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G 30580 F 19. Jahrgang Juli/August EUR 3.35 4/2016 W eltrekord Head Up: Größte Formation W eltrekord im Leben retten: Cypres wird 25 Offizelles Magazin des Deutschen Fallschirmsportverbandes

G 30580 F 4/2016 - dfv.aero · tan-Pneumothorax (Lungenkollaps) und Herzrhythmusstörungen. Kurios die Anfrage eines Hausarztes, ob zum Springen ein Min - ... führliche Referat von

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G 30580 F 19. JahrgangJuli/AugustEUR 3.35

4/2016

Weltrekord Head Up:Größte Formation

Weltrekord im Leben retten: Cypres wird 25

Offizelles Magazin des Deutschen Fallschirmsportverbandes

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IMPRESSUMHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt:Deutscher Fallschirmsportverband e.V.Comotorstr. 566802 Überherrn-AltforweilerTel.: 06836-92306Fax: 06836-92308E-Mail: [email protected]: www.dfv.aero

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Christoph Alt, Helmut Bastuck, Rolf Brom-bach, Gustavo Cabana, Jens Gosmann, Antje Grube, Helmut Harff, Jennifer Harth,Jörg Heise, Nina-Marie Kühn, Torsten Kunke,Sascha Lasotta, Michael Moster, ThorstenRühl, Peter Schäfer, Wolfgang Schepers,Matthias Schulz, Dr. Henning Stumpp, Andreas Trögele, Michael Ungermann, Ute Vetter

ProduktionBlue Sky GmbH Jenaer Str. 410717 BerlinTel.: 030-21964459E-Mail: [email protected]

Herstellung, Repro, Druck:Krüger Druck, Dillingen/Saar

Anzeigenleitung:Blue Sky GmbHTel.: 030 -21964459Es gelten die Preise der Anzeigenpreislistevom 1.1.2011

Vertrieb und Abonnements:Deutscher Fallschirmsportverband e.V.Tel.: 06836 -92306Fax: 06836 -92308

Bezug:Für Mitglieder des DFV e.V. sind die Kostenfür den Bezug des Freifall Xpress im Jahres-beitrag inbegriffen.Für Nichtmitglieder des DFV e.V. beträgt derPreis für ein Abonnement (6 Ausgaben)inklusive Versandspesen Euro 30,- pro Jahr.

Die Zeitschrift und alle in ihr enthalteneneinzelnen Beiträge und Abbildungen sindurheberrechtlich geschützt. Rechte undCopyright (auch auszugsweise) liegen beimVerlag. Für unverlangte Einsendungenübernimmt der Verlag keine Haftung. Rück-sendung nur bei ausreichendem Rückporto.Manuskriptänderungen und Kürzungen behält sich die Redaktion vor.Namentlich gekennzeichnete Beiträgevon Mitarbeitern geben nicht unbedingtdie Meinung der Redaktion oder desHerausgebers wieder.Hinweis: Einige Fotos in diesem Magazinzeigen Springer ohne Helme oder in an-derer Art und Weise ausgestattet, dienicht den in Deutschland geltendenoder vom DFV empfohlenen Sicherheits-bestimmungen entsprechen. In Deutsch-land ist das Tragen einer schützendenKopfbedeckung für Fallschirmspringergesetzlich vorgeschrieben.

Freifall Xpress erscheint zweimonatlich, jeweils Januar, März, Mai, Juli, September,November.

Anzeigen- und Redaktionsschluß:15. Jan., 15. Mär., 15. Mai, 15. Juli, 15. Sep., 15.Nov.

INHALT

DFV – INTERN

14 Leser

30 Kalender

32 Skygods

33 Tollkühn

34 News

12 Deutschland Cup Ziel

12 Dolomiti Cup

13 Paranodon Cup

14 DFV Webseite zur DM

Wettbewerbe

15 Skydive Saulgau

15 FSC Südpfalz

15 YUU Skydive

15 FSC Münster

Vereine

16 Boogie auf „Sunny Zwei“

18 Sequential Games

22 Weltrekord Head Up

26 Cypres Boogie

Events

8 Anschnallen und Helm auf!

13 Cypres Wartung

14 Aus der Praxis – für die Praxis

Sicherheit + Technik

RUBRIKEN

Titelfoto: Antje GrubeKurz vor der Landung: ein Blick aufdie Mitspringer am Strand der por-tugiesischen Algarveküste anläss-lich des „Sequential Games“Events.

5 Editorial

6 Fliegende Ärzte

6 DAeC-Bürokratie

9 USPA Tandemberechtigung

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5

EditorialLiebe DFV-Mitglieder!

Wie gewonnen, so zerronnen. Die

gerade erst mühsam durch den

DFV erwirkte Abschaffung der FAI-

Lizenz in physischer Form wurde auf einer a.o. Hauptversamm-

lung des Dachverbands DAeC bedauerlicherweise wieder

gekippt. Teilnehmer an internationalen Wettbewerben dürfen

also wieder für ein (nach wie vor nutzloses) Stück Papier

bezahlen und einen unnötig komplizierten Verfahrensweg auf

sich nehmen. Einige Funktionäre scheinen nicht begriffen zu

haben, wem ihre Dienste eigentlich nutzen sollen. Ihnen sei der

Spruch von Wolfgang Neuss ans Herz gelegt: „Heut‘ mach ich

mir kein Abendbrot, heut‘ mach ich mir Gedanken.“

Ob die verantwortlichen Akteure im DFV hier eine rühmliche Aus-

nahme bilden, müssen letztendlich die Mitglieder beurteilen. Die

Lektüre dieser FFX-Ausgabe möge dabei helfen, sich eine dif-

ferenzierte Meinung zu bilden. Was wäre eine Dt. Meisterschaft

ohne DM-Webseite? Welche Entwicklung würde das Tandem-

springen ohne qualitätssichernde Maßnahmen nehmen?

Warum führt die Errichtung der Arbeitsgruppe fallschirmsprin-

gender Mediziner dazu, dass nicht weniger, sondern mehr

gesundheitlich beeinträchtigte Schnupper-, Freizeit- oder Leis-

tungssportler in die Luft gehen können? Wie bekommen Sprung-

lehrer das erforderliche Fachwissen nicht nur adressiert, son-

dern auch nachhaltig zwischen den Ohren der Sprungschüler

verankert? Davon ist zu lesen. Und wer genau liest, stellt fest,

dass dies alles ziemlich viel mit praktizierter Verbandsarbeit zu

tun hat.

Ein expliziter Aufruf zum Nachdenken kommt von Rolf Brom-

bach, der uns allen nochmals erklärt, warum das Anschnallen

im Flieger und das Tragen eines Helms beim Start alles andere

als uncool sind, sondern einen gleichermaßen einfachen wie

wirkungsvollen Beitrag zum glimpflichen Überstehen eines

größeren Ereignisses leisten. Selbst wenn jemandem das eigene

Leben nicht hinreichend bedeutsam ist, sollte die Unversehrtheit

anderer nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Also bitte

lesen und beherzigen bzw. anschnallen und Helm auf!

Neben den Rubriken Verband und Sicherheit werden in dieser

FFX-Ausgabe auch wieder die Bereiche Events, Vereine und Wett-

bewerbe bedient, und zwar für Anhänger unterschiedlichster

Disziplinen. Konkret gibt es Erlebnisberichte vom Pink Boogie in

Zweibrücken, vom Cypres-Jubiläums-Boogie in Soest, von den

Sequential Games an der Algarve (Events), vom Paranodon-Cup

in Illertissen (und Umgebung), vom Deutschland-Cup Ziel in Lahr,

vom Dolomiti-Cup in Belluno und vom Headup-WR in USA. Enjoy

reading!

Wenn Ihr von der Lesereise wieder zurück seid, steht auch schon

bald der nationale Top-Wettbewerb an: Die Dt. Meisterschaften

bei SkyHigh Eschbach. Viele Wettbewerber trainieren schon

lange zielstrebig darauf hin, es gibt aber auch Kapazitäten für

kurz entschlossene Performer und Pick-up-Teams. Sie ver-

größern das Teilnehmerfeld, sorgen für mehr Spannung, berei-

chern den Wettbewerb und sind daher hoch willkommen. Also

keine falsche Scheu, seid dabei, Ihr werdet’s nicht bereuen! Zur

Entscheidungsfindung sei Euch das Studium des Top Themas

2010 auf der DFV-Webseite ans Herz gelegt. Als weitere

Entscheidungshilfe winkt Begrüßungsgeld: Wie schon in den

Vorjahren übernimmt der Verband das Nenngeld für Erstteil-

nehmer mit weniger als 500 Sprüngen!

Springt beschwingt durch den Sommer und Go compete!

Henning

Dr. Henning Stumpp, DFV Präsident

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Während der Sicherheitstagung 2008 in Schweinfurt hielt DFV

Mitglied Prof. Dr. Hanshelmut Thiele ein Referat zum Thema

„Medizinische Aspekte des Fallschirmsports“. Im Anschluss

daran entstand die Idee, eine Arbeitsgruppe mit fallschirm-

springenden Medizinern zu etablieren. Hier erfolgt seine Zwi-

schenbilanz.

Diese AG sollte Ansprechpartner sein für Springer bzw. Leute, dieeine Sprungausbildung anstrebten und bei denen irgendwelchemedizinischen Probleme bestehen. Aber auch Mediziner, die Be-lastungen und Risiken unserer Sportart nicht einschätzen können,sollten hier die Möglichkeit erhalten, sich medizinischen Rateinzuholen im Rahmen von Tauglichkeitsuntersuchungen oder beider Betreuung von fallschirmspringenden Patienten.In der AG fanden sich sehr schnell eine Internistin, eine Or-thopädin, zwei Chirurgen, ein Gynäkologe und ein Herzchirurg(siehe Kasten). Mit einer Ausnahme sind alle sehr erfahreneSpringer mit einer Sprungerfahrung von Tausenden von Sprüngen.Auf der DFV-Webseite findet sich die AG unter der Rubrik „Medizinund Gesundheit“. Die Kontaktaufnahme der Ratsuchenden erfolgtentweder telefonisch oder per Email direkt bei den medizinischenExperten oder über die DFV-Geschäftsstelle.Die Frequenz der Beratungen liegt bei ca. 50 Anfragen pro Jahr.Eine genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln, da viele telefonischeAnfragen nicht dokumentiert werden, insbesondere, wenn dasProblem mit einem Telefonat erledigt ist. Die Konsultationenverteilen sich etwa hälftig auf Rat suchende Mediziner undFallschirmspringer. Gelegentlich gibt es auch Anfragen vonSprungplatzmanifests oder Sprunglehrern. Erstaunlich hoch ist dieZahl der Anfragen, die sich auf die Sprungfähigkeit vonTandemgästen beziehen.Naturgemäß kommt der größte Teil der Anfragen aus dem Bereichder Chirurgie/Orthopädie. Fragen zum Zeitpunkt der Wiederauf-nahme des Sports nach operativ versorgten Extremitäten-Verlet-zungen, nach Metallentfernung und zu Problemen nachGelenkverletzungen an Schulter und Knie werden am häufigstengestellt. Im Bereich der Wirbelsäule herrscht oft große Unsicher-heit nach Fraktur- oder Skoliose-Operationen, einen Großteil derFragen betrifft Springer mit Bandscheibenproblemen im Bereichder Hals und Lendenwirbelsäule. Darüber hinaus wurden Fragenbeantwortet zu Beckenverletzungen, Sprunggelenks- und Fußver-letzungen, Knieverletzungen (Meniskus/Kreuzband), Schulterver-letzungen (Luxation/Rotatoren-Manschette/Oberarmkopf), Osteo-porose, Knorpelschäden, Springen mit Endoprothese (Schulter/Hüfte/Knie), Arthrose, Narbenbruch und Einhändigkeit.Im Bereich der inneren Medizin war das Hauptthema ein beste-hender Diabetes mellitus. Hier muss immer individuell entschie-den werden. Die Thematik wurde bei der INSITA 2011 vonChristian Wirth in seinem Referat sehr gut dargestellt (siehe DFVWeb Seite). Christian betreibt als juveniler Diabetiker Fallschirm-sport auf Leistungssportniveau. Generell haben wir aber in der AGschon früh entschieden, dass ein bestehender insulinpflichtigerDiabetes einen Ablehnungsgrund für eine Tandempilotentätigkeitdarstellt. Bei AFF-Lehrern dagegen kann unter sorgfältiger Prüfungim Einzelfall eine Tätigkeit erlaubt sein.Weitere Anfragen aus dem Bereich der inneren Medizin erfolgtenzum Thema Asthma, Bluthochdruck, Beinvenenthrombose, Spon-tan-Pneumothorax (Lungenkollaps) und Herzrhythmusstörungen.Kurios die Anfrage eines Hausarztes, ob zum Springen ein Min-destgewicht erforderlich ist!Im Bereich der Neurologie/Psychiatrie hatten wir Anfragen zurSprungfähigkeit bei Multipler Sklerose. Hier muss immer imEinzelfall eine Einschätzung erfolgen. Eine bestehende Epilepsieallerdings ist nach unserer Meinung ein absoluter Ablehnungs-grund für den Fallschirmsport. Eine gut medikamentös einge-stellte Depressionserkrankung hingegen stellt keinen Hinde-rungsgrund dar. Ablehnen mussten wir allerdings den Wunscheines Kandidaten, eine Sprungausbildung bei aktuell laufendemDrogenentzugs-Programm zu beginnen.Im Bereich der Gynäkologie gibt es nur wenig Anfragen. Zur Pro-

Arbeitsgemeinschaft Fallschirmsport und Medizinblematik Fallschirmsport und Schwangerschaft sei auf das aus-führliche Referat von Dr. Florian Ebner auf der DFV-Webseite ver-wiesen.Viele Anfragen gibt es aus dem Bereich der Augenheilkunde.Sehschwäche, Einäugigkeit, Farbenblindheit, erhöhter Augenin-nendruck und Tränenkanalverengungen waren die häufigstenGründe. Da wir keinen springenden Augenarzt in unserer AGhaben, konsultierten wir hier im Zweifelsfall befreundete Kollegen.Als Faustregel bei Augenproblemen kann man sagen: Führer-scheininhaber, die Auto fahren, können auch eine Sprungausbil-dung beginnen.Auf dem Gebiet der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde berietenwir unsere Fragesteller wegen Barotraumen, chronischer Neben-höhlenentzündung und Gehörgangsproblemen. Auch hier konsul-tierten wir im Zweifel kompetente Kollegen aus diesem Fach-bereich.Für die Beurteilung der Sprungfähigkeit von Tandemgästen geltenwesentlich geringere Anforderungen als bei aktiven Springern. Hiergab es Anfragen zu den unterschiedlichsten Themen (Asthma, Di-abetes, Multiple Sklerose, Wirbelsäulen-OP (Skoliose), Epilepsieund Herzschrittmacher). Abschließend sei erwähnt, dass die im Rahmen der Sicherheit-stagung gehaltenen Referate über medizinische Themen imFallschirmsport über die AG organisiert wurden. Diese sind alsDownloads über die DFV-Webseite jederzeit abzurufen.Insgesamt lässt sich feststellen, dass die AG Fallschirmsport undMedizin über die vergangenen 7 Jahre als kompetenter Ansprech-partner für Rat suchende Springer und Ärzte eine sinnvolle Auf-gabe erfüllt hat.Als Leiter dieser AG würde ich mich sehr freuen, wenn es gelänge,unsere Gruppe noch durch jeweils einen Augenarzt, HNO-Arzt undNeurologen zu komplettieren. Ich bitte daher fallschirmspringende Kollegen, die einer dieserFachrichtungen angehören, Kontakt zu mir aufzunehmen.

Prof. Dr. Hanshelmut Thiele

Deutscher NAC (= DAeC) zeigt sichwenig mitgliederfreundlichLeider gibt es in Sachen „FAI-Sportlizenzen“ für alle Spitzensportlerund Rekord-Teilnehmer im Fallschirmsport keine gutenNachrichten zu verkünden, bzw. die guten Nachrichten des vor-letzten Heftes in dieser Sache müssen widerrufen werden.Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des DAeC imApril 2016 in Friedrichshafen wurde auf schriftlichen Antrag einesLandesverbandes (die, die alles können, außer Hochdeutsch….)die im letzten November (von der ordentlichen DAeC-MHV aufAntrag der BKF) mehrheitlich beschlossene Regelung der Beantra-gung/Bearbeitung der FAI-Sportlizenzen für deutsche Fallschirm-sportler durch die DFV-Geschäftsstelle im Auftrag der BKFwiderrufen und ausschließlich an die DAeC-Geschäftsstelle inBraunschweig zurückverwiesen.Trotz heftiger argumentativer „Gegenwehr“ durch die Vertreter desFallschirmsports wurde von den „Hardlinern“ einiger Landesver-bände und auch der DAeC-Geschäftsstelle mit z. T. irreführenden

Mitglieder der AG FS und Medizin

Prof. Dr Hanshelmut Thiele,

FA für Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie

Dr. Petra Bärenfänger, FÄ für Inn. Medizin, Kardiologie

Dr. Ulrike Borngräber, FÄ für Orthopädie,

Notfallmedizin, Sportmedizin

Dr. Florian Ebner, FA für Gynäkologie

Dr. Norbert Friedel, FA für Chirurgie und Herzchirurgie

Dr. Jörn Thiele, FA für Chirurgie, Unfallchirurgie und

Orthopädie, Spez. Unfallchirurgie, Sportmedizin

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Auf ihrer letzten Sitzung im März 2016 hat sich die Bundeskom-mission Fallschirmsport (BKF) intensiv mit der Anerkennung vonUSPA-Coach-Ratings als Voraussetzung für den Eintrag einer imAusland erworbenen „Tandem-Passagier-Berechtigung“ einesdeutschen Staatsangehörigen in einen deutschen „Luftfahrer-schein für Luftsportgeräteführer“ (= Springerschein) beschäftigt.Das einstimmige Ergebnis der Beratung war, dass ein Coach-Ra-ting NICHT den Nachweis einer (aktuell gültigen bzw. einmal einge-tragen gewesenen!) deutschen Lehrberechtigung ersetzen kann.Dies bedeutet in der praktischen Umsetzung, dass ein Deutscher,der im Ausland eine Tandem-Berechtigung erworben hat, inDeutschland nur als Tandempilot agieren darf, wenn dieseBerechtigung im deutschen „Springerschein“ eingetragen ist undhierfür eine deutsche „Lehrberechtigung“ nachgewiesen wordenist.Eine zeitlich befristete Anerkennung dieser „Ratings“ (wie z.B. fürqualifizierte ausländische Staatsangehörige) für eine entsprech-ende Tätigkeit in Deutschland ist für deutsche Staatsangehörigeleider nicht möglich.Aspiranten, die den Erwerb eines USPA-/bzw. Hersteller-Tandem-Ratings im Ausland planen, mögen daher bitte im Vorfeld dafürSorge tragen, dass mit dem Nachweis einer deutschen Lehr-berechtigung die Voraussetzungen für den notwendigen Lizenz-eintrag auch gegeben sind.Für evtl. Rückfragen (möglichst vor Planung der Auslandsreise zumErwerb!) stehen wir in der DFV-Geschäftsstelle gerne als Beraterzur Verfügung.Helmut Bastuck

USPA-Coach-Rating reicht nichtfür Tandem-Berechtigung

und faktisch falschen Darstellungen die Masse der (in dieserSache wenig sachkundigen!) Landesverbandsvertreter so beein-flusst, dass sie für die Annahme des Antrags stimmten.Leider vertrat insbesondere der Generalsekretär die Linie, dassdem DAeC mit einer „Aufweichung“ der zentralistischen Bear-beitungspraxis auch dringend benötigtes Geld verloren ginge undes daher für diese „Arbeits- und Dienstleistung des DAeC“ auchbei der (horrenden!) Gebühr von 18,- € pro Jahr für eine FAI-Sport-lizenz bleiben müsse, obwohl der Eintrag im FAI-Register völligkostenfrei ist. Der Gipfel der Negativ-Argumentation war, dass esfür Spitzensportler ja durchaus zumutbar wäre, einmal pro Jahrdiese 18,- € zu entrichten. Dies ist für uns umso befremdlicher gewesen, als kurze Zeit davornoch ausgiebig um eine Beitragserhöhung von 0,50 – 1,00 € (proJahr!) für alle Mitglieder der Landesverbände heftigst diskutiert unddiese dann mehrheitlich abgelehnt wurde.So bedauerlich und unverständlich ein solch mitgliederunfreund-licher und jeglicher Arbeits-/Ablaufvereinfachung widersprechen-der und unsinniger Beschluss auch sein mag, bedeutet erfaktisch, dass wie früher alle Anträge auf Erteilung einer FAI-Sport-lizenz von uns zentral an die DAeC-Geschäftsstelle weitergeleitetwerden müssen und für die Ausstellung des (völlig wertlosen!)Stückes Papier 18,- € vom Antragsteller zu zahlen sind.Wir bitten dringend alle Teilnehmer internationaler Rekorde undMeisterschaften sofort an die BKF zu berichten, wenn es auf denSportveranstaltungen zu Störungen bzw. Irritationen kommensollte, weil ein/e Teilnehmer/in nicht rechtzeitig im allein aus-schlaggebenden elektronischen Register der FAI eingetragen seinsollte.P.S.: Es gibt nach letzten Informationen allerdings einen kleinen„Silberstreif“ am Horizont für 2017, weil der DAeC-Vorstand eineeffektivere, kaderfreundliche und preisgünstige Lösung für die FAI-Sportlizenz-Beantragung erarbeiten will. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten! Helmut Bastuck

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Es reicht einfach nicht, nur exakt so viele zu installieren, wie die

Maschine an Springern fasst. Außerdem sind die meisten Gurte

nicht lang genug.

Bei Wingsuitern stecken die kompletten Beingurte in der Suit.

Man kann sich gar nicht in Beckenhöhe anschnallen! Wenn man

also wirklich will, dass alle angeschnallt sind, dann müssen

mehr und längere (und klüger gebaute) Gurte her.

Wir alle gehen ein unglaublich hohes Risiko ein, wenn wir selber

oder andere Springer unangeschnallt starten. Alle, die vielleicht

immer noch glauben, sie könnten das Risiko, in einem (töd-

lichen) Crash zu sitzen, vernachlässigen, sei folgendes in Erinne-

rung gebracht:

Im Jahre 1998 gab

es zwei äußerst

gravierende, für sich

selbst sprechende

katastrophale Vor-

kommnisse. In Öster-

reich kam eine Sky-

van beim Start nicht

richtig hoch, fiel

wieder runter und

überschlug sich 5

Mal. Niemand starb

und kaum einer war

schwer verletzt, denn alle waren angeschnallt. In Perris, Kali-

fornien, starben 16 von 23 Springern, keiner von ihnen war

angeschnallt. Die wenigen Überlebenden hatten das zweifelhafte

“Glück” und krachten in die Masse der bereits toten Leiber der

vor ihnen sitzenden Mitspringer. Diese Menge an totem Fleisch

im/am/vorm Cockpit bewahrte auch das berühmte „Arizona Air-

speed“ – Mitglied Dan “B.C.” vor dem Tod. Er überlebte mit

schwersten Hals- und anderen Verletzungen. (Wer über dieses

Drama mehr wissen will, und darüber, wie dieser Horror-Unfall

sein ganzes Denken und Leben drastisch änderte, dem sei sein

Buch “Above all else” empfohlen.)

Eine Anmerkung zum Tragen von Helmen beim Start. Zunächst

einmal schützt er seinen Träger bei einer sich überschlagenden

Maschine vor schweren Schädelverletzungen. Zum anderen

kann auch ein ungesicherter Helm zu einem tödlichen Geschoss

werden. Vor einiger Zeit donnerte in Australien ein nicht

gesicherter Helm durch die Flugzeugzelle. Anschließend konnten

auf dem Helm über ein halbes Dutzend verschiedener Blutgrup-

pen festgestellt werden.

Vor allem Videohelme werden gerne beim Start mit einer Hand

hochgehalten, um eine paar Aufnahmen beim Abheben zu

machen. Sicherer wäre es, solche Starts (nach West und nach

Ost, Fenster links und rechts) einmal zu filmen und dann beim

Herstellen des Tandemvideos einfach reinzuschneiden. Wer

lieber die “Originalaufnahme” haben will, sollte trotzdem den

Helm aufgesetzt lassen und lediglich mit einer kleinen (GoPro-)

Kamera aus der Hand filmen.

Fazit

Wenn beim Start eines Absetz-

flugzeuges etwas schief geht, wird der

Innenraum des Fliegers proportional

zur Bequemlichkeit seiner Insassen

zur Todeszone. Anschnallen und

Helm aufsetzen (oder sicher befesti-

gen) verhindern sicherlich keinen

Crash. Aber ganz bestimmt ein un-

nötiges Blutbad an Bord, wenn es zu

einem Notfall kommt.

Wem seine eigene Sicherheit egal ist,

der sollte immer daran denken, dass

seine Nachlässigkeit nicht nur ihn,

sondern auch andere Mitspringer

töten kann. Rolf Brombach

Niemand von uns wird ernsthaft versuchen, an Bord eines Lini-

enflugzeuges mit der Flugbegleiterin darüber zu diskutieren, ob

es Sinn macht, sich anzuschnallen oder nicht. Denn wer (den

Tisch nicht hoch, die Lehne nicht senkrecht….und…) sich selbst

nicht angeschnallt hat, wird mit keiner Airline abheben. Mit glei-

cher Selbstverständlichkeit schnallen wir uns auch im Auto an,

selbst wenn wir mit nur 50 km/h in der Stadt unterwegs sind.

Wieso aber haben so viele von uns dann auf einmal ganz andere

Ansichten über Sicherheit, wenn wir in einem Absetzflugzeug

sitzen und mit ca. 150 km/h den Boden hinter uns lassen?

Wieso gibt es bei so gut wie jedem Start an den allermeisten

Sprungplätzen dieser Welt immer wieder mindestens eine Per-

son, die sich – gewollt oder ungewollt - nicht angeschnallt hat?

Möglicherweise geschieht dies aus einem puren Mangel an Fan-

tasie. Und aus fehlender Angst. Offensichtlich ist den Wenigsten

bekannt, dass ein menschlicher Körper, der bei einem Startab-

bruch oder gar einem Crash von der Tür bis zum Piloten schießt,

etliche Tonnen wiegt. Das ist einfache Physik. Dieser durch die

Zelle schießende, durch die Beschleunigung tonnenschwer wer-

dende Körper wird dabei sich und andere zerstören.

Und dennoch stößt man immer wieder auf taube Ohren, wenn

man seine Mitspringer auffordert, sich anzuschnallen. Besten-

falls erntet man ein Achselzucken. Man wird auch mal als

“Depp” beschimpft.

“Ich habe keinen Gurt gefunden!”, ist oft zu hören. Wie wäre es,

nach einem Gurt zu schauen, bevor man sich hinsetzt? Und,

wenn dann tatsächlich keiner vorhanden sein sollte, dann sollte

man die Sprungplatzbetreiber und die Piloten darauf hinweisen,

baldmöglichst nachzurüsten.

Könnte man nicht leicht und einfach ein paar Gurte mehr als

nötig anbringen, besonders an den wichtigen Stellen nahe der

Tür? Denn dort fehlen sie meist komplett. Tatsächlich gibt es in

vielen Absetzflugzeugen nicht genügend gut erreichbare Gurte.

Bequemlichkeit tötet

Die Absturzkatastrophe in Perris Valley 1998 ging weltweit durch die Medien.

Wer auf Nummer sicher gehen

will, hat immer eine Gurt-Ver-

längerung dabei.

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Cypres Wartung In einer Pressemitteilung vom April dieses Jahres veröffentlichte derCypres-AAD-Hersteller Airtec aus Wünnenberg neue Wartungsregelnfür den weltweit am häufigsten benutzten Sicherheitsöffner. Für abdem 1.1.2016 produzierte „zivile“ Cypres-Geräte ist demnach diealle vier Jahre stattfindende Wartung zukünftig nicht mehr „verpflich-tend“, sondern nur noch „sehr zu empfehlen“. Airtec hatte sich zu diesem Entschluss durchgerungen, nachdemfür eine große Zahl an Cypres-Nutzern die mit der Wartung erforder-liche Abwicklung zunehmend komplizierter wurde. Die Einsendungeines Cypres nach Deutschland, vor allem aber der Rückversand inzahlreiche Länder gestaltete sich für viele Springer als äußerst kost-spieliges und zeitraubendes Unterfangen (Bürokratie, Zoll, Korruptionetc.). Um diesen Springern auch weiterhin den Gebrauch des Cypres zuermöglichen, hat sich Airtec nach sorgfältigen Erwägungen entschie-den, auf diese Situation zu reagieren. Dabei haben sich Cypres-Erfinder Helmut Cloth und seine Mitarbeiterdiese Entscheidung nicht leicht gemacht. Das Unternehmen wirbtzu Recht damit, dass seine Geräte seit 25 Jahren immer - und ohneAusnahme - dann reagierten und den Loop des Reservecontainersgetrennt haben, wenn die Bedingungen dafür gegeben waren. Mit dieser Erfahrung und Erfolgsbilanz bei mehr als 120 MillionenCypres-Sprüngen und mehr als 3.000 nachweislich gerettetenSpringern ist Airtec nunmehr sicher, den Schritt rechtfertigen zu kön-nen und den Nutzern die Freiheit zu geben und die Entscheidungzu überlassen, ob sie die Wartung nach wie vor durchführen lassenoder nicht. Ungeachtet dessen empfiehlt Airtec nachdrücklich, auch weiterhindie von der Firma vorgeschlagenen Wartungsintervalle einzuhalten.

„Fehlgriff“Aus der Praxis – für die PraxisIn Deutschland wurde auch im letzten Jahr beim Fallschirmspringenviel Positives geleistet und erlebt. Gelegentlich ereignete sich beim„Sky-Dive“ auch Abenteuerliches – meistens mit Happy End. So auchan einem herrlichen, wolkenlosen Sommertag 2015:In 4.000m Höhe beobachtete ich im Flugzeug den Absprung einer3er Formation, die sich an der offenen Tür dicht aneinander klam-merte, beispielsweise mit einer Hand fest am Brustgurt eines Mit-springers. Ich sah ihrem Flug-/Fallbeginn als Nächster in der Türnach, wartete die vereinbarten 8 sec und folgte solo. Hinter mirkamen noch einige Tandems. Leicht konnte ich mein geplantesFreefly-Programm erledigen - einmal mehr mit dem herrlichenGefühl, „meinen eigenen Körper zu fliegen“! Schließlich pullte ichnach vorherigem Abwinken bei 1.000m und machte nach fehler-freier Öffnung des Hauptschirmes eine Gesamtdrehung zurBeobachtung. Weit oben in der Ferne öffnete sich gerade einTandemschirm, unter mir sah ich zwei farbige Kappen noch beimHöhenabbau. Es war doch eine 3er Formation vor mir gesprungen!?Nochmals ein Rundumblick, dann reihte ich mich hinter den beidenSpringern zum Landeanflug ein. Die Landung im hohen Gras in Näheder anderen Springer war normal, ich barg mein Gerät und gingdann zu den Zweien hinüber: „Alles klar?“ Einer schüttelte den Kopfund wies nach oben in den Himmel. Der andere zeigte verlegen aufseine Linke, die einen Reserve-Metallgriff hielt. Am Himmel entdeckteich den weißen Reserveschirm des dritten Springers der 3er Forma-tion. Kurz danach landete dieser ebenfalls problemlos.Beim Umgreifen zu einer neuen Formation kurz nach dem Exit hatteein Springer die Reserve seines Mitspringers gezogen - offensichtlicheinen Fehlgriff getan. Ich verließ die Gruppe für ihr internes „Debrief-ing“ und ging in Richtung des in einem km Entfernung liegendenStartplatzes.Einmal mehr hatte dieses Erlebnis bestätigt:- auch beim Fallschirmsport ereignet sich „Überraschendes“,- es gibt beim Schirmfliegen in der Sicht nach oben manchen

toten Winkel,- die persönliche Verantwortung beim Formationsspringen

steigt exponentiell.Ziel muss es daher immer sein, dass meine Mitspringer und ichsicher fallen, fliegen und landen können – Safety first!

Helmut Harff

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12

Dolomiti Cup

Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen zu Ostern

entschied der Altmeister der klassischen Disziplinen und Neu-

mitglied des FCS Remscheid, Marco Pflüger, kurzfristig seine ge-

plante Vorbereitung auf die WM in Chicago zu ändern. Seiner

Teilnahme am Dolomiti-Cup vom 30.04.-02.05.16 im wunder-

schönen Belluno (Italien) gingen einige Tage Trainingslager an

gleicher Stelle voraus.

Bei nicht ganz optimalen Witterungsbedingungen und zahlrei-

chen Testsprüngen mit veränderten Schirmeinstellungen zeigte

sich bereits in einem so frühen Stadium der Saison, dass Marco

von seinem Können über den Winter nichts eingebüßt hatte.

Beim international hochkarätig besetzten Dolomiti-Cup, bei dem

66 Athleten aus sieben Nationen an den Start gingen, konnte

der amtierende Vizeweltmeister gleich sein Können bei zum Teil

sehr schwierigen Windverhältnissen unter Beweis stellen. Sehr

konstant traf er fast jedes Mal die Mitte der Messscheibe und

nach sieben Runden beendete Marco den Wettkampf als bester

Deutscher auf dem geteilten fünften Rang. Ein besseres Ergebnis

verhinderte die noch fehlende Ruhe an der Scheibe. Aber mit

einer erneuten WM-Qualifikationsnorm zeigte Marco allen, wohin

in diesem Jahr die Richtung gehen soll.

Ebenso konnte ein weiterer WM-Kandidat der Deutschen, Sebas-

tian Lutz, den Einstieg in das WM-Jahr nutzen. Auch er lieferte

eine souveräne Leistung und mit Rang acht bzw. ebenfalls einer

WM-Norm zeigte er seine Frühform. Für beide heißt es jetzt, diese

Form zu konservieren und dann erneut erfolgreich in die

Weltcup-Serie im Juni einzusteigen. Erst Ende Juli werden bei

den Klassikern die begehrten Tickets für die WM in Chicago

verteilt, bei der es dann nicht nur um gute Platzierungen, son-

dern auch um Medaillen gehen soll. Torsten Kunke

Der Auftakt des Deutschland-Cups im Zielspringen stand ganz

im Zeichen der Athleten aus der Schweiz. Die Sportsoldaten der

Bundeswehr landeten beim ersten von vier Wettkämpfen dieser

Serie auf dem Bronzerang.

Austragungsort war zu Beginn der Serie der Verkehrslandeplatz

in Lahr nahe Freiburg im Breisgau, wo am 14. und 15. Mai 2016

neun Mannschaften aus der Schweiz, Niederlande, Belgien und

Deutschland an den Start gingen. Nachdem am ersten Tag

wegen tiefer Wolken, ergiebiger Regenschauer und zu starken

Windes an Springen nicht zu denken war, konnten am zweiten

Tag sechs der geplanten acht Runden abgeschlossen werden.

Anspruchsvolle Wetterbedingungen mit ständig wechselndem

Wind bereiteten den Athleten große Probleme, so auch den Teil-

nehmern der Sportfördergruppe der Bundeswehr aus Altenstadt.

Am besten kamen damit die Springer des schweizerischen Mili-

tärteams zurecht, die von Beginn an führten. Nach einer mittel-

prächtigen ersten Hälfte wurden die Altenstädter zusehends

besser und gaben alles, um noch einen Platz auf dem Podest

zu schaffen. Erst in der letzten Runde konnte sich die erste

Mannschaft der Bundeswehr (Christoph Zahler, Roland Stamm,

Daniel Born, Christian Kautzmann) den dritten Platz mit 104 Zen-

timetern denkbar knapp mit nur einem Zentimeter Vorsprung vor

dem Team Offino Kempten (Reinhold Haibel, Jürgen Barth, Oliver

Hotopp, Gerda-Maria Klostermann-Mace) sichern. Das Militär-

Team CISM Suisse (49 cm) legte einen Start-Ziel-Sieg hin, gefolgt

vom schweizerischen Quartett aus Triengen (83 cm).

In der Herren-Einzelwertung war Reinhold Haibel (12 cm) hinter

drei Schweizern auf Platz 4 bester Deutscher unter 27 Springern.

Daniel Born (17 cm) wurde 6. vor Oliver Hotopp, Jürgen Barth

(beide 18 cm) und Christian Kautzmann (20 cm). Bei den Damen

schaffte es Raissa Lakina aus Freiburg (Team Compaq Gold) mit

23 cm auf den 3. Platz vor Susann Vorberg (FSV Eilenburg/24

cm) und Friederike Ripphausen (2. Mannschaft Sportförder-

gruppe Altenstadt/25 cm). Ebenfalls Bronze sprang für Jürgen

Barth aus Peiting in der Master-Klasse heraus.

Alles in allem war es ein gut organisierter Wettbewerb des

Freiburger Vereins mit Höhen und Tiefen für die Athleten der

Sportfördergruppe. Deren Höhepunkte sind in diesem Jahr die

Militärweltmeisterschaften in Kubinka (Russland) in der zweiten

Juli-Hälfte und die zivile Mondial-Weltmeisterschaft in Chicago

(USA) im September.

Alle Ergebnisse unter www.d-cup-ziel.de

Text: Sascha Lasotta/Jörg Heise, Fotos: Bundeswehr

Deutschland-Cup Ziel

Safety sponsored by Cypres

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Paranodon Cup 2016Leider ließ es das Wetter am 11.-12.6. nicht zu, den Paranodon

Cup 2016 (mit Süddeutscher Meisterschaft) am heimischen Platz

auszutragen. Somit konnte auch die sehr gut ausgebaute Infra-

struktur in Illertissen nicht genutzt werden. Die Landebahn stand

nach Unwettern komplett unter Wasser. Somit war es unmöglich,

mit der nagelneuen „großen Supervan“ am Platz zu fliegen.

Daher wurde am Freitag vor dem Cup kurzerhand der Trainings-

tag verlegt. Das Paranodon-Team lud alles, was man braucht,

auf einen Anhänger und zog kurzerhand mit Sack und Pack für

einen Tag nach Bad Wörishofen um. Hier konnten bei „Kaiser-

wetter“ 23 Loads geflogen werden und die Teams konnten sich

optimal auf den Wettkampf vorbereiten. Das Paranodon-Team

hatte diese Aufgabe mit Bravour bewältigt. Danach war es aber

immer noch nicht möglich, in Illertissen zu fliegen. Also wurde

am Abend wieder alles zusammengepackt und ein weiteres Mal

umgezogen. Der Cup selbst konnte dann bei sehr wechsel-

haftem Wetter in Biberach an der Riss stattfinden.

Hier konnten die neun Mannschaften im improvisierten Hangar

vor Ort packen, judgen und rollen, auch wenn es regnete. Es wur-

den 4 Runden des Cups gesprungen und dabei erwies sich

wieder einmal, dass trotz der verheerenden Wetterprognosen,

„das Wetter am Platz gemacht wird“. Dank der sehr leistungs-

starken Caravan war es möglich, die immer wiederkehrenden

„blauen Löcher" zu nutzen, um zügig Runde für Runde zu sprin-

gen. Die obligatorische Party am Samstagabend mit Campi und

Erdbeerbowle fand im Hangar in Illertissen statt, womit die „Reise

nach Jerusalem“ fortgesetzt wurde. Am Sonntag ging dann wet-

terbedingt auch in Biberach keine Load mehr in die Luft.

Die Wettbewerbsteilnehmer kamen in diesem Jahr wieder aus

Deutschland und der Schweiz! Am Sonntagnachmittag wurden

die Sieger des Cups und Süddeutsche Meister gekürt:

Kategorie A: „RozFoz" aus Oberpfaffenhofen, leider ohne Gegner,

Kategorie AA: "Titten und Bier" aus Oberhausen vor "Air W" aus

der Schweiz und „Eyjafjallajökull " aus Illertissen, Kategorie AAA:

„PinkSaulgau“ aus Bad Saulgau vor „Paranodon classic“ aus Iller-

tissen und „Coolgang lite“ aus Bad Saulgau.

Die Teilnehmer waren trotz aller Widrigkeiten froh, die Strapazen

auf sich genommen zu haben und den Wettbewerb einmal „an-

ders" durchzuführen. Nächstes Jahr findet der Cup hoffentlich

wieder am eigenen Platz statt. Andreas Trögele

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DM 2016 onlineSeit Mitte Mai 2016 ist die Internetseite für die Deutschen Meis-terschaften 2016 in Eschbach/Flugplatz Bremgarten inkl. Aus-schreibung und Anmeldefunktion online. Durch Anklicken desIcons auf der DFV-Startseite oder direkt unter www.dm2016.dfv.aero/Live gelangt man dorthin.Bis 2013 haben die Ausrichter der Deutschen Meisterschaftenstets ihre eigenen Seiten mit Ergebnisdienst etc. erstellt. Dochbereits im Vorfeld der DM 2014 in Eisenach wurde von Delegierten-Seite der Wunsch geäußert, dass diese Aufgabe zukünftig vom DFVübernommen werden soll. Der Verband hat sich dieser Aufgabeunter Federführung des damaligen Vize-Präsidenten HenningStumpp angenommen und in Zusammenarbeit mit DFV-Webmas-ter Elmar Gürtler sowie den IT-Experten der Firma Comstark (na-mentlich Jens Jarisch) ein System geschaffen, das weltweitseinesgleichen sucht. Es umfasst mittlerweile• Ausschreibung• Regelwerk• Informationen zum Ausrichter, zum Platz, zu den Flugzeugen• einen direkt ans Schiedssystem angeschlossenen Ergebnisdienst

inkl. Bereitstellung von Scoresheets und Videos• einen Live-Ticker mit News, Bildern und Berichten• Infos und Bilder zu den einzelnen Teams / Teilnehmern• und nun auch eine Anmeldeprozedur, welche dem Ausrichter

alle Daten liefert und Teile davon auch gleich auf den Teamseiten anzeigt.

Überdies entsteht im Laufe der Zeit an einer Stelle ein Archiv mitallen Ergebnissen und Infos rund um die Dt. Meisterschaften. Damitleistet der Verband einen ganz besonderen Service für die Ver-anstalter sowie für die Teilnehmer von Deutschen Meisterschaften.Alle Wettbewerbsspringer und -teams sind nun aufgefordert, regenGebrauch davon zu machen und sich für die Teilnahme an derdiesjährigen DM zu registrieren. Anregungen und Kommentare zurSinnhaftigkeit, Funktionalität bzw. evtl. Störungen der DM-Webseite(bevorzugt per e-mail direkt an den Webmaster) sind ausdrücklicherwünscht.

Lernen zu lehren.Vom 21.03. bis zum 03.04. fand bei der Southsidebase ein

Lehrerlehrgang statt. Ein Teilnehmer berichtet, wie es ihm dabei

ergangen ist.

„Ich habe gehört, man braucht gar keinen Öffnungsautomaten“.Scharf wie ein Messer schneidet dieser Satz durch meinen Un-terrichtseinstieg. Es war absehbar, dass ich im Rahmen des Prü-fungsteils "45min-Lehrprobe" für die Erlaubnis zur Ausbildung fürLuftsportgeräteführer nach der konventionellen Ausbildungsme-thode auch mit der Darstellung herausfordernder Schüler konfron-tiert werden würde. Damit, dass das in den ersten Augenblickenpassiert – noch bevor ich den Ablauf der Unterrichtseinheitvorstellen konnte – hatte ich allerdings nicht gerechnet. Mit demHinweis, dass wir zu diesem Punkt noch kommen werden, retteich mich zurück in die Struktur meines geplanten Unterrichts-konzepts: Was ist die Aufgabe eines Öffnungsautomaten? WelcheTypen und Hersteller gibt es? Wie unterscheiden sich die Geräte?Wo kann man welche Informationen finden? Nach einer Gruppen-arbeitsphase geht die Prüfungslehrprobe mit einer Zusammenfas-sung, der Lernzielkontrolle und einem Verweis auf weitereInformationsquellen zu Ende.Begonnen hatte alles zwei Wochen zuvor, in genau dem Unter-richtsraum an der Southsidebase in Schlierstadt, in dem ich jetzt,immer noch etwas aufgeregt, stehe. Ich war nach fast 500 Sprün-gen und etlichen Jahren im Sport der Meinung, etwas an jungeSpringer weitergeben zu wollen. Deshalb hatte ich mich für denLehrerlehrgang angemeldet. Während der folgenden zwei sehranstrengenden Wochen habe ich gemeinsam mit vier Mitstreiternjeden Tag acht Stunden gelernt. Theorie und Praxis in den unter-

schiedlichen Sachgebieten, von Aerodynamik bis Verhalten inbesonderen Fällen. Morgens gab es vor dem Unterricht einen Testzum Inhalt des Vortags, abends und nachts waren wir mit der Vor-bereitung von Lehrproben und Ausarbeitungen für die nächstenTage beschäftigt.Ralph Schusser von Skypirinha, der die Durchführung desLehrgangs übernommen hatte, legte dabei neben der Vermittlungvon Fachwissen sein Hauptaugenmerk auf den Bereich der Päda-gogik und Didaktik in der Fallschirmsprungausbildung. Der Grund-satz "Ihr müsst es selbstverständlich nicht nur richtig wissen - Ihrmüsst es einem Schüler auch richtig, sicher und nachhaltig bei-bringen", blieb zwar unausgesprochen, schwebte aber währendder beiden Wochen die ganze Zeit im Raum. Deshalb nahm dieFragestellung, wie und mit welchen Kniffen Fallschirmspringengelehrt werden kann, einen Großteil der Lehrgangszeit ein. AlsDiplompädagoge konnte Ralph uns hier neben seinem reichenErfahrungsschatz auch die theoretischen Zusammenhänge einesLernprozesses vermitteln.Am Ende des Lehrgangs standen fünf neue Fallschirmsprung-lehrer. Wir haben eine Menge gelernt und freuen uns darauf,dieses Wissen weiterzugeben. Michael Ungermann

Hinten (links nach rechts):

Nicole Haditsch, Frank Carreras,

Ralph Schusser

Vorne (links nach rechts):

Michael Ungermann,

Dominik Keßler,

Sebastian Kolb, Simon Jakuba,

Gerhard Storz

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Vom 09.-15.05.2016 fand die 2. AFF-Lehrerprüfung bei SkydiveSaulgau statt. 22 von 24 Teilnehmern absolvierten die Prüfungerfolgreich: Bianka Claus, Harry Gürtler, Thomas Häberle, JaninaJungen, Artur Kaisler, Daniel Kehl, Alexander Krebs, DominicLehmann, Carsten Lembeck, Tobias Mahler, Fabian Margreiter,David Morawiec, Martin Muesmann, Katrin Pfahler, Mark Polus,Matthias Prowald, Frank Rückert, Niko Schmidt, Stefan Vogl, TimVollmer, Sascha Weiß, Geoffrey Willems.

Aufgrund der guten Vorbereitung der Anwärter, der souveränen

Mitarbeit der AFF-Examiner und Videoflyer, der hervorragenden

Unterstützung von Skydive Saulgau und ein bisschen Wetter-

glück konnte die Prüfung innerhalb von 3 Tagen abgeschlossen

werden. Gekrönt wurde der Erfolg durch eine Abschlussparty, die

sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog.

Während AFF-Examiner und Prüfungsleiter Ralph Schusser

begeistert von den Rahmenbedingungen und der guten Organi-

sation von Skydive Saulgau war, bedankte sich der Skydive-Saul-

gau-Staff seinerseits ausdrücklich bei ihm für dessen

außerordentliches Engagement.

Lehrerkurs in ItzehoeVom 8.8. bis 20.8.2016 veranstaltet YUU Skydive in Itzehoe einen

Lehrerlehrgang für konventionelle Lehrer, der als Voraussetzung

für alle weiteren Zusatzberechtigungen wie z.B. Tandem oder

AFF erforderlich ist. Teilnahmebedingungen sind: 300 Sprünge,

2 h Freifallzeit, 2 Jahre mit Lizenz im Sport, 1.-Hilfe-Kurs, Teilnah-

menachweis an einem Kappenkurs. Parallel zum Lehrerlehrgang

findet ein Grundkurs statt, bei dem die Lehreranwärter mitwirken

werden. Laut YUU Skydive ist der Lehrgang von den Ländern

Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Weiterbil-

dungsmaßnahme anerkannt (Bildungsurlaub möglich). Die

Lehrgangsgebühr beträgt 700,- Euro.

Anmeldungen und Informationen unter : [email protected]

Vom Heli in den HafenDas diesjährige Hafenfest eröffnete der FSC Münster mit Wasser-

landungen ins Hafenbecken von Münster aus einer Bell 212. Der

gecharterte Helikopter kam zuvor für die „wasserscheuen“ Ver-

einsmitglieder ab Freitagmittag in Telgte zum Einsatz. Insgesamt

12 Lifts mit je 13 Springern wurden spontan an diesem Nach-

mittag mit der Bell geflogen. Der letzte Lift ging dann zum Hafen-

fest nach Münster, wo

sich 12 Fallschirm-

springer ins kühle

Nass stürzten und mit

lautem Applaus von

den Besuchern emp-

fangen wurden.

Jennifer Harth

Foto: Wolfgang Schepers

Neue Lehrer in Schweighofen Die intensive Schulung durch Lehrgangsleiter Jens Paul während

des Lehrerlehrganges beim FSC Südpfalz vom 19.03. bis 03.04.

führte zum erfolgrei-

chen Abschluss aller

Teilnehmer. Mit Bra-

vour bestanden:

Rainer Merkel, Steven

Wartmann, Lars Leh-

mann, Sascha Roth

und Florian Rommel.

AFF-Lehrerprüfung in Bad Saulgau

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„Sunny Zwei“ - so nannten die Amerikaner die Air Force Base

Zweibrücken, weil auf dieser Base die meisten Sonnenstunden

im Vergleich zu den anderen bundesweiten amerikanischen

Flugplätzen gemessen wurden. Und mit Sonnenschein wurden

auch die Teilnehmer und zahlreichen Gäste beim ersten Pink

Boogie auf dem ehemaligen Internationalen Flughafen

Zweibrücken vom 26.-29. Mai begrüßt.

Auf die Angereisten warteten vor Ort jede Menge weitere High-

lights. Sprungbetrieb mit der Skyvan und eine DC-3 mit

südafrikanischer Kennung, allerdings nur zum Besichtigen. Dafür

flog der tschechische L-39 Albatros Düsenjet regelmäßig auch

mit Zuschauern, einer Springerin und dem Piloten der Skyvan.

Zwei Robinson Hubschrauber, R-22 und R-44, luden anlässlich

des Boogies zum Mit- und Selbstfliegen ein.

Täglich wurde der Flugzeugpark auf dem Vorfeld auf- und abge-

baut. So wurde nicht nur Fallschirmspringen geboten, sondern

eine Präsentation aller Flugsportbegeisterten, Flieger und

Springer gemeinsam. International war auch das Teilnehmerfeld:

neben den Deutschen fanden sich Schweizer, Franzosen und

sogar Schweden am Platz ein.

Boogie auf „Sunny Zwei“

Das Briefing wurde mitten auf dem Vorfeld durchgeführt, im Hin-

tergrund die große Informationstafel für den ehemaligen Inter-

nationalen Airport ZQW. Das Boarding fand dann 40m weiter

hinter einer Absperrung statt, von dort startete die Absetzma-

schine auf Flightlevel 160.

Unübersehbar, selbst im Freifall: Die Landebahn mit 3000 Meter

Länge mit dem Terminal, in dem früher die F-104 gewartet wur-

den. Die Landewiese war direkt neben dem Einstieg, so dass

man nur den Taxiway überqueren musste, um zum Terminal zu

gelangen. Dort wurden dann die Schirme gepackt. Im ganzen

Terminal war Teppichboden ausgebreitet. Eine Videostation kon-

nte von jedem zum Debriefing genutzt werden. Auf den Moni-

toren der Gates waren die Loadlisten von Oliver Hörsters

Software „DZ-Manager“ zu sehen, so wusste jeder, wann er ma-

nifestiert war.

Gesprungen wurde nicht nur in Zweibrücken: Am Freitag ging es

nach Trier, um dort mit einem Lift auszuhelfen, danach wurde

Bitburg besucht, wo die Springer ebenfalls herzlich empfangen

wurden. Von Bitburg ging es zurück nach Zweibrücken.

Samstag und Sonntag brachte die Skyvan die Springer in

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gewohnter Weise über Sunny Zwei in die Luft. Die LOs Christian

Hanekrot und „Piff“ Pfeifer für die RW-Springer, sowie Christian

Wagner beim Freefly, brachten die Springer dabei sportlich

immer wieder an ihre Grenzen.

Auch für die kleinen Gäste wurde gesorgt. Nach dem Flugbetrieb

konnten sie mit dem größten Feuerlöschfahrzeug eine Runde

drehen - unter Blaulicht und allen Wasserwerfern in Betrieb.

Für Essen und Trinken war von morgens bis abends direkt vor

Ort gesorgt. Abends saßen alle zusammen: Die Springer, das

Team des Flugplatzes und die Flughafenfreunde, alle, die halfen,

den Boogie zu einem erfolgreichen Event zu machen. Die Be-

geisterung der Teilnehmer führte anschließend zu der Über-

legung, die Veranstaltung zu wiederholen. Ein erneuter Boogie -

dann allerdings wohl der letzte im Abflugterminal, so wie dieser

jetzt besteht. Michael Moster, Fotos: Michael Moster und Matthias Schulz

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Sequential

Unter renommierter Anleitung traf sich zu Ostern diesen Jahres

eine international besetzte Gruppe von Skydivern an der portu-

giesischen Algarve. Dort verwandelten sie den Himmel über der

Atlantikküste zu einem farbenfrohen Playground.

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Games

Foto

: Antje G

rube

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Bom dia (Guten Tag) und faz favor (bitte)

- mit diesen Sprachbrocken und einem

Lächeln kommt jeder in Portugal weiter.

Und an der wunderschönen Algarve tief

im Süden, in Fast-Blickweite zu Afrika,

sowieso. Hierher kommen Touristen

schon seit den 1960er Jahren - und seit

vielen Jahren auch Fallschirmspringer.

Zwischen den Küstenstädtchen Alvor und

Portimão lockt der Flug- und Sprungplatz

„Skydive Algarve“. Er liegt nahe einer La-

gune und der Mündung des Rio de Alvor

und nur 40 Autominuten von Faro

(Flughafen) entfernt. Also quasi ein

„Katzensprung“ für rund 80 erfahrene

Skydiver aus England, Frankreich, Russ-

land, Italien, Holland und Deutschland.

Sie folgten dem Lockruf von „Sequential

Games“, der Eventreihe der Skygods und

Loadorganizer (LO) Ian Milko Hodgkinson

(England), Patrick Passe (Frankreich) und

Dieter Kirsch (Deutschland). War bisher

stets Klatovy in Tschechien der Treffpunkt

(ein 100er Diamant und ein 100er Com-

pressed-Box waren die Weltbestleistun-

gen in 2014 und 2015 unter der Regie

der drei „Musketiere“), so war es diesmal

ein neues Konzept an der sonnenver-

wöhnten Algarve – nicht zuletzt, weil Ian

Milko Hodgkinson dort seit einiger Zeit

als Platzmanager fungiert.

Exakt 83 Springer (es war ein reines Ein-

ladungsevent), darunter 13 Deutsche,

sprangen über Ostern fünf Tage lang bei

strahlendem Sonnenschein und bis zu

20 Grad, was die drei Dorniers G92

(Steigzeit nur 13 Minuten), respektive die

tollen Piloten, nur so hergaben. Im Paket

enthalten waren 16 Sprünge. Es gab drei

Gruppen. Jede bestand aus 28 bis 30

Springern, die sich aus meist rund 4800

Metern aus je zwei DOs ins himmlische

Vergnügen stürzten. Mehrpünkter trotz

anspruchsvoller Formationen mit Back-

Ins, Compressed und ähnlichem mehr

waren angesagt. Ein lässiger Riesenspaß

mit hohem Anspruch! Das Stimmengewirr

und Gelächter aus Deutsch, Englisch,

Französisch, Italienisch und Russisch

beim Dirt-Dive hinter der Halle unter Pal-

men und Orangenbäumen war allein ein

Genuss. Das gute Essen in der Flugplatz-

Bar, der leckere Galão (Milchkaffee), die

kleine Imbissbude direkt neben der

Packhalle, die flinken Packer und das

professionelle Manifest sorgten für

ungestörten Sprungurlaub – auch für

viele andere Springer wie Freeflyer, An-

fänger, Schüler und Teams.

In der Freizeit genossen die Sequential-

Fans (einige hatten Kinder oder gleich die

ganze Familie mitgebracht) die Annehm-

lichkeiten des Vier-Sterne-Hotels Pestana

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Dom João, das direkt am traumhaften

kilometerlangen Strand liegt und linker-

hand mit eindrucksvollen Klippen, Fels-

nadeln und dazwischen versteckten

Strandbars lockt. Und selbst den einzigen

wolkenverhangen - also sprungfreien -

Tag genossen alle nach dem „Break“ am

Nachmittag, denn bis zum Cabo de São

Vicente, dem südwestlichsten Punkt des

europäischen Festlandes, sind es nur 45

Autominuten. Dort lockt ein prächtiger

alter Leuchtturm, davor eine Imbissbude

mit der Aufschrift „Letzte Bratwurst vor

Amerika“. Wer eine kauft, kriegt eine

Urkunde dazu.

Abends hatten alle ihren Spaß - entweder

beim Bierchen am Strand nach dem

Beachjump, im Hotelpool (indoor und

outdoor), an der Hotelbar oder im fußläu-

fig zu erreichenden Hafenstädtchen Alvor

mit seinen pittoresken Gässchen, zahl-

losen Restaurants, Kneipen und Bars. Ein

gemeinsames Dinner in einem lan-

destypischen Restaurant mit Spanferkel

(und vegetarischer Alternative) war eben-

falls ein Höhepunkt.

Den Teilnehmern gefiel der Event außer-

ordentlich gut. Patrick Passe kündigte

eine Wiederauflage an, viele wollen

wiederkommen. Das werden sie spätes-

tens dann entscheiden, wenn sie die fan-

tastische Optik der zahllosen Freifall- und

Boden-Aufnahmen der fleißigen Video-

leute Antje Grube (Deutschland), Andrej

Veselov (Russland) und Gary Wainwright

genießen. Ute Vetter , Fotos: Antje Grube

Hat gut lachen: Autorin Ute Vetter Mitorganisator Dieter Kirsch brieft seine Gruppe.

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Headup Weltrekord

Mit einer Mannschaftsstärke von 10 Teilnehmern

stellte Deutschland die größte europäische Dele-

gation für die Rekordversuche vom 7.-10. April

2016 für einen neuen Headup Weltrekord in den

USA. Thorsten Rühl erlebte das US-Big-Way-

Vorhaben als Neuling mit. Hier ist sein Bericht:

Camps. Es waren bereits 110 Teilnehmer

am ersten Tag angereist, in den nächsten

Tagen würden weitere eintrudeln. Damit

war für alle Teilnehmer klar, dass der

Kampf um die Rekordslots bereits jetzt

beginnt.

Pressure on!

Die ersten Sprünge nahmen uns schnell

die anfängliche Nervosität. Der Fokus lag

auf dem sicheren Anfliegen an die For-

mation und auf den Break Offs. So hatten

wir genug Zeit, uns an die ungewohnten

Visuals und unsere neuen Sprungpartner

zu gewöhnen. Schnell fühlten wir uns

wohler mit der Größe der Formation und

den mehrschichtigen Break Offs in

Wellen.

Das steigende Vertrauen in das Organizer

Team und in die anderen Teilnehmer

machten die nötigen Kapazitäten frei, um

uns auf unseren eigentlichen Job zu

konzentrieren, an den uns die Coaches

immer wieder erinnerten:

1. Sicherheit geht vor!

2. Level Slot Dock!

3. Fliegt euren Slot und bleibt “on Level”!

4. Break Off on Time und on Level, kon-

trolliert euren Luftraum und baut soviel

Distanz wie möglich zwischen euch und

dem Zentrum auf!

Die meisten Warmup-Formationen wur-

den wie der Rekord um eine 10er Basis

herum gebaut, die als gelinkter 6er aus

der Skyvan gezogen und in unglaublicher

Geschwindigkeit durch 4 einbrechende

Rockstars erweitert wurde. Unsere Auf-

gabe war es, zwei Pods hinter jedem der

4 Sektor Kapitäne in der Basis aufzu-

bauen.

Warmup Days

Neben den deutschen Big-Way-Vetera-

nen Markus Schwarz, Dominic Leser,

Phillip Exner, Alexandra Salera und John

Cragg bestand das Team mehrheitlich

aus US-Big-Way-Neulingen. Daher wur-

den unsere Augen schon kurz nach dem

begrüßenden “Good Morning” riesen-

groß, als die Organizer bekannt gaben, di-

rekt mit einigen 40 ways aus zwei Ma-

schinen zu beginnen: Zum Warmup des

Warmups sozusagen Formationen, fast

doppelt so groß wie die größte Forma-

tion, die wir jemals gesprungen waren,

und fast doppelt so groß wie der aktuelle

europäische Rekord - und ziemlich dicht

an dem bestehenden Head-Up-Welt-

Rekord von 2014 mit 52 Springern.

Welcome to America!

Die zweite Überraschung war die hohe

Anzahl der Teilnehmer des Warmup-

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Die Organizer und das Team

Mit Jason Russel (Sdc Core), Mike Carpen-

ter, Antonio Arias (ISG Germany), Ryan Ris-

berg (Sdc Core) und Mike “Friday” Fried-

man hatten die Hauptverantwortlichen

Amy Chmelecky (Red Bull) und Sarah Cur-

tis (Arizona Arsenal) einige Top-Freeflyer

als Organizer für den Rekord verpflichtet.

Unermüdlich standen sie jedem einzel-

nen Teilnehmer jederzeit mit Rat und Tat

zur Seite. Mit ihrer freundlichen, aufge-

schlossenen und niemals belehrend

wirkenden Art kommunizierten sie mit

allen Teilnehmern auf Augenhöhe und

legten damit den Grundstein für den Er-

folg dieses außergewöhnlichen Events.

Der Rekord

Das Wetter in den ersten zwei Tagen war

nicht ideal und die Flugzeuge bekamen

keine Freigabe, um auf volle Höhe zu

steigen. Das Organizer-Team war ge-

zwungen, von einem geplanten 89 way

abzurücken und die ersten Versuche auf

eine Größe von 55 zu reduzieren. Dies gab

der Basis und den ersten Pods die Mög-

lichkeit, mehr zu trainieren und damit die

Chance auf einen neuen Weltrekord zu er-

höhen.

Dies bedeutete zwar, dass knapp 90

Leute auf der Bank saßen, aber die Orga-

nizer schafften es, alle in die Luft zu brin-

gen. Für einige führte dies allerdings den

ganzen Tag zu Back-to-Back-Sprüngen,

um eine stabile Basis für die zwei Grup-

pen der Bank zu stellen.

Trotz dieser Belastung bekam die Bank

ein detailliertes individuelles Debrief auf

der großen Videowand im Hangar. Meis-

tens von Jason Russel, der sich dabei -

sein Rig überwerfend – bereits für den

nächsten Sprung fertigmachte.

Diese unglaubliche Leistung motivierte die

Bank, weiterhin ihr Bestes zu geben. Nach

den ersten Formationsloads wurde be-

gonnen, innerhalb der Formation und

auch zwischen Bank und Rekord zu

rotieren. Die Organizer suchten die Best-

besetzung für die einzelnen Slots - und

John Cragg schaffte es, sich einen Platz

in dem 55 way zu erarbeiten, um zusam-

men mit Markus, Phillip und Dominic

Leser einen stabilen Kern für den

späteren Rekord zu stellen.

Mit einer sich nach unten bewegenden

Wolkenuntergrenze wurde die Absetz-

höhe immer weiter reduziert. Dies führte

zu einem Rekord der etwas anderen Art:

Ein 55 way aus drei Flugzeugen mit einer

Absetzhöhe von 10.500 Fuß (3200m!).

Die Formation stand mit nur wenigen

nicht geschlossenen Griffen. Rockstars!

Das war selbst für die Organizer Neuland.

Am letzten Sprung des zweiten Tages war

der 55 way komplett und der erste

Rekord bestätigt.

Foto

: G

ust

avo

Cabano

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Obwohl niemand die 55 als Endergebnis feierte, sahen wir in

viele lachende Gesichter. Dies war der geflogene Beweis dafür,

dass die Rekordler die Spannungsprobleme innerhalb der For-

mation lösen konnten, durch die sie während der letzten

Sprünge immer wieder zerrissen wurde.

Nach einem etwas kooperativeren Himmel und dem ersten

Rekord in den Büchern war das Ziel “Go Big” - und einige 80+

ways wurden besetzt. Mit den größeren Formationen kehrten die

Spannungsprobleme zurück. Potenziert durch die Anzahl der

Teilnehmer addierten sich nun schon kleinere Levelunterschiede

zu einem großen Problem. Auf den Videos während der Debriefs

konnten wir sehr gut sehen, wie sich die entstehenden Span-

nungen in Wellen entluden, durch das Menschengitter wan-

derten und anschließend die Formation an verschiedenen

Stellen sprengten.

Jeder musste jetzt alles geben, während die Organizer weiterhin

versuchten, die Teilnehmer ihrem Flugprofil entsprechend auf

die passenden Slots zu setzen. Die Rotation zwischen Bank und

Formation nahm wieder zu, jeder auf der Bank, der in den letzten

Sprüngen eine konstante Leistung gebracht hatte, konnte auf

eine Chance hoffen.

Trotz einiger sehr vielversprechender Versuche wollte die For-

mation auch gegen Ende des letzten Tages nicht gelingen, es

fehlten oft nur ein oder zwei Griffe.

Ein letzter Versuch war nur noch möglich, wenn die Rekordteil-

nehmer innerhalb von wenigen Minuten nach Landung wieder

im Flugzeug sitzen würden. Die Bankteilnehmer standen in den

Startlöchern, um mit Schirmpacken oder Erfrischungen zu un-

terstützen und die letzte Load in die Luft zu bringen.

Vor einer rekordwürdigen Kulisse gelang schließlich im letzt-

möglichen Sprung am letzten Tag der zweite und finale Welt-

rekord mit 72 Teilnehmern.

Thorsten Rühl

Foto: Gustavo Cabano

24

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25

Zwei Weltrekorde wähend eines Events.

Zunächst 55 (oben) und mit dem allerletzten Sprung erhöht auf 72!

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26

25 Jahre Cypres Boogie

Auch nach 25 Jahren ist der bahnbrechende Sicherheitsöffner

CYPRES noch immer „state of the art“. Dank der Zuverlässigkeit

dieses Gerätes konnten in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten

mehr als 3.000 Skydiver sprichwörtlich ihren zweiten Geburts-

tag feiern. Grund genug für den Erfinder Helmut Cloth, seine

Mitarbeiter und jede Menge Gäste das erste Cypres-Vierteljahr-

hundert gebührend zu feiern.

Foto

: N

orm

an K

ent

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27

Helmut Cloth im Landeanflug auf die ihm zu

Ehren aufgestellte „25“.

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28

„Mach einen Plan und vergiss ihn sofort

wieder“, so könnte man die Ouvertüre zur

großen Geburtstagsparty übertiteln - an-

lässlich des 25jährigen Jubiläums des er-

folgreichsten Sicherheitsöffners der Welt.

Die Feier dazu sollte vom 1.-5. Juni in

Form eines großen Boogies im ostwest-

fälischen Bad Lippspringe stattfinden.

Nicht nur, dass die Niederschlagssitua-

tion eher an April als an Sommer erin-

nerte, vor allem die Wahl des ur-

sprünglich geplanten Veranstaltungsortes

erwies sich unerwartet als Party-Crasher.

Bedingt durch einige vorangegangene

Unfälle stellten die Platzherren des

Sprungplatzes von RAPA Skydive Bad

Lippspringe am Freitag, den 27.05. um

15.30 den Sprungbetrieb bis auf weiteres

ein. Die Vorbereitungen für die Veranstal-

tung waren zu der Zeit bereits in vollem

Gange. Am Samstag, den 28.05 fiel die

Entscheidung, den Boogie nach Soest zu

verlegen. Die sofortige und professionelle

Unterstützung des gesamten Staffs von

Skydive Soest, allen voran Evelyn und

Norbert Meyer, machten diesen kurzfristi-

gen Ortswechsel überhaupt erst möglich.

In Soest sah es dann mit Beginn des

Boogies am 1. Juni so aus, als wäre es

nie anders geplant gewesen. Rund 150

Springer u.a. aus Deutschland, Irland,

England, Israel, Frankreich, Spanien, Itali-

en, Polen, Belgien, Russland und den USA

hatten sich zu der 5-Tages-Feier ange-

meldet. Zu ihrer Bespassung spendierte

Airtec 14 Loadorganizer: Rolf Brombach,

Dieter Kirsch, Ally Milne, Rob Kendall,

Dennis Praet, Danny Jacobs und Jeroen

Nollet von FS World Champions

HayaBusa NMP Pch; Dominic Leser und

Christian Wagner vom Team NON-Stan-

dard; David Nimmo und Raphaël Coudray

von den Fly Warriors; Peter Ingenhaag

und Holger Sass vom Team AtomiX und

Regan Tetlow. Norman Kent (US), Andrey

Veselov (RUS) und Joel Strickland (UK) fin-

gen das Freifallgeschehen mit ihren Ka-

meras ein.

Zwei Do 28 und eine Supervan standen

bereit, um den Anwesenden schnell und

häufig in die Luft zu verhelfen – soweit es

das wechselhafte Wetter zunächst zuließ.

Ab Freitag wurde es schließlich besser

und Samstag und Sonntag brannte

endlich die Luft. Neben Freefly und For-

mationssprüngen bereicherten das

CYPRES Demo Team und die Tigers, das

britische Freefall Parachute Display

Team, das Geschehen vor Ort mit

Flaggen- und Demosprüngen. Das itali-

enische Skydiver-Model Roberta Mancino

sorgte mit ihrer Anwesenheit nicht nur für

ein bisschen Glamour, gemeinsam mit

Norman Kent und Helmut Cloth präsen-

tierte sie mit dem Wing Suit Cypres (WSC)

eine neue Generation in der AAD-Tech-

nologie (ausführlich und mehr darüber in

der kommenden FFX-Ausgabe). Als Los-

fee bescherte die Italienerin 7 glück-

lichen Gewinnern anschließend neben

Cookie Helmen und persönlich gestalt-

baren Pull Ups auch drei goldene Cypres.

Bereits zuvor war das Rahmenprogramm

durch eine große Zahl an Ausstellern vor

Ort, durch Live Musik von Robert Carl

Blank und Freibier aufgelockert worden.

Unter die Boogie-Teilnehmer mischten

sich immer wieder auch Mitarbeiter aus

der Airtec-Belegschaft und nutzen die

Gelegenheit, um mit den Springern direkt

zu diskutieren und Informationen aus

erster Hand zu erhalten.

Helmut Cloth in der Mitte seiner alten Weggefährten.

Norman Kent und Roberta Mancino Evelyn Meyer Fotos: Peter Schäfer

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Höhepunkt des Boogies wurde der Samstag: mit 60 Loads,

Dummy Abwurf und Live Aktivierung einer Rundkappen-Reserve

durch das autonome Cypres Static Line System, Fly-Ins von 4 an-

deren Sprungplätzen (Hildesheim, Itzehoe, Marl, Westerwald) und

letztem Load mit Überraschung für Helmut Cloth, den eine aus

Menschen gebildete „25“ auf der Landewiese applaudierend

empfing. Abgerundet wurde der Tag durch ein nächtliches Feuer-

werk und Liveband am Lagerfeuer für die weit mehr als 200 gut

gelaunten tanzenden Gäste.

Nachdem bis in die Morgenstunden gefeiert worden war, run-

dete der Sonntag mit bestem Wetter und jeder Menge weiterer

Sprünge den Boogie ab. Alles in allem war es eine ausgelassene

und würdige Feier zu Ehren eines bahnbrechenden Produkts,

dass vor einem Vierteljahrhundert aus der Taufe gehoben wurde

und seitdem nicht nur seinen hohen Qualitätsstandard aufrecht

erhalten, sondern sich stets den Bedürfnissen der aktiven Sky-

diver zuverlässig angepasst hat.

Jens Gosmann/Peter Schäfer, Fotos: Norman Kent

Glücklich und zufrieden: Helmuth Cloth

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JULI

01.-03.07. 10er Speed, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)01.-03.07. Norddeutscher Pokal, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)02.-03.07. Skydive Leipzig zu Gast in Merseburg (www.skydive-leipzig.de)03. - 09. 07. "Himmel für alle", Athletes with disabilities, Russia 2016,

Record large formation, [email protected]. RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)08.-09.07. Minimeet, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)08.-10.07. Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)09.-10.07. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)09.–10.07. RW–Kurs, RW–LO, Freefly-LO, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)11.-17.07. Freefly- u. Sprungwoche, Aero, Calden (www.skydive.de) 12.-15.07. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)15.-17.07. Ladies Days m. DO28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)15.-17.07. ATMO Tracken, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)15.07. Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 5-201616.-17.07. Experimental 16er, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)18.-22.07. Einsteigergroßformationswoche, FSC Dädalus,

Eisenach (036920-717878) 18.-22.07. Sommerboogie, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de)19.-31.07. AFF Lehrerlehrgang, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)19.-24.07. AFF-Lehrer Training, Take Off, Fehrbellin ([email protected])23.–24.07. Kappenflug-Seminar, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)25.-31.07. AFF-Lehrer Prüfung, Take Off, Fehrbellin ([email protected])20.-24.07. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)21.-30.07. Sommer Boogie, Skydive Westerwald, Breitscheid

(www.skydive-westerwald.de) 22.07. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 22.07. Nachtspringen, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de)23.-24.07. FF-Workshop, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)23.- 24.07. POPS Austria, Feldkirchen www.popsaustria.at25.-29.07. New Age, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)25.-31.07. Sprungwoche, Fallschirmsport Grefrath, (www.fsgrefrath.de)27.-29.07. CCS, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)28.-30.07. Freefly LO, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 28.–31.07. Deutsches FreeFly Festival (DFFF), FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)28.07.-06.08. Usedom-Boogie, Skydive-MV, Flughafen Heringsdorf

(www.skydive-mv.de)29.-31.07. Höhensprünge 7000m+, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)29.07-31.07. Topsy Turvey, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)29.07.-08.08.Trainingslager Borkum, FSC Münster, Borkum (

www.fallschirm-muenster.de)

30.07. Sommerfest, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)30.07. Sommerfest, Skydive Westerwald, Breitscheid

(www.skydive-westerwald.de) 30.-31.07. Scramble, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de30.-31.07. MDM 4er+8er RW, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)30.-31.07. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)

02.08.-02.09. Sprungwochen, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)03.–07.08. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)04.-05.08 Training Days, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)04.-07.08. 2. Deutsches Wingsuitfestival, Air Academy, Eschbach (0171-7892553): 05.-13.08. POPS / SOS WM, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878) 05.-14.08. Sprungbetrieb, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)06.08. 4er Scamble, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)06.-07.08. Birds over Fehrbellin, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)08.-09.08. Canopy Control m. T. Scherrinsky, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 08.-13.08. Sprungwoche, RW, Mini-RW, RW-LO, FF-LO, Teamtraining, Skydive Soest (

www.skydive-soest.de)08.-14.08. Sprungwoche, Aero, Calden (www.skydive.de) 09.-14.08. Freefly Skyparty, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)12.-14.08. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)13.-14.08. Canopy Control Sem., Southsidebase, Schlierstadt

(www.southsidebase.de)13.–21.08. Sprungwoche, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de13.-21.08. Sprungwoche, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)13.-14.08. RW–Kurs, Freefly- LO, Videoseminar, FSZ Saar, Saarlouis

(www.fsz-saar.de)17.–20.08. Mad Ravens Camp, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de19.08. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 19.-21.08. 16er Cup, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)20.-21.08. FF-Workshop, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)22.-28.08. Sprungwoche, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de)22.-25.08. FSZ Kassel Vereinswoche, Aero, Calden (www.skydive.de) 23.07. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)24.-28.08. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)25.-26.08. Canopy Control, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de)25.-28.08. 4 Days 2 Jump (+Freefly-LO), Skydive Leipzig, Löbnitz

(www.skydive-leipzig.de)25.-28.08. Freefly, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)26.-28.08. Freefly LO, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 27.08. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)

August

THE HOUSE OF NEXT

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03.-04.09. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)03.-04.09. Scramble, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)05. - 06. 09. POPS Swiss, Ecuvillens www.swisspops.ch07.-11.09. Sprungwoche, Tracken-Freefly-SkySurf, FSC Südpfalz,

Schweighofen (0176-63137282)09.-11.09. Skyvan-Boogie, FSC Münster, Diepholz (www.fallschirm-muenster.de)09.-11.09. Kappenkurs m. N. Engel, Take Off, Fehrbellin ([email protected])10.–11.09. RW–LO, Freefly-LO, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)15.-18.09. RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)15.09. Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 6-201616.09. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 17.–18.09. 8er Speed-Star Wettbewerb, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)17.-18.09. 8er Speed, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)17.-18.09. POPS Poland, Jelenia Góra/Polen ([email protected])17.-18.09. POPS Polen, Jelenia Gora [email protected]. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)23.-25.09. 30er RW, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)24.09. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)24.-25.09. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)30.09.-03.10. Sprungbetrieb mit DO 28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de) 30.09- 03.10. Höhensprünge 5000-7000m, FSC Südpfalz,

Schweighofen (0176-63137282)

01.-02.10. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de01.–03.10. 16er Event, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)03.10. Einheitstickets, 25 Euro/Sprg. & Freefly LO, Skydive Westerwald,

Breitscheid (www.skydive-westerwald.de) 06.–09.10. ESL Finale, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)14.–16.10. 200 Jahrfeier Landkreis SLS, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)15.10. Oktoberfest, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)06.–09.10. ESL Finale, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)08.-09.10. Saisonabschluss-Springen mit Party, Erfurter FK, Alkersleben,

(www.fallschirmsport-erfurt.de)09.10. Training Day, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)10.-11.10. Parandon-10-Way Speed Cup, Paranodon, Illertissen

(www.paranodon.de)14.10. Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 14.–16.10. 200 Jahrfeier Landkreis SLS, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)15.10. Oktoberfest, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)

SEPTEMBER 15.-16.10. Kappenflugseminar, Aero, Calden (www.skydive.de) 29.10. Scramble, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)29.10. Saisonabschlussparty, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)29.10. 4er Scramble, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)29.10. Abschlussboogie: 3er-Scramble & Party @ night, Southsidebase,

Schlierstadt (www.southsidebase.de)29.10. Saisonabschluss mit Abschlussfete, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de29.-30.10. Abschlussboogie und Saison-Party, Paranodon, Illertissen

(www.paranodon.de)29.-30.10. Scramble, Saisonabschluss, Aero, Calden (www.skydive.de) 30.10. Saisonschluss, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)

12.-18.11. Floridacamp, FSC Dädalus (036920-717878) 15.11. Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 1-201726.11. Saisonabschluss – Weihnachtsfeier, FSC Südpfalz,

Schweighofen (0176-63137282)

03.-04.12. Nikolaus-Springen, Aero, Calden (www.skydive.de) 17.12. Weihnachtsfeier, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)

NOVEMBER

DEZEMBER

OKTOBER

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Rebecca Steinberg machte am 22. Mai. 2016 an ihrer Home

Dropzone GoJump Gransee ihren 1000. Sprung. Begleitet wurde

die Deutsche Damenrekordhalterin von 2009 und 2011 dabei

von ihren G-Force-Teammitgliedern Ulrich Grude und Jens

Richter.

Am 09.04.2016 kam es über Bad Lippspringe zu einem Familienrekord mit einer Gesamt-

sprungzahl von 4.400 Sprüngen. In einer 12er Formation machte Andreas Wolf seine

3.000 voll. Begleitet wurde er dabei von Kerstin Rudolph (1.300) und Tochter Kim (100).

Ein Jubiläum der ganz

besonderen Art feierte

Freddy Hofmair am

04.06.2016 auf dem

Flugplatz in St. Johann

in Tirol, als er seinen

20.000 Tandem-

sprung(!) absolvierte.

Der Sprung endete

mit leichtem Nasen-

bluten bei der an-

schließenden

Tortenschlacht, nach-

dem er in 33 Jahren

Fallschirmsport mehr

als 24.000 Sprünge

unfallfrei hinter sich

gebracht hat.

Olaf Wackhusen machte während

eines 11er Formationssprung am

28.5.2016 bei Skydive YUU in Itzehoe

seinen 3000sten Sprung.

Bine Bach vollbrachte am 28.05.2016 ihren

1.000 Sprung mit einem 11way in Gransee,

wo sie 2011 ihre Ausbildung begann.

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Home is where your heart is Mit gerade einmal 28 Sprüngen habe ich, mit Lizenz und RW-

Freigabe in der Tasche, das erste Mal meinen Heimatsprungplatz

verlassen. Das Ziel: der Xmas Boogie bei Skydive Algarve in Por-

tugal. Hier wollte ich meine unausgegorenen und sehr mager

ausgelegten Skills weiter festigen - und ein bisschen warme

Seeluft schnuppern. Ich kam an, und war überwältigt von der völ-

lig anderen Atmosphäre dort, von anderen Ausdrücken, anderen

Loadorganizing-Regeln, und dem Ausblick auf den Atlantischen

Ozean. Die gerade abgelegte Schüleridentität musste ersetzt wer-

den: So wich die knallorangene Schülerkombi meines Ausbil-

dungsplatzes einer schwarz-blauen Freefly-Kombi, und der etwas

zu große Benny-Helm mit Funkgerät-Tasche einem schnittigen

Helm der Marke Tonfly. Ich fühlte mich professionell und losgelöst

vom Frischlizenzer-Dasein. Es blieb nicht bei diesem einmaligen

Ausflug: Schnell häuften sich nur so die Sprünge auf „fremden“

Plätzen, und so konnte ich bis heute die Höhenluft in Portugal,

Spanien, Israel, Rumänien, Tschechien, Amerika, und natürlich an

vielen Plätzen in Deutschland verbuchen. Überall lernte ich Neues

dazu. So gab es einen kleinen Platz in Deutschland mit einer

Cessna-182, auf dem wir Springer uns selbst absetzen mussten,

einen Platz in Spanien, wo mir gezwungenermaßen jegliche Vor-

eingenommenheit gegenüber Crosswindlandungen abtrainiert

wurde - dank nur zwei erlaubter Landerichtungen, es gab einen

Platz auf Usedom, wo ich auf einem Feld in Polen außenlandete

- und auch einen Platz in Israel, wo es so heiß war, dass ich im

Freifall nur an den nächsten Schluck Wasser denken konnte.

Und trotz der Tatsache, dass ich noch zu Schülerzeiten eine lei-

chte Abneigung gegen das omnipräsente Knallorange auf meiner

Home-Dropzone entwickelt habe, ist mein Heimatsprungplatz

nach all diesen Sprungabenteuern immer wieder für mich

dagewesen - wie ein zweites Zuhause. Und es ist, als wäre ich

nie weg gewesen. Gerade letztes Wochenende war ich dort zu

Besuch. Unglaublich viele Erinnerungen an Sprünge, Lagerfeuer,

Grillabende und lange Gespräche mit Freunden machten das Er-

lebnis dort noch besonders und nostalgiegetränkt.

Ich muss zugeben: Ich habe diesen Platz mit all seinen Eigen-

heiten und Besonderheiten sehr liebgewonnen und sehr vermisst.

Keinen Platz kenne ich so gut: Ich weiß, wo um wieviel Uhr die

Sonne steht, welcher Springer welchen Schirm springt und an

wen ich mich mit Fragen wenden kann. Auch, wenn ich momen-

tan ein bisschen weiter weg von

„Zuhause“ bin, so begleitet mich mein

Heimatsprungplatz doch ein bisschen

überall hin: Spätestens, wenn ich nach

dem Ziehen meinen knallorangenen

PD-Schirm über mir sehe, weiß ich

wieder, wo ich eigentlich hingehöre: an

den knallorangenen Platz, an dem alles

anfing.

Nina-Marie Kühn (24) beendete im Oktober 2013ihre AFF-Ausbildung. Bisher absolvierte sie 470Sprünge.

Tollkühn

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HandlichPraktisch und handlich ist eine Sprungbuchtasche,

die die Firma „rainbow design“ anbietet. Mit 13 x 20

x 0,5 cm ist der aus Cordura gefertigte Organizer

etwas größer als ein Portemonnaie, aber kleiner als

viele andere Taschen für Sprungpapiere. Die Mappe

mit ihren vielen Fächern und Stifthalter eignet sich

als kleines, mobiles „Büro“ auch sehr gut für nicht-

springende Reisende. Erhältlich ist es nur in der

Farbe schwarz und kostet 22 Euro.

www.rainbowsuits.com

Harry Potter über Kolumbien Quidditch gilt als die bekannteste Sportart der Zauberwelt in den Geschichten um

Harry Potter. Dort spielt man diesen Sport auf Besen fliegend in der Luft. Die Fan-

tasien der erfolgreichen Romanvorlage nahm sich die kolumbianische Telekom-

munikationsfirma ETB zum Vorbild für eine virale Marketingkampagne im Internet.

Und die führte zu einem außerordentlichen Erfolg. Innerhalb weniger Tage hatten

über 100 Millionen Menschen den Link zu dem Video angeklickt, der quasi auf

jeder Internetplattform zu finden war. Auch renommierte Nachrichtenportale wie

New York Times, USA Today, Spiegel online etc. verwiesen auf den Clip. Und Harry

Potter-Erfinderin J.K. Rowling teilte der Welt ihre Begeisterung über die Aufnahmen

per Twitter mit. Was die Zuschauer nicht erfuhren war, dass hinter der Freifallka-

mera niemand Geringeres steckte als Norman Kent. Das Video und Fotos zu dem

Projekt finden sich auf dessen Webseite www.normankent.com

Barrierefrei Unter dem Motto „Himmel ohne Grenzen“ findet vom 3.-9 Juli 2016 im russischen

Slobodka der Versuch statt, eine Großformation zu fliegen, die ausschließlich aus

Springern besteht, die mit körperlichen Behinderungen oder Beeinträchtigungen

leben. Die Organisation „Sky without limits“ richtet solche Veranstaltungen bereits

seit 2011 aus. Sie ist vom russischen Fallschirmsportverband offiziell anerkannt.

Ihr Ziel ist es, Bedingungen und Voraussetzungen zu schaffen, die es behinderten

Springern ermöglicht, sich sportlich

weiterentwickeln zu können.

https://www.facebook.com/groups/

332758756847800/

Tandemmaster gesuchtDie FSG Speichersdorf (nähe Bayreuth)

sucht Tandemmaster für Wochenend- und

Feiertagsbetrieb. Bei Interesse bitte unter

[email protected]

oder 0172 – 86 22 340 melden.

https://www.facebook.com/groups/

332758756847800/

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