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Heiligenfeld Journal 2|2011

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Das Heiligenfeld Journal informiert über aktuelle Themen rund um die Heiligenfeld Kliniken.

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Liebe Leserin, lieber Leser,

heute halten Sie die vierte Ausgabe des Heiligenfeld Journals in Ihren Händen. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, erscheint es auf neuem Papier. Damit setzen wir unser ökologisches und werteorientiertes Unternehmenskonzept fort und freu-en uns, Ihnen das neue Heiligenfeld Journal auf Umweltpapier zu präsentieren.

Außerdem möchten wir uns ganz herzlich dafür bedanken, dass Sie so zahlreich an unserer Meinungsumfrage in der ver-gangenen Ausgabe mitgemacht haben. Sie haben uns viele wertvolle Tipps und Themenvorschläge gegeben, von denen wir bereits einige in diese Ausgabe aufgenommen haben. So wünschten Sie sich zum Beispiel Informationen über die psy-chischen Folgen von Krebs, den typischen Tagesablauf eines Heiligenfeld-Patienten sowie Informationen zum Thema Ge-lenkverschleiß. Zusätzlich war der Wunsch nach der Erklä-rung von psychosomatischen Erkrankungen vorhanden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen, dass wir mit den ausgewählten Themen Ihren Geschmack getroffen haben.

Mit den besten Wünschen aus Heiligenfeld

Dr. Joachim Galuska Fritz LangÄrztlicher Direktor Kaufmännischer Direktor

Gefällt Ihnen das Heiligenfeld Journal? Haben Sie Lob, Kritik oder Anregungen auf dem Herzen? Bitte schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen.

IMPRESSUM

Das HEILIGENFELD JOURNAL ist die haus-eigene Publikation der Heiligenfeld GmbH. Es erscheint ein Mal jährlich.

REDAKTIONSANSCHRIFTHeiligenfeld JournalAltenbergweg 697688 Bad KissingenWebsite: www.heiligenfeld.de

HERAUSGEBERDr. Joachim GaluskaFritz Lang

CHEFREDAKTION UND PRODUKTIONKathrin Schmitt, Presse- und PR-Referentin

MITARBEITER DIESER AUSGABE:Dr. Jörg Ziegler, Leitender Arzt der Luitpold-klinik HeiligenfeldReinhard Mumm, Chefarzt der Heiligenfeld Klinik WaldmünchenRalf Wieland, Koch in der Parkklinik HeiligenfeldJolante Schutzmeier, Leitende Ärztin in der Rosengarten Klinik Heiligenfeld

LEKTORATIris Vollert, Leitung MarketingJutta Wittman, Psychologin im Marketing

[email protected]

DRUCKbonitasprint GmbHMax-von-Laue-Straße 3197080 Würzburg

KOSTENLOSES ABONNEMENTBitte fordern Sie Ihr kostenloses Abonnement unter Angabe Ihrer Adresse postalisch oder per E-Mail an.

FOTOSTitelseite, Seiten 4, 6, 8, 9, 14: www.fotolia.deSeite 12: Sigismund von Dobschütz, Main-Post

Inhalt2 EDITORIAL3 NEUES AUS HEILIGENFELD

GESUNDHEIT AKTUELL

4 KREBS - UND NUN? Was ist Krebs überhaupt?5 DIE ANGST BESIEGEN Drei Fragen an Jolante Schutzmeier zur Psychoonkologie6 BRENNpUNKT FAmILIE Psychische Erkrankungen in der Familie7 ACHT SÄULEN Familien-Rehabilitation in Waldmünchen8 DEpRESSION - ZU mÜDE FÜR DAS LEBEN Definition, Ursachen und Behandlung von Depressionen9 TIppS ZUm UmGANG mIT DEpRESSIVEN ANGE- HÖRIGEN10 WAS pASSIERT IN HEILIGENFELD? Eine ehemalige Patientin schildert ihre Erfahrungen11 FIT Im KOpF mIT HIRNLEISTUNGSTRAINING Das Gehirn lernt nie aus

HEILIGENFELD REGIONAL

12 ÖKOLOGIE Im VORDERGRUND Heiligenfeld legt großen Wert auf Ökologie13 AUSBILDUNG IN HEILIGENFELD Zwei Azubis schildern ihre Erlebnisse14 VOLKSKRANKHEIT ARTHROSE Wenn die Gelenke streiken15 Im GESpRÄCH mit Dr. Jörg Ziegler Rehabilitation 16 VERTRAUEN SCHENKEN Geschäftspartner stellen sich vor

SERVICE

18 pAVILLON DER RELIGIONEN Ort der Besinnung im Kissinger Kurpark 19 KONGRESS & ONLINE-SHOp20 GESUND GERÜSTET FÜR DEN HERBST

UMWELTINFODas HEILIGENFELD JOURNAL wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

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Kundenchampions 2011NEUES AUS HEILIGENFELD

Die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen sind im Wettbewerb „Deutschlands Kundenchampions 2011“ mit dem zweiten Platz für „hervorragendes Kundenbeziehungsmanagement“ ausgezeichnet worden. Verliehen wurde die Auszeichnung von forum! Marktforschung in Mainz und der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) in Frankfurt am Main. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeich-nung, da die Bewertung durch unsere Kunden stattgefunden hat und das Ergebnis so direkt von ihnen kommt“, sagt Dr. Joachim Galuska. Insge-samt wurden über 200 Kunden zum Unternehmen befragt. Nach einem vierten Platz im Jahr 2008 überzeugte das Familienunternehmen 2011 vor allem durch seine intensive Kundenbetreuung vom ersten Kontakt an. „Der Gesundheitsdienstleister verfügt über eine ausgeprägte Feed-backkultur und über eine herausragende Offenheit für neue Impulse, die laufend in Verbesserung des Kundenservices umgesetzt werden“,so die Begründung im Bewertungsbericht.

Die Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen wurde um zwei Gebäudekomplexe erweitert. Das ehemalige Hotel Altenberg und das Sanatorium Lechmann wurden in den vergangenen Monaten renoviert und saniert und stehen den Patienten seit Juli 2011 als Teil der Parkklinik Heiligenfeld zur Verfügung. Dadurch entsteht eine Aufteilung der Klinik in zwei Bereiche: die Parkkli-nik Nord und die Parkklinik Süd. Beide Häuser wurden organisatorisch voneinander getrennt, sodass jeder Klinikbereich eine

eigene ärztliche Leitung und einen eigenen Verwaltungsbereich besitzt. Hierdurch reduziert sich die Größe der Behandlungsgruppen und die Verwaltungsabläufe werden vereinfacht, was vollkommen den Patienten zu Gute kommt.

Durch die Erweiterung wird es möglich, die medizinischen und thera-peutischen Kompetenzen von Heiligenfeld auch für Menschen mit be-ginnenden Abhängigkeitserkrankungen zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls wird ein weiteres interessantes Therapiekonzept für englisch-sprachige Patienten angeboten. So können beispielsweise Familienangehörige von Managern internationaler Firmen in Deutschland, die der deutschen Spra-che nicht mächtig sind und die infolge von Isolation in einer ihnen fremden Kultur psychisch erkrankt sind, in der Parkklinik behandelt werden.

Ärztezentrum ist zertifiziertDas Ärztezentrum Heiligenfeld ist vom TÜV Saarland zertifiziert wor-den. Das Zertifikat bestätigt, dass das Management-System des Ärztezen-trums den Anforderungen der ISO 9001:2008 Norm entspricht. Diese sind unter anderem die Erstellung von Arbeitsanweisungen, Notfall- und Hygieneplänen, Fortbildungsplänen und Formblättern, um eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten

zu gewährleisten. Zudem werden Nach-weise über Hygienekontrollen, Medi-zinproduktekontrollen, Schulungen und die Schweigepflicht geführt und Verbes-serungsprozesse dokumentiert. In der einjährigen Vorbereitungsphase wurden die erforderlichen Normen und Vorlagen vom Team des Ärztezentrums Heiligen-feld erarbeitet, die eine Auditorin des TÜVs vor Ort überprüfte.

Erweiterung der Parkklinik Heiligenfeld

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Krebs - und nun?GESUNDHEIT AKTUELL

In der Medizin bezeichnet der Begriff Krebs eine bösartige Gewebeneubil-

dung, die durch eine unkontrollierte Ver-mehrung von Krebszellen entsteht. Die-se bösartigen Neubildungen wachsen in benachbartes gesundes Gewebe ein und zerstören dieses. Sie wandern von ihrem Ursprungsort über das Blut- und Lymph-system in andere Organe und vermehren sich dort, was als Metastasen bezeichnet wird. Anstelle des Begriffs „Krebs“ be-nutzt man häufig auch das Wort „Tumor“, was übersetzt so viel wie „Schwellung“ oder „Verhärtung“ heißt.

Ursachen sind vielfältigDie Ursachen für Krebs können vielfäl-tig sein. Mediziner stellten fest, dass be-stimmte Risikofaktoren die Bildung von Tumoren begünstigen. Neben einer ge-netischen Veranlagung werden auch ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen und ungesundem Essen, bestimmte Infekti-onskrankheiten wie Hepatitis B und C, Umweltgifte, ionisierende Strahlung wie Röntgenstrahlen und UV-Strahlen dafür verantwortlich gemacht.

Früherkennung ist das A und OWie bei vielen anderen Krankheiten ist auch bei Krebs die Früherkennung be-sonders wichtig. Denn damit steigen die Heilungschancen. Deshalb ist es wichtig, aufmerksam den eigenen Körper zu be-obachten und Früherkennungsangebote wahrzunehmen. Die Diagnosestellung erfolgt durch bildgebende Verfahren (Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Com-putertomografie oder Kernspintomo- grafie, Mammografie, Magen- und/oder

Darmspiegelungen), gefolgt von einer feingeweblichen Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem verdächtigen Tumorareal. Bei bestimmten Krebsarten wird die Diagnostik durch eine Blutun-tersuchung auf sogenannte Tumor-Mar-ker ergänzt.

Therapie von KrebsIn Abhängigkeit der Krebsart und der dia-gnostizierten Krebsausbreitung kommen verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz. Dazu zählen operative Maßnah-men zur Tumorentfernung, Chemo-therapie und Strahlentherapie, in man-chen Fällen aber auch Hormontherapie, Stammzellentransplantationen oder auch alternative/komplementäre Verfahren.

Rehabilitation nach KrebsbehandlungDie Rückkehr zum gewohnten Alltag fällt vielen Betroffenen schwer. Eine Rehabi-litationsmaßnahme kann dazu beitragen, diesen Übergang leichter zu machen. Die Zielsetzung der onkologischen Rehabili-tation der Luitpoldklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen ist die Reduktion körper-licher, psychischer und sozialer Beein-trächtigungen, die infolge einer Tumorer-krankung auftreten können. Dabei spielen die Akzeptanz der Erkrankung, die Mobi- lisierung der verbliebenen Leistungsfä-higkeit und die Reintegration in den pri-vaten und beruflichen Alltag eine zentra-le Rolle.

Nach der onkologischen Primärbe-handlung sind Patienten häufig mit einer Minderung der körperlichen Leistungs-fähigkeit, mit einem allgemeinen Er-

schöpfungszustand, mit Schwierigkeiten in der Krankheitsverarbeitung, mit Unsi-cherheiten hinsichtlich der Belastbarkeit und mit Fragen zur privaten und berufli-chen Reintegration konfrontiert.

Wesentliche Inhalte der medizinischen Rehabilitationsmaßnahme sind daher ins-besondere eine gezielte Sport- und Phy-siotherapie zur Verbesserung der Leis-tungsfähigkeit, eine psychoonkologische Begleitung und Psychoedukation mit Hil-festellungen zur Krankheitsbewältigung, eine Ernährungsberatung mit dem Ziel einer ausgewogenen Kost, Seminare und Vorträge zu den Themen Stressbewäl-tigung und Achtsamkeit sowie Entspan-nungstraining.

Dr. Frank Doht-Rügemer ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Zusatz Sozialmedizin. Seit Oktober 2011 ver-stärkt er das Ärzteteam der Luitpold-klinik und leitet die Internistische Ab-teilung.

Die Diagnose Krebs ist meistens ein großer Schock. Doch bedeutet sie heute längst kein Todesurteil mehr. Wird die Erkrankung früh-zeitig erkannt, ist sie in vielen Fällen heilbar. Ein Begleiter bleibt aber meist ein Leben lang:Die Angst.

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Die Angst besiegen Drei Fragen an Jolante Schutzmeier Jolante Schutzmeier ist Leitende Abteilungsärztin in der Rosen-garten Klinik Heiligenfeld in Bad Kissingen, in der Menschen nach einer Krebserkrankung psychoonkologisch betreut werden. Im Gespräch mit der Redaktion erklärt sie, wie die Psychoonko-logie bei der Verarbeitung einer Krebserkrankung helfen kann und welche Herausforderungen diese an die Psyche stellt.

Was ist Psychoonkologie über-haupt?

Unter dem Begriff „Psychoonkologie“ wird ein interdisziplinär orientierter Ansatz zusammengefasst, der die ver-schiedenen psychosozialen Aspekte in Entstehung, Behandlung und Verlauf ei-ner Krebserkrankung untersucht, um die entsprechenden Erkenntnisse in der Versorgung und Betreuung der Patienten umzusetzen.

Sie umfasst verschiedene Fachgebiete wie Medizin, Psychologie, Psychiatrie, Psychosomatik, Soziologie und setzt die enge Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen (Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen u. a.) voraus. Zu den Aufga-ben der Psychoonkologie gehören auch psychologische und psychotherapeuti-sche Interventionsmöglichkeiten. Die Interventionen richten sich sowohl an Krebskranke als auch an Angehörige, um Patienten und ihr Umfeld zu entlasten, Unterstützung zu geben und die Lebens-qualität zu erhöhen.

Wann ist eine psychoonkologische Betreuung sinnvoll?Nicht alle Krebspatienten benötigen ent-sprechende psychoonkologische Unter-stützung . Ein Teil der Patienten bewältigt die auftretenden Belastungen mit eigenen persönlichen und sozialen Ressourcen. Nach deutschen und internationalen Stu-dienergebnissen weist etwa ein Viertel der Tumorpatienten begleitende psychi-sche Störungen auf und hat somit psych-iatrisch–psychotherapeutischen Behand-lungsbedarf. Da depressive Störungen

GESUNDHEIT AKTUELL

KONTAKT:

und Angststörungen am häufigsten sind, sollte ihnen bei der Diagnostik besonde-re Beachtung geschenkt werden. Neben der psychischen Symptomatik sind es insbesondere psychovegetative Symp-tome (Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung), körperliche Beeinträchti-gung und Schmerzen sowie familiäre und partnerschaftliche Belastungen, die auf psychoonkologischen Betreuungsbedarf hinweisen und vom medizinischen Per-sonal (Ärzte, Pflegepersonal) frühzeitig erkannt werden sollen.

Psychoonkologische Interventionen ha-ben als übergeordnete Behandlungsziele die Verbesserung der Krankheitsverar-beitung und des psychischen Befindens sowie die Förderung der persönlichen und sozialen Ressourcen.

Welche psychoonkologischen Ange-bote gibt es in Heiligenfeld?Die Heiligenfeld Kliniken, zu denen die Rosengarten Klinik gehört, bieten ein multimodales psychoonkologisches The-rapieangebot, in dem die Einzelbetreu-ung, Gruppentherapie, Psychoedukation (Informationen über die Krankheit) und die Arbeit mit Angehörigen integriert sind. Neben dem therapeutischen Ba-sisprogramm können Patienten mit ei-ner Krebserkrankung an einer Behand-lungsgruppe für Patienten mit einer onkologischen Erkrankung teilnehmen. Das Angebot gehört zu strukturierten Therapiemodellen, die für jede Sitzung vorgegebene Themen verfolgen. Sie dienen zum einen der zielgerichteten Vermittlung von Informationen und

Problemlösungsstrategien im Umgang mit der Krebserkrankung. Zum anderen enthalten die Patienten Anleitungen zum Stressmanagement und lernen Selbst-kontrollstrategien.

Erkrankungszahlen:

Jährlich erkranken über 430.000 Menschen in Deutschland an einer Tumorerkrankung. Bei Frauen ist die häufigste Krebserkrankung Brustkrebs (27,6 %), bei Männern Prostatakrebs (25,4 %), gefolgt von Darmkrebs (Frauen 17,5 %, Männer 16,2 %) und Lungenkrebs bei beiden Geschlech-tern (Frauen 6,4%, Männer 14,3 %).

Bei Männern gehören Blasenkrebs (9,3 %) sowie Magenkrebs (4,8 %) und Nierenkrebs (4,7 %) zu weiteren Tumorerkrankungen.

Bei Frauen treten auch öfter folgende Krebserkrankungen auf:Gebärmutterkrebs (5,7 %), Eierstock-krebs (4,7 %) und Hautkrebs (4,3 %).

Rosengarten Klinik Heiligenfeld

Bismarckstraße 1697688 Bad KissingenTel: 0971 84-0Fax: 0971 [email protected]

IM ÜBERBLICK:

Jolante Schutzmeier ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und trägt die Zusatzqualifikation Sozialmedizin. Seit 2008 arbeitet sie bei den Heiligen-feld Kliniken.

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GESUNDHEIT AKTUELL

Brennpunkt Familie

an kontaktiert wird, um Vertrauen auf-zubauen. Wir haben beiden klargemacht, dass wir nicht Partei ergreifen und die Bedingungen für die Zusammenarbeit von uns definiert werden (z. B. keine ge-richtlichen Schritte). Den Eltern wurde eine Art schriftlicher Vertrag vorgelegt, in dem sie sich für die Therapie ver-pflichteten, an kooperativen Formen der Elternschaft zu arbeiten. Auch der Vater bekam mit einem männlichen Therapeu-ten Einzelgespräche. Die Eltern wurden auf ihre Verantwortung für den Aufbau einer elterlichen kooperativen Bezie-hung hingewiesen und therapeutisch da-bei unterstützt.

Wie wurden die Kinder eingebunden?Bei Mutter und Kindern wurden im Rah-men von Eltern-Kind-Gesprächen, der Eltern-Kind-Bindungstherapie und den Eltern-Kind-Zielvereinbarungen Anstö-ße zu einer wechselseitigen Autonomie-Entwicklung gegeben. Die Kinder sollen eine emotionale und verhaltensmäßige Erweiterung ihres Lebens erfahren. Der ältere Sohn litt z. B. unter starker Zu-rückgezogenheit, Übergewicht und zeig-te eine geringe emotionale Ausdrucksfä-higkeit. Die Tochter war das angepasste „Sonnenschein-Kind“ und konnte keine authentische Wut zeigen, die für Kinder dieses Alters total normal ist.

In der Therapie wurde die Mutter dabei unterstützt, diese Entwicklung positiv zu begleiten. Gleichzeitig erleben die Erwachsenen im Rahmen der Erwach-senen-Therapieangebote einen eigenen therapeutischen Prozess.

Herr Mumm, können Sie eine ty-pische Familiensituation für ihre

Klinik schildern?Vor kurzem begleitete ich eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern - der Jun-ge war zwölf, das Mädchen acht Jahre alt - in unserer Klinik war. Die Frau lebte schon längere Zeit von ihrem viel älte-ren Mann getrennt. Es gab immer wieder große emotionale Konflikte zwischen den Eltern, in denen sie gerichtlich um das Umgangsrecht kämpften. Die Frau fühlte sich ihrem Mann stark unterlegen und hatte Angst, dass er ihr aufgrund sei-ner höheren sozialen Stellung die Kinder wegnehmen könnte. Sie warf dem Vater vor, dass er mit unfairen, sie verletzen-den, kränkenden Mitteln vorgehe, in der Absicht, die Kinder gegen sie aufzubrin-gen. Die Mutter band die Kinder stark an sich und die Kinder haben die Sicht der Mutter gegen den Vater übernommen.

Wie reagierte der Vater auf den Klini-kaufenthalt?Das Aufsuchen der Klinik wurde vom Va-ter als weiterer Schritt empfunden, ihm die Kinder vorzuenthalten, da die Mutter auf Unterstützung für ihre Position hoff-te. Schließlich kam der Vater auch mit Ansprüchen und Forderungen auf die Klinik zu (Information, Fortsetzung des Umgangsrechts, ...). Beide wollten uns also für ihre Zwecke benutzen. Dabei gerieten die beiden Kinder und ihre Be-dürfnisse völlig in den Hintergrund.

Wie sah die Therapie aus?In der Therapie ist es wichtig, dass der Vater als Sorgeberechtigter von Anfang

Familienleben ist nicht immer einfach, aber für viele Menschen das Schönste auf der Welt. Doch manch-mal können die Konflikte und Belastungen in der Familie zu großen Herausforderungen werden, die alleine nicht mehr bewältigt werden können. Rein-hard Mumm, Chefarzt der Heiligenfeld Klinik Wald-münchen, schildert eine Familiensituation, die er vor kurzem in der Klinik selbst therapeutisch begleitet hat.

Reinhard Mumm ist Facharzt für Psych-iatrie und Psychotherapie und leitet seit Anfang 2007 die Heiligenfeld Familien-klinik Waldmünchen als Chefarzt.

Welche Veränderungen sind möglich?Im beschriebenen Fall redeten die Eltern wieder miteinander und die Beziehung der Kinder zu den Eltern verbesserte sich. Für Kinder ist es wichtig, dass sich beide Elternteile einvernehmlich eini-gen und nicht ständig streiten. Eine sol-che dauerhafte Belastung kann sonst zu massiven seelischen Störungen bei den Kindern führen, da sie immer zwischen den Stühlen stehen. Zudem erhalten die Kinder die Erlaubnis und Fähigkeit, ihren Eltern authentisch ihr Erleben, ihre Be-dürfnisse zu zeigen und mitzuteilen. Die Mutter fühlte sich z. B. nach dem Eltern-gespräch gestärkt in ihrer Fähigkeit, dem Vater gegenüberzutreten. Der Vater ver-stand erstmals die Position der Mutter. Beide Parteien gingen wieder aufeinan-der zu und versuchten eine gemeinsame Lösung zu finden. Natürlich ist das ganz im Sinne der beiden Kinder.

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Acht SäulenGESUNDHEIT AKTUELL

Neueste medizinische Studien zeigen alarmierende Zahlen: Zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden an psychischen Störungen. Weitere zehn Pro-zent zeigen behandlungsbedürftige Symptome wie so-ziale Ängste, Aufmerksamkeitsstörungen, Aggressivität oder Leistungsangst.

Die Gründe für das Auftreten psy-chischer Erkrankungen sind vielfäl-

tig: Neben individuellen Konstellationen begünstigen Konflikte in der Familie, Trennung der Eltern, schulischer Leis-tungsdruck, der Verlust von Bezugsper-sonen durch Krankheit oder Tod, die Überforderung Alleinerziehender und

Beziehungsstörungen zwischen Eltern und Kindern das Auftreten psychosoma-tischer Erkrankungen, die in vielen Fällen eine stationäre Aufnahme erfordern. Be-sonders hohe Behandlungserfolge erge-ben sich, wenn in die intensive Behand-lung der Kinder und Jugendlichen auch die Eltern integriert sind. In der Heili-genfeld Klinik Waldmünchen wird diesen Anforderungen durch ein ganzheitliches und menschliches Behandlungskonzept entsprochen. So werden nicht nur Kin-der und Jugendliche als Patienten auf-genommen, sondern die Eltern können stationär selbst auch als Patienten psy-chotherapeutisch behandelt werden.

Acht BehandlungssäulenEin wichtiger Baustein ist die therapeu-tische Gemeinschaft, die den Patienten ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Weitere Säulen der Behandlung sind

Gruppenpsychotherapie und Bindungs-behandlung sowie systemische Familien-therapie, die für das Erkennen und Lösen der Probleme sorgen. Zudem kommen Körperpsychotherapie und kreative Ver-fahren zur Anwendung. Auch das The-ma “Spiritualität” und die Natur wer-den in die Psychotherapie einbezogen.

Abschließend erfolgen eine Vernetzung und Kooperation untereinander, um Bindungen zu festigen und einen anhal-tenden Therapieerfolg zu ge-währleisten.

Spezielle AngeboteZusätzlich verfügt die Heili-genfeld Klinik Waldmünchen über spezielle Therapieange-bote: In einer für die Kinder vorbereiteten Umgebung können sie Stille, Achtsamkeit, liebevolle Beziehungen, Nähe, Kreativität, freies Spiel und

Bewegung erfahren.

Jugendliche werden durch Erlebnispä-dagogik und abwechslungsreiche Frei-zeitgestaltung in schöner Natur in ihrer Entwicklung gefördert. Die erlebnispä-dagogischen Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Persönlich-keitsentwicklung, befähigen die Jugend-lichen zur Gestaltung ihrer Lebenswelt, dienen der Sinn- und Werteentwick-lung und fördern ihre Sozialkompetenz und Kooperationsfähigkeit. Eltern und Kinder nehmen an der gemeinsamen Bin dungstherapie und am begleiteten freien Spiel, außer dem an der Gruppe Alltagstraining teil. Für Erwachsene gibt es Angebote für Meditation, Spiri tualität, Selbstführung, Indikationsgruppen, Ge-waltfreie Kommunikation, Essstruktur und Körperpsychotherapie.

Der Weg zu einer Rehabilitation:

Die Zuständigkeit der verschiedenen Kostenträger richtet sich zum einen nach der Art der beantragten Maß-nahme (hier: Rehabilitation), zum anderen nach Ihrem beruflichen Sta-tus. Die Krankenkasse übernimmt gemäß § 40 Abs. 2 SGB V die Kosten für eine stationäre Rehamaßnahme, wenn eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht und kein An-spruch auf Rehabilitation durch die Rentenversicherung vorhanden ist. Für alle gesetzlich versicherten Pati-enten, die regelmäßig Beiträge an ihre Rentenversicherung (DRV Bund/Land etc.) abführen, ist der Antrag auf eine stationäre Rehabilitationsbehandlung bei dieser einzureichen. Unabhängig vom zuständigen Kostenträger, haben Sie grundsätzlich das im § 9 SGB IX gesetzlich festgeschriebene Wunsch- und Wahlrecht der Gesundheitsein-richtung. Nehmen Sie als Leistungs-berechtigter Ihre Rechte unbedingt in Anspruch. Weiterhin ist es für die Bewilligung des Antrags vorteilhaft, die Auswahl unserer Klinik als Ihre Wunscheinrichtung möglichst umfas-send zu begründen.

Als Rehabilitationspatient bieten wir Ihnen eine zeitnahe Aufnahme in un-sere Klinik.

IM ÜBERBLICK:

KONTAKT:Heiligenfeld Klinik Waldmünchen

Krankenhausstraße 393449 WaldmünchenTel: 09972 308-0Fax: 09972 308-115waldmuenchen@heiligenfeld.dewww.waldmuenchen.heiligenfeld.de

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Depression - zu müde für das LebenTraurigkeit, Rückzug vom sozialen Umfeld, Lustlosigkeit, Vernachlässigung von Hobbys und Freunden, ständig negative Gedanken, Gefühllosigkeit: Das alles können Anzeichen einer De-pression sein. Doch was versteht man genau darunter und was sind die Ursachen?

Eine Depression (lat. deprimere, d. h. herunterdrücken) ist kein vorü-

bergehendes Stim mungstief, sondern eine behandlungsbedürftige seelische Erkrankung. Als Depression bezeichnet man eine tiefe negative Veränderung von Fühlen, Denken und Wollen, von Stim-mung und Unternehmungslust, die über einen längeren Zeitraum, oft von kör-perlichen Beschwerden begleitet, anhält. Depressionen sind weit verbreitet. In Deutschland erkrankt rund jeder fünfte ein Mal im Leben an einer Depression. Die Depression ist keine Stimmungs-schwankung und keine Trauerreaktion, sondern eine Gemütskrankheit, die me-dizinisch behandelt werden muss, wenn sie längerfristig anhält. Geschieht das rechtzeitig und konsequent, ist sie in der Regel gut behandelbar. Nicht alle psy-chischen Erkrankungen sind allerdings sofort behandlungsbedürftig. Ein Teil von ihnen könnte auch durch Selbsthilfe, den Freundeskreis und die Familie soweit ge-stützt werden, dass eine Bewältigung der psychischen Krise allein möglich ist.

Symptome einer DepressionDie Symptome einer Depression kön-nen vielfältig sein. Treten vermehrt eine starke innere Unruhe, Schlafstörungen, gedrückte Stimmung, Interessensver-lust und Freudlosigkeit auf, sollte man hellhörig werden. Auch Antriebsmangel bzw. erhöhte Ermüdbarkeit, Trostlosig-keit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Konzentrationsstörun-gen, Schuldgefühle und Selbstanklagen, können Anzeichen einer Depression sein. Darüber hinaus zeigen depressive

Menschen häufig eine Unfähigkeit, Ent-schlüsse zu fassen, haben manchmal Selbstmordgedanken, klagen über ver-minderten Appetit und verminderte sexuelle Lust, über eine gestörte Farb-wahrnehmung (alles grau in grau) sowie unbestimmtes, schlechtes körperliches Befinden.

Nicht immer werden die Symptome richtig gedeutet, wodurch oft zu spät oder gar nicht be handelt wird. Immer-hin nehmen sich in Deutschland pro Jahr rund 1.200 Menschen das Le ben, wobei die meisten Suizide im Rahmen von de-pressiven Erkrankungen erfolgen. Zahl-reiche Menschen flüchten – ohne es zu wissen – durch Aktivismus vor einer De-pression. Sie stürzen sich in Arbeit, trei-ben exzessiv Sport, wechseln ständig den Partner, aber sie haben keine Lebensfreu-de. Auf diese Art und Weise kann eine Depression jahre lang maskiert werden. Depressionen führen zu Problemen im zwischenmenschlichen Bereich und auch in Beruf und Alltag. Es kommt zum Rück-zug aus sozialen Kontakten, Beziehungs-abbrüchen und Iso lation.

Ursachen für eine DepressionAuslöser sind oft seelische Belastungen, Todesfälle, Trennungen, Auszug der Kin-der und berufliche Veränderungen im Leben. Zum Teil werden hierbei belas-tende Situationen aus der Kindheit oder auch frühere traumatische Erlebnisse wiedererweckt. Auch Erschöpfungszu-stände durch Überarbeitung können in eine Depression münden, ebenso Unter-forderung, wie bei Arbeitslosigkeit und

GESUNDHEIT AKTUELL

Ruheständlern. Depressionen können auch körperliche Ursachen haben, z. B. Hirnerkrankungen bei älteren Menschen, Schlaganfälle, schwere Herzerkrankun-gen, Stoffwechselstörungen im Zentral-nervensystem, aber auch im übrigen Körper wie z. B. bei der Zuckerkrank-heit (Diabetes mel litus). Auch hormo-nelle Umstellungen bei Frauen, wie nach einer Geburt oder in den Wechseljah ren, können Depressionen auslösen. Zudem wurde in Untersuchungen die Möglich-keit einer genetischen Veranlagung zu Depressionen festgestellt.

In der Diagnostik werden die Depressi-onen nach Schweregraden eingeteilt. Es gibt leichte, mittelschwere und schwere Depressionen. Es gibt auch Menschen, die unter Depressionen leiden und deut-liche Stimmungszyklen (Phasen gehobe-ner und gedrückter Stimmung) haben. Dies nennt man manisch-depressive Stö-rung.

Die Depression ist kein Schicksal, mit dem man sich abfinden muss. Die Er-krankung lässt sich in der Regel gut be-handeln.

IM ÜBERBLICK:

Informationen zu Behandlungsan-geboten finden Sie auf der Internet-seite der Heiligenfeld Kliniken unter www.heiligenfeld.de sowie auf der Seite des psychosomatischen Versor-gungsnetzes Main-Rhön unter www.psychosomatische-versorgung.de.

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GESUNDHEIT AKTUELL

Tipps zum Umgang mit depressiven Angehörigen

Das Leben mit depressiven Angehö-rigen ist nicht immer einfach. Doch

wie reagiert man am besten darauf? In Ruhe lassen? Gute Ratschläge geben? Zum Arzt „schleifen“? Viele Angehörige entwickeln selbst Schuldgefühle oder ärgern sich über den depressiven Men-schen, weil sie sich hilflos fühlen und kaum Einfluss haben. Dauert die Depres-sion länger an, stellt sich bei den Angehö-rigen oft ein Gefühl von Überlastung und Erschöpfung ein. Folgende Tipps können Angehörigen helfen mit der Erkrankung umzugehen:

Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung! Eine Depression ist eine Er-krankung, die Antrieb, Stimmung, Schlaf, die Fähigkeit Freude zu empfinden sowie andere Aspekte des Erlebens betrifft. Dabei ist eine Depression auf keinen Fall Zeichen für eine persönliche Charakter-schwäche. Seien Sie sich bewusst, dass es jeden treffen kann. Untersuchungen zufolge leiden etwa 30 Prozent der Be-völkerung innerhalb eines Jahres an einer diagnostizierbaren psychischen Störung. Am häufigsten sind Depressionen, Angst-störungen, psychosomatische Erkran-kungen und Suchterkrankungen. Informieren Sie sich! Obwohl das Thema Depression immer mehr in die Öffentlichkeit rückt, wissen viele Men-schen noch sehr wenig über diese Er-krankung. Alles „Psychische“ wird häufig ausgeblendet und nicht wahrgenommen. Doch meistens hilft es schon, wenn man weiß, mit welcher Erkrankung man es zu tun hat, durch was sie ausgelöst wird und wie man sie behandeln kann. Auch über die Möglichkeiten der Behandlung können Sie sich informieren. Hilfe be-kommen Sie z. B. bei ambulanten Bera-tungsstellen, die bei Sozialdiensten oder Kirchen angesiedelt sind.

Suchen Sie das Gespräch! Depressive Menschen sehen den Grund für ihren

Zustand oft nicht in einer Erkrankung, sondern machen persönliches Versagen und Verschulden dafür verantwortlich. Wenn Sie sich über Behandlungsmöglich-keiten informiert haben, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Angehörigen. Schil-dern Sie Ihre eigene Wahrnehmung z. B. so: „Ich habe bemerkt, dass es dir nicht gut geht und dass es dir schwer fällt, morgens aufzustehen. Ich würde gerne mit dir gemeinsam nach einer Möglich-keit suchen, wie es dir wieder besser ge-hen kann.“ Suchen Sie ärztliche Hilfe! Schlagen Sie Ihrem Angehörigen z. B. vor, für ihn ei-nen Termin auszumachen bzw. ihm dabei zu helfen. Seien Sie aber auch auf Ableh-nung gefasst. Viele Menschen wagen erst den Weg zum Arzt, wenn der Leidens-druck kaum mehr auszuhalten ist und sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen. Manchmal können auch physische Be-schwerden den Weg zum Arzt ebnen, bei dem dann die psychische Ursache der Erkrankung festgestellt werden kann. Überfordern Sie sich nicht! Wenn die Depression bei Ihrem Familienmitglied oder Freund über Monate anhält, ist das für Sie vermutlich sehr belastend. Beach-ten Sie Ihre eigenen Grenzen der Belast-barkeit und verlieren Sie Ihre Interessen nicht völlig aus den Augen. Pflegen Sie Ih-ren Freundeskreis und gönnen sich öfter etwas Gutes. Auch Sie sind wichtig!

Sagen Sie nicht, er/sie solle „sich zu-sammenreißen“! Sie verlangen etwas, das ein depressiver Mensch nicht erfüllen kann, und verstärken damit vielleicht so-gar seine Schuldgefühle. Unterstützen Sie Ihren depressiven Angehörigen, wenn er Eigeninitiative zeigt. Begleiten Sie ihn zum Arzt, wenn er Sie darum bittet. Seien Sie einfach da! Jemanden an sei-ner Seite zu wissen, der zu einem steht, ist unbezahlbar.

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GESUNDHEIT AKTUELL

Was passiert in Heiligenfeld?Das medizinische und therapeutische Angebot in den Heiligenfeld Kliniken ist vielfältig. Da fragt sich manch einer vielleicht, was machen z. B. die Patienten in den psychosomatischen Kliniken den ganzen Tag. Eine ehemalige Patientin hat ihre Erfahrungen festgehalten.

Ich bin Elena Meier* und komme aus der Nähe von Würzburg. Ich bin 39 Jahre

alt und war für eineinhalb Monate in den Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen. Warum? Weil ich einfach fertig war. Ich konnte nicht mehr schlafen, hatte das Gefühl mich selbst nicht mehr zu spü-ren, Emotionen fühlte ich keine, außer eine unendliche Traurigkeit. Irgendwann wusste ich einfach nicht mehr weiter und mein Arzt empfahl mir schließlich den Aufenthalt in einer der Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen. Nach langer Überlegung, ob mir dort wirklich ge-holfen wird, entschloss ich mich dazu, mein Glück dort zu suchen. Was mich dort erwartete? Viel Ungewöhnliches, Neues und Andersartiges. Es ist gar nicht so einfach, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Man versucht so lange, al-leine klar zu kommen, bis es einfach nicht mehr geht.

Voller Terminplan? Was soll das denn?An meinem Anreisetag in Bad Kissin-gen - es war ein Mittwoch - betrat ich mit mulmigem Gefühl die Klinik. Sollte ich das wirklich machen? Mit wildfrem-den Leuten über meine Probleme spre-chen? Ich war doch nicht verrückt, oder? Aber schon beim ersten Gespräch an der Rezeption verflogen meine Zweifel. Ich wurde wie ein ganz normaler Mensch behandelt - mehr wie ein willkommener Gast, denn als Patient. Die Empfangsmit-arbeiterin begleitete mich auf mein Zim-mer und erklärte mir alles. Anschließend hatte ich ein Einführungsgespräch mit

meinem Bezugstherapeuten, von dem ich auch meinen täglichen Stundenplan erhielt. Uff! Der war vielleicht voll. Soll-te ich mich nicht eigentlich entspannen? 6:45 Uhr Aufstehen, danach Frühsport. Ab 7:30 Uhr gab es Frühstück, anschlie-ßend Gruppentherapie in der Selbst-steuerungsgruppe mit Bewegungsthera-pie oder Meditation. Um 9:30 Uhr kam ein Arzt zur Visite, anschließend hatten wir Gruppentherapie in unserer Kern-gruppe, in der wir uns die ganze Zeit während des Klinikaufenthalts befanden. Wir wurden fast wie eine kleine Familie, die sich gegenseitig Halt gibt und hilft. Am Nachmittag ging es gleich weiter: Aggressionsgruppe, therapeutisches Rei-ten, Rhythmustherapie, Atemgruppe, Maltherapie, Tanztherapie, Burn-out-Gruppe: Je nach individuellen Bedürf-nissen gab es die verschiedensten Ange-bote. Nicht an jeder Gruppe nahm man deshalb teil. In den Einzelgesprächen mit den Therapeuten ging es dann nur um mich. Durch diese Gespräche konnte ich einen neuen Blick auf meine Krankheit gewinnen.

Ich habe viel gelerntFür mich selbst waren die Burn-out-Gruppe und das therapeutische Rei-ten besonders hilfreich. In der Burn-out-Gruppe lernte ich viel über meine Krankheit. Zum Beispiel, dass ich mich jahrelang nicht abgrenzte und immer versuchte, es allen recht zu machen. Der Ursprung dafür liegt wohl in meiner Kindheit. Meine Eltern drohten mir oft

mit Liebesentzug, wenn ich nicht spurte. In Heiligenfeld habe ich durch gezielte Übungen gelernt, Grenzen zu setzen. Das fällt mir auch heute nicht immer leicht, aber es funktioniert. Beim Reiten lernte ich, auf mich und meinen Körper zu hören. Die Tiere merken genau, ob man hinter dem steht, was man will oder nicht. Durch die Maltherapie bekam ich auch noch einen neuen Zugang zu mei-nen Gefühlen. Was da alles so zum Vor-schein kommt, ist echter Wahnsinn. Ich lernte Abstand zu nehmen und meine Gefühle zu deuten. Endlich fühlte ich überhaupt wieder etwas.

Schnell merkte ich auch, dass ich nicht zum Urlaub in Bad Kissingen war, son-dern zur Therapie. Man muss schon aktiv mitmachen, wenn man eine Veränderung erreichen möchte. Das war nicht ganz einfach zu verstehen und ich trug den einen oder anderen „Kampf“ mit dem Therapeutenteam aus. Aber auch ich habe dann irgendwann verstanden, dass nur ich es bin, die Einfluss auf mein Leben hat und dass niemand anderes mir mein Glück geben kann.

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Heiligenfeld Journal 11

Mit dem Gehirn ist es wie mit einem Muskel: Kontinuierliches Training erhält und verbessert die Leistungsfähigkeit. Gerade nach Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz oder psychischer Belastung ist das Hirnleistungstraining in der Ergotherapie eine große Hilfe für die Betroffenen.

Maike Schäfer ist Ergotherapeutin im Ärztezentrum Heiligenfeld und in

der Region rund um Bad Kissingen die einzige ausgebildete Fachtherapeutin für Kognitives Training nach Dr. med. Sten-gel. Im Interview erklärt sie, was man ge-nau darunter versteht und für wen diese Art von Behandlung geeignet ist.

Was ist Hirnleistungstraining genau? Es wird auch als Kognitives Training be-zeichnet und trainiert unter anderem Denk- und Gedächtnisfunktionen wie Konzentration, Aufmerksamkeit, Merk-fähigkeit und planvolles Vorgehen. Akti-viert werden zudem nahezu alle Wahr-nehmungsbereiche wie Fühlen, Sehen, Riechen, Hören sowie verschiedene Sprachfunktionen. Nimmt der Patient in der Gruppe teil, unterstützt dies zusätz-lich den sozialen Umgang und Funktionen wie: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Interaktionsfähigkeit und Selbstvertrau-en. Die wesentlichen Ziele sind dabei das Erlangen der Grundarbeitsfähigkeit des Gehirns, die unter anderem verbunden sind mit einer Verbesserung der eigen-ständigen Lebensführung, der Selbststän-digkeit, Belastungsfähigkeit und des situ-ationsgerechten Verhaltens.

Für wen ist diese Methode geeignet?In meiner Praxis behandle ich alle Alters-klassen von Kindern bis zu Senioren. Äl-tere Menschen zeigen oft Unsicherheiten darin, in ihrem Alter noch eine Möglich-keit zu haben, ihre Gehirnfunktionen zu verbessern. Hier liegt jedoch ein Irrglau-be vor, denn je mehr das Gehirn trainiert wird, desto besser ist es vernetzt und desto schneller gelingt die Informations-verarbeitung. Das nennt man Neuroplas-tizität - das Gehirn lernt nie aus! Zudem kann der Mensch gerade mit dem Alter auf eine ausgeprägte kristallisierte Intelli-genz (=Erfahrungswissen) zugreifen, die die abnehmende fluide Intelligenz (=In-formationsverarbeitungstempo) ausglei-chen kann.

Wie kann man sich das Hirnleistungs-training in der Praxis vorstellen?Wenn der Patient zu mir in die Praxis kommt, finden verschiedene Untersu-chungen statt. Entsprechend der Sym-ptome und Ressourcen des Patienten entsteht ein differenzierter Therapie-plan. Das Hirnleistungstraining findet hauptsächlich im Sitzen statt. Auch Be-wegungsübungen können Inhalt sein, da-mit nicht nur der Geist, sondern auch der Körper aktiviert wird und beide Gehirn-hälften angesprochen werden. Wichtig ist der Bezug zum Alltag, das heißt, ich verwende Materialien, die für den Pati-enten altersgemäß sind und im Bezug zum täglichen Leben stehen. Wichtig ist, dass nie Leistungsdruck entsteht und es nicht um Wissensvermittlung geht. Viel-mehr profitiert der Patient von seinen bisherigen Lebenserfahrungen und nutzt diese spielerisch. Je nach Methode wer-den entweder speziell die Funktionen trainiert, die durch die Erkrankung ein-geschränkt sind oder das Training baut auf den Ressourcen, also noch vorhande-nen Fähigkeiten, auf, um dem Patienten schnelle Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Zudem kann das Programm als allgemein geistig aktivierende Methode zur Vorsor-ge angewandt werden. Regelmäßig akti-ves Training empfehle ich stets der Ein-nahme von Präparaten wie z. B. Ginkgo vorzuziehen.

Was ist das Spezielle dieser Methode?Die Stengel-Methode ist ein zielgerichte-tes, symptom- und ressourcenorientier-tes Training, das nicht mit einem reinen Bearbeiten von Papier-Bleistift-Aufgaben oder Computerprogrammen verwech-selt werden darf. Das Training ist kein Selbstzweck, sondern verfolgt komplexe therapeutische Ziele und seine Wirkung ist mehrfach wissenschaftlich bewiesen. Es basiert auf einer autonomiezentrier-ten Pädagogik und umfangreichem The-rapiematerial für alle Schwierigkeitsgra-de.

KONTAKT:

Ärztezentrum Heiligenfeld

Ergotherapie Maike SchäferErhardstraße 1897688 Bad KissingenTel: 0971 785700-0Fax: 0971 785700-199maike.schaefer@heiligenfeld.dewww.aerztezentrum.heiligenfeld.de

GESUNDHEIT AKTUELL

Fit im Kopf mit Hirnleistungstraining

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12 Heiligenfeld Journal

Ökologie im Vordergrund

HEILIGENFELD REGIONAL

Die Umstellung des Heiligenfeld Journals auf Umweltpapier ist die logische Fortsetzung des ökologischen Engagements der Heiligenfeld Kliniken. Denn eine ökologische Ausrichtung ist ein wichtiger Bestandteil der Heiligenfelder Unternehmenskul-

tur. „Als ganzheitliches Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, die Umwelt zu schützen. Natürlich ist das auch manchmal mit erhöhten Kosten verbunden. Aber das nehmen wir dafür gerne in Kauf“, erklärt Fritz Lang, der Kaufmännische Direktor und Geschäftsführer der Heiligenfeld Kliniken. Das Engagement des Klinikverbunds ist sehr vielfältig.

Ökoausrichtung der Küche:• gesundheitsbewusst, vollwertig (keine Verwendung von

Zucker, stattdessen Honig oder Ahornsirup, keine Ver-wendung von weißem Mehl, d. h. selbst frisch gemahle-nes Mehl aus allen Getreidearten; keine Zusatzstoffe),

• überwiegend vegetarisch (auf Wunsch pro Woche ein Mal Fleisch und Fisch),

• Produkte aus biologischem Anbau und artgerechter Tierhaltung (wird im Speiseplan markiert),

• regionale Lieferanten,• fair gehandelte Produkte.

Grundsätze für Reinigung, Werkstatt und Fahrzeuge:• nur Reinigungsmittel mit Ökosiegel,• Farben und Lacke umweltgerecht aus ungiftigen Stoffen,• bisher eigene Biodieseltankstelle in der Fachklinik für die

Diesel-Fahrzeuge,• Eigenstromerzeugung mit 2 Blockheizkraftwerken (jähr-

liche CO²-Einsparung: 262 Tonnen),• Spitzenlast-Optimierungsanlage,• natürliche Baustoffe für Haus und Technik,• zwei Elektroautos, zwei Elektroroller sowie 210 Fahr-

räder für Patienten und zwölf Fahrräder für Mitarbeiter.

Bauweise der Häuser:• bevorzugt unbehandeltes Holz für alle Holzdecken, me-

tallfreie Betten, Naturholzmöbel;• Regenwasser-Zisterne zur Gartenbewässerung,• wo möglich: unversiegelte Freiflächen, wasserdurchlässi-

ges Pflaster, Schotter,• beim Bauen: Firmen aus der Region.

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13Heiligenfeld Journal

HEILIGENFELD REGIONAL

Die Heiligenfeld Kliniken sind der größte private Arbeitgeber in Bad Kissingen. Rund 700 Men-schen investieren ihre Energie in den Erfolg des Unternehmens, darunter 59 Auszubildende. Wir haben für Sie einen Blick hinter die Kulissen gewagt und nachgefragt.

Ausbildung in Heiligenfeld

Svenja Katzenberger kommt aus Frau-enroth in der Rhön und steckt mitten

im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Köchin. Auf die Heiligenfeld Kliniken ist sie durch eine Stellenausschreibung aufmerksam geworden. Ihre Augen leuchten, als sie von den Höhepunkten

ihrer bisherigen Ausbildung erzählt. Sie schwärmt von einem Schnitzkurs, in dem sie aus einer Melone einen Obstkorb schnitzte oder von der Wildschulung, in der sie lernte, fachgerecht Hase, Reh und Wildschwein zu zerlegen. In ihrer Ausbildung lernt sie abwechselnd die Zu-bereitung der warmen und kalten Küche, sowie der Salate. Begeistert erzählt sie, dass sich die Profis Zeit für die Auszu-bildenden nehmen, um ihnen Neues zu erklären und anschließend gemeinsam zu üben. Auch dass sie so viel ausprobieren kann, gefällt der angehenden Köchin be-sonders gut. Der Chef ist immer offen für neue Vorschläge und Kreationen. Ein be-sonderes Faible hat sie für Desserts und Kuchen.

Viele EinblickeTanja Kuchenbrod aus Hammelburg hat im August 2010 eine Ausbildung zur me-dizinischen Fachangstellte begonnen. An ihrem Beruf gefällt ihr besonders, dass sie den Heilungsprozess mitverfolgen

kann und direkten Kontakt zu „ihren“ Patienten hat. In ihrer Ausbildung durch-läuft sie die verschiedensten Abteilun-gen. Mehrere Wochen hat sie schon in der physikalischen Therapie verbracht und konnte dort Einblicke in die Kran-kengymnastik und Massage gewinnen. Schon jetzt legt sie fachmännisch Ver-bände an, bereitet Spritzen vor und führt Verwaltungsarbeiten durch. Auf die nächsten Abteilungen „Labor“, „Pflege“ und „Behandlungsmanagement“ ist sie schon gespannt.

In der Unternehmensgruppe Heiligen-feld wird besonderer Wert auf eine gute Ausbildung gelegt. Besondere Ange-bote für die Auszubildenden sind zum Beispiel die spezielle Prüfungsvorberei-tung, berufsspezifische Fortbildungen und abwechslungsreiche Arbeiten durch gezielte Abteilungswechsel. Durch das Rotationsprinzip erhalten die Lehrlinge die Möglichkeit in nahezu jeder Abtei-lung einmal selbst mitzuarbeiten. Neben kostenlosem Obst stehen für alle Mitar-beiter auch Wasser und Kaffee sowie Tee zur freien Verfügung.

Im Büro ist viel losStefanie Kaiser aus Aura steckt mitten im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei den Heiligenfeld Kliniken. Auch ihr gefällt, dass sie ungefähr alle zwölf Wochen die Abteilung wechselt. Stefanie durfte zum Beispiel in den Abteilungen Buchhaltung, Marketing, Personal und Patientenver-waltung mitarbeiten und freute sich je-des Mal über die Abwechslung.

Das Highlight ihrer Ausbildung war der „Tag der offenen Tür für Schüler“, den die Auszubildenden als Projektarbeit al-leine organisierten. „Von der Gestaltung des Flyers bis zu den Vorträgen haben wir uns alles selbst überlegt“, so Ste-fanie. „Wir haben uns sehr darüber ge-freut, dass mehrere hundert Menschen

Ausbildung in den Heiligenfeld Kliniken

Ausbildungsberufe:

• Kauffrau/-mann im Gesundheitswe-sen

• Hotelfachfrau/-mann• Köchin/Koch• Medizinische Fachangestellte• Sport- und Fitnesskauffrau/-mann• Bachelor im Gesundheitsmanage-

ment• Bachelor in Ernährungsberatung

Bei Fragen rund um die Ausbildung wenden Sie sich bitte an die Ausbildungs-beauftragte Stefanie Schumm.

[email protected]: 0971 84-4210

IM ÜBERBLICK:

zu dieser Infoveranstaltung gekommen sind. Sogar ganze Schulbusse sind vorge-fahren.“

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14 Heiligenfeld Journal

HEILIGENFELD REGIONAL

Volkskrankheit Arthrose

Etwa fünf Prozent der Bevölkerung lei-det unter Arthrose des Hüftgelenks,

etwa zehn Prozent unter einer Arthrose des Kniegelenks. Besonders lasttragende und in Greiffunktionen involvierte Ge-lenke wie Hand-, Wirbelsäulen-, Hüft-, Knie- und Großzehengrundgelenk sind davon betroffen.

Ursachen und VerlaufDer Gelenkverschleiß ist das Ergeb-nis von mechanischen und biologischen Einflüssen, die zu einer Abnutzung bzw. Zerstörung des Gelenkknorpels führen. Zu den mechanischen Einflüssen gehö-ren Fehlstellungen nach Unfällen, Achs-abweichungen wie O- oder X-Beine und erhöhtes Körpergewicht. Biologische Einflüsse sind zum einen der Alterungs-prozess an sich, zum anderen eine gene-tische Veranlagung, d. h. eine angeborene Schwäche und Minderbelastbarkeit des Gelenkknorpels. Auch Infektionen des Gelenks, z. B. durch Bakterien, können zu einer Zerstörung des Gelenkknor-pels führen. Bei fortschreitender Knor-pelabnutzung kommt es dann zu Ver-änderungen des gelenknahen Knochens sowie der Kapsel-Band-Strukturen eines Gelenks. Gelenkverschleiß kann über lange Zeit schleichend und ohne offen-kundige Symptome verlaufen. Betroffene Patienten klagen anfangs über Anlauf- und Belastungsschmerzen im betroffe-nen Gelenk. In fortgeschrittenen Stadien treten zumeist auch Ruheschmerzen, eine zunehmende Einschränkung der Be-wegungsfähigkeit sowie Schwellungsnei-gung und Überwärmung des Gelenks auf.

Vierstufige TherapieDerzeit kann Arthrose nicht kurativ be-handelt bzw. geheilt werden. Die Thera-pie orientiert sich daher an den Sympto-men. In aller Regel wird ein vierstufiges Therapieschema angewandt.

Grundsätzlich sollte man die konservati-ven Therapiemöglichkeiten ausschöpfen, bevor man sich zu einer operativen Maß-nahme entscheidet. Andererseits sollte man auch nicht zu lange mit der Ent-scheidung zur Implantation eines Kunst-gelenks warten, da fortgeschrittene Bewegungseinschränkungen die Rehabi-litationsbehandlung nach einer Kunstge-lenkimplantation erschweren.

Die Knorpelzelltransplantation, über die aktuell in den Medien sehr häufig berich-tet wird, ist jüngeren Patienten mit iso-lierten Knorpeldefekten vorbehalten. Bei einem Gelenkverschleiß, der das gesam-te Gelenk betrifft, kommt diese Methode nicht zum Einsatz.

Die Entscheidung zur richtigen Arthro-setherapie sollte immer in enger Koope-ration mit einem orthopädisch-unfallchi-rurgischen Facharzt erfolgen.

Arthrose wird umgangssprachlich als Gelenkverschleiß bezeichnet und zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Industrienationen.

Stufe 1: • Aufklärung über die Erkrankung,• Diätberatung bei bestehendem

Übergewicht, • Physio-, Sport- und Trainingsthe-

rapie mit dem Ziel, die Beweglich-keit des Gelenks und die Kraft der gelenkumspannenden Muskulatur zu erhalten.

Stufe 3 und 4:• gelenkerhaltende, operative

Maßnahmen wie Entfernung freier Gelenkkörper oder Korrektur von Achsenfehlstellungen,

• gelenkersetzende operative Maß-nahmen mit Implantation von Kunst-gelenken, sog. Endoprothesen,

Abb: Insbesondere auf der Innensei-te des erkrankten Kniegelenks (siehe roter Pfeil) lässt sich der Knorpelver-schleiß gut erkennen. Die fortgeschrit-tene Arthrose führt dazu, dass Kno-chen auf Knochen reibt und knöcherne Anbauten (Osteophyten) entstehen.

Stufe 2: • Einsatz von Hilfsmitteln zum Schutz

und zur Entlastung von Gelenken (z. B. Schuhzurichtungen, Orthesen, Gehstock),

• schmerzstillende Medikamente (z. B. Paracetamol),

• Therapiezyklen mit sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. Voltaren, Ibuprofen, Rewodina) sowie neuerdings auch mit moder-nen, magenfreundlichen Antirheu-matika (z. B. Celebrex),

• physikalische Maßnahmen wie z. B. Elektrotherapie oder Kältetherapie, ggf. Magnetfeldtherapie,

• Injektion von Hyaluronsäurepräpa-raten in das Gelenk,

• Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat oder Teufelskralle).

Für die letzten beiden Therapien gibt es keine Studien, die eine nachhaltige Wirk-samkeit beweisen, sodass die Kosten nicht von gesetzlichen Kassen übernom-men werden. gesundes Knie erkranktes Knie

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15Heiligenfeld Journal

HEILIGENFELD REGIONAL

Wann kommt man aufgrund ei-ner Arthroseerkrankung als

Patient in die Luitpoldklinik?Grundsätzlich muss man ein konser-vatives Heilverfahren von einer An-schlussheilbehandlung unterscheiden. Ein konservatives Heilverfahren kann durchgeführt werden, wenn bereits ambulant durchgeführte Therapiemaß-nahmen nicht mehr zu einer ausreichen-den Beschwerdelinderung führen. Die Patienten kommen in diesem Fall direkt aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld in unsere Klinik. Davon abzugrenzen ist die Anschlussheilbehandlung, die zumeist im Anschluss an eine operative Maßnah-me im Bereich der großen Körpergelen-ke mit Implantation eines Kunstgelenks (Schulter, Hüfte, Knie, Sprunggelenk) oder im Bereich der Wirbelsäule durch-geführt wird.

Welche Therapien und Maßnahmen werden bei Patienten, bei denen ein Kunstgelenk eingesetzt wurde, ty-pischerweise in der Luitpoldklinik durchgeführt.Die moderne Rehabilitationsmedizin verfolgt einen ganzheitlichen Therapie-ansatz. Zu Beginn der Rehabilitations-maßnahme werden mit dem Patienten zusammen definierte Rehabilitationsziele festgelegt. So sind grundlegende Ziele nach Implantation eines Kunstgelenks eine Reduktion der postoperativen Schmerzen, ein Rückgang des Gelenk-reizzustands, eine Verbesserung der Gelenkfunktion, der Kraftentfaltung der gelenkumspannenden Muskulatur, der Mobilität bzw. Gehfähigkeit und der Be-lastbarkeit des betroffenen Gelenks so-wie das Wiedererlangen einer möglichst weit gehenden Selbstständigkeit im Alltag und im Beruf. Daraus resultiert ein kom-plexes Therapieprogramm, bestehend

Im Gespräch

Der Leitende Arzt der Luitpoldklinik Heiligenfeld, Dr. Jörg Zieg-ler, berichtet über die Rehabilitations- und Behandlungsmöglich-keiten für Patienten, die an der Volkskrankheit Arthrose leiden oder bereits ein Kunstgelenk implantiert bekommen haben.

Dr. Jörg Ziegler ist Facharzt für Or-thopädie und Unfallchirurgie. Seit Au-gust 2010 leitet er die Luitpoldklinik Heiligenfeld.

Für Sie da! Das Ärzteteam der Luitpoldklinik Heiligenfeld.

aus Physiotherapie, physikalischer The-rapie (z. B. Lymphdrainage, Kälteanwen-dungen, Elektrotherapie), Ergotherapie (z. B. Hilfsmittelberatung/-versorgung, Training der Alltagsaktivitäten), Sport- und Bewegungstherapie, psychosozialer Betreuungsleistung und ärztlich geführ-ter medikamentöser Therapie.

Gibt es auch die Möglichkeit zur am-bulanten Rehabilitation?Ja, die gibt es. Die Luitpoldklinik Heili-genfeld hat die dafür erforderlichen Vo-raussetzungen geschaffen und ist zur am-bulanten orthopädischen Rehabilitation, sowohl für das Heilverfahren als auch für die Anschlussheilbehandlung, zugelassen. Bei der ambulanten Rehabilitation befin-det sich der Patient am Tag zur Thera-pie in unserer Einrichtung, nachts und an Wochenenden im eigenen häuslichen Umfeld. Voraussetzung für eine ambu-lante Rehabilitation ist eine gesicherte häusliche Versorgung, eine ausreichend hohe Mobilität und Selbstständigkeit so-wie eine Erreichbarkeit unserer Rehabili-tationseinrichtung in einem zumutbaren Zeitfenster.

Hat man als Patient einen Einfluss auf die Klinikwahl, wenn eine Rehabilita-tionsbehandlung erforderlich ist?Vorauszustellen ist, dass eine Rehabi-litationsmaßnahme, egal ob Heilver-fahren oder Anschlussheilbehandlung, antragspflichtig ist und durch den ent-sprechenden Kostenträger der Reha-bilitationsmaßnahme (z. B. Gesetzliche Krankenversicherung, Private Kranken-versicherung Beihilfe, Rentenversiche-rung, Versorgungsamt, etc.) bewilligt werden muss. Da die Einleitung einer An-schlussheilbehandlung zumeist durch den Sozialdienst in den Akutkrankenhäusern erfolgt, ist es erforderlich, im Gespräch

mit dem Sozialdienst explizit den Wunsch zu äußern, die Rehabilitationsmaßnahme in der Luitpoldklinik durchzuführen. Die konservativen Heilverfahren werden in Kooperation mit den ambulanten ärzt-lichen Kollegen beantragt. Auch hierbei empfiehlt es sich, die Wunschklinik expli-zit zu benennen.

Welche Erkrankungen werden sonst noch in der Luitpoldklinik behandelt?Die Luitpoldklinik ist eine Rehabilitati-onsklinik für orthopädisch-unfallchirur-gische, internistische, onkologische und urologische Erkrankungen. Das heißt, wir behandeln neben Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsappara-tes auch Patienten mit Stoffwechseler-krankungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Krebserkrankungen und Erkrankungen der ableitenden Harn-wege.

Sowohl ärztlicherseits als auch pflegeri-scher- und therapeutischerseits ist unsere Klinik auf die Behandlung dieser Erkran-kungen ausgerichtet. Für weiterführende Fragen stehen wir selbstverständlich ger-ne persönlich unter der gebührenfrei-en Telefonnummer 0800-0084076 zur Verfügung.

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16 Heiligenfeld Journal

HEILIGENFELD REGIONAL

Gerade in Zeiten der unternehmerischen Erweiterung ist es besonders wichtig, ausgezeichnete Firmen als Partner an seiner Seite zu wissen. Der regionale Bezug steht für die Heiligenfeld Kliniken bei der Auswahl der Geschäfts-partner genauso im Vordergrund wie eine langfristige ver-trauensvolle Zusammenarbeit. Deshalb werden die meis-ten Aufträge auch in der Region in und um Bad Kissingen vergeben. Damit bringen sich die Heiligenfeld Kliniken als einer der größten privaten Arbeitgeber in die Region ein und fördern aktiv das Wirtschaftswachstum in der Region.

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18 Heiligenfeld Journal

SERVICE

Was ist der Pavillon der Religionen?Der Pavillon der Religionen ist ein sechs-eckiges offenes Gebäude im Bad Kissin-ger Kurpark, in dem fünf Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Buddhis-mus und Hinduismus) sowie eine offene Spiritualität einen Platz gefunden haben. Die Heiligenfeld Kliniken haben diesen Pavillon als Symbol für Verbundenheit der inneren Wege der Menschen und das friedliche Zusammenleben der un-terschiedlichen Religionen gebaut und der Stadt Bad Kissingen geschenkt.

Wie ist die Idee entstanden?Der Ursprung des Pavillons liegt im Weg der Weltreligionen, den wir auf dem Ge-lände unserer Fachklinik schon seit ein paar Jahren errichtet haben. Dort haben wir für die beschriebenen Religionen An-dachtsplätze gestaltet, die durch einen Rundgang verbunden sind. Der Pavillon ist für uns die Weiterentwicklung dieses interreligiösen und transkonfessionellen

Dialogs, den wir mit dem Weg der Weltre l ig ionen begonnen haben.

Gab es Schwie-rigkeiten bei der Umsetzung?Wir wissen alle, dass das Thema Religion seit Jahr-tausenden sehr sensibel und em-pfindlich ist. Dar-

an hat sich bis heute kaum etwas verän-dert, da es sich um ein ganz persönliches Thema handelt. Wir entwickelten uns zusammen mit dem Pavillon weiter. Beispielsweise nannten wir ihn anfangs analog zum Weg „Tempel der Weltreligi-onen“. Uns wurde aber schnell bewusst, dass die offene Spiritualität ja gar keine Weltreligion ist. Deshalb haben wir es in „Religionen“ umbenannt. Zusätzlich merkten die Kirchen an, dass das Wort „Tempel“ nur im Judentum verwendet wird und in den anderen Religionen kei-ne oder eine andere Bedeutung besitzt. Auch das war für uns ein verständlicher Einwand, aus dem die heutige Bezeich-nung „Pavillon“ hervorgegangen ist. Uns war es von Anfang an wichtig, die Emp-findlichkeiten der Religionen zu hören, um einen gemeinsamen Ort der Andacht zu schaffen.

Wie hat das funktioniert?Wir haben sie beispielsweise einbezo-gen, indem wir die erklärenden Texte zu den Symbolen jeweils einem Vertreter der Religionen zum Abgleich gegeben haben. Die Symbole an den Andachts-plätzen wurden extra für den Pavillon gestaltet. So erarbeitete z. B. unsere Seelsorgerin Ursula Summa in langer Handarbeit das Kreuz für das Christen-tum und die Scheibe für den Islam wurde von einem Imam aus Köln extra für den Pavillon handgefertigt. Natürlich war es nicht immer leicht und wir konnten nicht immer alle Strömungen einer Religion einbeziehen, aber genau das ist ja auch die Herausforderung des Pavillons: Wir legen den Fokus meistens nur auf das, was uns voneinander abgrenzt und ver-lieren dabei das gemeinsame Ziel aus den Augen. Der Pavillon ist eine Einladung, sich aktiv über die Unterschiede der

Dorothea Galuska leitet das Personal-management der Heiligenfeld Kliniken und ist Mitglied der Heiligenfelder Un-ternehmensleitung.

Religionen Gedanken zu machen und ei-nen gemeinsamen Weg zu suchen. Wir verstehen die tiefste Qualität des Pavil-lons darin, sich anderen Religionen und sich dem uns Menschen Überschreiten-den zu öffnen, was durch die Lichtsäule in der Mitte des Pavillons symbolisiert wird. Sie vereint alle Ecken in der runden Mitte. Jeder Mensch ist herzlich dazu ein-geladen, mit seinen Eigenheiten, den ei-genen Gebeten, religiösen Symbolen und Namen für das uns Überschreitende im Pavillon Andacht und innezuhalten. Wir würden uns über zahlreiche Besucher des Pavillons sehr freuen.

Wie gelangt man zum Pavillon?Zu finden ist er, wenn man die Bismarck-straße in Richtung Kurpark entlang läuft und am Ende der Parkklinik Heiligenfeld in den Kurpark einbiegt. Dort steht er auf der rechten Seite des Parks (von der In-nenstadt aus gesehen).

Am 22. September haben die Heiligenfeld Kliniken zusammen mit der Stadt Bad Kissingen und der Kurverwaltung den Pavillon der Religionen im Kurpark von Bad Kissingen eingeweiht. Rund 400 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der feierlichen Veranstaltung teil. Was der Pavillon der Religionen ist, erklärt Dorothea Galuska, Leitern Personalmanagement, im Interview.

Pavillon der Religionen

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19Heiligenfeld Journal

SERVICE

Heiligenfelder Online-Shop

Kongress “Wirtschaft & Gesundheit“

Unter www.shop.heiligenfeld.de haben die Hei-ligenfeld Kliniken ihr Angebot im Juli 2011 um ei-nen Online-Shop erweitert. Das Angebot beinhal-tet Produktempfehlungen aus der ganzheitlichen medizinischen Erfahrung des Klinikverbunds und wird durch Artikel von unternehmensnahen oder verwandten Herstellern wie Martina Gebhardt Na-turkosmetik oder Weleda ergänzt, die die werte-orientierte und nachhaltige Unternehmensphiloso-phie der Heiligenfeld Kliniken teilen. Das Sortiment umfasst Meditations- und Yoga-Accessoires, Fachli-teratur und Buchempfehlungen sowie Audio-CDs aus den Bereichen Meditation, Entspannung, Au-togenes Training und Progressiver Muskelentspan-nung. Zudem stehen Naturkosmetik, Schmuck, Bio- und Naturwaren sowie andere Produkte, die der Gesundheit förderlich sind, zur Verfügung. Bei der Produktauswahl legen die Heiligenfeld Kliniken großen Wert auf die Einhaltung der aktuellen Öko-, Bio-, Fairtrade- und Nachhaltigkeitskriterien.

„Wir brauchen eine Wirtschaft, die sich bewusst ist, dass wirtschaftlicher Erfolg nur mit gesun-den Mitarbeitern möglich ist“. Mit diesen Worten beschreibt Dr. Joachim Galuska das Thema des Wirtschaftskongresses „Wirtschaft und Gesundheit“, der vom 16. bis 19. Mai 2012 in Bad Kissingen stattfinden wird.

Namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zeigen erfolgreiche praktische Beispiele auf, wie gesunde Organisationsstrukturen aufgebaut werden können, Unternehmen die psychosoziale Gesundheit ihrer Mitarbeiter för-dern können und ein ethisch verantwortliches Bewusstsein aller an der Wirtschaft beteiligten Akteure entwickelt werden kann.Themenfelder des Kongresses sind ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanage-ment, gesundheitsfördernde Organisationsstrukturen, werteorientierte Unterneh-menskultur, Kernkompetenz: Selbstführung und Selbstmanagement, psychosoziale Belastung in Wirtschaft und Gesellschaft sowie Leadership und Menschenführung.

Die Referenten des Kongresses sind unter anderem Prof. Dr. Bernhard Badura (Professor für Gesundheitswissenschaften an der Uni Bielefeld) mit dem Vortragsthe-ma „Kultur der Achtsamkeit für die Gesundheit“, Hubert Seiter (Erster Direktor der DRV Baden-Württemberg) mit dem Vortrag „Gesund am Arbeitsplatz – Was kann/will die Rentenversicherung dazu beitragen?“, Prof. Dr. Rainer Richter (Präsi-dent des Vorstandes der BundesPsychotherapeutenKammer) mit dem Titel „Psycho-soziale Belastung im Arbeitsleben“ und Rudolf Schenker (Gründer und Gitarrist der Scorpions). Er spricht am Samstagvormittag über „Rock your life – Mit Spaß zu Glück und Erfolg“. Neben den Plenumsvorträgen finden täglich mehrere Parallelvorträge statt, in deren Anschluss zur Diskussion mit den Referenten eingeladen wird.

Das Programm und die ausführlichen Portraits der Referenten finden Sie auf der In-ternetseite: www.kongress.heiligenfeld.de

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20 Heiligenfeld Journal

pro Person:

Fleisch: 1 Stück Fasanenbrust1 kleine Zwiebel 80 g frische Pfifferlinge50 g Kalbsbrät (vom Metzger)20 g Butter ½ Schweinenetz (beim Metzger vorbe-stellen)1 Messerspitze gehackter Thymian Salz, Pfeffer Soße: Fasanenhaut30 g Karotten30 g Sellerie30 g Zwiebeln10 g Tomatenmark50 ml Rotwein100 ml Wildfond 1 Tl HagebuttenmarmeladeThymian, Rosmarin, je ein Zweig

Wirsing:150 g Wirsing10 g Zwiebelwürfel5 g ButterSalz, Pfeffer, Muskat Knödel: 1 Brezel1 Ei50 ml Milch1 Tl. gehackte Petersilie20 g MehlSalz, Pfeffer, Muskat

Fasanenbrust im Waldpilzmantel, Wirsingrauten, und Brezenknödel

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Soße:Die Haut der Fasanenbrust abziehen und für die Soße klein schneiden. Für den Soßenansatz das Wurzelgemüse (Ka-rotten, Sellerie, Zwiebeln) grob würfeln. Nun die Haut in etwas Fett anbraten und das Wurzelgemüse zugeben und eben-falls mitrösten bis es Farbe angenommen hat. Jetzt das Tomatenmark hineingeben und kurz mit anbraten, mit Rotwein ab-löschen und Wildfond aufgießen. Für ein besseres Aroma etwas Thymian und Rosmarin zugeben, bei kleiner Hitze die Aromen von Haut und Gemüse 30 Mi-nuten auskochen und durch Reduzie-ren eine sämige Bindung erreichen. Die fertige Soße abpassieren und mit etwas Hagebuttenmarmelade, Salz und Pfeffer abschmecken.

Fleisch:Fasanenbrust mit Salz und Pfeffer wür-zen, danach von beiden Seiten anbraten, beiseite stellen und auskühlen lassen. Die Zwiebel in feine Würfel schneiden, Pfifferlinge putzen und ebenfalls in Wür-fel schneiden. Nun die Butter zergehen lassen und die Zwiebelwürfel darin gla-

SERVICE

ZUTATEN:

Gesund gerüstet für den HerbstDie Tage werden kürzer, die Luft kühler und irgendwie fühlt man sich müder. Im Herbst und im Winter verlangt der Körper nach besonders vielen Nährstoffen, um gesund zu bleiben. Deshalb hat unser Küchenteam wieder ein gesundes Gericht für Sie gezaubert.

sig dünsten, die Pilze zugeben und kurz mitbraten. Mit Salz, Pfeffer und gehack-tem Thymian abschmecken. Die heiße Pilzmasse auf ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit das gewässerte Schweinenetz ausbrei-ten, zuschneiden und mit Küchenrolle trocken tupfen. Die vorbereiteten Pilze unter das Brät heben, abschmecken, zur Hälfte auf das Schweinenetz streichen und das Fasanenbrüstchen darauf geben. Die zweite Hälfte der Masse anschlie-ßend auf das Brüstchen streichen. Jetzt mit dem Schweinenetz einschlagen, in eine gebutterte feuerfeste Form legen und einen Zweig Rosmarin hinzugeben. (Zum Fertiggaren im vorgeheizten Back-ofen bei 170 Grad 20 Minuten braten.)

Knödel:Die Brezel in dünne Scheiben schnei-den, Gewürze und Petersilie dazugeben, mit lauwarmer Milch übergießen. Ei und Mehl hinzugeben, alles gut durchkneten und ruhen lassen. Die Knödel formen und in reichlich Salzwasser unter dem Siedepunkt gar ziehen lassen.

Wirsing:Den Wirsing vom Strunk befreien, Blät-ter waschen und in Rauten schneiden. Die Zwiebelwürfel in Butter andünsten den Wirsing dazugeben und bei schwa-cher Hitze fertig dünsten und abschme-cken.

Viel Spaß beim Nachkochen, und guten Appetit wünscht Ihnen das Küchenteam der Heiligenfeld Kliniken!