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2/2011 Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversicherung Gesundheits- und Krankenversicherungspolitik Vernehmlassungen am laufenden Band Informationen für die Mitglieder des Verbandes Myozyme-Fachtagung in Luzern erfolgreich durchgeführt Informationen von unseren Mitgliedern und Partnern Agrisano feiert ihr 100‘000stes Mitglied

INFORMATION Juli 2011

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Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversischerung

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Page 1: INFORMATION Juli 2011

2/2011 Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversicherung

Gesundheits- und KrankenversicherungspolitikVernehmlassungen am laufenden Band

Informationen für die Mitglieder des VerbandesMyozyme-Fachtagung in Luzern erfolgreich durchgeführt

Informationen von unseren Mitgliedern und PartnernAgrisano feiert ihr 100‘000stes Mitglied

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EXPRESS

PolitikDer Ständerat befasst sich befasste sich mit den umfangreichen Differenzen zu den Beschlüssen des Nationalrates im Bereich Managed Care. In ver-schiedenen Bereichen zeigte er sich kompromissbereit – jedoch nicht überall.

BAG-Chef Pascal Strupler kritisierte öffentlich die Krankenversicherer. Sie seien zu sehr auf die Jagd nach guten Risiken ausgerichtet. Santésuisse hat sich gegen diese Vorwürfe gewehrt.

Die Vernehmlassung zum geplanten Krankenversi-cherungs-Aufsichtsgesetz (KVAG) stellte zwei-fellos die «Pièce de Résistance» der vom Bundesrat eröffneten Konsultationen dar. Der RVK hat die Vorlage grundsätzlich klar abgelehnt.

VerbandDer RVK schliesst das Rechnungsjahr 2010 mit einem Betriebsergebnis von rund 420‘000 Franken ab. Der Rechnungsabschluss wird den Mitgliedern an der Delegiertenversammlung zur Genehmigung vorgelegt.

Wer entscheidet über Leben und Weiterleben? Am 10. Juni 2011 diskutierten namhafte Referenten zu diesem Thema. Knapp 180 Teilnehmende verfolg-ten gespannt die unterschiedlichen Blickwinkel der Referenten an der Fachtagung «Wieviel darf uns ein Leben kosten» des RVK.

MitgliederDie Krankenkasse Agrisano feiert ihr 100‘000stes Mitglied. Dieser wichtige Meilenstein zeigt, dass im-mer mehr Bäuerinnen und Bauern von den Vorteilen der Krankenkasse überzeugt sind.

Der Inhalt auf einen Blick

5 Gesundheits- und Krankenversicherungspolitik6 Parlament6 Ständerat9 Nationalrat10 Bundesrat / EDI / BAG11 Weitere Entwicklung im Umfeld12 Vernehmlassungen zum KVAG und zur KVV

13 Informationen für die Mitglieder des Verbandes14 Verbandskennzahlen15 RVK Jahresabschluss 201015 RVK-Holding Genossenschaft wird RVK Rück AG16 Grossrisiko Rückversicherungen: Ergebnis 201017 treffPUNKT: Projekt RUS1217 Rückblick RVK-Forum19 Fachtagung «Wie viel darf uns ein Leben kosten?»20 Herbsttagung 2011: Aussergewöhnliches Rahmenprogramm21 Leistungseinkauf: Ausblick VVG / Situation OKP22 DRG-Prüfstelle: Dienstleistung im Aufbruch23 Kundenzeitschrift SICHER: Sommer-Ausgabe 201123 Neues von der RVK-Crew

24 Informationen von unseren Mitgliedern und Partnern

25 BBT-Tagung: Neuste Entwicklungen präsentiert25 Luzerner Forum: Neue Geschäftsführerin26 Krankenkasse Agrisano feiert 100‘000stes Mitglied26 KrankenkasseSteffisburg:150-Jahre-Jubiläum27 Sympany: Neuer CEO27 Glarner Krankenversicherung: Neuer Vorstand27 sanavals Gesundheitskasse: Präsidentenwechsel

28 Agenda

ImpressumINFORMATIONMitteilungsblatt des RVKErscheint viermal jährlich

Herausgeber und RedaktionRVK Verband der kleinen und mittleren Krankenversicherer

Haldenstrasse 25, 6006 LuzernTelefon 041 417 05 00Telefax 041 417 05 01E-Mail: [email protected]: www.rvk.ch

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Jahr der Herausforderung

Liebe MitgliederSehr geehrte Damen und Herren

Die kommende Prämienrun-de ist eine Herausforderung für die Krankenversiche-rer. Wie werden sich die Kosten bei den stationären Leistungserbringern mit der Einführung von SwissDRG verändern? Werden diese – wie viele mutmassen – stei-gen? Wenn ja, um wie viel? Die Frage steht im Raum, ob es bei den Zusatzversicherungen Entlastungen geben wird und ob diese über Prämiensenkungen den Versicherten zu Gute kommen sollen. Der Rech-nungsprüfung kommt mit der Einführung von Swiss-DRG eine noch stärkere Bedeutung zu. Sie verlangt entsprechendqualifizierteMitarbeitende,waseinegezielte Ausbildung nötig macht.

Ab 1. Januar 2012 wird der revidierte Risikoausgleich in Kraft gesetzt. Wie sich dieser konkret auf die Er-gebnisse auswirken wird, kann nur annähernd berech-net werden. Es ist nicht auszuschliessen, dass es zu beträchtlichen Verschiebungen zwischen den Versi-cherern kommen wird. Ein schwer einschätzbares, unternehmerisches Risiko für die Krankenversicherer.

Ebenfalls interessant zu beobachten sein wird, wie sich die Reduktion oder Aufhebung der Prämienra-batte für junge Erwachsene auswirkt. Wie die Kunden auf die Prämienanpassung reagieren und welche Fol-gen die Mehrbelastung auf die Prämienverbilligungen durch die Kantone haben, bleibt offen.

Bringt mehr Bürokratie mehr Sicherheit? Die Kon-sequenzen der verschärften Aufsicht sind noch nicht absehbar. Die Einführung der Rechnungslegungsvor-schrift Swiss GAAP FER 41 und die jetzt doch aufge-schobene Einführung der solvenzbasierten Reserven werden die Krankenversicherer nächstes Jahr be-schäftigen. Echte Massnahmen zur Kosteneindäm-mung sind dies aber nicht.

Die Überarbeitung der Spezialitätenliste für Me-dikamente ist dringend angezeigt. Es fehlt nicht an Einsicht des BAG, wie Andreas Faller, Vizedirektor des BAG im Radio DRS unlängst bestätigte, jedoch an personellen Ressourcen. Medikamente, die die von Gesetz vorgeschriebenen WZW-Kriterien nicht erfüllen, gehören endlich gestrichen. Auch das Preis-Festsetzungs-Verfahren muss grundlegend überprüft werden. Dass die Schweizer Krankenversicherer für das cholesterinsenkende Medikament «Sortis» 200 Franken hinblättern müssen, wenn das gleiche Prä-parat bei gleicher Wirkung, in gleicher Dossierung und Verpackung in Deutschland 30 Franken kostet, ist einfach nicht nachvollziehbar. Dem BAG sollten rasch die dringend erforderlichen Ressourcen zuge-standen werden.

Grundsätzlich sollten die WZW-Kriterien wieder für alle im Gesundheitswesen aktiven Player mehr Beachtung erhalten und im Vordergrund stehen. Der RVK hat am 10. Juni mit der Fachtagung «Wie viel darf uns ein Leben kosten» einen Anstoss zur offenen und dringend notwendigen Diskussion gegeben. Im Interesse unserer Versicherten: Wir bleiben dran!

Der RVK beobachtet die Entwicklung im Branchen-verband santésuisse mit Aufmerksamkeit und Sorge. Er wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür einsetzen, dass die Dachorganisation der Kranken-versicherer ein verlässlicher Partner bleiben wird.

Marcel GraberDirektor RVK

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RVK-Delegiertenversammlung26. August 2011 in Luzern

Die79.DelegiertenversammlungdesRVKfindetam26.August2011imRadissonBluHotelinLuzernstattund beginnt um 11:00 Uhr, im Anschluss an die RVK-Herbsttagung. Die Einladung inklusive Traktandenliste und weiteren Informationen wird am 25. Juli 2011 verschickt.

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ParlamentSeite 6

StänderatSeite 6

NationalratSeite 9

Bundesrat / EDI / BAGSeite 10

Weitere Entwicklung im UmfeldSeite 11

Vernehmlassungen zum KVAG und zur KVVSeite 12

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Ständerat

Managed CareDer Ständerat befasste sich in einer letzten Runde mit den umfangreichen und zum Teil gewichtigen Dif-ferenzen zu den Beschlüssen des Nationalrates. In verschiedenen Bereichen zeigte er sich kompromiss-bereit und schloss sich den Nationalratsbeschlüssen an. Für eine letzte Bereinigungsrunde im Nationalrat hielt der Ständerat insbesondere an folgenden abwei-chenden Beschlüssen fest:

Angebotspflicht der VersichererDer Nationalrat will, dass alle Versicherer in allen Regionen Managed-Care-Modelle anbieten müssen. Der Ständerat hat sich bisher gegen eine solche Bestimmung ausgesprochen. Er schlägt nun in den Übergangsbestimmungen vor, dass der Bundesrat – sollte sich kein genügendes Angebot an Netzwerken entwickeln–nachfünf JahreneineAngebotspflichteinführen kann.

Unabhängigkeit der Einrichtungen zur medizi-nischen Behandlung von VersichertenIm vorhergehenden Differenzbereinigungsverfahren hat der Nationalrat eine neue Bestimmung aufgenom-men, gemäss der es Versicherern verboten werden soll, sich in irgend einer Form an medizinischen Ein-richtungen zu beteiligen. Der Ständerat lehnt diese neue Bestimmung primär aus formellen Gründen ab (gemäss den parlamentarischen Regelungen können in einem Differenzbereinigungsverfahren nicht ein-fach zusätzliche neue Bestimmungen aufgenommen werden).

Die wichtigsten politischen Entwicklungen seit dem 22. März 2011 von Moritz Helfenstein zu-sammengefasst und kommentiert:

Parlament

Spitalfinanzierung / Prämien 2012Die Mitteilung von Santésuisse, dass in verschiedenen KantonendiePrämienwegenderneuenSpitalfinan-zierung für das Jahr 2012 zusätzlich erhöht werden müssten, da diese Kantone ihren Anteil an den Spi-talkosten reduzierten, hat insbesondere im Ständerat zu grosser Hektik geführt. Dieser wollte mit Dring-lichkeitsrecht verbieten, dass die Mehrkosten, die durchdieneueSpitalfinanzierungverursachtwerdenund so bei den Krankenversicherern ab 1. Januar 2012 anfallen, mit zusätzlichen Prämienerhöhungen gedeckt werden können. Die Folge eines solchen Entscheides wäre gewesen, dass die entsprechenden Kantone ih-ren Anteil an den Spitalkosten wieder erhöhen müss-ten. Obwohl ihnen bei der KVG-Revision vor drei Jahren zugebilligt wurde, dass sie – weil im Kanton unterdurchschnittliche Krankenkassenprämien gelten – ihren Anteil an den Spitalkosten erst im Jahr 2017 auf 55 Prozent erhöhen müssen. Wenn die Kantone nicht zur Kasse gebeten worden wären, hätten dem-nach die Versicherer die entsprechenden Mehrkosten über ihre Reserven abdecken müssen. DerNationalrathatdenStänderatzurückgepfiffen,in dem er gar nicht erst auf das Geschäft eingetre-ten ist. Im Ständerat hat man sich dem Verdikt des Nationalrates notgedrungen gebeugt. Dabei haben einzelne Ständeräte den Wunsch geäussert, dass die Versicherer die Prämien in den Folgejahren senken können, wenn die entsprechenden Kantone ihren Anteil an den Spitalkosten erhöhen.

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SelbstbehaltBekanntlich will der Nationalrat, dass Managed-Ca-re-Versicherte einen Selbstbehalt von zehn Prozent, Versicherte im konventionellen System 20 Prozent bezahlen. Der Ständerat legte bisher fünf, respek-tive 15 Prozent fest. Mit knappem Mehr beschloss der Ständerat einen Kompromiss, wonach Managed-Care-Versicherte mit 7,5 Prozent und Versicherte im konventionellen Modell mit 15 Prozent Selbstbehalt belastet werden.

Maximaler SelbstbehaltIm Gegensatz zum Nationalrat will der Ständerat den maximalen Selbstbehalt von 500 Franken für Managed-Care-Versicherte und 1‘000 Franken für konventionell Versicherte im Gesetz festgeschrieben haben. Der Ständerat will zudem gesetzlich festhalten, dass der Bundesrat den jährlichen Höchstbetrag der Kostenentwicklung im Bereich Krankenversicherung anpassen kann.

Die verbleibenden Differenzen zum Nationalrat werden von diesem erst in der Herbstsession 2011 behandelt. Bereits am 23. und 24. Juni 2011 hat sich die vorberatende Kommission mit den Differenzbe-reinigungsbeschlüssen des Ständerates befasst. Die Kommission blieb in allen wesentlichen Punkten bei den Beschlüssen des Nationalrates. Einzig beim Vorschlag, die Selbstbehaltsobergrenzen von 1‘000 respektive 500 Franken im Gesetzt festzuschreiben, erklärt sich die Kommission einverstanden – aller-dings ohne die Bestimmung, dass diese Obergrenzen periodisch der Kostenentwicklung angepasst werden können. Folgt der Nationalrat in der Herbstsession seiner Kommission, wird es in der Einigungskonfe-renz zu einer harten Auseinandersetzung kommen.

Wenn dort überhaupt eine Einigung erzielt werden kann, ist noch keineswegs sicher, dass der Rat mit dem Resultat einverstanden ist. Ein Scheitern einer weiteren KVG-Vorlage nach bald achtjährigen Bera-tungen ist keineswegs ausgeschlossen. Auch bei einer Zustimmung durch das Parlament bleibt die Möglich-keit offen, das Referendum zu ergreifen. Ein solches wurde im Verlaufe der Verhandlungen in den Räten, aber auch ausserhalb (zum Beispiel von der FMH) verschiedentlich angedroht.

Motion Giezendanner Ulrich: Transparenz bei den Entschädigungen bei den KrankenkassenMit dieser Motion wird verlangt, dass eine gesetzliche Bestimmung erlassen wird, nach welcher die Entschä-digungssummen für den gesamten Verwaltungsrat und die Entschädigungen für den Vorstandspräsidenten und den CEO offengelegt werden müssen. Die vor-beratende Kommission beantragt dem Rat einstim-mig, die Motion anzunehmen. Auch der Bundesrat beantragte die Annahme. Dabei wies er darauf hin, dass im neuen Aufsichtsgesetz, das sich in der Ver-nehmlassungbefindet,entsprechendeBestimmungenvorgesehen seien. Der Rat folgte den Anträgen ohne Diskussion.

Motion SGK-NR: Versorgungsqualität mit DRGDie Motion verlangt, dass der Bundesrat die not-wendigen Rahmenbedingungen schafft, damit bei der Einführung von DRG die Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie des gesamten Ge-sundheitspersonals sichergestellt werden kann und die Versorgungsqualität nicht verschlechtert wird. Nachdem der Nationalrat dieser Motion bereits in der Frühjahrsession zugestimmt hat, folgte auch der Ständerat dem entsprechenden Zustimmungsantrag der vorberatenden Kommission.

Interpellation Gutzwiller Felix: Ein Schwellen-wert von 100‘000 Franken für medizinische Therapien?Das Bundesgericht hat in einem wichtigen Entscheid festgehalten, dass die Krankenversicherung nicht in jedem Falle und in unbegrenzter Höhe Leistungen er-bringen muss. Dieser Entscheid hat in breiten Kreisen

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te Schwellenwert keine feste oberste Richtgrenze. Grundsätzlich gelte: Ein höherer therapeutischer Nutzen im Einzelfall rechtfertige eine umso höhere Kostenübernahme. Der Bundesrat sei auch bereit, unter Einbezug der betroffenen Akteure Massnahmen in Bereichen der seltenen Krankheiten zu prüfen und Bericht zu erstatten. Weiter sei er auch bereit zu prüfen, inwieweit die Errichtung eines Fonds zur Ver-gütung von Arzneimitteln gegen seltene Krankheiten eine geeignete Massnahme darstellt. Dieser Fond soll durchBeiträgeDritterfinanziertwerden.WelcheDritten gemeint sind, wird jedoch nicht erläutert.

Motion Brändli Christoph: Transparente Fi-nanzierung der sozialen KrankenversicherungMit dieser Motion, eingereicht am 10. Juni 2009, wird vom Bundesrat verlangt, dass er ein neues Finanzie-rungssystem für die Grundversicherung ausarbeitet. Dieses soll Transparenz in Bezug auf die Finanzierung der Grundversicherung herstellen und die heutigen, falsch gesetzten Anreize zwischen ambulantem und stationärem Bereich beseitigen. Es soll weiter pro-zentual festlegen, welche Kosten über Prämien der VersichertenundwelcheüberSteuernzufinanzierensind.ZudemseidieAufteilungdessteuerfinanziertenAnteils zwischen Bund und Kantonen ebenfalls zu definieren.

Am 26. August 2009 beantragte der Bundesrat, die Motion abzulehnen. Dies insbesondere mit der Be-gründung, dass das Parlament eben eine neue Spital-finanzierungbeschlossenhabeundesdeshalbsinnvollsei, deren Auswirkungen abzuwarten. Die vorberatende Kommission des Ständerates emp-fiehltdemRateinstimmig,derMotionzuzustimmen.Der Bundesrat opponierte nicht mehr. Der Rat folgt dem Antrag seiner Kommission.

hohe Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ständerat Gutzwiller stellt dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Wie beurteilt der Bundesrat das Vorgehen von San-tésuisse und der Krankenversicherer in diesem Fall? Wie beabsichtigt er allenfalls, darauf zu reagieren?

2. Ist der Bundesrat der Meinung, dass sich Kran-kenversicherer bei Kostengutsprachen-Gesuchen künftig generell auf den, in einem individuellen Fall vom Bundesgericht festgelegten, Kosten-Schwel-lenwert von maximal 100‘000 Franken berufen können?

3. Wie beabsichtigt der Bundesrat, den Rationie-rungsbestrebungen der Krankenversicherer, die sich mit der Interpretation des BGE einschleichen, im Interesse der Patienten entgegenzuwirken?

4. Wie will er der Rechtsungleichheit für einzelne Patientengruppen entgegenwirken, die durch das Vorgehen der Krankenversicherer entstanden ist?

5. In der abgeänderten Verordnung über die Kranken-versicherung (KVV) vom 2. Februar 2011 ermäch-tigt der Bundesrat die Versicherer, neu die Höhe der Vergütung für Orphan Drugs selbst bestimmen zu können. Wie beurteilt der Bundesrat – vor dem Hintergrund der erwähnten Entwicklung mit Myo-zyme – die damit entstehende Entscheidungsmacht der Krankenversicherer über die Vergütung von OrphanDrugs,diezwangsläufigzueinerUngleich-behandlung von Patienten mit seltenen Krankheiten führen wird?

Der Bundesrat hat in seiner Antwort vom 6. Juni 2011 ausführlich Stellung zur Interpellation genommen. Un-ter anderem hielt er ausdrücklich fest, dass auch in Zukunft jeder einzelne Fall für sich geprüft werden müsse. Zudem sei der vom Bundesgericht genann-

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Motion SP-Fraktion: Hohe Franchise und Prä-mienermässigungDie SP verlangt mit dieser Motion, die jährliche Fran-chise auf höchstens 1‘000 Franken zu begrenzen. Die Prämienermässigung bei Franchisen, die höher als die minimale Franchise sind, ist auf 20 Prozent der Prämie zu beschränken.

Die Motion wurde mit 40:110 Stimmen abgelehnt.

Motion SP-Fraktion: Leistungsfinanzierung nach dem KVG vereinheitlichenDer Vorstoss verlangt, dass der stationäre und am-bulanteBereichnachdemgleichenSystemfinanziertwerden. Die Motion wurde – entgegen dem Antrag des Bundesrates – mit 118:22 Stimmen angenommen. In die gleiche Richtung zielt auch der Vorstoss von Ständerat Brändli, der im Ständerat ebenfalls ange-nommen wurde.

Motion SP-Fraktion: Medikamentenabgabe durch Ärztinnen und Ärzte. Margen verrin-gern und nötigenfalls Einkommensverluste kompensierenMit der Motion wird vom Bundesrat verlangt, dass er die Marge von 15 Prozent, die Ärztinnen und Ärzte auf den Medikamenten erzielen können, um mindes-tens die Hälfte reduziert. Wenn nötig, solle der dar-aus resultierende Einkommensverlust – insbesondere in Randregionen – durch geeignete Massnahmen teil-weise kompensiert werden. Dies könne zum Beispiel durch eine Differenzierung des Taxpunktwertes oder durchdieEntschädigungnichttariflicherLeistungen(z.B. Teilnahme an Qualitätszirkeln) geschehen. Der Bundesrat beantragte, die Motion abzulehnen. Der Rat ist dem Antrag mit 42:103 Stimmen gefolgt.

Nationalrat

Der Nationalrat befasste sich bereits anlässlich der ausserordentlichen Session vom 11. bis 14. April 2011 mit verschiedenen, für die Krankenversicherung re-levanten Geschäften.

PräventionsgesetzDer Nationalrat nahm das neue Präventionsgesetz, das insbesondere den ausgewiesenen Bedarf an Ko-ordination, Steuerung und Transparenz abdecken soll, mit 97:71 Stimmen an. Für die Krankenversicherung von Bedeutung sind insbesondere folgende Punkte:

•DiePräventionsolleinenBeitragzurVerhinderungund Früherkennung von Krankheiten liefern und damit auch zu weniger Kosten in der Krankenver-sicherung führen.

•Aufeineneue,zusätzlicheOrganisation fürdieDurchführung der Präventionsmassnahmen, wie sie der Bundesrat vorgeschlagen hatte, wird ver-zichtet. Die entsprechenden Aufgaben sollen der bestehenden Stiftung für Gesundheitsförderung übertragen werden.

•Die Krankenversicherer sind auch in Zukunftverpflichtet,dieVerhütungvonKrankheitenzufördern. Die Höhe des KVG-Prämienzuschlages wird auf 0,1 Prozent einer durchschnittlichen Jah-resprämie festgelegt. Auf Basis der Prämien 2009 hätte dies einen Beitrag von 3.85 Franken pro ver-sicherte Person ergeben.

Das Geschäft geht nun an den Ständerat.

Motion Heer Alfred: Aufhebung Obligatorium im KVGDie Motion wurde diskussionslos mit 44:101 Stimmen abgelehnt.

Motion Föhn Peter: Streichung Schwanger-schaftsabbruch und Geschlechtsumwandlun-gen aus dem LeistungskatalogDie entsprechenden Vorstösse wurden mit 55:84 Stimmen abgelehnt.

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Parlamentarische Initiative Steiert Jean-Fran-cois: Erleichterte Kassenwechsel im KVG. Aufhebung des Administrativzuschlages auf ZusatzversicherungenMit der Initiative wird verlangt, dass die Versicherer für Personen, die die Grund- und Zusatzversicherung nicht beim gleichen Versicherer führen, keine Ad-ministrativkostenzuschläge mehr verlangen dürfen. Damit sollen Versichererwechsel erleichtert werden.

Die vorberatende Kommission des Nationalrates beantragte nach einer ersten Beratung, der Initiative zu folgen. Die ständerätliche Kommission beschloss jedoch gegenteilig, worauf die nationalrätliche Kom-mission im zweiten Anlauf ebenfalls beantragte, die Intiative abzulehnen. Der Nationalrat folgte diesem Antrag und lehnte die Initiative ebenfalls mit 54:105 Stimmen ab

Motion Steiert Jean-Francois: Steuerbarkeit der Demenzpolitik I; GrundlagenMotion Wehrli Reto: Steuerbarkeit der De-menzpolitik II; Gemeinsame Strategie von Bund und KantonenMit beiden Motionen wird der Bundesrat aufgefor-dert, in Zusammenarbeit mit den Kantonen und den betroffenen Organisationen die Grundsätze für eine Demenzstrategie für die Schweiz auszuarbeiten. Der Rat nahm beide Motionen an: Die Motion Wehrli ein-stimmig, die Motion Steiert mit einer Gegenstimme.

Verfeinerung des RisikoausgleichesIn der Managed-Care-Vorlage ist bekanntlich vor-gesehen, dass der Risikoausgleich um den Morbidi-tätsfaktor verfeinert werden soll. Die vorberatende Kommission des Ständerates hat vorgeschlagen, den Risikoausgleich aus der Managed-Care-Vorlage in eine eigene, separate Vorlage auszugliedern. Die Kommission ersuchte die Schwesterkommission im Nationalrat, diesem Vorgehen zuzustimmen. Die nati-onalrätliche Kommission lehnte diesen Vorschlag aber mit 18:6 Stimmen ab. Sie begründete ihren Entscheid damit, dass die Verfeinerung des Risikoausgleiches ein wichtiger Bestandteil der Managed-Care-Vorlage sei.

Bundesrat/EDI/BAG

AufsichtsgesetzEnde Mai ist die Vernehmlassungsfrist zum Entwurf des bundesrätlichen Aufsichtsgesetzes für die Kran-kenversicherung abgelaufen. Breite Kreise haben ins-besondere die Überregulierung kritisiert. Man darf gespannt sein auf die Auswertung der Vernehmlassung und die Lehren, die der Bundesrat daraus zieht.

MedikamentenpreiseNachdem Preisüberwacher Stefan Meierhans verlau-ten liess, dass die Krankenversicherer jährlich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag einsparen könn-ten, wenn die Schweiz das deutsche Vergütungssys-tem übernehmen würde, wurde man auch im BAG hellhörig. In Deutschland zahlen die Kassen für Me-dikamentengruppen mit gleichem Anwendungsbe-reich einen Festbetrag, der sich an den günstigsten Präparaten orientiert. Das BAG will nun eine neut-rale Gegenüberstellung aller Vor- und Nachteile der verschiedenen Vergütungssysteme vornehmen. Bis Ende 2012 will das BAG Bundesrat Didier Burkhalter einen umfassenden Bericht abgeben.

BAG-Direktor versus SantésuisseBAG-Chef Pascal Strupler kritisierte öffentlich die Krankenversicherer. Sie seien zu sehr auf die Jagd nach guten Risiken ausgerichtet – und dies mit zwei-felhaften Methoden, wie zum Beispiel nicht kos-tendeckende Prämien und Telefonmarketing. Die

Quelle: www.parlament.ch

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ZusatzversicherungsprämienImZusammenhangmitderneuenSpitalfinanzierungund der kommenden Prämienrunde 2012 versuchen Politiker und Kantone, die Krankenversicherer zu Prä-miensenkungen in den Spitalzusatzversicherungen zu «zwingen». SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr verlangt, dass Gesundheitsminister Didier Burkhalter schnell handelt. Wie dies geschehen soll, wird nicht erklärt. Die Zusatzversicherungen unterstehen bekanntlich nicht dem Departement von Bundesrat Burkhalter. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass die meisten Krankenversicherer in den Spitalzusatzversicherun-gen die Prämien seit Jahren nicht erhöht haben, ob-wohl das Durchschnittsalter der Versicherten, und damit die Behandlungskosten, auch in diesem Versi-cherungsbereich ständig steigen. Kommt dazu, dass dieneueSpitalfinanzierungimZusatzversicherungs-bereich in erster Linie eine Entlastung im Bereich «Allgemeine Abteilung ganze Schweiz» bringt, nicht aber bei den teuren Aufenthalten auf der Halbprivat- und Privatabteilung. Wer weiss schon heute, ob die Spitäler für entsprechende Spitalaufenthalte ab 2012 nicht ihre Tarife erhöhen?

Krankenversicherer müssten sich darum nicht wun-dern, wenn das Thema Einheitskasse auf immer mehr Interesse stosse. Santésuisse wehrt sich gegen diese Vorwürfe und hält fest, dass sich die Branche nun selber einen Verhaltenskodex verordnet habe, mit dem ungewünschte Telefonanrufe verhindert wer-den sollen. Zudem hätten verschiedene Versicherer eine neue Ordnung in ihre «Billigkassen-Strategie» gebracht. Die neue Prämienrunde folgt schon bald und es wird sich zeigen, ob die brancheneigene Selbst-disziplin die Erwartungen erfüllt.

Weitere Entwicklungen im Umfeld

Diagnosen bei Spitalbehandlungen nach DRGZwischen den Krankenversicherern und den Spitälern zeichnet sich ein erbitterter Streit um die Diagnose-angabenab.FüreineeffizienteKostenkontrolleistesunabdingbar, dass die Versicherer über aussagekräf-tige Diagnoseangaben verfügen. Die Spitäler wehren sich mit Händen und Füssen und mit fadenscheinigen Argumenten gegen die Bekanntgabe der notwendi-gen Angaben. Angeblich würden die Forderungen der Versicherer das Patientengeheimnis verletzen. Schön und gut, dass sich die Spitäler für ihre Patienten ein-setzen. Dabei geht es diesen Leistungserbringern aber eher darum zu verhindern, dass die Versicherer die verrechneten Kosten mit den gestellten Diagnosen vergleichen und so entsprechende Kostenkontrollen durchführen können.

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Gesetz und VerordnungVernehmlassungen zum KVAG und zur KVV

Während der letzten Monate wurden die Krankenversicherer mehrmals dazu aufgefor-dert, zu laufenden Gesetzgebungsprojekten Stellung zu nehmen.

Die Vernehmlassung zum geplanten Krankenver-sicherungs-Aufsichtsgesetz (KVAG), welche am 10. Mai 2011 abgeschlossen wurde, stellte zweifellos die «Pièce de Résistance» auf dem Menü der vom Bundesrat eröffneten Konsultationen dar. Während der RVK mit einem klaren Nein die Vorlage grund-sätzlich ablehnt, nahm santésuisse in der Stellung-nahme eine «Ja, aber-Position» ein, kritisierte indes die mit dem KVAG einhergehende Beschneidung des Wettbewerbsspielraums und verlangte eine gründli-che Überarbeitung des Gesetzesentwurfes.

Parallel zur Vernehmlassung zum KVAG wurden zwi-schen März und Mai 2011 drei weitere Anhörungen zu den folgenden Themen im Eiltempo durchgeführt:

• TeilrevisionKVVundELV(betrifftdieNichtbezah-lung von Prämien und die Ausrichtung der Prämi-enverbilligung)

• TeilrevisionKVV(betrifftdieEinführungvonrisi-kobasierten Reserven)

• Kontenrahmen2012fürKrankenversicherer.

Die Einführung von risikobasierten Reservevorschrif-ten wird eine grundlegende Änderung der Prämissen der Prämienkalkulation bringen und den Finanzaus-haltderKrankenversicherernachhaltigmodifizie-ren. Umso erstaunlicher ist deshalb, dass der vom BAG vorgelegte Entwurf, der am 1. Juli 2011 hätte in Kraft treten sollen, kaum technische Angaben zur Berechnung der Reserven oder zum geplanten KVG-Solvenztest enthielt. Bei der Ankündigung der Anhö-rung stellte das Bundesamt eine weitere Anhörung – diesmal betreffend die technische Departements-verordnung zur genauen Reserveberechnung – in Aussicht. Diese wurde jedoch noch nicht eröffnet. In seiner Stellungnahme bemängelte der RVK dieses

intransparente und hastige Vorgehen mit Nachdruck. Er verlangte die Vorlage eines technisch ausgereiften Entwurfes sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit den Krankenversicherern – beispielsweise mit einem grossangelegtenField-Test imVorfeldderdefiniti-ven Einführung. In seiner Sitzung vom 22. Juni 2011 verabschiedete der Bundesrat nun die Revision von Art. 78 ff. KVV und legte das Inkrafttreten der Vor-schriften zur risikobasierten Berechnung der Reser-ven auf den 1. Januar 2012 fest.

Kantonaler Teilausgleich der OKP-PrämienAm gleichen Tag eröffnete der Bundesrat eine wei-tere Vernehmlassung: Sie betrifft den kantonalen Teilausgleich der OKP-Prämien, die zwischen 1996 und 2011 zu viel oder zu wenig bezahlt worden sind. Dank Umverteilung der Umweltlenkungsabgaben, die den versicherten Personen zustehen, sollen während sechs Jahren die Prämienbelastungen oder -entlas-tungen, die in der Vergangenheit erfolgt sind, bis zu 55 Prozent kompensiert werden. Die Vernehmlassung zum neuen Art. 106 KVG wird bis Ende September dauern, was die Konsultation der RVK-Mitglieder im Laufe des Sommers zulassen wird.

lic.iur. Pia GianinazziRechtsdienstTelefon 041 417 05 50E-Mail [email protected]

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VerbandskennzahlenSeite 14

RVK Jahresabschluss 2010Seite 15

RVK-Holding Genossenschaft wird zur RVK Rück AGSeite 15

Grossrisiko Rückversicherungen:Ergebnis 2010Seite 16

treffPUNKT: Projekt RUS12Seite 17

Rückblick RVK-ForumSeite 17

Fachtagung «Wie viel darf uns ein Leben kosten?»Seite 19

Herbsttagung 2011: Aussergewöhn-liches RahmenprogrammSeite 20

Leistungseinkauf: Ausblick VVG / Situation OKPSeite 21

DRG-Prüfstelle: Dienstleistung im AufbruchSeite 22

Kundenzeitschrift SICHER:Sommer-Ausgabe 2011Seite 23

Neues von der RVK-CrewSeite 23

Page 14: INFORMATION Juli 2011

Seite 14

2010 konnten erstmals wieder Reserven aufgebaut werden. Der Reservesatz über alle RVK-Mitglieder beträgt 23.4 Prozent. Die Rückstellungen haben sich als Folge der geringen Leistungszunahme nicht verän-dert. Auch hier wurde 2010 der in den letzten Jahren erfolgte Abbau gestoppt. Der Rückstellungssatz be-trägt 37 Prozent.

Für die Prämienberechnungen 2012 gilt es, trotz des schwierigen Umfeldes (Einführung DRG, Veränderungen Risikoausgleich usw.) diese positiven Entwicklun-gen weiterzuführen.

Stephan BernetStv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

VerbandskennzahlenErstmals wieder Reserven aufgebaut

Der RVK hat die Zahlen seiner Mitglieder aus den bundesamtlichen Formularen EF123 2005 – 2010 analysiert.

Der Versichertenbestand der Krankenversicherer, die dem RVK angeschlossen sind, hat sich in den letzten Jahren nicht stark verändert. Dies obwohl die Anzahl der Mitglieder abgenommen hat. Aus diesem Grund können die Zahlen (OKP und VVG) miteinander ver-glichen werden.

Seit 2005 nahmen die Leistungen um rund 20 Pro-zent, die Prämien um rund 17 Prozent zu. Deutlich zeigt sich auch die Verbesserung des Schadensatzes, nachdem 2010 die Prämien nicht mehr – zulasten der Reserven – politisch tief gehalten wurden. Der Schadensatz sank von 95 Prozent (2009) auf 89 Pro-zent (2010).

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RVKJahresabschluss 2010

Das Rechnungsjahr 2010 schliesst mit einem Betriebsergebnis von 420‘625.18 Franken ab. Dieses Ergebnis liegt rund 150‘000 Franken unter demjenigen des Vorjahres (2009: 571‘911.78 Franken).

Die einzelnen Bereiche haben sich unterschiedlich entwickelt. Ein Rückgang der Prämieneinnahmen als Folge von Fusionen und Eigenrisiko-Stufen-Wechseln bei gleichzeitiger Leistungszunahme führte im Bereich der KVG-Rückversicherungen zu einem negativen Betriebsergebnis. Massnahmen, um in diesem Bereich wieder positive Ergebnisse erzielen zu können, wur-den bereits eingeleitet. Positiv ist hingegen die Ent-wicklung des VVG-Rückversicherungsbereichs. Die Kosten im Dienstleistungsbereich sind aufgrund von einem erhöhten Rückstellungsbedarf für zukünftige Projekte höher als im Vorjahr. Ausgeglichen schliesst der Verbandsbereich ab. Die Reserven und Rückstel-lungen entsprechen den aufgrund von Risikoanalysen und Geschäftsplänen berechneten Vorgaben und er-füllen die gesetzlichen Vorgaben.

Detaillierte Zahlen zum Rechnungsabschluss kön-nen aus dem Geschäftsbericht 2010 und der Bilanz/Erfolgsrechnung 2010 entnommen werden, die den Mitgliedern zur Genehmigung an der Delegierten-versammlung am 26. August 2011 vorgelegt werden.

Stephan BernetStv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

RVKRVK-Holding Genossenschaft wird zur RVK Rück AG

Mit dem Eintrag vom 14. Juni 2011 in das Handels-register des Kantons Luzern und der Publikation im Schweizerischen Handelsamtsblatt wurde die RVK-Holding Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in RVK Rück AG umbenannt. Das Aktienkapital beträgt 100‘000 Franken. Das Aktien-kapital wurde aus freien Reserven der RVK-Holding gebildet. Einziger Aktionär ist der RVK (Verein). Die RVK-Mitglieder wurden am treffPunkt vom 8. Juni 2011 in Zürich über diese Umwandlung orientiert. Mit dieser Umwandlung in die RVK Rück AG ist der erste Schritt im Projekt RUS12 termingerecht erfolgt.

Stephan BernetStv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

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Grossrisiko RückversicherungenErgebnis 2010

DasNettoergebnisderGRVGrundpflege2010 istnegativ. Per 2010 haben drei Kassen in die höchs-te Eigenrisikostufe gewechselt, was sich kräftig auf die Prämieneinnahmen ausgewirkt hat. Trotz dem Wechsel in die Eigenrisikostufe von 120‘000 Franken wurden insgesamt mehr GRV-Leistungen ausbezahlt als in den beiden Vorjahren. Dies, obwohl bedeutend weniger GRV-Fälle gemeldet wurden. Die Fallkosten sind um 20 Prozent gestiegen.

Auch 2010 sind bei den Leistungsbezügern fast alle Jahrgänge von 1919 bis 2006 vertreten. Die höchsten GRV-Leistungen sind beim Jahrgang 1935 angefallen.Wie im Vorjahr haben Behandlungen für Krebserkran-kungen am meisten Kosten verursacht. Bei über 30 Prozent der GRV Fälle stehen die Kosten im Zusam-menhangmitOnkologie.Amzweithäufigstebetrifftes die Kosten für Hämodialysen, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Für das Rechnungsjahr 2011 wurde von einer Prämi-enanpassung abgesehen. Nachdem das Nettoergebnis 2010 negativ und die Schadenquote erheblich gestie-gen ist, wird eine Eigenrisiko-Stufenanpassung und Prämienerhöhung vorgenommen.

GRV Spitalzusatz erneut positivDas Ergebnis in der GRV Spitalzusatz ist einmal mehr positiv ausgefallen. Die Durchschnittskosten in der GRV Spitalzusatz sind um 50 Prozent gestiegen. Auch die Anzahl Fälle hat zugenommen.

Bekanntlichwirdper2012dieneueSpitalfinanzie-rung eingeführt. Es wird sich zeigen, ob die Spitalzu-satzversicherung mit dem neuen System tatsächlich entlastet wird.

Bei dieser Gelegenheit bittet der RVK, die zustän-digen Personen daran zu erinnern, dass die GRV-Leistungen quartalsweise eingereicht werden müssen. Besten Dank.

Elisabeth JanssenKrankenversicherungsexpertinTelefon 041 417 05 54E-Mail [email protected]

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treffPUNKTProjekt RUS12

RUS steht für RVK Unternehmungs Struktur 2012. Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter der Verbandsmitglieder trafen sich am 8. Juni 2011 zu einem Informationsanlass. Dr. Charles Giroud informierte aus erster Hand über die vom Vorstand geplanten Anpassungen der Un-ternehmensstruktur und der Statuten.

In einer engagierten und offenen Diskussion konn-ten viele offene Fragen geklärt werden. Die Teilneh-menden äusserten sich mehrheitlich positiv zu den geplanten Veränderungsschritten. Die vorgesehenen Vertragskündigungen wurden hingegen kritisch be-urteilt.

Das Treffen diente der Meinungsbildung im Vorfeld der Delegiertenversammlung vom 26. August 2011. Die kritischen Voten wurden von den anwesenden Vorstandsmitgliedernaufgenommenundfliessen indie laufenden Projektarbeiten ein.

Peter AreggerBereichsleiter VersicherungenTelefon 041 417 05 59E-Mail [email protected]

Die Teilnehmenden des treffPUNKT diskutieren im Foyer.

Rückblick RVK-ForumIst das Gesundheitswesen überhaupt noch reformfähig?

Im Zentrum des 13. Schweizerischen Forums der sozialen Krankenversicherung standen die grossen Reformen des Gesundheitswesens, die nach jahrelangem Hin und Her Anfang 2012 in Kraft gesetzt werden. Es wird viel von ihnen erwartet – vor allem, dass sie sich dämpfend auf den Aufwärtstrend der Prämien auswir-ken. Ob dem wirklich so sein wird, bleibt of-fen. Denn am RVK-Forum in Zürich hat sich gezeigt, dass noch lange nicht alle Experten gleicher Meinung sind.

Einigkeit herrschte in einem Punkt: Die Notwen-digkeit von Reformen im Gesundheitswesen wurde nicht angezweifelt. Die ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen, das verstärkte Konsumdenken und der steigende Druck der Öffentlichkeit machen Anpassungen dringend notwendig. Aber zum Wo, Wie und Wann blieben viele Fragen offen. Denn Versicherer, Spitäler, Politik oder Patienten setzen unterschiedliche Schwerpunkte.

Die Meinungen der verschiedenen Akteure im Ge-sundheitswesen zeigten deutlich, wie verzwickt die Situation ist. Seit Einführung des KVG vor 15 Jahren wurde eine Vielzahl von Reformen eingeleitet, aber eine Dämmung der Kosten wurde mit keiner erreicht, erläuterte Charles Giroud, Präsident des Verbandes der kleinen und mittleren Krankenversicherer. Und fragte, ob es richtig sei, Reformen ständig mit Kos-teneinsparungen zu legitimieren, obwohl alle wissen, dass Einsparungen kaum realistisch seien. Nationalrat

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der einzelnen Schritte noch nicht bekannt wären. Sie plädierte für eine verstärkte Begleitforschung, um die Auswirkungen transparent zu machen. Marc Müller, Präsident der Hausärzte Schweiz, argumentierte im Hinblick auf die Managed-Care-Vorlage, dass Ver-änderungen im System sich oft an anderen Orten auswirken als dort, wo diese realisiert wurden. So werden Probleme nur verschoben, aber nicht gelöst.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufriedenWie bereits in den Vorjahren, beurteilten die rund 220 Teilnehmenden das Forum äusserst positiv. Bei vielen Anwesenden hat das RVK-Forum als wichtige Plattform im schweizerischen Gesundheitswesen ei-nenfixenPlatzinderAgenda

Marco FähBereichsleiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

Markus Gilli und Rita Ziegler.

Jean-François Steiert bemängelte, dass die Gesund-heitskosten der Auslöser für fast alle aktuellen Refor-men sind und nicht die Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen. Nutzen vor Kosten müsse die primäre Zielsetzung sein. Für das BAG sind die Vielzahl der involvierten Akteure und der Reformen erschwerend für die wirksame Umsetzung. Andreas Faller, Vizedi-rektor BAG, sprach gar von einem Reform-Wasserfall und nahm in Anspruch, nicht nur als Aufsichtsbehör-de,sondernauchalsSystemgestaltermehrEinflusszu nehmen. Er forderte eine Grundsatzdiskussion, in der auch «schmerzhafte» Fragen, zum Beispiel die medizinische Versorgung im letzten Lebensabschnitt, zu diskutieren seien.

Kernaufgabe im FokusAus Sicht des Gesundheitsökonomen Gerd Glaeske, Professor an der Universität Bremen, geht es bei Re-formen darum, die Versorgung der Patienten auf ei-nem hohen Niveau sicherzustellen, nicht aber darum, den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, Spitälern oder anderen Leistungserbringern trotz unterschiedli-cher Ergebnisqualität die gleiche Honorierung zuzuge-stehen. Und deutlich erinnerte er an die Kernaufgabe des Gesundheitswesen: Im Mittelpunkt stehe der Pa-tient und auf ihn habe sich das System auszurichten.

Immer wieder im Mittelpunkt stand die neue Spital-finanzierung.SiewurdealsepochaleNeuerunghin-gestellt, deren Ausmass noch den wenigsten genau bekannt sei, oder erst langsam bekannt wird. Aber wenn heute im Parlament eine neue Debatte gefor-dert werde, seien die Hausaufgaben nicht gemacht worden. Als direkt Involvierte äusserte sich Rita Ziegler, Vorsitzende der Spitaldirektion des Univer-sitätsspitals Zürich zum Tempo der Reformeinfüh-rungen. Dieses sei zu hoch, weil die Auswirkungen

v.l.n.r.: Beat Ochsner, Markus Gilli, Rita Ziegler und Marc Müller diskutieren im «ForumTALK».

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Fachtagung «Wie viel darf uns ein Leben kosten?»Erfolgreiche RVK-Tagung in Luzern

Wer entscheidet über Leben und Weiterle-ben? Am Freitag, 10. Juni 2011, diskutierten namhafte Referenten zu diesem Thema im Grand Casino in Luzern. Knapp 180 Teilneh-mende verfolgten gespannt die unterschiedli-chen Blickwinkel der Referenten und nutzen die Gelegenheit, kritische Fragen zu stellen.

Die Gratwanderung zwischen Ethik und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen ist schmal. Das Bundes-gericht hat am 23. November 2010 ein wegweisendes GrundsatzurteilfürdieobligatorischeKrankenpfle-geversicherung gefällt und einen Krankenversicherer unterstützt, der einer Patientin die jährlichen Behand-lungskosten von rund einer halben Million verweigert hatte. Mit seinem Entscheid löste das Bundesgericht heftige Reaktionen aus. Erstmals wurden der un-eingeschränkten Behandlung einer Krankheit klare Grenzen gesetzt. Ist nun das Myozyme-Urteil der erste Schritt zur Rationierung? Kommt der Solidari-tätsgedanken der sozialen Krankenversicherung ins Wanken? Wie viel wert ist ein Leben?

Diese und weitere Fragen diskutierten die Referenten und Teilnehmenden an der RVK-Fachtagung in Luzern. Tomas Poledna (Jurist), Jürg Nadig (Facharzt für Medi-zinische Onkologie und Innere Medizin FMH), Markus Dürr (ehemaliger Gesundheitsdirektor des Kantons Luzern), Stefan Felder (Gesundheitsökonom), Mar-kus Zimmermann-Acklin (Theologe), Andreas Faller (Vize-Direktor BAG) und Paul Saner (Vertrauensarzt RVK) setzten sich mit dem Urteil auseinander und zeigten ihre unterschiedlichen Blickwinkel. Durch die

Tomas Poledna referierte an der Myozyme-Tagung aus der rechtlichen Sicht.

Veranstaltung begleitete Claudia Schoch, Redaktorin der NZZ.

In einem Punkt waren sich die Referenten einig: Das Urteil bringt einen Stein auf verschiedensten Ebenen ins Rollen. Trotzdem bleiben Fragen offen. So wer-den sich Öffentlichkeit und Politik stärker als bisher mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen. Der Anfang ist gemacht.

Carmen GrossenbacherAssistentin Bildung + EventsTelefon 041 417 05 63E-Mail [email protected]

v.l.n.r.: Tomas Poledna, Claudia Schoch und Jürg Nadig an der Podiumsdis-kussion

Publikumsfrage: Simon Rohrer, Medical Manager der Genzyme GmbH.

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Der Freitagvormittag steht im Fokus von zwei bri-santen Themen: Die Einführung von SwissDRG sowie regulatorische Entwicklungen im Schweizer Kranken-versicherungssystem, die im aktuellen politischen Umfeld neuen Aufwind bekommen haben. Zentral werden dazu Fragen erörtert, wie die kleinen und mittleren Krankenversicherer mit diesen Herausfor-derungen umgehen.

Der RVK freut sich, seine Mitglieder zu diesem persönlichen Gedanken- und Erfahrungsaustausch einzuladen. Das detaillierte Programm sowie das Anmeldeformular ist abrufbar auf der Webseite ww.rvk.ch/herbsttagung.

Delegiertenversammlung RVKImAnschlussandieHerbsttagungfindetamFreitag-vormittag die ordentliche Delegiertenversammlung des RVK statt.

Marco FähBereichsleiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

Herbsttagung 2011Aussergewöhnliches Rahmenprogramm

Am 25. und 26. August 2011 treffen sich die Führungs-organe der RVK-Mitglieder in Luzern. Die diesjähri-ge Tagung bietet für einmal viel Platz für Neues. So steht am Donnerstag eine Führung durch das neue, topmoderne und architektonisch herausragende Fuss-ballstadion auf der Allmend, der swissporarena, auf dem Programm. Die neue Heimstätte des FC Luzern bietet auch den Rahmen für das Abendprogramm mit einem spannenden Gastreferat.

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Situation OKP

Die Tarifsuisse AG hat wie geplant per 1. Januar 2011 die operative Tätigkeit aufgenommen. Der RVK konnte gegenüber der Tarifsuisse AG die Gruppen-bildung für die kleinen und mittleren Krankenkassen erfolgreich abschliessen. Zwischen dem RVK und der Tarifsuisse AG wurde – mit Gültigkeit ab 1. Januar 2011 – eine Anschlussvereinbarung für die Laufzeit von drei Jahren unterzeichnet.

Als Pooling-Partner gelang es dem RVK, mit 31 Kran-kenversicherern eine entsprechende Anschlussver-einbarung zu unterzeichnen. Die Bedingungen und die Laufzeit richteten sich nach den Bestimmungen der Vereinbarung mit Tarifsuisse. Gegenüber Tarifsu-isse vertritt der RVK 820‘000 OKP-Versicherte. Die Versicherer können von den Verhandlungsergebnis-senprofitierenundhabenviaRVK,respektivederenDelegierten, Einsitz in verschiedenen Gremien.

Bei Fragen zum Leistungseinkauf stehen Dieter Ehren-berg und Peter Mathis gerne zur Verfügung.

Peter MathisLeistungseinkäuferTelefon 041 417 05 52E-Mail [email protected]

LeistungseinkaufAusblick VVG

Wie in der Herbstausgabe der INFORMATION an-gekündigt, hat die Geschäftsstelle des RVK im Feb-ruar 2011 mit der Überprüfung der Vertragssituation betreffendderneuenSpitalfinanzierungab1.Januar2012 begonnen. Nach sorgfältiger Vorbereitung wur-de – anlässlich der Sitzung des LEK-Kundenteams vom 14. Juni 2011 – das Ergebnis besprochen. Ebenfalls wurdedasweitereVorgehendefiniert.DiessinddieSchwerpunkte:

• Wahlhospitalisationen Verträge mit Einschluss der ausserkantonalen

Wahlhospitalisation müssen überprüft werden, da die freie Spitalwahl in Listenspitälern ab 2012 bereits auf Ebene der Grundversicherung gewähr-leistet ist.

• Befristungen Verträge, die bis Ende 2011 befristet sind, können

im Rahmen des ordentlichen Verhandlungsprozes-ses erneuert werden.

• Gesamtpreisverträge BeiVerträgenmitTarifierungderGesamtleistung

einschliesslich Grundversicherungsanteil sieht der RVK geringen Handlungsbedarf, da der Zusatzver-sicherungsanteil tendenziell sinken wird.

• Mehrleistungsverträge BeiVerträgenmitTarifierungderZusatzleistungen

sind die Preise zu überprüfen. Es ist anzustreben, dass nur noch effektive Mehrleistungen abgegolten werden.

Unter diesen Voraussetzungen erwartet der RVK eine grössere Anzahl von Vertragskündigungen per 30. Juni 2011. Aussergewöhnlich wird sein, dass auch seitens RVK einige Verträge gekündigt werden, die mit der neuenSpitalfinanzierungnichtkompatibelsind.EinenÜberblick über den Stand der gekündigten Verträge liefert der RVK in der nächsten INFORMATION.

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DRG-PrüfstelleDienstleistung im Aufbruch: Ein Überblick

Neben dem erfreulichen Wachstum des Kunden-stamms konnte die Leitung der DRG-Prüfstelle neu besetzt werden: Dr. med. Benno Sauter übernimmt nach einer kurzen Einführungsphase die operative Leitung.

Dr. Sauter verfügt über grosse Erfahrungen im Be-reich DRG. Er weist eine langjährige Tätigkeit als Medizincontroller, Wissensmanager und Medizinin-formatiker aus. Das Team ist damit komplett und der RVK gewährleistet seinen Kunden weiterhin eine hochstehende quantitative und qualitative Abwicklung der DRG-Recodierungsfälle.

Stetiger KundenzuwachsBereits 21 Krankenversicherer vertrauen auf die DRG-Prüfstelle des RVK. Als neue Kundin konnte die Stiftung Gemeinsame Einrichtung KVG gewon-nen werden. Der RVK freut sich auf diese Zusam-menarbeit – das entgegengebrachte Vertrauen zeigt die Wichtigkeit einer neutralen, unabhängigen und ökonomisch sinnvollen Recodierung. Dass der RVK bereits in der «Szene» bekannt ist, zeigt das starke Interesse einzelner Kantone. Diese sind offenbar ge-willt, ihre (zukünftigen) DRG-Rechnungen ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen zu lassen und haben beim RVK bereits angeklopft.

AusblickDer RVK evaluiert eine Softwarelösung zur Automati-sierung von Standardfällen. Gleichzeitig dient das Tool der Erkennung der Fälle «mit Fleisch am Knochen», die dann von der DRG-Prüfstelle recodiert werden. Die Evaluation ist in der Endphase – die Ergebnisse werden zeitnah kommuniziert. Bei zwischenzeitlichen Fragen gibt Dr. Benno Sauter gerne Auskunft (Telefon 041 417 05 42).

Zurzeit arbeitet der RVK an einem weiteren DRG-Ausbildungsblock, der voraussichtlich im November 2011stattfindenwird.SchwerpunktbildetdieAus-wahl, beziehungsweise die Erkennung potenzieller Recodierungsfälle.

Patrick KellenbergerKundenmanagerTelefon 041 417 05 55E-Mail [email protected]

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Kundenzeitschrift SICHERSommer-Ausgabe 2011

PünktlichzumSommerbeginnfindendieVersichertendie Juni-Ausgabe der Kundenzeitschrift SICHER in ihrem Briefkasten. Sie können sich auf acht informa-tive und spannende Seiten freuen – mit Themen wie:

• InterviewmitSpitzenkochIvoAdam• Medizin:VergiftungsgefahrenimSommer• Branche:RechnungskontrolledurchdieVersicher-

ten• GesundheitimAlter:Männerüber50• Prävention:Zecken–Vampiredes21.Jahrhunderts• GesundaufReisenmitdergeeignetenReiseapo-

theke

Myriam KasperProjektleiterin MarketingTelefon 041 417 05 41E-Mail [email protected]

S O M M E R 2 0 1 1

SICHER m i t m e i n e r K r a n k e n k a s s e

Liebe KundinLieber Kunde

Es ist ein unangenehmes und leidiges The-ma: Die Kosten im Gesundheitswesen sind weiter gestiegen. 2009 haben sie 61 Mil-liarden Franken betragen. Dies bedeutet eine Zunahme von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Krankenversicherer sind wir daran interessiert, diese Zunahme möglichst tief zu halten. Doch auch Sie als versicher-te Person können aktiv zur Kostendämmung beitragen, indem Sie Eigenverantwortung übernehmen. Ein erster Schritt dazu: Kont-rollieren Sie die Rechnungen von Leistungs-erbringern. Eine Checkliste zur Überprüfung von Arztrechnungen finden Sie auf Seite 3. Bei Fragen helfen Ihnen unsere Mitarbeiten-den gerne weiter.

Sommerzeit bedeutet für viele von uns Fe-rien. Leider passieren auch auf Reisen im-mer wieder Unfälle oder wir werden krank. Mit einer passenden Reiseapotheke können Sie bei Zwischenfällen schnell und richtig reagieren. Was auf keiner Reise fehlen soll-te, erfahren Sie auf Seite 6.

Zecken haben Hochsaison. Leider. Denn Ze-ckenstiche können für den Menschen äus-serst gefährlich sein. Ein hundertprozen-tiger Schutz davor ist zwar nicht möglich, doch mit den richtigen Massnahmen kön-nen Sie einen Stich weitgehend vermeiden. Lesen Sie mehr darüber auf Seite 5.

Ich wünsche Ihnen einen unvergesslichen Sommer!

Marcel GraberDirektor RVK

Interview: Ivo Adam, Spitzenkoch, Gastronom und Buchautor

«Was mich fordert?Die Zeit.»

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MitarbeitendeNeues von der RVK-Crew

BerufserfolgZusätzliches Know-how im Case-Management-Team: Stefan Schaller hat im März 2011 die berufsbegleitende Weiterbildung CAS Betrieb-liches Gesundheitsmanage-ment an der Fachhochschule Nordwestschweiz erfolg-reich abgeschlossen.

Der RVK gratuliert Stefan Schaller ganz herzlich und freut sich mit ihm über diesen Abschluss.

MutterglückRegula Trütsch hat am 4. Juni 2011 einem gesunden Mädchen das Leben geschenkt. Wir heissen Giulia Sarina herzlich willkommen im Leben und gratulieren den stolzen Eltern Regula und Martin Trütsch. Regula war bis zum Beginn ihres Mutterschaftsurlaubes As-sistentin Managed Care beim RVK.

Judith MayFachfrau für Personal und VersicherungenTelefon 041 417 05 72E-Mail [email protected]

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BBT-Tagung: Neuste Entwicklungen präsentiertSeite 25

Luzerner Forum: Neue GeschäftsführerinSeite 25

Krankenkasse Agrisano feiert 100‘000stes MitgliedSeite 26

Krankenkasse Steffisburg:150-Jahre-JubiläumSeite 26

Sympany: Neuer CEOSeite 27

Glarner Krankenversicherung:Neuer VorstandSeite 27

sanavals Gesundheitskasse:PräsidentenwechselSeite 27

AgendaSeite 28

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BBT-Tagung in ZermattNeuste Entwicklungen präsentiert

Am 9. und 10. Juni 2011 fand in Zermatt die traditi-onelle ERFA-Tagung der BBTIndividual und Valsana-Kunden statt. Wie jedes Jahr waren fast alle BBTI- und Valsana-Kunden vertreten. Nebst einem regen Infor-mationsaustausch informierten BBT und ihre Partner-firmen,MediDataundBambusEDV,dieVertreterderKrankenversicherungen über die neusten Entwicklun-gen und Produkte. Weiter konnten sich die Teilneh-menden auch über die neu lancierte Webplattform «Vitaclic» von OLEAG ein umfassendes Bild machen.

Ziel von BBT ist es, bis in gut zwei Jahren sämtliche Valsana-Kunden auf die moderne, komponentenba-sierte Lösung «BBTIndividual» migriert zu haben. BBT konnte auch zwei neue Kunden an der ERFA-Tagung begrüssen, die im vergangenen Jahr von Syrius auf BBTI gewechselt hatten.

MediData stellte die Neuerungen des Invoice Inspec-tors vor, welche im Rahmen der SwissDRG-Einfüh-rung per 1. Januar 2012 produktiv geschaltet werden. Damit können DRG-Rechnung im neuen XML 4.3 Format elektronisch abgerechnet werden. Auch die Erweiterungen des Web-Offertrechners von Bambus stiessen auf grosses Interesse. Mit der Integration von VitaClic bei der Agilia in BBTI konnten sich die Kun-den ein Bild über weitere elektronische Prozessop-timierungen und das elektronische Patientendossier machen. Die einfache Anbindung von Umsystemen an BBTI wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls thematisiert.

Stephan BernetStv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

Luzerner ForumNeue Geschäftsführerin

Die neue Geschäftsführerin des Luzerner Forums heisst Daniela Brusa. Sie tritt die Nachfolge von Rolf Kurath an, der zur Schwei-zerischen Post gewechselt hat.

Das Luzerner Forum fördert den Gedankenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Sozialversicherungsbereich und der sozialen Sicher-heit des Raums Luzern. Es nutzt sein Potenzial im Interesse der Sozialversicherungs- und Hochschul-stadt Luzern. Das Luzerner Forum wurde 2006 ge-gründet und ist ein Verein mit aktuell 14 Mitgliedern, alles namhafte Institutionen und Unternehmen mit Hauptsitz in Luzern. Der RVK ist ebenfalls Mitglied des Luzerner Forums.

Marco FähBereichsleiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

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stellt», erklärt Damian Keller. Und ausserdem könne die Krankenkasse auf eine gesunde Finanzsituation blicken, was sie unabhängig und handlungsfähig mache.

Der RVK gratuliert der Krankenkasse Agrisano zu diesem erfolgreichen Meilenstein und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.

Krankenkasse AgrisanoAgrisano feiert ihr 100‘000stes Mitglied

Die Krankenkasse Agrisano hat die 100‘000er-Marke geknackt: Der Bauer und dreifache Fa-milienvater Roger Furrer-Galliker wurde Ende März 2011 auf seinem Hof in Aesch (LU) als 100‘000stes Mitglied geehrt.

Das Erreichen der sechsstelligen Mitgliederzahl zeigt, dass immer mehr Bauern und Bäuerinnen von den Vorteilen der Krankenkasse Agrisano überzeugt sind. Die Krankenkasse ist eine Dienstleistung des Schweizerischen Bauernverbands – in Zusammen-arbeit mit den bäuerlichen Kantonalorganisationen. Sie zählt zu den grösseren Mitgliedern des RVK und behauptet sich seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich als Krankenkasse der Landwirtschaft. Der Mitglieder-bestand nimmt jährlich zu: Immer mehr Bauern und Bäuerinnen sind von den Vorteilen der Krankenkasse Agrisano überzeugt.

Für Damian Keller, Geschäftsführer der Krankenkasse Agrisano, sind drei Aspekte besonders wichtig, um sich auf dem Markt erfolgreich zu behaupten kön-nen. Erstens die Nischenposition und somit die klare Ausrichtung auf die Interessen und Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Dies ist der Grund, weshalb Zusatzversicherungen nur von Bauern und Bäuerinnen abgeschlossen werden können. Zweitens profitieredieKrankenkasseAgrisanovonihrenland-wirtschaftsnahen Partnern: «Es ist kein Zufall, dass unsere Regionalstellen bei den kantonalen Bauern-verbänden platziert sind. Die Nähe ist so sicherge-

Damian Keller, Geschäftsführer Agrisano (rechts), gratuliert Roger Furrer-Galliker, seinem 100‘000sten Mitglied.

KrankenkasseSteffisburg150-Jahre-Jubiläum

Am 6. Januar 1861 wurde in der Wirtschaft Küpfer, dem heutigen Restaurant Hirschen, die Kranken- und HülfskasseSteffisburggegründet.UmindieKasseaufgenommen zu werden, war ein Arztzeugnis, der Taufschein oder eine amtliche Ausweisschrift und ein Eintrittsgeld von 8 bis 10 Franken notwendig. Heute zählt die Krankenkasse 4562 Mitglieder und schaut mit Zuversicht, gutem Willen und einer Portion Mut und Innovation in die Zukunft.

Der Vorstand der Genossenschaft setzt sich wie folgt zusammen:Martin Haueter (Präsident)André Brand (Vize-Präsident)Christoph GrafPeter GrafDaniel LuginbühlLorenz RyserMichael Studer.

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SympanyNeuer CEO

Ruedi Bodenmann ist der neue CEO von Sym-pany. Er hat seine Tätigkeit am 1. Mai 2011 aufgenommen.

Dr. Ruedi Bodenmann ist ein ausgewiesener Versiche-rungsfachmann mit langjäh-riger Führungs- und grosser Projekterfahrung. Er war seit 2001 bei Swiss Life in verschiedenen Funktionen tätig. Ab 2001 war er in der Geschäftsleitung Schweiz verantwortlich für den Be-reich Risikomanagement und Finanzen. Im 2003 übernahm er die Verantwortung für den Vertrieb in der Schweiz, bevor er ab 2008 als Mitglied des Führungsteams der Swiss Life Gruppe für das Produkt Management im Konzern verantwortlich zeichnete.

Ruedi Bodenmann hat an der ETH Zürich Mathematik studiert und in angewandter Mathematik promoviert. Er ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Ruedi Bodenmann: «Ich freue mich auf die spannende Aufgabe, Sympany in eine weiterhin erfolg-reiche Zukunft als frische Kraft in der schweizerischen Versicherungslandschaft zu führen. Ich sehe den Her-ausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen mit Respekt, aber auch grossem Elan entgegen und zähle dabei gerne auf das breit abgestützte Know-how und die Erfahrung aller Mitarbeitenden.»

Rückblick auf 14 Jahre Beat OchsnerDr. Beat Ochsner hat seine Funktion als bisheriger CEO von Sympany auf 1. Mai 2011 abgegeben. Un-ter seiner Führung durchlief das Unternehmen eine starke und erfolgreiche Entwicklung. Aus der bei seinem Antritt vor 14 Jahren noch in hohem Mass auf Subventionen angewiesenen, lokal ausgerichteten Öffentlichen Krankenkasse Basel ist das marktorien-tierte, schweizweit tätige Versicherungsunternehmen Sympany geworden. Der Versichertenbestand entwi-

Glarner KrankenversicherungNeuer Vorstand

Aus den Krankenkassen Elm und Luchsingen-Hätzin-gen ist am 1. Januar 2011 die Glarner Krankenversi-cherung entstanden. Mit der Fusion hat die Glarner Krankenversicherung den Vorstand neu bestellt:Walter Elmer (Präsident)Reichenbach Markus (Vizepräsident)Schegg Martha (Aktuarin)Schneider Andrea (Ressort Leistungen)Barbon Trudy (Ressort Finanzen)

sanavals GesundheitskassePräsidentenwechsel

Paula Berni-Derungs ist neue Präsidentin der sanavals Gesundheitskasse. Der Stif-tungsrat setzt sich wie folgt zusammen:Berni-Derungs Paula (Präsidentin)Schmid Stefan (Vize-Präsident)Berni Erwin (Aktuar)Derungs SilvioMüller Hans

ckelte sich während der Führung von Beat Ochsner von 120‘000 auf rund 200‘000. Heute bietet Sympany neben Kranken- und Unfallversicherungsprodukten für Private und Unternehmen auch Sach- und Haft-pflichtversicherungsproduktean.

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Agenda

201113. Juli «FINMA-Tagung Krankenzusatzversicherung»: Revision

technischer Geschäftsplan gemäss FINMA-RS 10/3Bern

25./26. August RVK-Herbsttagung Luzern26. August 79. Delegiertenversammlung des RVK Luzern

31. August und 1. September Grundkurs 1 Luzern

21./22. September Grundkurs 2 Luzern22./23. November Grundkurs 1 Luzern13./14. Dezember Grundkurs 2 Luzern

Sessionsdaten 201112. bis 30. September Herbstsession5. bis 23. Dezember Wintersession

Der RVK wünscht allen einen schönen Sommer.