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20 Druckmarkt 102 April 2016 ONLINE PRINT | PORTRAIT DIE ONLINE- PRINTER EINE SERIE VON BEYOND PRINT UND DRUCKMARKT Ali Jason Bazooband ist Vorstand Marketing/Inno- vation bei Unitedprint, dem Online-Drucker, der eine aus- geprägte Mehrmarken-Strate- gie fährt. Unter diesen vielen Marken ist print24 die stärks- te. Jetzt plant Bazooband eine weitere Expansion auf Basis von Partner-Netzwerken.

PRINTER - Druckmarkt · 22 •Druckmarkt 102 •April 2016 Die lokalen und regionalen Drucker kennen ihren Markt im Umkreis von 50 Kilometern perfekt. Das sind die wahren Platzhirsche

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20 • Druckmarkt 102 • April 2016

ONLINE PRINT | PORTRAIT

DIE ONLINE-PRINTEREINE SERIE VONBEYOND PRINT UNDDRUCKMARKT

Ali Jason Bazooband ist

Vorstand Marketing/Inno -

vation bei Unitedprint, dem

Online-Drucker, der eine aus-

geprägte Mehrmarken-Strate-

gie fährt. Unter diesen vielen

Marken ist print24 die stärks -

te. Jetzt plant Bazooband eine

weitere Expansion auf Basis

von Partner-Netzwerken.

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Druckmarkt 102 • April 2016 • 21

PORTRAIT | ONLINE PRINT

eit Anfang 2015 ist Ali JasonBazooband beim Radebeuler

Online-Printer Unitedprint SE als Vor-stand für Innovation und Marketingtätig – und hat große Plä ne, die erauch auf dem Online Print Sympo-sium in München am 17. März erläu-terte (siehe Seite 38). Seine Idee istes, lokalen und regionalen Druckernmit den Unitedprint-Partnershops zuhelfen, ihren Markt zu erweitern undlandesweit sowie international ope-rieren zu können. Inzwischen sinddie ersten Portale online. Doch wasgenau steckt hinter dieser Strategie?

Vorstand für Innovation undMarketing ist ein eher unge-wöhnlicher Titel. Was ist darun-ter zu verstehen?

Ali Jason Bazooband: Innovationund Marketing passen perfekt zu-sammen und sollten in keinem Un-ternehmen etwas Ungewöhnlichessein, schon gar nicht bei einer On-line-Druckerei. Deshalb arbeite ichmit Hochdruck an diesen beidenFron ten und versuche sie miteinan-der zu verbinden.Zum Beispiel Innovationen: Hier ent-wickeln wir neue Produkte und Ser-vices, die über das Marketing dennationalen und Internationalen Kun-den und Partner vermittelt werden.Die Internationalisierung ist für michdabei eine der besonderen Qualitä-ten bei Unitedprint und wird schon

seit vielen Jahren gelebt. Denn Inter-nationalisierung liegt im Wesen desInternets und ist beileibe kein neuerTrend – natürlich in Kombination mitattraktiven Produkten, Services undFea tures, bei denen Preis, Produkt-qualität und Liefergeschwindigkeitstimmen müssen.Wenn man nur 20 oder 25 Prozentder vom Markt gefragten Anforde-rungen erfüllen kann, ist es schwierigzu wach sen. Deshalb ist die Aufgabeim Marketing nicht nur Internationa-lisierung, sondern das sehr schnelleBereitstellen innovativer Produkte,Services und Features. Und dabeijeden Tag in allen Disziplinen attrak-tiver und besser für unsere Kundenwerden zu wollen.

Bedeutet das langfristig dasAuf bauen von Produktionen inanderen Ländern oder bleibt dieProduktion hier und Unitedprintholt sich die Aufträge nachDeutsch land?

Je nachdem, was am sinnvollsten ist.Finden wir zum Beispiel eine Situa-tion vor, in der Kunden nicht längerals zwei oder drei Tage auf ihre Lie-ferung warten möchten, der Trans-port von Deutschland dann aber zuteuer wird, ist das erst mal ein Han-dicap, das es zu beseitigen gilt. Esgibt also diesbezüglich keine in Steingemeißelte Strategie, nach der allesinhouse produziert werden muss.Deshalb können wir auch, wenn esunseren Kunden nutzt, auf viele eu-ropäische Spezialisten setzen, die für

uns produzieren. Deren Know-howund Kapazitäten müssen wir nichtzwingend ins eigene Haus ho len.

Wie ist Unitedprint generell beiKooperationen aufgestellt?

Kooperationen oder Zusammenar-beit auszuschließen, wäre praxis-fremd. Selbst Wettbewerber bestel-len bei uns. Wenn ich mir heute dieKundenliste ansehe, sind auch be-kannte Na men dabei, die das gleicheGeschäft wie wir betreiben. Ein signi-fikanter Teil unserer Kunden sindDrucker, ob online oder stationär –und wir sind stolz darauf.

Zumindest in der Vergangenheitging es ja zwischen den Online-Printer heiß her. Wird das heutenicht mehr so heiß gegessen,wie es gekocht wird?

Ich behaupte, dass es schon damalsnicht so heiß herging. Es gibt Spiel-regeln zu beachten, auf die auch wirWert legen. .

UNITEDPRINTPLATZHIRSCH IST DER LOKALE DRUCKER

Die Online-Druckerei Unitedprint SE mit ihrer bekanntesten Marke print24.com will lokalen Druckern das Tor zum

internationalen Web-to-Print-Markt öffnen. Die ersten Partner sind mit ihren eigenen USS-Web-to-Print-Shops

online. Was steckt hinter diesen sogenannten Unitedprint Shop Services, welche Vorteile ergeben sich für Agenturen

und Druckereien und worin liegt der Reiz dieser Geschäftsidee?

Von BERND ZIPPER

S

Online-Print hat eine beacht -

liche Größenordnung im

deutschsprachigen Markt für

Drucksachen eingenommen.

Und noch immer ist viel Bewe-

gung in diesem Markt. Dabei

spielen neben Technik und

Technologien vor allem die

Strategien eine immer größere

Rolle. Aus diesen Gründen

haben ›Druckmarkt‹ und das

Portal ›Beyond Print‹ eine

Serie aufgelegt, in der Online-

Printer (von klein bis groß)

portraitiert werden. Im fünften

Teil hat Bernd Zip-

per, Geschäftsführer

der zipcon consul-

ting GmbH, ein Ge-

spräch mit Ali Jason Bazoo-

band geführt, das Hintergrün -

de über das neue Partnerpro-

gramm von Unitedprint auf-

deckt und die Philosophie des

international agierenden Un-

ternehmens erläutert.

DRUCKMARKTPrintmediamaga-in

Analysen

DRUCKMARKTwww.druckmarkt.com

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Die lokalen und regionalenDrucker kennen ihren Marktim Umkreis von 50 Kilometernperfekt. Das sind die wahrenPlatzhirsche im Markt. So nahkämen wir nie an deren Kun-den heran.

Ali Jason Bazooband

den aus dem Privatbereich, ver su -chen aber zu kanalisieren, die Mar-ken auseinanderzuhalten und mög-lichst nicht zu vermischen. Mit Easyprint gehen wir auf die Con-sumer und kleinen Organisationenzu. Mit print24 bedienen wir einebreite Kundschaft von Wiederverkäu-fern, professionelle Printproduktio-ner, Druckereien und Agenturen. MitDDK Print Big gehen wir auf die pro-fessionellen Businesskunden in derWerbetechnik zu. Die Marken unter-scheiden sich in der Ansprache undDarstellung. Bei jedem unserer Por-tale kann unser Kunde alle Produktebestellen und findet einen eigensentwickelten Wysiwyg-Editor zumSelbstgestalten. Wir ha ben uns imOnline-Print also schon sehr frühsehr breit, mehrstufig und vor alleminternational aufgestellt.

Wer ist denn bei dieser dochsehr breiten Streuung die wich-tigste Klientel?

In den Anfängen von Web-to-Printgalten wir Online-Drucker ja noch als

eine Bedrohung für die Drucker oderwurden nicht ernst genommen.Dann wan delte sich der Markt bezie-hungsweise die Einstellung zu unsund wir waren auf einmal willkom-mene Lieferanten für Druckereien.Das war dann – ich nen ne es einfachmal so – Web-to-Print 2.0 und hatmit sich gebracht, dass Drucksachenvon Dru ckern eingekauft und weiter-verkauft wurden. Heute ver stehenwir Web-to-Print 3.0 als Partnerplatt-form. Das heißt, aus den einstigenZeiten als Wettberber sind Kundengeworden und jetzt werden wir zuVertriebspartnern besonders für Dru -ckereien, Agenturen und Reseller. Für diese Businesskunden haben wirjetzt zudem eine Vertriebsplattformunter der Marke USS UnitedprintShop Services geschaffen. Ein Busi-nessmodell, das sowohl das Ge-schäft unserer Partner als auch unsereigenes Wachstum durch die Nut-zung unserer Skalen- und Netzwerk-effekte beschleunigt. Win-Win in derReinstform könnte man auch sagen.

Ich könnte wirklich kein neues Pro-dukt, keinen zusätzlichen Service er-finden, der derart durch die Deckegeht, wie unsere USS Shops, die je -dem potenziellen Partner seinenWunsch nach seinem eigenen Web-to-Print-Shop binnen Minuten erfüllt,selbst zum professionellen Online-Drucker zu werden. Ihm al so zusätz-lich zu seinem lokalen oder regiona-len stationären Angebot auf einenSchlag Hunderte neuer Produkte undServices bietet. Und dann auch nochjederzeit selbst zu entscheiden, obund was er selbst produziert, die Her-stellung zu uns durchstellt oder je-mand ganz anderen da mit beauf-tragt. Ist das nicht absolut krass!?!

Einige Wettbewerber von Ihnensetzen dennoch auf Großkundenund deren persönliche Betreu-ung, wenn der Kunde Rückfra-gen hat oder spezielle Beratungbenötigt. Gibt es einen speziel-len Ansprechpartner?

Für Kunden im Key-Account-Pro-gramm ab einem Jahresumsatz von3.000 Euro gibt es einen festen An-sprechpartner, der sich persönlich umseine Kunden kümmert. Es gibt viel-fältige Wünsche, doch noch eineDatei zu tauschen, an eine andereAdresse zu liefern, auch die eine oderandere Verständnisfrage, aber in dieProduktion greifen wir nicht mehrein. Das würde alles in Frage stellen,was wir tun. Wir sind Online-Drucker:effizient und schnell.

.

TECHNIK | INNOVATIONEN

Wir setzen auf Kooperation, wenn esunseren Kunden Nutzen bringt, ko-operieren aber nicht, wenn es scha -den könnte – logisch. Es gibt aberkeine Blockade gegenüber Koopera-tionen jeglicher Art.

Einer der Trends scheint zurzeitzu sein, mit Business-Kundenmehr Geschäft zu machen. Oftverlangen die dann speziell kon-figurierte Portale.

Das spielt uns eigentlich in die Kar-ten. Wir haben Consumer- und Busi-ness-Kunden, wir haben auch Kun -

Bei unserem Rundgang haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine perfekteDruckfabrik ge sehen – fast schon Industrie 4.0 und eine geradlinige Produktion.Auf die Frage, wie die Visionen von Unitedprint bezogen auf die Produktion der Zu-kunft aussehen, gibt Ali Jason Bazooband eine eindeutige Antwort: »Weiter automa-tisieren.« Eine Online-Druckerei sei eigentlich als Ver kaufs maschine powered by ITzu verstehen. Dabei sieht er eher noch mehr Automatisierung. »Wer auf unsere Seiten schaut, sieht Preise ab fünf Euro. Und da muss man, umprofitabel zu sein höchst produktiv und effizient arbeiten. Deshalb setzen wir auchauf eigene Softwareentwicklung, weil uns Standardsoftware, die wir weiterentwi -ckeln müs sen, hindert. Auch in vertrieblicher Hinsicht.«

ONLINE PRINT | PORTRAIT

MARKT-ÜBERSICHTEN

DRUCKMARKT

COLLECTIONwww.druckmarkt.com

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Es gibt in Deutschland ein paarPlatzhirsche und jede Mengekleinere Unternehmen, vondenen viele jetzt noch in Online-Print einsteigen möchten. SehenSie für kleinere Unternehmenüberhaupt noch eine Chanceaußer in der Nische?

Absolut, gerade für die beginnt jetztein goldenes Zeitalter! Ich möchtenoch einmal auf unser Partnerpro-gramm USS Partnershops hinweisenund das, was ich mit Web-to-Print3.0 beschrieben habe. Das machenwir, weil wir mit unserem globalen

Angebot selbst niemals ausreichendintensiv und tief genug in lokale Re-gionen kommen. Print24 hat sich bisher im Wesentli-chen auf die Oberfläche kon zentriert,weil da das meiste abfällt. Aber derFleischer Mül ler, nennen wir ihn ein-fach mal so, ist in seiner Region derPlatzhirsch, der McDonald’s & Co.das Leben so richtig schwer macht.Genauso sehen wir auch die lokalenund regionalen Drucker und Agentu-ren, die ihren Markt im Umkreis von50 Kilometern perfekt kennen. Dassind die Platzhirsche. Zu deren Kun-den kämen wir nie so nah. Jetzt statten wir diese Drucker undAgenturen mit einem mächtigenWerkzeug aus, mit dem sie ihren ei-genen Markt neu erschließen kön-nen. Völlig kostenlos, völlig frei – einShop, mit dem sie von heute aufmorgen Hunderte von zusätzlichenProdukten plus die eigenen Produkteund Leistungen anbieten können.Dabei kann völlig frei entschiedenwerden, ob und welche Produkteselbst produziert oder an Dienstleis -ter wie uns weitergegeben werden.Für dieses Programm haben wir be-reits Tausende Voranmeldungen undtäglich kommen mehr dazu. Vielleicht realisieren wir nur einigeHundert neue lokale Print-Shops.Wenn ich von diesen HundertenShops am Tag nur zehn Aufträge mitje 100 bis 200 Euro bekomme, kannsich jeder ausrechnen, was das fürunsere Shop-Partner und uns selbstbedeutet. Unsere Mission ist es, der professio-nelle Web-to-Print-Vertriebsprofi fürdiese lokalen und regionalen Unter-nehmen zu sein. Think global. Actlocal. Denn es ist wichtig zu sagen:Es gibt im Online-Print einen Marktfür Euch, ohne dass Ihr selbst inves -tieren und Millionen in Hard- undSoftware stecken müsst – etwa fürFront end, Back end, Editoren oder fürDrucklinien für Offset, Fotoprodukte,Werbetechnik oder Textilien. Wir stel-len Euch kostenlos ein maßgeschnei-dertes Werkzeug zur Verfügung, weilwir davon überzeugt sind, dass derlokale und regionale Markt enormesPotenzial hat.

Es gibt aber auch andere Anbie-ter wie ›WIRmachenDRUCK‹, dieein ähnliches Konzept haben,die auch Partnershops und Part-nermodelle anbieten. Wo ist IhrDifferenzierungsmerkmal? DerPreis oder die Geschwindigkeit?

Es gibt einige mir bekannte Partner-modelle. Ob die so weit verbreitetsind, ist eine andere Geschichte. Mei-ner Kenntnis entzieht sich auch, obdiese Angebote kostenlos sind, unse-ren Produktumfang bieten, einenEdi tor für Onlinegestaltung enthal-ten und unsere Internationalisierungbieten – denn jeder unserer Partnerwird mit unserem USS Partnershopsofort auch zum Global Player, derseine Produkte in die gan ze Welt lie-fern kann. Was aber viel wichtigerist: Alle anderen Sys teme sind nichtPlug and Play. Unser Differenzierungsmerkmal ist,dass der Kunde ein automatisiertesOnboarding hat inklusive kompletterZahlartenakzeptanz. Sämtliche Ent-wicklungen, in die wir für unsere ei-genen Portale seit über zehn Jahrenin beträchtlicher Millionenhöhe in -ves tiert haben und auch weiterent-wickeln werden, stellen wir jedemunserer Partner 1:1 zur Verfügung.Und das kostenlos! Das ist das Eine und das Andere ist,dass unser Partner frei entscheidenkann, ob er selbst fertigt oder ob erdie Jobs vergibt – und das zu seinemselbst gewählten Verkaufspreis. Dasist bei anderen wohl eher anders –man stellt die Plattform zur Verfü-gung, dafür muss auch bei der Firmaproduziert werden. Zudem haben unsere Partner dieMöglichkeit, zusätzlich ihre eigenenProdukte im gesamten Unitedprint-und USS-Partnershop-Netzwerk zuplatzieren. Wenn wir im Netzwerkeinen Partner finden, der tolle Bier-deckel druckt, die keiner der anderenPartner anbietet, kann er sein Pro-dukt im Netzwerk ergänzen. Dannhat er nicht nur seine lokalen Kun-den, die er bedient, sondern das ge-samte internationale Netzwerk, das500 Millionen potenzielle Kunden inganz Europa bedient.

Das muss auch so blei ben, sonstkön nen die Kunden auch keinen Nut-zen für sich selbst erzielen.

Wie ist Ihre persönliche Road-map, wo soll es hingehen?

Ich setze mir nie Fünf- oder Zehnjah-resziele, weil so weit wohl niemandnach vorn blicken kann. Ich möchteaber den Unternehmenswert vonUnitedprint in drei Jahren auf mehrals 250 Millionen Euro hochschrau-ben. Dieses Ziel ist sehr konkret undauch realistisch.

Trotzdem ein ehrgeiziges Ziel.Wie ist das Volumen im Online-Print in Deutschland, in derSchweiz und in Österreich über-haupt einzuschätzen? Wird esweiter wachsen?

Ja, absolut. Ich finde es geradezuputzig, wenn suggeriert wird, Online-Printer würden schon jetzt den gan-zen Druckmarkt beherrschen. Da vonsind wir noch weit entfernt. Es istnoch immer ein Riesenmarkt, dernicht online ist, vorhanden. Vor zehn Jah ren hat noch niemandernsthaft daran gedacht, Drucksa-chen, Fotoprodukte, Textilien, Werbe-technik, Werbemittel und Webser-vices unter einem Dach online anzu-bieten. Und wer weiß, was morgenund übermorgen noch alles dazu-kommt? Es gibt also mehr als genugzu tun – und es gibt noch ein riesigesPotenzial im D/A/CH-Bereich; inter-national sowieso.

Die Zentrale von Unitedprint in Radebeul.

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NEWSSTORIES, TERMINE UND

SEHR VIEL MEHR

impressionsDRUCKMARKT

www.druckmarkt.com

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Jetzt könnte man aber unter-stellen, dass das ein prima Lock-angebot ist: Der Drucker alsKunde nutzt Ihre Plattform, ge-neriert sein Basisgeschäft da -rüber und gerät in eine gewisseAbhängigkeit. Ist das kalkuliertoder der saure Apfel, in denman beißen muss?

Nein, eine Abhängigkeit sehe ich dabeim besten Willen nicht. Wir könnenniemanden zwingen, eine Visiten-karte bei uns zu kaufen, noch er-zwingen, dass jemand einen Partner-Shop bei uns betreibt. Es ist alleskomplett freigestellt. Der Partnerkann meinetwegen mehrgleisig fah-ren, kann mehrere Toplevel-Domainshaben – so wie wir es bei vielenMarken auch ha ben. Das ist frei – esmöge das bessere Angebot gewin-nen. Möge dann aber auch derjenigeprofitieren, der bei den Webservices,bei der Suchmaschinenoptimierung,bei Google Adwords und so weiterseine Partner unterstützt. Dafür

haben wir unseren UP Campus, indem wir Partner schulen – weil wirja auch wollen, dass unsere Partnererfolgreich sind.

Andere Wettbewerber setzen,um Key Accounts und Firmen zugenerieren, die dauerhaft alsStammkunde bestellen, auf Lay-outservice, eine unmittelbareBe treuung, auf Stores vor Ortund so weiter. Glauben Sie, dassein standardisiertes Web-to-Print 3.0 Portal ausreicht?

Wir sind Onlinedrucker und tun allesin unserer Macht stehende, unserenKunden eine große Vielfalt an attrak-tiven Produkten, höchste Produkt-qualität, schnellste Lieferzeiten undden bestmöglichen Preis zu bieten.Glauben Sie mir, damit haben wirschon mal gut zu tun. Alle anderenGeschichten wie individuellen Ge -staltungsservice würden dieses Sys -tem ad absurdum führen – abgese-hen davon sind das Kernleistungen

unserer Kunden, die sie besser be-herrschen als wir und die wollen wirihnen nicht streitig machen. Wir sindPure Player im Onlineprint. Und dasbleiben wir auch – konsequent.

Gutes Schlusswort. Danke fürdas aufschlussreiche Gespräch.

Das Netzwerk profitiert also vomKnow-how der Partner. Je mehr undbessere Partner, desto mehr Know-how und desto mehr Profit für dieeinzelnen Partner in dem gesamtenNetzwerk. Habe ich schon erwähnt,wie fasziniert ich selbst davon bin!?

Die Idee des Produktionsnetz-werkes haben andere auch auf-gegriffen und sind mit ähnlichenStrategien unterwegs. Ich fragemich dennoch, wo außer kos ten -frei, Plug an Play und schnellerRealisierung der Unterschiedist? Das finde ich doch auch beiPrint4 Resellers und anderen.

Alle anderen Plattformen erhebenini tiale Kos ten. Wir nicht – null. AlleEntwicklungen, die wir zur Verfü-gung stellen, stehen für den B2B-und den B2C-Markt bereit und dasinklusive einer eigenen mobilenWeb seite. Das sehe ich bei keinemanderen Modell auch nur ansatz-weise.

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31. Mai – 10. Juni 2016 Düsseldorf/Germanywww.drupa.de

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Nach über zehnJahren Online-Print ist nochimmer viel Be-wegung in die-

sem Markt. Von Langeweile kei neSpur. Dabei spielen neben Technolo-gien vor allem Strategien einegroße Rolle, um das schnelllebigeGeschäft erfolgreich zu betreiben.Aus diesen Gründen haben ›Druck-markt‹ und das Portal ›BeyondPrint‹ eine Serie aufgelegt, in derwir namhafte Online-Printer por-traitieren. Lesen Sie in dieser undden nächsten Ausgaben die span-nenden Portraits.

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