190

Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Kampfkunste, Kampfsport, Kontakt Sportaten und Selbstverteidigung Online Magazin. Letzte Deutsche Version Kostenlos Download. Juni2014. 273 Jahre XXIII

Citation preview

Page 4: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Seit etwas mehr als einem Monat sagte mirSachiko Kase, die jüngste Tochter desverstorbenen Sensei Taiji Kase, dass ihreSchwester Yumiko ein Buch über das Lebenihres Vaters geschrieben hätte. Also hattenSachiko und ich die Idee, dieses Interviewdurchzuführen, um die Meldung in denbesten Kampfkunstzeitschriften, BudoInternational, öffentlich zu machen. Ich ladeeuch dazu ein, es zu lesen.

SACHIKO KASEEine Frau sollte sich nicht in

eine Verteidigungshaltungbegeben. Sie sollte sich ihrerSituation bewusst sein undmögliche Bedrohungen nichtunterschätzen oder ignorieren.Sie sollte pro aktiv sein und dieInitiative und den Elangewinnen, um Verwirrung inder Geistesverfassung desAngreifers auszulösen und soeinen möglichen Vorteil zuerhalten.

KYUSHO

Von Anfang an warmeine Vision desCombat Hapkidodie eines guts t r u k t u r i e r t e n ,kompletten undwirksamen Systemsder realistischenSelbstverteidigung,weshalb es logischwar, dass dasProgramm dasErlernen und den

angemessenen Gebrauch von ausgewähltenGegenständen zum Selbstschutz beinhaltenwürde. Wir vermeiden es korrekterweise, sieWaffen zu nennen, da sie es nicht sind unddazu nicht entworfen wurden.

COMBAT HAPKIDO

Knife Cup. Mes-sersparring imWettkampfformat. Messersparring

und Messer-kampf? Passt dasüberhaupt zusam-men? Die Antwortist: ja! Zum bereitsfünften Mal wird in

Wien der Internationale Knife Cup veranstaltet.Ein Pointfighting Turnier im Semi-Kontakt Stil:jeder erste Treffer ein Punkt, hier zählt Reak-tion, Geschwindigkeit, Beweglichkeit wie in derRealität.

SDS-CONCEPT

„Zum Kämpfengeboren“. Vorkurzem wurde ichgefragt, wann ichbegann, das„Kämpfen“ zulernen. MeinerPhilosophie nachbegann ich dasKämpfen mitmeinem ersten

Atemzug. Ich wurde in der Notaufnahmeeines Krankenhauses geboren.

KAPAP

Nachdem ich Billy Blanksdabei zugesehen habe, wie ereine Unterrichtsstunde langTae Bo ® unterrichtet hat,wird mir bewusst, dass meinviermal wöchentliches,einstündiges Training absolutnichts bedeutet. Billy ist fast60 Jahre alt und ist in derbesten Form von denjenigen,die ich in seinem Alterkennengelernt habe.Tatsächlich kenne ichniemanden keines Alters, der

in so guter körperlicher Form ist wie er.

BILLY BLANKS

Von allenTechniken, diedas SystemWingTsun zu-sammensetzen,kann ich mit Si-cherheit be-haupten, dassdie am wenig-sten praktizierte

bei allen Zweigen und Schulen Chi Gerk ist.Das technische Konzept Chi Gerk (kleben-de Beine) schließt eine sehr wichtige Tech-nikserie mit ein, wenn wir unser System aufder Suche nach der größten Wirksamkeitumsetzen möchten.

WINGTSUN

V i e l ePrakt iz ie-rende desWing ChunGun Fu ha-ben imLaufe derJahre vonden mysti-schen An-fängen der

Kunst gehört, als sowohl Yim WingChun, als auch Ng Mui, Zeuge einesKampfes zwischen einer Schlangeund einem Kranich waren. Späterfügten sich die Ideen jedes Einzelnenin ein neues Kampfsystem ein, be-sonders dazu ausgelegt, dass einekleinere und schwächere Frau dazufähig ist, einen Mann in einem töd-lichen Kampf zu zerstören.

WING CHUN

BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO.Internationale Central:Andrés Mellado, 4228015 Madrid - Spanien

Local Sites: Olaf Schoenau. [email protected] Websites: Alfredo Tucci:[email protected]

Haftung: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.Vorbehaltlich der gesetzlich zulässigen Ausnahmen ist eine Verwendung ohne schriftliche Einwilligung desVerlages strafbar. Für unverlangt eingesendete Manuskripte, Fotos und Zeichnungen etc. übernehmen Verlagund Redaktion keinerlei Haftung. Durch Annahme des Materials erwirbt der Verlag das ausschließliche Rechtaus Veröffentlichung und Wiederveröffentlichung. Sollten dem Verlag Manuskripte angeboten werden, somüssen diese frei von Rechten Dritter und zur ausschließlichen Verwendung durch den Verlag geeignet sein.Wenn die Manuskripte auch anderen Verlagen angeboten werden, so ist darauf bei Einreichungunmissverständlich hinzuweisen. Der Verlag behält sich Kürzungen des eingesendeten Materials vor.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Verlageswieder. Bei unverschuldeter Nichtlieferung oder Nichterscheinen z.B. infolge Streiks oder höherer Gewaltbestehen gegenüber dem Verlag und der Redaktion keine Ansprüche.

Page 5: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Ein Krav Maga, einige Spezifikafür jedes Publikum. Manche Leutedenken, dass Krav Maga eineDisziplin ist, die allen Leuten aufdieselbe Art und Weise gelehrtwerden sollte, da sie sonst ihreAuthentizität oder Wirksamkeitverlieren würde. Aber hier tauchteine Frage auf. Was ist derprinzipielle Verwendungszweck,

das Hauptziel des Krav Maga?

KRAV MAGA RED

Tsuki-Banashi oderTsuki-Komi? Faustloslassen oderhineindrängen? LautLiteratur unterschiedGichin Funakoshi zweiArten von Tsuki: zumEinen den Tsuki-Banashi

(loslassender Stoß), der im Augenblick desEinschlags wieder zurückgerissen wird, und zumAnderen den Tsuki-Komi (hinein drängenderStoß), der nicht unmittelbar zurückgezogen wird.

TODE JUTSU

Fit durch ausgewogeneNahrung - Sporternäh-rungskoch Carsten Holstempfiehlt. GebrateneLachfilets auf pikantemPaprika - Sauerkraut mitgebratenen Polenta-Ecken

ERNAHRUNG FUR KAMPFSPORTLER

Der Förderverein für Sport,Bildung und Soziales e.V.veranstaltet mit seinerAbteilung Sport in diesemJahr zum zweiten Mal dieBrandenburg Open. DenStartschuss für dieseVeranstaltung gab es amJuni 2013 mit einemLehrgang über zwei Tage.

CYNTHIA ROTHROCK

Die ersten Stile. Bruce Lee,der in Hong Kong aufwuchs,begann dort mit 13 Jahrenunter der Anleitung vonGroßmeister Yip Man mitdem Erlernen des modernenKung Fu?Stils „Wing Chun“.Neben dem anerkanntenGroßmeister lernte er auchvon und mit Wong ShunLeung und William Cheung.

JEET KUNE DO

Das Hwa Rang Do ®: EineKampfkunst und eine Bewegungaus Reflexion und Aktion. „DieLektionen des Hwa Rang Do ®,diszipliniert und streng, sindfaszinierend, hinsichtlich ihrermethodischen Ansätze sieht mandiese momentan überall.“

HWA RANG DO®

Es ist sehr kalt,eine Gruppe vonweiß gekleidetenLeuten tritt auft i e f e nSchneehüge ln .Das Geräusch derHoragai, zerreißtdie Stille und voneinem fernen Orterklingt donnernd

das Rauschen des Wasserfalls. Wirbefinden uns in Europa, in denösterreichischen Alpen, eine Gruppevon Shugenja auf dem Weg zur Praxisdes Takigyo, einer Meditation imInneren eines Wasserfalls.

SHUGENDO & BUJUTSU

Kampfkuns t -International stelltvor: „Jules ActionModel“. Auchm e i nF e c h tm e i s t e rGerd, wollte michschon nach 3Trainingseinheitennicht mehrweglassen. Er

meinte, dass ich Talent hätte und sagte:"Bleib doch hier und mach was draus."So kam ich zu „Rainer Werner Stunts inBerlin“.

KAMPFKUNST UND BERUF

Das Weng ChunKung Fu entwickeltesich von zweiHauptlinien derGeschichte derc h i n e s i s c h e nKampfkünste aus. Alserstes gibt es dasWeng Chun Kung Fu,das auf die Zeit derS h a o l i n - Te m p e lzurückgeht, und

zudem ist da die etwas jüngere Traditiondes Weng Chun Kung Fu.

WENG CHUN KUNG FU

Die Elemente im Hung Gar bestehennicht aus Positionen, sondern sindeine Philosophie mit einer besonderenKraft im Körper. Die Elemente wirkenwie eine Quelle auf sehr abstrakteWeise. Wenn sich die Elemente mitverschiedenen Tieren verbinden,entsteht eine enorme Kraft. DieseKraft ist neben anderen ein Merkmaldes Hung Gar Kung Fu.

SHAOLIN HUNG GAR KUNG FU

Herausgeber: Alfredo Tucci. Werbung: Olaf Schoenau. E-mail: [email protected] Internationale Werbung: Alfredo Tucci.

[email protected] Autoren und freie Mitarbeiter: Don Wilson, Yoshimitsu Yamada, Cass Magda, Antonio Espinós, Jim

Wagner, Coronel Sanchís, Marco De Cesaris, Lilla Distéfano, Maurizio Maltese, Bob Dubljanin, Marc Denny, Salvador Herráiz, Shi de

Yang, Sri Dinesh, Carlos Zerpa, Omar Martínez, Manu, Patrick Levet, Mike Anderson, Boulahfa Mimoum, Franco Vacirca, Bill Newman,

José Mª Pujadas, Paolo Cangelosi, Emilio Alpanseque, Sueyoshi Akeshi, Marcelo Pires, Angel García, Juan Díaz. Fotos: Carlos

Contreras, Alfredo Tucci.

Page 6: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

ie Spiritualität, so wie ich sie verstehe, nicht alsReligion, sondern als Wissen um dasUnsichtbare, erweist sich als so schwererklärbar wie Farben einem Blinden, der niegesehen hat. Trotzdem, im Gegenteil zumSehbehinderten von Geburt an, verfügen wir alle

über die Wahrnehmungsmittel, um mit diesen dimensionalenEbenen zu interagieren, weil wir alle damit geboren wurden. Eskönnte nicht anders sein, da wir spirituelle Wesen sind, die einmaterielles Leben leben. Wie Kaulquappen, die in Form vonFröschen aus dem Wasser kommen, können wir dorthinzurückkehren und planschen, wenn wir wollen, mehr wieFroschlurchen, und bald entdecken wir, dass uns diese Umweltbegeistert und uns vervollständigt.

Der Religiöse glaubt durch seinen Glauben an eine bestimmteAnordnung der unsichtbaren Welt. Der Wissenschaftlerglaubt...durch Vertrauen an seine Methode. Für den anSpiritualität interessierten gibt es jedoch zwei Wege, dieEntwicklung der Mediunität, die sensible Wahrnehmung desUnsichtbaren, und/oder das Studium und die direkte undpersönliche Interaktion mit den Ebenen den Unsichtbaren.

Das Vertrauen in diesem Fall baut sich durch direkteErfahrungen auf, die normalerweise eine gute, gesundeArbeitsgrundlage darstellen. Dabei gilt jedoch immer, dass derSchüler jegliche Mystifizierung meidet, ein Anspruch, derandererseits sehr schwierig zu erfüllen ist. EmpfindsamenPersonen fehlt es oft an Kraft und Charakter, starken Personenan Sensibilität oder Interesse. Alle jedoch neigen dazu, in denNetzen der betrügerischen Wahrnehmung hängen zu bleiben,ein Resultat der Erziehung oder auf Druck des konsensfähigenBewusstseins der Umgebung. Das Hauptproblem, befasst mansich mit Spiritualität zusammenhängend, liegt in der Ignoranzund zwar nicht jener, die Ergebnis eines Nicht-Wissens ist, dieist einfach zu berichtigen, sondern die echte Ignoranz, die, dienicht wissen will.

In jedem Fall ist es keine einfache Aufgabe, ein solides Wissender unsichtbaren Welt anzulegen, aus offensichtlichen Gründenund nicht der kleinste davon ist, dass wir sie nicht sehen.Personen aller Traditionen und Zeiten wurden mit der Fähigkeitausgestattet, zu sehen, was andere nicht sehen, zu hören, wasandere nicht hören, oder fühlen, was andere nicht fühlen. Es gibtsogar diejenigen, die Energien riechen und feine unsichtbareVeränderungen durch dieses Medium wahrnehmen.Offensichtlich funktioniert dieser besondere Gebrauch der Sinnenicht so wie der normale. Eifrige behaupten, dass jegliche nicht-örtliche Wahrnehmung speziell mit der Zirbeldrüse verbunden istund ebenso mit dem unkonventionellen Gebrauch des Gehirns,das fähig dazu ist, für die Mehrheit augenscheinlich unechteSinneseindrücke in ein Amalgam von zusammenhängendenDaten zu übersetzen. Es handelt sich nicht so sehr um eineBegabung oder irgendeine Art von biologischer Anomalie,sondern um die Entwicklung einer Fähigkeit, die uns allenangeboren ist. So bezeugt es meine Erfahrung in diesem Gebiet,da ich gesehen habe, wie jegliche Person mit den richtigenÜbungen einfach auf verborgene Informationen zugreifen kann,innerhalb eines symbolischen oder realen Musters, die diesePerson davor absolut nicht kannte.

Das ist so, weil wir alle wie die Frösche in diesem Mediumplanschen können, noch mehr, wir tun es beständig, aber nurzu besonderen Gelegenheiten, geprägt von außergewöhnlichen

Ereignissen, werden wir uns seiner Existenz bewusst. Für dieSchamanen des alten Mexiko besaßen diese Extremsituationendie Macht, die energetischen Blasen der Personen zuerschüttern und gewaltsam den Einsatzpunkt ihresBewusstseins zu einem anderen Ort zu bewegen, womit siekomplett ihre Wahrnehmung veränderten. Das Problem ist,dass das Ergebnis nicht dauerhaft war und der Einsatzpunktdazu tendierte, wieder zu seinem gewohnten Ortzurückzukehren, angetrieben von der Routine und demKonsens der anderen.

Aber es ist nicht notwendig, darauf zu warten, dass sich solcheSituationen ergeben, um unsere Wahrnehmung des Unsichtbarenzu verstärken. Viele Schulen und Traditionen haben dasmenschliche Potenzial erforscht und Methoden entwickelt, umdas Bewusstsein und unsere Fähigkeiten zur Interaktion mit derWelt der verborgenen Energien zu erhöhen. Das größte Problemfür den Anfänger liegt immer darin, diese Prozesse zuidentifizieren und sich vor sich selbst die richtige Glaubhaftigkeitan ihr authentisches Potenzial anzueignen. Dafür ist es essentiell,sich eine innere Aufgeschlossenheit zu bewahren, die zugleichjegliche Mystifizierung und Selbst-oder Fremdbetrug angreift.Deshalb wäre der erste Schritt in jeder Schule, im Anfänger einensoliden und gut ausgebildeten Charakter zu festigen, zusammenmit der Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Wachsamkeit vorder eigenen Jämmerlichkeit. Es gibt nichts Gefährlicheres für einunausgeglichenes Individuum als ihm die Türen zumAußergewöhnlichen zu öffnen und es sich in seinen Breitenbewegen zu lassen. Früher oder später ist das Desastervorprogrammiert.

Klarheit zu bewahren ist deshalb das erste Kommando, umsich in diese Brennnesseln zu setzen und nicht deshalb, weilKlarheit dazu nötig ist, um unsere verbogenen Potenziale zuentdecken, sondern weil sie es uns ermögliche wird, daraufvorbereitet zu sein, diese angemessen zu nutzen. BesagteFähigkeiten sind nichts als eine Waffe unseres Bewusstseins undWaffen töten nicht allein, sie töten die Dummen, die sie auslösen.

Es gibt zudem - und wir können sie nicht ignorieren - weitereGefahren, die dem unwissenden Einsatz unseres verborgenenKönnens innewohnen. Unsere energetische Blase besitztautomatische Mechanismen zum Selbstschutz, die manuellweitergegeben werden und eventuell im Prozess derEntwicklung unserer Mediunität aufgehoben werden sollten.Die Angst ist einer davon, da sie eine unmittelbare (sagen wires so) „Gerinnung“ unserer Blasen verursacht, die so denKontakt mit Bewusstseinsebenen und mit im Universum desUnsichtbaren vorhandenen Energien zurückweisen. Um sie zubekunden und mit ihnen zu interagieren ist es unumgänglich,sich ihnen zu öffnen und das bedeutet, ohne die richtigenVorsichtsmaßnahmen, sich allen Dingen komplett auszusetzen.

Es gibt zudem Energien von hoher Spannung, auf die manvorbereitet sein muss, um sich mit ihnen herumzuschlagen, imGegensatz zu dem, was die optimistischen Visionen vielerReligionen darstellen, dort draußen gibt es alles, wie hier... undman geht nicht ohne Karte oder ohne die geeigneteAusrüstung in die Wildnis. Manchmal kann es auch nützlichsein, sogar „geimpft“ loszuziehen, weil die Infektionen nicht nurvon dieser Ebene sind.

Nun, bezüglich der Aufgabe, besagte Untersuchungenautonom in Angriff zu nehmen, natürlich ist es möglich, aberaufgrund des Ausmaßes des Unternehmens und den Gefahren,

„Nach dem Leben und dem Träumen kommt das wichtigste: das Aufwachen“

Antonio Machado

„Der gesunde Menschenverstand ist nur eineAnhäufung von Vorurteilen“

Albert Einstein

D

Page 7: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

die darin enthalten sein können, ist es meiner Meinung nachetwas keinerlei empfehlenswertes. Ein Leben für diese Aufgabeist, sei die Person, die sich ihr stellt, auch noch soaußergewöhnlich, etwas Unbedeutendes angesichts solcheiner Herausforderung. Das ist nicht die Aufgabe eineseinzigen Individuums, sondern vieler. Es fehlt anZeit, Geschicklichkeit und Ausdauer für dieseaußerordentliche Herausforderung. Nurwenn viele Leben und Generationendiesem Bestreben gewidmet wordensind, wird es möglich sein,zusammenhängende Wege aufzubauen.So war es mit allem, was dasmenschliche Wissen betrifft. Wirstützen uns auf das Gewesene, umjenseits davon zu schreiten, wirvermeiden die Wege, die nirgendwohinführen, die unmöglichen Pfade,die Gefahren, wir bestätigen dieEntdeckungen, stellen denUmfang sicher und schreitenvoran... Das nennt manEvolution.

Diese Pfade imUnsichtbaren sind als „dieschiffbaren Flüsse derSpiritualität“ bekannt. Ichglaube nicht, dass es viele sind,in denen die Wege richtiggebahnt wurden, gute Kartenskizziert hat, zusammenhängendeHinweise festgelegt und dieInformationen getestet hat... aberwenn es sie gibt, dann gibt es sie.Meistens finden sie dich, so wie du sie.Generell sind es „Clubs“ mit „vorbehaltenemZugangsrecht“ an ihrer Tür, die immer einbestimmtes Geheimnis bewahren, da sie,auch wenn sie im Tageslicht operierenkönnten, mit Sicherheit wissen, dass ihreKenntnisse nur für sehr wenige sind.Warum...Wie erklärt man einem von Geburtan Blinden die Farben?

Die immer wachsamen Miryoku derTradition E-Bunto unterteilten alleLebewesen in Hungernde, Kranke,Schlafende und Wache. Letzterenannten sie auch Großzügige. Wache,weil sie wusste, warum sie die Dingetaten und die Dinge begriffen, die sietaten, und großzügig, weil du früheroder später, wenn du aufgewacht bist,wie in Matrix als notwendigesBindeglied für die Erweckung deranderen endest.

„Es gibt mehr Ding im Himmel undauf Erden, als eure Schulweisheit sichträumt, Horatio“

Alfredo Tucci ist Geschäftsführer vonBUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO.E-mail: [email protected]

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5

Page 8: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Alle DVDs, die von Budo International produziertwerden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in denFormaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sichunsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druckund Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVDHülle nicht den oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein il legaleRaubkopie.

REF.: • TAOWS-2REF.: • TAOWS-2

Wing Tsun ist ein exzellenter chinesischer Boxstil, der esmöglich macht, ein ganzes Leben der Praxis und dem

integralen Wachstum des Praktizierenden zu widmen.Ideen, Technik, Philosophie etc...alles ist Teil einer

uralten KUNST und sollte als GESAMTHEITgelernt und begriffen werden. Sifu Salvador

Sánchez konzentriert sich in seiner zweitenDVD auf die Holzpuppe und wie diese diegesamte Praxis des Wing Tsunbeeinflusst. Da man im gegenwärtigenSystem diese Form erst in den letztenStufen des Stils erlernt, haben vielePraktizierende, die davor aufhören,nicht die Möglichkeit, ihre Ideen,Taktiken und Strategienkennenzulernen und können sie sonicht in ihre Praxis eingliedern. Fürdie TAOWS Academy ist es sehrwichtig, dass der Praktizierendeversteht, was man bei all ihrenAnsätzen macht und deshalb werden

wir in dieser DVD dasselbe Schemaverfolgen, was wir auch in jedem

Unterricht, Seminar oder Trainingverwenden. Unser Schema folgt 6

Schritten: der erste ist die Idee, zuentwickeln, was wir erreichen wollen. Der

zweite Teil sind die Formen (Siu-Nim-Tao, Chum-Kiu, Biu-Jee, Holzpuppe, …), abhängig von den

unterschiedlichen Stufen. Der dritte Schritt sind dieAusweichbewegungen, die Mobilität. Die vierte Säule ist das

Chi Sao - Chi Gerk, das Fundament, die Seele unseres Systems. Dasfünfte Element ist die nicht-Verbindung oder der nicht-Kontakt, zu wissen,wie man sicher mit dem Gegner Kontakt aufnehmen kann. Schließlichbilden Sparring, der Kampf oder Lat-Sao den sechsten Abschnitt. BruceLee sagte, dass man das Kämpfen lernt, indem man kämpft, und das istdas zutreffendste, was ein Kampfkünstler je gesagt hat. Wie schaffen wires, dass Wing Chun eine wirksame und respektierte Kampfkunst wird?Indem wir Sparring-Übungen trainieren, die uns progressiv zum Kampfannähern, bis jeder einzelne von uns den maximalen Nutzen als Kämpfererzielen kann, den dieses wunderschöne System bieten kann.

Budo international. netORDERS:

Page 9: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

1

ie Kampfkunst-International deckt eine große Bandbreite anSportarten ab, die Sport oder Kunst genannt werden wollen.In welche Richtung orientiert ihr euch, wenn es um denSport oder die Kunst geht?

Wahrscheinlich gibt es ebenso viele Motivationen eineSportart zu ergreifen, wie es Sportler gibt. Der eine möchte

sich gern verteidigen können, die andere möchte etwas für ihre Fitnesstun. Der nächste findet die Bewegungen und Formen schön und möchtesie erlernen oder legt sich richtig ins Zeug um den Körper hart und kräftigzu machen.

Unser Anliegen mit der Kampfkunst-International ist es, viele verschie-den Aspekte der Kampfsportarten und Kampfkünste aufzuzeigen unddarüber zu informieren. Aber sind unsere Leser, seid ihr, interessiert auchüber Sportarten zu lesen, die ihr nicht selbst betreibt? Oder möchtet ihrnur das Lesen, was euch auch unmittelbar im Training oder im Alltagbetrifft? Ist es auch lesenswert, was Menschen aus ihrem Sport gemacht haben, oder wie sie damit Geld verdienen? Lestihr auch gern etwas über Kampfsport Stars? Ist die Ernährung für euch ein Thema?

Ich bin auf eure Meinung gespannt. Schreibt mir!

Bleibt uns gewogen, wir arbeiten weiterhin hart für euch!

EuerOlaf Schö[email protected]

D

Page 10: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 11: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Kyusho Selbstverteidigung“ für Frauen Stelen wir uns der Tatsache, dass die Kampfkünste voller

Selbstverteidigungsprogramme für Frauen sind, deren Name schon fürsich allein genommen das Scheitern garantiert. Der Ausdruck„Selbstverteidigung“ ist negativ konnotiert, was von Anfang an denAnwender zum Misserfolg bringen kann. Das Problem ist, dass diesesEtikett die Idee einschließt, dass die Person Opfer eines gewalttätigenoder aggressiven Angriffs ist, gegen den sie eine verteidigende Aktiondurchführen sollte. Diese Prämisse, gemäß den Tatsachen zu handelnist die Ursache dafür, weshalb die Mehrheit der Personen denAktionen des Angreifers unterliegt und sich niemals vollständig vomersten Angriff oder der Angst, die die Situation herbeiführt, erholt.Wenn eine Frau nachdenkt oder eine verteidigende Geisteshaltungbesitzt, oder ein Handlungstraining geübt hat, das darauf basiert,werden in einer Auseinandersetzung mit jemand aggressiven oderverkommenen vielen Problemen Einhalt geboten. Indem sie dieVerteidigungsposition übernehmen, ermöglichen sie, dass derAngreifer die Aktion initiiert und einen Angriffsantrieb erzeugt. Da sienormalerweise kleiner, schwächer und weniger aggressiv ist, findetsich die Frau nun in einem noch größeren Nachteil wieder, da dieangreifenden Handlungen nicht aufgehalten wurden und sie besiegtwerden kann. Die Frau sollte sich nicht in die Verteidigungspositionbegeben. Sie sollte sich ihrer Lage bewusst sein und die möglicheBedrohung weder unterschätzen noch ignorieren. Sie sollte pro aktivsein, die Initiative und den Impuls ergreifen, während sie dieGeisteshaltung der Angreifer manipuliert, um so einen möglichenVorteil zu erhalten. Dieser gegensätzliche Ansatz ist in Wirklichkeit eine Methode und

ein sicherer Vermeidungs-und Schutzmechanismus. Zuerst sollte siesich ihrer Lage bewusst werden und ihre Einstellung sollte pro aktivund offensiv sein, da dies ihre Fähigkeiten und ihre Sicherheitbestimmen wird. Das richtige Vorbereitet-sein auf jeglicheEventualitäten mit einer perfektionierten Geisteshaltung, ist ein „vitalerPunkt“ für den Schutz, sowie Ziele und geeignete Werkzeuge zubesitzen.Das Training sollte mehr beinhalten als einfach nur die „Techniken“.

Es sollte sie überlegt, anpassungsfähig und spontan machen und esihr ermöglichen, sich in Notfallsituationen unter den Auswirkungen vonAdrenalin und ernsthaftem Stress zurechtzufinden. Sogar jenseitsdieser Einschränkungen gibt es die angeborenen Grenzen, die von derAnwenderin ebenfalls angepackt werden sollten, um in der WirklichkeitErfolg zu haben. Das ist keine Technik, das sind die Seele der Personund ihre Fähigkeit, zu tun, was immer notwendig ist. Es gibt einengroßen Unterschied im Geschicklichkeitsmuster, was Männer undFrauen besitzen, den man anpacken muss, um in Krisensituationennicht gegen sich selbst zu kämpfen. Hat man das einmal begriffen, müssen sie sich auf diese instinktiven

Handlungen stützen, um sich wirksamer selbst schützen zu können,was keinerlei Nachdenken oder konstanter Praxis bedarf (auch wenndas natürlich der beste Ansatz ist). Man muss auf natürliche Weise mit den geeigneten Werkzeugen

für jedes Geschlecht trainieren, gemäß den gemeinsamenmotorischen Fähigkeiten, die dem Individuum natürlich sind. Daswird die Eff iz ienz erhöhen und gleichzeit ig kann so das

Text: Evan Pantazi - www.kyusho.comSchülerin: Danielle Halley Fotos: Brian Hall - www.brianhallpictures.com

Page 12: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 14: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Nervendruckpunkte

Page 15: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Verletzungsrisiko verr ingert werden. Viele der körperl ichenFähigkeiten, die wir zu besitzen glauben (und die in einem perfektenAmbiente durchgeführt werden), werden nicht benutzt werdenkönnen, wenn man diese Menge Adrenalin produziert, die uns dersensorischen und geist igen Variabel und der muskulärenAuffassungsgabe beraubt. Es wird auch ein Schneeball-oderEskalationseffekt hervorgerufen, bei dem das Individuum immer mehrEigenkontrolle verliert. Die erste Fähigkeit, die sich verflüchtigt, ist,Abfolgen von komplexen Aktionen durchzuführen (exakt, wasstilistische Techniken sind). Wenn ihr darauf zählt, werdet ihr absolutorientierungslos zurückbleiben, was wiederum zu erhöhtem Stress,Adrenalin und einer körperlichen Blockade führen wird. Jenseits dieser angeborenen reflektorischen Neigungen gibt es die

geistigen Blockaden, die von normalen Vorlieben (denken, dass euchdas nicht passieren könnte, was den anderen passiert, da es noch nieaufgetreten ist) bis über die allgemeine Angst hinausgehen können, hinzur Abneigung oder Unfähigkeit, eine andere Person zu schlagen. Sehr viel mehr Leute (vor allem das weibliche Geschlecht) fühlen

diese Abneigung oder Unfähigkeit, weshalb in den typischen Kursen,in denen man auf die Augen, auf die Kehle, die Gelenke und dieKnochen schlägt, diese Übungen niemals durchgeführt werden, da esdas Bewusstsein nicht ermöglicht, sie instinktiv zu verwenden. Zudemsollte man lernen, sich nicht als mögliches Ziel zu präsentieren, indemman Gedanken, Handlungen oder Gewohnheiten vermeidet, die einenwirklich einem höheren Risiko aussetzen. Das Üben einer Einheit von Techniken für eine Situation erschwert

sich auch durch die Begrenzung, die zu einem Rezept fürs Scheiternwird...Stattdessen muss man an den Techniken arbeiten und vorherEinschränkungen und natürlichen Tendenzen beachten. Die Frauensollten ihre natürlichen Neigungen entdecken (nicht die der anderenPerson) und sie in zuverlässigen und vorhersagbaren Handlungenverfeinern. Es gibt so viele Arten, auf die ein Individuum angegriffenwerden kann, dass es unmöglich ist, eine Technik für al leMöglichkeiten zu üben, deshalb muss man eine andere geistigeHaltung verstehen und erlernen. Das Training der speziellen Ziele miteiner dynamischen Bewegung, Koordination, Kraft und Intensität,sowie mit Umgebungen (die Art, wie jede/n Einzelne/n die Fähigkeitenoder Möglichkeiten der Person beeinflusst) wird es demPraktizierenden ermöglichen, eine bessere Anpassungsfähigkeit zuerlangen. Diese speziellen Ziele sollten ebenso wenig reflexiv vom Angreifer

geschützt werden, da dies die Wirksamkeit verringern oder dasbeeinflussen würde, was der Praktizierende durchzuführen fähig ist.Der Schlag auf die Leiste beispielsweise ist eine der Techniken, dieman normalerweise unterrichtet, sowie der Schlag auf die Augen.Diese Bereiche sind durch angeborene Reflexen geschützt, die dafürarbeiten, diese Ziele durch Blockaden zu schützen oder Angriffe dieserArt abzulenken. Die vitalen erlernten Ziele sollten diesen Reflex nichthervorrufen und dennoch kräftig genug sein, um die körperlicheFunktionalität der Angreifer sogleich zu deaktivieren, das ist Kyusho. Die Ausbildung sollte in getrennte Module unterteilt sein, mit dem

Anstieg der geistigen und körperlichen Vorbereitung, zusammen mitder Intensität des Angriffs. Mit dieser Art von Training werden diePersonen ihre Kraft und Fähigkeit zum Schutz ihrer Selbst und ihrerLiebsten um 100% erhöhen... So bildet man das Individuum dazu aus,

Page 16: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 18: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Selbstverteidigung

Page 19: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

natürl ich zu handeln. Niemand ist dazu verpfl ichtet, eineTechnikkombination durchzuführen und man trainiert auch nichtdarauf, Aktionen zu machen, die nicht instinktiv sind, sondern manbereitet sich darauf vor, so sicher und wirksam wie möglich unterjeglichen Umständen zu agieren. Zu Anfang sollte die Person dabei unterstützt werden, viele

Barrieren zu überwinden, die sie dabei hemmen, zu agieren. Sie solltedie Angst vor dem echten Schlagen überwinden und davor, einanderes Individuum niederzureißen und begreifen, dass dies keinerleiSchmerz für sie mit sich führt. Das wird sehr viel schwieriger sein,wenn jemand sie angreift, aber wenn es das geringste Zögern oderWiderspenstigkeit gibt, einen anderen zu schlagen, wird man nieangemessen unter dem Druck eines echten Konflikts handeln. Alldiese Ausbildung wird unwirksam sein, wenn man sich nicht von etwaslöst, was „Tendenz zur Normalität“ genannt wird. Das bedeutet, dasssie die Geisteshaltung haben, dass sie keinen Angriff erleiden werden.Sie sollten verstehen, dass es notwendig sein, sich zu verteidigen,niemand ist immun. Das Folgende ist die Entwicklung der natürlichen Waffen, die sich

sehr von denen eines Mannes oder seinen natürlichen Handlungenunterscheiden. Das macht man durch Schläge auf echte leere Hände -eine natürliche Befähigung, indem man die offene Hand verwendet,um die geeignete Waffe zu halten - gegen Ausbilder, damit dieÄngstlichen sich von Angst und Zweifel entfernen. Ihre Aktionensollten nicht emotional sein, sondern wohl überlegt und unmittelbar.Kennt man einmal die natürlichen Waffen, sollte das Stressniveauansteigen, um zu sehen, ob man weiterhin normal und verlässlichunter unsicheren, unmittelbaren Bedingungen von hoher Spannungund Bewegung reagiert. Wenn man eine Stresssituation simuliert unddie die Person nicht die Waffen verwendet, die sie natürlicherweisebenutzt, sollte sie sie durch andere ersetzen, die nützlicher sind.Später, einmal bekannt, sollten sie unaufhörlich, dynamisch und wahrausgeführt werden. Nachdem die Frau perfekt ihre natürlichen Waffen kennt, muss man

die Ziele lehren...aber nur die, die man natürlicherweise, unter vielDruck und sogar vor vielen Angreifern beim Training von dynamischenSituationen erreicht. Diese Ziele sollten die schwächstenanatomischen Strukturen sein, auf die man den größten Effekt ohneenorme Kraft oder Geschwindigkeit ausüben kann. Diese Ziele solltennicht durch Reflexe geschützt sein - wie es beim Auge oder an derLeiste passiert - und sollten außerhalb der Sichtlinie der Angreifer sein.Sie sollten nur wenige an der Zahl sein, da die Qualität und sichereErreichbarkeit sehr viel wichtiger ist als die Anzahl. Das Prinzip sollteso einfach wie möglich sein, damit es weniger Möglichkeit gibt, unterDruck zu scheitern. Das Folgende ist, an der Koordination zu arbeiten, um zu schlagen,

die Fähigkeit auszubauen, sie korrekt zu erreichen, unter Zeitdruck, beieinem Schritt nach hinten oder auf die Seite. Daraufhin sollten dieFrauen dazu fähig sein, Hände oder Beine mit derselben Fertigkeit,Effektivität und Vertrauen zu benutzen. Das Training sollte das Timing beinhalten, die Entfernung und die

Verpflichtung, die Angreifer wirklich zu schlagen, anstatt auf ihrenSchlag zu warten, um ihn abzufangen oder zu ergreifen. Die Frau solltealle Geschwindigkeiten und Intensitäten ausprobieren, damit sie sichihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten vollständig bewusst wird und der

Page 20: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 22: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Nervendruckpunkte

Page 23: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Trainer sollte immer wachsam sein, um zu helfen oder zu verändern,was auch immer notwendig ist. Die Verleitung zu Stress wird dabei helfen, die Disposition für den

Kampf zu entwickeln und das Vertrauen, die Koordination, diePräzision und die Verlässlichkeit ihrer natürlichen Waffen, der Kyusho-Ziele und ihrer Reaktion zu erhöhen. Das kann man durch eine verbaleAttacke machen, die Erstaunen, Kraft, neue Situationen undUmgebungen auslöst. Die Ausbildung in der Umgebung wird dabeihelfen, zu bestimmen, ob sie dazu fähig sind, den Angreifer mit derexakten Synchronizität und der Orientierung in verschiedenen Ortenund Umgebungen zu lenken, man beachtet hier auch die Kleidung,das Schuhwerk und die Bedingungen des Bodens. Das wird dabeihelfen, ihr „Bewusstsein für die Situation“ in allen Gebietenweiterzuentwickeln. Sind diese Merkmale einmal verinnerlicht, können wir nun die

Anforderungen erhöhen und die Notwendigkeit, gegen einen Angreiferzu arbeiten, den sie nicht stoppen kann und von dem sie sichkörperlich gefangen sehen. Das kann die Dynamik verändern, aber mitkalkulierter Disziplin und Einfachheit werden sie den Praktizierendenschützen. Das Training beginnt wiederum mit diesem Paradigma, aber mit

einer neuen Idee. Wenn man gepackt wird, ist die natürliche Tendenz,sich zu wehren oder zu fliehen. Die kleineren Frauen, deren zwei Armegepackt werden, versuchen normalerweise immer, sich zu entfernenoder auf Entfernung zu kämpfen, aber das ist nicht wirksam, da derAngreifer stärker, aggressiver und darauf vorbereitet ist, so dass erdazu fähig ist, sie weiterhin festzuhalten. Die Frau sollte das beachtenund daraus Nutzen ziehen...und es gibt eine sehr einfache Lösung.Sobald der Angreifer sie packt und sie den ersten Versuch starten,sich von ihm zu entfernen, sich zu wehren oder zurückzuziehen,sollten sie springen, schreien, die Höhe verändern oder andereAngriffsrichtungen verwenden. Sie werden nach innen gezogen, alsomuss man schneller trainieren, um zu überraschen und ihrer Kraft undsomit ihrer Kontrolle entgegenzuwirken. Nun ist der Moment, um dieschwächsten Kyusho-Ziele anzugreifen, die man im ersten Level desSelbstverteidigungsprogramms Kyusho erlernt hat. Zu diesemZeitpunkt ist die Notwendigkeit zu Kämpfen sehr viel größer, deshalbmüssen wir einmal mehr beachten, dass die ursprünglichen Ziele, dieim Abfang-Modus verwendet wurden, immer noch für siedurchführbar sind (unsere Erfahrung zeigt, dass sie von der Mehrheitverwendet werden, aber man kann einige zusätzliche Ziele und Waffenbenötigen). Einmal mehr stützt man sich nicht auf die Technik,sondern auf natürliche Waffen, das Ziel und die Koordinationsfähigkeitjeder Frau individuell. Alle neuen Ziele oder Waffen sollten wiederum außerhalb der

Sichtlinie sein (wenn es Wiederholungsangreifer sind, werden sie sichsehr bewusst sein, dass sie einen Stoß gegen das Knie oder einenTritt in die Leiste erhalten können und deshalb darauf vorbereitet sein,ihn aufzuhalten) und man muss die verfügbaren motorischenFähigkeiten mit größerer Wirksamkeit verwenden, durch die manweniger Kraft erzeugt. Das weiterführende Studium von Kyusho hilft dabei, die

schwächsten anatomischen Strukturen zu verstehen, was den Frauenimmens helfen wird, aber es ist mehr als das...man sollte Kyushokorrekt trainieren, damit es echt wird.

Page 24: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Der Ausdruck „Selbstverteidigung“ ist negativkonnotiert, die von Anfang an Scheitern für dasIndividuum bedeuten kann. Das Problem hierbei ist, dassdieses Etikett bereits in der Geisteshaltungwiderspiegelt, dass die Person Opfer eines gewalttätigenoder aggressiven Aktes ist und der Praktizierende eineverteidigende Handlung durchführen sollte. DiesePrämisse, gemäß den Tatsachen zu handeln ist dieUrsache dafür, weshalb die Mehrheit der Personen denAktionen des Angreifers unterliegt und sich niemalsvollständig vom ersten Angriff oder der Angst, die dieSituation herbeiführt, erholt. Eine Frau sollte sich nicht ineine Verteidigungshaltung begeben. Sie sollte sich ihrerSituation bewusst sein und mögliche Bedrohungen nichtunterschätzen oder ignorieren. Sie sollte pro aktiv seinund die Initiative und den Elan gewinnen, um Verwirrungin der Geistesverfassung des Angreifers auszulösen undso einen möglichen Vorteil zu erhalten.„Selbstverteidigung Kyusho“ ist ein vitalerTrainingsprozess, der sich mit den Realitäten einesAngriffs beschäftigt. Es ist ein einfacher, aber mächtigerTrainingsprozess, der den schwächsten, langsamsten,älteren oder weniger aggressiven Personen eine Chancegegen den größten, stärksten oder angriffslustigstenOpponenten bietet. Durch die Verwendung vonschwächsten anatomischen Zielen des Körperszusammen mit deinen eigenen Handlungen undnatürlichen Tendenzen des Körpers kannst du dichselbst oder andere einfach schützen, auch unter Stressund mit körperlichen Einschränkungen, wenn deinAdrenalin nach oben schießt. Durch stufenweise undprogressive Arbeit mit deinen eigenen motorischenFähigkeiten (anstatt mit dem Geschick Anderer), sinddeine Siegeschancen hervorragend.

Page 26: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Die 16 Kampfstrategien des WengChun Kung Fu – Teil 1

Das heutige Weng Chun Kung Fu hat sich im Wesentlichen auszwei Hauptströmungen der Geschichte der chinesischenKampfkünste heraus entwickelt. Dabei ist zunächst das WengChun aus der Zeit der Shaolintempel zu nennen, zum Anderen diejüngere Tradition aus der Zeit des Mandschu-Regimes, alsebenso wie andere Kampfkünste auch das Weng Chun in denUntergrund gedrängt war und nur im Verborgenen auf denSchiffen der Roten Dschunke praktiziert und weitergegebenwurde. In dieser Zeit der Untergrundbewegung wurden die 16Kampfstrategien des Weng Chun entwickelt.

Loi Lau Hoi SongHuen Lau Kau DaKwun Fun Jeet TschuenChum Kiu Biu Chi

Hintergrund war das Bestreben, ein System zu entwickeln, dasschnell zu erlernen war, zur effizienten Selbstverteidigungeingesetzt werden konnte und es dabei ermöglichte, selbsterfahrene Kampfkünstler durch Überraschungseffekt zuüberwinden. Die Spezialisierung auf den Kampf in extremerNahdistanz zielte darauf ab, den Gegner zu fesseln und nichtmehr entkommen zu lassen. Dies wird mit den ersten vierWorten der 16 Kampfstrategien wie folgt umschrieben: LoiLau Hoi Song.

Loi Lau („Folge dem, was kommt“, i. e. die ankommende Kraft aufneh-men, borgen, kontrollieren)

Die normale, instinktive Reaktion bei einer Bedrohung istAnspannung, was sich etwa auch darin äußert, dass der Kraft desGegners die eigene Kraft entgegengesetzt wird. Der Weng Chun-Kämpfer hingegen überrascht seinen Angreifer, indem er sichscheinbar nicht wehrt und dem Angriff des Gegners nicht mitWiderstand begegnet, ihn vielmehr eher schon dazu ermutigt,vorwärts zu drängen. Dabei hält er jedoch Verbindung mit dessenKraft, fließt mit ihr und nutzt sie so zum eigenen Vorteil aus. Dasist die Bedeutung von Loi Lau. Der Angreifer merkt dabei nicht,wie er in die Falle läuft und seine Angriffsenergie dazu geborgtwird, um ihn in eine Situation zu locken, aus der er keinenAusweg mehr findet und sich geschlagen geben muss.

Schlechte Kämpfer lassen ihrem Gegner keinen Raum fürFehler; sie verspannen sich zu sehr und versuchen, von Anfangan keine Lücke zuzulassen. Dies führt aber häufig dazu, dass derAngreifer seinerseits verspannt wird, seine Kräfte zurückhält unddazu neigt, sich möglichst wenig zu exponieren. Hier nun setztdas Loi Lau- Konzept an. Gute Kämpfer öffnen dem Gegner eine„Tür“, die diesen dazu einlädt, „einzutreten“ und anzugreifen.Damit schnappt die Falle zu, denn durch den Angriff, etwa einen

Seitwärtstritt, kommt er aus seiner Mitte und gibt sich selbst eineBlöße – und bietet dem Weng Chun Kämpfer damit sowohl eineLücke wie auch die Kraft, um selbige für einen Konterangriffauszunutzen. Durch dieses Nutzbarmachen der Kraftgegnerischer Angriffe zum eigenen Vorteil arbeitet sich dererfahrene Weng Chun- Kämpfer in die extreme Nahdistanz vor,wo routiniert Nahkampfmethoden wie Knie- und Ellbogenstöße,spezielle Schlag- und Griff- sowie Wurf- undSchlagkombinationen zum Einsatz kommen. Das Brazilian JiuJitsu, welches auch in der International Weng Chun Kung FuAssociation unterrichtet wird, zielt ebenfalls darauf ab, denAngreifer zunächst in den Nahkampf zu locken, ihn dann jedochzu Boden zu reißen und dort vornehmlich durch Hebel- undWürgetechniken zur Aufgabe zu zwingen. Der Weng Chun-Praktiker sucht gleichermaßen die Nahdistanz, um den Gegnerdort mit Kombinationen aus Schlägen, Würfen, Hebeln, Würgen,Schleudern usw. zu kontrollieren, dabei jedoch selbst stehen zubleiben, dem Gegner nicht auf den Boden zu folgen, sondern ihn

von oben durch speziellen Einsatz derKnie zu kontrollieren.

HoiSong („Folgedem, was geht“)

Wenn der Angreifer merkt, dass er in der Falle ist, wird ersich in die weite Distanz zurückziehen wollen, doch der WengChun- Praktiker lässt dies nicht zu; er folgt dem Gegner, hält ihnsomit in der Nahdistanz gefangen, um ihn während desZurückweichens meist von der Seite oder von hinten vollends zuüberwältigen. Dies ist die Bedeutung von Hoi Song.

Das Konzept des Loi Lau Hoi Song stellt einenParadigmenwechsel im Weng Chun Kung Fu dar. Denn währenddas Shaolin Weng Chun etwa auch Schlagtechniken über weiteDistanz umfasst, ist das Weng Chun der roten Dschunke ganz aufextreme Nahdistanzmethoden spezialisiert. Diese sind fürSelbstverteidigungssituationen und für die Anwendung imSicherheitsgewerbe besonders gut geeignet, haben aber auch ihreGrenzen die eben in der Reichweite begründet liegt: Für dieAnwendung in einem MMA- oder Sanda- Wettkampf, oderüberhaupt in einem Kampf über alle Distanzen, sollte das ShaolinWeng Chun unbedingt ebenfalls Bestandteil der Schulung sein, sowie es bei uns in der International Weng Chun Kung Fu Associationunter der Leitung von Sifu Andreas Hoffmann der Fall ist.

Text: Andreas Hoffmann, Christoph Fuß, Fotos: Gabriela Hoffmann & Budo International

Page 29: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Weng Chun

Page 31: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Weng Chun

Page 34: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 35: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Das Krav Maga taucht improfessionellen Umfeld aufund ist vor allem ein„Nahkampf“. Wenn wir vomNahkampf sprechen, redenwir von einer Disziplin, diean eine militärischeUmgebung angepasst istund deren Hauptziel darinliegt, einen Gegner zuneutralisieren, indem manihm in kurzer Zeitgrößtmöglichen Schmerzzufügt oder mehr...

Page 36: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

KMRED - Ein Krav Maga, einige Spezifika für jedes Publikum Trotzdem hat sich die Verbreitung des Krav Maga seit mehreren Jahren auf

sehr unterschiedlichen Leuten erweitert. Tatsächlich wird es nun innerhalbElitemilitäreinheiten auf der ganzen Welt gelehrt und praktiziert, ist aber auch inunseren Zivi lgesellschaften sehr präsent, wo es vom Personal derOrdnungskräfte, Sicherheitskräften, aber auch von Männern, Frauen undKindern, die in keiner Verbindung zu diesem beruflichen Umfeld stehen, gelehrtund praktiziert wird. Manche Leute denken, dass Krav Maga eine Disziplin ist, die allen Leuten auf

dieselbe Art und Weise gelehrt werden sollte, da sie sonst ihre Authentizität oderWirksamkeit verlieren würde. Aber hier taucht eine Frage auf. Was ist der prinzipielleVerwendungszweck, das Hauptziel des Krav Maga? Nun gut, wenn ich mich nichtirre, wird es heutzutage häufig als Disziplin der Selbstverteidigung angesehen.

2014, in der Ära der Mixed-Martial-Arts, ist das Krav Maga technisch gesehenin voller Entwicklung, weil die Suche nach Wirksamkeit und die Untersuchungder jüngst erworbenen Erfahrung die Fehler einiger technischer Aspekteaufgezeigt haben. Das ist eine gute Sache und spiegelt den Geist wider, den wirbei KMRED - Krav Maga Untersuchung, Evolution und Entwicklung - besitzen.Trotzdem ist es notwendig, sich weitere wichtige Fragen zu stellen. Können wirwirklich allen Personen „dasselbe“ Krav Maga unterrichten? Beim KMREDhaben wir uns dazu entschieden, die Bedürfnisse der unterschiedlichen Leute,die wir seit vielen Jahren unterrichten, bestmöglich zu untersuchen, undausgehend von einigen Grundlagen und gemeinsamen Prinzipien, dasFundament des KM, haben wir unsere Programme adaptiert. Wir werden alserstes das ursprüngliche Publikum des KM bedenken, das Heerespersonal. Das

Page 37: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 38: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Ziel ist in diesem Fall kriegerisch und die körperliche Integrität des Gegners ist keineswegsPriorität, es zählt nur das Ergebnis, das Ziel ist die Zerstörung. Nun werfen wir einen Blick auf eine Zielgruppe, für die das KM besonders nützlich sein

kann: die Polizeikorps. In diesem Fall werden wir uns zweifellos auch für die unterschiedlichenGesetze und Regeln bei einem Streit interessieren müssen, die von Land zu Land sehrvariieren. Das Ziel hierbei ist, Ordnung zu bewahren und als solches ist die Priorität weiterhin inder Mehrheit der Fälle das Streben nach Kontrolle über ein oder mehr Individuen, wobei manversucht, ihre körperliche Unversehrtheit bestmöglich zu sichern. Darüber hinaus ist esnotwendig, die Techniken des Krav Maga mit der Verwendung von Ausrüstungen wiebeispielsweise Schlagstock oder Tonfa zu kombinieren, zu dem man die Arbeit derPositionierung vom Partner, die Teamarbeit etc. ergänzt. Es scheint hier offensichtlich, dass dasvon dieser „Kategorie“ praktizierte Krav Maga nicht dasselbe Ziel innehaben kann wie im vorhergenannten Fall. Und es ist auch klar, dass man KM nicht allein anwenden kann, es empfiehltsich, Krav Maga mit der Verwendung von für Ordnungskräfte verfügbaren Utensilien undsogenannten „Bewegungen und Techniken professioneller Intervention“ zu koppeln.

Page 39: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 40: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Diese Untersuchung ist einer der Angelpunkte und war Gegenstand einer sehr detaillierten Studiein der Gruppe KMRED, ausgeführt von dem vorangegangen Experten ihrer Begründer. Aber nun nähern wir uns dem Publikum, das an der Quelle der Demokratisierung des Krav Maga

als Disziplin der Selbstverteidigung sitzt: die Zivilpersonen. Mit diesem Ausdruck beziehen wir unsauf Männer, Frauen und Kinder, die diese Selbstverteidigung das ganze Jahr über in Trainingszentrenund Akademien überall auf der Welt praktizieren. Einmal mehr müssen wir uns diese Frage stellen...Sollten wir den Männern, Frauen oder Kindern

ein-und dasselbe Krav Maga lehren? Unsere Untersuchung bringt uns seit langem dazu, dasProgramm dieser unterschiedlichen Zielgruppen zu differenzieren. Sollte eine Frau, die prinzipiellGefahr läuft, von einem oder zwei Männern angegriffen zu werden, tatsächlich erlernen, sich voreinem Baseballschläger zu verteidigen? Mit anderen Worten, wie stehen die Chancen, dass einMann an den Haaren gepackt wird? Oder als letztes, sollte ein Kind, das in einer Gruppe übt undzwischen 7 und 10 Jahren alt ist, die Verteidigung gegen Bedrohungen mit Feuerwaffen trainieren? In der Gruppe KMRED glauben wir, dass es wichtig ist, die Praxis des Krav Maga

weiterzuentwickeln und dabei den „Geist“ von KM zu bewahren, aber seinen Inhalt zu

modernisieren und die Programme im Verhältnis zu den Leuten zu unterscheiden. Offensichtlichwürde es schwierig sein, das Programm einer seit nun hunderten Jahren existierenden und seitgenauso langer Zeit wie Karate oder Judo kodifizierten Kampfkunst zu ändern. Aber auch wennKrav Maga in seinen Anfängen eine präzise Codierung besessen hat, warum sollte es sich, da esheutzutage hauptsächlich als Disziplin zur Selbstverteidigung praktiziert wird, nichtweiterentwickeln und verändern, hin zu stetig wirksameren und für jedes interessierte Publikumangepassten Techniken? Dabei wird natürlich zugleich dieser besondere „Geist“ der Arbeit bewahrt, der Krav Maga

zu einer der wirksamsten Disziplinen gegenwärtig in der Welt der Selbstverteidigung macht.Unsere Untersuchung geht weiter und so werden wir unseren Inhalt weiterhin verändern undentwickeln können!

Page 41: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 42: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einem speziellenHologramm-Aufkleber versehen und werdenallein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2,jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten.Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durchdie hohe Qualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nicht denoben genannten Ansprüchen entspricht, handeltes sich um ein illegale Raubkopie.

Budo international. netORDERS:

REF.: • MIAOZHI-1REF.: • MIAOZHI-1

Page 45: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 48: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„KRAFTMULTIPLIKATOREN“ - Teil 1 Vom Großmeister John Pellegrini

Die Mehrheit der Kampfkünstler ist mit den verschiedenen historischen Umständen vertraut,die zur Entwicklung bestimmter Waffen von unüblichen und „wenig orthodoxen“ Kampfkünstenin unterschiedlichen Teilen der Welt führten. Wahrscheinlich das erste Beispiel, das einem in denSinn kommt, sind die faktischen Ereignisse im Jahr 1604, als Japan in Okinawa einmarschierte,es besetzte und seine Militärkräfte der lokalen Bevölkerung verboten, jegliche„Kriegswaffen“, wie Schwerter, zu besitzen oder mit sich zu führen.

Die geistreichen Bürger Okinawas reagierten durch dieVerwandlung alltäglicher Werkzeuge der Landwirtschaft und desFischfangs, Bereiche, die keine tödlichen Waffen verwendeten.So wurden Kama, Tonfa, Bo, Nunchaku, etc. zu...tödlichenWaffen und werden heutzutage immer noch in vielentraditionellen Kampfkunstschulen erlernt. Machete,

Schal, Peitsche, Stock und Ventilator sind nur einigebeispielhafte Gegenstände, die

Page 49: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Jene, die glauben,dass die Polizei siebeschützen wird,leben in einer

Phantasiewelt undnicht in derRealität.“

„Die Polizei kommtfast immer an,NACHDEM ein

Gewaltakt passiertist, zu spät,

um die Leute zubeschützen.“

Page 50: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

ursprünglich nicht als Waffen gedacht waren, sondern vonunterschiedlichen Kulturen zu unterschiedlichen Zeiten alssolche verwendet wurden. Interessanterweise setzt sichdieser Prozess immer noch gegenwärtig im Kontextder Selbstverteidigung fort. Aber warum sollten wirin dieser Ära von hochtechnologischen Pistolenund taktischen, hochqualitativen Messernweiterhin nach Möglichkeiten forschen, umgewöhnliche Objekte zu Waffen derSelbstverteidigung zu machen? Die Antwort istschmerzhaft einfach und besteht aus zweiTeilen. Erstens ist es Realität, dass vieleGesetze strikt den Verkauf, Besitz und vorallem den Transport von Feuerwaffen undMessern in den meisten Ländern auf derganzen Welt regulieren. Diese Gesetze variierenvon Land zu Land und reichen von starkerKontrolle bis zum absoluten Verbot. (In denUSA, wo ich lebe, sind die Gesetze in den 50Bundesstaaten unterschiedlich!). Der zweiteGrund ist die offensichtliche Tatsache, dass mansogar an den wenigen Orten, an denen man eineWaffe besitzen und mit sich führen darf, sie nichtimmer mitnehmen kann (man denke zum Beispiel anein Flugzeug). Aber bevor wir mit unserer Erzählung über improvisierte

Waffen in den Kampfkünsten fortfahren, die sich speziell aufden Combat Hapkido konzentriert, erlaubt mir einen Moment,um meine persönliche Philosophie zu den Waffengesetzen miteuch zu teilen: sie sind einengend, ungerecht und „bestrafen“auf ungerechte Weise die Bürger, die das Gesetz respektieren,indem sie ihnen die Mittel entziehen, um sich zu schützen. DieGesetze sind ebenso in ihrer Mehrheit unnütz. Kriminelle,Banden und Terroristen (per definitionem!) respektieren undbefolgen die Gesetze nicht, egal wie viele man in Bücherschreibt, sie werden immer Möglichkeiten finden, Waffen zubesitzen, um unschuldigen Opfern Gewalt, Verletzungen undTod zuzufügen. Jene, die glauben, dass die Polizei siebeschützen wird, leben in einer Phantasiewelt und nicht inder Realität. Die Polizei kommt fast immer an,NACHDEM ein Gewaltakt passiert ist, zu spät, um dieLeute zu beschützen. Ein weitererbesorgniserregender und möglicherweise gefährlicherAspekt der Waffenverbotsgesetze ist der historischeBeweis, dass in totalitären Regimen vonmilitärischen und polizeilichen Kräften sich dieseimmer schlimmer als Kriminelle verhalten undgewalttätiger sind. Ich glaube an Freiheit, individuelle Verantwortung

und an das Recht der guten Leute, sich selbst, ihreLieben und auch ihr Eigentum zu verteidigen. Es istsehr traurig, dass die meisten Regierungen leidernicht den Waffenbesitzern vertrauen und sich nichtum die unzähligen Tragödien, die durch ihreparanoiden Gesetze hervorgegangen sind, kümmern.Deshalb sollten wir, um diese bedauerliche Situation, die

Page 51: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 52: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

sich uns aufdrängt, aufzuwiegen, unsere Aufmerksamkeitauf die „improvisierten Waffen“ lenken und genau wie dieBauern in Okinawa vor 400 Jahren erneut unsere Kreativitätnutzen bei der Suche nach dem verteidigenden Einsatz vongewöhnlichen, offensichtlich harmlosen Objekten. Von Anfang an war meine Vision des Combat Hapkido die

eines gut strukturierten, kompletten und wirksamen Systemsder realistischen Selbstverteidigung, weshalb es logisch war(in Wirklichkeit unvermeidbar), dass das Programm dasErlernen und den angemessenen Gebrauch vonausgewählten Gegenständen zum Selbstschutz beinhaltenwürde. Wir, korrekterweise, vermeiden es, sie Waffen zunennen, dass sie es nicht sind und dazu nicht entworfenwurden. Es sind Objekte des täglichen Gebrauchs, jederPerson verfügbar und, das wichtigste, es ist legal, sie zubesitzen und sie immer mitzunehmen, praktisch überallhin inder Welt. Uns gefällt es, sie „Kraftmultiplikatoren“ zu nennen,da diese Gegenstände wörtlich, wenn man sie richtiganwendet, in großem Maße die Kraft von Techniken derleeren Hand, Blocks, Schlägen, die Aktivierung vonNervendruckpunkten und die Manipulation der Gelenkeverstärkt. Die Kraft einer Technik zu erhöhen ist besondersentscheidend bei einer oftmals vorkommenden Situation, inder ein größerer, stärkerer Angreifer eine kleinere,schwächere Person (man denke an ältere Personen, Kinder,dünne Frauen, etc.) überfällt. Ein Kraftmultiplikator muss, von Experten verwendet,

einen langen Weg zurücklegen, um „die Balanceauszugleichen“. Was also sind die Kraftmultiplikatoren, dievom Combat Hapkido ausgewählt wurden? Bevor ich sieeuch beschreibe, muss ich einen weiteren kleinen Umwegnehmen, um dieses bestimmte Konzept vollständig zuverdeutl ichen: im Notfall kann fast jedes Objekt alsWerkzeug zur Selbstverteidigung dienen (oder alsKraftmultiplikator). Eine Haarbürste, eine Flasche, eintragbarer Computer, ein Hut, ein Buch, ein Koffer, ein Schuhund eine Million andere Dinge, die wir um uns haben, könnenerfolgreich verwendet werden, um sich gegen einen Angriffzu verteidigen. Als Schüler der Kampfkünste müssen wirimmer vorbereitet sein, mit Hilfsmitteln und offenem Geist.Wir müssen den Geist, den „Überlebenswillen“ besitzen,ohne den es keine Waffe gibt, ob echt oder improvisiert, dieuns dabei unterstützt, den Kampf zu unserem Vorteilauszutragen. Weshalb es wichtig zu verstehen ist, dass wir,nur weil wir eine kleine Gruppe von bestimmtenGegenständen fürs Training ausgewählt haben, andereOptionen nicht gering schätzen und die Entdeckung undPraxis anderer Instrumente in unseren Bemühungen, unsereÜberlebensmöglichkeiten zu verbessern, nicht ausschließen. Im zweiten Teil dieses Artikels werden wir im Detail das

Arsenal an Kraftmultiplikatoren im System Combat Hapkidodurchgehen. Wir werden die Objekte genauer betrachtenund ich werden offen legen, warum sie ausgewählt wurden,welches die besten sind und sogar wo man sie finden kann.Lasst es euch nicht entgehen...Ich verspreche euch, dasseure Geduld belohnt wird.

Page 53: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 55: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Das Interview führte : Olaf Schönau.Photos: Copyright © by the artists. Andreas Maria Kahn, Anna C Photography,Archiv Jules, Lichtschwimmer, Mark Fernyhough, Paul Edael, Steve Zhi�, Tim Flavour, A. Waltenberg.

K-I: Du arbeitest als Model undStuntfrau. Das ist eineungewöhnliche KombinationJules: Ich habe im Ausland gelebt

und kam nach Deutschland, um inmeinen Ferien historisches Fechten zulernen. Dabei wurde ich vom Chefeines bekannten Stuntunternehmensbeim Training gesehen. Und auch meinFechtmeister Gerd, wollte mich schonnach 3 Trainingseinheiten nicht mehrweglassen. Er meinte, dass ich Talenthätte und sagte: "Bleib doch hier undmach was draus." So kam ich zu„Rainer Werner Stunts in Berlin“.

K-I: Und zum Modeln?Jules: Das fing mit einer

Zeitungsanzeige an. Ein Fotografsuchte echte Sportler mitansprechendem Aussehen fürSportaufnahmen weil das Können der'normalen' Models für das Projekt nichtausreichte. Die haben häufig gar nichtgenug Kraft und Beweglichkeit umgewisse Posen um zusetzten. Geradedie Frauen dürfen ja oft außer striktvorgeschriebenem Bodyshaping garkeinen Sport machen, damit sie keinesichtbaren Muskeln kriegen. Ich bindann zu dem Casting gegangen, habmir aber keine Hoffnungen gemacht,weil ich dachte, ich sei zu alt. Denkste!Na und so kam eines zum anderen undnach und nach immer mal wiederAufträge. Anfangs habe ich fastausschließlich Action Shoots gemacht,also Stunts für Fotoaufnahmen beidenen man nicht nur posiert, sondernmit oder ohne Waffen richtig vor derKamera kämpft. Manchmal auch alsLara Croft Double oder als Emma Peel.Dazu kamen kleinere Film- undVideosequenzen sowie einige Live -und TV-Auftritte, z.B. bei Vox oder imRBB. Für einen deutschen Film habeich die Kampfchoreografien entwickelt,Stunts gemacht und die Schauspielerfür den Dreh trainiert. Sieben Damenohne jegliche Kampferfahrung in viel zukurzer Zeit von ‚Zero to Hero‘. Das warschon eine Aufgabe. Die musstenFallen, Schlag-und Tritttechnikenlernen, wie man mit Pistolen undGewehren hantiert, sich anschleicht,Deckung gibt, Türen eintritt. Mit einerDarstellerin habe ich auch eine üblePrügelei und einen Messerkampfgemacht. Das war eine echt intensiveVorbereitung. Die Mädels haben sichsehr angestrengt! Mittlerweile arbeiteich aber auch als „ganz normales“Model.

K-I: Wie ist DeinKampfkunsthintergrund?Jules: Mit 14 habe ich einen

Selbstverteidigungskurs gemacht undgemerkt, dass es ein guter Einstieg ist,aber nicht genügt, wenn man’s wirklichkönnen will. Bin dann beim Ju Jutsu

gelandet was ich viele Jahre trainierte.Meinem damaligen Sensei verdankeich viel. Er hat mich sehr gefördert. DerStil war eine super Grundlage, weil erwirkl ich vielseit ig ist. DieKampfkunstfaszination hatte michgepackt und wo sich die Möglichkeitbot andere Arten auszuprobieren undhinein zu schnuppern, hab ich esgemacht: Aikido, Boxen, Esrcima,Glima, Grappling, Hapkido, Jodo, Kali,Karate, MMA, Naginata, Ringen,Taekwondo, verschiedenes Wushuusw. Aber wie gesagt wirklich nur‚reingeschnuppert‘. So viele Stile kannkein Mensch in einem Leben vernünftiglernen. Später kam noch Iai-Do hin zu.Ich hatte das große Glück eines altenjapanischen Lehrmeisters: KanaiSensei (†). Ein großartiger Mensch:sanftmütig, warmherzig und

bescheiden. Und ein hervorragenderKämpfer bis ins hohe Alter. Man hatseine Schwerthiebe mal gemessen. AnSchnelligkeit suchte er seinesgleichen.Auf seine Einladung hin durfte ich nachJapan reisen und dort ganz vieltraditionelles Budo trainieren.

K-I: Hast Du bei Deiner Arbeitmerkwürdiges oder skurriles erlebt?Jules: (lacht) Oh ja! Einiges. Ein

Kunde wollte mich für einKampfkunstshooting buchen und warbeim Vorgespräch dann totalenttäuscht, dass ich nicht fl iegenkonnte. Der dachte wirklich, Budokaflitzen wie im Film ‚Tiger und Dragon‘durch die Lüfte. Half nichts, ihm zuerklären, dass das nur mit Hilfe vonWire Works geht. Der Gute war sehrenttäuscht und wollte mir nicht recht

Kampfkunst und Beruf

Page 56: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 57: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Kampfkunst und Beruf

glauben. Vermutlich sucht er immernoch.

K-I: Gab es auch gefährlicheSituationen?Jules: Definitiv. Das Problem ist

einfach, dass viele Leute -undmanchmal auch die, die was zu sagenhaben, beispielsweise aus Produktionoder Regie- oft keine Vorstellungdavon haben, wie viel Arbeit in so einerpaar Sekunden-kurzen Kampfszenesteckt. Oft unterschätzen die dieGefahren. Wenn‘s gut gemacht ist,sieht es total leicht aus und geht ganzschnell. Aber dahinter stehtunglaublich viel Vorbereitung undPräzision damit es echt aussieht undtrotzdem keiner schwer verletzt wird.Man hat mich am Set mal angewiesenmit Pfeil und Bogen zu schießenobwohl eine große Gruppe von Leutenin der Schusslinie saß. Nichtauszudenken, wenn einer von denenplötzlich hochgekommen wäre. Einekleine Unaufmerksamkeit, sei es weilein Komparse Kopfhörer trägt undMusik hört oder ein dummer Zufall wieein Wespenstich, und schon passiertein ganz böser Unfall. Die Grundregellautet: Immer HINTER dem Schützenbleiben. Aus Zeitgründen hat man sich

geweigert, den Platz zu räumen. Dahab ich mich geweigert zu schießen.Pfeil in der Brust braucht kein Mensch.Das ist eine tödliche Waffe, keinKinderspielzeug.

K-I: Wie gefährlich sind Stunts undhast Du Dich schon mal verletzt?Jules: Für jemanden, der es nicht

kann, ist das natürlich gefährlich. Klargibt es blaue Flecken, Prellungen undauch mal Schürfwunden. Richtigverletzt habe ich mich dabei aber nochnie. Es ist ziemlich unfair, dassStuntleute so hoheVersicherungsbeiträge zahlen müssen.Das sind keine hirnlosen Draufgänger.Die machen das ja weil sie esKÖNNEN. Sie wissen ganz genau woihre Limits sind. Zudem sind sie sehr fitund durchtrainiert. Das ist ein guterSchutz.

K-I: Sind EuropäischeKampfkünste Deine besondereLeidenschaft? Jules: Fechten mit den gängigen

historischen Blankwaffen. Das gehtein- aber auch zweihändig, mit einemkürzeren Dagger und einer langenWaffe. Das ist koordinativ ganz schönanspruchsvoll, wenn 2 (oder mehrere)

Menschen mit vier Waffenaufeinandertreffen, sich damitduellieren, aber nicht verletzten dürfen.Jede Bewegung muss Zentimetergenau sitzen, damit niemand Schadennimmt, aber es im Film entsprechendecht aussieht. Das ist echtesGehirnjogging.

K-I: Man muss immer vollkonzentriert sein?Jules: Kleine Unaufmerksamkeiten

gehen gar nicht. Routine ist gut abersich zu sicher sein ist gefährlich. Wennman einen schlechten Tag hat, zumüde oder unkonzentriert ist, brichtman das Training am besten ab. Safetyist oberstes Gebot. Was wie brutalesHauen und Stechen aussieht, ist inWahrheit echte Feinarbeit. Amschwierigsten bislang fand ichTreppen-Fechten. Auf einer diagonalenSchräge mit Tempo, das verlangteinem echt was ab. Ständig hat mandie Degenspitze vorm Gesicht. Damuss man wirklich sehr aufpassen.Man trägt ja keinen Schutz. Die Waffensind zwar nicht scharf, aber so einAuge und ein paar Finger sindschneller weg als man denkt. Zurzeitlernen wir Mantel- und Degenfechten.Das ist keine Filmerfindung, sonderntatsächlich ein historischer Kampfstil indem der Umhang, statt Dolch, alsZweitwaffe eingesetzt wird. Die sindziemlich schwer. Das tut ganz schönweh, wenn man einen Mantel abkriegt.

K-I: Von den Asiatische zu denEuropäischen Kampfkünsten. Wardas leicht?

„Mit einerDarstellerin habeich auch eine üblePrügelei und einen

Messerkampfgemacht. Das wareine echt intensiveVorbereitung. DieMädels haben sichsehr angestrengt!

Mittlerweilearbeite ich aber

auch als ‘ganz normales’

Model.“

Page 58: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Jules: Ich musste mich ganz schönquälen. Vieles ist technisch einGegensatz zu den asiatischen Stilen.Dabei kommt ja vieles ‚aus der Hüfte‘.Man nimmt oft in der Defensive denOberkörper zurück um das Gesicht zuschützen. Beine und Arme bewegensich oft gegensätzlich, also rechterArm vorne und l inkes Bein. BeimFechten ist man GLEICHSEITIG und inder Vorlage. Die Bewegung kommt ausdem Handgelenk. Die Fechtschrittesind ganz anders. Ich musstebuchstäblich neu Laufen lernen. BeimStunt kommt noch hinzu, dass mannicht voll treffen darf. Jahrelangtrainiert man „Treffen“ und plötzlichdarf man das nicht mehr. Dann auf

„danebenhauen“ umzuschalten ist echtschwer gewesen.

K-I: Stellst Du Parallelen fest?Jules: Wir haben zwar leider im

Gegensatz zu den asiatischenKampfkünsten großeÜberlieferungslücken, aber es istschon so, dass die Menschen anverschiedenen Orten und zuverschiedenen Zeiten sehr ähnlicheLösungen für die gleichen Problemeentwickelten. Die Wikinger benutzteneine Technik, die übersetzt„Frauenwurf“ heißt. Das ist einFußfeger und dem O Soto Gari sehrähnlich. Der war für die Wikingerinnen,die ja oft alleine ihre Frau stehen und

sich und ihre Leute verteidigenmussten. Oder Stocktechniken warennicht nur auf Okinawa dieBauernwaffe. Der Bo ist alssogenannter Quarterstaff, für England,seit dem 16. Jahrhundert belegt. Nurdass der dort zwischen ca. 1,80 – 2,70maß. Das Nunchaku entspricht demDreschflegel aus den hiesigenBauernkriegen des 16. Jahrhunderts.Die europäische Version wurde späterzum „Streit- oder Kriegsflegel“entwickelt und mit Spitzen und Nägelnversehen.

K-I: Machst Du noch asiatischeKampfkunst?Jules: Dafür bleibt leider wenig Zeit.

Wenn, dann meistens mit Kollegen. Fürein geregeltes Vereinstraining ist meinJob nicht geeignet. Wochenenden,Feiertage und vorhersehbareArbeitszeiten gibt es nicht.

K-I: Was möchtest Du in Zukunfttun?Jules: Noch mehr Martial Arts

Szenen und Fechtduelle für Filmemachen dürfen. Vielleicht sogar fürgroße internationale Produktionen

Page 59: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

REF.

: DVD

/JKD

TIM

TITEL: JEET KUNE DO

REF.

: DVD

/JKD

TIM

2

TITEL: JEET KUNE DOELEMENTS OF

ATTACK

REF.

: DVD

/JKD

TIM

4

TITEL: JEET KUNE DOBRUCE LEE’S

YMCA BOXING

REF.

: DVD

/JKD

TIM

3TITEL: JEET KUNE DO

UNLIMITED

REF.: DVD/BURTON TITEL: JEET KUNE

DO UNLIMITED

REF.: DVD/BURTON2 TITEL: BRUCE LEE: DER MENSCH UND

SEIN ERBE

REF.: DVD/TV2

TITEL: TRIBUTE TOLEE BRICE

AUTOR: TED WONG & CASS MAGDA

REF.

: DVD

/BL

AUTOR: TIM TACKETT

AUTOR: SALVATORE OLIVAAUTOR: B. RICHARDSON

TITEL: JKD STREET DEFENSE TACTICS:

TITEL: EXPLOSIVE DUMOG

TITEL: JKD STREET TRAPPING”

REF.: DVD/SALVA • DVD/SALVA2• DVD/SALVA3 • DVD/SALVA4• DVD/SALVA5 • DVD/SALVA6 • DVD/SALVA6• DVD/SALVA7

TITEL: J.K.D. STREET SAFE:

TITEL: KNIFE FIGHTING:

TITEL: PROFESSIONALFIGHTING SYSTEM:

TITEL: PROFESSIONALFIGHTING SYSTEMKINO

MUTAI:

TITEL: WINGCHUN KUNG FU:

SIU LIM TAOinglés/Español/Italiano

REF.: DVD/RANDY1TITEL: WING

CHUN KUNG FU:CHUM KIU

inglés/Español/Italiano

REF.: DVD/RANDY2

TITEL: WINGCHUN KUNG FU:

BIU JEE

inglés/Español/Italiano

REF.: DVD/RANDY3

TITEL: JKDTRAPPLING

TO GRAPPLING

REF.: DVD/ALM2TITEL: FILIPINOMARTIAL ARTS

REF.: DVD/ALM3TITEL: STREET-

FIGHTING!JEET KUNE DO

REF.: DVD/ALM4

TITEL: JKD ”

AUTOR: RANDY WILLIAMS

REF.

: MUK

RAND

Y1RE

F.: M

UKRA

NDY3

REF.

: MUK

RAND

Y4

REF.

: MUK

RAND

Y5

REF.

: MUK

RAND

Y6RE

F.: M

UKRA

NDY2

TITEL: THE WOODEN DUMMY ENGLISCH / ITALIENISCH

ENGLISCH

TITEL: CONCEPTS &PRINCIPLES

DVD/RANDY4

AUTOR: JOAQUIN ALMERIA

TITEL: ESPADA Y DAGATITEL: PENTJAK SILAT

TITEL: BUKA JALAN SILAT

REF.

: DVD

/SIL

AT3

REF.

: DVD

/SIL

AT

REF.

: DVD

/SIL

AT4

TITEL: YAWARA KUBOTAN

AUTOR:MASTER PEREZ

CARRILLO

REF.: DVD/YAW2TITEL: 5 EXPERTS -EXTREME STREET

ATTACKS AUTOREN: VICTOR

GUTIERREZ,SERGEANT JIM

WAGNER MAJOR AVINARDIA, J.L. ISIDRO& SALVATORE OLIVA

REF.: DVD/DP1

ANDERE STILE

AUTOR: BOB DUBLJANIN

TITEL: JKD EFS KNIFE SURVIVALAUTOR: ANDREA ULITANO

REF.

: DVD

/EFS

1

Page 60: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Vor gut einem Monat erfuhr ich vonSachiko Kase, der jüngsten Tochterdes verstorbenen Sensei Taiji Kase,dass ihre Schwester Yumiko ein Buchüber das Leben ihr es Vatersgeschrieben hat. So entstand die Ideeeines Interviews zu diesem Thema umso diese Nachricht in den wichtigstenKampfspor tmagazinen an dieÖffentl ichkeit zu bringen. NachRücksprache mit Alfredo Tucci bot

dieser uns dafürfreundlicherweise seineUnterstützung an.

Ich habe das Privileggehabt den Entwurf desBuches mit seinenhervorragenden Fotos (diemeisten werden zumersten Mal veröffentlicht)zu lesen, sowie die 2 DVDs mit zahlreichenFotos und Videosequenzenzu visionieren. Dafürmöchte ich der FamilieKASE und das in mich gesetzte Vertrauendanken; desweiteren auch für die wichtigeUnterstützung die alleAnhänger von SenseiKase von ihr erhalten,sowohl diejenigen die wirnoch das Glück hattendirekt bei ihm zu lernenals auch diejenigen dieohne ihn persönlichkennengelernt zu haben,seiner Lehre folgen. Inden nun folgenden Zeilen,beleuchten wir Aspektedes Menschen Taiji Kaseum den MEISTER besserkennen zu lernen.

Anmerkung: Einige der hierbehandelten Themen sind im Buchweiter ausgeführt...

Karate

Interview von Sachiko KASE: Martín Fernández Rincón

Page 61: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

1- MF: Das Buch und diedazugehörenden audiovisuellenMedien sind wunderbar, tiefgehend undsehr bewegend. Könnten Sie unserzählen wie es zu der Idee zu diesemBuch und dem Format Buch + 2 DVDkam?

SK: Es macht mich glücklich zu sehendass dir das Buch gefallen hat. Ich findewirklich dass meine Schwester Yumikoeine hervorragende Arbeit gemacht hataber du solltest wissen dass sie daranmehr als 3 Jahre gearbeitet hat. AlsYumiko anfing das Buch zu schreiben,hatte sie noch keine konkrete Vorstellungvon dem endgültigen Format. Wir fingen

also als erstes an viel Material wie Fotosund Videoaufnahmen zusammen zutragen. Als das geschehen war, hattemeine Schwester die Idee von einemAlbum das auch viele private undpersönliche Fotos beinhalten sollte. Daviele dieser Fotos nicht in ein Buchgepasst hätten, kam es zu demGedanken mit diesen eine spezielle DVDzu erstellen. Als dann auch viele Videoaufnahmen

vorlagen, wollte sie eine DVD produzierendie unseren Vater beim Unterrichten inEuropa zeigt. Wir wollten zeigen wie erunterrichtete, seine Art der Interaktion mitden Schülern und, ganz besonders, seine

wunderbaren Techniken. Die dafürverantwortliche Person hatte die guteIdee verschiedene Techniken mitverschiedenen Assistenten auszuwählen.Das war genial! Nach diesem erstenEntwurf musste meine Schwester nuneine passende Struktur für das Buchfinden und kam nach Frankreich um sichdazu durch Gespräche mit verschiedenenfranzösischen Schülern meines Vatersinspirieren zu.Einer von ihnen, Alain Verbeeck, der

meinem Vater sehr nahe stand, gab ihr dienotwendige Inspiration und nun konntesie mit dem Buch beginnen. So kam es zudem endgültigen Format: Buch + 2 DVD.

1-Forts. Welche Rolle hat IhreMutter, Frau KASE bei derErstellung dieses Buches gehabt?

SK: Meine Mutter war die Quelleder wichtigsten Daten, Geschichtenund Anekdoten die meineSchwester in dem Buch erzählt undauch eine unserer größten Stützen.Sie ist weiterhin die Säule unsererFamilie!

2- MF: Warum wurde es jetztgeschrieben, zum Zeitpunkt des10. Jahrestages des Todes IhresVaters?

SK: Am Anfang dachten wir nichtdaran es zu dieser Gelegenheit zuveröffentlichen... Wir brauchten Zeitum uns nach dem Tod unseresVaters zu erholen und weitervorwärts zu schreiten, so wie er esuns gelehrt hatte. Dann entstandder Gedanke ein Buch zu schreibenum unsere Erinnerungen mitdenjenigen zu teilen die unserenVater liebten. Wir dachten es früherveröffentlichen zu können aber wirhatten viele Schwierigkeiten mit derEntstehung des Buches.Es gab Fehler und

Missverständnisse bei derÜbersetzung ins Englische. DerVerlag in Tokio hatte Angestelltegewechselt aufgrund internerSchwierigkeiten, usw...._Wegen alldieser Verzögerungen entschiedenwir dass es eine gute Idee wäre, dasBuch zur Gedenkfeier zum 10.Jahrestages des Todes unseresVaters zu veröffentlichen.

3- MF: Ehrlich gesagtinteressieren mich sehr vieleFragen aber ich möchte nicht zuviel aus dem Buch verraten damitdie Leser es so wie ich aus ersterHand selber genießen könnendoch bitte, könnten Sie uns etwasmehr darüber erzählen wie IhreMutter dazu beigetragen hat,dass Ihr Ehemann sich voll undganz mit Körper und Geist demÜben und Unterrichten des Karatewidmen konnte?

SK: Ehrlich gesagt, mein Vaterwäre ohne die bedingungslose

Große Meister

Page 62: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Große Meister

- Foto links: Sensei Taiji Kase mit 14 Jahren- Großes Foto rechts: 1941 während des 2. Weltkrieges, Sensei Taiji Kase (ganz links in

Schuluniform) mit seinen Eltern und Geschwistern- Foto unten, in der Mitte: ein besonders geschätztes, in einem Studio aufgenommenes Foto, mit

seinen Eltern und jüngerem Bruder Yasuaki 1933

Page 63: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Unterstützung meiner Mutter nicht in der Lagegewesen, zu solch einer beruflichen Karrierezu gelangen wie er sie hatte.Meine Mutter hatte schwierige Momente als

sie in Frankeich 1967 mit zwei kleinenTöchtern ankam. Sie sprach kein Französisch,hatte keine Freunde und keine Familie. Siefühlte sich bestimmt sehr einsam. Frankreichund Paris waren komplett anders zu jener Zeit(vor 46 Jahren). Es gab damals nur wenigeJapaner, keine japanischen Lebensmittel undkein japanisches Fernsehen. Und trotzdembeklagte sie sich nie. Aber, meiner Meinungnach, ist es nicht ausreichend nur von meinerMutter zu reden. Es gibt da noch jemanden inder Familie die in großem Maß an derGeschichte meines Vaters und unserer Familiebeteiligt war: Meine ältere Schwester Yumiko.

3-Forts. Könnten Sie uns ein bisschenmehr darüber erzählen?

SK: Obwohl es wahr ist dass meine Mutterdie Stütze der Familie war, war dem aber soweil sie die Unterstützung ihrer ältestenTochter Yumiko hatte. Das ist etwas was dasBuch nicht aufzeigt weil sie die Autorin istaber es erscheint mir interessant darüber zu

reden. Meine ältere Schwester half meinerMutter, die Schwierigkeiten mit derfranzösischen Sprache hatte, schon seit sehrjungem Alter. Und sie hatte auch eine sehrwichtige Rolle an der Seite meines Vaters. Ichmöchte sagen dass Yumiko auf gewisse Artdie erste "Assistentin" meines Vaters war. Siespielte auch eine sehr wichtige Rolle als ichals Teenager oft nicht mit meinem Vatereinverstanden war.Ich kam im Alter von 3 Jahren nach

Frankreich und sehr bald wurden meineGedanken und Gewohnheiten "französisch"und ich prallte auf die strenge Budo-Erziehungmeines Vaters auf. Im Gegensatz zu meinerälteren Schwester war das für mich sehrschwierig zu ertragen.Ich hatte also Streit mit meinem Vater denn

ich habe den gleichen starken undunabhängigen Charakter wie er. Meine Mutterund meine Schwester, eingefangen inmittendieser Situation, machten schwierigeMomente durch und litten sehr dadurch...Heute fühle ich mich schlecht deshalb aber injenen Momenten hatte ich keine andereMöglichkeit mich auszudrücken.Trotzdem haben meine Schwester und

Page 64: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

meine Mutter immer versucht die Situation zu retten und michzu unterstützen denn sie wollten nicht dass sich die Familietrennt.

4- MF: Ihr Vater war ohne Zweifel einer der wichtigstenMeister des 20. Jahrhunderts mit einer langen und sehrbedeutsamen, internationalen Karriere obwohl er das in

seiner Bescheidenheit nie ausdrückte. Tatsächlich hat esnoch viele andere Meister dieses Stils gegeben, doch nursehr wenige haben so ein tiefgehendes und glanzvollesErbe hinterlassen. Kase Ha Shotokan Ryu ist heute alsspezifische und originale Linie und Arbeitsmethode aufder ganzen Welt anerkannt. Wie fühlen sie sich dabei zuwissen dass das Werk ihres Vaters lebendig ist undAnhänger in sehr vielen Ländern hat?

SK: Es erscheint uns unglaublich dass Menschen nach 10Jahren noch sein Werk weiterführen, in der KSK-Academy,anderen Strukturen und in eigenen Dojos. Wir sind darübersehr zufrieden und stolz aber was uns am meistenbeeindruckt ist dass seine Assistenten und die nächstenSchüler aus Frankreich und anderen europäischen Ländern

Karate

- Foto links: Sensei Kase's Hochzeit am 15.04.1952- Foto in der Mitte: Während der Flitterwochen im April 1952 in einem Hotel in japanischem Stil (Ryokan) in Shuzenji- Foto oben: Sensei Taiji Kase mit seiner älteren Tochter Yumiko ca. 1963- Foto rechts: Sensei Taiji Kase mit seinen Töchtern und Sensei Shirai in ihrem Garten im Januar 1965. Das Gebäude

dahinter ist das von ihm gebaute Karate-Dojo.

Page 65: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

immer noch den Kontakt mit uns pflegen. Das istdas größte Vermächtnis das uns unser Vaterhinterlassen konnte, ein Erbe das vom Herzenkommt. Das ist wirklich unbezahlbar. Besonderswenn man es vergleicht mit dem was üblicherweisenach dem Verscheiden eines großen Meisters (nichtnur im Karate) passiert. Es ist einfachüberraschend. Üblicherweise sieht es so aus dasseine anfängliche Kontinuität schnell nachlässt. Amaußergewöhnlichsten ist die Wirkung die mein Vaterauf seine direkten Schüler gehabt hat. Neulichbesuchte ich einen Lehrgang in einer französischenStadt um unser Buch vorzustellen. Dort konnte ichsehr junge Schüler kennenlernen die meinen Vaternicht mehr persönlich kannten also seine Lehrennicht direkt erhielten und doch lernen sie diese vonjenen die ihn persönlich kannten und es istwundervoll wie mein Vater in ihnen weiter "lebt".

5- MF: Wie empfand Ihr Vater Ihrer Meinungnach die Aufgabe das von seinen Meistern undLehrern erlernte zu lehren und weiterzugeben?

SK: Mein Vater hatte Vertrauen und glaubte andas was er unterrichtete, die Lehre von seinemSensei Yoshitaka Funakoshi. Er bekam einenSchock als Yoshitaka starb und wie Du weißt starb

er am selben Tag wie Yoshitaka, am 24. November. MeinVater hat dann selber die Lehren von Sensei Yoshitakaweiterentwickelt...

6- MF: Könnten Sie uns sagen ob Ihr Vater etwasüber seine Besorgnisse betreffend der Entwicklungund das Engagement seiner Anhänger in denverschiedenen Ländern erwähnte und falls ja, überwelche Aspekte sprach er am häufigsten?

SK: Kurz bevor seinem Tod wollte er nach Südafrikazurückkehren, das erste von ihm besuchte Land auf seinerersten Reise außerhalb Japans. Südafrika gefiel meinemVater sehr gut. Er wollte seine Shotokan-Schüler dortunterstützen. Es sollte eine Reise der ganzen Familiewerden...

7- MF: Sensei Kase war immer sehr glücklich undvoll dabei bei allem was er machte aber könnten Sieuns erzählen wie ein normaler Tag zu Hause in seinemLeben aussah? Was für Sachen machte erüblicherweise?

Große Meister

Page 66: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

SK: Wenn er nicht unterrichtete mochte er zu Hauseauszuruhen. Er brauchte das um seine Batterien wiederaufzuladen, denn seine Arbeit war sehr leidenschaftlich,ermüdend und "stressig" aufgrund der Aufmerksamkeit die erjedem und allem widmete. Deshalb wenn er zu Hause war, liebteer es viel zu lesen, eine ruhige Aktivität bei der er sich ausruhen

und gleichzeitig "aktiv" und Sachen lernen konnte. So bestellteer regelmäßig eine große Anzahl Bücher die meine Mutter in demjapanischen Buchladen "Junku" für ihn besorgte. Das erläuternwir auch sehr gut im Buch. Desweiteren mochte er esFotoapparate und ihre verschiedenen Einzelteile zu sammelnund erfreute sich daran diese auszuprobieren. Er hatte auch einTeleskop nah am Fenster installiert um die Sterne zu beobachtenwenn das möglich war. Eine Uhrensammlung bewahrte er gut ineinem Kasten auf den meine Schwester und ich nach seinemTod uns teilten. Er schätzte sehr die Hausmannskost meinerMutter die sehr gut kocht und während des Essens, erzählte eruns gerne von den angenehmen Momenten seiner letzten Reise,was er zu essen bekam, wen er kennengelernt hatte, usw.... Wir

Karate

- Foto links: 1960 auf der Reise nach Südafrika- Foto in der Mitte: 1971, Sommerlehrgang in Saint-Raphael- Foto rechts: 1975 in seinem Dojo “Fudo Karate Club”- Foto oben: Sensei Taiji Kase mit seiner älteren Tochter Yumiko im Sommer 1960

Page 67: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

waren Privilegierte die diese kostbarenMomente mit ihm teilen konnten.

8- MF: Alle die wir Sensei Taiji Kasekannten wissen das er sehr geliebt undgeachtet war und ist aber gab es nachseinem Versterben irgendwelcheProbleme, vielleicht dass eine Gruppeoder Person sich als die wirklichenVertreter vom Sensei ausgaben?

SK: Ja, das stimmt. Ein oder zwei Jahrenach seinem Tod, wollten sich einige

französische und europäische Schüler alsseine Nachfolger vorgeben und erst vorkurzem, kurz vor Weihnachten 2013behauptete ein meinem Vater sehrnahestehender Assistent, sein Nachfolgerzu sein. Wir sind der Meinung dass einige"arrogante" Personen glauben das Rechtdazu zu haben, vielleicht weil mein Vaterimmer so nett zu allen war. Leiderverstanden diese Typen nicht viel von derLehre meines Vaters. Es sind zwar nichtviele aber so etwas ist doch einfach

unglaublich und wirhaben keine passendenWorte dafür. DieseMenschen tun uns nurleid.Aber es wäre natürlich

sehr interessant zuwissen was denn ein"echter" Erbe oder"offizieller" Nachfolgermachen müsste dennviele Menschen redendarüber aber ich bin mirnicht sicher ob sie diewirkliche und gesamteBedeutung davonverstehen. Das ist ein

interessantes Thema das wir weiterausführen können.

9- MF: Ich habe von dem Verein AKS(Amicale Kasé Souvenir) gehört aberich weiß nur wenig darüber. KönntenSie uns bitte von AKS erzählen?

SK: AKS ist ein Verein den ichzusammen mit allen Familienmitgliedern,inklusive meiner Mutter und meinerälteren Schwester Yumiko gründete. Daswar Ende 2003 als mein Vater noch lebte.Der Zweck war an der Seite meinesVaters zu arbeiten um ihn zu"unterstützen". Ich kam 2002 aus Japanzurück und als mein Vater 2003 erkrankte,wurde mir bewusst dass wir einfinanzielles Problem haben könnten wennwir tatenlos blieben. Deshalb bat ichüberall um Hilfe, auch den französischenKarateverband und begann eine guteArbeit in diesem Sinne bis mein Vater einJahr später verstarb. Dadurch wurde ichzutiefst erschüttert, denn alles passiertegenau in dem Moment als ich anfingwieder eine Verbindung mit meinem Vateraufzubauen nachdem ich das Elternhausmit 22 Jahren verlassen hatte. Es istunbeschreiblich was ich in diesem

Große Meister

Page 69: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Moment fühlte aber wenigstens war ichein Jahr lang an seiner Seite gewesen undwir sprachen über verschiedene Themen,hauptsächlich über Karate, seinLieblingsthema. Wenn er guten Muteswar, konnten wir stundenlang reden aberwar er müde oder lustlos, schwieg er.Unsere Familie hat 10 Jahre gebrauchtum seinen Tod zu akzeptieren und weiterauf dem Weg voranzuschreiten den er unsgezeigt hatte. Dank derjenigen die meinenVater wirklich liebten und die uns auchweiter unterstützten hat die AKS heutezum Ziel das Legat meines Vaters zuerhalten und verewigen. Wie zum Beispieldieses Buch zu schreiben das in Kürzeverfügbar sein wird. Desweiteren pflegenwir den Kontakt mit den Menschen inFrankreich und außerhalb mit denen meinVater in Kontakt stand. Aus diesem Grundreisen meine Mutter und ich dieses Jahrzu diesem besonderen Ereignis sehr vielund meine Schwester Yumiko wird sichuns anschließen sobald sie kann.AKS repräsentiert meinen Vater und ich

werde alles Mögliche tun damit seinName auch weiterhin gewürdigt wird.Meine Mutter und meine Schwesterstehen dafür hinter mir. Ich habe ihreUnterstützung solange ich treu undehrlich bleibe bei dem was ich mache. Esgibt verschiedene Projekte die ich gerne

machen würde doch noch ist es zu frühdarüber zu reden. Zuerst möchte ich dieReaktion der Menschen auf das PackBuch + DVDs sehen. Danach entscheideich was ich dann tun werde.

10- MF: Könnten Sie uns bitte überdie KSK-Academy erzählen?

SK: Die KSK-Academy wurdegegründet als mein Vater noch lebte undmuss jetzt ohne ihn weitermachen. DerPräsident, Sensei Dirk Heene hat dieschwierige Aufgabe die Academy ohnemeinen Vater weiter zu führen unddirigieren. Unsere Familie hält immer denKontakt mit ihm und unterstützt ihn sovieles geht. Meine Mutter ist Ehren-Präsidentin.

11- MF: Ihr Vater sagte mir dass ersich manchmal wenn er in Japanunterrichtete unverstanden fühlte weildie Japaner seinen Arbeitsansatz nichtgut verstünden. Er sagte "Ich fühlemich in anderen Ländern besserverstanden..." aber er war ja auch einbisschen spaßig. Wie sehen Sie das?

SK: Ich glaube dass sich die Lehre undDenkweise meines Vaters mehr denwestlichen Menschen entspricht als denJapanern, obwohl er Japaner war und inJapan erzogen wurde. Deshalb spürte er

die Notwendigkeit ins Ausland zu gehenund irgendwo in Europa zu leben. Erentschied sich für Frankreich weil erdieses Land aus einem ganz besonderenGrund liebte.

12- MF: Können Sie uns bitte voneinem Moment berichten in dem IhrVater ganz besonders glücklich waraufgrund eines mit Karatezusammenhängenden Ereignisses?

SK: Mein Vater war ganz besondersglücklich wenn er uns von der "4.Dimension" des Karate erzählte. Wenn erinspiriert war konnte er stundenlangdarüber reden und versuchen meinerSchwester und mir zu erklären was die 4.Dimension ist. Weil ich das nicht allesverstand und sehr weit davon entfernt bines zu verstehen bat ich einige dernäheren Assistenten meines Vaters ummehr Erklärungen aber sie konnten mirdiese auch nicht geben.

13- MF: Gibt es, zusätzlich zu all demin diesem Gespräch erwähnten,irgendetwas Besonderes dass Sie denLesern mitteilen wollen, um daspersönliche und berufliche Leben IhresVaters besser zu verstehen?

SK: Von meiner Sicht möchte ich sagendass mein Vater mit seinen Töchtern die

Große Meister

Page 70: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

gleichen Schwierigkeiten hatte wie jeder andere Vater auch,besonders mit mir! So sind wir also eine Familie wie viele andereauch aber mit einer Ausnahme: Mein Vater war außergewöhnlichin allem was er machte. Er behielt immer die wunderbareEigenschaft seiner Persönlichkeit sich für alle Menschen die erkennenlernte zu interessieren und jeden Moment mit Neugierde

zu erleben. Seine Augen leuchteten immer. Mein Vater war sehrglücklich als mein Neffe Yuusuke (sein Enkel) geboren wurde.Yuusuke wurde sehr von meinem Vater beeinflusst. Obwohl sienicht zusammen lebten, hat es meine Schwester immergeschafft so oft wie möglich meine Eltern zu besuchen. Bevorsie nach Chile zog verbrachte sie zum Beispiel 2 Monate in Parisals Yuusuke 3 Jahre alt war. Sie verbrachten diese Zeitzusammen und Yuusuke hat unvergessliche Erinnerungen davontrotz des jungen Alters. Danach lebten sie 3 Jahre in Argentinienals Yuusuke 9 bis 11 Jahre alt war. Mein Vater lag in dieser Zeitim Sterben und Yumiko kam mit Yuusuke nach Paris der so denTod seines Vaters miterlebte. Yuusuke war zu sehr besonderenMomenten im Leben meines Vaters anwesend und wird diese

Karate

Page 71: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

guten und schlechten Erinnerungen fürimmer behalten.

14- MF: Vor kurzem ist NelsonMandela verstorben und ich weiß dassIhr Vater seine Persönlichkeit sehrbewunderte. Könnten Sie uns mehrdarüber erzählen?

SK: Selbstverständlich. Es besteht keinZweifel daran dass sich mein Vater vondieser großen Persönlichkeit inspirierenließ. Besonders wenn es Probleme gabmit verschiedenen Organisationen,finanziellen Partnern oder Schülern dieihn verrieten. Nelson Mandela hatte einebesonders starke Überzeugung in seinemKampf weil er wusste dass er Recht hatte.Sogar während 27 Jahren Gefängnishaftbehielt er seinen Glauben und danach warer in der Lage den Verantwortlichen seinerHaft zu verzeihen..._Mein Vater hatteimmer eine starke Überzeugung weil ermit dem Karate von Sensei YoshitakaFunakoshi weiter machen wollte. Wennman einer großen Organisation angehört,kann man nicht machen was man will.

Man muss Eingeständnisse machen. Ermachte keine und wollte die Freiheitbehalten um in der Lage zu sein mit demKarate weiter zu machen das er weiterentwickeln wollte. Freiheit hat ihren Preisund deshalb ist er nicht sehr reichgeworden (hatte aber genügend Geld umbequem zu leben). Er wollte dass seineFamilie und speziell seine Töchter dieSachen wertschätzten die wir hatten. Wasich am meisten schätze ist dasVermächtnis dass er meiner Schwesterund mir hinterließ: Eine Budo-Erziehungdie uns ermöglicht hat zu überleben unddie Kraft aufblühen zu lassen die wirirgendwo tief in unserem Innern hattenund auch mit den Leuten in Verbindungzu sein die ihn liebten und sich um ihnsorgten, die Menschen die uns in denschwierigen Momenten unterstützt haben.

15- MF: Ihr Vater war ein eifrigerLektor verschiedener Themen.Erinnern Sie sich an einige der letztenBücher die er las?

SK: Seine letzten Lektüren waren nurZeitschriften. Eine die er sehrwertschätzte war: Bungei Shunjun, einemonatl iche, japanische Zeitschrift,vergleichbar mit “L'Express”, Le NouvelObservateur” o “Le Figaro”, in Frankreich.Ich kenne die entsprechendenZeitschriften anderer Länder nicht.

16- MF: Könnten Sie uns darübererzählen als Ihr Vater und Sensei Shiraivon der französischen Regierungeingeladen wurden um während derFeier zur Übergabe der olympischenFackel bei den olympischenWinterspielen am 1. Januar 1968 inGrenoble eine Vorführung zu machen?

SK: Das war einer der größtenMomente in seinem Leben. Für ihn war eseine große Ehre das Karate, einjapanisches Budo, zu dieser besonderenGelegenheit zeigen zu dürfen. Es warmehr als ein Traum für ihn.

16-Forts.: Was hatte das für einenEinfluss auf das Leben Ihres Vaters?

SK: Es hatte einen enormenEinfluss auf seine Implikation imKarate-Unterricht in Frankreich sowie es im Buch detailliert wird...

17- MF: Einer dercharakteristischen KennzeichenIhres Vaters war die Freiheit, weitentfernt von Klischees undrigiden Normen. Er ermutigte unsimmer weiter zu trainieren undüber unser Training zureflektieren. In seinem Karategab es keine Abkürzungen undtrotzdem, stimmt es dass esPersonen gab die ihmHindernisse in den Weg legtenweil er die von der französischenRegierung geforderten Titel nichthatte?

SK: Darüber rede ich nicht gerneweil das von der französischenRegierung erzeugte Problemeinfach unglaublich war und weilsich mein Vater nach dieserEpisode sehr verletzt fühlte...

18- MF: Meiner Meinung nachist es sehr schwierig über IhrenVater zu schreiben ohne seinenSchüler und Freund, den SenseiShirai, zu erwähnen. Was könnenSie uns über die Beziehungzwischen den beiden und ihrenFamilien sagen?

SK: Es handelt sich um einelange Geschichte einer großen undstarken Freundschaft die bereitsbegann als ich noch nicht einmalgeboren war. Darüber gibt es sehrviele Sachen zu erzählen. Sielernten sich in der JKA kennen alsmein Vater dort Instructor war undShirai war der Assistent von SenseiNishiyama. Sensei Shirai wurde1960 von der JKA als Schülerakzeptiert. In diesem Moment

Große Meister

Page 72: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Text: Marcel AssmannFotos: Archiv Marcel Assmann, Archiv AsiaSport

Rückblick auf 2013Der Förderverein für Sport, Bildung

und Soziales e.V. veranstaltet mit seinerAbteilung Sport in diesem Jahr zumzweiten Mal die Brandenburg Open. DenStartschuss für diese Veranstaltung gabes am Juni 2013 mit einem Lehrgangüber zwei Tage.

Das Besondere an diesem Event war dieMischung aus einem Kampfkunst- undKampfsportlehrgang mit anschließendemTurnier in traditioneller Kata und Showkata.Begleitend zum Lehrgang und Turnierwurde den Teilnehmern und Besuchern einexklusives Rahmenprogramm geboten.Die Kids konnten auf der Hüpfburg Spaßhaben oder sich schminken lassen. Eine

Hundestaffel aus Rüdersdorf zeigte ihrKönnen.

Haare schneiden mitdem Samurai-Schwert

Als krönendes Highlight ließ sich einejunge Dame, selbstverständlich freiwillig,einen neuen Haarschnitt mittelsSamurai-Schwert verpassen. An den 1.Brandenburg Open, im letzten Jahr,nahmen ca. 200 Sportler aus denunterschiedlichsten Stilrichtungen undaus den verschiedensten EckenDeutschlands teil. Als Trainer waren AxelFranke 11. DAN/Nin Jitsu (GER),Joachim Jenkel-Peters 10. DAN/Jiu Jitsu

(GER), Laurent Haag 9. DAN/Jiu Jitsu(FRA), Heinz-Jürgen Knapp 8.DAN/Kempo (GER), Daniel Glowacki 8.DAN/ Aiki Jitsu (POL) und Sergej Kress5. DAN/Kempo (GER) dabei.

Der Erfolg verlangt eineFortsetzung

Der große positive Zuspruch des erstenEvents stellte den Verein vor dieHerausforderung, es nicht bei einereinmaligen Veranstaltung zu belassen,sondern ein jährlich wiederkehrendes undfestes Ereignis daraus zu machen. Imletzten Jahr war der Austragungsort einegroße Lagerhalle in Woltersdorf fürLehrgang und Turnier. In diesem Jahr sindes zwei verschiedene Veranstaltungsorte.

Open Air im StadionDer 2-tägige Lehrgang findet open air

im Stadion der Stadt Erkner statt. DasTurnier wiederum wird vor dermartial isch wirkenden Kulisse derSchachtofenbatterie des Museumsparkin Rüdersdorf ausgetragen.

Wir freuen uns über alle Trainer vomVorjahr und konnten in diesem Jahrweitere Trainer verpfl ichten: MirkoBerwing 3. DAN/American Kenpo Karate,Wolfgang Kamps Hanshi 8. DAN/JiuJitsu (GER), Bernd Baumhöfer 7.DAN/Aiki Jitsu (GER).

Besonderes HighlightCynthia Rothrock

Wir sind sehr stolz darauf, als ganzbesonderen Ehrengast Cynthia Rothrockaus den USA ankündigen zu können. DerAction und Martial Arts Movie Star freutsich schon sehr auf den Even in derNähe von Berlin. Sie wird eine Wocheunser Gast sein.

DatenDer Event findet vom 5.-6. Juli 2014

statt. Bis zum 15.06.2014 könnenweitere Trainer und Stilrichtungen nochaufgerufen bzw. angefragt werden.

Der Förderverein für Sport, Bildungund Soziales e.V. trägt dieseVeranstaltung generell als ein stil- undverbandsoffenes Ereignis aus undmöchte damit eine Plattform für dieKampfkunst und den Kampfsport bieten.

Anforderung derAnmeldeunterlagen unterHYPERLINK:"mailto:[email protected]" [email protected] telefonisch unter:+49 (0) 1577 89 25 354

Der Action Star als Ehrengast bei der 2. Brandenburg Open

Page 73: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Event

Page 74: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

TCS KNIFE FIGHTING CONCEPT

Knife Cup 2014 - Messersparring im Wettkampfformat

Messersparring und Messerkampf? Passt das überhaupt zusammen? Die Antwortist: ja! Zum bereits fünften Mal wird in Wien der Internationale Knife Cupveranstaltet. Ein Pointfighting Turnier im Semi-Kontakt Stil: jeder erste Treffer einPunkt, hier zählt Reaktion, Geschwindigkeit, Beweglichkeit wie in der Realität.

Page 76: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Knife Defense

Page 77: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Am 15. November 2014 ist es wieder so weit: derInternationale Knife Cup findet in Wien statt. Zumnunmehr fünften Mal steigt das Turnier mitWettkämpfern aus dem In- und Ausland. In denvorherigen Jahren waren TeilnehmerInnen ausRussland, Tschechien, Deutschland, England,Schweden, Ital ien, Spanien, Griechenland,Argentinien, der Schweiz, der Slowakei und natürlichaus ganz Österreich dabei. Messersparring ist in erster Linie ein sportlicher

Wettkampf, bei dem Geschick, Schnell igkeit,Genauigkeit und Beweglichkeit im Vordergrundstehen. Es hat sich basierend auf dem realenMesserkampf entwickelt, der größte Unterschiedzum normalen Messerkampf ist natürlich, dass es

beim Messersparring Regeln, Klassen,Schiedsrichter und Punkte gibt. Ziel des Wettkampfes ist es, sich im sportlichen

Austausch zu messen. Besonderer Wert wird aufsportliche Fairness gelegt, übermäßige Härte wirdebenso geahndet, wie Tritte, Schläge oder Würfe.Diese führen sogar zur Disqualifikation. Gekämpft wird mit Schaumstoff-Trainingsmessern

(Soft Sticks). Jeder Teilnehmer muss einen Helm,Schuhe, Tiefschutz und Faustschützer (Free FightHandschuhe) tragen um das Verletzungsrisiko zuminimieren.

Wer kann mitmachen? Jeder! Das Turnier ist offen für Anfänger und

Fortgeschrittene aus allen Verbänden und Gruppen,für Leute ganz ohne Wettkampferfahrung genausowie für alte Wettkampfhasen. Um die Chancenetwas auszugleichen gibt es eine „Beginner“ -Klasse für Leute ganz ohne Wettkampferfahrungund eine „Advanced“ - Klasse für Leute, die bereitsüber Wettkampferfahrung verfügen. Außerdem gibtes eine eigene Frauenklasse, die sich übrigensjedes Jahr immer regeren Interesses erfreut undbereits einige sehr gute und spannende Kämpfegeboten hat.

TurnierverlaufDas Turnier beginnt mit den Vorrunden, geteilt

nach den unterschiedlichen Klassen und in denKlassen - je nach TeilnehmerInnenanzahl - wiedergeteilt in Gruppen. In jeder Gruppe treten fünf bissechs Kämpfer gegeneinander an. In den Gruppenwird nach dem Round Robin Prinzip gekämpft: dasbedeutet jeder kämpft gegen jeden. Ein Kampfdauert drei Runden. Das garantiert jedem, der antritt,zumindest vier bis fünf Kämpfe und die Möglichkeit,sich für den Hauptkampf zu qualifizieren. Die Beginner sowie die Frauenklasse bekommen

eine eigene Zwischenwertung, die nach der Anzahlder gewonnenen Runden bzw. bei Gleichstand nachPunkten entschieden wird.

Die beiden Erstgereihten aus jeder Gruppe(Advanced Klasse, Frauenklasse und BeginnerKlasse) steigen in das Hauptturnier auf. ImHauptturnier wird nach dem KO-Prinzipweitergekämpft. Die ersten vier Plätze werdenausgefochten (Semifinale und Finale).

TrainingstechnikenBeim Training für den Knife Cup kommt es vor

allem auf Agilität, Schnelligkeit und Beweglichkeitaber auch auf Kampftaktik an. FolgendeÜbungen/Technikserie können helfen diese Attributezu schärfen.Wir freuen uns über viele TeilenehmerInnen beim

diesjährigen Knife Cup aus allen Verbänden oderGruppen, denn Sport verbindet. Nennschluss ist der13. November 2014.Anmeldung hier: https://sami-

international.com/event/id/42/tcs-knife-fighting-championship-2014 Weitere Informationen und Wettkampfregeln:

http://www.knifefighting-concept.com/about-us/competition/ Weitere Infos über Seminare und Instruktorenkurse

unter www.sds-concept.com

Peter Weckauf

Page 78: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Knife Defense

Page 82: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Rezept: Carsten HolstFotos. Archiv Carsten Holst

Gebratene Lachfilets aufpikantem Paprika -Sauerkraut mit gebratenenPolenta-Ecken

Scharfe Sachen für Zsolt Erdei

Es ist schön, nach so langer Zeit füreinen guten Freund und Wegbegleiter zukochen.

Eigentl ich ist er jetzt Trainer undvermittelt sein Wissen und Ringerfahrungin Ungarn an Boxer weiter. Aber wer weiß,ob er nicht doch noch mal dieHandschuhe selber für einen Kampfanzieht.

Der ungeschlagene Ex-Weltmeister inzwei Gewichtsklassen und jetzigeEuropameister ist eher als ruhiger undzurückhaltender Mensch bekannt, liebt

aber, wenn es ums Essen geht, dasPikante und die Schärfe. Manchmalkönnte man glauben, dass er von derSchärfe her, eher aus Thailand stammenmüsste. Dass Ungarn es scharf mögenund wir dies gerne auch auf die Frauenbeziehen, ist das eine, aber die Schärfedie Zsolt Erdei bevorzugt, ist schonbesonders.

Natürl ich habe ich das Rezeptabgemindert, damit es für Normal-Sterbliche auch bekömmlich ist.

Gewicht halten undEnergie erzeugen

Dieses Rezept wurde für d ieSparr ingsphase entwickel t , umeinerseits das Gewicht bis zum Kampfzu halten, andererseits aber auch dienötige Energie aus dem Körper herauszu kitzeln, welche für diesen Abschnittder Vorberei tung von Nöten ist .Außerdem werden die Abwehrkräftestabi l is ier t . Nach dem Sparr ing

gegessen, lädt man durch dieses Essenwieder auf und hat auf diese Weisekeinen Leistungsabfall.

Zutaten:BITTE BEACHTEN: Polenta ca. 2

Stunden abkühlen lassen!Die Menge der Polenta-Ecken ist auf 4

Personen gerechnet, da man sie auchwunderbar abends zu Salat essen kann.

250 g Maisgries (Polenta)750 ml Gemüsebrühe250 ml fettarme Milch? Tl Thymian1 Knoblauchzehe200g Sauerkraut aus der Dose1-2 grüne Spitzpaprika (scharf) ca. 40g,

für unsere scharfen Freunde 40g mehr6 Essl. Rapsöl40g Vollkorn Weizenmehl? Tasse Wasser1 Esslöffel Traubenzucker2 Lachfilets a 125gSalz und Pfeffer

Page 83: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Zubereitung:

PolentaKnoblauchzehe abziehen und mit

Brühe aufkochen. Maisgries unter Rühreneinrieseln lassen, alles erneut aufkochen.Polenta bei mittlerer Hitze 20 Minutenunter häufigem Rühren quellen lassen.Thymian kurz vor Ende der Garzeit mitunter die Polenta mischen. DieKnoblauchzehe entfernen. EineAuflaufform oder viereckige Schüsselleicht mit 1 Essl. Rapsöl einstreichen.Polenta in die Form gießen und mit einemin Wasser getauchten Esslöffel oderSpachtel etwa 2 cm dick glattstreichen.Die Polenta im Kühlschrank ca. 2 Stundenvollständig abkühlen lassen.

Man kann die Polenta auch am Abendvorher machen.

BeilageWährend des Abkühlens kann man das

Sauerkraut vorbereiten. Dazu Spitzpaprikawaschen, den Strunk am Endeabschneiden und die Spitzpaprika in

Scheiben schneiden. Wir lassen die Kernemit dabei, da sie die besondere Schärfegeben. In einem Topf mit 1 Eßl. Ölandünsten, danach 1 Tl. Mehl dazu gebenund verrühren, bis es sich zu einem Breiverbunden hat, Sauerkraut etwas zerpflücktzugeben, verrühren und die Tasse Wasserdazu gießen. Etwa 20 Minuten nicht zuweich schmoren, abschmecken mit Salz,Pfeffer und Traubenzucker.

Kann danach beiseite gestellt werden.Man hat nun ca. 1 Stunde Zeit, um

andere Dinge zu machen. Nach derStunde oder wenn man Hunger hat,Backofen auf 220°C vorheizen.

Der LachsDas Fischfilet abspülen und trocknen,

mit Salz und Pfeffer würzen.Erkaltete Polenta auf ein Arbeitsbrett

stürzen. In Kreise, Dreiecke, Rauten oderjede beliebige andere Form schneiden.

Die Lachfilets im Mehl wenden und aufein Backblech legen und bei 220°C für ca.10-12 Minuten backen.

Das Sauerkraut bei mittlerer Hitzeerwärmen, dabei ab und zu umrühren.

Jedes Polentastück dünn mit etwasRapsöl einpinseln und in einer heißenGrillpfanne oder in einer beschichtetenPfanne 3-5 Minuten pro Seite grillen oderbraten.

Die Polenta-Ecken auf den Tellerplatzieren, in die Mitte das Sauerkrautdrapieren und die Lachsfilets darauf legen.

Nährstofferklärung:

Maisgries:Der gemahlene Mais enthält viel Kalium,

Magnesium, Eisen und Kieselsäure undgilt als sehr gesund und nahrhaft. Mais istglutenfrei, Polenta ist somit für Menschenmit Gluten-Unverträglichkeit gut alsBeilage geeignet.

Sauerkraut:Sauerkraut enthält Milchsäurebakterien.

Diese beugen somit nicht nurFäulnisprozessen im Sauerkraut vor,sondern wirken beim Menschen invielfacher Hinsicht gesundheitsfördernd.Sie wirken probiotisch, indem sie dieDarmflora stabilisieren, die nützlichenDarmbakterien schützen und dieSchädlichen bekämpfen. Durch Gärungreduzieren sie die blähenden Substanzenaus dem Weißkohl, so dass dasSauerkraut an Bekömmlichkeit gewinnt.

Die enthaltenden Ballaststoffe entfalteneine nicht minder wichtige Wirkung im Darm.

200 g Sauerkraut enthalten 5 gsättigende Ballaststoffe und deckenbereits ca. 40 Prozent des Tagesbedarfsan täglich empfohlenem Vitamin C.

Sauerkraut mit seinem HYPERLINK"http://www.gesundheit.de/ernaehrung/nae h r s t o f f e / v i t a m i n e / v i t a m i n - c -ascorbinsaeure" Vitamin C galt in früherenSeefahrerzeiten nicht umsonst als Skorbutvermeidendes Gemüse. Vitamin C stärktdie Abwehrkräfte und wirkt als wichtigesAntioxidant Krebs auslösendenNitrosaminen entgegen. Insbesondere fürVeganer stellt Sauerkraut eine bedeutendeVitamin B12 Quelle dar.

Zudem verbessert d ieMilchsäuregärung die Resorption vonEisen. Die Verfügbarkeit ist in der Regelaus tierischen Nahrungsmitteln besserals aus pflanzlichen - die Eisenaufnahmeaus Sauerkraut gleicht aber der vonFleisch.

Thymian:Thymian ist beruhigend, entwässernd,

fiebersenkend und macht fettes Essenbekömmlicher. Er fördert die Verdauung.

Thymian wirkt desinfizierend, entzün-dungshemmend, krampflösend, schleimlö-send, schmerzstillend und schweißtrei-bend. Er ist besonders für seinen günsti-gen Einfluss auf Atemwegserkrankungenbekannt, doch kann er auch beiStoffwechselerkrankungen, Erkrankungender Harnwege, Frauenbeschwerden,Verdauungsbeschwerden undHautkrankheiten eine Besserung herbei-führen.

Anzumerken sei noch, dass er sehr gutgegen Mundgeruch wirkt!

Ernährung für Kampfsportler

Page 86: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

DIE FORMEN ODER KATA DES FU-SHIH KENPO, 2. Teil.Gerade die nächste Form entspricht im

Ausbildungsprozess einer „Atmungsform“, die „Der Tigeratmet“ genannt und durch die Bewegung verschiedenerAtmungsanwendungen oder -methoden durchgeführt wird. Ineinigen Fällen wird dabei eine dynamische Muskelspannungverwendet, die in der Entwicklung der technischen Aktionsehr festgelegt und kontinuierlich einem Prozess vonEntspannung und Kontraktion unterworfen ist, der für diebessere Nutzung von Energie äußerst notwendig ist. Als letztes und vor der Serie der

Selbstverteidigungsformen vertieft sich der Schüler in die„Form der Nervendruckpunkte“, bei der das Konzept vonLateralität angewandt wird und das System sich so mit demWissen um einige der „sensibelsten“, das hießtschutzlosesten und verletzl ichsten Gebiete desmenschlichen Körpers befasst, sowie mit den passendstenSchlagformen. Als Eckstein des ganzen Systems findet sich sein

spezielles Selbstverteidigungsprogramm, dessen

Besonderheit darin l iegt, dass es in seinenSelbstverteidigungsformen, die alle vielfältigenKonzepte und Prinzipien des Kenpo umschließen,absolut implizit und explizit ist: 1. Form oder Kata Zwillingstiger Das sind 20 Techniken, die auf beiden Seiten

durchgeführt werden.2. Form oder Kata Die Weisheit des Tigers. Das sind 32 Techniken.3. Form oder Kata Der Tanz des Tigers. Das sind ebenfalls 32 Techniken.4.Form oder Kata Alter Tiger oder Fu Shih-

Krieger. Das sind 25 Techniken.5.Form oder Kata Der Tiger und der Drache. Das sind 21 Techniken.

Zudem wird das System mit der Lehre und derPraxis verschiedener Waffen angereichert,sowohl zeitgenössische als auchtraditionelle, die das Studium derverschiedenen Formen oder

Die Kolumne von Raúl Gutiérrez

Page 87: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Kata, die an die Gestik der leeren Hände des Fu ShihKenpo angepasst sind, vertiefen:

• Kurze Stöcke• Messer (verschiedene Formate)• Stock für die Straße• Bo oder langer Stock• Tonfa• Nunchaku• Yawara• Sai• KamaMan versucht damit, die Verwendungsweisen unddie Geschichte der Waffen sowie ihreBewegungsmodelle und Möglichkeiten

kennenzulernen, sowohl von einemkulturellen wie auch - beim Gebrauch für

die Selbstverteidigung - von einempraktischen Standpunkt aus. Sie

werden jedoch immer aus derFu Shih Kenpo-Perspektivebehandelt, innerhalb der

Prinzipien und Konzepte dieser Kampfkunst verändert undverwendet, abseits und ohne Schmälerung derVerwendung und der Lehre, die es in Systemen undspezialisierten und speziellen Künsten bei diesen undanderen Waffen geben kann. Konkret gesagt und wie ich vorher definiert habe, sind

die Zwillingstiger die erste Form der Selbstverteidigung imFu Shih Kenpo. Sie schließt eine Serie von zehnSelbstverteidigungstechniken mit ein, die von zweimöglichen Winkeln aus durchgeführt werden und unswirksame Verteidigungsaktionen zeigen auf: • Kreisförmiger oder direkter Angriff mit der Faust auf

den Bereich von Hals oder Gesicht. • Versuch des beidhändigen Griffs ans Revers. • Abfallender vertikaler oder kreisförmiger Angriff mit der

Faust oder dem kurzen Stock. • Frontaler Tritt auf mittlerer Höhe.• vollständige Umklammerung des Rückens auf mittlerer

Höhe. • Kontrolle oder seitlicher Handgriff auf den Hals. • Transversaler oder kreisförmiger Faustangriff.

Kenpo

„sind die Zwillingstiger dieerste Form der

Selbstverteidigung im Fu Shih Kenpo.“

Page 88: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Die Kolumne von Raúl Gutiérrez

• Beidhändiger Griff ans Revers.• Direkter frontaler Faustangriff.• Frontaler Tritt.

Diese Form, entwickelt in einer hauptsächlichgeradlinigen Aktionslinie oder „Embusen“, hatihre Basis in einigen der ersten Techniken desProgramms von Ed Parker, wurde jedoch vonRaul Gutierrez auf Grundlage der Fu Shih-KenpoMethodologie verändert und angereichert. Dasheißt, die Techniken werden bei einem Angriffnicht nur auf der ersten Reaktionslinieausgeführt, sondern beinhalten eineausgedehntere Reaktionsabfolge mit dem Ziel,mögliche neue Aktionen des Angreifersabzuschätzen beziehungsweise den Schüler mitden notwendigen technischen, f lexibelanwendbaren Improvisationsmittelnauszustatten, damit er definitiv eine solcheSituation zu Ende führen kann. Zweifellos beziehen sich die Zwillingstiger

einerseits auf das Shaolin-Tier, was dieAusführung der Kenpo-Techniken (zusammen mitdem Drachen) ausrichtet oder anregt, undandererseits auf die doppelte Ausführung derTechniken von zwei unterschiedlichen Winkelnaus, um mit der für die Reaktion notwendigenLateralität und Motorik zu arbeiten oder diese zusteigern. Geschmeidigkeit, eine angemesseneGeschwindigkeit und gute Koordination solltenimmer ihre Ausübung begleiten. Gleichsam zuempfehlen zu Beginn ist die langsame Arbeit, derEinsatz der Atmung (grundlegende und natürlicheAtmung), sowie die Arbeit mit Geschwindigkeitund Potenzierung als spezifische Ziele fürGesundheit und Selbstverteidigung. Die Form wird komplett von natürl ichen

Positionen aus durchgeführt und ihreBewegungen werden von einer echten undeffektiven Anwendung der Selbstverteidigungaus realisiert. Genannte Techniken entwickeln

dabei die Konzepte und Prinzipien, welche dieauf der Wirksamkeit des Fu Shih Kenpo-Systemsbasierenden Methodologie beeinflussen, undstellen sie unter Beweis. Im Folgenden, beachtet man die konzeptuelle

Erweiterung besagter Form (Zehn Techniken derSelbstverteidigung), werde ich dazu übergehen,die Linien zu bestimmen oder zu skizzieren, diezur Entwicklung der ersten Technik derZwillingstiger-Form anregen. Der Angriff kann mit oder ohne Bewegung

ausgelöst werden, was eine Annäherung desAngreifers zu unserer Position bedeutet, dasheißt, er muss die Entfernung durchbrechen, umzu der Position zu „gelangen“, die es ihmerlaubt, mich zu schlagen, ohne eineKehrtwende zu machen, indem er einen Angriffmit kreisförmigem Faustschlag auf den oberenBereich ausführt und so seitlich den Hals oderdas Gesicht schlagen kann. Zuerst sollten wir aufdie Entfernung und Position einwirken, abergleichzeitig unsere Arme so lenken, dass wir dieverteidigende Linie vergrößern, aber siegleichzeitig entlang unseres Körpers ausrichten. Zum Beispiel würde uns eine erste und einfache

Auslegung dazu führen, die folgende Handlungdurchzuführen: vor dieser ersten Reaktionunsererseits werden wir eine weitere Angriffsfolgeanschließen, um, wie ich vorher gesagt habe, einemögliche Reaktion vom Gegner aus zuneutralisieren beziehungsweise meine Position vordem Angreifer zu sichern, indem ich einen Angriffder Handfläche, des Unterarms oder Säbelsdurchführe, gemäß den Umständen, auf einenanderen Bereich des Halses oder Gesichts, ummit umgekehrter Faust auf mittlerer Ebene undkreisförmiger Faust auf hoher Ebene fortzufahren,beides mit demselben Arm. Wir werden mit dem dritten Teil dieses Artikels

in unserer folgenden Extraausgabe Juli/August2014 weitermachen. Danke...

„Zweifellos beziehen sich die Zwillingstigereinerseits auf das Shaolin-Tier,

was die Ausführung der Kenpo-Techniken(zusammen mit dem Drachen) ausrichtet

oder anregt, und andererseits auf diedoppelte Ausführung der Techniken von

zwei unterschiedlichen Winkeln aus“

Page 91: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Zum Kämpfen geboren“ Vor kurzem wurde ich gefragt, wann ich begann, das „Kämpfen“ zu lernen. Meiner Philosophie nach

begann ich das Kämpfen mit meinem ersten Atemzug. Ich wurde in der Notaufnahme einesKrankenhauses geboren, ich kämpfte monatelang auf der Intensivstation um mein Leben, bis meinZustand stabil genug war, um mich mit nach Hause nehmen zu können.

Von da an habe ich an vielen Kämpfen teilgenommen. Von den Straßen Tel Avivs über den Krieg imLibanon bis hin zu meinem Dienst als Rechnungsführer der Antiterroreinheit YAMAM und vieles weitere.All diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, das Leben wie ein Geschenk zu respektieren undwertzuschätzen. Ich lasse mich von dem lateinischen Wort „Spiritus“, das „Atem“ und „Seele“ bedeutet,sowie „Kraft“ auf Englisch, inspirieren.

Es geht darum, zu erklären, dass die Kampfkünste viel mehr sind als der Kampf gegen anderePersonen. Das Erlernen der Kampfkünste findet auf einer sehr tiefgründigen Ebene statt und diese Artvon Lernen sollte nicht beschleunigt werden. Man kann nicht sofort Schwimmlehrer sein, wenn man daserste Mal in ein Schwimmbecken fällt.

Page 93: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Der Geist der israelischen Kampfkünste

Je mehr ich die israelischen Kampfkünstelehre, desto mehr frage ich mich, ob jemanddiese Künste versteht oder ob sie einfacheine Modeerscheinung sind. Die israelischenKampfkünste sind nicht auf allen Linien diebesten. Zum Beispiel beinhalten diephilippinischen Kampfkünste gründlicheKenntnisse von Stock und Messerkampf,Thai-Boxen und Karate konzentrieren sichmehr auf den Schlag, während Grapplingund BJJ auf den Bodenkampf fokussiertsind. Deshalb also die Frage, was bestimmtdie israelischen Systeme?

Hansi Patrick McCarthy brachte mir beidass sie mit der Absicht entwickelt wurden,eine Kampfkunst zu erschaffen, die dabeihilft, Kultur und Leute zu verstehen. Diejapanischen Künste beispielsweise kommenaus einer Kultur der Konformität, währenddas brasilianische Jiu Jitsu entspannter ist.Jede Kunst ist durch die Gesinnungen derPersonen, die sie einst erschufen, geformt.Um die israelische Kultur zu beschreiben,sage ich: wenn mir etwas Phantastischeserzählt wird, will ich es sehen, wenn mirUnglaubliches gezeigt wird, möchte ich esspüren. Nur wenn solche Verlockungendiese Prüfung bestehen, werde ich sieglauben. Die israelischen Kampfkünstekonzentrieren sich auf die Praxis. Deshalbbeschreibe ich die Avi Nardia Akademiegern als „praktische Kampfkünste“.

Kürzlich habe ich ein Messer zusammenmit FOX Messer designt, genannt der„Spürhund Israels“. Meine Inspiration fürdas Design basiert auf dem Geist desTaschenmessers als praktisches Werkzeugfür das grundsätzliche Überleben. EinÜberlebensmesser sollte sich durchAufgaben wie einen Strick schneiden, Feuermachen, einen Zufluchtsort bauen und vielmehr auszeichnen. Zuerst ist das Messerein Werkzeug, das Leben gibt. Trotzdemzeigt die Mehrheit der Systeme nur, wie manmit einem Messer Schaden zufügen kann.Jeder Idiot kann ein Leben nehmen undsogar ein Kind kann fatal mit einem Messerumgehen. Auf den Punkt gebracht, warumsollte man dafür keinen Stein verwenden?

Um dieses Konzept zu verdeutlichen,würde ich gern einen Workshop namens„Nur Messer.“ geben. In diesem Kurskönnen die Schüler jede Art von Messerverwenden, die sie wollen. Augenblicklichwerden sie überlegen müssen, „Wie werdeich mit dem Karambit leben, campen undeinen Zufluchtsort bauen können?“ DasKarambit ist sicherlich das letzte Messer,das ich für ein Team von Spezialkräftenwählen würde. Sie brauchen ein taktischesMesser, mit dem sie arbeiten undfunktionale Aufgaben erledigen können. Inder Avi Nardia Akademie lehren wir dieSchüler, ein Messer in seiner Gesamtheit zubegreifen und nicht nur alsTötungswerkzeug. Wir unterrichten auch dieVerwendung der eigenen Körperkraft undmachen darauf aufmerksam, dass das, wasin vielen Messerkursen gelehrt wird, voneinem Gericht für Mord gehalten werdenwird und nicht für Selbstverteidigung.

In meiner Akademie kämpfen wir nicht, weilwir den Mann vor uns hassen. Wir kämpfen,um unsere Freunde und unsere Familie zuverteidigen. Der grundsätzliche Geist derisraelischen Kampfkünste besteht darin, zu

begreifen, dass es eine andere Möglichkeitgibt, um sich zu verteidigen. Wir müssen denVerstand, Körper und Geist als Einheit mitTechniken und Bewegungsprinzipien sowieKenntnisse über die Situation verwenden. Esist nicht die beste Technik, die den Kampfums Leben gewinnt, es ist der zum Überlebenentschlossene Geist, der Geist, sich niemalsgeschlagen zu geben.

Shin Gi TaiVor kurzem sprach mein Aiki Jujutsu

Kenpo Lehrer, Hanshi Patrick McCarthy, vonder alten chinesischen Maxime: „Shin GiTai“, den Körper vorbereiten, den Verstandbilden, den Geist nähren.

Heutzutage folgen viele Personen nur derForm des Körpers. Vor allem mit der neuenWelle der MMA. Trotzdem wird oft darüberhinweggesehen, dass die Mehrheit derbesten MMA-Kämpfer ihre Basisausbildungin einem primären Stil besitzt, wie Jiu-Jitsu,Karate oder Thai-Boxen, und nicht nur„MMA“ als ihren eigenen Stil haben. Es istsehr wichtig für die neuen Schüler, das zuverstehen.

Ich habe an einer Vielzahl vonWettkämpfen in Kontaktkampfsportartenteilgenommen, einige Wettkämpfer im ValeTudo trainiert und einige meiner Freundeund Schüler (eingeschlossen der UFC-Champion Carlos Newton) sind weltweit inden Wettkämpfen der Kampfsportarten sehrangesehen. Deshalb stützen sich meineWorte auf Lebenserfahrung. Der Kampfsportist eine Art und Weise, uns selbst undunsere Fähigkeiten zu entdecken, aber erlehrt uns nicht, den Verlusten in unseremtäglichen Leben zu begegnen, dem Tod derMenschen, die wir lieben oder geschäftlicheVerluste. Die Wettbewerbe sind ein kleinerTeil des Lebens, und ein kleiner Kampf imVergleich mit der Tatsache, sich mit etwasso gefährlichem wie beispielsweise Krebsauseinanderzusetzen.

Bedenkt man, dass der Sport ein Kampfum Leistung ist, ist ein persönliches Gefechtjedoch der Kampf ums Überleben.Überleben zu können erfordert dieFähigkeit, in schwierigen Situationen klardenken zu können, die körperl icheGesundheit und das Training des „Geistes“zu entwickeln und zu bewahren, ja. Sun Tzuwies auf diese Idee hin, als er schrieb:„Kenne dich selbst und du gewinnst alleKämpfe.“ Das ist der Schlüssel, um vomKämpfer im Sport zu einem echten Kriegerzu werden.

Während den letzten Jahren war ich anAusbildungsprojekten im Überlebenstrainingauf der Arktis, der Wüste und im Waldbeteil igt. Meine Akademie besitztTrainingsfelder im thailändischen Wald,genannt „Krieger durch die Natur“, mitMeditationen über die Natur selbst. Wennman in den Wald geht, führen uns Hitze,Feuchte, die Fliegen, die Schlangen, dieBienen und andere Gefahren ständig inVersuchung, aufzugeben. Alles dort will unstöten. In diesem Stress in der Umwelt,kombiniert mit langen Thai-Box-Sessions,erschaffen MMA und KAPAP eine Erfahrung,die Verstand, Körper und Gefühleherausfordert. Das Training unter diesenextremen Bedingungen inspirierte michdazu, über die Bedeutung der geistigenStärke nachzudenken.

Nach dem Wald arbeitete ich bei einemProjekt in der Arktis mit meinem altenFreund, Schüler und UFC-Champion Carlos„Ronin“ Newton zusammen. Wir haben einKampfkunstprogramm für die Urvölker Creeund Inuit entwickelt, basierend auf der AviNardia Akademie. Wir haben beim Trainingdie authentische Arktis mit 45 Grad unterNull erlebt, wo jeder Fehler der letzte seinkann. Es war eine Ehre, von derGemeinschaft aufgenommen zu werden unduntersuchen zu können, wie dieseVolksstämme täglich in dieser erstaunlichenKälte leben. Die ganze Erfahrung war eineArt spirituelle Wiedergeburt und als ich ging,näherten sich die Leute und umarmtenmich. Ich war stolz, etwas für sie getan zuhaben, was sie verstanden undwertschätzten. Diese Erfahrung mit den Inuitund Cree erinnerte mich an einen altenSpruch der amerikanischen Ureinwohner„Es gibt gewisse Dinge, die ins Auge fallen,aber nur diejenigen, die für den Blickweiterhin interessant bleiben, die fängt dasHerz.“ Die Weisheit in diesen Worten gabmir eine Pause, um die Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft der Avi NardiaAkademie zu überdenken.

KAPAP: Damals, jetzt und in der Zukunft

Als ich nach acht Jahren Studium derKampfkünste im Ausland (hauptsächlich inJapan) nach Israel zurückkehrte, wurde icherneut ins israelische Heer vomOberstleutnant Avi Harus (RIP) berufen, umein neues Nahkampfsystem für die Rekrutender Spezialkräfte des Heers zu kreieren. Ichwar davor Unteroffizier Major gewesen unddamals war ich ein Offizier im Rang desMajors.

Als ich sein existierendes Programmevaluierte, fand ich heraus, dass das Systemder Kampfkünste, das sie praktizierten, seitmehr als 30 Jahren nicht aktualisiert wordenwar. Ich habe einen neuen, praktischerenStudienplan für den Nahkampf entwickelt,effizient und an die Mission der Schuleangepasst. Dieses Programm, was ich dortentwickelte, war die Grundlage für das, wasspäter eine der angesehensten Kampfkünsteder Welt sein würde.

Als die israelische Eliteantiterroreinheit ihrSystem auf den neusten Stand bringenwollte, bewarb sich jeder CQB-Trainer inIsrael für die Prestigeposition, eingeschlossendie alten Betreiber. Die Einheit wurde YAMAMgenannt und ist die Division fürSpezialoperationen der nationalenisraelischen Polizei, als eine der erfahrenstenKampfeinheiten weltweit anerkannt. AlleBewerbungen und Vorschläge für dieseprestigeträchtige Position wurdendurchgesehen und sie gaben den Job mir.

Da ich Oberfeldwebel des Kommandos inYAMAM war, arbeitete ich mit OberstleutnantChaim Peer zusammen, ein hochverehrterMann, von der Spezialkräfteeinheit des Heers(ähnlich zur Delta Force in den USA).Oberstleutnant Peer steuerte sein großesWissen um Bedürfnisse und Taktiken derEinheiten bei und zusammen mit meinenKenntnissen über die Kampfkünste entstandein neues Kampfkunstsystem, für geringereEntfernungen und für eine der elitärstenKampfoperationseinheiten der Welt. Ichnannte es KAPAP.

Große Meister

Page 94: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

KAPAP war ein hebräisches, fast vergessenes Akronym zur Zeitdes zweiten Weltkriegs, das „Kampf von Angesicht zu Angesicht“bedeutet. Ich gab dem neuen System den Namen KAPAP, umsicherzustellen, dass unser neues System von Stilen wie dem KravMaga unterschieden werden konnte. Übrigens ist „Krav Maga“ seitEnde der 60er-Jahre zum vorherrschenden Namen derNahkampfmilitärs geworden.

Das erste Mal, als wir KAPAP entwickelten, hatten wir besondersein Programm für die spezielle Agenteneinheit entwickelt. Trotzdemverging nicht viel Zeit, bis unser neues System als äußerstwirksames und avantgardistisches Kampfkunstprogramm anerkanntwurde. Auch wenn unser System ursprünglich nicht für dieKampfkünstler oder sogar für die Öffentlichkeit generell gedacht

war, gewann das KAPAP schnell an Beliebtheit und ein solidesAnsehen in der Gemeinschaft der CQB.

Vor langer Zeit verließ ich Israel und begann, die Prinzipien undMethoden und Taktiken der Zivilpolizei und der Verteidigung zuverbreiten. KAPAP wuchs weiterhin und in diesen letzten Jahren binich ohne Halten gereist, um es zu unterrichten. Nun habe ich eingroßes Ausbilderteam in KAPAP-Schulen auf der ganzen Welt. Wirhaben KAPAP sogar in der Antarktis unterrichtet. In nur 15 Jahren istdas KAPAP von einem System für eine kleine Gruppe an Betreibern zueinem System für alle Art von Leuten auf der ganzen Welt geworden.

Mein Hauptfokus liegt auf dem kontinuierlichen Wachstum undder Entwicklung der Qualität meiner Ausbilder, damit dieselbeBotschaft, die Techniken und der Geist in jeder Schule erlernt

Page 95: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

werden können. Mit diesem Ziel ist die Organisation essentiell. AufAnregung meiner Freunde und Meister gründete ich die Avi NardiaAkademie mit Schulen auf der ganzen Welt. Zudem ist die AviNardia Akademie, da ich den Schwarzen Gürtel in Karate, Judo,japanischem Jujtusu und Machado Jiu Jitsu erreicht habe, eineSchule der praktischen Kampfkünste, die Nahkampf, Messer, Stock,Feuerwaffen und alles weitere beinhaltet. Wir lehren traditionelleKünste und Kampfsportarten unter einer einzigen Flagge für jedePerson, die lernen und weiterkommen möchte, mit nur einemeinzigen wichtigen Voraussetzung: Integrität.

Das KAPAP ist nicht mehr nur die „Kampfkunst der israelischenSpezialkräfte“. Ich fühle mich geehrt, einen wunderbaren Schülervon 72 Jahren in meiner Akademie zu haben. Das ist ein Beispiel für

KAPAP und ich sehe es in der Zukunft voranschreiten. Wir müssendie Zivilbevölkerung unterstützen, einschließlich Frauen, Kinder, Alteund Jugendliche. Ich sehe meine persönlichen Erfolge im Lebensehr unterschiedlich im Vergleich dazu, wie ich es früher gewohntwar, und nun schätze ich das Unterrichten von Kindern mitBehinderung in einem Behindertenzentrum als wichtiger ein als dasTraining mit Spezialkräften.

Ich lehre mit dem Herzen und wie ein Krieger. Meine Philosophiekonzentriert sich auf Wahrheit, Liebe und Frieden. Ich motivieremeine Schüler dazu, mitfühlend zu sein, ohne verletzlich zu sein.

Das Interessante an den Menschen, seien wir stark oderschwach, ist, dass wir uns alle dazu entscheiden können,liebenswürdig, respektvoll und friedlich zu sein.

Große Meister

Page 96: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 99: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Von allen Techniken, die das System WingTsunzusammensetzen, kann ich mit Sicherheitbehaupten, dass die am wenigsten praktizierte beiallen Zweigen und Schulen Chi Gerk ist. Das technische Konzept Chi Gerk (klebende

Beine) schließt eine sehr wichtige Technikserie mitein, wenn wir unser System auf der Suche nachder größten Wirksamkeit umsetzen möchten.

Page 100: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

WingTsun

Chi Gerk... Das große Vergessen!Vor ungefähr einem Jahr entwarf ich zusammen mit meinem

Team aus fortgeschrittenen Ausbildern eine Trainingsgruppe, diewir TAOWS Lab (Laboratorium der TAOWS Akademie) nannten.Beim LAB wollten wir im Training einen Schritt weitergehen, umzu versuchen, ein ganzes System unter einer kohärentenArbeits-und Trainingslinie zu integrieren, die uns derursprünglichen Idee näher bringt: unseren Sti l in jederKampfsituation anwenden zu können. Ich verstehe, dass vieleLeser jetzt denken mögen: Gut...und ist das nicht genau das,was jeder Wing Chun-Praktizierende mit seinem Trainingversucht? Und die Antwort kann keiner andere als JA sein,tatsächlich. Jeder gibt sein Bestes, um das zu erreichen. Unddas ist genau der Grund, weshalb wir glauben, dass wir, um einlogisches System ohne „inkohärente Techniken“ zu erreichen,sehr viel mehr unter Führung des besten aller Meister trainierensollten: der Stille und der Arbeit in der Trainingshalle! DasTAOWS Lab ist eine Gruppe, in der wir von unterschiedlichenPerspektiven aus unser System zu analysieren versuchen. Beivielen Gelegenheiten kann uns, um einen Aspekt zu begreifen,eine andere Perspektive und Sichtweise auf die Dinge zuenormen und erfreulichen Überraschungen führen. Das ist unserAnfangsgedanke. Wenn wir unseren Stil mit sehr deutlicheAbsichten betrachten, ihn aber unter anderen Aspekten wieBiomechanik, Strategie, Physik, Anthropologie, etc.untersuchen...werden wir sicherl ich den Sti l , den wirpraktizieren, sehr viel besser kennenlernen. Vielen Puristen derchinesischen Stile gefallen diese Methoden nicht besonders,aber ich würde sie gerne dazu einladen, unsere Arbeitkennenzulernen. Ich bin sehr sicher, dass es sich für sie alsinteressant erweisen würde und vielleicht können wir ihnen einenanderen Blickwinkel anbieten, der ihre eigene Praxis bereichert.All diejenigen, die bereits unsere Arbeit kennen, wissen aufjeden Fall perfekt um unsere Obsession bei der Verteidigung derTRADITION und der Bewahrung traditioneller Werte unsererKunst. Als ich die Geschichte unseres Stils studierte, war das, was

mich am meisten überraschte, festzustellen, wie der GroßeMeister Yip Man dazu fähig gewesen war, Veränderungen im„traditionellen“ System durchzuführen. Sagt mir nicht, dass esnicht erstaunlich ist, dass der heutzutage größte Vertreter destraditionellen Wing Chun seinerzeit als „Revolutionär“gebrandmarkt worden wäre. Ich möchte mir die Vielzahl anProblemen, die das in seinem persönlichen Leben hätteverursachen können, gar nicht erst vorstellen. Wenn es der G.M.Yip Man in einer direkten Linie des G.M. Cham Wha Sun unddes G.M. Leung Bik ohne offensichtliche „Verschmutzung“wagte, seinen eigenen Standpunkt zu lehren, um das System zuvereinfachen, in jener Zeit, in der das geschah, können wir unseine Idee davon machen, wie kompliziert es sein kann, neueIdeen und Standpunkt einzubringen.

Page 103: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

In verschiedenen Schriften kommentiere ich die enormen Unterschiedezwischen dem Wing Chun von Fat Shan, das G.M. Yip Man lernte, und demWing Chun, das G.M. Leung Bik (Sohn des Dr. Leung Jan, Vater undProfessor von beiden) erlernte. Es ist beeindruckend festzustellen, wie ineiner Generation ein-und derselbe Stil so viele Unterschiede zwischen denzeitgenössischen Praktizierenden hervorrufen kann. Wenn wir letztlich dieersten Jahre nach Yip Man im Vergleich zur aktuellen Zeit anschauen, werdenwir (außer einer Handvoll Ausnahmen) große Unterschiede auffinden. Waserzeugt das? Wie ist es möglich, dass in der Abstammung eines Stils soverschiedene Stilrichtungen existieren können? Die Erklärung liegt meiner Meinung nach an den Merkmalen, die unser

System bestimmen, aber hauptsächlich daran, dass die IDEEN undKONZEPTE immer über den Techniken gestanden sind. Ich will damit nichtsagen, dass die Technik nicht wichtig ist, aber in diesem System sind dieKonzepte vielleicht noch viel bedeutender. Das führt zu diesen Unterschiedenbei vielen Dingen, einschließlich der Bewegungsästhetik verschiedenerSchulen. Als wir unser TAOWS Lab starteten, versuchten wir, das, was wir bereits

tun, unter verschiedenen Betrachtungswinkeln aus zu untersuchen. Inmeinen Erlebnissen mit der praktischen Seite von Wing Tsun musste ichseine Wirksamkeit verschiedene Male in der echten Praxis auf die Probestellen. Es ist nichts, wofür ich mich besonders stolz fühlen sollte, aberglaubt mir, ich kann erkennen, welche Dinge funktionieren und welche ineinem echten Kampf absolut unanwendbar sind. Bezüglich derabgeschiedenen Chi Gerk-Technik habe ich gründlich die Arbeit vieler WingChun-Schulen, die es gegenwärtig in Europa und den USA gibt, untersucht.Wenn es ein gemeinsames Element bei fast allen Wing Chun-Schulen inganz Europa gibt, dann ist es die geringe Zeit, die wir für Chi Gerkaufbringen. Wie ich bereits ab und zu erwähnt habe, macht die Praxis desChi Sao (Seele des Systems) bald süchtig. Fast krankhaft. Das erzeugt einwichtiges Ungleichgewicht in der Übung, weil die Praxis des Chi Gerk ineinem möglichen Kampf oder bei der Selbstverteidigung maßgeblich wird.Die Praxis von Chi Gerk ist auf einige einfache Drills reduziert worden, woder Praktizierende auf das Bein des Übungspartners Druck ausübt, damitdieser auf den Kontakt reagiert und man selbst die Position gewinnen kann.Meiner Meinung nach sind diese Übungen und ihre Praxis zu mager. Wenigtiefgehend. Wenn wir uns erneut in die Situation versetzen, die über derTechnik stehende IDEE begreifen zu wollen, sollten wir verstehen, dass sich

„Als ich die Geschichte unseresStils studierte, war das, was mich

am meisten überraschte,festzustellen, wie der GroßeMeister Yip Man dazu fähig

gewesen war, Veränderungen im„traditionellen“ System

durchzuführen. Sagt mir nicht,dass es nicht erstaunlich ist, dass der heutzutage größte

Vertreter des traditionellen WingChun seinerzeit als „Revolutionär“gebrandmarkt worden wäre.“

Page 104: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

die wörtliche Bedeutung des Namens „Chi GERK“ direktauf „klebende Beine“ bezieht: in Kontakt mit den unterenGliedmaßen des Gegners zu bleiben, sowie dem Drucknachzugeben, um ein Kraftvakuum zu finden, was späterdazu genutzt werden kann, die Basis des Gegnersanzugreifen. Aber wenn wir beginnen, diesen konkretenAspekt unseres Stils etwas ernster zu üben, eröffnet sichvor uns ein Feld unvorstellbarer Möglichkeiten. Als wir unsdarauf vorbereiteten, das Training von Chi Sao in Angriff zunehmen, fiel uns ein, einen Stil zu betrachten, der denGebrauch der Beine mit derselben IDEE wie Wing Tsunhandhabt: Brasilianisches Jiu Jitsu. Beim BJJ verwendetder Praktizierende die Beine, um sich an den Gegner zuheften, ihn aufzuhalten, an seinem Guard vorbeizukommenund ihn zu besiegen. Dafür benötigen die Beineunglaubliche Beweglichkeit und eine wahnsinnige Stärke.Eine Fähigkeit, sich an den Gegner zu kleben und mit ihmzu kämpfen, gestützt auf die „klebende“ Kontrolle desGegners durch die Beine. Diese technische Arbeit öffneteuns die Augen bezüglich dessen, WIE wir die Praxis vonChi Gerk richtig fokussieren könnten. Wenn wir dietechnische Sauberkeit der Chi Gerk-Techniken zu derrichtigen Beherrschung des Winkels und Druckszusammen mit den unglaublichen Übungen zurEntwicklung von Geschick, die in der Welt des Grapplingverwendet werden, in ein-und dieselbe Trainingsrichtungbringen, haben wir die perfekte Kombination. Nach dieser Trainingsphase begannen wir zu bemerken,

wie sich die Möglichkeiten, Dinge mit den Beinen zu tun,exponentiell erhöhten. Wir berührten nun mit unserenBeinen die Beine des Anderen nicht nur, um Teile seinerBewegung zu hemmen. Wir können drücken, weichen,fegen, eine Position gewinnen, um zu schleudern, treten,schlagen, etc. … Ein unglaubliches NEUES Arsenal tut sichvor unseren Augen hervor. Wir sind in den ersten Entwicklungsphasen dieser

speziellen Übungen, aber wir können zweifellos bestätigen,dass sich unsere Gewinnchancen steigern, je mehr ChiGerk wir üben und verstehen. Ihr werdet zudem feststellen,dass ein gleichwertiges Geschick im Chi Sao IMMER dierichtige Verwendung von Chi Gerk bestimmen wird. Wenn wir mit einer bestimmten Sichtweise auf die

chinesischen Kampfkünste blicken, werden wir sehen, wieder Gebrauch der Beine, um zu haften, zu treten, zu fegen,etc...etwas weit verbreitetes in anderen Stilen ist (Choi LiFut, Hun Gar, etc.). Genau deshalb sollten wir in diese„vergessenen Fächer“ einige Stunden investieren, umunsere Leistung zu verbessern. Wie immer ist Wing Tsungroßzügig, je mehr wir für seine korrekte Ausführungaufwenden, desto mehr gibt er uns zurück...Das ist keinGeheimnis.

WingTsun

Page 106: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Bruce Lee warzweifellos eines meinergrößten Idole, da er

wirklich die ganze Zeitüber in unglaublichguter Form war.“

„Man sieht vielenKampfkünstler an, dasssie nicht in guter Formsind, aber ich glaube,

um der besteKampfkünstler zu sein,der man sein kann, mussman der erste darin sein,sich in guter Form zu

halten.“

Page 107: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Billy Blanks Alte Künste“BI - Was waren deine größten Triumphe als

Wettkämpfer? BB - Ich habe viele Erfolge erzielt, als ich begann, an

Wettkämpfen teilzunehmen, aber ich glaube, der wichtigsteSieg war 1975, als ich die nationalen AAU gewann. Die bestenKämpfer der ganzen Welt nahmen an diesem Turnier teil undich beteiligte mich an 24 Kämpfen, um zu gewinnen, 12Kämpfe am Samstag und weitere 12 am Sonntag. Ich war dererste Amerikaner, der diesen Titel gewann. Vor mir waren alleGewinner ausländische Kämpfer gewesen. Es nahmenKämpfer vom Format eines Victor Moore teil und viele derKämpfer, mit denen ich kämpfte, waren große Namen zu derEpoche. Ich wollte nicht einmal an diesem Turnier teilnehmen,da ich nicht dachte, dass ich irgendeinen dieser großenKämpfer besiegen könnte, aber ich habe mich überzeugt. Esist dieser Erfahrung geschuldet, dass ich wirklich begann, anmich selbst zu glauben.

BI - Hast du andere Kampfkünste trainiert? BB - Ja, ich habe als Kind auch eine Menge geboxt und

den Wettbewerb „Guantes de Oro“ (Boxwettkampf in MexikoCity, Anm. d. Ü.) gewonnen.

BI - Wer waren einige der Legenden, mit denen dudamals gekämpft hast? BB - Ich glaube, ich habe mit jedem von ihnen irgendwann

einmal gekämpft. Ich habe mit Wally Slocki gekämpft, einemKanadier, der die besten Tritte hatte, die ich je gesehen habe.Ich kämpfte damals auch mit Joe Lewis in meiner Schule. Daer damals mit Kickboxen anfing und jemand anderen zumTrainieren suchte, kam er normalerweise zum Boxen. Später,natürlich, kam auch Bill Wallace oft in meine Trainingshalleund wir trainierten und kämpften gerne zusammen, die ganzeZeit über, als ich in Los Angeles lebte.

BI - Wer waren damals deine Helden?BB - Wow, das ist eine schwierige Frage, weil ich sehr viele

hatte, ich werde mal zurückblicken...Wally Slocki ist derjenige,der mir für die Tritte als Vorbild diente, da er die stärksten und

Von Don Warrener

Mr. Tae Bo, Mr. Fitness, Mr. Wettkämpfer,Mr. Unternehmer, Mr. Erfolgreich, Mr.Freundlich, Billy „Tae Bo®” Blanks ist all dasund viel mehr. Nachdem ich Billy Blanks dabei zugesehenhabe, wie er eine Unterrichtsstunde lang TaeBo ® unterrichtet hat, wird mir bewusst,dass mein viermal wöchentliches,einstündiges Training absolut nichtsbedeutet. Billy ist fast 60 Jahre alt und istin der besten Form von denjenigen, die ich inseinem Alter kennengelernt habe. Tatsächlichkenne ich niemanden keines Alters, der in soguter körperlicher Form ist wie er. Ich konnte es nicht erwarten, mich zu ihm zusetzen und ein Interview über sein Leben inden Kampfkünsten und über Fitness zuführen. Billy begann seine lebenslangeLeidenschaft in Erie, Pennsylvania, unter TomMeyers. Nach nur drei Jahren Trainingschaffte er im Alter von 14 Jahren seinenersten schwarzen Gürtel.

Page 108: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

besten Tritte besaß, die man je gesehen hatte. Dann,wenn es um Fitness ging, war Bruce Leezweifellos eines meiner größten Idole, da erwirklich die ganze Zeit über in unglaublichguter Form war. Ich sah auch begeistertTadashi Yamashita beim Kämpfen zu. Erwar der Schnellste, den ich gesehenhatte. Dann gibt es auch Don Jacob ausTrinidad, ein guter Freund von mir. Er istein unglaublicher Kampfkünstler underhält selten Anerkennung für seine wahreGröße. Er ist ein unglaublicher Meister,zudem macht er die besten Vorführungen,die ich in meinem Leben gesehen habe,ausnahmslos, und obendrein ist er eineaußergewöhnliche Persönlichkeit und einphänomenales Vorbild für unsereJugend. Aber die einzige Person,die ich immer noch mitErstaunen betrachte, ist derGroßmeister Park Jong Sooaus Toronto, mein Meister.Er ist nicht nur einechter Gentleman,sondern auchseine Techniku n d

Interview

Kampffertigkeiten sindunübertroffen. Ich möchte sagen,von NIEMANDEM. Ich erinneremich daran, dass er ein einzigesMal in meiner Schule war undmir sagte: „dein Angriff istsehr gut, aber nun werdenwir sehen, wie du in derVerteidigung bist“. Spätererteilten sie mir eineLektion. Er war sehrschnell und täuschend.Viele haben mir in derVergangenheit einenhohen Postenangeboten, aber ichhabe niemalsirgendeinen davonangenommen, außerals der GroßmeisterPark mir meinen 8. Dananbot und ich ihn vonihm mit echter Demut

entgegennahm.

BI - Was denkst du über die UFC und dieMMA? BB - Als die UFC auftauchte, veränderte sich

die Sichtweise des Publikums auf dieKampfkünste, da viele nun glauben, dass diesder Standard für alle Kampfkünste ist. DieKämpfer der UFC sind eine Mischung aus denGladiatoren von heute und Kampfkünstlern. DieBesonderheiten der echten Kampfkunstschulenlehren jedem Künstler Disziplin, mentaleKonzentration und Selbstbewusstsein, auch wenndiese Merkmale in einigen Teilen der UFC nicht ganzso präsent zu sein scheinen. Es gibt einige Kämpfer,wie Lyota Machida und Georges St.-Pierre, diewirklich keinen echten Kampfgeist haben und dieseAusbildung und Persönlichkeit merkt man in der Artund Weise, wie sie bei Interviews antworten. Das Gute

Page 109: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

an der UFC ist, dass die Kampfkünste zu einem Sportgeworden sind, der von Mil l ionen Leuten imFernsehen gesehen wird.

BI - Wie und warum bist du von Erie,Pennsylvania, in Hollywood gelandet?BB - Ich hatte immer den Traum, wie Bruce Lee

in den Filmen zu sein, also beschloss ich, zuerstnach Boston zu gehen und mein Tae Bo ® -Programm zu etablieren. Später, mit 28, zog ichnach Los Angeles und versuchte, mich insFilmgeschäft einzuklinken.

BI - Hattest du viel Erfolg in Hollywood? BB - Ich hab mich gut geschlagen, aber als

Tae Bo ® startete, musste ich all das an zweiteStelle setzen. Ich habe einige Filme mit großemBudget gemacht, wie „Last Boy Scout - Das Zielist Überleben“ mit Bruce Willis und „...denn zumKüssen sind sie da“ mit Morgan Freeman.

BI - Hast du irgendwie vor, wieder insGeschäft einzusteigen? BB - Ja, ich habe Pläne, bald wieder ins

Filmgeschäft zurückzukehren. Ich habe gerade einDrehbuch beendet, was ich sehr mag, und ich hoffe,die Hauptrolle darstellen zu können und den Film zuproduzieren.

BI - Wenn ein Jugendlicher oder eine Jugendlicheauf dich zukommt und nach Hollywood gehen will, waswürdest du ihm oder ihr raten?BB - Das erste, was ich sagen würde, ist, dass sie vor

allem an sich selbst denken sollten und daran glaubensollen, dass sie es schaffen. Also sollten sie sehr genaueZiele im Kopf haben, die sie erreichen wollen. Sie solltenniemals ihren persönlichen Lebensstil aus den Augenverlieren, da Hollywood ein sehr unangenehmer Ort seinkann und immer jemanden haben wird, der zum nächstenSuperstar wird.

BI - Wie bist du auf die Idee für Tae Bo®gekommen?

Page 110: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 111: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

BB - Bereits im Jahr 1975 habe ich in meinem Keller miteinem dieser alten Kassettenrekordern mit Kopfhörerngearbeitet. Das half mir wirklich sehr und eines Tages war ichbeim Trainer (Chuck Merriman) und dem „Transworld OilTeam“ und ich fragte ihn, ob ich das Training mit dem Teamausprobieren könnte, und nachdem ich gesehen hatte, dassviele von ihnen dem Rhythmus einfach nicht folgen konnten,

wusste ich, dass ich da etwas gutes hatte. Das erste Mal nannte ich es Karaerobis, aberspäter dachte ich: „Ich mache Tae Kwon Do, nicht

Karate, und ich mache auch viel Boxen, alsowerde ich es Tae Bo® nennen. Man sieht,dass viele Kampfkünstler nicht in guterForm sind, aber ich glaube, dass man, umder beste Kampfkünstler zu sein, derman sein kann, der erste darin seinmuss, in guter Form zu sein. Das istder Grund, weshalb ich, glaube ich,soviel Erfolg bei den Wettbewerbenhatte. Ich war in sehr guter Form imVergleich mit vielen anderen. Weißt du, was Tae Bo ® bedeutet?

BI - Nein, was bedeutet das? BB - Gut, es ist auch ein Akronym für: T = Total A = Awareness E = Excelencia B = BodyO = Obediencia

BI - Das ist genial, abergibt es irgendeinen anderenKampfkunststil, der sich

in seine Schaffungmit einfügt?

BB - Es gibt keinen anderen Kampfkunststil, aber ich habezwölf Jahre lang Ballett gemacht und meine russische Lehrerinbrachte mir bei, der Musik zu folgen. Ich verwende das in jederÜbung von Tae Bo ®. Die Dehnung beim Ballett isthervorragend, das verwende ich auch. Ich hatte auch das Glück,bei zwölf verschiedenen Balletten mitzutanzen, einschließlichdem Nussknacker, Schwanensee und Billy the Kid.

BI - Was führte dazu, dass Tae Bo ® so viel Erfolg hatte? BB - Ich glaube, es waren verschiedene Faktoren. Der erste

und wichtigste war, dass ich die Wahrheit sagte, dass sich inForm zu bringen harte Arbeit ist und eine gute Form zubehalten die härteste. Es war auch das erste echte Training,wo man die Frauen wirklich schwitzen sieht. Wenn man TaeBo ® macht, wird man schwitzen, das ist sicher.

BI - Hat es sich in den letzten Jahren verändert undwenn ja, wie? BB - Ja, wir verändern es die ganze Zeit, um im Rhythmus

der Zeit zu bleiben. Die wichtigste Veränderung ist die Musik,da sie immer mit der Zeit Schritt halten muss.

BI - Was war der stärkste Impuls, der den Erfolgbrachte? BB - Ein Mann betrat eines Tages mein Studio und fragte

mich, ob ich das auf Band aufnehmen wollte und ich sagtesofort ja, alles danach ist Geschichte.

BI - Was passierte dann damit? Es scheintverschwunden zu sein...BB - Alles hat seine Zeit, und das ist eine neue Etappe. Wir

waren mit Tae Bo ® sehr erfolgreich und haben mehr als 175Millionen DVDs 1999 verkauft. Auf diesen Höhen haben wirglaube ich mehr als 200 Millionen Einheiten verkauft. Mehr alsirgendeine andere Fitness-DVD in der Geschichte. Als esdamals so beliebt war, wurde es im Verkauf nur von Titanicübertroffen. Bis heute habe ich mehr als 175 verschiedene

Page 112: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Trainings-DVDs gemacht. Gut, du erinnerst dich an meine Schule in Sherman Oaks, als du gekommen bist, ummich zu sehen, wie überfüllt sie war. Wir hatten normalerweise die ganze Zeit über Unterricht, in einem Trainingwaren mehr oder weniger 200 Personen und andere 200 in der Schlange, um mit dem nächsten Kurs zubeginnen. Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich nach Japan reiste, um zu unterrichten, und 20.000 Anhänger mich

im Flughafen erwarteten. Sie sagten, es waren genauso viele Leute wie damals, als sie die Beatles in Japanankamen und alle auf sie warteten. Es waren eine Menge Personen überall.

BI - Warum bist du letztlich nach Japan gezogen? BB - Nun, als ich in Hollywood war, mit allen Dingen, die dort passiert sind, musste ich mich von alldem

entfernen. Ich zog in ein wirklich kleines japanisches Dorf, wo ich mein Training machte und jeden Tag joggte.Ich machte wieder meine eigenen täglichen Übungen, aß gesund und tat die Dinge, die mir wichtig waren. Ich war allein, nachdem ich durch eine Scheidung gegangen war, und nicht sehr interessiert daran, eine neue

Beziehung einzugehen, bis ich die unglaublichste und wunderbarste Frau traf. Am Endeheirateten wir und nun haben wir eine Tochter von 5 Jahren und das Leben könntenicht besser sein.

BI - Was war der Unterschied zwischen Japan und den USA? BB - Es war sehr anders für mich, da die Japaner nicht so Emotionen zeigen,

wie wir das in den USA machen, das ist nur Teil ihrer Kultur. Ich erinnere michdaran, dass ich einmal unterrichtete und bemerkte, dass niemand mit mirmitzählte, also stoppte ich und sagte ihnen, dass ich wollte, dass sie mitlauter Stimme mitzählten. Sie waren schockiert, aber machten es undkrochen ein bisschen aus ihrem Panzer hervor. Heute reisen meineFrau, meine Tochter und ich drei oder viermal pro Jahr nach Osaka,um zu unterrichten, da wir dort immer noch eine Schule haben.

BI - Was hast du von ihnen gelernt? BB - Ich habe gelernt, meine Gefühle zu kontrollieren, wie ich

meine Gefühle verbergen kann und geduldiger zu sein.

Page 113: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

„Der nächste Schritt istdas „Zentrum der alten

Künste von BillyBlanks®“, das wir imSeptember 2014 in

Dana Point,Kalifornieneröffnenwerden.“

Page 114: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Interview

BI - Und über die Kampfkünste? BB - Ich trainierte ein bisschen

Shotokan Karate, sowie Karate vonOkinawa. Ich lernte sogar einen derletzten Ninjas kennen und trainierte mitihm. Es war wirklich genial und ichschätze diese Begegnung sehr.

BI - Ich weiß, dass die Religion sehrwichtig für dich ist. Kannst du unssagen, wie du Gott gefunden hast? BB - Ich bin sehr froh, dass du mich das

fragst. Als ich jung war, bin ich die ganzeZeit in die Kirche gegangen, aber amTag, als ich 18 Jahre alt wurde,kam ich nie wieder zurück.Dann, einen Tag,nachdem ich nachLos Angeles

gezogen war, war ich zuhause, sah fern und sahdiesen Prediger Frederick Casey Price und ersagte sehr andere Dinge als die, die ich vorherkennengelernt hatte und die wirkl ichheuchlerisch gewesen waren. Alle redeten vondem Wort, aber nicht davon, den Weg zu gehen,

aber er war anders. Also war ich am nächsten Tagim Unterricht und fragte meine Schüler, ob siewussten, wo die Kirche dieses Mannes war und einJunge von 18 Jahren sagte mir, dass er mich zudieser Kirche mitnehmen würde. Also ging ich mitihm hin. Als ich dort ankam, hörte ich der Predigt

zu und sagte mir selbst, dass ich nicht wartenkonnte, bis sie endete, damit ich diesen

Ort verlassen konnte. Als allesaufhörte, erhob ich mich und wollte

gerade gehen, aber ich fandmich zum Altar laufend vor,

flennend. An diesemAugenblick war es,dass ich daran

Page 115: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

dachte, mein Leben Christus zu übergeben und begann, dieBibel wirklich zu studieren. Du weißt, dass ich im Ghetto geboren bin und davon

träumte, es zu verlassen und zu einemKampfkunstchampion zu werden, wie Bruce Lee zu seinund teure Autos zu haben und ein schnelles Leben. Abernachdem ich all diese Dinge hatte, merkte ich, dass sie mirin Wirklichkeit keinerlei Zufriedenheit gaben, wie ich esgeglaubt hatte. Ich fühlte mich leer. Es war erst, als ichChristus in meinem Leben akzeptierte, dass ich michverwirklicht fühlte.

BI - Was kommt als nächstes für Billy Blanks? BB - Der nächste Schritt ist das „Zentrum der alten

Künste von Billy Blanks®“, das wir im September 2014 inDana Point, Kalifornien, eröffnen werden. Es wird einigeunglaubliche Leistungen bieten, mit einem komplettenjapanischen Spa für die Gesundheit sowie einer

Trainingshalle mit unglaublich viel Platzfür mich, um Tae Bo ® und

Kampfkünste so zuunterrichten, wie ich es

immer wollte. MeinZiel ist es, ein

S t u d i oz u

haben, wodie Disziplin und dasSelbstbewusstsein dieAvantgarde der Lehre darstellen,neben, natürlich, der Fitness.

BI - Gut Billy, wir haben unsvor mehr als 40 Jahren inBuffalo kennengelernt undsind bei diesem Turnier zuFreunden geworden, als ichdas erste Interview mit dirführte, für meine alteZeitschrift. Ich glaube, dassich ein Talent dafür besitze,Gewinner auszuwählen. Ichwusste damals, dass du einGewinner bist und du hastreichlich bewiesen, dass ichRecht hatte. Ich hoffe, dass wir das hier in

weiteren 40 Jahren nochmal machenkönnen, Billy. BB - Das hoffe ich auch. Vielen Dank.

Page 118: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Die fünf Elemente des Shaolin Hung Gar Kung Fu

Die Elemente bestehen im Hung Gar nicht ausPositionen/Stellungen, sondern sind eine Philosophie beson-derer Kräfte innerhalb des Körpers. Die Elemente wirkenals Quellen sehr abstrakt: Werden sie jedoch mit den vers-chiedenen Tieren „verknüpft“, so entstehen dadurch enormeKräfte. Es sind unter anderem diese Kräfte welche einMarkenzeichen des Hung Gar Kung Fus sind.Jeder Hung Gar Praktizierender weiss um dasVorhandensein der Tierstile im originalen Hung Gar Kung

Page 119: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Fu. Wie bereits beschrieben, verbirgt sich dahinter oftmehr für den lernbereiten Schüler, als man am Anfangvielleicht denkt. Eher weniger bekannt für Laien ist dieTatsache, dass in traditionellen Kampfkünsten wie demHung Gar Kung Fu auch die Lehre der fünf Elementeihren festen Platz finden und für den interessiertenSchüler eine ebenso grosse Schatztruhe an Wissen undKönnen ist. Wo wir im Westen vor allem von vierElementen sprechen (Luft, Wasser, Feuer und Erde), sokennt man im traditionellen Kung Fu fünf, nämlich:Feuer, Holz, Wasser, Metall und Erde.

Page 120: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Diese sind nicht nur eben-falls fest im Hung Gar Kung Fu

eingebettet, sondern auch stark mit denfünf Tieren verbunden. Wie im letzten Artikel(“Drachenstil im Hung Gar”) zu lesen war, gibtes zum Beispiel eine starke Verbindung zwis-chen dem Drachen und dem Element Erde.Sucht man in Büchern oder im Internet nachTexten über die fünf Elemente, wird dasWissen oft sehr blumig ausgedrückt. ZumBeispiel liest man, dass das Element Holz imKung Fu tiefe verwurzelte Stellungen kennt,“ähnlich einem mächtigen Baum, der seineWurzeln in die Erde schlägt”. Meistens sinddiese Erklärungen für den Schüler keine gros-se Hilfe oder klingen schlicht zu abstrakt, umdamit wirklich weiterzukommen. Der Schülerwill auch im Bezug auf die fünf Elemente vers-tehen, welche konkreten Techniken sichdahinter verbergen. Denn er hat gelernt, dassrein gar nichts im Hung Gar Kung Fu keinenSinn im Kampf “Mann gegen Mann” hat. Eintraditioneller Hung Gar Lehrer hilft gerne undsagt Dinge wie. “Schau mein Schüler, dies isteine typische Metall Technik”. Der lernbereiteSchüler nimmt dies wissbegierieg auf unddenkt sich, dass die gezeigte Technik dasThema Metall verkörpert. Doch was wäre ech-tes traditionelles Kung Fu, wenn es so einfachwäre? Der Lehrer hat Recht. Es ist eine typis-che Metall Technik. Was die Technik nun abergenau mit Metall verbindet, verbergt sich demSchüler. Wie anfangs erwähnt, ist es mit denfünf Elementen abstrakt und geht nicht nur umkonkrete Techniken bzw. Bewegungsabläufe.Viel mehr geht es um fünf verschiedenePhilosophien über Kraft. Man könnte auchsagen, fünf verschiedene Kraftarten oder fünfGrundlagen, um mit dem Körper im KampfKraft zu generieren. WelcheKörperbewegungen und Philosophien diesganz genau sind, überlasse ich hier gernedem ehrgeizigen Schüler und dessenWissensdurst. Hat der Schüler dies einmalerkannt, wirken besagte fünf Philosophiensehr banal. Verknüpft man diese nun aber mitFäusten und Tierstilen, entstehen darausenorme Kräfte, welche sehr gefährlich füreinen möglichen Angreifer sein können.Genau diese Kräfte sind es, welche schonüber Jahrtausende für den Ruf des Hung Garsorgen. Schlimme Verletzungen verursachtdurch minimale, perfektionierteKampftechniken, liessen Zuschauer vor Angsterstarren. Kein Wunder, dass Hung GarPraktizierende oft als übermenschlich schnell,hart und stark genannt wurden. Obwohl manmit der fünf Elemente Lehre im Allgemeinenauch automatisch auf verschiedenen Zyklenund Abhängigkeiten unter den Elementen zusprechen kommt, finden diese Modelle im ori-ginalen Hung Gar Kung Fu keinen Platz. Einer

der wichtigsten Antriebe zur Entwicklung desHung Gar und dessen Effizienz war schonimmer der Kampf ums Überleben. Im Kampfhat man keine Zeit zu sehen, welches Elementder Gegner Anwenden will, um dann zu über-legen und das entsprechende Gegenelementzu wählen. Ein Sekundenbruchteil entscheidetüber Sieg oder Niederlage. Um diese Art vonAbhängigkeit unter den Elementen kann essich hier also nicht handeln. Oder um es mitden kurzen Worten eines Hung Gar Brudersauszudrücken: “Just to destroy the humanbody”.

Erde:Stabil wie ein Berg, flexibel wie Sand im

Wind. Die aus einer tiefen Stellung, fest ver-bunden mit der Erde, kommende Kraft, wel-che in die Faust übertragen wird, (z.B.Aufwärtshaken) beeinflusst die Funktion derMilz und des Magens.Das Element Erde ist eines der fünf

Elemente im Hung Gar. In vielenBeschreibungen werden Erd-Techniken nach-gesagt, dass diese aus tiefen Stellungen undmit der Kraft von unten nach oben ausgeführtwerden, mit runden Bewegungen undUnterstützung eines ausserordentlich starkenQi's. Hier findet sich auch die Verbindung zumTierstil des Drachen im Hung Gar. BezüglichQi und Technik trifft es “solide” oder “stand-haft” wohl am besten. Aber wie immer imHung Gar spricht man nicht nur von einer reinharten oder einer rein weichen Seite, sondernviel mehr von der Eigenschaft das Beste vonbeidem und je nach Situation zu verwenden.Sind die Techniken meines Gegners hart undversteift im Vergleich zu meinen, so kann ichmich für die weiche Seite entscheiden. Sindseine Techniken im Verhältnis weich und ges-chmeidig, so kann ich mich für die harte Seitedes Hung Gar entscheiden. So sagt man beimElement Erde sinnbildlich, es sei im Kampfstabil wie ein Fels und fexibel wie Sand imWind. Der interessierte Schüler weiss auch,dass ganz allgemein das Element der Erde alsMittelpunkt aller Elemente gilt und beiDarstellungen eben dieser in der Mitte gezeigtwird. Wie wir wissen ist die tradtionelle chine-sische Medizin schon immer ein Teil des HungGar Kung Fu gewesen, da man aus Übungenoder dem Kampf entstandene Verletzungenauch wieder heilen wollte. Natürlich besitztauch das Element Erde diesbezüglich seinenganz eigenen Platz und wird mit denOrganenen Milz (Yin-Organ) und Magen(Yang-Organ) in Verbindung gestellt. Wollenwir unserer “Mitte” und diesen Organen alsoSorge tragen, bemühen wir uns um eine regel-mässige, ruhige Nahrungsaufnahme. Auchwas wir essen ist natürlich wichtig und ents-cheidet schlussendlich ganz generell, wie wir

Page 121: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

uns fühlen und wie gut unsere Konstitution ist. “Du bist wasDu isst”. Auch mit andere Dinge werden dem Elemt Erdezugeordnet: Zum Beispiel wird ihm dieGeschmacksrichtung Süss oder die Farbe Gelb zugeteilt.Als westliche Schüler neigen wir ab diesem Punkt dazu,diese symbolischen Bedeutungen sehr ernst zu nehmenund auf alle möglichen Zusammenhänge zu übertragen.Manchmal sogar so sehr, dass sich uns die essentielleBedeutung innerhalb des Hung Gar Systems entzieht und

wir uns diese wieder in Erinnerung rufen müssen. Denneigentlich wissen wir: Das originale Hung Gar Kung Fuwurde vorallem dazu entwickelt, einen Kampf ums Überle-ben so effizient wie möglich zu gewinnen und den Körperdes Praktizierenden langfristig gesund zu halten.Diesbezüglich hat das Element Erde in der Praxis genaudiesen Zweck und stellt, für uns vorallem eines dar: Einemögliche Kraftart im Kampf.

Page 123: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 127: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Interview mit Michele Panfietti (Weltweiter Präsident der W.K.A. und der W.T.K.A. sowie Organisator desFestivals des Orients in Carrara und Milan)

Interview: Nicola Pastorino & Leandro Bocchicchio

Page 128: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

nter den vielenPersonen, die wirbeim jüngsten Event„Sports ShowRevolution“ inChiuduno (Bergamo)

getroffen und interviewt haben,haben wir eine „eingefangen“, dievon großer Bedeutung für dasnationale Panorama derKampfkünste (und nicht nur das) ist.Eine intuitive Person, Resultat einerunübersehbaren Leidenschaft fürdie Kampfkünste und die östlicheKultur generell. Seit vielen Jahrenhat er entscheidend zu ihrerVerbreitung im ganzen Landbeigetragen, mit Kühnheit undWagemut. Es handelt sich umMichele Panfietti, weltweiterPräsident der WKA und der WTKA,aber vor allem wahrer Urheber derShows und von Bedeutung für dasgegenwärtige Event derKampfkünste und der östlichenKultur, das wichtigste in Italien undeines der bedeutendsten der Welt,das Festival des Orients. Wir führtenkurz eine angenehme Unterhaltung,worin er uns die Gründe für denErfolg dieser Veranstaltung erklärenkonnte und uns von seinen Plänenfür die Zukunft erzählte. Gewohnt,ihn bei der Ausübung seinerFunktion als Organisator in Carrara

zu sehen, hyperaktiv undkonzentriert, damit alles wiegeschmiert läuft, profitierten wir vonder relativen Gelassenheit desKontextes und holten ihn an unsereMikrofone, damit er uns von denAbenteuern der letzten Jahre unddem diesen Jahres erzählt, alsLeiter des Events, das durch seinenAnsatz ein fast globalesMedienecho erhalten hat.

Kampfkunst International:Kannst du uns, bevor wir von denProjekten bezüglich des Festivaldes Orients und anderensprechen, die Absicht deinerPräsenz hier erzählen und wasdu über diese „Sport ShowRevolution“ denkst?

Michele Panfietti: DiesesEreignis ist sehr gut, es ist eine derneun Etappen unseres„kampfkünstlerischen Marathons“,die italienische Meisterschaft derWTKA. Wir sind sehr interessiertdaran, dieses Initiativen zu fördern,vor allem weil wir einzigartig darinsind, verschiedene Sti le derKampfkünste zu vermischen. Seitwir vor neun Jahren begonnenhaben, war das unserMarkenzeichen, dazu fähig zu sein,Kampfkünste zu kombinieren undzu vermischen, wo es vorher

unmöglich schien, dass siezusammen funktionieren könnten.Unsere Vereinigung istmultidisziplinär, auch die Wettläufe,die wir machen, sind so. Von demausgehend sind derkampfkünstlerische Marathon undspäter das Festival des Orientsentstanden.

K.I.: Sprechen wir von demFestival des Orients, mit seinenimmer wieder beeindruckendenNummern und dem wachsendenInteresse, wo möchten Sie nochhinkommen?

M.P.: Es ist eine ständigeHerausforderung. Aufgrund meinesTemperaments versuche ich immer,das Beste zu geben, wegen derLeidenschaft, die in mir brennt. Esist nicht so, dass ich einbesonderes Ziel hätte, meineAbsicht ist, immer mehr dazubeizutragen, die Kampfkünste unddie fernöstl iche Kultur zuverbreiten.

Tatsächlich ist die Chance desFestivals des Orients unglaublich,um die wichtigste östliche Kultur inder Welt zu fördern. Dieses Jahrnahmen sogar offiziel leDelegationen der koreanischenRegierung teil, die ein Festival inihrem Land organisierten, für sie

U

Page 129: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 131: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

war es unglaublich, dass hier eineVeranstaltung unseres Genresexistierte. Sie kamen, könnte mansagen, um zu lernen, al leverschiedenen kulturellen Aspektezu vereinen, so, wie wir das getanhaben. Das Festival von Carraraund Milan hat atemberaubendeZahlen erreicht: um die 90 000Besucher insgesamt. DieKommunikationsmedien aufnationaler Ebene sind anwesend(Rai, Mediaset, etc.) undinternationale Medien folgen unsimmer mehr. Dieses Jahr steuernwir auch auf eine neue Erweiterungdes Events zu, die in Rom gefeiertwird, vom 30.Mai bis zum 2. Juni,mit dem Ziel, es auch ins südlicheZentrum Italiens zu bringen.

K.I.: Die Idee der Verbreitungdes Festivals zu zweiunterschiedlichen Terminen undOrten, wird sie in Bezug zu denShows, von denen wirgesprochen haben,durchgeführt, oder ist sie

Ergebnis eines speziellenProjekts der Organisation?

M.P.: Tatsächlich beide Dinge. Esgibt keinen Plan einesgewerblichen Geschäfts, aber esist auch deutlich der Wunsch da,den Einfluss unseres Festivals aufdas ganze Territoriumauszudehnen und so allen Leuten,die es wollen, die Möglichkeit zubieten, daran teilzunehmen. Wirstarteten in Carrara, und späterzogen wir nach Milan und jetztgehen wir nach Rom, es ist eineForm, das Festival im Norden,Zentrum und Süden Italiens zuverbreiten. Wir haben eine Größeerreicht, bei der es sich als sehrschwierig herausstellen würde, dasFestival auf ein einziges Datum zureduzieren. Auch wenn Carraraeine riesige Ausstellung ist, ineinem Messegelände von 45.000m Oberfläche, deshalbentschieden wir, es zu teilen.

Mit der Zeit sind wir sogewachsen, dass nun die kulturelleRealität und kampfkünstlerische

Asiaten mit Vergnügen zu unskommen, weil sie verstandenhaben, dass es um einen wichtigenKontext geht, darum, ernsthaft dieeigene Tätigkeit zu fördern. Wennman ernsthaft arbeitet, sich um dieDetails kümmert, die Dinge aufeinem gewissen Niveau macht,Vorführungen und Konferenzen vonenormer Qualität anbietet,schätzen und verstehen die Leuteimmer mehr, dass es sich lohnt,diese Veranstaltung zu besuchen.Momentan sind die Ergebnisseerfreulich und geben uns Recht.

K.I.: Im Namen aller Leser vonKampfkunst Internationaldanken wir Ihnen dafür, uns einbisschen Ihrer Zeit zu gewährenund hoffen, Sie bald wieder anunseren Mikrofonen zu haben.

M.P.: Natürlich! Wir sehen unsbeim Festival, um KampfkunstInternational und die Kampfkünstezu unterstützen, ebenso mit großerLeidenschaft und hervorragendenErgebnissen. Danke!

Italien News

Page 134: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 135: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

REF.: • TOYAMA1REF.: • TOYAMA1Alle DVDs, die von Budo International

produziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS:

Page 136: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Das Hwa Rang Do ®: EineKampfkunst und eine Bewegungaus Reflexion und Aktion

Das Hwa Rang Do ® (wörtlich „der Weg derjungen Ritter“) ist eine traditionelle koreanischeKampfkunst, deren Wurzeln sich im Altertum der dreiKönige, die vor ungefähr 2000 Jahren das gegenwärtigeKorea aufbauten, verlieren. Genauer gesagt, im altenkoreanischen Königreich „Silla“, wo die „Hwarang“ (wörtlich:„junge Ritter“) mittels zweifacher Vorbereitung für den Kriegausgebildet wurden: (1) kulturell: die moralische Philosophie, die Ethik,die Musik, die Strategie, die Mathematik und die Literatur. (2) Kämpferisch: der bewaffnete und der unbewaffnete Kampf in jederArt von Gelände und zu Pferd.

Page 137: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Korea

„Die Lektionen desHwa Rang Do ®,diszipliniert und

streng, sind faszinierend,hinsichtlich ihrermethodischen

Ansätze sieht mandiese momentan

überall.“

Page 138: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Koreanische Stile

„Dieser kraftorientierte,für Hwa Rang Do ®typische Ansatz hatgroßen Erfolg.“

Page 139: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

ie Integration vonKampftechnikenund den kulturellenDisziplinen zieltendarauf ab, äußerstmotivierte Kämpferauszubilden, die

dazu fähig waren, die Truppenzurückzudrängen, um diefurchtbaren und zerstörerischenHandlungen der typischen Kriegezur damaligen Zeit zuunterstützen. Basierend aufdieser Überlegung und der Kraftdes „Sil la“-Königreichs,zumindest in der Größe der drei,schafften es jahrhundertelangeKämpfe und weise diplomatischeTaten zum ersten Mal, Korea ineiner einzigen Nation (670 n.Chr.) zu vereinen. Das führte zu einer

besonnenen Friedenszeit, in derdie koreanischen Künste und derBuddhismus erblühten und so zueinem wichtigen Bestandteil derKultur der Sil la wurden. (Diekünstlerischen undarchitektonischen Werke dieserZeit schließen den TempelHwangnyongsa, den TempelBunhwangsa und die GrotteSeokguram, Weltkulturerbe, mitein).Das Hwa Rang Do ®, als

Kampfkunst in den 60er-Jahrenvon Gründer Dr. Joo Bang Lee(10. Dan) kodifiziert, spiegeltneben den kampfkünstlerischenTechniken die gesamte„Hwarang“ Kultur der „Sil la“wieder. Unterteilt in „Nae Kong“(innere Techniken, verbunden mitEnergie), „Wae Kong“ (äußereTechniken, die 365 Tritttypen undungefähr 4000 Hebel-undNahkampftechniken umfassen),„Moo Gi Kong“ (108 traditionelleWaffentypen) und „Shin Kong“(geistige Techniken), ist seinHauptmerkmal Ethik undSelbstdisziplin. In diesem Sinnsagt der Großmeister TaejoonLee (Präsident der weltweitenHwa Rang Do ® Vereinigung -WHRDA - und 8. Dan): „Das HwaRang Do ® ist nicht nur eineKampfkunst. Es ist vor allem eineBewegung aus Reflexion undAktion. Die echte kämpferische Fähigkeiteines Kriegers wurzelt nicht nur inseinem Wissen um die Kampftechniken,sie beruht vor allem auf seiner Motivationfür den Kampf, zu kämpfen und niemalsaufzugeben. Deshalb ist die World Hwa

Rang Do ® Association eine nichtprofitorientierte Organisation, demgesellschaftlichen Gut verschrieben undnicht der Bereicherung oder dem Geld“Dieser kraftorientierte, für Hwa Rang

Do ® typische Ansatz hat großen Erfolg

in den USA (gegenwärtiger Wohnsitz vonDr. Joo Bang Lee und seinem SohnTaejoon Lee). In Italien sind in den letztenzehn Jahren dutzende Schulenentstanden. Auf die Frage „Warumwidmen Sie sich so dem Hwa Rang Do?

D

Page 140: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Woher kommt diese Hingabe?“antwortete der Chefausbilder MarcoMattiucci, leitender Offizier derCarabinieri und Verantwortlicher fürItalien: „Gewiss nicht wegen dem Geld.Ich habe die Freiheit und Chance, HwaRang Do ® seit langer Zeit zu lehren undpraktizieren, ohne ökonomischeEinschränkungen, da ich nicht vonseinen Einkünften lebe. In der Praxiskann ich meine Schüler mit äußersterStrenge auswählen, sie konstantenPrüfungen und schwierigen Testsunterziehen, verbunden mit denkulturellen, physischen undkämpferischen Aspekten, so kann ichder ursprünglichen Kultur der „Hwarang“(harte Trainings von Körper, Geist undSeele) treu bleiben“. Das alles scheint der Struktur des

italienischen Zweigs der WHRDA nichtzu schaden, die kontinuierlich wächst,Jahr für Jahr, nach ihrer Verbreitung imAusland. Vor kurzem wurde ein neuesStudio in Luxemburg eröffnet und wirhaben auch neue Ausbilderanwärter fürandere Länder der Europäischen Union,die sich dem harten Auswahlprozessvom Chefausbilder unterziehen. Einerfragt sich nach dem Warum und derOberst antwortet: „Ich werde nicht banal etwas

wiederholen, was wir alle wissen, dasheißt, dass wir in einer Gesellschaftleben, wo alles für temporär und danachvergänglich gehalten wird, es löst sichmit der Zeit auf. Das Hwa Rang Do ®, sowie wir es praktizieren, ist eineBewegung, die sich all dementgegensetzt und ein Gedankenmodellvorschlägt, bei dem die Motivationdominiert, die Dinge besser und zumWohl aller zu tun, bei dem körperlicheund geistige Vortreffl ichkeit dieHauptziele sind. Es ist natürlich, dassjedes menschliche Wesen im Laufe der

Jahre schwächer wird und sterben wird,aber dies rechtfertigt gemäß der Ethikvon Hwa Rang Do ® nicht unseretägliche Trägheit und dass wir uns derLeere hingeben.“ Natürlich spürt man, wenn man diese

Worte hört, eine starke emotionale Last,aber eine Bewegung ist nichts anderesals eine Denkform und wir fragen unsalso, warum man eine Kampfkunstmachen oder zumindest erlernen sollte,um einer ethischen und sicher legitimenBewegung zu folgen. Die Antwort darauffindet man Großteils im Ansatz desChefausbilders des Hwa Rang Do ®, dermit wenigen Worten erwidert: „MeineGeschichte ist nicht anders als die derMehrheit der Ausbilder, die sich dazuentschieden habe, sich mir und demHwa Rang Do ® in den letzten 10 Jahrenanzuschließen und von anderenKampfkünsten kommen. Ich war bereits Lehrer für

Selbstverteidigung, mit jahrelangemkämpferischen Studium auf dem Buckelund ich war unzufrieden damit, wozu ichgeworden war: zu einem Container fürumfassende und vielseitige Techniken,aber untereinander unverbunden. Ichspürte das Bedürfnis nachBeständigkeit, nach etwas, das alles,was ich gelernt hatte, vereinigt, umeinem höheren Weg zu folgen, nach demich mich weise richten könnte. DieBegegnung mit Hwa Rang Do ® war derAnlass, sowie die Entscheidung, dieWHRDA zu kontaktieren, aber es wardas spätere Treffen mit dem höchstenGroßmeister Dr. Joo Bang Lee, einelebende Legende in den koreanischenKampfkünsten, was mich endgültigdavon überzeugte, dass dies zweifellosmeine Form war“. Der Chefausbilder gab alle vorherigen

kämpferischen Praktiken auf und tauchtevollständig in das Studium der neuen

Kunst ein und wurde so, mit enormenOpfern, zum Schwarzgürtel in sehrkurzer Zeit, im Vergleich mit anderenSchülern (ich glaube, ein Hwa Rang Do®-Schüler braucht zumindest 7 Jahre,um den schwarzen Gürtel 1. Dan zuerreichen). Er war konsequent, machteseinen Selbstverteidigungskurs zu undstartete einen neuen Hwa Rang Do ® -Kurs, den ersten seiner Art in Italien. Am Anfang war es schwierig, er hatte

sehr wenig Schüler! Der bestimmteCharakter der Kunst und dieunverwechselbare Stränge des Meisterswar eine Kombination, die die Praxis fürdie Anfänger sehr schwierig machte: „Ichkomme nicht umhin zu sagen, dass vieleLehre von meiner Lehre fasziniert waren,aber schnell die Idee aufgaben, zubleiben, wegen meiner Wesensart. MeineWeise, das Hwa Rang Do ® ins Lebenund in die Lehre einzugliedern, macht ihnfür Anfänger unpassend. Trotzdembestand ich darauf und mit der Zeit habeich dutzende Schulen in Ital ienaufgemacht, heutzutage schätzentausende Schüler diese Kunst. DerAnsatz der Hwarang-Kultur ist stark undbezieht die Personen vollständig mit ein.Nur das bringt mich an diese Kunstheran und hält Schüler und Lehrendenzusammen, und er fügte hinzu: „Wenndas Treffen mit Dr. Joo Bang Lee mich anden Hwa Rang Do ® gebunden hat, hatsein Sohn, der Großmeister Taejoon Lee,im Laufe der Jahre die ganze Kultur undPhilosophie der Hwarang konstruiert undvervollständigt, die mich gegenwärtignährt. Der demütige Schüler einesMeisters diesen Niveaus zu seinerfordert, viele deinerGrundüberzeugungen zu hinterfragenund vielleicht zu einer neuen Person zuwerden, aber diese Anstrengung eröffnetviele Perspektiven, wodurch es äußersterfreulich ist“.

Koreanische Stile

Page 141: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

In den letzten Jahren hat das Hwa RangDo ® dank dem Einsatz von GroßmeisterTaejoon Lee viele Veränderungen in der EUerlebt und Chefausbilder Mattiucci hattedie Gelegenheit, an verschiedenen Kursenaußerhalb Italiens teilzunehmen (Holland,Deutschland und Dänemark), mit anderenerprobten und erfahrenen Lehrern wiedem Chefausbilder Alexander Krijger. Die Lektionen des Hwa Rang Do ®,

diszipliniert und streng, sindfaszinierend, hinsichtlich ihrermethodischen Ansätze sieht mandiese momentan überall. DieUrsachen für diese Faszinationkann man auch in den Filmen derletzten Jahre sehen, der Erfolg derbejubelten Filme über dieSamurai, Legionäre, Gladiatoren,das alte Rom, Sparta, etc... Technologisch gesehen ist

unsere Gesellschaft ohneZweifel gewachsen, aber voneinem ethischen Standpunktaus hat sich nur sehr wenigbewegt. Dies ist demÜberschuss der verfügbarenTechnologien (DVDs,Smartphone, Tablet, etc.)geschuldet, welche nichtden menschlichen Geistrühmen, sondern ihn imGegenteil immer mehrisolieren und in dem, was ertut, demotivieren. Die altenKrieger, die koreanischenHwarang, die Helden Spartas,die römischen Soldaten, dieSamurai, waren Personen, diesich dem Kämpfen widmeten,aber sie waren vor allem dazumotiviert, bis zum Ende zukämpfen, darauf beruht ihr Zauber.

Page 142: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Kein StilBruce Lee nannte sein entwickeltes

Kampfkunstsystem nach seinem kantonesischem Namen„Jun Fan Gung Fu“. Es ist das Basissystem, auf dem erdann das Jeet Kune Do aufbaute. Jeet Kune Do war fürBruce Lee sein persönlicher Ausdruck der Kampfkünste.Vom Stil war nie die Rede.

Zu Lebzeiten von Bruce Lee war seinKampfkunstsystem in einem ständigenEntwicklungsprozess.

Ein ständiger EntwicklungsprozessDiese Entwicklung lässt sich grob in drei Phasen

unterteilen:Die Seattle-Phase

Text: Selim BugurFotos: Archiv Selim Bugur

Bruce Lee, der in Hong Kong aufwuchs, begann dort mit 13 Jahren unter derAnleitung von Großmeister Yip Man mit dem Erlernen des modernen Kung Fu?Stils„Wing Chun“. Neben dem anerkannten Großmeister lernte er auch von und mit WongShun Leung und William Cheung.

1959 reiste er in die USA ein und begann seine erlernten Wing Chun?Techniken zumodifizieren und zu ergänzen. Seine Quellen waren anfangs vor allem andere KungFu?Stile.

Page 143: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Die Oakland-PhaseDie Los Angeles-Phase.

Da sein Kampfkunstsystem in einemständigen Entwicklungsprozess war,gibt es auch bei seinen Schülern großeUnterschiede in den jeweiligen Phasenbezüglich der Struktur (Kampfstellung/Kampfhaltung) und des Kämpfens.

Die wichtigsten Personen aus derSeattle?Phase sind Jesse R. Gloverund Taky Kimura, die auch seineSchüler und Assistenztrainer im Ende1963 eröffneten „Jun Fan Gung FuInstitute“ wurden. Bruce Lee nannteseine entwickelte Kampfkunst nachseinem kantonesischem Namen „JunFan Gung Fu“.

Die nächste Phase1964 zog Bruce Lee nach Oakland

und eröffnete dort sein zweites „JunFan Gung Fu Institut“. Zu dieser Phasegehören z. B. James Yimm Lee,George Lee und Allan Joe, die mitBruce Lee zusammen trainiert haben.

1966 zog Bruce Lee nach LosAngeles. In Chinatown eröffnete er sein

drittes Institut und machte DanInosanto zu seinem Assistenztrainer. Inder L.A.?Phase benannte Bruce Leedas dort unterrichtete bereits als JeetKune Do. Seine bekanntesten Schüleraus dieser Phase sind neben DanInosanto, Daniel Lee, Larry Hartsellund Richard Bustillo.

InnovativeTrainingsausrüstung

Bruce Lee war ein großer Verfechterdes Einsatzes von Trainingshilfen wieden Pratzen und Trittschilden. Endeder 1960er und Anfang 1970ertrainierten Bruce Lee und seineSchüler Vollkontakt. Es wurde jede Artvon Schutzausrüstung übernommen,um die Theorie in der Praxis zuerproben. Denn bis zu diesemZeitpunkt wurde alles unterKampfsportlern nur theoretischtrainiert. Die Benutzung vonSchutzausrüstung war für Bruce Leeund seine Schüler von größterBedeutung. Sie waren innovativ undübernahmen Ausrüstungen aus demBoxen, Baseball und American

Football. Somit konnten sie härterkämpfen als je zuvor und dieTechniken gegen einen unkooperativenPartner testen.

In der damaligen Zeit war diese Artvon Training für die Kampfsportlerungewöhnlich und neu. Heutzutage istdiese Art vom Training weit verbreitetund das Benutzen von Pratzen,Trittschilden, Kopfschutz undSchienbeinschoner für dieTrainierenden in jederKampfkunstschule gehört zumgewöhnlichen Trainingsablauf.

Der Autor:Selim Bugur ist Instruktor für Jeet

Kune Do & JKD Grappling unter SifuLarry Hartsell. Zurzeit leitet er dieBerlin Jeet Kune Do Group in Berlinund gibt Seminare für Jeet Kune Do,Mixed Martial Arts, Grappling undphilippinische Kampfkünste im In- undAusland.

Infos und Kontakt: HYPERLINKh t t p : / / w w w . j k d g r o u p . d e / "www.jkdgroup.de

Page 145: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 148: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Infos: www.todejutsu.orgText: Thomas Züllich

Foto: Nils Wiemer Wiemers

Faust loslassen oderhineindrängen?

In meiner langjährigen Trainertätigkeitwurde und werde ich immer wiedergefragt, welches die wahre Tsuki-Wazaist. Ich möchte versuchen, einekomplexe Antwort in verständlicheWorte zu fassen.

Laut Literatur unterschied GichinFunakoshi zwei Arten von Tsuki: zumEinen den Tsuki-Banashi (ìÀÇ�ï˙ǵloslassender Stoß), der im Augenblickdes Einschlags wieder zurückgerissenwird, und zum Anderen den Tsuki-Komi

(ìÀÇ�çûÇ› hinein drängender Stoß), dernicht unmittelbar zurückgezogen wird.

Es heißt, der Tsuki-Komi sei leichterzu erlernen und der Tsuki-Banashiwürde nicht viel Wirkung zeigen. MeineSchüler kennen meine starken undschnellen Tsuki-Waza, welche ich jenach Situation als Tsuki-Komi oderTsuki-Banashi ausführe. Beides mitvollster Kontrolle und ansatzlos. Jederder beiden genannten Tsuki Waza hatseine situative Berechtigung. Nur mussman verstanden haben, welche Technikin der Realität des Karate vonBedeutung ist.

Fausstoß im WettkampfIm Sportkarate - ich nenne es so und

entschuldige mich gleichzeitig bei allenWettkampfathleten - sieht man meistnur Tsuki-Banashi: schnellzurückgezogene Gyaku-Tsuki, Kizami-Tsuki usw. Hierfür werden Punktevergeben, dass einem manchmal dieHaare zu Berge stehen. AberWettkampf und Budo sind bekanntlichzwei verschiedene Dinge.

Ich habe die Anmerkung gemacht,weil viele aus sportl ichem Aspektheraus den Tsuki-Komi belächeln unddie Karatekas des Karate-Do - ichnenne sie nicht Traditionalisten - dieTechniken des Tsuki-Banashi alswirkungslos belächeln. Ich sage: Manmuss beides beherrschen!

Die Meinung des SenseiMeine persönlich bedeutendsten

Sensei wie Dr. Ilija Jorga (Fudokan)und Sensei Toshiaki Namiki (Shotokan)waren ebenfalls unterschiedlicherAnsicht. Damit konnte ich von beidendie jeweils unterschiedlichen Ansätzeerlernen bin beiden sehr dankbardafür.

Sensei Jorga war ein Verfechter desTsuki-Banashi und ein wahrerBefürworter des Tsuki-Komi. SenseiNamiki hingegen sah es genau andersherum. Sensei Hidetaka Nishiyama gabdem Tsuki-Komi den Vorrang undhöchste Bedeutung - den Tsuki-Banashi akzeptierte er nicht wirklich.

Die Interpretationen der stärkstenTechnik l iegen immer in derBetrachtungsweise des jeweil igTrainierenden und dennoch sehe ichbeide Ansätze auf einer Stufe. Mankann keine Technik favorisieren, da dieSituation über deren Anwendungentscheidet. Hier liegt allerdings diegrößte Schwierigkeit im Erkennen,Wahrnehmen und Umsetzen.

Page 149: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Ein Beispiel: Mit Kihon-Ippon-Kumitekann man die Tsuki-Komi Techniktrainieren und festigen. Mit Jiyu-Ippon-Kumite sollte ich eine kraftvolle Tsuki-Banashi Technik trainieren mitentsprechendem Fokus auf dasanschließende Zanshin.

Der finale SchlagWenn ich Karate als Kampf sehe,

dann muss ich auch wissen, dass eseinen finalen Tsuki nicht immer gebenwird und ich sofort eine weitere Technikanknüpfen muss. Das setzt sich meinerErfahrung nach mit der Tsuki-Banashi-Technik am besten um. Liegt meinGegner allerdings bereits angeschlagenam Boden oder wankt schon im Strand,dann ist wohl der Tsuki-Komi diesinnvollere Technik.

Sicher gibt es tausende andereSituationen, die meine beiden Beispielewiderlegen oder bestätigen könnten.Fakt ist jedoch: Wer den Tsuki-Banashinur basierend auf Schnell igkeitausführt, wird zwar Punkte imWettkampf erhalten, aber niemalsWirkungstreffer erzielen können. Wernur den Tsuki-Komi favorisiert, wirdwohl eher selbst einen Treffer erhalten.

Leider liegt das Problem nicht in denbeiden genannten Techniken, sonderneher in der Lehrweise der Meister. DieWettkampfsysteme im sportlichen undtraditionellen Lager unterscheiden sichin ihren Ideen. Diese Ideen entspringenwohl oftmals aus polit ischenAmbitionen als dem Ansatz dereffektiveren, vorteilhafteren Technik.Sportl icher Wettkampf und realeAuseinandersetzung haben nichtsGemeinsames und sind daher nichtvergleichbar, auch wenn viele soargumentieren mögen.

Ich habe bei verschiedenen MeisternLehrgänge besucht und Traininggenommen. Die Diskussionen über dieSinnhaftigkeit von Tsuki-Banashi oderTsuki-Komi sind durch deren sinnvolleAnwendung meist schnell verstummt.Daher gebe ich der Diskussion selbstwenig Bedeutung, aber trotzdem sollte man sie führen - aber auf eine fundierte, sach- undanwendungsorientierte Art und Weise.

Fazit:Beide Ideen sollten auf dem

Gedanken der tatsächlichenSelbstverteidigung basieren. Wedersportlicher Vergleich noch traditionelleWertigkeit dürfen dabei eine Rollespielen. Es gilt der Grundsatz: Wasfunktioniert hat seine Berechtigung undwas eine Wirkung erzielt, dasfunktioniert. Wir müssen als Trainerbeide Techniken erlernen und verstehenlernen um diese Technikvielfaltentsprechend unseren Schülern zuvermitteln.

Ernährung für Kampfsportler

Page 152: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Der Pfad zum Schwarzgurt mit denVacirca Brothers - Teil 2

Der Weg zum Violettgurt; der natürliche (technische)Bewegungsfluss:Der Blaugurt-Träger hat nun einen ziemlich grossen

„Einblick“ ins Vacirca Brothers Jiu-Jitsu bekommen,eigene Erfahrungen gesammelt, um schon bestimmteVorteile daraus ziehen können. Nun geht es darum, zuverstehen, wann und wie man die Techniken gegenjemanden anwenden kann, der ähnliche Fähigkeitenhat. Wir wollen durch das Üben von Kombinationeneinerseits die Grundtechniken vertiefen und anderseitsdie Verbindungen nutzen, um einen gleichgestelltenGegner zu überlisten und nicht mit Kraft, sonderndurch Taktik besiegen zu können. Die kleinere oderschwächere Person, wie es oft bei Mann gegen Frauder Fall sein kann, dient uns dazu aufzuzeigen, dassMuskelkraft nicht die Antwort sein kann. GrossmeisterHélio Gracie, der Mann der zahlreiche unserer Jiu-JitsuTechniken verbesserte, erkannte dies schon als erdiese Kunst noch von seinem Bruder Carlos Gracielernte, der wiederum das Jiu-Jitsu von seinemjapanischen Meister Mitsuyo Maeda erlernte. Als knapp1,60m grosser und leichter Mann musste Hélio GraciesTechnik gegen die massiv grösseren, stärkeren und oftsehr jüngeren Gegner bestehen können. Nehmen siesich ihn und keinen austrainierten Brazilian Jiu-JitsuAthleten als Vorbild auf dem Weg zum Schwarzgurt…

Text: Franco Vacirca &v Sandra Nagel Fotos: Alica Fröhlich

Page 155: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

sie werden es, speziell beim älterwerden, sehr zu schätzen zu wissen.Vom Blaugurt-Träger wird nun

verlangt, dass er eine höhere undimmer bessere Finesse seines Spielsentwickelt, egal ob er gegen einentieferen oder höheren Graduiertentrainiert bzw. kämpft, und dies egal ober am Ende des Spiels als Gewinneroder Verlierer da stehen wird. Verlangtwird ausserdem, dass, auch wenn wirneue Techniken erlernen werden, dieGrundtechniken nicht in denHintergrund rutschen, sondernweiterhin geübt und angewendetwerden. Der Schwerpunkt liegt nicht inder Quantität sondern in der Qualität,und in unserem Jiu-Jitsu ganzbesonders in der Art und Weise, wieman alt und neu verbindet bzw.kombiniert und es weiterentwickelt.Der Blaugurt-Träger muss in der Lagesein, und dies gilt ab diesem Levelauch für al le weiteren höherenGraduierungen, den Kampf nochmals

im Kopf durchzugehen und mit demTrainingspartner nochmals diskutierenzu können, damit er und alleBeteiligten profitieren können unddurch dieses „Selbst-Coaching“ auchweiterhin motiviert zu lernen am„Kimono“ zu bleiben!

Der Weg zumBraungurt; konkretisieren und weiter verbessern:An der Triangle-Academy verlangen

wir nun von den Violettgurt-Trägerkonkreter zu werden, wenn siekämpfen. Der Bewegungsflusswandelt sich nun vom Element„Wasser“ (im Blaugurt Programm) zumElement „Feuer“. Im Gegensatz zuanderen Jiu-Jitsu Schulen, die sich nuroder hauptsächlich um den Jiu-JitsuSportwettkampf kümmern, legen wirsehr viel Wert darauf, dass derViolettgurt-Träger auf dem Weg zum

Braungurt die wesentl ichenUnterschiede zwischen Sport- undStrassen-Jiu-Jitsu erkennt underklären kann. Dies ist gar nicht soeinfach, denn viele Jiu-Jitsukas dieeinen solch hohen Level erreichthaben, (er)leben in dieser „Feuer-Phase“ eine grosse persönliche undsehr spannende Entwicklung die auchsehr emotionell ist und oft den Blickaufs Wesentl iche ein bisschenerschwert. Wer den Braungurt an derTriangle-Academy erreichen will, dermuss unbedingt in der Lage sein,diesen Schritt machen zu können undsich weiterhin zu entwickeln, ohnejedoch die Essenz des wahren GracieJiu-Jitsu zu vergessen.Technisch gesehen erwarte ich,

dass sich ein Braungurt Träger aussämtl ichen Posit ionen undSituationen, sei es im Stand als aucham Boden verteidigen kann.Ausserdem sollte man nichtvergessen, dass der Braungurt-Träger

Page 157: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

eigentl ich die rechte Hand desSchwarzgurt-Trägers ist, wenn man dies sosagen will. Worin liegt nun der Unterschiedzwischen den beiden? Natürlich u.a. bei derErfahrung die der Schwarzgurt-Trägermitbringt. Dieser wesentliche und sehrwichtige Unterschied darf in keinem Fallvergessen werden.Um einen Violettgurt-Träger an sein Ziel

zu bringen, verwende ich an der Triangle-Academy verschiedene Tools um ihnweiterhin angemessen und zielorientiert zubegleiten. Meiner Meinung nach solltenicht nur das technische Programm,sondern auch das Randori richtig gecoachtsein. Deshalb kann es sein, dass ich ineinem Randori von den Teilnehmendenver lange, dass s ie s ich aus einerspezifischen Situation, beispielsweise ausder „Mount“ befreien müssen, und derTrainingspartner aus der „Mount“ nur mitgestreckten Armhebel angreifen darf. Dannspäter könnte es sogar sein, dass ich vonihnen erwarte, die sie während einemganzen Monat, während sämtl ichenRandoris nur Beinhebel machen dürfen.Sehr viele fortgeschrittene Jiu-Jitsukasfal len in eine Monotonie des Spiels,wodurch sogar die Möglichkeit besteht,dass sie am Jiu-Jitsu den Spass verlieren,weil sie das falsche Gefühl von Sicherheitund „ans Ziel angekommen zu sein“entwickelt haben.Eine weitere Herausforderung könnte sein,

dass während des Randoris der eine Schülerdie Augen schliesst und sich auf denKörperkontakt verlässt. Oft machen die Jiu-Jitsukas den Fehler zu viel Gewicht undKraft anzuwenden, vor allem wenn sieähnliche technische Kenntnisse haben. Dasman den Gegner sieht, ist nicht immer einVorteil, denn man hat dann das Gefühl, daswas man sieht auch bekommen kann…wenn ich aber nichts sehe, dann muss ichmich komplett auf mein Gefühl verlassenkönnen und fördere somit meinen Instinkt,nicht nur um eine Situation zu überlebensondern auch zu meistern.Eine weitere Möglichkeit ist, dass ich den

Jiu-Jitsukas sage, dass sie nur den rechtenArm des Gegners angreifen dürfen, oder daslinke Bein. Somit fordere ich sie heraus,eben herauszufinden wo sie tatsächlich mitihren Fähigkeiten stehen und zwar nicht nurdie, die sie glauben zu haben.

Der Weg zum Schwarzgurt;kontern und entwickeln:Ein Schwarzgurt-Träger sollte in allen

Bereichen eine sehr hohe Affinität vorweisenkönnen, und dazu neigen, sich als Meisterdes Wesentl ichen und der Essenz zuprofilieren. Dies ist mindestens so an derTriangle-Academy in Zürich der Fall. Er mussin der Lage sein, den Schwerpunkt deswahren Jiu-Jitsu immer erklären zu könnenund ist jederzeit bereit an seinen Schwächenund nicht nur an seinen Stärken, zu arbeiten.Er muss nun auch in der Lage sein, seineTrainingspartner ins Leere laufen zu lassen.

Er sollte fähig sein Neues zu entwickeln,insbesondere wenn ich nicht gleicherMeinung bin oder anfangs so tue als würdeich nicht gleicher Meinung sein. Ichprovoziere dies gerne, nicht nur bei denAnfängern, sondern ganz bewusst bei denFortgeschrittenen, denn was ich will undbrauche sind Schwarzgurt-Träger die imKopf diesen Level erreicht haben. Siemüssen mir zeigen, dass sie selbst imStande sind zu (mit)entwickeln und auchKritik in Kauf nehmen können. Ich will undbrauche nur Schwarzgurt-Träger die sichwirklich mit der Materie in allen Bereichenbefassen und beschäftigen. Er muss imhöchsten Niveau aufzeigen können, wie mandurch die Anwendung der dreiGrundprinzipien (Geduld, Timing undPräzision) gutes Jiu-Jitsu demonstrierenkann, egal welchen Widerstand man zumeistern hat, sei es im Kopf oder mit demKörper.Der Schwarzgurt-Träger muss sich

ausserdem stets diese 20 Eigenschaften vorAugen halten und immer hart an ihnenarbeiten, da sie stets durch ihn mit demhöchsten Level vertreten werden:

1. Mut 2. Hilfsbereitschaft 3. Toleranz 4. Einfachheit 5. Wahrhaftigkeit 6. Disziplin 7. Fitness 8. Respekt 9. Technik 10. Ehrlichkeit 11. Weisheit 12. Unparteilichkeit 13. Diskretion 14. Überzeugung 15. Hingabe 16. Hygiene 17. Bildung 18. Mentale Beweglichkeit 19. Anthropometrische Symmetrie 20. Vielseitigkeit

Sollten Sie dieses Merkblatt vorsichtiggenug gelesen haben, dann haben Siesicher bemerkt, dass darin nichts übergewinnen oder verlieren steht. Auf Ihrer Jiu-Jitsu Laufbahn werden sie es mehrmalserleben können, dass ein Blaugurt-Trägereinen Schwarzgurt-Träger in einem Randoribesiegen kann… das heisst aber noch garnichts. Wer so kleinkariert denkt, der wird imJiu-Jitsu nicht sehr weit kommen, denn mansollte nicht vergessen, dass wir eben auchnur Menschen sind und dass wir eben auchunsere guten und weniger guten Tagehaben. Dies gilt aber im Allgemeinen für alleKampfkünste. Das Jiu-Jitsu bietet ein sehrbreitflächiges Angebot an Gründen weshalbman damit anfangen sollte und demnachglaube ich, dass jeder selbst herausfindensollte, weshalb er sich dem Jiu-Jitsu widmenwird.Ich wünsche jedem Jiu-Jitsuka weiterhin

viel Spass und Erfolg!

Page 159: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist derwichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser

DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshiverschiedene Trainingsformen des

Kihon mit Bokken, Katana und leererHand. In dieser Arbeit wird

detailreich jede Technik erklärt,damit der Praktizierende einebessere Vorstellung von jederBewegung und von der Artund Weise hat, wie derKörper mit der Arbeit jedesKihon im Einklang stehensollte. Allen Techniken liegtdie Abwesenheit von Kime(Kraft) zugrunde, damit derKörper sich gemäß des

Battojutsu entwickeln kann,und mag es auf den ersten

Blick auch seltsam erscheinen,sollte der gesamte Körper

entspannt sein, um die Fähigkeit zurschnellen und präzisen Reaktion zu

erlangen. Alle Grundtechniken werden inrealer Geschwindigkeit durchgeführt und spätererklärt, damit der Praktizierende ein angemessenesNiveau erreichen kann. Die Abwesenheit vonGewicht an den Füßen, die Entspannung desKörpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sindsehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel,dass der Schüler ein gutes technisches Niveau undeine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnikund der echten Anwendung erlangt, betont.

REF.: • IAIDO7 REF.: • IAIDO7

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS:

Page 160: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 162: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Garantierend mit seiner beeindruckendeninternationalen Karriere- mehr als 200 Trophäen, 41davon als alleiniger Meister - teilt George Bierman indieser Arbeit seine mehr als 20 Jahre umfassendeErfahrung als Wettkämpfer im Kumite mit uns.

Eine Serie von Grundlagentechniken,Konzepten und Ratschlägen, die wir

alle, ob Anfänger oderFortgeschrittener, kennen sollten,

um unsere Fähigkeiten imKampf zu verbessern: die

Arbeit mit dem Raum, dieB e w e g u n g s r i c h t u n g ,Richtungsänderungen, dieVerbesserung desG l e i c h g e w i c h t s ,Entfernungen, Timing,K ö r p e r h a l t u n g e n ,Deckungen, Faust-undT r i t t t e c h n i k e n ,Kombinationen, Vorgriffe.Eine DVD, mit

aufklärenden Tricks undIdeen. Das Ergebnis einer

wahrhaften Erfahrung undviel Hingabe, in welchem nicht

nur die Karateka, sondern auchSportkämpfer sämtlicher Stile

Inspiration und Wahrheit in Hülle undFülle finden werden.

REF.: • BIERMAN3REF.: • BIERMAN3

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS:

Page 168: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 170: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 171: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Wing Chun

DIE SCHLANGE UND DER KRANICHTeil 2 -Der Kranich

Viele Praktizierende des Wing Chun Gun Fuhaben im Laufe der Jahre von den mystischenAnfängen der Kunst gehört, als sowohl YimWing Chun (der der Kunst den Namen gab) alsauch Ng Mui (die Shaolin-Nonne, wenn wir glau-ben, dass sie existierte) Zeuge eines Kampfeszwischen einer Schlange und einem Kranichwaren. Später fügten sich die Ideen jedesEinzelnen in ein neues Kampfsystem ein, beson-ders dazu ausgelegt, dass eine kleinere undschwächere Frau dazu fähig ist, einen Mann ineinem tödlichen Kampf zu zerstören. Eine wahrs-cheinlichere Version ist, dass jemand die beidenShaolin-Tierstile nahm, die am wenigsten vonGröße und Kraft abhängen (Schlange undKranich) und ein neues Kampfsystem erschuf,dass sich auf wissenschaftliche Konzepte undPrinzipien konzentriert, um jemand Größerenund Stärkeren zu überwinden, ja, es ist sogarmöglich, dass es Experten anderen Shaolin-Tierstile und anderer Gung Fu-Stile waren, die zujener Zeit in China existierten. Einige derKonzepte beziehen sich auch auf die gelieheneKraft, das Blockieren des Winkels, dieOrientierung, die Ökonomie der Bewegung unddie Koordination, das Timing, Fußspiel, Griffe,die Bewegung in mehrere Richtungen, Hebel, dieEinheit von Führung und die Theorie der zentra-len Linie. Jedes einzelne sind Themen, um die esim 6. Band meiner Reihe aus 6 Büchern über dieKampftheorie von A bis Z geht. Aber für heutewürde ich gern die Theorie von den Wurzeln desWing Chun in Schlange und Kranich vertiefen.Häufig lesen wir, dass Wing Chun Bewegungender Schlange und des Kranichs verwendet, aberdie Diskussion endet generell mit der Nennungdes flankierenden Arms Boang Sau Wing, umden Flügel des Kranichs abzubilden, und demFinger Biu Jee Finger Jab, der die Schlange dars-tellt. Anstatt hier aufzuhören, was man gewöhn-lich macht, werde ich nun über die Merkmalevon Schlange und Kranich sprechen, die dasCRCA Wing Chun beeinflussen. In diesem zwei-ten Teil werden wir die entscheidende Rolle desKranichs im Kampf untersuchen.

Merkmale des Kranichs Die Verwendung der Flügel - Seiner kleinen Größe und

seinem leichten Gewicht geschuldet stützt sich der Kranich,anstatt die vernichtenden blockierenden Bewegungen zuverwenden, auf die Ausweitung seiner Flügel, um dieAngriffe mit seinen spitzen Kanten abzulenken und denAngriff des Gegners abzumildern. So wie der Kranichverwendet der Wing Chun-Kämpfer ebenfalls die 45 Gradim „spitzen Winkel“ des Blocks, sowie die gebeugten Arme,um mit den Ellbogen anzugreifen und zu verteidigen, wasmit sehr wenig Gewicht oder der notwendigen Muskelkraftgrößtmöglichen Schmerz verursachen kann.

Gleichzeitiger Angriff/Verteidigung - Eine weitereFähigkeit, die Wing Chun vom Kranich erwirbt, ist die Idee,gleichzeitig anzugreifen und zu verteidigen. So kann derWing Chun-Praktizierende den Gegner mit geliehener Kraftschlagen. Mit anderen Worten, wenn mit Schlägenangegriffen wird und ihr mit Blocks-Blocks-Gegenangriff

reagiert, werdet ihr den Gegner in der dritten „Silbe“ nur miteurer eigenen Angriffskraft schlagen. Ihr werdet, statt denersten Schlag zu blockieren und gleichzeitig den zweitenund dann zu schlagen, vorher (in der zweiten „Silbe“)sowohl mit eurer eigenen Kraft als auch mit der„geliehenen“ Kraft seines Schlags nach vorne schlagen.Das wird die Auswirkung des Gegenschlags maximieren,wenn man gegen jemand Größeren und Stärkeren kämpft.Bei fortgeschrittenen Etappen kann man auch einen Trittbeim Gegenangriff ausstoßen und so die Maxime des WingChun „Som Jiu Chai Doh“ - „Drei Bewegungen zur gleichenZeit ausführen“ veranschaulichen.

Die Verwendung des Schnabels - Jeder, der einenKranich beim Kampf beobachtet, wird merken, wie er sofortseinen Schnabel mehrmals verwendet, um seinen Gegner festzu picken. Viele dieser Angriffe gehen auf die Augen, demverletzlichsten Punkt des menschlichen Körpers im Kampf. Esgenügt zu überlegen: welche andere Teile des Körpers könnteman mit so wenig Kraft angreifen, um soviel Schmerz,Schaden und Beeinträchtigung zu verursachen, wie denAugapfel? Und da wir als Menschen keinen Schnabel haben,können wir im CRCA Wing Chun dieses Merkmal auf einigeArten interpretieren. Als Kopfstoß, oder um die spitzen Punkteder Daumen und Nägel zu verwenden, um die Augenanzugreifen - wenn der Gegner nichts sehen kann, ist er einsehr viel weniger effizienter Kämpfer und die Bedrohungvermindert sich. Man benötigt keine Muskelkraft, um dieAugen eines größeren und stärkeren Gegners effektivanzugreifen. Und wenn man ihn packt, können Daumen undZeigefinger ein furchtbares, verdrehtes Kneifen erzeugen,ähnlich dem Picken eines Kranichs in einer als das „Auge desPhoenix“ bekannten Technik.

Mit dem Fuß auf einem Bein - Eine derherausstechenden Merkmale des Kranichs ist seineFähigkeit, im Gleichgewicht auf einem Bein zu stehen, fürlange Zeitspannen. Bekannt im Wing Chun als Dook LopMa, die Position auf einem einzigen Bein, verwendet mansie für die Tritte, die vielfachen „unsichtbaren“ Tritte, denBlock des Beins, das Stehen des Beins, die Ablenkung unddas Training des klebenden Fußes.

Die Verwendung seiner Krallen - Wenn Kranichekämpfen, verwenden sie ihre Krallen, um ihre Angreifer zupacken und zu zerkratzen. Das gibt der Idee im Wing Chunihren Ursprung, Greifen und Schlagen, was dabei hilft,wenn man gegen einen stärkeren Gegner kämpft, vor allemwenn man an ihm zerrt, um ihn zu schlagen und seine Kraftfür „geliehen nimmt“. Auf der Biu Jee-Ebene werden alleFinger als Einheit gebraucht, um zu packen, und Fleisch,Haar und Nervenenden zu drücken.

Winkelförmiger Angriff - Wenn ein Kranich kämpft, wirder ruhelos angreifen, aber wenn er von einer zu großenKraft belastet wird, wird er zeitweilig nach hinten fliegenund stoppen, um später von einem wirksameren Winkel ausanzugreifen. Das inspiriert die Verwendung des Beinspielsdes CRCA, um Kraft hinzuzufügen, die Entfernung zuverändern, die Orientierung zu verändern und Druckbeizugeben oder zu erleichtern.

Loyalität - Von den Japanern als Symbol für die Heiratausgewählt, ist der Kranich für seine extreme Treue bekannt,da die Kraniche sich nur mit einem einzigen Partner für dasganze Leben paaren. Von den Wesenszügen des Kranichsinspiriert, fördern die Verhaltensregeln des traditionellen WingChun die Treue zum Land, zur Familie, zum Ausbilder, zu denTrainingskollegen und den eigenen Schülern. Wie man sehenkann, erhält der Praktizierende des CRCA Wing Chun einegroße Inspiration von der Schlange und dem Kranich, imKampf sowohl in der Aktion wie auch am Anfang. Das ist derGrund, weshalb ich sie auswählte, um sie als Teil des Logosder Kampfakademie für geringe Entfernung, was man hiersieht, mit einzubinden (beachtet, dass die Flügeln desKranichs in Wirklichkeit Messer sind).

Page 172: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 173: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Wing Chun

Page 174: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 175: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Wing Chun

Page 177: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Traditions

It is freezing cold, a group of white dressed people is treading through knuckledeep snow. The sound of the Horagai, (the Japanese conch shell horn), tears apartthe silence and from a faraway place resonates the thunderous rushing of theWaterfall.We are in Europe, in the Austrian Alps, were a group of Shugenja is on its wayfor practicing Takigyo, a Meditation inside the current of a Waterfall.Since his Childhood, Christian Grübl trains Japanese Martial Arts and almost aslong he teaches them. In his Dojo Karate, Ninjutsu and Yagyu Shinkage Ryu arepassed down to his students in a non-sporty but more Traditional Way. Ten yearsago through Martial Arts he found his path to Buddhism and thus to Shugendo.His Teacher Shokai Koshikidake from whom he received his initiation as YamabushiMonk is Head and Grandmaster of the oldest Shugendo Tradition from throughout

Page 179: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Traditions

But what exactly does Shugendo mean and who arethe Yamabushi Monks who are sometimes associatedwith the Ninja, Japanese Shadow Warriors? Is thereany linkage to be found to the mythical skills andpowers of the legendary Shinobi?

Soke Shokai Koshikidake:

Shugendo is the Mountain Religion. Why theMountain is important for this Religion is based on oneof the fundamental teachings indwelling in us fromancient Times in Japan. We worship in the Mountainas the spirit World. The Mountain is the Place whereSpirit of Ancestors and Gods gather. The Mountainsometimes represented the Border and Barrier betwe-en this World and another World.

To realize this spiritual World, we have to release ourSense comes from the material World. We have to putout the six Sense organs; eyes, ears, nose, tongue,and mind. For that purpose, we hold perform theCeremonies of ritualistic Death and Rebirth in theMountain. These ritualistic performances enable us toexperience for ourselves the state of being able toescape from the suffering of the transmigration ofsouls.

The ritualistic Death gives us the release of the Soulfrom our Body. And we start the travel to the innerWorld of the Universe.

Sensei Christian Grübl:

Actually, the Yamabushi Monks havenothing to do with Martial Arts, however inthe ancient Times of Japan existed the socalled “Sohei”, who were armed buddhistMonks trained in the Martial Arts. Some ofthem were highly influential on politics.

The Japanese Ninja Warriors on the other hand areoften being associated with the techniques of “Kuji in”and “Kuji kiri”, the magical hand gestures commonlyshown in Ninja Movies. This indeed would link them tothe Yamabushi but it these performances have anentirely unlike meaning than depicted.

Kuji is used for a sacred dialog between the practi-tioner and a certain meditational deity, a transcenden-tal form of Buddha. It is not meant to be used forempowering a warrior with supernatural powers ordemoralize and destroy his foes.

On the very opposite true Kuji should only be usedto do good for all sentient beings and to approach fas-ter the practitioners goal of liberation (enlightenment).

Historically seen, there is some indication in theschool of “Kukishin Ryu”, the “Pirates” of the Ninja,were Yamabushi are mentioned. It reads here in the“Densho” transmissions that some Yamabushi ins-tructed the Shinobi in certain Techniques of medita-tion which allowed them to walk over embers withoutcombustions and Meditate under Waterfalls deep inWinter. If these accounts are truthful remains contro-versial.

It is a fact that some Bujutsu Schools like the KatoriShinto Ryu incorporated teachings and techniques ofthe secret Mikkyo Buddhism (esoteric or inner schoolof Dharma teachings) into its Tradition.

In Japan of today there are many people trainingMartial Arts and that are active as Shugenja or

“The Mountain is thePlace where Spirit ofAncestors and Gods

gather. TheMountain sometimesrepresented theBorder and Barrierbetween this Worldand another World”

Page 180: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 181: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Yamabushi. Nevertheless it should notbe intermingled since they are two dis-tinct things (concepts).

A Shugenja learns praying for him-self and others by studying theBuddhist Dharma teachings andShinto practices. Prayer encompassesthe numerous Buddhist Sutra, Mantraas well as Shintoist Norito. These pra-yers are beneficial for the practitionerand also the monks for whom he ispraying.

A well-known ritual that has a link toMartial Arts is the so called Takigyo. Ithas been practised by many Japanesemasters of Karate until great age e.g.“Goju Ryu” Karateka Gogen

Yamaguchi or Masataka Oyama, thefamous founder of “Kyokushin Karate”

Through the ascetic Takigyo and theexperienced ritual Death under theWaterfall, the Yamabushi establishes adeep connection to the whole of exis-tence. On the contrary, the goal ofMartial Arts is to temper the body andto focus on the mind and breathe.Therefore exercising this for the longerterm makes the Martial Artist mentallystrong. For the Shugenja, the ritual is aCommunion with Nature and a possi-bility to realize Budda(-nature).

Another important practice inShugendo is the so called Goma FireRitual, which can be seen in many

Buddhist Shingon Temples (in Japan).A Fire Ritual which serves the removalof obstacles is divided in chronologicalsections were one presents offeringsto one or more deities, in this case togod forms of Buddha and Kami of theShinto faith. In Goma the Flamesrepresent the Wisdom Fire of theBuddhas which burns away Ignoranceand Delusion and transforms it intoWisdom.

The Horagai, a conch shell horn isan instrument traditionally used by theSamurai. In Shugendos main places ofpractice, around the MountainsHaguro, Omine, Kumano and the Kiithe moaning sound of this instrument

Traditions

Page 182: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

can be heard. When the Samurai went to War orBattlefield, they blew the dull and deep notes. TheYamabushi combine up to five Tones to severalMelodies with different coded meanings. It is alsoused for Communication when wandering in theMountains. For Example the last Group signalizesthe others that everything is alright, especially on afoggy Day. This was the original use of the Horagai.Later on it became more and more integrated intoritual Acts and its Sound became the emblem of theBuddhist Dharma Teachings.

Soke Shokai Koshikidake teaches his 1300 yearsold Family Tradition of Shugendo in his Temple inHigashine. Until fairly recently it has almost beenimpossible for Foreigners to study or practice this

“It is a fact that someBujutsu Schools like theKatori Shinto Ryu

incorporated teachingsand techniques of thesecret Mikkyo Buddhism(esoteric or inner schoolof Dharma teachings)into its Tradition”

Page 184: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 185: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Traditions

Tradition because most of Shugendo Schools arevery dogmatic and secretive (that is why insightshave not been possible). Soke Koshikidake is one ofthe few Priests who pass on their knowledge (toForeigners).

Sensei Christian Grübl teaches Shugendo to hisStudents in Austria and pilgrims annually to Japan tointernalize the teachings of Shugendo. Once everyyear the Mountain Entrance takes place where allYamabushi Monks meet to practice together in theMountains.

If someone is now interested in Shugendo ingeneral or even treading this path him/herself, youcan inform yourself on the following Website:www.shugendo-austria.org

Page 186: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 188: Kampfkunst budo international magazin juni 2014
Page 189: Kampfkunst budo international magazin juni 2014

Dmitri Skogorev ist einer der wichtigsteninternationalen Experten in der Lehre der russischenKampfkünste, Direktor der russischen Schule derKampfkünste „Sibirski Vjun” (System „SV”) undPräsident des internationalen Zentrums für

russische Kampfkünste. Seit 1988 hatSkogorev strukturell das russische

System der Kampfkünstesystematisiert und analysiert

und hat in angewandterPsychologie und

Bioenergie geforscht,was sich auf dietheoretische undpraktischeEntwicklung derProgramme von„Sibirski Vjun“auswirkte. DasrussischeNahkampfsystemwird inExtremsituationen

angewandt, sowohl improfessionellen als

auch im zivilen Bereich.

REF.: • SKOGOREV2REF.: • SKOGOREV2

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS: