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Honorarberatung oder Provisions- modell – Was ist besser oder schlechter? Fonds Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return Schroder ISF QEP Global Emerging Markets Spezial Die versteckten Gefahren beim passiven Fonds- management Vermischtes Ein feudales Heim Der Buckingham Palace – So wohnt die Queen Exklusiv für Vertriebspartner* AUSGABE 13 | 4. QUARTAL 2014 Craig Botham Volkswirt Schwellenländer (London)

Honorarberatung oder Provisions- modell – Was ist besser ... · 40 Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement VERMISCHTES 47 Schroders Buchempfehlung ... Volkssport

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Honorarberatung oder Provisions-modell – Was ist besser

oder schlechter?

Fonds

Schroder ISF Emerging

Markets Debt Absolute

Return

Schroder ISF QEP Global

Emerging Markets

Spezial

Die versteckten Gefahren

beim passiven Fonds-

management

Vermischtes

Ein feudales Heim

Der Buckingham Palace –

So wohnt die Queen

Exklusiv für Vertriebspartner* AUSGABE 13 | 4. QUARTAL 2014

Craig Botham

Volkswirt

Schwellenländer

(London)

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

2

INHALT

2 Inhalt

3 Editorial

NEUES VON SCHRODERS

4 Meldungen

TOPTHEMA

8 Honorarberatung oder Provisions-

modell – Was ist besser oder

schlechter?

INVESTMENTGEDANKEN

12 Aktiv oder Passiv –

Das ist hier die Frage

FONDS

16 Schroder ISF Emerging Markets

Debt Absolute Return

20 Top Performer

21 Schroder ISF QEP Global Emerging

Markets

26 Fragen an Craig Botham

NAREIKE’S DEMOGRAFIE-ECKE

28 Wie der weltweit steigende

Wohlstand die Reisebranche und

den Konsum verändert

MÄRKTE

30 Die Märkte im Überblick

32 Schwellenländer – kommen sie

aus ihrem Schattendasein?

SPEZIAL

40 Die versteckten Gefahren beim

passiven Fondsmanagement

VERMISCHTES

47 Schroders Buchempfehlung

48 Schroders Chronik:

Die Nachkriegsjahre in London

50 Britisches: Ein feudales Heim

Der Buckingham Palace –

So wohnt die Queen

52 Expert-Kreuzworträtsel

SERVICE

54 Expertplausch

54 Impressum

55 Termine

55 Kontakt: So erreichen Sie das

Schroders-Team

* Exlusiv für Vertriebspartner,

da der Schroders Expert

Informationsmaterial nach

§ 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG

darstellt.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

3

EDITORIAL

Von Achim Küssner,

Geschäftsführer

der Schroder Invest-

ment Management

GmbH

‚Master of the Universe‘ – was in den 80ern der Titel einer

Comicserie war, in der H-Man die Welt mit seinem Kampf-

tiger Battlecat gegen den Bösewicht Skeletor verteidigte,

scheint heute bittere Realität. So zumindest sieht es

Rainer Voss – ehemaliger Investmentbanker – der in seinem

gleichnamigen Film einen ganzen Berufsstand verteufelt.

Zugegeben, das so genannte ‚Banker Bashing‘ ist nicht

neu. Selbst Kultregisseur Martin Scorsese hat dem neuen

Volkssport mit ‚The Wolf of Wall Street‘ ein Denkmal gesetzt.

Doch kann es richtig sein, eine ganze Branche über einen

Kamm zu scheren? Fakt ist, dass längst pauschalisiert

wird. Investmentbanker, Fondsmanager, der Bankberater

von nebenan – man möchte kaum noch unterscheiden.

Aus meiner Sicht ist das eine sehr fragwürdige Entwick-

lung. Ohne die Demografi e-Diskussion wieder aufrollen zu

wollen: Aber wie kann eine sinnvolle Lösung für die private

Altersvorsorge ohne die Finanzindustrie aussehen? Und

wie sollen die Menschen sinnvoll vorsorgen, wenn der

Branche engagierter, gut ausgebildeter Nachwuchs fehlt?

Im abgelaufenen Ausbildungsjahr blieben über 2.500 Aus-

bildungsplätze zum Bankkaufmann unbesetzt. Nicht weiter

verwunderlich, oder glauben Sie etwa, dass es reizvoll ist,

den Beruf eines Buhmannes zu erlernen? Sicher ist das

jetzt etwas überspitzt formuliert, doch diese Tendenz ist

bereits real und besorgniserregend. Neben der mangelnden

Differenzierung zwischen einzelnen Berufsgruppen in der

Branche werden nunmehr auch alle Produkte, die das Wort

‚Fonds‘ im Namen tragen, in einen Topf geworfen. Private

Equity, Hedgefonds, geschlossene Beteiligungen, Publi-

kumsfonds – sie alle sind Produkte der ‚bösen‘ Industrie.

Lösen wir uns von diesen Plattitüden und betrachten

beispielsweise den offenen Publikumsfondsbereich etwas

genauer. Ich bin davon überzeugt, dass er einen echten

Mehrwert für die Volkswirtschaft bietet. Auch die Anlage-

strategie, das Portfolio, das Fondsmanagement – all das

wird mittlerweile aufgrund vieler Regelungen viel einfacher,

verständlicher und vollkommen offen kommuniziert, ebenso

wie das zugrundeliegende Risiko. Anstatt aber immer mehr

Regulierungen vorzunehmen, sollte man viel öfter über die

Bedeutung von Publikumsfonds für die Altersvorsorge und

die Vermögens bildung zu sprechen. Es darf nicht pauschal

heißen, Finger weg von allen Finanzprodukten. Es muss

heißen, ihr riskiert euren Lebensstandard, wenn ihr nicht

vorsorgt. Was viele auch vergessen, ist das absolut demo-

kratische Prinzip, dem die Publikumsfonds unterliegen. Alle

Anteilsinhaber werden gleich behandelt – egal, ob sie über

einen monatlichen Sparplan 50 Euro einzahlen oder gleich

auf einen Schlag fünf Millionen investieren.

Es bringt jedoch nichts, nur zu schimpfen. Auch die Fonds-

industrie muss sich fragen, was sie besser machen kann.

Wie es ihr vielleicht sogar gelingt, sich dem Sog des wieder

aufkeimenden ‚Banker Bashing‘ zu entziehen. Denn wir

sind weder Betrüger noch Rattenfänger.

Ich für meinen Teil stehe jeden Morgen mit der tiefen Über-

zeugung auf, dass das, was wir tun, gut, richtig und vor

allem wichtig ist. Ich schäme mich keinesfalls für die Branche,

in der ich arbeite. Und ich würde behaupten, das geht dem

Großteil meiner Kollegen genauso. Und das können Sie auch

auf den nächsten Seiten nachlesen – die Überzeugung und

Leidenschaft, mit der wir jeden Tag für Sie arbeiten.

Ihr

Kein Teufelszeug

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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NEUES VON SCHRODERS

+ + + Schroder Nordic Property Fund trennt sich von Grani Nahversorgungszentrum in Kauniainen + + +

Nach rund zehn Jahren im Portfolio verkauft Schroder Property das Grani Nahver-

sorgungszentrum in Kauniainen. Kauniainen ist eine Kleinstadt in der Metropol-

region Helsinki. Käufer der fi nnischen Immobilie ist ein lokales Immobilienunterneh-

men. Nach erfolgreicher Aufwertung der Immobilie über eine neue Mieterstruktur

konnte der Wert des Investments über die Jahre gesteigert werden und die Anleger

sich über einen IRR von rund 12,5 Prozent freuen.1 Gemeinsam mit seinem benach-

barten Schwestergebäude bildet das Objekt Grani die wesentliche Nahversor-

gungskomponente der Stadt. Das 2001 errichtete dreigeschossige Gebäude befi n-

det sich auf einem rund 4.433 Quadratmeter großen Grundstück. Die Mietfl äche

beträgt circa 5.452 Quadratmeter, die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge

sieben Jahre. Das Objekt Grani war 2004 das erste Investment für den Schroder

Nordic Property Fund.

John Paulson

Grani

Nahversorgungszentrum

in Kauniainen.

+ + + Schroders kooperiert mit Hedgefonds-Legende John Paulson + + +

Für den neu aufgelegten Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage hat sich

Schroders nun den erfolgreichen Hedgefondsmanager John Paulson ins Boot

geholt. Über die Schroders Plattform für alternative Kapitalanlagen GAIA haben

Anleger in Deutschland und Österreich somit Zugang zu Paulsons erfolgreicher

Merger Arbitrage Strategie. Der Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage wird

als Absolute Return Fonds gemanagt und strebt eine jährliche Rendite zwischen

acht und zehn Prozent an. Aktuell investiert der Fonds hauptsächlich in Nord-

amerika und Europa. Das Portfolio umfasst zwischen 30 und 60 Titel, vornehmlich

Groß unternehmen. Die Volatilität soll zwischen sechs und acht Prozent liegen.

Paulson kann weltweit in Aktien, Dividendenpapiere und Schuldtitel von Unter-

nehmen investieren. Dabei stehen qualitativ hochwertige Übernahmen mit hohen

Spreads deutlich im Fokus.

Meldungen

1 Quelle: Schroders. Stand 30.06.2014.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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NEUES VON SCHRODERS

+ + + City Parkhaus in Kaiserslautern verkauft + + +

Im Auftrag des an der Londoner Börse gehandelten European Real Estate Invest-

ment Trust Limited (EREIT) verkauft Schroder Property für fünf Millionen Euro das

City Parkhaus in Kaiserslautern. Käufer ist die Unternehmensgruppe CONTIPARK,

die mit dem strategischen Zukauf ihr Eigentumsportfolio erweitern möchte. Das

Parkhaus ist zentral gelegen und bietet 408 Stellplätze auf drei Parkebenen.

+ + + Vier Neuzugänge für globale Immobilienaktien + + +

Hugo Machin, Tom Walker, Ben Forster und ein weiterer

Fondsanalyst verstärken ab sofort Schroders hauseigenes

Team für Immobilienaktienfonds. Hugo Machin und Tom

Walker kommen vom australischen Spezialisten für Immo-

bilien- und Infrastrukturinvestments AMP Capital und werden

beide bei Schroders als Portfoliomanager aktiv. Machin war

zuletzt Head of European Listed Real Estate bei AMP, Walker

der dortige Deputy Head of Global Listed Real Estate. Ergänzt

wird das Team durch Ben Forster. Der Fondsanalyst war

vorher sieben Jahre im Schroder Property Multi-Manager

Team tätig. Unterstützung bekommt Forster von einem weiteren Fondsanalysten

mit ebenfalls sieben Jahren Erfahrung im Bereich Immobilienaktien. Alle vier

Neuzugänge berichten an Neil Turner, Leiter indirekte Immobilienanlagen bei

Schroders, und werden künftig eng mit den bestehenden Teams für Immobilien-

aktien in Asien und Nordamerika zusammenarbeiten. Auf Fondsseite managen die

Neuzugänge seit dem 15. August 2014 den Schroder Global Property Securities

Fund, den Schroder Global Property Income Maximiser Fund und den

Schroder ISF Global Property Securities. Die Produkte wurden vorher von EII

Capital Management, Inc. verantwortet, die auch weiterhin einige Spezialfonds-

mandate für Schroders betreuen werden.

+ + + James Luke und Dravasp Jhabvala erweitern Rohstoff-Team + + +

Über zwei Neuzugänge darf sich Geoff Blanning, Head of Commodities bei

Schroders, freuen. James Luke und Dravasp Jhabvala verstärken ab sofort sein

Rohstoff-Team. Luke zeichnet als Fondsmanager und Analyst für Edelmetalle

verantwortlich. Er kommt von JP Morgan, wo er zuletzt Co-Head der Edelmetall-

analyse war. Insgesamt kann der Experte auf neun Jahre Erfahrung im Bereich

Rohstoffe zurückblicken, die er in London und Hongkong gesammelt hat. Dravasp

Jhabvala verstärkt das Team als quantitativer Rohstoff-Analyst. Er kommt von der

in Genf ansässigen Palaedino Group, wo er sich darauf spezialisiert hat, Invest-

mentstrategien für Rohstoffe zu entwickeln. James Luke Dravasp Jhabvala

Hugo Machin Tom Walker Ben Forster

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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NEUES VON SCHRODERS

+ + + Schroder Property kauft Bürogebäude in Berlin für Zürich Anlagestiftung + + +

Für rund 34 Millionen Euro und zu einer Anfangsrendite von 6,6 Prozent kauft

Schroder Property ein Bürogebäude in der Berliner Mollstraße, was langfristig an

den Online-Händler Zalando vermietet ist. Damit konnte Schroders einen weiteren

Zukauf für den Immobilien Europa Direkt, ein Investitionsvehikel der Zürich Anlage-

stiftung, verbuchen. Verkäufer des Objekts sind Parton Capital und die Suprema

AG. Der 10-geschossige Hochbau verfügt über 16.000 Quadratmeter. Seit 2011

wurden an dem Bürogebäude umfassende Renovierungsarbeiten vorgenommen,

weshalb Schroder Property das Objekt in einem erstklassigen Zustand und voll

vermietet übernimmt.

Meldungen

King Feui Lee

+ + + King Fuei Lee unter den besten Asien-Fondsmanagern + + +

Den Spitzenplatz nur knapp verfehlt: Schroders Leiter für asiatische Aktien King

Fuei Lee wird vom Branchendienstleister Citywire zur Nummer zwei unter den

Asienfondsmanagern gewählt. Basis für die Auszeichnung war die Performance

über fünf Jahre, die bei Lee bei stolzen 84,35 Prozent lag2. Der mit A-geratete

Fonds manager verantwortet unter anderem den Schroder ISF3 Asian Total

Return. Um auch künftig an diese Erfolge anknüpfen zu können, meidet Lee aktuell

chinesische Werte. Der Großteil der dortigen Unternehmen habe strukturelle

Probleme, der Rest sei zu hoch bewertet.

2 Quelle: Citywire. Stand: 31.07.2014. 3 Schroder ISF steht für Schroder International

Selection Fund.

Chris Ludlam

+ + + Chris Ludlam neuer Head of Real Estate Capital + + +

Chris Ludlam wird ab sofort die neu geschaffene Rolle des Head of Real Estate

Capital bei Schroder Property besetzen. Ludlam wird vor allem für die Kapital-

beschaffung verantwortlich zeichnen, das Neugeschäft weiter vorantreiben sowie

strategische Partnerschaften und Joint Ventures ausbauen. Die Teams für Kunden-

management und Reporting, Investor Services und Fondsentwicklung werden ab

sofort direkt an ihn berichten. Er selbst berichtet an Duncan Owen, Head of

Property, den er bereits von früheren Projekten kennt. Darüber hinaus wird er einen

Platz im europäischen Executive Commitee von Schroders bekommen. Seit mehr

als zwanzig Jahren ist Ludlam im Beteiligungsmanagement und Investmentbanking

aktiv – zuletzt bei den europäischen Immobilienverwaltern AEW Europe und

GreenOak Real Estate, wo er jeweils ähnliche Rollen bekleidete. Begonnen hat er

seine Karriere bei Baring Brothers (heute ING). Außerdem hat er für die Bank of

America Merrill Lynch, DTZ und Natixis gearbeitet.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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NEUES VON SCHRODERS

+ + + Schroders baut europäisches Anleihenteam weiter aus + + +

Das Fixed Income Credit Research-Team freut sich über Neuzugang Stephen

Hunnisett. Als EMEA Credit Analyst konzentriert sich Hunnisett ab sofort auf die

Analyse von europäischen Anleihen und wird an Patrick Vogel, Head of European

Credit, berichten. Der Versicherungsexperte kommt von BlackRock, wo er zuletzt

als Head of European Financials Fundamental Credit Research tätig war. Hunnisett

verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Aktuar, Analyst und Investor und wird

nicht nur die analytischen Kapazitäten von Schroders Fixed Income Credit

Research-Team verstärken, sondern auch wertvolle Branchen-Einblicke liefern

können. Vogel und sein Team verwalten gleich mehrere europäische Anleihenfonds,

neben dem Schroder ISF Euro Corporate Bond auch den Schroder ISF Euro

Credit Conviction.

Stephen

Hunnisett

4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Diese Angabe

gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend in Euro.

+ + + Doppelt feiert es sich besser – Der Schroder ISF Global Dynamic Balanced wird fünf Jahre + + +

Am 28. September 2014 feierte der Schroder ISF Global Dynamic Balanced

seinen fünften Geburtstag. Und nicht nur er – auch Fondsmanager Urs Duss wurde

in diesem Jahr ein Jahr älter. Und dass beide sehr erfolgreich sind und eine Menge

hätten zum Anstoßen, zeigen die Performancezahlen sehr eindrucksvoll. Seit

Aufl age des Fonds erwirtschaftete Urs Duss mit seinem Team eine Rendite von

24,8 Prozent bei einer Volatilität von 4 Prozent.4 Der Schroder ISF Global Dynamic

Balanced ist ein fl exibler Fonds, der in Wachstumswerte und defensive Anlagen

investiert. Er kann bis zu 100 Prozent in defensive Anlageklassen wie Kasse, Staats-

anleihen und Unternehmensanleihen mit Investment Grade investieren. Maximal 60

Prozent können in chancenorientierte Anlageklassen investiert werden. Das defen-

sive Performanceziel des Fonds lautet Libor + 3,0 % langfristig zu erzielen und da-

bei über beliebige Zwölf-Monats-Zeiträume maximal 10 Prozent Verlust zuzulassen.

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TOPTHEMA

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Honorarberatung oder Provisionsmodell – Was ist besser oder schlechter?

Schlichtweg die falsche Frage

Es wird hitzig diskutiert und kräftig reguliert dieser

Tage, wenn es um das Thema Anlageberatung

geht. Ist es besser, wenn ein Berater eine Provision

erhält oder sollte der Anleger nicht doch lieber

ein Honorar für die Dienstleistung bezahlen wie

beim Anwalt oder Steuerberater?

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

TOPTHEMA

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Vielen Verbraucherschützern sind Provisionen

bei der Beratung und Vermittlung von

Geldanlage produkten schon lange ein Dorn

im Auge. Laut einer aktuellen Studie des Bundes-

verbraucher ministeriums setzen Verbraucher an-

geblich aufgrund mangelhaft er Beratung jährlich

30 Milliarden Euro in den Sand. Grund hierfür ist,

dass man gemeinhin annimmt, dass ein Kunde nicht

immer die wirklich für ihn passenden Finanzpro-

dukte erhält, sondern solche, bei denen der jeweilige

Berater die höchste Provision erhält. Dieser Annah-

me ist geschuldet, dass am 01. August das sogenannte

Honoraranlageberatungsgesetz in Kraft trat. Was es

jedoch tatsächlich bringt, wird sich wohl noch zeigen

müssen.

Was sind die Kernpunkte dieses Gesetzes?

Zukünft ig soll es neben der bekannten Anlagebera-

tung auf Provisionsbasis die Beratung auf Honorar-

basis geben. Das bedeutet, dass der Finanzanlage-

berater keine Provisionen von Produktanbietern oder

anderen behalten darf, deren Finanzprodukte er

vermittelt. Wer als Honorarberater tätig ist, wird in

ein öff ent liches Register eingetragen und darf auch

nicht mehr auf Provisionsbasis arbeiten. Natürlich

erlaubt das Gesetz auch eine Provision, wenn dem

Berater keine entsprechenden provisionsfreien Anla-

geprodukte am Markt zur Verfügung stehen. In sol-

chen Fällen soll bzw. muss der Berater die erhaltene

Provision jedoch unverzüglich an den Kunden wei-

tergeben und klar und transparent dokumentieren, in

wie vielen Fällen er von dieser Ausnahmeregelung

Gebrauch gemacht hat und warum.

Was könnten die Probleme an dem

Gesetz sein?

Das Gesetz gilt nicht für alle Arten von Finanz-

produkten, sondern nur für Wertpapiere und Ver-

mögensanlagen. Ausgenommen sind Spareinlagen,

Bausparverträge und erstaunlicherweise Kapital-

lebensversicherungen. Aber investieren die nicht

eigentlich auch einen Teil der Beiträge in Fonds, die

ja ihrerseits eigentlich nur über eine Honorarbera-

tung abgedeckt werden sollen? Auch auf die Frage,

wie hoch das Honorar eines Beraters sein darf, gibt

das Gesetz keine eindeutige Antwort. In den meisten

Fällen wird pro Stunde abgerechnet und der

Branchendurchschnitt liegt derzeit bei etwa 150 Euro.

Wird ein Anlageberater nicht durch ein Honorar,

sondern durch eine Provisionszahlung vergütet, soll

der potenzielle Kunde eine klare und transparente

Aufstellung in Euro und Cent in einer separaten

Rechnung erhalten. Ist dies aber so ohne weiteres zu

gewährleisten?

Bei allem Für und Wider – was ist denn nun das

eigentlich bessere oder schlechtere Modell?

Aus meiner Sicht ist diese Frage völlig überfl üssig,

solange sie die Qualität der Beratung nicht berück-

sichtigt. Und Qualität bemisst sich am Beratungs-

Achim Küssner,

Geschäftsführer der

Schroder Investment

Management GmbH

uu

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

TOPTHEMA

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uu bessere Berater sei. Es hängt doch in erster Linie von

der Qualifi zierung des Beraters, dessen Erfahrungs-

schatz, seinen technischen Hilfsmitteln, wie Risiko-

und Portfolioanalysetools, seinem Zugang zu wichti-

gen Informationen und seiner Fähigkeit komplexe

Sachverhalte und Zusammenhänge gut und einfach

darstellen zu können ab. Und dabei geht es nicht

darum, wie der Berater vergütet wird. Unterschätzen

wir auch nicht die sogenannten „Soft Skills“. Bera-

tungsgeschäft ist sogenanntes „Peoples’ Business“. Ist

ein Berater empathisch, hört er zu, ist er in der Lage

seinen Kunden zu führen und ihm die ganz persön-

lichen Risiken innerhalb des individuellen Lebens-

verlaufs aufzuzeigen – diese Eigenschaft en können

die Qualität der Beratung ex trem erhöhen.

Aber Fakt bleibt, ein Berater ist ein Unternehmer

mit wirtschaft lichen Interessen und berät nicht aus

reiner Nächstenliebe. Das er für seine Dienstleistung

vergütet werden möchte und muss, sollte also nicht

zur Diskussion stehen. Wie er vergütet wird, ist

eigentlich ebenso nebensächlich, wenn ich als Anle-

ger einen Mehrwert aus seiner Dienstleistung ziehe.

Und ein Blick auf den Global Wealth Report verrät:

Beratung zahlt sich aus. Die Zahl der Millionäre in

Deutschland erhöht sich. Wer wohlhabend ist und

über ein entsprechendes Anlegevermögen verfügt,

nutzt in der Regel auch Beratung bei der Kapitalanla-

ge und wird darüber im besten Falle sein Vermögen

langfristig vermehren.

prozess und insbesondere in dem Ergebnis – was ist

mit dem Geld passiert? Und hier liegt natürlich

manchmal die Krux. Wird jemand zum Vermögens-

aufb au beraten, dann kann man häufi g erst nach

15 – 20 Jahren beurteilen, ob die Ergebnisse der Bera-

tung von hoher Güte und Qualität waren. Aber wer

hat denn schon den gleichen Berater in 20 Jahren?

Möchte man so lange warten, um festzustellen, ob

sich die Provision oder eben das von mir gezahlte

Honorar wirklich gelohnt hat?

Es gibt nebenbei gesagt auch keine wissenschaft lich

fundierten Langzeitstudien, die belegen könnten,

welche Art der Beratung zu einer besseren Wertent-

wicklung der jeweiligen Anlage geführt hat. Einige

Studien zeigen, dass Provisionsberatung zu höherer

Diversifi kation führen und damit das Risiko senken

kann. Andere Studien belegen, dass sozio-ökono-

mische Daten der potenziellen Anleger von höherer

Relevanz sind. Sprich höhere Einkommen und höhe-

rer Bildungsgrad oder eine angesehene Wohngegend

und der Zugang zu möglicherweise „besseren“ Bera-

tern haben positive Eff ekte auf ein Portfolio. Das ist

wissenschaft lich nicht abschließend geklärt, und ich

habe meine Zweifel, ob wir es je belegen oder wirklich

quantifi zieren können. Kurzum: die Sicherung von

Qualität der Anlageberatung sollte daher nicht auf

die Frage der Vergütungsform reduziert werden.

Ebenso wäre es fahrlässig zu behaupten, dass

entweder der Eine oder der Andere automatisch der

Honorarberatung oder

Provisionsmodell –

Was ist besser oder schlechter?

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

TOPTHEMA

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Viel wichtiger wäre es allerdings, wenn insbesonde-

re Kleinanleger das Th ema Kapitalanlage profes-

sioneller angehen würden. Die Reform der staat-

lichen Rentensysteme sorgt dafür, dass Altersvorsorge

viel stärker zu einem privaten Th ema wird. Spätes-

tens heute sollten die Bundesbürger wissen, dass sie

selbst die Verantwortung für ihren Lebensunterhalt

im Alter tragen. Leider fehlt Vielen das Verständnis

für die Tragweite einer qualitativ hochwertigen

Anlageberatung. Die meisten Bankkunden etwa

gehen davon aus, dass mit ihrer Girokontogebühr

auch die Anlageberatung abgegolten ist. Und genau

hier sollte der öff entliche Diskurs ansetzen. Anstatt

über das Für und Wider von Provisions- und Hono-

rarberatung zu diskutieren, muss die breite Bevölke-

rung erst einmal dafür sensibilisiert werden, dass sie

überhaupt Beratung braucht. Dafür muss zunächst

mehr Aufk lärung rund um das Th ema Kapitalanlage

betrieben werden. Denn nur aufgeklärte, mündige

Bürger mit einem Grundverständnis für Finanzen,

Investments und Altersvorsorge können auch Ent-

scheidungen für den Vermögensaufb au treff en. Und

nur so haben Anlageberater überhaupt eine Chance,

eine vertrauensvolle Arbeitsbasis zu ihren Kunden

aufzubauen.

Darüber hinaus müssen wieder mehr Anreize für

Beratung insgesamt geschaff en werden. Denn Fakt

ist, dass es im aktuellen regulatorischen Umfeld zu

wenig davon gibt. Banken vermitteln heute noch

rund 80 Prozent des Anlagevermögens, ziehen

sich aber zunehmend aus der Beratung zurück. Zu

groß ist der Aufwand, zu hoch die Strafen bei Fehl-

beratung. Wollen wir irgendwann britische Verhält-

nisse in Deutschland sehen? Dort haben sich Banken

nach dem Provisionsverbot massiv aus dem Bera-

tungsgeschäft zurückgezogen. Das Ergebnis: Viele

arbeitslose Banker und etwa 5,5 Millionen Menschen

ohne Unterstützung bei der Kapitalanlage.

Man sieht also, dass es beim Th ema Anlageberatung

gilt, deutlich dringlichere Fragen zu beantworten als

die nach der Vergütung der Berater. Der Ruf der

Investmentbranche nach finanzieller Allgemein-

bildung als Schulfach ist kein verkappter Versuch,

möglichst früh möglichst viele neue Kunden zu ak-

quirieren. Es ist ein Versuch, Aufk lärungsarbeit zu

leisten, damit wir nicht bald in einem Land voller

Altersarmut leben. Und wäre das die Provision oder

das Honorar wert?

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

INVESTMENTGEDANKEN

Aktiv oder Passiv – Das ist hier die Frage MiMiittt echtem aktk iviviveen

MaManagememement und breeititererer

DDiDD verssifiifiifikkkataa ion auf f f dededem

WeWeggg nach ganannzzz oboboben.

Die Mehrzahl der Fonds klebt nahezu an

einem Index. Das Motto hier: Der Menge

folgen, möglichst wenig Risiko eingehen,

zumindest nicht schlechter da stehen als der Rest,

aber eben leider auch nicht wirklich besser. In vielen

Newslettern kann man dann Dinge lesen wie: „Wir

folgen einem Vergleichsindex, der, wie unser Fonds

auch, im Berichtsmonat leicht nachgab.“ In solchen

Momenten wünscht man sich ein bisschen mehr

aktiven Einsatz und Eigeninitiative des Fondsmana-

gers. Was nutzt es, wenn der Index um 30 Prozent

fällt, der Fonds aber nur um 29 Prozent? Gerade in

fallenden Märkten schnappt die Passivfalle beson-

ders schmerz lich zu.

Demgegenüber stehen die Hüter der konkurrie-

renden Denkschule: die aktiven Manager. Doch

auch hier stellt das geübte Auge schnell fest, dass

oft mals die vermeintlich aktiven Fonds irgendwie

doch an einen Index gekoppelt sind. Dann dürfen

sie, wenn überhaupt, nur eingeschränkt abweichend

von dessen Grenzen und Gewichtungen investieren.

Daher fi nden sich in den meisten Fällen die Schwer-

gewichte des Index auch in den Top Positionen des

Fonds wieder. Passives und vermeintlich „aktives“

Tobias Eppler

Investment-Analyst

bei Schroders in

Frankfurt

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

INVESTMENTGEDANKEN

Wie aktiv ist Ihr „aktiver“ Manager wirklich?

Klassischerweise versucht man das aktive Manage-

ment anhand von Kennzahlen wie dem Tracking

Error oder der Information Ratio: den sogenannten

Active Share. Active Share ist eine Methode, mit der

das aktive Risiko eines Fondsmanagers gemessen

werden kann. Dabei werden die Einzelpositionen

eines Fonds mit denen seiner Benchmark verglichen.

Wenn sich die Holdings des Fonds nur geringfügig

von denen des Vergleichsindex unterscheiden, deutet

dies darauf hin, dass der Fonds recht indexnah gema-

nagt wird und der Manager bei der Einzeltitelauswahl

nicht sehr aktiv vorgeht. Wenn es dagegen größere

Abweichungen gibt bzw. die Gewichte der einzelnen

Positionen stark voneinander abweichen, hat der

Fonds einen hohen Active Share. Die Kennzahl

Active Share ist bei verschiedenen Portfolio-Stilen

unterschiedlich hoch ausgeprägt und bezeichnet den

Anteil des Portfolios, der nicht an die Benchmark

gebunden ist. Bei einem Active Share von 0 Prozent

ist das Portfolio mit all seinen Titeln und Titelgewich-

tungen mit dem Index identisch. Höhere Werte im

Bereich um 70 Prozent signalisieren ein aktives

Management.

Management stehen sich gegenüber wie das Her-

dentier und der vermeintliche Individualist. Beide

gehen aber von der gleichen Bezugsgröße aus:

von einem Vergleichsindex. Deshalb bergen sie die

gleichen Risiken:

– Konzentrationsrisiko 

wenn eine Branche oder ein Land überpropor tional

in einem Index vertreten ist

– Mega-Cap-Übergewichtung 

große Konzerne haben mehr Gewicht im Index,

entwickeln sich aber tendenziell unterdurchschnitt-

lich

– Bevorzugung etablierter Märkte 

z. B. USA im MSCI World

– Teuer einsteigen, billig verkaufen 

Unternehmen werden in große Indizes auf ge-

nommen, wenn sie erfolgreich sind, andere fallen

heraus, wenn sie längere Zeit an Wert ver loren

haben

Wer diese Risiken meiden will, darf einen Index nur

als Orientierung, aber nicht als Grundlage für den

Aufb au eines Portfolios heranziehen.

uu

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

INVESTMENTGEDANKEN

Mit Blick auf die aktuelle Marktlage kann es in die-

sem Zusammenhang sinnvoll sein, auf ein Engage-

ment in Russland zu verzichten beziehungsweise

deutlich zu reduzieren. Umgesetzt wird dies aktuell

im Schroder ISF Global Emerging Markets

Opportunities, wo unser Fondsmanagement bereits

seit längerer Zeit nicht in Russland investiert. Durch

diese und andere Abweichungen von dem Referenz-

index MSCI Emerging Market beträgt der Active

Share über 85 Prozent. In Folge dessen konnte

der Fonds 2014 sowohl den Vergleichsindex (MSCI

Emerging Markets Net TR) als auch die Morningstar

Vergleichsgruppe (Global Emerging Markets Equity)

deutlichen schlagen. Und seit Jahresanfang bis

28. August 2014 eine Wertentwicklung von über

17 Prozent erzielen.1

Diversifi kation statt „High Conviction“

Aus diesem Grund heißt das Schlüsselwort: Diversi-

fi kation über eine breite Anzahl von Titeln (bspw.

400 und mehr), um auch eventuelle Risiken zu be-

grenzen. Natürlich fragt man sich, ob ein aktives

Portfolio aus über 400 Titeln wirklich möglich ist.

Fälsch licherweise wird häufi g angenommen, dass

Konzen tration entscheidend für ein Portfolio mit

den besten Anlageideen ist. Aber wichtig ist eine

Alternative zum üblichen Angebot der „30 bis 40

besten Ideen“ zu haben. Ein Portfolio, das sich zu

70 – 80 Prozent aktiv z. B. durch Gewichtung vom

Index unterscheidet (ein Überzeugungsgrad, der

mit vielen konzen trierteren Managern vergleichbar

ist), das aber zugleich außergewöhnlich breit ge-

streut ist. Diversifi kation ist aber nicht nur deshalb

ein Vorteil, weil sie Investoren ein enorm breites

Engagement ermöglicht (Regionen, Sektoren,

Market Cap usw.). Ein auf Titel ebene diversifi ziertes

Portfolio beseitigt eff ektiv das Risiko, dass der Ab-

sturz eines einzelnen Titels die Gesamt-Performance

des Fonds ernsthaft gefährdet. Man erhält so mit

einem diversifi zierten Ansatz mit hohem Active

Share das Beste aus beiden Welten: Beteiligung an

Anlage-Ideen, von denen das Fondsmanagement

überzeugt ist, aber ohne die potenziellen Risiken,

die mit stark konzentrierten Portfolios verbunden

sind. Bei Schroders werden solche Investmentstrate-

gien in den QEP – (Quantitative Equity Products)

Fonds seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Ziel

dieser Strategien ist es ein effi zientes Aktienmarkt –

Beta nachzubilden. So ist der Schroder ISF QEP

Global Quality mit über mehr als 500 Einzeltitel

breit diversifi ziert und hat dennoch einen Active

Share von über 73 Prozent gegenüber dem MSCI

World NR. Somit war es möglich seit Fondsaufl age

im Oktober 2007 den Index um über 11 Prozent zu

schlagen.2

Neben globalen Fonds mit hohem Active Share,

sollten Anleger aber insbesondere in ineffi zienten

Märkten wie in Asien oder den Grenzmärkten (Fron-

tier Markets) auf diese Kennzahlen achten. Durch ge-

zielte Abweichungen von der Benchmark und teilweise

Off -Benchmark-Wetten konnte das Fondsmanage-

ment des Schroder ISF Frontier Markets Equity in

2014 bereits über 30 Prozent Performance erzielen.3

Festzuhalten bleibt, dass trotz möglicherweise

höherem Gesamtrisiko, dass höchste Outperfor-

mancepotential nach wie vor bei den aktiven Fonds-

managern zu fi nden ist. Die dafür sowohl auf einen

hohen Tracking Error als auch einen hohen Active

Share setzen.

Portfolio Stile

Diversifi zierte Titelselektion

Pure Benchmark-replikation

KonzentrierteTitelselektion

Einzelwetten

Active Share

Tra

ck

ing

Err

or

Hoch

Niedrig Hoch

uu

Im Verlauf der letzten Jahre ist der Active Share

im Durchschnitt der Fondsportfolios jedoch welt-

weit gesunken. Mit dem Ziel höhere Renditen zu

erzielen, reicht es aber nicht aus, den Active Share

einfach zu erhöhen: Im Versuch, mit einem hohen

Active Share doch noch das begehrte Alpha zu erzie-

len, greifen viele Manager auf den aggressiven

Ansatz eines Portfolios der „besten Ideen“ zurück.

Sie konzen trieren ihr Portfolio durch eine gezielte

Auswahl der Einzeltitel und erhöhen damit den

Einsatz pro Position. Diese aktiven, konzentrierten

Wetten bedingen eine geringe Streuung über nur

wenige Titel und damit eine Erhöhung des Risikos.

Kurzum, ein aktiv gemanagter Fonds dieser konzen-

trierten Art hat zwar das Potential den Index zu

schlagen, aber mit der hohen Konzentration steigt

automatisch auch das Risiko.

1 Quelle: Schroders.

Stand 28.08.2014.

2 Quelle: Schroders.

Stand 31.07.2014.

3 Quelle: Schroders.

Stand 28.08.2014.

Diese Angaben

gelten für die An-

teilsklasse A, the-

saurierend in USD.

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15

Schroders EXPERT Q4 / 2014

INVESTMENTGEDANKEN

Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch.

ISIN LU0562313402 LU1046231319

Fondsaufl age 15.12.2010 02.04.2014

Vergleichsindex MSCI Frontier Markets

Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages

(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)

Managementgebühr p. a. 1,50 %

Erfolgsabhängige Gebühr 15 % der überdurchschnittlichen Wertentwicklung des Fonds

im Vergleich zum Referenzindex MSCI Frontier Markets unter

Berück sichtigung des High-Watermark-Prinzips.

Fondsmanager Allan Conway & Rami Sidani

Schroder ISF Frontier Markets Equity

Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes.

ISIN LU0323591593 LU0323591833

Aufl age der Anteilsklasse 17.10.2007 17.10.2007

Vergleichsindex MSCI World – Net Return

Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages

(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)

Managementgebühr p. a. 1,250 %

Fondsmanager QEP Global Equities Team

Schroder ISF QEP Global Quality

Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch. Kl. A, EUR, thes.

ISIN LU0269904917 LU0509642566 LU0279459456

Aufl age der Anteilsklasse 19.01.2009 21.05.2010 19.01.2007

Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR

Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages

(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)

Managementgebühr p. a. 1,50 %

Fondsmanager Allan Conway & Nicolas Field

Schroder ISF Global Emerging Market Opportunities

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FONDS

16

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Und er hatte doch Recht!

Schroder ISF1 Emerging Markets Debt Absolute Return

Was war das für ein Auf und Ab in den letzten Jahren.

Erst ging es den Schwellenländern vergleichsweise

erstaunlich gut und Investi tionen waren dort von

Renditen gekrönt, die man sonst nirgendwo fand.

So ging es auch unserem Fonds dem Schroder ISF

Emerging Markets Debt Absolute Return. Investoren

haben glücklich applaudiert und gehofft, es würde

ewig so weitergehen.

Bis der Einbruch kam – sowohl in den Ländern, in die

das Fondsmanagement investierte als auch beim Fonds

selbst. Man konnte es einfach nicht glauben, von Monat

zu Monat schleppte sich der einst so überaus erfolg-

reiche Fonds mit mageren positiven oder sogar negativen

Ergebnissen dahin. Der lange Atem, den man haben

musste, ging vielen recht schnell aus. Nicht, dass man

nicht vertraut hätte, aber man fühlte sich wohl sicherer,

zog man die investierten Gelder ab.

1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund.

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FONDS

17

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Nun scheint aber Licht am Ende

des Tunnels. Allen Unkenrufen

zum Trotz scheinen nicht nur

die eigentlich „totgesagten“ Schwellen-

länder wieder an Fahrt zu gewinnen, son-dern auch der Schroder ISF Emerging

Markets Debt Absolute Return. Vielen,

die dachten, der Fonds sei hingefallen und

würde nie wieder auf stehen, sei gesagt –

er ist nur gestolpert und läuft wieder.

Noch in kleinen Schritten, aber er läuft .

Für alle, die vergessen haben, was den

Fonds so besonders macht, noch mal eine

kleine Erinnerungshilfe.

Das Anlageuniversum

Die Anlageklasse, in die der Schroder

ISF Emerging Markets Debt Absolute

Return investiert, umfasst mehr als 50

Länder weltweit. Diese Länder liegen auf

allen Kontinenten, es gehören Riesen-

staaten dazu wie China und Indien, aber

auch wirtschaft liche Zwerge wie Ecuador

und die Elfenbeinküste, hoch entwickelte

Volkswirtschaft en in Ostasien ebenso wie

afrikanische Märkte, die gerade erst den

Status eines Entwicklungslandes über-

wunden haben. Schwellenländer sind eine

vielgestaltige Region, doch eins haben

sie alle gemeinsam: Sie benötigen laufend

frisches Kapital für ihre dynamische

Entwicklung.

Dies gilt sowohl für Unternehmen, die

ihr künft iges Wachstum fi nanzieren wol-

len, als auch für die Regierungen, die da-

für die Voraussetzungen schaff en – zum

Beispiel durch den Bau von Straßen,

Stromnetzen und anderer Infrastruktur.

Einen großen Teil der notwendigen Mittel

holt sich die öff entliche Hand am Kapital-

markt durch die Ausgabe von Anleihen.

Anlegern weltweit bietet sich damit eine

zusätzliche Chance neben dem Aktien-

markt, am Aufschwung der Schwellen-

länder teilzuhaben.

Mit seiner Anlagestrategie deckt der

Fonds verschiedene wirtschaft liche Ent-

wicklungsstadien ab, die zur besseren

Risikobegrenzung unterschiedlich ge-

wichtet werden. Die Märkte der ver-

gleichsweise stabilen Volkswirtschaft en

Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen,

Slowakei, Türkei und Russland dürfen

jeweils bis zu 20 Prozent des Fondsver-

mögens ausmachen, andere Länder wie

Kroatien, Th ailand oder Rumänien sind

auf einen Anteil von 10 Prozent bzw.

5  Prozent beschränkt. Unternehmensan-

leihen dürfen maximal ein Viertel des

Fondsvermögens ausmachen. Darüber

hinaus ist das Ziel unseres Fondsmanage-

ments eine jährliche Rendite von zehn

Prozent vor Kosten zu erwirtschaft en und

gleichzeitig über einen rollierenden

12-Monatszeitraum keine Verluste zu zu-

lassen.

Kontinuierliche Diskussionen

Wie stark die Länder im Einzelfall be-

rücksichtigt werden, entscheidet sich

nach eingehenden Länderanalysen, die

wöchentlich diskutiert und bei Bedarf

angepasst werden. Die quantitative Ana-

lyse umfasst sechs Faktoren wie zum Bei-

spiel Wachstumsdynamik, Liquidität und

Wettbewerbsfähigkeit, die in einer Ge-

samtnote zusammengefasst werden. Das

Research fi ndet jedoch keineswegs nur

am Bildschirm statt. Zum aktiven Ma-

nagement von Schroders gehören auch

regelmäßige Gespräche, etwa mit Politi-

kern, Bankern, Journalisten und Ge-

schäft sleuten des Ziellandes, um zu einer

qualitativen Einschätzung seiner wirt-

Abdallah Guezour

Fondsmanager

uu

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FONDS

18

Schroders EXPERT Q4 / 2014

uu schaft lichen und politischen Entwicklung

zu kommen.

Wer in Schwellenländer-Anleihen inves-

tiert, hat es grundsätzlich mit zwei Arten

von Wertpapieren zu tun: den Fremdwäh-

rungsanleihen, die meist in US-Dollar

ausgegeben werden, und den Lokalwäh-

rungsanleihen, die auf die Währung

des betreff enden Schwellenlandes lau-

ten. Letztere stellen die Anleger vor zu-

sätzliche Herausforderungen, denn sie

müssen bei den lokalen Papieren nicht

nur Kreditanalysen betreiben, sondern

sich auch in den oft exotischen Wäh-

rungsmärkten auskennen. Genau an

dieser Stelle wird Know-how jedoch

belohnt.

Besonders für lokale Papiere gilt: Die

Anleihenmärkte der Schwellenländer sind

vergleichsweise ineffi zient, und der Infor-

mationsfl uss läßt zu wünschen übrig. Für

aktive Fondsmanager ist gerade dies von

Vorteil: Sie fi nden in ineffi zienten Märk-

ten ausgezeichnete Gelegenheiten, unab-

hängig von einem Vergleichsindex Mehr-

wert zu erzielen. Voraussetzungen für den

Erfolg sind aber langjährige Erfahrung

in der Anlageklasse, die ausgezeichnete

Kenntnis der Lokalmärkte und zusätz-

liches Währungs-Know-how. Das Manage-

ment des Schroder ISF Emerging

Markets Debt Absolute Return verfügt

genau über diese Fähigkeiten und die aus-

reichend lange Erfahrung.

Fondsmanager Abdallah Guezour

managt den Schroder ISF Emerging

Markets Debt Absolute Return nach

dem Absolute-Return-Prinzip: ohne Ver-

gleichsindex und mit dem Ziel, unabhän-

gig von allgemeinen Konjunkturtrends

eine konstant attraktive Rendite zu erzie-

len. Und das hat er geschafft : Seit Aufl age

im August 1997 hatte der Fonds lediglich

im Krisenjahr 2008 einen Verlust von

–0,31 Prozent2 erlitten. Der Fondsmana-

ger berücksichtigt beim Portfolioaufb au

sowohl Fremd- als auch Lokalwährungs-

anleihen. Letztere machen aktuell über

74,2 Prozent3 des Fondsvermögens aus.

Lokalwährungs anleihen sind ein großer,

rasch wachsender Sektor, der jedoch von

vielen Fonds nicht berücksichtigt wird.

Diese Anleihen bieten ausgezeichnete

Mög lichkeiten der Risiko streuung. Auf-

grund ihrer tenden ziell kürzeren Duration

und günstiger Ausfallquoten haben sie

sich in der Vergangenheit sogar stabiler

ent wickelt als Fremdwährungsanleihen.

Voraussetzung für den Erfolg in diesem

Segment ist jedoch ein aktives Währungs-

management, so wie es das Fondsmanage-

mentteam tagtäglich betreibt.

Lassen Sie sich wieder

überzeugen

Der Fonds verfolgt einen strukturierten

Anlageprozess mit integrierter Risiko-

kontrolle. Das Management hat aber ge-

nügend Freiheiten, um bei Bedarf „oppor-

tunistische“ Schwerpunkte zu setzen.

Solche Gelegenheiten können etwa die

Erholungsphase nach einer Finanzkrise,

Restrukturierungen oder besondere Unter-

nehmenssituationen sein. Der sich wieder

einstellende Erfolg gibt Abdallah Guezour

und seinen Schroders Kollegen Recht: In

den vergangenen sechs Monaten erreichte

der Fonds eine Rendite von 2,4 Prozent.4

Das ist für einen Fonds, den eigentlich

niemand mehr haben wollte recht beacht-

lich und macht zuversichtlich, dass Anle-

ger mit diesem Fonds zukünft ig wieder

attraktive Erträge in den Schwellen-

ländern erzielen.

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Kl. A, EUR hedged, thes. Kl. A, EUR hedged, aussch. Kl. A, USD, thes.

ISIN LU0177592218 LU0499925211 LU0106253197

Aufl age 29.08.1997 29.08.1997 29.08.1997

Fondsvolumen 4,341 Mrd. USD

Ausgabeaufschlag 3,0 %

Managementgebühr p. a. 1,50 %

Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return2

Wertentwicklung USD %

1997 3,68

1998 0,31

1999 30,00

2000 17,64

2001 3,25

2002 28,11

2003 10,99

2004 12,41

2005 0,72

2006 14,60

2007 8,31

2008 –0,31

2009 19,75

2010 3,04

2011 0,77

2012 5,46

2013 0,93

2014 2,79

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Rendite in %

Volatilität in %

0 2 4 6 8 10 12 14

Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.

Rendite/Risiko-Profi l der letzten 10 Jahre

Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return

■ Schroders ISF Emerging

Markets Debt Absolute

Return

■ ELMI+

■ EMBI+

■ Lipper AR

■ Lipper EMD

■ GB EM Diversifi ed

FONDS

19

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Anlagegründe Anlagerisiken

■ Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute

Return investiert in die aussichtsreichsten Anleihen aus

über 50 Schwellenländern.

■ Der Fonds investiert auch in Anleihen, die auf lokale Währungen

lauten, und erweitert damit sein Anlage universum erheblich.

■ Ein aktives Währungsmanagement ermöglicht zusätzliche

Renditechancen.

■ Schwellenländer-Anleihen besitzen eine relativ niedrige

Korrelation zu anderen Anlageklassen und eignen sich

daher zur Risikostreuung im Gesamtportfolio.

■ Das Fondsmanagement investiert aktiv und ohne Benchmark

und kann daher Marktsektoren und Regionen je nach Markt-

einschätzung frei gewichten.

■ Es wird eine in EUR währungsgesicherte Anteilsklasse

angeboten.

■ Schroders besitzt ein erfahrenes globales Team für

Schwellenländer-Anleihen mit langjähriger Leistungsbilanz.

■ Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return

investiert in Länder, die in der Vergangenheit ein volatiles

Umfeld gezeigt haben und die höhere Risiken (zum Beispiel

rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Art) aufweisen

können als die Industrieländer.

■ Der Fonds investiert in Anleihen von Emittenten mit niedrigem

Rating, die stärkeren Kursschwankungen unterliegen können

als hochwertige Anleihen.

■ Verschlechtert sich die Bonität der Anleihe-Emittenten oder

treten Verluste aufgrund von Zahlungsausfällen auf, kann dies

die Wertentwicklung des Fonds beeinträchtigen.

■ Der Fonds gewährt keinen Kapitalschutz.

■ Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Kaufpreis

sinken, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat,

und somit Verluste verursachen.

■ Anlagen in Schuldtiteln können Zins-, Kredit- und Zahlungs-

ausfallrisiken sowie Wechselkursrisiken unterliegen.

2 Quelle: Schroders. Stand 31.08.2014. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse.

Anteilspreise und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten

Betrag nicht zurück. Alle Angaben zur Fondsperformance verstehen sich auf der Grundlage der Nettovermögenswerte bei Wiederanlage der

Nettoerträge. Bei Anteilsklassen, die nach dem Aufl agedatum des Fonds eingerichtet wurden, wird die in der Vergangenheit erzielte Wert-

entwicklung auf Basis der Performance einer bereits bestehenden Anteilsklasse des Fonds simuliert, wobei der Unterschied in der Gesamt-

kostenquote (TER) berücksichtigt wird, und gegebenenfalls einschließlich der Auswirkungen von Performancegebühren. 3 Quelle: Schroders.

Stand 31.07.2014 4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Die Angabe gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend EUR hedged.

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FONDS

20

Schroders EXPERT Q4 / 2014

InInInInInInInInnnInInnn dddddddddddddderererererrerererreerrerreer TTTTTTTTTTTTTTabababababababababaabbababaababbabelelelleleleeleeeele lelellelelelelellleleelleee fifififififififififififififififinnnnnnnnnnnnndedededededededdedededededededennnnnnnnnnnnnnnn SiSiSiSiSiSiSiiSSiSiSiSiSSSSiSSS eeeeeeeeeeeeee eieieieieiieieieieieeeinenenenenenenenenneeenenene AAAAAAAAAAAAAAusususususususususussusususu wawawawawawawawwawwwawahlhlhlhlhlhhhhhlhhlhlh vvvvvvvvvvvonononononononoonononnonn SSSSSSSSSSSSSSSSchchchchchchchchchchcchchchhcchchrororororoororororoooroodededededededdeddedeededdededed rsrsrsrsrsrsrsssrsrsrssrrs FFFFFFFFFFFononononononoonnononno dsdsdssdsdsdsdddssdsdsdsdddd ,,,,,,,

didididididididididididididididie ee e e e e e e e e e e e e e übübübübübübübübübübübübübübübüberererererererererererererererere ddddddddddddddddasasasasasasasasasasasasasasasas llllllllllllllllauauauauauauauauauauauauauauauauufefefefefefefefefefefefefefefefendndndndndndndndndndndndndndndnde eee e e e e eee e e e e e JaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJahrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhr ssssssssssssssssowowowowowowowowowowowowowowowowieieieieieieieieieieieieieieieie üüüüüüüüüüüüüüüübebebebebebebebebebebebebebebeberrr r rrr r r rr r r r rr 1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1, 3333333333333333 uuuuuuuuuuuuuuuundndndndndndndndndndndndndndndnd 5555555555555555 JJJJJJJJJJJJJJJJJahahahahahahahahahahahahahahahahrererererererererererererererere zzzzzzzzzzzzzzzzu uu u u u u u uu u uu u u u

dededdedededddedeededeen n nnnnnnn ToToToToToToToToToToToTTT ppppppppppppp PePePePePePePePePPPPP rfrfrfrfrfrffrfrfrfororoororororororooorooo mememememememememeememernrnrnnrnrnrrrnrnrnrrn iiiiiiiiiiihrhrhrhrhrhhrhhrhrhrhhrh ererererererererereeeree VVVVVVVVVVVererererererereerrrglglglglgllglggllg eieieieieieieieieeeiee chchchchchchchchhchc sgsgsgsgsggssggsgsgsgsgsgrururururuururuur pppppppppppppppppppppppe e eeeeeeeee gegegegggeeeegeegegeegegeegg höhöhöhöhhöhöhöhöhöööhöhöhörererererererereereer n.n.nn.n.nnnnnn.

Top Performer

Schroder ISF Quartil Rang/

Vgl.-Gruppe

Vgl.-Gruppe

Morningstar

Wertentwicklung

des Fonds (umgerechnet in

Euro)

Laufendes Jahr 

Schroder ISF Asian Smaller Companies

A, USD, thes., LU0227179875

1 5 / 151 Asia ex Japan Equity +24,20 %

Schroder ISF Frontier Markets Equity

A, USD, thes., LU0562313402

1 1 / 18 Global Frontier Markets Equity +36,79 %

Schroder ISF Japanese Opportunities

A, JPY, thes., LU0270818197

1 4 / 162 Japan Large-Cap Equity +15,94 %

Schroder GAIA Global Macro Bond

C, USD, thes., LU0827487413

1 2 / 95 Alt – Long/Short Debt +18,77 %

1 Jahr 

Schroder ISF Asian Smaller Companies

A, USD, thes., LU0227179875

1 6 / 145 Asia ex Japan Equity +30,43 %

Schroder ISF Frontier Markets Equity

A, USD, thes., LU0562313402

1 1 / 18 Global Frontier Markets Equity +49,06 %

Schroder ISF Japanese Opportunities

A, JPY, thes., LU0270818197

1 4 / 157 Japan Large-Cap Equity +17,62 %

Schroder ISF Global Infl ation Linked Bond

A, EUR thes., LU0180781048

1 2 / 24 Global Infl ation-Linked Bond +5,55 %

3 Jahre 

Schroder ISF Asian Smaller Companies

A, USD, thes., LU0227179875

1 4 / 126 Asia ex Japan Equity +24,68 %

Schroder ISF Frontier Markets Equity

A, USD, thes., LU0562313402

1 1 1 / 10 Global Frontier Markets Equity +29,53 %

Schroder ISF UK Opportunities

A, GBP, aussch., LU0995122701

1 3 / 46 UK Large-Cap Blend Equity +23,84 %

Schroder ISF Emerging Europe

A, EUR, thes., LU0106817157

1 1 1 / 51 Emerging Europe Equity +8,98 %

5 Jahre 

Schroder ISF UK Opportunities

A, GBP, aussch., LU0995122701

1 1 / 39 UK Large-Cap Blend Equity +18,78 %

Schroder ISF Asian Total Return

A, USD, thes., LU0326948709

1 1 / 24 Asia Allocation +15,26 %

Schroder ISF Emerging Europe

A, EUR, thes., LU0106817157

1 1 1 / 47 Emerging Europe Equity +6,79 %

Schroder ISF Taiwanese Equity

A, USD, thes., LU0270814014

1 1 / 10 Taiwan Large-Cap Equity +12,52 %

Quelle: Schroders, Morningstar. Stand: 30. September 2014. Wertentwicklung auf Basis des Nettoinventarwerts der angegebenen Anteils-

klasse auf EUR-Basis bzw. umgerechnet in EUR. Berechnung nach Abzug der jährlichen Managementgebühr und fondsinterner Kosten und

bei Wiederanlage aller Erträge (BVI-Methode). Fremdwährungsanlagen unterliegen Währungsschwankungen. Die Wertentwicklung in der

Vergangenheit ist kein verlässlicher Hinweis auf den künftigen Wertverlauf. Angaben zu den Vergleichsgruppen und Ratings: Morningstar.

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FONDS

21

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Mal was Neues?

Mit dem Schroder ISF QEP Global Emerging

Markets in den Schwellenländern unterwegs

sein. Aktives Management für höhere Renditen,

eine breite Diversifi kation und für ein geringeres

Risiko als der Index. Klingt abge droschen ist

aber so und wenn wir mal ehrlich sind, ist das

nicht genau der Ansatz, den wir suchen? uu

Schroder ISF1 QEP Global Emerging Markets

Tim Matthews studierte Elektrotechnik an

der Universität von Southampton sowie

angewandte Statistik und Stochastik am

Birkbeck College und der Univer sität

London. Beide Studiengänge schloss er

erfolgreich mit einem Master Degree ab.

Nach Been digung seines Studiums 1991

begann er seine berufl iche Laufbahn bei

Thomson Reuters als Director of Business

Development für quantitative Analysen.

Bevor er 2009 als Fonds manager in das

Schroder QEP-Team kam, war er als Bera-

ter bei Cor Financial Solutions Ltd. tätig.

Tim Matthews –

Fondsmanager,

QEP Globale

Aktien

1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund.

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FONDS

22

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Jedenfalls hat Schroders aus dem of-

fensichtlichen Widerspruch zwischen

aktivem Management und einer brei-

ten Streuung über alle Anlageklassen

seine QEP-Fondsreihe entwickelt. QEP

steht für „Quan titative Equity Products“.

Investi tionen in Qualitätstitel  – und das

ist der Schlüssel des Erfolges nach An-

sicht von Tim Matthews, Fondsmanager

des Schroder ISF QEP Global Emerging

Markets. Und der Erfolg gibt ihm Recht:

Seit Aufl age am 29. März 2012 erwirt-

schaft ete der Fonds bereits eine Rendite

von 14,9 Prozent.2

Qualitativ hochwertige Unternehmen

haben Investoren einiges zu bieten: Denn

eine längerfristige Anlage in diesen Fir-

men bringt wahrscheinlich nicht nur eine

Prämie gegenüber dem breiteren Markt,

sondern auch ein geringeres Risiko. Der

grundlegende Ansatz der QEP-Fonds-

reihe und somit auch des Schroder ISF

QEP Global Emerging Markets besteht

in folgendem grund legendem Ansatz:

1. Echtes, aktives Management abseits des

Index (hoher Active Share)

2. Gleichzeitig eine sehr breite Streuung/

Diversi fi kation

3. Verminderung des Gesamtrisikos

Quantitativ mit Verstand

Konkret streut das Fondsmanagement des

Schroder ISF QEP Global Emerging

Markets über mehr als 300 Titel, die er

aus einem Anlage uni versum von etwa

4.000 Titeln auswählt. Damit ist das An-

lageuniversum des Schroder ISF QEP

Global Emerging Markets so gut wie

unbeschränkt, ganz im Gegensatz zum

MSCI World mit seinen aktuell ca. 1.600

Titeln. Täglich werden die rund 4.000

Unter nehmen analysiert, um zu ermitteln,

ob sie im Verhältnis zu ihrem zukünft igen

Poten zial günstig oder teuer sind. Die

Titel auswahl folgt einem fundamental ge-

triebenem Bottom-up-Ansatz, ungeachtet

von Sektor, Land oder Region. Ausschlag-

gebend ist allein die Attrak tivität einer

Aktie in Punkto Qualität. Dabei achtet das

Fondsmanagement besonders auf die

Kom bina tion drei wichtiger Eigenschaft en:

Rentabilität, Stabilität und Finanzstärke.

In einem nächsten Schritt überprüft das

Fondsmanagement die fundamentalen

Kennzahlen der Aktien werte, zum Bei-

spiel wie stabil die Unternehmenserträge

und die Dividendenrendite sind, oder wie

sich das Unternehmen relativ zu seiner

Vergleichsgruppe ausnimmt. Dabei wer-

den Faktoren wie Gewinnmargen, länger-

fristige Dividendenentwicklung, Stabilität

der Kapitalfl üsse, Gewinn und Umsatz

untersucht. Zudem wird sehr auf gesunde

2 Quelle: Schroders. Datastream 29.03.2012 –

31.08.2014. Anteilsklasse A, thes. USD.

3 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.

uuErmittlung der Substanz Ermittlung der Qualität

1. Dividenden

(aktuell, prognostiziert und Wachstum)

2. Cashfl ow

(brutto und netto)

3. Gewinne

(aktuell und prognostiziert)

4. Umsätze und Vermögenswerte

1. Rentabilität

(RoE, ROCE, Kapitalrendite)

2. Stabilität

(Gewinne, Umsatz, Dividende,

Cashfl ow)

3. Finanzkraft

(Liquidität, Leverage,

Schuldendienst)

Bilanzen geachtet. Natürlich darf ein

Unternehmen durchaus Schulden in der

Bilanz ausweisen. Wichtig ist allerdings

unterscheiden zu können, welche Firmen

mit einem kalkulierten und vernünft igen

Maß an Fremdkapital arbeiten und

welche sich für ihr Wachstum zu sehr

verschuldet haben. Das QEP-Team inter-

essiert sich also für die Gesundheit der

Unternehmen. Dafür werden nach Mög-

lichkeit bis zu 20 Jahre zurück reichende

Daten ermittelt, um daran zu erkennen,

welche Faktoren zur Outperformance

führten: fundamentale Werte, relativer

Wert, Ertragsmoment, Ertragsstabilität,

Profi tabilität etc.

Diversifi kation, Diversifi kation . . .

Alle Anlageentscheidungen des Teams

stützen sich auf grundlegende Daten  –

sie achten auf genau die gleichen Dinge

wie jeder traditionelle Aktieninvestor

auch. Aber durch den Einsatz quantitati-

ver Techniken ist das Team in der Lage,

das Research stetig zu verbessern und

daraus ein äußerst breit gestreutes Port-

folio zusammen zu stellen – aktuell sind

es 631 Einzeltitel.3

Nun könnte man sich natürlich die Fra-

ge stellen, ob ein aktives Portfolio aus über

600 Titeln wirklich möglich ist. Fälsch-

licherweise wird häufi g angenommen,

dass Konzentration entscheidend dafür

ist, ein Portfolio mit den besten Anlage-

ideen aufzubauen. Schroders bietet eine

Page 23: Honorarberatung oder Provisions- modell – Was ist besser ... · 40 Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement VERMISCHTES 47 Schroders Buchempfehlung ... Volkssport

Argentinien 2002

Russland 1998

Griechenland 2011

Thailand 1997

Ägypten

Vietnam

Brasilien

Ungarn

Turkei

Argentinien

Russland

Kasachstan

Marokko

Indonesien

Südafrika

Kolumbien

Indien

Philippinen

China

Katar

Polen

Chile

Mexiko

Peru

Korea

Tschechien

Thailand

Malaysia

Taiwan

■ Währungsrisiken ■ Kreditrisiken ■ Wachstumsaussichten ■ Politische Risiken

20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 %0 % 10 % 100 %

FONDS

23

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Alternative zum üblichen Angebot der

„30 bis 40 besten Ideen“: Ein Portfolio, das

zu 70 – 80 Prozent nicht vergleichbar mit

dem Index (ein Überzeugungsgrad, der

mit vielen konzen trierteren Managern

vergleichbar ist), aber zugleich außerge-

wöhnlich breit gestreut ist.

Diversifi kation ist jedoch nicht nur des-

halb ein Vorteil, weil sie Investoren ein

enorm breites Engagement ermöglicht

(Regionen, Sektoren, Market Cap usw.).

Indem das QEP-Team im Portfolio in

über 600 Titel investiert, beseitigt es

außerdem eff ektiv das Risiko, dass der

Absturz eines einzelnen Titels die Ge-

samt-Performance des Fonds ernsthaft

gefährdet. Die Anleger erhalten so das

Beste aus beiden Welten: Beteiligung an

Anlage-Ideen, von denen das Team

überzeugt ist, aber ohne die potenziellen

Des Weiteren fokussiert sich das Team

auch auf das Länderrisiko beim Aufb au

eines Portfolios. Schroders hat dazu ein

fi rmeneigenes Konzept zur Risikoüber-

wachung auf Länderebene konzipiert.

Dabei werden vier wesentliche Risikoele-

mente überwacht:

– Wechselrisiken

– Kreditrisiken

– Wachstumsaussichten

– Politische Risiken

Anhand einer Reihe externer Datenin-

puts und Messzahlen kann ein allge-

meines Risiko-Ranking auf Landesebene

erstellt werden, das hilft , Risiken zu ver-

stehen und Anleger infolge des Bottom-

up-Prozesses keinem unnötigen Risiko

auszusetzen. uu

Ranking des QEP Länder-Risiko-Modells

Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.

Risiken, die mit stark konzentrierten

Port folios verbun den sind.

Risikobegrenzung

Neben dem sehr intensiven Prozess des

Portfolioaufb aus, ist auch das Risikoma-

nagement fester Bestandteil des Anlage-

prozesses. Beispielsweise wird die Kon-

zentration einzelner Aktien bereits im

Stadium der Portfoliokonstruktion ermit-

telt. Die maximale Position pro Unterneh-

men liegt bei 2 Prozent, bei Kauf des Pa-

piers. Von diesem Maximum kann das

Fonds managementteam aber je nach Titel

nach unten abweichen, sollten es

Risikoüber legungen notwendig machen

(Qualität des Unternehmens, wie preis-

wert oder teuer die Aktie relativ zu ihrem

zukünft igen Potenzial ist, und die Liquidi-

tät und Größe des Titels).

Page 24: Honorarberatung oder Provisions- modell – Was ist besser ... · 40 Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement VERMISCHTES 47 Schroders Buchempfehlung ... Volkssport

FONDS

24

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Ein erhöhtes Risiko in einem Land ist kein

zwingender Grund für das Fondsmanage-

ment-Team, nicht in Aktien zu investie-

ren, die attraktiv erscheinen. Es könnte

aber durchaus deren Begeisterung für die-

se Unternehmen dämpfen oder zur Kom-

pensation einer Übergewichtung durch

eine Währungsabsicherung führen. Wenn

etwa der Bottom-up-Prozess zu einer

Übergewichtung in einem bestimmten

Markt im Vergleich zum Index führt, hat

Fondsmanager Tim Matthews und sein

Team die Möglichkeit, dieses Überge-

wicht vollständig oder teilweise mithilfe

der entsprechenden Währung abzu-

sichern, sollte das Schroders eigene

Länder-Risiko-Modell ein erhöhtes Risi-

ko anzeigen.

Insgesamt ist es das Ziel des Fonds,

den MSCI Emerging Markets Index

unter vielen verschiedenen Bedingungen

zu überrunden, auch in rückläufi gen

Märkten. Seit seiner Aufl age hinkte das

Portfolio bei sehr starken Aufwärtsmärk-

ten tendenziell hinterher, während es in

moderaten und Abwärtsmärkten eine

überdurchschnittliche Wertentwicklung

erzielte. Dies war schon immer so, auch

wenn die Outperformance in rückläu-

fi gen Märkten angesichts des Anlage-

prozesses (der Qualitätsschwerpunkt in

Kombination mit dem breit gestreuten

Portfolio) kein explizites Ziel der Strate-

gie ist.

Ein Team mit Erfahrung

Die Erfahrung des QEP-Investmentteams

im Bereich Schwellenländer geht bis auf

das Jahr 2004 zurück, als über die globa-

len Strategien erstmals in diese Anlage-

klasse investiert wurde. Die Standalone-

Strategie für Schwellenländer wurde vor

mehr als zwei Jahren im März 2012 auf-

gelegt. Seit Aufl age konnten mit der

Strategie Vermögenswerte von mehr als

2 Milliarden EUR akquiriert und das an-

gestrebte Performanceziel erfolgreich

über troff en werden.4

Das Team gliedert sich in drei

Hauptfunktions bereiche: Research, Port-

folioimplementierung und Produkt-

management. Aufgabe des Research-

Bereichs ist es, neue Anlagestrategien

zu analysieren und bestehende Pro-

uu

zesse zu verbessern. Die Funktion

Portfolio implementierung überwacht

das tägliche Management der Kunden-

portfolios und das Produktmanagement

ist für Unterstützung in Fragen der

Kunden betreuung und des Marketings

zu ständig.

Darüber hinaus greift das QEP-Invest-

ment Team auf die erheblichen globalen

Ressourcen von Schroders in den Berei-

chen Handel, IT, Risiko und Com pliance

zurück.

4 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.

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FONDS

25

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Quelle: Schroders, Stand 30. Juni 2014.

5 Der Active Share gibt an, wie hoch der Anteil des Portfolios ist, der vom Vergleichsindex abweicht. Ein indexiertes Portfolio, das identisch

mit dem Vergleichsindex ist, hätte entsprechend einen Active Share von 0 % und ein Portfolio ohne jede Überschneidung mit dem Index einen

Active Share von 100 %.

Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes.

ISIN LU0747139391 LU0747140563

Aufl age der Anteilsklasse 29.03.2012 29.03.2012

Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR

Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages

(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)

Managementgebühr p. a. 1,250 %

Fondsmanager Tim Matthews, QEP Global Equities Team

Schroder ISF QEP Global Emerging Markets

Anlagegründe Anlagerisiken

■ All-Cap-Ansatz

Wir maximieren die Anlagechancen, indem wir über den Index hinaus blicken und

ein Anlage universum aus über 4.000 Aktien berücksich tigen. Dank unseres

Bottom-up-Prozesses können wir dort investieren, wo wir entweder auf Sub-

stanz- oder auf Qualitätsebene die besten Gelegen heiten ermitteln. Da wir Aktien

darüber hinaus auf Basis ihrer Funda mental daten und nicht ihrer Größe gewich-

ten, können wir über das gesamte Spektrum der Markt kapitalisierung hinweg

Anlagen in Micro- bis Mega-Caps tätigen.

■ Außerordentliche Diversifi zierung mit einem hohen Active Share5

Der Fonds ist sehr stark diversifi ziert und ist in über 300 Aktien investiert. Die

damit verbundene Diversifi zierung weist angesichts der Minimierung titelspezifi -

scher Risiken offen sichtliche Vorteile auf. Sie steigert jedoch auch die Rendite

und ermöglicht uns so ein Engagement in vielen zusätzlichen potenziellen

Renditechancen unseres Anlageuniversums. Eine höhere Zahl von Aktien ist

nicht mit einer niedrigeren Über zeugung gleichzusetzen, und der Active Share

des Fonds liegt in der Regel über 70 Prozent. Der Fonds unterscheidet sich

also stark vom Index.

■ Günstige fundamentale Faktoren

Es handelt sich um einen kombinierten Ansatz, d. h. wir investieren sowohl auf

Basis der Bewertungen als auch der Unter nehmensqualität. Wir versuchen unser

Engagement in Aktien zu maximieren, die eine attraktive Mischung beider Eigen-

schaften aufweisen. Die Kombination von Sub stanz- und Qualitätschancen in

einem einzelnen Port folio hat den Vorteil, dass zwar beide Strategien langfristig

eine tendenzielle Outperformance aufweisen, diese aber an unterschiedlichen

Zeitpunkten des Konjunk turzyklus auftritt. Auf diese Weise erhalten Anleger die

Möglichkeit einer Out performance unter unterschied lichen Markt bedingungen.

■ Äußerst erfahrenes Team und bewährte Strategien

Das QEP-Team investiert bereits seit 2004 über die Global-Value- und Global-

Quality-Strategien in den Schwellenländern. Das Team ist äußerst erfahren und

verfügt über umfangreiche Ressourcen. Es verwaltet Aktien in Industrie- und

Schwellenländern im Wert von über 32 Mrd. Euro.

■ Es gibt keine Kapitalgarantie.

■ Auf Fremdwährungen lautende Anlagen

einer Anteilsklasse werden unter

Umständen nicht gegen die Währung

der Anteilsklasse abgesichert. Die

Anteilsklasse wird durch die Wechsel-

kursschwankungen dieser Währungen

positiv oder negativ beeinfl usst.

■ Anlagen in kleinen Unternehmen können

unter Umständen nicht innerhalb kurzer

Zeit verkauft werden. Dies kann den

Wert des Fonds beein trächtigen und –

bei extremen Mark be dingungen – auch

seine Fähigkeit, Rücknahmeanträge

unmittelbar zu erfüllen.

■ Der Fonds wird während eines Abwärts-

zyklus nicht gegen das Markt risiko

abgesichert. Der Wert des Fonds wird

sich ähnlich wie die Märkte entwickeln.

■ Aktienmärkte in Schwellenländern

können eine höhere Volatilität aufweisen

als Aktienmärkte in etablierten Volks-

wirtschaften. Anlagen in Fremdwährun-

gen sind mit Wech selkurs risiken ver-

bunden.

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FONDS

26

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Wann machten Sie Ihre erste

prägende Erfahrung mit Geld?

Es ist schwer, ein bestimmtes Ereignis

herauszugreifen. Ich bin eher jemand, der

sein Geld lieber spart, als es auszugeben.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich

als Kind immer regelmäßig kleinere

Taschengeldbeträge auf die hohe Kante

gelegt habe. Ich erinnere mich noch, dass

es ein ganz besonderes Erfolgserlebnis

war, als ich mir nach monatelangem Spa-

ren zum ersten Mal etwas kaufen konnte.

Wie haben Sie Ihr Studium fi nanziert?

Mit dessen Finanzierung bin ich zur Zeit

beschäft igt! Mit jedem Monat, den ich bei

Schroders beschäft igt bin, zahle ich näm-

lich ganz langsam mein Studiumsdarle-

hen zurück. In ein paar Jahren müsste ich

schuldenfrei sein. Bei meinem Aufb austu-

dium hatte ich mehr Glück: Für meinen

Masterabschluss absolvierte ich ein Teil-

zeitstudium, das mein vorheriger Arbeit-

geber fi nanziert hat.

Haben Sie in Bezug auf Ihre Arbeit

ein Vorbild?

Meine Vorbilder liegen wohl eher im aka-

demischen als im berufl ichen Bereich.

Vor der Herausgabe seines Buchs „Warum

Nationen scheitern“ verfasste Daron Ace-

moglu eine Reihe von Aufsätzen, in denen

er einige sehr interessante ökonometri-

sche Methoden darlegte, ohne sich dabei

zu sehr in mathematischen Spitzfi ndigkei-

ten zu verlieren. Je einfacher und elegan-

ter der Gedankengang, umso besser.

Welches ist die absurdeste

Anlage regel, von der Sie jemals

gehört haben?

Die Vorstellung, dass sich Anleiherendi-

ten und Wirtschaft swachstum proportio-

nal entsprechen müssen. Für die Schwel-

lenländer gibt es wirklich keinerlei Grund,

FRAGEN ANCRAIG BOTHAM

Craig Botham

Volkswirt

Schwellenländer

(London)

– Verantwortlich für das volkswirt-

schaftliche Team und die offi zielle

Einschätzung von Schroders zu

den Schwellenländern, mit beson-

derem Schwerpunkt auf den BRIC-

Staaten. Botham arbeitet im volks-

wirtschaftlichen Team am Standort

London. Seine Laufbahn im Anlage-

geschäft begann er 2013 bei Schro-

ders.

– Vor seinem Wechsel zu Schroders

war er als Volkswirt in der britischen

Financial Services Authority und

beim Internationalen Währungs-

fonds tätig.

– MSc in Volkswirtschaft vom Birk-

beck College der University of Lon-

don und BA in Volkswirtschaft von

der University of Cambridge.

– Investment Management Certifi cate

(IMC)

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FONDS

27

Schroders EXPERT Q4 / 2014

dies anzunehmen – und trotzdem hält

sich diese fixe Idee hartnäckig in den

Köpfen von Anlegern.

Welches Buch sollte jeder

Investmentprofi gelesen haben?

Ich denke, die Lektüre eines Textes über

Verhaltensökonomik dürft e in hohem

Maß lehrreich sein für die meisten Leute,

die in der Finanzbranche tätig sind. So

eignen sich etwa „Denken hilft zwar,

nützt aber nichts. Warum wir immer

wieder unvernünft ige Entscheidungen

treff en“ von Dan Ariely oder „Schnelles

Denken, langsames Denken“ von Daniel

Kahneman gut als Einstiegslektüre. Sie

hilft dabei, sich der Voreingenommen-

heit bewusst zu werden, die jedem Ent-

scheidungsprozess innewohnt.

Welche Erfahrung hat Ihnen bei

Schroders bislang am meisten Spaß

gemacht?

Ich weiß nicht, ob Spaß das richtige Wort

ist, aber an meinen Fernsehauft ritten habe

ich, nach einigem anfänglichen Lampen-

fi eber, durchaus Gefallen gefunden. Auf

jeden Fall ist meine Mutter ganz begeis-

tert davon.

Was hat Sie in jüngster Zeit ziemlich

gestört?

Ohne mich jetzt auf politisches Parkett

begeben zu wollen, muss ich doch sagen,

dass mich die Krisenherde Ukraine, Gaza

und Irak zutiefst beunruhigen.

Und mit welcher Person würden

Sie am liebsten einmal Rollen

tauschen, da Ihnen ihr Verhalten

nicht passt?

Eigentlich müsste man jedem Politiker,

der für die oben genannten Probleme mit-

verantwortlich ist, ernsthaft ins Gewissen

reden!

Sammeln Sie etwas?

Hobbies und Sport – ich will immer

wieder etwas Neues ausprobieren. Klet-

tern gehört gerade zu meinen Leiden-

schaften.

Wann schalten Sie Ihr Handy aus?

Die Stummschaltung ist sowieso immer

aktiviert, aber im Kino oder im Flugzeug

schalte ich das Handy aus. Und an den

Wochenenden lasse ich (noch) die Finger

weg von meinem Geschäft shandy.

Wem folgen Sie auf Twitter?

Ich selbst poste kaum Tweeds, aber den

„Goldman Sachs Elevator“-Account fand

ich wirklich amüsant.

Was ist Ihre Lieblingsfernsehserie?

Seit ich bei Netfl ix bin, einem Online TV-

Streaming Anbieter, hat sich das schon

einige Male geändert. So standen bislang

Game of Th rones, Modern Family, Brea-

king Bad und House of Cards ganz oben

auf meiner Favoritenliste.

Und bei welchem Fernseh-

programm schalten Sie

normalerweise sofort ab?

Bei Seifenopern, Koch- und Heimwerker-

sendungen.

Wofür begeistern Sie sich mehr –

Fußball oder Rockmusik?

Ich würde sagen Fußball, hängt davon ab,

wer gerade spielt. Fulham gegen Stoke

beispielsweise reißt mich nicht vom

Hocker.

Bei welchem Fußballspiel waren Sie

zuletzt im Stadion?

Selbst im Stadion war ich bisher noch

nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch

werden. Ich hatte zufälligerweise eine

Reise nach München gebucht, als das

WM-Endspiel war. Ich denke, da war ich

wohl zur rechten Zeit am rechten Ort!

Gibt es ein Luxusgut, auf das Sie

unter keinen Umständen verzichten

würden?

Ich schätze, das hängt davon ab, was man

unter Luxusgut versteht. Aber ohne die

Nutzung von Technologie hätte ich Ent-

zugserscheinungen. Mein Netfl ix-Abo

möchte ich wahrscheinlich nicht mehr

missen.

Und was ist für Sie ein absolutes

Muss, für das Sie sogar Ihr Konto

überziehen würden?

Über die lebensnotwendigen Dinge wie

Essen, Trinken und Wohnen hinaus fällt

mir da nicht viel ein. Oder doch: vermut-

lich das Internet.

Bier oder Wein zum Abendessen?

Das hängt ganz vom Gericht ab. Norma-

lerweise aber entscheide ich mich für

Wein, falls ich zum Essen Alkohol trinke.

Andererseits passt zu einem Burger natür-

lich nur Bier.

Welche wohltätige Organisation

haben Sie zuletzt unterstützt?

Vor kurzem habe ich angefangen, für

Magic Breakfast zu spenden. Das ist eine

Wohltätigkeitsorganisation, die Schulkin-

der in Großbritannien mit einem kosten-

losen gesunden Frühstück versorgt. Es ist

schockierend, wie viele Kinder mit leerem

Magen in die Schule kommen.

Wo möchten Sie gerne leben, wenn

Sie Ihren Job in der Finanzbranche

an den Nagel gehängt haben?

Meine Kindheit habe ich auf dem Land in

England verbracht. Ich könnte mir daher

vorstellen, dass mich nostalgische Gefühle

wieder dorthin zurückziehen werden.

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Unlängst habe ich eine Mittagspause dazu genutzt, einen Geschenkgut-

schein in einem alteingesessenen Frankfurter Haushaltswarengeschäft zu

erwerben. Zu meinem Erstaunen war das gesamte Geschäft belagert mit

augenscheinlich asiatischen Touristen. Kannte ich doch dieses Geschäft

seit meiner Kindheit eher als traditionellen Laden, in dem meine Großmut-

ter einen ausgedehnten „Schnack“ über allerlei Neuigkeiten in Frankfurt

halten konnte. Bedient wurde sie damals von überwiegend hessischen

Damen in mittlerem Alter. Doch das hat sich geändert – dieser Einzelhänd-

ler hat offensichtlich in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte

Metamorphose durchgemacht.

28

Schroders EXPERT Q4 / 2014

NAREIKE’S DEMOGR AFIE-ECKE

Joachim Nareike

Leiter Publikumsfondsvertrieb

heute und in 30 Jahren

Wie der weltweit steigende Wohlstand die Reisebranche und den Konsum verändert

1 Quelle für die

ersten 5 Punkte:

Economist „Have

yuan, will travel“.

Stand September

2012.

2 Quelle: Economist

„Coming to a beach

near you.“ Stand

April 2014.

3 Quelle: Boston

Consulting Group

„Taking Off – Travel

and Tourism in

China and Beyond“.

Stand März 2011.

hänge gestoßen, die ich in meiner heutigen Kolumne

mit Ihnen teilen möchte.

Ich werde Ihnen einige, wie ich fi nde, sehr bemer-

kenswerte Fakten rund um den Konsum, Tourismus,

das Reiseverhalten und die dazugehörigen Invest-

mentideen erläutern:

Wussten Sie schon, dass …

… nur ca. 1 Prozent aller Chinesen bis zum heutigen

Tag gefl ogen sind?1

… trotzdem 10 Prozent aller weltweiten Touristen

Chinesen sind?

… es in China eine staatlich geprüft e Reiseliste gibt,

auf der die Länder stehen in die Chinesen reisen

dürfen (seit Anfang der 90er Jahre ist diese Liste

auf 140 Länder angestiegen)?

… nur 5 Prozent aller Chinesen über einen Reisepass

verfügen?

… ein Chinese durchschnittlich 6.000 USD auf einer

Reise in die USA ausgibt?

… Chinesen als die weltweit „wertvollsten“ Touristen

gelten, da sie 2013 ca. 130 Mrd. USD auf ihren

Reisen ausgegeben haben (doppelt so viel wie alle

reisenden Amerikaner)?2

… jeder reisende Chinese durchschnittlich ca. 1.100

USD in Duty Free Shops weltweit ausgibt (das

ist etwa das Doppelte, was russische Reisende

ausgeben)?3

Das Personal besteht heute zu einem Großteil

aus ebenfalls asiatischen Damen, die der

potenziellen Kundschaft in der Landes-

sprache die Vorzüge von Pfannen, Schnellkochtöpfen

und diversen anderen Haushaltsprodukten „Made in

Germany“ erläutern. Und dies off ensichtlich äußerst

erfolgreich, denn sowohl die Schlange an der Kasse

als auch die vollbepackten Taschen und die reisefertig

verpackten Schachteln, ließen den Schluss zu, dass

in asiatischen Haushalten sehr viel Wert auf diese

Utensilien gelegt wird.

Ähnliche Phänomene kann man im Übrigen auch

weltweit in den Einkaufsstraßen beobachten. Vor al-

len Dingen Luxusmarken sind seit Jahren der Ver-

kaufsschlager für die asiatische und arabische Kund-

schaft . Bei Louis Vuitton, Rolex, Bogner und vielen

anderen ist der Anteil der ausländischen Kundschaft

auf deutlich über 60 Prozent gestiegen. Auch in die-

sen Shops ist die Nationalität der Belegschaft nicht

selten auf das Herkunft sland der potenziellen Kund-

schaft abgestimmt.

Neu schien mir in diesem Zusammenhang aller-

dings, dass es sich bei den Waren in dem kleinen

Haushalswarengeschäft keineswegs um Luxusartikel,

sondern um Artikel des täglichen Gebrauchs handel-

te. Das verwunderte mich dermaßen, dass ich sofort

damit begann, etwas intensiver zu recherchieren.

Hierbei bin ich auf sehr interessante Zusammen-

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29

Schroders EXPERT Q4 / 2014

Die internationale Tourismus Organisation (UNWTO)

rechnet bis zum Jahre 2020 mit einer Verdoppelung

der chinesischen Touristen weltweit. Es gibt

einen sehr deutlichen und leicht nachvollziehbaren

Zusammenhang zwischen steigenden Einkommen

und wachsenden Reisetätigkeiten zu Freizeit-

zwecken.

Erinnern Sie sich doch bitte nur zurück an die

50er und 60er Jahre als Deutschland und Österreich

sozusagen die touristische Welt entdeckt haben.

Damals fuhren wir zwar noch mit dem Käfer in

unseren ersten Österreich- oder Italien urlaub, aber

auf die heutige Zeit übertragen, entspricht das an-

satzweise dem Reiseverhalten der Deutschen und

Österreicher der angesprochenen Jahre.

Abgeleitet aus dem vorher Gesagten ergeben

sich für das Fondsmanagementteam des Schro-

der ISF Global Demographic Opportunities fol-

gende Investmentideen, die in das Portfolio des

Fonds aufgenommen wurden oder möglicher-

weise noch werden:

Samsonite – der weltweit größte Reiseuntensilien-

hersteller mit einem Marktanteil in Asien von ca. 40

Prozent.

Safran – das Unternehmen, das den weltweit erfolg-

reichsten Flugzeugmotor für kommerzielle Flüge

aller Zeiten herstellt.

TripAdvisor – eine der weltweit am meisten genutz-

ten Reiseportale.

Hyatt – eines der weltweit führenden Hotelunter-

nehmen im oberen Preissegment.

China Lodging – das führende Unternehmen von

Hotelübernachtungen im niedrigeren Preissegment

in China.

Außerdem schaut sich das Investmentteam auch

regelmäßig Unternehmen aus der Luft fahrt (Flug-

linien und Flughäfen), Kreuzfahrtlinien und viele

andere Titel an, die in engem Zusammenhang mit

dem sich ändernden Reiseverhalten stehen.

Diese und andere Investmentideen fi nden Sie

in unserem Schroder ISF Global Demographic

Opportunities, der seit seiner Aufl age im Jahre 2010

eine ausgezeichnete Wertentwicklung von 41,1 Pro-

zent aufweist.4

Bitte fragen Sie ihren Vertriebs ansprechpartner nach

mehr Informationen zu diesem außergewöhnlichen

Megatrend. Ich freue mich wie immer auf Ihre Kom-

mentare und Anmerkungen und verbleibe bis zur

nächsten „Nareike’s Demografi e Ecke“ mit den aller-

besten Wünschen für das 4. Quartal.

Ihr/Euer Jo Nareike

4 Quelle: Schroders.

Stand 31.07.2014.

Die Angabe bezieht

sich auf die Anteils-

klasse A, thesaurie-

rend in US-Dollar.

Aufl age des Fonds

23.11.2010.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

30

MÄRK TE

Japan Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus

Japan bleiben hinter den Erwartungen zurück.

Dennoch dürften diese Effekte unseres Erachtens

nur vorübergehender Natur sein, weshalb wir hinsicht-

lich der längerfristigen Aussichten für Japan aufgrund

der sich (langsam) ändernden Einstellung zu Corpo-

rate Governance und Strukturreformen optimistisch

bleiben.

Schroder ISF Japanese Opportunities

UK Wir revidieren unsere Ein-

stufung britischer Aktien von

extrem negativ auf neutral. Der britische

Markt schneidet seit Jahresbeginn im

Vergleich zu globalen Aktien unterdurch-

schnittlich ab. Zusätzlich bringt die

jüngste Abwertung des Pfunds gewisse

Erleichterungen für die britischen Unter-

nehmensgewinne, die zu einem erheb-

lichen Teil im Ausland generiert werden.

Schroder ISF UK Equity

Aktien

1 Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund.

USA Wir sind nach wie vor davon

überzeugt, dass der US-amerika-

nische Markt die besten Möglichkeiten für

Gewinnwachstum bietet. Wir halten an

unserer negativen Sichtweise gegenüber

US-Aktien mit geringer Marktkapitali-

sierung fest. Denn diese scheinen uns

trotz der Korrektur in letzter Zeit gegen-

über den Large Caps immer noch zu

hoch bewertet.

Schroder ISF1 US Large Cap

Europa (ex UK)

Zwar war die Entwicklung

auf dem euro päischen Markt

zuletzt unterdurchschnittlich,

an gesichts der Aussich ten auf

eine die Kurs-Gewinn-Verhältnisse

unterstützende quantita tive

Lockerungspolitik der EZB

bleiben wir jedoch bei unserer

neu tralen Posi tionierung.

Schroder ISF European

Opportunities

Schwellenländer Es scheint, als ob die Schwellenländer

langsam anfangen, vom Aufschwung in den Industrieländern

zu profi tieren: Vor allem beim Exportwachstum ist eine breitbasierte

Verbesserung zu verzeichnen. Diese zyklische Verbesserung

könnte den Grundstein für einen nachhaltigen gewinnbedingten

Aufwärtstrend in dieser Region legen, wodurch diese Länder

angesichts des historisch niedrigen Bewertungsniveaus äußerst

attraktiv würden.

Schroder ISF QEP Global Emerging Markets

Die Märkte im Überblick

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

31

MÄRK TE

Staatsanleihen

Wir stellen fest, dass die Duration

am unteren Ende des von uns erwarteten

Bereichs liegt. Wenngleich wir noch

immer von einem graduellen Aufschwung

in den USA überzeugt sind, liegen Infl a-

tions- und Wachstumszahlen weiterhin

unter dem Trend. Zusätzliche Geldsprit-

zen durch die Europäische Zentralbank

und die Bank of Japan können eine

geringfügigere Straffung in den USA

ausgleichen. Die geopolitischen Risiken

sind nach wie vor hoch.

Schroder ISF EURO Bond

Infl ationsgebundene Anleihen

Wir bleiben in Bezug auf US-ame-

rikanische infl ationsgebundene Anleihen

optimistisch. Wir rechnen damit, dass die

US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik

noch einige Zeit fortsetzen und die Infl a-

tionserwartungen möglicherweise weiter

in die Höhe treiben wird. Gleichzeitig

bietet die Realrenditekurve ein attrakti -

ves Carry.

Schroder ISF Global Infl ation

Linked Bond

Schwellenländeranleihen

Angesichts der mittlerweile stabi-

len, jedoch immer noch recht engen

Spreads bleiben wir bei unserer neutralen

Einschätzung von USD-Anleihen aus

Schwellenländern. Im lokalen Schwellen-

länder-Anleiheuniversum halten wir auf-

grund der Zentralbankunterstützung und

der starken asiatischen Geldfl üsse das

vordere Ende der Kurve in Südafrika,

aber auch 10-jährige koreanische Anlei-

hen weiter für attraktiv.

Schroder ISF Emerging

Markets Debt Absolute Return

Unternehmensanleihen

Zwar dürfte sich der Aufschwung

in den USA positiv auf Unternehmens-

anleihen mit Investment-Grade auswir-

ken, doch könnte die Möglichkeit einer

neuen Zinsunsicherheit einen Aufwärts-

druck auf die Spreads ausüben. Es

könnte aber auch zu einem neuerlichen

Umstieg aus Unternehmensanleihen in

Aktien kommen. Daher geben wir euro-

päischen Unternehmensanleihen mit

Investment-Grade weiterhin den Vorzug.

Die technischen Daten wirken weiter

positiv und profi tieren aufgrund der nied-

rigen Staats anleiherenditen von der

Nachfrage von An legern in festverzinsli-

che Wertpapiere. Weiteren Rückenwind

bietet auch die expansivere Geldpolitik

der EZB.

Schroder ISF EURO Corporate Bond

Hochzinsanleihen

Die Spreads von Hochzinsanleihen

haben sich nach der Ausweitung Mitte

des Jahres wieder erholt. Trotz der

schlechten Wertentwicklung in letzter

Zeit halten wir US-amerikanische Hoch-

zinsanleihen nach wie vor für anfällig, vor

allem auch deshalb, weil Liquidität bei

der Korrektur ein Problem zu sein

schien. Wir sehen die Gefahr, dass die

Volatilität in den kommenden Monaten

zunehmen könnte, da die USA näher an

eine Zinsnormalisierung rücken und

Anleger ihre Positionen rotieren.

Europa weist mit schlechtem Wachstum

und niedriger Inflation Zeichen von

Schwäche auf. Die expansivere Geldpoli-

tik in Europa stützt den Markt gegenüber

den USA. Wir gehen aber davon aus,

dass diese beiden Märkte auch weiterhin

stark ineinandergreifen.

Schroder ISF Global High Yield

Rohstoffe

Wir bleiben bei unserer neutralen

Ausrichtung. Das liegt zum einen an den

mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen

verbundenen Risiken und zum anderen

an den kurzfristigen Wirkungen der

chinesischen Politik auf die Stimmung.

Die Energiepreise haben sich nach der

jüngsten Korrektur wieder stabilisiert.

Um jedoch eine Änderung zum Besseren

zu erreichen, müsste sich erst das An -

gebot aus Saudi-Arabien verringern oder

Europa freundlichere Daten melden.

Schroder ISF Global Energy

Immobilien

In den meisten Büromärkten in

Westeuropa ging der Leerstand in der

ers ten Jahreshälfte 2014 zurück. Das ist

zum Teil auf steigende Nachfrage, speziell

von Großunternehmen, zurückzuführen,

aber auch auf niedrige Neubauzahlen und

die Umwandlung nicht mehr benötigter

Bürofl ächen in Wohnungen und Hotels.

Tatsächlich ist der Gesamtbestand an

Bürofl ächen in der ersten Jahreshälfte in

Amsterdam und Frankfurt leicht gesun-

ken. Wir gehen davon aus, dass Berlin,

Hamburg, München, Oslo und Stockholm

bei den diesjährigen Steigerungen der

Büromietpreise Vorreiter sind, während

Brüssel, Paris CBD und andere deutsche

Großstädte 2015/2016 nachziehen

werden.

Das hohe Wachstum im internationalen

Handel, das Hand in Hand mit der Ferti-

gungsverlagerung nach Asien in den ver-

gangenen 20 Jahren ging, scheint

gebremst. Zwar sehen wir noch einige

Möglichkeiten im Bereich Logistik rund

um Europas größte See- und Flughäfen.

Doch der größte Wachstumsbereich ist

unseren Erwartungen nach der Online-

Handel. Dementsprechend favorisieren

wir kleinere Lagerräume in der Nähe von

Großstädten mit beschränktem

Angebot.

Schroder ISF Global Property

Securities

Anleihen Alternative Investments

Erwartete Wertentwicklung:

Positiv Neutral Negativ

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

32

MÄRK TE

Schwellenländer – kommen sie aus ihrem Schattendasein?

Craig Botham

Volkswirt

Schwellenländer

Keith Wade

Chefvolkswirt

„Soll das Engagement in den Schwellenländern wieder

erhöht werden?“ Das ist die wohl mit wichtigste Frage,

die sich Anleger in diesem Jahr stellen. Nach der Berg-

und Talfahrt der letzten Jahre, haben viele Investoren von

übermäßig hohen Investitionen in den früher so vielver-

sprechenden Schwellenländern abgesehen – die Finger

hat man sich schließlich schon genug verbrannt. Nun

aber kommt das Interesse wieder und das nicht zu Unrecht.

Die Schwellenländer scheinen aus ihrem Schattendasein

herauszutreten – oder?

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90

75

60

45

30

15

0

–15

–30

–45

Milliarden US-Dollar

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Quelle: JP Morgan, EPFR Global. Stand 27. April 2014.

Schroders EXPERT Q4 / 2014

33

MÄRK TE

Wie kam die globale Finanzkrise

in die Schwellenländer?

Eine Weile sah es so aus, als würden die

Schwellenländer der globalen Finanzkrise

standhalten. Nach einem ersten Schock

2008, erholte sich das Wachstum in den

darauff olgenden Jahren und erreichte

2011 fast wieder Vorkrisen-Niveau. Damit

verlief die Entwicklung in den Schwellen-

ländern deutlich besser als in den Indus-

trienationen. Der Grund dafür war zum

damaligen Zeitpunkt leicht ersichtlich.

Die Schwellenländer litten scheinbar

nicht unter den Problemen, welche die

stärker entwickelten Märkte belasteten.

Ihre Bankensysteme waren solide: Die

Kapitalausstattung war gut, die Einlagen-

basis stabil, und die Institute hatten kaum

Subprime-Hypotheken in ihren Büchern.

Zudem hatten viele Länder im Verlauf der

vorangehenden zehn Jahre Devisenreser-

ven angehäuft und ihre Zahlungsbilanz

gestärkt – eine Reaktion auf die Krise von

1997–98, die Asien und das Schwellen-

länderuniversum erfasst hatte.

Das erneute Wachstum in den Indus-

trieländern sowie die ultralockere Geld-

politik in den USA und Europa bescher-

ten den Schwellenländern schließlich

Kapitalzufl üsse, die 2010 fast zu einer

wahren Flut wurden. Die Anleger im

Westen suchten verzweifelt nach Ertrags-

möglichkeiten, da die Geldmarkt- und

Anleiherenditen in den Industrieländern

auf historische Tief stände gesunken wa-

ren. Aus diesem Grund wandten sie sich

den Schwellenländern zu, wo sich Wachs-

tum und Geldpolitik scheinbar von der

Entwicklung in den Industrieländern ab-

gekoppelt hatten.

2012 kam es allerdings zu einer Wachs-

tumsabschwächung in den Schwellen-

ländern, und es wurde klar, dass doch

keine wirkliche Abkoppelung vom Wes-

ten stattgefunden hatte. Die starke Ent-

wicklung in den Schwellenländern wur-

de den Anreizmaßnahmen in diesen

Märkten zugeschrieben. China beispiels-

weise hatte massive vom Bankensektor

fi nanzierte Anschubmaßnahmen erlas-

sen, wodurch die Anlageinvestitionen im

Verhältnis zum BIP mit fast 50 Prozent

ein bisher einmaliges Niveau erreichten.

Doch als die Wirkung dieser Maßnah-

men nachließ und ein Anstieg der Ex-

porte ausblieb, verlangsamte sich das

Wachstum. Die Wachstumsschwäche in

China belastete wiederum die Rohstoff -

preise und zog damit andere Schwellen-

länder in Mitleidenschaft , insbesondere

Lateinamerika.

Die endgültige Wende kam schließlich

im Sommer vergangenen Jahres, als der

Fed-Vorsitzende Ben Bernanke andeute-

te, dass die quantitative Lockerungspolitik

nicht ewig andauern würde. Die Renditen

Abb. 1: Nettomittelfl üsse der Schwellenländer

uu

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60

55

50

45

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35

30

PMI Index

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Industrieländer BRICs

Schroders EXPERT Q4 / 2014

34

MÄRK TE

der US-Staatsanleihen stiegen daraufh in,

und die Anleger begannen, ihre Ertrags-

suche in riskanteren Marktsegmenten wie

Hochzins- und Schwellenländeranleihen

zu überdenken. Kapital wurde abgezogen,

die Währungen in den Schwellenländern

werteten deutlich ab, und Erinnerungen

an 1997–98 wurden wieder wach. Die An-

leger, die allein die Suche nach höheren

Erträgen in die Schwellenländer geführt

hatte, begannen wieder im Inland zu

investieren, häufi g in US-Staatsanleihen

und deutsche Bundesanleihen.

So gesehen hat die globale Finanzkrise,

die mit der Subprime-Krise in den USA

begann, ihren Weg in die Schwellenländer

gefunden. Unterwegs stoppte sie in der

Eurozone, wo sie einige Länder an den

Rand des Abgrunds schob. Letztendlich

stand sogar die Frage im Raum, ob man

sich von der Einheitswährung lösen sollte.

Aber auch wenn jede Krise anders ist, lag

das Kernproblem jeweils darin, dass ein

sprunghaft er Anstieg der Investitionen

eine Blase erzeugte, die sich im Zuge

schärferer Kreditbedingungen schließlich

zurückbildete. Zuletzt waren davon hypo-

thekenbesicherte US-Anleihen (MBS),

Staatsanleihen der Peripheriestaaten der

Eurozone und Schwellenländeranleihen

betroff en.

Wie wir jedoch in den USA und Euro-

pa sehen konnten, haben sich die Aktien-

märkte dank der Konjunkturerholung

und der geldpolitischen Maßnahmen

verbessert und – im Falle des S&P 500 –

neue Höchststände erreicht. Für die An-

leger lautet die Frage jetzt, ob die Aktien-

märkte der Schwellenländer dieser

Entwicklung folgen können, oder ob ihre

Uhr abgelaufen ist. Was spricht für einen

möglichen positiven Wendepunkt in den

Schwellenländern? Dafür muss man sich

auf die Makroebene begeben, denn zieht

man Dinge wie die Bewertungen und die

Stimmung am Markt zu Rate, muss man

feststellen, dass diese Signale weniger

geeignet sind, um einen Wendepunkt

vorherzusagen. Denn die Märkte können

über einen langen Zeitraum über- oder

unterbewertet sein. Oder, wie John

Maynard Keynes einst treff end bemerkte:

„Die Märkte können länger irrational

bleiben, als du solvent“.

Makro-Signale

Das erste Makro-Signal wäre eine Erho-

lung des Wachstums in den Schwellenlän-

dern. Einer der zahlreichen Indikatoren

in diesem Zusammenhang sind die Ein-

kaufsmanagerindizes, die eine einheit-

liche Vergleichsgrundlage darstellen.

Diesen Indizes zufolge hinken die größe-

ren Schwellenländer weiter hinter ihren

Pendants aus den Industrieländern hin-

terher (Abb. 2).

Darüber hinaus betrachten wir das

Exportwachstum. Zwar müssen die

Schwellenländer ihre Wirtschaft unserer

Meinung nach langfristig eher auf eine

Binnennachfrage als auf eine Auslands-

nachfrage ausrichten, allerdings ist und

bleibt der Export ein wichtiger Wachs-

tumsfaktor. Gegenwärtig ist bei den Ex-

porten der Schwellenländer, wie auch bei

ihren Einkaufsmanagerindizes, noch kein

klarer Aufwärtstrend zu erkennen.

Extremrisiken

Neben den kurzfristigen Indikatoren be-

reiten Anlegern vor allem die Extrem-

risiken Sorge. Ihre Besorgnis gilt unter

Abb. 2: Abkopplung – Schwellenländer bleiben hinter dem Aufschwung der Industrieländer zurück

Quelle: Purchasing managers institute, Schroders. Stand 5. Mai 2014.

uu

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100

90

80

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30

20

10

0

in %

Ind

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Ind

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en

■ Bruttofi nanzierungsbedarf/Devisenreserven

■ Bruttofi nanzierungsbedarf/BIP

■ Die schattierten Ländern sind die „fragilen Fünf“ (Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei und Brasilien)

39

0 %

Schroders EXPERT Q4 / 2014

35

MÄRK TE

anderem China, wo die bisherigen Kon-

junkturprogramme zu einem Anstieg der

notleidenden Kredite im Banken- sowie

im Schattenbankensystem geführt haben.

Wie die USA und Europa muss auch

China in bestimmten Bereichen seiner

Wirtschaft die Verschuldung reduzieren.

Was die Anleger hierbei befürchten ist,

dass die Verantwortlichen die Kontrolle

über den Prozess verlieren könnten und

es dadurch zu einer starken Kreditver-

knappung und einer harten Landung

kommt. Zwischenzeitlich sah es zwar da-

nach aus, als würde die chinesische Regie-

rung die Restrukturierung relativ aggres-

siv angehen und im Finanzsektor die

Marktkräft e walten lassen. Nachdem sie

einige Zahlungsausfälle zugelassen hat,

scheint sie nun allerdings zurückzu rudern

und eine längerfristige und allmähliche

Anpassung anzustreben. Die Extremrisi-

ken werden erst zurückgehen, wenn es

Belege dafür gibt, dass das System robust

genug ist, um der Restrukturierung stand-

zuhalten. Aus Marktsicht ist das ein ent-

scheidender Punkt, denn die Anleger

werden sich daran erinnern, dass es die

Reduzierung der Extremrisiken war, die

die Rally der Vermögenswerte in der

Eurozone vor der Konjunkturerholung

ausgelöst hat. Eine weitere Sorge und

wichtige Ursache für Kapitalabfl üsse ist

das angespannte Verhältnis zwischen

Russland und der Ukraine. Über China

und Russland hinaus gibt es noch eine

Reihe anderer Probleme, wobei hier

die Staaten der „fragilen Fünf “ (Indien,

Indonesien, Südafrika, Türkei und Bra-

silien) und der makroökonomische An-

passungsprozess im Mittelpunkt stehen.

Die aktuelle Lage der

Schwellenländer

Die Sorgen der Anleger konzentrieren

sich off enbar auf einige konkrete Kenn-

zahlen. Für viele Schwellenländer liegt das

Problem in hohen Leistungsbilanzdefi zi-

ten, die sich oft durch kreditfi nanzierten

Konsum gebildet haben. Eine weitere, da-

mit verbundene Schwierigkeit, ist die

kurzfristige Abhängigkeit der Länder von

Auslandsfi nanzierungen. Längerfristige

Finanzierungen dürft en weniger proble-

matisch sein. Schulden, die jedoch inner-

halb der nächsten zwölf Monate fällig

werden, bergen aufgrund der verschärft en

Bedingungen ein Refi nanzierungsrisiko.

Eine gute Kennzahl in diesem Zusam-

menhang ist der externe Bruttofi nanzie-

rungsbedarf, d. h. die Summe von Leis-

tungsbilanzdefi zit und allen kurzfristigen

(innerhalb von zwölf Monaten fälligen)

Auslandsschulden. Stellt man diese Kenn-

zahl den Devisenreserven und dem BIP

eines Landes gegenüber, zeigt sich, inwie-

weit sich ein Land selbst fi nanzieren kann,

falls es keine Mittel aus dem Ausland

mehr erhält, bzw. wie stark seine Wirt-

schaft von der Auslandsfi nanzierung ab-

hängig ist (Abb. 3).

Ein weiteres Problem ist ein Haushalts-

defi zit. Es ist ein Beleg dafür, dass ein

Land mehr ausgibt, als es einnimmt. Hohe

Defi zite führen zu einer wachsenden Ver-

schuldung und können  – wie im Falle

eines hohen Leistungsbilanzdefi zits – die

Besorgnis hervorrufen, dass das Land

seine Schulden möglicherweise nicht

zurückzahlen kann. Ein Haushaltsdefi zit

kann Folgen für das Bonitätsrating des

Landes haben und birgt die Gefahr einer

Abb. 3: Externer Bruttofi nanzierungsbedarf der Schwellenländer

Quelle: Thomson Datastream, JEDH,

Schroders. Stand 12. Mai 2014.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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MÄRK TE

höheren Besteuerung in der Zukunft , was

Investoren abschrecken kann. Dies führt

wiederum zu einem möglicherweise ne-

gativen Einfl uss auf die Kapitalbilanz und

somit zu einer Erschwerung der Finanzie-

rung des Leistungsbilanzdefi zits. Länder,

die bei diesen Kennzahlen kritische Werte

aufweisen, müssen Anpassungen vorneh-

men. Aber wie sieht dieser Anpassungs-

prozess auf makro ökonomischer Ebene

genau aus?

Was sagt die volkswirtschaftliche

Theorie? Der Anpassungsprozess

in Ländern mit Leistungsbilanz-

defi zit

Th eoretisch erfolgt die Anpassung durch

eine Abwertung der Landeswährung. Im

Falle eines Leistungsbilanzdefi zits nimmt

ein Land Kredite im Ausland auf; es ver-

kauft also die eigene Währung, um Mittel

aus dem Ausland zu erhalten. Dadurch

entsteht Abwertungsdruck auf die Lan-

deswährung. Im Zuge der Währungs-

abwertung verteuern sich die Importe,

während die Exporte billiger und damit

für das Ausland attraktiver werden. Da-

durch verbessert sich die Handelsbilanz

und somit auch die Leistungsbilanz. Dies

klingt einfach, aber in der Praxis können

Länder off enbar dauerhaft Leistungs-

bilanzdefi zite aufweisen, selbst, wenn

sich ihre Währungen abschwächen. Viele

Schwellenländer haben das gezeigt. Um

das Defi zit zu reduzieren, scheint zusätz-

lich ein bestimmter Auslöser benötigt zu

werden, der dazu führt, dass ausländi-

sche Anleger keine Kredite mehr geben

und das Land damit zur Anpassung

zwingen. Dieses Mal war der Auslöser

off enbar die Rückführung der quantita-

tiven Lockerungspolitik (das Tapering)

durch die US-Notenbank.

Der Anpassungsprozess ist mit Belas-

tungen verbunden. So verursacht die Ab-

wertung der Währung zunächst einen

Anstieg der Infl ation. Dies ist in vielen

Schwellenländern zu beobachten. Auch

wenn die Auswirkungen der Wechsel-

kursbewegungen auf die Preisentwick-

lung, also das Ausmaß, in dem die

Währungsabwertung zu einer höheren

Infl ation führt, von Land zu Land unter-

schiedlich ausfallen. Da die Zentral-

banken der Schwellenländer in den letz-

ten zehn Jahren zunehmend auf direkte

Infl ationsziele umgestellt haben, dürft en

zukünft ig Zinserhöhungen folgen. In

allen Staaten der fragilen Fünf wurden als

Reaktion auf die Währungsschwäche und

die anhaltend hohe Infl ation die Zinsen

angehoben. Was den Anlegern nun Sorge

bereitet, sind die Auswirkungen dieser

Zinserhöhungen auf die Wirtschaft stätig-

keit und die Kosten für den Schulden-

dienst. Höhere Zinsen werden Konsum

und Investitionen voraussichtlich schmä-

lern. Auch die Einkommen werden auf-

grund der höheren Kosten für die Bedie-

nung der Schulden unter Druck geraten.

Verschuldete Haushalte und Unterneh-

men könnten versucht sein, ihre Schulden

abzubauen anstatt zu konsumieren oder

zu investieren und damit das Wachstum

zu stärken. Außerdem besteht die Gefahr,

dass die Zinserhöhungen den ohnehin

schon angeschlagenen Unternehmen end-

gültig den Todesstoß versetzen und zu

einer Welle von Zahlungsausfällen füh-

ren, was wiederum den Finanzsektor in

Bedrängnis bringt. Ein Wachstum der Ex-

Die Daten sind sortiert nach Quartilen.

■ Erstes Quartil

■ Zweites Quartil

■ Drittes Quartil

■ Viertes Quartil

Quelle: Thomson Datastream, Bloomberg,

IMF, Schroders. Stand 14. April 2014.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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MÄRK TE

porte wird diese Belastung voraussichtlich

nicht kompensieren können, höchstens in

kleineren, sehr off enen Volkswirtschaft en.

Theorie und Praxis:

Die Folgen für die Schwellen länder

Wie könnte nun trotzdem ein voraus-

sichtlicher „Fahrplan der Erholung“ in

den Schwellenländern aussehen?

Am schnellsten wird die Reduzierung

des Leistungsbilanzdefi zits in Schwellen-

ländern erfolgen, die

– off en sind (großer Anteil des Außen-

handels am BIP, sodass sich eine Ex-

porterholung stärker auswirkt)

– ihre Verschuldung reduzieren

– ihre Lohnstückkosten senken und ihre

Wettbewerbsfähigkeit steigern

– in Länder mit starkem Wirtschaft s-

wachstum exportieren

– eine Abwertung ihrer Währung zulas-

sen

Einige dieser Maßnahmen machen al-

lerdings schmerzhafte Einschnitte er-

forderlich: Der Abbau von Schulden,

die Senkung der Lohnstückkosten (d. h.

Reallohnsenkungen) und die Anpas-

sung der Währung bedeuten wirtschaft-

liche Belastungen, die die konjunktu-

relle Entwicklung beeinträchtigen

werden. Je weniger Möglichkeiten zur

Anpassung zur Verfügung stehen, desto

stärker wird von den verbleibenden

Optionen Gebrauch gemacht. Für sehr

geschlossene Volkswirtschaften, die

entschlossen sind, ihre Währung zu

verteidigen, könnten der Schuldenab-

bau und die Senkung der Lohnstück-

kosten daher schmerzhafter ausfallen.

Man könnte hier vom „griechischen

Weg“ sprechen.

Die Unterteilung der Schwellenländer

in off ene und geschlossene Defi zit -

länder ist schwierig, da es keinen festen

Wert gibt, der ein Land als „geschlossen“

oder „off en“ kennzeichnen würde; viel-

mehr ist der Übergang fl ießend. Je höher

der Außenhandelsanteil (Importe + Ex-

porte) am BIP ist, desto off ener ist eine

Volkswirtschaft . In unserer Stichprobe

(Tabelle 1) hat Brasilien die geschlossens-

te und Th ailand die off enste Wirtschaft .

Wer passt sich am schnellsten an?

Wir haben zwar kein Modell zur genauen

Vorhersage der Anpassungsgeschwindig-

keit, aber wir können eine fundierte

Vermutung darüber anstellen, wie die

Defi zitländer im relativen Vergleich ab-

schneiden werden. In Tabelle 1 werden

die oben genannten Kriterien für Schwel-

lenländer mit Leistungsbilanzdefi zit un-

tersucht. Insgesamt sollten sich in den

Ländern weiter unten in der Tabelle,

besonders in den Ländern in dunkelblau,

die Leistungsbilanz und die Marktstim-

mung schneller verbessern. Bei ihnen ist

der Anpassungsprozess im Wesentlichen

weiter fortgeschritten als bei den Ländern

weiter oben in der Tabelle, und sie sollten

schneller wieder ein Wachstum verzeich-

nen. Das heißt jedoch nicht, dass sie keine

Probleme haben, denn wir versuchen nur,

die Verbesserung der Leistungsbilanz zu

messen, und nicht die gesamtwirtschaft -

liche Verfassung.

Besonders überraschend ist die gute

Position von Südafrika, da das Land zu

den fragilen Fünf gehört und die makro-

ökonomischen Anpassungen noch nicht

Tabelle 1: Voraussichtliche Anpassungsgeschwindigkeit

Handels-

offenheit

2012

(Außen-

handel in %

des BIP)

Kredit-

wachstum

(gleitender

3-Monats-

Durchschnitt

per Jan.

2014, in %)

Zunahme

des Kredit-

wachstums

z. Vj, in Pp.

Lohnwachs-

tum (gleit.

3-M-Durch-

schnitt,

neueste

Zahlen, in %)

Zunahme

des Lohn-

wachstums

z. Vj, in Pp.

Veränderung

REER seit

Mai 2013 (%)

Durchschn.

progn. Ver-

änderung

des BIP-

Wachstums

der Handels-

partner, 2014

ggü. 2013

(handels-

gewichtet,

in Pp.)

Veränderung

Brutto-

Devisen-

reserven

seit Mai 2013

(%)

Wertung

insgesamt

Türkei ■ 49,7 ■ 33,9 ■ 16,1 ■ 16,3 ■ 2,3 ■ –14,2 ■ 0,4 ■ –1,9 ■

Peru ■ 39,3 ■ 17,0 ■ 4,1 ■ 6,9 ■ 3,2 ■ –3,4 ■ 0,3 ■ –2,7 ■

Polen ■ 77,3 ■ 3,6 ■ 2,3 ■ 4,8 ■ 2,7 ■ 2,7 ■ 1,0 ■ –6,7 ■

Thailand ■ 136,5 ■ 12,2 ■ –6,5 ■ 7,3 ■ –1,5 ■ –7,8 ■ 0,2 ■ –4,5 ■

Brasilien ■ 29,0 ■ 14,0 ■ –1,0 ■ 3,0 ■ –0,2 ■ –9,3 ■ 0,2 ■ –2,8 ■

Chile ■ 68,3 ■ 13,8 ■ –0,5 ■ 5,8 ■ –0,3 ■ –11,0 ■ 0,2 ■ 2,0 ■

Indien ■ 36,9 ■ 14,7 ■ 0,2 ■ –2,9 ■ –6,9 ■ –9,3 ■ 0,3 ■ 13,7 ■

Indonesien ■ 59,8 ■ 20,6 ■ –2,0 ■ 12,4 ■ –7,6 ■ –13,0 ■ 0,2 ■ –2,4 ■

Kolumbien ■ 35,9 ■ 13,1 ■ –0,2 ■ 1,7 ■ –1,5 ■ –9,9 ■ 0,4 ■ 8,7 ■

Mexiko ■ 53,9 ■ 10,1 ■ –2,1 ■ 3,8 ■ –0,5 ■ –5,0 ■ 0,9 ■ 11,5 ■

Südafrika ■ 53,1 ■ 7,1 ■ –0,5 ■ 4,3 ■ –3,8 ■ –12,6 ■ 0,0 ■ 10,0 ■

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in dem Umfang umgesetzt hat wie In dien

beispielsweise. Die dunkelblaue Wertung

von Südafrika spiegelt das relativ lang-

same Kreditwachstum des Landes, sein

rückläufi ges Lohnwachstum, die Auswei-

tung seiner Reserven und die Abwertung

des Rand wider. Diese Faktoren werden

die Binnennachfrage dämpfen, insbeson-

dere die Nachfrage nach Importen, und

die südafrikanischen Exporte wettbe-

werbsfähiger machen. Die Leistungs-

bilanz sollte davon entsprechend profi -

tieren. Am anderen Ende der Wertung,

ebenfalls in der Gruppe der fragilen

Fünf, steht die Türkei. Hier scheinen die

Anpassungen gerade erst begonnen zu

haben. Die jüngsten aggressiven Zins-

erhöhungen müssen erst noch Wirkung

zeigen, und auch der schmerzhaft e

Schuldenabbau steht dem Land noch

bevor. Wie auch im Falle von Südafrika

kommen dazu noch politische Risiken.

Wie geht es weiter?

Kombiniert man die obige Tabelle mit

der aktuellen Leistungsbilanzposition

der Defi zitländer, lassen sich einige

Vermutungen über die weitere Entwick-

lung anstellen.

Bei kleineren Defi ziten ist der Anpas-

sungsdruck geringer. Von den fragilen

Fünf scheint Indien den Anpassungspro-

zess fast hinter sich zu haben. Dies und

die relativ günstige Wertung in Tabelle 1

lassen einen baldigen Aufschwung der

indischen Wirtschaft vermuten. In der

Türkei, in Peru und Südafrika braucht der

restliche Anpassungsprozess dagegen

off ensichtlich noch deutlich länger. Die

ersten beiden Länder sind in Tabelle 1

zudem in orange gekennzeichnet. Mit an-

deren Worten: Sie haben mit den Anpas-

sungen gerade erst begonnen und noch

viel Arbeit vor sich. In beiden Ländern

wird es voraussichtlich zu einem starken

Schuldenabbau und einer realen Neuaus-

richtung (d. h. Lohnkürzungen und/oder

Stellenabbau, Reduzierung von Konsum

und Investitionen) sowie zu einem

nachhal tigen Druck auf die Währung

kommen. Der Außenhandel kann dies ge-

ringfügig kompensieren, dennoch gehen

wir von einer deutlichen Beeinträch-

tigung des Wachstums aus. Vermutlich

wird der Rückgang der Importe bei der

Anpassung eine wichtige Rolle spielen,

da das Wachstum bei den Handelspart-

nern nur geringfügig zunimmt, was

eine exportbasierte Anpassungsstrategie

begrenzt.

Ein großes Leistungsbilanzdefi zit be-

deutet allerdings nicht automatisch, dass

noch eine starke Abwertung nötig ist. Der

südafrikanische Rand und die tür kische

Lira haben bereits deutlich an Wert verlo-

ren. Normalerweise trägt eine Währungs-

abwertung erst mit einiger zeitlicher

Verzögerung zur Verringerung des Leis-

tungsbilanzdefi zits bei. Zwischenzeitlich

kann sie das Defi zit sogar vergrößern  –

ein Phänomen, das als „J-Kurven-Eff ekt“

bezeichnet wird. Dennoch: Bis zur Ver-

ringerung des Leistungsbilanzdefizits

wird der Abwertungsdruck anhalten,

ebenso wie der Inflationsdruck. Daher

muss die Geld politik solange restriktiv

bleiben, bis das Leistungsbilanzdefi zit

zurückgeführt wurde.

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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MÄRK TE

Wichtiger Hinweis: Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von Keith Wade und Craig Botham und stellen nicht notwendi-

gerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Dieses Doku-

ment dient nur Informationszwecken und ist keinesfalls als Werbematerial gedacht. Das Material ist nicht als Angebot oder Werbung für ein

Angebot gedacht, Wertpapiere oder andere in diesem Dokument beschriebene verbundene Instrumente zu kaufen. Keine Angabe in diesem

Dokument sollte als Empfehlung ausgelegt werden. Individuelle Investitions- und/oder Strategieentscheidungen sollten nicht auf Basis der An-

sichten und Informationen in diesem Dokument erfolgen. Herausgegeben von Schroder Investment Management Limited, 31 Gresham Street,

London EC2V 7QA. Zugelassen und unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority.

Der Anpassungsprozess:

Zusammenfassung

Kurz gesagt, die Netto-Exporte müssen

sich deutlich erholen. Wo die Anpassung

über den Export nicht möglich ist, muss

sie über eine interne Drosselung und

eine Reduzierung der Importe erfolgen.

Bis der Anpassungsprozess abgeschlos-

sen und die Währung stabilisiert ist,

muss die Geldpolitik restriktiv bleiben.

Die interne Drosselung wird eine Anpas-

sung der Reallöhne und Preise (im

schlimmsten Fall wie in Griechenland)

sowie einen Schuldenabbau umfassen.

Das gilt insbesondere in den Ländern, in

denen das Kreditwachstum nach wie vor

hoch ist. Wie stark die Drosselung im

Inland ausfallen muss, wird von der

Handelsoff enheit des jeweiligen Landes

abhängen.

Offene und geschlossene

Defi zit-Volkswirtschaften

Off ene Volkswirtschaft en sind eher in

der Lage, die schmerzhaft en Nebenwir-

kungen des Anpassungsprozesses zu ver-

meiden, da sie durch den Außenhandel

Wachstumsimpulse sowie neue Devisen

erhalten können. Das bedeutet nicht,

dass der Prozess für sie keine Belastun-

gen mit sich bringt, nur werden sie wahr-

scheinlich nicht so stark ausfallen wie in

geschlossenen Defi zit-Volkswirtschaft en.

So schlimm wie in den europäischen

Peripheriestaaten muss es allerdings

nicht sein, denn über die Währungsab-

wertung kann bereits ein Teil der Belas-

tungen abgefedert werden.

Alles in allem glauben wir, dass sich die

Schwellenländer erholen werden, einige

sicher schneller als andere. Auch wenn

sich die Wolken noch nicht ganz verzogen

haben und es sicherlich noch eine Weile

dauern wird, so ist der Schatten doch

nicht mehr ganz so dunkel. Und mit einer

gezielten Auswahl erfahrener Fondsma-

nager in diesen Märkten, kann man

durchaus wieder erste Schritte in die

Schwellenländer wagen.

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SPEZIAL

40

Die versteckten Gefahren beim passiven FondsmanagementFondsmanager, die dem Markt dauerhaft hinterherhinken, könnten

Anleger unter Umständen dazu bringen, ihr Vermögen nur noch „passiv“

verwalten zu lassen. Einer der vielen Gründe, die für eine solche Vor-

gehensweise sprechen, ist die Tatsache, dass die durchschnittlichen

Renditen aus dem aktiven Management die höheren Kosten dafür

möglicherweise nicht decken.

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Abb. 1: Die Asset-Allokation ist wichtig: Renditen über einen Zeitraum von drei Jahren von Fonds mit unterschiedlichen Anlageklassen

3-jährige Rendite (% p. a.)

Quelle: Schroders. Daten aus S&P Indices versus Active Funds (SPIVA) Scorecard Mid-Year 2013. Rückblick

über drei Jahre. Entsprechende Indizes: S&P 500, S&P 700, S&P/IFCI Composite, Barclays Emerging Markets,

Barclays Long Government, Barclays Long Government/Credit, Barclays High Yield, 30. Juni 2013.

▲ Rendite des Index

■ Interquartilsabstand

bei Fondsrenditen

20

15

10

5

0US Large-Cap

Core FundsInternational

FundsEmerging Market

Equity FundsEmerging Market

Debt FundsUS Government

Long FundsUS Investment-

Grade Long FundsUS High Yield

Funds

Schroders EXPERT Q4 / 2014

SPEZIAL

41

Auch wenn dies im engeren Sinne

zutreff en mag: Es wäre eventuell

ein Fehler, zu denken, dass die

Umstellung auf passiv automatisch den

risikoärmeren Weg zum Erfolg darstellt.

Es existieren durchaus Gefahren, die mit

einer passiven Vorgehensweise verbun-

den sind:

– Renditeunterschiede bei Portfolios sind

die Folge von Vermögensauft eilung

und aktiven Entscheidungen bei der

Titelauswahl.

– Passive Indizes können unerwünschte

Tendenzen und versteckte Konzentra-

tionsrisiken bergen. Gleichzeitig ist

der Anleger damit einem größeren sys-

temischen Risiko ausgesetzt.

– Um eine effi ziente Kapitalverteilung in-

nerhalb der Märkte zu gewährleisten,

ist aktives Management erforderlich.

– Es gibt bestimmte Typen von aktiven

Managern, die die passiven Indizes

langfristig in den Schatten stellen. Häu-

fi g sind es die mit einem „aktiven

Anteil“.

Die wichtige Rolle der

Asset-Allokation

Zuallererst darf man nicht vergessen, dass

die Vermögensauft eilung eine der wich-

tigsten Entscheidungen für jeden Anleger

darstellt. In dem Beispiel in der nachfol-

genden Abbildung 1 ist der Einfl uss der

Entscheidung, die in Bezug auf die Asset-

Allokation getroff en wird, wichtiger als

die Entscheidung für aktiv oder passiv.

Eine Reihe von wissenschaft lichen Unter-

suchungen hat bestätigt: Die Entschei-

dung darüber, wie man sein Vermögen

auf die verschiedenen zugrundeliegenden

Anlageklassen verteilt, kann bei Portfolios

starke Unterschiede in der Wert-

entwicklung zur Folge haben.

Ob und wie viel man auf verschiedene

Anlageklassen verteilt, ist daher eine

Entscheidung von allerhöchster Bedeu-

tung. Sie ist obendrein unausweichlich

aktiv – es ist schließlich unmöglich, eine

passive Entscheidung in Bezug auf die

Vermögensauft eilung zu treff en. Wie im-

mer sie auch ihre Portfolios verwalten:

Anleger kommen nicht umhin, eine Ent-

scheidung darüber zu treff en, welche

breiteren Anlagekategorien, also Aktien,

Anleihen, Immobilien, alternative Wert-

papiere usw., sie verwenden wollen. So-

bald diese Frage geklärt ist, muss der

Anleger erneut eine Entscheidung tref-

fen, die sich diesmal auf das zu verwen-

dende Instrument bezieht: Soll man akti-

ves oder passives Management wählen,

um Zugang zu den ausgewählten Anla-

geklassen zu erhalten? uu

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Abb. 2: Die tendenzielle Ausrichtung an der Markt-kapitalisierung kann die Renditen beeinträchtigen

Abb. 3: Auswahl nach Wert und/oder Qualität kann Früchte tragen beim Investieren

Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar,

Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014.

in %

350

300

250

200

150

100

50

01999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

MSCI World Equally Weighted MSCI World (market cap)

Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar,

Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014.

in %

250

200

150

100

50

01999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

MSCI World Quality MSCI World Value MSCI World

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SPEZIAL

42

Unerwünschte Verzerrungen

bei den Bewertungen

Das Investieren mit Hilfe von passiven

Indizes kann sicherlich Vorteile wie

Diversifi zierung, Transparenz und niedri-

ge Kosten bringen. Aber auch passive

Stra tegien haben ihre speziellen Risiken.

Beispielsweise gewichten traditionelle

Aktienindizes ihre Aktien nach der Markt-

kapitalisierung, sodass in der Regel größe-

re Unternehmen dominieren. Ende April

2014 machten Large-Cap-Titel mit mehr

als 20 Milliarden US-Dollar drei Viertel

des Gesamtwertes des MSCI World Index

aus – ein Vergleichsindex, an dem sich

passive Anleger häufi g orientieren.

Auch wenn es intuitiv richtig erschei-

nen mag, Aktien auf diese Art zu gewich-

ten, so gibt es bei diesem Ansatz doch eine

Reihe von Problemen. Erstens investieren

Anleger auf diese Weise in die Gewinner

von gestern. Es handelt sich dabei um die

größten Titel, die zwar in der Vergangen-

heit eine gute Wertentwicklung erzielt ha-

ben, mittlerweile aber stärker zu einer

Underperformance neigen könnten. Die-

ser Eff ekt ist deutlich spürbar, wenn ein

traditioneller nach Marktkapitalisierung

gewichteter Index wie der MSCI World

verglichen wird mit einem Index, bei

dem die tendenzielle Marktkapitalisie-

rung keine Rolle spielt, wie z. B. beim

MSCI World Equally Weighted Index.

Der nach Marktkapitalisierung gewichtete

Index ist deutlich abgeschlagen, wie man

in der Abbildung 2 ersehen kann.

Problematisch ist, dass die an der

Marktkapitalisierung orientierten Indizes

die Anleger indirekt dazu zwingen, hoch

bewertete Titel zu kaufen und sich von

günstigen zu trennen, nach dem Prinzip

„buy high, sell low“ („Kaufe zu hohen

Preisen und verkaufe zu niedrigen“). Das

widerspricht vielen bewährten Anlage-

strategien, so unter anderem denen, die

von berühmten Investoren wie Benjamin

Graham und Warren Buff ett erfolgreich

praktiziert werden. Ihr Ansatz besteht da-

rin, anhand von Kennzahlen wie dem

Kurs-Gewinn-Verhältnis niedrig bewer-

tete Titel zu kaufen und sie zu hohen

Kursen wieder zu verkaufen.

Neben ihrer Tendenz zu teuren Titeln

mit hoher Bewertung können Indizes

aber auch eine Neigung zu solchen ha-

ben, die auf der Grundlage von Kenn-

zahlen wie der Stabilität des Gewinn-

wachstums als minderwertig eingestuft

werden. Beide Typen – ob teuer bewertet

oder schlechter Qualität – dürft en sich

langfristig als Belastung für die Renditen

erweisen. Im Gegensatz dazu erzielen

Titel mit niedrigen Bewertungen oder

von hoher Qualität oft eine Überrendite

gegenüber den traditionellen Bench-

marks (Abbildung 3).

Beschränkte Auswahl und

Konzentrationsrisiko

Ein weiteres Problem, das passive Anleger

zu lösen haben, ist die fehlende Bandbrei-

te, die sich aus der an Indizes orientierten

Anlagestrategie ergibt. So besteht der

MSCI World Index derzeit aus etwa 1.600

Aktien. Wohingegen jedoch das Univer-

sum globaler Aktien mit ausreichender

Liquidität für eine effi ziente Anlage über

15.000 Werte umfasst. Darüber hinaus

engen indexorientierte Anleger, wie be-

reits gesagt, ihre Auswahlmöglichkeiten

durch ihre Tendenz zu großen Unterneh-

men noch weiter ein. Es gibt außerhalb

der Reichweite des Indexes eine enorme

Palette an Werten mit mittlerer, geringer

und sehr geringer Marktkapitalisierung,

die viele Large Caps erwiesenermaßen

langfristig überrundet haben.

uu

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Abb. 4: Der MSCI World Index ist anfällig gegenüber einer Underperformance seiner Top-Five-Werte …

Quelle: MSCI Barra, Bloomberg, Schroders. Stand 6. Juni 2014.

Position Titel Gewichtung

1 Apple 1,5 %

2 Exxon Mobil 1,3 %

3 Google 1,0 %

4 Microsoft 0,9 %

5 Johnson & Johnson 0,8 %

in %

110

105

100

95

90

8502/2014 03/2014 04/2014 05/2014

MSCI World

Google

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SPEZIAL

43

In bestimmten Marktumfeldern können

sich diese inhärenten Tendenzen zusätz-

lich verstärken, wenn sich in den tradi-

tionellen an Marktkapitalisierung orien-

tierten Indizes sogar noch größere

Konzentrationen entwickeln. So bestand

der MSCI World im Februar 1989 zu 44

Prozent aus japanischen Aktien, als sich

bei den japanischen Anlagekursen eine

Blase bildete. Im Februar 2000 entfi elen

über 35 Prozent des gleichen globalen

Indexes auf Technologie- und Telekom-

munikationsaktien. In beiden Fällen ent-

wickelten sich diese beiden Marktseg-

mente – japanische Aktien sowie der

Technologie- und Telekommunikations-

sektor – im weiteren Verlauf wesentlich

schlechter als der Durchschnitt.

Dieses Konzentrationsrisiko besteht

nach wie vor. Ende Februar 2014 entfi e-

len knapp über neun Prozent des Wertes

des MSCI World Index auf die zehn Top-

Werte, die in Zahlen weniger als ein Pro-

zent aller Titel ausmachten. Das heißt,

dass für jeden, der einen indexorientier-

ten Fonds kauft , eine erhebliche Konzen-

trationsgefahr besteht. Darüber hinaus

stammten auch noch drei der vier

größten Werte aus dem IT-Sektor:

Apple, Google und Microsoft . Seit

Februar hat Google eine deutlich unter-

durchschnittliche Wertentwicklung erzielt,

was die Wertentwicklung des gesamten

an der Marktkapitalisierung orientierten

In dexes nach unten zieht (Abbildung 4).

Systemische Risiken

Fraglos noch problematischer für passive

Anleger ist das unbeabsichtigte systemi-

sche Risiko, das ihnen durch diesen An-

satz drohen kann. Grund dafür ist die

sogenannte Preisfi ndungsmethode, d. h.

das Verfahren, durch den der Markt den

Kurs für einen bestimmten Wert ermit-

telt. Ein aktiver Manager, der positive

Informationen in Bezug auf einen Titel

erhält, wird diesen mit großer Wahr-

scheinlichkeit kaufen. Das führt zu

einem Kursanstieg. Ebenso dürft e ein

Manager, der Negatives über einen Titel

erfährt, dazu beitragen, dass dessen Kurs

fällt. Diese Diff erenzierung führt dazu,

dass aktive Manager auch als „Preisge-

ber“ bezeichnet werden können. In der

Folge werden sie das Kapital in die ge-

sünderen Unternehmen investieren. Im

Gegensatz dazu können passive Manager

nicht zwischen Gut und Böse, zwischen

Spreu und Weizen wählen. Sie sind ge-

zwungen, in alle Titel in einem Index zu

investieren – ungeachtet der eigenen

Meinung zu deren Wert oder Qualität.

Dementsprechend werden sie oft als

„Preisnehmer“ bezeichnet. uu

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Abb. 5: Die Zunahme passiver Strategien läuft zeitlich parallel mit stärkeren Korrelationen und höherer Volatilität

Quelle: Fidelity Investments, „Active and Passive Investing: Both Are Essential to Long-Term Financial Markets Health“ by Ren Cheng, Juni 2012.

%-ualer Anteil von Indexfonds

am Gesamt-Fondsvermögen in %

Monatliche Korrelationen unter

den Russell Top 200 Titeln

30

25

20

15

10

5

0

60

50

40

30

20

10

0

0,8

0,7

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2

0,1

01997 19991995 1931 1941 1951 1961 1971 1981 1991 20012001 2003 2005 2007 2009 2011 2011

■ ETFs Titelkorrelationen

■ Passive Investmentfonds Durchschnittl. Korrelation

■ % der Handelstage mit weniger als

2 % Preisbewegung (S&P 500)

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SPEZIAL

44

Dieses „Hinnehmen müssen“ von Preisen

kann ungewollte Folgen haben. Der Ver-

mögensverwalter Fidelity Investments

schätzt, dass das in passiven Aktienfonds

und in börsengehandelten Fonds (ETF)

verwaltete Vermögen seit 1995 signifi kant

zugenommen hat. Zwischen 1995 und

2011 hat sich die Zahl der US-Aktien-

indexfonds von 4 auf 27 Prozent erhöht.

Im selben Zeitraum stiegen die durch-

schnittlichen Aktienkorrelationen – die

Tendenz zur gemeinsamen Entwicklung

von Aktienkursen – im Schnitt von 24 auf

42 Prozent, wie aus dem ersten Diagramm

in der Abbildung 5 zu ersehen ist. Parallel

dazu nahm auch die Volatilität am US-

Aktienmarkt deutlich zu, was durch das

zweite Diagramm in Abbildung 5 veran-

schaulicht wird. Das impliziert, dass pas-

sive Fonds durch parallel verlaufendes

Kaufen und Verkaufen derselben Index-

aktien möglicherweise zu diesen Eff ekten

beigetragen haben.

Auff ällig ist, dass in der letzten Zeit

auch eine verstärkte Synchronisierung der

internationalen Märkte zu beobachten ist.

Unternehmen werden globaler und ver-

zeichnen eine immer ähnlichere Kursent-

wicklung. Ein Index, der in einer Region

volatiler geworden ist, dürft e mit größerer

Wahrscheinlichkeit gleichzeitig mit ei-

nem Index in einer anderen Region fallen.

Anleger, die sich für eine Investition in

passive Fonds mit Aktien mit hoher Markt-

kapitalisierung entschieden haben – um,

sagen wir einmal, die idiosynkratischen

Risiken kleiner Unternehmen zu vermei-

den – haben möglicherweise einfach nur

ein Risiko durch ein noch größeres, syste-

misches Risiko ersetzt.

Dieses Problem wird noch dadurch

verstärkt, dass bestimmte Aktien- und

Rentenmärkte im Vergleich zu ihren lang-

fristigen durchschnittlichen Bewertungs-

niveaus nicht günstig erscheinen. So ist

beispielsweise das Shiller-KGV – eine

Kennzahl für den langfristigen Wert zur-

zeit höher, als es im Durchschnitt bei US-

Aktien bisher der Fall war, während die

Renditen für US-Staatsanleihen niedriger

liegen (Abbildung 6). Diese hohen Bewer-

tungen können sich mittelfristig aufl ösen,

was die Renditen der passiven Anleger

treff en wird, die im Moment kaufen.

uu

Wachstum passiver US-Strategien und Titelkorrelationen Volatilität von US-amerikanischen Large-Cap Titeln

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Abb. 6: Aktien und Anleihen erscheinen nach langfristigen Kennzahlen teuer

Abb. 7: Die Wertentwicklungschancen in den weltweiten Märkten ändern sich ständig: Nettoprozentsatz der Aktien, die die regionalen MSCI Indizes überrunden bzw. dahinter zurückbleiben

Quelle: Robert Shiller’s Online Data http://www.econ.yale.edu/~shiller/data.htm, Schroders, Dezember 2013.

80

70

60

50

40

30

20

10

80

70

60

50

40

30

20

101994 19941998 19982002 20022006 20062010 20102014 2014

in % in %

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

1880 18801900 19002000 2000

Shiller KGV Langfristiger Durchschnitt Langfristige US-Anleihen Langfristiger Durchschnitt

1920 19201940 19401960 19601980 1980

in % in %

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45

Natürlich kann ein aktiver Manager, der

sich seine Titel im Markt aussuchen kann,

immer noch Wertnischen fi nden und

gleichzeitig teure Regionen und Einzelti-

tel vermeiden. So könnte er z. B. die USA

unter- und preiswertere Regionen überge-

wichten und verschafft sich damit einen

Vorteil.

Dabei kommt ihm die Freiheit zugute, sich

auf allen Märkten rund um den Globus

umschauen zu können, wo es einen über-

durchschnittlich hohen Anteil von Werten

mit überdurchschnittlicher Wertentwick-

lung gibt. So zeigt das linke Diagramm in

Abbildung 7, dass Ende April 2014 69 Pro-

zent aller Aktien im japanischen Markt im

laufenden Jahr eine Outperformance er-

zielt haben. Im Vorjahr waren es hingegen

lediglich 43 Prozent. Im Gegensatz dazu

schlug der US-Markt (Diagramm rechts)

im Laufe von zwei Jahren in die andere

Richtung um. Während also ein passiver

global agierender Manager gezwungen ge-

wesen wäre, undiff erenziert beide Märkte uu

Shiller-KGV für US-Aktien im Vergleich

zum langfristigen Durchschnitt

Renditen von langfristigen US-Anleihen im

Vergleich zum langfristigen Durchschnitt

Quelle: Schroders, Stand 30. April 2014. Der Anteil globaler Aktien, die die regionalen MSCI Indizes im Universum QEP Mega to Small übertreffen.

Japan: Nordamerika:

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1 „Active Share and Mutual Fund Perfor-

mance“, Antti Petajisto, Financial Analysts

Journal 2013, Volume 69, Nummer 4.

3

2

1

0

–1

–2

Schroders EXPERT Q4 / 2014

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46

zu kaufen, bot sich einem aktiven Manager

eine große Chance, das Kapital durch gute

Titelauswahl in Japan zu steigern. Und da-

bei gleichzeitig – sofern die Befugnis dazu

da war – bestimmte US-Titel unterzu-

gewichten.

Die Bedeutung des aktiven Anteils

Trotz der off ensichtlichen Mängel könn-

ten sich Anleger dennoch für passives

Management interessieren, wenn sie nicht

die Ressourcen haben, sich einen aktiven

Manager zu suchen, der langfristig über-

durchschnittliche Renditen erzielen kann.

Sicherlich gab es im Laufe der Jahre einige

Untersuchungen, die die diesbezügliche

Fähigkeit aktiver Manager in Frage

stellten. Eine neuere Studie,1 die Antti

Petajisto während seiner Zeit als Professor

für Finanzwirtschaft an der NYU Stern

School of Business durchführte, kam aber

zu dem Schluss, dass aktive US-Aktien-

Fondsmanager durchschnittlich durchaus

in der Lage sind, den Index zu schlagen.

Allerdings wird diese überdurchschnitt-

liche Wertentwicklung häufi g durch Ge-

bühren und Transaktionskosten erodiert.

Interessanterweise zeigte sich, dass ein

Managertyp auch unter Abzug dieser

Kosten mit höherer Wahrscheinlichkeit

eine Outperformance erzielen kann: die

sogenannten „Stockpicker“, deren Port-

folios deutlich vom Index abwichen. Mit

anderen Worten: die Manager mit einem

hohen aktiven Anteil.

Diese Überrendite war besonders be-

merkenswert, da der US-Aktienmarkt

allgemein als einer der effi zientesten

Märkte der Welt gilt und als der, der am

schwersten zu übertreff en ist. Abbildung 8

gibt einen Überblick über die Überrendite

in brutto und netto, die von verschiede-

Abb. 8: Nicht alle aktiven Manager sind gleich: die Überrendite verschiedener Typen von US-Aktienfondsmanagern gegenüber dem Index von 1990 bis 2009

Quelle: „Active Share and Mutual

Fund Performance“, Antti Petajisto,

Juli 2013 (http://www.petajisto.net).

Das Diagramm zeigt die annualisierte

gewichtungsbereinigte Wertentwick -

lung von US-Aktienfonds, unter Aus -

schluss von Index- und Sektorfonds

sowie Fonds mit weniger als 10 Mio.

$ Vermögen.Stockpicker Konzentriertes

PortfolioFaktor-wetten

Moderat aktiv gemanagt

Indexnahes Portfolio

in % p. a.

uu nen Managertypen über einen Zeitraum

von 20 Jahren erwirtschaft et wurde. Die

Manager mit der Möglichkeit, deutlich

andere Standpunkte als die Benchmark zu

beziehen, schnitten dabei tendenziell bes-

ser ab, wobei die Gruppe der Stockpicker

netto wie brutto eine auff allende Outper-

formance erzielen konnte.

Diese Gruppe bezog Positionen, die

sich deutlich von der Benchmark unter-

schieden. Dennoch war ihr Risiko gegen-

über der Benchmark geringer als bei

der konzentrierten Managergruppe. Die

Studie hat daher die Gründe untermauert,

die langfristig für aktives Management

sprechen.

■ Vor Abzug von Gebühren

und Transaktionskosten

■ Netto

Fazit

Es ist also offensichtlich, dass man beim Festlegen einer An-

lagestrategie nur schwer daran vorbeikommt, aktive Entschei-

dungen zu treffen. Es kann Gründe geben, sich für einen

passiven Anlageweg zu entscheiden. Aber dann muss man

sich darüber im Klaren sein, dass es dabei unvorhergesehene

Risiken gibt. Dazu gehören ungewollte Titelkonzentrationen,

systemische Risiken und Kauf bei zu hohen Bewertungen.

Auch wenn es kein Allheilmittel ist: Mit aktivem Manage-

ment lassen sich einige dieser Probleme lösen. Es kann

sich auch stark auf die Renditen auswirken: Bestimmte

aktive Fondsmanager sind nachweislich in der Lage, lang-

fristig eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen.

Es handelt sich dabei um Manager mit einem hohen aktiven

Anteil.

Wofür sie sich auch am Ende entscheiden mögen: Wir sind

der Ansicht, dass Anleger die in diesem Aufsatz angesproche-

nen Aspekte kennen und sich ein gehend damit befasst haben

müssen. Nur dann können sie beruhigt sein, sich für die zu

ihren Anforderungen und Gegebenheiten passenden Optionen

entschieden zu haben.

Page 47: Honorarberatung oder Provisions- modell – Was ist besser ... · 40 Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement VERMISCHTES 47 Schroders Buchempfehlung ... Volkssport

SCHRODERS BUCHEMPFEHLUNG

Schroders EXPERT Q4 / 2014

47

VERMISCHTES

Der große Erfolg ihres ersten Buches „Der

größte Raubzug der Geschichte“ versetzte

nicht nur die gesamte Buchbranche in Erstau-

nen, sondern überraschte auch die beiden noch recht

jungen Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich.

Nun folgt ihr nächstes spannendes Werk. Nun

kann man natürlich kritisch anmerken: Noch ein

Buch zur Finanzkrise, das vor dem großen (oder

einen weiteren) Crash warnt? Das hatten wir doch

schon so oft . Ja das ist wohl wahr, dabei glänzt dieses

Buch aber mit reichlich hand festen Zahlenmaterial

und Fakten.

Die beiden Autoren geben eine Bestandsaufnahme

der derzeitigen Situation und besprechen durchaus

aktuelle Th emen. Eindringlich weisen sie darauf hin,

dass die Protagonisten aus Finanzindustrie, Staaten

und Politik nichts aus der seit 2008 sichtbaren und

vor sich hin schwelenden Finanzkrise gelernt haben.

Sie erläutern ausführlich die aus Sicht von Finanz-

industrie und der ihr dienenden Politik plausiblen

Gründe für ausbleibende und überfällige Reformen

im Finanzsektor. Lohnenswerterweise wird nicht nur

die schon unzählige Male beschriebene Finanzkrise

erneut aufgearbeitet, sondern auch besonders deut-

lich die Manipulationen des Libors und ähnlicher

Leitzinssätze thematisiert.

Auch widmen sich die Autoren intensiv den Ver-

schuldungen der Staaten in Europa. Dabei führen sie

aus, wie die angeblichen „Rettungsmaßnahmen“ von

Banken, Staaten und des Euros langfristig zu einer

volkswirtschaft lichen Katastrophe und am bitteren

Ende zum Staatsbankrott Deutschlands führen werden.

Fragen wie: Wie geht es Deutschland wirklich? Profi -

tieren wir Bürger tatsächlich von der EU und dem

Euro  – oder werden wir bald unser blaues Wunder

erleben? Wo landet tatsächlich ein beträchtlicher Teil

der deutschen Steuergelder? Kann Deutschland notfalls

die Eurozone, gar die ganze EU „retten“?

werden ausführlich und interessant diskutiert.

Matthias Weik und Marc Friedrich bringen an-

schauliche Beispiele wie beispiels weise den Wechsel

des Fußballnationalspielers Sami Khedira vom VFB

Stuttgart zu Real Madrid. Sie zeigen den Weg auf,

den die Transfersumme in Höhe von 14 Millionen

Euro innerhalb des Euro systems genommen hat und

wie diese die Target2-Forderungen der Deutschen

Bundesbank erhöht haben. Mittels vieler anderer

Fakten weisen die Autoren nach, dass das heu tige

Finanzsystem nicht nur schon einige Nahtod-Erfah-

rungen hinter sich hat, sondern als Ganzes eine

begrenzte Lebensdauer aufweist. Aber die Autoren

beschäft igen sich in ihrem Buch auch mit Lösungs-

ansätzen und sind überzeugt, dass der unvermeid-

liche Crash letztendlich zur Lösung vieler bestehen-

der Probleme beitragen wird. Sie geben dem Leser

einen Leitfaden zur Vermögenssicherung und be-

handeln ausführlich die unterschiedlichen Anlage-

klassen (Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Bargeld,

Lebensversicherungen, etc.) Äußerst interessant

sind die Ansichten der Autoren zu einem erneuten

weltweiten Goldstandard, der ihrer Meinung nach

in einer globalisierten Ökonomie nicht funk-

tionieren kann.

Wir fi nden:

Das Buch ist inhaltlich

hervorragend, sehr

verständlich und auch

unterhaltsam geschrieben.

Die einzelnen Kapitel

sind schlüssig aufgebaut

und gut struk turiert.

Fazit:

Das neue Buch ist äußerst

lesenswert! Vielen Dank

an die Autoren für dieses

wichtige Werk.

Der Crash ist die Lösung:WWaarruummm dddeeerrrr fififi nnnaaallleee KKKooollllllaaapppsss

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IIhhrr VVVeerrrmmmööögggeenn rreeetttttteeenn

Matthias Weik & Marc Friedrich

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VERMISCHTES

Helmut W. B. Schroder, 1901 – 1969, Gemälde von Edward Halliday (1902 – 1984), Öl auf Leinwand.

Schroders Chronik

Die Nachkriegsjahre in London

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VERMISCHTES

Die Kriegsanstrengungen hatten Großbritan-

nien zu Kriegsende zwei Drittel seines

Außenhandelsvolumens gekostet und die

Staatsverschuldung verdreifacht. Großbritannien war

von amerikanischer Finanzhilfe abhängig, und die

Währung des Landes verlor stetig an Wert. Ein

Zurück zur früheren Weltmachtrolle war aus wirt-

schaft lichen Gründen ebenso wenig möglich wie aus

poli tischen. Viele der britischen Kolonien verlangten

nach Selbst bestimmung. Auch zuvor gesellschaft lich

benachteiligte Gruppen forderten ihre Rechte ein.

Innen politisch standen für die Nach kriegsregie-

rungen die Versorgung der Bevölkerung und später

die Verbesserung ihres Lebensstandards sowie die

Wiederherstellung der internationalen Konkurrenz-

fähigkeit der Wirtschaft im Vordergrund. Der Staat

versuchte nicht nur, durch die Konjunkturpolitik

Wirtschaft skrisen zu vermeiden, sondern engagierte

sich auch durch entsprechende Vor gaben und

Kon trollen bei der Gestaltung der Preise und der

Löhne um die Wirtschaft zu kontrollieren und zu al-

ter Blüte zu bringen. Die J. Henry Schroder & Co.

musste in den ersten Jahren nach dem Krieg stark um

ihr Überleben kämpfen. Glück licherweise hatte sie,

im Gegensatz zu vielen anderen Banken in London,

eine „Schwesterbank“ in New York, die Schrobanco.

Die Schwestergesellschaft war mit ausreichend Kapi-

tal ausgestattet und gehörte zu den führenden

Banken im Dollar-basierten inter nationalen Handels-

geschehen. Helmut Schroders Nachkriegsstrategie

war, dass sich Schrobanco in verstärktem Maße um

den Aus -bau des internationalen Bankgeschäft es

kümmerte und das Londoner Unternehmen versuch-

te, wieder auf die Beine zu kommen. Und das stellte

eine recht große Herausforderung dar. Denn das

Unternehmen war nach dem Krieg im Prinzip fast

tot. Die Mit arbeiterzahl hatte sich auf etwa 100 ver-

mindert, ausstehende Kreditverbindlichkeiten betru-

gen nur noch 261.000 Pfund, was der niedrigste

Stand seit 1850 war, und das eingebrachte Kapital der

Partner belief sich auf nur noch 778.000 Pfund – zu

einem Großteil fest gebunden in illiquiden Immo bi-

lienanlagen.

Einer der wichtigsten Punkte im Über lebenskampf

der J. Henry Schroder & Co. war der enge Zusammen-

halt der Partner und ihre Einigkeit in allen anstehen-

den Belangen. Helmut Schroder, Senior Partner des

Unternehmens, hatte nach dem Krieg starke Proble-

me mit seiner Gesundheit und gelegentlichen

Depressionen  – der Stress das Unternehmen auf-

rechtzuerhalten, hatte ihn regelrecht krank gemacht.

Aus diesem Grund spielte er auch keine wirklich

aktive Rolle mehr in diesen Jahren und überließ viele

Entscheidungen seinen Partnern. Ins besondere

Henry Tiarks, der seit Oktober 1944 als Helmuts

Stellvertreter agierte, spielte zur damaligen Zeit eine

wesentliche Rolle. Er vertieft e wichtige Verbindungen

zu bestehenden und neuen Kunden, saß in diversen

Aufsichtsräten, wie bei Antofagasta Railway, Pressed

Steel, Joseph Lucas and Securicor und war Direktor

der Bank of London.

Kurz nach dem Krieg wurden drei neue Partner

ernannt: Toby Caulfeild, 43, der bei der J. Henry

Schroder & Co. seit 1924 angestellt war und befördert

wurde, nachdem er aus dem Kriegs ministerium zu-

rückkehrte und fortan für Lateinamerika zuständig

war; Alexander Abel Smith, 42, und Lord Strathallan,

39, welche beide 1946 zu der J. Henry Schroder & Co.

kamen und über tiefgreifende Erfahrungen im

Investmentgeschäft ver fügten. Im Oktober 1948

übernahm Lord Strathallan, späterer Earl of Perth,

die Geschäft sführung federführend für die nächsten

10 Jahre, nachdem sich die Gesundheit von Helmut

Schroders so stark verschlechterte, dass er selbst dazu

nicht mehr in der Lage war. In den darauff olgenden

Jahren folgten noch einige Einstellungen und Beför-

derungen von erfahrenem Personal um die Zukunft

der J. Henry Schroder & Co. zu stärken.

Die Kriegsanstrengungen hatten Groß britannien zu

Kriegsende zwei Drittel seines Außenhandelsvolumens

gekostet und die Staatsverschuldung verdreifacht.

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VERMISCHTES

Britisches

Könnte der Buckingham-Palace

sprechen, so hätte er bestimmt

viel zu erzählen. Das erste Haus

am heutigen Standort des Buckingham

Palace wurde Goring House genannt.

Etwa 1633 wurde es von George Goring,

dem 1. Earl of Norwich errichtet. Das

Haus, welches heute das Zentrum

des Palastes bildet wurde jedoch 1703

von John Sheffi eld, dem 1. Herzog von

Buckingham und der Normandie erbaut

und erhielt den Namen: „Buckingham

House“. Ursprünglich war der Palast ein-

fach ein großes, aber einfaches Stadthaus

der gehobenen Klasse und es war noch

keine Rede davon, dass es mal zu einer

der bekanntesten Adressen auf der Welt

avancieren würde.

1761 wechselte das „Buckingham House“

seinen Besitzer. König Georg III., dem

man nachsagt, er wäre geistig umnachtet

gewesen, erstand das Stadthaus für seine

Frau Charlotte als private Residenz. In

den darauf folgenden 75 Jahren wurde

das ehemals vergleichsweise kleine Haus

mehr und mehr ausgebaut und erhielt

bald den Namen „Queen’s House“. Das

Gesicht des Hauses hatte sich schon zu

diesem Zeitpunkt merklich geändert. Als

jedoch der sehr verschwenderische Sohn

König Georgs, Georg IV., das Haus über-

nahm, hatte er Großes damit vor: Es

sollte zu einem Palast umgebaut werden.

Das Projekt verschlang Unsummen an

Geld und dauerte weitaus länger als er-

wartet. Das Gebäude wurde mit Bath

Stone verkleidet und war im neoklassi-

schen Stil gehalten.

Erst sein jüngerer Bruder William IV.

vollendete das Werk, zog aber nicht selber

ein. Die bei ihrem Volk sehr beliebte

Königin Victoria war die erste, die den

Palast im Jahre 1837 bezog und diesen

damit zur offi ziellen Residenz der briti-

Die offi zielle Anschrift der eng-

lischen Königin, Elisabeth II.,

ist der Buckingham Palace in

London. Für sie ist der Palast

Wohnung und Arbeitsplatz

zugleich. Das erklärt eventuell

auch die überaus hohe Anzahl

an Zimmern – über 700 an der

Zahl, die geradezu auffordern

Ver stecken zu spielen. Lange

Zeit war der Palast nur auser-

lesenen Gästen vorbehalten.

Dies hat sich geändert, denn

seit dem 7. August 1993 ist es

möglich, einen Teil der Zimmer

zu besich tigen. Die Privatge-

mächer der „Queen“ sind aller-

dings auch weiterhin tabu.

Ein feudales HeimDer Buckingham Palace – So wohnt die Queen

Ein Gemäuer mit Geschichte

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

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VERMISCHTES

schen Monarchie machte. Doch ihr war

der Palast zu klein und so baute man

rasch einen weiteren Gebäudefl ügel an die

Ostseite als Abschluss zur Straße „Th e

Mall“ an. Seitdem ist der „Buckingham

Palace“ in London der offi zielle Regie-

rungssitz der Könige und Königinnen

Großbritanniens.

Zu Hause bei der Königin

Die über 700 Zimmer des Buckingham

Palace verteilen sich auf drei Stockwerke.

Die Haupträume des Palastes liegen im

Hauptgeschoss hinter der nach Westen

ausgerichteten Glasfassade im hinteren

Teil des Palastes. Zum Palast gehören

außerdem eine eigene Post, ein Kino, ein

Swimmingpool, ein Atombunker sowie

ein 16 Hektar großer Garten. Berühmt ist

der Balkon an der Ostseite des Gebäudes.

Von ihm aus winkt die Königsfamilie dem

Volk zu besonderen Anlässen zu.

Der Palast dient der Königin und ihrer

Familie als Wohnung. Aber er ist auch

Bürogebäude und Ort für königliche

Zeremonien, Staatsbesuche und offi zielle

Veranstaltungen. Die Königin hat übri-

gens eine persönliche Flagge, die so

genannte Standarte. Sie wird auf dem

Palast gehisst, wenn die Königin anwe-

send ist. Man weiß also immer, ob je-

mand daheim ist oder nicht.

Was können Besucher ansehen?

19 luxuriös eingerichtete Staatsgemä-

cher, die so genannten State Rooms der

Königin, können seit 1993 besichtigt

werden. Dort empfangen die Königin

und Mitglieder der königlichen Familie

normalerweise ihre Gäste. Aus diesem

Grund sind die Räume nur acht Wochen

im Jahr – von August bis September – zu

sehen, wenn die Königin in Schottland

weilt. Neben exquisiten Möbelstücken

aus England und Frankreich gibt es

unbezahlbare Stücke der königlichen

Sammlung wie Gemälde von Rembrandt

und Rubens zu bestaunen.

Von März bis Oktober kann man auch

den nahegelegenen königlichen Fuhr-

park, „Royal Mews“ genannt, mit seinen

prächtigen Staatskarossen und pompö-

sen Kutschen – darunter die Goldene

Kutsche – besichtigen. Mittlerweile ist

selbst der Privatgarten der Königin zu

bestimmten Zeiten des Jahres der Öff ent-

lichkeit zugänglich. Und sollte man vor

verschlossenen Toren stehen, weil die

Queen gerade zu Hause ist, gibt es ja

immer noch die traditionelle Wachab-

lösung vor dem Buckingham Palace. Sie

fi ndet von April bis Juli täglich und von

August bis März jeden zweiten Tag statt,

wenn es das Wetter zulässt.

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H Y P O T H E K A G I O G E L D B E U T E L V E R M O E G E N A S P E K T V E R L U S T A N O E T I G U N G T U R F I H R B E E S A L I V E O L E S U E S S I S P O N S O R E N E M I T T E N T I N V E S T I E R E N K A T N A S I E N O R T L E R S E K R E T A E R A Z W I N G E N E A E N D E R U N G A R I E L D I O G E N E S E G G E N E R E L L D A S C A N N A L E N S T I E R E O S R E T O U R E R K A M E R A L I S T I K C R E M E K E I N L I M I T G E I Z L U T A O E R E E R O S T E M I S S I O N W A E H R U N G N I E S I R H A G P U E R E E T A K T P L U T O D U K E E G O I S T N A R U H I T O I S A W I S O I N E I N A B E R G R A D E N D S T A T I O N

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Trendfarben weiß und blau, geschmück-

ten Weihnachtsbaum, welcher Ihnen

pünktlich am Weihnachtsmorgen nach

Hause geliefert wird.

Schroders EXPERT Q4 / 2014

52

VERMISCHTES

Schicken Sie uns das Lösungswort zusammen mit

Ihren Kontaktdaten bitte bis zum 12. Dezember 2014

per Mail an: [email protected]

Stichwort: Expert-Kreuzworträtsel

Die Aufl ösung dieses Rätsels fi nden Sie in der

kommenden Expert-Ausgabe. Wir wünschen

viel Spaß beim Rätseln und drücken Ihnen die

Daumen.

Teilnahmebedingungen: Es gewinnt der oder die Einsender(in) mit dem richtigen Lösungswort. Bei mehr

als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter von

Schroders und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der oder die Gewinner(in) wird

schriftlich benachrichtigt.

Expert Kreuzworträtsel

Lösung der Ausgabe 12,

3. Quartal 2014:

Lösungswort:

GO ANYWHERE FUNDS

Herr Kay Thiemann

von Talanx Deutschland AG

hat den Highlander

Picknickkorb gewonnen.

Wir gratulieren!

Finden Sie das Lösungswort,

und gewinnen Sie einen komplett

geschmückten Weihnachtsbaum.

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Waagerecht: 1 schnell, blitzartig 5 afroamerikanischer Musikstil 9 Erwerb, Anschaffung 12 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 20 Unterstüt-zung für Staaten mit geringer Wirtschaftskraft 24 westafrikanischer Binnen staat 25 freundlich die Lippen verziehen 26 Dreifi ngerfaultier 27 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 28 Musikzeichen in Psalmen 29 Schutzdamm am Meer 30 rechter Nebenfl uss der Donau 31 großzügig, freigebig 32 Kfz-Zeichen Gotha 34 kostspielig 36 Rauchfang, Schornstein 40 Schwierigkeiten, Sorgen 42 ugs.: Gerät zur Zielführung (Kzw.) 45 Frost-gebilde 49 strenge Aufsicht, Zucht (ugs.) 51 Kulturlandschaft Dresdens 52 persönliches Fürwort 53 germanischer Wurfspieß 54 englische Bezeichnung für Aktie 55 förderlich, nützlich 59 dt. Skiläuferin: ... Mittermaier 61 von allen gern gesehen 62 rundes Kosmetikläppchen (engl.) 63 Heer; Heeresverband 64 Korbblütler 65 offener Güterwagen, Feld-bahnwagen 67 auf den Nennwert bezogener Aufschlag für geliehenes Geld 69 abwertend: kleine Ortschaft (ugs.) 73 Teil des Beines 75 Empfeh-lung 77 dem Lehnsherrn zu leistende Arbeit, Herrendienst 79 Bewohner eines Erdteils 80 mäßig warm 82 Sorte, Gattung 83 Begeisterung, Schwung 84 Gewürz; Farbstoff 85 Neuling, Grünschnabel (engl.) 87 Anlage zur Salzgewinnung 88 preußische Königin (*1776) 90 Laub-baum 92 Arbeitsgruppe; Mannschaft (engl.) 93 spöttisch: schöner Mann (franz.) 95 trocken; mager 98 Zahlstelle 100 aus einem plötzlichen Impuls heraus 104 Gewinn, Ausbeute 106 Emirat am Persischen Golf 107 abwer-tend: gemeiner, niederträchtiger Mensch (ugs.) 108 antike Hafenstadt in Italien 109 elektronische Börse in den USA (Abk.) 110 Heimat des Odysseus 111 Stifterfi gur im Naumburger Dom 112 heilig; geweiht

Senkrecht: 1 Ertrag einer Kapitalanlage 2 Kapitalbringer, Investor 3 pharmazeutisch-technische Assistentin (Abk.) 4 ganz nahe 5 Staat auf dem Weg zum Status einer Industrienation 6 Fluss zur Aller (Oberharz) 7 Frauenkurzname 8 den Mond betreffend 9 Junge, Bub 10 Aufgeld 11 Brauch, Sitte (lateinisch) 13 früherer Lanzenreiter 14 Frauenname 15 Mundfessel 16 Schwermetall 17 Stacheltier 18 Zahlungsmittel 19 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 21 Umstellung, Wandel 22 euro-päisches Volk 23 vergnügt 33 Bezeichnung für ein asiatisches Land mit hohem Wachstum 35 unverfälscht 37 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 38 Halstuch 39 früher; lieber 41 schmieren, fetten 43 Grund-stoffteilchen 44 Schnittblumengefäß 46 Vereinigung von aufstrebenden Volkswirtschaften 47 englischer Dramatiker (John) 48 Ertrag bringendes Vermögen 49 Börsenplatz am Main 50 zeitliches Abstimmen von Abläu-fen (engl.) 56 Sitzmöbelstück für eine Person 57 Wertpapier 58 spöttisch 60 Faser des Espartograses 61 organisierter Markt für den Handel mit Vermögenswerten 66 kleines Lasttier 68 Bereich, Distrikt 70 griechische Hauptstadt 71 börsenfähiges Papier 72 amerikanisches Landgut 74 grie-chische Küstenlandschaft 76 Gesichtspunkt 78 chemisches Zeichen für Radium 79 Freiheitsentzug, Haft 81 Weltorganisation (Abk.) 86 an einer höher gelegenen Stelle 89 Frau Abrahams im Alten Testament 90 Bruder Jakobs im Alten Testament 91 Heldengedicht 94 Norne der Vergangen-heit 96 Kanton der Schweiz 97 Querstange am Mast 99 weibliches Haustier 100 belgischer Kurort 101 Großmutter 102 veraltet: Erzieherin; Kosename der Mutter Goethes 103 afrikanischer Strom 105 Abkürzung für Auswärtiges Amt

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Schroders EXPERT Q4 / 2014

SERVICE

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Wann und womit haben Sie

Ihr erstes Geld verdient?

In meiner Nachbarschaft war ich

früher ein gefragter Babysitter, da-

nach habe ich in einem Café hinter

der Bar und im Service gearbeitet.

Wobei entspannen Sie sich?

Bei einer Weinschorle mit meinen

Freunden auf dem Friedberger Platz

oder auf meinem Balkon.

Macht Geld glücklich?

Geld alleine macht nicht glücklich –

aber es hilft . . .

Schroders Expertplausch

Deborah Weil, Vertriebsassistenz.

Sie kam im Oktober 2013 zu Schroders.

Fragen an Deborah Weil

Was ist für Sie das größte Unglück? Wenn meiner Familie oder meinen Freunden etwas zustoßen würde.

Wo möchten Sie leben? Im Frankfurter Nordend.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die, die zugegeben werden.

Ihre liebsten Romanhelden? Robinson Crusoe

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Christopher Columbus

Ihre Lieblingshelden/-heldinnen

in der Wirklichkeit?

Die Helden im Hintergrund,

die sich einsetzen um Anderen zu helfen.

Ihr Lieblingsmaler? U. a. Roy Lichtenstein, Andy Warhol

Ihr Lieblingskomponist? Yiruma

Ihre Lieblingstugend? Zuverlässigkeit

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Carpe Diem.

Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ich selbst.

Ihre Lieblingsfarbe? Blau

Ihr Lieblingsschriftsteller? U. a. gefallen mir Danielle Steel, Jojo Moyes.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt

Ihr Motto? „If you can dream it – you can do it” (Walt Disney)

Kochen Sie nach Rezept

oder Gefühl?

Nach Gefühl, denn meine persönliche

Note macht das Gericht besonders.

Stellen Sie sich vor, Sie nehmen

Ihr Frühstück, Mittag- und

Abendessen an drei verschiedenen

Orten der Welt ein – wo essen

Sie was?

Frühstück im Café de Flore in

Paris, Mittagessen im Peking Duck

House in NYC, Dinner im Rococo in

Melbourne.

Rechtliche Hinweise

Verkaufsprospekte: Der Schroders Expert stellt Informationsmaterial nach § 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG dar. Seine Adressaten sind ausschließ-

lich professionelle Kunden von Schroders. Der Schroders Expert dient nicht zur Weitergabe an private Anleger. „Schroders Expert“ stellt kein

Angebot und keine Aufforderung dar, Anteile am Schroder International Selection Fund (der „Gesellschaft“) oder an anderen möglicherweise

erwähnten Fonds zu zeichnen. Keine Angabe sollte als Empfehlung aus gelegt werden. Die Zeichnung von Anteilen an der Gesellschaft kann nur auf

der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahres berichts (sowie des darauf folgenden ungeprüften Halb-

jahresberichts, sofern veröffentlicht) erfolgen. Weitere fondsspezifi sche Informationen können dem aktuellen ausführlichen sowie dem vereinfachten

Verkaufs prospekt entnommen werden, die kostenlos und in Papierform bei den Zahl-und Informationsstellen in Deutschland (UBS Deutschland AG,

OpernTurm, Bockenheimer Land straße 2–4, 60306 Frankfurt am Main, sowie Schroder Investment Management GmbH, Taunustor 1, 60310 Frank-

furt am Main [nur Infor mationsstelle]) und Österreich (Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien, Österreich)

erhältlich sind. Risikohinweis: Investitionen in die Gesellschaften sind mit Risiken verbunden, die in den Verkaufsprospekten ausführlicher

beschrieben werden. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse. Anteilspreise

und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten Betrag nicht zurück.

Quellenhinweis: Schroders hat in diesem Magazin seine Ansichten und Marktmeinungen wiedergegeben, und diese können sich jederzeit ändern.

Die Informationen in diesem Dokument stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten. Für etwaige Fehler oder Unvollständigkeiten übernimmt

Schroders keine Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten Artikel stammen von den genannten Autoren und stellen nicht notwendigerweise die in

anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders ausgedrückten oder angeführten Ansichten dar. Externe Daten sind Eigentum oder

Lizenzobjekt des Datenlieferanten und dürfen ohne seine Zustimmung nicht reproduziert, extrahiert oder zu anderen Zwecken genutzt bzw. weiter-

verarbeitet werden. Externe Daten werden ohne jegliche Garantien zur Verfügung gestellt. Der Datenlieferant und der Herausgeber des Dokuments

haften in keiner Weise für externe Daten. Der Verkaufsprospekt bzw. die rechtlichen Informationen unter www.schroders.de und www.schroders.at

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Impressum

Herausgeber:

Schroder Investment

Management GmbH

Taunustor 1 (TaunusTurm)

60310 Frankfurt/Main

Redaktion:

Nicola Raebiger,

Stefanie Schoger

Redaktionsschluss:

15. Oktober 2014

Grafi k:

A. Punkt, Darmstadt

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SERVICE

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Wir sind gerne für Sie da:

Publikumsfonds-Team

Joachim Nareike

Leiter Publikumsfondsvertrieb

+49 (0)69 97 57 17-226

[email protected]

Florian Uleer

Vertriebsleiter

+49 (0)69 97 57 17-227

fl [email protected]

Caterina Zimmermann

Vertriebsleiterin

+49 (0)69 97 57 17-251

[email protected]

Gerrit Eicker

Vertriebsleiter

+49 (0)69 97 57 17-248

[email protected]

Bernd Klapper

Vertriebsleiter

+49 (0)69 97 57 17-243

[email protected]

Deborah Weil

Vertriebsassistenz

+49 (0)69 97 57 17-247

[email protected]

Ronny Pansegrau

Vertriebsleiter

+49 (0)69 97 57 17-250

[email protected]

Ronny Pansegrau

Vertriebsleiter

+49 (0)69 97 57 17-250

[email protected]

Firas Al Twal

Institutional Client Executive

+49 (0)69 97 57 17-228

fi [email protected]

Dirk Schäfer

Institutional Client Executive

+49 (0)69 97 57 17-242

[email protected]

Markus Gerhardt

Institutional Client Executive

+49 (0)69 97 57 17-241

[email protected]

Lars König

Direktor

+49 (0)69 97 57 17-224

[email protected]

Institutionelle Kunden

Carlos Böhles

Leiter institutionelles Geschäft

+49 (0)69 97 57 17-225

[email protected]

Termine

■ 28. – 30. Oktober 2014

DKM, Dortmund

■ 21.–22. November 2014

Financial Planner Forum, Berlin

■ 2. Dezember 2014

4Forum, Hotel Bayerischer Hof, München

■ 3. Dezember 2014

4Forum, Villa Kennedy, Frankfurt am Main

Webkonferenzen

Unsere Fondsmanager und Anlageexperten

präsentieren ihre Fonds und sprechen über

aktuelle Marktgeschehnisse.

Für die kostenfreie Online-Teilnahme

besuchen Sie bitte folgende Website:

http://www.schroders.com/

de-fi nanzberater/multimedia/

webkonferenzen

Dort fi nden Sie auch die archivierten

Aufnahmen vergangener Webkonferenzen.

Aktuelle und vergangene Webkonferenzen

■ 16. Oktober 2014, 16.00 Uhr

Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage

mit Andrew Hoine

■ 22. Oktober 2014, 16.00 Uhr

Schroder GAIA Avoca Credit

mit Simon Thorp

■ 30. Oktober 2014, 10.00 Uhr

Schroder ISF Global Multi-Asset Income

mit Iain Cunningham

■ 4. November 2014, 15.00 Uhr

Schroder ISF EURO Strategic Bond

mit Bob Jolly

Bildnachweise

Dreamstime: Seiten 8, 11, 40

Fotolia: Seiten 10, 11, 12, 13, 29, 32, 50/51

Schroders: soweit nicht anders angegeben.

Marketing

Stefanie Schoger

Marketing Manager

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Kundenservice

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Kundenservice

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Die Wert entwicklung in der Vergangenheit ist kein zwingender Hinweis auf den zu künftigen Wertverlauf, und der investierte Betrag kann den Rück zahlungsbetrag überschreiten. Es wird auf das nicht auszuschließende Risiko von Kurs- und Währungsverlusten hingewiesen. Zeichnungen für Anteile des Fonds können nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahresberichts sowie des darauf folgenden ungeprüften Halbjahresberichts, sofern ver öffentlicht, vorgenommen werden.

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Multi-Asset 80 mit der dreiteiligen,

integrierten Lösung:

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ein optimiertes Risiko-Rendite-Verhältnis

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gering zu halten

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