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VERBAND DEUTSCHER ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 3/2019 VERBAND DEUTSCHER ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 3/2019 die gilde die gilde Mit dem Kanu durch den Werra-Durchbruch Die Pfadfindergilde Hessen e.V.verknüpfte die Jahreshauptversammlung mit einer Kanutour Bericht Seite 10 10. Europakonferenz der ISGF in Bremen Großer Bericht auf den Seiten 3, 4, 5, 6, 7

gilde3-2019 50 Jahre VDAPG Jubi · 2019. 9. 14. · Auch das Mitglied des Weltkomitees hat in seiner Ansprache darauf ... aktiv zu werden und damit auch etwas zu bewirken. Gerade

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VERBAND DEUTSCHER

ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 3/2019VERBAND DEUTSCHER

ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 3/2019

diegildediegilde

Mit dem Kanu durch den Werra-Durchbruch

Die Pfadfindergilde Hessen e.V.verknüpftedie Jahreshauptversammlung

mit einer KanutourBericht Seite 10

10. Europakonferenz der ISGF in Bremen

Großer Bericht auf den Seiten 3, 4, 5, 6, 7

Page 2: gilde3-2019 50 Jahre VDAPG Jubi · 2019. 9. 14. · Auch das Mitglied des Weltkomitees hat in seiner Ansprache darauf ... aktiv zu werden und damit auch etwas zu bewirken. Gerade

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Mitarbeiter an

diesem Heft:

Harald Kesselheim - ZentralgildeHelmut Reitberger - Die GrafengarserManfred Bosse - Manne - APGStörtebekerWinfried Wolf - Winnes - APGBurgundHendrik Knop - APD Drei GleichenHerbert H. Krisam - Staf - St. GeorgGelsenkirchenErwin – drago - Schmuhl - APGEhrenritterSabine Schmuhl - EhrenritterClaudia und Andreas Siekmann -APG Hessen e. V.Andrew - BayerngildeAli - APG Alexander LionAngela Dernbach - Alexander LionAngela Ströter - Cosmas und DamianAndreas Roth - Regionssprecher OstHeike, Carsten und MichaelRegionsteam NRWAnneliese Peter - Anne, Region WestMartin Trautvetter - Region WestEva Bode (Schall und Rauch)Team KommunikationBernd Gruttmann - APG St. GeorgGelsenkirchenHenning Scherf - Altbürgermeistervon Bremen

Redaktionsschluss: 15. 12. 19

In der Berliner Zeitung vom 27.05. 2019habe ich diesen Artikel gefunden, indem ein 16jähriger Pfadfinder aus mei-ner Sicht das moderne Pfadfindertumsehr schön beschreibt.

Harald Kesselheim

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Die 10.Europakonferenz von ISGF in Bremen, die der VDAPGorganisiert hat, bestärkte alle Teilnehmer in dem Bestrebeninternationale Kontakte wahrzunehmen, um dort in vielenGesprächen zu erkennen, dass Gedankenaustausch übernationale Grenzen hinweg eine große Bereicherung dar-stellt. Jedoch Unterhaltungen, seien sie auch noch so tief-gründig, nützen wenig, wenn daraus keine Handlungenerfolgen. In etlichen Redebeiträgen wurden des Öfteren diesinkenden Mitgliederzahlen in den nationalen ISGF-Organisationen bedauert. Eine Entwicklung, die uns auchim VDAPG aufhorchen lassen sollte. Wie sehen unsereKontakte zu den Jugendverbänden aus?

Gemeinsame Aktionen mit den Jugendverbänden, ein besse-res Miteinander zwischen den Pfadfindergenerationen,könnte eine Möglichkeit sein sinkende Mitgliederzahlen zustoppen. Pfadfinden ist heute notwendiger denn je, wennwir an die dramatische Klimaveränderung denken. Auch dasMitglied des Weltkomitees hat in seiner Ansprache daraufhingewiesen und alle Teilnehmer dazu aufgerufen zu über-legen, was jeder Einzelne zur Verlangsamung desKlimawandels beitragen kann. Maßnahmen gibt es vielez.B. weniger Fleisch, weniger Flugreisen, kleinere Autos,erneuerbare Energie nutzen, um nur einige zu nennen.

Auch die Unterstützung der Fridays for Future Bewegungstellt eine Möglichkeit dar, einerseits die junge Generationin ihrem Protest zu unterstützen und andererseits auchunsere politischen Parteien stärker in die Pflicht zu nehmen.Es sind also vielfältige Möglichkeiten, auch für jeden einzel-nen von uns, aktiv zu werden und damit auch etwas zubewirken. Gerade für uns Pfadfinderinnen und Pfadfindersollten Naturschutz und ein friedliches Miteinander nationalund international ein besonders wichtiges Anliegen sein,denn in unseren Regeln sind diese ethischen Ansprüche jaschließlich festgehalten.

Also lasst uns kreativ werden Vorschläge und Aktionen ent-wickeln. Auch kleinste Schritte sind Schritte und alles redenund meckern bringt nichts, wenn daraus keine konstruktivenHandlungen entstehen.

Vielfalt bewegt undsollte bewirken

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Frank Imhoff, der Präsident der BremerBürgerschaft und Henning Scherf, ehem. lang-jähriger Bürgermeister. begrüßten die 180

Delegierten vom ganzen Kontinent imNamen des Stadtstaates. HenningScherf verglich die Pfadfinder*innen inseinem Grußwort mit den BremerStadtmusikanten, die auch auf Fahrtwaren und trotz oder gerade aufgrundihrer Unterschiede ihr gemeinsames Zielerreichten. Einem Ziel, welches die welt-weite Pfadfinder*in-nen Bewegung seitüber 100 Jahren verfolgt. Das betonteauch Helmut Reitberger, der Vorsitzendedes VDAPG als Gastgeber, in seinerAnsprache .

„Die Stadtmusikanten

waren auch Pfadfinder!“Unter dem Motto „Diversity“ ist am Mittwoch (21.08.2019)die Konferenz der ISGF - International Scout and Guide

Fellowship Europa, dem Pfadfinder*innenVerband der Erwachsenen in Europa unterLeitung der Vorsitzenden Doris Stockmann ausFinnland im Maritim Hotel Bremen gestartet.

World CafeHeute beschäftigtensich dieTeilnehmer*innenim Rahmen eines"World Cafes" mitdem Thema Vielfalt.

10. Europa-Konferenz

Das deutsche Orga-nisationskomitee derEuropakonferenzdes ISGF mit fahr-barem Untersatz..

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10. Europa-Konferenz desISGF in Bremen

Die Teilnehmer*in-nen der Europa-konferenz warenzum Empfang insBremer Rathauseingeladen. Dortwurden sie vonBremensAltbürgermeister

Henning Scherfaufs allerherzlich-ste begrüßt.

Empfang im Rathaus

https://www.butenunbinnen.de/…/altpfadfindertreffen-bremen-…

Mehr als nur auf

Waldstreife:

Pfadfindertreffen

in Bremen

Gesendet am: 22. August 2019im Regionalmagazin Bremen

Video aus der Sendung: buten un binnen - Radio Bremen

Ein Lied für Henning

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10. Europa-Konferenz des ISGF in Bremen

Matthias Holthaus 23. 08. 2019Drei Jahre Vorbereitungszeit, 200

Teilnehmende, 27 Nationen: Bei der 10.

Europakonferenz der „International Scout and

Guide Fellowship“ (ISGF) treffen sich

Pfadfinder ab 40 Jahren in Bremen.

Bei der 10. Europakonferenz der „InternationalScout and Guide Fellowship“ (ISGF) gesellt sichBremen in eine stattliche Reihe illustrerGastgeberstädte: Budapest, Lissabon, Canterburyoder Krakau lauteten die zurückliegendenStationen für das Treffen der internationalenPfadfinderorganisation. Alle drei Jahre kommenältere oder auch altgewordene Pfadfinderinnenund Pfadfinder ab 40 Jahren aus verschiedenenLändern dabei zusammen – und nun also;Bremen. Fünf Tage tauschen sie sich aus underkunden natürlich die jeweils besuchte Stadt.„Wir wollen gute Gastgeber sein“, sagt RainerNalazek, der die Veranstaltung maßgeblich vorbe-reitet hat. „Wir“, das ist der „Verband DeutscherAltpfadfindergilden“ (VDAPG), und in dessen„Gilde Roland“ ist Rainer Nalazek, wobei er dieKonferenz unter dem Motto „Vielfalt“ nicht alleineorganisiert hat: „In Bremen sind wir eine Gruppevon 22 Personen zwischen 45 bis 90 Jahren, dasist ein Freundeskreis seit vielen Jahren.“ Gleichvier Pfadfinder-Verbände sind in der Gilde Rolandvertreten. „Aber die meisten gehören dem BDPan.“ (Kurzer Ausschnitt aus einem riesigen Artikel)

Lagerfeuerlieder imKongresszentrum

Der Stamm Lesmona aus Horn sorgte für diemusikalische Eröffnung (Roland Scheitz)

Ein Streifzug

durch Bremen

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10. Europa-Konferenz des ISGF in Bremen

Übergabe des Banners vom Vorsitzen-den des VDAPG an die dänische Dele-gation. Die nächste Europakonferenz fin-det 2022 in Dänemark statt.

Wir sehen uns in Dänemark

Dies ist das neue Europa Kommittee des ISGF. Ana Rodrigues, Lena Claesson, Hans Slanec andPierre Decoene, Chairman.

Herzlichen Dankan die ausschei-dendenMitglieder desEuropäischenKommittees -Doris Stockmannund AngelaDernbach

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19. bis 21. Juli 2019- AltpadfindergildeBayern auf der Kinderzeche Dinkelsbühl

In dem, seit 1897 aufgeführtenFestspiel wird eine lokale Sage nach-gespielt, nach der im DreißigjährigenKrieg Dinkelsbühler Kinder die Stadtvor den Schweden gerettet habensollen. Die Ratsherren konnten derschwedischen Übermacht die Stadtnur durch bedingungslose Kapitula-tion übergeben.

Dinkelsbühler Bürger feiern diehistorisch unbelegte Geschichte,dass ein Mädchen (Kinderlore) miteiner Kinderschar den einrückendenSchweden bei der Stadt-übergabe -auf Gnade oder Ungnade - entgegen-zog und durch ihr Flehen um Gnade,vermochte, was alle Ratsherren nichtschafften: Die schwedischen Erobe-rer davon abzubringen, die Stadt zuzerstören und auszuplündern.

In Gedenken an diese mutige Tat,sollen die Kinder zechfrei einkehrenkönnen - es wird die "Kinderzeche"

mit leckeren Gaben eingelöst.Auch Bine, Georg und Andrew -

verstärkt durch fünf afganischeAltpfadfinderfreunde - feierten mit.Eine besondere Herausforderungstellte die fränkische Küche mit vielenSchweinegerichten, hervorragendenBieren und Weinen und den suniti-schen Ernährungsgewohnheiten dar.

Alleine das Colesterin inSchweinegerichten beweist, wieungesund die fränkische Küche ist.

Auch dass Alkohol ein Zellgift ist,ist wissenschaftlich längst belegt.

Wie gesund das leckere Eis war,wurde jedoch nicht so scharfbeleuchtet ...

Käsespätzle lassen sich auch mitKetchup geschmacklich verbessern.

Schließlich hatte immerhin Mc-Donald gesunde Rinds-Burger zubieten und es gab auch Pommes undSalate. Andrew

Kinderlore rettete die Stadt

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Wato erklärte uns die Bildhauerei

19. bis 21. Juli: Arbeitstreffen der Gilden Burgund &Alexander Lion für das musische Wochenende 2020

Insgesamt 20 Altpfadfinder/innen aus den GildenBurgund und Alexander Lion trafen sich in derJugendherberge Bad Homburg zur Planung desmusischen Treffens 2020. „Da ihr nun mal beimir seid, komme ich euch besuchen und zeigeeuch anhand von Dias die Bildhauer-Kunst.“Wato (94) kam ohne fremde Hilfe und hielt einendreistündigen Vortrag. Wir mussten jedoch dasTreffen weiter vorbereiten und es gelang uns, diePlanung fast zum Abschluss zu bringen. Das sieht nach Arbeit aus

Achtung - Bitte vormerken!Ab Oktober gibt es die Anmeldungsbögen zum MusischenTreffen 2020. Schaut auf der Homepage des VDAPG nachoder fragt bei Cathrin Stange, eMail: [email protected]. Beeilt euch, dann habt ihr die besten Plätze.Wir hatten unseren Spaß und ihr sollt ihn auch haben.

Brigitte Ahlert,GildensprecherinAlexander Lion

Wato,Grande Madame

des VDAPG

Irene Phillip,Gildensprecherin

APG Burgund

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Am 26. April trafen sich die Mitgliederder Pfadfindergilde Hessen im schönenWerra-Meißner-Kreis zu ihrer Jahres-hauptversammlung. Nachdem alleMitglieder bis zum Abend im ForsthausWillershausen angekommen waren,gab es erst mal einen deftigen Eintopfund im Anschluss starteten wir mit unse-rer Jahreshauptversammlung. Nach-dem diese erfolgreich abgearbeitet war,folgte der gemütlichen Teil. Nach vieleninteressanten Gesprächen und Berich-ten ging es dann weit nach Mitternachtzu Bett.

Am Tag darauf stand die Kanutourauf dem Programm. Nachdem dieVerpflegung, Kleidung und allesMögliche gepackt war, fuhren wir zurKanustation nach Treffurt. Dort parktenwir unsere Autos und wurden vomKanuverleih nach Creuzburg gefahren,wo unsere Tour beginnen sollte. Nach

JHV und Kanutour Pfadfindergilde Hessen e.V.

26. 04. 2019 bis 28. 04. 2019

Mit dem Kanu durchden Werra-Durchbruch

Kleine Stärkungund dann geht’sweiter

Bei derJahreshaupt-versammlung

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kurzer Einweisung ging es auchschon los. Trotz gemeldetenDauerregens lachte die Sonne amHimmel und so war das Glück malwieder mit den Tüchtigen. Bei ange-nehmer Fließgeschwindigkeit undSonnenschein paddelten wir vorbeian über 100 Meter hohenMuschelkalkfelsen durch den “Werra-Durchbruch”.

Zur Mittagszeit mussten wir einmalunsere Kanus umtragen und nutztendie Gelegenheit zum Mittagessenund einer kurzen Erholung. Gestärktging es dann weiter bis nach Treffurt,wo unsere 26-km lange Tour endete.

Wir zogen die Boote an Land undmachten uns am späten Nachmittagauf den Heimweg zum Forsthaus.

Die Männer wanderten dort beileichten Regen noch zwei Stundeneinen Hügel hinauf, um einen Blickauf die Wartburg zu erhaschen, leiderjedoch ohne Erfolg.

Am Abend gab es dann unser tra-ditionelles Fleisch-Fondue-Essen, mitdem ein sehr schöner und ereignisrei-cher Tag zu Ende ging.

Am nächsten Morgen wurde nachdem Frühstück alles aufgeräumt undjeder trat die Heimreise an.

Andreas Siekmann

Geschafft!

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Am Mitwoch den 19. Juni reistenwir mit neun Mitgliedern nach

Dortmund, um als Helfer am 37. deut-schen evangelischen Kirchentagdabei zu sein. Wir gingen zuerst zumHelfertresen, um unsere Ausweise,Halstücher und Helfershirts abzuho-len. Danach fuhren wir zu denMessehallen um mit der Hallenleitungunseren Einsatz zu koordinieren.Nachdem wir dann noch unserQuartier in der Wilhem RöntgenRealschule bezogen hatten, folgtenach dem Abendessen in der Messeauch schon unser erster Einsatz aufdem „Abend der Begegnung“. Dorthalfen wir am Ostentor beimAbendsegen. Wir verteilten Kerzenund regelten den Besucher-Zu-undAbstrom.

Am nächsten Tag begann unserDienst im Messegelände. Hierbetreuten wir die Halle 5 mit dem„Markt der Möglichkeiten“ von

Donnerstag bis Samstag. Es war tollzu sehen, wie viele junge Menschensich für aktuelle Themen wieKlimawandel, Migration, Nachhaltig-keit und Glauben interessieren undengagieren.

Neben den Einsätzen am Kir-chentag blieb uns auch noch genugFreizeit, um Dortmund näher zu er-kunden, dabei teilten wir uns in kleineGruppen auf, sodass jeder seinenWünschen gerecht werden konnte.

Die Abende ließen wir dann wiedergemeinsam in einem gemütlichenBistro bei unserer Quartier-Schuleausklingen.

Sonntag machten wir uns nachdem Frühstück ziemlich erschöpft aufdie Heimreise. Es hatte uns allen wie-der sehr viel Spaß gemacht und wirfreuen uns schon auf den ökumeni-schen Kirchentag in Frankfurt amMain in zwei Jahren.

Andreas Siekmann

Altpfadfindergilde Hessen hilftauf dem Kirchentag in Dortmund

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ZentralGilde und friends

Unter Federführung derZentralGilde fand in der

Zeit vom 12. – 17. Mai 2019 einTreffen in Baasem/ Eifel statt.Es gab ein reichhaltiges Pro-gramm: Bewegung (Schwim-men, Frühsport und Wandern),Begegnung (gute Gesprächemit Gleichgesinnten) und kreati-ve Angebote (Lederarbeiten,Filzen, Origami).

Besonders bei den Werkan-geboten packte die Teilnehmereine Begeisterung, die sich innächtlicher Aktivität äußerte.(Buchbinden bis Mitternacht)

Die nächste Veranstaltung„ZentralGilde und friends“ wirdim Spätsommer/ Herbst 2020stattfinden.

Immer willkommen sind neuebegeisterte Teilnehmer.

1. Reihe: Geli Peters, Rita Wolf, Angela Dernbach, Sigrid Kiemes, 2. Reihe: SieglingeHaag, Margrit Markus, Barbara Mex, Martina Schmetzer, Kathrin Stange — 3. Reihe:Brigitte Ahlert, Martin Mex, Andreas Schumann - Andrew, "MUKK”, Werner Haag - Haxe,Dieter Pfaff, es fehlen: "Winnes" Winfried Wolf, Gerd-Rüdiger Klingenfuß.

Internationale Sekretärinfeierte ihren 70sten!

Im Holz steckteetwas Wertvolles!Das musste Angela,die IS des Verban-des, erst einmalfreilegen. Es ge-lang. Und was kamdabei heraus? DerInhalt der Zigarrewar bestimmt ein„starker Toback“...

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Wieder einmal war die inklusiveGilde Cosmas und Damian zuPfingsten unterwegs. Inklusiv

bedeutet für uns, dass Menschenmit und ohne Handicap sowieMenschen unterschiedlicher Re-ligionen und Kulturen mit dabeisind. Seit Januar 2019 zählt auchAbdelrazzak, eine Geflüchteteraus dem Irak, zu unseren Mitglie-dern.

Pfingsten 2019 führte unserWeg nach Bocholt - Suderwick insWestmünsterland.

Suderwick liegt unmittelbar ander niederländischen Grenze. DieDörfer Suderwick (D) und Dinx-

Auf den Spuren derWeber des frühen20. Jahrhunderts

Gilde Cosmas und Damian…

Udo alsHeizer an der

DampfmaschineIn der alten Weberei

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perlo (NL) sind nur durch einegelbe Markierung auf der Straßegetrennt. Hier scheint Europa tat-sächlich zu funktionieren. Denn esgibt jede Menge Kooperationenzwischen beiden Orten, wie z.B.die Gestaltung der Hl. Messe anPfingsten gemeinsam von einemdeutschen und niederländischenKirchenchor.

Wie immer hatten wir uns einbarrierefreies Quartier gesuchtund es uns dort gemütlichgemacht. Aber natürlich wolltenwir auch die Umgebung erkunden.

Und so besuchten wir amSamstag die alte Weberei desLWL Industriemuseums Textil-Werk Bocholt. Die Gebäude sindnach alten Vorbildern rekonstru-iert. Bei den ausgestelltenMaschinen handelt es sich aller-dings um Originale, mit denen tat-sächlich bis Mitte des 20.Jahrhunderts noch Baumwollstof-fe hergestellt wurden. Sehr beein-druckend waren beispielsweise

die alte Dampfmaschine mit ihremriesengroßen Kessel oder auchdie zahlreichen Webstühle, dieextra für uns angeworfen wurden.

Am Sonntag konnten wir dasschöne Wetter in der freien Naturgenießen, indem wir den Bochol-ter Aasee umrundeten und aufhalbem Weg in der „Strandbar“einkehrten.

Es war wieder einmal einegelungene Fahrt, bei der wirnebenbei auch unsere pfadfinderi-sche Gemeinschaft stärken konn-ten.

Angela Ströter

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schritte_zur_Inklusion.svg#/media/Datei:Schritte_zur_Inklusion.svg

Abdelrazzak an der Deutsch-niederländischen Grenze

AmBocholterAasee

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„Gemeinsam Brücken bauen“ war

das Motto des 4. Kellinghusener

Stadtfest der Kulturen. Anlass für uns

als APG Ehrenritter Werbung für die

Pfadfinderei zu machen auch ohne

nationale Grenzen. Mitten auf dem

Marktplatz haben wir ein kleines Lager

aufgebaut, mit Kohte, Lagerfeuer und

Fahnenmast. Es gab Stockbrot und

selbstgemachte Waffeln aus dem

Lagerfeuer. Vervollständigt haben wir

das ganze mit einer Infotafel. Auf die-

ser waren Informationen von unserem

Gründervater BiPi, Pfadfindergesetze

und Fotos von unseren eigenen

Aktionen zu sehen. Außerdem haben

wir vier einfache Knoten dargestellt, die

wir mit Interessierten geübt haben.

Hierbei fanden wir einen regen Zulauf

von groß und klein.

Während die Kinder ihre Stockbrote

über dem Lagerfeuer gebacken haben,

interessierten sich die Eltern für die

Infowand. Dadurch kamen viele inter-

essante Gespräche mit begeisterten

Eltern, aber auch Jugendlichen und

Jungerwachsenen zu Stande. Auf

Nachfragen konnten wir auf die umlie-

genden Stämme verweisen.

Insgesamt war die Aktion sehr

erfolgreich und hat uns sehr viel Spaß

gemacht. Wir können uns sehr gut vor-

stellen, dass dies eine gute Möglichkeit

ist, „Pfadfinden” hautnah zu erleben

und so junge Menschen zu begeistern.

Erwin Schmuhl, Gildensprecher

In Kellinghusen Schleswig-Holstein

Ehrenritterbeim Stadtfestder Kulturen

Nicht nur die Kinder hatten Spaßmt dem Stockbrot am Feuer...

Unsere Kohte vor dem Museum

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Brokstedt, Sitz der APG Ehrenrit-ter, hat eine Gemeindepartnerschaftmit Przechlewo in Polen. In diesemJahr fuhren Mitglieder der Ehrenritterzum ersten Mal als Delegationsmit-glieder nach Polen. Ziel war es, Kon-takte zu Pfadfindern in Przechlewoherzustellen. Es sollte für die Gilde,aber auch für die Gemeindepfadfinderaus Brokstedt sein. Zur Zeit gibtskeine Pfadfinder in Przechlewo. DaInteresse an einer Partnerschaftbesteht, ist man dabei, einen neuenStamm aufzubauen. Damit war es einErfolg. Wir bleiben am Ball.

Das Programm begann mit einemEmpfang bei den Bürgermeistern.Ortsbesichtigung mit anschließendemMittagessen. Eine weitere Besich-tigung, die Eröffnung eines Sport-parks, eine Einführung in den 100 kmlangen Fahrradweg. Am Abend hatte

die Gemeinde zum Grillen geladen.Der nächsten Tag war Przechlewo-

Tag. Ein Volksfest mit vielen Attraktio-nen und Veranstaltungen. Es gabeinen 10km – Lauf, ein Völkerballtur-nier, einen Hefekuchenwettbewerb(aus 37 Hefekuchen wurde der besteprämiert), viele musikalische Live-acts und am Abend Tanzen.

Dritter Tag: .Eine Paddeltour aufder Brda mit anschließendem Grillenüber dem Lagerfeuer.

Vierter Tag: Bei der Verabschie-dung Rückblende über die vergange-nen Tage und für die Zukunft neueZiele. Alle Mitglieder waren traurig,dass die schöne Zeit zu Ende ging

Für uns steht fest: Wir sind imnächsten Jahr wieder dabei, alleineschon, um den Fortschritt des neuenStammes zu erleben.

Sabine Schmuhl

Von links: Clemens Preine ( Bürgermeister von Brokstedt), Krzysztof Michałowski(Bürgermeister von Przechlewo), Erwin Schmuhl (Gildensprecher), Sabine Schmuhl,Ann-Sophie Schmuhl, Jan Gajo (stellvertretender Bürgermeister von Przechlewo)

APG Ehrenritter:Besuch in Polen

Przechlewo (deutsch Prechlau) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigenLandgemeinde im Kreis Czluchów in der polnischen Woiwodschaft Pommern

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Zur Neuwahl ihres Regionsspre-chers kamen die Gilden Drei Gleichenaus Nesse-Apfelstädt und Bonifatiusaus dem südwestlichen Teil desLandkreises Gotha rund um Fried-richroda und Georgenthal am Mon-tag, dem 3. Juni 2019 im Neudieten-dorfer Pfadfinderzentrum Drei Glei-chen zusammen. Die Gilde Urgotenund Altburgunder aus Berlin war andiesem Abend entschuldigt.

Der kommissarisch eingesetzteRegionssprecher Ost, Manfred Bosse(APG Störtebeker) empfahl dieseWahl, nachdem sich mit der GildeBonifatius die dritte Gruppe in dieserRegion gegründet hatte. Zur Wahl tratAndreas Roth von der Gilde DG an.Einstimmig erhielt er das Vertrauen.

Mit der Ausrichtung der bundes-weiten Generalversammlung imZinzendorfhaus, Neudietendorf oderder Verleihung der St. Georgs-Plakette an Thüringens Ministerprä-sident Bodo Ramelow imPfadfinderzentrum Neudietendorf hatder VDAPG in den zurückliegenden

Jahren immer wieder gezeigt, wiewichtig ihm der Aufbau in den neuenLändern ist. Mitverantwortlich hierfürwar auch Manne als bisherigerSprecher der Region und heutigerGeneralsekretär der SubregionZentraleuropa des ISGF. Ihm wurde inder Versammlung auch Dank ausge-sprochen.

Nationale und InternationaleVeranstaltungen, wie eine geplanteGilden- und Stammesfahrt nach BadMuskau oder die diesjährigeVerteilung des Friedenslichtes ausBethlehem sind es, die Andreas Rotham Herzen liegen und die er zusam-men mit den Mitgliedsgilden für dieZukunft geplant hat. Roth dankteauch Eberhard Knop und RainerBaranowski für die kulinarischeUntermalung des Abends mit frischGegrilltem sowie allen Helfer*innen,die zum Gelingen des Treffens beige-tragen haben.

Hendrik Knop Stellvertr. Vorsitzender VDAPG

Der neue Regionssprecher der Region Ost, Andreas Roth (Mitte)mit den Mitgliedern der Gilden Drei Gleichen und Bonifatius

Andreas Roth neuer SprecherRegion Ost

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30 Altpfadfinder aus acht Gildentrafen sich zum Regionstreffen NRW.Bei sehr sommerlichen Temperaturenzog es uns in den Kreis Bergheim.

Das Regionsteam NRW hatte ein-geladen und der Tag mit Austauschuntereinander und Kultur startete imPfadfinderheim des Stammes Reu-schenberg (DPSG) in Elsdorf. Zuerststand der Austausch im Mittelpunkt.

Bereits vor dem Mittagessenmachten sich interessierte Teilneh-mer in Fahrgemeinschaften auf denWeg Richtung Aussichtspunkt Ham-bacher Forst.

Nicht nur das schwarze Loch (derHambacher Forst erinnert an eineMondlandschaft mit einem riesigenschwarzen Loch in der Mitte) konntebewundert werden, sondern auch dereinst “märchenhafte” HambacherForst.

Die Aussicht war beeindruckendund mit diesen Eindrücken ging eszum frisch Gegrillten.

Nach einem ausgiebigenMittagessen und dem ersten Kaffeedanach starteten wir zum SchlossPfaffendorf.

Die Dauerausstellung über dierheinische Braunkohleindustrie lockteviele in die kühlen Räume desSchlosses. Geschichtliche Hinter-gründe über den Tagebau und dieWeiterentwicklung waren interessant.

Im fast sieben Hektargroßen Schlosspark fand man vieleexotische Bäume. Bereits im 19.Jahrhundert wurde der Park im Stileines englischen Landschaftsgartensgestaltet. Bänke im Schatten und anWasserflächen luden zum Verweilenein.

Am späten Nachmittag traten allewieder die Heimreise an.

Wir danken allen Teilnehmern dieam Gelingen des Tages mitgewirkthaben und freuen uns schon auf dasRegionstreffen 2020 in NRW.

Heike, Carsten und MichaelRegionsteam NRW

Regionstreffen NRW am 29. Juni 2019

Auf den Spuren derBraunkohleenergie...

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Lothringen 41 geschichts- und reiseinteres-

sierte „Scouts“ machten sich auf denWeg. Los ging die Fahrt diesmal inSüdhessen. Sie führte über Mann-heim, Homburg/Saar nach Saarlouis,um die Gruppe der Region West-deutschland, zu denen sich auch wie-der die Luxemburger Freundinnenund Freunde von den „LetzebuergerGuiden a Scouten“ gesellt hatten, zubegrüßen und auf eine spannendeReise mitzunehmen. Exzellent vorbe-reitet wurde die Reise von Harald undSonja Ney, VDAPG West, die mit vielLiebe zum Detail die schönstenTagesziele ausgewählt hatten.

Harald Ney verkürzte uns die Fahrtmit seinen interessanten Ausführun-gen zur Historie Lothringens. DasLand hat im Laufe seiner Geschichtedurch seine Lage stets eine wichtigeRolle gespielt. Die heißbegehrteGrenzprovinz war häufiger Kriegs-schauplatz. An der Kreuzung großereuropäischer Verkehrswege gelegen,hat sie viele Invasionen und Durch-märsche von Armeen erlebt. Im Krieg

1870/71, den Deutschland (Preußen)gewann, musste Frankreich Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten.Die Entwicklung lässt sich am bestenmit einer Anekdote beschreiben:

36. Regionstreffen Westdeutschland - 7. bis 9. Mai

Die Reisegruppe vor der Auberge de la Klauss in Montenach

1870 lebte in Metz Monsieur JeanLa Garde. Metz fiel an Deutschlandund die Namen wurden eingedeutscht.Wie heißt er – La Garde, aha, also abjetzt heißt er Johann Wache. So bliebes bis 1918 dann kam Lothringenzurück zu Frankreich, d. h. die Namenwurden Französisch. Wie heißt er:Wache, aha, ab jetzt heißt er JeanVache. 1940 fiel Lothringen anHitlerdeutschland d. h. die Namen wur-den wieder deutsch. Wie heißt er:Vache also Kuh, ab sofort heißt erJohann Kuh, 1945 wieder zuFrankreich, wie heißt er: ah bon Küh,ab sofort heißt er Jean Cul! Dass derarme Lothringer nicht mehr nachDeutschland will ist klar, denn bei einernochmaligen Namensänderung

würde Jean La Garde dann Johann

Po heißen!

Liebe auf den zweiten Blick

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Zu weiteren Facetten Lothringensund interessant für unsere heutigeeuropäische Geschichte gehört auchder von einem Lothringer, RobertSchumann ins Leben gerufene„Schumann Plan“. Er regelte perVertrag die internationale Zusam-menarbeit zwischen Belgien, derBundesrepublik Deutschland, Frank-reich, Italien, Luxemburg und denNiederlanden auf dem Sektor derKohle- und Stahlproduktion, der am18.4.1951 unterzeichnet wurde. Ausdiesem Montanunionsvertrag hat sichdie heutige EU entwickelt.

Unser erster Halt war Sillegny. Dortbetraten wir eine kleine spätgotischeDorfkirche, die eine Schatzkammerbäuerlicher Wandmalerei darstellt.Die Wandmalereien, welche im 16.Jahrhundert entstanden, atmen abernoch den Geist der Gotik.

Die Darstellung des JüngstenGerichts hat der Kirche den Namen„Sixtinische Kapelle Lothringens“ ein-gebracht. Die drastischen Malereiensind ein Abbild der damaligen Zeit.Die Mehrzahl der Menschen konntedamals weder lesen noch schreiben

und wurde mit drastischen Bildern andie Pflichten gegenüber der Kircheund der Herrschaft erinnert. Die Bibelwar in lateinischer Sprache verfasst,ebenso wie die gesamte Liturgie inLatein gehalten wurde und somit vonden einfachen Leuten nicht verstan-den werden konnte. Erst MartinLuther hat zu der Zeit der Entstehungder Fresken von Sillegny die Bibel insDeutsche übertragen, so dass zumin-dest lesekundige Laien den Inhaltergründen konnten. Sehr beeindrucktverließen wir die Kirche zur nächstenEtappe St. Mihiel.

Jetzt begaben wir uns auf dieSpuren des Bildhauers Ligier –Richier, der im Jahre 1500 in St.Mihiel geboren wurde und mit Recht„Michelangelo Lothringens“ genanntwird. Er verstarb 1567 in Genf. Unsererster Halt war die ehemaligeKlosterkirche St. Michel. Dort sahenwir gleich rechts neben dem Eingangdie einzige überlieferte 1531 vonLigier Richier geschaffene Holzpla-stik: Johannes stützt die niedersin-kende Maria. Ligier versteht es, die insich gekehrte Trauer durch zwei blik-klose Gesichter spürbar zu machen.

Wir blieben auf der „Route LigierRichier“ und begaben uns in dieKirche St. Etienne, die das Hauptwerkvon Ligier Richier enthält: dieGrablegung. Wir erfuhren, dass sieeines der wichtigsten KunstwerkeFrankreichs und den Zenit seinesSchaffens darstellt. Die 13 überle-bensgroßen Figuren sind in der Mittedes 16. Jahrhunderts entstanden undein eindrucksvolles Beispiel der fran-zösischen Renaissance. Meisterhafterfasst ist der Moment zwischenKreuz und Grab und erinnert an denSchlusschor der Matthäuspassionvon Joh. Seb. Bach „Ruhe sanft, sanf-Das Jüngste Gericht in Sillegny

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te Ruh“. Jede Figur hat einen anderenAusdruck. Man kann genau dieGefühle erkennen – hier ist die tiefeTrauer allgegenwärtig. Mit derBeschreibung, die uns Harald Neygegeben hatte, konnte jeder sich beider Betrachtung seinen eigenenEindrücken und Gedanken hingeben.

Wegen des Regens verzichtetenwir auf den vorgesehenen Bummeldurch den Ort Hattonchatel. Wirbesuchten nur die 1328 gegründeteStiftskirche St. Maurus, die denRenaissance Altar von Ligier Richierenthält. Auch hier sahen wir auf 3Tafeln die Kreuzigung Jesu, dieGrablegung und die Beweinung. ImBus erfuhren wir aber doch einigesüber die Gründung der uraltenBurgfestung Hattonchatel, in die sichdie Bischöfe auch zurückzogen, wennsie von den Bürgern Verduns oderihren Nachbarn bedroht wurden.

Richelieu ließ die Festung 1634schleifen und zurück blieb nach demEnde des 30jährigen Krieges nur nochein kleines Bauerndorf. Interessantwar zu hören, wie es mit dem Dorfweiterging. Im ersten Weltkrieg wurdeHattonchatel fast vollständig zerstört.

Jetzt kommt Missis Belle Skinnerins Spiel, wird uns von Harald berich-

tet. Die 1866 in Massachusetts gebo-rene Tochter eines Seidenwebers,verwandt mit der Familie Lewis, diespäter die Jeans kreierte, setzte sichzum Ziel zerstörte französische Dörferzu unterstützen. Sie übernahm diePatenschaft für Hattonchatel, erbautedas Waschhaus, das Rathaus und dieSchule mit Zentralheizung und sorgtefür die Heranführung von Trinkwasseraus einem Wasserturm. Damit warHattonchatel das erste Dorf mit einemNetz von fließendem Wasser in derGegend. Sie hat auch den Auftraggegeben, das Schloss als ihrenWohnsitz auf den Fundamenten deralten Burg zu errichten. Sie investierteüber 1 Million USD in das Dorf, wasdamals eine Riesensumme war. 1928bestieg sie das Schiff nach Europa,um ihr Schloss in Besitz zu nehmen,bekam eine Lungenentzündung undstarb am 8. April in Paris ohne ihrSchloss in fertigem Zustand je gese-hen zu haben. Vom tragischen Endeder großen Gönnerin von Hattonchat-el zu hören, entlockte allen ein bedau-erndes „Ohh“!

Wir erreichten unser Hotel Lac deMadine, in Heudicourt.

Als alle Teilnehmer in ihren guttemperierten Zimmern untergebrachtund erfrischt waren, traf man sich wie-der zum Abendessen der französi-schen Art, das allen köstlich schmek-kte.

Ein „Muss“ war wieder das abendli-che Ritual des gemeinsamenSingens. Dazu stand uns seitens derHerberge ein eigener Raum zurVerfügung, in dem wir nachHerzenslust zur Gitarrenbegleitungvon Reiner Weber und Martin Mexund textlich unterstützt durch die mit-gebrachten Liederbücher die altbe-kannten Pfadfindersongs ungestörtsingen durften.

Grablege von Ligier-Richier

in St Mihiel

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Der nächste Tag begann nach demFrühstück wieder mit der traditionellenMorgenrunde. Wato stimmte uns inihrer bewährten Art mit einem Gedichtvon Hermann Claudius auf den Tagein: “Wir haben die Sonne lieb undden Mond und die Sterne. Barfüßigschreiten wir über die Erde.Barhäuptig schreiten wir gegen denWind. Wir sind wie Baum und Blumeder Erde gläubiges Kind. Wollt unsnicht zwängen in Engen der steiner-nen Stadt. Unsere Seelen würden sichmatt sinnen, welk und alt. Wir brau-chen den Atem des Meeres, desWaldes Gestalt und die wanderndeWeite der hügelgrüßenden Heide.Bleiben müssen wir immer der ErdeKind. Barhäuptig schreiten wir gegenden Wind. Wir haben die Sonne liebund den Mond und die Sterne.“

„Ziehen die Straßen dahin“ - Esging mit unserem Bus nach Nancy,der früheren Hauptstadt desHerzogtums Lothringen und heuteVerwaltungszentrum des Departe-ments Meurthe-et-Moselle und

Universitätsstadt. Am Place Stanislas,einem der schönsten Plätze Europasund UNESCO Weltkulturerbe, tausch-ten wir den Bus mit dem „Petit Train,“einem Bimmel Bähnchen, zu einerregenreichen Stadtrundfahrt. Nancyist verhältnismäßig jung, da die mäch-tigen Zentren des Landes dieBischofssitze Toul, Metz und Verdunwaren. Neben der berühmten PlaceStanislas gilt Nancy als Zentrum der„Art Nouveau“ des Jugendstils.

Insbesondere die Glaskunst vonGallé und Daum bezeugt heute nochden Einfluss des Jugendstils. VieleHäuserfassaden konnten auf derRundfahrt bewundert werden. Stanis-las Lesczynski, entthronter Polenkö-nig und Schwiegervater Ludwigs XV.hat Nancy zu dieser Perle gemacht.

Leider fiel unser anschließendgeplanter 3stündiger Aufenthalt in die-ser schönen Stadt wegen des starkenRegens buchstäblich „ins Wasser“.

Auf gings zum zweiten „Highlight“des heutigen Tages nach St. Nicolasdu Port. Die Basilika St. Nicolas ist mit

Place Stanislas Nancy

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ihren 66 m hohen Doppeltürmen einMeisterwerk der Spätgotik dem soge-nannten Stil Flamboyant. DieGeschichte ihrer Entstehung zeugtvon einer zwielichtigen kirchlichenDoppelmoral, wusste Harald wiederzu berichten:

Die Gebeine des Nikolaus vonMyra hatten italienische Kaufleute ausKleinasien nach Bari in Apuliengebracht. Dort entstand in kurzer Zeiteine riesige Wallfahrtsbewegung.Kreuzritter beteten dort bevor sie vonBrindisi aus ins Heilige Land fuhren.Einer von ihnen, Aubert de Varange-ville aus Lothringen gebürtig, war nichtso demütig, sondern langte in einemunbeobachteten Moment zu und stahlein Fingerglied aus der Segenshanddes Wundertäters und brachte esnach Hause.

Die doppelte Moral: Was nichts alsein schnöder Diebstahl war, wurdedem Rittersmann zu Hause als gottge-fällige Tat angerechnet.

Es kommt wie immer auf denStandpunkt an.

Für echte Lothringer gilt dieseKirche als nationales Heiligtum. Dieaußerordentliche Höhe der Schiffe istbeeindruckend, so sind die Rund-pfei-ler in der Vierung 28 m hoch. Einigeder Farbfenster sind aus dem 16.Jahrhundert. Nach all dem Gese-henen und Gehörten, müssen wirzugeben, Lothringen hat eine span-nende Geschichte.

Im Hotel wartete wieder ein typischElsass-lothringisches Abendessen aufuns - Chou-croute Garnie - nach demanstrengenden Tag genau dasRichtige! Lebhafter Gedankenaus-tausch an allen Tischen und eineSchlussrunde mit Liedersingen zurmusikalischen Begleitung von Reinerund Martin, beendete den zweiten Tag

unserer Lothringen Reise. Am dritten Reisetag wurden die

aufgegebenen Wünsche auf schöne-res Wetter wahr. Harald, als einerunserer Organisatoren, gestand beider Abfahrt, dass er „höhere Mächte“zwar gebeten habe die „Sprinkler“ nur

über Rheinhessen und der Pfalz auf-zudrehen, doch es hatte in den erstenbeiden Tagen versehentlichLothringen getroffen. Nun, wie demauch sei, unser letztes Ziel – dasChateau de Pange - dieSchlusseinkehr in Montenach und dieHeimfahrt, wurden von Sonnenscheinbegleitet.

Im Chateau, über dessen wechsel-volle Geschichte uns Harald Ney imBus wieder ins Bild setzte, empfingenuns die heutigen Besitzer undNachkommen des Jean-BaptisteThomas, Marquis de Pange, dieMarquise Edith und der MarquisRoland de Pange. Dieses klassischeund gleichzeitig elegante Schloss, dasmit seinen Gärten am Ufer der ruhigdahinfließenden Nied, einemNebenfluss der Saar, liegt, wurde imJahre 1720 von Jean-Baptiste

DasReliquiar

des Hl.Nicolaus

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Thomas de Pange an der Stelle eineralten Festung erbaut und hat, wie soviele Schlösser, eine wechselvolleGeschichte. Zuletzt 1940 von denNazis geplündert, stand es lange Zeitleer. und drohte zu verfallen, als sichder einzige Sohn des 9. Grafen vonPange 1983 gemeinsam mit seinerFrau entschloss, das Schloss wiederzum Leben zu erwecken. Nach 20Jahren der Restauration können dieheutigen Besitzer, die uns selbstdurch Schloss und Gärten führten,wieder Besucher empfangen und dasschöne Anwesen besichtigen lassen.

Wir erfuhren, dass die Gärten desSchlosses seit 2003 zu den „Gärtenohne Grenzen“ gehören, deren Ideeund deren Schaffung in Frankreich,Luxembourg und dem Saarland vonFrau Kreiselmeier von der christlichenErwachsenenbildung in Merzig aus-ging.

Die Familie de Pange wohnt in die-sem Schloss, das sie über die vielenJahre mit viel Liebe zum Detail reno-viert hat und auch weiterhin renoviert.Büsten, Gemälde, alte Stiche undMobiliar halten die Erinnerung wach.In zwei Gruppen erfuhren wir viel überGeschichte und Geschichten desSchlosses und die Familie de Pange.Die einzigartige 2,2ha großeGartenanlage, beeindruckt uns mitimmer neuen und wunderschön anzu-schauenden Sichtachsen derGartenkunst. Auch hier haben dieBesitzer mit viel Liebe zur Natur einKleinod geschaffen, das jedenBetrachter erfreut. Die Scheune ausdem 17. Jahrhundert, die unter ande-rem das Vorratslager und einige ZeitSchule und Kinderheim beherbergte,

Chateau de Pange; Foto: Internet

Blick in den Garten von Chateaude Pange

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ist ebenfalls interessanter Zeitzeugeund wert, besichtigt zu werden.

Einen schöneren Abschluss unse-rer 3tägigen Fahrt hätte es nichtgeben können. Froh gestimmt undpersönlich begleitet von MarquisRoland de Pange schlenderten wirzum Bus und ließen wir uns unseremletzten Ziel entgegenfahren. In derAuberge de la Klauss in Montenach,nur sieben km vom luxemburgischenGrenzort Schengen entfernt, erwarte-te uns ein köstliches und auf unserenReisen schon traditionell gewordenesGalamenü. Wegen des schönenWetters konnten wir unsereSchlussrunde vor dem Restaurantabhalten.

Den Hauptorganisatoren Haraldund Sonja Ney, die „Lothringen –Liebe auf den zweiten Blick“ mit vielHerzblut geplant haben, wurde miteiner Urkunde und einer Flascheguten Weines gedankt. In diesenDank stimmten alle mit großemApplaus ein.

Eine solche Fahrt durchzuführen,bedarf es aber weiterer Helfer. Darumsei an dieser Stelle Reiner Weber,APG Hessen-Homburg und WernerAdam APG „Maximilian Bayer“, wel-che für die Organisation der Fahrt mitallen Facetten mitverantwortlichwaren, ebenfalls herzlich gedankt.

Watos bekanntes „Schlusswort“und einige Anmerkungen zum Ablauf,vorgebracht von Hannes Enzinger,VDAPG West sowie das gemeinsamgesungene „Nehmt Abschied Brüder“,herzliche Umarmungen und dasVersprechen beim 37. Regionaltreffenwieder mit dabei zu sein, beendeteeine schöne Reise, bei der wir einwenig die Geschichte, die Kunst undArchitektur Lothringens bestaunendurften.

Text: Anneliese Peter – Anne - Harald Ney

Fotos: Martin Trautvetter,Internet

Vorbereitung zum traditionellen Abschlussessen - Galamenü in Montenach

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Claudia SiekmannMax-Planck-Str. 5663500 Seligenstadt

Jochen Bachmann, ZGSchillerstr. 13, 23617 Stockelsdorf

BriefmarkenBrillenbank

Fachtagung Pfadfinden 13. - 15.

November

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(ER) Seit mehr als 35 Jahren sam-melt die „Altpfadfindergilde St. GeorgGelsenkirchen-Rotthausen“ (APG)Brillen. Jetzt erhielt die InitiativeUnterstützung aus dem Quartier.

Spontan trugen die Mieterinnenund Mieter der Seniorenwohnungenan der Karl-Meyer-Str. 64 und 66sowie die Teilnehmerinnen desRotthauser Damenstammtisches 38nicht mehr benötigte Brillen zusam-men.

Ellen Reinhardt, Initiatorin desDamenstammtisches und Gründungs-redakteurin der Rotthauser Post, über-gab sie im Januar im QuartiersbüroRotthausen an Bernd Gruttmann, denSprecher der Altpfadfindergilde, derdie Spenden wiederum an HerbertKrisam, den Initiator der APG weiter-leitet. Krisam sammelt im Laufe einesJahres ca. 30 bis 35 Brillen. Durch dieim Januar zusätzlich überreichte

Sammlung konnte die Anzahl dergespendeten Brillen auf 85 erhöhtwerden. Schon bald werden die Brillenmit der Post zu Claudia Siekmannnach Seligenstadt geschickt. Sie hatbeim Verband Deutscher Altpfadfinderdeutschlandweit die Aufgabe über-nommen, die Brillen aller Pfadfinder-Gilden zu sammeln. Das sind pro Jahrmehrere hundert.

Sammelbox imQuartiersbüroAuf Bestellung oder Abruf von

Missionsstationen und kirchlichenKrankenhäusern verschickt L.S.F. dieBrillen in ca. 20 Länder Afrikas undauch nach Asien und Südamerika.

Jede Brille ist wichtig. Deshalbsteht ab sofort im QuartiersBüro ander Karl-Meyer-Straße ein Sammel-karton für Brillen bereit, die an dieAPG weitergeleitet werden.

Brillen für Afrika undAsien: Ellen Reinhardt (rechts),Initiatorin desRotthauser Damen-stammtisches, über-gab 38 gebrauchteBrillen demGildensprecherBernd Gruttmann(links) von derAPG St. Georg

APG St. Georg gewinnt die RotthauserPost für die Brillenbank des VDAPG!

ROTTHAUSER SORGENFÜR DURCHBLICK

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(ER) Die Rotthauser Post hatte im März dazuaufgerufen, gebrauchte und nicht mehr benötigteBrillen zu spenden. Im Quartiersbüro an der Karl-Meyer-Straße 23 stand dafür ein Sammelkartonbereit. Am Schaufenster war und ist ebenfalls einAufruf zu dieser Aktion. Einen Tag nach Erschei-nen der RoPo gab es schon die erste Spende. Eskam eine Dame ins Büro, bepackt mit einer sehrgroßen Tragetasche voller Brillen. Danach ging estäglich weiter. Mehr und mehr Brillen sammeltensich an.

Die Altpfadfindergilde St. Georg Gelsenkirchensammelt Brillen schon seit 35 Jahren und schicktsie nach Seligenstadt, wo die Spenden allerAltpfadfindergilden Deutschlands eintreffen unddann ins Elsass weitergesendet werden zurgemeinnützigen Gesellschaft L.S.F. (www.lunettes-sans-frontiere.org) in Hirsingue. Dort werden sievon Ehrenamtlichen gereinigt, sortiert, vermessenund ins Internet gestellt und von kirchlichenEinrichtungen wie Missionsstationen undKrankenhäusern bestellt bzw. abgerufen fürBedürftige in Afrika, Asien und Südamerika.

Spendenaktion läuft weiter:Jede Brille zähltEnde Mai 2019 war Herbert Krisam von der

Altpfadfindergilde im Quartiersbüro, um dieSammlung in Augenschein zu nehmen. Es kamennicht nur ältere Modelle, sondern auch ganz modi-sche und extravagante sowie Kinder-undSonnenbrillen zum Vorschein. Es ist eine wirklichstattliche Anzahl an Brillen zusammengekommen:426 Exemplare wurden gezählt – ein toller Erfolg.

Die Aktion geht dennoch weiter. Gebrauchte,nicht mehr benötigte Brillen können weiterhin imQuartiersbüro für bedürftige Menschen in anderenKontinenten abgegeben werden.

Überwältigender Erfolg des Aufrufes:APG nimmt große Spende entgegen

BÜRGER SAMMELNBRILLEN!426426

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Das bündische Festival für Musik,Kunst und Kultur „schall&rauch“

fand vom 27. 06. bis 01. 07. inImmenhausen (Hessen) statt. ImSchulterschluss haben Akteur*innenvon DPV und BdP diese Veranstal-tung als erste ihrer Art organisiert undausgerichtet; ehrenamtlich und ohnekommerzielle Interessen.

Teilgenommen haben jungeMenschen zwischen ca. 14 und 35Jahren aus Pfadfinder*innen- undJugendgruppen sowie befreundeteGruppen und Einzelpersonen. Eswurde vom VDAPG gefördert.

Es johlt und grölt im ZentrumPfadfinden bei Immenhausen, auszirka anderthalbtausend bündischenKehlen tut es das, und zwar nachLeibeskräften. Da isses nun also, dasschall&rauch, die Festivität von undfür Jugendbewegte verschiedensterCouleur mit oder ohne Anhang.

Es grenzt tatsächlich an einen die-ser AHA-Momente, was wir hier erle-ben. Ein Festival mit Bands, DJs,

Workshops - und das alles im pfadfin-derischen Stil!

Auf den Bühnen geben dieMusiker*innen alles, was das bündi-sche Herz begehrt. In den liebevollgestalteten Pintenjurten werdenreichlich Getränke mit und ohneAlkohol gereicht, die das karge Por-temonnaie ebenso verkraftet wie diekreativen Highlights der Fressmeile.

Und am nächsten Morgen (hierwende ich einen erweitertenMorgenbegriff an) stehen die Leute inlose geschnürten Wanderschuhenmit Zahnbürste und Ajona gemein-sam über ein Waschbecken gebeugt

Schon um zehn Uhr beginnen imLagerplatzbereich „Utopia“ inspirie-rende Workshops, in denen musi-ziert, gewerkelt, geturnt und sichgebildet wird. In der Jurte des Verlagsder Jugendbewegung kauen Schrei-berlinge verkatert-gedankenverlorenauf Bleistiften herum und dichtenLimericks bei der „LiterarischenMorgengymnastik“…

Das hat das FormatFestival für bündische Gruppen erprobt:

Erfolgreich!

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Auf DKMS-Wattestäbchen kauenwiederum reihenweise Freiwilligeherum, die das Angebot zurInformation und Registrierung inSachen Stammzellenspende wahr-nehmen.

Es klingt kitschig, aber: Da wirdsich umeinander gekümmert, derLagerplatz ist sauber, Drogenexzes-se kriege ich keine mit – mir, die ichder Nachteile von beliebigen

Riesenfestivals überdrüssig bin,imponiert das sehr.

An alles gedacht. Chapeau. Mankann nur erahnen, welch einenAufriss dieses gut viertägigeNümmerchen für den einen oder dieandere bedeutet hat. Aber er trägtFrüchte, der Aufriss. Allemal.

Eva Bode (Schall und Rauch /Team Kommunikation)

„Es johltund grölt im Zentrum Pfadfinden bei Immen-

hausen, aus über tausend bündischen Kehlen, und zwar nach Leibeskräften.“

Hendrik Knop - APG Drei Gleichen -Stellvertretener

Vorsitzender des VDAPG,ist bei der letzten (Europa)-

Wahl zumOrtschaftsbürgermeister

von Kornhochheim gewähltworden.

HerzlichenGlückwunsch!

Florian, „Titel-Pfadfinder“ der letzten gilde, trug

nicht nur das Pfadfindergebet zum Thinking-Dayvor, sondern auch das Halstuch etwas merkwürdig

- wie Einige bei der Redaktion angemerkt haben.Dazu die Erklärung: Florian Othzen hatte sein

Halstuch mit dem eines Ägyptischen Pfadfindersvor ein paar Tagen getauscht - und das musste

doch besonders auffällig gezeigt werden....

Ist ihm anscheinend gelungen!

Namen +++ Nachrichten +++ Namen +++ Nachrichten +++

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Wo fühlt sich der altpfadfinderi-sche Mensch an heissen Sommer-tagen am wohlsten? In der Eisdiele?Nun ja, auch dort, aber ganz sichereinfach da, wo es kühl ist. Am ehe-sten vielleicht in einer Höhle oder ineinem Bergwerk mit konstanter Wohl-fühl-Temperatur so um die 20 °. Wenndazu noch eine Reise in die Erd-geschichte dazu kommt, umso kurz-weiliger wird der Besuch unter Tage.Unsere Gildenfreunde Eri und Charlyhatten als Organisatoren die richtigeWahl für den Sommerausflug getrof-fen und so fanden sich unsere unter-nehmungslustigen Burgunder im Juniim Salzbergwerk Bad Friedrichshallauf 200 m Tiefe wieder.

Vor allem in Süddeutschland und

Österreich deuten die keltischenEndsilben mit -hall in Ortsnamen auffrüheren Salzbergbau seit der Bron-zezeit hin. Salz war im Altertum undMittelalter hochbegehrt und teuer undist ein wichtiger Bestandteil unsererErnährung. Es war der wichtigsteKonservierungsstoff für verderblicheNahrungsmittel. Die evolutionäreErinnerung unseres Stoffwechsels,die Herkunft aus dem salzhaltigenWasser des Urmeeres, besteht in 150bis 300 Gramm Salz als Bestandteilunseres Körpers. Verletzten mit Blut-verlust verabreicht man daher eine0,9prozentige Infusion mit Kochsalz-lösung als Blut-Ersatz. Zuviel Salzrichtet allerdings auch Schaden an.Bluthochdruckpatienten zum Beispiel

Der folgende Bericht über den Besuch eines Salzbergwer-kes ist in der „rechtschreibung nach dem original des ver-fassers“ (Winnes, APG Burgund) geschrieben.

Die Burgunderin der Unterwelt

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müssen eine salzarme Diät einhalten. Vor 200 Millionen Jahren war die

Gegend um Heilbronn Teil einesgewaltigen Binnen-Flachmeeres, dasin Jahrtausenden nach und nach ver-dunstete und meterdicke Salzschich-ten hinterliess. Im 19. Jahrhundertbegann man, diese Steinsalzlagerwirtschaftlich zu nutzen und mit neuerTechnik im grossen Stil abzubauen.Elektrische Pumpen, Bohrer, Trans-portgeräte und Sprengmittel kamenzum Einsatz. Ein grösserer Teil derdabei entstandenen Hohlräume wirdnach aufwändigem Umbau heute alsBesucherbergwerk genutzt.

Die Zeitreise unter Tage begann inder Geologiekammer mit einembeeindruckenden 160 Meter langengeologischen Bohrkern durch alleSedimente der Erdgeschichte. Fundevon Saurierresten waren ebenso dar-unter wie versteinerte Muschelarten,Korallen und Seelilien. Kubische Info-Elemente im Salzstock vermitteltendie vielfältigen Eigenschaften vonSalz und zeigten die Produkte, dieaus dem Rohstoff hergestellt werden.

Besonders beliebt bei Kindern wardie Detonationskammer des Berg-

werks, die sehr realistisch mitDonnergrollen, Blitzen und echtenStaubschwaden das Sprengen vonSalzstöcken simulierte. Die knochen-harte Arbeitswelt unter Tage veran-schaulichte die Technikkammer, dieauch die Entwicklung der eingesetz-ten Maschinen bei Salzabbau undTransport zeigte. Der Respekt vorden Kräften der Natur und dieTraditionen der Bergleute warenGegenstand von Vitrinen undSchaustücken. Besonders beeindruk-kend dabei die Grotte der SanktBarbara, der Schutzheiligen allerMenschen in gefährlichen Berufen.

Da das Laufen durch kilometerlan-ge Gänge mit ihren Licht- undSchattenspielen hungrig macht, trafsich die Gilde in der „Bergschänke“auf dem Werksgelände zum Mit-tagessen. Die Nachbarschaft desAudi-Werkes und seines VorgängersNSU-Auto Union bot willkommenenAnlass, das naheliegende Zweirad-museum in Neckarsulm zu besuchenund den heissen Tag an einem ande-ren kühlen Ort ausklingen zu lassen:Der Eisdiele San Marco in derInnenstadt!

Die Orthographie (auch Orthografie; von lateinisch orthographia, altgriechisch ὀρθός orthós„aufrecht“, „richtig“ und -γραφή, Schrift) oder Rechtschreibung ist die allgemein üblicheSchreibweise der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine davon abwei-

chende Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.

Im kühlen Stollen des Bergwerks

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Der ist wie ein Baum, am Wasser

gepflanzt, der seine Wurzeln zum

Bach hin streckt.“ (Jeremia)

Was hältst Du von der Idee, in Israel

einen Wald der Pfadfinder zu pflanzen?

Bäume pflanzen, selbst aktiv werden...Mit Interesse habe ich die letzte Ausgabe der Gilde gelesen. Dort

sind hochaktuelle Beiträge erschienen. Es wird um Stellung gebeten,ob wir uns engagieren sollen, einen Wald in Israel zu pflanzen. Die Ideean sich ist positiv. Die Ausführung ist mit kleinen Mitteln machbar, undschnell durchführbar. So weit, so gut! Dies ist ein Schritt in die richtigeRichtung und daher zu befürworten. Aber!!

Es ist schon erstaunlich, dass eine schwedische Schülerin unsNachhilfeunterricht in Sachen Umweltschutz geben muss. Warum? Wirnennen uns (Alt)-Pfadfinder! Nur was ich vermisse, ist, dass wir unsere

Ein lobenswertes UnterfangenHarald Ney aus dem Saarland, der für uns auch immer wieder

Übersetzungen schreibt, gibt aber zu bedenkenGrundsätzlich ist das Pflanzen eines Baumes, egal wo auf dieser

Welt, ein lobenswertes Unterfangen, da dadurch nur ein positiver Nutzenentstehen kann. So natürlich auch durch einen ganzen Wald in Israel.

Ich möchte gar nicht auf die hinlänglich bekannte politische Situationzwischen Israelis und Palästinensern eingehen, sondern alleine auf dieLage für die Pfadfinder. Nur soviel: Israel besteht auf seinem Recht aufSelbstbestimmung, verweigert dieses Recht aber kategorisch demPalästinensischen Volk, das heißt einem eigenen souveränen Staat. Daseinseitige Engagement des VDAPG mit israelischen Pfadfindern mussdie palästinensischen Pfadfinder, die es ja gibt im ISGF, zumindesterstaunen, wenn nicht verärgern.

Wie wäre es denn, wenn man versuchen würde über das ISGF,gemeinsam mit den israelischen und palästinensischen Pfadfinderneinen „Wald der Freundschaft“ zu pflanzen? So etwas kann gelingen,wenn wir an das Beispiel des von Daniel Barenboim gegründeten israe-lisch/-palästinensischen Symphonieorchesters denken.

Aus meinen jahrelangen geschäftlichen Beziehungen, sowohl mitIsraelis, als auch mit Palästinensern, weiß ich, dass beide Völker nur inFrieden und Freiheit leben möchten, was leider immer wieder durchmachtpolitische Interessen der beiderseitigen Politiker verhindert wird.Dem sollten wir als Pfadfinder nicht Vorschub leisten.

Herzliche Grüße und Gut Pfad!

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Grundlagen, ja unser „Handwerkzeug“, nicht nutzen und in die Praxisumsetzen. Worauf will ich hinaus? Zu den Grundlagen ist anzugeben,dass wir auf unsere Pfadfindergesetze, bei Ablegung der Prüfungen,also „Versprechen“, eingeschworen wurden. Ich meine hier ganz spe-ziell die Gesetze vier und sechs.

4. Der Pfadfinder ist Freund aller Menschen und Bruder allerPfadfinder; 6. Der Pfadfinder schützt Pflanzen und Tiere.

Wenn diese gelebt würden, bräuchten wir keine NABU, keineGrünen, und hätten statt dessen die Öko-Bewegung der jungenMenschen selbst eingeleitet und angeführt!

Nun, kommen wir mal auf die Forderung unseres ErstenVorsitzenden Helmut Reitberger zurück: Aktiv werden! Also: einThema wurde in der gilde bereits erwähnt: planzt einen Wald in Israel!Doch so eine Aktion gibt es auch in Marokko!

Da ist ein Marokkaner, aufgewachsen in Plettenberg, hier langetätig, wieder in seine Heimat zurück, und pflanzt Bäume. Ich könnte mirdenken, dass auch Er sich über Hilfe freuen würde.

Engagieren könnte man sich auch, um durch Aktionen neue Bäumezu kaufen, und sie dann zum Pflanzen, zur Verfügung zu stellen. Es istja schön und gut, dass bei Gildentreffen über alte Geschichten undNew`s aus den Familien geklönt wird und Lieder gesungen werden.Dies sollte aber nur ein Teil des Treffens sein!

Einige werden jetzt sicher von sich geben, ist ja alles schön und gut,aber was können wir denn schon großes Erreichen? Ganz konkret: Wirkönnten zum Beispiel von unserem wunderschön anzusehendenZierrasen, der akkurat geschnitten und Unkraut entfernt, sich unseremAuge darstellt, sagen wir einmal 1/3 als Wildwiese umgestalten, undsomit den Hummeln und Bienen, mehr Nahrung zu bieten. Denn siesind für uns lebensnotwendig!

Wir müssen endlich aufwachen aus unserer Lethargie, uns einmi-schen, um selbst einen wichtigen Beitrag zu liefern. Wir sollten endlichwieder nach unseren Gesetzen leben, bzw. sie „Leben“!

Um nun wirklich etwas erreichen zu können, schlage ich eine kon-zertierte Aktion vor: Ähnlich wie das Forum von Groß Arl. Natürlich aufdie hier schon bereits erwähnten Aktionen.

Wir müssen einfach mehr Leute ins Boot holen, um eineGewichtigkeit zu erzielen. Ich meine hier, wir sollten versuchen, dieAltpfadfinder unserer Nachbarländer, in dieses Forum zu holen. Ichglaube, das wäre eine gute Neu-Ausrichtung.

Helmut Toellner APG Alexander Lion

Ein Plan, der sich verbessern lässtEs ist wirklich ein guter Plan, Bäume zu pflanzen und ich unterstütze

ihn sehr gerne. Das Gute an guten Plänen ist, daß sie sich immer nochein wenig verbessern lassen und dafür möchte ich mich mit Deiner undder Hilfe des VDAPG gerne engagieren.

Bekanntlich gehen hier in Deutschland immer mehr Waldflächen ver-loren, durch Dürre, Profitstreben, Rücksichtslosigkeit. Ebenso bekanntist, daß unsere Wälder den größten Einfluß auf eine erträglicheKlimaentwicklung ausüben. Und nicht zuletzt wissen wir, daß es im

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Die Frage auf der letzten Seite der „Gilde“ 2-2019 zielt aufRituale und Traditionen in unseren Gemeinschaften, wasebenso deren Selbstverständnis berührt.

Bekanntlich setzen sich unsere Gilden aus ehemaligenMitgliedern höchst unterschiedlicher Pfadfinderverbändezusammen. Je nach Sichtweise auf die frühere Szene derorganisierten Jugend kann man das als „Vielfalt“ oder als„Zerrissenheit“, manchmal sogar als Zwietracht undKonkurrenz bewerten. Klar, dass die heutigenVeteranenpfadfinder getreulich die Szene der Bünde undBündchen inner- und außerhalb des Ringes deutscher

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Wird der Georgstag noch zelebriert?

Sinne unserer Pfadfindergebote wichtig ist, junge Menschen im Hinblickauf ihre eigene Zukunft zu einem schonenden Umgang mit unserenRessourcen zu bewegen, auch wenn dies manchmal unbequem ist.

Als Altpfadfinder haben wir direkt vor unserer Haustür dieMöglichkeit, mit Pfadfindergruppen in Kontakt zu kommen und mitihnen nach ‚Pfaden‘ zu suchen, viele Bäume zu pflanzen. Dies kannund muß in Zusammenarbeit mit den zahlreichen Organisationen undVerbänden erfolgen, die sich der Bewahrung der Schöpfung verpflichtethaben. Bei geschickter Vorgehensweise wird es gelingen, Andere inunser Boot zu holen und nebenbei auch positive Öffentlichkeitsarbeit zuerreichen.

In Israel werden seit gut 100 Jahren größte und sehr erfolgreicheAnstrengungen unternommen, es sind viele Millionen Bäume gepflanztworden. Die Bemühungen in Deutschland sind dagegen nicht der Redewert, auch wenn man dabei die jüngsten Vorschläge unsererLandwirtschaftsministerin berücksichtigt (die man evtl. als Schutzherrinder Pfadfinderaktion gewinnen könnte).

Mir erscheint es wichtig, daß durch Hilfsaktionen des VDAPG injedem Fall der Kontakt zu den Pfadfinderbünden und den Gruppen vorOrt verbessert wird. Das läßt sich in unserem Land leichter und kosten-günstiger erreichen als in einer mehrere Flugstunden entferntenGegend. Deinen Ausführungen kann ich auch nicht entnehmen, welcheVerbindungen bei dem ‚Wald der Pfadfinder‘ mit israelischenPfadfindergruppen genutzt werden können.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn Du Deine gute Idee in einemProjekt in unserem Land realisierst. Gerne würde ich Dich dabei nachbesten Kräften unterstützen.

Gut Pfad, Ingo Ernst

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Pfadfinderbünde abbilden. Alle interpretierten BiPi´s idealisti-sche Jugendbewegung in je eigenen Akzenten und eigenerLebensweise, von bündisch-patriotisch über bikonfessionell-christlich bis hin zu liberal-säkular. Der Charme des VDAPGbesteht darin, dass (endlich) alle eine gemeinsame Identitätund Leitkultur gefunden haben.

Bei der katholischen DPSG gehörte früher in Lied („AlsKnecht und als Ritter des Herrn Sankt Jürg…“), Gebet undGedenktag der Ritter Georg zur gängigen Heiligenverehrung.Man konnte sogar bis Ende der 1950er Jahre als idealisti-scher Jungmann über 18 Jahren zum „Georgsritter“ ernanntwerden, mit der goldenen Lilie als Abzeichen! Bei der weib-lichen katholischen Variante PSG und den protestantischenVCP-Pfadfindern war die Symbolfigur schon eher randstän-dig, ebenso beim konfessionsfreien BDP und BdP oder demDPB. Unübersichtlich wird’s, wenn man noch die ca. 140 wei-teren Pfadfinderverbände betrachten will bis hin zu muslimi-schen Gruppen. Nicht zu vergessen die angeheiratetenGildenmitglieder, meist Frauen, die in ihrer Jugend keinePfadfinderinnen waren und mit der pfadfinderischen Folklorekaum vertraut sind.

Bei unserer Burgundergilde kommen die meistenMitglieder aus nichtreligiösen Gruppen und haben keinenBezug zum britischen Nationalheiligen Saint George. Wirfeiern weder den Geburtstag der Pfadfindergründer Robertund Olave B.P. (Thinkingday) noch den Georgstag. Im Laufeder Jahre veränderte die Alterserosion die Struktur der Gilde.Die Mehrheit unserer Aktiven ist inzwischen weiblich, dennFrauen halten bekanntlich länger durch als Männer. Will maneine religiöse Symbolfigur beibehalten und gender- und zeit-geistgerecht anpassen, so schlagen wir vor: Anstelle einesrostigen Reckens im Blechgewand, der dazu noch ein selte-nes Tier erlegt (Artenschutz!) tritt versuchsweise eine dynami-sche Santa Barbara (ja, die mit den Knalleffekten und „zün-denden“ Ideen) als Identifikationsobjekt!

Ob damit das Nachwuchsproblem des Verbandeslangfristig besser als mit Sankt Georg zu lösen

wäre, bliebe abzuwarten. Aber einen Sankt-Barbara-Orden fürs Ideen-Feuerwerk stattGeorgsplaketten für nicht immer heiligen-scheingeschmückte Politiker, das wäredoch eine Überlegung wert, oder?!

Winnes, Gilde Burgund

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Einer der ersten Stunden, Stammesführer in Osnabrück – in der

Landesmark Niedersachen des BDP eine führende Persönlichkeit – neben

Heinz Haider der Mann, dem Fallingbostel viel zu verdanken hat – auch

heute noch erinnert sein Zimmer das „Regenloch“ im Haus Heidmark an

seine enge Verbundenheit und seine Aufbautätigkeit der

Pfadfinderbildungsstätte.

Er war es, der mit oder über Graf Folke Bernadotte den Haik der

schwedischen Pfadfinder nach Deutschland brachte. In den

Sippenführerkursen in Fallingbostel wurde das Lehren und Leben des

Haiks zum Hauptbestandteil.

Regen, so manchen von uns hat er mit seinem Wissen und Können

den Weg ins Leben geebnet. Eng verbunden war er auch mit dem

Maritimen Wesen und der Geschichte der Seefahrt. Sein großer Wunsch

der Seebestattung konnte am 14. Juli dieses Jahres entsprochen werden.

Seinem Wunsch, keine Trauerfeier, keine Blumen, nur im kleinen Kreis

die Beisetzung auf See hat der Sohn zu Lebzeiten widersprochen.

Cornelius informierte und hatte Marlis und mich zu dem großen Ereignis

eingeladen.

Um 8.40 h stach die Germania mit acht Beteiligten, dem engen Kreis

der Familie im Schutze der Dollartküste von Emden aus in See. Die Urne

wurde vom Kapitän nach einer kurzen Ansprache würdevoll der See über-

geben. Ein Blumenkranz markierte die Stelle, wo die Urne versunken war.

Dann beschrieb die Germania einen sichtbaren Kreis um den Punkt und

das alte Pfadfinderzeichen, ein Punkt mit dem Kreis wurde erlebbar - „bin

heimgegangen“. Alle Beteiligten waren tief ergriffen und fühlten sich eng

miteinander verbunden.

Schniebel - (Dr. Horst Stukenberg)

RegenDr. Heinrich Stettner

* 17. Juni 1925 – †16. Juni 2019

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die gildeVerbandszeitschriftdes VDAPG

Verleger, Eigentümerund Herausgeber:Verband DeutscherAltpfadfindergilden e. V. — VDAPG Geschäftsführerin Cathrin StangeReetwischendamm 23e -22143 HamburgTel.: 0406784587E.Post: [email protected] und Layout:Aloys Brinkmann - Allensteiner Str. 21— 45897 GelsenkirchenTel.: 0209/135921 — E.Post:[email protected]:Hartmut Schober, Senner Hellweg 272,33689 Bielefeld Tel.:05205/21141E.Post:[email protected]:SRD Service rund um den DruckProvinzialstr. 59a, 66806 EnsdorfJahresbezug 10,00 EuroBankverbindung: Spk. SchaumburgIBAN: DE16255514800320014160BIC: NOLADE21SHGDer VDAPG ist Mitglied imWeltverband der erwachsenenPfadfinderinnen und Pfadfinder —ISGF — International Scout andGuide Fellowship — an organisa-tion for adults.Amité Internationale Scoute etGuide — AISG (une organisationpour adultes).Nachdruck mit Quellenangabeund Einsendung eines Belegexem-plares gestattet.Die von uns veröffentlichtenZuschriften stellen die persönlicheMeinung der Einsender, nicht die des"Verbandes" dar.Der VDAPG - im Internet vertreten:http://www.vdapg.dehttp://www.altpfadfinder.deebenso bei facebook und twitter

Die Redaktion der “gilde’ geht davon aus,dass die Personen, die sich haben fotogra-fieren lassen, damit einverstanden sind,dass diese Fotos veröffentlicht werden.

InhaltsverzeichnisSeite 2MitarbeiterSeite 3Editorial (H. Reitberger)Seite 510. Europa-KonferenzSeite 8Kinderzeche DinkelsbühlSeite 9Arbeitstreffen Burgund und A. LionSeite 10Aus den GildenAPG Hessen -Jahreshauptversammlung.Seite 12APG Hessen beim EvangelischenKirchentagSeite 13Zentralgilde in BaasemSeite 14Cosmas und Damian Pfingsten 2019Seite 16APG Ehrenritter Stadtfest der KulturenSeite 17APG Ehrenritter - PolenfahrtSeite 18Region Ost - Neuer SprecherSeite 19Regionstreffen NRWSeite 20Regionstreffen West - LothringenSeite 27Fachtagung PfadfindenSeite 28APG St. Georg - BrillenaktionSeite 30 schall & rauch.Seite 32Burgunder in der UnterweltSeite 34Leserumfrage Bäume für Israel - St. GSeite 38Regen O.