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IT-Projektmanagement
SS 2013
Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 5
Der Projektmanagement-Prozess (1)
IT-Projektmanagement, Vorlesung Sommersemester 2013
Prof. Dr. Herrad SchmidtSS 13
Kapitel 5 (1)Folie 2
Nach DIN 69904 ist ein Projektmanagementprozess ein „Prozess zur Planung, Überwachung und Steuerung von Projektprozessen“.
Quelle:http://www.pm-handbuch.com/projektablauf.htm
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Kapitel 5 (1)Folie 3
5.1 Planung
Planung ist die Vorwegnahme der Durchführung des Projekts. Durch die Planung werden folgende Ziele angestrebt:
Ermittlung realistischer Sollvorgaben für zu erbringende Arbeitsleistung die Termine den Ressourceneinsatz die Kosten
frühe Fehlererkennung
Dokumentation der Vorgaben
Information aller Instanzen
Erarbeitung von Messgrößen für Kontrolle und Steuerung
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Kapitel 5 (1)Folie 4
Die Planung ist die Voraussetzung für den Erfolg des Projekts.
Quelle: Burghardt [1997], S. 125
Quelle: Burghardt [1997], S. 126
Definition Entwurf Realisierung Erprobung Einsatz
Zeit
Real ausgegebenDurch Entscheidungenbereits festgelegt
Entwicklungskosten
100%
„Hysteresis“ der Entwicklungskosten
Wirkung der Erhöhung des Planungsaufwands
Definition Entwurf Realisierung Erprobung Einsatz
Anzahl Mitarbeiter
Ist
Soll
Planungsaufwanderhöhen
Reduzierter Realisierungs- und Erprobungsaufwand
Reduzierter Wartungsaufwand
VorverlegterEinsatzzeitpunkt
VerlängerteLebensdauer
Zeit
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Kapitel 5 (1)Folie 5
Die Planung eines Projekts umfasst:
die Ermittlung der durchzuführenden Tätigkeiten,
die Bestimmung der für eine Tätigkeit verantwortlichen Stelle,
die Zuordnung von Terminen zu Tätigkeiten,
die Zuordnung von Kosten zu Tätigkeiten.
Strukturplanung
Die Strukturplanung dient der strukturellen Gliederung der Projektaufgabe.
Sie hat das Ziel, die Aufgabe so zu strukturieren, dass Teilaufgaben bzw. Arbeitspakete erkennbar werden, die an verantwortliche Stellen zur Realisierung übertragen werden können.
Zusammenhänge und Schnittstellen sind zu erkennen bzw. zu definieren.
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Kapitel 5 (1)Folie 6
Produktstrukturplan
Die technische Strukturierung des Produkts findet ihren Niederschlag im Produktstrukturplan. Er enthält die zu entwickelnden Produktteile und stellt damit einen Architekturplan des Entwicklungsvorhabens dar.
Beispiel zu einer Produktstruktur
1000 Lichttechnik 2000 Gehäuse 3000 Versorgung4000 Steuerung und
Regelung5000 Assembling
6000 Baugruppen zur Reduzierung von
Nebeneffekten
1100 Lichtquelle
1110 Glühlampe,LED (konv./OLED), LASER, Gasentladungs-lampe
1210 Lichtlein-koppelelemente
1200 Lichtleitung
1220 Lichtwellenleitung
1230 Lichtaus-koppelelemente
1300 Optimierungsbauteile
1310 Sonderbauelemente
13X0 Optische Primitiven
1400 Zwischenempfänger
2100 Mechanische Träger
2200 Zierblenden
212X Optische Primitiven
1311 Reflektoren (weiße Kästen)
1312 Absorber (schw. Kästen)
3100 Leistungselektrik
3110 Platine
3120 Kondensatoren
3130 Widerstände
3140 Verdrahtung & Leiterbahnen
3150 Anschlußelemente
3151 Kabel
3152 Stecker
4100 Platine mit intelligenter Elektronik
4200 Anschlußelemente
4210 Kabel
4220 Stecker
5100 Elemente für den mechanischen Zusammenbau
6100 Kühlung
6200 Abschirmung (EMV, Laserlicht, etc)
6300 Schwingungsdämpfer
Lichttechnisches System LTS
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Kapitel 5 (1)Folie 7
Projektstrukturplan
Zur termin- und aufwandsgerechten Projektabwicklung ist eine vollständige, aufgabenmäßige Strukturierung des Projekts erforderlich.
Die daraus resultierende Projektstruktur umfasst alle für die Realisierung des Entwicklungsvorhabens durchzuführenden Teilaufgaben und Arbeitspakete.
Der Projektstrukturplan stellt den Aufgabenbaum des Projekts dar.
Der Projektstrukturplan bildet das Fundament für die gesamte Projektplanung, sowohl für die Planung der Termine, Kosten und Einsatzmittel als auch für die Festlegung der Leistungsmerkmale.
Von ihm gehen alle wesentlichen Projektpläne aus.
Er bildet damit auch die Basis für die spätere Projektkontrolle.
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Kapitel 5 (1)Folie 8
Vorgehensweise:
Nach dem Top-down-Prinzip analysiert man das Projekt auf seine Aufgabenstruktur, wobei die einzelnen Aktivitäten in selbständig durchführbare und kontrollierbare Teilaufgaben zerlegt werden.
Die auf der untersten Ebene nicht weiter aufgeteilten Aufgaben stellen die Arbeitspakete dar.
Die Arbeitspakete müssen überschaubar und klar voneinander abgegrenzt sein.
Die Zerlegung in Arbeitspakete muss so erfolgen, dassVollständigkeit gewährleistet ist und es keine Überschneidungen gibt.
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Kapitel 5 (1)Folie 9
Komplex 1 Komplex 2
Teilaufgabe 11 Teilaufgabe 12 Arbeitspaket 13 Teilaufgabe 21 Arbeitspaket 22 Arbeitspaket 31 Arbeitspaket 32
Arbeitspaket 111
Arbeitspaket 112
Arbeitspaket 113
Arbeitspaket 121
Arbeitspaket 122
Arbeitspaket 123
Arbeitspaket 124
Komplex 3
Gesamtaufgabe
Arbeitspaket 211 Arbeitspaket 212
Projektstrukturplan
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Kapitel 5 (1)Folie 10
3 Arten von Projektstrukturplänen (PSP):
Objektorientierter PSP
Funktionsorientierter PSP
Ablauforientierter PSP
Es kommen oftmals Mischformen zum Einsatz.
Fundament Rohbau
InstallationWände Decken
Grube
Bodenplatte
Dach
Hausbau(Laiensicht)
tragende Wände Trennwände
Innenausbau
Dachstuhl
Schindeln ...
...
Verkabelung
...
...
Heizung
...
...
Sanitär
...
Objektorientierter Projektstrukturplan
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Kapitel 5 (1)Folie 11
Erdarbeiten Betonieren
Fenster einbauenBaggern
Erde transportieren
Mauern
Haus bauen
Zimmern
Außenmauern hochziehen
Innenwände mauern
...
...
Dachstuhl erstellen
Installieren
Beton liefern
Verschalen
Gießen
Verschalung entfernen
... ...... ...
Funktionsorientierter Projektstrukturplan
(unvollständig)
Planung Fundament erstellen
...
...
Hauserstellung
... Einrichten
Grundstück kaufen
Architektenaufgaben erfüllen
Bauunternehmer beauftragen
Küche einbauen
Möbel aufstellen
Grube ausheben
...
...
AblauforientierterProjektstrukturplan
(unvollständig)
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Kapitel 5 (1)Folie 12
Eine Mischform könnte beispielsweise folgende Gliederung aufweisen:
0. Stufe Projekt
1. Stufe Produktteile
2. Stufe Funktionen
3. Stufe Arbeitskomplexe
4. Stufe Arbeitspakete
Quelle: Burghardt [1997], S. 134
Fundament Rohbau
Wände Decken gießenGrube ausheben
Bodenplatte gießen
Dach
Hausbau(Laiensicht)
mauernGipswände einziehen
Innenausbau
Dachstuhl zimmern
Schindeln decken
usw.
Projektstrukturplan - Mischform
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Kapitel 5 (1)Folie 13
Checkliste:
Quelle: Burghardt [1997], Beiheft
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Kapitel 5 (1)Folie 14
Arbeitspaketbeschreibung
Projekt, PSP-Nummer
Verantwortlicher
AP-Titel und Beschreibung der Aktivitäten
Start- und Endzeitpunkt
Vorgänger und Nachfolger
Voraussetzung für das AP/Zulieferungen
Rahmenbedingungen und Risiken
Ressourcen
AP-Ergebnis (Lieferobjekt)
Arbeitsaufwand
Kosten
Genehmigung/Freigabe, Status
Beispiel siehe http://wi.informatik.unibw-muenchen.de/C0/lectures-swEngineering2-WT06/Document%20Library/03-PSP.pdf , Folie 8(s.a. gesamtes Dokument)
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Kapitel 5 (1)Folie 15
Ablauf- und Terminplanung
Ziele:
Bestimmung von Anfangs-und Endterminen von Vorgängen
Festlegung von Meilen-steinen
Ermittlung der gesamten Projektdauer
Ermittlung von Puffer-zeiten
Feststellung der kritischen Wege
Quelle: http://www.gert-schilling.de/Home_Schilling_Verlag/Service/Workshops/ Projektmanagementworshop/Balkendiagramm/balkendiagramm.html (Seite existiert nicht mehr)
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Kapitel 5 (1)Folie 16
Ablaufplanung
Die Ablaufplanung regelt die Ablauffolge der Arbeitspakete.
Dabei sind die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Arbeitspaketen zu beachten.
Aus den Arbeitspaketen ergeben sich ein oder mehrere Vorgänge (Tätigkeiten, Aktivitäten, Arbeitsgänge).
Ein Vorgang stellt ein Geschehen im Projektablauf dar und hat eine Dauer. Anfang und Ende sind definiert.
Ein Ablauf wird beschrieben durch:
Vorgänge
Ereignisse (kennzeichnen einen definierten Zustand im Projektablauf)
Anordnungsbeziehungen (Abhängigkeiten zwischen Vorgängen)
Vorgänge sind zeitraumbezogen; Ereignisse sind zeitpunktbezogen.
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Kapitel 5 (1)Folie 17
Vorgehensweise zur Erstellung eines Ablaufplans:
Bestimmung der Abhängigkeiten zwischen den Vorgängen
Ermittlung der Anordnungsbeziehungen
Ermittlung der Dauer jeden Vorgangs
Tabellarische oder graphische Darstellung
Es folgt die Termindurchrechnung:
Mit der Termindurchrechnung werden die Vorgänge unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten terminlich angeordnet.
Daneben werden die Pufferzeiten und der kritische Pfad ermittelt.
Bei der Termindurchrechnung unterscheidet manVorwärtsterminierung und Rückwärtsterminierung.
Die Termindurchrechnung erfolgt i.d.R. programmunterstützt.
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Kapitel 5 (1)Folie 18
Anordnungsbeziehungen
Ende-Anfang-Beziehung (Normalfolge)Beginn eines Vorgangs hängt vom Ende seines Vorgängers ab.
Anfang-Anfang-Beziehung (Anfangsfolge)Der Anfang eines Vorgangs ist vom Beginn seines Vorgängers abhängig.
Ende-Ende-Beziehung (Endfolge)Das Ende eines Vorgangs ist vom Ende seines Vorgängers abhängig.
Anfang-Ende-Beziehung (Sprungfolge)Das Ende eines Vorgangs ist mit dem Beginn seines Vorgänger verbunden.
s.a.http://help.sap.com/saphelp_47x200/helpdata/de/4c/2261ba46e611d189470000e829fbbd/frameset.htm
EA
AA
EE
AE
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Kapitel 5 (1)Folie 19
Zeitliche Abstände zwischen Vorgängen
Minimaler Abstandzeitlicher Abstand, der nicht unterschritten werden darf (Wartezeiten)
ÜberlappungszeitZeitspanne, um die ein Vorgang vor dem Ende seines Vorgängers begonnen werden darf
Maximaler Abstandzeitlicher Abstand, der nicht überschritten werden darf
MAXZ = n [t]
MINZ = +n [t]
MINZ = -n [t]
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Kapitel 5 (1)Folie 20
Ermittlung der Dauer jeden Vorgangs
Dazu werden die Verfahren der Aufwandsschätzung herangezogen.
Im Vergleich zur Aufwandsschätzung bei der Projektdefinition erfolgt diese nunmehr mit höherem Detaillierungsgrad.
Die Ergebnisse werden gegebenenfalls zu späteren Zeitpunkten überprüft und weiter verfeinert.
Der Aufwand wird durch die Quantität, die Komplexität und die Qualität der erwarteten Ergebnisse bestimmt (ergebnisbezogene Einflussfaktoren).
Daneben sind die abwicklungsbezogenen Einflussfaktoren zu berücksichtigen, die von den Rahmenbedingungen eines Projekts bestimmt werden: Qualifikation der Projektbeteiligten, Entwicklungstools, Gesamtdauer des Projekts, etc.
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Kapitel 5 (1)Folie 21
Methoden zur Aufwandsschätzung:
Analogiemethode Es wird ein Vergleich zu ähnlichen, abgeschlossenen Vorgängen hergestellt. Voraussetzung ist die Analyse von durchgeführten Projekten bzw. eine Erfahrungsdatenbank. Es werden Projekte herangezogen, die bezüglich ihrer Einflussfaktoren dem neuen Projekt ähneln. Die tatsächlich angefallenen Aufwände (Dauern) dienen als Schätzung für die Vorgänge des neuen Projekts. Beliebt ist dabei auch das Delphi-Verfahren: Mehrere Experten geben unabhängig voneinander eine Schätzung ab. Die Ergebnisse werden anonymisiert ausgewertet und den Experten zur Verfügung gestellt. Diese können nun ihr erstes Urteil revidieren.
Algorithmische MethodenBei den algorithmischen Methoden stellt man einen formelmäßigen Zusammenhang zwischen messbaren Einflussfaktoren und dem dafür erforderlichen Aufwand an Personal und Zeit her.
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Kapitel 5 (1)Folie 22
Zwei der bekanntesten Verfahren zur Aufwandsschätzung:
Function-Point-Verfahren Es wird häufig bei Software-Entwicklungsprojekten eingesetzt. Das Verfahren wird in fünf Schritten durchgeführt: 1. Zählung und Analyse der Funktionen der einzelnen Komponenten
und Zuordnung zu einem Funktionstyp 2. Bewertung der Funktionen bezüglich ihrer Komplexität und
Zuordnung von entsprechenden Funktionspunkten 3. Berücksichtigung der situationsbezogenen Einflussfaktoren 4. Bestimmung der Total Function Points (TFP) 5. Berechnung des Entwicklungsaufwandes durch die Analyse
der Relation zwischen TFP und erforderlichem Personalaufwand
bei abgeschlossenen Projekten
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Kapitel 5 (1)Folie 23
COCOMO-VerfahrenCOCOMO (Constructive Cost Model) wurde von Barry W. Boehm entwickelt.Bei diesem Verfahren wird der Entwicklungsaufwand in Personenmonaten auf der Basis der Anzahl der Objekte bzw. deren Umfang an Lines of Code (LOC), oder auch DSI (Delivered Source Instructions) genannt, errechnet.Den Ausgangspunkt des Schätzverfahrens bildet die Einordnung des betreffenden Projekt in Projektklassen (einfach, mittelschwer, komplex).Der Aufwand (in Personenmonaten) berechnet sich dann jeweils nach einer Formel (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/COCOMO).Als Einflussparameter definiert Boehm 15 Kostentreiber, die den Grundaufwand entsprechend ihrer Ausprägung verringern oder vergrößern. (Ein Tool findet sich unter http://csse.usc.edu/tools/COCOMOII.php).
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Kapitel 5 (1)Folie 24
Erwähnt seien noch die PRICE-Schätzmodelle.Die für den SW-Bereich vorgesehene Methode PRICE S ähnelt der COCOMO-Methode.
In der Praxis werden die unterschiedlichsten Schätzmethoden eingesetzt. Die Unternehmen entwickelt häufig eigene Verfahren in Anlehnung an die bekannten Methoden.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Wirksamkeit des Parkinsons Gesetz, siehe dazu: Glossar des Projekt magazin:
„Work expands so as to fill the time available for its completion.“
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Kapitel 5 (1)Folie 25
Exkurs: Die viadee-Methode
aus den Folien von M. de Klerk, SS08:
Die viadee-Methode verbindet Ansätze verschiedener Schätzmethoden. Auf Basis der Erfahrung der Berater wurde eine „Best Practice“ Methode entwickelt.
Merkmale:
Erfahrungen
Analogien, wenn möglich
Phasenorientiert
Detailliert
Vollständig
Transparent
Tools:
Foundationmodell (kleine und mittlere Projekte)
Expertenmodus (große Projekte)
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Kapitel 5 (1)Folie 26
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Kapitel 5 (1)Folie 27
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Kapitel 5 (1)Folie 28
… zurück zur Ablauf- und Terminplanung:
Vorgangsliste
Die Ergebnisse dieser Analyse (Anordnungsbeziehungen, Dauer) finden ihren Niederschlag in der Vorgangsliste:
Vorgang Dauer in Tagen
Vorgänger Nachfolger
A 4 - C
B 11 - D
C 3 A E
D 3 B E, F
E 5 C, D G
F 4 D G
G 1 E, F -
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Kapitel 5 (1)Folie 29
Terminplanung
Unter Beachtung der Dauern und der Anordnungsbeziehungen werden mittels Vorwärts- oder Rückwärtsterminierung die konkreten Anfangs- bzw. Endezeiten der Vorgänge ermittelt.Außerdem werden die Pufferzeiten und der kritische Pfad ermittelt (Definition folgt bei der Netzplantechnik).Zur Visualisierung der Vorgänge dient ein Balkendiagramm (Gantt-Diagramm). Auf der x-Achse wird die Zeit und auf der y-Achse die Vorgänge aufgetragen. Die Balkenlänge ist proportional zur benötigten Zeit.
Quelle: http://www.solutionsreality.com/blog/?p=135
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Kapitel 5 (1)Folie 30
Weiteres Beispiel:
Quelle: http://rcd.typepad.com/rcd/jcvgantt/s.a. https://www.mindjet.com/products/mindmanager/ und http://
www.projektcommunity.de/projekt-aktuell/tipps-tricks/item/53-projektstrukturplan-und-vorgangsliste-datenaustausch-zwischen-mindmanager-und-ms-project
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Kapitel 5 (1)Folie 31
Netzplantechnik
Die Netzplantechnik dient als Hilfsmittel zum Analysieren, Beschreiben, Planen, Kontrollieren und Steuern von Projektabläufen.
Ein Netzplan ist ein bewerteter, gerichteter, zyklenfreier Graph, der aus Knoten und Kanten besteht.
Der Graph veranschaulicht die logische und zeitliche Abfolge der Vorgänge.
Ein Ereignis stellt den Eintritt ein bestimmten Zustands im Projektablauf dar.
Bei der Netzplandarstellung unterscheidet man drei Formen: Ereignisknoten-Netze (z.B. PERT Program Evaluation and Review Technique) Vorgangsknoten-Netze (z.B. MPM Metra-Potential-Methode) Vorgangspfeil-Netze (z.B. CPM Critical Path Method)
Nachdem der Netzplan erstellt wurde, erfolgt auch hier die konkrete Terminierung (Vorwärts- oder Rückwärtsterminierung) und Festlegung des Anfangszeitpunkts.
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Kapitel 5 (1)Folie 32
Der Vorgangsknoten-Netzplan mit MPM (1)
Diese Methode ist zur Zeit am weitesten verbreitet.
Vorgänge werden als Knoten dargestellt.
Anordnungsbeziehungen werden durch Pfeile symbolisiert.
Ereignisse werden nicht explizit dargestellt.
Ein Netzknoten ist wie folgt aufgebaut:
Vorgangsnummer
Vorgangsbezeichnung
frühester Anfangstermin (FAT)
Dauer frühester Endtermin (FET)
spätester Anfangstermin (SAT)
Puffer spätester Endtermin (SET)
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Kapitel 5 (1)Folie 33
Der Vorgangsknoten-Netzplan mit MPM (2)
Pufferzeit = Zeit zwischen dem frühestem und spätestem Anfang bzw. = Zeit zwischen frühestem und spätestem Ende
Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben werden kann
Ein Vorgang mit Pufferzeit = 0 ist ein zeitkritischer Vorgang.
Kritischer Pfad: Pfad vom Projektstart bis zum Projektende auf dem nur zeitkritische Vorgänge liegen. Durch ihn wird die gesamte Projektdauer bestimmt.
Pufferzeit Vorgang Pufferzeit
Zeitfensterfrühester Anfang spätestes Ende
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Kapitel 5 (1)Folie 34
Die Pfeile können noch speziell gekennzeichnet werden, um die verschiedenen Arten von Anordnungsbeziehungen und Zeitabstände zu verdeutlichen, siehe z.B. http://help.sap.com/saphelp_47x200/helpdata/de/4c/225f2646e611d189470000e829fbbd/frameset.htm
A
0 4 4
7 7 11
B
0 11 11
0 0 11
D
11 3 14
11 0 14
C
4 3 7
11 7 14
F
14 4 18
15 1 19
E
14 5 19
14 0 19G
19 1 20
19 0 20
Beispiel:vgl. Vorgangsliste
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Kapitel 5 (1)Folie 35
Meilensteine
Meilensteine stellen Ereignisse im Projektverlauf dar.
Sie markieren den Abschluss von wichtigen Projektschritten.
Für einen Meilenstein werden Ergebnisse geplant.
Beim Erreichen eines Meilensteins werden die Ergebnisse überprüft und Entscheidungen gefällt.
Zur Definition eine Meilensteins gehören: Meilensteinbezeichnung Meilensteinverantwortlicher definierte Meilensteinergebnisse Meilensteintermin
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Kapitel 5 (1)Folie 36
Einsatzmittelplanung
Die Einsatzmittelplanung befasst sich mit den Einsatzmitteln (Ressourcen), die für die Durchführung der Arbeitsvorgänge benötigt werden. Zu den Einsatzmitteln zählen Personal und Sachmittel.
Das Ziel der Einsatzmittelplanung besteht darin, jedem Arbeitspaket die benötigten Personalressourcen und Sachmittel zuzuweisen.
Im Mittelpunkt steht die Personalplanung.
Aufgaben der Personalplanung:
Bedarfsvorhersage
Sicherstellung der Mitarbeiterverfügbarkeit (zeitlich/räumlich) unter Berücksichtigung der Qualifikation, Produktivitätsvarianzen und Teameignung
Einsatzoptimierung durch Aufzeigen von Engpässen und Leerläufen
Organisatorische Integration des Personals
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Kapitel 5 (1)Folie 37
Vorgehensweise:
Ermittlung des Personalbedarfs (Kapazitätsplanung)
Ermittlung der Personalressourcen
Personalzuordnung und Optimierung der Auslastung
Kapazitätsplanung:
Auf der Basis der Aufwandsschätzung wird ermittelt, wie viele Arbeitskräfte in welchem Zeitraum für welche Tätigkeiten (Arbeitspakete oder Teilaufgaben) benötigt werden und welche Anforderungen sie erfüllen müssen.
Ermittlung des Bedarfs an Personal für jedes Arbeitspaket in quantitativer Hinsicht: Mitarbeiteranzahl = Arbeitsmenge(in Personenzeiteinheiten) / Dauer in Zeiteinheitenunter Berücksichtigung der bedingten Skalierbarkeit und der Nettoleistung eines Mitarbeiters.
Ermittlung der jeweiligen Qualifikationsanforderungen
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Kapitel 5 (1)Folie 38
Es wird angenommen, dass sich der Arbeitsaufwand einer Tätigkeit gleichmäßig über deren Dauer aufteilt.
Im Rahmen der Ermittlung der Personalressourcen
teilt man das zur Verfügung stehende Personal (intern/extern) in Gruppen gleicher Qualifikation ein und
ordnet es gemäß dieser Eignungsgruppierung den Arbeitspaketen oder Teilaufgaben zu.
Zusätzlich wird bestimmt, welche Personalkapazität je Zeiteinheit realisierbar ist. Von diesem Brutto-Vorrat müssen noch Fehl- und Ausfallzeiten abgezogen werden (meist pauschaliert), und man erhält den Netto-Vorrat je Zeiteinheit.
Im nächsten Schritt erfolgt die Gegenüberstellung von Personalbedarf und Personalressourcen pro Zeiteinheit.
Als Darstellungsmittel wird häufig ein Belastungsdiagramm (für jede Qualifikationsgruppe) verwandt.
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Kapitel 5 (1)Folie 39
Quelle: http://www.infforum.de/themen/projektmanagement/thema_PM_kapazitaetsplanung.htm
Meistens ergeben sich Diskrepanzen, insbesondere in Form von Kapazitätsspitzen, die im Rahmen eines Optimierungsverfahrens auszugleichen sind.
Als Maßnahmen kommen in Frage:
Verschiebung von Aktivitäten innerhalb der Pufferzeiten,
Rekrutierung von zusätzlichem Personal,
Personalverschiebung innerhalb des Unternehmens,
Verschiebung des Endtermins,
Einsatz freier Mitarbeiter oder eines Subunternehmers.
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Kapitel 5 (1)Folie 40
Nach Abschluss der Personaleinsatzplanung werden die Tätigkeiten den Mitarbeitern konkret zugeordnet (Personaleinsatzplan).
Zwischen Termin- und Kapazitätsplanung besteht eine Wechsel-beziehung, so dass i.d.R. diese Planungen iterativ erfolgen.
Außerdem sind die Sachmittel zu planen.
Dazu zählen Hard- und Software, Räumen, Büroarbeitsplätze,…
Es muss sichergestellt werden, dass die benötigten Sachmittel für das jeweilige Arbeitspaket zur benötigten Zeit zur Verfügung stehen.
Illustration: Artur Bodensteinhttp://www.arturbodenstein.com
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Kapitel 5 (1)Folie 41
Kostenplanung
Im Rahmen der Kostenplanung werden die für die Abwicklung des Projekts zu erwartenden Kosten (Vollkostenrechnung) ermittelt.
Das Ergebnis der Kostenplanung und das Projektbudget sollen übereinstimmen.
Für die Einhaltung des Budgets ist der Projektleiter verantwortlich.
Ziele:
Budgetierung der Arbeitspakete
Budgetierung von Phasen und Teilprojekten
Grundlage für die Kostenkontrolle
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Kapitel 5 (1)Folie 42
Basisdaten für die Kostenplanung:
die Arbeitspakete
die Ergebnisse der Aufwandsschätzung (evtl. weiter verfeinert)
die Einsatzmittelplanung
die Verrechnungs- und Kostensätze
Üblich ist die Unterteilung in die Kostenarten:
Personalkosten: Dazu gehören die im Rahmen der Aufwandsschätzung ermittelten Aufwände (Arbeitsmenge) der Ressourcen, die mit den Verrechnungssätzen multipliziert werden, sowie Beraterhonorare, Ausbildungen, etc.
Hard- und Softwarekosten (Geräte, Rechner, Netzwerke):Evtl. sind diese dem Projekt nur anteilsmäßig zuzurechnen.
Materialkosten: Verbrauchsmaterialien
Infrastrukturkosten: Gebäude, Schulungsräume, RZ
Sonstige Kosten: Reisekosten, Kommunikationskosten, externe Dienstleistungen
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Kapitel 5 (1)Folie 43
Die o.a. Kosten sind dem Projekt direkt zurechenbar.
Alle Projektkosten werden einer Projektkostenstelle (Verantwortungsbereich) zugewiesen. Die Gemeinkosten können mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogens auf die Kostenstellen verteilt werden. Meistens werden sie aber in die Verrechnungs-sätze eingerechnet.
Die Kosten werden auf die Arbeitspakete verteilt, wobei i.d.R. die Mengengerüste bzw. die Einsatzmittelplanung die Bezugsgrößen darstellen.
Die Kostenplanung schließt mit der Budgetzuteilung ab. Das Budget wird - wie die Termin- und Kapazitätszuteilung - in der Arbeitspaket-Beschreibung vermerkt.
Die für die Durchführung der Arbeitspakete zuständigen Stellen sind auch gleichzeitig kostenverantwortlich.