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S C H W E I Z E R I S C H E
Nr. 17 – 130. Jahrgang
AZA 4410 Liestal
Regionalbund
Standpunkt-Ausgabe Nr. 370 – 16. Jahrgang
20. SEptEmbER 2013 D I E Z E It U N G F Ü R K m U
Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: [email protected]
Herbststürme am Horizont
Der Herbst zieht ein – und damit kommt auch der eine oder andere Herbststurm auf uns zu. Das gilt nicht
nur fürs Wetter, sondern auch im übertrage-nen Sinn. Insbesondere den KMU blasen ruppige Winde entgegen. Es sind politische Vorstösse, die unsere Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Auf dem Wetter-Radar sind bereits drei bedrohliche Gewitterzellen sichtbar: Erste dunkle Wolken ziehen mit der 1:12-Ini-tiative auf, über die wir am 24. November ab-stimmen. Niemand soll in einem Unterneh-men pro Jahr weniger verdienen als der bestbezahlte Manager in einem Monat. Das verlangen die Initianten. Die Initiative ist – obschon kaum ein KMU davon direkt betrof-fen wäre – brandgefährlich: Sie untergräbt unser bewährtes System der Sozialpartner-schaft, schafft eine staatliche Lohnpolizei und dürfte zur Verlagerung von Grossunterneh-men führen, von denen KMU profitieren.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Mindestlohn-Initiative des Schweizeri-schen Gewerkschaftsbundes, die später
zur Abstimmung gelangt. Auch sie verlangt, dass nicht die Sozialpartner die Löhne festle-gen, sondern der Staat. Die Folge: weniger Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt, massive Schäden für den Werkplatz, mehr Arbeitslose und dadurch höherer Druck auf die Sozial-werke. Das gilt es zu verhindern. Ein weiterer heftiger Sturm zieht über die Familienbetriebe im Land, falls dereinst die Erbschaftssteuer-Initiative angenommen wird. Sie will auf Bundesebene für alle Erb-schaften ab zwei Millionen Franken eine Steuer erheben – rückwirkend per 1. Januar 2012. Dies gefährdet die Nachfolgeregelung bei KMU fahrlässig. Denn dort steckt das Geld meist gebunden im Geschäft. Viele Familienbetriebe müssten Kredite aufnehmen oder Teile des Betriebs verkaufen, nur um die Steuer bezahlen zu können. Gegen die beschriebenen Vorstösse muss sich die KMU-Wirtschaft zur Wehr setzen. Sonst bleibt es nicht bei einzelnen saisonalen Herbststürmen. Die Schweiz könnte für lange Zeit in dunklem Winter versinken.
DIE mEINUNG
Von Christoph Buser, Landrat, Direktor Wirtschaftskammer Baselland
HEUtE IN DER
1:12-INItIAtIVE 1–3Massive Ausfälle für AHV und Steuern.ERbSCHAFtSStEUER 6Die ungültige Neid-Initiative.
bERUFSWEltmEIStERSCHAFtEN – Nach den World Skills in Leipzig waren die Tenniker Bekleidungs-gestalterin Dominique Zwygart und das ganze erfolgreiche Schweizer Team zu Gast im Bundeshaus.
Bundespräsident Maurer empfängt Baselbieter Bronzegewinnerin«Wir haben Weltmeister auf den Tribünen», begrüsste Nationalratspräsidentin maya Graf aus Sissach das von den Berufsweltmeisterschaften WorldSkills in Leipzig heimgekehrte Schweizer Team vergangene Woche im Parlament. Die 39 jungen Berufsleute aus der Schweiz haben den zweiten Rang in der Nationenwertung erreicht: Neun Gold, drei Silber und fünf Bronzemedaillen brachten sie nach Hause. Nur die Südkoreaner waren noch besser.
lob von Nationalratspräsidentin«Die Schweiz wurde dank Ihrem Einsatz bestes europäisches Team. Das ist eine grossartige Leistung. Wir sind stolz auf Sie», würdigte Graf die Besucherinnen und Besucher. Der versammelte Nationalrat habe sich erhoben und minutenlang applaudiert, berichtete SwissSkills in einer Medienmitteilung.Zur erfreulichen Schweizer Bilanz beigetragen hat auch Dominique Zwy-gart aus Tenniken. Die Bekleidungsgestalterin mit Fachrichtung Damenbekleidung hat mit ihrer Arbeit in Leipzig die Bronzemedaille geholt.Nach dem Nationalrat liess es sich auch Bundespräsident Ueli maurer nicht nehmen, die erfolgreichen Berufsleute zu empfangen. Diese hinterliessen beim Bundespräsidenten
einen «von A bis Z positiven Eindruck», wie er sagte. Die Mitglieder des Schweizer Teams genossen den Besuch im Bundeshaus als Schlussbouquet des Weltmeisterschaftsjahres 2013. Für Dominique Zwygart gehen die Verpflichtungen noch weiter.
Sie nimmt am 23. Oktober am Aussteller und Berufsbildnerapéro der Baselbieter Berufsschau teil.In dieser Ausgabe des Standpunkt erzählt Dominique Zwygart im Interview, wieso sie Bekleidungsgestalterin geworden ist und wie es ihr in
Leipzig ergangen ist. Die von der Wirtschaftskammer Baselland in Partnerschaft mit dem Kanton Baselland organsierte Berufsschau findet vom 23. bis 27. Oktober in Liestal statt. Reto Anklin Seite 3, Sgz Seite 8
Die Baselbieter Bekleidungsgestalterin Dominique Zwygart auf dem Bundesplatz in Bern. Mit den anderen Mitgliedern des Schweizer Teams ist sie von Nationalratspräsidentin Maya Graf und Bundespräsident Ueli Maurer empfangen worden. FOTO ZVG
Gemäss kantonalem Ruhetagsgesetz dürfen Verkaufsgeschäfte im Baselbiet ihre Mitarbeitenden an vier Sonntagen im Jahr beschäftigen. Dies gilt aber nicht für Handwerks und Dienstleistungsbetriebe wie Banken, Coiffeurgeschäfte oder Reise büros. Landrat Christoph buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, will dies ändern. «Die Einschränkung stellt sich in der Praxis bei den Dienstleistungsbetrieben als nicht sinnvoll heraus», schreibt Buser in einem Postulat, das er Anfang Monat im Landrat eingereicht hat.
Ruhetagsgesetz anpassenEr bittet darin den Regierungsrat, eine Anpassung des kantonalen Ruhetagsgesetzes zu prüfen, damit die Dienstleistungsbetriebe zumindest von den zwei Mal im Jahr stattfindenden «bewilligungsfreien SaisonSonntagsverkäufen» künftig nicht mehr ausgeschlossen sind.
Mit der bisherigen Regelung würden ausgerechnet die für Dorfzentren und für das lokale Gewerbe wichtigen Unterstützer der Aktion «Bewilligungsfreie SaisonSonntagsverkäufe» an eben diesen verkaufsoffenen Sonntagen fehlen, begründet Buser seinen Vorstoss.
Dienstleister werden diskriminiert«Dabei leisten gerade die lokalen Bankfilialen oft einen nicht zu unterschätzenden Beitrag an spezielle Aktionen des lokalen Gewerbes», schreibt der Wirtschaftskammerdirektor weiter.Die geltende Regelung diskriminiere auch Dienstleistungsbetriebe wie Coiffeurgeschäfte oder Reisebüros. Auch diese seien stark im lokalen Gewerbe verankert. «Sie tragen andere spezielle Aktionen des lokalen Gewerbes genauso mit wie die Verkaufsgeschäfte», schreibt Buser in seinem Postulat.
Die bisherige Regelung sieht vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr vor. Zwei der Sonntage dienen dem Saisonverkauf, zwei dem Adventsverkauf. Die beiden Sonntage für die Saisonverkäufe werden von der kantonalen Volkswirtschafts und
Gesundheitsdirektion bestimmt, wobei die Wirtschaftskammer Baselland und der Gewerkschaftsbund Baselland die Terminfindung koordinieren und jeweils bis zum 31. Oktober des Vorjahres dem Kanton zwei Daten vorschlagen. Reto Anklin
SoNNtAGSVERKäUFE – Landrat und Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser will, dass die bewilligungsfreien Saison-Sonntagsverkäufe auch für Banken oder Coiffeurgeschäfte gelten.
gleich lange Spiesse für die Dienstleister
SCHWEIZ StImmt ÜbER ARbEItSGESEtZ Ab
Um eine Liberalisierung des Handels geht es auch bei der Abstimmung über die Revision des Arbeitsgeset-zes von diesem Wochenende.Zur Diskussion stehen allerdings nicht die Öffnungszeiten, sondern die Sortimentsgestaltung von Tank-stellenshops.Diese dürfen zwar bereits heute rund um die Uhr Personal beschäfti-gen. Von 1 bis 5 Uhr nachts dürfen sie aber nur Waren verkaufen, die für den unmitttelbaren Verzehr oder
Gebrauch bestimmt sind. Während also Cervelats für den direkten Ver-zehr erlaubt sind, gilt dies nicht für Grill-Bratwürste.Mit dem revidierten Arbeitsgesetz, gegen das das Referendum ergrif-fen wurde, würden die Sortimentsbe-schränkungen wegfallen.Der Wirtschaftsrat der Wirtschafts-kammer Baselland hat bereits vor Längerem mit grossem Mehr die Ja-Parole beschlossen (der Standpunkt berichtete). ra
HAUS DER WIRtSCHAFt 20. September 2013 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
lEHRbEtRIEbSVERbUND – Bei einem Brunch auf dem Höhlehof in Maisprach lernten sich im Rahmen eines Betriebsfensters die neu zum KMU-Lehrbetriebsverbund Hinzugestossenen und jene, die schon ein oder mehrere Lehrjahre hinter sich haben, besser kennen.
Neue Lernende treffen am Betriebsfenster auf BisherigeDie Sonne meinte es gut mit den Lernenden des KMULehrbetriebsverbunds Baselland und Umgebung. Das herrliche Sommerwetter erlaubte es der Geschäftsstelle des Verbunds, sämtliche Programmpunkte bei strahlendem Sonnenschein im Freien durchzuführen.Inmitten der prachtvollen Umgebung von Maisprach hatten sich die Lernenden des KMULehrbetriebsverbunds Baselland und Umgebung am 17. August auf dem Bauernhof Höhlehof eingefunden, um im Rahmen eines sogenannten Betriebsfensters gemeinsam den Vormittag zu verbringen.
Neue lernende stellten sich vorIn der Vorstellungsrunde hatten die 25 neuen Lernenden die Möglichkeit, ihre bereits im KMULehrbetriebsverbund arbeitenden Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und gleich auch von deren Wissen zu profi tieren.Diese bereits etwas erfahreneren Jugendlichen erhielten den Auftrag, sich zu überlegen, welche Tipps sie den Lehranfängerinnen und anfängern mit auf den Weg geben möchten und was jene im Umgang mit Lehrkräften und Ausbildnern besonders zu beachten hätten. Es folgte eine
äusserst lehr und aufschlussreiche Diskus sion, an der die Jugendlichen ihre Erlebnisse und Erfahrungen austauschen konnten. Danach begab sich die Gruppe in das «Höhlebeizli», um dort einen ausgiebigen Bauernbrunch zu geniessen. Die Lernenden bedienten sich am
Buffet mit Rösti, Fleischkäse, Birchermüesli und Spiegel eiern. Jolanda brunner, Bäuerin auf dem Höhlehof, kümmerte sich engagiert um das Wohl aller Gäste.Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um die Regeln und Pflichten, die eine Ausbildung beim KMULehr
betriebsverbund mit sich bringt. Auch hier profitierten die neu Hinzugekommenen von der Erfahrung jener, die bereits eines oder mehrere Lehrjahre hinter sich haben: Die Gruppenarbeiten widmeten sich Themen wie der Führung eines Arbeitsbuches, den Absenzen in der Schule
Gestärkt in die Lehre gehen: Lernende sowie die Betreuerinnen und Betreuer des KMU-Lehrbetriebsverbunds Baselland und Umgebung sind im Kreis vereint. FOTO CHAMPION
Herausgeber/Verlag:Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern, Tel. 031 380 14 14 – [email protected] sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 BernTel. 031 380 14 14 – [email protected]
Regionalbund «Standpunkt» Herausgeber: nWirtschaftskammer Baselland nArbeitgeber Baselland nUnabhängiges Podium für eine liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50Internet: www.kmu.orgE-Mail: [email protected]: Christoph Buser, DirektorRedaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra) Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffenAdressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer BasellandE-Mail: [email protected] Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger Quellenangabe ist erlaubt.
ImpRESSUmstandpunkt
polIt-KolUmNE
Stimmenthaltung ist auch ein Rechtrechtigten sind sogenannte Modell- oder Musterbürger, die praktisch immer an die Urnen gehen, ungeachtet der zum Entscheid anstehenden Abstimmungsfrage. Weitere 20 Prozent gehören zu den konsequenten Urnenabstinenten, die grundsätzlich nie ihre Stimmen abgeben. Die geschätzte Mehrheit von 55 Prozent ist als «unregelmässige Urnen-gänger» einzustufen: Sie machen von ihrem Stimmrecht Gebrauch, wenn sie aufgrund ihrer persönlichen Interessenlage das Bedürf-nis nach Mitbestimmung verspüren – oder sie lassen es bleiben, wie das schliesslich auch die gewählten Volksvertreter der Parlamente per Stimmenthaltung tun.
Laut Politologe Serdült ist die Wertung des Abstimmungsverhaltens aufgrund von punktuell gewichteten Durchschnit-
ten zwar bequem, «aber letztlich irreführend und zu hinterfragen», weil erst die Langzeit-betrachtung ein plausibles Bild ergebe. Die Einladung zur Abstimmung ist für die Stimm-berechtigten eben keine Bürgerpflicht, der man sich sklavisch zu unterziehen hat, son-dern man wählt je nach Thema aus. Dabei mobilisieren kantonale Vorlagen laut Anga-ben des Zürcher Statistischen Amtes fast zehn Prozent weniger Stimmberechtigte als eidge-nössische. Das alles kann man ganz unaufge-regt zur Kenntnis nehmen. Es zeigt nämlich, dass die direkte Demokratie nach Schweizer Art so funktioniert, wie sie vom Souverän gestaltet wurde und genutzt wird: Man redet mit, wenn man etwas zu sagen hat und mitentscheiden will, und man muss nicht «auf Teufel komm raus» zu allem und jedem eine Meinung deponieren. Politische Beteili-gung in diesem Sinne kann zum Glück nicht mit Durchschnitten und Prozenten hinterfragt werden.
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.
Nach Volksabstimmungen wird oft das Klagelied von der viel zu tiefen Stimm-beteiligung gesungen. Zum Refrain
gehört die verwegene Behauptung, wenn nur eine Minderheit der rund 5,15 Mil lionen Stimmberechtigten am Urnengang teilnehme, sei ein knappes Mehrheits ergebnis nicht repräsentativ. Die kühnsten Kritiker erdreisten sich, gar von einem «Diktat der Minderheit» zu reden. Die nächste Gelegenheit für solches Jammern bietet sich, wenn am kommenden 22. September die Stimmen des eidgenössi-schen Urnengangs ausgezählt sind. Es wäre allerdings besser, auf solche Schelte zu verzichten. Ganz einfach, weil die Qualität der politischen Willensbildung in der Schweiz nicht je nach Stimmbeteiligung mehr oder weniger überzeugend ist. Oder anders gesagt: Auch Stimmenthaltung durch Nichtteilnahme an einem Urnengang ist ein ausdrucksstarkes Bürgerrecht. Das ergibt sich aus der Logik des Bundes verfassungsartikels 136. Dort steht, dass die politischen Rechte (Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen sowie Lancieren und Unterzeichnen von Initiativen und Refe-renden) allen Schweizerinnen und Schweizern zustehen, die mehr als 18 Jahre alt und nicht wegen Geisteskrankheit und Geistesschwäche entmündigt sind. Von Stimmpflicht ist in der Bundesverfassung hingegen nirgendwo die Rede. Wie aber wird dieses Recht auf politische Mitentscheidung wahrgenommen? Die lang-jährige durchschnittliche Stimmbeteiligung auf eidgenössischer Ebene hat sich zwischen 1980 und 2012 bei rund 45 Prozent eingepen-delt. Um die 60 Prozent betrug die durch-schnittliche Teilnahme an Urnengängen des Bundes zwischen 1911 und 1950. Was steckt hinter der Tatsache, dass etwas mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten regelmässig den Abstimmungen fernbleiben? Dahinter steckt eine bisher allzu oberflächliche Problembe-trachtung, welche zu Fehlschlüssen führt. Das
zeigt die neueste Untersuchung des Politolo-gen Uwe Serdült vom Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA), einer gemeinsamen Hochschul-einrichtung der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz.
D ie Analyse von Stimmregisterdaten der Städte St. Gallen und Genf (andere Grundlagen gibt es nicht) zeigt klar,
dass über einen Beobachtungszeitraum von sieben Abstimmungsdaten die kumulierte Beteiligungsquote der Stimmberechtigten rund 75 Prozent beträgt. Mehr als drei Viertel der zur Stimmabgabe berechtigten Personen haben also an mindestens einem Urnengang teilgenommen. Der Politikwissenschafter Serdült dazu: «Dieser Wert entspricht ganz und gar nicht mehr dem Bild einer nicht an Politik und Abstimmungen interessierten, stillen, schweigenden Mehrheit in der schwei-zerischen Abstimmungsdemokratie.» Das deckt sich mit den seit 1977 nach Ab-stimmungen durchgeführten Vox-Analysen. Diese zeigen: Rund 25 Prozent der Stimmbe-
Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-
Redaktion der «Basler Zeitung»
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Im FoKUS
Michael Kehrli
michael Kehrli arbeitet seit 2007 bei der Wirtschaftskammer Baselland. Er ist Projekt-mitarbeiter in der Abteilung Berufsbildung sowie Assistent von Urs Berger, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter Berufs bildung. Michael Kehrli arbeitet mit bei der Organisation von Anlässen der Abteilung Berufsbildung – darunter die Lehrabschluss-prämierungsfeier – und des KMU-Lehrbetriebs-verbunds Baselland und Umgebung.
Zurzeit beschäftigt Michael Kehrli vor allem die Berufsschau, die nächsten Monat statt findet. Er assistiert auch dort Urs Berger, dem Leiter des Organisationskomitees. Michael Kehrli steht in regem Kontakt mit Ausstellern und Lieferanten.
Vor seiner Zeit bei der Wirtschaftskammer Baselland hat Michael Kehrli an der Handels-mittelschule (heute Wirtschaftsmittelschule) in Reinach das Handelsdiplom erworben. Nach absolvierter Rekrutenschule hat er seine Stelle bei der Wirtschaftskammer Baselland angetre-ten. Michael Kehrli wohnt in Ettingen. ra
KontaktE-Mail: [email protected]
und im Lehrbetrieb oder dem Verhalten im Krankheitsfall. Die Ergebnisse der Arbeit wurden später im Plenum vorgestellt.Auch Urs berger, stv. Direktor und Leiter Berufs und Weiterbildung bei der Wirtschaftskammer Baselland, nutzte die Gelegenheit, alle Lernenden des KMULehrbetriebsverbunds beisammen zu haben. Berger zeigte ihnen auf, wie wichtig eine solide Grundausbildung ist und welche nationale, aber auch internationale Bedeutung diese hat. «Nebst dem Fachwissen, das man sich während der Lehrzeit aneignet, sind soziale und persönliche Kompetenzen keinesfalls zu unterschätzen, sie spielen auch nach der Lehre bei der Stellensuche und bei der Arbeit eine wichtige Rolle», sagte Berger.
motivation für letztes lehrjahrAm Schluss des Betriebsfensters wandte sich Anja Grönvold, Leiterin des KMULehrbetriebsverbunds, speziell an jene Jugendlichen, die in ihrem letzten Lehrjahr stehen. Sie motivierte diese nochmals, kurz vor dem Ziel das Beste aus sich herauszuholen. «Nur so können Sie das langersehnte Fähigkeitszeugnis nach der Lehrzeit auch in Empfang nehmen», sagte Grönvold. Corinne Champion
bERUFSbIlDUNGHaus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 20. September 2013
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AUS DEm lANDRAt
Christoph Buser will eine englische Version der Kantonswebsite.
«We speak english» fördert Wirtschaft
Reinach bietet den Service seit Mitte Jahr, und auch Allschwil steht nicht hinten an: Die Websites beider Gemeinden sind nicht nur in Deutsch, sondern teilweise auch in Englisch abrufbar. Das Gleiche fordert Landrat und Wirtschaftskammerdirektor Christoph buser nun auch für die Website des Kantons BaselLandschaft. Grund für die zweisprachigen Websites sind die in den beiden Gemeinden ansässigen Grossfirmen sowie in Reinach die International School.Gerade Unternehmen aus den wertschöpfungsintensiven LifeSciencesBranchen ziehen zahlreiche sogenannte Expats an: «Vor dem Hintergrund der von der Baselbieter Regierung beschlossenen Wirtschaftsförderungs offensive drängt es sich auf, auch die Internetseite des Kantons vermehrt auf die Bedürfnisse dieser internationalen Klientel auszurichten», schreibt Christoph Buser in seinem Postulat, das er anfang Monat im Landrat eingereicht hat. Expats seien in der Regel sehr steuerkräftig und kaufkraftstark, ergänzt Buser.
Englische Kantons-Website drängt sich aufEs dränge sich deshalb auf, die offizielle Website des Kantons – oder zumindest Teile davon – in Englisch anzubieten, heisst es im Postulat von Christoph Buser. Ein derartiger Service bringe dem Kanton BaselLandschaft einen Standortvorteil gegenüber anderen Kantonen und unterstreiche die Anstrengungen von Verwaltung und Regierung im Rahmen der Wirtschaftsförderungs offensive.Christop Buser will deshalb vom Regierungsrat wissen, welchen Stellenwert die Internetseite des Kantons im Rahmen der Wirtschaftsförderungsoffensive hat – insbesondere hinsichtlich der Bedeutung für die Expats. Er will zudem wissen, ob eine Übersetzung der Internetseite des Kantons durchführbar ist, für welche Bereiche dies sinnvoll wäre, wie lange es dauern und wie viel es kosten würde. Reto Anklin
bERUFSWEltmEIStERSCHAFtEN – Die Bekleidungsgestalterin Dominique Zwygart holt Bronze.
«ich habe auf eine Medaille gehofft»
Dominique Zwygart aus Tenniken, Bekleidungsgestalterin mit Fachrichtung Damenbekleidung, hat an den WorldSkills in Leipzig eine Bronzemedaille geholt. Im Interview mit dem Standpunkt der Wirtschaft erzählt sie, wieso sie den Beruf erlernt hat und wie es ihr an den Berufsweltmeisterschaften ergangen ist. Am 23. Oktober ist Zwygart Gast am Aussteller und Behördenapéro der Berufsschau (siehe Text unten).
Standpunkt: Frau Zwygart, wieso wurden Sie Bekleidungsgestalterin?n Dominique Zwygart: Ich habe in der Schule schon immer gerne mit den Händen gearbeitet. Handarbeiten
und Zeichnen waren meine Lieblingsfächer. Dann hat es sich einfach so ergeben. Nach einem Schnuppertag war fast alles klar.
Hatten Sie damals auch die Berufsschau besucht?n Ja, ich war mit meiner Klasse an der Berufsschau. Es war sehr interessant, die verschiedenen Berufe zu sehen.
Aber Ihre Wahl stand von Anfang an fest...n Nein, Köchin war auch noch im Rennen gewesen. Nach dem Schnuppern hat mir Bekleidungsgestalterin aber besser gefallen.
Wie sind Sie an die Berufsweltmeisterschaften gekommen?n Zuerst habe ich an den Schweizer Meisterschaften, SwissSkills, teilgenommen. Meine Lehrmeisterin hat mich auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. Ich habe teilgenommen und zu meiner eigenen Überraschung die Gold medaille geholt. Die Goldmedaille war gleichzeitig das Ticket für die Weltmeisterschaften in Leipzig.
Haben Sie es sich zum Ziel gesetzt, auch an den Weltmeisterschaften eine Medaille zu holen?n Ich habe schon auf eine Medaille gehofft. Am Wetttkampf war ich recht eingeschüchtert, als ich die Konkurrenz sah. Beim Arbeiten glaubte ich am Schluss nicht mehr daran, dass es für eine Medaille reichen würde. Umso überraschter war ich dann wiederum an der Sieger ehrung (lacht).
Hatten Sie Kontakt mit den Konkurrentinnen und Konkurrenten?n Wir haben miteinander geredet, es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Natürlich gab es sprachliche Hürden. Ich habe vor allem mit den Deutschen und Österreichern sehr viel geredet.
Wie viel Zeit haben Sie in die Weltmeisterschaften investiert?n Es war eine intensive Vorbereitungszeit. Ich konnte nicht 100 Prozent arbeiten. Am Anfang der Vorbereitungsphase waren es noch 80 Prozent; zum Schluss bin ich sogar auf 50 Prozent hinunter. Ich bin immer wieder zu meiner Expertin nach St. Gallen gereist und habe dort trainiert. Dann nahm ich an den Teamweekends mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Schweiz teil. Diese Wochenenden waren auch zeitaufwendig, oft kam auch noch der Freitag dazu. Es war
schon sehr aufwendig, aber es hat auch viel Spass gemacht.
Wurden Sie für diesen Aufwand finanziell entschädigt?n Nein. Es gab aber Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die vom Arbeitgeber oder vom Berufsverband unterstützt wurden.
Hat Ihnen die Goldmedaille bei den Schweizer Meisterschaften bei der Stellensuche geholfen?n Ich weiss es nicht. Ich habe natürlich bei der Bewerbung für meine jetzige Stelle von meiner Goldmedaille erzählt. Es ging auf jeden Fall alles sehr schnell. Ich rief an, arbeitete einen Tag zur Probe, und schon klappte es.
Haben Sie Pläne für Ihre berufliche Zukunft?n Ich bleibe vorerst sicher an meiner Stelle in Luzern. Ich lasse das auf mich zukommen.
Wie sieht Ihre Arbeit in Luzern aus?n Ich arbeite in einem Atelier in der Produktion. Wir sind im Kundenauftrag tätig, fertigen aber auch Kollektions teile und Konfektions grössen.
Ist eine zweite Teilnahme an den Weltmeisterschaften für Sie ein Thema?n Die Weltmeisterschaften sind eine einmalige Sache. Nur schon wegen der Altersbegrenzung von maximal 22 Jahren. Interview: Reto Anklin
Die Baselbieter Bronzemedaillengewinnerin an den Berufsweltmeisterschaften WorldSkills, Dominique Zwygart, ist zu Gast an der Berufsschau in Liestal. Zwygart wird am Mittwoch, 23. Oktober, am Aussteller und Berufsbildnerapéro teilneh
men und von ihren Erlebnissen an den World Skills vom vergangenen Juni und Juli in Leipzig berichten (siehe Interview oben).Die Wirtschaftskammer Baselland organisiert in Partnerschaft mit dem Kanton Baselland vom 23. bis 27. Oktober in Liestal die grösste Schweizer Berufsmesse. Lernende aus 30 Branchen und 190 Berufen bieten einen Einblick in ihren Ar
beitsalltag. Die Wirtschaftskammer Baselland in Partnerschaft mit dem Kanton BaselLandschaft vermittelt so den Jugendlichen ein reales Bild der Lehrberufe.An der Berufsschau sind praktisch alle Berufe vertreten, in denen in der Nordwestschweiz Lehrstellen angeboten werden.Nach acht Austragungen in Pratteln findet die Berufsschau erstmals auf dem FrenkenbündtenAreal in Liestal
statt. Künftig wird zwischen den Standorten Liestal und Pratteln abgewechselt.
Kantonale meisterschaft FaGeDie Berufsschau ist auch Austragungsort der kantonalen Berufsmeister schaft der Fachfrauen/Fachmänner Gesundheit FaGe. Der Wettbewerb wird zum ersten Mal durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der kantonalen
Meister schaft messen sich am Stand von OdA (Organisation der Arbeitgeber) Gesundheit beider Basel.Die Gewinnerin oder der Gewinner sichert sich die Teilnahme an den nächsten BerufsSchweizerMeisterschaften. Die SwissSkills 2014 finden im September nächsten Jahres in Bern statt. Reto Anklin
bERUFSSCHAU – Dominique Zwygart kommt an den Aussteller- und Berufsbildnerapéro in Liestal.
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VERDACHt AUF EINbRECHER
suissetec warnt vor dubiosen KundenIn einer Mitteilung an seine Mitglieder warnt der Gebäudetechnikverband suissetec nordwestschweiz vor möglichen Einbrechern. Mehrere Mitglieder hätten in den vergangenen Wochen über merkwürdige Besuche in ihren Betrieben berichtet. Meist seien es zwei Personen südländischer Herkunft, wobei sich eine davon als Künstler ausgebe. Sie erkundigten sich, ob sie Kupfer einkaufen könnten und seien interessiert an kleinen und grösseren Mengen von Rinnen, Rinnenhaken und Haften.Statt am Eingang zu warten, folgen die Unbekannten den angesprochenen Mitarbeitenden jeweils unaufgefordert in das Büro oder die Werkstatt. Dabei würden sie sich auffällig in den Räumlichkeiten umsehen und die Unternehmen danach ohne einen Kauf zu tätigen wieder verlassen. «Zurück bleibt jeweils ein ungutes Gefühl, ob es sich bei den Unbekannten womöglich um spätere Einbrecher gehandelt hat», heisst es in der Mitteilung von suissetec. Suissetec empfiehlt den Betrieben, auf der Hut zu sein und ähnliche Begebenheiten dem Verband und der Polizei zu melden. ra
«Welcome to Allschwil»: Die Gemeinde begrüsst auf ihrer Website die Expats bereits auf Englisch. FOTO RA
Dominique Zwygart aus Tenniken mit der Bronzemedaille, die sie an den Berufsweltmeis-terschaften WorldSkills in Leipzig gewonnen hat. FOTO ZVG
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RAtGEbERHaus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 20. September 2013
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AUS DEm lANDRAt
Kanton passt «Zürcher Lohnbuch» nicht an Baselbieter Verhältnisse an.
KigA rechnet mit zürcher LöhnenChristoph buser, Landrat und Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, kritisiert, dass das Baselbieter Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) das «Zürcher Lohnbuch» anwendet, ohne die darin aufgeführten Werte an die Baselbieter Verhältnisse anzupassen. Diese Vorgehensweise bereite vor allem international tätigen Unternehmen Schwierigkeiten. Sie laufe auch den Bemühungen der Baselbieter Wirtschaftsoffensive diametral entgegen.Gemäss Entsendegesetz müssen Arbeitgebende aus dem Ausland ihren in die Schweiz entsandten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mindestens die Arbeits und Lohnbedingungen garantieren, die auch Schweizer Arbeitnehmenden gewährt werden.Sind die Arbeitsverhältnisse nicht einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt, fehlen klar definierte Mindestwerte. Die Arbeitsmarktbehörden behelfen sich in solchen Fällen mit branchenspezifischen Lohnübersichten. Zum wichtigsten Nachschlagewerk für die Deutschschweiz habe sich das «Zürcher Lohnbuch» der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich entwickelt, schreibt Christoph Buser in seiner Interpellation.
baselland hat tieferes lohnniveauDie im «Zürcher Lohnbuch» enthaltenen Angaben zu Mindestlöhnen sowie orts und berufsüblichen Löhnen gelten zwar meist gesamtschweizerisch. Vor allem jene Löhne, die rein statistisch erfasst wurden und nicht auf einem GAV beruhen, widerspiegeln allerdings oft auch rein zürcherische Verhältnisse. Daher müssten zur Ermittlung eines ortsüblichen Lohnes unter Umständen allfällige regionale Lohnniveauunterschiede ausgeglichen werden.Wie Fälle aus der Praxis zeigen, unterzieht das KIGA die im «Zürcher Lohnbuch» enthaltenen Lohnangaben keiner weiteren Prüfung. Es passt sie auch nicht dem tieferen Lohnniveau im Baselbiet an. Vielmehr verlange das KIGA die exakte Einhaltung der statistisch ermittelten Zürcher Werte, kritisiert Buser in seinem Vorstoss. Dies habe zur Folge, dass im Baselbiet tätige internationale Firmen ihren aus dem Ausland geholten Mitarbeitenden in gewissen Fällen höhere Löhne zahlen müssten als dem aus der Schweiz stammenden Personal.
Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigtDie Praxis des KIGA stelle international tätige Unternehmen unweigerlich vor betriebsorganisatorische Schwierigkeiten und habe damit Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons, schreibt Christoph Buser. Er will deshalb von der Regierung wissen, ob das KIGA diese Praxis tatsächlich anwendet und, falls dem so ist, auf welche Grundlagen das KIGA seine Vorgehensweise abstützt.Buser will vom Regierungsrat auch erfahren, ob diese Praxis nicht gerade für international tätige Betriebe mit Standort im Baselbiet einen gravierenden Standortnachteil bilde und den Bemühungen der Baselbieter Wirtschaftsoffensive diametral entgegenlaufe.Der Regierungsrat soll auch Auskunft geben, welche Massnahmen er zu treffen gedenkt, um künftig in diesem Bereich eine korrekte Handhabung zu gewähr leisten. Reto Anklin
pREISVERlEIHUNG 2013 – Die Regierungen beider Basel verleihen der «Dr. Martin Wechsler AG, Experten für berufliche Vorsorge» den mit 20 000 Franken dotierten Chancengleichheitspreis.
Der Chancengleichheitspreis geht an ein Baselbieter KMU«Das KMU überzeugt mit langjährigen und innovativen Massnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern», schreiben die Regierungen der Kantone Baselland und BaselStadt in ihrer Medienmitteilung zur Verleihung des Chancen gleichheitspreises 2013. In dessen Auswahlkommission ist auch die Wirtschaftskammer Baselland vertreten.Mit dem KMU gemeint ist die «Dr. Martin Wechsler AG, Experten für berufliche Vorsorge» in Aesch. Sie wird mit dem Preis ausgezeichnet, weil sie nicht nur situationsbedingte Lösungen zu finden suche, «sondern systematisch eine gleichstellungs und familienorientierte Personalpolitik verfolgt», argumentieren die Verleiher des Chancengleichheitspreises 2013.
Reduziertes pensum für JungväterDie Dr. Martin Wechsler AG setzt kontinuierlich Massnahmen um, welche es Frauen und Männern erleichtern, Familienverpflichtungen und berufliches Engagement miteinander zu vereinbaren. Besondere Beachtung verdienten die Möglichkeit für Väter, während dreier Monate nach Geburt des Kindes das Arbeitspensum – bei voller Lohnfortzahlung – um einen Drittel zu reduzieren sowie die sechs Monate voll bezahlten Mutterschaftsurlaub, heisst es in der Mitteilung.Teilzeitarbeit und flexible Arbeitszeiten werden von der Mitarbeitenden Stufe bis zur Geschäfts
führung gelebt. Die Führungsfunktionen sind ausgewogen mit Frauen und Männern besetzt: von sieben Personen mit Führungsaufgaben sind drei Frauen.
Verminderte FluktuationDas implementierte CareManagement unterstützt die Angestellten bei Überbelastungen in der Arbeit sowie bei aussergewöhnlich belastenden familiären Situationen. Ebenso werden Vorgesetzte sensibilisiert, Situationen der Überbelastung frühzeitig zu erkennen. Mit ihrer konsequenten
Gleichstellungspolitik und Familienfreundlichkeit konnte die Dr. Martin Wechsler AG die MitarbeitendenFluktuation vermindern und die Zufriedenheit erhöhen. Für das Gewinnen und die längerfristige Bindung von qualifizierten Fachkräften sei das Teilzeitstellenangebot von grosser Bedeutung, schreiben die beiden Regierungen.Mit der Auszeichnung der Dr. Martin Wechsler AG wollen die Regierungen der Kantone Baselland und BaselStadt unterstreichen, dass gleichstellungspolitische Massnahmen in KMU
für die Region wichtig und auch möglich sind. Eine gleichstellungs und familienfreundliche Personalpolitik zahle sich sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen aus – unabhängig von seiner Unternehmensgrösse, schreiben die Regierungen. Reto Anklin
Die Preisverleihung des Chancengleich-heitspreises beider Basel 2013 findet am Donnerstag, 31. Oktober 2013, um 18 Uhr im Museum.BL in Liestal statt.
RAtGEbER RECHt – Freistellungen können auf Weisung des Arbeitgebers, aber auch im gegenseitigen Einverständnis erfolgen. In jedem Fall sollten die Details der Regelung schriftlich festgehalten werden.
Folgen der Freistellung immer klar regelnWird ein Arbeitsverhältnis gekündigt, kann der Arbeitnehmer für die restliche Dauer des Arbeitsverhältnisses durch einseitige Weisung des Arbeitgebers freigestellt werden. Oft herrschen im Nachhinein Unklarheiten: Zum Beispiel darüber, ob sich der Arbeitnehmer nach der Freistellung einen andernorts verdienten Erwerb anrechnen lassen muss, ob er das Geschäftsfahrzeug während der Freistellung weiterbenutzen darf, ob mit der Freistellung auch die Ferien und Überstundenguthaben abgegolten sind oder ob das Arbeitsverhältnis mit der Freistellung sogar sein Ende genommen hat.
I. Die Freistellung an sichDie Freistellung des Arbeitnehmers ist im Schweizerischen Obligationenrecht (OR) nicht explizit erwähnt. Die Kompetenz zur Freistellung des Arbeitnehmers gehört zum Weisungsrecht des Arbeitgebers: Er kann auf die weitere Arbeitsleistung des Arbeitnehmers verzichten, bleibt aber seinerseits grundsätzlich verpflichtet, die dem Arbeitsvertrag entspringenden Pflichten gegenüber dem Arbeitnehmer weiterhin zu erfüllen. Die Freistellung bewirkt in erster Linie den Wegfall der Arbeitspflicht des Arbeitnehmers. Die Pflichten des Ar
beitgebers – insbesondere auf Zahlung des Lohns – bleiben damit während der Dauer der Freistellung grundsätzlich unverändert.
II. Auswirkung auf lohn und SpesenIst der Lohn variabel (z.B. abhängig vom Geschäftsumsatz), ist bei der Berechnung auf eine Referenz periode abzustellen. Sind Lohnbestandteile von individuellen Leistungen des Arbeitnehmers abhängig, ist eine hypothetische Berechnung des Lohnanspruchs erforderlich.Bei der Frage, ob eine Gratifikation auch bei Freistellung geschuldet ist, muss zwischen echter und unechter Gratifikation unterschieden werden. Die echte Gratifikation, welche freiwillig erfolgt, ist in der Regel nur dann geschuldet, wenn der Arbeitnehmer noch im Betrieb tätig ist; die
unechte Gratifikation, auf welche ein Rechtsanspruch besteht, ist grundsätzlich auch bei Freistellung geschuldet. Spesen hängen direkt mit Auslagen zusammen, welche dem Arbeitnehmer im Rahmen und aufgrund seiner Arbeitsleistung anfallen. Erfolgt eine Freistellung, sind Spesen im Normalfall nicht mehr zu entschädigen. Weiter hat sich der Arbeitnehmer gemäss Art. 324 Abs. 2 OR auf den Lohn anrechnen zu lassen, was er während der Freistellung eingespart oder anderweitig verdient hat, aber auch in zumutbarer Weise hätte verdienen können.
III. Der AufhebungsvertragVon der einseitig angeordneten Freistellung klar zu unterscheiden ist eine beidseitige Vereinbarung über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, der sogenannte Aufhebungsvertrag. Mit dem Aufhebungsvertrag wird das Arbeitsverhältnis, je nach Regelung, mit sofortiger Wirkung oder mit einer Auslauffrist beendet.Schliessen die Parteien einen Aufhebungsvertrag ab, welcher das Arbeitsverhältnis sofort beenden soll, unter welchem aber der Lohn noch während der ursprünglich geltenden Kündigungsfrist weiter geleistet wird, hat sich der Arbeitnehmer einen all
fälligen Zusatzverdienst – sofern nicht anders abgemacht – nicht mehr anrechnen zu lassen. Wird der Arbeitnehmer nach Abschluss des Aufhebungsvertrags krank, und haben die Parteien die Folgen der Krankheit in der Aufhebungsvereinbarung nicht geregelt, können sich – insbesondere wenn die Initiative der Freistellung und der Beendigung des Arbeitsverhältnisses auf den Arbeitgeber zurückzuführen ist – heikle Fragen hinsichtlich der Lohnfortzahlungspflicht und der Gültigkeit des Aufhebungsvertrages an sich stellen.
IV. SchlussfolgerungenWird ein Arbeitnehmer freigestellt, sind die Folgen der Freistellung zu erläutern. Empfehlenswert ist, die Modalitäten schriftlich festzuhalten; entweder durch ein Schreiben, das dem Arbeitnehmer übergeben oder nach dem Gespräch per Post (im Normalfall per Einschreiben) zugestellt wird. Statt die Freistellung einseitig anzuordnen, kann auch eine Freistellungsvereinbarung abgeschlossen werden, welche die Modalitäten regelt. Wichtig ist, dass die gegenseitigen Rechte und Pflichten während der Freistellung klar geregelt und insbesondere zwingende Ansprüche des Arbeitnehmers korrekt berücksichtigt werden.
Vonlic. iur.Philipp Rupp,Rechtsanwaltin Basel.
Dr. Martin Wechsler hat sein Unternehmen 1986 in Blauen gegründet, jetzt ist es in Aesch domiziliert. FOTO ZVG
VERGAbE SEIt 1996
Mit dem Chancengleichheitspreis beider Basel prämieren die Regie-rungen von Baselland und Basel-Stadt jedes Jahr Ideen, Projekte oder Massnahmen zur Verbesse-rung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Der mit 20 000 Franken dotierte Preis wird seit 1996 vergeben. Die ausgezeichneten Vorhaben müssen innovativ, wirkungsvoll und nachhaltig sein. Sie zeigen, wie Initiativen von Unternehmen, Organisationen und Privatperso-nen die Chancengleichheit voran-bringen. Die Wirtschaftskammer Baselland ist in der achtköpfigen Auswahlkommission vertreten. Die-se unterbreitet dem Regierungsrat jeweils zwei Vorschläge zur Aus-wahl. ra
lINKwww.chancengleichheitspreis.ch
KoNJUNKtUR
Kräftiges WachstumNach Einschätzung des Konjunkturforschungsinstituts Bakbasel sieht die Schweizer Wirtschaft einem kräftigen Wachstum entgegen: Die Mischung aus einer anhaltend robusten Binnenkonjunktur und den sich allmählich verbessernden Exportaussichten für das verarbeitende Gewerbe werde das reale Bruttoinlandprodukt im Jahr 2014 um 2,2 Prozent steigen lassen, teilt Bakbasel mit. Für das Jahr 2015 rechnen die Prognostiker von Bakbasel dank einer weiter voran schreitenden globalen Erholung mit einem Wachstum von 2,5 Prozent. Trotz der hohen Wachstumsraten würden die Schweizer Teuerungsraten wie auch die Zinsen nur moderat steigen. ra
GEWERbEVEREINE 20. September 2013 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
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KmU lIEStAl – Der älteste Gewerbeverein des Baselbiets engagiert sich erfolgreich bei wirtschaftspolitisch wichtigen Fragen.
Die Stimme des Liestaler gewerbevereins wird gehörtLaut der Liestaler Heimatkunde rief der damalige Schulinspektor Johan-nes Kettiger bereits im Jahre 1855 mit einigen Gleichgesinnten einen Liestaler Gewerbe und Industrieverein ins Leben.Zwanzig Jahre später, 1875, folgte dann die offizielle Gründung des Gewerbevereins Liestal und Umgebung. Der Kantonshauptort verfügt damit über die erste und heute älteste lokale Gewerbeorganisation im Baselbiet. Es folgten Arlesheim (1880) und Sissach (1884).Der kantonale Gewerbeverband – die heutige Wirtschaftskammer Baselland – wurde 1887 gegründet und konnte im letzten Jahr bekanntlich sein 125jähriges Bestehen feiern.
Seit 2009 firmiert der traditionsreiche Liestaler Gewerbeverein unter dem Namen «KMU Liestal». Damals schloss er sich mit der Interessengemeinschaft Einkaufzentrum Liestal IGL zusammen.Dass die Bündelung der Kräfte richtig war, zeigt sich bereits nach vier Jahren sehr deutlich. KMU Liestal wird als starke, dynamische und erfolgreiche Organisation wahrgenommen. Der Umstand, dass Ladengeschäfte sowie Handwerk und Gewerbe heute mit einer Stimme sprechen, verleiht der lokalen Wirtschaft auch gegenüber der Stadt Liestal eine einflussreichere Stellung und natürlich einen viel höheren Wirkungsgrad.
Gewerbepolitisches EngagementKMU Liestal konnte sich in den vergangenen vier Jahren vor allem mit einem hartnäckigen gewerbepolitischen Engagement profilieren. Die Entwicklung des Standortes Liestal ist Präsident Andreas Zbinden und seinem Vorstand nicht gleichgültig.
Der Gewerbeverein bringt sich bei allen wirtschaftspolitisch relevanten Fragen ein, arbeitet in städtischen Arbeitsgruppen und sonstigen Gremien aktiv mit und schafft die Voraussetzungen für konstruktive Lösungen.
Einsatz für Quartierplan ZiegelhofDie Stimme des Liestaler Gewerbevereins wird gehört. Dies zeigte sich zuletzt auf eindrückliche Weise bei der Abstimmung über den Quartierplan Ziegelhof. KMU Liestal setzt sich mit Nachdruck für eine dynamische Stadtentwicklung ein. Dabei soll ein harmonisches Nebeneinander von Altem und Neuem, von Wirtschaft und Wohnen sowie von Kultur und Kommerz möglich sein.Laut der schon erwähnten Heimatkunde fand bereits im Jahre 1847 eine Gewerbeausstellung in Liestal statt. Wiederum zeichnete der ebenfalls erwähnte Johannes Kettiger da
für verantwortlich. Seit vielen Jahrzehnten führt der Gewerbeverein nun schon alle vier Jahre eine Leistungsschau durch, die weit über Liestal hinausstrahlt.
Die nächste Gwärbschau findet im kommenden Jahr am gewohnten Ort, in der Frenkenbündtenhalle, statt. Des Weiteren gehört der alljährlich stattfindende Weihnachtsmarkt in der Rathausstrasse zu den traditionellen, nicht mehr wegzudenkenden Aktivitäten des Liestaler Gewerbevereins. Beides – Gwärbschau und Weihnachtsmarkt – haben zur festen Verankerung des lokalen Gewerbes in der Bevölkerung beigetragen. Dies zeigte sich insbesondere bei der neu
en Weihnachtsbeleuchtung, die KMU Liestal im vergangenen Jahr zuwege brachte.
Husarenstück WeihnachtssterneIm Verlauf weniger Monate sammelte der Verein mit dem Aktivieren zahlreicher Sponsoren und dem Verkauf von Weihnachtssternen einen Betrag von 200 000 Franken.Dank dieser stolzen Summe und dem innovativen Agieren des Gewerbevereins erstrahlte im Liestaler Advent 2012 eine neue Weihnachtsbeleuchtung, ohne dass die Stadt Liestal die dafür beschlossenen Mittel einschiessen musste. Voller Stolz bezeichnet Präsident Andreas Zbinden diese in der Tat nicht alltägliche Aktion als eigentliches Husarenstück von KMU Liestal. Marcel W. Buess
KMU Liestal verleht der Gewerbepolitik des Kantonshauptorts einen kräftigen Schub. Im Bild der Stand des Bobteams Sabina Hafner an der Gwärb 10. Die nächste Gewerbeausstellung findet 2014 statt. FOTO ZVG
GEWERBEVEREINE STELLEN SICH VOR
IN KÜRZE
offizieller Name:KMU Liestal
Gegründet:1875
Anzahl mitglieder:226
Vorstandsmitglieder:n Andreas Zbinden, Präsidentn Martin Spiess, Vizepräsident, Einkaufszentrum Liestaln Michael Bischof, Vizepräsident, Politik/Behörden/Marketingn Roland Büchi, Gewerbe/Gwärbschaun Yvonne Waeber, Weihnachtsmarktn Regula Nyffeler Birkenmeier, Gastronomie/Weihnachtsbeleuchtungn Monika Neuenschwander, Werbung/Events/KMU Gutscheine
Regelmässige Veranstaltungen:n Monatlicher KMU-Lunchn Sommer-Barbecuen Herbstanlassn Weihnachtsmarktn Gwärbschau (alle 4 Jahre)
Davon profitieren mitglieder:n Breites KMU-Netzwerkn Medienpartnerschaft mit LIMA (Magazin für Liestal)n Interaktive Homepagen Intensives gewerbepolitisches Engagementn Vielfältige Aktivitäten im Adventn Dienstleistungen und Beratungsservice der Wirtschaftskammer Baselland
lINKwww.kmu.li
www.kmu.li
INtERVIEW – Andreas Zbinden, Präsident von KMU Liestal, will das Stedtli in eine blühende Zukunft führen – eine wichtige Rolle spielt der Bahnhof.
«Liestal erlebt sozusagen seine eigene Wirtschaftsoffensive»
In Liestal tut sich einiges. Projekte wie die Neugestaltung des Bahnhofareals, die ZiegelhofÜberbauung und die Weiterentwicklung des Gebiets Rebgarten zeigen die besondere Dynamik auf, welche den Standort gegenwärtig auszeichnen. KMU Liestal wolle aktiv an dieser Entwicklung teilhaben, sagt Präsident Andreas Zbinden.
Standpunkt: Herr Zbinden, in Liestal ändert sich derzeit einiges. Wie erlebt der Gewerbeverein diesen Entwicklungsprozess?n Andreas Zbinden: Unsere Betriebe befinden sich mittendrin. KMU Liestal begrüsst die verschiedenen Projekte und begleitet diese sehr eng. Einerseits arbeiten wir in verschiedenen städtischen Arbeitsgruppen mit. Andererseits nehmen wir auch auf politischer Ebene Einfluss. Liestal steckt in der Tat in einer auch für die
lokale KMUWirtschaft sehr spannenden Phase. Wir erleben sozusagen eine eigene Wirtschaftsoffensive.
Welche Ziele verfolgen Sie bei diesem Entwicklungsprozess?n Liestal ist nicht nur Kantonshauptort, sondern auch ein wichtiges kulturelles Zentrum. In diesem Kontext soll sich Liestal einerseits als eigentliches Einkaufszentrum und als attraktiver Gewerbe, Dienstleis
tungs und Industriestandort weiterentwickeln können. Andererseits haben wir ein sehr grosses Interesse, dass sich Liestal als attraktiver Wohnstandort positioniert. Arbeiten, Einkaufen und Wohnen sollen sich auf möglichst ideale Weise ergänzen.
Welchen Stellenwert hat dabei die Entwicklung des Bahnhofareals?n Beim Bahnhofareal handelt es sich um ein zentrales Zukunftsprojekt. Mit dem UnoGebäude und den Liegenschaften der MigrosPensionskasse wurden erste Marksteine gesetzt. Nun geht es darum, dass diese Arealentwicklung unter Einbezug des gesamten SBBAreals inklusive Postgebäude und PalazzoKomplex weitergeht. Wir wünschen uns eine offene Gestaltung: Das Bahnhofareal und das Stedtli sollen harmonisch verbunden sein. Die Durchlässigkeit – nicht nur bei diesem Entwicklungs
projekt, sondern ganz generell – ist uns ein grosses Anliegen. Bei der Standortentwicklung wünschen wir uns ein innovatives und mutiges Denken. KMU Liestal wird sich entsprechend einbringen.
Auf dem Bahnhofareal sollen heute dezentral liegende Stellen der Kantons verwaltung konzentriert werden. Was passiert mit den bisherigen Standorten?n Wir haben die Chance, die bisher von der Kantonsverwaltung belegten Gebäude und Räume im Zentrum in eine gemischte, Stedtligerechte Nutzung zu überführen. Es sollte neuer, vor allem attraktiver Wohnraum geschaffen werden, der sinnvollerweise mit Dienstleistungs und Ladenbetrieben kombiniert wird. Eines darf sicher nicht passieren: dass die ehemaligen Verwaltungslokalitäten zu kalten Gebäuden oder gar ungenutzten Bra
chen werden. Das wäre fatal. Alle Beteiligten – die Stadt, die potenziellen Investoren, aber auch der Denkmalschutz – müssen den Mut und die Bereitschaft zu flexiblen Lösungen haben. Zudem würden wir eine Umnutzung der OeWAZonen im Gebiet Gutsmatten mit dem alten Birmansspital begrüssen. Die Realisierung des Bahnhofarealprojekts und die davon ausgehenden Impulse sind überlebenswichtig für das Stedtli.
Erhoffen Sie sich Impulse von der kantonalen Wirtschafts offensive?n Der Kanton muss an einer dynamischen Entwicklung seines Hauptorts ein grosses Interesse haben. Insofern erwarten wir, dass der Kanton an diesem Prozess aktiv mitarbeitet und im Rahmen seiner Wirtschaftsoffensive auf die Bedürfnisse und Entwicklungsperspektiven von Liestal Rücksicht nimmt. Interview: MWB
«Gewerbevereine stellen sich vor» ist eine Serie des Standpunkts der Wirtschaft. Als nächstes Porträt erscheint:Gewerbeverein Reigoldswil und Umgebung.
Andreas Zbinden, Präsident KMU Liestal
KmU-oRGANISAtIoENHaus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 20. September 2013
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GEA FÜNFlIbERtAl – Die Gewerbevereine von Reigoldswil und Bubendorf stellten in Ziefen aus.
KMU zeigten sich dem FünflibertalVier Jahre nach der ersten Austragung war es am ersten Septemberwochenende wieder soweit: Die Gewerbevereine von Bubendorf und Reigoldswil führten in Ziefen zum zweiten Mal ihre gemeinsame Gewerbe ausstellung durch. Rund 70 Ausstellende präsentierten an der GEA Fünflibertal ihre Dienstleistungen und Produkte.Hansruedi Wirz, Präsident des Gewerbevereins Reigoldswil und Umgebung sowie Vizepräsident der Wirtschaftskammer Baselland, bezeichnete die gemeinsam organisierte Ausstellung als typische KMULösung. «Sie ist im Interesse der lokalen KMUWirtschaft und der hiesigen Bevölkerung», sagte Wirz an der Eröffnung. Diese wurde von Simeon Soll-berger, Präsident des Gewerbevereins Bubendorf und Umgebung, moderiert. Die Bevölkerung dankte das Engagement der Gewerbevereine mit zahlreichem Erscheinen. Anzutreffen waren auch viele Vertreter aus der Politik, darunter Nationalrätin Daniela Schneeberger, Ratskollege Caspar baader sowie viele Landräte und Gemeinderäte. peter Räuftlin, Präsident des Organisationskomitees, zieht ein «absolut positives Fazit»: «Die Gewerbeausstellung war ein Supererfolg. Wir haben von den Behörden und der Bevölkerung nur positive Echos erhalten.» Reto Anklin
Helen Kirchhofer, Geschäftsinhaberin Heno SA
«Weil die ASGA auch nach über 50 Jahren noch unabhängig ist.»
Unsere Kundinnen und Kunden wissen genau, warum sie sich bei der Pensionskasse für die ASGA entscheiden. Zum Beispiel weil wir seit der Gründung 1962 unsere Unabhängigkeit bewahrt haben oder weil sie genau wie wir von der Idee der Genossenschaft überzeugt sind. Möchten Sie mehr über die beliebteste Pensions-kasse der Deutschschweizer KMU erfahren? Besuchen Sie uns im Internet auf asga.ch oder rufen Sie an: 044 317 60 50. Ganz einfach.
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Mutprobe für die Kleinen auf dem Aussengelände (links); die Stände sind gut besucht (Mitte oben und unten); auch jener von Landrat Hansruedi Wirz, Präsident des Ge-werbevereins Reigoldswil sowie Vizepräsident der Wi r t schaf t skammer (oben rechts); das OK geht Kutschenfahren, links hinten OK-Präsident Peter Räuftlin (Bild un-ten rechts). FOTOS ZVG
FIRmENREGIStER 20. September 2013 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
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Anzeigenverwaltung «Standpunkt» und «Firmenregister» Atelier Donelli, Frau S. Zihlmann, Postfach, 4009 Basel Telefon: 061 303 83 55 E-Mail: [email protected]
NÜtZlICHE ADRESSEN
Abfall-Entsorgung
061 brunner mulden GmbH411 03 33 Pumpwerkstr. 39, 4142 Münchenstein www.brunner-mulden.ch
061 REWAG Recycling & Entsorgung,816 99 70 Rinaustrasse 633, 4303 Kaiseraugst, www.rewag-entsorgung.ch
Arbeitshebebühnen
0800 WS-Skyworker AG813 813 Arbeitsbühnen-Vermietung www.ws-skyworker.ch
baugeschäfte
061 Straumann-Hipp AG Regional,311 38 60 Hardmattstrasse 9, 4133 Pratteln www.st-h.ch
beratungen
061 adlatus: ehem. Führungskräfte481 24 59 unterstützen & begleiten KMU’s www.adlatus.ch [email protected]
bodenbeläge
061 Glatt & Vettiger AG921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal www.glatt-vettiger.ch
brandschutz
061 Roth AG lausen926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation Industriestrasse 12, 4415 Lausen www.roth.ch
briefkästen
061 Fünfschilling AG Metallbau426 91 41 Hauptstrasse 20, 4102 Binningen www.fuenfschilling.ch
buchhaltung & Verwaltungen
061 Uniship AG205 44 51 Peter Merian Strasse 58, 4052 Basel [email protected]
Carrosserie & Fahrzeugbau
061 Gundeli-Carrosserie AG711 44 35 Duggingerstrasse 18, 4153 Reinach www.gundeliag.ch
061 HAUSER Carrosserie/Fahrzeugbau481 33 88 Binningerstrasse 99b 4123 Allschwil
061 WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau686 99 00 Klingentalstrasse 77, 4057 Basel www.wenger-basel.ch
Facility Services
061 Gottlieb AG, Facility Services689 91 91 Markgräflerstrasse 50 4057 Basel, www.gottlieb.ch
Fassaden/Flachdach
061 mARX.AG Gebäudehüllen466 70 00 Herrenmattstrasse 25, 4132 Muttenz www.marx.ag [email protected]
Fenster
061 4B Fenster AG717 27 27 Salinenstrasse 61, 4133 Pratteln www.4b-fenster.ch
084 Aerni Fenster AG811 55 66 Hauptstrasse 173, 4422 Arisdorf www.aerni.com
061 Gerber-Vogt AG487 00 00 Fenster- und Fassadenbau www.gerber-vogt.ch
061 MEVO-Fenster AG717 10 10 Chr. Merian-Ring 25, Reinach www.mevo.ch
061 Schreinerei Schneider AG826 90 90 Meierhofweg 9, 4133 Pratteln
Flachdach
061 A + B Flachdach AG,381 70 00 4102 Binningen/Basel www.abflachdach.ch
Fotoreportagen/pressebilder
079 Heinz Dürrenberger, 4127 Birsfelden371 52 90 Presse/PR/Reportagen/Internetbilder [email protected]
Gartenbau
061 Bugmann Gartenbau GmbH406 95 95 Sägestrasse 7 4104 Oberwil
Gipsergeschäfte/Wandsysteme
061 StÖCKlI WADESCo AG823 00 00 4133 Pratteln, Götzisbodenweg 2 www.stoeckliwadesco.ch
Grafik/Werbung
061 indivisuell Identity Communication911 11 44 Packaging, Benzburweg 30a, 4410 Liestal, www.indivisuell.ch
061 Newsign Grafik GmbH, Reinach BL717 82 60 Logo-, Print- & Webdesign www.newsign.ch
061 Grafik – massgeschneidert für KMU927 65 25 Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier, Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal [email protected]
061 typo.d AG, Baselstr. 8, 4153 Reinach713 25 35 typografie, grafik, app- und webdesign www.typod.ch
Haushaltgeräte
061 M. Wagner & Co AG821 11 12 Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln www.wagnerhaushalt.ch
Immobilien
061 RE/MAX Commercial855 98 71 Nordwestschweiz [email protected]
Informatik
061 CSF AG467 99 33 Sorgenfreie IT www.csf.ch [email protected]
061 ICSystems + Support AG716 29 30 ... ihr kompetenter IT-Partner www.icsystems.ch
061 SoWACom «Your all-in-one IT-Partner»406 14 14 Güterstrasse 6, 4402 Frenkendorf www.sowacom.ch
Integrationsfragen
061 Ausländerdienst baselland827 99 00 Bahnhofstrasse 16 4133 Pratteln www.auslaenderdienstbl.ch
Internet/telefonie
061 ImproWare AG – breitband.ch826 93 07 Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln www.breitband.ch
Internet/Webdesign
061 CS2 – Creative Solutions GmbH333 22 22 Gerbegässlein 1, 4450 Sissach www.cs2.ch [email protected]
Isolation
061 Roth AG lausen926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation Industriestrasse 12, 4415 Lausen www.roth.ch
lichtkuppeln
061 ISBA AG761 33 44 Tageslichtsysteme, 4222 Zwingen www.isba.ch
logistik
061 Interfracht Logistik AG378 18 18 4133 Pratteln www.interfracht.ch
markenschutz
061 lic.iur. Stefanie C. Dolder554 13 11 Ringstrasse 13, 4123 Allschwil www.dasmarkenrecht.ch
mulden-transport
061 brunner mulden GmbH411 03 33 Pumpwerkstr. 39, 4142 Münchenstein www.brunner-mulden.ch
parkettbeläge
061 Glatt & Vettiger AG921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal www.glatt-vettiger.ch
patent- und markenanwälte
061 BOHEST AG, ehemals295 57 00 A. Braun Braun Héritier Eschmann AG Holbeinstr. 36–38, 4003 Basel www.bohest.ch [email protected]
061 Braunpat Braun Eder AG307 90 30 Reussstrasse 22, 4054 Basel www.braunpat.ch, [email protected]
Qualifizierung-Kalibrierung
061 und Validierung 826 97 26 Pharmatronic AG, 4133 Pratteln www.pharmatronic.ch
Rechtsschutz
061 AXA ARAG Rechtsschutz AG841 06 66 Reinhard Stahlke Esterliweg 10, 4464 Maisprach [email protected]
Schreinereien
061 Schreinerei Schneider AG,841 06 66 Wannenweg 6, 4133 Pratteln
Schriften & Reklame
061 Donelli Schriften, Basel302 30 50 Grafik, Schrift und Gestaltung [email protected]
Software-Entwicklung/SpS
061 und Visualisierungen826 97 26 Pharmatronic AG, 4133 Pratteln www.pharmatronic.ch
Speditionslogistik International
061 Interfracht Speditions AG378 18 18 4133 Pratteln www.interfracht.ch
Stellenvermittlung
061 Personal Contact Group AG685 91 11 St. Jakobs-Strasse 110, 4132 Muttenz www.personal.ch
061 Personal Contact Liestal AG926 93 93 Rathausstrasse 34, 4410 Liestal
061 Personal Contact Laufen765 91 00 Bahnhofstrasse 16, 4242 Laufen
Storen/Rollladen
061 Storen Fust AG,716 98 98 Seewenweg 3, 4153 Reinach www.storenfust.ch
transport
061 Felix transport AG766 10 10 Talstrasse 47, 4144 Arlesheim www.felixtransport.ch
treuhand
061 bANDo tREUHAND AG406 62 62 Brühlmattweg 5, 4107 Ettingen www.bandotreuhand.ch
061 oNlINE tREUHAND AG717 81 91 Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach www.onlinetreuhand.ch
treuhand/Revision
061 bDo AG927 87 00 Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal www.bdo.ch
061 bDo AG317 37 77 Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel, www.bdo.ch 061 bDo AG766 90 60 Baselstrasse 160, 4242 Laufen www.bdo.ch
061 testor treuhand AG205 45 45 Holbeinstrasse 48, 4002 Basel www.testor.ch
061 tREtoR AG926 83 83 Industriestrasse 7, 4410 Liestal www.tretor.ch
Vermessung
061 Geoprat AG,827 98 98 Ingenieurbüro für Geomatik 4133 Pratteln, www.geoprat.ch
061 Jermann Ing. + Geometer AG706 93 93 Arlesheim, Binningen, Sissach Zwingen, www.jermann-ag.ch
Versicherungen
061 AXA Winterthur, 4410 Liestal926 22 43 Hauptagentur Valentina Junker [email protected]
061 Die Mobiliar, 4147 Aesch756 56 56 Generalagentur Stephan Hohl, www.mobiaesch.ch
Weine und Destillate
061 Siebe Dupf Kellerei AG921 13 33 Kasernenstr. 25, 4410 Liestal www.siebe-dupf.ch
Werbeanlagen & beschriftungen
061 Neonwidmer AG Werbeanlagen751 44 55 Weidenweg 18, 4147 Aesch www.neonwidmer.ch
Wintergärten/Verglasungen
061 Furrer Metallbau AG921 58 80 Kanalstrasse 1, 4415 Lausen www.furrer-metallbau.ch
Ein Eintrag im Firmenregister lohnt sich:
Rufen Sie Ihr Unternehmen alle 14 tage bei den besten Kunden des baselbiets in ErinnerungDas Firmenregister «Nützliche Adressen» erscheint alle zwei Wochen im «Standpunkt der Wirtschaft».
Der «Standpunkt der Wirtschaft» wird regelmässig von tausenden von Entscheidungsträgern aus KmU-Wirtschaft und politik in der Region Nordwestschweiz gelesen.profitieren auch Sie vom weitreichenden beziehungsnetz der Wirtschaftskammer baselland mit einem Eintrag im Firmenregister.
Neueinträge nimmt Frau S. Zihlmann von Atelier Donelli entgegen (Kontaktadresse siehe unten).
FANAR potRoS – macht eine Lehre als Büroassistentin.
«Die erste zeit in der Schweiz war hart»Vor vier Wochen hat Fanar potros ihre Lehre als Büroassistentin im KMULehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung begonnen. Dabei ist es erst vier Jahre her, dass für Fanar Potros ein ganz neues Leben begann: Sie war damals mit ihrer Mutter, zwei Brüdern und einer Schwester aus dem Irak in die Schweiz geflüchtet.
Kein einziges Wort DeutschFanar Potros hatte im Irak fünf Jahre Englischunterricht; Deutsch konnte sie aber bei ihrer Ankunft in der Schweiz kein einziges Wort. Entsprechend hart sei die erste Zeit in der Schweiz gewesen. «Wir kamen in eine neue Kultur und mussten eine neue Sprache lernen», sagt Fanar Potros. Es war ein Kulturschock für die ganze Familie. «Aber jetzt ist alles gut», sagt Fanar Potros, die wie ihre Mutter und ihre Geschwister
eine Aufenthaltsbewilligung erhalten und sich in ihrer neuen Heimat eingelebt hat.Nach ihrer Ankunft in der Schweiz hatte Fanar Potros ein halbes Jahr einen Integrationskurs besucht. Danach absolvierte sie ab der siebten Klasse die Sekundarschule.Nach der obligatorischen Schulzeit hat sie das zehnte Schuljahr in einer Integrations und Berufswahlklasse absolviert.Dass sie im Büro arbeiten möchte, war für Fanar Potros von Anfang an klar. «Der Beruf passt zu mir», sagt sie. Sie sei pünktlich und ordentlich, das sei auch bei Büroarbeiten sehr
wichtig. Eine Stelle zu finden, war für Fanar Potros dennoch nicht einfach. An die 30 Bewerbungen hat sie verschickt.Immer wieder waren die mangelhaften Sprachkenntnisse ein Thema, obwohl sich Fanar Potros mittlerweile im Alltag ohne Schwierigkeiten verständigen kann und auch problemlos Schweizerdeutsch versteht.
Danach eine kaufmännische lehreUmso froher ist sie, dass es nun beim KMULehrbetriebsverbund geklappt hat. Zurzeit arbeitet sie im Haus der Wirtschaft am Empfang.Nach der zweijährigen Lehre als Büroassistentin will Fanar Potros unbedingt eine kaufmännische Lehre im BProfil anhängen. Sie hofft, dass sie auch ihre zweite Lehre im KMULehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung machen kann. Reto Anklin
lERNENDE AUS DEm lEHRbEtRIEbSVERbUND
Fanar Potros konnte vor vier Jahren noch kein Wort Deutsch. Jetzt macht sie eine Lehre als Büroassistentin, danach will sie eine kaufmännische Lehre absolvieren. FOTO ANKLIN