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Cineastentreff ragnarhof aggressive Kunst gruenzeug angeKommen Nummer 02 10/2010 Die Gratiszeitung für Kunst und Kultur © Gerhard Aba

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Cineastentreff ragnarhof aggressive Kunst gruenzeug angeKommen

Nummer 0210/2010 Die Gratiszeitung für Kunst und Kultur

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Es war im Jahr 1960, als der größte österreichische Cineastentreff zum ersten Mal seine Pforten öffnete »Erste Wiener Filmfest-woche« hieß es damals noch. Erst zwei Jahre später prägte der damalige Wiener Bürgermeister Franz Jonas den Namen Viennale.

50 JahrE ViENNalE – EiNE Stadt iM BaNN dES FilMS

Es ist wieder soweit: Die Viennale, das größte Filmfestival Österreichs, öffnete am 21. Oktober ihre Pforten – dieses Jahr bereits zum insgesamt 50. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums wollte 08/16 dem bedeutenden Cineastentreff besondere Beachtung schenken und einen genaueren Blick hinter den Vorhang werfen. Gegründet wurde die Viennale 1960; damals noch »Erste Wiener Filmfestwoche« genant, umfasste das Festival Filme aus 18 Nati-onen. Kommerzielle Aspekte gänzlich außer Acht lassend, wurde auf eine Preisverleihung von Anfang an verzichtet. »Ich denke, dass es ohnehin schon zu viele Wettbewerbe auf dieser Welt gibt und dass man keinen weiteren veranstalten sollte, vor allem nicht im Bereich der Kunst«, begründet Hans Hurch, der 1997 die Leitung der Viennale übernahm, diesen Zugang. Der Name »Viennale« wurde übrigens 1962 vom damaligen Wiener Bürgermeister und späteren Bundespräsidenten Franz Jonas geprägt. Eröffnungsfilm der Viennale 2010 ist das franzö-sische Movie »Des hommes et des dieux« von Xavier Beauvois, der in Cannes mit dem »Großen Preis der Jury« ausgezeichnet wurde.

»Es gibt keinen Schwerpunkt, aber einige auffäl-lige Linien im Programm, die sich ergeben haben wie etwa eine Reihe von internationalen Filmko-mödien, eine Anzahl sehr schöner und ungewöhn-licher Porträtfilme sowie ausgewählte Musik- und Konzertdokumentationen. Und, wie jedes Jahr im Hauptprogramm, einige historische Wiederentde-ckungen und Wiederaufführungen, wobei hier die Filme ›Contactos‹, ›San Clemente‹ oder ›The Rise and Fall of Legs Diamond‹ besondere Beachtung verdienen«, geht Hurch ins Detail. »Selten gab es bei der Viennale aber ein ähnlich ausgeglichenes Verhältnis von Spielfilmen, Dokumentationen und Kurzfilmen wie im heurigen Programm.«

Nachdem es im Vorjahr einen Österreich-Schwer-punkt gab, fällt auf, dass das heimische Kino heuer deutlich schwächer vertreten ist. »Dies entspricht durchaus insgesamt dem Ergebnis und der Präsenz des österreichischen Films 2010 auch auf interna-tionaler Ebene«, begründet der Viennale-Direktor diesen Umstand. Das heimische Filmschaffen, vor allem jenes des Nachwuchses, würde die Diagona-le in Graz erfolgreich wahrnehmen, ist Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Geschäftsführer der Film-produktion Amour Fou, überzeugt. »Die Viennale bildet nicht das ganze Spektrum des heimischen Filmschaffens ab, aber es gelingt ihr jedes Jahr, ein-

zelne spannende und interessante österreichische Filme einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Wobei es mich natürlich freut, dass die Zahl öster-reichischer Filme in den letzten Jahren zugenom-men hat.«

Hans Hurch zeigt sich wiederum erfreut über die Vielfalt und Qualität des heimischen Kurz- und Avantgardefilms. Einer davon beschäftigt sich mit Ute Bock, bekannt aufgrund ihres Engagements für Flüchtlinge – »Die verrückte Welt der Ute Bock«, von Tevon Houchang Allahyaris; in den Hauptrollen sind Josef Hader und Karl Markovics zu sehen. »Hier zeigt sich wieder einmal, dass Österreich vor allem in diesem Bereich tatsächlich Weltgeltung erreicht

hat«, meint Hurch. Unter den knapp 40 Kurzfilmen, die das Viennale-Programm heuer zu bieten hat, befinden sich auch zwei des thailändischen Regis-seurs Apichatpong Weerasethakul: »Empire« und »Lung Boonmee Raluek Chat«. Für letzteren erhielt der Künstler heuer die Goldene Palme in Cannes.

Als Novum bietet die Viennale 2010 erstmals so-genannte »Special Evenings«, bei denen der Fokus auf spezielle Events, Filme oder auch Personen ge-richtet wird. Den Anfang macht etwa der legendäre US-Musiker Lou Reed, der mit seinem Erstlingsfilm »Red Shirley« in Wien vertreten ist. Die Viennale Tributes widmen sich dieses Jahr Larry Cohen und William Lubtchansky. Beiden Filmkünstlern wird mit

der Präsentation mehrerer ihrer Werke gehuldigt. Die Retrospektive beschäftigt sich mit dem franzö-sischen Nouvelle-Vague-Regisseur Eric Rohmer.

In Summe werden dieses Jahr knapp 140 Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt – im Gartenbaukino, Metro Kino, Stadtkino, Künstlerhauskino und in der Urania. Den Schlusspunkt setzt der Streifen »Ala-mar« des mexikanischen Regieseurs Pedro Gonza-lez-Rubio am 3. November (siehe das gesamte Pro-gramm auf Seite 3).

Text: Ronald SchaumburgerFoto: Robert Newald

Impressum: Herausgeber: Kunst- & Kulturverein ebenedrei - www.ebenedrei.at bzw. www.nullachtsechzehn.at, 1160 Wien, Neulerchenfelder

Straße 6-8, Atelier 8; Kontakt: [email protected]; Tel.: +43.681.102.79.467; Verlagsleitung: Maximilian Kager; Redaktion:

Ralf Peter, Sonja Tollinger, Daniel Caramell, Ronald Schaumburger, Michael-Franz Woels, Petra Palmeshofer; Fotos/Fotoredaktion: Gerhard Aba;

Gestaltung/Produktion: Gerry Jindra; Druck/Litho: REMAprint, Neulerchenfelder Straße 35, 1160 Wien; Erscheinungsweise: monatlich. Der Nach-

druck von Artikeln und Fotos ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet.

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Seit 2005 betreiben thomas heimel und Nora lackner das Kulturzentrum, das sie damals durch den Kauf vor dem drohenden abriss retten konnten. auf ihre ersten fünf Jahre als Betreiber der location blicken die beiden mit gemischten Gefühlen zurück.

dEr raGNarhoF – KuNStFaBriK iM SEChzEhNEr hiEB

Der Anblick des Gemäuers im Innenhof der ehema-ligen Kartonagenfabrik in der Grundsteingasse 12 gleicht einer optischen Reise in die Vergangenheit. Es scheint, als wäre hier die Zeit im frühen 20. Jahrhundert stehengeblieben. Ein inspirierender Ort, der 1988 vom Berliner Juristen und Kunstmäzen Ragnar Mathéy gekauft wurde. Das ehemalige In-dustriegelände entwickelte sich schnell zum Treff-punkt zeitgenössischer Kunst- und Kulturschaffen-der, die sich auch gleich einmieteten, um sich vor Ort ihre Werk- und Wirkstätten einzurichten. Nach Mathéys Tod im Jahr 2003 verkam das Areal ohne verfügungsberechtigte Verwaltung zu einer Art Niemandsland. Um es vor dem sich abzeichnenden Abriss zu bewahren, schritten der Künstler Thomas Heimel, der selbst seit 2002 ein Atelier im Ragnar-

hof unterhält, und seine damalige Lebensgefährtin Nora Lackner zur Tat. »Wir wussten, dass wir alle gekündigt werden. Für uns gab es daher nur zwei Optionen: besetzen oder kaufen«, schildert Lackner die damalige Situation. »Zwei Jahre haben wir um das Haus gekämpft«, und 2005 gelang es dem jungen Paar schließlich, den Ragnarhof zu kaufen, »was allerdings nur durch die Unterstützung von Noras Vater, Josef Lackner, möglich war«, erinnert sich Thomas Heimel. Sämtliche Mieter wurden damals mit übernommen – zwischen 10 und 15 sind es heute im Schnitt.

Nach einigen Renovierungs- und Umbauarbeiten, stellten die beiden neuen Eigentümer des Gebäudes aus der Gründerzeit auch das Gesamtkonzept des Kulturzentrums auf eine breitere Basis. Seit dieser Zeit wird der Ragnarhof etwa ganzjährig bespielt und vereint neben den Ateliers auch einen Ausstel-lungs- und einen Veranstaltungsraum unter einem Dach – »eine Symbiose aus Kunst und Party«, wie es Nora Lackner nennt. »Mit der Idee, auch unbe-kannteren Künstlern die Möglichkeit zu geben, hier auszustellen, haben wir eine Lücke in der Wiener Kulturszene geschlossen.« Eine Veranstaltung der ersten Stunde war das Mimamusch, das auch diesen Oktober das Ambiente des Ragnarhofs zur Gänze in Beschlag nimmt (noch bis 30. 10. 2010). Donald Padel, Intendant dieses skurrilen Strategietheaters, war üb-rigens auch einer der ersten Künstler, die sich noch unter Ragnar Mathéys Ägide im Ragnarhof einmie-teten. »Das Mimamusch findet bereits zum fünften Mal statt und passt sehr gut zu dem 1920er-Jahre-Stil, den Ragnar hinterlassen hat. Es ist ein bisschen ein Kontrastprogramm zum sonstigen Alltag im Rag-narhof«, meint Lackner. Der Service des Ragnarhof-Duos reicht aber weit über das reine Vermieten von Räumlichkeiten hinaus. Thomas Heimel und Nora Lackner beraten junge Künstler auch hinsichtlich Förderungen und schreiben Presseaussendungen bzw. Newsletter.

Obwohl sich die monetäre Situation nicht wesent-lich verbessert habe und die private Beziehung der beiden schließlich in die Brüche ging, ziehen Lackner und Heimel nach den ersten fünf Jahren – getrennt, aber doch irgendwie zusammengeschweißt – alles in allem zufrieden Bilanz. Die Einnahmen aus Mieten und diversen Projekten würden gerade einmal aus-reichen, um den Ragnarhof am Leben zu erhalten. »Es wird aber von Jahr zu Jahr besser«, zeigen

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sich die beiden Initiatoren zuversichtlich. Was ihrer Meinung nach jedoch fehlt, sei Anerkennung – »vom Publikum bekommen wir sie, aber nicht von der Stadt Wien«. Vor allem aber vermissen sie eine zentrale Anlauf- bzw. Beratungsstelle, die Informationen über alle für das jeweilige Vorhaben relevanten Förderungen sowie die dazugehörenden Kontakte zur Verfügung stellt. »So rennt man wirklich von Pontius zu Pilatus und kann anfangs gar nicht abschätzen, was da auf einen zukommt«, erinnern sich die beiden an ihre ersten Gehver-suche als Kulturzentrumsbetreiber zurück. Daran habe sich bis dato nichts geändert. »Projekte wie der Ragnarhof sind zwar herzlich willkommen im Bezirk, aber wenn es dann um die eingemachten Probleme geht, dann stehen Nora und ich immer allein da«, kritisiert Thomas Heimel. »Es gibt kein klares Statement – weder für, noch gegen den

Ragnarhof«, meint auch Nora Lackner. »Obwohl wir zum Teil gefördert werden. Das ist paradox. Es ist zermürbend; ich wollte immer kuratorisch tätig sein. Im Endeffekt bin ich jetzt Putzfrau und Hausmeisterin, damit der gesamte Rahmen aufrechterhalten bleibt.« Auch die Tatsache, dass für Kulturvereine, die im Zuge diverser Veranstal-tungen Getränke ausschenken, das Gewerberecht zur Anwendung kommt, kritisieren die beiden Betreiber heftig: »Wenn sie uns schon kein Geld geben, dann bitte wenigstens die Möglichkeit, welches zu erwirtschaften – sonst ersticken solche Projekte.« Es sei an den Politikern, jetzt Farbe zu bekennen und sich entweder für oder gegen solcherart Initiativen zu entscheiden. Dennoch: »Mir gibt der Ragnarhof enorm viel. Hier habe ich den Space, den ich brauche, um mich künstlerisch ausleben zu können. Außerdem lernt man hier

ständig liebe Leute kennen und schließt neue Kontakte«, meint Heimel. Für die Zukunft haben sie sich einiges vorgenommen: Unter anderem sollen nun zusätzliche Fördergelder lukriert werden, um das Kunstprogramm weiter ausbauen zu können – ein Ort der Kunstproduktion soll der Ragnarhof sein, so die Vision. Zudem soll das Vorderhaus des Gebäudes belebt werden – »von der Imbissbude bis zum Restaurant ist alles möglich«, erzählt Heimel, dessen schwangere Frau aus Istanbul kommt und der daher eine gewissen Vorliebe für die tür-kische Küche durchklingen lässt, die, wie er meint, tatsächlich um einiges vielseitiger sei als jene, die hier in Wien bzw. Ottakring feilgeboten wird.

Bereits in naher Zukunft wird Nora Lackner, die gerade im siebenten Monat schwanger ist, ihre Ba-bypause antreten. Der Ragnarhof werde trotz ihrer Abwesenheit reibungslos weiterlaufen ist Thomas Heimel überzeugt. »Wir wissen beide, was zu tun ist, um den Betrieb zu führen. Außerdem sind da noch einige Leute, die uns tatkräftig unterstützen – Noras Vater zum Beispiel oder auch Donald Padel, die sich beide sehr stark einbringen und selbst aktiv mitarbeiten.« Auch Nora Lackner ist zuversichtlich, was den Fortbestand des Ragnarhofs betrifft - wenn es nach ihr geht, »dann werden unsere Kinder ihn eines Tages weiterführen.«

Text: Ralf PeterFotos: Gerhard Aba

links: Atelier Clemens-G. Göller und Philip Reitspergerrechts: Atelier Dietmar Franzunten: Das Maskottchen vom Ragnarhof

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Für den figurativen aktivisten thomas Nemec ist das Malen per se ein Kampf – seine Geisteskinder prügelt er solange, bis sie fertig sind. den aktuellen künstlerischen output in der Malerei bezeichnet Nemec schlicht und einfach als »kapitalistischen Flachismus«.

»JEdE GutE KuNSt iSt radiKal uNd aGGrESSiV«

Seine ersten sechs Lebensjahre verbrachte Thomas Nemec im australischen Wodonga (knappe 700 Kilometer südwestlich von Sydney), wo er auch im Alter von zwei Jahren sein linkes Auge verlor, als er seinem Vater ein Glas Wasser bringen wollte und stürzte. Als bekennender Individual-Anarchist, wie er selbst sich bezeichnet, hat es der figurative Maler und Bildhauer, der mit 30 die Druckgrafik für sich entdeckte, auch heute nicht leicht in Österreich. Kunstmarktkompatible Werke zu produzieren ist das Seine nicht. Diese künstlerische Grundeinstellung versucht Nemec seit 1996 auch seinen Schützlingen an der Wiener Volkshochschule zu vermitteln.

08/16: War die Malerei schon so eine Art Kindheits-wunsch von dir?Thomas Nemec: Ja, ich habe schon immer gerne gemalt und gezeichnet. Die Volksschule habe ich noch genossen, weil ich da meine erste Neigung zur Weiblichkeit entdeckt habe. Aber die Schule generell habe ich gehasst – das Gymnasium war schrecklich, bis auf den Zeichenunterricht. Danach habe ich Koch gelernt, aber das war es auch nicht wirklich – für massenhaft Menschen Wiener Schnit-zel backen, das war nichts für mich. 1974 haben wir dann im 21. Bezirk den »Klub Hoffnungslos« ge-gründet; im Keller eines Jugendzentrums. Da unten haben eine Menge Wienerlieder-Macher gespielt – die Bluespumpm oder Helmut »Heli« Deinboek und Erich Demmer – um 100 Schilling und ein Wurstbrot. Im »Klub Hoffnungslos« habe ich auch meine erste Ausstellung gemacht und gleich zwei Bilder ver-kauft und mir gedacht: na ja, probiers halt.

08/16: Was waren das für Bilder?Nemec: Eines war eine Edvard-Munch-Schrei-Para-phrase soweit ich mich erinnere, das andere war so eine Art schwebender Buddha – beides Gemälde.

08/16: Und wie hoch war der Erlös?Nemec: Eines habe ich um 600 Schilling verkauft, das andere ungefähr 400 Schilling – damals gar nicht so wenig Geld. Und da wurde es dann ernst. Das war irgendwie der Start. Ich habe dann da und dort ausgestellt, unter anderem auch im Amer-linghaus. Bis Georg Eisler, ein bekannter österrei-chischer Maler, der mit uns befreundet war, zu mir gesagt hat: »Wenn du es ernst damit meinst, musst

du die Malerei lernen.« An die Akademie wollte ich nicht, also bin ich 1976 in der Wiener Kunstschule gelandet - bei Fritz Martinz, auch einem berühmten Wiener Maler. Da habe ich mir das Rüstzeug geholt, die Basis, befreit habe ich mich dann später. Meine Eltern waren ihr Leben lang mit verschiedensten Künstlern befreundet – da gab es auch immer Unterstützung und Zuspruch. Da machst du einfach weiter.

08/16: Heute unterrichtest du ja auch selber ...Nemec: Von 1988 bis 1994 habe ich an der Salzbur-ger Sommerakademie unterrichtet, zusammen mit Georg Eisler. Der hat mich da reingesetzt und ge-sagt: »So, jetzt red´«. So habe ich mir wiederum das Rüstzeug für die Wiener Volkshochschule geholt, wo ich seit 1996 unterrichte. Das ist immer wieder eine spannende Sache, weil du gerade dort mit Leuten konfrontiert bist, die eigentlich nicht Künst-ler werden wollen, sondern aus privater Lust und teilweise in ihrem Käfig gefangen sind. Da etwas zu vermitteln, geht natürlich über das reine Zeichnen und Malen hinaus. Du vermittelst ein Weltbild und eine bestimmte Grundeinstellung, die dein Leben prägt – das geht viel weiter als an irgendeiner Akademie. Da lernen sie heute nur noch, wie sie sich selbst am besten vermarkten können. Das gilt für alle Akademien dieser Welt – die sind darauf angelegt, brave Kuratorenkunst zu produzieren, die du von Wladiwostok bis Dubai überall hinhängen kannst, ohne dass es irgendwo weh tut und aneckt oder einen Anstoß gibt, darüber nachzudenken, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Das ist nicht meines – das hat mir allerdings dann auch meinen Weg erschwert.

08/16: o.k., was ist dann deines?Nemec: Ich bin ein figurativer Maler und das war schon in den 1980er Jahren äußerst schwierig. Dass ich einen Hang zur Weiblichkeit habe, ist nichts Neues – das ist aber auch nichts Neues in der Kunstgeschichte. Aber grundsätzlich geht es mir darum, die Malerei weiterzutreiben, mit einem bestimmten Sujet und das ist halt zufällig die menschliche Figur in der Hauptsache. Das mache ich auf eine aggressive Art und Weise – das geht bis hin zur Aktion. Für mich ist der malerische Vorgang als solcher schon Aktionismus – gelingt es dir bzw. stimmt es auf Anhieb, dann ist alles gut, wenn es

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jedoch nicht hinhaut, dann geht es an die eigene Substanz. Man muss sich so lange vorwärtstreiben, bis man selbst zufrieden ist. Das ist durchaus eine Art autoaggressive Handlung – man ist oft am Verzweifeln, wenn es nicht geht. Aber wenn es dann geht, dann hast du deine Erlösung.

08/16: Deinen Motiven bist du aber stets treu geblie-ben?Nemec: Ja, wobei sich das Spektrum erweitert hat. Mit 30 hatte ich eine schwere Schaffenskrise, da ist nichts zusammengegangen. Damals war ich noch zu sehr in meiner Weltverbesserungsidee verhaftet – der Annahme, dass man mit Kunst etwas verändern kann. Außerdem warst du als figurativer Maler bis in die späten 1980er Jahre sofort als Kommunist abge-stempelt. Ein figurativer Künstler hatte keine Aus-stellungsmöglichkeit. Der Einzige, der damals über mich geschrieben hat, war Oskar Wiesflecker von der »Volksstimme«, der kommunistischen Zeitung. Also habe ich mich gegen diesen Ausschluss gewehrt und extrem dagegen gemalt. Als ich 30 war, gab es dann eine malerische Zäsur – eine tiefe Krise, aus der mich die Druckgrafik wieder herausgeholt hat. Das Herumexperimentieren am Stein war körperliche Arbeit. Da ist etwas passiert – die Gedanken wurden frei und somit auch meine Malerei sozusagen. Seit-her habe ich immer wieder meine Schaffenskrisen, aber heute weiß ich, das geht vorbei. Man darf sich nur nicht selbst bemitleiden. Zu den Figuren und der Weiblichkeit sind dann viele tierische Elemente dazugekommen. Die eigenen Grundthemen verlässt man nicht so ohne weiteres. Über die kann man

sein Leben lang reflektieren und wieder was Neues finden, was verändern. Was ich nicht möchte, ist Stillstand, daher war ich auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Methoden.

08/16: Was hat sich nach diesem Akt der Befreiung mit 30 an deinem Werk geändert?Nemec: Ich habe neue Herangehensweisen entdeckt, indem ich mir das Werk anderer Maler angesehen habe. Es gibt keinen Künstler, der nicht von anderen fladert oder abschaut (lacht). Ich habe auch viel mit Materialien herumexperimentiert und geschaut, wie weit ich gehen kann. Heute muss ich aufpassen, dass man mich nicht kopiert. Im Schnitt male ich sicher 120 Bilder pro Jahr – davon bleiben vielleicht 20 über, 25 wenn es hoch kommt. Der Rest wird vernichtet.

08/16: Vernichtet?Nemec: Übermalt oder vernichtet. Man muss die Kontrolle behalten und sagen: nicht alles ist gut …

08/16: Kommt es auch vor, dass von den Bildern, die du übermalst, eines dann letztlich entsteht, das du als fertig oder gut akzeptieren kannst?Nemec: Das passiert oft. Manchmal bleibt irgendwas vom Untergrund hängen – und auf einmal ist das Bild da, von einer Idee, an der du schon zwei Jahre zuvor gearbeitet und dich dabei gefragt hast: Wieso wird das nichts? Das kann dann auch ein Auslöser für zehn weitere Bilder sein. Ich arbeite gerne in einer zyklischen Blase, bis ich die dann selber auf-steche und die nächste aufblase.

08/16: Worauf führst du deinen aggressiven Zugang zur Malerei zurück?Nemec: Kunst ist etwas Aggressives. Jede gute Kunst ist radikal und aggressiv und hat einen gewissen Hauch von Bösartigkeit in sich, der auch liebevoll sein kann. Du musst auch radikal sein, wenn du etwas Neues auf die Leinwand bringen willst – auch gegen-über dir selbst teilweise. Malen ist Kampf – du musst deine Geisteskinder prügeln, bis sie fertig sind.

08/16: Der Protest scheint dich schon dein ganzes Leben lang zu begleiten ...Nemec: ... ja natürlich, als Anarchist. Ich bin sozial-demokratisch aufgewachsen. War dann kurze Zeit das einzige proletarische Mitglied in der »Gruppe Revolutionärer Marxisten« (lacht). Mitläufer muss man eigentlich sagen. Die waren froh, dass sie jemanden gehabt haben, der eine Lehre gemacht hat und kein Student war – also durfte ich am Rande sitzen und mitdiskutieren … Das war nur Geschwafel. Ich zähle mich zu den Individual-Anarchisten.

08/16: Wie empfindest du dein Leben als Künstler hier in Österreich? Kannst du von der Malerei leben?Nemec: Schwer. Das liegt aber an mir selbst. Mich kennen zwar etliche Kunsthändler, aber nur wenige stellen mich aus. Vielleicht war ich auch mit 30 zu goschert sie fürchten mich bis heute . Ich beklage mich aber auch nicht. Ich denke mir halt, irgendwann wird ihnen der Knopf schon aufgehen und es wird funktionieren. Wenn nicht, werden sie ja sehen, was sie davon gehabt haben, wenn ich hin bin. Ich will aber nicht lamentieren. Manche können das, sich in

das Kunstgeschäft hinein zu drängen. Inzwischen lernen sie ja an den Akademien, wie man das am besten macht und wie man kunstmarktkompatibel malt. Ich habe diesen Weg gewählt und der ist halt schwieriger. Außerdem ist die Konkurrenz groß – es gibt sehr viele gute Künstler in Österreich, auch unter dem Nachwuchs. Um eine staatliche Unterstützung habe ich mich nie bemüht. Ich habe mir immer gedacht: Wenn die was wollen, dann sollen sie zu mir kommen und nicht ich zu ihnen.

08/16: Es hat in der Geschichte der Kunst immer wieder unterschiedliche Stilrichtungen gegeben. Wie würdest du das, was heute an künstlerischem Output in der Malerei existiert, bezeichnen – gibt es einen Begriff, der das am besten beschreibt?Nemec: Kapitalistischer Flachismus. Mit zwei Ausnah-men: Druckgrafik und Graffiti - da gibt es noch eine interessante Szene, die aktionistischen Charakter hat.

08/16: Und deine persönliche Stilrichtung – wie würdest du die bezeichnen?Nemec: Das ist schwer zu sagen. Ich bin figurativer Aktionist, das trifft es vielleicht am besten.

Bis 27. Oktober sind Druckwerke von Thomas Nemec in der Galerie Edition Stalzer, Barnabitengasse 6, A-1060 Wien, zu sehen (Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11-18 Uhr).

Das Gespräch führteRalf PeterFotos: Gerhard Aba

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MiJa t. roSaMode für den Film des lebens

Die Wiener Modedesignerin Julia Cepp hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt: Sie macht Mode für Frauen, deren Ansprüche sich mit ihren eigenen decken: »Authentisch, schlicht, hochwertig und zeitlos.« Vor allem die Möglichkeit, mit jeder Kollektion etwas Neues zu schaffen, ihr eigenes kleines Universum zu erweitern, fasziniert Cepp, deren Künstlername mija t. rosa ist. »Es geht um Stimmungen, Gefühle, Bilder im Kopf – eine Vision, die ich gerne mit anderen Frauen teilen möchte.« Der Name mija t. rosa ist übrigens ein Anagramm des Mädchennamens ihrer Großmutter, Maria Jost: »Sie war eine wichtige Bezugsperson für mich und eine sehr starke Frau. Meine Arbeit ist immer auch ihr gewidmet.« In ihren Kollektionen beschäftigt sich die Modedesignerin sehr stark mit der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft, »ihre Versuche sich zu behaupten, aber auch ihr Scheitern dabei«. Für ihre thematischen Jahresprojekte dienen ihr in der Hauptsache Filme und ihre Darstellerinnen als Inspirationsquelle. »Wie Film hat Mode eine gesellschaftlich emanzipatorische Wirkung. Es geht nie nur um Kleidung – die ist dann das Ergebnis.« Zudem hinterfragt die Designerin stets die Zwänge der Modeindustrie und sucht permanent nach Alter-nativen: »Mode nur mit dem Hintergedanken zu machen, einen neuen Trend zu schaffen, wäre für mich kein Anreiz. Ich entwerfe aus dem Gefühl, einer Stimmung heraus«, beschreibt sie ihre Arbeit. So wird in den Kollektionen Bestehendes weiter-entwickelt, Bewährtem werden neue Teile hinzu-gefügt. Die aktuelle Kollektion »into the mirror« zeigt ein vielschichtiges Frauenbild. Die moderne Frau wird dabei zwischen Disziplin und Abenteu-erlust inszeniert: »Feminine Silhouetten, geknit-terte Kleider und Hüte, grobe Handstricks, Mäntel aus Recyclingstoffen sowie Allround-Modelle, die abends genauso funktionieren wie tagsüber – eine Kollektion, die so wandlungsfähig ist wie die Frauen, für die sie gemacht ist«, erzählt mija t. rosa. »Nie ist der Look zu ordentlich. Eher lassen Asymmetrien und Knittereffekte den Eindruck entstehen, die Teile seien achtlos in einer Ecke gelandet und dann schnell wieder übergezogen worden.« Auch Recyclingtechniken werden von der Künstlerin eingesetzt: »Mode ist ein riesiges Feld,

wo alles möglich ist. Der wichtigste Anspruch, den sicher alle Designerinnen teilen, ist aber der, die Freiheit zu haben, alles zu tun.« Besonders wichtig ist ihr aber, »authentisch zu bleiben. Ich versuche nicht etwas zu machen, das sich gut verkauft, sondern etwas, von dem ich persönlich überzeugt bin.« Stets auf der Suche nach Alternativen zum klassischen Modebetrieb probiert mija t. rosa gerne Verschiedenes aus. »Ich stehe heute ganz woanders als noch vor ein paar Jahren. Dinge verändern sich, man selbst verändert sich – und auch die Ziele ver-ändern sich. In Bewegung bleiben, das ist wichtig.« Gerade Modedesign ist ihrer Meinung nach perfekt geeignet, künstlerische und kommerzielle Anlie-gen zu vereinbaren, »aber es sollte sich die Waage halten. Wenn ich sehe, dass bestimmte Sachen vom Kommerz vereinnahmt werden, ärgert mich das oft, aber dann denke ich: Es ist an der Zeit wieder was Neues auszuprobieren. Wenn du selbst bestimmt kreativ arbeitest, ist alles möglich, da sind dir keine Grenzen gesetzt.« Mit ihrer Situation als Modedesignerin zeigt sich mija t. rosa zufrieden: »Im Moment läuft alles ganz gut. Wir werden in ca. zwei Jahren sehen, wo wir stehen und ob unser Konzept aufgeht.« Einige Jahre würde es in Anspruch nehmen, bis sich ein Modeunternehmen wie das ihre sich selbst trägt. In Zukunft möchte sie vor allem eines: »Glücklich und zufrieden bleiben.« Von 19. bis 21. November ist mija t. rosas Mode auf der Blickfang in Zürich zu sehen.

mija t. rosa gibt es u.a. zu kaufen bei:glanz&gloria, Schottengfeldgasse 77, 1070 Wienat first sight, Kirchengasse 24, 1070 Wien www.mija-t-rosa.com

Kleid »Jeanne« aus schwarzem BioSatin - Accessoire »ripped stripes« aus gerissenen Stoffstreifen.

Kollektion: »Into the mirror«Fotos: Julia SpickerHair & Make-up: Andrea ZeilingerModel: Aneta, Wiener Models

J u l I A C e P P

geboren 1975 in Graz Studierte an der Modeklasse der Universität für angewandte Kunst Wien bei Raf Simons. 2004 wurde sie Mutter eines Sohnes. 2009 erfolgte die Labelgründung nach einer Förderung durch das „pioneer“-Programm von departure.

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Mantel »John« aus Recyclingwollstoff - Kleid »Jeanne« aus schwarzem BioSatin - Accessoire "ripped stripes" aus gerissenen Stoffstreifen.

Kleid »Kim« mit fledermausärmeligem, in der Taille gerafftem Oberteil und schmalem Rockteil mit Taschen - geknitterter Pillbox »Phillip«.

Rollkragenpullover »Kimilia« aus Merinowolle, handgestrickt - geknitterter Hut »Andre

Patchworkpullover »Mickey« aus Strickstoffstreifen, beidseitig zu tragen (Patchworkteilvorne oder hinten) - Hose »Marlon« aus Recyclingwollstoff.

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Festivals aller Art werden dieser Tage ja gerne als vollkommen neuartig und noch nie dagewesen propagiert. In den meisten Fällen halten derartige Ankündigungen selten, was sie versprechen. Umso kritischer steht man einem Intendanten, Donald Padel nämlich, gegenüber, welcher, ohne dabei auch nur einen Hauch von Röte im Gesicht aufkommen zu lassen, ankündigt, sein Lebensprojekt würde dem Theater eine vollkommen neue Bedeutung geben. Tatsächlich hält das heuer bereits zum fünften Mal stattfindende Mimamusch was es verspricht.Skurriles Strategietheater, so umschreibt Padel das bunte Treiben im und rund um den Ragnarhof. Bei genauerer Nachfrage erläutert er auch gern, welche Strategien das Mimamusch denn verfolgt. Primär ist es die großartig kritische Idee, das Geschäft mit der Kunst ganz und gar offenzulegen. Schauspieler und Schauspielerinnen prostituieren sich, so der Slogan. Dies darf nun keinesfalls im metaphorischen Sinne verstanden werden, tatsächlich verkaufen sich alle Beteiligten direkt ans Publikum. Es wird gefeilscht, verhandelt und auf kreativste Art und Weise geworben. Die Akteure entwickeln ihrerseits Strategien, das vielzitierte System von Angebot und Nachfrage zu ihren Gunsten zu nutzen – vom klassischen Spende-in-den-Hut-System bis hin zur exklusiven und somit auch teureren One WoMan- Show überprüfen sich Geschäftskonzepte selbst. Auf der anderen Seite wird dem Publikum zugemutet, selbst zu eruieren, wie viel einem der Kunstgenuss denn Wert ist beziehungsweise sein kann. Zeit ist Geld, auch das weiß heutzutage jeder. Das Mimamusch treibt auch dies auf die Spitze, indem alle Stücke parallel dargeboten werden. Von 20 Uhr abends bis 4 Uhr morgens, wird nonstop gespielt. 25 Kurztheaterstücke werden in sogenannten Separees gezeigt, während im Erdgeschoß des Ragnarhofs das Tanzbein geschwungen wird. Der diesjährige Programmschwerpunkt, »die fabel-haften Luftsprünge des Bewusstseins«, wird somit nicht nur zum gemeinsamen inhaltlichen Nenner der Aufführungen, sondern darüber hinaus zum allumfassenden Sinneserlebnis. Allumfassend beschreibt die inhaltliche Komponente ohnehin sehr gut. Die Bandbreite der erzielten Stimmungen reicht von unheimlich komisch bis zu tief traurig, von konkret poetisch bis zu demonstrativ-klassisch. Sprich, Jedem Geschmack wird Rechnung getra-gen. »Es gibt nichts, das ich hier nicht empfehlen könnte«, so lautet es im interaktiven Spieltheater »Vorgang« von und mit Nikolaus Scheibner. Dem kann ohne schlechtes Gewissen beigepflichtet werden. Besondere Empfehlungen gibt es dennoch:

Zum einen das von Thomas Havlik beigesteuerte Stück »Das Auto voller Wasser«. Die dargebotene Seelenfahrt zeichnet sich durch gewitzt-stachelige Anspielungen auf den gegenwärtigen Trend zur Selbstverlorenheit aus. Wer Klassischeres bevorzugt, ist im Keller gut aufgehoben: »Strandfantasien«, so der Titel des Stücks rund um den auf die große Liebe wartenden Morpheus. Das Mimamusch-Urgestein Jolanta Warpechowski ist heuer mit zwei Stücken dabei. Beide brillieren durch sozialkritische Stand-punkte und jede Menge Sex. Ganz besonders sei jedermann/-frau auch angewiesen, den Ragnarhof in Richtung masc foundation zu verlassen und sich dort für billiges Geld ein neues Image vom »Weltver-besserungsbüro« auf den Leib schneidern zu lassen. Und eines ist gewiss: Welches Theater verhilft

einem schon zu einem neuen Image? Nicht nur vom Theater als solches, sondern darüber hinaus noch zu einem neuen Selbstbild. Neue Wahrhaftigkeit, so fasst Padel gerne zusammen, was er zu realisieren versucht. Wahrhaftig ist dieses Erlebnis nicht nur für alle beteiligten Künstler, sondern darüber hinaus für alle Besucher in jedem Sinne berührend. Und so bleibt hier noch eines zu tun – den wohlwollenden Aufruf des Intendanten weiterzuleiten: »Kommet und sehet, wobei eigentlich ja nicht nur sehet sondern …«Text: Sonja TollingerFotos: Gerhard Aba

Mimamusch belegte den 1. Platzdes Innovationspreis 2010 der

als Programmschwerpunkt definierte Mimamusch-intendant donald Padel dieses Jahr »die fabelhaften luftsprünge des Bewusst-seins«– nicht nur als gemeinsamen inhaltlichen Nenner der aufführungen, sondern auch als allumfassendes Sinneserlebnis.

»VErFühruNG uNd VErBESSEruNG« – MiMaMuSCh, daS SKurrilE StratEGiEthEatErMENÜKARTE

Alea Non Iacta Est: Text: Iris Maria Stromberger, Regie & Dramaturgie: Mona Schwitzer/Schauspiel: Iris Maria Stromberger, Nico Wind, Chantal M. Stummer

comedy variety: Tanzperformance: Albert Alele Kessler

Das Auto voller Wasser: Text: Thomas Havlik, Schauspiel: Thomas Havlik, Lisa Hofer, Harald Schwarz, Bühnen-installation: tinski

Das Mensch-Tier ist jetzt in, arbeitet so, wie ich will!: Theater Antonin A/Konzept: Jolanta Warpechowski, Schauspiel: David Czifer, Jolanta Warpechowski

Der Rolltreppenorgasmus oder Zwischen den Spiegeln: Text, Regie & Schauspiel: Adina Wilcke

Der Spaßmacher: Text, Regie & Schauspiel: Thomas Weilharter

Die scheinbare Couch: Performance: Ferdinand Oberbauer, Robert Findling

Die Schmetterlingsfrau: Text & Schauspiel: Verena Werni

Die StripteasePrinzessin (One Woman Cabaret Show):Buch & Regie: Albert Alel Kessler, Schauspiel: Wendy Night

Drang, Ziel, Objekt, Quelle des Triebes … Alter und Aussehen ist mir nicht wichtig, Hauptsache Du bist geil und potent:Text, Regie & Schauspiel: Markus Reisinger, Stefan Pawlata

Dunkens Schafskopf: Text, Regie, Schauspiel & Ausstattung: Judith Christian, Stefan Kurt Reiter

Enter ...: Text & Regie: Renate Aichinger, Schauspiel: Sandra Pascal, Carola Pojer, Stella Reinhold

Frau am Mond - eine Art Kriminalgeschichte nach Sophie Reyers Text Das Partygirl: Schuhe/Regie & Ausstattung: Svet-lana Schwin, Schauspiel: Claudia Kopf

Grillhendl Rotation Crew: In beständig rotierender Besetzung bringt die Crew gleich 5 Stücke, um jedes Wochenende aufs Neue zu erfrischen./Text, Regie, Schauspiel & Austattung: Hona Tam, El Manu, jopa jotakin von und zy prexa, Oskar Werner Zahrer und Jonopono Ponojono

Kakadu - fliegen Sie mit!/Performance: Daniel Nasr

Kugel für Sdrnek/Text, Regie & Schauspiel: Stefan Reiser, Ausstattung: Angelika Mangold

Lichtrauschen: improvisierte-Kontakt-Malerei SlowlutionPerformance: Angela Pointinger, Franz Sramek aka Frantsche-sko

Lieben macht sehr schnell abhängig: Fangen sie gar nicht erst an!/Love is highly addictive, dont start!Text, Regie & Schauspiel: Eugen Fulterer

Mann am Mond - eine Art Umkehrversion frei nach Sophie Reyers Text Das Partygirl: Schuhe/Regie & Ausstattung: Svet-lana Schwin, Schauspiel: Régis Mainka

Peter: Text, Regie & Schauspiel: Belle Etage Gruppe 2mit Sabine Maringer, Gregor Schmudermayer, Katharina Krüger

Plötzlich spürte ich meine Hand am Rücken ...:Text & Regie: Flo Staffelmayr, Schauspiel: Martina Greiner, Sophie Resch, Musik: Peter Mayer

Romeo und Julia SM Konzept II: Theater Antonin A; Konzept: Jolanta Warpechowski, Schauspiel: Jennifer Wille

Stehkaffee für Blasenschwache: Text: Lale Rodgarkia-Dara, Regie: Tanja Witzmann, Schauspiel: Susi Preissl, Marcus Hauser

Strandfantasien: Text: Donald Padel, Regie: Aleksander Studen-Kirchner, Donald Padel, Schauspiel: Esther Csapo, Georg Blume, Aleksander Studen-Kirchner

Vorgang! Was ist eine menschliche Fragenzentrifuge?: Text: Nikolaus Scheibner, Regie: Sonja Tollinger, Schauspiel: Profis (1-3) und Publikum (Fragekarten)

Weltverbesserungsbüro: Text & Regie: Daniel Rose, Martin Fabini, Schauspiel: Jasmin Altrock, Martin Fabini

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hEdoNiSMuS Pur: odo7 – dEr aroMa JoCKEyErich Berghammer – »Welcome to the third dimension«. in holland und deutschland schwer gehypt, auf der liste des berühmten JWt als »act to watch« aufgenommen, Kate Moss als Fan, tourneen auf der ganzen Welt, Parfumeur für Gaultier und hilfiger und doch: in Österreich kennt ihn niemand.

Wien ist nicht Shanghai – Wien ist nicht New York.»08/16« im Exklusiv-Interview mit dem internatio-nal gefeierten österreichischen Aromajockey und Duftakrobaten. Sinnlichkeit ist sein Beruf, das limbische System sein Kunde. Erich Berghammer ist ODO7, seines Zeichens Aromajockey. DJs mischten erstmals in den 1970er Jahren die Discoszene auf, in den 1990ern poppten VJs mit ihren Lichtmalereien in die Clubszene und jetzt der Aromajockey. Erich Berghammer, viriler Forty-Something, ist für eine riesige Houseparty gebucht und packt aus: zwei Herdplatten, die er wie Turntabels direkt vor der Partycrowd anordnet. Zwei riesige Ventilatoren rechts und links davon. Vorsichtig öffnet er seinen silbernen Alukoffer. Hierin befinden sich seine Schätze – sein Arbeitsinstrumentarium: Ambra und weißes Sandelholz für den Sex, Oran-genöl zur Erfrischung, Basilikum für die gute Laune und Eichenrinde für einen archaischen Machtrausch. Rund hundert natürlich gewonnene Essenzen bringt ODO7 zu jedem Auftritt mit und mixt damit ein ganz individuelles Dufterlebnis für die Partybesucher. 08/16: An welche Gerüche erinnerst du dich aus deiner Kindheit?Erich Berghammer: Das war so ein Bach, da gab´s Minze. Dann natürlich die Gerüche von meiner Mama: Sonntagsbraten und frische Marmelade und die Pilzgerüche im Wald. Und ein Kind im Kinder-garten hatte so einen ätzenden Geruch, den ich nicht

so gern mochte. Und sie haben in der Nachbarschaft gebaut und dieser Geruch von Beton war eigentlich der geheimnisvollste – so frischer Beton, Steine mit Wasser und Zement und natürlich der Kirchenweih-rauch.

08/16: Du schaust bei den Parties selbst immer sehr ekstatisch aus.Berghammer: Ich werde natürlich auch selbst betäubt. Der Grund sind die Effekte, die die Gerüche haben, die ich einfach teilen möchte mit den Partypeople. Natürlich soll es lecker riechen, aber viel mehr geht es darum, dass alle wach werden, selbstbewusst werden, jeder geil wird, dass man wirklich anfängt zu trippen, dass es einfach hundert-prozentig zu House passt. Und dass ich davon selbst high werde, ist ja logisch. Wenn man auf der Bühne steht, wird man sowieso schon mal high.

08/16: Du hast in den letzten Jahren auch als Par-fumeur für Modegurus wie Gaultier gearbeitet und dabei Düfte gemixt. Ist das Usus heutzutage, wenn ein neuer Duft lanciert wird?Berghammer: Nein, nein, das ist nicht normal. Der Auftrag von Gaultier war, dass ich bei der Präsenta-tion von »Madame« die Zutaten des Parfums nehme und während der Party damit rumspiele. Dasselbe hab ich für Dior gemacht – ebenfalls live – und für Hilfiger habe ich die Themen der Kollektion 2007 in Düfte umgesetzt.

08/16: Bist du also in der Fashionszene voll involviert?Berghammer: Nicht unbedingt. Die Modeszene ist sowieso sehr konservativ und für neue Dinge nicht so offen, wie man es sich erwarten würde. Als ich vor neun Jahren mit meiner Show begonnen habe, dachte ich auch, die Ersten, die mich buchen würden, wären Fashion. Aber es war ING – eine Bank. Alle waren im Anzug und total begeistert.

08/16: Es gibt ja jetzt 5D-Kino. Was hältst du davon?Berghammer: Das ist ja alles nur synthetischer Ge-ruch. Das kannst du vergleichen mit einem Print von Rembrandts »Der Nachtwache« in Postmarkengröße oder du stehst wirklich vor dem Bild. Außerdem sind die synthetischen Gerüche schlecht für die Gesund-heit, machen Kopfschmerzen, haben keine Effekte, stinken und bringen letztlich gar nichts.

08/16: Kann man schon einen gesellschaftlichen Trend erkennen, der hin zum Geruch geht? Ist das Konzept im Vormarsch?Berghammer: Ja, es ist eine klare Tendenz zu erken-nen, Gestank zu überdecken. Weiters gibt es einen massiven Trend zur Manipulation von Menschen durch Geruch. Man kann etwa Düfte gezielt in Gewe-be und Stoffe einfügen – mit der Nanotechnologie ist es inzwischen möglich, alle Rezeptoren direkt an-zusteuern. Oder Supermärkte: Die EU hat inzwischen Gesetze erlassen, dass dort keine Geruchsmanipu-lation mehr mit Ventilatoren betrieben werden darf.

Das alles ist nur der Anfang und es wird sicher in Zukunft noch viel mehr werden. Gleichzeitig erleben wir gerade eine Wiederholung des Altertums. Im alten Rom hat man Rosenduft und Rosenwasser eingesetzt, um die Massen zu beruhigen, und die katholische Kirche benutzt den Weihrauch zur Manipulation. Der aktive Stoff im Kirchenweihrauch ist mit THC verwandt und hat natürlich eine dementsprechende Wirkung. Dieses Olibanum Sacrum ist eine hoch psychoaktive Substanz. Wahrscheinlich habe ich mit meiner Show auch so ein Bewusstsein geweckt.

08/16: Bist du eigentlich Esoteriker?Berghammer: Die esoterische Ästhetik lehne ich total ab. Für mich zählen wissenschaftliche Fakten, es sind einfach psychologische und chemische Abläufe. Ich bin mir aber sicher, dass es nicht nur Menschen, Pflanzen und Tiere gibt, sondern auch Geister und Götter oder Höllenwesen. Es gibt ein arabisches Sprichwort: »Wo Weihrauch ist, da sind keine Insekten und bösen Geister.« Dass Weihrauch schlechte Energien vertreibt, schlechte Gedanken und dergleichen, dass hat wiederum mit dem lim-bischen System zu tun. Wenn zum Beispiel jemand depressiv ist, dann können bestimmte Gerüche und ausgesuchtes Räucherwerk einen absolut positiven Effekt auf das Gehirn haben und die bösen Geister vertreiben.

08/16: Ist dir schon mal ein Fauxpas passiert?Berghammer: Tja, die Nase ist eben am allerschwie-rigsten zu befriedigen. Ganz am Anfang in Amster-dam habe ich mal »Lilly of the valley«, ein synthe-tisches Zeug, verwendet und es begann im ganzen Club unglaublich zu stinken. Es verbreitete sich so intensiv, dass kurz darauf der DJ über die verwin-kelten Treppen nach unten gerannt kam und schrie: »Stop it, stop it, it´s everywhere!«

Erich Berghammer hat den Sommer über wieder für zwei international renommierte Parfümhäuser gear-beitet und im Herbst 2010 seine nächste Asien- und Russland-Tour gestartet.

www.odo7.comhttp://www.youtube.com/user/odo7 Odo´s Channel zeigt Auftritte z.B. beim Roskilde Festival sowie TV-Mitschnitte von Arte & Co.

Text: Tatjana RauthFotos: ODO7

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»reflexionen zur ungewöhnlichen Nutzung von städtischen Freiräumen. Ein umdeutlicher Prozess. Eine mögliche annäherung. Ein performatives dazwischen …«

idENtity GroWS out oF ChaoS – it´S thE SaME With PlaNS aNd PlaNtS

Urbane Freiräume beschränken sich nicht auf gestaltete und verbaute Plätze und Parks in Form von dauerhaften Konstruktionen der Erholung und Interaktion im klassisch landschaftsarchitekto-nischen Sinn. Spontane, temporäre Momente der Überraschung, die im Vorbeieilen wahrgenommen werden, sind für ein genussvolles, abwechslungs-reiches städtisches Leben genauso bedeutsam. Die vielköpfige Gruppe kampolerta sucht nach Möglichkeiten, solche Prozesse und Umgangs-kulturen zu erkunden und stets aufs Neue durch eigene oder mit anderen Künstlern entwickelte Projekte Unvorhergesehenes im öffentlichen Raum zu implementieren.

Gezähmte VerwilderungDie Themenmodule Stadtgrün und soziale Aspekte öffentlicher Räume ziehen sich leitmotivisch durch die Aktivitäten von kampolerta. In einer Zeit, in der sich das Leben immer mehr in virtuelle Vampir-räume verlegt, Realitätsverweigerung sich breit macht, die von den Menschen ein Unmögliches an Leistungssteigerung verlangt, die das Leben und seine Qualität entwertet und sich in Maschinen-

geschwindigkeit verwandelt, mit der sie einmal nicht mehr mithalten werden können, versuchen einzelne kreative Arbeitsgruppen das Leben wieder zu entschleunigen und die Menschen darauf auf-merksam zu machen, dass sie leben und ein Teil ihrer Umgebung sind, die sie sich selbst schaffen.

Freiraum-HackingKennzeichnend für die künstlerische wie land-schaftsplanerische Praxis in den Interventionen von kampolerta sind die Schaffung von Neu- und/oder Desorientierungen im öffentlichen Raum, die Verquickung von spielerischer, improvisierender Ausführung und konzeptioneller Planung. Die Vorgangsweise ist experimentell und performativ, verschiedene Erscheinungs- und Inszenierungs-formen im urbanen öffentlichen Raum werden praktisch getestet und umgesetzt. Freiraum-Hacking-Interventionen sind somit auch gleich-bedeutend mit Performance und Interaktion. Der urbane öffentliche Raum wird zum Versuchsfeld für kurzzeitige, individuelle Raumaneignungen, für künstlerische Neuinterpretationen von All-täglichem oder Banalem. Es bleiben meist keine

»ein Teil der Gruppe kampolerta bei der »Aktion Raum für spontanes Vegetieren« in der Kärnterstraße, Herbst 2009. Das kleinste private Wohlfühl-Grün – Topfpflanzen – werden aus ihrer häuslichen umgebung befreit und einen Abend lang spazierengetragen.«

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dauerhaften Spuren zurück, nur das Erlebnis bleibt in der Erinnerung.

Stadtpflanzen & TaschenfilmeDie Veranstaltungsreihe »Stadtpflanzen und Taschenfilme – Urban Gardening & Pocketfilms« widmete sich Ende September dem Thema des urbanen Gärtnerns in Kombination mit dem jungen Medium des Pocketfilms, Filme produziert mit Mobiltelefonen oder Smartphones. Aspekte der Nutzung städtischer Räume durch diverse Formen des gemeinschaftlichen und interkulturellen Gärt-nerns sowie künstlerische Positionen wurden dabei in einem Stadtbahnbogen (Wienstation, Lerchen-felder Gürtelbogen 28), der temporär zu einem Ideen-Gewächshaus umgestaltet wurde, platziert, thematisiert und fokussiert. Für die Konzeption, künstlerische Leitung, Organisation und Redaktion zeichneten Christa Auderlitzky (Filmkuratorin und Inhaberin von filmdelights) und Hanna Schimek (bildende Künstlerin) verantwortlich. »Ausgangs-punkte für diese Veranstaltungsreihe waren einerseits unser beider persönliches Interesse an Pflanzen im urbanen Raum«, erklärt Auderlitzky, »und andererseits die Beobachtung, dass urbane Gemeinschaftsgärten und die eigeninitative Gestaltung öffentlicher Räume mittlerweile zu einem globalen Phänomen geworden sind und auch in Wien immer mehr zum Thema werden.« Sie erzählt, warum sie sich für Pocketfilme be-geistert: »Das Einzigartige an diesem Medium ist die Spontanität, mit der man Situationen filmisch festhalten kann und auch die Zugangsmöglichkeit zu einem audiovisuellen Medium, die dadurch en-orm vergrößert wurde. Ich denke auch, dass es für Jugendliche eine gute und spielerische Möglichkeit ist, sich überhaupt mit bewegtem Bild auseinan-derzusetzen. Auch wenn das Medium durch die Handkamera-Technik natürlich auch Grenzen hat, so steckt doch im Umgang und im Experiment mit diesem Medium sehr viel kreatives Potenzial.«

Sound LecturesElmar Nadler und Michael-Franz Woels von kampolerta halfen bei der Programmzusammen-stellung der Gürtelgespräche – Expertengespräche rund um das Thema Stadtpflanzen – sowie bei der Kuratierung der musikalischen Untermalung. Am Eröffnungsabend von »Stadtpflanzen und Taschen-filme« traten dabei die Kurzfilme mit Tönen in Dialog. Gemeinsam mit den besten Wettbewerbs-Pocketfilm-Beiträgen wurde das Musikprojekt DOXA10 präsentiert. Klang-Kontext-Hacking in verträumt-manieristischer Verspieltheit evozierte ein dadaistisch-surrealistisches Klangexperiment. Ausgangsmaterial für diese Sound-Apercus lie-ferten Sprachaufnahmen zum Thema Landscape-Experiments. Einzelne Wortfetzen, Klopf- und Hustgeräusche (Hack bedeutet im Englischen auch trockener Husten), Hintergrund- und Nebenge-räusche der Lectures wurden ge- und zerhackt und

»Tuinverhalen, Garden Stories (Nl 2004, Boris Gerrets, 52 min).Wie kann sich dörflicher Gemein-schaftssinn in einer urbanen umgebung behaupten und den Widrigkeiten zerfallener Ideologien trotzen? »Garden Stories« erzählt die Geschichten urbaner GärtnerInnen in St. Petersburg und Detroit.

»Corner Plot« (uSA 2010, Ian Cook, Andre Dahlman,10min). Inmitten von Bürogebäuden, Shopping Malls und Straßenverkehr bewirtschaftet der 98-jährige Charlie Koiner einen Hektar Farmland und versorgt die Nachbarschaft mit Obst und Gemüse.«

in den Mittelpunkt verfrachtet. Die einzelnen Ton-Samples, einmal ihrem Ursprungskontext entzogen, werden rhythmisch umgedeutet und melodiös zweckentfremdet. In roher Anmut Übereinanderge-schichtetes erzählte Subtiles zum Thema Entwerfen und oszillierte auf verschrobene Weise zwischen aufbrausend-komplexer und repetitiv-kontempla-tiver Eindringlichkeit.

FlashGardeningAm vorletzten Tag der Veranstaltungsreihe »Stadt-pflanzen und Taschenfilme« wurde der Kurzdoku-film »Krasse Kresse« als Überraschungsfilm gezeigt. Kampolerta führte gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Sylvie Proidl Anfang Juni 2010 eine Pflanzenverschenkaktion mit dem Titel »Krasse Kresse – on tour« am Herbert-von-Karajan- Platz neben der Staatsoper durch. Mehrere Hundert Kapuzinerkresse-Pflänzchen wurden in grünen Papierstanizeln Passanten mit auf den Weg gege-ben. Die selbstgezogenen Pflanzen wurden somit auf die Reise geschickt und die neuen Besitzer des mobilen Grüns gebeten, den Verweilort bzw. neuen Pflanzstandort zu dokumentieren. Gesammelt wurden die Bilder dann auf einem Blog, und neben den einzelnen Fotografien fand sich auch das ein oder andere Grün-Gedicht. Das interaktive Moment stand bei dieser Aktion im Vordergrund. Menschen,

die sich davor noch nie gesehen haben und sonst vielleicht auch nie ein Wort miteinander gespro-chen hätten, sollten dadurch zusammenkommen. Die Pflanze dient bei dieser schnellen Aktion – der Name FlashGardening ist eine wörtliche wie aktio-nistische Verquickung von Guerilla Gardening und Flash Mob – als Vermittler.

Green OrphansEine Woche lang war die Pflanzeninstallation »Green Orphans« von der Künstlerin Hanna Schimek – durch die beiderseitigen Glasfassaden der Gürtelbogenräumlichkeit erhielt der Ausstel-lungsort einen gewissen Glashauscharakter – an dieser urbanen Schnittstelle zwischen sechzehn-tem und achtem Bezirk zu besichtigen. Diverse Blattgewächse wurden gemeinsam mit zum Teil schon leicht vergilbter Pflanzenliteratur aus den vorigen Jahrzehnten, die auch für ein Lesestück mit verteilten Rollen (Hanna Schimek und Dagmar Frühwald) mit dem Titel »Über den edlen Zier-wert von Blüte und Blatt« dienten, fein säuberlich aufgereiht. Gefunden wurden die präsentierten Pflanzenwaisen in Abfallbehältern, auf Baustellen und Abstellplätzen oder in dunklen Hausfluren. Die Künstlerin hat sie mitgenommen und somit vor dem Verwelken und Verderben bewahrt. Sie wurden eine Zeit lang gemeinsam mit ihren eigenen Pflanzen

gepflegt, umgetopft und mit frischer Erde verwöhnt. Die Besucher wurden herzlich eingeladen, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Und am letzen Tag wurden auch tatsächlich alle vergebenen Pflanzen mitgenommen und das Pflanzen-Waisenhaus musste aufgrund dieses freudigen Ereignisses bis auf weiteres wieder geschlossen werden.

Recharge your ImaginationDie Welt entsteht im Kopf: la vida es sueño. Die Frage bleibt noch offen, ob wir es sind, die uns unseren eigenen Lebensraum nehmen, in jeder Beziehung: sei es nun die Natur, die uns hervor-brachte und von der wir abhängig sind, oder unsere Lebensfreude, die durch die Inhaltsleere in unserem Leben aufgefressen wird. Umgeben von kühlem, grauem, aalglattem Wirtschafts- und Industrie-beton und vereinnahmt durch Jobs, die uns keinen Spaß machen, verwandeln wir uns zunehmend in nahezu verbrauchte Batterien. Warum verwandeln wir unsere Leben nicht lieber in Taschenfilme? Und warum lassen sich nicht endlich wieder mehr Menschen mit und durch Imagination pflanzen?

www.kampolerta.blogspot.com Text: Michael-Franz Woels und Petra PalmeshoferFotos: Hanna Schimek

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Das Bild blieb in meinem Kopf hängen wie ein Gemälde und kehrte in unregel-mäßigen Abständen immer wieder zu-rück in der Überzeugung, ein Jubiläums-anlass für die Existenz der Erinnerung selbst zu sein. Am 21.6.1987 überquerte ich die Grenze Richtung Wien, und wie viele andere Zeitgenossen werde auch ich diesen Tag wohl nie vergessen. Die graue Stereotype der Monokultur, verschandelter und ausgesaugter Land-schaft wechselte in ein buntes Herum-getanze der Felder, Wiesen und Wälder, die sich sanft vor mir rundherum aus-streckten, um mit den Jahreszeiten in ihre farbigen Gewänder schlüpfen zu können. Bald danach tauchte die Gegend der Vorstadt auf, durch die der Zug sich vor-sichtig schlängelte, und hauchte wieder einen grauen Ton auf die Fensterfläche. Damals wahrlich nur ein Hauch, da sich die Vorstadt in der Ausdennungsphase befand. Auch Milo Dor kam 1943 aus Belgrad nach Wien – allerdings nicht als freier Mann, sondern als Zwangsarbeiter. Ganz sicher mit einem eigenen Bild im Kopf und ohne Zweifel einem weit un-vergesslicherem. Nichtsdestotrotz wählte Dor 1948 die Stadt Wien zu seiner Bleibe und schrieb sich durch sie durch bis zur seinem Tod ebendort im Jahre 2005. Milo Dor wuchs viersprachig auf und

vielleicht gerade deswegen gefiel es ihm in einer Stadt, wo er sich in jeder Spra-che, die er kannte, verständigen konnte. Schon als Student der Theaterwissen-schaften und Romanistik war er als frei-er Journalist tätig, und es war nur eine Frage der Zeit, wann seine Feder mit ihm durchgehen sollte. Im Laufe seines Le-bens ist er zum Grandseigneur der öster-

reichischen Literatur avanciert mit über 30 geschriebenen Bü-chern und unzähligen literarischen Überset-zungen. In seiner letzten Anthologie wählte er persönlich 17 Autoren, die – obwohl nicht hier geboren – Wien zum Zentrum ihres Schaffens gemacht haben und auf ver-schiedenste Art und Weise ihre Erlebnisse und Begegnungen al-ler Art in Geschichten

festzuhalten versuchten. Manche von ihnen erstrahlen bereits am österrei-chischen Literaturhimmel – andere schlummern noch in den verborgenen Gassen dieser doch liebenswürdig trägen Kleingroßstadt. Mit diesem Buch begibt man sich auf eine Reise, die – von wo auch kommend – immer in Wien endet und einem durchaus und mitunter viele nützliche Dinge offenbart. Wie zum Beispiel, dass es für unsere Mitmenschen türkischer Herkunft nicht nur EIN Wien gibt, sondern gleich dreiundzwanzig davon. Als nächstes

kann man sich brauchbare Tipps holen, welche Formen man künftig im Umgang mit Leichen zu pflegen gedenke, wenn man in Wien einer bulgarischen Toden-wache beiwohnen sollte und auch wie das Eigene plötzlich fremd werden kann in der fremden Nähe. Es ist eine Reise, die erst mit der letzten Seite aufhört und auch das nur vielleicht. Wenn ich mich in der Fremde befinde und Wien vermisse, denke ich mir, dass es wohl die Gleichgültigkeit ist, die einem fehlt und die auch immer wieder mitunter diese negative Energie lähmt und Wien so lebenswert macht - aber das auch nur, wenn ich einmal kurz nicht hier bin! Ich denke über die lasche Geschwindigkeit meiner Schritte nach, die hier eher schlendernd und gemütlich wirken, und mache mir Gedanken über das gewisse Etwas das Wien ausmacht. Und es ist nicht nur bloß das unerfüllt Erträumte, das für die Stille sorgt und eine Art totale Stagnation hervorruft, sondern auch eine gute Portion Sinn für die faul lüsterne Gemütlichkeit, die auch der äußerst gute Wein ein bisschen zu verantworten hat. Ein zur Perfektion gebrachter Verantwortungsverweis.Wien die Stadt am Fluss, manchmal gewissenlos agierend, genau wie der Fluss – aber das liegt wohl schon in ihrer Natur. So nach dem Motto: »Leben und leben lassen ..., aber Ordnung muss sein!«

Angekommen von Milo DorErschienen im Picus Verlag; ISBN-10: 3854524897

Text: Daniel Caramell

»aNGEKoMMEN«EiNE aNtholoGiE VoN Milo dor

08/16 aProPoS

Originaltitel FreaksProduktionsland USAErscheinungsjahr 1932Regie Tod BrowningKamera Merritt B. GerstadSchnitt Basil Wrangell

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NOVembeR/2010

So. 24/10

Konzert: Bodhii Blvd / Fadin´ to WhiteoutEintritt: Vorverkauf: 7 € , Abendkassa: 8 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Mo. 25/10

Konzert: Francis International Airport / Sawoff Shotgun / A.G. TrioEintritt: Vorverkauf: 8 € , Abendkassa: 10 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Di. 26/10

Konzert: Geoff Berner (Can)Eintritt: Vorverkauf: 9 € , Abendkassa: 10 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Mi. 27/10

Konzert: The Wedding Present (Uk)Eintritt: Vorverkauf: 15 € , Abendkassa: 17 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Do. 28/10

Party: Russische NachtZivata Uza, Dj A.N.N.E.Eintritt: frei; Beginn 21hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Sa. 30/10

Theater: Halloween ShowThe Incredible Strange Sideshow of Horrors 1. Wiener Bluttheater; Beginn: 22h Eintritt 12 €, free Afterparty mit Metal, Industrial, Rock, Postpunk, HorrormusicDas Werk, ErdWerkNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

So. 31/10

Konzert: The Incredible StaggersEintritt: Vorverkauf: 12 € , Abendkassa: 14 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Konzert: Japanese New-Music-Festival 2010Yoshida Tatsuya (Ruins, Koenji Hyakkei Etc.)Tsuyama Atsushi (Acid Mothers Temple, Omoide Hatoba Etc.) Kawabata Makoto (Acid Mothers Temple, etc.) 7 musicians plays 7 different units!! Beginn: 20hDas Werk, Neulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Mo 1/11 – 7/11

Ausstellung: „Advice for girls“H. H. Capor: „Falang“ Waltraud Palme „Zögere nicht…“Ragnarhof, Grundsteingasse 12, 1160 [email protected] Heimel Tel: 0676 9318534Mag. Nora Lackner MAS Tel: 0676 6167446www.myspace.com/ragnarhofwww.facebook.com/ragnarhof

Mo. 1/11

Konzert: Fuzzman / Pieter GabrielEintritt: Vorverkauf: 12 € , Abendkassa: 14 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29–30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Di. 2/11

Lesung: Der mit HutBeginn: 19hDas Werk, GalerieKaffeeNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Mi. 3/11

Konzert: Florian Kargl (Liedermacher)Eintritt: Freie Spende; Beginn 21.00hChelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29–30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Do. 4/11

Konzert: Kommando Elefant / Enno BungerEintritt: Vorverkauf: 10 € , Abendkassa: 12 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29–30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Konzert: Wetterstein BluesArtEintritt: freie Spende/Wetterstein CD 10 €Beginn 21hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Fr. 5/11

Veranstaltung: PrasselbandeBeginn: 19hDas Werk, ErdWerkNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Sa. 6/11

FotoausstellungGerlinde Miesenböck Maisemaa. Finnische Landschaften 6/11 2010 - 8/1 2011

Gerlinde Miesenböck legt gesellschaftlich konstruierte Sehweisen offen. Touristische Gewohnheit und bildnerische Praxis beein-flussen sie bei Spaziergängen, Radtouren sowie Bus- und Bahnfahrten, bei denen die Fotografien entstanden sind. Fehlendes Licht

kompensiert sie mit Mehrfachbelichtungen, und der klimatischen Herausforderung von teilweise minus 30˚C stellt sich Miesenböck mit einer billigen Mittelformatkamera aus Plastik und Glas, einer Holga.Eröffnung: Freitag, 5.11.2010, 19:00hÖffnungszeiten: immer geöffnet Donners-tag, 17-20 Uhr, Samstag von 10-13h sowie auf Anfrage

anika handelt Galerie, Yppenplatz 5, 1160 Wienwww.anikahandelt.at

Benefizabend Falta: tanz, Musik, FilmRagnarhof, Grundsteingasse 12, 1160 [email protected] Heimel Tel: 0676 9318534Mag. Nora Lackner MAS Tel: 0676 6167446www.myspace.com/ragnarhofwww.facebook.com/ragnarhof

So. 7/11

Konzert: Gisbert zu Knyphausen / Nils Koppruch (D)Eintritt: Vorverkauf: 13 € , Abendkassa: 15 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29–30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Mo. 8/11

Konzert: Convertible / David LippEintritt: Vorverkauf: 10 € , Abendkassa: 12 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Di 9/11 – 20/11

Fotoausstellung: „Parallel Illusions“Ragnarhof, Grundsteingasse 12, 1160 [email protected] Heimel Tel:0676 9318534Mag. Nora Lackner MAS Tel:0676 6167446www.myspace.com/ragnarhofwww.facebook.com/ragnarhof

Di. 9/11

Konzert: Bumbum Kunst feat. SMC / perVersEintritt: Vorverkauf: 7 € , Abendkassa: 8 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Jazzsession: Vibramatik und FreundenEintritt: Frei; Beginn: 21:00hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Lessung: gav&lesetheaterBeginn: 19hDas Werk, GalerieKaffeeNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Mi. 10/11

Konzert: Verschärft / A.MenEintritt: Vorverkauf: 8 € , Abendkassa: 10 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Do. 11/11

Konzert: Steve Wynn & the miracle 3 (Usa)Eintritt: Vorverkauf: 13 € , Abendkassa: 15 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Vocal Night - Jamm Session mit Timemachi-ne, Stardate und FreundenEintritt: Musikbeitrag Freie Spende Beginn 21hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Sa 13/11

Tribute Night Neil Young foreverEintritt: Musikbeitrag Freie Spende Beginn 20hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Theater: Für dich aufBeginn: 19hDas Werk, GalerieKaffeeNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Mo 15/11

Lesung: galeriestudio 38 / Tagebuchtag 2010Emese Benko, Franz Carl Carhaun, Walter Csuvala, Silvia Ehrenreich, Sonja Henisch, Ralf Kopp, Mario Liftenegger, Andrea Pierus, Tristan Rain, Martina Reinhart, Andreas Stastaund Eva Maria WiesebthalBeginn: 19hCafe Club Intenational/C.I., Payergasse 14, 1160 Wienwww.galeriestudio38.at

Konzert: Erstes Wiener HeimorgelorchesterEintritt: Vorverkauf: 8 € , Abendkassa: 10 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Di 16/11

Lesung: „schreibspuren“Lesung aus der gleichnamigen Anthologie im Rahmen der Wiener LesewochenMit Zoe Zauner, Michael Altmutter, Sascha Wittmann und A.J. RosmondiBeginn: 19h, Eintritt freiGalerie Heinrich, Thaliastr. 12, 1160 Wien

Konzert: MLE(e)Eintritt: Vorverkauf: 7 € , Abendkassa: 8 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahnbögen 29 – 30

täglich geoeffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Lessung: Der mit dem HutBeginn: 19hDas Werk, GalerieKaffeeNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

Mi 17/11

Lesung: „schreibspuren“Lesung aus der gleichnamigen Anthologie im Rahmen der Wiener LesewochenMit Lisa Lackner, Marlen Schachinger und Paul AuerBeginn: 19h, Eintritt freiWerkstätte Kunstberufe/Liebhartstaler Bock-keller, Gallitzinstr. 1, 1160 Wien

Do. 18/11

Konzert: ROBI FAUSTMANN / BRETTERBAUEREintritt: Vorverkauf: 8 € , Abendkassa: 10 €Chelsea, Lerchenfelder Gürtel, U – Bahn-Bögen 29-30täglich geöffnet von 18-4hwww.chelsea.co.at

Konzert: Wetterstein Moment Musik SessionEintritt: freie Spende/Wetterstein CD 10 €Beginn 21hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Sa. 20/11

Konzert: Droebinger und Band (New Austropop)Eintritt: Freie Spende/Wetterstein CD 10 €Beginn 21hCafe Concerto Äußerer Gürtel/Ecke Neulerchenfelder Straßewww.cafeconcerto.at

Veranstaltung: Bludzbrüder/Sua KaanWeissgold – Ute BockBeginn: 22hDas Werk, GalerieKaffeeNeulerchenfelder Straße 6-8, 1160 Wienwww.daswerk.org

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