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Geld- und Außenwirtschaftspolitik

Geld- und Außenwirtschaftspolitik · Zins- und Mengentender sind Zuteilungsverfahren im Offenmarktgeschäft, bei denen die Ban-ken Gebote abgeben. Auswirkungen der Geldpolitik Über

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Geld- und Außenwirtschaftspolitik

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

Copyright by TÜV Rheinland Akademie GmbH Geld- und Außenwirtschaftspolitik wiso15q05-2 Seite 2 / 24

Lernziele und Leitfragen .......................................................................................................................... 3

Fachliche Orientierung ............................................................................................................................ 4

Einleitung ................................................................................................................................................. 5

Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) ........................................................................... 10

Ziele und Aufgaben der EZB ................................................................................................................. 12

Übung: Ziele und Aufgaben der EZB .................................................................................................... 13

Die geldpolitischen Instrumente der EZB .............................................................................................. 14

Offenmarktgeschäfte: Tenderverfahren ................................................................................................ 15

Übung: Geldpolitik ................................................................................................................................. 16

Auswirkungen der Geldpolitik ................................................................................................................ 16

Außenwirtschaftspolitik .......................................................................................................................... 17

Wechselkurssysteme ............................................................................................................................. 18

Außenhandelssteuerung ....................................................................................................................... 19

Zusammenfassung ................................................................................................................................ 20

Trainingsaufgabe ................................................................................................................................... 20

Wissenstest ........................................................................................................................................... 21

Ende ...................................................................................................................................................... 22

Glossar .................................................................................................................................................. 23

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Lernziele und Leitfragen

Nachdem Sie die Fiskalpolitik mit ihren Möglichkeiten kennen gelernt haben, geht es nun um die Geld- und Außenwirtschaftspolitik. Was meinen Sie? Welche Aufgaben hat die europäische Zentralbank? Welche Maßnahmen spielen bei der Geld- und Außenwirtschaftspolitik eine Rolle? Diese und andere Fragen werden in diesem Modul erörtert. Notieren Sie sich die Leitfragen auf einem Blatt Papier und beantworten Sie diese Fragen zunächst ganz spontan.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Fachliche Orientierung

Im Detail wird es um die hier aufgeführten Begriffe und Kernfragen gehen.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Einleitung

Neben der Konjunkturpolitik kann über die Geldpolitik und die Außenwirtschaftspolitik, die Wirtschafts-politik beeinflusst werden. Der Träger der Geldpolitik ist jedoch nicht die Regierung sondern die euro-päische Zentralbank, die EZB.

Seit dem 1.1.1999 hat die Bundesbank ihre Aufgaben an die EZB abgetreten. Die EZB, die ihren Sitz in Frankfurt hat, ist für die Geldpolitik der Euro-Länder zuständig.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Das vorrangige Ziel der EZB als Hüterin der Währung ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Bei der Umsetzung ihrer Ziele und bei der Durchführung ihrer Aufgaben ist die EZB unabhängig d.h. sie ist keinerlei Regierung oder Weisungen verpflichtet. Die Erreichung ihres Zieles, der Preisniveaustabilität, erreicht die EZB durch geldpolitische Mittel durch die die Geldmenge gesenkt oder gesteigert wird.

Die EZB kann über diese Maßnahme die Geldmenge beeinflussen. Über die Bemessung der Mindestreserve, also die Höhe der Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB, entzieht sie direkt Geld dem Wirtschaftskreislauf oder führt ihm Geld zu.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Die Refinanzierungsmöglichkeiten, also Maßnahmen, die die Geschäftsbanken mit notwendigem Geld versorgen, unterscheiden sich in Offenmarktgeschäfte und die ständigen Fazilitäten.

Über Offenmarktgeschäfte können hohe Summen an Geld zugesteuert oder entzogen werden. Die Banken kaufen oder verkaufen Wertpapiere an die EZB.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Die ständigen Fazilitäten sind für kurzfristige Kapitalüberschüsse oder Unterversorgungen hilfreich. Hier wird über den Zinssatz die Geldmenge beeinflusst.

Im Rahmen der Außenwirtschaftspolitik wird über Maßnahmen zur Exportförderung oder Importbe-schränkungen des Wachstums bestimmt.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Innerhalb der Euro-Länder ist das Problem der verschiedenen Wechselkurse beseitigt. Für alle ande-ren Länder besteht es jedoch weiterhin. Das höchste Risiko für den Außenhandel sind flexible Wech-selkurse wie zum Beispiel beim Dollar, der hohen Schwankungen unterliegen kann.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB)

Das europäische System der Zentralbanken besteht nicht nur aus der EZB und den Zentralbanken des Euro-Währungsgebietes. Hier sind auch die Zentralbanken der restlichen Länder der europäi-schen Union beteiligt.

Die europäische Zentralbank wird auch Hüterin des Euros genannt. Sie wacht darüber, dass die Prei-se im Euro-Raum stabil bleiben.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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erweiterter EZB-Rat Der erweiterte EZB-Rat besteht aus dem EZB-Rat sowie den Präsidenten der nationalen Notenban-ken der übrigen EU-Staaten. Direktorium Das Direktorium besteht aus insgesamt 6 Mitgliedern. Dem Präsident, dem Vizepräsident sowie 4 weiteren Mitgliedern. Das Direktorium führt die Geschäfte der EZB. Dazu gehören u. a. die Durchfüh-rung der Devisengeschäfte, die Verwaltung der Währungsreserven der Mitgliedstaaten und die Durch-führung der vom EZB-Rat beschlossenen Geldpolitik. EZB-Rat Der EZB-Rat besteht aus dem Direktorium der EZB sowie den Präsidenten der nationalen Notenban-ken des Euro-Währungsgebietes zusammen. Er trifft die Entscheidungen über die Geldpolitik und erlässt Weisungen für die teilnehmenden Zentralbanken. Aufbau der EZB

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Ziele und Aufgaben der EZB

Das oberste Ziel der EZB ist die Preisniveaustabilität in den Euro-Ländern zu sichern.

Unabhängigkeit Alle Länder haben sich im Vertrag von Maastricht ausdrücklich verpflichtet, "nicht zu versuchen, die Mitglieder der Beschlussorgane der EZB oder der nationalen Zentralbanken bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe zu beeinflussen" (Artikel107). Auswirkungen

Wenn z. B. die EZB eine zu geringe Geldmenge in Umlauf lässt, steigen die Zinsen für Kredi-te, sodass die Unternehmen weniger Kredite aufnehmen und weniger investieren. Dadurch sinkt die Nachfrage und die Beschäftigung geht zurück.

Wenn die EZB jedoch viel Geld in Umlauf bringt, sinken die Kosten für Kredite, die Unterneh-men nehmen mehr Kredite auf, die Haushalte sparen weniger. Dadurch erhöht sich die Nach-frage, die Beschäftigung steigt.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Übung: Ziele und Aufgaben der EZB

An dieser Stelle finden Sie im Lernprogramm eine interaktive Übungsaufgabe. Welche der unten stehenden Antworten sind Aufgaben der EZB?

Druck und Verteilung der Banknoten

Druck und Verteilung der Münzen

Verwaltung der Währungsreserven der Mitgliedstaaten

Festlegung der Bankzinsen für Dispo-Kredite

Festlegung der Sparbuchzinsen

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Die geldpolitischen Instrumente der EZB

Über die geldpolitischen Maßnahmen kann die EZB die Geldmenge der Volkswirtschaft beeinflussen.

Offenmarktgeschäfte Das wichtigste Instrument der EZB sind die Offenmarktgeschäfte. Die EZB kauft oder verkauft an/von Geschäftsbanken Wertpapiere. Durch die Gestaltung der Konditionen und des Umfangs der Geschäfte kann die EZB direkt auf die Zinsen am Markt und auf die Liquidität der Banken Einfluss nehmen. Bei Offenmarktgeschäften geht die Initiative von der EZB aus, die über das einzusetzende Instrument und die Bedingungen (Tender-verfahren) entscheidet. Mindestreserve Jedes Kreditinstitut ist verpflichtet, einen bestimmten Teil seiner kurz- und mittelfristigen Einlagen (Giro-, Termin- und Spareinlagen) nicht wieder auszuleihen, sondern als Guthaben bei der EZB zu unterhalten. Ursprünglich dient diese Mindestreserve allein der Sicherheit des Kunden und der jederzeitigen Zah-lungsfähigkeit der Bank. Die EZB kann die Höhe der Mindestreserven (den Prozentsatz) innerhalb bestimmter Grenzen verändern, und damit die Geldmenge steuern. Ein großer Vorteil für die Banken besteht dabei darin, dass die Mindestreserve im Durchschnitt eines Monats zu erfüllen ist. So kann es ruhig zu einer kurzfristigen Unter- oder Überschreitungen der Reserve kommen, und den Instituten wird es damit ermöglicht, Liquiditätsschwankungen auszugleichen. Die Mindestreserven sind heute zu einem wichtigen Mittel der Geldpolitik geworden. Ständige Fazilitäten Die ständigen Fazilitäten sollen den Geschäftsbanken helfen, tägliche Schwankungsspitzen in der Geldversorgung auszugleichen. Auf sie können die Banken, im Gegensatz zu den Offenmarktgeschäf-ten, auf eigene Initiative zurückgreifen. Man unterscheidet bei den ständigen Fazilitäten zwischen Spitzenrefinanzierungs- und Einlagefazilitäten.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Die Spitzenrefinanzierungsfazilität können die Banken nutzen, wenn sie einen Übernachtkredit benötigen, sie müssen aber Sicherheiten stellen. Dahingegen können die Banken bei der Einlagefazilität nicht benötigtes Geld (Liquiditätsüberschüs-se) kurzfristig zinsbringend anlegen. Dies stellt für die deutschen Banken eine Neuerung dar. Die beiden unterschiedlichen Zinssätze dieser zwei Fazilitäten stecken dabei die Ober- bzw. Unter-grenze für die Tagesgeldzinssätze ab.

Offenmarktgeschäfte: Tenderverfahren

Die Offenmarktgeschäfte sind das wichtigste Instrument der EZB. Man kann diese Geschäfte mit einer Versteigerung vergleichen, nur wird hier Geld versteigert.

Hauptfinanzierungsgeschäft Diese Geschäfte werden wöchentlich mit einer Laufzeit von 14 Tagen zur Verfügung gestellt, die Ban-ken müssen Sicherheiten an die EZB stellen. Der Hauptfinanzierungssatz gilt als der Leitzins des ESZB. Refinanzierungsgeschäft Das längerfristige Refinanzierungsgeschäft wird monatlich mit einer Laufzeit von drei Monaten ange-boten. Die EZB verfolgt mit dem Refinanzierungsgeschäft keine geldpolitischen Ziele. Es soll vielmehr den Banken eine Grundversorgung mit Zentralbankgeld garantieren.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Übung: Geldpolitik

An dieser Stelle finden Sie im Lernprogramm eine interaktive Übungsaufgabe. Finden Sie heraus, welche der folgenden Aussagen zum Thema Geldpolitik richtig sind:

Über die Geldpolitik können die Banken, Unternehmen und Privathaushalte beeinflusst wer-

den, um damit das Geldangebot zu steuern.

Hauptfinanzierungsgeschäfte sind kurzfristiger Natur, Refinanzierungsgeschäfte langfristiger

Natur. Beide Geschäfte finden statt zwischen der EZB und den Geschäftsbanken.

Die Erhöhung des Prozentsatzes der Mindestreserve führt tendenziell zu einer Erhöhung des

Zinsniveaus.

Die Anlage von Tagesgeld der Banken bei der EZB oder den NZBs nennt man Spitzenfinan-

zierungsfazilität.

Zins- und Mengentender sind Zuteilungsverfahren im Offenmarktgeschäft, bei denen die Ban-

ken Gebote abgeben.

Auswirkungen der Geldpolitik

Über die Geldpolitik kann man also die Geldmenge steuern. Und welche Auswirkungen hat z.B. die Erweiterung der Geldmenge?

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Außenwirtschaftspolitik

Kaum ein Land kann auf den Handel mit anderen Ländern verzichten. Jedes Land importiert und ex-portiert Güter.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Wechselkurssysteme

Der Handel mit anderen Ländern der EU ist ja dank Euro kein Problem mehr. Was aber passiert beim Handel mit anderen Staaten?

Wechselkurs Der Wechselkurs zwischen zwei Währungen kann in Preis- oder Mengennotierung erfolgen. Die Preisnotierung gibt an, wie viele Einheiten einheimischer Währung man für eine Einheit ausländi-scher Währung ausgeben muss (z.B. früher 1 US-Dollar = 1,89 DM). Der Euro hingegen ist mengennotiert. Die Mengennotierung gibt an, wie viele Einheiten ausländischer Währung man für eine Einheit einheimischer Währung ausgeben muss (z.B. 1 Euro = 0,98 US-Dollar). Stützungskäufe Erst ab bestimmten Interventionspunkten (definiert durch die Bandbreiten) sind die Notenbanken die-ser Länder verpflichtet, durch An- oder Verkauf von Devisen in den Devisenmarkt als Anbieter oder Nachfrager einzugreifen, um den Kurs zu stützen (Stützungskäufe). Bei Erreichen des unteren Interventionspunktes muss die Zentralbank Devisen ankaufen, um den bei niedrigem Kurs bestehenden Devisenüberschuss abzuschöpfen und den Kurs wieder auf den Gleich-gewichtspreis ansteigen zu lassen. Bildet sich ein Wechselkurs durch Nachfrageüberschuss oberhalb der erlaubten Bandbreite, wird der Nachfrageüberschuss durch die Zentralbank beseitigt, indem sie Devisen aus ihren Devisenbeständen als zusätzlicher Anbieter am Devisenmarkt verkauft. Sie kann jedoch nur solange intervenieren, wie ihre Devisenbestände reichen.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Außenhandelssteuerung

Hervorragend! Sie haben nach diesem Lerninhalt den kompletten Theorieteil bearbeitet! Wenden Sie nun jedoch noch Ihre Aufmerksam dem Thema der Außenhandelssteuerung zu.

Preispolitische Mittel Mit preispolitischen Mitteln möchte man Güter kostenmäßig so be- oder entlasten, dass sich ihre At-traktivität und Kaufwahrscheinlichkeit verändern. Der Export kann durch Subventionen gefördert werden, z. B. durch Ausfuhrprämien, Exportkredite und Barzuschüsse. Werden auf unlautere Art so weitreichende Subventionen gewährt, dass in den Importländern die Pro-duzenten ihre Konkurrenzfähigkeit verlieren, spricht man von Subventions"dumping". Importzölle dagegen sollen den Import drosseln. Sie können zum Ausgleich einer passiven Zah-lungsbilanz als Schutzzölle, zur Vermeidung von Konkurrenz für eine entstehende inländische Indust-rie als Erziehungszölle oder lediglich zur Aufbesserung des Staatshaushalts als Finanzzölle gewährt werden. Währungspolitische Mittel Auf- und Abwertungen (bei nicht flexiblen Wechselkurssystemen) haben unmittelbaren Einfluss auf die Intensität von Im- und Export. Aufwertungen der eigenen Währung haben zur Folge, dass durch den gesunkenen Wechselkurs der Auslandswährung weniger eigene Geldeinheiten als zuvor für fremde Güter gezahlt werden müssen. Importierte Güter und Dienstleistungen werden billiger. Bei einer Abwertung hingegen wird der Export angekurbelt. Die Ausländer zahlen für eine Einheit Inlandswährung weniger als zuvor, so dass sie sich für die verbilligten Exportgüter verstärkt interessie-ren. Mengenpolitische Mittel Die radikalste der mengenpolitischen, administrativen Maßnahmen ist das direkte Verbot von Im- oder Export, das allerdings auf bestimmte Gütergruppen eingeschränkt werden kann. Etwas weniger hart ist die Kontingentierung: Beabsichtigte Transaktionen müssen angemeldet wer-den und werden dann nur bis zu bestimmten, festgesetzten Grenzen genehmigt.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Zusammenfassung

Trainingsaufgabe

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Wissenstest

An dieser Stelle finden Sie im Lernprogramm einen interaktiven Fragenkatalog.

Welche Auswirkung hat die Aufwertung der eigenen Währung im Inland?

Auslandsreisen werden teurer, da die Kurse für ausländische Währungen steigen.

Die Kurse für Auslandswährungen sinken, dadurch nimmt die Beschäftigung zu.

Es werden mehr Waren importiert, da die Importe billiger werden.

Es werden mehr Waren exportiert, da die Exporte billiger werden.

Der Wechselkurs des Dollars sinkt von € 1,03 auf € 0,98. Welche Auswirkung ist richtig?

Abwertung des Euro - Exporte werden erleichtert

Abwertung des Euro - keine Auswirkungen auf den Außenhandel

Aufwertung des Euro - Exporte werden erschwert

Aufwertung des Euro - Importe werden erschwert

Welche Aussage zur EZB ist falsch?

Aufgabe ist es, die Volkswirtschaft ausreichend mit Geld zu versorgen.

Seit Einführung der EZB existieren keine NZBs mehr.

Die Geldpolitik der EU wird im EZB-Rat festgelegt.

Das Direktorium führt hauptsächlich Entscheidungen des EZB-Rats aus.

Zu den grundlegenden Aufgaben der EZB gehört es...

...Devisengeschäfte durchzuführen.

...die Währungsreserven der Mitgliedsstaaten zu verwalten.

...alte DM-Scheine und Münzen umzutauschen.

...ein reibungsloses Funktionieren des Zahlungsverkehrs zu garantieren.

Welche Aussage zu den geldpolitischen Instrumenten der EZB ist falsch?

Bei Offenmarktgeschäften kauft oder verkauft die EZB Goldreserven an Geschäftsbanken.

Bei den ständigen Fazilitäten unterscheidet man zwischen Spitzenrefinanzierungs- und Einla-genfazilitäten.

Die EZB kann durch Veränderung der Mindestreserven die Geldmenge steuern.

Die Mindestreserven verpflichten die Kreditinstitute dazu einen Teil ihrer Einlagen als Gutha-ben bei der EZB zu unterhalten.

Welche der folgenden Aussagen zum Wechselkurs treffen zu?

Der flexible Wechselkurs ist täglich frei aufgrund von Angebot und Nachfrage.

Beim festen Wechselkurs legen die Staaten vertraglich bestimmte verbindliche Umrechnungs-kurse fest.

Der Wechselkurs mit Bandbreite ist ein flexibler Wechselkurs.

Wechselkurs ist das Verhältnis, in dem verschiedene Währungen ausgetauscht werden.

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Welches ist keine Aufgabe der EZB?

Die Geldpolitik der Euro-Länder festlegen und ausführen.

Die Geldversorgung der Wirtschaft durch direkte Kredite an Unternehmen unterstützen.

Die Währungsreserven der Euro-Länder verwalten.

Die Durchführung von Devisengeschäften

Ende

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Glossar

Außenhandelssteuerung

Die Außenhandelssteuerung erfolgt über:

preispolitische Mittel

währungspolitische Mittel

mengenpolitische Mittel

Außenwirtschaftspolitik

Die Außenwirtschaftspolitik ist die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen, die die Wirtschafts-beziehungen mit anderen Volkswirtschaften beeinflussen. Dazu gehört z.B. die Zollpolitik, Wech-selkurspolitik, Niederlassungsrecht ausländischer Unternehmen, etc.

ESZB

Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) trägt seit 1. Januar 1999 die Verantwortung für die Geldpolitik in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Als ESZB werden die EZB und die nationalen Zentralbanken (NZBs) der Mitgliedstaaten des Euro zusammengefasst.

Export

Warenausfuhr

EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird von einem 6-köpfigen Direktorium und dem EZB-Rat geführt. Der EZB-Rat setzt sich aus dem Direktorium und den Präsidenten der einzelnen Nationa-len Zentralbanken zusammen.

EZB-Rat

Der EZB-Rat ist das beschließende Organ innerhalb der EZB. Hier wird die Geldpolitik der EU festgelegt. Darunter fallen z. B. die Festlegung der geldpolitischen Zwischenziele sowie die Ver-änderung der Leitzinssätze und der Geldmenge. Ferner werden hier die Leitlinien erlassen, die notwendig sind, um die beschlossenen Entscheidungen durchzuführen.

Feste Wechselkurse

Bei einem System mit (absolut) festen Wechselkursen dagegen legen die Staaten vertraglich be-stimmte verbindliche Umrechnungskurse fest. Schwankungen werden überhaupt nicht zugelas-sen.

Flexible Wechselkurse

Wenn die Höhe der Wechselkurse sich täglich frei aufgrund von Angebot und Nachfrage auf den Devisenmärkten bildet, spricht man von flexiblen Wechselkursen.

Geldpolitik

Die Aufgabe der Geldpolitik ist es, die Volkswirtschaft mit ausreichend Geld zu versorgen. Durch die Steuerung der Geldmenge kann ebenfalls die Konjunktur beeinflusst werden.

Import

Wareneinfuhr

Geld- und Außenwirtschaftspolitik

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Mengentender

Das ESZB gibt in seiner Ausschreibung einen festen Zinssatz vor, die Banken geben Gebote ab, wie viel Geld sie zu diesem Zinssatz wünschen.

Mindestreserve

Die Kreditinstitute müssen einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einlagen als Guthaben auf ihrem Konto bei der Zentralbank unterhalten.

Offenmarktgeschäfte

Kauf und Verkauf von Wertpapieren durch die Europäische Zentralbank an die Geschäftsbanken.

Ständige Fazilitäten

Sie sollen den Kreditinstituten je nach Bedarf kurzfristig Liquidität zur Verfügung stellen bzw. kurz-fristig Geldanlagemöglichkeiten bieten.

Stützungskäufe

Bei Wechselkursen mit Bandbreite greift die Zentralbank ein, wenn der Wechselkurs über oder unter die Interventionspunkte gelangt.

Tenderverfahren

Um die Liquidität, die dem Bankensystem zugeführt werden soll, möglichst genau dosieren und zu einem marktgerechten Zinssatz absetzen zu können, werden die Offenmarktgeschäfte im Wege eines Ausschreibungsverfahrens angeboten.

Wechselkurse mit Bandbreite

Die Notenbanken legen bestimmte Leitkurse (Paritäten) fest, um die die Kurse innerhalb bestimm-ter Schwankungsbreiten variieren dürfen.

Ziele der EZB

Die Hauptaufgabe der EZB (=Hüterin der Währung) ist die Erhaltung der Preisniveaustabilität durch die Steuerung der Geldmenge.

Zinstender

Die Zentralbank überlässt es dem Geldmarkt, zu welchem Zinssatz die Geschäfte abgewickelt werden. Die Banken geben in ihrem Gebot Zinssatz und gewünschte Menge an.