12
AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr. 13 Redaktion und Inserate: Riehener-Zeitung AG Schopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1 Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10 www.riehener-zeitung.ch Erscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich Grossauflage Nr. 3/2004 Show: Frühlingsball der Quartiervereine Nieder- holz und Kornfeld SEITE 3 Bücherzettel: Drei Schweizer Autoren und ein reisender Koch SEITE 7 Trend: Die aktuelle Früh- jahrs- und Sommermode auf drei Sonderseiten SEITEN 15–17 Soziales: Vor der General- versammlung des Vereins «Riehen hilft Rumänien» SEITE 11 Sport: Fünftes «Swiss- Wurf-Event» auf der Grendelmatte SEITE 12 EDITORIAL Dixieland zur Wahl wü. Die Märzsitzung des Einwoh- nerrates am vergangenen Mittwoch stand ganz im Zeichen der Neubeset- zung des Ratspräsidiums und des Statt- halteramtes. Zum neuen Präsidenten und damit zum Nachfolger von Werner Mory (VEW) wurde erwartungsgemäss der bisherige Statthalter Niggi Benkler (CVP) gewählt. Er konnte ein veritables Glanzresultat für sich verbuchen und erhielt die Stimmen aller 35 anwesen- den Ratsmitglieder. Keine Überra- schung auch bei der Wahl des neuen Statthalters: Der von seiner Fraktion als einziger Kandidat vorgeschlagene Tho- mas Strahm (LDP) erhielt 28 Stimmen. Acht Wahlzettel wurden leer eingelegt. Anschliessend beantwortete Ge- meindepräsident Michael Raith eine In- terpellation von Roland Engeler (SP) zu den Pensionskassenleistungen für das Personal der Gemeindeverwaltung. Dies im Zusammenhang mit der am 16. Mai zur Abstimmung gelangenden kantona- len Volksinitiative für eine «finanziell tragbare Pensionskasse des Basler Staatspersonals» bzw. dem vom Gros- sen Rat Mitte Februar verabschiedeten Gegenvorschlag. Die Mitarbeitenden der Gemeinde Riehen sind an die Pen- sionskasse des baselstädtischen Staats- personals angeschlossen. Michael Raith konnte bekanntgeben, dass der momen- tane Deckungsgrad für die Versicherten der Gemeinde Riehen bei rund 95 Pro- zent liege. Allerdings könnten die Aus- wirkungen einer Annahme der Initiative bzw. des Gegenvorschlages zum jetzi- gen Zeitpunkt nicht abgeschätzt wer- den. Der Gemeinderat habe auch noch keine eingehende Analyse des neuen Pensionskassengesetzes vorgenommen. Dies werde aber geschehen, sobald klar sei, ob das neue Gesetz überhaupt rechtskräftig wird. Die Aktiven wie auch die ehemaligen Mitarbeitenden der Ge- meindeverwaltung würden Anfang Mai über die Konsequenzen des Abstim- mungsresultates orientiert. Der Ge- meinderat seinerseits werde die Vor- und Nachteile eines Verbleibes bei der staatlichen Pensionskasse sehr sorgfäl- tig abklären. In einer weiteren Interpellation von Rita Altermatt und Marianne Hazen- kamp (Grüne) ging es um den aktuellen Stand in Sachen Mobilfunk-Antennen- anlagen in Riehen. Gemeinderätin Irène Fischer resümierte in ihrer Antwort die grundsätzlich kritische Haltung des Ge- meinderates gegenüber dem Bau weite- rer Antennenanlagen. Schliesslich bewilligte der Einwoh- nerrat 2,465 Mio. Franken zur Installa- tion einer neuen Spitzenlastzentrale des Wärmeverbundes Riehen im Gemeinde- haus. Im Anschluss an die Sitzung lud die CVP aus Anlass der Wahl von Niggi Benkler zum neuen Präsidenten im Foy- er des Ratssaales zu einem Apéro – be- gleitet von den Klängen einer Dixieland- Jazzformation. MUSIKSCHULE Interview mit Frank Nagel, dem scheidenden Leiter der Musikschule Riehen «Nur an Widerständen wachsen wir» Seit ihrer Gründung vor 24 Jahren leitet der Flötist Frank Nagel die Musikschule Riehen. Anlässlich seiner Verabschiedung sprach die RZ mit dem Musikschulleiter über seine musikalischen Wurzeln und über die Entwicklung der Musik- schule seit ihrer Gründung. Sibylle Meyrat RZ: Als Leiter der Musikschule Rie- hen und als Flötenlehrer überblicken Sie mehr als dreissig Jahre Musik- pädagogik. Wie unterscheiden sich diese Eindrücke von den Erinnerun- gen, die Sie an Ihre eigene Zeit als Musikschüler haben? Frank Nagel: Eine interessante Fra- ge, denn als ich mich auf meinen Rück- tritt vorbereitete, wurde mir bewusst, dass fast niemand in Riehen weiss, wer ich eigentlich bin und wo ich meine Wurzeln habe. Obwohl ich doch mit sehr vielen Menschen dieser Gemeinde seit über zwanzig Jahren eng verbun- den bin. Erzählen Sie doch ein bisschen von Ihren Wurzeln! Ich bin in Dresden geboren, mitten im Krieg. An meinen Vater kann ich mich nur ganz vage erinnern, er ist im Krieg gefallen. Dass Dresden am Ende des Kriegs auf so furchtbare Weise bom- bardiert wurde, konnte sich niemand vorstellen. Durch einen Hinweis von meinem Vater aus dem Kriegsdienst ge- warnt, hatte meine Mutter mit uns Kin- dern die Wohnung im Zentrum recht- zeitig verlassen. So entkamen wir der Bombardierung von 1945, bei der Tau- sende von Zivilisten umkamen. Während meiner Kindheit und Ju- gend lebten wir in sehr einfachen Ver- hältnissen. Für meine Mutter, die als Laborantin arbeitete, war es ein harter Kampf, mich und meine drei Geschwis- ter durchzubringen. In den Läden konn- te sie, wenn sie abends von der Arbeit kam, fast nichts mehr einkaufen. An meine Grundschulzeit habe ich dagegen gute Erinnerungen. Wenn der Unterricht aus heutiger Sicht auch total autoritär war – oft bekamen wir mit dem Rohrstock auf die Finger –, so hat- ten wir doch ein paar fantastische Leh- rer. Einer von ihnen witterte früh mei- ne musikalische Begabung. Er liess mich die Lieder, die er mit dem Schulchor einstudierte, auf dem Kla- vier begleiten und schickte mich an die Volksmusikschule. Ich galt dann als «Delegierter» und fühlte mich sehr pri- vilegiert. Im Anschluss an die Grund- schule konnte ich dann die Musikfach- schule besuchen. Eine Art Kaderschmiede für ange- hende Musikstudierende? Ja, man wurde an dieser Schule sehr gründlich und ernsthaft auf das Musik- studium vorbereitet. Alle Fächer waren irgendwie auf Musik ausgerichtet. Wie im Osten üblich, herrschte ein sehr ho- her Leistungsdruck. Nach jedem Semes- ter hatten wir Prüfungen und mussten vor der Lehrerschaft vorspielen. Wie erlebten Sie den Unterricht an dieser Schule? Am Anfang habe ich sehr gelitten. Seit mich meine Mutter einmal an die Ge- neralprobe eines Konzerts der Staats- kapelle Dresden mitgenommen hat und ich diesen wunderbaren Flötisten die h-Moll-Suite von Bach blasen hörte, war für mich klar, dass ich nur dieses Instru- ment lernen wollte, kein anderes. In der Musikfachschule war aber im Fach Flöte kein Platz frei. Also musste ich Posaune lernen. Das war furchtbar! Mit diesem Instrument konnte ich überhaupt nichts anfangen. Mein Posaunenlehrer, ein ganz feiner Mann, spürte meine Not. Er setzte sich dafür ein, dass ich einen Flö- tenlehrer bekomme. Ich kam nicht zu ir- gendeinem, sondern zum Soloflötisten der Staatskapelle. Ich war überglücklich und guckte zu meinem Flötenlehrer hoch wie zu einem Gott. Ich habe ihm un- glaublich viel zu verdanken. Kamen Sie zu dieser Zeit neben der klassischen Musik auch mit anderen Stilrichtungen in Berührung? Ja, ich habe mich in dieser Zeit lei- denschaftlich mit Jazz beschäftigt. In der Musikfachschule hatte ich einen Deutschlehrer, der mich sehr gefördert hat. Als Pressemann der «Sächsischen Zeitung» hatte er einen Zugang zu Lite- ratur und Musik, die für die meisten Leute im Osten unerreichbar waren. Er hat mich mit Jazzplatten, Büchern und Zeitschriften eingedeckt. Auf seine An- regung hin habe ich mich an einer Dis- kussion über Jazz beteiligt, die von ei- ner westdeutschen Musikzeitschrift lan- ciert worden war. Der Artikel, den ich einschickte, wurde prompt gedruckt. Als der Staatssicherheitsdienst da- von Wind bekam, hatte ich ein Problem. Auf die Stasi wirkte mein harmloser Be- richt, wie wenn ich mich mit etwas Fremdem ausserhalb der DDR verbrü- dert hätte. Das wurde als Bedrohung wahrgenommen und ich wurde vor der ganzen Schule auf demütigende Weise blossgestellt. War es dieses Erlebnis, das Sie bewegte, in den Westen zu gehen? Es kam vieles zusammen. Zwei mei- ner Brüder hatten bereits ’56 und ’58 die DDR verlassen und studierten an westdeutschen Universitäten. Von da an wurde es zunehmend schwierig für uns, wir wurden ständig darauf angespro- chen. 1960 beschloss meine Mutter, mit uns, meiner Schwester und mir, eben- falls in den Westen zu gehen. Meine Mutter fand eine Stelle als Laborantin an der Universität Tübingen, wo bereits einer meiner Brüder studierte. Ich ging nach Freiburg zum anderen Bruder und bereitete mich dort auf die Aufnahme- prüfung für die Hochschule vor. Ich hatte gehört, dass an der Musik- hochschule in Westberlin ein fantasti- scher Flötist unterrichtete: Aurèle Nico- let. Mit der bestandenen Aufnahmeprü- fung begann mein Leben in Westberlin. Der Unterricht bei Nicolet war – auch menschlich gesehen – eine wunderbare Erfahrung. Ansonsten war das Leben in der Grossstadt für mich nicht leicht. Sie zogen ja auch wieder weg von Berlin: Zuerst nach Trier, später nach Basel und Riehen. Der Umzug nach Trier hing damit zusammen, dass am dortigen Theater die Stelle des Soloflötisten frei wurde. Am liebsten hätte ich mich kammermu- sikalisch verwirklicht, aber Nicolet hat mir davon abgeraten. Das sei brotlos. Da meine Frau und ich inzwischen El- tern geworden waren, waren wir auf ein geregeltes Einkommen angewiesen. Ich bewarb mich also in Trier und bekam die Stelle. Obwohl ich dort vieles gelernt habe, fühlte ich mich im Orchesterbe- trieb nie so richtig wohl. Als meine Frau in Basel eine Stelle als Grafikerin angeboten bekam, muss- ten wir nicht zweimal überlegen. Ich fand kurz später in der Musikakademie eine Stelle als Flötenlehrer. Zum ersten Mal bin ich nach Riehen gefahren, als mich eine meiner Schülerinnen zum Mittagessen einlud. Ich erinnere mich genau, wie ich zum Tram hinaus zum ersten Mal den Tüllinger Hügel, den Schwarzwald und die Kirschbäume ge- sehen habe: «Hier möchte ich wohnen», schoss es mir durch den Kopf. Durch ei- nen Glücksfall fanden wir sofort eine Wohnung. Auch wenn meine Frau und ich inzwischen in Lörrach wohnen – die längste Zeit unseres Lebens haben wir in Riehen verbracht und uns hier immer sehr wohl gefühlt. Wie kam es zu Ihrem Engagement als Musikschulleiter in Riehen? Bis Ende 1979 unterrichtete ich in Basel an der Musikademie. Gleichzeitig präsidierte ich die Konzertreihe «Kunst in Riehen» und kannte deshalb die kul- turellen Bedürfnisse und die Strukturen dieser Gemeinde recht gut. Als es zur Gründung der Musikschule in Riehen kam, fragte mich der Leiter Musikaka- demie, ob ich Lust hätte, beim Aufbau mitzuwirken. Ich stand gerade an einem Punkt, wo ich realisierte, dass ich nicht bis ans Ende meines Berufslebens aus- schliesslich unterrichten wollte. Ich be- warb mich also zusammen mit zwei oder drei weiteren Kandidaten für die- se Stelle. Das Gespräch vor der Musik- schulkommission habe ich in sehr guter Erinnerung. Während meiner ganzen Zeit als Musikschulleiter verlief die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hervorragend. Ich fand bei der zustän- digen Kommission und beim zuständi- gen Gemeinderat immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Schule. Noch im vorigen Jahr hat uns die Gemeinde wegen der langen Wartelisten sogar zehn zusätzliche Wochenstunden be- willigt. In einer Zeit, da alle Musik- schulen unter Spardruck stehen, ist das ein ausserordentliches Privileg. Fortsetzung auf Seite 2 Wie klingt eine Flöte, eine Geige, ein Schlagzeug? Am «Tag der offenen Tür» der Musikschule dürfen die Kinder mehrere Instrumente ausprobieren. Hier zeigt der Flötist Frank Nagel, wie sein Instrument geblasen wird. Foto: Philippe Jaquet Reklameteil Reklameteil

MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004

Wochenzeitung für Riehen und Bettingen83. Jahrgang / Nr. 13Redaktion und Inserate:Riehener-Zeitung AGSchopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10www.riehener-zeitung.chErscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich

Grossauflage Nr. 3/2004

Show: Frühlingsball derQuartiervereine Nieder-holz und Kornfeld

SEITE 3

Bücherzettel: DreiSchweizer Autoren undein reisender Koch

SEITE 7

Trend: Die aktuelle Früh-jahrs- und Sommermodeauf drei Sonderseiten

SEITEN 15–17

Soziales: Vor der General-versammlung des Vereins«Riehen hilft Rumänien»

SEITE 11

Sport: Fünftes «Swiss-Wurf-Event» auf derGrendelmatte

SEITE 12

EDITORIAL

Dixieland zur Wahlwü. Die Märzsitzung des Einwoh-

nerrates am vergangenen Mittwochstand ganz im Zeichen der Neubeset-zung des Ratspräsidiums und des Statt-halteramtes. Zum neuen Präsidentenund damit zum Nachfolger von WernerMory (VEW) wurde erwartungsgemässder bisherige Statthalter Niggi Benkler(CVP) gewählt. Er konnte ein veritablesGlanzresultat für sich verbuchen underhielt die Stimmen aller 35 anwesen-den Ratsmitglieder. Keine Überra-schung auch bei der Wahl des neuenStatthalters: Der von seiner Fraktion alseinziger Kandidat vorgeschlagene Tho-mas Strahm (LDP) erhielt 28 Stimmen.Acht Wahlzettel wurden leer eingelegt.

Anschliessend beantwortete Ge-meindepräsident Michael Raith eine In-terpellation von Roland Engeler (SP) zuden Pensionskassenleistungen für dasPersonal der Gemeindeverwaltung. Diesim Zusammenhang mit der am 16. Maizur Abstimmung gelangenden kantona-len Volksinitiative für eine «finanzielltragbare Pensionskasse des BaslerStaatspersonals» bzw. dem vom Gros-sen Rat Mitte Februar verabschiedetenGegenvorschlag. Die Mitarbeitendender Gemeinde Riehen sind an die Pen-sionskasse des baselstädtischen Staats-personals angeschlossen. Michael Raithkonnte bekanntgeben, dass der momen-tane Deckungsgrad für die Versichertender Gemeinde Riehen bei rund 95 Pro-zent liege. Allerdings könnten die Aus-wirkungen einer Annahme der Initiativebzw. des Gegenvorschlages zum jetzi-gen Zeitpunkt nicht abgeschätzt wer-den. Der Gemeinderat habe auch nochkeine eingehende Analyse des neuenPensionskassengesetzes vorgenommen.Dies werde aber geschehen, sobald klarsei, ob das neue Gesetz überhauptrechtskräftig wird. Die Aktiven wie auchdie ehemaligen Mitarbeitenden der Ge-meindeverwaltung würden Anfang Maiüber die Konsequenzen des Abstim-mungsresultates orientiert. Der Ge-meinderat seinerseits werde die Vor-und Nachteile eines Verbleibes bei derstaatlichen Pensionskasse sehr sorgfäl-tig abklären.

In einer weiteren Interpellation vonRita Altermatt und Marianne Hazen-kamp (Grüne) ging es um den aktuellenStand in Sachen Mobilfunk-Antennen-anlagen in Riehen. Gemeinderätin IrèneFischer resümierte in ihrer Antwort diegrundsätzlich kritische Haltung des Ge-meinderates gegenüber dem Bau weite-rer Antennenanlagen.

Schliesslich bewilligte der Einwoh-nerrat 2,465 Mio. Franken zur Installa-tion einer neuen Spitzenlastzentrale desWärmeverbundes Riehen im Gemeinde-haus.

Im Anschluss an die Sitzung lud dieCVP aus Anlass der Wahl von NiggiBenkler zum neuen Präsidenten im Foy-er des Ratssaales zu einem Apéro – be-gleitet von den Klängen einer Dixieland-Jazzformation.

MUSIKSCHULE Interview mit Frank Nagel, dem scheidenden Leiter der Musikschule Riehen

«Nur an Widerständen wachsen wir»Seit ihrer Gründung vor 24 Jahrenleitet der Flötist Frank Nagel dieMusikschule Riehen. Anlässlichseiner Verabschiedung sprach dieRZ mit dem Musikschulleiter überseine musikalischen Wurzeln undüber die Entwicklung der Musik-schule seit ihrer Gründung.

Sibylle Meyrat

RZ: Als Leiter der Musikschule Rie-hen und als Flötenlehrer überblickenSie mehr als dreissig Jahre Musik-pädagogik. Wie unterscheiden sichdiese Eindrücke von den Erinnerun-gen, die Sie an Ihre eigene Zeit alsMusikschüler haben?

Frank Nagel: Eine interessante Fra-ge, denn als ich mich auf meinen Rück-tritt vorbereitete, wurde mir bewusst,dass fast niemand in Riehen weiss, werich eigentlich bin und wo ich meineWurzeln habe. Obwohl ich doch mitsehr vielen Menschen dieser Gemeindeseit über zwanzig Jahren eng verbun-den bin.

Erzählen Sie doch ein bisschenvon Ihren Wurzeln!

Ich bin in Dresden geboren, mittenim Krieg. An meinen Vater kann ichmich nur ganz vage erinnern, er ist imKrieg gefallen. Dass Dresden am Endedes Kriegs auf so furchtbare Weise bom-bardiert wurde, konnte sich niemandvorstellen. Durch einen Hinweis vonmeinem Vater aus dem Kriegsdienst ge-warnt, hatte meine Mutter mit uns Kin-dern die Wohnung im Zentrum recht-zeitig verlassen. So entkamen wir derBombardierung von 1945, bei der Tau-sende von Zivilisten umkamen.

Während meiner Kindheit und Ju-gend lebten wir in sehr einfachen Ver-hältnissen. Für meine Mutter, die alsLaborantin arbeitete, war es ein harterKampf, mich und meine drei Geschwis-ter durchzubringen. In den Läden konn-te sie, wenn sie abends von der Arbeitkam, fast nichts mehr einkaufen.

An meine Grundschulzeit habe ichdagegen gute Erinnerungen. Wenn derUnterricht aus heutiger Sicht auch totalautoritär war – oft bekamen wir mitdem Rohrstock auf die Finger –, so hat-ten wir doch ein paar fantastische Leh-rer. Einer von ihnen witterte früh mei-ne musikalische Begabung. Er liessmich die Lieder, die er mit demSchulchor einstudierte, auf dem Kla-vier begleiten und schickte mich an dieVolksmusikschule. Ich galt dann als«Delegierter» und fühlte mich sehr pri-vilegiert. Im Anschluss an die Grund-schule konnte ich dann die Musikfach-schule besuchen.

Eine Art Kaderschmiede für ange-hende Musikstudierende?

Ja, man wurde an dieser Schule sehrgründlich und ernsthaft auf das Musik-studium vorbereitet. Alle Fächer warenirgendwie auf Musik ausgerichtet. Wieim Osten üblich, herrschte ein sehr ho-her Leistungsdruck. Nach jedem Semes-ter hatten wir Prüfungen und musstenvor der Lehrerschaft vorspielen.

Wie erlebten Sie den Unterricht andieser Schule?

Am Anfang habe ich sehr gelitten.Seit mich meine Mutter einmal an die Ge-neralprobe eines Konzerts der Staats-kapelle Dresden mitgenommen hat undich diesen wunderbaren Flötisten die h-Moll-Suite von Bach blasen hörte, warfür mich klar, dass ich nur dieses Instru-ment lernen wollte, kein anderes. In derMusikfachschule war aber im Fach Flötekein Platz frei. Also musste ich Posaunelernen. Das war furchtbar! Mit diesemInstrument konnte ich überhaupt nichtsanfangen. Mein Posaunenlehrer, einganz feiner Mann, spürte meine Not. Ersetzte sich dafür ein, dass ich einen Flö-tenlehrer bekomme. Ich kam nicht zu ir-gendeinem, sondern zum Soloflötistender Staatskapelle. Ich war überglücklichund guckte zu meinem Flötenlehrer hochwie zu einem Gott. Ich habe ihm un-glaublich viel zu verdanken.

Kamen Sie zu dieser Zeit neben derklassischen Musik auch mit anderenStilrichtungen in Berührung?

Ja, ich habe mich in dieser Zeit lei-denschaftlich mit Jazz beschäftigt. Inder Musikfachschule hatte ich einenDeutschlehrer, der mich sehr geförderthat. Als Pressemann der «SächsischenZeitung» hatte er einen Zugang zu Lite-ratur und Musik, die für die meistenLeute im Osten unerreichbar waren. Erhat mich mit Jazzplatten, Büchern undZeitschriften eingedeckt. Auf seine An-regung hin habe ich mich an einer Dis-kussion über Jazz beteiligt, die von ei-ner westdeutschen Musikzeitschrift lan-ciert worden war. Der Artikel, den icheinschickte, wurde prompt gedruckt.

Als der Staatssicherheitsdienst da-von Wind bekam, hatte ich ein Problem.

Auf die Stasi wirkte mein harmloser Be-richt, wie wenn ich mich mit etwasFremdem ausserhalb der DDR verbrü-dert hätte. Das wurde als Bedrohungwahrgenommen und ich wurde vor derganzen Schule auf demütigende Weiseblossgestellt.

War es dieses Erlebnis, das Siebewegte, in den Westen zu gehen?

Es kam vieles zusammen. Zwei mei-ner Brüder hatten bereits ’56 und ’58die DDR verlassen und studierten anwestdeutschen Universitäten. Von da anwurde es zunehmend schwierig für uns,wir wurden ständig darauf angespro-chen. 1960 beschloss meine Mutter, mituns, meiner Schwester und mir, eben-falls in den Westen zu gehen. MeineMutter fand eine Stelle als Laborantinan der Universität Tübingen, wo bereitseiner meiner Brüder studierte. Ich gingnach Freiburg zum anderen Bruder undbereitete mich dort auf die Aufnahme-prüfung für die Hochschule vor.

Ich hatte gehört, dass an der Musik-hochschule in Westberlin ein fantasti-scher Flötist unterrichtete: Aurèle Nico-let. Mit der bestandenen Aufnahmeprü-fung begann mein Leben in Westberlin.Der Unterricht bei Nicolet war – auchmenschlich gesehen – eine wunderbareErfahrung. Ansonsten war das Leben inder Grossstadt für mich nicht leicht.

Sie zogen ja auch wieder weg vonBerlin: Zuerst nach Trier, später nachBasel und Riehen.

Der Umzug nach Trier hing damitzusammen, dass am dortigen Theaterdie Stelle des Soloflötisten frei wurde.Am liebsten hätte ich mich kammermu-sikalisch verwirklicht, aber Nicolet hatmir davon abgeraten. Das sei brotlos.Da meine Frau und ich inzwischen El-tern geworden waren, waren wir auf eingeregeltes Einkommen angewiesen. Ichbewarb mich also in Trier und bekamdie Stelle. Obwohl ich dort vieles gelernthabe, fühlte ich mich im Orchesterbe-trieb nie so richtig wohl.

Als meine Frau in Basel eine Stelleals Grafikerin angeboten bekam, muss-

ten wir nicht zweimal überlegen. Ichfand kurz später in der Musikakademieeine Stelle als Flötenlehrer. Zum erstenMal bin ich nach Riehen gefahren, alsmich eine meiner Schülerinnen zumMittagessen einlud. Ich erinnere michgenau, wie ich zum Tram hinaus zumersten Mal den Tüllinger Hügel, denSchwarzwald und die Kirschbäume ge-sehen habe: «Hier möchte ich wohnen»,schoss es mir durch den Kopf. Durch ei-nen Glücksfall fanden wir sofort eineWohnung. Auch wenn meine Frau undich inzwischen in Lörrach wohnen – dielängste Zeit unseres Lebens haben wirin Riehen verbracht und uns hier immersehr wohl gefühlt.

Wie kam es zu Ihrem Engagementals Musikschulleiter in Riehen?

Bis Ende 1979 unterrichtete ich inBasel an der Musikademie. Gleichzeitigpräsidierte ich die Konzertreihe «Kunstin Riehen» und kannte deshalb die kul-turellen Bedürfnisse und die Strukturendieser Gemeinde recht gut. Als es zurGründung der Musikschule in Riehenkam, fragte mich der Leiter Musikaka-demie, ob ich Lust hätte, beim Aufbaumitzuwirken.

Ich stand gerade an einem Punkt,wo ich realisierte, dass ich nicht bisans Ende meines Berufslebens aus-schliesslich unterrichten wollte. Ich be-warb mich also zusammen mit zweioder drei weiteren Kandidaten für die-se Stelle. Das Gespräch vor der Musik-schulkommission habe ich in sehrguter Erinnerung. Während meinerganzen Zeit als Musikschulleiter verliefdie Zusammenarbeit mit der Gemeindehervorragend. Ich fand bei der zustän-digen Kommission und beim zuständi-gen Gemeinderat immer ein offenesOhr für die Anliegen der Schule. Nochim vorigen Jahr hat uns die Gemeindewegen der langen Wartelisten sogarzehn zusätzliche Wochenstunden be-willigt. In einer Zeit, da alle Musik-schulen unter Spardruck stehen, istdas ein ausserordentliches Privileg.

Fortsetzung auf Seite 2

Wie klingt eine Flöte, eine Geige, ein Schlagzeug? Am «Tag der offenen Tür» der Musikschule dürfen die Kinder mehrereInstrumente ausprobieren. Hier zeigt der Flötist Frank Nagel, wie sein Instrument geblasen wird. Foto: Philippe Jaquet

Reklameteil

Reklameteil

Page 2: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 2

Gemeinde Riehen

VerkehrspolizeilicheAnordnungenPermanente Massnahmen

Grasserweg, zwischen Morystrasseund Lachenweg: BegegnungszoneKäppeligasse, ganze Strasse: Begeg-nungszone

Gesetzliche GrundlageFür Zuständigkeit, Signalisation, Be-

schwerderecht und Ahndung sindmassgebend: Strassenverkehrsgesetzvom 19. Dezember 1958; Verordnungüber die Strassensignalisation vom5. September 1979; kantonale Verord-nung über den Strassenverkehr vom7. Dezember 1964. Die vorstehend pu-blizierte Massnahme ist in formellerHinsicht von der Verkehrsabteilung derKantonspolizei genehmigt worden.

RechtsmittelbelehrungGegen Verfügungen der Gemeinde-

verwaltung, Abteilung Tiefbau und Ver-kehr, kann an den Gemeinderat rekur-riert werden. Der Rekurs ist innert10 Tagen seit der Eröffnung der Verfü-gung bei der Rekursinstanz anzumel-den. Innert 30 Tagen, vom gleichenZeitpunkt an gerechnet, ist die Rekurs-begründung einzureichen, welche dieAnträge und deren Begründung mit An-gabe der Beweismittel zu enthalten hat.

Riehen, den 10. März 2004

Gemeindeverwaltung RiehenAbteilung Tiefbau und Verkehr

Vor welchen Herausforderungenstand die Musikschule Riehen bei ih-rer Gründung?

Als wir begannen, lagen bereitszahlreiche Anmeldungen vor. In einemersten Schritt ging es vor allem darum,die Interessierten davon zu überzeu-gen, dass es neben dem Klavier nochandere interessante Instrumente zu er-lernen gibt. «Versuchen Sie es doch mitQuerflöte oder Klarinette», sagte ich zuden Interessentinnen und Interessentenam Telefon. Wir wollten ja eine gewisseVielfalt an Instrumenten vertreten wis-sen, auch im Hinblick aufs Spiel in En-sembles. Das haben wir inzwischen er-reicht, ebenso eine grosse Vielfalt anVeranstaltungen – sowohl internen alsauch solchen, mit denen die Musikschu-le das öffentliche Leben in der Gemein-de mitprägt.

Welche Herausforderungen sindseither neu dazugekommen?

Die Anzahl der Lehrkräfte, der Schü-lerinnen und Schüler hat sich inzwi-schen verdoppelt, ebenso die AnzahlUnterrichtsstunden. Trotzdem habenwir immer noch Wartelisten, besondersfür Blockflöte, Klavier und Schlagzeug.Was die Auslastung der Räume angeht,stossen wir an Grenzen. Eine weitereSchwierigkeit sehe ich in der Motivationunserer Schülerinnen und Schüler. Seitich unterrichte, ist es immer schwieri-ger geworden, sie zum Üben zu motivie-ren. Viele Kinder denken, ein Instru-ment zu erlernen sei nur Lust und Freu-de. Das Instrument dann wirklich einehalbe oder – seien wir bescheiden – eineViertelstunde pro Tag in die Hand zunehmen, ist aber weit mehr. Es ist mitWiderständen verbunden und die Kin-der müssen lernen, diese zu überwin-den. Nur an solchen Widerständenwachsen wir – auch in der Musik.

In der Rhythmik, die wir als Grup-penunterricht für Kinder ab vier Jahrenanbieten, haben wir das Problem, dasssehr oft einzelne Kinder fehlen. Dasbringt die Lehrerin manchmal fast zurVerzweiflung, weil sie nie die ganzeGruppe zusammen hat. Es wird da-durch sehr schwierig, auf ein gemeinsa-mes Ziel hinzuarbeiten.

Wie erklären Sie sich diese Verän-derungen?

Einerseits ist die Lust-, Spass- undSpielgesellschaft dafür verantwortlich.Andererseits das Überangebot der Me-dien, die vermehrt Kinderkanäle ge-schaffen haben. Schliesslich ist auch diedoppelte Berufsbelastung der Elternnicht förderlich. Oft ist niemand zu Hau-se, der das Kind beaufsichtigt und zumÜben anhält.

Sie erwähnten anfangs die Berufs-tätigkeit Ihrer Mutter. Offensichtlichscheint Sie das nicht am Üben gehin-dert zu haben.

Stimmt, meine Geschwister und ichwaren sehr früh selbstständig. Bei mirlief das Üben fast von selbst, vor allem,als ich die Notwendigkeit sah, dass meinLeben in Richtung Musik gehen sollteund ich dafür etwas tun musste.

Sehen Sie eine Möglichkeit, derLust am Üben nachzuhelfen?

Wir sind dazu übergegangen, allenKindern, die neu mit einem Instrumentbeginnen, im ersten Jahr «halbe» Lek-tionen von 25 Minuten zu geben. Dasgibt dem Kind die Möglichkeit, die Moti-vation zu überprüfen. Es erfährt, was eswirklich heisst, ein Instrument zu ler-nen. Schüler und Lehrer merken aus-serdem, ob sie gut miteinander können.Wenn die Lehrkraft freie Kapazitäten

hat, kann die Lektion im zweiten Jahrauf 40 oder 50 Minuten erhöht werden.

Wie steht es mit der Unterschei-dung E- und U-Musik? Achten Sie beider Einstellung der Lehrkräfte da-rauf, dass sie neben der Klassik auchandere Stilrichtungen abdecken?

E- und U-Musik wird bei uns nichtmehr strikt unterschieden. Bei der Ein-stellung der Lehrkräfte wird es sehr be-grüsst, wenn diese ein breites Feld ab-decken. Durch die Integration der Jazz-schule in die Musik-Akademie ist es fürMusikstudierende auch viel einfachergeworden, über den Zaun zu gucken. Esgibt immer mehr junge Menschen, dieden klassischen und den Jazzsektor be-dienen können. Das ist eine sehr tolleEntwicklung. Bei uns wird auf den klas-sischen Sektor nach wie vor mehr Wertgelegt, aber die Unterrichtspraxis siehtheute sicher anders aus als in der Zeitder Gründung.

Inwiefern?

Auch die Improvisation ist wichtigergeworden. Oft werden mit fortgeschrit-tenen Schülern während der StundenImprovisationsübungen gemacht. Fer-ner wird versucht, immer mehr Schülerauch gemeinsam spielen zu lassen.

Wie halten Sie es damit in IhrenStunden?

Ich gehe nach der Altersstufe, wie esauch Rudolf Steiner in seinem Erzie-hungsprogramm vorschlägt. Ich habeversucht, das ein bisschen auf die Musikzu übertragen. Die Kinder wollen erstmal imitieren, was der Lehrer macht.Das kann man in den ersten Jahren nut-zen. In der Vorpubertät kann man dannBeatles- oder Jazzstücke bringen, dasmotiviert. Meine Schüler spielen wahn-sinnig gern Jazzstücke, auch wenn die-se sehr anspruchsvoll und rhythmischvertrackt sind. Ich musste diese Stückeaber richtig suchen, denn es gibt aufdiesem Gebiet viel Anbiederungslitera-tur. Die Verfasser denken oft, die linkeHand ein bisschen Boogie-Rhythmusspielen zu lassen, reiche schon. Da wün-sche ich mir von den Lehrern, dass siegenau hingucken und sondieren, was esauf dem Markt gibt.

Wichtig ist mir auch die Kammermu-sik: Ab dreizehn, vierzehn Jahren über-schneiden sich die Stunden meinerSchüler oft. Das eröffnet Möglichkeitenzum Zusammenspiel und es bedeutet,dass die Schüler voreinander vorspielenmüssen und herausfinden, wo sie etwastehen. Ich spiele oft die dritte Stimme,dann sind wir schon ein Trio.

Wenn Sie als Musikschulleiterzurückblicken, an welche Höhepunkteerinnern Sie sich gerne?

Besonders schön waren die Komposi-tionsaufträge, die wir dank der Unter-stützung der Gemeinde vergeben durf-ten. Unter diesen sechs Stücken sindwirkliche Treffer, die man eigentlichdrucken und anderen Musikschulen zurVerfügung stellen müsste. Wenn ich andieses Schlagzeugstück von Pierre Favredenke oder an Kelterborns Klavierstücke– das sind alles ganz wunderbare Stücke,die wir auch schon mehrfach wieder auf-geführt haben. Aus der letzten Zeit sindmir die Blockflötentage, die wir zusam-men mit der Schola Cantorum realisierthaben, in bester Erinnerung.

Und als Lehrer?

Ein wunderbarer Moment ist es,wenn im Alter von 17, 18 Jahren beiden Schülern plötzlich so eine Ernsthaf-tigkeit reinkommt, beispielsweise wennsich eine Schülerin auf die Musikmaturvorbereitet. Plötzlich geht vieles von al-leine, es erwacht ein Interesse an derMusikgeschichte und an einzelnenKomponisten.

Es dürfte Ihnen also schwer gefal-len sein, Ihre Schüler abzugeben.Langweilig wird es Ihnen aber kaumwerden.

Mich von meinen Schülern zu tren-nen, war natürlich ein schwerer Schritt,auch wenn ich einzelne weiterhin privatunterrichten werde. Was meinen neuenLebensabschnitt betrifft, freue ich mich,endlich wieder richtig für mich üben zukönnen und mit verschiedenen LeutenKammermusik zu machen.

Ebenso werde ich mich vermehrtdem Schreiben widmen können. Seit1992 schreibe ich ja ein bisschen. Inden letzten Ferien war ich im Engadin.Diese Landschaft habe ich sehr intensiverlebt und auf mich wirken lassen. Man-che Eindrücke habe ich in Gedichtenverarbeitet. Diese Konzentration auf dieSprache und auf die Gedanken wird mirin Zukunft in neuer, intensiver Weisemöglich sein. Es wird sein wie eine dau-ernde Ferienzeit (lacht).

Anzeigeteil

Fortsetzung von Seite 1

Frank Nagel, Leiter der MusikschuleRiehen, tritt in den Ruhestand. Foto: zVg

Dreirosenbrücke fürTramverkehr gesperrt

pd. Bis am Donnerstag, 8. April,bleibt die Dreirosenbrücke wegenBauarbeiten für den Tramverkehr ge-sperrt. Linie 1 verkehrt in dieser Zeit vomBahnhof SBB via Voltaplatz nach St.-Louis-Grenze und auf dem gleichen Wegzurück. Linie 14 fährt vom Messeplatzbis zur Dreirosenbrücke und von dort viaCiba zum Wiesenplatz und auf dem glei-chen Weg zurück. Zwischen Voltaplatzund Dreirosenbrücke fahren Busse.

pran), Christine Esser (Sopran), JürgenBahnholzer (Altus), Andreas Gisler (Te-nor) und Florian Günther (Bass), dieLeitung hat Stefan Beltinger.

Vierte «4tel stunde für Jesus» zu Ostern

rz. Die schweizerische evangelischeAllianz veröffentlicht zu Ostern die vier-te und vorläufig letzte Ausgabe einerGratiszeitung. Die Verteilzeitung thema-tisiert das Ostergeschehen. Es geht umden Kern christlichen Glaubens, um dasLeiden, Sterben und die AuferstehungChristi. Nach einem Editorial von Carladel Ponte wird Mel Gibsons umstrittenerFilm «The Passion of the Christ» aufge-griffen, Musicstar Carmen Fenk erzähltin einem Interview von ihren Erlebnis-sen mit Gott und was ihr die Auferste-hung Christi bedeutet, Historiker gehender Frage nach, was die AuferstehungJesu von Nazareth bezeugt.

Der Sieglinhof ist schützenswerte Baute

rz. Auf Antrag der Besitzerin VreniWenk ist der Sieglinhof, ein von OttoWenk 1901 erbautes zweigeschossigesWohnhaus an der Bahnhofstrasse 48 inRiehen, ins Inventar der schützenswer-ten Bauten aufgenommen worden. Diesbedeutet, dass die Basler Denkmalpfle-ge als Fachinstanz eine spezielle Erhal-tenswürdigkeit für das Gebäude festge-stellt hat, aber noch keine Unterschutz-stellung.

Osterkonzert «Membra Jesu Nostri»

rz. Am Donnerstag, 8. April 2004, 20Uhr und Karfreitag, 9. April 2004, 18Uhr wird im Basler Münster auf histori-schen Instrumenten Dietrich Buxtehu-des «Membra Jesu Nostri» gespielt. Mit-wirkende sind Maria C. Schmid (So-

rz. Die Weiterführung der Roten Li-nie der Regio-S-Bahn über den Badi-schen Bahnhof hinaus zum Bahnhof Ba-sel SBB hat eine weitere Hürde genom-men. Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt hat dringlich einen Kredit in derHöhe von 1,12 Millionen Franken bewil-ligt. Davon sind 780’000 Franken reser-viert als Anteil des Kantons an die Pla-nungskosten für die Linienverlängerungbis zum Bahnhof SBB. Die übrigen340’000 Franken entprechen dem An-teil, den der Kanton an die Anpassun-gen der Geleise 1 und 2 im Bahnhof SBBbezahlen wird.

Die Kosten für die notwendigenGleisbauten zur Weiterführung der Ro-ten Linie der Regio-S-Bahn an denBahnhof SBB werden auf insgesamt 11,3Millionen Franken veranschlagt. Esmüssen alte Geleise entfernt und rundzwanzig neue Weichen gelegt werden.Von diesen Kosten übernimmt Baden-Württemberg zwei Drittel. Von deut-scher Seite war im Januar mitgeteiltworden, wie das Projekt verlaufen solle,

VERKEHR Grosser Rat hat dringlichen Kredit bewilligt

Schritt Richtung Bahnhof SBBund gleich Druck aufgesetzt, damit nunschnell vorwärts gemacht werden kön-ne. Regierungsrat Ralph Lewin entschul-digte sich denn auch im Parlament, dasmit dem dringlichen Kreditantrag gera-dezu überfallen worden sei, und im Ratwurde dieses «Hauruckvorgehen» vonverschiedener Seite auch moniert. DieFraktionen beschwerten, es sei kaumZeit geblieben, das Projekt genau zu prü-fen, zeigten sich aber auch erfreut darü-ber, dass die Regierung die Zusammen-arbeit mit den Nachbarn im Bereich öf-fentlicher Verkehr nun intensiviere.

Den grössten Teil der Kosten für denUmbau der Geleise im Bahnhof SBBübernimmt der Bund. Beim nun vomGrossen Rat bewilligten Betrag von340’000 Franken für diesen Bereichhandelt es sich um die gesetzlich festge-legte Mindestbeteiligung. Als Anpas-sung an die Einstiege der Niederflurzü-ge «Flirt», die auf der Roten Linie ver-kehren werden, müssen die Perrons vonheute 30 auf neu 55 Zentimeter angebo-ben werden.

IN KÜRZE

Page 3: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 3

RENDEZVOUS MIT…

… Beat Kunzrs. Am 10. März kam es am Gymna-

sium Bäumlihof zu einer ungewöhnli-chen Präsentation einer Maturaarbeit.Unter der Leitung von Beat Kunz tratenacht Musikerinnen und Musiker vor dieJuroren und spielten eine Vertonungvon Robert Frosts Gedicht «Stopping byWoods on a Snowy Evening» («Innehal-ten unmittelbar bei den Wäldern an ei-nem Schneeabend»). Kern der Matura-arbeit von Beat Kunz war die Erarbei-tung der Partitur für fünf Gesangsstim-men (Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor,Bass), eine Violine, ein Klavier und Per-kussion (Triangel, Glöckchen undBecken) auf der Basis seiner Interpreta-tion eines sechzehnzeiligen Gedichtes invier Strophen. Am 18. März fand imRahmen eines eigens dafür zusammen-gestellten Konzertprogramms in derMusikakademie Basel die öffentlicheUraufführung des rund sechs Minutendauernden Stückes des Riehener Jung-komponisten statt. Zu hören sein wird«Stopping by Woods on a Snowy Eve-ning» auch im Rahmen der öffentlichenMaturfeier in der Aula des GymnasiumsBäumlihof am Samstag, 19. Juni.

Was der achtzehnjährige Beat Kunzschon alles musikalisch erfunden hat,ist beeindruckend. «Stopping by Woodson a Snowy Evening» ist nämlich nichtdie erste grössere Komposition, die ergeschaffen hat. Begonnen habe es da-mit, dass er das Patenkind seiner ElternGeige spielen hörte. Er habe dasMädchen dafür bewundert und deshalbunbedingt auch Geige spielen wollen.Als Fünfjähriger begann er, in den Gei-genunterricht zu gehen.

«Bei uns zu Hause stand schon im-mer ein Klavier», erzählt er weiter,«weil meine Mutter damals Klavier ge-spielt hat – inzwischen spielt sie nichtmehr. Da habe ich begonnen, auf demKlavier herumzuklimpern. Ich experi-mentierte schon als Kind mit verschie-denen Tonkombinationen und wolltedas Ganze auch aufschreiben. Alsoschrieb ich viele kleine Zettelchen»,schmunzelt er und zeigt zwei kleine Pa-pierstückchen, auf denen einige mit un-sicherer Hand hingekritzelte Musikno-

ten zu sehen sind. Mit der Zeit begannBeat Kunz, eigene Stücke zu schreiben.Er war fasziniert von der Musik AntonioVivaldis und schrieb ein Streichquartett,in welchem er den Stil des grossen ita-lienischen Komponisten, von dem dieberühmten «Vier Jahreszeiten» stam-men, imitierte.

Hinzu kamen mehrere Klavier-stücke, ein Trio, ein Quintett und dieVertonung eines Gedichtes von PaulVerlaine. Verschiedene Stücke von BeatKunz wurden schon in öffentlichen Kon-zerten aufgeführt. Da war der Schritt,als Maturaarbeit ein Gedicht zu verto-nen, ein kleiner, zumal Beat Kunz auchan der Literatur und speziell an der eng-lischen Sprache sehr interessiert ist.«Meine Lieblingsstadt ist London, ichbin ein Englandfan und meine Lieb-lingsschauspielerin ist die EngländerinBillie Whitelaw, die als Theaterdarstel-lerin in Beckett-Stücken bekannt wur-de», sagt er.

Lange komponierte Beat Kunz aufder Violine – er notierte die Tonfolgendirekt ab Violine aufs Blatt oder nahmsein Spiel auf Kassette auf und schriebdie Noten später ab Band auf. Vor fünfJahren begann er, auch auf dem Klavier

ernsthaft Unterricht zu nehmen. «Dashat mir sehr geholfen, denn mit demKlavier kann man mehrstimmig spielenund ganze Harmonien ausprobieren»,sagt er. Heute komponiert Beat Kunz amKlavier – oder am Computer. Denn aufdem Computer hat er ein Programm,mit welchem er, in Kombination mit ei-nem Keyboard, ganze Partituren einge-ben und abspielen kann. Das klingtzwar im Vergleich zu «echt» gespielterMusik reichlich mechanisch, gibt aberdoch einen guten Eindruck vom Zusam-menspiel der verschiedenen Stimmenund Rhythmen.

Neben tonaler schreibt und spieltBeat Kunz auch atonale Musik und ar-rangiert bestehende Lieder für ver-schiedene Besetzungen. In sein Matura-stück hat er Originalpassagen vonRobert Frost eingebaut, der sein Ge-dicht liest, danach folgen die Worte desGedichts gesungen – für Experimenteund ungewöhnliche Einfälle ist er im-mer zu haben, wenn die Wirkung aufdas Publikum für ihn stimmt.

«Wächst da ein zukünftiger Berufs-komponist heran?», frage ich, doch Be-at Kunz winkt ab. Er komponiere zwargerne, aber er glaube nicht, dass sich

damit leben lasse. Nach der Matur – dieeigentlichen Prüfungen stehen im Maiund Juni noch bevor – möchte er an derMusikakademie Basel Schulmusik II(damit könnte er Musiklehrer am Gym-nasium werden) und parallel dazu ander Universität Basel Musikwissen-schaft studieren.

Als grossen Instrumentalisten siehter sich nicht. «Ich habe zwar auchschon als Solist gespielt, aber am bestengefällt mir das Musizieren in einem En-semble, das gemeinsame Erarbeiten ei-nes Stücks Musik in Zusammenarbeitmit anderen Musikerinnen und Musi-kern», sagt er. Beat Kunz ist denn auchin verschiedenen Formationen aktiv. Erspielt Violine im Jugendsinfonieorches-ter der Musikakademie Basel, singt imVocale-Chor von Susanne Würmli-Koll-hopp an der Musikakademie Basel undbildet zusammen mit Simone Strohmei-er (Violine), Yves-Alain Wiedmer (Brat-sche) und Julianne Kläsener (Cello) einQuartett. Das nimmt viel Zeit in An-spruch, sodass Beat Kunz zu Gunstender Musik und der Schule mit dem Ten-nisspielen aufgehört hat. Auf das habeer am ehesten verzichten können.

Ausserdem ist Beat Kunz ein grosserFilmfan. Seine Lieblingsfilme sind Stan-ley Kubricks «Shining» und der briti-sche Streifen «Billy Elliot», der erzählt,wie ein kleiner Junge aus dem Arbeiter-milieu sich gegen alle Widerstände denTraum, Balletttänzer zu werden, erfüllt.

Bereits an diesem Wochenende istBeat Kunz wieder an einem musikali-schen Projekt beteiligt. Er ist Mitglieddes sechzehnköpfigen Chors, der an derAufführung der Oper «Eulenspiegel Lue-genspiele» von Paul Suits im Volkshausin Basel mitwirkt (Aufführungen heuteFreitag, 19.30 Uhr, morgen Samstag,19.30 Uhr, und übermorgen Sonntag,11 Uhr und 16 Uhr). Am Benefizkonzertfür den Verein «Riehen hilft Rumänien»,das am 16. Mai um 17 Uhr in der Dorf-kirche Riehen stattfindet, wird er Kon-zertmeister sein und den Solopart inMax Bruchs Violinkonzert spielen, dasdas Jugendsinfonieorchester gebenwird. Auch am Europäischen Jugend-chorfestival vom 19. bis 23. Mai wirdBeat Kunz mitwirken.

Beat Kunz, dessen Maturaarbeit, eine Gedichtvertonung, soeben uraufgeführtworden ist, beim Komponieren am Klavier. Foto: Rolf Spriessler

Höhepunkt am Frühlingsball, dendie Basler Breitensport Tanzgruppeund die Quartiervereine Nieder-holz und Kornfeld letzten Sams-tag durchführten, war der Auftritteiner Rollstuhltanzgruppe. Dieserwurde von einem Kamerateamder ARD gefilmt und wird am 2.April auf ARTE zu sehen sein.

Rolf Spriessler

Etwas enttäuscht waren HansruediBärtschi vom Quartierverein Kornfeldund Josef Krüsi von der Basler Breiten-sport Tanzgruppe schon – etwas mehrLeute als die siebzig Besucherinnenund Besucher hätten sie sich für diePremiere ihres Frühlingsballs im Dorf-saal des Landgasthofes schon ge-wünscht. Der Abend an sich war dannaber ein voller Erfolg. Dies lag zum ei-nen an der grossen Tanzfläche und dervielseitigen Tanzband «Duo Peter undJoschy», die die Tanzbegeisterten aus-giebig aufs Parkett lockten, und zumanderen an den drei hervorragendenShowblöcken, die auf der Bühne gebo-ten wurden. Zufrieden waren die Ver-antwortlichen auch mit dem Bankett,das vor der eigentlichen Balleröffnungserviert wurde und an dem ein Gross-teil der Ballgäste teilnahm. «Wir wer-den den Ball im nächsten Jahr wiederdurchführen und hoffen, dass sich dieVeranstaltung in den kommenden Jah-ren etabliert», sagte Hansruedi Bärt-schi. Vielleicht sei vielen nicht klar ge-wesen, dass es sich um einen Ball «fürjedermann» handle.

Den ersten Showblock bestritt dieStepptanzschule «StepIn» von SabineFreuler. Es traten verschiedene Forma-tionen auf, die sich auf das nationaleKinder- und Jugendtanzfestival vom 15.Mai in Sursee und auf die Stepptanz-Schweizer-Meisterschaften, die im Junistattfinden, vorbereiten.

Etwas ganz Besonderes bot dieTanzgruppe des Rollstuhl Clubs beiderBasel, die ihr Elvis-Programm zeigteund begeisterten Applaus erntete. DieVorführung der fünf Rollstuhlfahrerin-nen und Rollstuhlfahrer und der sechsFussgängerinnen und Fussgänger über-

zeugte in ihrer Originalität und zeigte ei-ne Lebensfreude, wie sie angesichts derschweren Schicksale, die hinter den ein-zelnen Behinderungen stecken, nichtselbstverständlich ist. Der Auftritt wur-de von einem Kamerateam des deut-schen Fernsehens ARD gefilmt und wirdals Teil einer Reportage über den Roll-stuhl Club beider Basel am Freitag, 2.April, um 18.15 Uhr auf dem SenderARTE zu sehen sein.

Die Akrobatik, die hinter dem Pup-pentanz des Elsässers Yves Dietschysteckt, wurde erst am Schluss so richtigdeutlich, als sich der Tänzer unter sei-nen zwei Puppen zu erkennen gab undsich herausstellte, dass er den grösstenTeil seiner vielleicht etwas zu lang gera-tenen Darbietung auf allen Vieren be-wegt hatte. Ein Auftritt, der Bewunde-rung auslöste.

FRÜHLINGSBALL Tanzabend im Landgasthof mit telegenen Showeinlagen

Eine Premiere mit einem Fernsehteam

Ein Höhepunkt des Frühlingsballs im Landgasthof war der Auftritt des Rollstuhl Clubs beider Basel, der am Freitag, 2. April, um 18.15 Uhr im Fernsehen auf ARTE gezeigt wird. Fotos: Rolf Spriessler

GRATULATIONEN

Margritli und Karl Baumann-Schüpbach zur goldenen Hochzeit

rz. Heute Freitag, 26. März, könnenan der Rauracherstrasse Margritli undKarl Baumann-Schüpbach ihren 50.Hochzeitstag feiern. Die Riehener Zei-tung gratuliert dem Paar zur goldenenHochzeit und wünscht den Jubilarennoch viele frohe, gemeinsame Jahre.

Rudolf Dal Molin-Schnaiter zum 90. Geburtstag

rz. Morgen Samstag, 27. März, kannRudolf Dal Molin-Schnaiter im Domini-kushaus seinen 90. Geburtstag feiern.Die Riehener Zeitung gratuliert undwünscht ihm einen schönen Festtag.

Ruedi Grüninger zum 90. Geburtstag

Am Mittwoch, 31. März, feiert RuediGrüninger seinen 90. Geburtstag. DerJubilar wuchs im bürgerlichen Waisen-haus auf. Nach der Lehre als Schlosserarbeitete er einige Jahre bei der FirmaSandoz. Es zog ihn aber wieder zurückins Waisenhaus. Nach vielen Weiterbil-dungen war er während mehrerer Jah-re Leiter der Lehrlingsgruppe im Wai-senhaus bis zu seiner Pensionierung1978. In seiner Freizeit unterrichtete erJugendliche in Metallhandarbeit.

1959 heiratete er Edith Britsch, eskamen ein Sohn und eine Tochter zurWelt. Tochter Sabine ist 1988 nach Aus-tralien ausgewandert. Alle vier Jahrebesuchten Ruedi Grüninger und seineFrau die Tochter in Canberra und unter-nahmen wunderschöne Reisen in Aus-tralien. Leider ist der lange Flug zumühsam geworden und so freut er sich,wenn die Tochter zu Besuch nach Rie-hen kommt. Sein Sohn Stephan wohntmit seiner Familie in Bettingen. RuediGrüninger hat grosse Freude an seinenbeiden Grosskindern. Der Jubilar er-freut sich guter Gesundheit und wohntseit 1987 mit seiner Frau am Grenza-cherweg in Riehen.

Die Riehener Zeitung gratuliert Rue-di Grüniger herzlich zum Geburtstagund wünscht ihm weiterhin gute Ge-sundheit und viel Lebensfreude.

Doktorpromotion Phil. I

rz. Aufgrund der abgelegten Prüfungund der Ablieferung der gedrucktenDissertation hat die Philosophisch-His-torische Fakultät der Universität Baseldie Riehenerin Katharina Huber zurDoktorin der Philosophie und Magistrader freien Künste promoviert.

Die Riehener Zeitung gratuliert Katharina Huber zum Doktortitel undwünscht ihr für ihre berufliche Zukunftviel Erfolg.

Reger Betrieb auf der Tanzfläche im Dorfsaal des Landgasthofes – rechts hintenist das «Duo Peter und Joschi» zu sehen, das zum Tanz aufspielt.

ZIVILSTAND

Geburt

Prihoda, Nina, Tochter des Prihoda,Patrick, von Riehen, und der Prihodageb. Michlova, Renata, tschechischeStaatsangehörige, in Riehen, Wasser-stelzenweg 38.

Todesfälle

Leu-Morgenthaler, Mirtha, geb.1911, von Rohrbachgraben BE, in Rie-hen, Inzlingerstr. 230.

Cantoni-Löliger, Clara, geb. 1915,von und in Riehen, Inzlingerstr. 230.

Stucki-Purtscher, Hans, geb. 1928,von Basel, in Riehen, Schützenrainweg 6.

FDP Riehen zu Gast im«Grand Casino Basel»

pd. Am vergangenen Freitag hat dieFDP Riehen ihre ordentliche General-versammlung 2004 im «Grand CasinoBasel» durchgeführt. Dabei wurde derVorstand neu gewählt bzw. bestätigt. Sowurden der Präsident Thomas Meyer,der Vizepräsident Pascal Riedo sowiedie Vorstandsmitglieder Daniela Hinter-mann, Vreni Pflugi, Thomas Lüdin, UrsA. Lincke, Markus Bieder und AndreasZappala für weitere zwei Jahre gewähltund Jascha Schneider als neues Mitgliedin den Vorstand gewählt.

Als weiteres Traktandum standendie kantonalen Gesamterneuerungs-wahlen 2004 auf der Traktandenliste.Es wurde eine provisorische Kandida-tenliste genehmigt. Auch die Zollfrei-strasse wurde thematisiert, nach ver-schiedenen Wortmeldungen sprach sichdie FDP Riehen klar für deren Bau aus.

IN KÜRZE

Page 4: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 5

Samstag, 27.3.KONZERT

Jahreskonzert des Musikvereins Riehen143. Jahreskonzert des Musikvereins Riehen.Gastformation ist «Marcato», ein Percussions-ensemble aus Ungarn. Tanz und Unterhaltungbis 1 Uhr mit «The Moody Blues». Grosse Tom-bola. Dorfsaal Landgasthof, 20 Uhr.Eintritt frei.

TAG DER OFFENEN TÜR

«Kultur und Ewigkeit»«Tag der offenen Tür» auf dem RiehenerGottesacker mit Vorträgen zur Architektur undGestaltung des Friedhofes sowie zum Bestat-tungswesen. Friedhofweg 59, 10–16 Uhr.

SPORT

Taekwondo«Tag der offenen Tür» zur Eröffnung der Taek-wondo-Schule Riehen. Taekwondo ist eine altekoreanische Kampfsportart. Unholzgasse 17,10–14 Uhr.

SPORT

«Swiss-Wurf-Event» auf der GrendelmatteLeichtathletik-Wettkampf in den DisziplinenSpeerwerfen, Hammerwerfen, Diskuswerfenund Kugelstossen mit den Schweizer National-mannschaftsmitgliedern.Sportplatz Grendelmatte. 17 Uhr Athletenprä-sentation, 17.30 Uhr Wettkampfbeginn.

Montag, 29.3.TREFFPUNKT

«Träff Rieche»Regelmässiger Treffpunkt für psychisch belaste-te Menschen. Pfarreiheim St. Franziskus, Äus-sere Baselstrasse 168. Ab 18 Uhr.

Dienstag, 30.3.LESUNG

«Arena Literatur-Initiative» Der Autor Ernst Halter liest aus seinem neuenRoman «Die Stimme des Atems. Wörterbuch ei-ner Kindheit». Alte Kanzlei (Kellertheater, Ein-gang Erlensträsschen), 20.15 Uhr.Eintritt: Fr. 10.– bzw. Fr. 5.– (Arena-Mitglieder).

LESUNG

«Fast täglich kamen Flüchtlinge»Die Publizistin Lukrezia Seiler referiert über ihr1996 erschienenes Buch «Fast täglich kamenFlüchtlinge». Dorfmuseum (Baselstr. 34), 20 Uhr.

VORTRAG

Riehener FrauentreffenIm Rahmen des Riehener Frauentreffens refe-riert Ruedi Josuran, Radiojournalist DRS 1,zum Thema «Wege aus der Depression». Kirch-gemeindezentrum Meierhof, 19.30 Uhr.Unkostenbeitrag Fr. 15.– (inkl. Verpflegung).Anmeldung bei Esther Frei, Tel. 061 603 33 33.

Mittwoch, 31.3.KONZERT

«Windspiel»Konzert des Blasorchesters «Windspiel» derAllgemeinen Musikschule Basel. GymnasiumBäumlihof (Zu den drei Linden 80), 20 Uhr.

Donnerstag, 1.4.KONZERT

«Kunst in Riehen»: Klavierabend Im Rahmen des 5. Abonnementskonzertes von«Kunst in Riehen» interpretiert der Pianist Ru-dolf Buchbinder Werke von Schubert undBeethoven. Dorfsaal Landgasthof, 20.15 Uhr.Karten zu Fr. 40.–/35.–/25.– beim KulturbüroRiehen, Baselstrasse 43, Tel. 061 641 40 70(Mo–Fr 9–12 Uhr).

KALENDARIUMRIEHEN/BETTINGEN

AUSSTELLUNGEN/GALERIEN

Fondation BeyelerBaselstrasse 101Sonderausstellung «Mark Rothko – A Centenni-al Celebration», bis 12. April 2004.Sonderausstellung «Francis Bacon und dieBildtradition» mit Tizian, Velázquez, Rem-brandt, Goya, van Gogh, Picasso, Giacometti,Eisenstein, bis 20. Juni 2004.Führungen Dienstag, 15–16 Uhr; Mittwoch,17.30–18.30 Uhr; Donnerstag und Freitag,15–16 Uhr; Samstag und Sonntag, 12–13 Uhr.Führung in französischer Sprache am Sonntag,21. März, 15–16 Uhr«Montagsführung plus» am Montag, 29. März,14–15 Uhr zu: «Zimmerstücke»: Die Bedeutungdes Interieurs bei Bacon.«Master»-Führung mit Markus Brüderlin, Lei-tender Kurator der Fondation Beyeler amDienstag, 30. März, 18.45–20 Uhr.Alle Sonderveranstaltungen auf Voranmeldungüber Telefon 061 645 97 20 oder via E-Mailunter [email protected].Öffnungszeiten: Mo–So 10–18 Uhr, Mi bis 20Uhr. Eintritt: Fr. 18.–/16.–, Kinder/Jugendlichevon 10 bis 16 Jahren Fr. 6.–, Studierende bis30 Jahre Fr. 10.–, Kinder bis 10 Jahre gratis.

Spielzeugmuseum,Dorf- und RebbaumuseumBaselstrasse 34Dauerausstellung: Riehener Dorfgeschichte,Wein- und Rebbau, historisches Spielzeug.Geöffnet: Mi–Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr. Sonderausstellung «LuftRaumRiehen» über dasElement Luft. Bis 20. Juni.Führung mit Kurator Bernhard Graf am Sonn-tag, 28. März, 11.15 Uhr.

Kunst Raum RiehenBaselstrasse 71«Protoplast. Drei neue Produkte». Vortrag derFirma «Protoplast» am Mittwoch, 31. März, 19Uhr. Round Table mit Gästen aus Wirtschaft undKunst am Sonntag, 18. April, 11 Uhr. Ergänzen-de Protoplast-Produktpräsentation Neu ® beimGemeindehaus. Bis 18. April. Öffnungszeiten: Mi–Fr, 13–18 Uhr, Sa und So,11–18 Uhr. Karfreitag geschlossen, Ostermontaggeöffnet 11–18 Uhr.

Freizeitzentrum LandauerBluttrainweg 12Comicausstellung zum Thema «Jugend gegenRassismus und Gewalt» mit Werken von 50 jun-gen Comiczeichnern des Wettbewerbs des Inter-nationalen Comicfestivals Luzern. Bis 27. März. Öffnungszeiten: Fr 14–21 Uhr, Sa 14–18 Uhr.

GemeindehausWettsteinstrasse 1Fotoausstellung zum Thema Terrassenland-schaften in der Schweiz und im Piemont, reali-siert durch die Stiftung LandschaftsschutzSchweiz in Zusammenarbeit mit dem Ecomuseodei Terrazzamenti (Italien), unter dem Patronatdes Europarats. Bis 2. April.Öffnungszeiten: Mo–Fr, 8–12 Uhr und 14–16.30Uhr.

Alters- und Pflegeheim HumanitasInzlingerstrasse 230Aquarelle und Seidenbilder von Bernard Liechti.Bis 14. Mai 2004

Galerie MazzaraGartengasse 10«Quasi verwandt»: Rolf Blösch – Bilder, Jean-Marc Gaillard – Objekte, Norbert Hartmann –Bilder, Pi Ledergerber – Skulpturen. Ausstel-lung bis 4. April.Öffnungszeiten: Di–Fr, 14–18 Uhr, Sa und So,13–16 Uhr.

Galerie Lilian AndréeGartengasse 12«... nomen cultura». Frühlingsaccrochage mitGrafiken von Pierre Aleschinsky, Francis Bacon,Julian Schnabel u.a. 26. März bis 18. April. Ver-nissage heute Freitag, 26. März, ab 10 Uhr Öffnungszeiten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr,So 13–16 Uhr.

Galerie MonfregolaBaselstrasse 5Bilder von Franziska Daniels-Aurousseau undSkulpturen von Vreni Beetschen.Öffnungszeiten: Di–Fr 14–18.30 Uhr, Sa 10–17Uhr. Bis 3. April.

Ökumenischer Osterverkauf

rz. Am nächsten Samstag, 3. April,von 8.30 bis 15 Uhr führt die evange-lisch-reformierte Kirche Riehen-Bettin-gen vor der Filiale der Basler Kantonal-bank am Webergässchen einen Oster-verkauf durch. Verkauft werden Oster-eier, Gebäck und Osterdekorationen.Der Erlös ist für das Fastenopfer/Brotfür alle-Projekt in Peru bestimmt.

Dreiländer-Wallfahrtrz. Am Freitag, 2. April, lädt die

Pfarrei St. Franziskus wieder zu einerDreiländer-Wallfahrt auf den TüllingerHügel ein. Treffpunkt ist um 18 Uhrbeim Pfarreiheim. Um 19.30 Uhr wirdin der Tüllinger Ottilienkirche die Heili-ge Messe gefeiert.

Simone de Beauvoir –Befreiung der Frau

rz. Der französischen Schriftstellerinund Existenzialistin Simone de Beau-voir (1908–1986) gelang mit dem 1949erschienenen Buch «Le deuxième sexe»(«Das zweite Geschlecht») der grosseWurf. Die Lebensgefährtin des Philoso-phen Jean-Paul Sartre zeigte darin auf,dass die Frau stets auf den zweiten Platzverwiesen worden ist. Ihr Essay schliesst mit den Worten: «Sicher ist,dass die Möglichkeiten der Frau bisherverwehrt wurden und für die Mensch-heit verloren gegangen sind und es ho-he Zeit ist, ihr in ihrem und aller Inte-resse endlich alle Möglichkeiten zueröffnen.» Simone de Beauvoir ging eszeitlebens um das Problem der Freiheit,Gleichheit und die Verantwortung alsGrundpfeiler menschlicher Beziehun-gen. Doch klaffte auch in ihrem eigenenLeben die Diskrepanz zwischen Theorieund Realität schmerzvoll auf.

Die Katholische Erwachsenenbil-dung Basel bietet ab dem 27. April einvierteiliges Seminar mit Lektüre, Inter-pretation und Diskussion von Textenvon Simone de Beauvoir an. Geleitetwird dieses Seminar von der RiehenerRomanistin Rosmarie Tscheer. WeitereDaten: 4., 11. und 18. Mai, jeweils von18 bis 20 Uhr, im Borromäum (Klub-zimmer) am Byfangweg 6 in Basel.

Anmeldung bei der Katholischen Er-wachsenenbildung Basel, Oberer Rhein-weg 91, Postfach 342, 4005 Basel, Tel.061 271 17 19.

IN KÜRZE

RZ-TelefonHaben Sie in Riehen oder Bettingen etwas Lus-tiges, Ärgerliches, Neues oder Ungewohntes ge-sehen oder erlebt, dann rufen Sie uns an. Wirrecherchieren gerne für Sie und berichten al-lenfalls mit einer Foto oder einem Artikel da-rüber. Sie erreichen uns über die Telefonnum-mer 061 645 10 00, von 8 bis 12 Uhr und von14 bis 17.30 Uhr. Die Redaktion

KULTUR Installation der Calder-Plastik «The Spiral» im Berowerpark

Vorboten einer neuen Ausstellung

In der Fondation Beyeler wirdsbunt. Die kommende Sonderaus-stellung «Calder – Miró» vom 2.Mai bis 5. September 2004 zeigtWerke von Alexander Calder undJoan Miró. Am vergangenen Mon-tag wurde – gewissermassen alsVorbote – die Calder-Plastik «TheSpiral» vor der Berowervilla auf-gestellt.

jw. Bei heftigem Regen wurde die 1,5Tonnen schwere, aus drei farbigen Tei-len bestehende Skulptur aus den Trans-portkisten gehievt und anschliessendvor dem Eingang der Berowervilla zu-sammengesetzt. Das Werk kam direktaus Zürich. Eindrücklich ist sie, die

grosse Aluminiumspirale. Sie wider-spiegelt die Dachstruktur und dieschneckenhausförmigen Treppen desGuggenheim-Museums in New York, inwelchem Calder schon etliche Ausstel-lungen hatte. Die Spirale dreht sich aufeiner rund drei Meter hohen, mit signal-roter Farbe bemalten Pyramide. In derPyramide befindet sich die Mechanik,die die Spirale zum «Rocken» bringt,wie es Oliver Wick, Gastkurator derAusstellung, nennt.

Alexander Calder und Joan Miró tra-fen sich 1928 zum ersten Mal im «Salondes Indépendants» in Paris. An jenemTag begann ihre lebenslange Freund-schaft. Die Begeisterung für den Zirkusund das Spiel verband und inspirierte

die beiden Künstler.Die Fondation Beyeler lässt die Zir-

kusbegeisterung der beiden wieder auf-leben. Zur Ausstellungseröffnung undjeweils am Wochenende wird deshalbder bekannte Schweizer Artist undAkrobat David Dimitri im Berowerparkauf dem Hochseil seine Künste vor-führen.

Alexander Calder schuf die Skulptur«The Spiral» um 1966 in Frankreich.Sie war eine seiner letzten Arbeiten vorseinem Tod im Jahre 1976.

«The Spiral» ist somit gleichzeitigSchlusspunkt von Calders und Miróskünstlerischer Zusammenarbeit undder Anfang einer eindrücklichen Aus-stellung.

Mit einem Kran wurden die einzelnen Teile der Plastik zunächst aus ihren Verpackungskisten gehievt und anschliessendvor dem Restaurant im Berowerpark zusammengefügt. Fotos: Joëlle Wüthrich

MUSIK Frühlingskonzert des Mandolinen- und Gitarrenorchesters Riehen

Ein Jubiläum und ein Abschied zugleichrz. Zu einem besonderen Konzert

lädt das Mandolinen- und Gitarrenor-chester Riehen am Sonntag, 4. April, inden Lüschersaal in der Alten Kanzlei(Baselstrasse 43) ein. Denn für FritzKaufmann ist es nicht nur das 25. Jah-reskonzert, er nimmt damit auch Ab-schied als langjähriger Dirigent des Or-chesters. Unter seiner Leitung hat dasEnsemble eine grosse Entwicklung er-

fahren und die Konzerttätigkeit wurdewieder aufgenommen.

Für sein letztes Konzert hat FritzKaufmann mit dem Orchester ein eben-so abwechslungsreiches wie anspruchs-volles Programm zusammengestellt.Zur Aufführung gelangen Werke vonWolfgang Amadeus Mozart, GeorgFriedrich Händel, Josef Strauss, KonradWölki und Wolfgang Siegmund.

Als Gastformation wird das Blockflö-ten-Ensemble der Musikschule Riehenunter der Leitung von Susanne Rode-wald auftreten. Zum Schluss des Kon-zertes wird Fritz Kaufmann den Takt-stock an seinen Nachfolger Martin Beckweiterreichen, der den «Tango in D» di-rigieren wird. Das Konzert beginnt um17 Uhr (Saalöffnung um 16.30 Uhr).

Eintritt frei, Kollekte.

Page 5: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 7

MUSIKSCHULE Vielseitiges Programm zum Abschied von Frank Nagel

Ein Fest der Töne und Worte

Vierundzwanzig Jahre lang leiteteer die Musikschule Riehen. AmDienstag dieser Woche wurdeFrank Nagel im Anschluss an eineMusizierstunde verabschiedet.

me. Eigentlich hatte sich Frank Na-gel seinen Abschied von der Musikschu-le im Rahmen einer gewöhnlichen Musi-zierstunde vorgestellt. «Wir hätten dieInventionen von Bach gespielt, ich hättedie Stücke ein wenig erläutert und daswärs gewesen.» Doch so sang- undklanglos wollte ihn weder das Kollegiumder Musiklehrerinnen- und -lehrer zie-hen lassen noch die zuständigen Mitar-beiter der Gemeinde Riehen und der Mu-sikakademie Basel, die in den letzten 24Jahren intensiv und fruchtbar mit FrankNagel zusammengearbeitet hatten.

Der erste Teil, die Musizierstunde,war dem Schaffen von Johann Sebasti-an Bach gewidmet. 1720 hatte Bach da-mit begonnen, Klavierstücke für seinenneunjährigen Sohn zu schreiben, damitdieser eine «cantable Art im Spielen»erlangen möge. Wie diese Inventionenauf dem Klavier klingen, trugen dreiSchülerinnen aus den Klassen vonDorothee Gysin und Ursula Kiss am Flü-gel vor. Anschliessend war jeweils diegleiche Invention in einer dreistimmi-gen Version für Streicher zu hören, ge-spielt vom Musikschulorchester unterder Leitung von Dominique Chiarappa-Zryd und Stefan Hulliger. Da Bachs No-tation keinerlei Anhaltspunkte zu Dyna-mik und Tempi liefert, blieb die musika-lische Ausgestaltung weitgehend denInterpreten überlassen. Die verschiede-nen Besetzungen und Interpretationenzeigten eindrücklich, auf wie viel ver-schiedene Arten ein und dasselbe Stückgespielt werden kann.

Schwungvoll, in mitreissend tänzeri-schem Rhythmus und mit hoher Klang-dichte gespielt, folgte den Inventionendas Dritte Brandenburgische Konzert.Wenn der in dieses Stück gelegteSchwung gemäss dem Wunsch der Mu-sizierenden Frank Nagel in seinennächsten Lebensabschnitt begleitet, sowird dieser nicht einfach in den Ruhe-stand treten können, sondern diesenSchritt mindestens tanzend tun müssen.

Den zweiten Teil des Abends eröffne-te Gemeinderat Willi Fischer, der FrankNagel für sein «langes, nie langweiliges»Engagement als Musikschulleiter dankteund seiner Nachfolgerin Claudia de Vriesdie gleiche «Erfolgsstory» mit der Mu-sikschule wünschte. Emanuel Arbenz,Leiter der Allgemeinen Musikschule derMusik-Akademie Basel, blickte ebensoauf eine glückliche und fruchtbare Zu-sammenarbeit zwischen den Musik-schulen Basel und Riehen zurück.

Für diejenigen Gäste, die bis anhinnicht wussten, dass Frank Nagel sich seitzwölf Jahren neben der Musik auch demSchreiben widmet, hielt der Abend eineÜberraschung bereit. Verlagsleiter Nik-laus Peter stellte «Im Fünfmass» vor, ei-ne Sammlung von Gedichten und Prosavon Frank Nagel, die dank der Unterstüt-zung der Gemeinde Riehen, der Lehr-kräfte der Musikschule Riehen und wei-terer Stellen herausgegeben werdenkonnte. Die schmucke Ausgabe, illus-triert mit Grafiken von Frank NagelsSohn Lucas Nagel, ist im Pano Verlag er-schienen.

Ein Krähenschwarm, ein Taubenruf,das Schillern der Farben auf einem Li-bellenflügel, der Klang beim Absetzenvon Teetassen – oft sind es kleine Beob-achtungen des Alltags, die Nagels Spra-che kreisen und die Gedanken des Lesersstaunend verweilen lassen. Die akusti-sche Sensibilität des Musikers ist diesenTexten eingeschrieben: es klingt, rauschtund seufzt in ihnen. Hier wurden sie zu-sätzlich von Musik umrahmt. In ver-schiedenen Besetzungen, solistisch oderin kleinen Ensembles wurden Stücke vonDomenico Scarlatti bis John Cage ge-spielt, die das in den Gedichten Anklin-gende auf treffende Weise aufnahmen,weiterführten und nachhallen liessen.

Das Gedicht, das Frank Nagel sei-nem Flötenlehrer Aurèle Nicolet zum75. Geburtstag widmet, schloss den Bo-gen zur Musik: «über die Finger hin-weg/über die Beeren/am Rohre ent-lang/flieg/Herz-/gedanke/flieg.»

Frank Nagel: «Im Fünfmass», Pano Ver-lag 2004, 48 Seiten, Fr. 24.–. Erhältlichin jeder Buchhandlung.

Im voll besetzten Musiksaal wurde Frank Nagel feierlich verabschiedet. Hier mit dem Dritten Brandenburgischen Konzertvon Johann Sebastian Bach, gespielt von einem Ensemble aus Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern. Fotos: Sibylle Meyrat

«Flieg/Herz-/gedanke/flieg». Salome Im Hof las aus Frank Nagels Texten.

FREIZEIT Pfadi warben für ihre Sache

Pfadi auf dem MesseplatzEinige werden «es» am vergange-nen Samstag gesehen haben. «Es»stand auf dem Messeplatz. Rund-um spielten Wölfli und Pfadis ausganz Basel. Um was es geht? Umden «Sarasani» der Pfadi St. Rag-nachar Riehen und die Rodelbahnder Pfadi St. Brandan Kleinhünin-gen.

pd. «PfadiLive», ein Projekt der PfadiRegion Basel, wollte der breiten Öffent-lichkeit die Pfadi und ihren Alltag näherbringen. Die Leiterinnen und Leiter derAbteilung St. Ragnachar wollten danicht irgendeinen Posten übernehmen,sondern aufs Ganze setzen: Man be-schloss, einen «Sarasani» auf den Mes-seplatz zu stellen. Der «Sarasani» (gros-ses Aufenthaltszelt) bildet normalerwei-se im Sommerlager den Mittelpunkt desLagerdorfes.

Doch da stellten sich einige Proble-me in den Weg – zum Beispiel war eskaum möglich, ein Loch von rund einemMeter Tiefe mitten in den erst geradeneu asphaltierten Messeplatz zu gra-ben. Aber da war auf den RiehenerSchmied Martin Lemmenmeier Verlass– er setzte sich mit den Pfadi zusammenund es wurde gemeinsam eine patent-verdächtige Halterung für den zehn Me-ter hohen Stamm des «Sarasani» kons-truiert.

Bereits am Freitagabend knüpftendie älteren Pfadis und die Leiterinnenund Leiter den grössten Teil des Zeltesaus Blachen zusammen, um am darauf-folgenden Morgen Zeit zu gewinnen.Rund achtzig Blachen wollten geknüpftwerden – das sind gut und gerne an die

2500 Knöpfe. Am frühen Samstagmor-gen galt es dann ernst: Der Aufbaukonnte beginnen. Trotz schlechten Wet-termeldungen blieb es trocken. DerWind spielte zwar mit der grossenFläche des Zeltes – der «Sarasani» hieltjedoch diesen Strapazen stand. Rundzweihundert Pfadis genossen am Nach-mittag einen Postenlauf mit selbstgebastelten Morseapparaten, Völkerballneben dem «Sarasani» oder die Rodel-bahn «à la Pfadi».

Am Abend roch es dann verdächtignach Chili con carne – einem typischenLageressen der Pfadi. Und so kamen dieWölfli, Pfadi, deren Eltern, Ehemalige,Freunde und Passantinnen und Passan-ten in den Genuss der Pfadiküche. Pe-trollampen und das gemütliche Beisam-mensein verhalfen zu einem friedlichenAbend mit Lagerstimmung mitten inBasel.

Morgen Samstag, 27. März, von14.30 bis 17.30 Uhr findet auch in Rie-hen eine Schnupperübung für Mädchenund Buben im Alter von sechs bis elfJahren statt. Treffpunkt ist der Wett-steinpark neben dem Gemeindehaus.Mitzubringen ist etwas zum «Bräteln»und alte, der Witterung angepasste Klei-dung. Das Motto der Schnupperübunglautet: Die Piraten sind los …

Für weitere Auskünfte steht die Ab-teilungsleitung der Pfadi St. Ragnacharzur Verfügung: Michèle Münzer v/oMaleika, Rainallee 53, 4125 Riehen, Te-lefon 061 601 16 73, oder Marco Stuckiv/o Gaston, Eggfluhstrasse 19, 4054 Ba-sel, Telefon 061 423 13 40, oder MarkusMesserli v/o Crapo, Bäumlihofstrasse393, 4125 Riehen, Tel. 079 751 18 72.

pd. Die Jungschar des CVJM Riehenveranstaltet am Samstag, 3. April, einWerbeprogramm. Alle Kinder zwischensechs und vierzehn Jahren sind eingela-den, an diesem spannenden Nachmittagteilzunehmen. Das abwechslungsreicheProgramm startet um 14.15 Uhr unddauert bis 17.30 Uhr. Treffpunkt ist dieBushaltestelle Rotengraben (EndstationBuslinie 32). Die Kinder sollten etwas zutrinken mitnehmen und wetterfesteKleidung anziehen.

Selbstverständlich würde sich dieJungschar auch freuen, wenn die Kin-der später in einer der fünf Jungschar-gruppen regelmässig an den Program-men teilnehmen würden. In den einzel-nen Jungschargruppen machen die Kin-der jeden Samstagnachmittag Spiele imWald, treiben Sport, basteln und singen,

FREIZEIT CVJM-Jungschar stellt sich vor

Werbeübung der CVJM-Jungschar hören spannende Geschichten oder ko-chen über dem Lagerfeuer.

Auch dieses Jahr führt die CVJM-Jungschar wieder zwei Lager für Kindervon 8 bis 14 Jahren durch. Vom 29. bis31. Mai findet ein spannendes Sherlock-Holmes-Pfingstlager statt. In den letztenzwei Sommerferienwochen geht es insSommerlager nach Ramosch in Grau-bünden. Dort werden die Teilnehmen-den zum Thema «Wildwest» zwei unter-haltsame Wochen im Zelt verbringen.Zu beiden Jungscharlagern sind auchKinder eingeladen, welche (noch) nichtin der Jungschar sind.

Weitere Informationen zum Werbepro-gramm oder zu den Lagern bei FränziBraun (Tel. 061 641 48 57) oder im In-ternet unter www.cevi.ch/riehen.

IN KÜRZE

Passions-Konzert«Stabat Mater»

rz. Am 8. April 2004 um 17 Uhr, fin-det in der Kornfeldkirche das KonzertStabat Mater von G.B. Pergolesi statt. Eswerden Stücke aus «Die sieben letztenWorte des Erlösers» von Joseph Haydngespielt. Mitwirkende sind: ClaudiaRuchti (Sopran), Agathe Zinsstag (Alt),Wolfgang Stettler (Violine), Saskia Mül-ler (Violine), Dolf Zinsstag (Viola), SimonReich (Cello), Vitalij Kravtechenko (Kon-trabass).Eintritt frei, Kollekte zur Deckung derUnkosten.

Bachkantaten in der Predigerkirche

rz. Am Ostersonntag, 11. April, wirdmit dem grossartigen Oster-Oratoriumvon J. S. Bach der Zyklus «Bachkanta-ten in der Predigerkirche» aufgenom-men. Am zweiten Sonntag in jedemMonat werden zur Vesperzeit um 17Uhr eine oder zwei für den jeweiligenSonntag im Kirchenjahr komponierteKantaten von Johann Sebastian Bachaufgeführt. Eine Textlesung oder ein Or-gelstück runden die Vesper ab. Das Or-chester spielt auf alten Instrumentenund wird von der ersten Geige und demjeweiligen Organisten geleitet. Die Ge-sangssolisten übernehmen unter ande-rem auch den chorischen Part.

Das Projekt wird ideell und konzep-tionell von international orientiertenMusikerinnen und Musikern getragen(Jörg-Andreas Bötticher, Regula Keller,Kathrin Bopp, Markus Hünninger, LianeEhlich, Fanny Pestalozzi). Zudem haben

zahlreiche in Basel und Umgebungwohnhafte Musikerinnen und Musikerspontan ihre Mitwirkung zugesagt.

Mitträgerin des Projektes ist dieChristkatholische Kirchgemeinde Basel.

Die Aufführungen finden statt am11. April, 9. Mai, 13. Juni, 11. Juli, 8.August, 12. September, 10. Oktober, 14.November und 12. Dezember 2004.Eintritt frei, Kollekten und Spenden er-wünscht.

Christoph Ransmayrim Vorstadt-Theater

rz. Am Montag, 5. April 2004, 20Uhr ist der erfolgreiche Gegenwartsau-tor Christoph Ransmayr zu Gast im Vor-stadt-Theater Basel. Die Literaturkriti-kerin und Publizistin Beatrice von Mattführt in die Veranstaltung ein.

Für die Lesung hat Christoph Rans-mayr seinen ersten Roman ausgewählt,«Die Schrecken des Eises und der Fins-ternis». Das Buch handelt von einemMann, der sich auf die Spuren einerGruppe Menschen begibt, welche Endedes 19. Jahrhunderts als Gefangene desPackeises zu überleben versuchten. DasBuch ist gleichzeitig Bericht, Erzählungund Fiktion und lässt einen den bitterenÜberlebenskampf nochmals erleben.

Christoph Ransmayr studierte inWien Philosophie und Ethnologie undlebt als freier Schriftsteller in Irland. DieVeranstaltung findet in Kooperation mitdem Müllerhaus Lenzburg sowie denBuchhandlungen «olymp & hades» und«Das Labyrinth» statt.

Reserierung: Vorstadt-Theater Basel,Tel. 061 272 23 43.

Reklameteil

Page 6: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 8

LESERBR IEFEErfolgreiche Verhandlungen

Wie man erfreulicherweise den Medi-en entnehmen konnte, sind gegen dasFahrverbot für Sattelschlepper und An-hängerzüge durch Riehen keine Einspra-chen erfolgt. Das bedeutet, dass nun dieentsprechende Signalisation aufgestelltund das Verbot in Kraft treten kann. DieAchse Baselstrasse–Lörracherstrassewird somit vom internationalen Schwer-verkehr wesentlich entlastet.

Diese positive Nachricht ist zu die-sem Zeitpunkt umso erfreulicher, da dieBegebenheiten im Grenzverkehr im Mo-ment nicht sehr erfreulich sind. Mass-geblich für diesen Erfolg zeichnen diebeiden freisinnigen Politiker Gemeinde-rat Marcel Schweizer und Regierungs-rat Jörg Schild. Wir hoffen, dass die Um-setzung baldmöglichst erfolgt.

Rosmarie Mayer-Hirt,Einwohnerrätin FDP, Riehen

Neues Buskonzept ist untauglich

Wie aus der RZ vom 19. März zu er-fahren war, wird das Buskonzept einweiteres Mal umgestellt, um somit denlautstarken Reaktionen anlässlich derInformationsveranstaltung vom 19. Ja-nuar 2004 gerecht zu werden. Was nunvon den Verantwortlichen der BVB undder Gemeinde Riehen ausgearbeitetwurde, gleicht eher einem Schildbür-gerstreich als einer versprochenenVerbesserung der Situation. Für dieAnwohner vom Grenzacherweg stelltdas nun vorgestellte neue Konzept inden Abend- und frühen Morgenstun-den mit den Kleinbussen eine wesentli-che Verbesserung dar. Dies ist auchrichtig so.

Wir Anwohner vom Steingrubenweghaben aber einmal mehr das Nachse-hen. Uns werden nun abends die ruhi-gen Kleinbusse weggenommen. Somitverbleiben uns tagsüber die lärmenden,meist zu schnell fahrenden und kunden-unfreundlichen Midibusse der «Marga-rethenbus AG» und abends wie auchfrüh morgens können wir dann auf dasRuftaxi umsteigen, sofern eines zur Ver-fügung steht. Nachts ist es mit den zweizur Verfügung stehenden Ruftaxis, so-fern diese beim Landgasthof bereitste-hen, eine Glückssache, einen Platz zuerwischen.

Dies ist wahrlich keine Lösung. Ichmöchte nochmals betonen, dass dienun eingesetzten Fahrzeuge nicht mehrSitzplätze aufweisen als die bewährtenMinibusse, sehr laut sind und für die zubefahrende Strecke durch die engenStrassen von Riehen und die Anwoh-nerstrasse Steingrubenweg zu grosssind.

Es ist nach wie vor nicht nachvoll-ziehbar, dass die ehemalige Linie 35 eli-miniert worden ist und mit der Linie 35über die Baselstrasse verknüpft wurde.Die ewigen Staus auf der Baselstrassesowie die permanenten Verspätungen,die sich bei schönem Wetter auf der«Ausflugslinie» zwischen Bettinger-strasse und Chrischona einstellen, sindebenso unakzeptabel wie der uns be-scherte Lärm, den wir früher nicht hat-ten.

Vorschläge wurden von uns Anwoh-nern in Genüge deponiert. Verbesserthat sich bis dato nichts, sondern das Ge-

fertigung gemäss dem Schengener Ab-kommen überhaupt nicht entstehen las-sen.

Nun denkt vielleicht mancher Leser:nichts einfacher! Verhandeln wir mitDeutschland im Nachhinein ein solchesZusatzabkommen. Unsere Argumentesind nach wie vor stichhaltig. Aber dasdürfte Wunschdenken sein, und zwaraus verschiedenen Gründen.

Die deutschen Politiker haben zur-zeit und wohl auch in Zukunft andereSorgen. Was auch begreiflich ist. Dazukommt, und das habe ich bereits an-getönt: In gewissen Kreisen ist ein bis-schen Schadenfreude auszumachen.Das wird natürlich bestritten. Aber soundenkbar ist die Überlegung nicht:Diese arroganten Schweizer sollen nurmal schwitzen, wir haben Zeit. Eineähnliche Haltung finden wir übrigensauch bei den Schweizer Befürworterneines EU-Beitritts. Ich höre sie zum x-ten Mal: Seht her, wir haben euchschon immer gesagt, wenn ihr nichtbeitretet, kommt ihr in Schwierigkei-ten!

Ja und gerade weil in der Schweiznie etwas ohne grosses Palaver be-schlussfähig wird, dürfte viel Zeit ver-streichen, bis die Schweiz diesbezüglichmit Deutschland offiziell Verhandlungenaufnimmt. Gut, die Bundesräte werdennach Berlin reisen, doch ich zweifle,dass bei diesen Gesprächen auf höchs-ter Ebene etwas Konkretes heraus-kommt.

Sind wir also weiterhin der Willküreiniger Beamter schutzlos ausgesetzt?Müssen unter dieser unsinnigen Mass-nahme auch unsere Pendler aus der ba-dischen Nachbarschaft jeden Abend inSchlange stehen? Mit anderen Worten,sind wir erpressbar?

Es macht leider den Anschein! Ichhabe da aber eine Idee. Liebe SchweizerZöllner, ich wende mich direkt an euch,vielleicht hören aber auch eure Vorge-setzten mit. Auch ihr habt sicher eineDienstvorschrift, welche euch anhält,Einreisende und Fahrzeuge zu kontrol-lieren.

Ich hoffe doch sehr, dass ihr für ein-mal die Dinge im Interesse unseres Lan-des selbst an die Hand nehmt und dastut, was unsere Politiker und Behördennicht imstande sind: Gegenrecht zuüben durch Dienst nach Vorschrift! Wasdie deutsche Zollbehörde an Argumen-ten vorbringt, sei euch Leitbild! Ihr habtdie gleiche Aussengrenze zu überwa-chen wie eure deutschen Kollegen.

Wie wärs zum Beispiel mit LKWs ausDeutschland? Tut es ohne Übertrei-bung, ohne davon Aufhebens zu ma-chen. Was drüben abläuft, können wirEidgenossen auch mal kopieren: Nie-mand hat einen Befehl gegeben und alleunsere Beamten tun eigentlich nur das,was der Dienst ihnen schon immer vor-geschrieben hat.

Und es tut euch doch so leid, dassnun halt ein paar Laster etwas längerwarten müssen. Scheinheilig, so wie esuns der deutsche Oberzollbeamte amFernsehen vorgemacht hat. Ich habeTränen vergossen, als er uns Schwei-zern erklärte, dass auch er unter dieserneuen Praxis zu leiden habe.

Ich bin mir bewusst, dass ich mitdiesem Aufruf nicht alle Ohren erfreue.Aber eines kann ich versichern, die Wir-kung einer solchen «weichen» Reaktionwird unserem Anliegen zu einer Rück-kehr zur Normalität und Vernunft aufwundersame Weise unmittelbar Gehörverschaffen. Man wird eine Gesprächs-bereitschaft vorfinden, die mit politi-schen oder diplomatischen Mitteln niezu erreichen wäre. Das ist meine Mei-nung.

Edgar Widmer-Gartenmann, Riehen

hält die gleiche Leistung für gleich vielGeld und der verwirrende Linienwech-sel würde entfallen.

Herbert Streit, Bettingen

Gehör finden mit «weicher» Massnahme

Ich finde die Sache mit dem plötz-lich erwachten Diensteifer unserer ba-dischen Zollbeamten genial. Ein bisheute ungelöstes Rätsel, wer dazu denAnstoss gegeben hat. Alle wissen vonnichts! Es blühen die wildestenGerüchte. Die einen meinen, es hätteetwas mit den bilateralen Verhandlun-gen zu tun. Die andern denken eher aneine Retourkutsche auf die schweizeri-sche Zwängerei wegen der Zollfrei-strasse bei Riehen. Man spricht mitBerlin und merkt, die sind sauer wegenunseres wohlgehüteten Bankgeheim-nisses.

Vielleicht ist sogar die Anflug-schneise von Kloten über Deutschlandein Auslöser. Oder gar unser Abseits-stehen in Sachen EU-Mitgliedschaft.Fragen über Fragen!

Aber eben, man spekuliert, manmunkelt, man behauptet, ohne in derSache weiterzukommen. Es sei denn,man schenke den offiziellen Verlautba-rungen Glauben, die da sagen: Es ist garnichts geschehen! Es werden lediglichdie Vorschriften befolgt, welche diedeutschen Zollbeamten in den vergan-genen Jahren etwas schleifen gelassenhaben. Schliesslich ist die Grenze zwi-schen Deutschland und der Schweiznach dem Schengener Abkommen eineEU-Aussengrenze.

Stimmt! A prima vista ist dagegenüberhaupt nichts einzuwenden. Esscheint, dass wir gegen dieses Argu-ment machtlos und damit jeder Willkürausgeliefert sind. Nicht wahr, wie strengsolche Regeln von Tag zu Tag ausgelegtwerden, ist dem augenblicklichen Befin-den der deutschen Hüter des EU-Aus-senwalls anheimgestellt! Also, ihr liebenSchweizer, ihr wisst jetzt, was die Uhrgeschlagen hat!

Wenn man jedoch die Sache etwasnäher betrachtet, fallen einem doch einpaar Eigentümlichkeiten auf, welche dieGrenze zwischen der EU und derSchweiz in ein besonderes Licht stellen.Alle andern Aussengrenzen der EUführen in Länder, die sich echt ausser-halb der EU befinden. Die Schweiz hin-gegen ist von der EU umschlossen. Vonihr erwartet die EU freien, möglichstungehinderten Zu- und Durchgang fürihre Bürger und Waren.

Damit die Schweiz diesen Anforde-rungen gerecht werden kann, baut siefür Milliarden Transitstrassen, interna-tionale Eisenbahnverbindungen und –vor allem – Alpen durchquerende Bahn-und Strassentunnels. Sie erhält dafürkeinerlei Subventionen der EU, nein, siewird noch dazu genötigt, den Lärm unddie Abgase des Transitverkehrs zuschlucken und immer grössere LKWsauf ihren Strassen zuzulassen.

Also hätten unsere Behörden sein-erzeit reichlich Argumente gehabt, ummit der EU im Gegenrecht ein Sonder-statut auszuhandeln, das uns Schwei-zer Bürgern im Gegenrecht eine ebensoliberal gehandhabte Zollkontrolle imRahmen des Schengener Abkommenseinräumt.

Hat unsere Schweizer Verhand-lungsdelegation geschlafen? Ich glaube,man darf diesen Vorwurf nicht erheben,denn bis vor kurzem wäre ein solchesBegehren gegenstandslos gewesen: Diegängige Praxis, basierend auf Vernunftund gutem Einvernehmen in der Grenz-region, hatte Probleme mit der Zollab-

Sehr schade ist es auch, dass Perso-nen, welche an einer Bushaltestelle derneuen Linie 32 wohnen, das Ruftaxi haltauch benutzen. Es ist ja nicht verboten.Auch ist es nicht die Sache des Taxi-chauffeurs, seine Fahrgäste dement-sprechend zurechtzuweisen.

Aber eben, mit der Verkürzung derBuslinie ab 20.30 Uhr kehren wir in dieSteinzeit zurück und werden so wiedergezwungen, das Auto zu benutzen. Sehrschade!

Bei den Anwohnern des Grenz-acherwegs, welche mich persönlichkennen, möchte ich mich für meinStatement entschuldigen. Des einenFreud ist des anderen Leid. Nüt für un-guet! Ernst G. Stalder, Riehen

Ein Fait accompliIm neuen Fahrplan der Linie 32 soll

die Strecke Steingrubenweg–Rotengra-ben abends nicht mehr bedient werden.Bisherige Unzuverlässigkeiten und Un-zulänglichkeiten der Linien 35 unddann 32 finden also in neuer Experi-mentierfreude ein abruptes Ende, in-dem man ein in den letzten Jahren starkgewachsenes Quartier einfach linksoben liegen lässt, offensichtlich wegender unzureichenden Zahl der Kleinbus-se: Fait accompli.

Das Taxi soll alle Ausfälle kompen-sieren. Doch die alleinige Abstützung ab20.30 Uhr auf das Ruftaxi wird wegender grösseren Kundenzahl und einesunsozialen Eigenmechanismus nochmehr Unzufriedene auf dem Trottoirkalt stehen lassen: Die Schlauesten pre-schen vom Sechsertram ins Taxi, das oftmit zwei oder drei Fahrgästen (maximalohnehin nur vier) ohne Absprache dereinzelnen Fahrziele zwischen Bettinger-strasse, Chrischonaweg und Bischoff-höhe gleich davonfährt, weil es wegender pünktlichen Rückkehr zum nächs-ten Tram selbst in Zeitnot ist und keineRügen riskieren darf. Und an einen zu-verlässigen Transport von ZuhauseRichtung Tram ist auch nicht mehr zudenken.

Zumindest der Betrieb des Ruftaxismuss also ordentlich geregelt und an dieBedürfnisse neu angepasst werden.Noch besser wäre ein Überdenken derneu geschaffenen Situation.

Raingard Lötscher-Booz, Riehen

Der geteilte BusEin halbes Jahr nach Einführung der

neuen Buslinien wird das viel gepriese-ne Buskonzept überarbeitet. Sicherwird mit dem Einsatz von Kleinbussenam frühen Morgen und Abend dieLärmbelästigung verringert, den An-wohnern wird ihrem Anliegen entspro-chen, sie werden dankbar dafür sein.

Riehener mit Ziel Rotengraben wer-den wie früher bei der Tramstation Dorfins Ruftaxi wechseln müssen, Bettingerwerden nicht mehr in den Genuss desschönen Tramhäuschens bei der Dorf-kirche kommen, denn ihr Bus endet ander Bettingerstrasse.

Sie fragen sich vielleicht, was dieBettinger mit der Änderung der Linie 34zu tun haben? Eigentlich nichts, aber dadie BVB zu wenig Kleinbusse haben,wird die Linie 32 gekürzt.

Zudem werden die durchschnittlichfünf Passagiere, welche den 34er bis insZentrum von Riehen nutzten, folgendeabenteuerliche Reise erleben: Sie wech-seln an der Habermatten vom grossen34er in den kleinen 34er, der am Bahn-übergang zum 32er wird. Wer längerausharrt, erlebt beim Bahnhof auchnoch den Wechsel zurück zum 34er.Dies ergibt folgende Änderungen:

— Weniger Lärm im Dorfzentrum.— Die BVB brauchen weniger grosse

Busse und müssen nicht einen zu-sätzlichen Kleinbus beschaffen odermieten.

— Das Ruftaxi Riehen Dorf wird sehrgut ausgelastet und zeitweise sicherüberlastet sein dank den Passagie-ren in Richtung Rotengraben.

— Die Passagiere in Richtung Bettingenbrauchen wenigstens abends nichtmehr frierend auf den Bus zu war-ten, er steht bereits dort.

Nur etwas ändert vermutlich nicht.Die Gemeinde Riehen wird wohl kaumweniger den BVB zahlen, obwohl sieweniger Leistung bezieht.

Wäre es nicht besser, wenn die BVBeinen weiteren Kleinbus beschaffen unddie Linie 34 auf dem Abschnitt Haber-matten–Riehen Bahnhof als Kleinbus-linie betreiben würden? Die Linie 32würde unverändert zum Rotengrabenfahren. Dies wäre eine kleine Korrekturdes Konzeptes, die Gemeinde Riehen er-

genteil ist nun der Fall. Ebenso fand diePetition, die mit immerhin 160 Unter-schriften in der Gemeinde deponiertwurden anscheinend keinen Anklang.

Die Verantwortlichen haben offen-bar das positive Abstimmungsergebnisüber den öffentlichen Verkehr und dendaraus resultierenden Auftrag, den dieStimmbürgerinnen und Stimmbürgerdamit unseren Gemeindepolitikerinnenund -politikern somit erteilt haben, be-reits wieder vergessen. Schade! Dieswird im Übrigen von den meisten be-troffenen Anwohnern wie Fahrgästenbemängelt.

Die ab April 2004 in Aussicht gestell-ten vier Midibusse der Marke «Iveco»und «Van Hool» sind innen wie aussenunerträglich laut und bieten den Passa-gieren wie auch den Anwohnern keineVerbesserung. Nach wie vor hoffen wirauf die Versprechungen, dass die neuenFahrzeuge wesentlich leiser sind.

Wir erwarten in dieser Hinsicht Ver-besserungen, die unter Einbezug vonVertretern der betroffenen Anwohner-schaft ausgearbeitet werden, mit Umset-zung auf spätestens den nächsten Fahr-planwechsel im Oktober 2004. Ebenfallshaben betroffene Anwohner recher-chiert und herausgefunden, dass zu denKleinbussen Anhänger auf dem Markterhältlich sind (zum Beispiel in Zug), mitdenen Kapazitätsengpässe problemlosüberbrückt werden könnten.

Noch einige Worte zu Tempo 30:Nicht nur der grösste Teil der Buschauf-feure fährt nach wie vor mit übersetzterGeschwindigkeit (40–50 km/h sind kei-ne Seltenheit) den Steingrubenweg hin-auf und hinunter, sondern auch nachwie vor die Zulieferer zum Maienbühlund der Deponie. Auch in dieser Hin-sicht ist von der Verantwortlichen derGemeinde Handlungsbedarf angesagt.Vielen Dank an all jene, die sich an dievorgegebene Geschwindigkeit halten.

Hans-Peter Zürcher, Riehen

Buskonzept: Zurück in die Steinzeit

Vor drei Wochen haben die Gemein-de und die BVB dem Druck der Anwoh-ner des Grenzacherwegs nachgegebenund angekündigt, morgens und abendsdie Buslinie 34 ab Habermatten mittelsKleinbussen zum Bahnhof Riehen zuführen.

Dies unter anderem auf Grund einerVeranstaltung der Gemeinde vom 19.Januar dieses Jahres, wo die «poten-ten» Anwohner des Grenzacherwegssich lautstark über die Lärmbelästigungder Dieselbusse beschwerten. Verges-sen wurde ganz, dass ein nicht zu ver-achtender Teil der Bevölkerung von Rie-hen an der Äusseren Baselstrasse oderan der Lörracherstrasse wohnt. Hoffenwir nur, dass sich jetzt diese Anwohnernicht auch über den Lärm der Tramsund der Autos beschweren.

In der Riehener-Zeitung vom 19.März wird nun informiert, dass die Bus-linie 32 abends auch noch zum Kleinbus34 wird und deshalb ab 20.30 Uhr derRotengraben aus Zeitgründen nichtmehr angefahren werden kann. Somitist das Quartier Steingrubenweg/Bi-schoffhöhe wieder gleich weit wie vor15 Jahren.

Jetzt muss man vielleicht noch wis-sen, dass unsere Gemeindeverwaltungbereits genau vor einem Jahr, also imFrühjahr 2003, als das neue Buskon-zept entworfen wurde, abends dasQuartier Steingrubenweg/Bischoffhöheaus Kostengründen nicht mehr bedie-nen wollte. Nur den vehementen Inter-ventionen von Regierungsrat Ralph Le-win ist es zu verdanken, dass wir – zu-mindest bis jetzt – vom öffentlichen Ver-kehr abends nicht wieder ganz abge-schnitten wurden.

Der Hinweis der Gemeindeverwal-tung, dass unser Quartier ab 20.30 Uhrdas Ruftaxi nutzen soll, ist ein Affront.Offenbar wissen die Angestellten derGemeinde nicht, was abends mit demRuftaxi los ist. Es fängt damit an, dassbereits im Tram die strategisch günsti-gen Ausgänge beim Einfahren aufge-sucht und dann ohne Rücksicht auf Ver-luste das Ruftaxi gestürmt wird. Obwohlim Winter zwei Taxis zur Verfügung ste-hen sollten, funktioniert dies leidermeistens nicht. Während der Fasnachtbeispielsweise stand nur ein Ruftaxi zurVerfügung. Dies ist in den Schulferienhalt immer so. Gut, dass nicht viele Rie-hener an die Fasnacht gehen. Die Ge-meinde schreibt ferner vor: Alt vor Jungund Einzelreisende vor gemeinsamReisenden. Dies wird nicht eingehalten.Oftmals werden ältere Leute stehen ge-lassen (weil die Jüngeren einfach konse-quenter sind).

Reklameteil

Spielregeln für LeserbriefeDie Redaktion der Riehener-Zeitung freut sich,wenn Sie uns schreiben. Bitte haben Sie jedochVerständnis dafür, dass wir uns in jedem Falldie Entscheidung über die Publikation oder dieKürzung eines Leserbriefes vorbehalten müs-sen. Zudem bitten wir Sie, die nachfolgendenSpielregeln zu beachten.– Leserbriefe müssen mit der vollständigenAdresse und Unterschrift des Verfassers bzw.der Verfasserin versehen sein.– In der Zeitung werden Leserbriefe mit Vorna-men, Namen und Wohnort des Verfassers bzw.der Verfasserin gezeichnet.– Leserbriefe sollten der besseren Lesbarkeitwegen nach Möglichkeit mit Schreibmaschinegeschrieben sein.– Leserbriefe, die sich auf einen Artikel in derRiehener-Zeitung beziehen und/oder sich mitThemen beschäftigen, die für Riehen und Bet-tingen von Belang sind, haben die grösstenChancen auf eine Publikation. Geben Sie des-halb deutlich an, auf welchen Artikel sich IhrLeserbrief bezieht (Datum der betreffenden RZ-Ausgabe und Titel des Artikels).– Je kürzer ein Leserbrief, desto grösser dieChance für seine Veröffentlichung. Leserbriefesollten darum in der Regel einen Umfang von60 Zeilen à 36 Anschläge nicht überschreiten.–Nicht publiziert werden «Offene Briefe», ano-nyme oder ehrverletzende Leserbriefe, sowieZuschriften, bei denen der geschilderte Sach-verhalt nachweisbar nicht den Tatsachen ent-spricht.– Wünschen nach Publikation eines Leserbrie-fes ohne Nennung des Verfassers bzw. der Ver-fasserin können wir nur in wohlbegründetenAusnahmefällen entsprechen. Die Redaktion

Page 7: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 9

BÜCHERZETTEL

Drei Schweizer und ein reisender Koch

rz. Für den Bücherzettel des MonatsMärz hat Valentin Herzog, Publizist undLeiter der «Arena Literaturinitiative»,drei Werke von Schweizer Autoren aus-gesucht. Gewissermassen einen kulina-rischen Kontrapunkt setzt AnthonyBourdains literarischer Blick in dieKochtöpfe und Pfannen dieser Welt.

«Haus gebaut, Kind gezeugt,Baum gepflanzt»Ist dieses knapp sechzigseitige

Büchlein aus Urs Engelers wagemuti-gem Kleinverlag eine Erzählung mit 36Kapiteln oder sind es 36 Erzählungen,die alle von der gleichen Beziehung han-deln, oder geht es am Ende gar um 36verschiedene Beziehungen zwischenebenso vielen Männern und Frauen?Ich habe mich entschieden, die Texte als36 weibliche Monologe über das Endeder Liebe zu lesen, böse Monologe, indenen nicht nur von Enttäuschung undIllusionsverlust die Rede ist, sondernauch von Gefühlsduselei («Deine em-phatische Scheisse funktioniert nicht»),Liebesverlust, Verrat, Trennung –schliesslich auch der endgültigen: «Eskomme ab und zu vor, dass Männer imbesten Alter am Morgen nicht mehr auf-stehen. Herzinfarkt ...»

Stauffer versteht es, seiner Frauen-gestalt (ich gehe jetzt davon aus, dass essich um eine Figur handelt, die stell-vertretend für unterschiedliche Ge-schlechtsgenossinnen steht) jeweils mitwenigen Worten widerborstiges, selbst-ironisches, anspruchsvoll selbstbewuss-tes Profil zu verleihen. Diese Frau siehtsich selbst weder als besonders erfolg-reich noch als überwältigend attraktiv.Dennoch vernascht sie die Männer rei-henweise: «Ich stopfe eine Kirsche inden Mund. Ich spucke den Kirschkernauf den Boden, dann stopfe ich gleichdie nächste Kirsche in den Mund.» Illu-sionslos denkt sie über die Liebe: «Solange es stimmt, sieht es aus wie Liebe.Und danach wird es sehr schnell uner-träglich.» Gereizt reagiert sie auf Krank-heit und Schwangerschaft: «Ich willnichts Fremdes in meinem Bauch.»Zwischendurch höhnt sie über «diegrosse Therapiescheisse» ebenso wieüber das, was gemeinhin als Höhepunkteiner Beziehung angesehen wird: «Dukommst, fickst mich und merkst nicht,dass es mir nur um eine nette Abwechs-lung geht.» Weniger Kontur gewinnennaturgemäss die Männer; sie bleibenSportler oder Barkeeper, Macho oderMuttersöhnchen, päderastisch veran-lagte «Philosophen» oder egomanischeGigolos.

Stauffers 36 Texte sind keine Puzzle-teile, die sich unter grosser Mühe zu ei-nem fertigen Bild zusammensetzen las-sen. Eher könnte man sie mit den Glit-zerstäbchen eines Kaleidoskops verglei-chen – jedesmal, wenn man sie schüt-telt, ergeben sie ein neues Muster. Dasklingt vielleicht ein wenig nach blutlee-rer Artistik, doch Stauffers Sprache istdermassen lebendig und unverklemmt,dass man das Büchlein gerne immerwieder mal zur Hand nimmt, um in ein-zelnen Texten neue Aspekte zu ent-decken.

Michael Stauffer: «Haus gebaut, Kind gezeugt,Baum gepflanzt. So lebt ein Arschloch. Du bistein Arschloch.» Verlag Urs Engeler. 64 Seiten,Fr. 25.–, ISBN 3-905591-66-9.

«Der Papierkönig»In Irland ist alles ein wenig anders –

die Menschen, die Landschaften, dieStädte, die Kneipen ... Und dieses An-derssein färbt auf die Gestalten in Hans-jörg Schertenleibs neuen Roman ab. Esfärbt nicht nur ab, es prägt die Hauptfi-

gedünsteten Safranfäden. Nichts davonbei dem respektlosen Amerikaner An-thony Bourdain, der vor einigen Jahrenmit seinen «Geständnissen eines Kü-chenchefs» lustvoll allerhand Illusionenüber gastronomische Stars und Sternezerfetzt und gnadenlos dargestellt hat,was es an harter Knochenarbeitbraucht, Tag für Tag zahllose Menüs inanspruchsvoller Qualität «rauszuklop-fen».

In seinem neuen Buch lässt er keinenZweifel daran, dass ein an einem Strandin der Karibik auf Holzkohle gegrilltesSpare-Rib ein ebenso «perfekter Ge-nuss» sein kann wie ein zwanziggängi-ges Essen, das unter anderem aus«Chatham-Bay-Kabeljau mit einem Fri-kassee aus neuen Kartoffeln und überApfelholz gerösteter Speckemulsion»besteht. Bourdain speist, geniesst (oderwürgt) in berühmten SchlemmerlokalenFrankreichs, Englands und Spaniens,aber auch in schottischen Kneipen, viet-namesischen Garküchen oder kambo-dschanischen Hotels von zweifelhaftes-tem Ruf. Er quält sich, stundenlangkniend, durch japanische Speisezeremo-nien, beteiligt sich an einem Schlachtfestin Portugal, endlosen Fress- und Sauf-touren im Baskenland oder Sankt Pe-tersburg. Bei seinen Erkundungenschreckt er vor fast gar nichts zurück,weder vor Hammelhoden oder Hum-mersperma in Wodka noch vor demzuckenden Herzen einer Kobra oderschottischem «Haggis» (Speiseröhre,Lunge, Leber und Herz eines Schafs mitHafermehl, Zwiebeln und Pfeffer imSchafmagen gedämpft). Und er sagt un-geniert, wie das Zeug schmeckt: «DieZiegenkopfsuppe» (in Mexiko) bezeich-net er als «eins der besten Gerichte, dieich je gegessen hatte», die berühmteasiatische «Schwalbennestersuppe» da-gegen ist ihm ein «Grauen».

Bourdain beschreibt nicht nur Ge-richte, Restaurants und Küchen. Äus-serst plastisch schildert er auch Landund Leute, etwa das wilde Treiben aufden Märkten von Saigon, die Hektik inden Strassenschluchten von Tokio, aberauch die Stille eines schottischenHochmoors, die erlesene Schönheit ei-ner japanischen Landschaft oder die Er-fahrung der Wüste: In der OasenstadtRissani hat er unter typisch marokkani-schen Verwicklungen und für einengrausam überhöhten Preis einen Ham-mel gekauft, der anschliessend unterlebhafter Anteilnahme vieler Zaungästeauf offener Strasse geschlachtet, im Jeepzu einem Wüstencamp gekarrt, dort vonals Touareg verkleideten Männern fach-gerecht zubereitet und fröhlich verspeistwird. So weit die Show fürs Fernsehen.Wenn aber der letzte Take abgedreht ist,setzt sich der «armselige, manisch-de-pressive, überalterte ... Küchenchef»,der «dank echtem Hurendusel das allessehen und seinen Traum verwirklichenkonnte», mit seinen Kameraden «in denkalten Sand und [wir] rauchten uns in ei-nen Zustand, den man vor vielen Jahrenvielleicht einmal für Erleuchtung gehal-ten hatte ... Ich sah hinauf in den Ehr-furcht gebietenden Himmel über der Sa-hara, in die hellen, durchdringendenLichter und einen kalten Mond, der dieSandwellen in ein gefrorenes Meer ver-wandelte.»

Ein erfrischendes Buch für Leute,die gerne reisen, skeptisch essen undsich nicht an Bourdains emotionsgela-dener Sprache stören.

Anthony Bourdain: «Ein Küchenchef reist umdie Welt. Auf der Jagd nach dem vollkommenenGenuss.» Blessing Verlag. 351 Seiten, Fr. 41.90,ISBN 3-89667-211-8 (demnächst als GoldmannTaschenbuch Fr. 16. 50).

wächst. 1947 nimmt man eine kleineBerliner Cousine Grimsels zur Erholungauf und bringt sie zusammen mit demBuben im Mansardenzimmer über derWohnung unter. So lernt Grimsel in die-sem Sommer nicht nur Buchstabierenund Schwimmen, sondern er beginntauch zu ahnen, dass das andere Ge-schlecht etwas eigentümlich Faszinie-rendes ist.

Jahre später arbeitet Grimsel nachSchulschluss als Ausläufer einer Droge-rie, um das Geld für eine «Märklin»-Ei-senbahn zu verdienen, radelt endlosdurch Basel, kassiert hier und da fünfRappen als Trinkgeld und muss die en-thusiastischen Monologe seines Chefsüber die existenzielle Bedeutung desDrogeriewesens über sich ergehen las-sen. Er räumt Gestelle ein, liebt still undvon ferne die Drogistin Doris, verliertseinen Glauben an Gott – und an seineEltern, die gelegentlich durchblickenlassen, dass er bei seiner Geburt eherunerwünscht war. Jetzt fahren sie mitjüngeren Kindern nach Alassio,während er in eine Ferienkolonie ver-bannt wird.

Im dritten Teil ist Grimsel allein inseiner Mansarde zurückgeblieben – ersoll noch in Basel seine Matur machen.Von einem verstorbenen Onkel (er «leg-te Wert auf Wörter, die ihn in dieserStadt als Altansässigen legitimierten»)hat er noch eine Jahreskarte für denZoo. Und eben dort begegnet er endlichseiner Birgitta, dem «dicken Mädchen»,das den verklemmten Jungen schliess-lich nach Riehen mitnimmt und ihn indie elementaren Geheimnisse der Liebeeinweiht. In den nächsten Ferien jedochfährt Grimsel nach Paris, gewissermas-sen dem Erwachsenendasein entgegen.

Bachmann erzählt listig und viel-schichtig – immer wieder konzentriert erdie Aufmerksamkeit auf scheinbar ganznebensächliche Dinge: irgendwelcheZooereignisse, Drogistenprobleme oderEigernordwand-Geschichten. Ganz ne-benbei und sachlich wird die Lieblosig-keit festgestellt, die in Grimsels Familieherrscht. Ebenso nebenher gibt es böseSeitenhiebe aufs Schweizer Selbstbe-wusstsein. Über die Grenzbesetzung imWeltkrieg heisst es etwa: «Als sie jungsind, stiehlt man den Wehrmännern dieZeit. Als sie alt geworden sind, nimmtman [ihnen] den Stolz.» Denn es kommtheraus: «Die Banken haben die Schweizbeschützt, nicht die Armee.»

Unklar bleibt, ob einzelne Ungenau-igkeiten – so wird etwa die Schlacht umDünkirchen auf 1941 datiert – der Ver-fremdung dienen oder purer Nachläs-sigkeit entspringen. Festzuhalten aberist, dass Bachmann nicht nur die sehrauthentisch wirkende Entwicklungsge-schichte eines aufgeweckten Basler Jun-gen in der Nachkriegs- und Wirtschafts-wunderzeit zeichnet, sondern auch einsehr plastisches Bild der Stadt amRheinknie in jenen Jahren, ein Bild, dasin Leserinnen und Lesern, die diese Zeiterlebt haben, kostbare Erinnerungenweckt.

Dieter Bachmann: «Grimsels Zeit». Roman.Berlin Verlag. 375 Seiten, Fr. 38.60, ISBN 3-8270-0463-2.

«Ein Küchenchef reist um die Welt»Wenn ein berühmter Küchenchef um

die Welt reist, um den «perfekten Ge-nuss» zu finden und seine Erfahrungennicht nur in einer TV-Serie, sondernauch in Buchform niederzulegen, er-wartet man seitenlange Erörterungenüber die Vorzüge einzelner Trüffel- oderKaviarsorten und über die richtige Zu-bereitung pochierter Wachtelfilets auf

guren, die allesamt keine Iren sind, son-der Mitteleuropäer wie der aus Zürichstammende Autor, der allerdings seitJahren in Irland lebt und darum sehrwohl weiss, wovon er spricht.

Diese nicht ganz unproblematischePrägung scheint mir das eigentlicheThema des Romans zu sein, von dessenvielschichtiger Handlung hier nur einigeElemente erwähnt werden können: EinSchweizer Fussballstar namens Kienastunternimmt zusammen mit seinerFreundin Nathalie eine Ferienreisedurch Irland. Als sein Auto mit einemMotorschaden liegen bleibt, lernen diebeiden Richard Kolk kennen, den «Pa-pierkönig», einen deutschen Industriel-len, der sie auf seinen Landsitz einlädt,sich sterblich in Nathalie verliebt undKienast umbringt.

Einige Zeit später reist ein beruflichziemlich gescheiterter Zürcher Journa-list – Reto Zumbach – auf Kienasts Spu-ren durch Irland, um Material für einBuch über den mysteriösen Fall zu sam-meln. Ausser Atmosphärischem erfährter freilich wenig. Die Briefe, die Kolkihm aus dem Gefängnis geschriebenhat, liefern bloss fernen Hintergrund:elende Kriegsjugend, kometenhafterAufstieg, verkorkste Ehe im Millionärs-milieu. Zudem quält sich Zumbach vorallem mit eigenen Erinnerungen an eineverklemmte Erziehung, an den patheti-schen Aufbruch in den 80er-Jahren undan seine grosse Liebe zur Malerin Ste-phanie, die sich mittlerweile von deranarchistischen Emanze zur gesuchtenTopgrafikerin gemausert hat.

Schertenleib erzählt und erzählt.Und er erzählt so packend, dass man nieauf die Idee kommt, das Buch wegzule-gen, auch wenn man sich gelegentlichfragt, worauf all dieses Erzählen eigent-lich hinauslaufen soll, all diese Ge-schichten von Zumbachs Demütigun-gen, von Nathalies ewiger Opferrolle,von Kolks wirtschaftlichem Aufstieg undmenschlichem Niedergang. Eine Ant-wort deutet sich erst auf den letzten Zei-len an: Einst hat Zumbach davon ge-träumt, als Journalist ein «Papierkönig»zu werden; jetzt scheitert er an seinemletzten Verlegenheitsprojekt, eben demBuch über den echten Papierkönig. Zu-letzt haust er in einem verlassenenWohnwagen auf einer brandungsumtob-ten Klippe. Alle Verbindungen zur mitte-leuropäischen Existenz sind gekappt.Und da spannt er ein Blatt in eine alteSchreibmaschine und tippt: «Es w reinm l.» Er zieht sich also auf die aller-erste Frühstufe literarischen Schaffenszurück – Irland, die Insel der Märchenund Sagen hat ihre Prägung vollendet.

Hansjörg Schertenleib: «Der Papierkönig».Roman. Aufbau-Verlag. 344 Seiten, Fr. 34.60,ISBN 3-351-02980-2.

«Grimsels Zeit»Dieter Bachmann, langjähriger

Chefredaktor der grossen Kulturzeit-schrift «du», derzeit Direktor des Istitu-to Svizzero in Rom, legt mit «GrimselsZeit» seinen dritten Roman vor. Ich plä-diere dafür, die Gattungsbezeichnungernst zu nehmen und sich nicht mit Spe-kulationen über mögliche autobiogra-phische Bezüge aufzuhalten, obwohlder Protagonist mit dem Autor Jahr-gang und Heimat (Basel) gemeinsamhat. In drei Teilen, denen jeweils ein Ex-kurs in die Gegenwart angehängt ist,berichtet der Erzähler von drei wichti-gen Phasen in Grimsels Jugend.Zunächst geht es um den etwa sieben-jährigen Grimsel, der mit einem eherleichtlebigen Vater, einer ehern sparsa-men Mutter und zwei jüngeren Brüdernin einer Wohnung am Basler Zoo auf-

Fast täglich kamen Flüchtlinge

bg. Die in Riehen wohnhafte Journa-listin Lukrezia Seiler-Spiess befasst sichseit längerem mit der Thematik derKriegsflüchtlinge zur Zeit des ZweitenWeltkrieges und verfasste darüber un-ter anderen das Buch «Fast täglich ka-men Flüchtlinge». Zusammen mit Jean-Claude Wacker beschreibt die Autorindie Situation in Riehen und Bettingen.Eindrücklich sind in diesem Zusam-menhang die zitierten Aussagen vonZeitzeugen, die das 1996 erschieneneWerk zu einem aussagekräftigen Spie-gel jener Zeit machen. Am Dienstag 30.März, 20 Uhr, berichtet Lukrezia Seiler-Spiess im Dorf- und RebbaumuseumBaselstrasse 34, über die Chronologieder Ereignisse zwischen 1933 und1948. Seit der Veröffentlichung des Bu-ches hat die Autorin zahlreiche weiterepersönliche Erinnerungen von Men-schen an der Grenze zusammengetra-gen. Auch diese wird sie am 30. März imDorf- und Rebbaumuseum vorstellen.Der Eintritt ist frei.

Am 8. Mai folgt der Gang zu denSchauplätzen (Maienbühl und EiserneHand).

Symposion zur Zukunft des Lesens

pd. Am 12. Mai 2004 findet im Kon-ferenzzentrum des FussballstadionsSt.Jakob-Park in Basel das Symposion«Zukunft Lesen» zum Thema «Kompe-tenzen im Umgang mit Schrift und wasdie Schule dazu beitragen kann» statt.

Fachleute erörtern neue Ergebnisseaus der Leseforschung und der Lese-didaktik sowie innovative Beispiele ausder Praxis. Neben Vorträgen haben Teil-nehmerinnen und Teilnehmer die Mög-lichkeit, sich in insgesamt 15 Ateliersmit praktischen Fragen auseinander zusetzen. An Ausstellungstischen infor-mieren Verlage und Organisationenüber ihre Tätigkeit und über verschie-dene Angebote im Bereich Lese- undSprachförderung.

Eingeladen sind Lehrpersonen,Fachleute aus Bibliotheken, aus demBuchhandel und der Erwachsenenbil-dung sowie Eltern und weitere interes-sierte Personen. Die Kosten belaufensich auf Fr. 50.– (inkl. Tagungsunterla-gen und Verpflegung).Weitere Informationen und Anmeldungbei: Geschichtenwettbewerb «Die BaslerEule», Telefon 061 601 30 55,E-Mail: [email protected], Fax 061601 30 62,

Spannende Sommer-saison auf dem Rhein

pd. Aus Anlass der sechsmonatigenAusstellung «Tutanchamun – Das golde-ne Jenseits» im Antikenmuseum lässt dieBasler Personenschifffahrt den Rheinzum Nil mutieren. Die Schiffsgastrono-mie wird das Thema bei ihren Dekora-tionen und in ihrem kulinarischen Ange-bot aufgreifen. Das besondere Highlight,das man nicht verpassen sollte, sind dieorientalischen Abende mit Bauchtänze-rin Nabila am Freitag, 30. April, und amDonnerstag, 16. September.

Der Kursfahrplan bleibt gegenüberdem letzten Jahr unverändert. Es wer-den täglich ein bis drei Schleusenfahr-ten zwischen Basel/ Weil/ Huningue undRheinfelden sowie Stadt- und Hafen-rundfahrten angeboten.

Am Sonntag, den 25. April, findetder Tag der Schweizer Schifffahrt statt.Zu diesem Anlass werden die BaslerSchiffe festlich beflaggt. StündlicheRundfahrten ab Rheinhafen/Dreilän-dereck, Basel Schifflände, Weil amRhein (D) und Huningue (F) zwischen11.30 und 18 Uhr ergänzen das regulä-re Fahrplanangebot an diesem Tag. FürJazzliebhaber spielt die beliebte Regio-Six-Jazzband von 12 bis 18 Uhr auf derTerrasse des Restaurants «Dreiländer-eck» (bei schlechter Witterung auf demRundfahrtenschiff).Die Unterhaltungs-fahrten führen ihre Gäste in den Orient,nach China, Brasilien, Griechenlandund in die halbe Welt. Auf allen Fahrtenwerden kulinarische Spezialitäten derbetreffenden Länder serviert. Neu imAngebot ist die Oldie-Night. DJ NickSchulz vom Radio Basilisk legt am Sams-tag, 24. April, die grössten Hits aus den60er- und 70er-Jahren auf. Danebensind zahlreiche weitere kulinarische undmusikalische Highlights zu erwarten. Fahrpläne und vollständiges Programmim Internet unter www.bpg.ch oder beider Basler Personenschifffahrt, Tel. 061639 95 00.

IN KÜRZE

Page 8: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 11

Am kommenden Freitag, 2. April,findet die Generalversammlungdes Vereins «Riehen hilft Rumäni-en» statt, über den ein wichtigerTeil der Partnerschaft zwischender Gemeinde Riehen und derrumänischen Stadt Miercurea-Ciuc/Csíkszereda läuft. In deranschliessenden öffentlichen In-formationsversammlung um 19.30Uhr im «Haus zum Wendelin» wirddas Jahresprojekt «Xantus-Janos-Schule» vorgestellt.

Rolf Spriessler

In Riehens rumänischer Partner-stadt Miercurea-Ciuc/Csíkszereda undderen Umgebung gibt es viele Familien,die in Armut leben. Gleichzeitig bestehtdie Gefahr, dass Kinder nicht in dieSchule gehen, womit sie in ihrem späte-ren Leben keine Chance hätten, einenqualifizierten Beruf auszuüben. Bereitsvor zehn Jahren hat die Schulleitungder Xantus-Janos-Grundschule, eine al-te Schule am Stadtrand von Miercurea-Ciuc/Csíkszereda, diese Zusammenhän-ge erkannt und gehandelt. Auf Initiativedieser Schulleitung entstand das Projekteines Schülerhortes für Kinder aus sozi-al schwachen Familien, das seit 1995läuft und vom Verein «Riehen hilftRumänien» finanziell getragen wird.

Erstmals ein JahresthemaDieses Projekt hat der Verein «Rie-

hen hilft Rumänien» zu seinem Jah-resthema gemacht und präsentiert imAnschluss an die Generalversammlungvom Freitag, 2. April, um 19.30 Uhr im«Haus zum Wendelin» (Inzlingerstrasse50, Riehen) einen Bildervortrag und ei-ne Ausstellung mit Bildern des rumäni-schen Fotografen Bogdan Croitoru.

Rund vierzig Plätze kann der Vereinaus seinen bisherigen Mitteln finanzie-ren, die Nachfrage wäre grösser. Umzehn Kindern während eines Jahres dieTeilnahme am Schülerhort zu ermög-lichen, braucht es etwa tausend Schwei-zer Franken. Die Kinder erhalten einwarmes Mittagessen und haben danachdie Gelegenheit, Aufgaben zu machen,zu spielen oder etwas zu ruhen. DerSchülerhort dauert bis 16 Uhr.

Für viele Kinder ist dies die einzigewarme Mahlzeit am Tag. Es gibt Kinder,die nur diese Mahlzeit bekommen. DieKinder kommen gerne zur Schule undschätzen das Angebot. So lässt sich dasBildungsangebot mit ganz elementarenBedürfnissen wie einer genügendenErnährung verbinden.

Der Xantus-Janos-Schülerhort istdas erste Jahresprojekt des Vereins«Riehen hilft Rumänien». Der Ent-scheid, künftig Jahresthemen zu wäh-len, hängt mit der neuen Ausrichtungder Vereinstätigkeit zusammen. Bisherwar diese hauptsächlich auf das Sam-meln von gebrauchten Kleidern undweiteren Hilfsgütern konzentriert, die inZusammenarbeit mit der Gemeinde Rie-hen in jährlich drei grossen Transpor-ten nach Miercurea-Ciuc/Csíkszeredagebracht wurden. Die Kleider wurdenvon der Asociatia Riehen, dem Partner-verein in Miercurea-Ciuc/Csíkszereda,an Bedürftige abgegeben und an Kund-schaft verkauft. Der Kleiderverkauf wardie Haupteinnahmequelle der AsociatiaRiehen, die damit ihre Projekte vor Ortbezahlte.

Keine Kleidersammlungen mehrDie Sammeltätigkeit wurde inzwi-

schen eingestellt. Es wurde durch ver-schiedene Einfuhrbestimmungen nachRumänien zunehmend schwieriger,Kleider und andere Hilfsgüter überhauptins Land zu bekommen. Die Qualität desSammelgutes liess zum Teil zu wün-schen übrig oder entsprach nicht immerden Bedürfnissen der Kundschaft. Aus-

serdem stellten sich die Vereinsverant-wortlichen die Frage, ob sie den inRumänien selbst in der Zwischenzeitaufblühenden Textil- und Secondhand-handel konkurrenzieren sollten oder obes nicht mehr Sinn mache, anstatt wei-terhin Hilfsgüter zu importieren konse-quenter Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Die neue Ausrichtung bedeutet, dass«Riehen hilft Rumänien» künftig mehrals bisher auf Spendengelder angewie-sen sein wird. Der Partnerverein «Aso-ciatia Riehen» hat seine Haupteinnah-mequelle verloren und ist damit finanzi-ell noch stärker vom Riehener Vereinabhängig als bisher.

Bogdan Croitorus EindrückeAm 2. April wird Vorstandsmitglied

Mathis Hafner Bilder und Eindrücke desBukarester Fotografen Bogdan Croitoruzeigen und schildern. Bogdan Croitoruwar im Auftrag des Vereins im Januar2004 in Miercurea-Ciuc/Csíkszeredaund hat sich unter anderem in der Xan-tus-Janos-Schule umgesehen. In seinemschriftlichen Bericht lobt er die Schullei-tung der Xantus-Janos-Schule, die gera-de wegen ihres Sozialprogramms, dasauch von einer ungarischen Organisati-on und von den Stadtbehörden unter-stützt wird, überdurchschnittlich vieleSchülerinnen und Schüler aus bedürfti-gen Familien anziehe. Der Umgang derLehrpersonen mit den Kindern sei sehrrespektvoll und herzlich, das Bildungs-niveau hoch.

Trotz dem guten Ausbildungsniveauder Schule würden vermögendere Fami-lien ihre Kinder nicht dorthin schicken,sondern in Schulen im Zentrum derStadt. Die Xantus-Janos-Grundschule,die die vier ersten Schuljahre umfasst,liegt am Stadtrand an der Strasse nach

Toplita. Sie verfügt über einen Compu-terraum, der durch unseren Verein er-möglicht wurde. Der Esssaal sei nichtgross, aber sehr schön. Es herrsche eineintime Atmosphäre, es wirke wie in ei-ner grossen Familie. Das Essen sei gut,betont Bogdan Croitoru, er habe esselbst probiert. Der Ruheraum sei warmund gut ausgerüstet und es habe vieleschöne Spielsachen, wie man sie in denFamilienhaushalten nicht finde. DieKinder seien glücklich und voller Le-bensfreude, wenn sie dort seien.

Bogdan Croitoru hat einige der Kin-der nach Hause begleitet und dort ge-merkt, wie wichtig die Xantus-Janos-Schule für die Zukunft dieser Kinder ist.Er fand keine Worte für die schreckli-chen Lebensbedingungen, die dieseKinder in ihren Familien zum Teil ha-ben. Das Sozialprojekt sei nicht nurwichtig für die Zukunft der Kinder, diedavon profitieren würden, sondernauch für die Zukunft der Schule selber,betont Bogdan Croitoru in seinem Be-richt. Das Sozialprojekt sorge dafür,dass die Schule genügend Schülerinnenund Schüler habe. Das sei wichtig, weildie Gefahr bestehe, dass Schulen mitniedrigen Schülerzahlen vom Staat ge-schlossen würden.

Osterstand und KonzertAm Samstag, 3. April, von 9 Uhr bis

15 Uhr, ist der Verein «Riehen hilftRumänien» mit seinem Osterstand imWebergässchen anzutreffen. Dort wer-den Ostereier und Honig aus Rumänienverkauft. Am 16. Mai (17 Uhr, Dorfkir-che Riehen) findet ausserdem ein Bene-fizkonzert des Jugendsinfonieorches-ters der Musikakademie Basel zu Guns-ten des Vereins «Riehen hilft Rumäni-en» statt.

VEREINE «Riehen hilft Rumänien» präsentiert an der Generalversammlung ein Jahresthema

Xantus-Janos-Schule im Zentrum

Aufmerksame Schülerinnen in der Xantus-Janos-Schule in Riehens rumänischerPartnerstadt Miercurea-Ciuc/Csíkszereda. Foto: Bogdan Croitoru

MULTIMEDIA «Im Land der Kirschblüte»

Japan-Kulturabend

pd. Seit 17 Jahren bereist der BaslerFotograf Roland Bachofer das Land deraufgehenden Sonne. Nun möchte erdem Schweizer Publikum Einblick in diereichhaltige Kultur Japans gewähren. InBasel präsentiert Roland Bachofer amDonnerstag, 1. April, 20 Uhr, im Volks-haus einen multimedialen Abend zurKultur Japans.

Facettenreich wie kaum ein anderesLand vermag Japan in uns den Ent-deckergeist zu erwecken. Vielseitige Ein-blicke in die Kultur Japans stehen an die-sem Abend auf dem Programm.

Gezeigt werden Ikebana, die Kunst,

Blumen und Pflanzen in einer Schale zueinem Kunstwerk mit philosophischerBedeutung zu arrangieren, und Karate,eine Form der Selbstverteidigung, auchbekannt als Weg der leeren Hand, dievon waffenlosen Bauern auf Okinawaentwickelt wurde. In Basel wird Karatein Form einer eindrücklichen Show prä-sentiert, wobei auch Türme von Ziegel-steinen wie Sperrholz in zwei Hälftenzerbrochen werden. Ferner wird Kendogezeigt: die Kunst, das Bambusschwertzu ziehen und es zur Überwindung desGegners richtig zu führen.

In der Halbzeit werden eine Bonsai-Ausstellung und Sushi-Buffet mit japa-nischen Snack-Spezialitäten, japani-schem Grüntee, Weisswein und Mineraleröffnet (im Eintrittspreis inbegriffen).Zum Abschluss wird eine live moderier-te 12-Projektoren-Panorama-Multivisi-ons-Show «Welcome to Japan» zu se-hen sein, präsentiert durch den BaslerFotografen und Japankenner RolandBachofer. Donnerstag, 1. April, Volkshaus Basel,20 Uhr. Abendkasse ab 19 Uhr. Billetteim Vorverkauf: Fr. 44.–, an der Abend-kasse: Fr. 54.– (inklusive Sushi-Buffet, Weisswein, Mineral und Grüntee). Informationen und Ticketreservierung:Tel. 061 712 04 33 oder online unter:www.japan-kulturabend.ch.

Der Fotograf Roland Bachofer vermit-telt mit einem facettenreichen Pro-gramm Einblicke in faszinierende Kulturtechniken und LandschaftenJapans. Foto: zVg

VEREINE 148. GV des Gemischten Chores Liederkranz

Wochenend und Sonnenschein...

rth. ...so tönte es in den Zwanziger-und Dreissigerjahren allerorts auf denStrassen und Plätzen. Der Liederkranzwar vielleicht 75 Jahre alt (siehe Fotovon 1931). Wie fleissig seine Mitgliederdazumal diesen Schlager gesungen ha-ben, geht zwar aus den Jahresberichtennicht hervor, doch am 12. Oktober sollim Saale des Landgasthofes ein Nostal-giekonzert mit unvergesslichen Melodi-en aus jener Zeit ertönen. Schliesslichwird der Verein in zwei Jahren 150 Jah-re alt, warum sollte er sich da nicht ein-mal an vergangene Zeiten erinnern?

Doch vorläufig begrüsste HeinzWäckerlin seine Liederkränzler «erst»zur 148. Generalversammlung undführte sie von Traktandum zu Traktan-dum, von denen die wichtigsten festge-halten seien.

WahlenNach dem Rücktritt von Heidi Zim-

mermann (15 Jahre Aktivmitglied) ausdem Vereinsvorstand setzt sich dieserwie folgt zusammen: Hans Keil (Ehren-präsident), Heinz Wäckerlin (Präsi-dent), Alfred Jüni (Vizepräsident undReisekassier), Hans Lachenmeier (Ver-einskassier), Edith Rupps (Aktuarin),Claudia Döbelin, Käthi Küry (neu), Elis-abeth Näf und Nic Riggenbach (Aktiv-beisitzerinnen und -beisitzer). Als Revi-soren amten Sylvia Schindelholz, PaulKotzolt und Ersatz Edith Brönnimann.Als Dirigentin zeichnet neu FranziskaMeier und als Vizedirigent Alfred Jüniverantwortlich. Delegierte im Kantonal-verband sind nach wie vor Helen Bir-cher, Beatrice Wäckerlin und Nic Rig-genbach.

Jahresprogramm 2004Auch im Vereinsjahr 2004 erwartet

die Sängerinnen und Sänger des Lieder-kranzes ein abwechslungsreiches Pro-gramm. Anlässlich der Sonderausstel-lung «LuftRaumRiehen» vom 21. Aprilim Dorfmuseum beteiligt sich der Lie-derkranz an einem offenen Singen im

Lüschersaal der Alten Kanzlei. Am 19.Juni feiert der Gesangsverein Lieder-kranz Holzen sein 50-jähriges Bestehenund die Riehener Sängerinnen und Sän-ger werden an diesem Fest mitwirken.

Am 7. und 28. Juli freuen sich dieMitglieder auf den Ferienbummel undam 28. August versucht der Liederkranzmit einem Flohmarkt den Inhalt seinerKasse zu äufnen. Da am 17. Oktober dasgrosse Nostalgiekonzert im Dorfsaal desLandgasthofes stattfindet, werden sichdie Liederkränzler am Singwochenendevom 25./26. September auf dem Leuen-berg unter der Leitung ihrer neuen Diri-gentin Franziska Meier auf diesenHöhepunkt vorbereiten. Am 5. Dezem-ber werden die Aktiven des Vereins inder Dorfkirche noch einmal mit einigenAdventsliedern zu hören sein, bevor am15. Dezember mit der Jahresabschluss-feier in der Alten Kanzlei das Vereins-jahr zu Ende geht.

EhrungenJa, vereinstreu sind sie, die meisten

Aktivmitglieder des Gemischten ChoresLiederkranz. Auch dieses Jahr konntenwieder drei Aktive ihr Vereinsjubiläumfeiern. Es sind dies für Marianne Stück-lin und Roger Rihm (50 Jahre). Auf 45Jahre hat es Robi Thommen gebracht,doch speziell erwähnenswert ist, dassalle drei auch langjährige Vorstandsmit-glieder waren. Mit Gutscheinen, Blu-men und Wein wurde diese Vereins-treue belohnt.

Und last but not least ist da noch einVereinspräsident, der schon seit beacht-lichen zwanzig Jahren sein Amt mitUmsicht bekleidet. Sein Name: HeinzWäckerlin. Logisch, dass auch er mitgrossem Applaus geehrt wurde.

«When the moon comes over themountain», hiess der langsame Walzeraus einem Hollywood-Film von 1931,den der Gemischte Chor zum Abschlussdieser GV beseelt vortrug – quasi einkleiner Vorgeschmack auf das kommen-de Konzert im Herbst.

Der Gemischte Chor Liederkranz im Jahre 1931. In zwei Jahren kann der tradi-tionsreiche verein sein 150-Jahr-Jubiläum feiern. Foto: zVg

Reklameteil

Der Mittagshort der Xantus-Janos-Schule erfüllt eine wichtige soziale Aufgabeund wird massgeblich aus Riehen unterstützt.

Page 9: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 12

SPORT IN R IEHEN

Goldmedaille für Max Flückiger

rz. Am vergangenen Wochenendedurfte der Riehener Rennpaddler MaxFlückiger einen weiteren Grosserfolg fei-ern. Am Europa-Cup der Kanuten in Mai-land (Idroscalo) gewann er das über10’000 Meter führende Rennen derAltersklasse Masters 60–65 Jahre. Nachschlechtem Start – Flückiger bekam imallgemeinen Trubel das Startkommandonicht mit – schloss er bis zur ersten Wen-de nach 1500 Metern zu den Führendenauf und setzte sich bis zum Schluss bei ei-ner Fahrzeit von 54 Minuten um eine Mi-nute vom Zweitplatzierten ab.

KTV-Männer in den Aufstiegsspielen

rz. Nach einer abschliessenden 3:1-Auswärtsniederlage beim erstarktenTraktor Basel, das zuvor auch Uni BaselA geschlagen hatte, haben die Volleybal-ler des KTV Riehen in der 2. Liga denRegionalmeistertitel verpasst. Punkt-gleich mit Uni Basel A wurden die Rie-hener Zweite. Weil Uni aber verzichtethat, darf der KTV Riehen trotzdem dieAufstiegsspiele zur 1. Liga bestreiten.Das erste Spiel gegen den SV Olten fin-det am kommenden Dienstag, 30. März,um 20.30 Uhr in der Sporthalle Nieder-holz statt. Das zweite Spiel gegen dieVolleyboys Biel findet entweder am 16.oder am 23. April in Biel statt. Zwei derdrei Teams steigen in die 1. Liga auf.

Volleyball, Regionalmeisterschaft Regional-verband Basel, Saison 2003/2004Männer, 2. Liga, Schlusstabelle:1. SC Uni Basel A 18/26 (45:26), 2. KTV RiehenI 18/26 (44:28), 3. VBC Allschwil I 18/22(40:33), 4. TV Arlesheim I 18/22 (42:36), 5. SCUni Basel B 18/20 (41:30), 6. VB Therwil II18/18 (34:37), 7. KTV Basel 18/14 (36:40), 8.Traktor Basel 18/14 (34:38), 9. VBC Gelterkin-den II 18/12 (28:44), 10. Sm’Aesch Pfeffingen18/6 (17:49). – Nach Verzicht von Uni Basel Abestreitet KTV Riehen die Aufstiegsspiele.

Regionalmeistertitel für KTV Riehen

rz. Die C-Juniorinnen des KTV Rie-hen haben sich den Regionalmeistertitelgeholt und werden die Region Nord-westschweiz am Finalturnier um denVolleyball-Schweizer-Meister-Titel derJuniorinnen C am 1./2. Mai in Wattwilvertreten. Nach einer makellosen Vor-

runde erlitten die Riehenerinnen gleichzu Beginn der Finalrunde eine Niederla-ge. Die restlichen Spiele konnten dannaber gewonnen werden. Weil das Teamdie Finalrunde bereits früh beendet hat-te, mussten die Resultate der übrigenTeams abgewartet werden. Hier lief al-les für den KTV. Alle anderen Teamsverloren mindestens zweimal.

Volleyball, Regionalmeisterschaft Regional-verband Basel, Saison 2003/2004Juniorinnen C, Finalrunde, Schlusstabelle:1. KTV Riehen 5/8 (13:6), 2. VB Therwil 5/6(12:9), 3. TV Pratteln AS 5/6 (10:8), 4. TV Mut-tenz 5/6 (10:9), 5. VBC Laufen 5/4 (8:10), 6. SCUni Basel 5/0 (4:15).

Mini-Regionalmeisterschaftsfinal

rz. Am Sonntag ab 9 Uhr finden inder Sporthalle Niederholz die Regional-meisterschafts-Finalturniere im Mini-volleyball Mixed E und Knaben C statt.Die Finalgruppenspiele starten um10.45 Uhr, die Finals sind auf 17.30 Uhrangesetzt. Der TV Bettingen ist in bei-den Finalgruppen mit je zwei Teamsvertreten, der KTV Riehen stellt einTeam in der Kategorie E.

Orientierungslauf-Resultate

Orientierungslauf, Oberbaselbieter Nacht-OL, 19. März 2004, Bubendorf, Riehener Re-sultateFamilien 2 (blaue Bahn; 3,4 km/17 P):1. OLG Basel (Robin, Thomas und Ruth Brod-mann) 23:30.Damen D14 (blaue Bahn; 3,4 km/17 P):1. OLG Basel (Marla Kubli/Rebecca Peter/Mir-jam Werner) 23:03.Damen (rote Bahn; 4,8 km/17 P):1. OLG Basel (Ines Brodmann/Rahel Brod-mann/Regula Schüle) 40:08.Herren H16 (rote Bahn; 4,8 km/17 P):1. Dominik Hadorn/Matthias Birrer/Jonas Her-ren 43:20.Rot (rote Bahn; 4,8 km/17 P):1. Daniel Thüring (Riehen) 41:49.

Handball ohne Grenzen

hrv. In der Handballsaison 2004/2005könnte es zu einer grenzüberschreiten-den Premiere kommen. Die Regional-verbände der Nordwestschweiz (HRV)und des südbadischen Bezirks Ober-

rhein planen die Durchführung einergemeinsamen Meisterschaft in allenregionalen Nachwuchskategorien undden nichtleistungsbezogenen Aktivklas-sen. Grundlage für diese Pläne sind dieguten Erfahrungen, die in der jetzt zuEnde gehenden Saison bei den Junio-rinnen U15 gemacht worden sind. Indieser Kategorie spielten mit Schopf-heim, Bad Säckingen und Brombacherstmals drei südbadische Teams in derNordwestschweizer Regionalmeister-schaft als vollwertige Teilnehmer mit.Auch in anderen Sportarten wie Basket-ball oder Rollhockey hat es bisher dieTeilnahme von einzelnen südbadischenMannschaften an NordwestschweizerRegionalmeisterschaften gegeben. Diegemeinsame Durchführung einer kom-pletten Regionalmeisterschaft zwischenzwei ausländischen Teilverbänden in ei-ner Mannschaftssportart stellt jedochim Schweizer Sport ein Novum dar.

Zurzeit läuft in beiden Handballregio-nen eine Umfrage bei den Vereinen überden geplanten Meisterschaftszusammen-schluss. Der Bezirk Oberrhein des Süd-badischen Handballverbands sucht dieAnlehnung an die Nordwestschweiz, daer sich für seine 15 Mitgliedsvereine eineinteressantere Meisterschaft mit kürze-ren Reisewegen verspricht.

Saisonschluss für zwei UHCR-Teams

rz. Zwei Teams des Unihockey-ClubsRiehen schliessen übermorgen Sonntagihr Meisterschaftspensum ab. Das zwei-te Männerteam (Kleinfeld, 3. Liga) spieltin der Sporthalle Tannenbrunn in Sis-sach gegen die Burning Fighters Ziefen(10.50 Uhr) und den KTV St. MartinMümliswil II (13.35 Uhr), die B-Juniorin-nen treten in der Mehrzweckhalle inAarwangen gegen den TV Oberwil BL (9 Uhr) und gegen die Wildcats Flüh-Hofstetten (10.50 Uhr) an.

Handball-Resultate

Männer, 3. Liga, Gruppe B:KTV Riehen – TV Möhlin III forfait 10:0Juniorinnen U19 Inter:BSV Luzern – Basel Regio 16:23Yellow/Pfadi Winterthur – Basel Regio 14:24HC Horgen – Basel Regio 22:28

Volleyball-Resultate

Frauen, 4. Liga, Gruppe C:VBTV Riehen – TV St. Johann I 3:1Frauen, 5. Liga, Gruppe C:KTV Riehen III – VBC Grellingen I 1:3VBC Brislach II – KTV Riehen III 3:1Seniorinnen:VBTV Riehen – Sm’Aesch Pfeffingen 3:0Juniorinnen A1:RTV Basel – TV Bettingen 1:3Juniorinnen A2, Gruppe B:KTV Riehen – VBC Zeiningen 3:0VBC Tenniken – KTV Riehen 1:3Juniorinnen B1:TV Bettingen – VBC Laufen I 3:0Juniorinnen C, Gruppe B:KTV Riehen – ATV Basel-Stadt 3:1Männer, 3. Liga, Gruppe B:TV Bettingen – VBC Laufen II 1:3Junioren A:VBC Laufen – TV Bettingen 0:3Mixed Plausch, 1. Liga:Punggtschinder Bettingen – VC Condor 3:1

Volleyball-Vorschau

Männer, Aufstiegsspiele 2./1. Liga:Dienstag, 30. März, 20.30 Uhr, NiederholzKTV Riehen I – SV OltenMänner, 4. Liga, Gruppe A:Samstag, 27. März, 16 Uhr, NiederholzKTV Riehen II – VBC Grellingen

Basketball-Resultate

Frauen, 1. Liga, Abstiegsrunde, Gruppe 2:CVJM Riehen I – STV Oberägeri 60:48Juniorinnen C (U15), Regional:BC Bären Kleinbasel – CVJM Riehen 29:35Männer, 2. Liga:BC Arlesheim – CVJM Riehen I 92:69BBC Sorab – CVJM Riehen I 74:62Männer, 4. Liga:TSV Rheinfelden – CVJM Riehen II 58:69Junioren C (U15), Regional, High:Liestal Basket 44 – CVJM Riehen 73:74Junioren B (U17), Regional, High:BTV Basel – CVJM Riehen 42:96BC Arlesheim – CVJM Riehen 87:72BC Boncourt – CVJM Riehen 77:65Minis, Stärkeklasse 1:BC Münchenstein – CVJM Riehen 49:41

Fussball-Resultate

2. Liga Regional:FC Liestal – FC Amicitia 1:0Junioren A, Promotion:FC Oberwil – FC Amicitia A 3:4

Basketball-Vorschau

Frauen, 1. Liga, Abstiegsrunde, Gruppe 2:Samstag, 27. März, 20 Uhr, NiederholzCVJM Riehen I – Wallaby Zürich-RegensdorfFrauen, 2. Liga:Dienstag, 30. März, 20.20 Uhr, WasserstelzenCVJM Riehen II – BC ArlesheimMänner, 4. Liga:Donnerstag, 1. April, 20.20 Uhr, WasserstelzenCVJM Riehen II – BC Oberdorf

Fussball-Vorschau

2. Liga Regional:Sonntag, 28. März, 10.15 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia – FC Aesch4. Liga, Gruppe 6:Sonntag, 28. März, 13 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia II – FC MünchensteinVeteranen, Promotion:Samstag, 27. März, 13 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia – FC TelegraphVeteranen, Regional, Gruppe 3:Samstag, 27. März, 13 Uhr, GrendelmatteFC Riehen – Basel Nord BJunioren A Promotion:Sonntag, 28. März, 15 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia A – SC BaudepartementJunioren A, 1. Stärkeklasse:Sonntag, 28. März, 13 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia B – SV Muttenz BSonntag, 28. März, 16.45 Uhr, GrendelmatteFC Riehen – VfR KleinhüningenJunioren B, 1. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 14.45 Uhr, GrendelmatteFC Riehen – FC Möhlin-RiburgJunioren B, 2. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 14.45 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia B – FC Biel-BenkenJunioren C, 2. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 16.30 Uhr, GrendelmatteFC Riehen – FC Bubendorf BSonntag, 28. März, 15 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia B – FC RiederwaldFrauen, 2. Liga:Donnerstag, 1. April, 20 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia – FC OberdorfJunioren D Promotion:Mittwoch, 31. März, 17.30 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia A – FC MünchensteinJunioren D, 1. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 13.30 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia B – FC TelegraphJunioren E, 1. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 13.30 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia B – FC TherwilJunioren E, 2. Stärkeklasse:Samstag, 27. März, 13.30 Uhr, GrendelmatteFC Amicitia E – FC Ettingen DJunioren F:Sonntag, 28. März, ab 10 Uhr, GrendelmatteTurnier mit FC Amicitia A

SPORT IN KÜRZE

Am Schweizer Final des Kids-Cup,einem Mannschafts-Hallenmehr-kampf für Schülerinnen undSchüler, gewann der TV Riehen dieKonkurrenz der Schülerinnen B,die Schüler B wurden Siebte.

rz. Hoch überlegen haben sich dieSchülerinnen B des TV Riehen am ver-gangenen Sonntag in der Stadthalle Ol-ten den Sieg im Kids-Cup geholt. Unddies, obwohl Nadja Anklin, Pauline Bär-ni, Ramona Brack, Patrizia Eha, SybilleRion und Simone Werner eigentlich keinoptimaler Wettkampf gelang. Einen Tagnach dem Vereinswaldlauf waren dieAthletinnen in den Schnellkraftdiszipli-nen nicht so gut wie gewohnt, denGrundstein zum Erfolg legten sie dennauch in den Ausdauerdisziplinen. Im Bi-athlon brillierten sie mit zahlreichenTreffern und einer tollen Rundenzahl.Höhepunkt aus Riehener Sicht war dasabschliessende Teamcross, bei wel-chem jede Läuferin jeweils zweimal eineRunde zurückzulegen hatte. In diesenbeiden Wettbewerben erreichten dieRiehenerinnen das Bestresultat. Im Zo-nenweitsprung waren sie Zweite, imRinglisprint Dritte, was zusammen sie-

LEICHTATHLETIK Nationaler Kids-Cup-Final in Olten

Grosserfolg für TVR-Schülerinnen

ben Rangpunkte ergab. Der zweitplat-zierte SC Liestal kam auf 13 Rangpunk-te. Wesentlich schwerer war den Riehe-nerinnen die Qualifikation in Willisaugefallen, wo sie sich gegen Willisau nurknapp hatten durchsetzen können.

Einen guten Wettkampf lieferte in Ol-ten auch das Schüler-B-Team des TVRiehen. Cyrill Dieterle, David Dinort,Thomas Geissmann, Marius Meury undDaniel Vogel gehören alle dem jüngerenJahrgang ihrer Alterskategorie an, nurMoritz Oser ist ein Jahr älter als seineTeamkollegen. Die sechs Athleten wa-ren von ihrem siebten Schlussrang zwarenttäuscht, das Team habe aber kon-stant bessere Resultate geliefert als amQualifikationswettkampf in Arlesheim,lobte Trainer Matthias Müller.

Kids-Cup 2004, Schweizer Final, 21. März2004, Stadthalle Olten, Resultate TV RiehenSchülerinnen B (Jg. 93/94):1. TV Riehen (Nadja Anklin, Pauline Bärni, Ra-mona Brack, Patrizia Eha, Sybille Rion, SimoneWerner) 7 Rangpunkte, 2. SC Liestal 13, 3. TVRüegsauschachen 15 (13 Teams klassiert).Schüler B (Jg. 93/94):1. CABV Martigny 6, 7. TV Riehen (Cyrill Die-terle, David Dinort, Thomas Geissmann, MariusMeury, Moritz Oser, Daniel Vogel) 28 (12 Teamsklassiert).

Erfolgreiche Riehenerinnen: Am nationalen Kids-Cup-Final 2004 in Olten standen die Schülerinnen des TV Riehen ganz zuoberst! Foto: zVg

Morgen Samstag findet in Riehenzum fünften Mal das «Swiss-Wurf-Event» statt, ein Leichtathletik-Trainingswettkampf kombiniertmit einem Kaderanlass derSchweizer Wurfelite. Im Rahmendieser Veranstaltung führt der TVRiehen ausserdem einen Sponsor-lauf durch.

mk. Mit Celine Neuenschwander, Pa-tric Suter (beide Hammer), Felix Loretzund Stefan Müller (beide Speer) werdenmorgen am Swiss-Wurf-Event auf derGrendelmatte in Riehen alle vier Wurf-nationalmannschaftsmitglieder an denStart gehen, die sich Chancen auf eineOlympiaqualifikation ausrechnen kön-nen. Insgesamt haben sich über fünfzigAthletinnen und Athleten für den Wett-kampf in den Disziplinen Diskuswerfen,Hammerwerfen, Kugelstossen undSpeerwerfen in die Startliste eintragenlassen. Mit von der Partie ist auchSpeer-Vize-Schweizer-Meister NicolaMüller vom TV Riehen, der Schweizer-Meister aus dem Vorjahr und aktuelleSportpreisträger der Gemeinde Riehen.Die Disziplin Hammerwerfen figuriertin diesem Jahr neu im Programm desRiehener Wurf-Events. So wird erstmalsdie komplette Wurfelite der Schweiz inRiehen zu Gast sein.

Ein Wettkampf, an welchem in jederDisziplin neben dem Wettkampfgerätauch ein schwereres und ein leichteresGerät geworfen wird, soll im Vorfeld derOlympiasaison Aufschluss über denTrainingszustand vor den April-Trai-ningslagern geben.

Suter, Neuenschwander, MüllerMit Celine Neuenschwander ist die

amtierende Schweizer Rekordhalterinim Hammerwerfen anwesend. IhreLeistungssteigerung aus dem letztenJahr lässt hoffen, dass sie die Olympia-B-Limite von 64 Metern erreichen kann.Dafür müsste sie sich um vier Metersteigern. Ihr Disziplin-Kollege Patric Su-ter hat die geforderte Limite 2003 be-reits übertroffen. Sein Schweizer Re-

kord liegt bei 80,51 Metern, die Olym-pia-Limite bei 78,65 Metern. Für ihnsollte die Olympiaqualifikation also ei-gentlich kein Problem sein.

Für die beiden Speerwerfer Felix Lo-retz und Stefan Müller sind die Voraus-setzungen unterschiedlich. Loretz be-stritt 2003 wegen einer langwierigenKnieverletzung keine Wettkämpfe undbeginnt diese Saison ohne Resultat ausdem letzten Jahr. Er war Teilnehmerder Europameisterschaften in Mün-chen, hat also schon Erfahrung mit ei-nem internationalen Grossanlass.

Der Winterthurer Stefan Müller, dermehrere Saison in Riehen trainierte,steigerte seine Bestleistung im vergan-genen Jahr auf knapp 78 Meter undwurde souveräner Schweizer Meister.Hält seine Entwicklungskurve an, dannsollte er den Olympia-A-Wert von 81,80Metern übertreffen können. Der aktuel-le Schweizer Rekord liegt bei 79,94 Me-tern.

Nationaltrainer Hansruedi Meyer istüberzeugt, dass sich aus den Wurfdiszi-plinen ein bis drei Kadermitglieder fürden Saisonhöhepunkt in Athen qualifi-zieren werden.

TV Riehen gut vertretenDas diesjährige Teilnahmefeld des

Wurf-Events in Riehen kann sich sehenlassen. Mit mehr als fünfzig gemeldetenAthletinnen und Athleten ist ein neuerRekord zu vermelden. In den vier Wurf-disziplinen sind rund zwanzig Kader-mitglieder angemeldet. Zusätzlich wer-den Gäste aus Österreich, Frankreichund Dänemark erwartet. Neben denSchweizer Olympiakandidaten sindauch die regionalen AushängeschilderKatja Arnold und Nicola Müller (beidevom TV Riehen) mit dabei – Diskuswer-ferin Katja Arnold wird allerdings denWettkampf wegen einer im Januar er-folgten zweiten Schulteroperation nichtbestreiten. Ihr Vereinskollege NicolaMüller strebt nach einer insgesamt ehermissratenen letzten Saison mehr Stabi-lität an. Neben Nicola Müller sind Nach-wuchshoffnungen aus der Region am

Start wie die Riehener DiskuswerferBenjamin Schüle und Matthias Fuchs,die Riehener Speerwerfer Thomas So-koll und Tobias Tschudin sowie Kugel-stösser Marc van Ostrum von den OldBoys Basel.

«Cool and Clean»Im Rahmen des Projekts «Jugend für

Olympia» werden seit geraumer ZeitSchweizer Nachwuchstalente betreutund ausgebildet. Sie sollen sorgfältigüber Leistungstrainings an das Hochleis-tungstraining herangeführt werden.Auch das Umfeld und die Sportethiksind wichtig für die Entwicklung der Ju-gendlichen. Der Bund und Swiss Olym-pic haben eine Präventionskampagnemit dem Titel «Cool and Clean» lanciert,die von den verschiedenen Nationalka-dern der Werfer unterstützt wird. «Wirmachen mit, weil es sich um eine guteund sinnvolle Kampagne handelt», be-zieht Nationaltrainer Meyer Stellung. Sosollen die Werte von fairem Sport ohneDoping und ohne Drogenmissbrauchins Bewusstsein der jungen Sportler ge-bracht werden.

Sponsorenlauf des TV RiehenUnmittelbar vor dem Wurf-Event or-

ganisiert der TV Riehen einen Sponso-renlauf zu Gunsten seiner Nachwuchs-abteilung. Der TV Riehen hat in denletzten Jahren bewiesen, dass er fähigist, immer wieder Athleten von nationa-ler Spitzenklasse hervorzubringen, dieaus dem eigenen Nachwuchs stammen.Gestartet wird um 15.30 Uhr.

Im Anschluss an den Lauf sind die El-tern mit den Jugendlichen herzlich ein-geladen, dem Apéro des Wurf-Eventsbeizuwohnen, der um 16.30 Uhr be-ginnt. Um 17 Uhr werden im Festzelt dieKaderathleten und -athletinnen präsen-tiert. Um 17.30 Uhr beginnt der Wett-kampf, in welchem die schweizerischenSpitzenathletinnen und Spitzenathletenin Aktion zu bewundern sein werden.Dabei ist es für einmal möglich, nahe andie Anlagen heranzutreten und die Wür-fe aus unmittelbarer Nähe zu sehen.

LEICHTATHLETIK «Swiss Wurf Event» des TV Riehen mit dem Schweizer Wurf-Nationalkader

Vier Olympiakandidaten in Riehen

Page 10: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 13

SPORT IN R IEHEN

Mit einer unglücklichen 1:0-Aus-wärtsniederlage beim neuen Lea-der FC Liestal ist der FC Amicitia indie Zweitliga-Rückrunde gestar-tet. Übermorgen Sonntag emp-fängt das Team in einem für denAbstiegskampf wegweisendenSpiel den Tabellendrittletzten FCAesch (10.15 Uhr, Grendelmatte).

rz. Der FC Amicitia lieferte demSpitzenteam FC Liestal zum Rückrun-denauftakt trotz mehreren Absenzenein ausgeglichenes Spiel, verlor aberunglücklich mit 1:0. Das entscheidendeTor fiel in der 79. Minute, als Amicitia-Torhüter Muchenberger in einer un-übersichtlichen Situation den Ball nichtblockieren konnte und Kaderli per Kopfins Tor traf. Zuvor hatte die von Spieler-trainer Marco Chiarelli gut organisierteAmicitia-Abwehr den Gästen das Lebenschwer gemacht. Die Riehener machtendie Räume im Mittelfeld eng und griffendie ballführenden Gegenspieler konse-quent an. Mit dieser aufsässigen Spiel-weise hatten die Liestaler Mühe. Es warein kampfbetontes, für die Zuschauerwenig unterhaltsames Spiel. Das Ge-schehen spielte sich vor allem im Mittel-feld ab, Torchancen waren auf beidenSeiten selten.

Turbulente SchlussphaseErst nach dem Liestaler Führungs-

treffer wurde Amicitia offensiver undfand Liestal Platz für gefährliche Konter.So vergab Uzelak in der Schlussphasedie Entscheidung zu Gunsten Liestals.

FUSSBALL FC Liestal – FC Amicitia 1:0 (0:0)

Unglückliche StartniederlageAmicitia hatte Pech, als der LiestalerBieri den Ball für den bereits geschla-genen Torhüter Konrad auf der Liniewegschlagen konnte. Bei Amicitia spiel-te der Junior Santino Negroni erstmalseine ganzes Spiel durch. Er erfüllte sei-ne taktischen Aufgaben gut. Was fehlte,waren die Impulse durch spontane Ein-zelaktionen. Genau das fehlte demganzen Team.

«Wir müssen mit überraschendenAktionen Impulse nach vorne setzenund uns mehr Torchancen erarbeiten»,sagte denn auch Kotrainer Erwin Simonnach dem Match. Der fehlende Drangnach vorne ist kein neues Phänomen indieser Saison und zeigt sich auch in derStatistik. Nur die Black Stars haben imbisherigen Saisonverlauf weniger Toreerzielt als die Riehener. Mit 17 erhalte-nen Toren (nur drei mehr als der LeaderFC Liestal) ist die Riehener Abwehrleis-tung aber sehr gut.

Chiarelli gegen Aesch gesperrtBei Amicitia fehlten gegen Liestal

Remo Gugger (muskuläre Probleme imKnie), Dominik Hueter (Verspannungenim Rücken) und Sascha Cesljar (krank).Cesljar wird dem Team noch längereZeit fehlen, Gugger und Hueter könneneventuell am Sonntag im wichtigenSpiel gegen Aesch auflaufen. Dass diebeiden wieder mittun könnten, wäreumso wichtiger, als Marco Chiarelli ge-gen Aesch gesperrt sein wird. Nach ei-nem taktischen Foul im Mittelfeld er-hielt der Spielertrainer in Liestal seinevierte gelbe Karte der Saison, was auto-

matisch eine Spielsperre nach sichzieht. Verliert Amicitia gegen das einenPunkt hinter den Riehenern liegendeAesch und gewinnt Baudepartementgleichzeitig gegen den abgeschlagenenTabellenletzten Black Stars, fände sichAmicitia auf einem Abstiegsplatz wie-der. Allerdings liegen die Teams in derTabelle sehr eng zusammen. Liestal, dasdank Punktverlusten der bisher punkt-gleichen Old Boys, Timau und Reinachnun alleine an der Spitze liegt, hat nursieben Punkte mehr auf dem Konto alsder FC Amicitia, die Teams auf den Plät-zen sechs bis elf liegen innerhalb vonvier Punkten.

FC Liestal – FC Amicitia 1:0 (0:0)Gitterli Liestal. – 200 Zuschauer. – SR: Stevano-vic. – Tor: 79. Kaderli 1:0. – FC Liestal: Konrad;Kaderli, Bieri, Fusco; Eng (64. Steiner), Köse,Bieri, Gysin, Lotti (64. Günan); Schreiber, Bir-cher (Uzelak). – FC Amicitia: Muchenberger;Lux, Chiarelli, Messerli, Linder; Lander (78.Thoma), Spycher, Negroni, Ramseier; Hassler,Aeschbach. – Verwarnungen: 25. Ramseier (Re-klamieren), 26. Gut (Foul), 30. Hassler (Foul),80. Chiarelli (Foul).2. Liga Regional, Resultate 12. Runde:Liestal – Amicitia 1:0, Rheinfelden – Muttenz II3:2, Aesch – Black Stars 2:0, Baudepartement –Old Boys 1:0, Dornach II – Binningen 4:1, Ti-mau – Reinach 0:0.2. Liga Regional, Tabelle:1. FC Liestal 12/23 (19:14), 2. AS Timau 12/21(29:19), 3. FC Reinach 12/21 (18:22), 4. SCDornach II 12/20 (29:22), 5. BSC Old Boys12/20 (22:16), 6. SC Binningen 12/18 (26:24),7. SV Muttenz II 12/16 (27:19), 8. FC Rheinfel-den 12/16 (17:19), 9. FC Amicitia 12/16(13:17), 10. FC Aesch 12/15 (18:16), 11. SCBaudepartement 12/14 (16:22), 12. FC BlackStars 12/3 (9:33).

db. Einmal mehr begannen die U15-Junioren des KTV Riehen am vergange-nen Samstag gegen Eiken ein Spiel gutund gingen mit 1:0 in Führung, dochliessen sich das die Gäste nicht bietenund skorten schnell zum 1:3. Der KTVRiehen konnte zum 3:3 ausgleichen,doch wieder setzte sich Eiken ab zum3:6 und 4:7. Nochmal kämpften sich dieRiehener durch Tore von Neffi Menica,Fabian Weisskopf und Lukas zum Waldzum 7:7 heran, bevor Eiken zum Pau-senstand von 7:10 erhöhte.

Nach der Pause wollten es die Riehe-ner noch einmal wissen und verkürztenauf 9:10, Eiken konnte mit seinen gros-

HANDBALL KTV Riehen U15 – TV Eiken U15 16:21 (7:10)

KTV-Niederlage gegen TV Eikensen Spielern aber immer wieder schöneTore erzielen und zog auf 9:13, 11:15und 13:19 davon. Die junge RiehenerMannschaft spielte wacker weiter. ZumSchluss stand es 16:21.

KTV Riehen – TV Eiken 16:21 (7:10)KTV Riehen (Junioren U15): Marcel Sokoll(Tor); Neffi Menica (10), Sarah Jegge, PhilippStocker, Fabian Weisskopf (3), Lukas zum Wald(3), Andrin Aeschbach, Felix Burkhalter, MarcLorenz, Noah Ritzmann und Patrick Buser. –Trainer: Markus Jegge/Daniel Bucher.Junioren U15, Gruppe B, Tabelle:1. TV Breite Basel 6/11 (146:101), 2. SGAesch/Reinach 6/10 (121:78), 3. TV Kleinbasel7/7 (147:129), 4. GTV Basel 6/6 (99:84), 5. TVEiken 5/2 (50:97), 6. KTV Riehen 6/0 (58:132).

db. Das Heimspiel der U17-Juniorendes KTV Riehen gegen den TSV Rhein-felden begann wie das Hinspiel inRheinfelden – der Gegner ging mit 0:1 inFührung. Riehen glich aus und zog auf4:1 davon, doch das Hoch dauerte nichtlange. Dann war wieder Rheinfelden ander Reihe und zog mit vier Toren in Fol-ge wieder an Riehen vorbei. Daraufsetzte Riehen wieder zu und es stand7:5 und 8:6. Bis zur Pause konnteRheinfelden aber dann auf 9:9 gleich-ziehen.

Dass es auch in der zweiten Halbzeitein schweres Spiel werden würde,wussten die Riehener. Entsprechendausgeglichen ging es weiter – 11:11,12:12, 12:14, 13:15 und 15:15 lautetendie Zwischenstände. Der TSV Rheinfel-den, der das etwas ausgeglichenereTeam stellte, konnte danach mit 15:17

HANDBALL KTV Riehen U17 – TSV Rheinfelden U17 19:22

Niederlage trotz toller Leistungin Führung gehen, worauf der KTV mitdem 17:17 zum letzten Mal ausgleichenkonnte. Da dem KTV Riehen in der ver-bleibenden Zeit nur noch zwei Tore ge-langen, Rheinfelden aber fünf, gelang esden Gästen, das Spiel mit 19:22 für sichzu entscheiden. Im nächsten Spiel tref-fen die Riehener am 3. April um 14 Uhrin der Sporthalle Niederholz auf den HCVikings Liestal.

KTV Riehen – TSV Rheinfelden 19:22 (9:9)KTV Riehen (Junioren U17): Stefan Pauli (Tor);Alessandro Sarcista (7), Sven Strüby (5), StefanDettwiler, Marc Emmenegger (1), Lorenz Hofer(5), Thierry Boillat (1), Neffi Menica und PascalOdermatt. – Trainer: Daniel Bucher.Junioren U17, Gruppe A, Tabelle:1. TV Stein 5/10 (126:69), 2. TSV Rheinfelden5/8 (136:102), 3. KTV Riehen 6/4 (111:124), 4.GTV Basel 4/2 (64:103), 5. HC Vikings Liestal4/0 (71:110).

Das Männer-Grossfeldteam desUHC Riehen verlor zum Meister-schaftsabschluss die beiden Spit-zenspiele gegen GruppensiegerTV Oberwil und den Gruppen-zweiten Satus Lenzburg und fiel inseiner Zweitligagruppe noch aufden vierten Schlussrang zurück.

fs. Am letzten Sonntag bestritt dasGrossfeld-Team des Unihockey-ClubsRiehen in Pratteln seine letzten beidenMeisterschaftsspiele der Saison. Leiderkonnten weder gegen den Gruppensie-ger aus Oberwil noch die Zweiten ausLenzburg Punkte ergattert werden.Auch wenn der Einsatz stimmte, resul-tierten Niederlagen mit drei und zweiToren Differenz und somit der vierteSchlussrang in der Schlussrangliste.

Die Ausgangslage vor dem erstenSpiel gegen Oberwil war klar. Währendden Leimentalern noch ein Punkt zurdefinitiven Qualifikation für die Auf-stiegsspiele fehlte, wollte das RiehenerTeam unbedingt noch vier Punkte ge-winnen, um mindestens den drittenPlatz zu sichern und eventuell sogarLenzburg noch den zweiten Platz abzu-jagen.

Das Spiel gegen Oberwil begannschlecht. Nach zwei Verteidigungsfeh-lern stand es schon bald 2:0 für die Geg-ner. Erst danach fingen sich die Riehe-ner auf und konnten noch vor der Pausedurch Mark Braun auf 2:1 verkürzen.Das für den Team-Oldie typische Back-hand-Tor brachte Hoffnung in das Teamzurück und der UHCR ging dementspre-chend motiviert in die zweite Halbzeit.In den folgenden 20 Minuten rannte dasTeam immer wieder an, konnte sichaber trotz mehrheitlichem Ballbesitz zuwenig klare Torchancen erarbeiten. DasSpiel blieb zwar attraktiv, doch fehltendie zündenden Ideen, die genauen Päs-se und vielleicht das Quäntchen Glück.Zum Schluss kam es so, wie es kommenmusste. Der UHC Riehen setzte alles aufeine Karte und kassierte in den letztenSpielminuten je ein Tor in Unterzahlund eines in das von Torhüter DanielBertrand verlassene Tor. Bertrand warauch an diesem Tag wieder der gewohntstarke Rückhalt für den UHC Riehen.

Vor dem zweiten Spiel des Tages warfür die Riehener bereits alles klar. DasTeam würde die Meisterschaft so oderso auf dem vierten Platz beenden, nach-dem Basel Magic schon vier Punkte ein-

gefahren hatte und an den Riehenernvorbeigezogen war. Die Devise lautete:Spass haben und gewinnen im letztenSaisonspiel.

Leider verging der Spass relativschnell. Wieder führten dumme Ab-wehrfehler zu einem frühen Rückstand.Und wieder war es Mark Braun, derBackhand-König aus Arlesheim, der daseinzige Riehener Tor erzielte. Der Restdes Spiels entsprach in beängstigenderGenauigkeit dem Spiel gegen den TVOberwil. Der UHCR rannte an, versuch-te, mit allen Mitteln das zweite Tor zuerzielen, und kassierte prompt nach ei-nem Konter selbst den Gegentreffer. AmSchluss reichte es auch diesmal wiedernicht und so verlor der UHC Riehen seinletztes Saisonspiel gegen Satus Lenz-burg mit 3:1, nachdem die Aargauerkurz vor Schluss ins leere Tor getroffenhatten.

Das Grossfeldteam des UHC Riehenbeendet somit die Saison im viertenRang hinter Oberwil, Lenzburg und demKantonsrivalen Basel Magic. Angesichtsder Stärkenverhältnisse in der Gruppeist dieser Platz sicher angemessen, auchwenn mit ein bisschen mehr Glück undvor allem Konsequenz in den Spielengegen die vermeintlich schwächerenGegner auch eine bessere Platzierungmöglich gewesen wäre. Die Saison wargekennzeichnet durch ein sehr grossesLeistungsgefälle innerhalb der Gruppeund leider auch durch meist mehrKampf als Unihockeykunst. Dem UHCRiehen kam dieses eher körperbetonteSpiel sicher nicht entgegen und diesesThema wird wohl ein Hauptpunkt in derVorbereitung für die kommende Saisonsein. Nächster sportlicher Termin derMannschaft ist der Eingriff in denSchweizer Cup, der im Mai oder Juni er-folgen wird.

UHC Riehen – TV Oberwil 1:4 (1:2)UHC Riehen – Satus Lenzburg 1:3 (1:1)UHC Riehen I (Männer, Grossfeld, 2. Liga): Da-niel Bertrand (Tor); Andi Schwarz, Remo Not-ter; Luc Gröner, Lorenz Annasohn; Michael ObiObrecht, Beni Frey, Daniel Strasser; Chris Egli,Jan Süss, Daniel Blum; Florian Schmid, MarkBraun (1/1), Niggi Wunderle.Männer, Grossfeld, 2. Liga, Gruppe 5, Tabelle:1. TV Oberwil BL 18/31, 2. Satus Lenzburg18/29, 3. Basel Magic II 18/25, 4. UHC Riehen I18/22, 5. UHC Powermäuse Brugg 18/21, 6.UHC Frenkendorf/Füllinsdorf 18/15, 7. Uni-hockey Pratteln AS 18/14, 8. UHC Sharks Mün-chenstein 18/10, 9. UHC StaWi Olten II 18/9,10. UHT LA Seon 18/4.

UNIHOCKEY Riehen I – Oberwil 1:4/Riehen I – Lenzburg 1:3

Enttäuschender Saisonabschluss

pe. Die Schachgesellschaft Riehenkonnte in der Nationalliga A gegen denAbstiegskandidaten Rössli Reinach er-wartungsgemäss beide Mannschafts-punkte realisieren. In der Nationalliga Bschlug die zweite Mannschaft der SGRiehen das Team aus Freiburg undkann sich berechtigte Hoffnungen aufden Ligaerhalt machen. Die dritteMannschaft spielt in der 1. Liga bishersensationell. Mit einem Unentschiedengegen das Fanionteam der BaslerSchachgesellschaft setzte sich das Teaman die Spitze des Klassements der Nord-westgruppe.

Erfolg gegen AbstiegskandidatAufsteiger Rössli Reinach wird in der

NLA als möglicher Abstiegskandidat ge-handelt. Und da diesmal der Spitzen-mann, der ungarische GrossmeisterJoszef Pinter, aufgrund eines Einsatzesin Österreich nicht zur Verfügung stand,war ein Sieg für die Riehener eigentlichPflicht. Aber es ist nicht immer einfach,erwartete Siege zu realisieren. Riehentat sich denn auch relativ schwer. Erst inder vierten Stunde begann sich der Er-folg abzuzeichnen. Niklaus Giertz ver-dichtete in gewohnt unspektakulärerWeise seinen Vorteil immer mehr undbrachte den ganzen Punkt heim. AntonAllemann spielte ebenfalls wie meistenssehr spektakulär, behielt in komplizier-ter Stellung den Überblick und konntezum erfolgreichen Endspiel überleiten.Und last but not least ist der volle Punktvon Ivan Nemet zu erwähnen: Er opfer-te die Dame gegen Turm und Läufer,verbunden mit Angriff. Eine Variante,die sein Gegner wohl kaum in Betrachtgezogen hatte, die jedoch zum Erfolgführte. In der 3. Meisterschaftsrundetrifft die SG Riehen I am 18. April aus-wärts auf Luzern.

In der 2. NLA-Meisterschaftsrundevom vergangenen Wochenende gab esdie erste kleinere Sensation: Das ehergegen einen möglichen Abstieg kämp-fende Team aus Luzern trat ohne Spit-zenmann Dautov an und vermochtetrotzdem den Rekordmeister Zürich zuschlagen! Ob wohl die Zürcher etwasgar leichtfertig in diese Begegnung hin-ein gingen? Wie war dies doch kürzlichmit dem FCB gegen den FCZ?

SG Riehen II schlug FribourgIn der Nationalliga B konnte die SG

Riehen II ihren misslungenen Saison-start vergessen machen. Der Sieg gegenFribourg war sehr wichtig, um nicht zusehr in den Abstiegsstrudel gezogen zuwerden. Fribourg hat sich auf diese Sai-

son hin mit dem Internationalen MeisterHung Fioramonti aus Genf verstärkt.Doch dank einer geschlossenen Mann-schaftsleistung gelang der Erfolg trotz-dem. Speziell erwähnenswert sind dieSiege von Matthias Rüfenacht und vonPeter Erismann gegen den starken Tak-tiker Edöcs. Den Schlusspunkt setzteRuedi Staechelin; dank zäher Verteidi-gung in einem schwierig stehendenEndspiel konnte er nicht nur das Un-entschieden retten, eher unerwartet so-gar den ganzen Punkt einbringen unddamit den Sieg definitiv sicherstellen. Inder dritten Runde vom 18. April gilt esnun, gegen das bisher punktelose Ther-wil weitere Mannschaftspunkte zu er-zielen.

Erstligateam sensationellDie dritte Mannschaft der SG Rie-

hen, soeben in die 1. Liga aufgestiegen,hatte gegen das Fanionteam der BaslerSchachgesellschaft anzutreten. Trotzklarer Favoritenrolle der Basler gelangdas Husarenstück, ein 4-4 zu erzielen!Dabei konnte vor allem Dominik Alt-mann mit einem sehr schön herausge-spielten Sieg gegen seinen deutlichhöher eingestuften Gegner glänzen.Auch bei Riehen III kann erfreulicher-weise von einer kompakten Mann-schaftsleistung gesprochen werden.Auch die Mannschaften SG Riehen IV

(2. Liga, gegen Roche) und SG Riehen V(4. Liga, gegen Reinach) vermeldetenweitere Siege.

Schach, Schweizerische Mannschaftsmeister-schaft, Resultatübersicht 2. Runde mit Teamsder SG RiehenNationalliga A:Luzern – Zürich 4,5-3,5 (!), Reichenstein – Biel3-5, Sorab Basel – Wollishofen 5,5-2,5, Mendri-sio – Bern 4-4, Riehen – Rössli Reinach 5-3 (Ek-ström – Buss remis, Nemet – Xheladini 1-0, Sie-gel – Fejzullahu remis, Schmidt-Schäffer – Mon-toro 0-1, Schaufelberger – Preiss remis, Alle-mann – Ditzler 1-0, Herbrechtsmeier – Dubeckremis, Giertz – Müller 1-0). – Die Rangliste: 1. Sorab und Biel je 4/10, 3. Zürich 2/9,5, 4. Luzern und Riehen je 2/8. Die 3. Runde fin-det am 18. April statt, Riehen spielt in Luzern.Nationalliga B, Westgruppe:Genf – Sion 4,5-3,5, Therwil – Winterthur II3,5-4,5, Joueur Lausanne – Reichenstein II 4-4,Riehen II – Fribourg 5-3 (Werner – Fioramontiremis, Rüfenacht – Deschenaux 1-0, Kiefer –Kolly 0-1, Staechelin – Pahud 1-0, Erismann –Edöcs 1-0, Wirz – Schneuwly remis, Deubel-beiss – Tremp remis, Häring – Cruceli remis). –Das Klassement: 1. Genf 4/11, 2. Winterthur II4/10,5, 3. Reichenstein II 3/9, 4. Sion 2/8,5. Riehen II 2/7.1. Liga, Nordwestgruppe:Sorab Basel II – Olten 4-4, Liestal – Porrentruy2-6, Birseck – Thun 4,5-3,5, Basel – Riehen III4-4 (Aumann – Scherer 1-0, Kühl – Bolt 0-1,Perrenoud – Balg remis, Vilagos – Altmann 0-1,Gosteli – Frech remis, Fingerlin – Pfau remis,Gerschwiler – Bohrer 1-0, Jost – Spielmann re-mis). – Die Rangliste: 1. Riehen III 3/9,5, 2. Sor-ab Basel II 3/9, 3. Olten 3/8,5, 4. Birseck 2/7, 5. Liestal 2/6,5.

SCHACH Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft Nationalliga A und B

Erfolgreiche Riehener Teams

SG Riehen I (Nationalliga A), von links: Anton Allemann, Peter Erismann (Spiel-leiter), Georg Siegel, Niklaus Giertz, Ruedi Staechelin (Vereinspräsident), IvanNemet, Christof Herbrechtsmeier, Roland Ekström (hinten), Heinz Schaufelber-ger (vorne), Sebastian Schmidt-Schaeffer. Foto: Philippe Jaquet

Page 11: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 14

SPORT IN RIEHEN

rs. Matthias Freivogel bei den Män-nern und Regula Schüle bei den Frauenholten sich die Vereinsmeistertitel derhöchsten Kategorien am Vereinswald-lauf des Turnvereins Riehen vom ver-gangenen Samstag in den Langen Erlen.

Bei bedecktem Himmel herrschtenbeste Laufbedingungen. Matthias Frei-vogel schlug seinen TrainingskollegenAlain Demund auf der 4560 Meter mes-senden Strecke deutlich, Regula Schülewar die einzige Läuferin in ihrer Kate-gorie, liess aber die schnellste SeniorinRaquel Sidler deutlich hinter sich.

LEICHTATHLETIK Vereinswaldlauf des TV Riehen

Freivogel und Werner mit BestzeitSchnellste weibliche Teilnehmerin warallerdings Mirjam Werner, die in der Ju-gendkategorie mit deutlichem Vor-sprung gewann.

Höhepunkte waren die Rennen derJüngsten. Bei den Schülern D gab es dieknappste Entscheidung des Tages. Die-go Sidler setzte sich mit einer halben Se-kunde Vorsprung auf Adrian Beckdurch. Bei den Schülerinnen D gewannAnouk Pieters deutlicher. Insgesamt 19Schülerinnen und Schüler D waren amStart und trugen zum guten Melde-ergebnis von 102 Teilnehmenden bei.

Leichtathletik, Vereinswaldlauf des TV Rie-hen, 20. März 2004, Lange ErlenMänner (4560 m):1. Matthias Freivogel 15:32.1, 2. Alain Demund16:11.4, 3. Matthias Fuchs 18:54.4.Senioren (3420 m):1. Patrick Frederix 12:15.9, 2. Kailai Nathan12:45.8, 3. Daniel Hettich 15:01.3, 4. RolfSpriessler 16:00.6, 5. Hans Kämpf 16:31.1.Junioren (3420 m):1. Dominik Engeler 12:09.2, 2. Tobias Tschudin12:17.0, 3. Daniel Uttenweiler 12:35.9, 4. Tho-mas Sokoll 13:01.01.Jugend B (1320 m):1. Dominik Hadorn 3:49.4, 2. Nathan Frehner4:21.8.Schüler A (1320 m):1. Robin Brodmann 4:23.2, 2. Philipp Greve4:26.5, 3. Jonas Adler 4:28.4, 4. Stefan Bern-hard 4:29.1, 5. Fabian Benkler 4:35.3, 6. Phi-lippe Bader 5:03.1, 7. Patrick Hammer 5:04.8,8. Fabian Hammer 5:12.0, 9. Tobias Hammer5:46.0.Schüler B (1320 m):1. David Dinort 4:35.8, 2. Marco Thürkauf4:44.1, 3. Cyrill Dieterle 4:49.0, 4. Irian Nathan4:58.7, 5. Marius Meury 4:59.4, 6. Moritz Oser5:10.1, 7. Dani Vogel 5:19.7, 8. Patrick Bern-hard 5:46.5, 9. Josia Felber 6:09.8.Schüler C (1320 m):1. Fabio Cirronis 5:01.7, 2. Matthias Hettich5:18.1, 3. Yannick Knopp 5:26.9, 4. Niklas Ad-ler 5:32.9, 5. Irian Nathan 5:44.4, 6. JonathanFelber 5:59.3, 7. Robin Scherrer 6:01.8, 8. Phi-lipp Renz 6:07.5, 9. Thomas Kurz 6:13.9.Schüler D (660 m):1. Diego Sidler 2:44.3, 2. Adrian Beck 2:44.8, 3. Samuel Oser 2:49.6, 4. Jonas Meury 2:59.7, 5. Tobias Beck 3:00.5, 6. Pascal Bernhard 3:02.4,7. Flavio Wolf 3:21.1, 8. Nico Scherrer 3:36.4, 9.Gino Gallacchi 3:39.2, 10. Philipp Meier 3:53.4.Frauen (1320 m):1. Regula Schüle 5:17.3.Seniorinnen (1320 m):1. Raquel Sidler 5:35.8, 2. Elsbeth Sokoll5:53.6, 3. Christine Schmid 6:09.8, 4. EstherMasero 6:27.5, 5. Maja Poschmann 8:04.4.Weibliche Jugend (1320 m):1. Mirjam Werner 4:18.2, 2. Regina Meister4:40.5, 3. Nina Wolfensberger 4:49.5, 4. NadineOswald 4:54.4, 5. Céline Kececi 5:11.6, 6. RitaLaszlo 5:33.1.Schülerinnen A (1320 m):1. Mayessi Silverio 4:40.6, 2. Rahel Tesfagaber4:43.4, 3. Manuela Sommer 4:44.5, 4. OliviaGrether 4:45.5, 5. Jessica Raas 4:55.4, 6. Ste-phanie Haase 4:55.9, 7. Seraphine Degen4:58.7, 8. Anne Kaspar 4:59.8, 9. Tiziana Sara-cista 5:14.2, 10. Rahel Caderas 5:19.7, 11. Na-thalie Schmid 6:40.9, 12. Doris Laszlo 7:26.2,13. Nadine Merz 7:26.3.Schülerinnen B (1320 m):1. Simone Werner 4:20.9, 2. Nadja Anklin4:34.5, 3. Ramona Brack 4:46.9, 4. PatriziaEha 4:57.6, 5. Janine Hammer 5:00.2, 6. Sybil-le Rion 5:08.6, 7. Esther Nydegger 5:32.3, 8. Si-na Fehlbaum 5:55.8, 9. Michèle Thalmann6:02.0, 10. Evita Gamboni 6:08.5, 11. ScileaBerger 6:09.3.Schülerinnen C (1320 M):1. Stina Geiser 5:21.4, 2. Lotta Breitenfeld5:30.4, 3. Geraldine Schöpflin 6:23.0, 4. AnnaWüthrich 6:42.8, 5. Joëlle Studer 6:58.7, 6. Jes-sica Poschmann 7:09.0.Schülerinnen D (660 m):1. Anouk Pieters 2:54.7, 2. Céline Dieterle3:03.7, 3. Melanie Hammer 3:07.4, 4. DanjaNyffenegger 3:07.7, 5. Myriam Ducret 3:23.1,6. Nicole Thürkauf 3:25.6, 7. Pia Masero3:40.8, 8. Debora Raas 3:45.0, 9. Timna Agno-lazza 3:50.0.

Start zum Lauf der Jugendkategorien, vorne Jugend-B-Sieger Dominik Hadorn(Nr. 79), dahinter Jugendsiegerin Mirjam Werner (Nr. 82). Foto: Rolf Spriessler

ss. Bereits zum vierten Mal diese Sai-son trafen am vergangenen Wochenen-de die Frauen-Erstligateams des CVJMRiehen und des STV Oberägeri aufeinan-der. Die Stärken und Schwächen derGäste waren den Riehenerinnen also be-kannt. Oberägeri ist in dieser Abstiegs-runde die stärkste Mannschaft, ohneden übrigen Teams völlig überlegen zusein. Grössenmässig und technisch sinddie Zugerinnen den Riehenerinnen vo-raus. Ziel Nummer eins der Riehenerin-nen war es, die gegnerische Flügelspie-lerin Fabienne Hugener vom Korb fern-zuhalten, denn sie macht pro Spiel mo-mentan bis zu dreissig Punkte. Zudemgalt es auch, die Aufbauerin Liliana Va-sic an der Dreipunktelinie möglichst we-nig zum Abschluss kommen zu lassen.Beides gelang auf den ersten Blick gut.Vasic erzielte im ganzen Spiel nur dreiPunkte. Hugener gelangen jedoch 28Punkte, meist durch Punkte in der Zone.

Der CVJM Riehen liess sich von derDominanz von Hugener nicht aus demKonzept bringen und spielte mit grossemEinsatz ein gutes Spiel. Gleich zu Beginnübernahmen die Riehenerinnen mit einerguten Abwehr und Teamwork im Angriffdie Führung. Zwar gelangen anfangs we-nige Bälle aus sicheren Positionen in denKorb, doch durch eine solide Verteidi-gung und ein starkes Rebounding gönn-ten die Riehenerinnen ihren Gegnerinnenwenige Chancen, um zu punkten.

Das Halbzeitresultat lautete 27:22für Riehen. Entschlossen, diesen Vor-sprung nicht mehr aus der Hand zu ge-ben, startete Riehen in die zweite Halb-zeit und spielte weiter mit viel Einsatzund Siegeswille. Dabei spielte die frischeund freche Spielweise der JuniorinnenEliane Haas, Sabrina Lisi, Patricia Sokoll

und Annina Ragaz eine wichtige Rolle.Patricia Sokoll holte in der Defense wich-tige Rebounds. Der Vorsprung der Rie-henerinnen blieb, schrumpfte aber im-mer wieder auf wenige Punkte. Dochman sah, dass Riehen alles tat, um einenweiteren Sieg verbuchen zu können, wasam Schluss auch gelang.

Die letzten Minuten des Spieles wa-ren von Hektik und unschönen Aktio-nen gekennzeichnet. Jeder Angriff derGegnerinnen wurde mit einem Foul ge-gen Riehen belohnt, was man umge-kehrt leider nicht behaupten kann. Wei-ter geht es morgen Samstag um 20 Uhr

in der Sporthalle Niederholz mit demSpiel gegen die Wallabys Zürich-Re-gensdorf.

CVJM Riehen I – STV Oberägeri 60:48 (27:22)CVJM Riehen I (Frauen, 1. Liga): Sabrina Lisi,Eliane Haas (2), Marisa Heckendorn (15), Jas-mine Kneubühl (12), Sabina Kilchherr (2), An-nina Ragaz, Simone Stebler (3), Fabienne Gas-ser (10), Nora Fehlbaum (10), Patricia Sokoll(6). – Coach: Raphael Schoene.Frauen, 1. Liga, Abstiegsrunde, Gruppe 2:1. CVJM Birsfelden 6/24 (365:377), 2. STVOberägeri 7/20 (430:349), 3. CVJM Riehen I6/16 (355:359), 4. Wallaby Zürich-Regensdorf7/16 (435:374), 5. BC Küsnacht-Erlenbach 6/0(257:383).

BASKETBALL CVJM Riehen I – STV Oberägeri 60:48 (27:22)

Sieg nie aus der Hand gegeben

Mit regelmässigen Korberfolgen wie hier gewannen die Basketballerinnen desCVJM Riehen (heller Dress) das Heimspiel gegen Oberägeri. Foto: Philippe Jaquet

pd. Mit einem geringen Defizit von3 Millionen Franken schliesst der Kan-ton Basel-Stadt die laufende Rechnung2003 praktisch ausgeglichen ab. ImBudget 2003 wurde noch mit einem De-fizit von 48 Millionen Franken gerech-net. Der Saldo der Investitionsrechnungbetrug im vergangenen Jahr 237 Millio-nen Franken und konnte vollständig miteigenen Mitteln finanziert werden. Zu-sätzlich konnten die Nettoschulden um130 Millionen Franken reduziert wer-den. Das erfreuliche Ergebnis ist zueinem grossen Teil auf ausserordent-liche und periodenfremde Einnahmenund nicht auf nachhaltige Verbesserun-gen zurückzuführen. So zeigt die Fi-nanzplanung für die Folgejahre nachwie vor signifikante Verschlechterun-gen. Gemäss heutiger Einschätzung istim Budget 2004 mit einem Defizit von104 Millionen zu rechnen. Deshalb hatder Regierungsrat für die kommendenBudgets bereits im vergangenen Jahrweitere einschneidende Massnahmenzur Verbesserung der Ausgabenstruktu-ren eingeleitet.

Der Ertrag steigt gegenüber demBudget um 42 Millionen Franken (+1,1Prozent) auf 3746 Millionen Franken.

Die Steuereinnahmen als Hauptein-nahmequelle des Kantons (56 Prozentdes Gesamtertrags) liegen um 9 Millio-nen Franken marginal über Budget.

FINANZEN Basel-Stadt schliesst ausgeglichen ab

Ausgeglichenes Ergebnis 2003Primär dank Mehreinnahmen bei denErbschafts- und Schenkungssteuern(+16 Millionen Franken), den Steuerein-nahmen von deutschen und französi-schen Grenzgängern (+14 MillionenFranken) sowie – trotz schwierigenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen –den Steuern von den Basler Unterneh-men (+12 Millionen Franken) konntendie tieferen Einkommens- und Vermö-genssteuern (–22 Millionen Franken)kompensiert werden. Gegenüber derRechnung 2002 zeigen die Steuerein-nahmen ein Plus von rund 0,5 Prozent.

Die Entgelte für erbrachte Leistun-gen – zweitgrösste Einnahmeposition –übersteigen das Budget um 26 MillionenFranken und verbessern sich auch ge-genüber der Vorjahresrechnung um 31Millionen Franken. Zu dieser Steigerungwesentlich beigetragen haben die Mehr-erträge von über 10 Millionen Frankenfür medizinische Leistungen und einma-lige Rückerstattungen und Rückforde-rungen im Bereich der Prämienverbilli-gungen. Eine Zunahme von 9 MillionenFranken ist auf die veränderte Verbu-chungspraxis der Energieförderabgabezurückzuführen (erfolgsneutral).

Der Aufwand von 3771 MillionenFranken übersteigt das Budget um 20Millionen Franken (+0,5%). Gegenüberdem Vorjahr ist eine moderate Steige-rung von 0,6 Prozent zu verzeichnen.

pd. Sie sind es gewohnt zu planen –am Arbeitsplatz oder im privaten Be-reich. Sie planen den Ablauf von Haus-arbeit, Sitzungen, Meetings, Messen,Projekten usw. Sicherlich mit viel Freu-de planen Sie Freizeitaktivitäten, Ihrenächste Ferienreise, ein Fest mit Kolle-gen und vieles andere mehr. All dies tunSie bewusst, weil Sie wissen, dass sorg-fältige Planung neunzig Prozent des Er-folgs ausmacht.

Aber planen Sie mit gleichem Elanund gleicher Sorgfalt Ihre Steuern, IhrPensionskassenkapital, Ihre privateVorsorge, Ihr Einkommen, Ihr Vermö-gen, Ihr Budget? Kennen Sie die Leis-tungen von AHV, IV, PK, UVG? WissenSie genau, was diese Abkürzungen heis-sen und was sie, bezogen auf Ihre per-sönliche Situation, bedeuten?

Haben Sie sich schon mal folgendeFragen gestellt:

— Werde ich nach der Pensionierungmeinen gewohnten Lebensstandardhalten können?

— Reicht mein Erspartes bis ans Le-bensende?

— Soll ich meine Pensionskasse alsRente oder in Form eines einmaligenKapitals beziehen?

— Wie steht meine Familie finanziellda, wenn ich nicht mehr da bin?

— Soll ich die Hypothek auf meinemHaus amortisieren oder aufstocken?

Sicher haben Sie sich schon oft sol-che oder ähnliche Fragen gestellt. Vielevon uns schieben die Beantwortung die-ser Fragen jedoch auf – einfach weilman sich wie in einem Dschungel vor-kommt und «vor lauter Bäumen denWald nicht sieht». Dabei bleibt jedochoft der Stachel des Zweifels und der Un-sicherheit zurück.

Vorsorge- und Finanzplanung willvor allen Dingen eins: eine höhere Le-bensqualität vermitteln. Um wie vielbesser fühlt man sich doch in einerüberblickbaren Situation! In einer Si-tuation, wo der einzuschlagende Wegklar aufgezeichnet ist. Wo Chancen undRisiken in einem guten Verhältnis zu-einander stehen.

Die Versicherungs- und Finanzspe-zialisten der «National Versicherung»helfen Ihnen gerne, Ihre ganz persön-liche Strategie zu entwickeln. Sie führenSie «an der Hand» und erklären Ihnenalles. Und zeigen Ihnen, wo allenfallsVerbesserungen angebracht sind. RufenSie an!

National Versicherung, General-agentur Peter Minder und Norbert Wild,Steinengraben 5, 4003 Basel, Telefon061 275 20 00.

FINANZEN Nützliche Tipps von Versicherungsspezialisten

Vorsorge- und Finanzplanungleicht gemacht

LEDAG – neue Modefür den Frühling 2004

jw. «Hochwertige Ledermode für Da-men und Herren zu äusserst vernünf-tigen Preisen.» Das ist die Philosophie,die LEDAG seit mehr als 25 Jahren be-folgt. Leichte Ledermode werde diesenFrühling ganz «in» sein, Jacken, Blou-sons, Hosen, Mäntel und vieles mehr ausfeinstem Lammleder und leichtestemZiegenvelours in verschiedenen Farben.

Neu eingetroffen sind auch Damenund Herrenmodelle aus butterweichemSeidenlammleder, welche bis in denHochsommer hinein getragen werdenkönnen. Unter anderem werden ganzneue Herrenblazer-Typen angeboten,von sportlich bis lässig.

Das riesige Angebot an erstklassigerinternationaler Ware umfasst zurzeitüber 2000 Artikel. Damengrössen von 34bis 52 und Herrengrössen ab 46 bis 64.

Die LEDAG AG bietet neu eine Preis-garantie: Sollte die gleiche Ware anders-wo günstiger gesehen werden, wird dieDifferenz in bar zurückbezahlt.

Die zahlreichen Dienstleistungen derLEDAG AG – unter anderem Ände-rungen, Reparaturen und Übersomme-rung – sorgen für einen erstklassigen«Nachverkaufsservice». Das versierteVerkaufsteam der LEDAG AG steht fürjeden Rat gerne zur Verfügung und freutsich auf Kundschaft – dort, wo Modemehr wert ist, als sie kostet.

ERI-Brautmode für dieDame und den Herrn

jw. Auch dieses Jahr stehen derKundschaft bei ERI-Brautmode wiederdie neusten Kreationen internationalerModeschöpfer zur Auswahl. Ob ver-träumt oder romantisch, ob jugendlich-chic und raffiniert, ob extravagant undexklusiv, bei ERI-Brautmode wird jedeBraut für ihren schönsten Tag das Kleidihrer Träume finden.

Ausserdem gibt es im Geschäft ander Sternengasse 4 in Basel auch ein tol-les Angebot an rassig-verführerischenoder eleganten Abendkleidern sowietrendige Cocktail- und Partykleider, unddies auch in grossen Grössen.

Auch für den Herrn hält ERI-Braut-mode die elegante Abendrobe bereit.Für spezielle Anlässe gibt es den vor-nehmen Frack oder den klassischenSmoking auch zu mieten.

ERI-Brautmode – das Fachgeschäftmit Basels grösster Auswahl – verfügtüber ein fachlich kompetentes Team,das für seine freundliche und zuvor-kommende Bedienung und Beratungbekannt ist.

Im eigenen Atelier werden Änderun-gen prompt und zuverlässig durchge-führt, sodass ein erstklassiger Servicewie selbstverständlich gewährleistetwird. Bei ERI-Brautmode gibt es Kleiderzu finden, die man andernorts vergeb-lich suchen wird.

Page 12: MUSIKSCHULE «Nur an Widerständen wachsen wir» Dixieland zur … · AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 26. März 2004 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 83. Jahrgang / Nr.13 Redaktion

Freitag, 26. März 2004 Nr. 13 19

Kindertag in Weil am Rhein

Der diesjährige «Summer in the Ci-ty» in Weil am Rhein wirft bereits seineSchatten voraus: Bei der «City AG» sinddie Vorbereitungen für den grossen Kin-dertag am 10. Juli in der Innenstadtzwischen «Sparkasse» und «Kaufring»bereits in vollem Gange. Alle Kindergär-ten, Vereine und Jugendorganisationensind aufgerufen, sich mit einem Bewir-tungsstand oder mit Angeboten für Kin-der zu beteiligen. Dabei sind der Fanta-sie keine Grenzen gesetzt: Vom Kinder-schminken, über Basteleien bis hin zuKindertheater ist alles möglich. Die Teil-nahme ist kostenlos, etwaige Erlösekönnen also in die eigene Kasse fliessen.Die «City AG» selbst sorgt für zahlreicheAttraktionen.

Führung

Die Firma «Energiedienst» lud letz-ten Montag, am internationalen «Tagdes Wassers», zur Besichtigung derStauwehr-Baustelle für das neue Was-serkraftwerk in Rheinfelden ein. Zumdiesjährigen Motto «Wasser und Natur-katastrophen» sollte vor allem auch ge-zeigt werden, wie Wasserkraftwerkemit Extremsituationen wie dem Nied-

rigwasser im vergangenen Sommeroder mit Hochwasser umgehen. Da-rüber und über den Neubau des Kraft-werks wurde in einem Vortrag und beieinem anschliessenden Rundgang überdie Baustelle informiert. Das derzeitgrösste Wasserkraftwerk-Projekt in Eu-ropa soll schrittweise in mehreren Etap-pen realisiert werden. Bis 2007 wird einneues Stauwehr das bisherige Wehr er-setzen. Das alte Kraftwerk soll auchweiterhin in Betrieb bleiben. Ein natur-nahes Fliessgewässer am SchweizerUfer wird am Ende der ersten Bau-etappe die Lebensräume vernetzen.Nach dem Bau des Stauwehrs soll amlinken Rheinufer das neue Maschinen-haus entstehen. Vier Rohrturbinen miteiner Gesamtleistung von 114 Megawattwerden viermal so viel Energie produ-zieren wie das alte Kraftwerk.

Harte Zeiten

Für die Kultur in Lörrach brechenwohl harte Zeiten an. Die Kürzungender Stadt treffen viele Vereine, so auchden Hebelbund. Der Anschaffungsetatdes Vereins ist von 550 Euro auf null Euro reduziert worden. Spenden undprivate Stifter werden so natürlich im-

mer wichtiger. Auch wenn die finanziel-le Lage des Vereins und des Museumsderzeit neue Anschaffungen verhindert,will man sich doch bemühen, die Aus-stellung um Johann Peter Hebel etwasaufzuwerten. Aus diesem Grund wirddie Ausstellung im Juni in einen eigensdafür hergerichteten Raum umziehen.«Die Dauerausstellung bekommt einenneuen Raum, um sie aufzuwerten, dawir zu wenig Platz haben und vieles nuransatzweise und exemplarisch zeigenkönnen», erklärte Bürgermeister Moeh-ring die Umbaupläne. Auch museums-pädagogisch soll in nächster Zeit einigespassieren. Man will mit der Hebel-Aus-stellung verstärkt an Schulen herantre-ten, damit der Schriftsteller auch bei derjüngeren Generation nicht in Verges-senheit gerät. Mittels einer neuen CD-ROM sollen sich Jugendliche über dasLeben und Werk von Hebel informierenkönnen. Dafür benötigt das Museumaber eine Computerstation, die mit1500 Euro zu Buche schlagen würde.Da sowohl das Museum als auch der He-belbund kaum auf Unterstützung sei-tens der Stadt zählen können, müssenandere Wege gefunden werden, um die-ses Projekt zu realisieren. Auch die li-terarischen Abende und das Hebel-Wo-

AUS DER BADISCHEN NACHBARSCHAFT

chenende werden aufgrund der finanzi-ellen Einschnitte Veränderungen unter-liegen. Trotzdem will man aber bei derStadt einen Antrag für öffentliche Zu-schüsse stellen.

König Kunde

Die Stadt Lörrach will ihr Image alsmoderne und dynamische Einkaufs-stadt weiter stärken. Bereits im Aprilstarten Einzelhandel und das Stadtmar-keting eine Qualifizierungs- und Ser-viceaktion für Dienstleister. Am Endelockt das Gütesiegel «König Kunde».Mitmachen können nicht nur Einzel-handelsgeschäfte, sondern auch Gastro-nomie, Hotellerie und Dienstleistungs-betriebe. Bei einem dafür einberufenenInformationsabend im Rathaus ermun-terte letzten Mittwoch BürgermeisterEdgar Moehring Firmen und Dienstleis-ter zum Mitmachen. «Für Lörrach istdas eine Chance, sich als Einkaufsstadtweiter zu profilieren.» Moehring kün-digte auch gleich an, dass sich die Stadtmit der Touristinformation der BurghofGmbH und dem Bäderbetrieb beteiligenwolle. Es gehe darum, als «kunden-freundliche Stadt» noch mehr Men-schen nicht nur zum Einkaufen, son-

dern auch zu einem Besuch in die«Wohlfühlstadt Lörrach» zu locken. Fürdie Stadt sei es ein Gewinn, wenn siebestätigt bekomme: In Lörrach ist derKunde König.

Für den südbadischen Einzelhan-delsverband, unter dessen Regie dieZertifizierung der Geschäfte läuft, infor-mierte Thomas Kaiser über die Absich-ten der Initiative. Lörrach sei die ersteStadt in der Region am Hochrhein undkönne durch ihre Teilnahme am Wett-bewerb weitere Punkte sammeln. Kai-ser sprach von einem steigenden Inte-resse an der Aktion. Städte wie Emmen-dingen, Schwetzingen oder auch Ra-vensburg seien als erste aufgesprungenund hätten sich dem bisher im Bundes-gebiet einzigartigen Leistungstest ge-stellt. Es sei auch für renommierte Ge-schäfte von Vorteil, ihre Dienste undServiceleistungen auf den Prüfstand zustellen und zu durchleuchten. Die Gas-tronomie mache es bereits seit Jahrenvor, wie sie sich durch solche Zertifizie-rungen ins Gespräch bringe. Dem Lör-racher Handel bestätigte Kaiser, beson-ders attraktiv und leistungsstark zusein. Der Wettbewerb verlange jedochpermanent neue Anstrengungen um dieKunden. Rainer Dobrunz