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INFORMATION 02/12 Fuzzy Logic – 20 Jahre nach dem Hype MENSCHLICHES DENKEN FÜR MASCHINEN SCHNELLER ZUM FAHRSPASS Optimierte Neuwagendistribution DEN ABFLUG SCHON BEIM ANFLUG PLANEN Die Bodenabfertigung eines Flugzeugs beginnt in der Luft INFORMATION DAS MAGAZIN DER INFORM GMBH 02 AUSGABE JUNI 2012

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Themen (Auszug): - Menschliches Denken für Maschinen Fuzzy Logic - 20 Jahre nach dem Hype - Schneller zum Fahrspass Optimierte Neuwagendistribution - Den Abflug schon beim Anflug planen Die Bodenabfertigung eines Flugzeugs beginnt in der Luft

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Fuzzy Logic – 20 Jahre nach dem Hype

menschlIches Denken für maschInen

ScHneLLer zum FaHrSpaSSOptimierte Neuwagendistribution

Den abFLug ScHon beim anFLug pLanen Die Bodenabfertigung eines Flugzeugs beginnt in der Luft

InformatIonDas Magazin Der inFOrM gMbH

02AusgAbe Juni 2012

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Inhalt

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ausgabe JunI 2012

Titelthema

04-07

08-09

10-13

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16-17

18-21

22-23

24-25

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28-29

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my InformIT-Systeme mit Entscheidungsintelligenz

Impressum

Kontakt

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Schneller zum Fahrspaß

menschliches Denken für maschinenFuzzy Logic – 20 Jahre nach dem Hype

Den Abflug schon beim Anflug planen – Die Boden-abfertigung eines Flugzeugs beginnt in der Luft

Neuausrichtung des Supply Chain Managements bei AL-KO

Fuchs reduziert Durchlaufzeiten und Staus beim Wareneingang

Intelligent optimierte Baustoff-Distribution – 11.000 Euro pro Lkw und Jahr sparen

Winkler+Dünnebier integriert APS-System in SAP

INFOrM identifiziert Optimierungsindikatoren für Maschinen- und Anlagenfertigung

Die Schweizerische Post: Kombinierte Verkehre aus einer Hand

Besser flexibel statt auf den letzten Drücker

SFS intec FasteningSystems baut auf weltweite Lager-optimierung und gleichmäßige Produktionsauslastung

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Automobilhersteller könnten heute die meisten Pkw innerhalb von 25 Tagen liefern. Die Kunden warten jedoch durchschnittlich über 40 Tage auf ihr Wunsch-auto. Das macht diese nicht nur unzufrieden, son-dern kostet die Hersteller auch sehr viel Geld. Zehn Euro Kosten verursacht ein Pkw pro Tag, den er auf dem Weg vom Werk zum Händler zubringt – und das ist mit 18 Tagen fast die Hälfte der Gesamtlieferzeit von der Bestellung bis zur Auslieferung. Multipliziert man die 10 Euro mit den rund 70 Millionen Pkw, die weltweit per Jahr produziert und verkauft werden, ergeben sich vielstellige Einsparpotenziale für die ge-samte Lieferkette der Automobilindustrie.

Die langen Auslieferungszeiten entstehen, weil die Automobilhersteller die Neuwagendistribution weit weniger optimiert haben als ihre Produktion und die Zuliefer-Logistik. So produzieren sie zwar Just-in-Time ohne eigene Lagerhaltung einen Pkw innerhalb weniger Stunden, lassen ihn dann aber mehrere Tage auf Lagerplätzen und in Umschlagterminals auf den Weitertransport mit Bahn, Schiff oder Lkw warten.

Um die Millionen Euro Einsparpotenziale zu reali-sieren und die Kunden mit schnelleren Lieferungen zufriedener zu machen, brauchen die Automobilher-steller ein umfassendes Softwaresystem, das von der strategischen Planung bis zum Tagesgeschäft alle Planungs- und Steuerungsprozesse der Neu-fahrzeuglogistik abdeckt. Über die normalen Soft-warefunktionen hinaus benötigt das System intelli-gente Optimierungsverfahren, die jeden Pkw in der schnellstmöglichen Zeit auf dem preiswertesten Weg zu seinem künftigen Besitzer bringt.

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schneller zum fahrspass

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Optimierung von der Strategie bis zum Einzeltransport

Zur Unterstützung der Disponenten und zur Umsetzung der umfangreichen Anforderungen an das Logistiksystem kann eine Software die vielen Entscheidungsvarianten berechnen und op-timieren. Durch verschiedene Komponenten können die Aufga-ben der Neuwagendistribution vollständig abgedeckt werden:

• Strategische Planung und Optimierung• Tages-, Wochen- und Monatsplanung• Transportoptimierung auf Tagesbasis• Optimierung des gesamten Logistiknetzwerkes unter Berücksichtigung der verfügbaren Kapazitäten• Optimierung der Stellplätze auf dem Lagergelände• Kalkulation der voraussichtlichen Ankunftszeit• Echtzeitverfolgung und -visualisierung auf Einzelfahrzeugbasis

Die strategische Planung und Optimierung liefert auf der Basis von Vergangenheits- und Prognosedaten Informationen. Auf Ba-sis dieser Daten wird das Distributionsnetzwerk mit seinen Hubs

und Transportressourcen grundlegend ausgestaltet.Intelligente Optimierungsverfahren errechnen dabei bereits, mit welchen Ressourcen und Komponen-ten das prognostizierte Pkw-Volumen mit minimalen durchschnittlichen Lieferzeiten und Kosten an die Händler verteilt werden kann.

Die optimierte Tages-, Wochen- und Monatsplanung verbindet Strategie und operative Prozesse. Mit den Echt-zeitdaten aus dem Distributionssystem lassen sich die strate-gischen Entscheidungen optimieren und Differenzen zwischen den strategiebildenden Prognosen und der operativen realität durch taktische Maßnahmen kompensieren.

Die Transportoptimierung auf Tagesbasis ermöglicht es, dass sich Pkw nach der Produktion schnell, kostengünstig und mit einem effizienten Ressourcen-Einsatz durch das Distributionsnetz be-wegen. Die intelligenten Optimierungsverfahren stellen Lkw- und Bahn- Ladungen automatisch so zusammen, dass die begrenz-ten Transportkapazitäten besser ausgenutzt werden und die Ver-weildauer der Pkw im Distributionsnetz so kurz wie möglich ist. Auf den Lagerflächen und in den Umschlagzentren steuern sie die Eingangs- und Ausgangsverkehre so, dass die Verweildau-er der Pkw und der Arbeitsaufwand minimiert werden. Die dafür notwendigen Dispositionsentscheidungen mit nahezu unendlich vielen zu berücksichtigenden Parametern sind so komplex, dass ein Disponent in der Bearbeitung mit Excel Tabellen an seine Grenzen stößt. Deshalb finden die Optimierungsverfahren mit ihrer Fähigkeit, sehr große Datenmengen in Echtzeit zu analy-sieren, immer bessere Transportwege für einen Pkw als selbst

Mit intelligenter software Fahr-zeuge schneller liefern und die Kunden zufrieden stellen

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erfahrene Disponenten. Durch eine intelligente Optimierung besteht die Möglichkeit, die Logistikkosten um 10-20% zu reduzieren. Auf der Basis der Tagesoptimierung lassen sich schon früh zuverlässige Aussagen über die voraussichtlichen Ankunftszeiten der Pkw beim Händler treffen. Der wiederum kann seinen Kunden frühzeitig über den Übergabetermin informieren.Um die Neuwagendistribution als Ganzes effizient zu managen und Detailfragen, etwa zum derzeit aktuellen Ort eines Pkws zu beantworten, benötigt die Software eine Echtzeitverfolgung auf Fahrzeugebene sowie eine Visualisie-rung. Die Visualisierung sollte „stufenlos“ bis ins Detail zoomen: Vom Status des Gesamtsystems, über die Lage auf den riesigen Lagerflächen bis zum Standort eines Einzelfahrzeugs.

Unternehmerische Ziele mit volkswirtschaftlichem Nutzen

Die Ziele, die sich mit einem so gestalteten Softwaresystem errei-chen lassen, liegen nicht nur im Unternehmerischen. Neben der reduzierung von Kosten und Lieferzeiten sowie der frühen und zu-verlässigen Angabe von Lieferzeiten vermindern die Systeme auch die CO2-Footprints der Automobilhersteller. Gerade Automobilher-steller sind dazu aufgerufen, diese stetig zu verkleinern. So können durch die Transportoptimierung etwa 10% mehr Autos verladen und die durchschnittlichen Transportkilometer um ebenfalls 10% reduziert werden, was auch 10% weniger CO2 Ausstoß bedeutet.

Software für die Neuwagenlogistik von INFORM

INFOrM bietet Automobilherstellern und Anbietern für Automobillo-gistik ein System für die optimierte Verteilung von Fertigfahrzeugen. Die Software managt die Lagerflächen und Umschlagterminals an Werken und in Häfen oder steuert die komplette Verteillogistik in einzelnen Regionen. Alle Module verfügen über Optimierungsver-fahren, die auf 40 Jahren Entwicklungsarbeit basieren.

INFORM unterstützt komplette Automotive Supply Chain

INFOrM unterstützt darüber hinaus die gesamte Automotive Supply Chain mit intelligent optimierenden Systemen in den Bereichen: • Lkw-Zulaufsteuerung • Management wiederverwendbarer Behälter• Innerbetriebliche Verkehre (Stapler, Züge etc.)• Absatzprognose• Bestandsmanagement• Stichprobeninventur

Die Optimierungsverfahren der Softwaresysteme ermöglichen es, dass logistische Ressourcen effektiver genutzt, Bestände mini-miert, Arbeitsaufwand reduziert und zuverlässige Prognosen erstellt werden.

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Prof. Dr. Dres. Hans-Jürgen Zimmermann wurde übrigens 2011 mit dem Fuzzy Systems Pioneer Award 2011 ausgezeichnet. Er erhielt diesen Preis von der IEEE Computational In-telligence Society, der international bedeu-tenden Gesellschaft für die Erforschung und Entwicklung von neuronalen Netzwerken, Fuzzy-Systemen und Hybrid-Intelligent Sys-temen. Die Auszeichnung erhielt der Wissen-schaftler und Unternehmer aufgrund seiner besonderen Forschungs- und Entwicklungs-leistungen auf diesem Gebiet. Bis heute ist Prof. Dr. Dres. Hans-Jürgen Zimmermann wissenschaftlicher Beirat der INFORM.

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Anfang der 1990er Jahre hieß der Techno-Trend der Zeit Fuz-zy Logic (die damals allerdings schon 25 Jahre alt war). Heute ist von ihr öffentlich nicht mehr viel die Rede. Dafür ist sie „un-sichtbar“ allgegenwärtig, wo technische Systeme automatische Entscheidungen treffen – von Steuerung der Heizung bis zur Platzierung von Wertpapier-Investments. Den schrillen Start und ihren dann eher ruhigen Siegeszug verdankt die Fuzzy Logic ih-rer „Menschlichkeit“.

Denken in unscharfen Begriffen

Fuzzy Logic ahmt das menschliche Denken in unscharfen Be-griffen nach, das sich mit der herkömmlichen, zweiwertigen Lo-gik nicht darstellen lässt. Das Prinzip der Fuzzy Logic ist relativ einfach: Statt einen Begriff (in der Fuzzy Logic: eine linguistische Variable) wie „Temperatur“ mit scharf abgegrenzten Grad-Wer-ten zu beschreiben, nutzt man dafür die unscharfen, menschli-chen bzw. linguistischen Werte „sehr kalt“, „kalt“, „warm“, „heiß“, „sehr heiß“. Mathematisch ist dann beschreibbar, inwieweit eine bestimmte Grad-Zahl zu einem der linguistischen Werte gehört. Nimmt man beispielsweise als warm eine raumtemperatur von 21°C Grad an, würden 25°C noch zu einem großen Teil zu „warm“ gehören, aber auch schon „heiße“ Anteile haben, 15° C hätten bereits einen hohen „Kaltwert“, gehörten aber auch noch zu warm. Eine Heizung mit einer Fuzzy Logic-Regelung nach diesem Prinzip kann wesentlich „sanfter“ und damit energieeffizi-enter gesteuert werden. Wenn sie droht, aus dem Warmbereich zu geraten, fängt sie behutsam an, nachzuheizen. Eine Heizung, die mit festen Temperaturgrenzen arbeitet, legt bei der Unter-schreitung eines bestimmten Gradwertes mit 100 Prozent los, um ihn wieder über die Warm-Kalt-Schwelle zu heben.

Menschliche Systeme und Expertensysteme

Damit schafft die Fuzzy Logic zweierlei: Technische Systeme las-sen sich auf menschliche Art und Weise steuern und es können Zusammenhänge „berechenbar“ dargestellt werden, für die es keine mathematischen, aber sprachliche Beschreibungen gibt. So lässt sich beispielsweise die Korrelation zwischen dem Auf-treten von Symptomen und Krankheiten oder einer reihe von Indikatoren und der Kreditwürdigkeit einer Person abbilden.

Ruhiger Start, Midlife-Urknall, ruhiger Siegeszug

Entwickelt wurde die Fuzzy Logic bereits 1965 vom Amerikaner Lofti Zadeh. Mitte der 1980er Jahre begannen japanische Unter-nehmen, sie als „unscharfe“ Regeltechnik in elektronische Syste-me zu integrieren. Mit ihren damals dominierenden Consumer-Pro-dukten, von der Kamera über die Waschmaschine bis zum Pkw, exportieren sie die Fuzzy Logic nach Europa und lösten hier einen

regelrechten Hype aus. Jedes Haushaltsgerät, das im Wettbewerb vorne sein wollte, musste ein Fuzzy-Logic-Label tragen. Auch in der Industrie entstanden unzählige Anwendungen: In der Automa-tisierungs-, Medizin-, Regelungs- und Fahrzeugtechnik sorgte das Kalkulieren mit vagen Begriffen für intelligentere Steuerungen. Auf betriebswirtschaftlichem Terrain ließen sich mit Fuzzy Logic auto-matisch Antworten auf Fragen finden, für die bis dahin Experten notwendig waren, etwa bei der Betrugsprävention, im Risikoma-nagement oder im Investment-Banking. Heute hat sich die Fuzzy Logic mit den Disziplinen Neuronale Netze und Evolutionäre Al-gorithmen zur Computational Intelligence zusammengeschlossen.

Fuzzy Logic in Deutschland

In Deutschland spielte als Wissenschaftler und Unternehmer Prof. Dr. Dres. Hans-Jürgen Zimmermann eine wesentliche Rolle bei der Etablierung der Fuzzy Logic als heute nicht mehr gehyp-te, unsichtbare Basistechnologie für unzählige Anwendungen in allen Technologiebereichen. In Zusammenarbeit mit Lofti Zadeh und anderen Forschern entwickelt er die Verfahren am Lehrstuhl für Unternehmensforschung (Operations Research) der RWTH Aachen weiter und machte sie marktreif. Gleichzeitig gründete er mit der INFORM ein Unternehmen, das bis heute auf Fuzzy Logic basierende, intelligente Entscheidungssysteme entwickelt und vertreibt.

Fuzzy-Logic-Anwendungsbeispiel: Betrugsprävention für Versicherungen und Banken

INFOrMs mächtigstes Fuzzy-Logic-System riskShield setzen Banken und Versicherungen in der Betrugserkennung ein. Die Software deckt betrugsverdächtige Geldtransaktionen oder Ver-sicherungsbetrug auf Grund von Falschangaben bei der Scha-denmeldung auf. 145 Millionen Kredit- und Debitkarten schützt RiskShield derzeit vor Missbrauch. Um eine Transaktion zu ana-lysieren, sucht das System innerhalb von Millisekunden in der Transaktion selbst und in vergangenen im Zusammenhang ste-henden Transaktionen nach Merkmalen, die für oder gegen ei-nen Betrugsversuch sprechen. Die Fuzzy Logic ist mit ihren Ex-perten-ähnlichen „Denkverfahren“ nachweislich besser geeignet als traditionelle Verfahren, um in solchen komplexen Situationen unter Berücksichtigung von Millionen randbedingungen korrekte Entscheidungen zu treffen und betrügerische (und nur betrüge-rische) Transaktionen in Echtzeit zu verhindern. Auch in anderen INFOrM-Systemen denkt Fuzzy Logic unscharf mit: In der Pro-duktionssteuerung bei der Kleinserien- und Auftragsfertigung hilft das Ungefähr-Räsonieren in der Software FELIOS, Fertigungsauf-träge trotz unsicheren Wissens so auf begrenzte Kapazitäten zu verteilen, dass sie ideal ausgelastet sind und Kunden ihre bestell-ten Produkte zum zugesagten Termin erhalten.

menschlIches Denken für maschInenfuzzy logIc – 20 Jahre nach Dem hype

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Den abflug schon beIm anflug planen – DIe boDenabfertIgung eInes flugzeugs begInnt In Der luft

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Nach wie vor ist die Luftfahrbranche eine der führen-den Wachstumsindustrien der Welt. Mit den stetig wachsenden Passagierzahlen steigen jedoch auch die Ansprüche an die Flughäfen, ihre vorhandenen ressourcen optimal einzusetzen und die Abstim-mung mit den am Flughafen tätigen Partnerunterneh-men zu synchronisieren. Ein gutes Beispiel für die Komplexität eines heu-tigen Flughafens ist Deutschlands größter Flughafen Frankfurt mit etwa 1250 Flügen täglich, über 500 Unternehmen, die am und für den Flughafen arbei-ten, und jährlich um die 56 Millionen internationale Passagiere betreuen. Vor allem die Abfertigung eines Flugzeugs zwischen Landung und erneutem Start stellt eine große logistische Herausforderung für den Flughafen, die Fluggesellschaften und die Bodenab-fertigungsdienste dar.

Ressourcen wie das Bodenpersonal, benötigte Ge-rätschaften wie Fluggastbrücken, Busse, Gepäck-wagen aber auch Standplätze sind grundsätzlich begrenzt. Deshalb müssen alle Elemente wie die Teile eines riesigen Orchesters perfekt aufeinander abgestimmt sein. Erschwert wird dies durch die Tat-sache, dass an den Flughäfen eine Vielzahl von Un-ternehmen und Faktoren daran beteiligt sind, dass alle Flugzeuge pünktlich abgefertigt werden und wieder abfliegen können und oftmals Informationen wie beispielsweise Verzögerungen bei der Abferti-gung nicht früh genug erkannt und weitergegeben werden. Auch unvorhersehbare Umstände wie das Wetter beeinflussen den Prozess und können zu Verspätungen bereits bei der Ankunft führen, was wiederum die Zuteilung der Gates und den Beginn

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der Bodenabfertigung beeinflusst. Ein Standplatz oder Gate wird meist vom Flughafen zugeteilt, so-bald das Flugzeug sich im Anflug befindet. Vor Ort werden Gerätschaften und Personal entsprechend des Flugzeugtyps und der Anzahl der Passagiere gebraucht, um Gepäck und Passagiere zu entladen bzw. aussteigen zu lassen. Das Flugzeug muss ge-reinigt, getankt, wieder beladen und für den nächsten Flug vorbereitet werden. Teilweise haben die Airlines eigene Subunternehmen, die die Bodenabfertigung, das Betanken, Cleaning und Catering übernehmen, meistens sind es jedoch Fremdfirmen, die diese Auf-gaben ausführen. Eventuell muss dann vor dem Start das Flugzeug mit einem Schleppfahrzeug von der Gateposition weggefahren werden, und im Winter ist es oft nötig, das Flugzeug auf eine Position zu brin-gen, auf der es enteist werden kann.

Alle Schritte im Abfertigungsprozess hängen von-einander ab und bestimmen sich zeitlich somit ge-genseitig. Ein Verspätung in einem Teilprozess wie beispielsweise beim Be- und Entladen kann dazu führen, dass der Flieger die ihm zugeteilte Abflugzeit nicht einhalten kann. Das Gate ist länger besetzt, der nächste Flug muss einem neuen Gate zugeteilt wer-den und die Fluglotsen vergeben einen neuen Slot, also ein neues Zeitfenster für den Abflug. In der regel beträgt die Bodenzeit eines Flugzeugs zwischen 30 und 70 Minuten und jede Minute, die das Flugzeug am Boden verbringt, kostet. Deshalb sind Optimierungssysteme in der Bewältigung der Planung und Steuerung von knappen Flughafenres-sourcen ein entscheidender Faktor für Einsparung durch effizientere Einsatzplanung geworden. An über 150 Flughäfen weltweit wird die INFORM-Software bereits von Flughäfen, Fluggesellschaften und Bo-denabertigern genutzt, um ihre jeweiliges Personal und Gerät optimiert zum Einsatz zu bringen.

Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, auf unvorher-gesehene Verspätungen noch besser und pro-aktiv reagieren zu können, indem der Informationsfluss zwischen allen Beteiligten geöffnet wird. Das Prinzip des Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) ist der operationelle Ansatz zur Entwicklung einer op-timalen Abwicklung der Flugzeuge an einem Flugha-fen. Es umfasst den Zeitraum der geplanten Landung eines Flugzeugs bis zum Abflug und ist ein durchge-hender Prozess von der Flugplanung über Landung

und Umdrehprozess (Turn Round) am Boden bis zum Start. Die Beteiligten an diesem Prozess sind somit Flughafengesellschaft, Fluggesellschaften, Abferti-gunsgesellschaften und Flugsicherung.

INFOrM trägt mit seiner Software GroundStar zur realisierung des A-CDM Konzepts durch die Visu-alisierung der Zusammenhänge und Prozesse in der Bodenabfertigung bei. Das System gibt einen Live- Überblick über die geplanten und aktuellen Fort-schritte in der Bodenabfertigung jedes Flugzeugs. Fremdfirmen können ebenso in das System integriert werden, so dass die gesamte Dienstleistungkette ge-sehen und überwacht werden kann.

Wichtig ist hierbei die ständige Übersicht über den gesamten Abfertigungsprozess. Das System erkennt Störungen und warnt, damit Korrekturmaßnahmen ergriffen werden können. Durch das konstante Vo-rausplanen kann eine neue Abflugzeit (Target Off-Block Time) vorausgesehen und an die beteiligten Partner (Flughafen, Flugsicherung, Fluggesellschaft) weitergegeben werden, die wiederum ihre Planung und Entscheidungen aufgrund der aktuellen Informati-onen anpassen und verbessern können. Damit bietet INFOrM einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zum transparenten und optimierten Flughafen der Zukunft.

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Mit Hilfe der INFOrM-Software add*ONE hat die AL-KO Geräte GmbH ihre Be-standsplanung reorganisiert und die Weichen für eine Neuausrichtung des Supply Chain Managements gestellt. Rund 300.000 Rasenmäher und 500.000 Pumpen werden bei AL-KO im Unterneh-mensbereich Garten + Hobby jährlich her-gestellt und an den Handel geliefert. Das Sortiment umfasst 1.000 verschiedene Positionen an 14 Lagerstandorten. Mit den Planungs- und Controllingfunktionen von add*ONE ist ein schneller und präziser Informationsfluss entlang der Wertschöp-fungsketten entstanden. Alle Planungen können von nun an über zentrales Lager laufen. Neben der Integrierbarkeit in die bestehende SAP-Umgebung überzeugte die Software durch ihren modularen Auf-bau und die Möglichkeit, sowohl die Be-stands- als auch die Absatzplanung zu optimieren.

„Wir hatten uns auf vier Anbie-ter festgelegt, wobei es keinen außer INFORM gab, der so-wohl die Bestandsoptimierung als auch die Absatzplanung gleichzeitig abdecken konnte“, sagt Harald Heinrich, Teamleiter Logi-stics bei der AL-KO Geräte GmbH. „In vielen Systemen war es nicht möglich, mit den Daten aus abgesagten Aufträ-gen eine Planung für das nächste Jahr zu erstellen. Die Prognoserelevanz dieser Aufträge war für uns bei AL-KO jedoch wichtig. Hier konnte add*ONE punkten.“ Während die Geschäftsbereiche Fahr-zeugtechnik und Lufttechnik der AL-KO KOBEr GrOUP ausschließlich auftrags-bezogen produzieren, beliefert AL-KO im Bereich Garten + Hobby seineKunden vielfach auf Lager-Basis. Bisher standen die Planungsverantwortlichen dabei vor zahlreichen Herausforderungen wie ei-ner saisonal schwankenden Nachfrage, einer dezentralen Struktur innerhalb der Disposition sowie einer heterogenen IT-Infrastruktur aus SAP-basierten ErP- und Drittsystemen. Aber auch Faktoren wie

Wetterschwankungen, neue Trends im Produktdesign oder die aggressive Preis-politik des Wettbewerbs erforderten ein schnelles Umdenken und Handeln bei der Bestandsplanung.

Intelligente Schnittstelle zwischen Vertrieb, Disposition und Produktion

add*ONE bietet allen Planungsbeteiligten nun einen Gesamtblick auf die Bestands- und Absatzzahlen bei AL-KO Garten + Hobby. Die Disponenten erhalten die re-levanten Informationen in einer aussage-kräftigen Grafik auf dem Bildschirm an-gezeigt: Bestellaufgaben, Planungs- und Bewegungsdaten sowie nach Priorität geordnete Bestellvorschläge. Durch die Einbindung der Vertriebsplanung in die Bestandsentwicklung, können Bestellvor-schläge auch bei starken Schwankungen rechtzeitig angepasst und für die Produk-tion berücksichtigt werden.

Drei Mitarbeiter aus der zentralen Disposi-tion arbeiten heute Hand in Hand mit den Disponenten aus dem In- und Ausland, der Logistikabteilung und dem Vertrieb. Auch die Stammdatenverwaltung und -pflege obliegt nun der zentralen Dispo-sition. Somit wurde die Grundlage ge-schaffen, um die richtigen Informationen mit add*ONE auszuwerten. Die Software übernimmt zudem die Integration hetero-gener Datenquellen – SAP-Anbindung und Schnittstellenlösung für Non-SAP-Anwen-der – und liefert Entscheidungshilfen für die Bestands- und Absatzplanung von Dispo-sition, Einkauf und Produktion.

neuausrIchtung Des supply chaIn managements beI al-ko

inFOrM-software optimiert bestands-management von 1.000 verschiedenen artikeln an 14 Lagerstandorten

Das 1931 gegründete Familienunter-nehmen, die heutige AL-KO KOBER GROUP, ist führender Anbieter in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Garten + Hobby und Lufttechnik. An weltweit 50 Standorten in Europa, Amerika, Asien, Afrika und Australien sind rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 2010 erwirtschaftete die AL-KO KO-BER GROUP einen Umsatz von 624 Millionen Euro.

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fuchs reDuzIert DurchlaufzeIten unD staus beIm WareneIngang

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Im Mannheimer Stammwerk der Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH, Tochter des weltgrößten, un-abhängigen Schmierstoffanbieters Fuchs Petrolub AG, hat sich die Produktion um den Faktor 2,5 er-höht. Damit stand die Logistik vor der Herausforde-rung, wie sie die gewachsene Produktion auf dem nicht erweiterbaren Gelände versorgt.

„Früher standen hier morgens 30 Fahrzeuge vor dem Werkstor“, blickt Logistikleiter Lutz Schulz zurück. Das führte zu einer morgendlichen Überlastung der Entladeressourcen bei Fuchs; die Fahrer mussten stundenlang auf ihre Abfertigung warten; die Spedi-tionen wussten nie, wann ihre Tankwagen und Lkw wieder verfügbar waren.

Bei der Suche nach einer Lösung, um diese Ver-kehrssituation zu meistern, stieß Lutz Schulz auf die intelligent optimierende Lkw-Zulaufsteuerungssoft-ware SyncroSupply von INFOrM. Nach Demonstra-tionen und Diskussionen mit SyncroSupply-Nutzern war er schnell sicher, dass er mit der Software den morgendlichen Stau abbauen und die Entladepro-zesse drastisch optimieren konnte.

Heute stehen keine Tankwagen mehr vor dem Tor. SyncroSupply steuert den Zulauf bereits vor der An-kunft der Fahrzeuge. Das System sorgt dafür, dass alle über die Online-Plattform angemeldeten, über den Tag verteilt eintreffende Fahrzeuge innerhalb der ver-traglich vereinbarten Entladezeit abgefertigt werden.

Nach dem Eingangsprozess an der Pforte erhält der Fahrer ein Handy, das ihn per SMS über das Werksge-lände steuert. Als Tankwagen geht es über Waage und Laborprobe zu Entladeeinrichtung. Lkw mit Stückgut docken nach den Warenprüfungen an einer der ram-pen an. In seinem Leitstand überblickt Lutz Schulz den Entladeverkehr. In Echtzeit zeigt SyncroSupply, welches Fahrzeug sich wo in welchem Status befin-det. Von dort kann er das System auch übersteuern, wenn ein Tankwagen mit einer priorisierten Ladung ankommt. Auch das Entladepersonal ist über Moni-tore stets im Bild, wann welcher Lkw zu erwarten ist und kann Entladeressourcen zeitig vorhalten.

SyncroSupply steuert die Fahrzeuge selbstständig über das Werksgelände. Dazu betrachtet es die gesamte Verkehrssituation im Werk und die zu er-wartenden Anlieferungszuläufe. Treffen Fahrzeuge

verfrüht oder verspätet ein, errechnet SyncroSupply sofort eine neue Entlade-reihenfolge, die alle Stationen im Werk optimiert auslastet und Staus auf dem engen Gelände möglichst vermeidet.

Zurzeit rechnet Lutz Schulz mit einer Durchlaufzeit von drei Stunden pro Ent-ladeprozess. „SyncroSupply hat uns er-möglicht, diese Durchlaufzeit zuverlässig einzuhalten und liefert uns die Daten, um sie weiter zu verkürzen“, schaut der Logi-stikleiter in die Zukunft. „Ich kann sehen, wie lange die Entladung für einen Grund-stoff genau dauert. Oft sind das weniger als zwei Stunden, manchmal mehr, wenn die Laboruntersuchungen sehr lange dau-ern.“ Mit diesem Wissen kann Lutz Schulz die Zeitfenster auf die angelieferte Ladung zuschneiden und einen engeren Takt mit mehr täglichen Fenstern realisieren.

„Alle, die mit dem System arbeiten, sind begeistert“, erklärt Lutz Schulz und schaut zufrieden auf die drei Bildschirme seines Leitstandes, auf dessen größtem der Werksverkehr vi-sualisiert ist.

Lkw-zulaufsteuerung in der Praxis

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Der Wettbewerb in der Baustoffbranche entscheidet sich über den Preis und die Service-Qualität. Service-Qualität meint in diesem Zusammenhang in erster Li-nie, wie schnell und pünktlich Baustoffe dem Kunden auf die Baustelle geliefert werden können. Gleichzei-tig gehört die Baustoff-Distribution zu den komple-xesten Management-Aufgaben in der Logistik über-haupt: Vergleichsweise kleine Bestellmengen müssen schnell, genau und möglichst preiswert an geografisch weit verteilte und sich permanent verändernde Entla-depunkte geliefert werden. Dabei „beißen“ sich die Ziele: „Preiswert“ bedeutet wenige Fahr-Kilometer und maximale Lkw-Auslastung. „Schnell und genau“ heißt Planungssicherheit, Berücksichtigung von Eventuali-täten sowie exklusive Belieferung.

Zählt man die Randbedingungen zusammen, die beim Ausbalancieren dieser Ziele zu berücksichtigen sind, ist man mitten drin im Problem des Handlungsreisen-den, der „mathematischen Metapher“ für Routing-Auf-gaben dieser Art. Der „einfache“ Handlungsreisende, der ohne weitere Randbedingungen nur 15 Städte zu besuchen hat, müsste bereits 43,6 Milliarden Mög-lichkeiten durchrechnen, um die kürzeste Strecke zu ermitteln. Damit lässt sich leicht abschätzen, welche Datenmengen Baustoffhersteller und -lieferanten mit verteilten Standorten und hunderten von Lkw zu be-rechnen haben, um nur hinsichtlich der Fahrstrecken ein relatives Optimum zu finden. Das menschliche Hirn ist mit dieser Aufgabe grundsätzlich überfordert. Des-halb kommen auch erfahrene Disponenten hier an ihre Grenzen, wenn sie nur mit Excel oder einer Software ohne eigene Intelligenz arbeiten.

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IntellIgent optImIerte baustoff-DIstrIbutIon – 11.000 euro pro lkW unD Jahr sparen

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Konventionelle Transportlösungen

Konventionelle Lösungen für die Bau-stoff-Logistik unterstützen durch vielfäl-tige Funktionen die Disponenten bei der Zusammenstellung von Ladungen und Lkw-Touren. Sie übernehmen automa-tisch auftragsrelevante Daten aus den ERP-Systemen, bieten nutzerfreund-liche Oberflächen, auf denen Ladungen auf Transportressourcen verteilt werden können, berechnen auch Touren inklu-sive Fahrzeiten und visualisieren sie auf hinterlegten Karten usw. Wenn sie über eine Telematik-Komponente verfügen, lassen sich der Standpunkt der Lkw und der Auslieferungsstatus in Echtzeit verfolgen. Gegenüber einer Planung mit Dispositionsplan auf Papier oder einem Excel-Sheet ist dies schon ein mächtiger Sprung in der Planungstechnik. Aber die-se Systeme lösen nicht das Grundpro-blem des Handlungsreisenden. Bei aller Unterstützung durch die Digitalisierung des Dispositionsprozesses wird die Ent-scheidung, mit welchem (Spezial-) Lkw ein Baustoff an den Kunden A ausgeliefert wird, auf der Basis von unvollständigem Wissen getroffen. Sie kann deshalb we-der hinsichtlich der Kosten noch mit Blick auf die Service-Qualität optimal sein.

Intelligente Optimierung und auto-matische Disposition

Eine intelligent optimierende Software ist mit Verfahren ausgestattet, die in Echtzeit na-hezu unendlich viele Dispositionsentschei-dungen analysieren und jene identifizieren, die relativ zu den unternehmerisch defi-nierten Kriterien Kostenminimierung oder maximale Service-Qualität optimal sind.

Die intelligente Optimierung bringt es mit sich, dass die Disposition automa-tisiert wird. Da die Software ohnehin die im Sinne der Optimierungskriterien beste Entscheidung identifiziert, kann sie diese auch gleich ausführen und die entspre-chenden Handlungsanweisungen an die

Mitarbeiter weitergeben. Das entlastet den Disponenten von routineentschei-dungen, lässt ihm Zeit für die Konzentra-tion auf schwierige Fälle und die Planung für die nächsten Tage. Bei Bedarf kann er das System mit eigenen Entscheidungen „überstimmen“.Die Echtzeitfähigkeit ver-setzt die Baustoffunternehmen in die Lage, auch kurzfristige Bestellungen aus-zuliefern oder auf nicht vorhersehbare Er-eignisse wie Staus zu reagieren.

Evaluationskriterien

Denken Baustoffhersteller und -lieferanten über die Investition in eine Software mit den geschilderten Eigenschaften nach, sollten sie dabei einige Evaluationskrite-rien im Auge behalten. An erster Stelle steht dabei die Qualität der Optimierungsverfahren. Zunächst sollte geprüft werden, ob es sich überhaupt um intelligente Optimierungsverfahren han-delt: Intelligente Optimierung heißt, dass Verfahren zum Einsatz kommen, etwa aus Operations Research oder Fuzzy Logic, die sehr viele Daten sehr schnell analysie-ren und tatsächlich Entscheidungen tref-fen (oder vorschlagen) können.

Sind diese Algorithmen implementiert, ist es weiterhin wichtig, dass sie für die konkrete Anwendung in der Baustoffindustrie ange-passt sind. Dazu ist eine langjährige Bran-chenerfahrung des Herstellers notwendig.

Diese Branchenerfahrung ist auch aus zwei anderen Gründen notwendig: Auch die „konventionellen“ Funktionen und Fea-tures müssen vollständig sein, um die vie-len verschiedenen Anwendungsfälle in der Baustoffbranche abdecken zu können. Fehlen wichtige Funktionen oder Eigen-schaften wie Skalierbarkeit, Schnittstellen zu Telematik-Systemen oder GPS, gestal-ten sich Einführungsprojekte schnell auf-wändig und teuer. Da mit der Einführung einer intelligent optimierenden Lösung immer auch organisatorische Change-Projekte verbunden sind – so müssen

z.B. die Lkw-Flotten gepoolt und die Dis-positionsprozesse angepasst werden –, benötigen die Hersteller auch an dieser Stelle Branchenerfahrung gepaart mit or-ganisatorischer Beratungskompetenz.

Fazit

Um sich im Wettbewerb durch Preis und Service-Qualität behaupten zu können, müssen Baustoffhersteller und -liefe-ranten strategisch über eine intelligent optimierte Logistik nachdenken. Die nachhaltigen Produktivitätsvorteile sind zu groß, als dass man sie ignorieren kann. Und wenn sich Unternehmen für die Inve-stition entschieden haben, sollten sie die infrage kommenden Systeme sorgfältig auf die Qualität und branchenspezifische Anpassung der intelligenten Optimie-rungsverfahren, die Vollständigkeit der Funktionen und die Branchenerfahrung der Hersteller prüfen.

Das Optimierungspotenzial einer intelligent op-timierenden Dispositionssoftware lässt sich an-hand von realen Zahlen ausrechnen: In einem Projekt mit (nur) 18 Lkw, die von vier Depots aus 150 Baustellen mit drei verschiedenen Produktkategorien im Teilladungsverkehr zu versorgen hatten, die nicht beliebig kombiniert werden konnten, simulierte die intelligent opti-mierende Software SyncroTESS die Dispositi-onen zweier Tage. Das Resultat wurde mit den Ergebnissen verglichen, die zwei Senior-Dispo-nenten unter den gleichen Bedingungen erzielt hatten: Dabei zeigte sich, dass sich durch die automatische Disponierung mit SyncroTESS bei gleichbleibender oder besserer Liefertreue die gesamte Fahrer-Arbeitszeit von 155,1 auf 145,35 Stunden um 6,3 Prozent vermindern ließ, die Lastfahrten von 2.200 auf 1.917 km um 12,9 Prozent sanken und Leerfahrten von 1.026 auf 918 km zurückgingen. Auf ein Jahr hochgerechnet bedeutet dies eine Ersparnis von 11.000 Euro pro Lkw auf der Basis der Frachtraten des Kunden.

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WInkler+DünnebIer IntegrIert aps-system In sap

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FELIOS wird bei W+D vom Add-on „Compact“ flan-kiert. Mit dem Add-on kann W+D analysieren, wie viele Kapazitäten man benötigen würde, um alle Kunden-aufträge innerhalb einer bestimmten Zeit abzuarbeiten. Diese Informationen nutzt das Unternehmen für fak-tenbasierende Investitionsentscheidungen in Personal und Maschinen.

Die ideale Kombination

„Mit der Kombination von SAP und FELIOS haben wir eine ideale Kombination gefunden, um unsere spezi-ellen Fertigungsprozesse heute optimal zu planen und uns gleichzeitig für die Zukunft zu rüsten“, resümiert Uwe Schaub. „So wird der Service einen wachsenden Teil des Umsatzes erwirtschaften – schon heute liegt er bei über 40 Prozent. Dieses im Vergleich zur Auftrags-fertigung kurzfristigere Geschäft macht die Produkti-onsplanung komplexer. Mit FELIOS können wir dies jedoch meistern.“

Winkler+Dünnebier, Systemlösungspartner für die Briefumschlag- und Mail-Industrie sowie für die Tissue- und Hygiene-Industrie, steuert Produktion und Service-Aufträge mit einem angepassten SAP ERP. Wie viele Spezialmaschinenbauer hat W+D ein grundsätzliches Problem damit, dass SAP und die Systeme anderer ERP-Anbieter gegen unbegrenzte Kapazitäten, ohne Engpassbetrachtungen und ohne rücksicht auf die Materialverfügbarkeit planen.

Deshalb entschied sich W+D, neben dem ERP das APS-System FELIOS der INFOrM einzusetzen (Advan-ced Planning & Scheduling). FELIOS plant und steu-ert Fertigungsprozesse auf der Basis real verfügbarer Kapazitäten und Materialien. Es nutzt dazu Verfahren, die dafür sorgen, dass die komplexen Auftragsnetze in Konstruktion, Beschaffung und Produktion synchron und rückstandsfrei umgesetzt werden.

Vollständige SAP-Integration als Entscheidungs-kriterium

„Für FELIOS haben wir uns einerseits wegen der in-telligent optimierenden Verfahren entschieden“, erklärt Uwe Schaub, Projektleiter Prozessorganisation bei W+D. „Aber es gab noch ein Entscheidungskriterium.“ W+D wollte nicht, dass die Konstrukteure, Planer und Einkäufer mit zwei verschiedenen Systemen arbeiten müssen. Eine weitere Software neben SAP würde es schwer haben, akzeptiert zu werden. „Deshalb war für uns entscheidend, dass FELIOS vollständig in SAP in-tegriert werden konnte “, erläutert Uwe Schaub.

Die Nutzer arbeiten heute komplett in ihrer SAP-Um-gebung. Die Auftrags- und Bestandsdaten gehen jede Nacht vom ErP-System an FELIOS. Das APS-System errechnet den Produktionsplan und spielt alle Eck- und Vorgangsdaten zurück an SAP. Dabei werden die SAP- von den FELIOS-Daten überspielt. So erhält der Einkauf die FELIOS-Beschaffungstermine in die SAP-Maske eingeblendet. Damit profitiert W+D von FELIOS, ohne dass die Mitarbeiter damit umgehen müssen.

Als der weltweite Technologie-führer und Systemlösungspartner bietet W+D ein breites Spektrum hoch effizienter integrierter Anla-gen für die Briefumschlag- und Mail-Industrie sowie für die Tis-sue- und Hygiene-Industrie an. Fertigungsstandorte liegen in Deutschland (Neuwied) und den USA. W+D unterhält darüber hinaus ein internationales Ver-triebs- und Service-Netzwerk. W

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Optimierung der Produktion bei kleinen Losgrößen

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Inform IDentIfIzIert optImIerungsgraD für Den maschInen- unD anlagenbau

Δ Branchen Benchmark von FELIOS Anwendern Indikator: Kommissionierungs-Termintreue

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Potenzial Optimierungsgewinn

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INFOrM hat in Langzeittests Optimierungsindikatoren für die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau er-mittelt. Die Indikatoren geben belastbare Auskunft über Optimierungspotenziale, die mit dem APS-System FELIOS erschlossen werden können. Die Indikatoren wurden in rund 100 Einführungsprojekten der Software FELIOS bei typischen Maschinen- und Anlagenbauern mit Einzel- und Kleinserienfertigungen ermittelt.

Zeit ist Geld

Mit den Indikatoren lassen sich bereits im Vorfeld vonFELIOS-Einführungen monetär messbare Größen undein Return on Investment bestimmen, mit denen der künftige Kunde zuverlässig rechnen kann. Anhand von Kennzahlen wie beispielsweise der rückstandsbe-wertung, Fehlteilquoten, Durchlaufzeiten, Aufwands-faktor, Fließgrad oder WIP lassen sich die Stellen im Prozess identifizieren, an denen Geld oder Zeit verlo-ren geht, und die mit dem FELIOS-Einsatz optimiert werden können.

Intelligente Planung bietet hohe Potenziale

Auf Basis der Optimierungsindikatoren hat INFOrM zudem Benchmarks erarbeitet, mit denen die indivi-duellen Werte und Kennzahlen des künftigen Kun-den mit denen bestehender FELIOS-Anwendungen verglichen werden können. Welche Optimierungs-gewinne ein Unternehmen erzielen kann, wird also bereits in der Evaluierungsphase deutlich. Mit einer auf Kennzahlen basierenden Potenzialanalyse bie-tet INFORM den Interessenten einen qualifizierten Überblick über den Ist-Zustand der Produktion, die verfügbare Datenqualität sowie die weitreichenden Potenziale einer FELIOS-Implementierung.

Inform IDentIfIzIert optImIerungsgraD für Den maschInen- unD anlagenbau

FeLiOs Kennzahlen und benchmark machen Optimierungspotenzial für interessenten transparent.

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neue Dienstleistung: externe Unternehmen schlagen Container verstärktüber Die schweizerische Post um.

Innovative Logistikdienstleister wie die Schweizerische Post schlagen ihre Ladeeinheiten bereits seit vielen Jahren nicht mehr nur per Lkw um, sondern kombinie-ren sehr erfolgreich Lkw- und Zugtransporte. Die mo-derne Infrastruktur für den kombinierten Verkehr stellt die Post nun verstärkt auch externen Unternehmen aus verschiedensten Branchen zur Verfügung. Die-se nutzen die vorhandenen Umschlagsressourcen in den Paketzentren der Schweizerischen Post, um ihre eigenen Waren umzuschlagen. Damit ist die Schwei-zerische Post eines der wenigen Logistikunternehmen der Schweiz, welches den kombinierten Verkehr aus einer Hand anbietet.

Für einen effizienten Umschlag der Ladeeinheiten ist eine gute logistische Organisation des gesamten Ab-laufs wichtig. Diese gelingt nur mit einer intelligenten Software. INFORM bietet hierfür mit SyncroTESS ein System, welches bereits ähnliche Prozesse in Con-tainer- und Binnenterminals erfolgreich optimiert. Die Software ist auf die Herausforderung kombinierter Um-schlagsleistungen ausgelegt: Für Post-Verkehre ge-währleistet sie die schnelle Be- und Entladung der La-deeinheiten im Paketzentrum unter Berücksichtigung der Paketlaufzeiten und sorgt für den reibungslosen Weitertransport per Lkw oder Bahn zum nächsten Paketzentrum. Für Ladeeinheiten von externen Unter-nehmen, die im Terminal ausschließlich umgeschlagen werden, ermittelt SyncroTESS bei Ankunft der Contai-ner den geeignetsten Stellplatz innerhalb des Hubs. Hierbei berücksichtigt das System unter anderem die spätere Verladereihenfolge auf dem weiterführenden Transportmittel, damit diese beim Versand zügig und ohne unnötige Umstapelungen per Bahnkran verla-den werden können. Alle Transportarten unterstützt das System durch die Vergabe von optimierten Trans-portaufträgen an die internen Umschlagsgeräte (Ran-gierfahrzeuge, Bahnkrane), so dass die Verladung der Container ohne Zeitverzögerung und mit effizienter Ressourcenauslastung erfolgt.

Seit mehr als 12 Jahren garantiert SyncroTESS bereits den reibungslosen Umschlag von jährlich bis zu 100 Mil-lionen Paketsendungen mittels kombinierten Verkehrs in den drei Paketzentren der Schweizerischen Post. Um in Zukunft weiterhin bestens für die Anforderungen des Marktes gewappnet zu sein, plant die Schweizerische Post mittelfristig, den stark wachsenden kombinierten Verkehr für Drittkunden ebenfalls vollständig in Syncro-TESS zu integrieren und zu optimieren.

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In den letzten Wochen und Monaten sind Zeitfensterplattformen, auf denen Spedi-tionen auf Geheiß der Handels- und In-dustrieunternehmen ihre Anlieferungen anmelden müssen, in die Kritik geraten. Vor allem Spediteure, die den Handel be-liefern, beklagen, dass günstige Zeitfenster für die Anlieferung zu schnell ausgebucht seien, sie deshalb ungünstige und teure Routen fahren müssten. Darüber hinaus seien 2,50 Euro pro Buchung zu zahlen, zu denen sich ein Vielfaches an zusätz-lichen Administrationskosten addierten. Die versprochenen Vorteile der geringeren Standzeitkosten hätten sich dagegen nicht eingestellt; unter anderem auch deshalb, weil die Handelsunternehmen nicht in der Lage seien, die Lkw pünktlich zu entladen.

Diese Kritik kontrastiert scharf zur Lage in der Automobilindustrie, in der sich Zeitfen-sterplattformen breit etabliert haben und von beiden Parteien, Automobilherstellern und Speditionen, als „Win-Win-Systeme“ akzeptiert sind. Analysiert man, warum auf den ersten Blick gleiche Systeme in der einen Branche mit großer Unzufriedenheit bei den Speditionen, in der anderen von den Transporteuren als Gewinn gesehen werden, ergeben sich aus INFOrM-Sicht die folgenden Punkte:

Die im Handel hauptsächlich eingesetzten Applikationen sind als reine Buchungssy-steme lediglich Kommunikationsschnitt-stellen zwischen Belieferten und Spedi-tionen (und werden als solche von den Herstellern auch positioniert). Sie stellen ohne eigene Intelligenz Zeitfenster bereit, die gebucht werden können, ohne die dahinter liegenden rampenprozesse zu organisieren oder zu reagieren, wenn Zeit-fenster nicht eingehalten werden.

Die Systeme der Automobilhersteller arbeiten dagegen mit intelligenten Ver-fahren, die das Zeitfenstermanagement flexibler machen und den gesamten Wa-reneingangsprozess optimieren. Statt nur starre Zeitfenster zur Buchung be-

reitzustellen, können diese Systeme die Anlieferwünsche der Spediteure für ein „Poolzeitfenster“ entgegennehmen und vergeben die konkreten Zeitfenster dann nach fein einstellbaren Kriterien. So las-sen sich die Bedürfnisse beider Parteien aufeinander abstimmen. Können Spedi-teure Zeitfenster nicht einhalten, verteilen die Systeme sie automatisch neu.

Die Industrieanwendungen integrieren zudem die Rampenprozesse in das Zeit-fenstermanagement, indem sie zusätz-lich intelligente Optimierungsverfahren einsetzen, um die Verkehre im Werk an die Rampen zu steuern. Diese Systeme reagieren damit ständig auf die aktuelle Situation im Werk und disponieren bei Verspätungen selbständig um. Sie in-formieren das rampenpersonal und die Disponenten über die Veränderungen, so dass bei Bedarf auch manuell eingegrif-fen werden kann. So ist gesichert, dass die Transporte in den meisten Fällen in-nerhalb der gebuchten Zeitfenster und mit optimalen Durchlaufzeiten abgefertigt werden können - was im Handel anschei-nend Schwierigkeiten bereitet.

besser flexIbel statt auf Den letzten Drücker

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Die Kosten pro Buchung auf der Zeitfen-sterplattform inklusive Online-Steuerung zur rampe mit Hilfe von Telematikgerä-ten sind in der Automobilindustrie mit ca. 1 Euro mehr als deutlich geringer als die 2,50 Euro im Handel. Betrachtet man die Kosten nur auf das Buchungsmodul be-zogen – also die Funktionalität, über die hinaus die Systeme im Handel nichts bie-ten –, betragen diese sogar nur 0,40 Euro pro Buchung. (Abgesehen davon, sind die Prozesse in der Automobilindustrie etwas anders organisiert: Speditionen zahlen dort grundsätzlich nichts für eine Buchung auf den von den Herstellern be-triebenen Plattformen.)

Aus diesen Gründen rentieren sich in der Automobilindustrie Zeitfensterplattformen auch für die Speditionen. Der erhöhte administrative Aufwand wird durch die schnelleren Durchlaufzeiten in den Werken mehr als kompensiert und die flexiblere Zeitfenstervergabe zwingt sie nicht zu Tou-ren mit abenteuerlichen Kilometerzahlen.

Fazit ist: Die im Handel kritisierten Miss-stände liegen eher nicht am Konzept des Zeitfenstermanagements an sich. Ergänzt man die reinen Buchungssysteme um in-telligente Optimierungsverfahren und in-tegriert die Rampenprozesse, würde dies auch im Handel zu einer Win-Win-Situa-tion wie in der Automobilindustrie führen (auch wenn sich die Belieferungsprozesse im Detail unterscheiden).

intelligente zeitfensterplattformen können Wartezeiten und standgelder in der Lkw-anlieferung reduzieren.

statt starre zeitfenster zur buchung bereitzu-stellen, können intelligente systeme diese nach bedarf verteilen.

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sfs Intec fastenIngsystems baut auf WeltWeIte lageroptImIerung unD gleIchmässIge proDuktIonsauslastung

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Was haben der Terminal 5 des Londoner Flughafens Heathrow, die Leonardo da Vinci Brücke in Norwe-gen und das Exhibition Center in Toulouse gemein-sam? Sie alle werden durch Befestigungstechniken von SFS intec zusammengehalten. Mit der sicheren Befestigung von Bauteilen steht und fällt im wahrsten Sinne alles. Daher steht die schnelle Belieferung der Kunden für den Geschäftsbereich FasteningSystems der weltweit tätigen SFS intec an erster Stelle.

Um den Kundenbedarf innerhalb kurzer Zeit erfüllen zu können, müssen an den vierzehn europäischen Lagerstandorten stets die richtigen Artikel in aus-reichender Menge vorliegen. Dabei ist neben der Balance zwischen Verfügbarkeit, Umschlag und Ka-pitalbildung auch eine gleichmäßige Produktionsaus-lastung zu berücksichtigen. Diese komplexen Auf-gaben löst SFS intec mit der Software add*ONE für derzeit 60 Disponenten in ganz Europa.

Bis zu 1.200 Produktvarianten

„Die Herausforderung ist die optimale Bevorratung je-der Lagerstufe trotz eines großen Artikelspektrums“, so Jürg Maurer, Einkaufsleiter bei SFS intec Fastening-Systems. „Wir produzieren die Basisprodukte in opti-malen Produktionslosgrößen und stellen anschließend daraus bis zu 1.200 Produktvarianten her.“

Um diese Vielfalt zu beherrschen, führte SFS intec FasteningSystems seit 1993 bis heute add*ONE in vierzehn europäischen Ländern ein. Jeden Morgen erhalten die Disponenten ihre Bestellvorschläge nach Priorität, sowie Bestellaufgaben, Planungs- und Bewegungsdaten in Form einer aussagekräftigen

„Von den richtigen Lagermengen und der Verfügbarkeit hängt die ertrags-kraft und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens ab.“Jürg Maurer, einkaufsleiter bei sFs intec Fasteningsystems

Grafik auf dem Bildschirm. „Dank dieser Entschei-dungsgrundlagen können unsere Mitarbeiter schnell auf Marktentwicklungen reagieren. 95 Prozent der Dispositionsvorschläge von add*ONE werden ohne Änderung übernommen oder gleich vollautomatisch als Bestellpositionen eingestellt. Nur bei Produktneu-einführungen passen wir die Prognosen manuell an“, erklärt Maurer.

Transparenz über Produktionsbedarf

Die Prognosen von add*ONE werden außerdem in der Produktionsplanung genutzt. „Wir regeln den Ma-terialbestand so, dass die Produktion bestückt wird und Bedarfsspitzen optimal abgedeckt sind. Diese Steuerung läuft für jährlich 1,326 Milliarden Stück automatisch“, so Maurer. add*ONE stellt hierbei die Materialverfügbarkeit von rohmaterial und Werkzeu-gen sicher. „Über einen Zeitraum von 12 Monaten generieren wir anhand von Prognosen pro Artikel Planaufträge, welche den Sekundärbedarf auf den tieferen Stücklistenstufen auslösen“, erläutert Maurer.

Die Arbeit mit add*ONE rentiert sich für SFS intec je-den Tag. „Der größte Vorteil besteht für uns darin, dass die Disponenten schnelle und sichere Entschei-dungen treffen können – und ihrem Planungsinstru-ment blind vertrauen. add*ONE ist wie ein Cockpit im Flugzeug, das uns mit allen wichtigen Informationen versorgt, um sicher zu landen.“

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SFS intec ist weltweit Entwicklungspart-ner, Hersteller und Zulieferer von Präzisi-onsformteilen, Sonderschrauben und me-chanischen Befestigungselementen. 33 Marktorganisationen und neu 12 Stand-orte von GESIPA in Europa, Nordamerika und Asien pflegen weltweit den direkten Kontakt zu den Abnehmern im Automo-bil-, Industrie- und Bausektor.

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INFORM ist spezialisiert auf Software, die Unterneh-men unterstützt, optimierte Entscheidungen durch die Echtzeitanalyse großer Datenmengen zu treffen. Die Software wird in vielen logistischen Anwendungen in der Bestandsoptimierung und Absatzprognose, in der Produktionsplanung, im Flughafenressourcen-Management sowie in der Betrugsprävention im Kre-dit- und Geldkartenwesen eingesetzt.

Kern aller INFOrM-Anwendungen sind Operations-Research- und Fuzzy-Logic-Verfahren, die sehr große Datenmengen analysieren und auf Basis der Ergebnisse automatisiert Entscheidungen vorschla-gen und umsetzen. Statt jeweils nur einzelne Vor-gänge zu betrachten, wie etwa einen Auftrag in der Fertigung, einen Transportfluss in der Logistik oder eine Kreditkarten-Transaktion, berechnen sie inner-halb von Sekunden viele tausende Vorgänge. Damit finden sie die Auftragssequenz, die hinsichtlich Ka-pazitätenauslastung, Materialbestand und Lieferter-min optimal ist, die Dispositionsreihenfolge, die den Transportressourcen-Einsatz minimiert, und die Kre-ditkarten-Transaktion, die betrügerisch ist.

Software von INFOrM nutzt für die Optimierungsver-fahren Daten, die durch die Computerisierung nahe-zu sämtlicher Prozesse von der Management- bis hi-nunter zur Aktor-Sensor-Ebene ohnehin vorliegen. In den meisten Unternehmen liegen diese Daten brach oder werden nur im rahmen von Business-Intelli-gence-Initiativen für die strategische und taktische Unternehmensführung genutzt. INFORM macht die-se Daten auch für die Steuerung wirtschaftlich und funktional optimierter Prozesse einsetzbar.

So unterschiedlich die Einsatzbereiche von INFOrM Software auch sind, liegt das Optimierungspotenzial über alle Prozesse hinweg im zweistelligen Prozent-bereich bei den wesentlichen Effizienzkennzahlen. Deshalb amortisieren sich INFOrM-Systeme oft in-nerhalb eines Jahres. Bei INFORM arbeiten 400 Mit-arbeiter aus 30 Nationen. Über 1000 Kunden setzen weltweit Software-Systeme des 1969 gegründeten Unternehmens ein.

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impressum

HerausgeberINFOrM GmbHPascalstr. 2352076 Aachen

Tel.: +49 (0) 24 08 / 94 56 - 0Fax: +49 (0) 24 08 / 60 90 [email protected]

VerantwortlichSabine Walter [email protected]

redaktionMaisberger GmbHPublizistik Projekte Hartmut GiesenKai Keppner (INFORM)Michael Dannhauer (INFORM)Julia Hildesheim (INFORM)

BildnachweisTitel, S. 4, 6, 7, 8, 18, 21, 24, 28, 29, 30 iStock PhotoS.2, 34 HHLASeite 10, 13 Plainpicture Seite 26 Remo Zehnder, Schweiz

Wir bedanken uns bei unseren Kundenfür die Verwendung folgender Fotos:

Seite 15 AL-KOSeite 16 FuchsSeite 22 Winkler+DünnebierSeite 33 SFS Intec

Design804© Visuelle Kommunikation, Düsseldorfwww.achtnullvier.com

DruckMS-Press GmbH, Aachen www.ms-press.de

Auflage1.000

LAFARGEDaimler

Bmw Group

ein auszug unserer referenzen

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inForm

Pascalstr. 23,52076 AachenGermany

Tel.: +49 (0) 24 08 / 94 56 - 0Fax: +49 (0) 24 08 / 60 90 Mail: [email protected]: www.inform-software.de