte-Herstellernoch durchblickt,

erreicht mich per Flaschenpost bei151° 44' West und 16° 29' Süd.Wenn die TV-Plattform gebrauchtwird, stehen wir bereit, logisch.Eine zweite Jugend ist allemal drin,25 ist ja kein Alter. Also: Sie habenes in der Hand, liebe Mitglieder!

Wir erfinden uns neu!

Carine Chardon ZVEI

GeschäftsführerinDeutsche TV-Plattform

Über 20 Jahre hat dieTV-Branche vom in-teraktiven Fernsehengeträumt und es gabunzählige Anläufedazu, mit verschiede-nen Techniken! Dashat alles nicht richtigfunktioniert – auchweil die TV-Geräte garnicht genug „Rechen-leistung” hatten. Über-haupt konnte die Tele-fonleitung ohne bauli-che Veränderungen inder Wohnung in der Regel nicht anden Fernseher als Rück kanal ange-schlossen werden. Und dann vorsechs Jahren haben ohne großesAufsehen die TV-Geräte-Herstellerihre Fernseher mit Prozessorenund Browsern internettauglich ge-macht, in der Regel drahtlos viaWLAN. Die smarten TV-Geräte ha-ben damit etwas in den Markt ge-bracht, worauf alle Bewegtbildnut-zer stehen – dem Beispiel vonSmartphone und Tablet folgend.Parallel haben Programmveran-stalter Interaktivität über die roteTaste (HbbTV) etabliert.

Heute sind Smart-TVs multime-diale Alleskönner mit schnellemBrowser, Apps, Portalen undHbbTV-Diensten – vernetzt mit al-len anderen Bewegtbildgeräten unddem Heimnetzserver. Bequem können die Video-on-De-

mand-Angebote undMediatheken amFernseher konsu-miert werden: Werwill denn für Be-wegtbild noch vordem PC sitzen? UndFernsehen oder Vi-deo machen sowiesoerst an einem sehrgroßen BildschirmSpaß – besondersmit hochaufgelöstenBildern. Inzwischenkommt selbst der

HDTV-Nachfolger Ultra HD zuerstüber Apps bzw. Video on Demandan Smart-TVs.

Auch die Bedienung beim smar-ten Fernsehen ist mittlerweile ein-facher und intuitiver geworden:Features wie Steuerung über Ges-ten oder Sprache und über pas-sende Apps via Smartphone oderTablet bieten fast alle Smart-TVs.Da die Programm- und Inhalteviel-falt fast unübersichtlich groß ge-worden ist, hilft in vielen Fällen dieneue „Intelligenz” der Fernseher –mit Empfehlungen für passendeTV-Sendungen und andere Bewegt-bildangebote.

Fazit: Fast 23 Mio. Smart-TV-Empfänger im deutschen Marktsind erst der Anfang – der Trendgeht zu 100 Prozent smart. Und daswird nicht erst in 25 Jahren er-reicht!

Smartes Fernsehenist DIE TV-Innovation

Jürgen SewczykJS Consult / Eutelsat

Leiter derAG Smart-TV

Hätten Sie’sgewusst?45.000 DMIn den ersten Jahren der „NationalenHDTV-Plattform Deutschland” belief sichder Mitgliedsbeitrag auf bis zu 45.000 DMpro Jahr. Heute liegt er je nach Unterneh-mensgröße zwischen 2.600 und 10.400Euro – seit 2012 gibt es Sonderkonditionenfür Neumitglieder und Start-ups.

Wer soll das alles lesen?Seit 1994 sind ca. 95 Ausgaben des Ver-eins-Magazins „TV Zukunft” erschienen.2009 und zuletzt 2014 bekamen die aktu-ellen Infos zum Marktgeschehen ein neuesLayout. Dem Kompendium „Fernsehenheute und morgen” von 1993 folgten zweiDutzend neuer Publikationen als Bro-schüren und Flyer – besonders ab 2009.

KontinuitätDer Verein hatte in 25 Jahren nur fünf ver-schiedene Vorstandsvorsitzende, drei Geschäftsführer und eine Geschäftsfüh-rerin, sowie zwei Pressesprecher. DasLogo der TV-Plattform wurde bisher zweiMal modernisiert. Der ZVEI stellt bisheute die Geschäftsstelle.

Arbeitswütig Im Jahr der Vereinsgründung startete dieGremienarbeit mit sechs Arbeitsgruppen,seither waren über 20 Gremien aktiv. AlleArbeitstreffen zusammengerechnet machtdas über 1.000 Sitzungen in 25 Jahren!

Familienzuwachs Gestartet ist die HDTV-Plattform 1990 mit19 Mitgliedern. Inzwischen liegt die Anzahlder Unternehmen, Sender, Forschungs -institutionen und ande ren Mitgliedern bei 57. Die Gründungsmitglieder sind übri-gens fast alle noch dabei!

Am Puls der Branche Dem 1. Symposium 1991 in Hamburg fol-gen jährlich ein Symposium und insge-samt ein Dutzend Workshops als Eigen-veranstaltungen. Seit Beteiligung an den14 „Viewing Sites” in Deutschland zurOlympia-Übertragung 1992 in analogemHDTV (16:9) nimmt der Verein bei fast al-len wichtigen Branchentreffs und Messenmit eigenen Ständen teil – besonders beider IFA in Berlin. Dort steigt die Stand-größe von 15 m2 im TWF auf 100 m2 imTecWatch.

Extra-Ausgabe. Auflage: 1.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt, www.tv-plattform.de. V.i.S.d.P.: Carine Chardon, Geschäftsführerin. Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, konzeptW.

Gestaltung: Petra Dreßler, Berlin.Illustrationen: Fotalia (2x), DTVP, konzeptW, Astra,Sony/Hoederath, MDR/Prosch, Sky/Maelsa, Telekom,ZDF/Sauerbrei, UFA, Vodafone, Burda, H.-D. Seufert, panafoto/A. Franke, privat, R. Bücken.Druck: Druckteam Berlin.

impressum

Ganz im Zeichen vonUHD: TV-Plattform

schafft es in die Tagesschau, IFA 2014

Mitgliederversammlung,Wiesbaden, 2012

FamilienalbumImpressionen 2010–2015

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht TV-Plattform-Stand, Medienforum NRW 2011

Abstimmung bei derMitgliederversamm-lung im Wirtschafts-ministerium, 2015

Prof. Ulrich Reimers, langjähriges Vorstands -mitglied, zieht Bilanz zum 20. Jubiläum

Vorstandbeim 20. Jubiläum,Berlin 2010

Praxis-Demo „Suchen-Finden-Navigieren“, 2013

TVZUKUNFT

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Fortsetzung innen