8
Blick in die Gemeinden In jeder Pfarrei, die zur Pfarreiengemeinschaft gehört, gibt es vielfältige Gruppen, Gremien und Initiativen. Viele davon stellen wir mit Text und Bild auf den folgenden Seiten vor. Überall vor Ort ist das ehrenamtliche Engagement sehr groß! Ohne Ehrenamtliche läuft nichts Wir stellen Menschen wie Maria Post vor, die gerne mitarbeiten 3 Seite II und VII Passionsspiel: Ein ganzes Dorf ist auf den Beinen Alle fünf Jahre herrscht in Auersmacher Ausnahmezustand 3 Seite III Kirchenmusik: Soli Deo Gloria – Gott allein die Ehre Ein aktives Musikleben bereichert die Gemeinden 3 Seite VI Einzelpreis 1,65 Euro · Nummer 11 · 14. März 2010 · 136. Jahrgang Redaktion: Tel. (06 51) 71 05-610 · Abo-Service: Tel. (06 51) 46 08-152 · Anzeigen: Tel. (06 51) 46 08-123 www.wochenzeitung.paulinus.de P AULINUS WOCHENZEITUNG IM BISTUM TRIER Herzlich willkommen in der Pfarreiengemeinschaft Auersmacher, Rilchingen- Hanweiler, Sitterswald! Die Gemeinden gehören schon seit längerer Zeit zusammen, doch es bleibt noch ein gutes Stück gemeinsam zu gehen. Von Beatrix Michalak Auersmacher, Sitterswald und Ril- chingen-Hanweiler sind drei Orts- teile der Gemeinde Kleinblitters- dorf, die – einschließlich der wei- teren Ortsteile Kleinblittersdorf und Bliesransbach – etwa 13 000 Einwohner zählt. Zwischen der Saar und der Blies gelegen, sind die Orte geprägt von der Nähe zur Landeshauptstadt Saarbrücken und der unmittelbaren Nachbar- schaft zu Frankreich. Handwerk, Kleinbetriebe und Dienstleister bilden das wirt- schaftliche Rückrat. Der größte Arbeitergeber ist die gGmbH der Barmherzigen Brüder mit ihren Alten- und Behinderteneinrich- tungen. Das geplante Kurbad in Hanweiler knüpft an die Kurtradi- tion des 19. Jahrhunderts an und würde weitere Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Wir laden Sie ein, sich mit uns gemeinsam auf eine Reise durch unsere Pfarreingemeinschaft an der Oberen Saar zu begeben. Hier leben etwa 4300 Katholiken. Die älteste der drei Landpfarrei- en ist Maria Heimsuchung in Au- ersmacher. Ihre Anfänge liegen im siebten Jahrhundert. 1803 wur- de Auersmacher selbständige Pfar- rei. St. Walfried in Hanweiler ge- hörte zunächst zu Welferdingen und später zur Nachbarpfarrei Au- ersmacher. 1862 wurde sie eigen- ständig. St. Josef der Arbeiter in Sitterswald ist die jüngste Pfarrei. 1956 wurde die Kirche einge- weiht. 1959 bekam die Gemeinde ihren eigenen Pfarrer. Die drei Pfarrgemeinden sind auf dem Weg, die Einheit in der Vielfalt zu suchen. Gemeinsame Gottesdienste etwa an Fronleich- nam, der Weltgebetstag der Frau- en, das Ewige Gebet, Kindergottes- dienste, eine gemeinsame Firm- vorbereitung, ein gemeinsamer Liturgiekreis sowie ein gemeinsa- mer Pfarrbrief sind erste Schritte auf dem Weg dorthin. 2008 wurde der Pfarreienrat ge- gründet, in dem jede Pfarrgemein- de durch zwei Personen vertreten ist. Die drei Pfarreien einander nä- herzubringen ist die zentrale Auf- gabe dieses Rates. Durch gemein- same Aktionen, etwa beim Pilgern auf dem Jakobsweg, wird das ge- genseitige Verständnis gefördert und das Zusammengehen der drei Pfarrgemeinden unterstützt. Neben dem Gemeinschaftli- chen versucht jede Pfarrei ihr ei- genes Profil zu wahren. Unzählige Frauen und Männer beleben durch ihr ehrenamtliches Engage- ment ihre Pfarrei und somit auch die Pfarreiengemeinschaft. Ein Pastor, eine Pastoralreferentin und eine Gemeindereferentin unter- stützen sie dabei. Die Strukturveränderungen, die mit den Planungen für das Jahr 2020 einhergehen, bereiten den Menschen in der Pfarreienge- meinschaft große Schwierigkei- ten. Trotz klarer Vorgaben des Bis- tums Trier haben sie viele Fragen und sehen der Zukunft mit gro- ßem Unbehagen entgegen. Diese Ängste zu überwinden und kon- struktiv die Zukunft zu gestalten, fordert von allen in der Pfarreien- gemeinschaft vollen Einsatz (vgl. auch Seite IV). Auf der Suche nach unserem Weg Neben der Kirche in Auersmacher (Foto) ist der Dienstsitz des Pfarrers. Die Kirche in Rilchingen-Hanweiler ist über die kalte Jahreszeit erstmals kom- plett für drei Monate geschlossen worden. Fotos: Eva-Maria Werner St. Josef der Arbeiter, die Kirche in Sitterswald. Die Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde spielt beim Kinder- garten Auersmacher eine große Rolle. Foto: Karin Schäfer Bei der Kuchenauswahl fällt die Entscheidung schwer: Seit 2003 findet monatlich in Hanweiler ein Kirchenkaffee statt. Foto: Pfeiffer Während jedes Gottesdienstes der Kinderkirche Auersmacher brennt die Jesus-Kerze (ganz rechts). Foto: privat Die drei Pfarreien einander näherzubringen ist die zentrale Aufgabe des Pfarreienrates: hier eine gemeinsame Wanderung auf dem Jakobsweg. Foto: Reinhard Nagel ··· Mit vielen Aktionen trägt sie zu einem regen Vereinsleben bei: die Katholische Frauengemeinschaft Auersmacher. Foto: Brandstetter Beatrix Michalak ist Pastoralreferen- tin in der Pfarrei- engemeinschaft. Foto: Foto-Schäfer, Kleinblittersdorf „Trotz klarer Vorgaben des Bistums Trier haben sie viele Fragen und sehen der Zukunft mit großem Unbehagen entgegen.“ Beatrix Michalak

Paulinus vor Ort - Auersmacher

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Paulinus vor Ort - Auersmacher

Citation preview

Page 1: Paulinus vor Ort - Auersmacher

Blick in die Gemeinden

In jeder Pfarrei, die zur Pfarreiengemeinschaft gehört, gibt esvielfältige Gruppen, Gremien und Initiativen. Viele davonstellen wir mit Text und Bild auf den folgenden Seiten vor.Überall vor Ort ist das ehrenamtliche Engagement sehr groß!

Ohne Ehrenamtliche läuft nichtsWir stellen Menschen wie MariaPost vor, die gerne mitarbeiten3 Seite II und VII

Passionsspiel: Ein ganzesDorf ist auf den BeinenAlle fünf Jahre herrscht in Auersmacher Ausnahmezustand3 Seite III

Kirchenmusik: Soli Deo Gloria – Gott allein die EhreEin aktives Musikleben bereichert die Gemeinden3 Seite VI

Einzelpreis 1,65 Euro · Nummer 11 · 14. März 2010 · 136. Jahrgang Redaktion: Tel. (06 51) 71 05-610 · Abo-Service: Tel. (06 51) 46 08-152 · Anzeigen: Tel. (06 51) 46 08-123 www.wochenzeitung.paulinus.de

PAULINUSWO C H E N Z E I T U N G I M B I S T U M T R I E R

Herzlich willkommen inder PfarreiengemeinschaftAuersmacher, Rilchingen-Hanweiler, Sitterswald!Die Gemeinden gehörenschon seit längerer Zeitzusammen, doch es bleibtnoch ein gutes Stück gemeinsam zu gehen.

Von Beatrix Michalak

Auersmacher, Sitterswald und Ril-chingen-Hanweiler sind drei Orts-teile der Gemeinde Kleinblitters-dorf, die – einschließlich der wei-teren Ortsteile Kleinblittersdorfund Bliesransbach – etwa 13 000Einwohner zählt. Zwischen derSaar und der Blies gelegen, sinddie Orte geprägt von der Nähe zurLandeshauptstadt Saarbrückenund der unmittelbaren Nachbar-schaft zu Frankreich.

Handwerk, Kleinbetriebe undDienstleister bilden das wirt-schaftliche Rückrat. Der größteArbeitergeber ist die gGmbH der

Barmherzigen Brüder mit ihrenAlten- und Behinderteneinrich-tungen. Das geplante Kurbad inHanweiler knüpft an die Kurtradi-tion des 19. Jahrhunderts an undwürde weitere Arbeitsplätze zurVerfügung stellen.

Wir laden Sie ein, sich mit unsgemeinsam auf eine Reise durchunsere Pfarreingemeinschaft ander Oberen Saar zu begeben. Hierleben etwa 4300 Katholiken.

Die älteste der drei Landpfarrei-en ist Maria Heimsuchung in Au-ersmacher. Ihre Anfänge liegenim siebten Jahrhundert. 1803 wur-de Auersmacher selbständige Pfar-rei. St. Walfried in Hanweiler ge-hörte zunächst zu Welferdingenund später zur Nachbarpfarrei Au-ersmacher. 1862 wurde sie eigen-ständig. St. Josef der Arbeiter inSitterswald ist die jüngste Pfarrei.1956 wurde die Kirche einge-weiht. 1959 bekam die Gemeindeihren eigenen Pfarrer.

Die drei Pfarrgemeinden sindauf dem Weg, die Einheit in derVielfalt zu suchen. GemeinsameGottesdienste etwa an Fronleich-nam, der Weltgebetstag der Frau-en, das Ewige Gebet, Kindergottes-

dienste, eine gemeinsame Firm-vorbereitung, ein gemeinsamerLiturgiekreis sowie ein gemeinsa-mer Pfarrbrief sind erste Schritteauf dem Weg dorthin.

2008 wurde der Pfarreienrat ge-gründet, in dem jede Pfarrgemein-de durch zwei Personen vertretenist. Die drei Pfarreien einander nä-herzubringen ist die zentrale Auf-gabe dieses Rates. Durch gemein-same Aktionen, etwa beim Pilgernauf dem Jakobsweg, wird das ge-genseitige Verständnis gefördertund das Zusammengehen der dreiPfarrgemeinden unterstützt.

Neben dem Gemeinschaftli-chen versucht jede Pfarrei ihr ei-genes Profil zu wahren. Unzählige

Frauen und Männer belebendurch ihr ehrenamtliches Engage-ment ihre Pfarrei und somit auchdie Pfarreiengemeinschaft. EinPastor, eine Pastoralreferentin undeine Gemeindereferentin unter-stützen sie dabei.

Die Strukturveränderungen,die mit den Planungen für dasJahr 2020 einhergehen, bereitenden Menschen in der Pfarreienge-meinschaft große Schwierigkei-ten. Trotz klarer Vorgaben des Bis-tums Trier haben sie viele Fragenund sehen der Zukunft mit gro-ßem Unbehagen entgegen. DieseÄngste zu überwinden und kon-struktiv die Zukunft zu gestalten,fordert von allen in der Pfarreien-gemeinschaft vollen Einsatz (vgl.auch Seite IV).

Auf der Suche nach unserem Weg

Neben der Kirche in Auersmacher(Foto) ist der Dienstsitz des Pfarrers.

Die Kirche in Rilchingen-Hanweiler ist über die kalte Jahreszeit erstmals kom-plett für drei Monate geschlossen worden. Fotos: Eva-Maria Werner

St. Josef der Arbeiter, die Kirche inSitterswald.

Die Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde spielt beim Kinder-garten Auersmacher eine große Rolle. Foto: Karin Schäfer

Bei der Kuchenauswahl fällt die Entscheidung schwer: Seit 2003findet monatlich in Hanweiler ein Kirchenkaffee statt. Foto: Pfeiffer

Während jedes Gottesdienstes der Kinderkirche Auersmacherbrennt die Jesus-Kerze (ganz rechts). Foto: privat

Die drei Pfarreien einander näherzubringen ist die zentrale Aufgabe des Pfarreienrates: hier eine gemeinsame Wanderung auf dem Jakobsweg. Foto: Reinhard Nagel

···

Mit vielen Aktionen trägt sie zu einem regen Vereinsleben bei: dieKatholische Frauengemeinschaft Auersmacher. Foto: Brandstetter

Beatrix Michalak ist Pastoralreferen-tin in der Pfarrei-engemeinschaft.Foto: Foto-Schäfer,Kleinblittersdorf

„Trotz klarer Vorgaben desBistums Trier haben sie viele Fragen und sehen derZukunft mit großem Unbehagen entgegen.“Beatrix Michalak

Page 2: Paulinus vor Ort - Auersmacher

II PAULINUS Nummer 11 · 14. März 2010MEINUNG

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!Im Bistum Trier sind in denletzten Jahren viele Struktu-ren neu geordnet worden.Vieles hat sich verändert.Das reicht von der Bischöfli-chen Behörde, dem General-vikariat in Trier, bis hin zurPfarrgemeinde vor Ort.

Die Pfarreienlandschaftbleibt in Bewegung. Es gabund gibt das Zusammen-wachsen von Pfarreien, die„fusionieren“, andere bildenPfarreiengemeinschaften.Doch ganz egal, wie dieStrukturen aussehen – ent-scheidend ist, dass sie mitLeben gefüllt werden. Undwir vom „Paulinus“ wissensehr wohl, wie lebendig un-sere Pfarreien und Pfarreien-gemeinschaften im BistumTrier sind, erhalten wirdoch Tag für Tag und Wo-che für Woche Meldungen,Artikel, Hinweise und Ein-ladungen zur Berichterstat-tung aus dem Bistum.

Selbst zum Griffel greifenDas ist der Hintergrund,

vor dem Ihre Bistumszei-tung Ende 2008 eine neueInitiative gestartet hat: „Pau-linus vor Ort“. Dabei stellenwir jeweils eine Pfarrei oderPfarreiengemeinschaft aus-führlich vor, mit ihren Ein-richtungen, Gremien undGruppen, ihren Kirchenund Kapellen. Mit diesemneuen Format wollen wirnicht nur das Leben derPfarreien in einer Weisewürdigen, für die die „Nor-malausgabe“ des „Paulinus“nicht genügend Raum undMöglichkeiten bietet. Wirwollen auch Gelegenheitzur „Selbstdarstellung“ ge-ben – und das ist wörtlichgemeint: Ausdrücklich ver-

binden wir mit unserer Ini-tiative das Angebot an alleAktiven vor Ort, auch selbstzum Griffel – oder besserzur Tastatur – zu greifenund sich journalistisch zubeteiligen – selbstverständ-lich in Abstimmung und Be-gleitung durch die Redakti-on. Ansprechpartnerin istdie Kollegin Eva-Maria Wer-ner. Schließlich kann dieVorstellung einer Gemeindeoder Gemeinschaft mit ih-ren verschiedenen Aktivitä-ten Anregung für anderesein, auch einmal etwas an-zugehen, was in der vorge-stellten Gemeinde gut funk-tioniert und was es in der ei-genen Pfarrei noch nichtgibt.

Mit dieser Ausgabe haltenSie den fünften „Paulinus vorOrt“ in Händen. Wir bedan-ken uns herzlich für die guteZusammenarbeit mit derPfarreiengemeinschaft Au-ersmacher Maria Heimsu-chung, Rilchingen-Hanwei-ler St. Walfried und Sitters-wald St. Josef der Arbeiter, dieuns diesmal einen Einblickin ihr Gemeindeleben ge-währt. Es versteht sich vonselbst, dass bei der Vielzahlvon Gruppen und Gremienselbst eine ganze Sonderbei-lage „nur“ eine Momentauf-nahme sein kann. Auch ist esnicht immer möglich, jedeeinzelne Gruppe so zu würdi-gen, wie sie es verdient hätte.Die Artikel und Beiträge sinddeshalb alle exemplarisch –eine Auswahl musste getrof-fen werden. Die Beispiele,Initiativen und ausgewähl-ten „Stimmen“ geben aberein buntes, vielfältiges Bild.

Herzlich, ihr

Bruno Sonnen

Artur Schweig (72),pensionierter Gruppenleiter einerBehindertenwerkstätte:

... in unserer Pfarrgemeinde St. Jo-sef Sitterswald, weil auch ich et-was bewirken will. Als wir 1969hierhergezogen sind, hat der Pfar-rer mich und meine Frau zu denProben des Kirchenchors eingela-den. So fing alles an. Als ich gese-hen habe, dass die Gemeinde kei-ne richtige Weihnachtskrippe hat,habe ich selbst eine Krippe ange-fertigt, die ich seitdem jedes Jahraufbaue. Viele Jahre besorgte ichauch kostenlos große Weihnachts-bäume für den Altarraum, habesie aufgestellt und geschmückt.Auch beim Cäcilienfest unseresChores und bei jedem Pfarrfest ha-be ich aktiv mitgeholfen und inder Pfarrgemeinde sehr viele Repa-ratur- und Renovierungsarbeitendurchgeführt. Von 1971 bis 1989war ich auch im Kirchenverwal-tungsrat tätig. Wenn keiner sichengagiert, läuft auch nichts. Des-halb würde ich mir wünschen,dass mehr Leute in der Kirchenge-meinde aktiv werden. Bei unskann jeder mithelfen.

Friederike Schmidt (69),kaufmännische Angestellte im Ruhestand:

... für die Gemeinschaft, weil ichselbst gerne in Gemeinschaft binund gerne helfe, wenn ich gefragtwerde. Ich ergreife aber auchselbst die Initiative und tue, wasin meinen Kräften steht. In derKirchengemeinde St. Josef Sitters-wald bin ich seit über 20 Jahren inder Ausleihe der Pfarrbücherei ak-tiv und als Schriftführerin desPfarrverwaltungsrates tätig. Auchin der Frauengemeinschaft binich Schriftführerin. Als „GrüneDame“ besuche ich im KlinikumSaarbrücken ein Mal pro WochePatienten. Ich unterhalte michmit ihnen, reiche ihnen etwas zutrinken oder erledige kleine Be-sorgungen. Die Menschen freuensich, dass jemand zu ihnenkommt und sagen „Es ist gut, dasses Sie gibt“. Man bekommt vonden Patienten viel zurück, das istwirklich sehr schön. Ich bin gernekatholisch. Der sonntägliche Got-tesdienst ist für mich sehr wich-tig. Er gibt mir Kraft für die ganzeWoche.

Maria Post (75), Hausfrau:

... unter anderem im Strickkreisunserer Gemeinde Maria Heimsu-chung Auersmacher. In den letz-ten Jahren haben wir rund 5000Decken gestrickt, die wir in dieDritte Welt geschickt haben. ImPfarrgemeinderat war ich achtJahre aktiv und engagiere michweiterhin, indem ich regelmäßigden Pfarrbrief austrage, Hausbesu-che bei Kranken mache und Gra-tulationen zum Geburtstag über-bringe. Das gefällt mir, weil ichdie Leute im Ort kenne und glau-be, dass sie sich freuen, wenn je-mand kommt und mit ihnenspricht.

Ich bringe mich in der Gemein-de ein, wie es meine Zeit erlaubt.Mein Mann ist seit einem Unfallbehindert. Außerdem kümmereich mich momentan um meinenEnkel, wenn meine Tochter zurArbeit geht. Ich habe vier Kindergroßgezogen, dann wurde meineMutter demenzkrank. Aber durchdie Kirche bekommt man Kraft.Und als mein Mann damals denUnfall hatte, hat mir der Pastorsehr geholfen.

Elfriede Brach (70), Hausfrau:

... indem ich mich zusammen miteiner Freundin, Rosl Bähr, seit1986 um den Blumenschmuck inunserer Kirche in Auersmacherkümmere. Wir besorgen für jedenSonntag frische Blumen und deko-rieren die Kirche auch für beson-dere Anlässe wie Hochzeiten,Kommunion und Firmung. Beson-ders aufwendig ist der Blumen-schmuck am Weißen Sonntag.Einkaufen können wir die Blumennicht. Deshalb fragen wir bei Leu-ten an, die einen Garten haben,oder werden auch selbst angespro-chen. Eigentlich hatte ich vor, all-mählich etwas kürzer zu treten.Aber es ist keine Nachfolgerin inSicht. Denn für die Jüngeren, dieberufstätig sind, ist das zu zeitauf-wendig. Also mache ich weiter. Esmacht mir ja auch sehr viel Spaß.Im Pfarrgemeinderat war ich achtJahre lang Mitglied und habe auchden Pfarrbrief ausgetragen. Außer-dem bin ich Mitglied im Kirchen-chor und in der Frauengemein-schaft, Helferin beim Martinsum-zug, beim Pfarrfest und anderenVeranstaltungen.

Leo Daniels (72),Eisenbahner im Ruhestand:

... als Notenwart des „KatholischenKirchenchors Cäcilia Auersma-cher 1781“ schon seit 35 Jahren.Wenn wir ein Konzert haben oderneue Stücke einüben, suche ichdie Noten raus und sorge dafür,dass alles ordentlich sortiert undaufbewahrt wird. Wenn jemandnicht gut mit den Noten umgeht,kann ich das gar nicht haben. Ichsinge am liebsten lateinische Mes-sen, habe auch schon bei einermodernen Rockmesse mitgewirkt.Was mir im Kirchenchor beson-ders gefällt, sind das gemeinsameSingen und der Zusammenhalt.Unseren Stammtisch, zu dem sichMänner aus dem Kirchenchor je-den Sonntag nach der Kirche tref-fen, gibt es schon seit über 50 Jah-ren. Beim Chor bin ich nicht nurNotenwart, sondern auch Haus-kassierer. In dieser Funktion binich dafür zuständig, die Beiträgeeinzusammeln. Auch sonst habeich in der Gemeinde mitgeholfen,solange ich konnte. Im Getränke-einkauf fürs Pfarrheim bin ichschon seit 35 Jahren tätig.

Karin Wiersbowsky (20), Schülerin:

... weil es mir Freude macht, michum die jüngeren Messdiener zukümmern, nachmittags bei Veran-staltungen für die Jüngeren mit-zuhelfen und bei Aktionen wieKleppern oder Sternsinger dabeizu sein. Ich bin Obermessdienerinin der Katholischen Kirchenge-meinde St. Walfried Rilchingen-Hanweiler und habe vergangenesJahr mein zehntes Messdienerju-biläum gehabt. Dass ich schon solange dabei bin, hat verschiedeneGründe. Am Anfang war es ein-fach Interesse. Dann habe ich ge-merkt, wie viel Spaß mir dasMessdienen macht. Als Messdie-nerin war ich auch schon mal beieiner Priesterweihe dabei. Dassind ganz besondere Momente,die man da erlebt. Der Gottes-dienst ist für mich aber auch einRuhepunkt, ein Ausgleich für denStress in der Schule. Was ich spä-ter beruflich machen möchte,weiß ich noch nicht. In diesemJahr mache ich mein Abitur. Da-nach werde ich erst einmal einFreiwilliges Soziales Jahr machen.

Interviews: Alexandra Raetzer

In der Kirchengemeindeund im Dorf aktivDie Ortsvorsteher von Auersmacher, Sitterswaldund Rilchingen-Hanweilerloben die gute Zusam-menarbeit mit den Kir-chengemeinden. Von Alexandra Raetzer

Von einer durchweg „guten Zu-sammenarbeit“ berichtet ThomasUnold (CDU), der Ortsvorstehervon Auersmacher. „Bei uns spieltdie Kirchengemeinde traditionelleine große Rolle. Der Ort ist katho-lisch geprägt, sodass es eine sehrstarke Verbindung zwischenPfarrgemeinde und Ortsgemeindegibt“, erklärt er. Konkret bedeutedas: „Die Leute, die in der Kircheaktiv sind, engagieren sich auchehrenamtlich in der Gemeinde.Daher gibt es auch keine langenWege, wenn die Pfarrgemeindeein Anliegen hat, oder es um diepersonelle oder finanzielle Unter-stützung von Festen geht.“

Pfarrgemeinde ist fester Bestandteil Auch in Sitterswald ist die

Pfarrgemeinde fester Bestandteildes öffentlichen Lebens, berichtetOrtsvorsteher Harald Thieser(SPD). „Kirchengemeinde, Verei-ne und andere Institutionen imOrt unterstützen sich gegenseitig.Anders wäre vieles – nicht nur ausfinanziellen Gründen – nicht um-setzbar.“ Denn in der Dorfgemein-schaft seien immer weniger Men-schen bereit, sich aktiv einzubrin-gen, bedauert er. „Um so höher istdas Engagement von Mitgliedernder Kirchengemeinde einzuschät-zen, die aktiv versuchen, Kinderund Jugendliche einzubeziehen“,

betont Harald Thieser mit Blickauf den Sitterswalder Kinderchor„Die KoKis“ (siehe auch Berichtauf Seite V).

Für Reiner Braun (SPD), denOrtsvorsteher von Rilchingen-Hanweiler, ist die Katholische Kir-chengemeinde ein zuverlässigerKooperationspartner. „Konzertedes Katholischen Kirchenchorssind fester Bestandteil unseresVeranstaltungskalenders. Auchdie Gedenkfeier zum Volkstrauer-

tag wird seit vielen Jahren vomKirchenchor musikalisch gestal-tet“, erzählt Braun. Umgekehrtmache sich auch die Zivilgemein-de für kirchliche Einrichtungenstark.

So habe man kräftig investiert,um den Katholischen Kindergar-ten im Ort zu erhalten. Vom Bis-tum Trier wünscht sich ReinerBraun die Sanierung des vom Ver-fall bedrohten und „ortsbildprä-genden“ alten Pfarrhauses.

Impressum

Herausgeber

Bistum Trier

Chefredakteur

Bruno Sonnen

Redaktion

Zeljko Jakobovac (stellv. Chefredakteur),Eugen Reiter, Eva-Maria Werner, TobiasWilhelm, Sabrina Notka, Sekretariat: TinaHoffmann, Dorothee München

Layout und technische Koordination

Ute Koenen

Geistlicher Beirat

Dr. Georg Bätzing

Nachrichtendienste

Katholische Nachrichtenagentur (KNA)Evangelischer Pressedienst (epd)

Adresse Redaktion

Hinter dem Dom 6, 54290 Trieroder PF 3130, 54221 TrierTelefon (06 51) 71 05-6 10Telefax ( 06 51) 71 05-6 13E-Mail [email protected]

Verlag

Paulinus Verlag GmbH

Geschäftsführer

Dieter Horn

Verantwortlich für den Vertrieb

Erich Schnitzler

Anschrift Verlag

Maximineracht 11c, 54295 Trieroder PF 3040, 54220 Trier

Verlag Telefon (06 51) 46 08-0 Telefax (06 51) 46 08-2 21

Abo-Service und Vertrieb

Telefon (06 51) 46 08-1 52Telefax (06 51) 46 08-2 25E-Mail: [email protected]

Anzeigen Telefon (06 51) 46 08-1 23Telefax (06 51) 46 08-2 24E-Mail: [email protected]

Druck

Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Straße 2, 55127Mainz

Für unverlangt eingesandte Texteund Fotos keine Gewähr. Bezugspreise: Einzelverkauf: 1,65 Euro. Abonnement: bei Postzustellung5,60 Euro zzgl. Postgebühren/Mo-nat; bei Zustellung und Inkassodurch Boten 5,60 Euro/Monat; bei Rechnung 17,80 Euro/vierteljähr-lich, 68,20 Euro/jährlich; bei Bankeinzug: 16,80 Euro/vierteljährlich,62,90 Euro/jährlich (alle Preise incl. 7% MwSt.) Gültig sind die Media-Daten Nr. 26 vom 1. Juli 2007.

Ich engagiere mich …

Foto

s: Al

exan

dra

Raet

zer

Harald Thieser, Reiner Braun und Thomas Unold (von links) vor einem alten We-gekreuz zwischen Sitterswald und Auersmacher. Foto: Alexandra Raetzer

Page 3: Paulinus vor Ort - Auersmacher

Von Eva-Maria Werner

Turnschuhe und bunt geringelteSöckchen fliegen von der Bühne.Sie sind nicht wirklich stilechtund stören ein wenig in derschlichten Passionsspiel-Kulisseund an den mit einfachen Gewän-dern bekleideten Darstellern. ImSaal des Ruppertshofes wird ge-probt – wie jeden Abend seit An-fang Januar. Die „heiße Phase“ derVorbereitungen zu den Passions-spielen Auersmacher hat begon-nen. Bis zum 27. Februar, wennsich zum ersten Mal in dieser Sai-son der Vorhang hebt, müssen dieSzenen sitzen, die Schauspieler ih-ren Text sicher können, dürfenkeine Unklarheiten mehr im Ab-lauf auftreten.

Die Auersmacher sind mit gro-ßem Engagement dabei. Fast ausjedem Haus des Dorfes sind Schau-spieler im Einsatz, manchmal so-gar ganze Familien. „Insgesamt250 Menschen sind auf die einoder andere Weise an den Spielenbeteiligt“, sagt Josef Lang, der sichmit Gilbert Messner die Regie teilt.Neben 130 Schaupielerinnen undSchauspielern auch solche, diesich um Auf- und Abbau, die Re-quisiten, Kostüme, die Betreuungder Besucher und den Kartenver-kauf kümmern. Die Sprechrollensind doppelt besetzt, um für Aus-fälle gerüstet zu sein und denSchauspielern hin und wiederauch eine Ruhepause zu gönnen.Denn durch die gesamte Fasten-zeit bis hin zum Karfreitag gibt esan jedem Wochenende mehrereAufführungen (siehe Infokasten).

Wanderschauspieler führten Passionsspiele ein1935 sind zum ersten Mal Passi-

onsspiele in Auersmacher aufge-führt worden , erzählt Josef Lang.„Damals machten zwei Wander-schauspieler im Dorf Station undübten gemeinsam mit Leutenvom Kirchenchor die Passion ein.Das hat die Leute nachhaltig be-

eindruckt.“ Gleich im Folgejahrhabe es wieder eine Aufführunggegeben. Bedingt durch den Krieggab es dann erst mal wieder einelängere Pause, doch bereits 1949standen wieder Schaupieler aufder Bühne, um mit der Auffüh-rung der Passion Geld für die imKrieg zerstörte Pfarrkirche zu

sammeln. „Die Fassung damalswar vier Stunden lang“, sagt Langmit einem Schmunzeln. „So vielGeduld haben die Leute heutenicht mehr.“ Die heutige Fassungist viel kürzer, zwei Stunden undzehn Minuten, und auch inhalt-lich hat sich einiges verändert.

Geduld gefragt: Urfassungdauerte vier Stunden„Die Frage, wie zeitgemäß oder

traditionsgebunden, wie religiösfundiert oder dramaturgisch freidie Darstellungsform des Passions-theaters sein soll oder darf, stelltsich für uns alle fünf Jahre mit je-der Aufführungsserie aufs Neue“,heißt es in der Infobroschüre. Undauch für die diesjährige Auffüh-

rung habe man einiges geändert.„Wir haben die Fassung um Sze-nen aus dem öffentlichen Wirkeneingefügt, wie die Bergpredigtoder die Episode mit dem barm-herzigen Samariter“, sagt Lang.

Das Spiel ist insgesamt – imVergleich zu den rund 60 Passi-onsspielen, die Lang bisher gese-hen hat – eine kleine, kompri-mierte Fassung, „die sich aufs We-sentliche konzentriert.“ „Bei unsgibt es keine Pause, unser Büh-nenbild ist schlicht.“ Gerade dasaber ist eindrucksvoll. Bei Mas-senszenen gelingt es beispielswei-se allein mit der Lichttechnik, be-stimmte Personen hervorzuhe-ben, mit Helligkeit oder dämmri-gem Licht lässt sich Spannung er-zeugen. Wähend Josef Langs SohnPeter als Jesus die Abendmahls-szene spielt – bedächtig spricht erdie Wandlungsworte, reicht danndie Becher zu seiner Rechten undLinken – wartet der „andere Je-

sus“, Alexander Lang, auf seinenEinsatz.

„Die Rolle des Jesus ist schonaußergewöhnlich“, sagt er. FürAlexander Lang, der bei der Be-rufsfeuerwehr Saarbrücken arbei-tet und in 20 Jahren aktiver Thea-tertätigkeit schon viele Rollen ge-spielt hat, ist diese hier eine be-sondere Herausforderung. Die Tat-sache, dass er sich für seinen Ein-satz die Haare wachsen gelassenhat, ist nur äußerliches Zeichen:„Die Rolle ergreift mich. Mankann sie nicht einfach so runter-spielen. Deshalb bin ich auchfroh, dass es einen Austausch-abend mit dem Pfarrer gegebenhat, an denen er uns Hintergrund -infos vermittelte: Warum was wiewann passiert ist. Das finde ichschon hilfreich.“ Seine Lieblings-szene ist die am Ölberg. „Hierkann ich gestalten, wie ich möch-te, ohne auf ein Stichwort der Re-gie achten zu müssen.“ Natürlichsei die ganze Probenarbeit rechtzeitintensiv, aber Lang ist über-zeugt: „Es lohnt sich.“

Die Aufregung steht mit auf der BühneSandra Kraemer, die im Spiel

Maria Magdalena darstellt, gefälltan ihrer Rolle besonders, „dass siesehr menschlich angelegt ist“. Ob-wohl sie zwar bei vielen Szenenauf der Bühne zu sehen ist, seiaber ihre Sprechrolle eher klein:„Frauenrollen stehen hier wenigerim Vordergrund“, sagt sie. Siefreut sich, mit „so vielen Leutenaus dem Dorf zusammen etwas soGroßes auf die Beine stellen zu

können. Die sechs Wochen derSpielzeit erleben wir Gemein-schaft sehr intensiv.“

Während manche schon seitJahrzehnten mitmachen, sichvom einfachen „Mann im Volk“zum Apostel „hochgearbeitet“ ha-ben, sind andere zum ersten Maldabei. „Ich bin schon aufgeregt“,gesteht eine junge Schauspielerin:„Zum Glück stehen wir nicht al-lein auf der Bühne.“

Wenn die Schauspieler die Auf-führung beenden, wird es keinenApplaus geben. Die Darsteller ver-beugen sich auch nicht vor ihremPublikum. Bei der Kreuzabnahme,„die bei uns ohne Worte, nur mitdezenter Musikuntermalung re-gelrecht zelebriert wird“, sagtLang, sei es so still, dass man eineStecknadel fallen hören könnte.Ein Indiz für die Ergriffenheit desPublikums. Mit dem Halleluja amSchluss enden die AuersmacherPassionsspiele, die „kein Spekta-kel“ sein wollen, betont Josef Lang.Man wolle die Zuschauer unterdem Eindruck des Gesehenen undErlebten nach Hause gehen lassen,die Stimmung soll nicht durch Ap-plaus „zerstört“ werden.

Vom Leinengewand in die JeansDie Probe neigt sich dem Ende

zu. Die Frauen aus dem Volk legenihre Leinengewänder ab und ver-wandeln sich wieder in Teenagermit Jeans und Pulli. Auch „Jesus“zieht sich warme Schuhe an. DieTemperaturen in Palästina sindzum Laufen mit bloßen Füßeneinfach angenehmer als der kalteAuersmacher Winter …

Nummer 11 · 14. März 2010 PAULINUS IIIBLICKPUNKT

Seit Jahrzehnten werden in Auersmacher Passionsspieleaufgeführt – mittlerweile im Fünfjahresrhythmus. Dannist das ganze Dorf vom fünf Monate alten Säugling biszum Senior im Einsatz. Geprobt wird jeden Abend,schließlich will man den bis zu 10 000 Zuschauern eineergreifende Darstellung der Passion Jesu bieten – unddas ist eine Herausforderung.

Termine3März

13. März 15 und 19 Uhr, 14. März 11 und 15 Uhr20. März 15 und 19 Uhr, 21. März 11 und 15 Uhr27. März 15 und 19 Uhr, 28. März 11 und 15 Uhr3 April

1. April 19 Uhr, 2. April, 11, 15 und 19 Uhr3 Karten von Montag bis Freitagzwischen 9 und 12 sowie zwi-schen 14 bis 18 Uhr unter Tele-fon (0 68 05) 91 25-44/-45 odervia E-Mail ([email protected]). WeitereInfos auf der Homepage: www.passionsspiele-auersmacher.de.

Abendmahlsszenemit AlexanderLang: Voll Konzentration sinddie Schauspielerbei der Sache:„Die Passion istkein gewöhnlichesTheaterstück“, sagen sie und nehmen doch immer wieder dieHerausforderungan. 250 Menschenaus Auersmacherengagieren sichbei den Aufführungen.Foto: Eva-Maria Werner

Die Menge lauscht den Worten Jesu: Das halbe Dorf ist auf den Beinen, wennfür die Passionsspiele geprobt wird.

Jesus bricht unter dem Kreuz zusammen. Neben den Massenszenen sind es vorallem diese intensiven Darstellungen, die das Publikum beeindrucken.

Jesusdarsteller Peter Lang spricht zuseinen Anhängern.

Jesus ist ein Feuerwehrmann

Thema: Passionsspiele Auersmacher

Page 4: Paulinus vor Ort - Auersmacher

IV PAULINUS Nummer 11 · 14. März 2010VOR ORT

Pfarrer Peter Sens

Zum Lebenslauf: geboren am 8. Ja-nuar 1968 in St. Wendel, aufge-wachsen in Tholey, Studium derTheologie und Philosophie inTrier und Freiburg, Diakon inSchwarzenholz und Reisbach, Ka-plan in Saarburg und Litorf-Reh-lingen, Vikar in Völklingen, seit2005 Pfarrer in der Pfarreienge-meinschaft Auersmacher, Sitters-wald und Rilchingen-Hanweiler

Aufgabenfelder: Feier der Gottesdienste und Sakramente,erster Ansprechpartner für die Trauerarbeit, Erstkommuni-onvorbereitung, Jugendarbeit, Verwaltungsaufgaben, Senio-ren- und Frauenarbeit

Foto

: priv

at

Pastoralreferentin Beatrix Michalak

Zum Lebenslauf: geboren undaufgewachsen im Bistum Magde-burg. Theologiestudium an derKatholischen Universität Eich-stätt. Nach dem Studium ver-schiedene Referentinnentätigkei-ten. 1998 Beauftragung zur Pasto-ralreferentin im Bistum Trier.Seit 2004 Supervisorin DGSv.

Aufgabenfelder: Begleitung derPfarrgemeinderäte und des Pfar-reienrates (Unterstützung derVorstandsarbeit, der Projekte, Initiativen zur Förderung derKooperation der Räte), zuständig für die Kooperation in derAlten- und Behinderteneinrichtung der Barmherzigen Brü-der Rilchingen, das heißt Mitglied des Pastoralrates, Mitar-beit beim Seelsorgekonzept, Leitung Exerzitien im Alltag;Mitarbeit beim Krankenhausbesuchsdienst (Schulung undBegleitung der Ehrenamtlichen), bei Krankenkommunion,in der Sterbe- und Trauerpastoral. Auf Dekanatsebene Lei-tung der Fachkonferenz Vernetzung Klinikseelsorge-Territo-rialseelsorge, Leitung des Projektes Krankenhausbesuchs-dienst auf Dekanatsebene. Projektbezogene Schulpastoral ander ERS Gersweiler-Klarenthal, Mitarbeit in der Notfallseel-sorge im Stadtverband Saarbrücken, Mitarbeit in der Fach-gruppe Supervision im Bistum Trier

Foto

: Fot

o Sc

häfe

r, Kl

einb

litte

rsdo

rf

Gemeindereferentin Carla Martin

Zum Lebenslauf: geboren am 23.Dezember 1965 in Bitburg, 1985bis 1988 Studium am Seminarfür Gemeindepastoral und Religi-onspädagogik in Koblenz, ersteStelle in Dillingen-Diefflen in derPfarrei St. Josef, anschließend inBübingen St. Katharina, seit 2002Gemeindereferentin mit einerhalben Stelle in der Pfarreienge-meinschaft Auersmacher, Sitters-wald und Rilchingen-Hanweiler,verheiratet, zwei Kinder

Aufgabenfelder: Leitung und Konzeptentwicklung der jähr-lich stattfindenden Firmvorbereitung (Schulung und Beglei-tung der Firmkatecheten und Firmkatechetinnen, Firmwo-chenenden und soziales Projekt mit den Firmlingen), Lei-tung und Begleitung des Kleinkindergottesdienstkreises so-wie des Krankenhausbesuchsdienstes, Mitarbeit in derFachkonferenz Familie (Dekanat), allgemeine seelsorglicheTätigkeiten, wie zum Beispiel Krankenkommunion, Kinder-gottesdienste im Kirchenjahr, Mitarbeit in den Pfarrgemein-deräten

Foto

: priv

atVon Eva-Maria Werner

Nein, in den Pfarrgemeinderätenvor Ort habe sich seit Einführungdes Pfarreienrates eigentlich nichtsgeändert, sagt Karin Brach, zweiteVorsitzende in Sitterswald. Die Ar-beit mit all ihren unterschiedli-chen Facetten laufe genauso wei-ter. Dies bestätigt auch MonikaDahlem, Vorsitzende in Auersma-cher: „Wir wollen unsere Selbst-ständigkeit behalten. Schließlichwollen die Menschen sehen, fürwas sie sich einsetzen. Es war füruns noch nie eine Überlegung, denPfarrgemeinderat aufzulösen undausschließlich pfarreiübergreifendzu arbeiten.“ Karin Brach betont:„Die Menschen haben Angst, etwasaus der Hand zu geben. Solange vorOrt alles noch einigermaßen läuft,genug Ehrenamtliche gefundenwerden, die sich engagieren, wirdsich wohl nichts ändern.“

Positiv bewertet sie, dass durchdie Einführung des Pfarreienratesgrößere Aktionen, die schon län-ger pfarreiübergreifend laufen –wie die Fronleichnamsprozession,die in jedem Jahr an einem ande-ren Ort stattfindet – nun leichterkoordiniert werden können. „Ab-sprachen laufen jetzt einfach bes-ser, die Wege sind kürzer, dieKommunikation ist effektiver.“Auch die Arbeit der drei existie-renden Liturgiekreise, die „irgend-wie in der Luft hing“, sagt der Vor-sitzende vom Pfarreienrat, Hel-mut Brandstetter, habe man durchden Fachausschuss Liturgie, derdem Pfarreienrat zugeordnet ist,besser in den Griff bekommenkönnen. Außer der Fronleich-namsprozession gibt es weitereAktionen, die pfarreiübergreifendlaufen, zum Beispiel der Kranken-hausbesuchsdienst, der Weltge-betstag, die Bibelwoche, die Bitt-prozession oder die Firmung. Zu-dem wird ein gemeinsamer Pfarr-brief herausgegeben.

Doch trotz aller Bemühungen,das gemeinsame Leben in der Pfar-reiengemeinschaft zu stärken: Je-der sehe nach wie vor vor allemauf sich. „Es ist allen irgendwieklar, dass sie gewisse Dinge teilenmüssen, trotzdem schaut jeder,dass vom Kuchen des Pastors mög-lichst viel bei ihm hängen bleibt“,sagt Pfarrer Peter Sens. Und Pasto-

ralreferentin Beatrix Michalak:„Es ist die Angst vor Transparenz.Wenn jede Pfarrei sich der jeweilsanderen mit ihren Stärken aberauch Schwächen zeigen könnte,wäre das Aufeinander-Zugehennicht mehr so schwer.“

Die Synergieeffekte, die vomBistum im Rahmen des Projektes2020 immer wieder als positiv her-vorgehoben würden, ließen sich inder Praxis bei der Arbeit vor Ortnur schwer erzielen. Dass die Pfar-reien sich gegenseitig stärken, so-wohl auf pastoraler Ebene als auchfinanziell, sei zwar eine schöneTheorie, aber noch weit von derRealität entfernt. Pastor Sens: „Wasden finanziellen Aspekt angeht, dageht es jetzt schon in RichtungNotstandsverwaltung.“ Noch gebees keine gemeinsame Kasse, aberwenn dies irgendwann einmal derFall sein sollte, dann befürchtet er,dass die Spendenbereitschaft deut-lich zurückgehen könnte nachdem Motto: „Warum soll ich Au-ersmacher für den Kirchturm inHanweiler spenden?“

Durch Aktionen das Kennenlernen fördernHelmut Brandstetter betont,

dass es erst einmal eine gute Zu-sammenarbeit auf Ebene der Rätegeben müsse. „Dort muss das Auf-einander-Zugehen funktionieren,wir arbeiten darauf hin, dass dieRäte untereinander besser koope-rieren, dann erst kann von dortein Signal auf die Gemeindemit-glieder ausgehen.“ Eine große Auf-gabe des Pfarreienrates sei es des-halb, durch Aktionen das Kennen-lernen zu fördern. So habe man ei-ne gemeinsame Pilgerwanderungauf dem Jakobsweg organisiert(siehe Foto links unten), einenWohlfühlabend, einen Einkehrtagfür alle Pfarrgemeinderäte und ei-ne Klausurtagung veranstaltet.Doch trotz der Annäherungsver-suche, Brandstetter möchte, dassin Zukunft jede Pfarrei eigenstän-dig bleibt, auch finanziell. „Nurdann wird das große Engagementbleiben“, ist er sicher. Auch wennes keiner so richtig wahrhabenwill: Im Rahmen des Projektes2020 werden wohl auf absehbareZeit die Gemeinden Kleinblitters-dorf und Bliesransbach zur Pfar-

reiengemeinschaft hinzukom-men. Ob denn ein gemeinsamesPfarrfest in Zukunft das Zusam-menwachsen der einzelnen Ge-meinden fördern könnte, das ist inder Pfarreiengemeinschaft mo-mentan noch kein Thema.

Doch natürlich kommt mannicht umhin, sich schon jetzt ge-wissen Problemen zu stellen: „DieKirche in Sitterswald ist viel zugroß, in diesem Jahr haben wirnur drei Kommunionkinder“, sagtKarin Brach. „Es gab bereits Über-legungen, die Pfarrkirche zur Kir-che mit Urnenwänden umzubau-en. Nicht wenige hatten sich auchdafür ausgesprochen, denn dannhätten wir die Kirche auf jedenFall auf lange Sicht besser erhal-ten können, doch das wurde vonTrier ohne Begründung abge-lehnt.“

Auch in Rilchingen-Hanweilergab es bereits Handlungsbedarf.„Wir haben in diesem Winter dieKirche erstmalig für zweieinhalbMonate komplett geschlossen, umHeizkosten zu sparen“, sagt Pfarr-gemeinderatsvorsitzende SusannePfeiffer. Die Gottesdienste werdenin der Kapelle des Seniorenzen-trums der Barmherzigen Brüdergehalten. „Ich persönlich finde esschade, das Geläut der Pfarrkirchenicht mehr zu hören, aber grund-sätzlich akzeptieren die Gläubi-gen das ,Versuchsmodell‘.“ DerGottesdienst am anderen Ort seinicht weniger besucht als der in

der Pfarrkirche. Pfeiffer weist zu-dem auf die schwierige personelleSituation im Pfarrgemeinderat inRilchingen-Hanweiler hin. „Wirhaben zwar viele Engagierte inder Pfarrei, im Pfarrgemeinderatselbst wäre es aber schön, die Ar-beit auf mehrere Schultern vertei-len zu können. Sie selbst ist nichtnur Vorsitzende, sondern auchSchriftführerin.

Enttäuscht sind die Verantwort-lichen vor Ort von der mangeln-den Unterstützung durch das Bis-tum. „Ein Ergebnis des Klausurta-ges mit dem Pfarreienrat war, dieMenschen der einzelnen Pfarreienzu einer Gemeindeversammlungeinzuladen, in der sie informiertwerden über das Projekt 2020, ih-re Sorgen und Nöte los werden be-ziehungsweise Fragen stellen kön-nen“, sagt Michalak. Doch leidersei diese Veranstaltung bis heutenicht zustande gekommen.

„Trotz dieser Erfahrung lassenwir uns in unserer Arbeit vor Ortnicht entmutigen. Wir werden er-neut Kontakt mit der Gemeinde-beratung des Bistums Trier auf-nehmen. Mit deren Unterstützunginformieren wir die Räte vor Ortüber die Veränderungen, die mit2020 einhergehen“, sagen die Mit-glieder der Räte. Katja Hanke undReinhard Nagel sind der Meinung,Kirche vor Ort kann nur lebendigbleiben, wenn die Menschen mehrernst genommen werden. „Auchwir sind Kirche.“

Viele Fragen, keine AntwortenDie Pfarreiengemeinschaft Auersmacher, Sitterswaldund Rilchingen-Hanweiler besteht seit fast 30 Jahren. Injeder Pfarrei gibt es einen eigenen Pfarrgemeinderat,seit März 2008 zusätzlich auf Ebene der Pfarreienge-meinschaft einen Pfarreienrat. Auch wenn in den Rätenpfarreiübergreifende Aktionen geplant werden, leichtfällt den Menschen die Zusammenarbeit nicht.

Zur Pfarreiengemeinschaft Auersmacher, Sitterswald und Rilchingen-Hanweilergehören etwa 4200 Katholiken. Der gemeinsame Pfarreienrat besteht aus je-weils zwei Mitgliedern der drei Pfarrgemeinderäte und zwei Hauptamtlichenvor Ort (siehe links). Karte: Geobasisdaten Bistum Trier/Tele Atlas

Die FrauengemeinschaftRilchingen-Hanweiler hatim Jahr 2009 ihr 130-jähri-ges Bestehen gefeiert.

Von Ursula Strauss

Als 1879 31 Frauen in den Vereinder christlichen Mütter aufgenom-men wurden, war das die Geburts-stunde der Katholischen Frauen-gemeinschaft Rilchingen-Hanwei-ler. Heute sind wir das ganze Jahrüber aktiv: Dazu zählen Frauen-gottesdienste mit wechselnderThematik, zweimal im Jahr mor-gens sogar mit anschließendemFrühstück, Jahreswallfahrten,Kreuzweg und Rosenkranzgebet.Den Weltgebetstag der Frauen inder Pfarreiengemeinschaft ge-meinsam mit den evangelischenFrauen zu begehen, diese Initiativeging von uns Frauen aus St. Walfri-

dus aus. Der jüngste „Ableger“ un-serer Gemeinschaft ist die Krab-belgruppe. Auch haben Frauen dasDreikönigssingen in unserer Pfarr-gemeinde ins Leben gerufen.Selbstverständlich sind wir aktivin die Ausrichtung des Pfarrfesteseinbezogen.

Mit dem Erlös von Sonderaktio-nen wie Blumenverkauf, Verkaufvon selbstgemachter Marmelade,Crepestand beim Weihnachts-markt können wir die Pfarrge-meinde finanziell unterstützen.Die Kollekteneinnahmen aus denFrauenmessen werden für Para-mente verwendet. Mehrfach ha-ben wir uns schon an der AktionBabykorb beteiligt. Ein Höhe-punkt im Jahr ist der Elisabethen-kaffee, der sehr gut besucht undökumenisch geprägt ist. Jung undAlt kommen auch bei unserenHalbtagesfahrten gut miteinanderaus. Wir sind offen für jeden undso soll es bleiben.

Frauengemeinschaft aktiv Die Kolpingfamilie Auers-macher setzt sich im mu-sikalischen Bereich und beider Eine-Welt-Arbeit ein.

Von Ulrike Rotter

Am 22. Januar 1950 fand die Grün-dungsversammlung der Kolpings-familie Auersmacher statt. FünfJahre später entschlossen sich mu-sikbegeisterte Männer, eine Kapel-le ins Leben zu rufen. Bis heutesteht die Kolpingskapelle im Mit-telpunkt der Kolpingfamilie undist aus dem dörflichen Leben nichtwegzudenken. Seit ihrer Grün-dung begleitet sie die Fronleich-namsprozession in der Seelsorge-einheit. Frühjahrs- und Advents-konzerte locken viele Besucher an.Sie unterstützt mit dem Verkaufvon Kaffee aus Mexiko Kaffeebau-ern, die mithilfe des Kolpingwerks

Mexiko und des Kolpingverbandsder Diözese Paderborn Plantagenbetreiben und somit eine sichereEinnahmequelle besitzen. Ein klei-ner Kreis innerhalb der Kolpingfa-milie trifft sich zum Gedächtnis-training. Leider haben aufgrundder Altersstruktur die Aktivitätender Familie nachgelassen. Deshalbsind wir besonders stolz auf dasSchülerorchester, durch das – sohoffen wir – die Kolpingskapelleweiterhin bestehen wird.

Kolpingskapelle spielt auf

Die Kolpingskapelle bereichert Festeim Dorf. Foto: Albert Brach

Unterwegs auf den Spuren des Jakobus

Mitglieder aus allen drei Ge-meinden haben im April 2008an der vom Pfarreienrat orga-nisierten Pilgerwanderung aufden Spuren des heiligen Jako-

bus teilgenommen. Zusam-men machten sie sich auf, umauf dem Jakobsweg von Horn-bach nach Meddelsheim zupilgern. Foto: Reinhard Nagel

Page 5: Paulinus vor Ort - Auersmacher

VIII PAULINUS Nummer 11 · 14. März 2010B ILDERBUCHPaulinus Verlag GmbH, 54220 Trier, Postfach 30 40

Die Kinder vom Kinderchor Rilchingen-Hanweiler während ihrer wöchentlichenProbe. Lust, mitzusingen? Foto: Strauss

Viel Zeit zum gemeinsamen Spielenhaben Kinder bei den Treffen der Krab-belgruppe Auersmacher. Foto: privat

Zum Büchereiteam Rilchingen-Han-weiler gehören (von links): WaltraudDüpre, Uschi Krüger, Bärbel Molter,Marietta Ranker. Foto: Strauss

Für einen guten Zweck stricken die Frauen Mützen, Schals, Socken und dekorative Gegenstände. Foto: Hans Peter Pfeiffer

Beim Hobbyturnier des Sportvereins Auersmacher 2008 hat das Bunkerteam den 2. Platz erreicht. Foto: privat

In der Kalksteingrube Auersmacher wird jährlich eine Feier zu Ehren der heiligen Barbara gehalten. Der Gottesdienst wird jeweils gestaltet von Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der Grube, Pastoralreferentin Beatrix Michalak sowie Pfarrer Gerhard Schroer. Foto: R. Schmitt

Ein Produkt des Basteltreffs von Kin-dern und Eltern in Rilchingen-Han-weiler. Foto: Hans Peter Pfeiffer

Anlässlich „150 Jahre Lourdes“ hat der Pfarrgemeinderat Auersmacher im Mai 2008eine Prozession zu den drei Lourdesgrotten des Ortes veranstaltet. Foto: Nagel

Name der Pfarrei/Pfarreiengemeinschaft

Na me des Bewerbers

Post leit zahl Ort

Stra ße / Haus num mer

Te le fon

Die Pfarrei soll im „Paulinus“ vorgestellt werden, weil …

Ihre Pfarrei möchte sich vorstellen?Sind Sie der Meinung, dass auch ihre Pfarrei/Pfarreiengemeinschaftim Rahmen der Initiative „Paulinus vor Ort“ vorgestellt werden soll-te? Gibt es lebendige Gruppen, besondere Seelsorgeschwerpunkte,Ehrenamtliche und Aktivitäten, die es verdient haben, ausführlicherdargestellt zu werden? Dann füllen Sie den aus und sen den ihn an: Paulinus – Wochen-zeitung im Bistum Trier, Redaktion, Post fach 31 30, 54221 Trier. Siekönnen uns natürlich auch anrufen – Telefon (06 51) 71 05 610 –oder eine E-Mail schicken – [email protected] beachten Sie, dass wir bei der Realisierung einer Sonderbeilageüber Ihre Pfarrei auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Die Zusammenarbeitwährend des Projektes erstreckt sich über mehrere Wochen. Es istwichtig, dass während dieser Zeit der Redaktion ein Ansprechpartner /eine Ansprechpartnerin aus der Pfarrei zur Verfügung gestellt wird, dieTerminabsprachen vor Ort regeln und Kontakte herstellen kann. Gernekönnen sich Autoren vor Ort mit eigenen Beiträgen an der Sonder-beilage beteiligen.

Wir wollen auch inden „Paulinus“ …

!

Page 6: Paulinus vor Ort - Auersmacher

Nummer 11 · 14. März 2010 PAULINUS VIISERVICE

PFARRBÜRO

PfarrsekretärinnenKatja Schwarz, Christine Nadig

SprechstundenDienstags: 16–18 Uhr, Rilchingen-Hanweiler, Bahnhofstr. 3 Tel.: (0 68 05)54 22, Fax: (0 68 05) 6 20 41, E-Mail: [email protected]: 13.30–15.30 Uhr Auers-macher, St. Barbarastr. 4, Tel.: (0 68 05)12 21, Fax: (0 68 05) 21 88 57, E-Mail: [email protected]: Auersmacher 9–11 Uhr, Sitterswald, 15.30–17.30 Uhr,Zum Maiwald 1 Tel.: (0 68 05) 43 46,Fax: (0 68 05) 6 20 39, E-Mail:[email protected]: www.ausithan.de (für alledrei Pfarreien)

PERSONEN, GREMIEN

Pastor Peter F. Sens: Sprechgelegen-heiten nach telef. Vereinbarung, Tel.:(0 68 05) 12 21, E-Mail:[email protected]

Pastoralreferentin Beatrix Michalak:Tel.: (0 68 05) 91 33 39, E-Mail: [email protected]

Gemeindereferentin Carla Martin:Tel.: (0 68 05) 12 21, E-Mail: [email protected]

PfarreienratVorsitzender: Helmut Brandstetter

Vertreter im Dekanatsrat Katja Hanke

PfarrgemeinderäteVorsitzende: Moninka Dahlem, Auers-macher; Klaus Petri, Sitterswald; Su-sanne Pfeiffer, Rilchingen-Hanweiler

VerwaltungsräteVerantwortliche vor Ort: Willi Brach,Auersmacher; Reiner Bur, Sitterswald;Ursula Strauss, Rilchingen-Hanweiler

Küster/innen Anni Thiel, Auersma-cher; Klaus Petri, Sitterswald; MartinLang, Rilchingen-Hanweiler

Hausmeister Alois Kurz, Auersma-cher; Martin Lang, Sitterswald: JeanArend, Rilchingen-Hanweiler

Pfarrbriefdrucker (pfarreienüber-

greifend) Ansprechpartner: Hans-Jo-sef Britz, Ansprechpartner (Layout):Franz-Ludwig Strauss

Liturgiekreise Jenny Stuhlsatz, Auers-macher; Sieglinde Philippi, Sitters-wald; Bärbel Molter, Rilchingen-Han-weiler

Kinderliturgiekreise Claudia Wey-land, Auersmacher; Susanne Noß, Sit-terswald; Stephanie Roth, Rilchingen-Hanweiler

KIRCHENMUSIK

Organisten Christian Bur, Auersma-cher; Natalia Kosinova, Sitterswald;Franz-Ludwig Strauss, Rilchingen-Hanweiler

KirchenchöreAuersmacher: Leitung: Thomas Becker,Vorsitzender: Manfred Broßius, Probe:mittwochs 20 Uhr, Pfarrheim Sitters-wald: Vorsitzender: Raimund BoeschRilchingen-Hanweiler: Leiter und Vor-sitzender: Franz-Ludwig Strauss, Pro-be: Gemischter Chor, freitags 20 bis21.30 Uhr, Happy Voices nach Verein-barung, im Pfarrheim

KinderchöreAuersmacher: Leiter: Christian Bur,Probe: donnerstags 16.45 Uhr, Pfarr-heimSitterswald: „Sens-ation und die Ko-Kis“, Ansprechpartnerin: SusanneNoß, Probe: Koki-Minis samstags9.30–10.15 Uhr, Kokis samstags10.15–11.15 Uhr, Pfarrheim

Rilchingen-Hanweiler: Leiter: Matthi-as Strauss, Probe: freitags 16.15–17Uhr, Pfarrheim

Kolpingkapelle Auersmacher: Leiter: Helmut Müns-ter, Vorsitzender: Albert Brach

GOTTESDIENSTZEITEN

Hl. MesseSonntags: 9.15 Uhr Sitterswald, 10Uhr St. Josef Rilchingen-Hanweiler,10.30 Uhr AuersmacherMontags: 10 Uhr St. Vinzens Rilchin-gen-HanweilerDienstags: 18 Uhr Rilchingen-Han-weiler (im Winter 17 Uhr)Mittwochs: 10 Uhr St. Vinzenz Ril-chingen-Hanweiler (14-tägig), 11 Uhr

St. Barbarahöhe AuersmacherDonnerstags: 10 Uhr St. Vinzens Ril-chingen-Hanweiler, 18 Uhr Sitters-waldFreitags: 18 Uhr AuersmacherSamstags: 18 Uhr Rilchingen-Hanwei-ler3 In Rilchingen-Hanweiler sind vonJanuar bis Palmsonntag alle Messen inder Kapelle St. Josef. Die einfachenWerktagsmessen finden im Pfarrheimstatt.3 In Auersmacher sind von Mai bisSeptember die Messen an den Freitag-abenden in der Kuchlinger Kapelle.3 Regelmäßige Familiengottesdienstesind nach Absprache in jeder Pfarrei.Kindergottesdienste finden pfarreien-übergreifend im turnusmäßigenWechsel jeden Monat in einer der 3Pfarreien statt.

SOZIAL- CARITATIVESUND ÖKUMENE

BesuchsdiensteKrankenhausbesuchsdienst pfarrei-enübergreifend: Christel Paschwitz,Christa Zähringer (Winterbergklinik),Maria Krauser, Heidi Jochem (Evange-lisches Krankenhaus), Heidi Lang, Fre-derike Hofstetter (Rastpfuhl Kranken-haus), Waltraud Düpre (KrankenhausBrebach)

KrankenkommunionFindet monatlich pfarreienübergrei-fend durch die Hauptamtlichen statt.

An Ostern und Weihnachten gehendie Kommunionhelfer aus den dreiPfarreien.

GeburtstagsgratulationenMaria Post, Auersmacher; MarianneHeidt, Siegrid Jost, Sitterswald; UrsulaMissy, Rilchingen-Hanweiler; PastorPeter F. Sens gratuliert ab 80 Jahrepfarreienübergreifend.

Ökumenische Sozialstation HalbergObere Saar TKSIris Deutsch

SeniorenheimeCaritas Seniorenzentrum St. Barbara-höhe Auersmacher CTS, Josef Lang,Tel.: (0 68 05) 3 90, Christine Kauf-mann Senioren- und Behindertenheim Barmherzige Brüder RilchingengGmbH, Alfred Klopries, Tel.: (0 68 05)96 00, Siegrid Jost

Ökumenischer Förderverein für Cari-tas, Diakonie und Krankenpflege e.V.Vorsitzender: Ralf Krauser

Ökumene: Schulgottesdienste, Barba-rafeiern, Bibelwoche einmal im Jahr

KINDER UND JUGEND, FAMILIEN, SENIOREN

KrabbelstubeAuersmacher: Ansprechpartnerin:

Yvonne Jakobs, dienstags 10–12 Uhrund freitags nach Absprache, Pfarr-heimSitterswald: Ansprechpartnerin:Christine Wilbert, mittwochs 15–16.30 Uhr, PfarrhausRilchingen-Hanweiler: Ansprechpart-nerin: Tanja Becker, montags 10–12Uhr, Pfarrheim

Kindergärten Auersmacher: Leiterin: Karin Schäfer,Tel.. (0 68 05) 37 00Sitterswald: Leiterin: Dorothea Ochs,Tel.: (0 68 05) 44 92Rilchingen-Hanweiler: Leiterin: An-nette Burger-Lo Verde, Tel.: (0 68 05)44 33

Basteltreff Rilchingen-Hanweiler: Ansprechpart-nerin: Susanne Pfeiffer, donnerstags16.30–18 Uhr

Messdienergruppenstunden

Es gibt zurzeit insgesamt 74 Messdie-ner in allen drei Pfarreien in 13 Grup-pen: Auersmacher:Obermessdiener: Andreas Kany, Mat-thias Bock, Simon Wagner, Anne Dah-lemHanweiler: Obermessdienerin: KarinWiersbowsky

FerienfreizeitteamAuersmacher: Ansprechpartner: Do-minik Brach

GruppenleiterrundeAnzahl Gruppenleiter: 20Ansprechpartner: Pastor Peter F. Sens,alle sechs Wochen in der Pastor-Brach-Straße 23

Jugendtreff („Bunkerteam“)Auers-macherAnsprechpartner: Christian Schmitt,montags, mittwochs und am Wochen-ende ab 20 Uhr geöffnet, Pastor-Brach-Straße 23, (Bunker)

FirmvorbereitungsteamAnsprechpartnerin: Carla MartinAnzahl Jugendlicher im Team: 10

Kath. FrauengemeinschaftenAuersmacher: Vorsitzende: MartinaLand; Sitterswald: Vorsitzende: MariaSand; Rilchingen-Hanweiler: Vorsit-zende: Ursula Strauss

KolpingfamilieAuersmacher: Vorsitzende: Ulrike Rot-ter

PfarrbüchereienAuersmacher:Ansprechpartner: Ilse Holtzmann,Ausleihe donnerstags 15–19 UhrSitterswald: Ansprechpartner: Christi-ne Ackels-Nadig, Friederike Schmidt,Ausleihe donnerstags 17.30–19 Uhr14-tägigRilchingen- Hanweiler: Ansprechpart-ner: Ursula Krüger, Bärbel Molter,Ausleihe mittwochs 16–18 Uhr 14-tä-gig

Handarbeitsgruppen / StrickkreisAuersmacher: Ansprechpartnerin:Maria Post, donnerstags ab 14 Uhr imPfarrheimRilchingen-Hanweiler: AnnelieseWeißmüller, Ursula Missy, dienstagsab 14 Uhr im Pfarrheim

SeniorenclubSitterswald:Ansprechpartnerin: Renate Petri, 1.Mittwoch im Monat ab 15 Uhr imPfarrsaal

SeniorennachmittageRilchingen-Hanweiler: Ansprechpart-nerin: Monika Ruffing, viermal jähr-lich

Kirchencafesfinden in allen 3 Pfarreien nach An-kündigung in den Pfarrheimen statt.

Was gibt es alles in der Pfarreiengemeinschaft? Wer macht was?

Trifft sich wöchentlich, um zu singen und zu spielen: Die Krabbelstube Sitterswald unter Leitung von Christine Wilbert. Foto: privat

Elisabeth Greiner (54),Hauswirtschaftskraft im Altenheim:

... seit 1992 als Lektorin und seit2002 als Kommunionhelferin inder Kirchengemeinde St. Josef Sit-terswald. Von 1991 bis 2003 warich im Pfarrgemeinderat, habe 13Jahre Kinder- und Familiengottes-dienste gestaltet und mich imMutter-Kind-Kreis engagiert. Dasgeht zur Zeit wegen meines Beru-fes nicht. Aber in der Frauenge-meinschaft, der ich seit 1980 ange-höre, bin ich nach wie vor als Bei-sitzerin im Vorstand. Auch beimPfarrfest oder anderen Aktivitätenhelfe ich immer gerne mit. Ichwohne direkt neben der Kirche.Ohne sie würde mir einfach etwasfehlen. Der Kirchgang hat in unse-rer Familie schon immer dazu ge-hört; auch meine beiden Kinderwaren Messdiener. Hilfsbereit-schaft bedeutet für mich mehr Ge-ben als Nehmen. Aber wer gerneetwas gibt, bekommt auch viel zu-rück. Das merke ich auch an mei-nem Arbeitsplatz: Es ist ein schö-nes Gefühl, zu sehen, wie sich diealten Menschen freuen, wennman sie anlächelt oder ihnen dieHand hält. Interviews: Alexandra Raetzer

Norbert Krämer (63),Elektriker im Ruhestand:

... seit zehn Jahren im Verwal-tungsrat der Katholischen Kir-chengemeinde St. Walfried Ril-chingen-Hanweiler. Seit 1993 sin-ge ich dort im Kirchenchor undbin auch als Schatzmeister desChors tätig. Als Getränkewart imPfarrheim sorge ich dafür, dassimmer genügend Getränke vor-handen sind, und organisiereauch das Pfarrfest mit. Es machtmir Spaß, dass ich in der Gemein-de etwas bewegen kann.

Zusammen mit dem Chorleiterund einem Helfer wurde untermeiner Leitung die gesamte Elek-trik in der Kirche erneuert. Daranhaben wir zu dritt rund 1200Stunden ehrenamtlich gearbeitet.Auch die Weihnachtsbeleuch-tung im Glockenturm habe ich in-stalliert. Jetzt kann man sie in derWeihnachtszeit per Zeitschaltuhreinschalten. Der Pastor hat gesagt,ich sei der Energiesparminister,weil ich mich darum kümmere,dass die Gemeinde Energiekostenspart. Eigentlich bin ich fast jedenTag in der Pfarrei. Irgendwas istimmer zu tun.

Monika Ruffing (48),Drogistin:

... seit meiner Kindheit. Erst alsSängerin im Kinderchor, später alsHelferin beim Seniorennachmit-tag. Seit fünf Jahren bin ich als 2.Vorsitzende der katholischenFrauengemeinschaft tätig. MitHilfe von fünf Frauen und Män-nern leite ich unser Kirchenkaffee.Zusammen mit drei Frauen derPfarrgemeinde organisiere ich viermal im Jahr Seniorennachmittage,bei denen wir ältere Menschenmit Kaffee und Kuchen bewirtenund ihnen ein kleines kurzweili-ges Programm darbieten. Ehren-amtlich haben mein Mann undich die Gestaltung des Blumen-schmucks in unserer Pfarrkircheübernommen. Dies beinhaltetauch die Dekoration des Fron-leichnamaltares und den Aufbauder Krippe. Für die Frauengemein-schaft organisiere ich unseren Cre-pesstand auf dem Weihnachts-markt, ich koche in meiner Frei-zeit Marmelade und bastele kleineGeschenkartikel, die ebenfalls aufdem Weihnachtmarkt verkauftwerden. Seit fünf Jahren bin ichim Festausschuss zur Gestaltungunseres Pfarrfestes tätig.

Acht Frauen aus Auersma-cher, Sitterswald und Ril-chingen-Hanweiler besu-chen regelmäßig alle zurPfarreiengemeinschaft ge-hörenden Kranken, egal,ob sie aktive Gemeinde-mitglieder sind oder nicht.Ein wichtiger Dienst amNächsten …

Von Carla Martin

Kranke besuchen – das war einwichtiges Anliegen Jesu, und sowurde es bereits in der Urkirchezu einem wichtigen Dienst derGemeinde.

Kranke besuchen – das ist auchheute eine wesentliche Aufgabefür christliche Gemeinden.

Deshalb hat der Pfarrgemeinde-rat Auersmacher auf Initiativevon Monika Dahlem vor einein-halb Jahren beschlossen, unserenKrankenhausbesuchsdienst – dernach zehnjähriger Tätigkeit auf ei-ne Frau aus Rilchingen-Hanweilerreduziert war – wiederzubeleben.Durch persönliche Anfragen fan-den sich fünf Frauen aus Auers-macher, die bereit waren, regelmä-ßig Besuche in den vier Kranken-häusern Saarbrückens zu machen.

Diese wiederum warben zweineue Helferinnen aus Sitterswaldund Rilchingen-Hanweiler, sodass der Krankenhausbesuchs-dienst nun aus acht Mitgliedernbesteht: Waltraud Düpre, Friederi-ke Hoffsteter, Heidi Jochem, MariaKrauser, Heidi Lang, Christel Pa-

schwitz, Doris Schubert undChrista Zähringer. Geleitet wirdder Kreis von GemeindereferentinCarla Martin, die zusammen mitPastoralreferentin Beatrix Micha-lak die Frauen zu diesem Dienstausgebildet hat.

Der Krankenhausbesuchsdiensttrifft sich alle drei Monate, um diegemachten Erfahrungen zu reflek-tieren und weiter thematisch zu ar-beiten. Wir sind mittlerweile zu ei-ner schönen Gruppe zusammenge-wachsen, die sich gegenseitig be-reichert.

Große Freude über den BesuchDie Frauen fahren jeweils zu

zweit monatlich nach Saarbrückenins Klinikum Saarbrücken aufdem Winterberg, in die Caritaskli-nik St. Theresia Rastpfuhl, insEvangelische Krankenhaus und in

die SHG-Klinik Halberg. Dort wer-den von ihnen alle zu unserer Pfar-reiengemeinschaft gehörendenKranke besucht. Die Gespräche un-terliegen der Schweigepflicht. DenFrauen bereiten die Besuche vielFreude. Sie werden von den Patien-ten überwiegend offen empfangenund erhalten viele positive Rück-meldungen.

Intensive religiöse Gespräche werden geführtDer Krankenhausbesuchsdienst

erfüllt neben der Nächstenliebeauch den missionarischen Auftragvon Kirche. Die Frauen besuchenjedes Gemeindemitglied unabhän-gig davon, ob es unsere Gottes-dienste besucht oder sich noch zuunseren Gemeinden oder zur Kir-che zugehörig fühlt. Hier kommtes nicht selten zu intensiven reli-giösen Gesprächen.

Ich war krank – und ihr habt mich besucht: der Krankenhausbesuchsdienst

Kranke Menschen brauchen Zuwendung. Foto: KNA

Ich engagiere mich …

Foto

s: Al

exan

dra

Raet

zer

Page 7: Paulinus vor Ort - Auersmacher

VI PAULINUS Nummer 11 · 14. März 2010VOR ORTThema: Kirchenmusik

Die Kirchenchöre in Han-weiler und Auersmacherkönnen auf eine langeTradition zurückblicken.Sie gestalten Gottes-dienste, geben Konzerteund fördern das Miteinan-der in den Gemeinden.

Von Franz-Ludwig Strauss und Friedel Jager

„Soli Deo Gloria – Einzig Gott dieEhre“ (S.D.G), mit dieser Signaturzeichneten unter anderem JohannSebastian Bach oder Georg Fried-rich Händel ihre Kompositionen.Es ist aber auch das Motto der Ar-beit des Katholischen Kirchen-chores Rilchingen-Hanweiler, deres als seine Aufgabe sieht, das li-turgische Leben der Pfarrei zu ver-schönern.

Nachgewiesen ist Chorgesangin der Pfarrei seit 1864. Das heißtaber nicht, dass der Chor „in dieJahre“ gekommen ist. Mit einemDurchschnittsalter von 54 Jahrenist er noch relativ „jung“. Chorlei-ter Franz-Ludwig Strauss, der denChor seit 1980 leitet, sucht die Li-teratur so aus, dass für alle Alters-gruppen passende Werke gesun-gen werden. Er wird dabei unter-stützt von C-Kirchenmusiker Mat-thias Strauss, der in Proben undbei Auftritten die instrumentaleBegleitung beisteuert. Dass jungeAktive im „großen Chor“ mitwir-ken liegt daran, dass es seit 1969einen Kinderchor gibt. Über die-sen „Vorchor“ rekrutiert sich vielan Nachwuchs. Heute singen dortunter Leitung von MatthiasStrauss elf Kinder.

Vom Gregorianischen Choralbis zu zeitgenössischer Literaturreicht das Spektrum des Reper-toires. Es werden auch die „klassi-schen Messen“ gesungen, dochvielfach werden gemäß dem Vati-kanischen Konzil Antwortgesän-ge, deutsche Ordinariumsgesängeund Motetten mit thematischemInhalt zum jeweiligen Anlass vor-getragen. Strauss ist es ein wichti-ges Anliegen, ein gesundes Ver-hältnis von Chorgesang und Ge-meindegesang im Gottesdienstherzustellen. Der Gottesdienstbe-sucher soll mitwirken, nicht nurzuhören. Ob Deutsch oder Latein,das spielt keine Rolle in der Pfar-rei, die mit Strauss, der auch Orga-nist der Pfarrei ist, das Gotteslob„von vorn bis hinten“ singt. Es gibtim Gotteslob nicht einen zerfled-derten Bistumsteil und einen we-nig benutzten Stammteil, sondern

alles wird gesungen. Jährlich fin-det ein Advents- und Weihnachts-konzert mit dem örtlichen Blasor-chester statt. Zumeist gibt es auchein weiteres Kirchenkonzert. Ak-tuelle Anlässe, vor allem Kompo-nistenjubiläen bieten Grundlagefür die Literaturauswahl. Mit demKammerorchester Saar wurdezum Beispiel 2002 der ZyklusTrauer und Trost anlässlich des100. Geburtstages des Saarländi-schen Komponisten Robert Carlaufgeführt. Aber auch Anliegenaus dem Pfarreigeschehen, wieGlockenturmsanierung oder Kin-dergartenrenovierung warenGründe, ein Konzert zu geben.

Konzertreisen nach Rom,Wien, Mailand und BrünnGerne nimmt der Chor auch Be-

auftragungen zur Gottesdienst-übertragung an. Zuletzt im ver-gangenen Jahr war SR2 – Kulturra-dio zu Gast und übertrug den Got-tesdienst aus der Pfarrkirche. Vie-le große, mehrtägige Fahrten wur-de unternommen, die stets Chor-auftritte mit Gottesdiensten und

Konzerten beinhalteten: 1983Rom, 1988 Wien, 1993 Brünn,1998 Mailand, 2003 wieder Rom,2009 Engelberg in der Schweiz.

Oft sind die Sängerinnen undSänger auch zu Gast in Nachbar-pfarreien, so in Sitterswald, Wel-ferdingen und Saargemünd, demfranzösischen Nachbarn. In Sit-terswald wird man auch in die-sem Jahr wieder beim Gottes-dienst zum Pfarrfest zu Gast sein.

Aber auch der Bereich der welt-lichen Literatur wird gepflegt.Vom Volkslied über Evergreens bishin zu Oper, Operette und Musicalreicht das, was gesungen wird. Ausdem Chor erwuchs zur Erweite-rung des Literaturbereichs ein Ju-gendchor, der sich 2003 den Na-men „Happy Voices“ gegeben hat.Junge und Junggebliebene ausdem „großen Chor“ gehören ihman. Musik aus dem Unterhaltungs-bereich gehören zum Repertoire,aber auch neues geistliches Lied.

Johannes Strauss, der in Meer-busch-Büderich in zwei Pfarreienseinen Kirchendienst versieht, istein wichtiger Helfer für den Chor.Vielfältige Chorbearbeitungen

aus seiner Hand sind im Reper-toire des Chores. Dadurch ist derKontakt zu „seinen Quellen“ nieabgerissen. Das unterstrich derBüdericher Chor der Pfarrei St.Mauritius im vergangenen Jahrauch durch einen Chorbesuch.Zum Abschluss sang der Chor mitden Gästen.

Im Jahr 1975 übernahm der Kir-chenchor die Regie zur Durchfüh-rung des Martinszuges. Besondersbetont wird im November das Festder Patronin der heiligen Cäcilia.Jährlich singt der Chor auch zumBarbarafest der Feuerwehr undwirkt bei der Feier zum Volkstrau-ertag mit, zu der die Zivilgemeindeeinlädt. Selbstverständlich sind dieChormitglieder da, wenn die Pfar-rei ruft. Dies ist der Fall beim Pfarr-fest, aber auch bei Aktionen wieDämmerschoppen für die Finan-zierung des Kirchenumfeldes. Daes der Pfarrei finanziell nicht gutgeht, hat der Chor aus seiner Kasseeine Teilstimmung der Orgel be-zahlt. Sowohl Palestrina-Medaille(1984 und 1988) und Zelter-Plaket-te (1989) kann der Chor als überre-gionale Ehrungen aufweisen.

Zum Kirchenchor Auersma-cher: Heimatforscher MichelMohr ist beim Studium alter Kir-chenbücher auf eine Aufzeich-nung aus dem Jahre 1781 gesto-ßen, die besagte, dass der damaligePfarrer Busch „zweiy biecherkauft für die Korsinger“. Dies warder früheste Nachweis auf dieExistenz des Auersmacher Kir-chenchores. Der Chor ist somitder älteste Verein im Ort und ei-ner der ältesten Chöre im Saar-land. Heute zählt der Chor insge-samt 101 Mitglieder, wovon 59Mitglieder den Chor inaktiv un-terstützen und 42 Mitglieder aktivsingen. Professionell und mit gro-ßem Erfolg wird der Chor seitnunmehr 30 Jahren geleitet vonThomas Becker. Er ist ein „Auer-schmacher Bub“. Hauptberuflichleitet er das Musikcorps der Poli-zei des Saarlandes.

Neben seiner Tätigkeit auf kir-chenmusikalischem Gebiet ist derKirchenchor Auersmacher be-müht, auch den weltlichen Gesangzu pflegen und Volkslieder undKunstlieder, insbesondere Gesängeaus dem späten Mittelalter, einzu-studieren und vorzutragen. Er hates sich zur Aufgabe gemacht, dasdeutsche Liedgut zu pflegen und eseinem breitgefächerten Publikumin ansprechender Form darzubie-ten. Dies geschieht in der dörfli-chen Gemeinschaft ebenso wie beiAuftritten außerhalb der regiona-len Grenzen.

Im Jahr 2011 steht das nächste Jubiläum anDas Hauptaugenmerk des Cho-

res liegt jedoch im kirchenmusi-kalischen Bereich, in der Einstu-dierung von Messen und sakralenGesängen, um im liturgischen Be-reich mitzuwirken, diesen zu be-reichern und zu verschönern. Sokann der Chor auf ein Repertoirezahlreicher Messen zurückgrei-fen, zum Beispiel: Weisenhaus-messe von Wolfgang AmadeusMozart, Requiem von ThomasHettwer, Messa di Gloria von Gia-como Puccini, Deutsches Ordina-rium von Thomas Becker, Rock-messe von Thomas Becker.

2006 feierte der Chor sein 225-jährigen Bestehen mit einem Pro-gramm, das sich unter Mitwirkungbefreundeter Chöre über das ge-samte Jahr erstreckte. Höhepunktewaren eine Festmesse sowie eineMaiandacht. Im Jahre 2011 schautder Chor auf 230 Jahre zurück.Auch dieses Jubiläum wird gefei-ert werden. Es bleibt ein Anliegendes Chores, den kirchenmusikali-schen Gesang weiterhin zu pflegenund die langjährige Tradition mög-lichst lange aufrechtzuerhalten.

Viele Stimmen zum Lob Gottes

Chorprobe in Hanweiler: Unter Leitung von Franz-Ludwig Strauss proben 41 Sängerinnen und Sänger regelmäßig. Foto: Gerd Ewerling

Die Sängerinnen und Sänger vom Auersmacher Kinderchorunter Leitung von Christian Bur. Foto: Heike Trier

Hat geistliche und weltliche Musik in seinem Repertoire:der Kirchenchor Auersmacher. Foto: Helmut Brandstetter

Drei Wochen langerhalten Sie den PAULINUSkostenlos im Probeabonnement.Einfach den Coupon ausfüllen und absenden.

Coupon einsenden an:PAULINUS Wochenzeitung im Bistum TrierPostfach 30 40 · 54220 Trier

Vorname:

Name:

Straße: Haus-Nr:

PLZ, Ort:

Bitte senden Sie den PAULINUS kostenlos an folgende Adresse:

Jede Woche:– ausführliche Informationen

aus dem Bistum und derWeltkirche

– Hintergründe zumZeitgeschehen

– aktuelle Kommentare– kritisch-konstruktiver

Medienservice– Glaubens- und Lebenshilfe

Von Alexandra Raetzer

Die Katholische Kirche in Sitters-wald ist für Andreas Greff etwasganz Besonders. „Es ist ein tollesGefühl, wenn ich in dieser Kirchebin“, erzählt der 80-Jährige, der alsjunger Mann eigenhändig am Baudes Gotteshauses beteiligt war. Inden 1950er Jahren arbeitete Andre-as Greff als Maurer bei dem Auers-macher Bauunternehmen Thiel &Dincher, das ihm die technischeLeitung für den Kirchbau in Sit-terswald übertrug.

„Pastor Johannes Litz hatte sichfür den Bau der Kirche eingesetzt,weil es in Sitterswald keine Kirchegab und die Gottesdienste daherim Flur der Schule stattfanden“, er-zählt Greff. Katholische Kircheund saarländische Landesregie-

rung gaben grünes Licht und bezu-schussten den Kirchbau, der 1953begann. „Damals gab es weder ei-nen Bagger noch einen Kran. DasMaterial wurde mit einem Rapid-Aufzug hochgebracht, der senk-recht an der Wand hochfuhr undmit zwei Schubkarren voll Stei-nen und Mörtel beladen werdenkonnte.

Der Kirchbau: Ein Projektder Menschen vor OrtDie Kalksteine für die Außen-

fassade wurden auf Gemeindege-wann gesucht und hier vor Ort inForm gebracht“, erinnert sich An-dreas Greff. Der Kirchbau, so gehtaus seinen Erzählungen hervor,war ein Projekt der Menschen vorOrt. Auch die am Bau beteiligten

Unternehmen kamen aus der di-rekten Nachbarschaft oder der nä-heren Umgebung. „Die Zimmerar-beiten hat die Firma Buchheit ausReinheim gemacht, den Hahn fürden Glockenturm hat ein Klemp-ner aus dem Ort hergestellt.“ Das

Kreuz setzte Andreas Greff höchst-persönlich auf den Kirchturm.

Kein Wunder, dass er dieSchwarz-Weiß-Fotos aus jener Zeitsorgfältig aufbewahrt. Auf vielenist Greff zu sehen: Ein junger, zu-packender Mann, in der für Mau-rer üblichen Arbeitsmontur. „Ins-gesamt waren zehn bis zwölf Leu-te mit von der Partie“, berichtet derehemalige Bauleiter. Als das Kir-chenschiff 1955 fast fertig gewe-sen sei, sei das Geld ausgegangen.Etwa zeitgleich brannte die Kirchein Hanweiler, wo die Handwerkeraus Sitterswald zu Instandset-zungsarbeiten anrückten. „Nacheinjähriger Pause konnten die Ar-beiten an der Sitterswalder Kirchemit dem Bau des Kirchturms fort-gesetzt und vollendet werden.“1956 weihte die Gemeinde ihreKirche ein, die seither aus dem Ortnicht mehr wegzudenken ist.

Kirchbau in Sitterswald: Viele waren beteiligtDer 80-jährige Andreas Greff war als junger Mann beimBau der Sitterswalder Kirche dabei – Erinnerungen aneine unvergessene Zeit.

Andreas Greff schwelgt in Erinnerun-gen. Foto: Alexandra Raetzer

Page 8: Paulinus vor Ort - Auersmacher

Nummer 11 · 14. März 2010 PAULINUS VVOR ORTThema: Kinder und Jugend

Vor 13 Jahren ist unter Lei-tung des damaligen Pasto-ralpraktikanten ThomasKrämer der ehemaligeTheaterraum der jungenBühne unter dem Kinder-garten Auersmacher reno-viert und auf den Namen„Bunker“ getauft worden.

Primäres Ziel war es damals, denRaum für Messdienergruppen-stunden zu nutzen. Von Anfang anwar aber auch klar, dass der Raumnoch andere Möglichkeiten bereithält. Zunächst sollte er auch dendamaligen Messdienerbetreuernder Pfarrgemeinde einen Platz bie-ten, an dem sie sich treffen konn-ten um sich untereinander auszu-tauschen und gemeinsam ihreFreizeit zu verbringen.

Aus den Jugendlichen, die sichregelmäßig dort trafen, wurdeschließlich ein Leitungsteam ge-bildet, das die Abläufe im Bunker

regeln sollte. Nach und nach wur-de der Bunker mit allerlei Gesell-schaftsspielen, einem Fernseherund schließlich auch mit einerKüche ausgestattet, sodass er sichzu einem attraktiven Anlauf-punkt für die Jugendlichen derPfarrgemeinde, aber auch für an-dere Gruppen entwickelte. Durchdiesen Zulauf an Jugendlichenkonnte man neue Leute dafür be-geistern, in der Jugendarbeit tätigzu werden.

Von Altkleidersammlungbis FirmunterrichtNachdem man eine gewisse

Menge an zuverlässigen Leutengefunden hatte, war man bereit,auch Aufgaben außerhalb desBunkers und der Jugendarbeit an-zugehen. So kam es, dass das Bun-kerteam die Organisation undDurchführung der Altkleider-sammlung des Dekanats in unse-rer Pfarrgemeinde weitgehendübernahm. Außerdem stellte dasBunkerteam fortan jeweils amMontagabend die gesamten

Dienstschichten des jährlichenPfarrfestes in Auersmacher. Zu-sätzlich führte man ein Unterhal-tungsprogramm durch und botKinderbelustigung an. Damit alleJugendlichen, die sich an der Ar-beit rund um den Bunker beteilig-ten, nicht zu kurz kamen, wurde2004 zum ersten Mal eine Wo-chenendfahrt für die Helfer unter-nommen. Bis heute hat sich derBunker weiter fest in der Dorfge-meinschaft etabliert. Das Bunker-

team übernimmt zum Beispiel re-gelmäßig Dienstschichten bei ver-schiedenen Veranstaltungen wiezum Beispiel dem Erntedankfest.

Auch bei der alljährlichen Fir-mung der Jugendlichen aus unse-rer Pfarrgemeinde hilft das Bun-kerteam. Hierfür stellt es einenGroßteil der Betreuer, die unsereGemeindereferentin Carla Martinauf den Firmwochenenden unter-stützen und gleichzeitig auchFirmkatecheten sind. Die Fir-

mung ist ein wichtiger Termin,um weiteren Jugendlichen denWeg zur Jugendarbeit und in denBunker zu ermöglichen. Aus die-sem Grund wird jährlich im An-schluss an die Firmung ein Grill-fest für die Firmlinge im Bunkerveranstaltet.

Der Plan für den Sommer:Ein WM-StudioDie Arbeit und das Leben im

Bunker in den letzten Jahren sindan den Räumlichkeiten nicht spur-los vorrübergegangen. Aus diesemGrund wurde 2007 der Hauptraummit Hilfe vieler Jugendlicher kom-plett neu renoviert. Im August desletzten Jahres folgte der zweite gro-ße Bauabschnitt, der nun kurz vorder Vollendung steht. Dabei wurdeder Eingangsbereich völlig neu ge-staltet.

Insgesamt ist das Bunkerteamzurzeit noch gut besetzt. Aller-dings ist der demographischeWandel auch an uns nicht spurlosvorüber gegangen. Die schwin-dende Zahl der Jugendlichen und

ihr Bestreben, ihre Freizeit in derStadt zu verbringen, macht sichgerade für dörfliche Jugendein-richtungen bemerkbar. Aus die-sem Grund sind wir weiterhinüber jeden froh, der Lust hat, sichim Bunker und in der Jugendar-beit der Pfarrgemeinde zu enga-gieren. Wer sich das Ganze malanschauen möchte ist gerne ein-geladen, einmal vorbeizukom-men. Der Bunker ist zurzeit meistmontags, mittwochs und am Wo-chenende ab 20 Uhr geöffnet.

Für das kommende Halbjahrsind schon einige Aktionen ge-plant: In der Zeit während derFußball-Weltmeisterschaft wollenwir gemeinsam mit dem Jugend-club Auersmacher ein WM-Studioerrichten, in dem alle Jugendli-chen der umliegenden Orte ge-meinsam die Fußball-WM erlebenkönnen. Außerdem planen wir ei-nen Bowlingabend und natürlichwieder ein Grillfest für die Firm-linge. Mathias Krauser, Lisa Thörner, JonasHector, Clemens und Thomas Weid-mann, Christian Schmitt

Jugendliche wollen anderen den Weg in ihren „Bunker“ ermöglichen

Mitglieder vom Bunkerteam unterwegs am 1. Mai. Foto: Christian Schmitt

Ferienfreizeit: Werfährt mit ins Allgäu? Die Ferienfreizeit ist fast schon ei-ne Institution für die Kinder in Sit-terswald, Hanweiler und Auersma-cher. In den Sommerferien könnenNeun- bis 14-Jährige dabei neueFreunde kennen lernen und vielSpaß miteinander haben. Ausge-richtet wird das Ganze von ehren-amtlichen Betreuern aus Auersma-cher. In diesem Jahr geht es vom11. bis 19. Juli ins Allgäu. Wer hatLust, mitzufahren? Wir freuen unsauf euch! Foto: Mathias Bock

Gottesdienste mit Kindern gestaltenVier Mütter der KoKis leiten denKinderliturgiekreis in der PfarreiRilchingen-Hanweiler. Sie möch-ten, dass Kinder auch nach derKommunion mit der Gemeindeverbunden bleiben und jüngereKinder einen Zugang zur Kirchefinden. Deshalb gestalten sie fürund mit Kindern Gottesdienste zubesonderen Anlässen, zum Bei-spiel Erntedank oder Advent. Eswäre schön, wenn viele mitfeiernwürden! Foto: Stephanie Roth

Der Sitterswalder Kinder-chor „KoKis“ und die El-ternband „Sens-ation“bringen Musik in die Kir-che und Leben ins Dorf.

Von Alexandra Raetzer

Als Susanne Noß 2006 mit neunSitterswalder Kommunionkin-dern Lieder einstudierte, ahnte sienicht, damit das Fundament füreinen gestandenen Kinderchor zulegen. Doch das musikalische Po-tential, das die Kommunionkin-der, kurz „Die KoKis“ genannt, un-ter ihrer Anleitung entfalteten,begeisterte Pastor Peter Sens unddie Gemeinde so sehr, dass sie Su-sanne Noß baten, weiterzuma-chen.

Die studierte Lehrerin und Mut-ter von drei Kindern machte wei-ter. Seit nunmehr vier Jahren in-vestiert sie als ehrenamtlicheChorleiterin viel Zeit in die Arbeitmit dem musikalischen Nach-wuchs, der bei Proben und Kon-zerten von der Elternband „Sens-ation“ (benannt nach Pastor Sens)begleitet wird. Am E-Piano sitztChristoph Noß, Ehemann der

Chorleiterin, und zuständig fürden musikalischen Bereich. Als er-fahrener Hobbymusiker arran-giert er die Lieder und schreibt beiBedarf Noten für bestimmte In-strumente um. Gitarrist der Band

ist der erste Vorsitzende des Cho-res, Raymond Boesch. Waren es zuBeginn neun Kinder im Chor, sosind heute regelmäßig 22 bei denProben dabei. Seit November 2009sind die Kokis auch offiziell Teildes Kirchenchores Cäcilia der Ge-meinde St. Josef der Arbeiter.

Pfarrsaal Sitterswald, Samstag10.30 Uhr: „Mache Dich auf undwerde Licht, dreistimmig!“, ruftSusanne Noß und teilt die imKreis sitzenden Kinder in Grup-pen auf. Eine leichte Übung fürdie Jungen und Mädchen, die imAnschluss auch ein Lied in franzö-sischer Sprache mit Bravour meis-tern. Große Intervallsprünge inder Melodie zeigt die Chorleiterindurch deutliche Handbewegun-gen nach oben oder unten an, ver-

besserungswürdige Passagen wer-den einstudiert, bis sie sitzen.Kaum zu glauben, dass SusanneNoß als frühere Lehrerin fürDeutsch und Erdkunde zwar Er-fahrung in der Arbeit mit Kindernhat, in Sachen Chorleitung aberLaie ist. Inzwischen nimmt sie Ge-sangs- und Klavierunterricht undlässt sich an der bischöflichen Kir-chenmusikschule zur Kinder-chorleiterin ausbilden. Denn mitihren „KoKis“ hat Noß einiges vor:Am 20. März beteiligen sie sicham Kinderchorwettbewerb desSaarländischen Rundfunks, undam 26. Juni führt der Chor das Mu-sical „König David“ auf. Dafürwird schon jetzt eifrig geübt.

„Zusätzlich zu der wöchentli-chen Probe wird es vor der Auf-

führung drei Intensivprobentagegeben“, erzählt Noß. Sechs bis achtStunden dauern diese Probentage,die der Chorleiterin, ihrem Mannund Raymond Boesch bereits imVorfeld viel Arbeit abverlangen.Denn auch die Verpflegung derKinder will organisiert sein.

Taxidienst oder Kuchen backen: Eltern sind dabei

Doch der Aufwand lohnt sich:„In Sitterswald gab es über 20 Jahrekeinen Kirchenchor mehr“, erzähltSusanne Noß. Mit den „KoKis“kam endlich wieder Musik in dieGemeinde. „Im Januar haben wirauch einen Singkreis für Jugendli-che und Erwachsene gegründet“,so Noß. Ziel sei es, Kindergarten,Grundschule, weiterführendeSchulen und Pfarrei zu vernetzenund so Leben in den Ortskern zubringen, erklärt Christoph Noß.

Ohne das Engagement der El-tern wäre dies alles undenkbar. ObTaxidienst oder Kuchen backen:Immer gibt es genügend Freiwilli-ge, die das Team unterstützen. EinBeispiel ist die choreigene Home-page (siehe Infokasten), die mitviel Liebe und Geduld von JürgenSchmidt, einem „KoKi-Papa“, be-treut wird. Der passionierteHobby-Fotograf ist bei jedem Auf-tritt dabei und stellt die schönstenSchnappschüsse ins Netz.

Ob zu Taufen, zu Trauungen,oder zur Goldenen Hochzeit – derChor wird häufig gebucht, auchüber die Grenzen der Pfarreienge-meinschaft hinweg. Im Rahmen derFamiliengottesdienste, die zusam-men mit dem Kinderliturgiekreisund dem Kindergarten gestaltetwerden, sind die KoKis und Sens-ation nicht mehr wegzudenken.

KoKis und Sens-ation: Nicht mehr wegzudenken!

Die Kokis bringen mit ihren Liedern Schwung in den Gottesdienst. Foto: Jürgen Schmidt

Tim Noß (10): „Ich singe im Chormit, weil es mir Spaß macht und findees toll, wenn wir Auftritte haben.Manchmal machen wir auch schöneAusflüge zusammen. Dieses Jahr wa-ren wir im Saarländischen Staats-theater.“ Fotos: Alexandra Raetzer

Elena Menzler (10): „Mir gefällt,dass wir oft Auftritte haben und jetztauch ein Musical machen. Wir singennicht nur bei Gottesdiensten, son-dern auch bei Taufen und anderenFesten.“

InfoDas Repertoire des Chores umfasstneben anspruchsvollen Stückenaus unterschiedlichen Epochenauch moderne Musik und Liedermit französischen, englischen undspanischen Texten. Neben den wö-chentlichen Proben und Auftrittenin Gottesdiensten, bei Taufen oderFesten stehen auch gemeinsameUnternehmungen wie Kino- oderTheaterbesuche auf dem Pro-

gramm des Kinderchores. Wer bei den KoKis mitsingen will,ist zu einer Schnupperprobe herz-lich willkommen. Geprobt wirdsamstags von 10 bis 11 Uhr imPfarrsaal unter der katholischenKirche in Sitterswald. Gesucht wirdzur Zeit auch ein Bassist, der bereitist, den Chor zu begleiten. WeitereInformationen auf der Homepagewww.kokis-sensation.de.