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03/2015 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Nur wenige Kirchen öffnen ihre Tore Birgit Usche arbeitet mit Obdachlosen Seite 18/19 «Soli Deo Gloria!» Was wirklich zur Ehre Gottes beiträgt Seite 7 Damit Geld nicht unbemerkt versickert Eckwerte für das Familienbudget Seite 22/23 Im Spannungsfeld zwischen künstlicher Befruchtung und Adoption Wenn Paare keine Kinder bekommen können Seite 8/9

Kirche und Welt 3/2015

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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz

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Page 1: Kirche und Welt 3/2015

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Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Nur wenige Kirchen öffnen ihre ToreBirgit Usche arbeitet mit ObdachlosenSeite 18/19

«Soli Deo Gloria!»Was wirklich zur Ehre Gottes beiträgtSeite 7

Damit Geld nicht unbemerkt versickertEckwerte für das Familienbudget Seite 22/23

Im Spannungsfeld zwischen künstlicher Befruchtung und Adoption

Wenn Paare keine Kinder bekommen könnenSeite 8/9

Page 2: Kirche und Welt 3/2015

Inhaltsverzeichnis

Das Thema der Jährlichen Konferenz gemeinsam gestalten

Miteinander – kreativ 4

Neue Praktikanten in der Zentralverwaltung

Erlerntes anwenden 5

Was wirklich zur Ehre Gottes beiträgt

«Soli Deo Gloria!» 7

Im Spannungsfeld zwischen künstlicher Befruchtung und Adoption

Wenn Paare keine Kinder bekommen können 8

Wie Hafners innert 14 Tagen zu Eltern wurden

«Nein, wir brauchen den Kinderwagen sofort!» 10

Religiöse Aussagen zu Adoption und künstlicher Befruchtung

«...als hätte er es geboren» 12

Zum Tod von Louise Werder (2.2.1920 –27.12.2014)

Ein Leben für die Mission 14

Von der Tagung des Arbeitskreises «Naturwissenschaft und Glaube»

Warum ist Gott verborgen? 16

Birgit Usche arbeitet im NetZ4 mit Obdachlosen

Nur wenige Kirchen öffnen ihre Tore 18

Beat Hofstetter benennt Eckwerte für das Familienbudget

Damit Geld nicht unbemerkt versickert 22

Meine Menschenfurcht zu überwinden, lohnt sich

Kleiner Aufwand, grosse Wirkung 24

2 Kirche und Welt Nr. 03/2015

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Gnadenlos positiv!

Von Stefan Moll

Vor mir liegt das «Kleine Übungsheft Positives an-ziehen»*. Der Ratgeber hilft, für die Partnerwahl attraktiv zu werden. Er bietet ein Training, um zu einer guten Ausstrahlung zu kommen. Miesepetri-ges kommt auf den Müll. Frohes bleibt. Im Projekt «Soteriologie» arbeiten wir an einer Sprache, mit der wir heute über Erlösung reden können. Nun sind wir in doppelter Versuchung, es wie dieser Ratgeber zu machen. Zunächst einmal, in dem wir uns und die Gemeinden auf eine positive Ausstrahlung trimmen: sexy, liebenswürdig und fröhlich wollen wir sein. Dann aber auch, in dem wir das Evangelium selber zum Ratgeber machen. In der Tat verschwimmen die Unterschiede zwischen Übungsheft und manchen Predigten. Es bleiben An-leitungen, um es richtig zu machen und cool zu sein. Erlösung und Erfolg kommen einander sehr nahe. Ich bin da sehr skeptisch. Erlösung ist vor allem Gnade. Gott berührt uns, gerade weil wir nicht so positiv sind. Erlösung ist Sinn: im Leid, in Tränen, in Verstörung erkennen wir einen Wert, der auch vor Gott zählt. Und schliesslich: Im Evangelium geht es nicht um einen cleveren Lebensstil, sondern um die Beziehung zu Gott. Bei ihm aber kann jenseits von Erfolg und Misserfolg Neues blühen und Neues werden. Zum Glück!

* Michaud/Augagneur, Das kleine Übungsheft Positives anziehen

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

«Dann weinte Hanna und ass nichts», erzählt die Bibel von der Frau des Elkana, «deren Mutterleib der Herr verschlossen hatte» (1.Sam 1,6f.) Viele Paare, die sich Kinder wünschen, kennen diese Not. Was tun? Zwei Antwortmöglichkeiten geht diese Aus-gabe von Kirche und Welt weiter nach. Wie mehrere Generationen in der Gemeinde miteinander un-terwegs sind, soll an der Jährlichen Konferenz in Aarau erfahr-bar werden. Schon jetzt können Sie dafür kreativ werden. Wie, das erfahren Sie in dieser Ausgabe. Das Video dazu sollten Sie sich unbedingt anschauen! Ein paar wichtige Eckpunkte für die Budgetplanung in der Familie zeigt Beat Hofstetter auf. Die Zahlstelle bietet zum Thema einen Workshop mit Beat Hofstetter an. Interessiert? Dann melden Sie sich doch am besten gleich an! Im Budget von Kirche und Welt ist fest eingeplant, dass Sie die Arbeit nach Ihren Möglichkeiten unterstützen. Danke, wenn Sie den beigelegten Brief samt Einzahlungsschein beachten!

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 03/2015

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Das Thema der Jährlichen Konferenz gemeinsam gestalten

Miteinander – kreativVon Beat Bachmanni

Die Jährliche Konferenz 2015 steht ganz unter dem Zeichen des «Mitei-nanders der Generationen». Alle, die zur Konferenz nach Aarau kommen, sollen das Miteinander von Jung und Alt hören, sehen und vor allem erle-ben können!

Wie erlebst du das Miteinander mit der anderen Generation? Wo haben in dei-ner Gemeinde junge und ältere Men-schen miteinander Kontakt inner- und ausserhalb der Kirche?

Werde kreativ!Wir bitten junge und ältere Menschen aus den Bezirken, sich mit dem Thema kreativ auseinanderzusetzen. Schön ist es, wenn sich Jung und Alt gemeinsam an einen Tisch setzen und etwas zu-sammen machen: Texte, Fotos, Bilder, Zeichnungen, Gedichte, Lieder, Filme, Skulpturen, Projektideen, Performance oder Flashmobs ...! Es kann etwas ganz Kleines sein. Aber es darf natürlich auch aufwändig werden!

Zeig es uns!Bitte sende das Werk (falls versandfähig) bis 30. April an: Takano-FachstelleBadenerstrasse 69Postfach 13448026 Zürichoder gib uns Bescheid über das Projekt! ([email protected]) Alle Resultate dieses Wettbewerbs wer-den an der Konferenz in Aarau in einer Ausstellung präsentiert. Natürlich gibt es dabei auch Preise zu gewinnen! Es würde uns freuen, wenn du dich auf eine andere Generation einlässt!

DAS VIDEO ZUM THEMA VORMERKEN!

Wir haben ein paar Personen aus EMK-Gemeinden ge-fragt, wie sie das Miteinander von Jung und Alt erleben. Daraus haben wir einen 6-Minuten-Film gemacht!Siehe unter:

www.emk-schweiz.ch,

www.takano-online.ch

Bitte zeige diesen inspirierenden Clip im Bezirksvor-stand, in Gottesdiensten, an Sitzungen oder im Haus-kreis, und lasst euch darauf ein!

Jährliche Konferenz 18.–21. Juni 2015 in AarauVeranstaltungen zum Thema:Samstag, 20. Juni, Freie Christengemeinde Aarau, 09.00–12.30: Mit dem Sprachkünstler Bänz Friedli und Podiumsgespräch zum Thema der Generationen

Sonntag 21. Juni, Schachenhalle Aarau 10.00–15.30 Uhr: Einen «Miteinander-Gottesdienst-Tag» erleben!

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Neue Praktikanten in der Zentralverwaltung

Erlerntes anwendenVon Gisbert Dörr

2013 hatte sich die Leitung der Zen-tralverwaltung und der Zahlstelle entschieden, auch im Ausbildungs-bereich wieder gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit waren positiv.

Im Februar 2014 hatte dann Kevin Mattmann eine 12-monatige KV Prak-tikumszeit angetreten. Die guten Erfah-rungen legten die Basis für eine Fort-setzung. So konnten am 2.2.2015 zwei Praktikanten in der Zentralverwaltung ihre Tätigkeit aufnehmen:

Carmen Berger ist 21 Jahre und kommt aus Seewis im Prätigau. Ihre Hobbies sind Lesen und Theater spielen. Sujeevan Somasundaram ist vor 20 Jah-ren in Schlieren geboren. Seine Hobbies sind Leichtathletik und HipHop Tanzen.

Beide habe 18 Monate theoretische Ausbildung an der HSO Wirtschafts-schule in Zürich absolviert. Nach 12 Mo-naten werden Sie an die Schule zurück-kehren und dort ihren Abschluss als Kauffrau/Kaufmann mit eidgnös- sischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ma-chen.

Wir wünschen Carmen und Sujeevan eine spannende Praktikumszeit.

Agenda SA, 7. MÄRZ

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisMethodistische TheologieEMK Zürich Zelthof9.00–12.30 UhrInfos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

SA, 14.MÄRZ

«Mein Alter ist meine Chance»Fachtagung Leben 55 plus9.00–16.00 UhrPauluskirche, EMK AarauInfos / Anmeldung: Heidi Schnegg, 044 299 30 88, [email protected]

SA/SO, 7./8. MÄRZ

Stufen des LebensWeil du JA zu mir sagstBibelheim MännedorfKosten: ab CHF 85.–, zzgl. ÜbernachtungInfos / Anmeldung: Peter Knecht, 043 433 06 34, [email protected]

SA, 28. MÄRZ

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisLernpsychologie 1EMK Zürich Zelthof9.00–12.00 UhrInfos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

SA, 28. MÄRZ

SamstagspilgernRapperswil-Etzelpass-Einsiedeln9.20 Uhr ab RapperswilKosten: ab CHF 10. –Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, [email protected]

DO, 2. APRIL

the last suppernetV-AbendEMK NiederuzwilInfos: Michael Breiter, 079 782 56 94

SO, 26. APRIL – SO, 2. MAI

Kalligraphie-Kursmit Frieda ZwahlenHotel Artos, InterlakenKosten ab CHF 1002.– pro PersonInfos / Anmeldung: Hotel Artos Interlaken, www.artos.ch

ZENTRALE DIENSTE

Praktikanten: Sujeevan Somasundaram und Carmen Berger

Hotel Artos erhält den HolidayCheck Award 2015Das Hotel Artos in Interlaken kommt bei seinen Gästen gut an: viele von ih-nen bewerteten das Hotel auf dem Reiseportal HolidayCheck positiv. Gemein-sam mit 40 weiteren Schweizer Hotels wurde es nun mit dem HolidayCheck Award 2015 ausgezeichnet. Gut 100 Gäste, die das Hotel Artos in den letzten zwei Jahren bewertet haben, gaben ihm auf der Internetplattformen für Hotel-bewertungen die Note 5,6 von 6 und 96 Prozent empfehlen es weiter.

Quelle: MK-News- Ku

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5Kirche und Welt Nr. 03/2015

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Zu «Kirche und Welt» 02.2014, S.8–12

Mit den Falschen «im Bett»Herr Schwaller fühlt sich von den reisserischen Schlagzeilen der Medien unfair behandelt und nicht erkannt. Er sieht die Lösung in professioneller Medienarbeit. Frau Streit-Stettler bestätigt denn auch, dass die Freikirchen ein Imageproblem haben, und schlägt ebenfalls direkteren Kontakt zu den Medien vor. TAKANO versucht dem BSV zu erklären, dass sein ganzheitliches Verständnis von Mis-sion und Evangelisation so ausgelebt wird, dass Gruppendruck vermieden wer-den kann, ohne allerdings konkret zu beschreiben, wie das im Alltag aussehen soll. Die Wurzel des Problems ist damit nicht erkannt. Die EMK befindet sich im Spannungsfeld zwischen der reformierten Kirche auf der einen und evangelika-len und pfingstlerischen Gruppierungen auf der anderen Seite. Sie ist nicht klein, sondern weltweit tätig und hat, Gott sei Dank, ein äusserst demokratisches Sys-tem. Die EMK ist aber m.E. (nicht nur in den Grundzügen ihrer Lehre) kaum von der reformierten Kirche zu unterscheiden. Die Schnittmenge für eine Fusion wäre gross genug. Dennoch bleibt sie Freikirche. Warum? Mitgrund dafür ist die Person John Wesleys und seine theologischen Schwer-punkte. Doch ein anderer Grund ist, dass die EMK die evangelikal-freikirchlich ausgerichteten Gemeindeglieder einbinden muss und will. So lassen wir hier und dort manche Ideen aus dieser Ecke einfliessen und legen uns durch unsere Mit-gliedschaft mit der Evangelischen Allianz mit Gruppierungen ins Bett, welche eindeutig sektiererische Merkmale aufweisen. Sie vertreten biblisch nicht halt-bare, die Menschen schädigende Moralvorstellungen, arbeiten gezielt mit Grup-pendruck, missionieren aggressiv und evangelisieren mit Angstmacherei. Sie verweigern Frauen gleiche Rechte, und versuchen Drogensüchtige durch Freibe-tungen zu heilen. ... u.a.m. ... Wer sich solche Freunde sucht, darf entsprechende Schlagzeilen nicht fürchten. ... Bevor wir also als Vertreter der EMK den vermehrten Kontakt zu Medien su-chen, sollten wir wissen, wo wir stehen, und die Identitätskrise auch strukturell überwinden.

Lukas Forster, Basel

IHRE MEINUNG

HINWEIS

Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wie-der. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen.

Zu «Kirche und Welt» 02.2014, S.8–12

Teils selber schuldImageprobleme? Da sind wir zum Teil selber schuld. Wenn Mohammed, der Is-lam, Allah und andere Religionen verspottet werden, gibt es weltweit Aufschreie. Warum schweigen christliche Würdenträger zu all den negativen Berichten über Freikirchen und das Christentum? Da bewundere ich Moslems, die sich für ih-ren Glauben stark machen. Aber nicht dass ich die Vorgehensweise extremisti-scher Gruppen begrüsse. ... Als Christen sollten wir doch immer wieder Lügen widerlegen und Missstände gewisser sektiererischen Gruppierungen offenlegen und ansprechen. ...

Gerhard Steiner, Oberdorf

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausChristian AeschlimannAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Insertionsschluss für 04/2015:12.03.15

Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1,8–9 Tatiana Gladskikh, 123rf.comS.2 Plaßmann, gemeindebrief.deS.3,5,7,10–11 KuWS.3 huaxiadragon, photoXpress.comS.4 Katharina Wieland Müller, pixelio.deS.9,14–17,22–23 zVgS.12–13 JMG, pixelio.deS.18–19 Reuben Degiorgio, flickr.com

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BISCHOFSBÜRO

Patrick Streiff: «Allein zur Ehre Gottes – das haben alle Religionen gemeinsam.»

Was wirklich zur Ehre Gottes beiträgt

«Soli Deo Gloria!»Von Bischof Patrick Streiff

Allein zu Gottes Ehre – so steht es auf vielen Inschriften in Kirchen. Men-schen trugen und tragen dieses An-liegen in ihrem Herzen. Dennoch ver-mehrt ihr Tun nicht immer Gottes Ehre.

Anfang Januar geschahen die ab-scheulichen Attentate in Paris. An-schliessend kam es zu riesigen De-monstrationen, bei denen Menschen ihre Solidarität mit den Opfern bekun-deten. Die Attentäter waren über-zeugt, im Namen Gottes und zu sei-ner Ehre zu handeln.

Attentate ‹im Namen Gottes›?

Geschändete EhreIm Nachgang zu den Attentaten las ich den Bericht[1] eines marokkani-schen Schriftstellers, der in den Nie-derlanden aufgewachsen war. Abdel-kader Benali schildert, dass sein Geschichtslehrer über die Fatwa ge-gen Salman Rushdie sprach und er sich als Dreizehnjähriger empörte, wie er es in seiner Schulklasse noch

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM MÄRZ

6.–7. Vorstand Schweiz-Frankreich-Nordafrika11.–17. Exekutive der Zentralkonferenz und Superintendententreffen, Warschau, Polen28.–29. Distriktskonferenz Frankreich (UEEMF)

nie getan hatte. Er steigerte sich in eine Wut hinein, weil er die Ehre des Propheten geschändet sah. Er schreibt: «Zum ersten Mal merkte ich, was es hiess, ein Muslim zu sein.» Mit siebzehn Jahren las er in einer Ecke der Schulbibliothek das Buch von Rushdie «Die satanischen Verse»: «Das Buch bestätigte, was ich die ganze Zeit tief in mir geahnt hatte: Eine freie und offene Gesellschaft ist eine Bedrohung für gläubige Men-schen. Ihre Religion wird verspottet, manchmal wird sie sogar unter-drückt. Und das schürt Zorn.»

Säkulare FormenAllein zur Ehre Gottes – das haben alle Religionen gemeinsam. Im Pro-testantismus war dies am ausgepräg-testen der Wahlspruch des Reforma-tors Calvin. Doch welches Verständnis von Gott, von seinem Handeln und Wesen, von seinem Willen und Wir-ken, prägt die Menschen, die zur Ehre

Gottes leben wollen oder sogar über-zeugt sind, die Ehre Gottes verteidi-gen zu müssen? Und wie häufg kommt es in unserer säkularen Welt zu pseudo-religiösem Einsatz für die Ehre des Landes, die Ehre des eige-nen Volkes oder die Ehre einer ge-meinsamen Idee!

Welches Verständnis von Gott haben wir?

Liebe ehrt GottWir tun als Christen gut daran, den Dreischritt der Liebe im Mittelpunkt zu halten, den Wesley in den Kennzeichen eines Methodisten beschrieben hat: 1. die Liebe Gottes zu uns zu erfahren; 2. Gott von ganzem Herzen zu lieben;3. und seinen Nächsten wie sich

selbst zu lieben. Das trägt zur Ehre Gottes bei!

[1] http://is.gd/nzz_benali

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THEMA

Im Spannungsfeld zwischen künstlicher Befruchtung und Adoption

Wenn Paare keine Kinder bekommen könnenVon Ute Richter

Unerfüllter Kinderwunsch ist in un-serer Gesellschaft ein häufig disku-tiertes Problem geworden. Etwa 15% aller Paare in der Schweiz haben Schwierigkeiten, ein Kind auf natür-liche Weise zu zeugen.

Gemäss statistischer Erhebungen gibt es von Jahr zu Jahr mehr Betroffene. Über den Grund dieser Entwicklung kann man spekulieren. Fest steht je-denfalls: Sich ein Kind zu wünschen und nicht schwanger werden zu kön-nen, ist eine meist unerwartete und auch bedrückende Erfahrung. Das, was anderen als Geschenk der Liebe und des Himmels einfach selbstver-ständlich zuteil wird, ist einem selbst verwehrt.

Belastende SituationBei manchen Paaren entsteht der Ein-druck, irgendwie unvollkommen und benachteiligt zu sein. Wenn man ver-sucht, mittels Wissenschaft, Arztter-minen, Abklärungen oder auch «ge-plantem Beischlaf» der Natur auf die

Sprünge zu helfen, ist das psychisch belastend und entspricht auch nicht unserer Idealvorstellung der Gestal-tung von Beziehungen. Statistisch kommt es bei Männern und Frauen etwa gleich häufig zu Fruchtbarkeitsstörungen: in je etwa 30% der Fälle sind die Ursachen allein bei der Frau oder allein bei dem Mann oder bei beiden zu finden. In etwa 10% der Fälle bleiben die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch völlig un-klar.

Die Ursachen können beim Mann oder der Frau liegen

Künstlich befruchtenBei unerfülltem Kinderwunsch kön-nen unterschiedliche medizinische Verfahren helfen. So kann eine künst-liche Befruchtung stattfinden. Am be-kanntesten sind die «Intracytologi-sche Spermieninjektion» (ICSI) und die «In-vitro-Fertilisation» (IVF). Bei dem IVF-Verfahren werden nach hor-moneller Stimulation reife Eizellen aus dem Eierstock entnommen und

dann im Labor mit den aufbereiteten Spermien zusammengebracht. Nach 18 bis 24 Stunden kann man feststel-len, ob die Befruchtung erfolgreich war. Zwei bis drei der nun befruchte-ten Eizellen werden im Anschluss «in vitro» («im Reagenzglas») weiter kul-tiviert und nach zwei bis drei Tagen in die Gebärmutter der Frau einge-setzt. Bei der ICSI Methode kontrolliert man die Befruchtung noch weiter: ein einzelnes Spermium wird direkt in die Eizelle injiziert. Das Verfahren wird vor allem dann angewandt, wenn die männliche Fruchtbarkeit, also die Beweglichkeit der Spermien, Einschränkungen unterliegt oder wenn vorhergehende IVF-Behandlun-gen keinen Erfolg zeigten. Scheitern alle Versuche mit eigenem Samenma-terial, gibt es die Möglichkeit, eine an-onyme Samenspende in Anspruch zu nehmen.

Nur teilweise erfolgreichMindestens tausend Kinder kommen in der Schweiz jedes Jahr dank einer Samenspende zur Welt. Das Gesetz er-

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laubt eine Samenspende für verheira-tete heterosexuelle Paare. Allerdings bleiben etwa die Hälfte aller Paare, die sich einer Therapie unterziehen, dennoch kinderlos.

Die Hälfte der Paare bleibt dennoch kinderlos

Probleme bleibenDie genannten Methoden werfen un-terschiedliche ethische Probleme auf. Bei der IVF Behandlung werden nicht alle befruchteten Eizellen ausgetra-gen, ein Teil wird vernichtet. Der Mensch nimmt also hier eine Aus-wahl vor und zwar nach dem Zeit-punkt, an dem Leben gemäss Defini-tion bereits begonnen hat. Massen wir uns in diesem Verfahren nicht an, «Gott zu spielen»? Von sehr praktischer Art sind Her-ausforderungen, die sich aus einer an-onymen Samenspende ergeben. Ist es vertretbar, einem Menschen die Infor-mation vorzuenthalten, wer sein Va-ter ist? Und wenn man selbst meint, es ist vertretbar: Kann ein Kind es

auch einfach so verkraften, «anony-mer Herkunft» zu sein?

Ein anderer WegEs ist ein grosses Ur-Bedürfnis und Glück, selbst Kinder zu bekommen und biologisch gesprochen, die «eige-nen Gene weiterzugeben». Dennoch lohnt es, sich bei unerfülltem Kinder-wunsch mit Alternativen zu beschäf-tigen: der Adoption eines oder mehre-rer Kinder. Es gibt in unserer Gesellschaft Kin-der, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht bei den leiblichen El-tern aufwachsen können. Solchen Kindern Eltern zu werden, kann eine beglückende Erfahrung für alle Betei-ligten sein. Eltern sein ist unendlich mehr, als bloss die Zeugung und Ge-burt eines Kindes. Was ich bei Freun-den und Verwandten beobachte, die Kinder adoptiert haben: Die biologi-sche Elternschaft wird ziemlich un-wichtig im Vergleich zu den anderen Aspekten des Elternseins, die da im Laufe dieses Abenteuers «Familienle-ben» auf Eltern und Kinder zukom-men.

Mehr als FortpflanzungDer Wunsch nach einem Kind sollte mehr sein, als sich selbst fortpflanzen zu wollen und die eigenen Gene wei-terzugeben. Es sollte auch der Wunsch sein, ein Kind auf seinem Weg in je-der Weise zu begleiten, Verantwor-tung zu übernehmen, sich um einen Menschen mit ganzer Hingabe und Liebe zu kümmern. Insofern ist es eine gute Sache, dass viele Paare sich Kinder wünschen, und ein Grund zur Freude, wenn dieser Wunsch erfüllt wird.

ZUR PERSON

Ute Richter ist lei-tende Hebamme und Leiterin der Geburts-station und der Gynä-kologie am Bethesda Spital in Basel.

THEMA

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THEMA

Irene und Peter Hafner: «Der Weg der Adoption ist uns in verschiedener Hinsicht zum Geschenk geworden.»

Wie Hafners innert 14 Tagen zu Eltern wurden

«Nein, wir brauchen den Kinderwagen sofort!»Von Sigmar Friedrich

Irene und Peter Hafner haben ihre Tochter Sabrina (28) und ihren Sohn Olivier (25) adoptiert. Sie erzählen von ihren Erfahrungen.

Irene und Peter, wie alt waren eure Kinder, als ihr sie adoptiert habt?Irene: Sabrina war drei Monate alt, Olivier vier Monate.

Peter: Der Grund dafür liegt darin, dass die Mutter während drei Mona-ten das Recht hatte, ihre Entschei-dung zu widerrufen.

Wo waren die Kinder so lange?I.: Das kam auf den Vormund an. Un-serer wählte den Weg, sie einer Zwi-schenpflege anzuvertrauen.

Wann habt ihr erfahren, dass ihr El-tern werdet?I.: Das ist ganz schnell gegangen. Wir haben am 27.12. einen Anruf vom Vor-mund erhalten. Am 31.12. mussten wir zu ihm. Sabrina ist dann am 9.1. zu uns gekommen. Wir sind also in-nerhalb von 14 Tagen zu einem Kind gekommen!

Und in dieser Zeit musste alles für das Kind vorbereitet werden!P.: Ja, wir mussten zum Beispiel den Kinderwagen noch kaufen. Die Ver-käuferin sagte uns: Falls wir eine an-dere Farbe möchten, könne sie uns die bestellen. Wir sagten darauf: «Nein, wir brauchen den Kinderwagen so-fort!» Da hat sie Irene von oben bis un-ten angeschaut – und offenbar ge-dacht: «Das sind komische Leute! Die meisten Frauen kommen mit einem dicken Bauch und haben noch ein we-nig Zeit!» Das sind Erlebnisse, an de-nen du merkst: Das ist alles ein wenig anders...

«Ihr Mann muss dann aber auch zum Arzt!»

Wie seid ihr zu der Entscheidung ge-kommen, Kinder zu adoptieren?P.: Wir waren, als wir geheiratet ha-ben, 25 und 23 Jahre alt. Nach der Hei-rat hatte Irene sich in ihrem Beruf wohl gefühlt. Bald jedoch haben wir uns Kinder gewünscht. Aber es ist nichts passiert. Daraufhin ist Irene zur Abklärung zum Arzt gegangen. Der sagte ihr: «Aber Ihr Mann muss dann auch zum Arzt!» Es kann eben

beide betreffen! Die medizinischen Abklärungen zeigten, dass die Chan-cen auf eigene Kinder bei uns sehr klein sind. Das war auch eine Zeit der Enttäu-schung, dass uns verwehrt ist, eigene Kinder zu haben. Wichtig war für uns aber, dass wir uns in dieser Zeit nie gegenseitig Vorwürfe gemacht haben. Durch unsere EMK Gemeinde in Nie-deruzwil konnten wir eine Familie kennenlernen, die Kinder adoptiert hatte. Durch diesen Kontakt ist in uns die Überzeugung gewachsen, dass das auch für uns ein Weg sein könnte. Dann haben wir uns bei der Vermitt-lungsstelle gemeldet...

I.: ... und es wurde uns gesagt, was wir alles vorlegen müssen: Wir soll-ten einen Lebenslauf schreiben – je-der für sich. Ein Schwerpunkt sollte auf den Kinder- und Jugendjahren lie-gen: Wie hast du dein Daheim und deine Eltern erlebt?

P.: Ausserdem ein Auszug aus dem Strafregister, Angaben über unsere fi-nanzielle Situation und auch Referen-zen. Das wurde ein ziemlich umfang-reiches Dossier.

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I.: Als wir das alles zusammen hatten, hatten wir mit Frau B. von der Ver-mittlungsstelle ein Erstgespräch.

P.: Die erste Frage, die sie uns stellte, war: «Würden Sie dem Kind sagen, dass es adoptiert ist?» Das war ihr das Wichtigste. Denn da ging schon viel in die Brüche, wenn Kinder oder Ju-gendliche das erst später erfahren ha-ben.

Danach folgte eine Wartezeit

Danach erhielten wir Besuche: von der Fürsorgestelle der politischen Ge-meinde, und auch Frau B. ist hier ge-wesen. Ganz bewusst folgte dann eine Wartezeit. Damals waren das etwa zwei Jahre.

Wann und wie habt ihr mit euren Kindern über die Adoption gespro-chen?I.: Sobald Sabrina reden konnte, etwa mit eineinhalb oder zwei Jahren, hat sie Fragen gestellt. Das erste Mal, als wir eine schwangere Frau gesehen ha-ben. Da fragte sie: «Gell, Mami, i bi au bi dir im Buuch inne gsii?» Und ich

sagte: «Nein, du warst nie in meinem Bauch. Du warst bei einem anderen Mami im Bauch.» – Für den Moment war das ausreichend. Immer dann, wenn die beiden Fragen hatten, haben wir die Fragen beantwortet.

P.: Das offene Gespräch hat Vertrauen geschaffen, das uns bis heute beglei-tet. So schätzen sie uns bis heute: dass man mit uns über alles reden kann.

I.: Sabrina hatte mit 15 eine Zeit, in der sie sehr stark gedrängt hat. Sie wollte wissen, wer ihre Eltern sind. Ich habe zu ihr gesagt: «Weisst du, Sa-brina: Wir können diesen Weg mitei-nander gehen. Aber das hat auch Kon-sequenzen für Olivier. Der ist jetzt 12 Jahre alt.» Sie hat dann in unserem Büro die Akten studiert. Ich bot ihr an, wir könnten auch einmal gemein-sam in Zürich anrufen und fragen. Aber das wollte sie dann nicht. Olivier hat vieles «nebenher» mit genommen. Sabrina stellte viele Fra-gen. Er sass still dabei und hörte zu. Dann hat er uns überrascht, als er die Lehrabschlussprüfung gemacht hat. Für seine Selbstvertiefungsarbeit wählte er das Thema «Adoption».

P.: Das war für uns eine wertvolle Möglichkeit, auch mit ihm vertieft über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. Ich habe ihn intensiv beglei-tet in dieser Arbeit. Der Weg der Adoption ist uns in verschiedener Hinsicht zum Ge-schenk geworden. Einerseits hat Gott für uns die beiden wie vorbestimmt, er hat sie uns anvertraut. Und er hat uns auf dem Weg begleitet, in schö-nen und in schwierigen Zeiten. Wir durften durch unsere Kinder offen und neugierig werden für spe-zielle, uns zuerst fremde Wege. Das Vertrauen und die grosse Offenheit haben uns gegenseitig zu Beschenk-ten gemacht.

THEMA

Wie Hafners innert 14 Tagen zu Eltern wurden

«Nein, wir brauchen den Kinderwagen sofort!»

PERSÖNLICH

Irene und Peter Hafner gehören zur EMK Gemeinde in Eschlikon. Ihre Kinder Sabrina (28) und Olivier (25) sind leibliche Ge-schwister.

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THEMA

Religiöse Aussagen zu Adoption und künstlicher Befruchtung

«...als hätte er es geboren»Von Sigmar Friedrich

Was tun, wenn der Wunsch nach eigenen Kindern unerfüllt bleibt? Auf Kinder verzichten? Die Adoption von Kindern anstreben? Medizinische Hilfe in Anspruch nehmen? Wie sieht das aus der Sicht des christliche Glaubens aus? Wie urteilen andere Religionen?

In den erzählenden Texten des Alten Testamentes finden sich verschiedent-lich Vorgänge, die unter heutigen Vor-zeichen wohl als Adoption angesehen würden: die Söhne, die Bilha und Silpa, die Mägde von Rahel und Lea, zur Welt bringen, gelten als Kinder Rahels oder Leas (Gen 30,4–13). Mor-dechai nimmt seine Cousine Ester nach dem Tod ihrer Eltern als Tochter an (Est 2,7).

Nicht klar geregeltDie Erzählungen um Rahel und Lea und andere kinderlose Frauen sind ge-tragen von der Überzeugung, dass Kinder eine Gabe Gottes sind und Kin-derlosigkeit eine Schande (vgl. 1. Sam 1). Mordechai nimmt mit sei-nem Handeln die verwandtschaftli-chen Beziehungen ebenso ernst wie

die Weisung Gottes, die Waisen unter Gottes besonderen Schutz stellt (Ex 22,21, Dtn 10,18 u.a.). Rechtliche Anweisungen zur Adop-tion gibt es im Alten Testament aller-dings nicht. Im Neuen Testament gibt es nur eine Stelle, in der die Waisen vorkommen. Sich ihnen zuzuwenden ist ein Ausdruck «reiner Frömmig-keit» (Jak 1,27). Der Fachbegriff für «Adoption» bleibt jedoch der neuen Beziehung zwischen Gott und den Glaubenden vorbehalten (Gal 4,4f.).

Gott adoptiert die Glaubenden

Keine «richtige» AdoptionIm Talmud wird festgehalten, «dass wenn jemand ein Waisenkind in sei-nem Haus grosszieht, es ihm die Schrift anrechnet, als hätte er es ge-boren.» (Sanh. 19b) Auch in der christ-lichen und muslimischen Frömmig-keit gilt den Waisen zusammen mit anderen hilfsbedürftigen Personen-kreisen ein hohes Mass an Aufmerk-samkeit und Zuwendung. Allerdings werden die Waisen dabei nicht in un-serem rechtlichen Sinne adoptiert, sondern eher als Pflegekinder gross

gezogen. Speziell in der muslimischen Tradition behalten sie auch ihren ur-sprünglichen Familiennamen.

Problematische ‹Herrschaft der Technik›

Lieber nicht künstlichIm Christentum wird in der frühen Zeit die Adoption nur dort diskutiert, wo es um das Verhältnis Jesu zu Gott-Vater geht. Dass kinderlose Ehepaare statt mithilfe künstlicher Befruchtung ihren Kinderwunsch zu erfüllen, Kin-der adoptieren sollen, wird in der jün-geren Zeit vor allem von katholischer Seite betont. Dies verbindet sich mit der Abgrenzung gegenüber der künst-lichen Befruchtung, besonders gegen-über der In-vitro-Fertilisation. Diese Zeugung im Reagenzglas errichte «eine Herrschaft der Technik über Ur-sprung und Bestimmung der mensch-lichen Person» (Donum vitae, II.B.5.). Im evangelischen Bereich gibt es eine ähnliche Zurückhaltung gegen-über einer ausserhalb des Mutterlei-bes stattfindenden künstlichen Be-fruchtung. «Aber die Not der ungewollten Kinderlosigkeit darf nicht gering geschätzt werden. Der

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THEMA

Kinderwunsch: Die sozialen Grundsätze der EMK setzen sich für die Adoption ein.

Religiöse Aussagen zu Adoption und künstlicher Befruchtung

«...als hätte er es geboren»Wunsch nach einem Kind rechtfertigt jedoch noch nicht jede medizinische Massnahme», heisst es in einer Stel-lungnahme der EKD («Achtung vor dem Leben»).

Den Kinderwunsch erfüllen

Keine EinwändeAuch die russisch-orthodoxe Kirche lehnt eine Zeugung menschlichen Le-bens im Reagenzglas ab. Die grie-chisch-orthodoxe Kirche dagegen sieht in der In-vitro-Befruchtung der weiblichen Eizelle eine Möglichkeit für verheiratete Paare, wie sie ihren Kinderwunsch erfüllen können. Auch im Judentum und im Islam findet sich eine ähnliche Offenheit, die ebenfalls nur bestimmte Rahmenbedingungen fordert, aber grundsätzlich keine Ein-wände gegen eine künstliche Befruch-tung erhebt.

Nur zur AdoptionDie «Sozialen Grundsätze» der EMK nehmen ausführlich die Fragen der Adoption auf. Die Situation der Adop-tiveltern und der Adoptivkinder kom-men dabei zur Sprache. Damit erhält die Adoption ein starkes eigenes Ge-wicht. «Wir fördern und unterstützen Bewusstseinsbildung, um für mög-lichst viele Kinder eine Adoption zu ermöglichen», heisst es denn auch in dem entsprechenden Abschnitt (II. L)). Schon zuvor wird festgehalten, dass auf einer in beidseitiger Treue und Hingabe gelebten «Ehe der Segen Gottes ruht, auch wenn sie kinderlos bleibt» (II. B)). Auf Fragen der künst-lichen Befruchtung, um den Wunsch nach Kindern zu erfüllen, gehen die Sozialen Grundsätze hingegen nicht ein.

QUELLEN UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

www.emk-kircheundgesellschaft.ch

http://is.gd/ivf_ekd

http://is.gd/ivf_rk http://is.gd/ivf_gr

http://is.gd/person_cig

Gedanken zu Kirche und Gesellschaft

Die Qualität soll stimmen

Wenn schon kein Kind auf natürlichem Weg, dann soll das künstliche gezeugte Kind wenigstens ge-sund sein. Diese Logik ist bestechend. Am 14. Juni soll die Verfassung per Volksabstimmung so geändert werden, dass die Gesundheit von künst-lich gezeugten Embryos getestet werden darf. Verbunden damit soll es möglich sein, mehr Em-bryos auf einmal künstlich zu erzeugen und auf-zubewahren. Immer mehr ältere Menschen wünschen sich Kinder. Doch je älter Menschen sind, desto weni-ger fruchtbar sind sie und desto grösser werden die Risiken, ein krankes Kind zu zeugen. Die künstliche Befruchtung ist eine mögliche Ant-wort. Besonders gilt dies für Personen mit Erb-krankheiten. Mit der so genannten Präimplanta-tionsdiagnostik können sie das Risiko von kran-ken Nachkommen deutlich senken. Zugleich stellen sich einmal mehr Fragen nach dem Wert menschlichen Lebens: Wie qualitativ hochwertig muss ein Mensch sein, damit er gezeugt werden darf? Was ist mit Eltern, die diese Qualitätskont-rolle bei ihren künstlich befruchteten Embryos nicht anwenden wollen? Wird die Gesellschaft dies tolerieren und mittragen, auch wenn da-durch ein behindertes Kind gezeugt wird? Schwierige Fragen. Wir müssen sie bald schon an der Stimmurne beantworten. Jörg Niederer

13Kirche und Welt Nr. 03/2015

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CONNEXIO

Zum Tod von Louise Werder (2.2.1920 –27.12.2014)

Ein Leben für die MissionVon Andreas Stämpfli

Am Samstag, 27. Dezember 2014 ist Louise Werder nach einem reich er-füllten Leben im 95. Lebensjahr in Lu-bumbashi, Demokratisch Republik Kongo, gestorben.

Louise Werder war eine der bekanntes-ten Missionarinnen der EMK der Schweiz. Als sie sich mit 25 Jahren ent-schlossen hat, «in die Mission zu ge-hen», war dies für die gelernte Schnei-dern eine Entscheidung für ihr ganzes Leben. Entsprechend umfassend gestal-tete sich die knapp sechsjährige Vorbe-reitungszeit, die unter anderem ein Jahr Sozialpraktikum im Marthaheim in Lausanne, zwei Jahre soziale Frauen-schule in Zürich, ein Jahr Französisch-lernen in Lausanne sowie ein Jahr Bi-belschule in Vennes umfasste.

Das Leben teilenIm September 1951 reiste sie im Auf-trag der Frauenmissionsgesellschaft der Methodistenkirche nach Algerien aus. Dort arbeitete sie zuerst als Hilfe für Schwester Helen Manz in Les Ouadhias, in den kabylischen Bergen. Sie lernte Kabylisch und konnte bei vie-len Krankenbesuchen in den Bergdör-

fern den Menschen das Evangelium in Wort und Tat vermitteln. 1957 über-nahm sie die Leitung eines Tagesheims für Mädchen in Constantine. Einige Jahre später wurde sie Schulleiterin in Alger.Zu jener Zeit arbeiteten mehrere Missi-onarinnen und Missionare aus Metho-distenkirchen in der Schweiz und in Amerika in Algerien. Sie wurden alle durch die amerikanische Frauenmissi-onsgesellschaft angestellt und betreut. Ihr Einsatz beschränkte sich nicht auf die Ausübung eines Berufs wie Kran-kenschwester, Lehrer oder Ärztin. Viel-mehr ging es darum, das ganze Leben mit einheimischen Menschen zu teilen, miteinander zu essen, zu singen, Got-tesdienste zu feiern, über Freuden und Leiden auszutauschen und einander ganzheitlich zu unterstützen. Dank der Zusammenarbeit mit der amerikanischen Methodistenkirche lernte Louise Werder auch Englisch. Sie wurde mehrere Male nach Nordame-rika eingeladen und berichtete auch dort – zusätzlich zu den Heimaturlau-ben in der Schweiz – über ihre vielsei-tige Tätigkeit in Algerien.

Die Arbeit wird behindertIn jener Zeit wurde in Algerien der blu-

tige Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich ausgetragen. Louise Werder blieb trotz vieler gefährlicher Situatio-nen im Land. Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1962 wurde die Arbeit der Christen in diesem muslimischen und sozialistischen Staat immer mehr be-hindert. Ende Dezember 1969 wurde Louise Werder zusammen mit andern Missionarinnen aus Algerien ausgewie-sen und kehrte in die Schweiz zurück.

Aus Algerien wurde sie ausgewiesen

Neu beginnen im KongoDurch Vermittlung von Alfred Honeg-ger, damaliger Missionssekretär in der Schweiz, und dem kongolesische Bi-schof Shungu eröffnete sich bereits ei-nige Monate später eine neue Arbeits-möglichkeit für Louise Werder im Kongo (damals Zaïre), wohin sie wiede-rum durch die amerikanische Missions-gesellschaft geschickt wurde. Im Sep-tember 1970 reiste sie in dieses Land, das immer wieder von Bürgerkriegen und Interventionen ausländischer Ar-meen erschüttert wurde. Während der ersten sechs Jahre ar-beitete Louise Werder in Kamina, Nord-

14 Kirche und Welt Nr. 03/2015

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katanga, als Lehrerin in der Frauen-schule und später auch in einer Sekundarschule. Dazu lernte sie Sua-heli und teilweise auch weitere lokale Sprachen.

Eine wichtige Mitarbei- terin des Bischofs

Sekretärin des Bischofs1976 wurde sie Sekretärin von Bischof Wakadilo Ngoy und später von Bischof Katembo Kainda. Als zuverlässige und sprachgewandte Mitarbeiterin mit gu-ten Kontakten nach Amerika und in die Schweiz, war sie während Jahren eine der wichtigsten Stützen im Bischofs-büro in Lubumbashi. 1981 initiierte sie die Gründung ei-nes Nähateliers im Centre Méthodiste in Lubumbashi, um kongolesischen Frauen zu eigenen Einkünften zu ver-helfen. Als gelernte Damenschneiderin übernahm sie das Zuschneiden der Stoffe – in Nachtarbeit, da sie tagsüber als Sekretärin voll beschäftigt war.

Aktive RentnerinNach ihrer «Pensionierung» Ende der 80er-Jahre stand Louise Werder weiter-hin Bischof Katembo mit Rat und Tat

zur Seite. Sie begleitete ihn noch bis ins hohe Alter an die verschiedenen Jähr-lichen Konferenzen und nahm mit ihm zusammen die beschwerlichen, wo-chenlangen Reisen im Busch auf sich. Daneben leitete sie das Nähatelier und zusätzlich gründete sie im Centre Mé-thodiste auch das Café «Chez Nous», in dem noch heute täglich rund 200 Mahl-zeiten verkauft werden. Wie das Näha-telier ist auch das Café eine Arbeits-möglichkeit für sonst arbeitslose Frauen oder für Frauen, die sonst nie ein eigenes Einkommen hätten.

So oft als möglich war sie im Café ‹Chez Nous›

Bleibend daheimIn den letzten 25 Jahren verbrachte Louise Werder solange wie möglich fast jeden Tag im Café. Während sie dort früher die Mitarbeiterinnen anleitete, kümmerten sich später diese Frauen um sie. Sie fühlte sich im Kongo zu Hause und wollte deshalb auch im Al-ter nicht mehr in die Schweiz zurück-kehren. Am 27. Dezember durfte Louise Wer-der nach einem reich erfüllten Leben in ihrer Wohnung in Lubumbashi fried-

lich einschlafen. Sie wurde am 30. De-zember 2014 durch Bischof Katembo auf der Missionsstation in Mulungwi-shi bestattet. An der Abdankungsfeier in Lubumbashi nahmen über tausend Personen teil, und viele begleiteten sie auch auf ihrem letzten Weg nach Mu-lungwishi. Am 23. Januar 2015 fand eine Ge-denkfeier in der EMK 3x3 in Hunzen-schwil statt, an welcher neben Famili-enangehörigen auch zahlreiche Weg- gefährtinnen aus der Schweiz teilge-nommen haben.

CONNEXIO

Zum Tod von Louise Werder (2.2.1920 –27.12.2014)

Ein Leben für die Mission

HELFEN SIE MIT!

Connexio unterstützt Projekte der EMK im Kongo mit jährlich rund CHF 300 000Spenden an PC 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, Zürich, IBAN CH52 0900 0000 8753 7056 9Weitere Informationen unter:

www.connexio.ch

Wirkungsfelder (v.l.n.r.): Louise Werder mit Bischof Katembo, im Nähatelier und ihre Mitarbeiterinnen in der Restaurantküche.

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UMSCHAU

Von der Tagung des Arbeitskreises «Naturwissenschaft und Glaube» der EMK Deutschland

Warum ist Gott verborgen?Von Stefan Weller

Vor zwei Jahren gründete sich der Arbeitskreis «Naturwissenschaft und Glaube» der EMK in Deutsch-land. Initiator war der Physiker Dr. Klaus Bratengeier, Laienmitglied der EMK-Gemeinde in Würzburg. Der Kreis hat mittlerweile über 50 Mitglieder und versteht sich als Dol-metscher in einem spannenden Di-alog.

«Wie beeinflussen die modernen Na-turwissenschaften das Gottesbild?», hiess das Thema der 3. Jahrestagung des Arbeitskreises am 17. Januar. We-gen des grossen Andrangs erwies sich die Würzburger EMK-Kapelle als zu klein. Die benachbarte Neue Uni-versität stellte einen Hörsaal zur Ver-fügung, in dem sich etwa 100 Perso-nen versammelten.

Vielfalt der WeltDr. habil. Hansjörg Hemminger ent-faltete das Thema zunächst aus der Sicht eines Biologen und Verhaltens-psychologen. Er stellte dar, wie sich Naturwissenschaften und Theologie aktuell wieder annähern. Beide Sei-ten würden zunehmend lernen, dass

die Vielfältigkeit der Welt durch die Eindeutigkeit der Naturwissenschaft nicht infrage gestellt ist. Auf natur-wissenschaftlicher Seite seien es be-sonders die theoretischen Physiker, die ein Bewusstsein für die Grenzen der Erkenntnis entwickelt hätten. Die Naturwissenschaften könnten aber helfen, das Verhältnis Gott – Mensch immer wieder neu zu beschreiben. Das gelte gerade auch im Blick auf die Evolution als «Heldengeschichte des Lebens».

Ungelöste RätselNoch spannender wurde es im Refe-rat des Theologen Prof. Dr. Armin Kreiner aus München. Er setzte sich mit dem Anspruch des sogenannten Naturalismus auseinander, der in sei-ner erweiterten Form als «ontologi-scher Naturalismus» davon ausgeht, «dass es nichts gibt, was die wissen-schaftliche Methode nicht erhellen und aufklären kann» (Peter Atkins). Wie kann man aus christlicher Sicht auf die Annahme reagieren, das ge-samte Universum sei prinzipiell ohne Gott begreifbar und erklärbar?Kreiner erwog zwei Möglichkeiten. Die erste nannte er «Beat them – Schlag sie!» Man könne auf die unge-

lösten Rätsel bei der Welterklärung hinweisen. Richard Swinburne, ein Verfechter dieser Möglichkeit, sagt: «Es gibt Rätsel, die sind zu gross für die Wissenschaft. Die Lösung muss ausserhalb des Rahmens der Wissen-schaft liegen.» Solche ungelösten Rät-sel seien: 1. die Komplexität, vor allem leben-

der Organismen, deren Entstehung oft ungeklärt scheint (Hier setzt «intelligent design» an.);

2. die Feinabstimmung der Naturkon-stanten und –gesetze im Kosmos, die schon bei geringster Abwei-chung die Entstehung von Leben unmöglich machen würden und die Hugh Ross «the fingerprint of God» nennt;

3. die Frage nach dem «Urknall», dem Anfang von allem, hinter den man nicht zurückfragen kann;

4. die Entstehung des Bewusstseins.

Kein LückenbüsserNun überraschte Professor Kreiner das Auditorium mit einem persönli-chen Statement: Er halte diesen Weg – «Beat them» – für wenig erfolgver-sprechend. Denn es handle sich hier lediglich um die Suche nach «Lücken im System». Kann man wirklich si-

16 Kirche und Welt Nr. 03/2015

Page 17: Kirche und Welt 3/2015

cher sein, dass es wissenschaftlich

unlösbare Rätsel gibt? Und wenn ei-

nes, wie z.B. die Entstehung von Kom-

plexität, doch gelöst ist? Beindet sich

der «Lückenbüsser-Gott» nicht schon

seit Jahrhunderten auf dem Rückzug?

Empfehlenswerter sei die andere Mög-

lichkeit: «Join them» – «Schliess dich

an!» Es war kein Geringerer als Diet-

rich Bonhoeffer, der gerade aus theo-

logischer Sicht forderte, wir müssten

von der Welt reden und in ihr handeln

«als ob es Gott nicht gäbe» (lat. «etsi

deus non daretur»). Gott als Arbeits-

hypothese müsse aus Gründen der in-

tellektuellen Redlichkeit fallengelas-

sen werden.

Sinnvolle Verborgenheit

Aus christlicher Sicht stellt sich dann

aber eine andere Frage: Wenn Gott

existiert – warum ist die Welt so be-

schaffen, dass wir sie ohne Gott erklä-

ren können? Warum ist er so verbor-

gen, dass man ihn nicht wissen-

schaftlich nachweisen kann? Hat

seine Verborgenheit, die wir ja alle

kennen und unter der wir nicht selten

leiden, gar einen tieferen Sinn und

Zweck?

Der Referent bot drei Antworten

an:

MEHR ERFAHREN

Informationen zum Arbeitskreis Glaube und Naturwis-

senschaften inden Sie unter

www.emk-naturwissenschaften.de

1. Vielleicht ist Gott kein Wesen, das in einer kausalen Er-

klärung eine Rolle spielt. Vielleicht ist er kein Seien-

des, sondern das Sein selbst, die «Tiefe des Seins» (Paul

Tillich).

2. Vielleicht bleibt Gott deshalb verborgen, weil er festhal-

ten möchte: Die Welt – seine Schöpfung – ist auch in

sich selber wertvoll, unüberbietbar schön und logisch.

Sie funktioniert auch, wenn er ruht – wie am siebten

Schöpfungstag.

3. Vielleicht ermöglicht die Verborgenheit Gottes «Dinge»,

die anderenfalls nicht möglich wären: Glaube, Hoff-

nung, Liebe. Denn Glaube ist Vertrauen ohne Beweise;

Hoffnung ist der Blick auf das, was man noch nicht

sieht; Liebe ist freie Zuwendung ohne eine offensicht-

liche Instanz, die dazu verplichtet.

Antwort des Herzens

Am Schluss lud Kreiner ein zu einem Gedankenexperi-

ment: Wenn tatsächlich eines Tages alle naturwissen-

schaftlichen Rätsel gelöst wären und der Mensch wüsste,

wie die Welt funktioniert, liesse sich immer noch fragen:

«Warum ist die Welt, wie sie ist?» (Leibnitz). Und die

Antwort des Herzens an den Verstand ist nach wie vor

möglich.

EMK-UNTERNEHMEN

Denkanstösse: Hansjörg Hemminger (l.) und Armin Kreiner hielten die Referate in der Neuen Universität in Würzburg.

17Kirche und Welt Nr. 03/2015

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Page 18: Kirche und Welt 3/2015

SELBSTÄNDIGE WERKE

Birgit Usche arbeitet im NetZ4 mit Obdachlosen

Nur wenige Kirchen öffnen ihre ToreVon Nadia Beusch

Birgit Usche ist Sozialdiakonin und arbeitet für das sozial-diakonische Werk NetZ4 im Zürcher Kreis 4. Hautnah begegnet sie in ihrer Arbeit Menschen, die «kein Dach über dem Kopf» haben.

Birgit, Du arbeitest seit sechs Jahren für NetZ4. Wie hat sich in dieser Zeit deine Arbeit verändert?Wir spüren eine deutliche Zunahme von Arbeitssuchenden aus den EU- und andern europäischen Ländern. Menschen, die zuhause wegen der Wirtschaftskrise oder aus andern Gründen ihre Erwerbstätigkeit verlo-ren haben, versuchen ihr Glück in der Schweiz. Vor allem aus Rumänien kommt eine wachsende Zahl von Wan-derarbeitern. Einige schaffen es, fin-den eine Arbeit. Aber es sind nur we-nige. Viele gehen frustriert wieder nach Hause. Manchmal haben sie nicht mal mehr genug Geld für die Heimreise.

Und wie leben die Personen, die blei-ben, ohne Arbeit gefunden zu haben?Viele schlagen sich irgendwie durch. Bei verschiedenen Institutionen, dar-

unter auch NetZ4, bekommt man et-was zu Essen, darf sich tagsüber in den geheizten Räumen aufhalten, kann duschen, kriegt Kleider oder Hilfe beim Schreiben von Bewerbun-gen. Problematisch sind die Nächte. Wer keine feste Aufenthaltsbewilli-gung hat, kann nicht in den städti-schen Notschlafstellen übernachten. Die Plätze bei Institutionen sind sehr beschränkt. Zudem darf man dort meist nur eine bis maximal sieben Nächte bleiben.

Heute sind mehr Frauen betroffen

Das heisst: viele schlafen draussen, auch im Winter?Draussen unter einer Brücke, auf ei-ner Parkbank, als Tourist getarnt am Flughafen. Auch im Winter. Nach un-serer Beobachtung hat die Zahl der Menschen, die so in Zürich ihre Nächte verbringen, zugenommen. Vor sechs Jahren traf ich selten jemanden, der wirklich nirgends übernachten konnte. Heute haben wir sogar meh-rere Personen, die als freiwillige Mit-arbeiter in unsern Angeboten mithel-fen, die kein Obdach haben. Das

Problem ist zum Teil, dass Menschen hierher kommen, eine Wohnung und Arbeit finden, die Arbeit jedoch wie-der verlieren und damit oft auch die Wohnung, die sie nicht mehr bezahlen können. Für jemanden, der keinen fes-ten Wohnsitz ausweisen kann, ist es sehr schwierig, eine Arbeit zu bekom-men. Ein Teufelskreis.

Was bewegt dich an diesem Thema besonders?Zum einen bewegt mich die Tatsache, dass vermehrt Frauen auf der Strasse leben. In meiner Anfangszeit bei NetZ4 kann ich mich an keine einzige erinnern. Heute könnte ich dir sicher fünf aus dem Stegreif mit Namen nen-nen. Frauen, die auf der Strasse leben, müssen noch mehr als Männer um ihre Sicherheit bangen. Eine Frau, die ich kennengelernt habe, wurde auf der Strasse vergewaltigt. Eine andere hätte bei einem Mann wohnen kön-nen, hätte aber seine «Freundin» wer-den müssen. Die Gefahr, als obdach-lose Frau ausgebeutet zu werden, ist sehr real. Problematisch erlebe ich auch, dass diese Menschen nur sehr schwer me-dizinische Betreuung erhalten. Ob-

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Birgit Usche arbeitet im NetZ4 mit Obdachlosen

Nur wenige Kirchen öffnen ihre Tore

SELBSTÄNDIGE WERKE

dachlosigkeit macht auch krank. Wer keine Krankenkasse hat, wird aber nur im Notfall behandelt. Wenn je-mand erst gehen kann, wenn es brenz-lig wird, heisst dies, dass oft ein län-gerer Spitalaufenthalt notwendig wird, bis die Person wieder auf den Beinen ist. Das ist teuer und muss von der Allgemeinheit getragen werden. Es fällt also auf uns alle zurück. Was mich auch beschäftigt ist, dass obdachlose Arbeitsmigranten am ehesten in der Besetzerszene ein Dach über dem Kopf finden. Man könnte sie fast als moderne Samariter bezeich-nen! Nur wenige Kirchen öffnen hin-gegen ihre Tore.

Hausbesetzer als moderne Samariter

Was macht NetZ4 in dieser Hinsicht?Wir bewegen uns auf einem schmalen Grat. Einerseits will die Stadt Zürich bewusst keine Unterkünfte für Wan-derarbeiter, um für Menschen, die we-nig Chancen auf eine Stelle haben, nicht zu attraktiv zu erscheinen. An-dererseits sind wir mit Menschen wie du und ich konfrontiert, die einfach

nur arbeiten und leben möchten und in sehr schwierigen Situationen sind. Ihnen und auch dem Gebot der Nächs-tenliebe fühlen wir uns verpflichtet und möchten ihre Not lindern.

Wir möchten die Not lindern

Hat NetZ4 da konkrete Pläne?Wir vermitteln Menschen an Institu-tionen, die Übernachtungen anbieten, auch wenn dies nur für ein paar Nächte ist. Natürlich sind auch alle am Gassenzmittag und bei unsern andern Angeboten willkommen. Da wir gut mit andern Werken vernetzt sind, kön-nen wir auch mal ein Bewerbungscoa-ching oder andere Unterstützung, die wir selbst nicht anbieten können, or-ganisieren. Ab März möchten wir einmal pro Monat ein Camp für eine Nacht anbie-ten. Wir wollen so obdachlosen Men-schen, aber auch andern, die einsam sind, eine geruhsame Nacht, Duschmöglichkeit, Möglichkeit Klei-der zu waschen und vielleicht am wichtigsten, Gemeinschaft und ein Stück Menschlichkeit schenken.

Kann man dieses Projekt unterstüt-zen?Ja, kann man! Wir suchen Personen, die bei diesen «Kurzcamps» mithelfen, die Teil werden wollen. Und natürlich sind wir auch immer froh um finanzi-elle Unterstützung für unsere Arbeit.

Danke, Birgit, für deine Zeit und den Einblick in deine Arbeit.

Obdachlos: NetZ4 bietet Menschen, die kein zuhause mehr haben, praktische Hilfe und ein Stück Menschlichkeit.

MEHR INFOS

Birgit Usche, Schreinerin, Hebamme, Sozialdiakonin, arbeitet seit 2009 bei NetZ4.Sie wollen beim erwähnten Kurzcamp mitarbeiten? Kontakt: [email protected] wollen NetZ4 unterstüt-zen? Konto: PC 80- 53406-0

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Page 20: Kirche und Welt 3/2015

INSERATE

20 Kirche und Welt Nr. 03/2015

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf (afrikanisches Sprichwort)

familynetwork.ch ist eine christliche Non-Profi t-Organisation, die Kindern

freilich nicht die Unterstützung eines ganzen Dorfes anbieten kann. Wir

setzen uns jedoch dafür ein, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, deren

Familien gewisse erzieherische Aufgaben vorübergehend oder dauerhaft

nicht übernehmen können, in eine passende Pfl egefamilie zu platzieren.

Mehr Informationen unter: www.familynetwork.ch

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Page 21: Kirche und Welt 3/2015

INSERATEINSERATE

21Kirche und Welt Nr. 03/2015

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Page 22: Kirche und Welt 3/2015

Beat Hofstetter benennt Eckwerte für das Familienbudget

Damit Geld nicht unbemerkt versickertVon Daniela Deck

Wie viel ist genug? Wir laden Sie ein, diese Frage auf den persönlichen Lebensstandard anzuwenden. Man muss die Entscheidung aber nicht allein treffen. Eine unabhängige Be-ratung hilft, neue Perspektiven zu fin-den.

Der Finanzplaner Beat Hofstetter un-terstützt Menschen anhand biblischer Prinzipien in Geldfragen. Er ist über-zeugt, dass sich jedes Einkommen so einteilen lässt, dass es für alles Wich-tige reicht.

Das Budget als geschlossener KreisDie Voraussetzung: Das Budget wird als geschlossener Kreis aufgestellt. Alle Bedürfnisse und Einnahmequel-len werden einbezogen. So wird si-chergestellt, dass die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen. Aus-serdem kann zusätzliches Geld, wie etwa eine Lohnerhöhung, nicht unbe-merkt versickern. Doch wie sieht ein geschlossener Finanzkreis praktisch aus? Nehmen wir eine fünfköpfige Fami-lie und nennen sie Jungmann. Stefan und Antonia Jungmann leben mit

Anna (10), Joël (8) und Elia (4) im Ei-genheim, das sie mit einer Hypothek finanziert haben. Anna hat ein eige-nes Zimmer, die beiden Brüder teilen ein Zimmer, wobei sich Joël oft be-klagt, er wolle auch ein eigenes Zim-mer. Stefan Jungmann pendelt zur Ar-beit. Er verdient 80'000.– im Jahr. Antonia Jungmann hat eine Teilzeit-stelle vor Ort und verdient 20'000.–. Meistens reicht das Geld. Dass aber für die Gemeinde manchmal nichts übrig bleibt, möchte die Familie än-dern. Als Antonia Jungmann 250'000.– erbt, entschliesst sich das Paar zur Finanzberatung.

Was raten Sie, Beat Hofstetter, als Finanzplaner der Familie Jung-mann?Das Erbe sollte in erster Linie dazu dienen, das Haus nach den Bedürfnis-sen der Kinder umzubauen, denn die Investition in Menschen und in Sach-werte ist Geldwerten vorzuziehen. Möglich wären ein Umbau für 180'000 Franken und eine Reduktion der Hy-pothek. 5000–10'000.– könnten die Eltern investieren, indem sie jedem Kind ein Jugendkonto bei der Zahl-stelle einrichten.

Damit bleibt das Jahreseinkommen. Was sind die wichtigsten Eckwerte für ein realistisches Budget?Beim Budgetieren gibt es Faustregeln. Die Wichtigste: Die Wohnung soll höchstens ein Drittel des Einkommens beanspruchen. Eine fünfköpfige Fami-lie isst daheim für 1000.– im Monat und auswärts für 250.–. Viele Leute sparen beim Essen. Das ist problema-tisch, weil dann Nahrungsmittel geges-sen werden, die weder nachhaltig noch aus der Region sind. Es bringt ethisch und finanziell mehr, dort Disziplin zu haben, wo wir oft nicht hinsehen. Das betrifft besonders Ferien (6000.–/Jahr), Freizeitgestaltung (3000.–/Jahr) sowie Smartphones und Co. Kleider und Schuhe (2400.–/Jahr) sollten fair produziert sein. Aber es hat niemand gesagt, dass sie neu ge-kauft werden müssen. Auch für Er-wachsene findet man oft erstklassige gebrauchte Ware. Vorsicht bei der Mo-bilität: Die Kosten werden hier oft un-terschätzt, besonders beim Auto.

Zum Stichwort «Handy». Damit tun sich viele Familien schwer.Bei allem, was über das Lebensnot-wendigste hinausgeht, ist die gelebte Familienkultur entscheidend. Persön-

ZAHLSTELLE

Schulung: Interessierten bietet die Zahlstelle einen Workshop mit Beat Hofstetter an.

Zahlstelle

22 Kirche und Welt Nr. 03/2015

Page 23: Kirche und Welt 3/2015

ZAHLSTELLE

lich finde ich, dass ein Kind weder Smartphone noch Tablet braucht. Hin-gegen braucht das Kind gute Argu-mente, um mit dem Verzicht bei den Kameraden bestehen zu können. Wenn ein Kind ein Smartphone bekommt, dann machen nur Prepaid oder eine Flatrate Sinn, die 20.– nicht übersteigt (es gibt Abos für Jugendliche ab 19.–/Monat), verbunden mit dem Deal, dass dieses Geld vom Sackgeld abgezogen wird. Bei den Eltern könnte die An-schaffung fair produzierter Geräte eine Überlegung wert sein.

Gibt es im Gesundheitsbereich Spar-potenzial?Und ob! Hier ist gute Beratung beson-ders wichtig. Ein Beispiel: Viele Er-wachsene haben in der Krankenkas-senpolice eine Zahnversicherung.

Diese kostet nur. Hingegen sollte man darauf achten, dass die Kinder die Zahnversicherung haben, denn diese zahlt Spangen. Für die passende Krankenkasse empfehle ich den Prä-mienrechner des Bundes:

http://is.gd/praemien. Es gibt nur zwei sinnvolle Franchisen: die nied-rigste 300.- für Personen, die oft medi-zinische Leistungen beziehen, und die höchste 2500. – für alle, die nicht mehr als 1600.- Gesundheitskosten im Jahr haben. Zum Aufbau des Polsters für die Franchise empfehle ich ein Zahl-stellenkonto, das monatlich gespeist wird, bis der Gesamtbetrag erreicht ist.

Reicht Familie Jungmanns Geld nun für den Zehnten an ihre Gemeinde?Auf jeden Fall – ab dem Bruttolohn ge-rechnet.

Verstorben

Hildeliese Moor (93)Frauenfeld-Weinfeldenam 20.11.2014

Martha Kobelt-Herzog (87)Uzwil-Flawilam 24.11.2014

Marlies Munz-Bruhin (75)Glarusam 29.11.2014

Sonja Odermatt (85)Basel Kleinbaselam 04.12.2014

Rosmarie Wolf-Frei (69)Badenam 07.12.2014

Elsbeth Meier (79)Wetzikonam 12.12.2014

Ruth Schär (72)Gstaadam 16.12.2014

Susanna Wäfler-Wittwer (87)Aeschiam 16.12.2014

Jeannette Persenico (61)Birsfelden am 20.12.2014

Alice Wydler-Schärer (93)Zürich Nordam 22.12.2014

Paul Meier (87)Romanshorn am 26.12.2014

Marianne Wullschleger (89)Zofingenam 30.12.2014

Hedy Speich (84)Aarauam 02.01.2015

WORKSHOP «WIE VIEL IST GENUG?»

Möchten Sie für sich persönlich he-rausfinden, wie viel genug ist? Für Mitglieder und Freunde der EMK, die sich für neue Perspektiven im Um-gang mit Geld interessieren, bietet Finanzplaner Beat Hofstetter einen halbtägigen Workshop an (13.30–17 Uhr). Unkostenbeitrag: 75.–/Person,

120.–/Ehepaar. Mögliche Kursdaten: 2. Mai, 16. Mai 2015. Mindestens 6, maximal 12 Teilnehmende. Der Ort wird noch bestimmt. Anmelde-schluss: 20. April. Information und Anmeldung bei Gisbert Dörr, Telefon: 044 299 30 81, E-Mail: [email protected]

23Kirche und Welt Nr. 03/2015

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Gebührenfreie Anlagen für jede Lebenslage.

NACHHALTIG Unsere Aufgabe erfüllen wir seit über 100 Jahren. Mit wirksamen Strate gien stellen wir uns den sich verändernden Heraus forderungen.

Evangelisch-methodistische KircheBadenerstrasse 69 - CH-8026 Zürich - Tel 044 299 30 81 www.zahlstelle.ch

SOLIDARISCHUnsere Dienstleistungen verbinden Anleger und Darlehensnehmer zu einer Interessengemeinschaft unter dem Dach der EMK in der Schweiz.

TRANSPARENTUnsere Produkte sind einfach. Die Konditionen sind eindeutig. Unsere Strategie ist effektiv. Die Ziele sind klar.

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