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01/2013 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Für einen Hungerlohn arbeiten Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten Seite 13 Hier geht es um den Menschen Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet Seite 6 «Jeder Abend war ein Geschenk!» «Film hoch zwei » in Schwarzenburg Seite 16/17 Gedanken zur Jahreslosung Unterwegs zur mütterlichen Stadt Gottes Seite 8/9

Kirche und Welt 01/2013

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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz

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013

Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Für einen Hungerlohn arbeitenDie Methodistenkirche von Chile hilft MigrantenSeite 13

Hier geht es um den MenschenDie EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnetSeite 6

«Jeder Abend war ein Geschenk!» «Film hochzwei» in SchwarzenburgSeite 16/17

Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt GottesSeite 8/9

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Gemeindebesuch der Theologischen Hochschule in Uzwil-Flawil

Was kennzeichnet die EMK? 4

:emkongress13: vom 4. bis 7. April in Reutlingen (D)

«Wer glaubt, bleibt anders» 5

Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet

Hier geht es um den Menschen 6

Wie Gottes Mission heute geschieht

Hoch und erhaben – für wen? 7

Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt Gottes 8

Ein Aufbruch ins Quartier in Olten

Von Projekten zu träumen wagen 10

Wie im Bezirk Oberemmental Gottes Wirken erlebt wird

«Er wird noch Grösseres tun!» 11

Veränderungsschritte im Bezirk Stäfa-Männedorf

Das Gemeindeleben spielt sich unter der Woche ab 12

Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten

Für einen Hungerlohn arbeiten 13

Gerarda-Emma Chirico ist die neue Sachbearbeiterin Immobilien

Liegenschaften kompetent verwalten 14

«Film hoch zwei» in Schwarzenburg – ein Rückblick

«Jeder Abend war ein Geschenk!» 16

Besondere Reiseangebote mit Tradition

Ferien in Israel und andernorts 18

Zentrale Dienste (Teil 5)

Seniorenarbeit 55+ 22

Zentrale Dienste (Teil 6)

Takano Fachstelle und Jugendpfarrer 23

Lichter der Hoffnung weitertragen

Bewegungsmelder 24

2 Kirche und Welt Nr. 01/2013

Ein-WurfVon Markus Da Rugna

«Wir haben hier keine bleibende Stadt ...» Na ja, ich lebe sowieso lieber auf dem Land. «... die zukünf-tige suchen wir.» Muss das sein? Ja, die Spannung Stadt-Land ist in der Schweiz sehr ausgeprägt und identitätsstiftend. Peter von Matt, Schweizer Buch-preisträger, beschreibt dies so: «Noch immer kommen sich Leute, die stadtnah und an bevorzugter Lage in angenehmen Villen leben, als geborene Bergler vor, spielen im Nadel-streifenanzug den politischen Wurzelsepp und werden dafür von anderen synthetischen Berglern begeistert beklatscht.» Ja, wir pflegen als Schweizer das Bild des Berg-lers, auch wenn wir Städter sind. Das Berglerisch-Ländliche steht eher für das Bestehende und die Stadt für Fortschritt und Erneuerung. In dieser unauflöslichen Spannung bewegt sich auch der Vers aus dem Hebräerbrief: Noch sind wir hier, doch unsere Sehnsucht sieht und sucht weiter. Diese Spannung dürfen wir nicht auflösen. Sie ist produktiv und kreativ. Das Bestehende darf auch hinterfragt werden, ohne grad alles auf den Kopf zu stellen. Was ist bei Ihnen im Neuen Jahr dran? Aufbrechen oder das Bestehende ausbauen?

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Nachdem Kain seinen Bruder erschlagen hat, sagt Gott zu ihm: «Unstet und flüchtig wirst Du auf der Erde sein» (Gen 4,12.14). Wenig später baut Kain eine Stadt (4,17). Die erste Städtegründung, von der die Bibel erzählt. «Unstet und flüchtig» will Kain nicht bleiben. Er schafft sich einen fes-ten und bleibenden Ort. Hier kann er sicher sein. Kommt er hier zur Ruhe? Oder füllt die Unruhe nun die Stadt und ihre Bewohner? Und wie ist es umgekehrt? Wer bei Gott zur Ruhe kommt (Hebr 4,3), kann der getrost unterwegs sein? Die Jahreslo-sung für 2013 fordert von uns diese Beweglichkeit: «Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.» (Hebr 13,14) Wie sieht eine Kirche aus, die so lebt? Wie wird in ihr das Wirken des Geistes Gottes erfahren? Wie geht sie auf Menschen im Quartier zu? Wie nutzt sie die vorhandenen Kräfte, um Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen?Kirche als Gemeinschaft von Migranten? Wie geht sie dann mit Migranten in der Gesellschaft um? Ist Kirche die Gemeinschaft derer, die noch Sehnsüchte haben? Das ist Stoff für einen Glaubenskurs! Vielleicht ist es ja wirklich so: «Wer glaubt, bleibt anders!»

Ich wünsche Ihnen im neuen Jahr Gottes Segen.

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 01/2013

UMSCHAU

Gemeindebesuch der Theologischen Hochschule in Uzwil-Flawil

Was kennzeichnet die EMK?Von Sigmar Friedrich

Sechs Studierende reisten zusam-men mit Professorin Ulrike Schuler am 17. November von der Theologi-schen Hochschule Reutlingen (D) nach Flawil. In kurzen Inputs, Grup-pengesprächen und gemeinsamen Feiern ging es um die Eigenart der EMK.

Pragmatisch, bibelorientiert, evan- gelikal bis liberal, missionarisch, theologisch reflektiert ... wie bunte Farbtupfer hingen Blätter mit ver-schiedenen Stichworten an der Wand im Kirchenraum der EMK in Flawil. «Was kennzeichnet die EMK?», war den Studierenden als Frage vom Ge-meindebezirk für den Besuch mitge-geben worden.

Bunte Farbtupfer im Kirchenraum

Linien ziehenMit kurzen Vorträgen und Anspielen, in Gruppenarbeiten und im gemein-sam gefeierten «Liebesfest» gaben die Gäste Impulse für das Profil metho-distischer Glaubenspraxis. Dabei ging

es um Kleingruppen und Glaubens-wachstum, das Gebet und die «soziale Heiligung». Ulrike Schuler und den Studierenden gelang es, hilfreiche Li-nien aus den Anfängen des Methodis-mus zu heutigen kirchlichen und ge-sellschaftlichen Fragen zu ziehen.

Wo Gott nahe gekommen ist

Miteinander feiernAm Ende des Nachmittags wurde ein «Liebesfest» gefeiert, in dem eine wichtige methodistische Glaubens-form neu belebt wird: Gemeinsam sassen alle an einer langen Tisch-reihe. Für jeden gab es ein kleines Ge-bäck. Getränke standen auf dem Tisch. Dann hatten alle die Gelegen-heit zu erzählen, was sie mit Gott er-lebt haben, wo er ihnen nahe gekom-men ist oder wo sie gerade anstehen, Fragen oder Zweifel haben. Nach den einzelnen Beiträgen wurde gesungen oder gebetet. Tief berührt feierten so alle gemeinsam die Liebe Gottes. «Das Liebesfest war der Höhepunkt des ganzen Wochenendes», sagte Simon Zürcher, Pfarrer auf dem Bezirk Uzwil-Flawil.

Feierlich reisenAm Sonntag gestalteten die Gäste aus Reutlingen den Gottesdienst in Uzwil. Aus Anlass des zehnjährigen Jubilä-ums des EMK-Gesangbuches nahmen sie die Gemeinde mit Liedern und kurzen Gedanken mit auf eine Reise durch die Geschichte des geistlichen Liedes. Nach dem gemeinsamen Mit-tagessen reisten die Besucher/innen zurück nach Reutlingen. Ihr Besuch machte erfahrbar, wie an der theolo-gischen Hochschule Theologie für die Praxis gelehrt und gelebt wird.

Einblicke: Teilnehmende der Gruppenarbeit zum Gebet berichten in kreativer Weise von ihren Gesprächen.

GEMEINDEBESUCHE

Regelmässig sind kleine Gruppen von Dozierenden und Studieren-den der Theologischen Hoch-schule Reutlingen (THR) zu Ge-meindebesuchen unterwegs. Be-zirke, die gerne die THR einladen wollen, wenden sich an Prof. Dr. Roland Gebauer,[email protected]

4 Kirche und Welt Nr. 01/2013

UMSCHAU

:emkongress13: vom 4. bis 7. April in Reutlingen (D)

«Wer glaubt, bleibt anders»Von Hanna Läng

Die Evangelisch-methodistische Kir-che Deutschland, Schweiz und Öster-reich lädt mit allen Arbeitszweigen und Werken zu einem Kongress nach Reutlingen (D). Seien auch Sie dabei!

Was erwartet Sie am :emkongress13: in Reutlingen?• Gottesdienste in denen wir Got-

tes Nähe suchen und erleben wer-den.

• Bibelarbeiten in verschiedensten Formen: Sie können eine für Sie be-währte Form wählen, aber auch neue kennenlernen. Haben Sie schon einmal an einer ambulanten Andacht oder an einem Bibliolog teilgenommen?

• Hauptreferate, die dazu anregen, über persönliche, gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen nachzudenken.

• Foren mit Vorträgen und Podiums-diskussionen, Workshops und 42 Seminare.

• Am Samstagabend findet die Kul-turpromenade in der Reutlinger

Innenstadt statt. Ein Anlass zum Geniessen.

• Künstlerinnen und Künstler, die sich vom Kongressthema inspirie-ren liessen, stellen ihre Werke aus.

Ein Raum der Stille, offenes Singen mit integriertem Mittagsgebet und Seelsorge haben im Angebot ihren festen Platz. Für Kinder wird ein ei-genes Programm angeboten. Klein-kinder werden tagsüber betreut.

JETzT ANMELDEN

Anmeldung:

www.emkongress.infoKosten: Die Kongressgebühr be-trägt 70 Euro (Frühbuchung bis 31.1.2013), danach 80 Euro. Es ist möglich zu ermässigten Preisen teilzunehmen. Kinder sind bis zum Alter von 13 Jahren gratis mit da-bei.Übernachtung: Für die Über-nachtung steht eine Hotelliste auf der Homepage bereit. Eine Bu-chung nehmen Sie bitte selbst vor. Es gibt die Möglichkeit, sich privat einzuquartieren.

Agenda FR.–SA., 22.–23. FEBRUAR

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisPredigtlehre 1jeweils 9.00–17.00 UhrEMK «Zelthof», ZürichKosten: CHF 160.–Info / Anmeldung: Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

FR./SA., 1./2. MäRz

Stiller Tag: Schweige und höreRetraitenhaus Sonnenhof, GelterkindenBeginn: 16.00 UhrKosten: CHF 140.–Infos / Anmeldung: Vreni Wolf, 061 601 22 96, [email protected]

Mo.–FR., 4.– 8. MäRz

Miniaturen-Malkurs Kurs für Initial- und Buchmalerei Hotel Artos, InterlakenKosten: ab CHF 782.–Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, [email protected]

So.–SA., 10.–16. MäRz

Kalligraphie-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene Hotel Artos, InterlakenKosten: ab CHF 932.–Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, [email protected]

MI.– So., 13.–17. MäRz

Tagung der zentralkonferenz von Mittel- und SüdeuropaWinterthur

5Kirche und Welt Nr. 01/2013

Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet

Hier geht es um den MenschenVon Christina Forster

Mit der Bar «Glasklar» ist auf dem Bezirk Kleinbasel Ende November ein Projekt gestartet, das authenti-sche Begegung für junge Erwach-sene ermöglichen will. So erhält die Einladung zur Begegnung mit Gott ei-nen Raum.

Am 30. November war es soweit: Das Projekt 3xB (3 x Begegnung: Bekennt-nisgruppe, Band, Bar) geht an die Öf-fentlichkeit. Was steckt hinter diesem Namen? Zum einen die Bekenntnis-gruppe (eine Art Hauskreis), die sich regelmässig trifft. Zum anderen die Band. Und zu guter Letzt die Bar. Diese wird ab sofort jeden Freitag ge-öffnet sein.

Die Musik ist selbst komponiert

Sturmfreier AbendEinmal im Monat finden die drei Teile zusammen und gestalten einen «sturmFrei»-Abend. Die Musik ist

zum grössten Teil selbst komponiert. Die Texte stammen aus den Glaubens-erfahrungen der Band und der Be-kenntnisgruppe. Die Teilnehmer der Bekenntnisgruppe werden am «sturmFrei»-Abend ihre Gedanken zu bestimmten christlichen Themen in einem kleinen Input äussern. Zahlreiche Gäste waren zur Eröff-nungsfeier gekommen, auch vom Ka-binett (Martin Streit) und Connexio (Carla Holmes). Wir konnten an die-sem Abend allen unseren Unterstüt-zern ein grosses Dankeschön ausspre-chen.

Authentische Begegnung

Glasklare BotschaftWarum wurde dieses Projekt ins Le-ben gerufen? Den jungen Erwachse-nen ist Begegnung wichtig und zwar authentische Begegnung. So entstand der Gedanke einer Bar, die eine natür-liche Begegnungsplattform bietet und zu den jungen Erwachsenen passt. Wir wollen hier versuchen, unserem

Verständnis von der Grundbotschaft Gottes Raum zu geben: Du darfst kom-men, wie Du bist. Es geht nicht um die Übermittlung von Wissen, sondern um den Menschen. Alle Arbeit in der Glasklarbar wird ehrenamtlich geleistet, so dass der Überschuss humanitären Projekten zukommen wird.

UMSCHAU

Startklar: Die Mitarbeitenden der Bar «Glasklar» setzen sich ehrenamtlich ein.

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BISCHoFSBÜRo

Wie Gottes Mission heute geschieht

Hoch und erhaben – für wen?Von Bischof Patrick Streiff

Hoch und erhaben: Mir kommen da Bilder in den Sinn von Königen und Heerführern auf Denkmälern oder hoch zu Pferd. Hoch und erhaben – also die eigene Macht darstellend und abgehoben vom normalen Volk. Hoch und erhaben: So wird in der Bibel aber auch Gott beschrieben und so wird er in manchen modernen Lobpreislie-dern besungen.

Wofür setzt Gott seine Macht ein?

Doch dann muss man unbedingt ver-folgen, wofür die Macht eingesetzt wird. Die Bibel erzählt in immer neuen Anläufen, wofür Gott seine Macht ein-setzt: «Denn so spricht der Hohe und Erhabene … In der Höhe und als Heili-ger wohne ich, bei den Zerschlagenen und Erniedrigten, um den Geist der Er-niedrigten zu beleben» (Jesaja 57,15).

Ebenso ehrlich erzählt die Bibel, dass die meisten Menschen, die sich hoch und erhaben geben, ihre Macht leider für sich selber nutzen.

Mission neu verstehenDass Gott hoch und erhaben ist, kommt den Armen und Bedrängten zugute. Und darum müssen wir als Christus-nachfolger auch umdenken, wenn es um Mission geht. «Die Geschichte der christlichen Mission war geprägt von Vorstellungen einer geographischen Expansion von einem christlichen Zen-trum hin zu den ‹unerreichten Gebie-ten› der Erde.» Doch was bedeutet es, dass es «eine Verlagerung von der ‹Mis-sion hin zu den Rändern› zur ‹Mission von den Rändern her› gibt»?

Mission von den Rändern her

Dem Einen dienenWie in der Bibel so auch heute gibt es

diese Verlagerung, weil «Gott die Ar-men, die Törichten und die Machtlosen (1. Kor. 1,18–31) ausgewählt hat, um seine Mission der Gerechtigkeit und des Friedens voranzubringen, damit das Leben gedeihen kann.»* In den folgenden Monaten werden abwechselnd mit mir auch die anderen Kabinettsmitglieder in dieser Kolumne schreiben, wie Mission unter uns in dieser Welt geschieht. Denn als Kir-chenleitung stehen wir im Dienst des Einen, der hoch und erhaben ist – die-ser Welt zugute.

* Zitate aus: «Gemeinsam für das Le-ben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten» (Ökumenischer Rat der Kirchen, 2012)

Patrick Streiff: «Dass Gott hoch und erhaben ist, kommt den Armen und Bedrängten zugute.»

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHoFS

10.–12.1. Verwaltungsrat Methodist e-Academy, Reutlingen14.–19.1. Connectional Table, Nashville USA27.1.–3.2. Weiterbildung für Bischöfe, Chicago USA.

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THEMA

Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt GottesVon Rahel Arn

Die Jahreslosung für 2013 scheint zu-nächst sperrig. Bei näherem Hinsehen aber weckt sie Sehnsucht, die in Bewe-gung hält.

Es gibt Jahreslosungen, die mir gut gefallen, die ich gerne aufhänge oder als Karte verschicke. Neben meinem Arbeitsplatz hängt eine alte Jahreslo-sung, bei der eine leuchtende Sonne den Text überstrahlt: «Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende». Es sind meist Texte mit auf-munternden Worten, die ich aufhänge und an Bekannte weitergebe.

Mir gefiel der Vers nicht

Wem aber soll ich die Losung 2013 schicken? Der Enkelin, die ein Aus-tauschjahr in einer Stadt in Übersee plant? Dem Witwer, dem die Treppen zu mühsam werden und der ins Al-tersheim zieht? Ich werde mir gut überlegen, wer den Text «Wir haben

hier keine bleibende Stadt» erhalten soll!

Verlust ankündigen1955, ich war damals 12 Jahre alt, be-gegnete mir dieser Text zum ersten Mal. Er stand auf der Rückwand beim Sitzplatz des neuen Predigerhauses in Niederuzwil: «Denn wir haben hier keine bleibende Stätte.» Mir gefiel der Vers nicht. Meine Familie war vor we-nigen Jahren aus dem Rheintal weg-gezogen, und ich hatte den Verlust der Berge nicht überwunden. Die Pfarrfa-milie selbst hatte vier Kinder. «Ist es nicht grausam, den Kindern vor Au-gen zu malen, dass sie mit dem Ver-lust des Daheims rechnen müssen?», so dachte ich. Der Text war der Bau-kommission vom Pfarrer vorgeschla-gen worden, weil diese Worte ihn er-innern sollten, dass auch das schönste Pfarrhaus keine «bleibende Stätte» sei!

Sicherheit aufgebenDie genaue Übersetzung spricht aller-dings von einer bleibenden Stadt. Auch Jerusalem ist keine bleibende

Stadt. Der Tempel dort, die Priester und Opfer schienen ein intaktes Ver-hältnis zu Gott zu verbürgen. Doch die Stadt samt Tempel, Priestern und Opfern blieben nicht. Es gibt hier keine bleibende Stadt, mit allem was sie an äusserer und innerer Sicherheit bietet.

Nichts ist mehr wie früher

Lesen wir die Jahreslosung nur so weit, hat sie etwas Fatalistisches, Nie-derschmetterndes. Alles vergeht, nichts bleibt, nichts ist mehr wie frü-her – wie wir Älteren gerne klagen.

Freiheit begehrenDoch – wir sind nicht «niederge-schmettert». Wir sind im Aufbruch. Wir sind unterwegs. Wir sind begeh-rende, wünschende, strebende Men-schen. Wir suchen die zukünftige Stadt, das Jerusalem, das droben ist. Paulus betont im Galaterbrief, dass dieses Jerusalem die Stadt der Kinder Gottes, der Freien und Befreiten ist.

Vergänglich: Die Städte dieser Welt sind imposant, bleiben aber nicht bestehen.

8 Kirche und Welt Nr. 01/2013

Als Vergleich zieht er die Stammmut-ter Sara heran, die eine freie, geseg-nete Frau war, Mutter vieler Nach-kommen. «Aber das Jerusalem, das droben ist, ist die freie Frau. Das ist unsere Mutter» (Gal 4,26). Diese müt-terliche Stadt des lebendigen Gottes begehren wir. Zur «zukünftigen» oder genauer übersetzt zur «unaufhaltsam herannahenden» Stadt sind wir unter-wegs – zur Stadt des Lebens, der Frei-heit und der Geborgenheit.

Wir haben einen weiten Blick

Geborgenheit erlebenWas bedeutet es, wenn diese Jahres-losung in unseren Kirchenräumen hängt? Es bedeutet, dass wir einen weiten Blick haben, der in die Ewig-keit weist. Dieser Blick bewahrt uns davor, an Dingen zu kleben, die nicht bleiben, oder uns «Tempel zu bauen», das heisst starre religiöse Gebäude aufzurichten. Vor allem aber erfüllen uns die Worte mit Freude, denn wir dürfen schon jetzt die Freiheit, Müt-

terlichkeit und Geborgenheit der un-aufhaltsam herannahenden heiligen Stadt erleben. Vielleicht verschicke ich doch Kar-ten mit dieser Jahreslosung. Sie regt mich zu manchen Gedanken an und lässt in mir Freude und Dank aufkom-men.

Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Irritierende StädteVon Sigmar Friedrich

Verwirrend ist die Grafik zur Jahreslosung, weil über der Stadt unten sich nicht einfach der Himmel wölbt. Am oberen Ende des Himmels findet ein Übergang statt zu einer zweiten Stadt. Diese zweite Stadt ist nur angedeutet. Fenster und Gebäude sind nur schemenhaft erkennbar. Sie wirkt wie aus ei-nem Guss – und hat eine Mauer. Anders die Stadt unten. In ihr lassen sich Gebäude erkennen, Türme und Kuppeln erheben sich über die Dächer. Das wirkt vertraut. So oder ähnlich sehen unsere Städte aus. Allerdings irritiert die Grafik auch hier. Die Kon-turen und ihre Füllung sind nicht deckungsgleich, fallen auseinander. So als wäre das nur eine Skizze, ein Entwurf. Als könnte diese Stadt das, wozu sie geplant ist, nicht wirklich ausfüllen. Als kämen hier Erwartung und Wirklichkeit nie zur Deckung. So er-weckt diese Stadt den Anschein von Brüchigkeit oder Vergänglichkeit. Die Stadt über dem Himmel hat klare Kanten und eine feste Mauer, die in der Grafik wie eine Abgren-zung wirkt. Es gibt nur eine Möglichkeit, in diese Stadt zu gelangen: durch das Tor, in dessen Bogen sich schon der goldene Glanz der Stadt findet. Menschenleer sind beide Städte. Auch das irri-tiert. Mindestens in unseren Städten ist das anders. Da sind viele. Wie finden diese vielen Menschen das Tor, das zur anderen Stadt führt?

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Ein Aufbruch ins Quartier in Olten

Von Projekten zu träumen wagenVon Christine Moll

Vorbereitungssitzung im Frühjahr zu dritt und wir stellen erstaunt und auch etwas traurig fest: unser Völkerfest, seit Langem fester Bestandteil unse-res Gemeindelebens, funktioniert nicht mehr. Trotzdem wagen wir zu träumen.

Was ist überhaupt möglich? Wie wäre es mit einem Quartierfest, das die Leute aus dem Quartier organisieren, nicht wir als Kirche? Ist das nicht zu viel Arbeit? Findet man überhaupt Leute im Quartier, in dem die Kirche steht, aber niemand von unseren Kirchgängern wohnt?

Ist das nicht zu viel Arbeit?

Der AuftragGrosszügigerweise bekam ich die Auf-gabe zugeteilt, innert sechs Wochen drei Personen im Quartier zu finden, die mit der EMK gemeinsam ein Quar-tierfest organisieren möchten. Da

stand ich nun, mit einem Traum, ei-ner Aufgabe und einem Auftrag. Beim einzigen mir bekannten Gesicht, dem Kebab-Verkäufer begann ich. Nicht mit Traktaten, sondern mit dem Traum und mit der Neugier auf die Quartierbewohner. Bei manchen Tü-ren ging ich weiter. Nicht einmal, dreimal ging ich beim Sport- und Jagdwaffenladen weiter. Sollen wir als Kirche mit einem Waffenladen etwas gemeinsam organisieren? – Dieser La-denbesitzer sagte als erster zu mitzu-helfen.

Das einzige mir bekannte Gesicht

Das FestDas Quartierfest hat stattgefunden, in einem Rahmen, wie wir es im Vorfeld nicht für möglich gehalten haben. Aber es hat geregnet, wie noch kaum einmal anfangs September. Misser-folg? Da nicht ganz so viele Leute da waren, hatten wir die Möglichkeit, ein paar Menschen besser kennen zu ler-nen, die im Quartier wohnen oder ar-

beiten. Nicht alles klappte. So war es zum Beispiel schwierig, die Gemeinde immer auf dem Laufenden zu halten und sie mit einzubeziehen, da vieles kurzfristig zum Laufen kam.

Die ZeitungAus einem weiteren Traum, erwähnt zwischen Tür und Angel, entstand ein begeistertes Redaktionsteam für eine Quartierzeitung. Doch nach jeder Re-daktionssitzung habe ich das Gefühl: Das schaffen wir nie! Zweimal hat es schon geklappt. Das Interesse an un-serer vierteljährlich erscheinenden Zeitung stärkt unser Selbstbewusst-sein als Gemeinde, die keine vom Hocker reissende Zahlen beim Gottes-dienstbesuch vorweisen kann. Eines haben wir gelernt: Von Pro-jekten soll man träumen und versu-chen sie umzusetzen. Ob sie realisiert werden können, weiss man nie. Den Traum von einer Adventsstrasse im Quartier, müssen wir weiter träumen. Aber wir bleiben dran!

THEMA

Unterstützung: Das Wetter am Quartierfest war überraschend anders, die Beteiligung aus dem Quartier überraschend gross.

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THEMA

Wie im Bezirk Oberemmental Gottes Wirken erlebt wird

«Er wird noch Grösseres tun!» Von Jürg Schrammel

Vertrautes loslassen – und von Gottes kraftvollem Wirken überrascht wer-den, das ist ermutigend, auch wenn nicht alle diesen Schritt mitgehen. Eine persönliche Momentaufnahme aus dem Bezirk oberemmental.

Neulich während des Zeugnisteils im Gottesdienst: Ein Teeniemädchen steht auf und erzählt begeistert, was sie mit Gott im Klassenlager erlebt hat. Eine Freundin von ihr konnte vor lauter Heimweh einfach nicht einschlafen. Da hat sie mit ihr gebetet, und die Freundin wurde allmählich ruhig und spürte ei-nen tiefen Frieden.

Der ganze Schlafsaal er-füllt vom Heiligen Geist

Beten für MitschülerBereits einige Wochen zuvor haben zwei Jungs im Gottesdienst von einem ähnli-chen Erlebnis aus ihrer zweitägigen Schulreise berichtet. Einige ihrer Mit-schüler hatten Angst und konnten nicht schlafen. Da haben sie miteinander ge-betet – und der ganze Schlafsaal der Jungs wurde erfüllt vom Heiligen Geist,

so dass alle gleichzeitig lachten und weinten und herumhüpften, bis der Leh-rer kam und sie wieder in ihre Betten zurückschickte …

Gott möchte die Wunden heilen

Die Einladung annehmenAn einem anderen Sonntag: Die Anbe-tungszeit nach der Predigt ist schon zu Ende. Eine Frau aus der Gemeinde kommt nach vorne und teilt mit uns, was ihr Gott aufs Herz gelegt hat. Sie hat den Eindruck, dass Gott uns in diesem Mo-ment einlädt, ihn endlich auch an dieje-nigen Verletzungen und Wunden heran-zulassen, die wir ihm bisher vorent- halten haben. Er möchte sie heilen! Wir holen das grosse Holzkreuz, das im hinteren Teil des Gottesdienstrau-mes steht. Während das Lobpreisteam spontan noch weitere Lieder spielt, kom-men nach und nach einige Menschen nach vorn, knien vor dem Kreuz nieder und reagieren auf das, was ihnen der Heilige Geist gezeigt hat.

Veränderung wagenSolche und ähnliche Erfahrungen haben in letzter Zeit bei uns zugenommen. Sie

sind nicht spektakulär – und doch ge-waltige Ermutigungen für mich. Ermu-tigungen mitten in einem schwierigen Wegabschnitt, der gekennzeichnet ist durch die Notwendigkeit, viel Vertrau-tes loszulassen: die beiden Gemeinden Signau und Langnau, damit eine neue Gemeinde Oberemmental entstehen kann; liebgewordene Vorstellungen, wie Gemeinde sein muss; sogar geliebte Menschen, die es für sich nicht sehen, diesen Weg der Veränderung mitzuge-hen.

Mehr von Gottes Wirken sehen

Es ermutigt mich extrem zu sehen, wie Gott unter uns am Werk ist. Das moti-viert mich, nicht stehen zu bleiben, son-dern weiter voranzugehen. Und es weckt in mir eine tiefe Sehnsucht, noch mehr zu sehen von Gottes kraftvollem Wirken in meinem Umfeld. Er wird noch Grösseres tun – davon bin ich über-zeugt!

Ermutigend: Die Zeugnisse vom Wirken Gottes motivieren, weiter voranzugehen.

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THEMA

Veränderungsschritte im Bezirk Stäfa-Männedorf

Das Gemeindeleben spielt sich unter der Woche abVon Ruth Abächerli

Eine Vision und ein Leitbild sind hilf-reich, sie verändern aber die Welt noch nicht. Diese Erkenntnis führte auf dem Bezirk Stäfa-Männedorf dazu, die schön formulierten Sätze vom Leitbild zu hinterfragen und nach einer möglichen Umsetzung auszuschauen.

An Ideen mangelt es in unserer Ge-meinde nicht. An zwei Workshops ist ein Ideen-Katalog mit neunzehn wün-schenswerten Aktivitäten zustande gekommen. Die Aussagen in unserem Leitbild: «Wir sind seniorenfreund-lich» und «Wir achten sorgsam auf un-sere personellen und finanziellen Res-sourcen», erzählen davon, dass wenige Kräfte zur Verfügung stehen und die wenigen Kräfte schon mehr oder weniger lang das Pensionsalter erreicht haben.

Bestehendes neu ausrichtenDiese Tatsache hinderte uns nicht da-ran, eine Projektgruppe zu gründen, um sich der Vorschläge anzunehmen.

Zuerst wurden die vielen Ideen nach Prioritäten geordnet, was bereits zu einer Entlastung führte. Der Ideen-Katalog schrumpfte so auf fünf Prio-ritätsgruppen zusammen. Der Austausch in der Projekt-gruppe verhilft unter anderem zu ei-ner neuen Sicht auf die bestehenden Aktivitäten. Nicht alles muss neu er-funden werden. Die Frage nach dem Ziel und Zweck einer Aktivität und nach dem Zielpublikum kann dazu führen, dass die bestehende Aktivität einen neuen Namen und ein neues Kleid bekommt. So ist aus dem «Ge-meinschaftsnachmittag» das «Forum Lebensfragen» entstanden. Hier wer-den Kurzkurse zu aktuellen Lebens-fragen aus biblischer Sicht angeboten. Der Austausch in kleinen Gruppen ist wohltuend und verhilft zu neuen Sichtweisen. Der erste vierteilige Kurs befasst sich mit Themen des Älterwerdens.

Beziehungen pflegenDer Wunsch, andere Menschen zu er-reichen, erfordert gute Werbung. In unserer Gemeinde zeigte sich schon

bald ein besonderes Interesse für eine Homepage. Kurz entschlossen führ-ten wir in unserer Kapelle eine Home-page-Schulung durch. Unsere Home-page ist am entstehen und wird schon bald aufgeschaltet. Eine Prioritätsgruppe umfasst Ge-betsanliegen und persönliche Beglei-tung. Die Beziehungspflege innerhalb und ausserhalb der Gemeinde hat ei-nen hohen Stellenwert. So wird Freude und Leid miteinander geteilt, Hilfe angeboten und füreinander ge-betet.

Die Welt verändernDas Gemeindeleben spielt sich unter der Woche ab, beim monatlichen Ge-betsfrühstück, beim gemeinsamen Stricken mit Nachtessen, Kurzan-dacht und Gebetsgemeinschaft, bei Geburtstagsbesuchen, beim Zwergli-Singen und dem Austausch mit den Müttern. Dieses Miteinander hat eine Ausstrahlung und verändert etwas in unserer Welt.

Stricken: Beziehungspflege hat in Stäfa-Männedorf einen hohen Stellenwert.

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CoNNExIo

Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten

Für einen Hungerlohn arbeiten Von Carla Holmes

Arica, eine Stadt ganz im Norden von Chile, ist für Migranten aus Bolivien, Peru und Kolumbien das Tor ins Land. Hierher kommen Menschen, die sich in Chile ein besseres Leben erhoffen. Doch Chile ist kein Land, das Migran-ten freundlich gesinnt ist. Die Metho-distenkirche hilft den Migranten.

Wer als Migrant nach Chile kommt, ist mit Vorurteilen und Ablehnung konfrontiert und muss sich mit Gele-genheitsjobs über Wasser halten. Arica ist eine Wüstenstadt. Die Ge-gend besteht aus Sand und Stein. Hier wächst ohne Bewässerung nichts. Die Stadt ist auf Wasser angewiesen, das aus dem Altiplano, dem Hochland Bo-liviens, ins Land geführt wird.

Ohne Bewässerung wächst nichts

Miserable LebensumständeDie meisten Migranten versuchen zu einem Hungerlohn Arbeit auf den Ge-müseplantagen ausserhalb der Stadt zu finden. Erst nach zwei Jahren kön-nen sie auf einen festen Arbeitsvertrag

hoffen. Für eine Wohnung reicht das Geld nicht. Deshalb zimmern sich die Menschen am Stadtrand Behausungen aus Brettern, Wellblech, Decken und allem, was sich irgendwie verwenden lässt. Es gibt kein fliessendes Wasser und auch keine Latrinen. Viele haben keinen Strom. Einzig Wasser wird von der Stadt geliefert. Eine vierköpfige Fa-milie bekommt pro Woche 600 Liter. Das muss für alles reichen.

Der Regierung ein Dorn im Auge

Die Räumung drohtConnexio hat im Rahmen einer Pro-jektreise einige Familien besucht. Maura (im Bild) und ihre Familie kommen aus Bolivien und wohnen seit 10 Jahren in ihrer Unterkunft – ein Haus kann man es nicht wirklich nennen. Weil der Regierung von Arica diese Migrantensiedlungen ein Dorn im Auge sind, wurden sie im Novem-ber informiert, dass ihre Siedlung von der Polizei geräumt wird. Da sie Ausländer sind, bekommen sie vom Staat keinerlei Unterstützung. Sie sind dann einfach obdachlos. Nach Bolivien wollen sie dennoch nicht

zurück, weil es ihnen in Chile trotz allem besser geht als in ihrer Heimat.

Hilfe von der KircheDie Methodistenkirche in Arica hat die Probleme und Lage der Migranten erkannt und betreibt eine Anlauf-stelle für sie. Sie besucht die Men-schen in den Siedlungen und steht ih-nen mit Rat und Tat zur Seite. Auch für die von der Räumung betroffenen Familien versucht sie eine Lösung zu finden. Denn das einzige Angebot, das die Stadt den betroffenen Migran-tenfamilien gemacht hat, ist in eine andere Siedlung umzuziehen. Diese wird in drei Monaten geräumt.

Unterkunft: In einfachsten Hütten (s. kleines Bild) hausen Migrant/innen wie Maura und ihre Familie in Chile.

MITHELFEN

Connexio unterstützt das Migran-ten-Projekt der Methodisten- kirche in Arica mit jährlich CHF 6000.–PC-Konto 87-537056-9

13Kirche und Welt Nr. 01/2013

ZENTRALVERWALTUNG

Gerarda-Emma Chirico ist die neue Sachbearbeiterin Immobilien

Liegenschaften kompetent verwaltenVon Sigmar Friedrich

Für die komplexer werdende Auf-gabe der Liegenschaftsverwaltung (s. Box) in der EMK ist neu Gerarda-Emma Chirico zuständig. Sie hat Ihre Arbeit Anfang Dezember 2012 aufge-nommen.

Gerarda, welche Erfahrungen und Kom-petenzen bringst Du für Deine neue Auf-gabe mit?Während eineinhalb Jahren habe ich Erfahrungen im Aussendienst beim AWD gesammelt. Dort ging es unter anderem um die Finanzierung von Immobilien. Weil eine Vertiefung meines Wissen dort nicht möglich war, wechselte ich zur Swisscom in die Immobilien-Abteilung. Dort habe ich mich in der Sachbearbeitung wei-tergebildet. Zuletzt war ich einige Zeit beim Hauseigentümerverband in St. Gallen. Im Januar fange ich zudem eine Ausbildung als Bewirtschafterin an.

Was findest Du an Immobilien so span-nend?(lacht) Ich glaube, das liegt einfach am Südländer. Ich bin schon aufge-wachsen mit all den Fragen um «Haus» und «Eigentum». Ausserdem fasziniert mich die Architektur. Die Aufgabe ist sehr abwechslungsreich: Es gibt Büroaufgaben, aber man kann auch nach draussen. Das ist ein brei-tes Arbeitsfeld.

Dein neues Arbeitsfeld ist erst im Auf-bau begriffen. Was reizt dich daran?Ich liebe es, aus dem Nichts etwas zu erarbeiten. Das ganze aufziehen und von Anfang an mit dabei sein können – das macht es spannend.

Was machst Du gerne, wenn Du Dich nicht gerade mit Immobilien befasst?Ich tanze gerne. Ausserdem habe ich einen Hund – seit 16 Jahren. Und Freunde sind für mich sehr wichtig.

Neu: Seit Anfang Dezember ist Gerarda-Emma Chirico für die Fragen rund um die Bewirtschaftung der Liegenschaften zuständig.

Angetippt

Der Kirchenvorstand tagte am 10.11.2012 in Interlaken. Dort liess er sich über den Fortschritt des Bauvorhabens des Gemein-debezirks und über die Gemeindearbeit in-formieren.Aus den Beschlüssen:• Die Zusammenarbeit mit dem Diakonat

Bethesda wurde neu geregelt.• Das Budget 2013 wurde verabschiedet.

Es sieht einen Abschluss mit einem Plus von gut CHF 270000 vor, bevor die einzel-nen Fonds geäuffnet werden. Auch die Gehaltstabellen wurden gutgeheissen. Diese sehen ausser einem allfälligen Stufenanstieg keine Lohnerhöhung vor.

• Dem Antrag der Zahlstelle wurde zuge-stimmt. Dieser sieht vor, dass Adressen aus der Datenbank gebraucht werden können, um neue Produkte der Zahl-stelle zu eruieren.

• Das Projekt «offene Kirche im Dorf» der EMK Region Zimmerberg wurde be-schlossen.

Der EMK-Arbeitskreis «Naturwissenschaft und Glaube» der Zentralkonferenz in Deutschland soll Kompetenzen im Bereich naturwissenschaftlichen Denkens bündeln. Das Gründungstreffen findet am 19. Januar in Würzburg statt.

www.emk-naturwissenschaften.de

«Abtreibung ist keine Privatsache» lautet der Titel einer Broschüre, mit der der Schweizerische Evangelische Kirchenbund Stellung bezieht zur Volksinitiative «Abtrei-bungsfinanzierung ist Privatsache». Nicht durch Sanktionen, sondern durch Lebens-perspektiven könnten Abtreibungen verhin-dert werden.

www.sek-feps.ch.

14 Kirche und Welt Nr. 01/2013

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Gerarda-Emma Chirico ist die neue Sachbearbeiterin Immobilien

Liegenschaften kompetent verwalten

ZENTRALVERWALTUNG

SACHBEARBEITERIN IMMoBILIEN

Weshalb diese neue Stelle?Die Fragen rund um die Bewirtschaftung der Liegenschaften haben zuge-nommen. Immer mehr wurden die Mitglieder des Bau und Verwaltungsaus-schusses (BVA) damit belastet. Die Bewirtschaftung der Liegenschaften bringt auch die Bezirke an ihre Grenzen bringt, wie eine Umfrage bestätigte, in der bei den Bezirken ein Be-dürfnis nach Unterstützung festgestellt worden ist.Diese Situation bewog den Kirchenvorstand, ein Konzept auszuarbeiten. Klar war, dass die Unterstützung nicht zusätzlich durch die bisherigen Mit-arbeitenden der Zentralverwaltung abgedeckt werden kann.

Worum geht es bei der neuen Stelle?Das vom Kirchenvorstand erarbeitete Konzept sieht vor, dass in der Zent-ralverwaltung ein Basiswissen aufgebaut wird. Im Rahmen des Projektes werden für die grösseren Liegenschaften Berichte erstellt, die dazu dienen, allenfalls weitere Schritte zu planen. Gleichzeitig sollen die Mitglieder im BVA entlastet werden, wenn es darum geht, Bauherrenvertretungen wahr-zunehmen.

Wie wird die Stelle finanziert?Vom Kirchenvorstand wurde eine 50%-Stelle in der Zentralverwaltung be-willigt. Finanziert wird die Stelle aus Liegenschaftserträgen, welche in die Rechnung der Zentralverwaltung fliessen. Ende 2014 wird das Projekt eva-luiert und es werden weitere Entscheide gefällt.

Würde im Lebensbogen

Olaf

In der Rekrutenschule hatten wir einen, der war nicht besonders intelligent. Er hiess olaf, das kam noch hinzu. Beim Entladen der Pistole schoss olaf vor sich in den Boden. Mit dem Fahrrad abkommandiert, landete er auf der Autobahn. Man nahm ihm die Waffe weg und liess ihn nicht mehr aufs Rad. Aber es blieben genügend Gelegenheiten für kleines oder grösseres Unheil. Bei einer Inspek-tion delegierte man ihn in die Küche, damit er die Truppe nicht blossstelle. olaf war geeignete Zielscheibe für Spott und Streiche. Man verknotete ihm vor dem Antreten die Schnürsenkel oder versteckte ihm die Mütze und weidete sich an seiner Verzweiflung. Einer pinkelte ihm die Schuhe voll. Heute heisst das Mobbing. Damals war es lustig. olaf ertrug alles gelassen und mit Würde. Wenn man über ihn lachte, lachte er mit. Der merkt gar nicht, was wir mit ihm machen, meinte jemand. Wirklich nicht? Als er sich einmal mehr unge-schickt anstellte, schickte ihn der Korporal in die Küche, um beim Mehlschneiden zu helfen. olaf marschierte hin und fragte nach dem Mehl. Als er zurückkam, brüllte die Bande vor Lachen. olaf trat an seinen Platz und sagte ernsthaft: Ich weiss, ich bin dumm. Aber andere auch. Einfach anders. Da ging ich hin und schämte mich.

Marcel Reber

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UMSCHAUUMSCHAU

«Film hoch zwei» in Schwarzenburg – ein Rückblick

«Jeder Abend war ein Geschenk!» Von Markus Kleiner

Mitte oktober haben wir als kleines Vorbereitungsteam voll Spannung den Kurs «Film hoch zwei» gestartet. Für uns war es ein Wagnis, denn wir wussten nicht, ob «Film hoch zwei» funktioniert! Werden die ausgewähl-ten Filme uns von den eigentlichen Fragen ablenken oder werden sie uns für die Stunde, die wir fürs Ge-spräch haben, so inspirieren, dass wir zu den wesentlichen Kernfragen kommen?

Heute, zwei Monate, sieben Filme, viele bewegende Gespräche und ein Festbankett später, können wir sagen: Es hat sich gelohnt!

Auf neue Fragen stossenEs hat sich gelohnt, wenn wir auf die Rückmeldungen der Kursteilnehmer schauen: «Der Kurs hat mir geholfen über persönliche Fragen nachzuden-ken», «Der Kurs hat mir geholfen, mich Gott näher zu fühlen» oder «Der Kurs hat mit geholfen, auf neue Fra-gen zu stossen»! Gerade diese letzte

Rückmeldung, hat mich sehr gefreut. Als ich im August von einer Journa-listin gefragt wurde, welches die Ziel-setzung dieses Kurses sei, habe ich gesagt: «Ich freue mich, wenn wir auf einige unserer tiefgründigen Fragen ansatzweise Antworten finden kön-nen und dann hoffe ich, dass wir bei dieser Suche auf neue Fragen stossen werden…»

Ich würde sofort wieder kommen

Weitere persönlich formulierte Rück-meldungen der Kursteilnehmer wa-ren: «Der Kurs regt zum Nachdenken an!» oder «Der Kurs war sehr berei-chernd und inspirierend» oder «Jeder Abend war ein Geschenk! Ich habe das Zusammensein immer sehr berei-chernd gefunden und genossen. Ich würde sofort wieder kommen!»

Die Teilnahme erleichternIch empfand es als sehr wertvoll, dass jeweils drei Generationen zusammen-fanden, um einander mit dem, was in

unseren unterschiedlichen Leben an-klang, zu beschenken. Dann war es für mich auch ein Aufsteller, dass wir fast an jedem Abend Gäste hatten, die sich zwar nicht für den ganzen Kurs angemeldet haben, aber sich dennoch an einem oder sogar mehreren Abend einklinkten.

Fast immer waren Gäste dabei

Das absolute Highlight war dann der Abschlussabend: Nach einem Film, der mit einem Festbankett geendet hat, genossen auch wir ein Festban-kett, serviert im Stübli des Gasthof Bühl’s in Schwarzenburg. So assen wir, genossen ein Glas Wein und tauschten uns nochmals über den Kurs und das, was uns bewegte aus. Es war gut, dass wir den Kurs nicht in den Räumlichkeiten der EMK, son-dern im Restaurant durchgeführt ha-ben. Dies machte mit Sicherheit die Teilnahme leichter.

Teamarbeit: Barbara Werren, Markus Kleiner und Regina Wisler (v.l.n.r.) haben den Glaubenskurs vorbereitet.

16 Kirche und Welt Nr. 01/2013

«Film hoch zwei» in Schwarzenburg – ein Rückblick

«Jeder Abend war ein Geschenk!»

Inspirierend: Die gezeigten Filme führten im an-schliessenden Gespräch zu den wesentlichen Fragen.

UMSCHAU

Anpassungen vornehmenAls Vorbereitungsteam haben wir den Kurs zusammen ausgewertet. Wir ha-ben gemerkt, dass wir noch einige An-passungen machen müssen. So möch-ten wir die Diskussion nach dem Film noch zielgerichteter gestalten, indem wir die schriftlichen Unterlagen noch dezidierter und bereits während des Abends einbringen. Veränderungsbe-darf sehen wir in der Frage, wie wir auch das Motiv der Sehnsucht in den Kurs einfliessen liessen.

Diskussionen zielgerichteter gestalten

Jeder Kursabend und jeder Film nahm eine Sehnsucht auf (Sehnsucht nach Freiheit, nach Sinn, Geborgenheit, Liebe, Beziehung und Annahme). Diese Sehnsucht versuchten wir je-weils mit einem Glaubensthema zu verknüpfen. Wir haben gemerkt, dass uns das nicht immer optimal gelang, und so werden wir auch hier für eine nächste Staffel Anpassungen vorneh-men. Ich bin weiterhin überzeugt da-

von, dass sich die Sehnsucht optimal als Ansatzpunkt eines Glaubenskur-ses eignet!

Die Fortsetzung planenWie geht es nun weiter? Wir hoffen, dass dieser Kurs bei den Teilnehmern noch weitläufiger nachklingt. Wir sind gespannt, was wir da noch erle-ben werden! Auf alle Fälle werden wir im Herbst 2013 in eine 2. Staffel von «Film hoch zwei» gehen! Mit neuen Fil-men, denn es gibt unendlich viele Filme, die über sich hinaus weisen und von Sehnsucht, Sinn des Lebens und Spiritualität erzählen, eben «Film hoch zwei»! Ich bin dankbar, für alles, was wer-den durfte und alles, was noch wird.

Impressum zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 48.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 68.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Insertionsschluss für 2/13:15.01.13

Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1,8 Pavel Losevsky, photoXpress.comS.2 cakeordeathcartoon.wordpress.comS.3,13 KuWS.3 shop.robertkneschke.de, pixelio.deS.5-7,10-12,14,15,23 zVgS.9 khrawlings, flickr.comS.16-17 D.Bärtschi, Fotostudio HighlightS.22 Stephan N., pixelio.deS.24 Thomas Max Müller, pixelio.defrançoise, photoXpress.com

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Besondere Reiseangebote mit Tradition

Ferien in Israel und andernortsVerschiedene Personen in der EMK or-ganisieren – teils seit vielen Jahren – Ferienangebote. Vier Angebote stellen wir hier vor. Etwas ausführlicher die «Schupperreise» nach Israel, die Hansueli Markwalder organisiert.

«Israel ist eine Reise wert!», haben meine Frau und ich nach unserer ers-ten Israel-Reise empfunden! Seitdem organisieren wir selbst Reisen nach Is-rael. Dabei ist uns besonders wichtig, dass wir neben den Sehenswürdigkei-ten des Landes mit Juden, palästinen-sischen Christen, mit messianischen Juden, mit Journalisten und mit Men-schen zusammenkommen, die prakti-sche Versöhnung zwischen Juden, Muslimen und Christen praktizieren!

Land voller FarbenZusammen mit der Reisefirma «Twe-renbold» haben wir eine sehr attrak-tive Reise zu äusserst günstigen Be-dingungen zusammengestellt. Diese Israel-Schnupperreise ist in erster Li-nie für Verantwortungsträger der EMK gedacht, wie z.B. Pfarrpersonen, Gemeindeleiter/innen, Sonntagschul- und Jugendleiter/innen, sowie übrige Personen in den Leitungen der EMK. Unsere Idee ist, Verantwortungsträ-gern der Kirche einen persönlichen Einblick in Israel zu vermitteln, damit diese dann in differenzierter Form Eindrücke weitergeben können! Israel

ist weder «weiss» noch «schwarz», son-dern voller Farben, Schönheiten und Widersprüche. Und es ist das Land, in dem sich das Leben des Alten und Neuen Testamentes abgespielt hat!

Von der Wüste kommendUnsere Reise beginnt in der Wüste Ne-gev, führt nach Massada via Totem Meer zum subtropischen Naturpark En Gedi. Qumran, Jericho und der See Genezareth sind weitere Destinatio-nen. Dann geht es weiter über die Car-mel-Panoramastrasse nach Cäsarea, Tel Aviv und Jerusalem. Es besteht auch die Möglichkeit Bethlehem im palästinensischen Au-tonomiegebiet zu besuchen und mit palästinesischen Christen zu spre-chen. Vorgesehen ist zudem eine Be-gegnung mit dem Journalisten und Theologen Johannes Gerloff sowie mit der Gemeinschaft der Versöhnung aus Juden, Muslimen und Christen.

ECKDATEN

Israel – Schnupperreise für Ent-scheidungsträger der Kirche 6.–11. November 2013Kosten: ab CHF 450.– pro PersonAuskunft/Anmeldung: Hansueli Markwalder, 031 911 02 17, [email protected] Anmeldeschluss: 1. April 2013

Vor 27 Jahren reiste eine grosse Gruppe von Frauen zum ersten Mal auf die schöne Insel Ischia mit Pfar-rer Walter Geiser. Seit 2001 wurden dieses Angebot von Werner und Heidi Wydler geleitet, jedes Jahr zwei Wo-chen im Oktober. 46 Gäste, Ehepaare und alleinstehende Männer und Frauen konnten sich so 2012 bei son-nigem und warmem Wetter erholen, die Gemeinschaft geniessen und bei den täglichen Gottesdiensten im Freien mit dem einmaligen Blick auf die Citara-Bucht Gottes Nähe erfah-ren. Die Gäste nahmen einmal mehr gerne die angebotenen Ausflüge zu den umliegenden Sehenswürdigkei-ten in Anspruch. Daneben wurde das hoteleigene Thermalbad rege benutzt. Mit Freude und Leidenschaft haben wir während 12 Jahren diese Ferien geleitet, uns jedoch entschieden, das Angebot 2013 zum letzten Mal aus-zuschreiben und nächstes Jahr einen würdigen und guten Abschluss zu feiern.

ECKDATEN

Ferien im Hotel Capizzo in Forio auf der Insel Ischia12.–27. oktober 2013Kosten: ab CHF 900.– pro PersonAuskunft/Anmeldung: Werner und Heidi Wydler, 043 538 87 68, [email protected]

18 Kirche und Welt Nr. 01/2013

UMSCHAU

Zum 18. Mal organisiert Armin Ca-mastral 2013 Ferien in der Toscana. 2012 waren 49 Feriengeniesser zu-sammen. Fixpunkte im Programm bildeten die Andachtszeit und die Mahlzeiten, zwei Ausflugtage und der italienische Markt-Samstag. Dazwi-schen war viel freie Zeit, um am Strand zu laufen, in den warmen Mee-reswellen zu baden, auszutauschen, hinzuhören, miteinander mit sich sel-ber und mit Gott Zeit zu haben. Die gesamte Ferienanlage liegt im Grü-nen, mit einem Pinienhain, der sich bis zum Privatstrand erstreckt. Bäume, Pflanzen und Blumen der Mit-telmeer Toscana: Steineichen, Eichen, Korkeichen, Mittelmeerpinien, Zyp-ressen, Wacholder und Tamarisken. Das heisst, Ferien in ständigem Kon-takt mit unversehrter Natur. Eine Teilnehmerin schreibt: «Wie jedes Jahr war der Abendmahlsgottes-dienst am Ferienende ein Höhepunkt. Jesu Liebe zu und und untereinander hat uns verbunden und reich geseg-net.» (M.Zangger, Mettmengstetten)

ECKDATEN

EMK-Toscana-Ferien 21.Sept.–5.okt. 2013Kosten: ab CHF 730.– pro PersonAuskunft/Anmeldung: Armino Camastral, 081 284 40 03, [email protected] Blick auf die Parkanlage:

www.rivadeglietruschi.it

Im April 2013 bieten Urs und Hanni Ramseier wieder eine vierzehntägige Israelreise an. Eine dritte Woche in Eilat ist optional buchbar. Zum 14. Mal organisieren Ramseiers diese Reise, bei der Sie biblische Orte live erleben und dort stehen können, wo Jesus oder alttestamentliche Personen gewirkt und gepredigt haben. Sie er-halten Informationen und lernen Hin-tergründe kennen, erleben die orien-talischen Märkte in Jerusalem oder Akko oder können wie ein Korkzap-

fen im Toten Meer liegen. Ruhige Wüstenlandschaften, grüne, frucht-bare Gegenden, Altes und Neues, Hö-hepunkte im Zusammenhang mit der biblischen Botschaft werden begeis-tern. Juden, Christen und Araber wer-den wir erleben. Das sagen Teilnehmer/innen: «Die kompetente Organisation und Füh-rung der Reise durch euch beide hat uns beeindruckt. So haben wir uns die Reise gewünscht: Das Land der Bi-bel kennen zu lernen in einer natür-lichen Art und Weise.» (Regina und Erwin, Hettlingen)

ECKDATEN

Israelreise 7.–21./28. April 2013 Kosten: ab CHF 1575.– pro PersonUrs Ramseier, 071 351 19 17, [email protected]

www.emk-herisau.ch > Angebote > Besondere AngeboteAnmeldeschluss: 13. Januar 2013

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Kirche und Welt Nr. 12/2012

Inserate

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INSERATE

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Kirche und Welt Nr. 12/2012

InserateINSERATE

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ZENTRALE DIENSTE

Mitglieder

Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öf-fentlich zu ihrem Glauben bekannt und sich verpflichtet, die EMK in ihrem Dienst und Auftrag zu unterstützen.

am 26.8.2012Büren-GrenchenStefanie Chavez Arias AguirreDick Chavez Arias

SolothurnAwo Mawueyram Tsoblewu

ThunDamaris NyffeneggerAndrea MüllerUrsula Müller-StuckiMatthias ReusserStastka Kuchtova ReusserBenjamin Adam-Jenzer

am 23.9.2012BernCornelia Amstutz-VoegelinDaniel Amstutz-VoegelinSilvia TapisPascal Tapis

SolothurnMartha Moreno GomezIvoska Seiffert

am 30.9.2012St. Gallen-TeufenSori PfeiferJuri Pfeifer

am 21.10.2012Bern GründungMagdalena Scheurer

Uzwil-FlawilArmin GratzeiBettina Gratzei-BeuschJoe Ruckstuhl

Eine Serie mit kurzen, steckbriefar-tigen Beschreibungen stellt die «zentralen Dienste» vor. In dieser Ausgabe die Beauftragte für Senio-renarbeit 55+ und die Takano-Fach-stelle.

Die ArbeitsbereicheDie Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ setzt in ihrer Arbeit folgende Schwerpunkte:• die Altersgruppe 55+ in ihrer Bedeutung als Kompetenz- und Erfahrungsträger stärken• die Bezirke und Leitungsgremien in gerontologischen und alters- spezifischen spirituellen Fragen beraten • Fachtagungen zur kirchlichen Seniorenarbeit organisieren und durchführen

Zur StrategieDemografische Veränderungen for-dern die Kirche heraus, ihre Arbeit gezielt auch auf die vier Altersgrup-pen ab 55+ auszurichten. Durch die Arbeit der Seniorenbeauftragten wer-den Gemeinden unterstützt und ermu-tigt, Senioren-Projekte zu lancieren, mit denen Kirchendistanzierte Zu-gänge zum Glauben und zur Ge-meinde finden.

PersonenSusanne Vögeli, Beauftrage für Seni-orenarbeit 55+, 50%

Zentrale Dienste (Teil 5)

Seniorenarbeit 55+

Takano allg.CHF 467 672.–

SeniorenarbeitCHF 62 250.–

Bildung und BeratungCHF 133 429.–

Externe BeiträgeCHF 54 653.–

Interne BeiträgeCHF 200 700.–

KommunikationCHF 153 208.–

ZentralverwaltungCHF 379 716.–

JK/GremienCHF 176 235.– EMK Schweiz

CHF 262 465.–

KabinettCHF 548 177.–

JugendpfarrerCHF 81 000.–

Die Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ sensibilisiert Bezirke und Leitungsgremien für die veränderten Handlungsspielräume älterer Menschen in Kirche und Gesellschaft und zeigt deren vielfältige Möglichkeiten auf.

22 Kirche und Welt Nr. 01/2013

23Kirche und Welt Nr. 12/2011

Der ArbeitsbereichDie Takano Fachstelle ist das Kompe-tenzzentrum für die Arbeit mit Kin-dern, Jugendlichen, jungen Erwachse-nen und Familien der EMK. Wir dienen den Gemeinden als primäre Anlauf-stelle. Wir machen das Knowhow der Gemeinden verfügbar und geben das gesammelte Wissen aktiv weiter. Dies geschieht durch Innovation, Ressour-cen, Beratung, Camps, Schulung sowie Partizipation. Zur StrategieDamit Kinder und Jugendliche in die Nachfolge von Jesus geführt werden können, müssen sie gefördert und be-gleitet werden. Es braucht konse-quente Investition in die Jugend.

Als Fachstelle unterstützen wir Ge-meinden darin beziehungsorientierte Kontakte zu leben und dadurch nach-haltig mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene unterwegs zu sein. PersonenMichèle Bachmann, Micha Kunkler, Barbara Morf, Martin Graber, Martin Schwarz, Brigitte Kirschbaum, Ursula Schweizer, Reto Nägelin, Beat Bach-mann. Total 465% Stellenprozente, davon sind 60% Jugendpfarrer-Engagement und 20% zur Zeit vakant.

Zentrale Dienste (Teil 6)

Takano Fachstelle und Jugendpfarrer

Takano allg.CHF 467 672.–

SeniorenarbeitCHF 62 250.–

Bildung und BeratungCHF 133 429.–

Externe BeiträgeCHF 54 653.–

Interne BeiträgeCHF 200 700.–

KommunikationCHF 153 208.–

ZentralverwaltungCHF 379 716.–

JK/GremienCHF 176 235.– EMK Schweiz

CHF 262 465.–

KabinettCHF 548 177.–

KabinettCHF 548 177.–

JugendpfarrerCHF 81 000.–

JugendpfarrerCHF 81 000.–

ZENTRALE DIENSTE

Die Takano Fachstelle unterstützt die Bezirke (in ihrer Arbeit) Kinder, Jugendliche und damit auch ihre Eltern zu erreichen.

23Kirche und Welt Nr. 01/2013

Von Urs Schweizer

Eines Tages lag es einfach da, das Auf-gebot, das feinmotorisch und kunst-handwerklich leicht defizitär veranlag-ten Männern, also zum Beispiel mir, einmal mehr einen Moment des Selbst-zweifels bescherte: Herzliche Einla-dung zum Räbeliechtli-Schnitzen, zum Anlass also, der standfest wie ein Leuchtturm den gegen das Ufer rollen-den Halloween-Wellen trotzt, und der, so will es die ebenso unerschütterliche Tradition, in den Händen der Väter (und Grossväter) liegt. Immerhin dachte ich schon am Vor-abend des Schnitzens daran, unseren jüngsten Sohn zu fragen, was er denn gerne auf seiner Räbe haben wollte. Dies verschaffte mir einige Zusatzmo-mente der gedanklichen Vorbereitung, die mir angesichts des Wunsches «Eine Burg!» doch ziemlich gelegen kamen ... Als ich mein Werk dann vollendet und unserem Sohn gezeigt hatte, er-hielt ich als Belohnung einen Blick der staunenden Dankbarkeit, der nicht ein-mal durch zehn Grosspackungen After

Eight aufgewogen werden könnte. Und als unser Sohn am nächsten Abend am Räbeliechtli-Umzug teilnahm und sein Licht durch die Nacht trug, freute ich mich einfach von Herzen mit ihm. Diese Freude wurde lediglich durch den Umstand getrübt, dass die vorbei-ziehenden Kinder bei zahlreichen Häu-sern die Aussenbeleuchtung von teilweise monströser Leuchtkraft akti-vierten, was die Räbeliechtli doch je-weils etwas ärmlich aussehen liess ... Und wenn ich mir in diesen Tagen in Erinnerung rufe, dass es auf der Erde keinen Ort gibt, wo wir für immer bleiben könnten, dann will ich erst recht nicht heute leben, als gäbe es kein Morgen. Ich will auch nicht im Gestern verharren oder auf das Mor-gen hoffen, als gäbe es kein Heute. Ich möchte vielmehr zuversichtlich ein Licht der Hoffnung für die Gegenwart und die Zukunft durch die Nächte die-ser Erde tragen – und darauf ver-trauen, dass dies nicht nur von Bewe-gungsmeldern wahrgenommen wird.

Lichter der Hoffnung weitertragen

Bewegungsmelder

24 Kirche und Welt Nr. 01/2013