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DAS KUNDENMAGAZIN DER SAINT-GOBAIN BUILDING DISTRIBUTION DEUTSCHLAND GMBH PORTRÄT: EIN GEBORENER UNTERNEHMER AUSGABE 1 | MÄRZ 2013 SCHWERPUNKT: DACH, HOLZ, SOLAR AKTUELL Holzschutz nach DIN 68800 PERSPEKTIVE Was bringt die EnEV 2013? FOKUS Holz ist gesund! SERVICE Serie „Moderne Baustelle“ – Teil 13 PERSPEKTIVE Photovoltaik lohnt sich POSITION Holzrahmenbautage 2013

Profireport 1-2013

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Das Kundenmagazin der SGBD Deutschland GmbH

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Page 1: Profireport 1-2013

DAS KUNDENMAGAZIN DER SAINT-GOBAIN BUILDING DISTRIBUTION DEUTSCHLAND GMBH

PORTRÄT:

EIN GEBORENERUNTERNEHMER

AUSGABE 1 | MÄRZ 2013

SCHWERPUNKT: DACH, HOLZ, SOLAR

AKTUELL Holzschutz nach DIN 68800

PERSPEKTIVE Was bringt die EnEV 2013?

FOKUS Holz ist gesund!

SERVICE Serie „Moderne Baustelle“ – Teil 13

PERSPEKTIVE Photovoltaik lohnt sich

POSITION Holzrahmenbautage 2013

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DER PROFIREPORT HERAUSGEBER STELLT SICH VOR

DIE SGBD DEUTSCHLAND – EINE STARKE GE MEIN SCHAFT AUS 17 VERTRIEBSMARKEN. FÜR JEDEN EINSATZBEREICH.

Dach GmbH

DIE

GRUPPE

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03Editorial

EDITORIAL

ALLES GUTE KOMMT VON OBEN

Sehr geehrte Geschäftspartner und Leser,

es gibt kein Gebäude ohne Dach. Ob Wohnhaus, Kirche oder Industriehalle – alle Gebäude benötigen oben einen Schutz für das Darunter. Das Fundament eines Daches ist in den meisten Fällen der Holzbau, und hier ist der Markt enorm in Bewegung. Die nachhaltige Forschungs- und Entwicklungsarbeit in diesem Bereich zeigt Wirkung und ermöglicht heute Bauwerke, die noch vor einigen Jahren unvorstellbar schienen. Wir verfolgen diese Marktentwicklung seit Langem und um ihr professionell und nachhaltig begegnen zu können, erwei tern wir unser Netzwerk von aktuell 45 FSC- und PEFC-zertifi zierten Nie-derlassungen im laufenden Jahr auf 53.

Darüber hinaus haben wir mit den Holzrahmenbautagen, die seit 2007 in zweijährlichem Rhythmus in Kooperation mit und an der Hochschule Rosen-heim stattfi nden, ein etabliertes Branchenforum geschaff en, das sich auch 2013 wieder großer Beliebtheit erfreute.

Neben seiner Schutzfunktion hat sich das Dach in den letzten fünf Jahren zur idealen Plattform für die Montage von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen zur Energiegewinnung entwickelt. So entstanden mehr und mehr lokale Stromerzeuger. Dazu zählen regionale Produzenten mit Windkraft-, Biogas- und PV-Anlagen, die ihre Kommune mit Öko-Strom versorgen. Aber auch der Hausbesitzer gehört dazu, der schon heute einen signifi kanten Teil des von ihm produzierten Stroms selbst nutzen kann. Bessere Speichertech-nologien werden diese Entwicklung in naher Zukunft noch verstärken – und so entsteht ein neuer Treiber für den deutschen PV-Markt.

Wir glauben daran, dass die Energiewende und steigende Preise für fossile Brennstoff e dafür sorgen, dass PV-Anlagen zum Standard in der Gebäude-planung werden und somit auch ein stetiges Geschäft für unsere Kunden und uns bedeuten. Durch Neubau sowie den hohen Sanierungsanteil ist das Ge-werk Dach für uns als Deutschlands größten Baustoff fachhändler zudem ein wichtiger Markt, der auch bei Holz und Dämmung interessantes Wachstums-potenzial bietet. SGBDD ist im Bereich der Dachbaustoff e mit den Marken Gallhöfer, Schäfer und Raab Karcher in Deutschland vertreten und bietet mit einem bundesweiten Niederlassungsnetz Beratung und Service für die Märkte der Zukunft.

Dass die Photovoltaik ebenfalls zu den Zukunftsmärkten zählt, davon wird Sie Elias Issa mit seiner Firma Deutsche Eco in unserem Porträt überzeugen. Und Karl-Heinz Remmers, einer der renommiertesten Branchen-Insider, er-klärt im Experteninterview, warum es mit der Photovoltaik in Deutschland jetzt erst richtig losgeht.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Udo BrandtVorsitzender der Geschäftsführung SGBDD

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04

AKTUELL06 Mehr Bauwerkssicherheit durch

fachgerechten UmgangNeues Merkblatt zu Brettschichtholz

10 Sind imprägnierte Hölzer noch erlaubt?Holzschutz nach DIN 68800

FOKUS14 Holz ist gesund!

Holzbauweisen und ihre Wirkung auf den Menschen

PERSPEKTIVE18 Experteninterview

Karl-Heinz Remmers, Solarpraxis AG: „Die Solarbranche hat ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft“

22 Überspannungen sicher ableitenBlitz- und Überspannungsschutz von PV-Anlagen

24 Photovoltaik lohnt sich!Eigenstromverbrauch bei Gewerbebetrieben

28 Novellierungsverfahren zur Energie einsparverordnungEnEV 2013

PORTRÄT30 Ein geborener Unternehmer

Elias Issa: Erfolgreich mit Solarenergie

SERVICE36 Sorgfalt lohnt sich

Teil 13 der Serie „Moderne Baustelle“: Rechnungserstellung

42 Schont Geldbeutel und Umwelt PV-Strom zum Eigenverbrauch

46 Mehr Platz mit HolzAufstockung und Verdichtung

POSITION50 Leicht und trotzdem sicher fi xiert

SOLARKAUF PV-Festpunktankersysteme

54 Imagewandel: „Deutschland baut!“ setzt auf gemeinsame StärkenBAU 2013

56 Dachlastsensor warnt vor Überbelastung Münchner Flughafen: Sensortechnik auf Glasfl achdach

58 Holzbau-News aus erster HandRaab Karcher Holzrahmenbautage 2013

60 Immer mehr Teilnehmer und AusstellerTiefb au-Foren 2013

61 Gewinnen mit dem PROFIREPORTJubiläumsrätsel

DIALOG62 Vorschau, Impressum

Inhalt

INHALTHEFT 1 ◼ MÄRZ 2013

Schwerpunkt mit SchwerpunktTraditionsgemäß beginnen wir das neue PROFIREPORT Jahr mit einem Fokus auf die Themen Dach und Holz – in dieser Ausgabe erweitert um den Bereich So-larenergie, insbesondere Photovoltaik (PV). In insgesamt sechs redaktionellen Beiträgen – darunter auch das Experten-interview sowie unser beliebtes Unter-nehmerporträt – bringen wir Sie auf den neuesten Stand in Sachen Marktent-wicklung und -potenzial, Rentabi lität des Eigenverbrauchs in Unternehmen und Privathaushalten sowie diverser tech nologischer Aspekte. Sehen Sie hier-zu die Seiten 18, 22, 24, 30, 42 und 50. ◄

30 Porträt: Elias IssaElias Issa, Deutsche Eco, ist schon so manchem aufs Dach gestiegen – mit Solaranlagen. Und genau das macht er aus gesprochen erfolgreich. ◄

36 Sorgfalt lohnt sichDas gilt in einem Betrieb nicht nur für die Qualität erbrachter Leistungen, son-dern auch für die Erstellung der entspre-chenden Rechnungen. Sind diese nicht korrekt, droht Ärger mit Auftraggebern oder Finanzamt. Formale Mängel und andere Fehler lassen sich vermeiden. In der neuesten Folge unserer Serie „Mo-derne Baustelle“ lesen Sie, wie. ◄

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05

EINTAGSFLIEGE.

EIN STARKER PARTNER FÜR DIE ZUKUNFT.

AUCH MORGEN NOCH FÜR SIE DA.

SOLARKAUF – Photovoltaik-Lösungen für Profis. Setzen Sie auf den langfristig sichersten Partner: SOLARKAUF ist eine leistungsstarke Marke der Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH und bietet ein umfassendes Sortiment für Photovoltaik-Profis – von Systemlösungen der Eigenmarke luxra bis hin zu Top-Produkten unserer Premium-Hersteller. Werden Sie Teil unseres erfolgreichen bundes-weiten Netzwerks! Mehr Infos unter www.solarkauf.de

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06 Aktuell

NEUES MERKBLATT ZU BRETTSCHICHTHOLZ

MEHR BAUWERKSSICHERHEIT DURCH FACHGERECHTEN UMGANG

EIN AKTUALISIERTES MERKBLATT DER STUDIENGEMEINSCHAFT HOLZLEIMBAU E. V. HILFT, BAUMÄNGEL BEIM EINSATZ VON BRETTSCHICHTHOLZ ZU VERMEIDEN.

Die im Mai 2012 herausgegebene 6. Aufl age des Merkblattes bietet den Baubeteiligten durch Erläuterung einzuhaltender Regeln und zahlrei-che Praxistipps auf vier Seiten eine anschauliche Orientierungshilfe beim Bauen mit Brettschicht-holz (BS-Holz).

Normen und QualitätsbestimmungenObwohl seit 2005 für Brettschichtholz mit der DIN EN 14080 eine europäische Produktnorm existiert und trotz der Einführung der europäischen Be-messungsnorm DIN EN 1995 zum 1. Juli 2012 gilt für die Anwendung bis auf Weiteres die bisherige

Bemessungsnorm DIN 1052. BS-Holz wird zwar mehrheitlich in Deutschland schon nach den Re-geln der DIN EN 14080 mit CE-Kennzeichnung herge stellt und gehandelt. Für den Einsatz in Bauwerken ist aber für nach der Euro-Norm be-messenes BS-Holz zurzeit noch eine Zulassung

Dank der hohen Belastbarkeit ist mit einem Dachtragwerk aus Brett-schichtholz auch ein großer Dachüberstand problemlos umzusetzen.

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07Aktuell

Anzeige_HBB_RrofiReport_210x90,5.indd 1 15.01.13 13:47

im Einzelfall durch die Baugenehmigungsbehörde erforderlich. Wie bisher muss ansonsten mindes-tens mit dem Ü-Zeichen gekennzeichnetes Brett-schichtholz nach DIN 1052 verwendet werden.

◼ Bedeutung der Festigkeitsklassen BS-Holz ist seit dem Jahr 2008 in der überarbei-

teten DIN 1052 in drei Festigkeitsklassen (GL 24, GL 28, GL 32) eingeteilt. Im Gegensatz zur frü he -ren DIN 1052 wird zwischen homogenem (h) und kombi niert aufgebautem (c) BS-Holz diff e-renziert. Die mit der Festigkeit defi nierte Belast-barkeit ist ausschlaggebendes Kriterium für den möglichen Einsatzbereich. Homogenes BS-Holz mit einer höheren Festigkeitsklasse als GL 24 ist aufgrund der hohen Herstellkosten nur in Ausnah mefällen erforderlich, z. B. bei überwie-gend durch Normalkräfte beanspruchten Bau-teilen. Ist vertraglich keine bestimmte Festig-keitsklasse gefordert, wird GL 24c vom Hersteller geliefert.

◼ Oberfl ächenqualität und zulässige Maßabweichungen Bei der Beurteilung von BS-Holz haben Planer

und Verarbeiter neben der Festigkeit aufgrund der teilweisen Sichtbarkeit auch die Oberfl ä-chengüte und die Einhaltung der maximal zu-lässigen Maßabweichungen zu berücksichti-gen. Die ausschlaggebenden Kriterien sind mit ihren Grenzwerten bzw. Merkmalen im Merk-blatt jeweils einer Tabelle zu entnehmen. Bei der Oberfl ächengüte wird mit steigenden Qua-litätsansprüchen zwischen Industriequa lität, Sichtqualität und Auslesequalität unterschie-den. Die Tabelle über zulässige Maßabwei-chungen orientiert sich an den Grenzwerten

der DIN EN 390. Neben den einzuhaltenden Werten für gerade BS-Bauteile werden auch maximal zulässige Maßabweichungen für gekrümmte Bauteile angegeben.

◼ Empfehlungen für den Transport Die Qualität des teuren BS-Holzes ist auch

während des Transportes sicherzustellen. So ist laut Merkblatt immer auf ausreichende Aus-steifung und Kantenschutz zu achten und eine Durchfeuchtung bzw. Verschmutzung durch Abdeckungen oder gegebenenfalls auch durch temporäre Schutzanstriche zu vermeiden. Die Transportverpackungen sind aufgrund der Ge-fahr der Schwitzwasserbildung auf der Bau-stelle möglichst zügig zu entfernen, sofern das Holz trocken gelagert werden kann.

Rissgefahr vorbeugenWechselnde klimatische Bedingungen fördern auch bei BS-Holz die Gefahr der Rissbildung. Bei inten siver direkter Bewitterung empfi ehlt das Merkblatt für den Bauzustand besondere Schutz-maßnahmen wie z. B. Abdeckungen und staufreie Wasserab leitungen. Um Verformungen des Holzes im Innenraum durch Baufeuchte vorzubeugen, ist sie, wenn möglich, durch Heizen und Lüften all-mählich der Holzausgleichsfeuchte anzupassen.

Schwindrisse stellen nur ab einer gewissen Ris s-tiefe einen bauphysikalischen Mangel dar. Bei BS-Bauteilen ohne Querzugbeanspruchung gilt eine Risstiefe bis 1/6 der Bauteilbreite als unbedenklich, bei Bauteilen mit Querzugbeanspruchung schon nur noch bis zu 1/8 der Baubreite. Bei tieferen Ris-sen wird die Prüfung der Unbedenklichkeit des Bauteils durch einen Experten empfohlen. ◄

Das Merkblatt erhalten Sie als PDF-Datei unter: www.brettschichtholz.de

Die Verpackung muss wegen der Schwitzgefahr des Holzes gleich nach dem Transport entfernt werden.

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08 Anzeige Aktuell

Nachdem im Sommer 2011 ein Brandanschlag auf den Kindergarten verübt worden war, bei dem dieser nahezu vollständig zerstört wurde, nutzte die Gemeinde den Wiederaufb au, um einige Än-de rungen und Verbesserungen vorzunehmen. So wurde das Gebäude vergrößert, damit eine Kinder-gartengruppe mehr aufgenommen werden kann und die Kinder die Möglichkeit haben, sich in so-genannten „Intensivräumen“ in ihre Aktivi täten zu vertiefen. Darüber hinaus wurden mehr Dach-fenster eingebaut, die die Räume heller machen und „ganz nebenbei“ auch Strom einsparen.

Sichtbare Holzkonstruktion als GestaltungselementFür die Zimmerarbeiten – Wände, Decken, Dach, Fassade sowie Innenverkleidung und Dachein-deckung – war die Zimmerei Steiger & Riesterer aus Staufen im Breisgau verantwortlich. Ge-schäftsführer Raphael Riesterer bezeichnet das Gebäude als anspruchsvolles Projekt, das einen

hohen Planungsaufwand mit sich gebracht hat, da Sicht ober fl ächen, Luftdichtigkeit und statisch relevante Bauteile in Einklang zu bringen waren.

Die Wandaußenseiten bestehen aus Holz-weich faserplatten sowie einer vorgehängten hinterlüfteten Stülpschalung. Formaldehydfrei verleimte SterlingOSB-Zero Platten von Norbord bilden die statisch wirksame Aussteifung und luftdichte Ebene der Wände. Sie wurden auf Brett schichtholzständer montiert; die Hohlräu-me der 32 cm dicken Stützenkonstruktion sind im Hinblick auf optimale Wärmedämmung in-klu sive sommerlichen Hitzeschutzes mit Zel lu -lose ausgefl ockt.

Norbord SterlingOSB-Zero für Wände und DeckenUm wetterunabhängig arbeiten zu können und auf dem Bau selbst Zeit zu sparen, wurden die Wand-, Decken- und Dachelemente in der Zim me-

rei vorgefertigt. Großformatplatten aus Ster ling-OSB-Zero bildeten hierfür die Grundlage. Die insge-samt 3 060 m² OSB und 8 300 Dachstei ne lieferte die Freiburger Gallhöfer Filiale an die Handwerker.

Nach seiner Fertigstellung beherbergt das Gebäude auf einer erweiterten Gesamtfl äche von 1 100 m² jetzt vier bis fünf Kindergarten-gruppen. Ein separater Raum wird von der Ge-meinde als Mehrzweckraum genutzt. Seit der Wiedereröff nung am 5. Dezember 2012 ist aus dem Gemeindekindergarten nun wieder Kinder-lachen zu hören. ◄

PASSIVHAUS IN HOLZBAUWEISE MIT NORBORD STERLINGOSB-ZERO

PASSIVES HAUS FÜR AKTIVE KINDER

DER GEMEINDE-KINDERGARTEN ST. PETER UND PAUL IM FREIBURGER STADTTEIL SANKT GEORGEN IST DER ERSTE PASSIVHAUS-KINDERGARTEN IN HOLZBAUWEISE IN DER RE GION – UND DAFÜR SOGAR PREISGEKRÖNT VON DER KATHOLISCHEN KIRCHE.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.norbord.de

Neu, größer, schöner – und ein Passivhaus in Holzbauweise: der Freiburger Gemeinde-Kindergarten St. Peter und Paul.

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09Anzeige Aktuell

Auf der BAU 2013, die Mitte Januar in München stattfand, stellte HOMATHERM die hochwirk same Trittschalldämmplatte für die Verlegung unter Est-rich TS-Q11 protect sowie USD-Q11 protect, eine ver-putzbare Untersparrendämmplatte für die folien -freie Dachsanierung von innen und die vorge hängte hinterlüftete Fassade vor.

USD-Q11 protect spart Zeit und KostenUSD-Q11 protect ist eine verputzbare Untersparren-dämmplatte, die für Neubau und Sanierung eine optimale Zusatzdämmung darstellt und die Verle-gung einer Dampfb remsbahn ersetzt. Die Dämm-platte kommt bei der Dachsanierung von innen als verputzte Untersparrendämmung für glatte, ta pe-zierte oder für Oberfl ächen mit Deckputz zum Einsatz. Die oft komplizierte Verlegung einer Dampfb remsbahn entfällt: Der Armierungsputz über nimmt deren Aufgabe. Nach dem Glätten mit Feinspachtel lassen sich diese Flächen streichen, tapezieren oder mit Oberputz versehen.

Die geringe Aufb auhöhe bietet sehr gute Dämmleistungen bei minimalem Raumverlust. Darüber hinaus zeichnet sich USD-Q11 protect

durch eine hohe Druckfestigkeit aus. Durch die geringe Wärme leitfähigkeit sind Steildächer per-fekt gegen Wärmeverluste und Überhitzung ge-schützt. Zudem ist die wind- und regensichere Dämmplatte auch bei hinterlüfteten Fassaden in Massivholz- und Holzständerwänden einsetzbar, kann bis zu acht Wochen frei bewittert werden und überbrückt so die Zeit bis zur Montage der vorgehängten Fassade.

TS-Q11 protect – für fl üsterleise Decken und warme FüßeMit TS-Q11 protect bietet HOMATHERM eine neue, vielseitig verwendbare Trittschalldämmung, mit der sich bei ein- bzw. zweilagiger Verlegung Tritt-schallminderungen von bis zu 25 dB erzielen las-sen. Ob Beton-, Massivholz oder Brettstapeldecke beim Neubau bzw. in der Sanierung – TS-Q11 pro-tect kommt unter Nass- oder Trockenestrichen unabhängig vom späteren Bodenbelag zum Ein-satz. Mit ihrer niedrigen dynamischen Steifi gkeit von 25 MN/ m³ und der geringen Zusammendrück-barkeit (Stufe CP2) ist die Holzfaserdämmplatte bestens für einen stabilen, fl üsterleisen Fußbo-denaufb au geeignet. ◄

DÄMMSYSTEME AUS HOLZ UND ZELLULOSE

EINFACH, SICHER, WIRTSCHAFTLICHNEUE PRODUKTE, NEUE ANWENDUNGEN: HOMATHERM HAT SEIN ANGEBOT AN MO-DERNEN DÄMMSTOFFEN AUS HOLZ UND ZELLULOSE MIT BEGINN DES NEUEN JAHRES ERGÄNZT.

UNTERSPARRENDÄMMPLATTE USD-Q11 PROTECT

■ Format: 1 825 × 615 mm■ Vier Dicken zwischen 40 und 100 mm■ Hohe Druckfestigkeit: ≥ 100 kPa bei einer

Rohdichte von 160 kg/ m³■ Niedrige Wärmeleitfähigkeit: � D0,042 W/ (m²K)■ Euro-D-klassifi ziert und bauaufsichtlich

zugelassen■ Bis zu acht Wochen frei bewitterbar

TRITTSCHALLDÄMMUNG TS-Q11 PROTECT

■ Format: 1 250 × 600 mm ■ Dicken: 30/31 mm■ Hohe Druckfestigkeit: ≥ 100 kPa■ Ca. 30 % weniger Gewicht bei gleicher

Druckbelastbarkeit■ Geringe Wärmeleitfähigkeit: � D0,039 W/ (m²K)■ Trittschallminderung von bis zu 25 dB■ Minimaler Verschnitt durch beidseitige

Verwendbarkeit ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.homatherm.com

Bei diesem Mehrfamilienhaus kamen das Wärmedämmverbundsystem EnergiePlus und fl exible holzFlex® protect Dämmmatten v on HOMATHERM zum Einsatz. … auch für hinterlüftete

Fassaden.

Innendämmlösung USD-Q11 protect …

Trittschalldämmung TS-Q11 protect.

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10 Aktuell

DER VORBEUGENDE HOLZSCHUTZ VOR SCHÄDEN DURCH PILZE UND IN-SEKTEN IST SEIT EINFÜHRUNG DER NEUEN DIN 68800 EIN THEMA MIT HOHEM AUFKLÄRUNGSBEDARF.

Ein Grund für Irritationen bei Bauherren, aber auch bei Baufachleuten in Bezug auf vorbeugen-den Holzschutz sind vor allem Pressemeldungen, wonach der Einsatz von chemischen Holzschutz-mitteln nach der neuen DIN 68800 bei tragen-den Holzbauteilen generell nicht mehr zulässig ist. Es wird sogar manchmal behauptet, dass mit chemischen Holzschutzmitteln behandelte Bau-teile aus Holz und Holzwerkstoff en nicht dem Stand der Technik entsprächen und der Bauherr aufgrund des eintretenden Baumangels einen Austausch imprägnierter Hölzer bzw. Schadens-ersatz verlangen könne.

Zentrale Aussage der Norm Eine solche oberfl ächliche Auslegung der im Februar 2012 in allen vier Teilen verabschiedeten DIN 68800 ist mit ihren Schlussfolgerungen nicht korrekt. Um die zentrale Aussage der DIN 68800 richtig zu verstehen, ist eine diff erenzierte Be-trachtungsweise erforderlich.

Das primäre Ziel der Norm ist und bleibt, nach dem aktuellen Stand der Technik Bauschäden durch Insekten und Holz zerstörende Pilze zu ver-meiden. Wesentlich neu gegenüber der alten Norm ist, dass dem vorbeugenden Schutz durch

HOLZSCHUTZ NACH DIN 68800

SIND IMPRÄGNIERTE HÖLZER NOCH ERLAUBT?

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11Aktuell

konstruktive und kontrollierende Schutzmaßnah-men dabei Priorität eingeräumt wird. Der Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln soll danach „wenn möglich“ vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert werden. Ihre Verwendung wird also keinesfalls grundsätzlich ausgeschlossen.

Für die Beurteilung der Gefährdung des Holzes durch Insekten und Pilze ist nach der Norm die jeweilige Gebrauchsklasse ausschlaggebend. Die Einteilung in fünf Gebrauchsklassen löst im Rah-men der europäischen Harmonisierung in An glei-chung an die EN 335 „Dauerhaftigkeit von Holz und

Holzprodukten“ den Begriff „Gefährdungsklassen“ ab. Sie repräsentieren die verschiedenen Nutzungs-situationen, denen Holz und Holzprodukte durch Feuchte ausgesetzt sein können. Die Klassifi zie-rung wurde gegenüber der alten Norm erweitert und eine Diff erenzierung zwischen grundsätzli-chen baulichen Maßnahmen und besonderen bau-lichen Maßnahmen eingeführt.

Was die Baubeteiligten beachten müssen Die DIN 68800 gibt wie alle Normen Vorgaben und spricht Empfehlungen aus. Einen verpfl ich-tenden Charakter erhalten sie auch dann nicht, wenn sie nach Übernahme in die Musterliste des Deutschen Instituts für Bautechnik auf dessen Empfehlung hin in die technischen Baubestim-mungen des Bauordnungsrechts der Bundesländer einfl ießen. Dieser Prozess, der theoretisch auch noch Abweichungen von der Norm zulässt, ist der-zeit für die neue Norm noch nicht abgeschlossen.

Festzuhalten ist allerdings, dass für Architek-ten und Handwerker zukünftig die Ansprüche an die Planung bzw. Umsetzung des vorbeugenden Holzschutzes deutlich steigen werden. Dabei ist die wichtigste Zielsetzung beim Bauen im Auge zu behalten, wonach Planer und Verar beiter dem Bauherrn ein langfristig schadenfreies Bauwerk schulden. Dass der Schutz vor Holz zerstörenden Schädlingen allein mit der Anwendung bestimm-ter bauphysikalischer und konstruktiver Maßnah-men Risiken birgt, zeigt die Baupraxis. Auf die Gefah ren wird in Teil 2 der DIN 68800 hingewie-sen. Danach soll auf einen vorbeugenden Schutz mit Holzschutzmitteln nicht verzichtet werden, wenn die in der Norm empfohlenen Schutzmaß-nahmen nicht durchführbar sind.

Aus Sicht vieler Bausachverständiger sind einige Einzelregelungen der DIN in ihrer Aussage fragwür-dig oder aufgrund aktuell nicht vorliegender bau-aufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweise auch gar nicht realisierbar. Ein typisches Beispiel sind durch Verkleidungen verdeckte Dachstuhlkonstruktio-nen. Hier mit kontrollierenden Maßnahmen ausrei-chenden Schutz vor Schädlings befall zu gewähr-leisten ist in der praktischen Um setzung äußerst

komplex. Es empfi ehlt sich deshalb, in solchen Fällen in vertraglicher Abstimmung mit dem Bau-herrn als zusätzlichen Schutz eine Imprägnierung der Holzbauteile mit bauaufsichtlich zugelassenen Holzschutzmitteln einzuplanen. Bei sorgfältiger Auswahl und sachgerechter Anwendung ist nach aktuellem Kenntnisstand keine Gefährdung von Menschen und Umwelt zu befürchten.

Konsequenzen für den BaufachhandelEs ist nicht Aufgabe des Baufachhandels, dem Kunden vorzuschreiben, welche Art von Hölzern er einkaufen soll. Wenn er z. B. aus Sicherheits-gründen imprägniertes Bauholz verlangt, muss der Händler diesem Wunsch selbstverständlich entsprechen. Ist vom Kunden, speziell vom fachun-kun digen Bauherrn, auch eine intensive Beratung gefragt, so hat der Kundenberater auf die Neu-regelungen der DIN 68800 und die gestiegene Be-deutung von konstruktiven und kontrollierenden Holzschutzmaßnahmen hinzuweisen. Unter Be-rücksichtigung der individuellen Kundenwünsche ist dann gemeinsam eine für den Kunden optimale Lösung herbeizuführen. ◄ w

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.holzfragen.de Hier steht u. a. eine ausführliche Kommen-tierung der DIN 68800 zur Verfügung.

Den Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln sollten die Baubeteiligten miteinander abstimmen und vertrag-lich vereinbaren.

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12 Anzeige Fokus

SEIT MEHR ALS ZEHN JAHREN GIBT ES DIE NELSKAMP DACHSTEINE FINKENBERGER PFANNE, SIGMA-PFANNE UND S-PFANNE MIT DER OBERFLÄCHE LONGLIFE. DIESE WURDE WEITERENTWICKELT – FÜR EINE BESONDERS GLATTE SICHTKANTE. SIE IST JETZT AUCH AUF DEN MODELLEN KRONEN-PFANNE UND PLANUM VERFÜGBAR.

Bei der besonders hochwertigen Longlife Ober-fl äche sorgt eine feine Schicht dafür, dass sich Schmutzpartikel oder gar Algen und Flechten kaum noch festsetzen bzw. vom nächsten Regen abgewa-schen werden. So bleibt das Dach stets sauber – wie frisch gedeckt.

Optisch störend war bisher nur die Sichtkante. Sie war porig, ohne dass dieses allerdings die Schutzfunktion beeinträchtigte. Mit der weiter-entwickelten Longlife Technologie ist neben der Oberfl äche nun auch die Sichtkante glatt.

Nelskamp bietet seine Longlife Dachsteine

in zwei Varianten an: Die Finkenberger Pfanne und die S-Pfanne gibt es mit glänzender Ober-fl äche; die Sigma- und die Kronen-Pfanne sowie der neue Dachstein Planum sind in matter Optik erhältlich.

Dachsteine für saubere LuftClimaLife nennt Nelskamp die Dachstein Ober-fl äche, die Schadstoff e aus der Luft neutralisiert. Dem Mikrobeton ist Titandioxid zugefügt, das bei Tageslicht vor allem Stickoxide in gesundheitlich unbedenkliches Nitrat umwandelt. Titandioxid ist

ein Katalysator und verbraucht sich daher nie: Der Luftreinigungseff ekt hält „ein Dachleben lang“.

Planeben: der neue PlanumMit Planum hat Nelskamp die Dachstein-Palette erweitert. Seine klare Form führt zu einem geo-metrischen und geradlinigen Dachbild und wird der Nachfrage nach modernen und architekto-nisch kreativen Dächern gerecht. Die reduzierten Strukturen ermöglichen zudem die schnelle und einfache Verlegung. Auf der Rückseite des Dach-steins garantiert eine Profi lierung den sicheren Verbund der Steine untereinander sowie auf der Lattung und sorgt damit für besondere Stabilität. Die Verbanddeckung bietet zusätzliche Regen-sicherheit. Planum wird mit der Oberfl äche Long-life matt angeboten. ◄

DACHSTEINE

OPTIMAL FÜR JEDES DACH

DAS NELSKAMP DACHSTEIN-PROGRAMM

■ Finkenberger Pfanne, Sigma-Pfanne, Kro nen-Pfanne, S-Pfanne, Planum

■ Größtenteils erhältlich mit den Ober-fl ächen Longlife (glänzend oder matt) oder ClimaLife

■ Longlife: extrem porenarme Oberfl äche; Schmutz fi ndet keinen Halt und wird vom Regen abgewaschen

■ ClimaLife: porenarme Mikrobeton-Oberfl äche mit Titandioxid-Partikeln neutralisiert dauer-haft Schadstoff e aus der Luft

■ Neu: planebener Architekten-Dachstein Planum für geometrisches, geradliniges Deckbild ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www. nelskamp.de

Klare Form, geradliniges Bild: der neue Dachstein Planum – hier in Ziegelrot.

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13Anzeige Fokus

Abb. 1a

3

2

1

45 6

7

Abb. 1b Abb. 2

FENSTERANSCHLUSS-SYSTEM

PASSENDE VERBINDUNG VON FENSTER UND FASSADENDÄMMUNG

Die Realisierung optimaler Anschlüsse im Wärme dämmverbundsystem (WDVS) ist eine Heraus-forderung. Die Schwierigkeit liegt darin, die Dichtigkeit des gesamten WDVS auch im Bereich der – gewerke intensiven – Fenster inklusive aller relevanten Anschlüsse herzustellen. Die Lösung ist das ge werkeübergreifende, wind- und schlagregendichte Fensteranschluss-System GUTEX Implio® aus Holzweichfaser, dessen Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Das System und seine Komponenten■ GUTEX Implio® Fensteranschlussprofi l (3): Wind- und schlagregendichte Verbindung der dämmenden Fensterlaibung mit dem Fensterrahmen■ GUTEX Implio® Laibungsplatte (1): Die Dämmplatte aus ökologischer Holzweichfaser zur Verkleidung von Fensterlaibung und -sturz ist bereits vorverputzt – das spart einen Arbeitsgang. Der

vormontierte Gewebewinkel stellt eine optimale Verbindung zur Armierung der Fassade dar.■ GUTEX Implio® Keilplatte (2): Eine ökologische Holzweichfaser-Dämmplatte mit zementfreier Kaschierung, Fensterbank gefälle und mit ebenfalls vormontiertem Gewebewinkel. Die Keil-

platte wird mit der Laibungsplatte mit GUTEX Fugendicht (4) verklebt und mit Hilfe des GUTEX Implio® Fensterbankdichtbands (5) zum Fensterrahmen wie zur Laibungsplatte hin abgedichtet. Mit den GUTEX Implio® Bordprofi len (6) kann dann die Fensterbank auf der Keilplatte montiert werden.

■ GUTEX Implio® Storenkasten (7): Die Problematik besteht bisher darin, dass Raff storekästen aus Metall im Normalfall durch den Rollladen-/Fensterbauer montiert werden. Im Anschluss muss

der Fassadenbauer diese Metallkästen in das WDVS integrieren. Der Einfachheit halber und mangels Alternative wird meist eine Platte auf die Kästen auf-geklebt. Die Gewährleistung wird dadurch in der Regel vom Unternehmer, aber auch vom Dämmsystem lieferanten abgelehnt. Hier bietet GUTEX nunmehr eine Lösung: Die GUTEX Implio® Storenkästen sind integraler Bestandteil des WDVS und werden durch den Fassadenbauer montiert. Sie bestehen aus den geprüften GUTEX Implio® Dämmplatten aus ökologischer Holzweichfaser mit einem wärmebrückenfreien Alu-Halteleistensystem im Dämmkern für den Raff store. Alle erforderlichen Putzanschlüsse sind in der Konstruktion des Storenkastens berücksichtigt. Die ausreichende Tragfähigkeit der Alu-Halteleiste ist für die gängigsten Raff store-Systeme am Markt gewährleistet.

Sicher und geprüftMit GUTEX Implio® ist GUTEX exklusiver Partner im iWDVS-Netzwerk. Dieses steht für die Entwicklung von gewerkeübergreifenden Systemlösungen im Bereich der Fassadenbauelemente und Produktinnovationen durch branchenübergreifende Zusammenarbeit. Das durch das ift Rosenheim geprüfte Fensteranschluss-System wurde in dem neu gegründeten iWDVS-Netzwerk lösungsorientiert entwickelt. ◄

DIE VORTEILE VON GUTEX IMPLIO®

■ Wind- und schlagregendichte Detaillösung

■ Innovativ und gewerkeübergreifend■ Systemsicherheit durch iWDVS®■ Eff ektives Vorbeugen von Bauschäden■ Schnell und einfach montiert ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.gutex.de

GUTEX BAUT DIE FASSADE AUS: MIT DER NEUEN GEWERKEÜBERGREIFENDEN, WIND- UND SCHLAGREGENDICHTEN SYSTEMLÖSUNG FÜR FENSTERANSCHLÜSSE IN DER GUTEX FASSADENDÄMMUNG.

Abb. 1a + 1b: Kompo nenten des GUTEX Implio® Fenster anschluss- SystemsAbb. 2: GUTEX Implio® Storenkasten

Systemkompatibel nach iWDVS®

GUTEX Implio® Laibungsplatte mit vormontiertem Gewebewinkel.

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14 Fokus

HOLZBAUWEISEN UND IHRE WIRKUNG AUF DEN MENSCHEN

HOLZ IST GESUND!VERSCHIEDENE UNTERSUCHUNGEN RENOMMIERTER WISSENSCHAFTLER UND IN STI TU TIONEN HABEN BEWIESEN: EINE UMGEBUNG AUS HOLZ IST GESUND. DAMIT EIGNET SICH HOLZ BE-VORZUGT FÜR KINDERGÄRTEN, SCHULEN UND GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN.

Perfekt für die Jüngsten: Holzspielzeug fühlt sich gut an, riecht gut und lässt sich bei entsprechender Oberfl ächenbehandlung auch ohne Gefährdung für die Gesundheit in den Mund nehmen.

Page 15: Profireport 1-2013

15Fokus

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Die Roto Idee:Für jeden das passende Energiesparfenster

13_Roto_3fach_B2C_210x90,5.indd 1 14.02.2013 15:02:12

Der Gesundheitsforscher Prof. Maximilian Moser vom Human Research Institut im österrei-chischen Weiz hat 2008 und 2009 ein herausra-gendes Forschungsprojekt an einer österreichi-schen Schule begleitet: Er ließ vier Schulklassen neu einrichten, zwei davon in Massivholz, die an-deren beiden konventionell. Während die Holz-klassen Tische, Schränke, Böden und Lampen-schirme aus unbehandeltem Holz erhielten, lernten ihre Kameraden in diesen beiden Jahren inmitten einer zwar hochwertigen, aber standar-disierten Umgebung zwischen beschichteten Spanplatten, Linoleumboden und Neonleuchten.

Moser untersuchte während der Studie regel-mäßig die Herzrate der Schüler und stellte so fest, dass diese in den Massivholzklassen um 8 600 Schläge pro Tag sank. Auch zum Schuljahresende hin und während der Sommerferien blieb die Fre-quenz gleich, während in den Referenzklassen die Herzrate nahe am Ausgangswert blieb und zum Ende des Schuljahres sogar deutlich anstieg. Der Vagustonus, der im vegetativen Nervensystem als Gradmesser für Ruhe und Entspannung gilt, war bei den Massivholzklassen sehr hoch und lag wäh-rend des Schuljahres sogar über den Werten in den Ferien. Die Referenzklassen meldeten in dieser Zeit niedrigere Werte. Nicht zuletzt ergaben Untersu-chungen, dass sich die Schüler in den Massivholz-klassen etwas besser konzentrieren konnten und deutlich resistenter gegen Stress waren.

Niedrigere Herzrate erhöht die LebenserwartungEine zwischen 1970 und 1995 in den USA durch ge-führte Langzeitstudie hat wiederum beim Ver-gleich zwischen minimaler und maximaler Herz-rate einen Unterschied in der Sterblichkeit von

13 % ergeben. Zudem ermittelten Forscher, dass eine hohe Herzrate bei übergewichtigen Kindern später häufi ger zu Fettstoff wechselerkrankungen führt. Entsprechend klar ist das Fazit der Unter su-chung von Prof. Moser: Eine Umgebung aus Holz ist gesund.

Diesen Umstand nutzen – bewusst oder unbe-wusst – mittlerweile auch viele Architekten, die sich mit Kindergarten- und Schulbauten beschäf-tigen. Zwar eignen sich grundsätzlich alle gängi-gen Materialien zum Bau einer Kindertagesstätte, doch Holz punktet durch seine lebendige Optik, seine warme Oberfl äche und die hohe Oberfl ä-chentemperatur. Holz sorgt für ein gutes Raumkli-ma und eine warme Atmosphäre. Kinder, die in einer solchen Umgebung leben, fühlen sich wohl. Weil Holz als Umfeldmaterial die Regenerations-fähigkeit und die parasympathische Komponente der Herz-Kreislauf-Regulation stärkt und damit Herz-Kreislauf- und stressbedingten Erkrankun-gen vorbeugt, rät Prof. Moser, für eine frühzeitige Prävention insbesondere Kindergärten und Schu-len in Holzbauweise zu errichten und sie mit Holz-möbeln auszustatten.

Bei seiner Studie griff der Experte zu den Holz-arten Eiche, Tanne, Fichte, Buche und Zirbelkiefer. Insbesondere letztere Holzart hat in mehreren Un ter suchungen bewiesen, dass sie die Herzfre-quenz reduziert – pro Nacht bis zu durchschnitt-lich 3 500 Schläge. Zirbe wirkt darüber hinaus antibakteriell. So können sich auf ihr praktisch keine lebensfähigen Bakterien bilden, da dieses Holz äthe ri sche Öle enthält, speziell bis zu 0,5 % Pinosylvin, eine antibakterielle und antifungizide Substanz.

Holzbau allergikergerechtEine weitere Studie, die Holzbau Maier aus dem öster reichischen Bramberg zusammen mit der Para celsus Universität Salzburg durchgeführt hat, untersuchte die Auswirkungen verschiedener Holz bauweisen auf Allergien und Asthmatiker. Zu diesem Zweck wurde ein Turm mit drei Holzstock-werken in verschiedenen Bauweisen errichtet.

Das Ergebnis war eindeutig: Bei sämtlichen Sys-temen blieben die Messwerte in den untersuchten Kriterien Feinstaubbelastung, Luftionenkonzent-ration und Innenraumallergene deutlich unter halb der Grenzwerte der international anerkannten Richtlinien der „Hohe Tauern Health“. Damit emp-fehlen sich Holzbauten auch für allergie gefährdete oder gesundheitlich angeschlagene Personen und sind daher insbesondere für Pfl e ge- und Gesund-heitseinrichtungen die perfekte Lö sung. Es lässt sich einfach nicht leugnen: Holzbau ist gesund. ◄

Holz: ideales Bau- und Ausstattungsmaterial für gesundheitsfördernde Räume.

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KRONOPLY OSB SF-B – mit integriertem BrandschutzAls erster Hersteller von schwer entfl ammbaren OSB-Platten bietet KRONOPLY Planern, Verarbei-tern und Bauherren die Möglichkeit, ökologisch zu bauen und gleichzeitig hervorragenden Brand-schutz zu gewährleisten. Sämtliche OSB-Platten von KRONOPLY überzeugen durch exzellente tech-nische Werte, hohe Belastbarkeit und Dimen-sions stabilität bei komplett formaldehydfreiem Bindemittel.

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Wärme bleibt innen, Hitze bleibt draußenDiff usionsoff en zu dämmen und luftdicht zu bauen ist mit den Dämmsystemen von PAVATEX problemlos und einfach möglich. Sie verbinden die luftdichte Ge-bäudehülle mit nachhaltiger Holzfaserdämmung. Dabei wird zunächst die volle Sparrenhöhe mit dem Holzfaserdämmstoff PAVAFLEX aufgefüllt, wobei bestehende Lüftungsöff nungen dauerhaft geschlossen werden müssen. Dann wird über den Sparren die Luftdichtbahn PAVATEX LDB 0.02 verlegt. In Kombi-nation mit dem PAVATHERM-PLUS Dämmelement oder einer mindestens 35 mm starken ISOLAIR Unterdeckplatte verbessert sich die Wärmedämmung massiv – der mittlere U-Wert sinkt. Die optimierte Profi lgeometrie ermöglicht eine einfache und schnelle Verlegung der PAVATEX Holzfaserdämmplatten. Zu-sätzlich profi tiert man vom sommerlichen Hitzeschutz, da sich durch die Holz-faserdämmplatte das Temperaturamplitudenverhältnis verringert. ◄

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18 Perspektive

INTERVIEW MIT KARL-HEINZ REMMERS, VORSTANDSVORSITZENDER SOLARPRAXIS AG, BERLIN

„DIE SOLARBRANCHE HAT IHR POTENZIAL NOCH LANGE NICHT AUSGESCHÖPFT“WER FÜR DAS THEMA PHOTOVOLTAIK (PV) EINEN BESONDERS KOMPETENTEN GESPRÄCHSPARTNER SUCHT, WIRD ZWANGSLÄUFIG AUF KARL-HEINZ REMMERS STOSSEN. DER GRÜNDER UND HEUTIGE VORSTANDSVORSITZENDE DER BERLINER SOLARPRAXIS AG HAT SICH INTERNATIONAL ALS SOLAREXPERTE PROFILIERT. IM EXPERTENINTERVIEW MIT DER REDAKTION ÄUSSERT ER SICH U. A. ZUR WEITEREN ENTWICKLUNG DER BRANCHE.

„Gigantische Gigawatt-PV-Freilandanlagen

werden meiner Ansicht nach bald weltweit

wie Pilze aus dem Boden schießen.“

KARL-HEINZ REMMERS

◼ PROFIREPORT: Herr Remmers, skizzieren Sie bitte in einigen Sätzen Geschäftskonzept und Tätigkeitsschwerpunkte der Solarpraxis AG?

REMMERS: Die Basis des Geschäftskonzeptes be-ruht auf meinen Erfahrungen als selbstständiger Anlagenbauer und meiner darauf folgenden Tätig-keit als technischer Leiter bei einem Solarkollekto-renhersteller seit 1992. Das Kerngeschäft der 1998 von mir und einem Partner gegründeten Firma So-larpraxis mit mittlerweile rund 100 Mitarbeitern sind auch deshalb Engineering-Dienst leistungen für öffentliche und private Kunden im Bereich So-larenergie. Daneben haben wir mit einem Fachver-lag und einem Konferenzbereich zwei weitere Standbeine aufgebaut und stetig erweitert. Wäh-rend die Verlagssparte mehrere Fachzeitschriften zu Photovoltaik sowie Branchenreports zu ver-schiedenen Themenfeldern der erneuerbaren Ener-

gie herausgibt, richtet die Konferenzabteilung Branchentreffs im In- und Ausland aus. Hinzu kommt mit unserem Tochterunternehmen Sun-beam eine Kommunikationsagentur, die themen- und branchenübergreifend aktiv ist.

◼ PROFIREPORT: Die Preise für PV-Technologie sind in den letzten Jahren stark gesunken. Wird das so weitergehen und ist z. B. auch im Bereich der Wechselrichter zunehmend mit Produkten aus Fernost zu rechnen?

REMMERS: Ich glaube nicht, dass es mit den Preis-senkungen so weitergeht, da mittlerweile in der gesamten PV-Wertschöpfungskette die Gewinn-

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19Perspektive

margen sozusagen „weggeschliffen“ wurden. Ge-wisse Mätzchen bei der Preisgestaltung wie wäh-rend der PV-Boomzeit kann sich in der Branche keiner mehr leisten. Wettbewerbsvorteile werden zukünftig von den Unternehmen eher durch Kos-tensenkungen im Produktionsprozess und verbes-serte Qualitätssicherung angestrebt. Die Preise für Wechselrichter sind in der Tat in den letzten zwei Jahren deutlich gefallen, allerdings nicht bei jedem Hersteller. Hier spielen internationale An-passungsprozesse eine wichtige Rolle. Asiatische Hersteller werden zukünftig sicherlich auf dem Markt an Bedeutung gewinnen, wenn sie ihre Schwächen – z. B. im Servicebereich – abgestellt haben.

◼ PROFIREPORT: Welche Anwendungsbereiche werden zukünftig Haupteinsatzgebiete von Pho-tovoltaik sein?

REMMERS: Da PV-Strom mittlerweile deutlich preiswerter als herkömmlich erzeugter Strom ist, wird die Installation von PV-Anlagen insbesonde-re im Wohnungssektor expandieren. Photovoltaik rechnet sich unabhängig von der Anlagengröße mittlerweile aufgrund des großen Preisabstands für alle Haushalte. Ein weiterer wesentlicher Vor-teil von PV ist eben auch, dass Strom dort erzeugt werden kann, wo er verbraucht wird. Die Expan-sion von PV-Installationen nicht nur im privaten Bereich ist auch erforderlich, wenn das von der

Bundesregierung angestrebte Ziel der Energie-wende mit einer 80 %igen Energieabdeckung durch erneuerbare Energien bis 2050 erreicht wer-den soll.

◼ PROFIREPORT: Wie beurteilen Sie angesichts der sinkenden Solarstromvergütung die Zukunft von PV-Freilandanlagen?

REMMERS: Der Markt wird sich auch hier weiter-entwickeln. Gigantische Gigawatt-PV-Freiland-anlagen werden meiner Ansicht nach bald welt-weit wie Pilze aus dem Boden schießen. Man denke nur an Länder wie Ägypten, wo praktisch vor den Toren von Kairo, einer Mega-Großstadt ► ► ►

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20 Perspektive

mit einem enormen Energiebedarf, riesige und sonst nicht nutzbare Wüstenflächen zur Verfü-gung stehen. Aber auch in Deutschland sind die Möglichkeiten von Freilandanlagen trotz reduzier-ter Einspeisevergütung von PV-Strom noch lange nicht ausgereizt. Ein Beispiel sind Gewerbe ge-biete, wo ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz und aufwendige Transferleitungen der Strombedarf durch in der Größe angepasste Frei-landanlagen direkt vor Ort gedeckt werden kann.

◼ PROFIREPORT: Welchen Entwicklungen geben Sie bei der PV-Technologie mittelfristig die größ-ten Marktchancen?

REMMERS: Einen großen Entwicklungssprung er-warte ich zumindest bei der Silizium-Technologie eigentlich nicht, hier wird eine kontinuierliche Weiterentwicklung aber Kosten- und Effizienz-gewinne bringen. Interessante Entwicklungen zeichnen sich hingegen insbesondere bei der Ap pli-ka tion von Solarmodulen ab. Ein Bereich mit gro-ßen Marktchancen sind hier aus meiner Sicht Dachbahnen. Sie waren bisher aus statischen Gründen nicht mit PV-Modulen belegbar, zumin-dest nicht wirtschaftlich. Mit entsprechend geeig-neten Dünnschicht-Solarmodulen kann hier der bedeutende Dachsanierungsmarkt von der PV-In-dustrie erschlossen werden. Auch ansonsten wird sich bei der Modulentwicklung, z. B. hinsichtlich eines verbesserten Wirkungsgrades, sicherlich eini ges tun und zudem beispielsweise teure Be-standteile durch ein preiswerteres Material er-setzt werden. Ich kann mir generell nicht vor-stellen, dass die PV-Module im Jahr 2020 noch so aussehen wie heute.

◼ PROFIREPORT: Die PV-Branche befindet sich im Umbruch. Wie werden sich die Marktstrukturen national und international verändern?

REMMERS: Wir haben es zurzeit in der Tat mit einer ziemlich drastischen Entwicklung im Markt zu tun, da chinesische Anbieter bis zu 80 % des Marktes abdecken. Angesichts dieser Dominanz hat z. B. der Bundesverband der deutschen Solar-wirtschaft kürzlich darauf verzichtet, ein Produk-tionsziel für 2020 vorzugeben, was allerdings in meinen Augen ein falsches Zeichen ist. Der Markt wird sich bis 2025 mit einer Leistung von 300 Giga-watt installierter PV-Anlagenleistung verzehn-fachen, wobei sich die dominante Stellung von Deutschland, Italien und China als Anwendungs-märkte auflösen und eine zunehmende Globalisie-rung stattfinden wird. Andere Länder haben hier aufgrund deutlich höherer Sonnenschein werte einfach bessere Voraussetzungen. Mit dem ver-größerten Markt werden auch die Karten unter den Anbietern neu gemischt. Eine zunehmende

Globalisierung und eine größere Verteilung treten vermutlich auch hier ein, wobei vermutlich kein Anbieter technologisch hervorstechen wird.

◼ PROFIREPORT: Welchen Herausforderungen müssen sich die deutschen PV-Hersteller stellen und welche Möglichkeiten sollten sie nutzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben?

REMMERS: Nicht nur in Deutschland, sondern in allen europäischen Ländern muss ein Bewusst-seinswandel eintreten. Die Vorstellung, dass sich der PV-Markt von selbst regelt, ist ein Irrglaube. Es müssen politische Rahmenbedingungen geschaf-fen werden, also ein Umfeld, das die benötigte In-vestitionsbereitschaft fördert. Asiatische Länder wie Korea, China und Japan haben durch eine ent-sprechende nationale Industriepolitik da eindeu-tig Vorteile. Die deutschen Anbieter können und müssen die strukturellen Nachteile durch mehr Mut bei Investitionen in die weitere Entwicklung der PV-Technologie ausgleichen. Wenn die deut-sche PV-Industrie nicht aufpasst und den techno-logischen Anschluss verpasst, wird es für sie zu-künftig schwierig. Allein mit Dienstleistung ist für deutsche Anbieter eine langfristig hohe interna-tionale Wettbewerbsfähigkeit nicht zu erreichen.

◼ PROFIREPORT: Auch die Ansprüche der Kunden an den Großhandel wachsen. Wie kann der Groß-händler sie effektiv erfüllen?

REMMERS: Es kommt dabei auch darauf an, wie sich der einzelne Baufachhändler definiert. Er kann sich vorrangig als Komplettanbieter sehen, dann liegt der Schwerpunkt auf der permanenten Verfügbarkeit einer möglichst breiten Palette von Bauprodukten. Oder er setzt Prioritäten und legt Wert auf Qualität in einzelnen Produktbereichen mit einer übersichtlichen Ausstellung, wo sich die Kunden alles anschauen können und intensiv be-raten werden.

◼ PROFIREPORT: Welche Bedeutung haben Mar-ken im PV-Bereich und was zeichnet nach Ihrer An-sicht für den Handwerker eine „gute“ Marke aus?

REMMERS: Bisher haben im Solarbereich Marken für den Endverbraucher keine wirkliche Bedeu-tung. Das muss aber natürlich nicht so bleiben, denn letztlich stehen wir im PV-Bereich noch am Anfang. Eine Marke erzielt erst mit der Zeit eine gewisse Wirkung beim Endverbraucher, wenn er z. B. mit ihr Zuverlässigkeit verknüpft.

◼ PROFIREPORT: Herr Remmers, wir danken Ihnen für das Gespräch. ◄

Karl-Heinz Remmers, Jahrgang 1968, studierte Energietechnik an der TU Berlin und ist Vater von 4 Kindern. Er ist Gründungsmitglied und seit 2006 Vorsitzender des Vorstandes der So larpraxis AG. Als Pionier der Solarbranche steht Remmers für einen kompetenten Einsatz der Ingenieurleistungen in dem börsen no-tierten Unternehmen. ◄

„Nicht nur in Deutschland, sondern in allen

europäischen Ländern muss ein Bewusst-

seinswandel eintreten.“

KARL-HEINZ REMMERS

Page 21: Profireport 1-2013

21Anzeige Perspektive

Die Voraussetzung für eine unabhängige Eigen stromversorgung und somit stabile Preise ist, dass die Solaranlage zuverlässig und stö-rungsfrei arbeitet. Sobald die Anlage abge-schrieben ist, produziert sie den Strom beinahe zum Nulltarif, solange sie störungsfrei arbeitet. Hier sind 30 Jahre und länger möglich, wenn man in hochwertige Produkte und Komponen-ten investiert.

Führend in Qualität und NachhaltigkeitSeit 1945 erforscht Fronius neue Technologien zur Umwandlung elektrischer Energie. Das sind mehr als sechs Jahrzehnte Erfahrung, Fortschritt

und ständige Innovation. Neben der Sparte So-lar elektronik ist Fronius in den Bereichen Batte-rieladesysteme und Schweißtechnik weltweit erfolgreich.

Die Sparte Solarelektronik entwickelt und pro-duziert seit 1992 hochleistungsfähige Wechsel-richter für netzgekoppelte PV-Anlagen jeder Grö-ße, die sich durch hohe Zuverlässigkeit, Effizienz und Leistungsvermögen auszeichnen. Ergänzt wird das Produktsortiment durch eine umfas-sende Palette an Komponenten zur professionel-len Anlagenüberwachung, Datenvisua lisierung und -analyse.

Bei dem Traditionsunternehmen wird Qualität seit mehr als 60 Jahren großgeschrieben. Alle Wechselrichter werden auf Herz und Nieren ge-prüft. So wird sichergestellt, dass die Produkte auch unter härtesten Bedingungen zuverlässig arbeiten. Umwelteinflüsse wie Spritzwasser, Staub, Salz oder Temperatur sind dabei keine He-rausforderung für einen Fronius Wechselrichter.

Langfristige Werte schaffenFronius ist ein familiengeführtes Unternehmen. Die Erfolgsgeschichte vom Ein-Mann-Betrieb zum anerkannten Technologieunternehmen be-gann 1945 in Pettenbach (Österreich), wo Günter Fronius in einer Scheune die ersten Batterie la-degeräte entwickelte. Aus eigener Kraft und ohne sich von externen Finanziers abhängig zu machen, hat Fronius im Laufe der Jahre umfas-sendes Wissen und Know-how für das Unter-nehmen aufgebaut. Ständiger Fortschritt und technische Innovationen sind das Ergebnis von ausdauernder Forschungsarbeit, Fleiß und per-sönlichem Engagement. ◄

SOLARELEKTRONIK VON FRONIUS

HÖCHSTE QUALITÄT UND FUNKTIONALITÄTSELBST ERZEUGTER STROM AUS PHOTOVOLTAIK SCHAFFT LANGFRISTIGE UNAB-HÄNGIGKEIT VON STEIGENDEN STROMPREISEN – WENN MAN AUF QUALITÄT SETZT.

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SPARPOTENTIAL

Preis in Cent

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Selbstkosten für Solarstrom

Strompreis

Fronius Wechselrichter arbeiten auch unter härtesten Bedingungen zuverlässig.

Page 22: Profireport 1-2013

22 Perspektive

BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ VON PV-ANLAGEN

ÜBERSPANNUNGEN SICHER ABLEITENBLITZSCHUTZ IST INSBESONDERE AUCH BEI PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN RATSAM. HIER GILT: BESSER IN SCHÜTZENDE MASSNAHMEN INVESTIEREN ALS DURCH ÜBERSPANNUNGEN BESCHÄDIGTE PV-BAUTEILE RISKIEREN.

Die zerstörerische Wirkung von Überspannun-gen, vor allem durch Blitzeinschlag, wird von den Betreibern einer Photovoltaik-Anlage oft unter-schätzt. Dabei sind sie laut GDV e. V. die häufi gste Ursache für Anlageschäden. Allein im Jahr 2011 betrugen in Deutschland die durch Überspannun-gen entstandenen und gemeldeten Versiche-rungsschäden aus Ertragsausfall und Reparatur-kosten rund 330 Mio. Euro.

AUSGANGS SITUATION MASSNAHME TRENNUNGSABSTAND NACH DIN EN 62305 EINGEHALTEN

POTENZIAL-AUSGLEICH

ÜBER-SPANNUNGS-SCHUTZ

BEISPIELHAFTE PRODUKT-ABBILDUNG

◼ Äußere Blitzschutzanlage (gemäß DIN EN 0185-305)

Blitzschutzsystem nach DIN EN 62305 anpassen

ja mind. 6 mm2 DC: Typ 2

AC: Typ 1

Blitzschutzsystem nach DIN EN 62305 anpassen

nein mind. 16 mm2 DC: Typ 1

AC: Typ 1

◼ Keine äußere Blitzschutzanlage◼ Erdleitungsanschluss

Prüfung der Forderungen: LBO, Vds 2010, Risikoanalyse …

– mind. 6 mm2 DC: Typ 2

AC: Typ 2

Quelle: OBO Bettermann

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23Perspektive

Wie Überspannungen entstehenFür Überspannungen kommen im Wesentlichen vier Ursachen in Betracht:◼ Bei einem direkten Blitzeinschlag koppeln sich

enorme Stoßspannungen auf den elektrischen Leitungen der PV-Anlage ein. Im ungünstigsten Fall kann dabei durch Stromüberschlag sogar ein Brand entstehen

◼ Hohe Spannungen werden auch beim indirek-ten Blitzeinschlag, also bei größerer Entfernung von der PV-Anlage, auf das PV-Leitungssystem eingekoppelt

◼ Die PV-Anlage schädigende Überspannungen können zudem durch Einkopplungen elektro-magnetischer Felder verursacht werden

◼ Auch durch Schalthandlungen können Über-spannungen entstehen

Auswahlkriterien für Schutzsysteme Effektiven Schutz bietet nur ein sorgfältig geplan-tes Blitz- bzw. Überspannungsschutzkonzept. Bei Planung und Umsetzung müssen neben den Re-gelungen der DIN VDE [0100-443, 0185-305 Teil 3 (Beiblatt 5) und 0100-712] die Bestimmungen der VdS 2010 und die Landesbauordnung des jewei-ligen Bundeslandes beachtet werden.

Ausschlaggebendes Kriterium für die Auswahl des Schutzsystems sind die für die Wahrschein-lichkeit eines Blitzeinschlags und seine schädigen-den Auswirkungen maßgeblichen anlagespezifi-schen Risikofaktoren. Versicherungen verlangen deshalb für die Gewährleistung des Versicherungs-schutzes oft eine Blitzschutz-Risikoanalyse. Bei der Analyse geht es zuerst einmal um die Frage, ob für die PV-Anlage ein äußeres Blitzschutzsystem er-forderlich ist oder nicht. Bei einem geforderten äußeren Blitzschutz ist in einem zweiten Schritt

nach DIN VDE 0185-305 Teil 3 Beiblatt 5 der notwen-dige Trennungsabstand zwischen PV-Unterkonst-ruktion und Blitzschutzsystem rechnerisch nach-zuweisen. Reicht z. B. der einzuhaltende Abstand (überschläglich mindestens 50 cm) nicht aus, so fordert die DIN VDE 0185-305 Teil 3 Beiblatt 5 die Einbindung in den Blitzschutz-Potenzialausgleich und den Einsatz von Überspannungsschutzgeräten des Typs 1 mit einer Blitzstromtragfähigkeit von mindestens 10 kA.

Ist nach einer Risikoanalyse ein äußerer Blitz-schutz nicht erforderlich, reicht hingegen zum Überspannungsschutz neben einem Erdleitungs-anschluss ein Überspannungsableiter des Typs 2 aus (siehe auch Tabelle).

Zu beachtende InstallationshinweiseUm die Funktionsfähigkeit des Schutzsystems nicht zu gefährden, ist auch bei der Installation Sorgfalt gefragt. So ist darauf zu achten, dass der Überspannungsableiter möglichst nahe an die von außen ins Gebäude führenden PV-Leitungen zu beschalten ist. Um die Gefahr der Einkopplung von Überspannungen zu verringern, soll zudem laut Beiblatt 5 der DIN VDE 0185-305 Teil 3 die Leitungsführung im Generatorfeld der PV-Anlage möglichst schleifenfrei und eng an den DC-Leitun-gen ausfallen. Dadurch werden Induktionsschlei-fen und Spannungsunterschiede vermieden.

Fazit: Bei einer PV-Anlage sollte unabhängig von der Größe nicht leichtfertig auf Blitz- und Überspannungsschutz verzichtet werden. Hilfe bei der Auswahl einer maßgeschneiderten Schutz-lösung bieten z. B. die kompetenten Berater von SOLARKAUF, der SGBDD Vertriebsmarke im Be-reich Photovoltaik. ◄

Gewitter, Blitze: Bei entsprechendem, sachgerecht installiertem Schutz nimmt eine Photovoltaik-Anlage keinen Schaden.

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24 Perspektive

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25Perspektive

EIGENSTROMVERBRAUCH BEI GEWERBEBETRIEBEN

PHOTOVOLTAIK LOHNT SICH!

DER PREIS FÜR STROM STEIGT STÄNDIG. DIE INVESTITION IN EINE EIGENE SOLAR ANLAGE HILFT UNTERNEHMEN, DIE BETRIEBS KOSTEN LANGFRISTIG GEGEN STROMPREISER-HÖHUNGEN ABZUSICHERN.

Begründet ist der Strompreisanstieg u. a. durch den erforderlichen Netzausbau, stetige Preisstei-gerungen bei Öl und Gas sowie die Bestrebungen hin zu einer Energiewende in Deutschland.

Diese Situation wird sich in Zukunft weiter verschärfen. Somit ist es für Gewerbebetriebe wirtschaftlich sinnvoll, die eigene Stromversor-gung selbst in die Hand zu nehmen und so wenig Strom wie möglich aus dem öffentlichen Netz einzukaufen.

Mit der eigenen Solaranlage selbst produzierter Strom bringt Unternehmern nachhaltige Versor-gungssicherheit über Jahrzehnte. Strom zum Fest-preis hergestellt, ohne nachträgliche Preissteige-rungen – damit können die Betriebskosten eines Gewerbebetriebes langfristig abgesichert werden.

Sparpotenzial durch EigenstromverbrauchEine Solaranlage ist eine wirtschaftliche Investition in die Zukunft eines Betriebes. Über den Verbrauch des eigenen Stroms macht sich der Gewerbetrei-bende langfristig unabhängig von Strompreis-erhöhungen und schont so sein Budget, indem er einen Teil der betrieblichen Fixkosten – nämlich je-nen für Strom – „einfriert“.

Energiekonzerne wie RWE und Vattenfall erwar-ten weiterhin steigende Strompreise. Selbst nach konservativen Berechnungen könnte der Preis für Strom im Jahr 2030 bei über 40 Cent je Kilo-wattstunde liegen. Verantwortliche Unternehmer können aber schon heute sicherstellen, dass ihre Stromkosten im Jahr 2020 oder 2030 immer noch bei den heutigen Preisen je Kilowattstunde liegen – durch die eigene Stromproduktion.

Das Grundprinzip ist einfach: Ein Betrieb ver-braucht so viel Strom wie möglich selbst. Nicht benötigter Solarstrom wird weiterhin in das öffent liche Netz eingespeist und der Anlagenbe-treiber erhält eine Einspeisevergütung gemäß dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG). Durch den Selbstverbrauch spart der Betrieb Strombe-zugskosten ein und sichert so die Betriebskosten in diesem Bereich ab. Böse Überraschungen bei der Stromabrechnung gehören dann der Vergan-genheit an, denn die eigene Photovoltaik-Anlage liefert über 20 Jahre und länger konstant Solar-strom. Um diese lange Lebensdauer zu gewähr-leisten, empfiehlt es sich, in qualitativ hochwer-tige Komponenten, insbesondere auch in einen hochwertigen Wechselrichter zur Stromeinspei-sung, zu investieren. ► ► ►

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26 Perspektive

BEISPIELE AUS DER PRAXISUm einen schnellen Überblick über die erreichbare Selbstversorgungsquote für ein Unternehmen zu erhalten, hat der Solarelektronikhersteller Fronius drei Beispielanlagen auf Basis der Lastprofile un-terschiedlicher Gewerbebetriebe analysiert. Die Messungen wurden im November 2011 und Juni 2012 vorgenommen.

PV-Anlage für ein Büro- und Technikgebäude■ Gebäudefläche: 1 280 m²■ Hauptstromabnehmer: Computer, Drucker, Faxgeräte, Klimaanlage, Technikgebäude■ Jahresstromverbrauch: 175 544 kWh■ Installierte PV-Leistung: 12 Fronius IG Plus 150 V-3 Wechselrichter mit einer 150-kWp-PV-Anlage■ Selbstversorgungsanteil: 40,72 % des Stromverbrauchs durch selbst erzeugten Strom abgedeckt

PV-Anlage für ein Autohaus mit Lackierbetrieb■ Gebäudefläche: 5 000 m²■ Hauptstromabnehmer: Werkstatt, Lackiererei, Computer, Drucker■ Jahresstromverbrauch: 432 000 kWh■ Installierte PV-Leistung: 5 Fronius CL 60.0 Wechselrichter in einer 300-kWp-PV-Anlage■ Selbstversorgungsanteil: 36,41 % des Stromverbrauchs durch selbst erzeugten Strom abgedeckt

PV-Anlage für einen Supermarkt■ Gebäudefläche: 350 m²■ Hauptstromabnehmer: Kühlgeräte, Beleuchtung■ Jahresstromverbrauch: 78 300 kWh■ Installierte PV-Leistung: 4 Fronius IG Plus 150 V-3 Wechselrichter in einer 50-kWp-PV-Anlage■ Selbstversorgungsanteil: 37,86 % des Stromverbrauchs durch selbst erzeugten Strom abgedeckt ◄

Kosten des Solarstroms im gewerblichen BereichDie Investitionskosten betragen – je nach An-lagengröße – durchschnittlich etwa 1 500 €/kWp (Kilowatt-Peak: Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen unter Standard-Test be-dingungen). Bei einem üblichen Abschreibungs-zeitraum von 20 Jahren betragen die durchschnitt-lichen Stromproduktionskosten damit 12 Cent pro Kilowattstunde. Dem stehen schon heute die Stromkosten der Energieversorger von 20 Cent (netto) gegenüber – das entspricht einer Einspa-rung von 8 Cent je Kilowattstunde.

So funktioniert Eigenverbrauch von Solar stromNicht jeder Gewerbebetrieb ist gleich und der jeweilige Stromverbrauch kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Grundsätzlich aber gilt: Je höher der Grundlastanteil, also der gleichmäßig hohe Energiebedarf über den Tag bzw. die Woche, desto mehr des selbst produzierten Solarstroms kann man im eigenen Betrieb nutzen. Der Strom-überschuss an sonnenstarken Tagen kann weiter-hin in das Stromnetz eingespeist und über die EEG-Vergütung abgerechnet werden – eine lukra-tive Möglichkeit, solange der EEG-Vergütungs satz über den Produktionskosten liegt. Generell gilt, dass Stromverbrauch, Lastprofil – also die zeitliche Verteilung – und die Größe der Photovoltaik-An-lage gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Denn in einem Supermarkt, der sechs Tage die Woche geöffnet ist und in dem z. B. Tiefkühlware kontinuierlich, also auch an den Wochenenden, gekühlt werden muss, gestaltet sich das Lastprofil anders als in einem Bürogebäude.

Stromspeicherung ja oder nein? Stromspeicher in Form von Batteriesystemen werden angeboten, sind allerdings derzeit noch kostenintensiv. Mittelfristig wird die Zwischen-speicherung von Solarstrom durch Batteriesyste-me auch preislich attraktiver werden. Nahezu jede Solaranlage lässt sich dann nachträglich um einen Speicher ergänzen.

Auf Sicherheit und Zuverlässigkeit achtenDie Voraussetzung für eine unabhängige Eigen-stromversorgung und somit stabile Preise ist, dass eine Solaranlage zuverlässig und störungsfrei ar-beitet. Sobald eine PV-Anlage abgeschrieben ist, produziert man seinen Strom beinahe zum Null-tarif, wobei Laufzeiten von 30 Jahren und länger möglich sind, wenn der Anlagenbetreiber in hoch-wertige Produkte und Komponenten investiert. ◄

Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage, z. B. auf dem Dach ihres Betriebes, produzieren Unternehmen ihren Strom zum Festpreis – ohne nachträgliche Preissteigerungen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.fronius.de

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27Anzeige Perspektive

Einst mit Eternit Dachplatten in Doppel deckung gedeckt, entschieden sich Bauherr und Verarbeiter wieder für dieses Material. Nach Rückbau und Ent-sorgung der alten Dacheindeckung einschließlich Dampfsperre und Dämmung wurde auf und zwi-schen die bestehenden Sparren eine neue Dampf-sperre aufgebracht, die Wasserdampfdiffusion ins Innere des Hauses zuverlässig verhindert. An-schließend wurden die Sparrenzwischenräume komplett mit Mineralwolle mit einer Wärmeleit-fähigkeit von 0,035 W/ (m²K) ausgedämmt.

Um die Wärmeverluste noch weiter zu reduzie-ren, erfolgte eine zusätzliche Aufsparren dämmung mit 50 mm dicken Eternit Aufsparrendämm ele-menten Etertherm-L-PUR+. Die Elemente aus Poly-urethan erreichen mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,029 W/(mK) sehr gute Dämmwerte und lassen sich durch ein materialsparendes Endlos-Steck system mit Nut und Feder komfortabel und zeitsparend verlegen. Die formschlüssige Verbin-dung ohne Wärmebrücken gestattet verschnitt-freies Verlegen, da Reststücke einfach für die fol-gende Platteneinheit verwendet werden können. Die Dämmelemente sind zudem mit der überlap-penden, selbstklebenden Dachfolie Rofatop 135

ausgestattet, die eventuell durch die Dachein-deckung eingedrungene Feuchtigkeit sicher zur Traufe ableitet. Durch die hohe Wasserdampf-durchlässigkeit der Folie wird Diffusions- und Bau restfeuchte sicher nach außen abgeführt. Darüber hinaus bietet Rofatop 135 dauerhaften Wetterschutz gegen Flugschnee und Treibregen.

Doppeldeckung für erhöhte RegensicherheitBei der Doppeldeckung wird jedes Deckgebinde in der Höhe vom übernächsten Gebinde um das Maß der vorgegebenen Höhenüberdeckung überdeckt. Im Bereich der Höhenüberdeckung liegen die Dach-platten somit dreifach, im übrigen Teil doppelt übereinander. Auf diese Weise macht die Doppel-deckung das Dach besonders stabil und sicher ge-gen Regeneintrieb und Flugschnee. Auch an den Giebelseiten kamen die blauschwarzen Dachplat-ten zum Einsatz und schließen an der Gebäude-kante ohne Überstand bündig ab.

Eternit Dachplatten aus Faserzement über-zeugen durch ihre Materialeigenschaften: Sie be-sitzen ein geringes Flächengewicht, sind nicht brennbar, feuchtigkeitsregulierend sowie frost- und witterungsbeständig. Durch ihre hohe Alte-

rungsbeständigkeit, die vergleichbar ist mit der von Beton, garantieren sie ein dauerhaft war-tungsarmes Dach. ◄

PRAXISEINSATZ: ETERNIT DACHPLATTEN

MASSGESCHNEIDERTE DACHSANIERUNG

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.eternit.de

FÜR DIE SANIERUNG EINES IN DIE JAHRE GEKOMMENEN EINFAMILIENHAUSES IN MÜNCHEN SOLLTE DAS DACH NACH DEN WÜNSCHEN DES BAUHERRN ENERGETISCH AUF DEN NEUESTEN STAND GEBRACHT WERDEN, OHNE DABEI DIE CHARAKTERIS TI-SCHE FORM ZU VERLIEREN.

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28 Perspektive

ENEV 2013

NOVELLIERUNGSVERFAHREN ZUR ENERGIEEINSPARVERORDNUNG

DIE ENERGIEEINSPARVERORDNUNG (ENEV) MAHNT ZUR PFLICHT – UND MACHT DIESE GLEICHZEITIG EINFACHER ALS BISHER: ZWAR IST DER ENERGIENACHWEIS KÜNFTIG OBLI-GATORISCH, DOCH MIT DER ENEV EASY LÄSST ER SICH UM EIN VIELFACHES SCHNELLER FÜHREN ALS BISHER.

Ende Oktober 2012 war es endlich so weit: Nach langen Besprechungen, Vorstößen und Rückzügen entließen die Bundesministerien für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft und Technologie die Entwürfe einer Verordnung zur Änderung der EnEV in die Anhörung der Länder und Spitzenverbände. Parallel wurde auch der Ent wurf eines Gesetzes zur Änderung des Energie-einsparungsgesetzes (EnEG) eingereicht. Er dient als gesetzliche Ermächtigungsgrundlage für die in der EnEV-Novelle vorgesehenen Änderungen und sieht darüber hinaus die Pflicht zur Errichtung von Neubauten im Niedrigstenergie-Gebäude-standard (Behördengebäude ab 2019, alle übrigen Neubauten ab 2021) vor. Die neue EnEV tritt vor-aussichtlich Ende 2013 in Kraft.

EnEV easy: einfaches Verfahren für den StandardDie im Zuge der Neugestaltung angekündigte Vereinfachung des Nachweisverfahrens, die soge-nannte EnEV easy, unterteilt dafür geeignete, neu errichtete Wohngebäude in fünf Kategorien und kombiniert diese mit jeweils zehn marktgängigen Heiz- und Lüftungssystemen. Fällt das zu bewer-tende Bauwerk in eine der vorgeschlagenen Kate-gorien, müssen die mit dem Nachweis betrauten Planer dafür künftig lediglich Tabellenwerte mit Anforderungen an die Mindest-Wärmedurchlass-koeffizienten (U-Werte) von Dächern, Wänden, Kellerdecken, Fenstern und Türen für Einfamilien-häuser, Doppelhaushälften, Reihen- und Mehr-familienhäuser ablesen sowie vergleichen. Ein weiterer EnEV-Nachweis ist nicht mehr nötig.

Die Grundlage für das vereinfachte Modell-gebäudeverfahren EnEV easy bildet ein Daten-pool aus hierzulande typischen Wohngebäuden: Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Dieser Pool ist wiederum die Basis für eine Klas-sifizierung der Bauteile der Gebäudehülle nach Mindestwerten für den Wärmedurchgangsko -effi zient, (Variante A = schlechter Wärmeschutz bis Variante E = guter Wärmeschutz). Die Kom-bination der Kennwerte mit marktgängigen Anla gentechniken garantiert, dass die Anforde-rungen der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-Ener gien- Wärmegesetzes (EEWär-meG) eingehalten werden. Neben dieser Erleich-terung des Nachweises hält die neue EnEV je-doch auch einige Verschärfungen bereit, etwa in

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29Perspektive

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DER ENTWURF ZUR ENEV 2013 BEINHALTET IM WESENTLICHEN FOLGENDE ANFORDERUNGEN:

◼ In den Jahren 2014 und 2016 soll der zuläs si-ge Jahres-Primärenergiebedarf jeweils um durch schnittlich etwa 12,5 % bei Neubauten reduziert werden und der zulässige mittlere Wärmedurchgangskoeffizient (Wärmedäm-mung) der Gebäudehülle jeweils um durch-schnittlich 10 %

◼ Besitzer von Bestandsimmobilien erhalten keine zusätzlichen Nachrüstverpflichtungen; die energetischen Mindestanforderungen für energetische Sanierungen werden nicht verschärft

◼ Die Angabe energetischer Kennwerte in Im mo-bilienanzeigen, insbesondere bei Verkauf und

Vermietung, wird zur Pflicht, ebenfalls die Übergabe des Energieausweises an den Käufer oder neuen Mieter und die Verdeutlichung der bestehenden Pflicht zur Vorlage des Ener-gieausweises an den potenziellen Käufer oder Mieter bei der Besichtigung

◼ Die Aushangpflichten von Energieausweisen werden ausgeweitet sowie ein unabhängiges Stichprobenkontrollsystem für Energieaus-weise und Berichte über die Inspektion von Klimaanlagen (Ländervollzug) eingeführt ◄

Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz. Die-ser muss nach der überarbeiteten Fassung der DIN 4108-2:2012 § 8 künftig für kritische Räume nachgewiesen werden. Das lässt sich entweder wie bisher durch (modifizierte) Sonneneintrags-kennwerte erreichen oder durch eine Simulation der Übertemperaturgradstunden.

Nachweispflicht für ImmobilienverkäuferDie novellierte Energieeinsparverordnung erhöht nicht zuletzt die energetischen Anforderungen an Hausbesitzer. Als Qualitätssiegel gewinnt dabei der Energieausweis an Bedeutung.

Jeder, der eine Immobilie verkaufen oder ver-mieten will, muss dem Käufer bzw. Mieter künftig eine Energieausweis-Kopie aushändigen. Bei Ge-bäuden mit einer Nutzfläche von 500 m² und mehr (ab 8. Juli 2015 gilt die Grenze von 250 m² und mehr) mit Publikumsverkehr muss diese sogar aushän-gen. Dies betrifft etwa Banken, Geschäfte oder Gaststätten. Im Falle eines Verkaufs oder einer Ver-mietung ist es erforderlich, dass der Endenergiever-brauch in der (kommerziellen) Anzeige erwähnt wird. Gewerbliche Immobilienanzeigen müssen auch den Kennwert des Energieausweises – soweit ein Ausweis vorhanden ist – anführen.

Modernisierungsempfehlungen im Energie-ausweis benötigen in Zukunft als Empfehlung konkrete Maßnahmen für eine umfassende Sanie-rung sowie Vorschläge für einzelne Bauteile. Dar-über hinaus müssen Energieausweise mit einer Registriernummer gekennzeichnet und durch un-abhängiges Fachpersonal ausgestellt werden. Nicht zuletzt muss eine stichprobenartige Kon-trolle durch die Bundesländer erfolgen (mind. 2 000 Ausweise p. a.). ◄

Verbraucher dürfen sich freuen: Die in der neuen EnEV geforderte Reduzierung des Primärenergiebedarfs wird sich zwangsläufig in geringeren Heizkosten niederschlagen.

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30 Porträt

ELIAS ISSA: ERFOLGREICH MIT SOLARENERGIE

EIN GEBORENER UNTERNEHMERDAS UNTERNEHMERTUM LIEGT ELIAS ISSA IM BLUT. SCHON WÄHREND DES STUDIUMS WAR ER SELBSTSTÄNDIG. INZWISCHEN IST ER VORSTAND DER DEUTSCHEN ECO IN FRANKFURT AM MAIN.

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31Porträt

Wenn es einen geborenen Unternehmer gibt, dann Elias Issa. Schon vor dem Studium führte er einen Lebensmittelservice, leitete später ein Open- Air-Kino und betreute das Marketing des Basketballteams der Frankfurter Eintracht. Wäh-rend seiner Zeit an der Universität arbeitete der Ökonom parallel zur Ausbildung als Berater rings um die Themen Erdöl und Gas und wandte sich danach einer nachhaltigeren Form der Energie-gewinnung zu, der Photovoltaik-Branche.

Nach nur kurzer Zeit als Angestellter in verschie-denen Industrieunternehmen wurde ihm klar, „dass mir das selbstständige Gestalten doch sehr am Herzen liegt und ich auch bereit bin, dafür eini-ges an Sicherheit aufzugeben“, lächelt Elias Issa, Gründer und Vorstand der Deutschen Eco AG.

KOGEP – oder in Langform: Kommunale ge-werb liche Photovoltaik (PV) – hieß die erste GmbH, die Issa gründete, um mit der Solarenergie Geschäfte zu machen. Zielgruppe waren zunächst Schulen. „Ich war damals in Frankfurt stellver-tretender Stadtschulsprecher und viele gute Pro-jekte in Schulen – vom neuen Chemiesaal bis zum Basketballfeld – scheiterten, weil die Kommunen kein Geld dafür hatten“, erinnert er sich. Also sprach er die Schulleiter an und sicherte ihnen zu, ihre Wünsche zu erfüllen – sofern er dafür eine f ür die jeweilige Schule kostenlose PV-Anlage auf deren bis dahin ungenutztes Dach setzen durfte.

Zehn Jahre ist dies nun her – zehn Jahre, die aus dem innovativen Geschäftsmann einen erfahrenen „alten Hasen“ innerhalb der PV-Branche gemacht

haben. Die zweite Zielgruppe, die er entdeckte, waren Mittelständler mit einem Betrieb unter dem – eigenen – Dach und Landwirte. „Wir haben bei der Photovoltaik auf der Einnahmen seite einen sehr festen Wert, nämlich die durch Simulation leicht zu eruierende Summe an Kilowattstunden. Das haben wir bei der Beratung in Relation zu den ja damals schon festgelegten Beträgen gesetzt, die man pro Kilowattstunde erhält. Und das stellte sich den angesprochenen Personen meist als greif-bares, lukratives Angebot dar“, so Issa.

Groß wie ein Flugplatz: Anlage in Sachsen-AnhaltDie erste kommerzielle Anlage schuf die KOGEP i n Lingelbach bei Alsfeld. Bald darauf folgte eine weite re Anlage in Wandersleben. Das Unterneh-men wuchs. Zunächst nur mit Issa als treibender Kraft, bald mit Verstärkung: Dipl.-Ing. (FH) Sven Bartelt-Muszynski, damals wie heute Geschäfts-führer der SBU Photovoltaik aus Schwedt an der Oder und ebenso ein geborener Unternehmer, erwies sich als der perfekte Partner für dem Öko nomen Issa. „Als wir 2007 das erste Projekt gemeinsam realisiert hatten, haben wir uns zu-sammengesetzt und uns die Frage gestellt, ob es nicht Sinn machen würde, wenn wir unsere Firmen vereinigen und er die technische und ich die fi nan-zielle Leitung übernehmen würden“, erzählt er.

Gesagt, getan: Noch 2007 gründeten die bei-den ein neues Unternehmen – die RGE Energy AG, die jetzt Deutsche Eco heißt und deren 100 %ige Tochter die SBU und die KOGEP seither sind. Vor die Wahl gestellt, ein Elektroinstallationsbetrieb mit angeschlossener Finanzierungsabteilung zu werden oder auch auf bedeutende Anlagen und damit das große Geschäft zu setzen, entschieden sich beide Partner für Letzteres. ► ► ►

„Mir liegt das selbstständige Gestalten

doch sehr am Herzen und ich bin auch be-

reit, dafür einiges an Sicherheit aufzu-

geben.“ ELIAS ISSA

Page 32: Profireport 1-2013

32 Porträt

Heute sind die Kerngeschäftsfelder sowohl der Bau größerer als auch kleinerer PV-Anlagen, „denn wir wussten von vornherein, dass man zwar Groß-anlagen benötigt, um die Preise zu senken, dass aber der Markt schwerpunktmäßig schlicht auf dezentralen Dachanlagen abgewickelt wird, denn hier kann die Photovoltaik ihre wahre Stärke aus-spielen“, erklärt Issa.

Ohne zuverlässige Partner ist das Risiko zu großEine kleinere Anlage souverän zu realisieren und damit Geld zu verdienen bringe allerdings eine weit größere Komplexität als bei einer Großan-

lage mit sich, da die Margen geringer seien und schon ein kleiner Fehlgriff den Gewinn gegen null dezimiere. „Darin liegt auch der Grund, wa rum wir uns so eng und gerne an SGBDD binden“, be-tont Issa. „Denn wir benötigen bei diesem Ge-schäft einen Partner, der alle Anforderungen an Logistik und Prozessketten genauestens versteht und mit uns in jeder Situation konstruktiv zu-sammen ar bei tet.“ Im PV-Markt gebe es so viele Komponenten. Wenn hier ein Problem – und sei es nur ein Lieferproblem – auftrete, müsse der In-dustriepartner bzw. der Lieferant sofort bereit-stehen, um gemein sam eine Lösung herbeizu-

„Die Aufgabe in den kommenden Jahren

wird es sein, den Eigenverbrauch im Haus zu

steuern und die Netze darüber hinaus intelli-

genter zu machen.“ ELIAS ISSA

Page 33: Profireport 1-2013

33Porträt

führen. „Dafür braucht der Lieferant einfach die klassischen Eigenschaften eines Industrieunter-nehmens, denn an erster Stelle steht bei einem funktionierenden Projekt die funktionierende Zusammenarbeit. Mit SGBDD wurde ein Partner gefunden, der sowohl die Lo gistik beherrscht als auch Qualitätsprodukte anbietet.“

Heute ist Issa nach wie vor in allen Bereichen der Photovoltaik zu Hause: Die kleinsten Pro jekte sind Installationen auf Einfamilienhäusern. Das größte Projekt umfasst rund 129 ha An la gen fl ä-che – sie befi ndet sich auf dem ehemals größten russischen Militärfl ugplatz in Köthen (Sachsen- Anhalt). 250 000 Module hat die Gesellschaft hier verbaut. Das reicht aus, um 12 000 Haushalte mit Strom zu versorgen und spart jährlich etwa 29 000 Tonnen CO₂ ein.

Um eine derartige Größenordnung gewähr-leisten zu können, stellt sich der Unternehmer auf ver schiedene Standbeine. Die Deutsche Eco agiert als Projektentwickler und übernimmt die techni-sche und fi nanzielle Planung der Projekte. Die SBU Photovoltaik fungiert als Dienstleister und errich-tet die Solaranlagen. Da für den optimalen Ablauf dieser Dienstleistung der regionale Bezug uner-lässlich ist, gibt es neben der Niederlassung im Norden Berlins inzwischen eine weitere in Bremen sowie eine dritte in Frankfurt. Während die KOGEP sich mittlerweile auf die Betriebsführung der An-lagen konzentriert, übernimmt die 2007 gegrün-dete Gesellschaft SEAG Service auf Kundenwunsch deren Wartung. „Hier sehen wir ein er hebliches Marktpotenzial“, ist sich Issa sicher, „denn auch wenn eine PV-Anlage wartungsarm ist, so ist sie dennoch nicht komplett wartungsfrei. Und die Kosten, die eine regelmäßige Wartung aufwirft, sind im Vergleich zum Risiko, dass eine Anlage auf-grund von Fehlfunktionen eine Woche unbemerkt stillsteht, sehr gering.“ Die Papendorf Software Engineering ist der IT-Dienstleister der Gruppe. Sie off eriert die Online-Überwachung von Fernmelde-anlagen, so dass der Kunde ebenso wie das War-tungsunternehmen und sogar die fi nanzierende Bank stets rechtzeitig informiert werden können, wenn Fehlermeldungen eintreff en.

Photovoltaik, Wind und energieeffi zientes LichtParallel ist die Deutsche Eco auch auf anderen Gebieten aktiv. Die Tochtergesellschaft Enawi projektiert außerhalb von Deutschland mehrere Windparks. Die Deutsche Eco Licht, ein erst kürz-lich gegründetes weiteres Unternehmen, beschäf-tigt sich damit, Wege zu fi nden, um den Stromver-brauch von Leuchten umfassend zu minimieren. „Wie damals in den Anfangstagen unseres Photo-voltaik-Geschäfts gehen wir nun wieder in die Schulen. Wir bieten ihnen an, ihre vorhandenen,

meist energieintensiven Leuchten durch LED- Beleuchtung auszutauschen. Dafür zahlen die Schulen nichts; wir tragen sämtliche Investitions-kosten. Wir wollen lediglich, dass ein Teil der durch die neue Beleuchtung eingesparten Energiekos-ten an uns ausgeschüttet wird“, erklärt Issa das neue Geschäftsmodell.

Sein Unternehmen ist mittlerweile auch in den USA und in England vertreten – und nach mehr als zehn Jahren im Geschäft fi ndet Issa den PV-Markt immer noch so spannend wie zu Beginn: „Wir tre-ten gerade in eine neue Phase ein“, erläutert er. „Zuerst waren es die Idealisten, die u. a. aus öko-logischen Gründen diese Anlagen montierten. Dann kamen die Investoren, die über die Einspei-severgütung Geld machen wollen. Nun ändert sich das Geschäftsmodell erneut.“ Weil die Ein-speisevergütung mittlerweile unter den Strom-preis gefallen sei und weiter sinke, während der Strompreis steige, werde es künftig darum gehen, mit der eigenen PV-Anlage den teuren Strom aus dem Netz zu substituieren. „Die Aufgabe in den kommenden Jahren wird es also sein, den Eigen-verbrauch im Haus zu steuern und die Netze dar-über hinaus intelligenter zu machen.“

Damit ändere sich aber auch der kaufmänni-sche Hintergrund der Projekte: „Denn kaufmän-nisch betrachtet, war der PV-Markt für Investoren und Banken bis dato ein sicheres Geschäft“, so der Unternehmer. „Doch wenn der Markt sich dahin dreht, dass Privatmenschen ihren eigenen Strom generieren, wird das die Finanzierungsthematik stark verändern.“ Schließlich sei das Ausfallrisiko eines Kredits in dieser neuen Konstellation größer und damit sei es dann umso wichtiger, dass die Qualität der Anlage stimme. Dazu wiederum müsse der Kauf- und Installationsprozess optimal ausge-klügelt sein: Der Stellenwert der Logistik und der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Lieferanten erreiche ein neues Niveau, insbesondere was die After-Sales-Betreuung anbelange. Issa ist über-zeugt: „Es geht künftig nicht mehr nur darum, dass die Qualität der Komponenten gut ist, son-dern dass die Bilanz desjenigen stimmt, mit dem wir den Vertrag abschließen – ein weiteres Argu-ment für SGBDD. Wenn das alles perfekt harmo-niert, können wir den künftigen Herausforderun-gen gemeinsam problemlos begegnen.“ ◄

Page 34: Profireport 1-2013

34 Anzeige Service

Angesichts des massiven Wettbewerbsdrucks haben Dachhandwerker es zunehmend schwe-rer, sichere Dachsysteme einzusetzen, insbeson-dere da Investoren häufi g zum niedrigsten An-gebot tendieren. Hier bietet TurboDach von VEDAG eine Lösung. Das Konzept: keine Kom-promisse bei der Qualität, dafür Senkung der Projektkosten durch deutlich kürzere Verarbei-tungszeiten. Mit dem bewährten Turbo System sind Dachaufb auten praktisch in der halben Zeit zu realisieren.

Verschweißen war gesternDas von VEDAG patentierte Verfahren ist der her-kömmlichen Verlegung um Längen voraus. Statt Verschweißen nutzt das Turbo System die schnel-lere Kaltverklebung und die „sanfte“ thermische Aktivierung. Hightech-Einlagen aus hoch reiß-festen Verbundwerkstoff en erlauben es, die alte-rungsbeständigen Bahnen deutlich eff ektiver zu machen. Längere Bahnen vereinfachen zudem die Verarbeitung durch die rationellere Montagegrö-ße und weniger Bahnengewicht. Die Anzahl von Kopfstößen wird reduziert.

Durch die innovative Verlegemethode bietet TurboDach hohe Sicherheit speziell in brandsen-siblen Bereichen. Selbstverständlich erfüllt es im System auch die im Zuge der europäischen Nor-mung verschärften Brandschutzbestimmungen, Klassifi zierung BROOF (t1) „Harte Bedachung“.

Als ideale Ergänzung zum TurboDach System empfi ehlt sich bei schwierigen Anschlüssen und Durchdringungen der Flüssigkunststoff VEDASEAL. Auch er ist besonders eff ektiv, schnell und sicher einsetzbar und sorgt durch den Verzicht auf Schweißarbeiten bei der Abdichtung sen sibler De-tails gleichermaßen für Sicherheit (Brandschutz). ◄

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BEI DER FLACHDACHABDICHTUNG HAT DAS VEDAG TURBODACH EINE TREUE ANHÄN-GERSCHAFT. ES BIETET SOWOHL SICHERHEIT UND SCHNELLIGKEIT ALS AUCH WIRT-SCHAFTLICHKEIT – IDEALERWEISE IN ERGÄNZUNG MIT VEDASEAL FLÜSSIGKUNSTSTOFF.

DIE PRODUKTE IM ÜBERBLICK■ TURBO TO: thermisch selbstklebende

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■ VEDASEAL: lösemittelfreie Flüssig-abdichtung auf Basis eines 2-kompo-nentigen Polyurethan-Hybrids mit Poly estervlies-Einlage ◄

VEDAG AUCH AUF YOUTUBEScannen Sie einfach den QR-Code oder sehen Sie sich das TurboDach Verlegevideo an auf:

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Page 35: Profireport 1-2013

35Anzeige Service

MIT ZWEI NEUEN APPS FÜR SMART-PHONES UND TABLET-COMPUTER BIETET DER DACHFENSTERHERSTELLER VELUX HANDWERKERN UND PRIVATKUNDEN AUCH MOBIL INFORMATIONEN RUND UM SEINE PRODUKTE UND INSPIRATIONEN FÜR DAS LEBEN UNTER DEM DACH.

Laut Emnid DigitalBarometer 2012 nutzt rund ein Drittel der Deutschen das mobile Internet, ein Viertel davon verwendet mobile Applikationen, kurz Apps. Durch den stetigen Anstieg mobiler In-ternetnutzung via Smartphone und Tablet-Com-puter sind auch für die Baubranche neue, fl exible-re Nutzungssituationen entstanden. So auch bei VELUX: Eine eigens für Handwerker entwickelte App für das iPad bietet ein mobiles Beratungs- und Präsentationstool, das durch innovative Darstel-lung der VELUX Produktwelt und eine hohe Benut-zerfreundlichkeit die tägliche Arbeit erleichtert. Neben Fotos und Videos zur Inspiration stehen Pla-nungsinstrumente zum Fensteraustausch und zur Lichtfl ächenplanung sowie Organisationshelfer wie Checklisten oder Kundenübersichten zur Ver-fügung. Kompakt und übersichtlich haben Hand-werker Kataloge, Broschüren und Einbauanleitun-gen papierlos griffb ereit und können ihre Kunden individuell beraten. Die App wird laufend opti-miert, Umfang und Funktionen erweitert. Dabei berücksichtigt das Unternehmen insbesondere auch die Rückmeldungen von Kunden.

Wohnträume mobilFür Privatkunden hat VELUX die Wohntraum-App für das iPhone auf den Markt gebracht. Anhand von beispielhaften Wohnsituationen unterm Dach oder eigener Fotos können Nutzer verschie-dene Fensterlösungen für ihr Zuhause simulieren. Neben diesen beispielhaften Wohntraum-Inspira-tionen bietet die App eine Auswahl an Sonnen-schutzprodukten sowie Filmmaterial zu Tages-lichtlösungen und Informationen zu speziellen VELUX Aktionen, Vertriebspartnern und Ausstel-lungsräumen. Auch Handwerker können die Wohntraum-App als Inspirationshilfe im Kunden-gespräch nutzen. Die VELUX Apps sind im Apple App Store erhältlich und können dort kostenfrei heruntergeladen werden.

Optimierte WebsiteZudem hat das Unternehmen seinen Internetauf-tritt für die Nutzung durch mobile Endgeräte opti-miert und eine eigene mobile Website in Design, Aufb au und Nutzerführung für Smartphones und Tablets angepasst. Hier werden übersichtlich die relevantesten Informationen zur Verfügung gestellt. Die intuitive Bedienbarkeit ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die VELUX Inhalte – überall, zu jeder Zeit und mit jedem Betriebssys-tem. Ergänzend hierzu hat der Dachfenster-hersteller auch seinen Online-Shop für mobile Endgeräte weiterentwickelt. ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.velux.de/handwerker-app undwww.velux.de/wohntraum-app

VELUX APPS

MOBILE ANWENDUNGEN RUND UMS DACHFENSTER

Die VELUX App unterstützt den Handwerker beim Beratungsgespräch vor Ort mit dem Kunden.

Page 36: Profireport 1-2013

36 Service

SERIE „MODERNE BAUSTELLE“ – TEIL 13: RECHNUNGSERSTELLUNG

SORGFALT LOHNT SICHNICHT KORREKT ERSTELLTE RECHNUNGEN SORGEN FÜR ÄRGER MIT AUFTRAGGEBERN UND FINANZAMT. DAHER: SORGFÄLTIGES ARBEITEN AUCH IN DIESEM BEREICH ERSPART DEM HANDWERKER UNNÖTIGEN AUFWAND.

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37Service

Das Schreiben von Rechnungen gehört in je-dem Betrieb zum notwendigen Alltagsgeschäft. Trotzdem treten gerade im Bauhandwerk dabei immer wieder Fehler auf. Formale Mängel oder für den Auftraggeber nicht prüff ähige Rech-nungs angaben führen zu Zahlungsverzögerun-gen und im schlimmsten Fall sogar zur Nichtver-gütung einer erbrachten Leistung.

Auch das Finanzamt nimmt es bei Rechnungen sehr genau. Wenn diese formal fehlerhaft sind, wird einerseits für den Handwerker ein von der Finanzverwaltung anerkannter Vorsteuerabzug im Rahmen seiner Umsatzsteuervoranmeldung ver-hindert und andererseits sind solche Rech nungen für den Auftraggeber nicht steuerlich absetzbar.

Pfl ichtangaben in einer RechnungWie eine formal korrekte Rechnung auszusehen hat, ist in § 14 des Umsatzsteuergesetzes fest-gelegt. Danach gibt es folgende Pfl ichtangaben:

◼ Die Rechnung muss den vollständigen Firmen-namen und die Anschrift sowie den Namen und die Adresse des Auftraggebers enthalten

◼ In der Rechnung ist entweder die Steuernum-mer oder die Umsatzsteuer-Identifi kations-nummer anzugeben

◼ Das Rechnungsdatum darf nicht fehlen◼ Jeder Rechnung ist eine fortlaufende, einma -

lige Rechnungsnummer zuzuweisen◼ Art und Umfang der erbrachten Leistung sind

ebenso wie der Leistungszeitpunkt bzw. der Leistungszeitraum in der Rechnung exakt zu defi nieren. Der Leistungszeitpunkt kann bei einer über einen längeren Zeitraum erbrachten Leistung auch der Tag der Abnahme durch den Auftraggeber sein

◼ Materialkosten und Lohnkosten müssen auf-ge schlüsselt werden, da nach § 35 des Einkom-mensteuergesetzes nur die Lohnkosten (bis maximal 6 000 Euro) vom Auftraggeber steuer-lich absetzbar sind

◼ Die Rechnung muss den Nettopreis, den Um-satzsteuersatz, die Höhe der Umsatzsteuer sowie den vom Auftraggeber zu zahlenden Brutto betrag auff ühren. Außerdem sind evtl. mit dem Auftraggeber vereinbarte Preis nach-lässe – zum Beispiel in Form eines Skontos – zu benennen. Wer allerdings als Sub un ter neh-mer für einen Generalunternehmer oder einen Archi tekten tätig ist, darf gemäß § 13b des Umsatz steuergesetzes die Umsatzsteuer nicht aus weisen. Steuerschuldner ist in diesem Fall das beauftragende Unternehmen. Bei Rech-nungen mit Kleinbeträgen bis 150 Euro muss

die Mehrwertsteuer nicht herausgerechnet werden. Es reicht die Angabe des Bruttobetrags und des geltenden Steuersatzes

◼ Wichtig ist in der Rechnung auch der Hinweis auf ihre Aufb ewahrungspfl icht. Für Privatleute beträgt sie zwei Jahre, für Geschäftsleute hin-gegen zehn Jahre

Welche Fehler zu korrigieren sindBei Fehlern in der Rechnung ist zu unterscheiden zwischen gravierenden und unerheblichen Feh-lern. Reine Rechtschreibfehler bedürfen keiner nachträglichen Korrektur. Solange die Pfl ichtan-gaben auf einer Rechnung eindeutig zu identifi -zieren sind, verliert der Auftragnehmer weder das Recht auf Bezahlung der erbrachten Leistung noch die Berechtigung zum Vorsteuerabzug.

Anders sieht es bei verfälschenden Angaben aus. Bei einem falsch angegebenen Steuersatz oder einer unkorrekt berechneten Leistungspo-sition kann der Auftraggeber selbstverständlich die Rechnung reklamieren. Der Rechnungsaus-steller ist dann zu einer berichtigten Rechnung verpfl ichtet. Gleiches gilt auch für nachträglich mit dem Kunden vereinbarte Veränderungen beim Rechnungsbetrag – z. B. durch einen ge-währten Rabatt. ► ► ►

Die Zahlenangaben der einzelnen Rechnungspositionen müssen für den prüfenden Auftraggeber nachvollziehbar sein.

Page 38: Profireport 1-2013

38 Service

Montagesysteme für Solaranlagen

Die Mounting Systems GmbH gehört zu den größten internationalen Gestell­produzenten im Bereich Solarenergie.Mit über 20 Jahren Marktexpertiseist das Unternehmen ein starkerPartner für individuelle Lösungen mit führenden Technologien.

Mounting Systems GmbHMittenwalder Straße 9a • D 15834 Rangsdorf • Tel. +49 (0)33708 [email protected] • www.mounting-systems.de

produzenten im Bereich Solarenergie.

Aufdach • Indach • Flachdach • Freiland

Aus der Berichtigung muss durch Verweis auf Datum und Rechnungsnummer eindeutig die Ursprungsrechnung hervorgehen. Bei einer be-richtigten Rechnung ist der Vorsteuerabzug erst zum Zeitpunkt ihres Zugangs beim Auftraggeber möglich.

Gemeinsames Aufmaß vorteilhaftDie Reklamation von Rechnungen durch den Kun-den betriff t dank maßgeschneiderter Rechnungs- software meist nicht unkorrekte Formalien oder Berechnungsfehler, sondern speziell im Bauhand-werk nicht ausreichend prüff ähige Nachweise der erbrachten Leistung. Ist eine Rechnung aus Sicht des Auftraggebers nicht prüff ähig und rügt er dies rechtzeitig, hat der Auftragnehmer keinen An-spruch auf Vergütung.

Knackpunkt ist häufi g die den einzelnen Rech-nungspositionen zugrunde liegende Leistungser-mittlung durch den Auftragnehmer. Nach ATV DIN 18299 der VOB/C wird die erbrachte Leistung nach

den Ausführungsplänen des Planers ermittelt, so-weit sie den Plänen entspricht. Sind solche Pläne nicht vorhanden, ist die Leistung vom Auftragneh-mer aufzumessen. Das Aufmaß dient laut § 14 der VOB/B dazu, dem Auftraggeber Art und Umfang der erbrachten Leistung prüff ähig in beigefügten Zeichnungen und Massenberechnungen sowie anderen Belegen nachzuweisen.

Das gemeinsame Aufmaß mit dem Auftragge-ber ist der sicherste Weg zum prüff ähigen Nach-weis. Die zu protokollierenden Aufmaßergebnisse und Feststellungen über die zu erbringenden Leis-tungen sind erst einmal für beide Parteien bin-dend. Für sogenannte verdeckte Leistungen sieht auch die VOB/B ein gemeinsames Aufmaß vor. Typische Beispiele sind eine später abgedeckte Drainage oder verlegte Leitungen, die sich nach Abschluss der Baumaßnahme unter Putz befi n-den. Zwar kann der Handwerker auch nach einem gemeinsamen Aufmaß bei der Rechnungserstel-lung eine andere Massenberechnung zugrunde

legen. Das Gleiche gilt für den Auftraggeber bei der Prüfung der Schlussrechnung. Auftragnehmer oder Auftraggeber sind dann aber für die Begrün-dung jeweils in der Beweispfl icht.

Zahlungsunwilligkeit oft Reklamationsgrund Mit sinkender Zahlungsmoral häufen sich die Rechnungsreklamationen. Auch eine absolut kor-rekte und prüff ähige Rechnung ist für den Hand-werker leider keine hundertprozentige Garantie für die fristgerechte Bezahlung seiner erbrachten Leistung. Zahlungsunwillige Kunden fi nden sozu-sagen immer „ein Haar in der Suppe“. Wenn an Form und Prüff ähigkeit der Rechnung nichts aus-zusetzen ist, werden eben vermeintliche Ausfüh-rungsmängel reklamiert, um eine Zahlung aufzu-schieben. Eine sorgfältig erstellte Rechnung bildet demnach nur die Voraussetzung für pünktlichen Zahlungseingang. Sie stellt letztlich auch einen für den Kunden sichtbaren Qualitätsnachweis dar. ◄

Vor dem Versand der Rechnung muss u. a. die Einhaltung der Formalien kontrolliert werden.

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39Anzeige Service

KERALIS heißt das innovative Herstellungsver-fahren, das den PREMION Ziegel von CREATON, einem der führenden europäischen Tondachziegel-hersteller, so hochwertig macht. Hierbei werden nur nahezu feinkeramische Rohstoff e verarbeitet und mit dem „Hochbrandfaktor“ bei Temperatu-ren von mehr als 1 100 °C gebrannt. Durch diesen Sinterbrand entsteht ein homogener, struktur-dichter und komplett durchgefärbter Ziegelkör-per mit einer dicht verschlossenen Oberfl äche.

Aufgrund dieser durchgehenden Färbung ist er bei Verarbeitern besonders beliebt, da mögliche Stoß- und Schnittstellen kaum sichtbar werden. Außerdem ist der PREMION durch seine feinporige Oberfl äche extrem robust und unempfi ndlich ge-genüber Umwelteinfl üssen wie Schmutz-, Algen- und Moosablagerungen.

Sicher, attraktiv und vielseitigDie Vierfachüberdeckung ist ein weiteres Premi-um-Merkmal, bei der sich etwa 38 % des Ziegels unter der sichtbaren Dachfl äche befi nden. Seine vertikale Verfalzung mit der neuartigen „Laby-

rinth-Technik“ verhindert mit speziell ge formten, besonders ausgeprägten Seitenrippen das Ein-dringen von Wasser selbst bei hohem Winddruck und garantiert so höchste Dachsicherheit für Ver-arbeiter und Bauherren gleichermaßen. Das gilt auch für fl ach geneigte Dächer bis 7° Dachnei-gung. Somit ist eine wirtschaftliche und durch den fl exiblen Verschiebebereich einfache Verle-gung gewährleistet.

Das CREATON Top-Modell, das attraktive Optik und hochmoderne Technik miteinander vereint, feiert in diesem Jahr bereits sein 10-jähriges Jubi-läum. Den PREMION gibt es in zwölf verschiede-nen Farb- und Oberfl ächenvarianten, die vielfäl-tigen Gestaltungsspielraum für dauerhaft schöne und qualitativ hochwertige Dächer bieten. ◄

FLACHDACHZIEGEL

ELEGANZ UND QUALITÄT

DER „5-STERNE“-ZIEGEL PREMION VON CREATON STEHT FÜR BESTE QUALITÄTSROH STOFFE, EINE SPEZIELLE VERFALZUNGSTECHNIK, HERVORRAGENDE FROSTBESTÄNDIGKEIT, EINEN DURCHGEFÄRBTEN ZIEGELKÖRPER UND EIN EINZIGARTIGES FARBSPEKTRUM.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.creaton.de

DER PREMION FLACHDACHZIEGEL

■ Höchste Widerstandsfähigkeit durch Sinterbrand

■ KERALIS Verfahren ermöglicht natürliche Durchfärbung auch bei dunklen Tönen

■ Erhältlich in zwölf Farb- und Oberflächenvarianten

■ Bis 7° Dachneigung einsetzbar (mit wasserdichtem Unterdach)

■ Überdurchschnittliche Regeneintragssicherheit ◄

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40 Anzeige Service

Ob beim Schalungsbau, bei Dachstuhlarbeiten, Bodenkonstruktionen, Trennwandsystemen oder Terrassenbau: Zimmerer, Dachdecker und Innen-ausbauer profi tieren gleich in mehrfacher Hinsicht vom neuen 90-mm-Akku-Nagler. Im Gegensatz zu Gas-Naglern ist der DCN 690 temperatur un abhängig von −15 bis +50 °C und sofort einsatzbereit. Pro Sekunde versenkt er bis zu zwei Nägel; mit einer Akku-Ladung sind ca. 600 Schuss möglich. Die Kraft bezieht der vibrationsarme Nagler u. a. aus dem kohlebürstenlosen Motor mit sehr hohem Wirkungsgrad und seinen 4,0 Ah XR-Li-Ionen-Akkus. Mit nur 345 mm Länge ist der DCN 690 kompakt und eignet sich besonders für enge Stellen und Überkopfarbeiten. Er verarbeitet D-Kopfnägel und außenmittige Rund-kopfnägel mit einem Schaftdurchmesser von 2,8 bis 3,3 mm und Längen von 50 bis zu 90 mm in weiches Holz und 50 bis 63 mm in hartes Holz. Die richtige Einschusstiefe lässt sich mittels Stellrad werkzeuglos einstellen, Einzel- oder Dauerauslösung werden über einen Schalter festgelegt. Eine optische Anzeige am Nagler informiert über im Schusskanal verklemmte Nägel, die sich einfach und schnell entfernen lassen. Für den Nagler bietet DEWALT ein umfassendes Sortiment an papiergebundenen D-Kopf-Nägeln an.

Spezialsägen für viele EinsatzbereicheDarüber hinaus bietet DEWALT vier weiterentwickelte Spezialsägen mit un-terschiedlicher Leistungsaufnahme und Sägeblättern. Die neuen Sägen mit robustem Aluminiumgehäuse und Anschluss zur Staubabsaugung haben durchzugsstarke Motoren mit 1 600 bzw. 1 700 Watt. Sie sind für härteste An-forderungen gerüstet und können auch Diagonalschnitte zügig ausführen. Das verwindungssteife und qualitativ hochwertige Schwertdesign sorgt lang-fristig für eine stabile Blattführung und somit einen akkuraten Schnitt. Dank der neuen Endklammer lässt sich das gesamte Schwert durch den Schnitt ziehen. Das Sägeblatt ist mit Hilfe des am Gerät montierten Schlüssels und nach nur drei Schrauben schnell und unkompliziert gewechselt. Ergänzt wird

das Angebot durch zehn verschiedene Sägeblätter, die das Anwendungsspek-trum deutlich erweitern: Sägeblätter für die Hauptanwendungen in Poroton und Porenbeton (bis Festigkeitsklasse 20 N/mm²), eines zum Schneiden aus-gewählter Isolier- und Dämmstoff materialien und ein Holzblatt für Schnitte in Hart- und Weichholz sowie in gepresste Holzdämmstoff e. ◄

AKKU-NAGLER UND SPEZIALSÄGEN

INNOVATIVE HELFER FÜR DIE BAUSTELLE

SIE SIND WIRTSCHAFTLICH, VIELSEITIG EINSETZBAR UND SOLLTEN AUF KEINER BAUSTELLE FEHLEN: DER WELTWEIT ERSTE AKKUBETRIEBENE 90-MM-NAGLER UND DIE NEUEN SPEZIALSÄGEN VON DEWALT.

AKKU-NAGLER DCN 690 – AUSSTATTUNGSVARIANTEN

■ M2-Version: 18 Volt, 4,0 Ah, inkl. Zweitakku, Systemschnell-Ladegerät und Transportkoff er

■ N-Version: ohne Akkus und Ladegerät■ Kit-Version DCN690M2K: 18 Volt, 4,0 Ah, inkl. Zweitakku, System-

schnell-Ladegerät und Toughbox DS400■ Kombi-Version DCK260M2: zusammen mit Zweigang-Akku-Bohr-

schrauber DCD780, 18 Volt, 4,0 Ah, inkl. Zweitakku, Systemschnell-Ladegerät und Toughbox DS400

DEWALT SPEZIALSÄGEN■ Robuste Verarbeitung für hohe Anforderungen■ Starke Motoren, 1 700 Watt Aufnahmeleistung■ Verwindungssteifes Schwertdesign: stabile Blattführung, akkurater

Schnitt■ Hublänge 40 mm, Schnittlänge 430 mm■ Zehn Sägeblätter für unterschiedliche Anwendungen ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.dewalt.de

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41Anzeige Service

Ein komplettes Entfernen von rissig oder sprö-de gewordenen Bitumenbahnen auf Flach dächern und ein neuer Aufb au der Abdichtung sind mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden. Und es bleibt die Frage, was mit der Feuchtigkeit passiert, die durch die Beschädigung schon in die Gebäude-hülle eingedrungen ist.

Als vielseitiger Problemlöser auf Flüssigkunst-stoff -Basis bewirkt Gomastit Aqua-Protect-Flex die Diff usion und Verdunstung von Feuchtigkeit und schützt zuverlässig vor neuem Wassereintritt. Als 1-K SMP-Hybrid-Polymer ist die Spezialabdich-tung exakt auf die heutigen Bedürfnisse abge-stimmt. Frei von Lösungsmitteln, Zinn, Isocyanat, Silikon, Bitumen und Phthalat ist der geruchsneu-trale Werkstoff vom unabhängigen Institut GEV-EMI mit dem EC 1R-Code als sehr emissionsarm geprüft. Eine Einstufung und Kennzeichnungs-pfl icht als Gefahrengut besteht daher nicht.

Vielseitiger Einsatz und einfaches HandlingGomastit Aqua-Protect-Flex Liquid lässt sich in vielen Bereichen einsetzen und bietet ein mehr-stufi ges Wirkungsprinzip: So kann die im Vorfeld eingedrungene Feuchtigkeit nach dem Beschich-ten diff undieren und verdunsten, während gleich-zeitig eine wasserdichte Schicht aufgebaut wird. Es dringt kein Wasser mehr nach. Durch seine spe-zielle Beschaff enheit als fl exibles Polymer kann

dieses Produkt sehr viel Bewegung der Gebäude-hülle aufnehmen und gleichzeitig Spannungen ausgleichen. Eine hohe Bitumenverträglichkeit ist ebenfalls gegeben. Der Einsatz eines Sperrprimers ist nicht erforderlich.

Der Materialauftrag erfolgt mittels Roller, Spachtel oder Pinsel. Weitere Einsatzgebiete sind das Abdichten von senkrechten Flächen wie Außen-mauern sowie das Ausgießen von horizon talen Be-wegungsfugen. ◄

FOLGENDE NACHWEISE LIEGEN VOR:

■ Prüfzeugnisse für Bauwerksabdichtungen nach Bauregelliste A, Teil 2, lfd. Nr. 2.51, DIN 18195, Teil 4, 5 und 6

■ Prüfb erichte zum Nachweis des Brandver-haltens nach DIN EN ISO 11925-2 sowie Prüfb ericht zum Nachweis des Verhaltens einer Bedachung bei Beanspruchung von Feuer durch außen nach DIN CEN/TS 1187, Prüfverfahren 1

■ Klassifi zierung des Brandverhaltens nach DIN EN 13501-1 und 13501-5 ◄

FEUCHTIGKEITSABDICHTUNG MIT SYSTEM

GANZ SCHÖN TROCKEN

Schadensbild mit dringen-dem Sanierungsbedarf.

Sanierung Anschluss Lichtkuppel.

Sanierung Garagendach.

Die clevere Alternative bei feuchtigkeitsbedingten Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen: Gomastit Aqua-Protect-Flex Liquid bewirkt durch seine herausragende Eigenschaft, dass verbleibende Feuchtigkeit diff undieren und verdunsten kann und gleichzeitig eine wasserdichte Schicht aufgebaut wird. Somit dringt kein Wasser mehr von außen ein.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.reiss-kraft.de

FEUCHTIGKEIT IN BAUWERKEN IST OFT DIE URSACHE FÜR AUFWENDIGE UND TEURE REPARATUR- UND SANIERUNGSMASSNAHMEN. ENTSPRECHEND GEFRAGT SIND KOSTENGÜNSTIGE ALTERNATIVE SANIERUNGS-KONZEPTE – WIE GOMASTIT AQUA-PROTECT-FLEX LIQUID.

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42 Service

DIE NUTZUNG VON PHOTOVOLTAIK-STROM ZUM EIGEN VERBRAUCH WIRD IMMER LOHNENDER. VERMUTLICH RECHNET SICH SCHON BALD AUCH SEINE NUTZUNG ZUR WÄRME-ENERGIE-ERZEUGUNG.

Der Strompreis steigt kontinuierlich und das wird auch in Zukunft so bleiben. Deshalb ist es für jeden Stromverbraucher ratsam, sich durch In-stallation einer PV-Anlage von der öff entlichen Stromversorgung unabhängig zu machen und den gewonnenen PV-Strom zum Eigenverbrauch zu nutzen.

Aktuelle Einspeiseregelungen Spezielle fi nanzielle Anreize sind nicht mehr er-for derlich. Zum 1. April 2012 wurde die Eigen -verbrauchsvergütung im EEG gestrichen, da die Strom kosten mittlerweile die Einspeisevergütung übersteigen. Damit rentiert sich jede selbst ver-brauchte Kilowattstunde mehr, als wenn sie ins öff entliche Netz eingespeist wird. Bei Anlagen zwischen 10 kWp und 1 000 kWp werden zudem pro Jahr nur noch 90 % der gesamten erzeugten Strom menge vergütet. Bei kleinen Anlagen bis 10 kWp und bei Freifl ächenanlagen und sonstigen Anlagen bis 10 MWp erfolgt die Vergütung zu 100 % der erzeugten Strommenge. Voraussetzung

für kleine Anlagen bis 30 kWp ist dabei, dass sie durch in stal lierte Steuerungseinrichtungen am öff ent lichen Netzmanagement teilnehmen kön-nen. Ansonsten müssen sie ab 2013 die Einspei-sung auf 70 % ihrer maximalen Wirkleistung be-grenzen. Die Einspeiseregelungen gelten für alle Anlagen, die ab dem 1. April 2012 in Betrieb genom-men wurden, allerdings erst ab dem 1. Januar 2014.

Stromspeicher einplanen Beim Eigenverbrauch von PV-Strom ist die Inves ti-tion in einen Stromspeicher immer sinnvoll. Schon ein einfaches Rechenbeispiel anhand eines Haus-halts mit durchschnittlichem Stromverbrauch zeigt die dadurch erheblich zu steigernde Effi zienz einer PV-Anlage auf. Grundlage ist ein klassischer Vier-Personen-Haushalt mit einem Strombedarf von jährlich rund 4 000 kWh.

Ohne Einsatz eines Stromspeichers können durch eine Standard-PV-Anlage mit einer no mi-nellen Leistung von 4,5 kWp über das Jahr ge se-

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43Service

PV-STROM ZUM EIGENVERBRAUCH

SCHONT GELDBEUTEL UND UMWELT

hen ca. 600 kWh gewonnener PV-Strom für den Eigenverbrauch genutzt werden. Damit wird eine Deckung von rund 15 % des jährlichen Strombe-darfs erzielt. Wesentlicher Grund für die relativ ge-ringe Deckungsrate ist der zeit liche Abstand zwi-schen maximaler PV-Strom produktion während der Mittagsstunden mit besonders hoher Sonnen-einstrahlung und dem Stromverbrauch. Letzterer verschiebt sich in der Spitze in einem modernen Haushalt immer mehr in die Abendstunden mit geringer oder keiner PV- Stromgewinnung.

Deutlich effizienter wird daher das Leistungs-vermögen der PV-Anlage ausgeschöpft, wenn durch einen Stromspeicher der PV-Strom zwischen-gespeichert und während der Verbrauchsspitzen an die häuslichen Elektrogeräte abgegeben werden kann. Die Deckung des Eigen verbrauchs steigt in dem Rechenbeispiel dadurch in der Grundaus -bau stufe eines Speichers (Speicherkapazität 3 bis 4 kWh) auf ca. 70 %. Soll eine komplette Deckung des Strombedarfs erreicht werden, ist die Speicher-

kapazität durch weitere Ausbaustufen auf rund 14 kWh zu erhöhen. Ob sich eine solche zusätzliche Ausbauinvestition wirtschaftlich lohnt, ist an-gesichts der benötigten hohen Speicherkapazität allerdings derzeit noch zu hinterfragen.

Welche Speichertechnik ist zu empfehlen?Die zurzeit genutzten Stromspeicher sind über-wiegend Blei-Batterien mit Ladezyklen von 2 000. Aufgrund einer Entladetiefe von 50 % steht auch nur die Hälfte des gespeicherten Stroms für den Eigenverbrauch zur Verfügung. Deshalb wird bei der Speichertechnik die Zukunft den Lithium- Ionen-Batterien gehören.

Bei Ladezyklen von 6 000 und einer Entladetiefe von 90 % sind dementsprechend auch 90 % des gespeicherten PV-Stroms nutzbar. Allerdings sind diese Batterien vergleichsweise teuer. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich der preisliche Nachteil gegenüber Blei-Batterien durch Effizienzsteigerung und eine hohe Lebensdauer ausgleicht.

Heizen mit PV-Strom bald wirtschaftlich sinnvollÖkologisch orientierte Bauherren geben sich häufig mit der Deckung des eigenen Strombedarfs durch die PV-Anlage nicht zufrieden und nutzen PV-Strom zudem zur Warmwasserbereitung und Heizungs-unterstützung. Angesichts sinkender Gestehungs-kosten bei PV-Strom und steigender Energiepreise, z. B. von Heizöl, wird die Nutzung von PV-Strom zur Wärmeerzeugung aber auch wirtschaftlich bald inte ressant. Ein Preisvergleich macht es deutlich: Eine durch Heizöl erzeugte Kilo wattstunde Wärme-energie kostet mittler weile schon über 10 Cent, während die Gesteh ungskosten von PV-Strom der-zeit bei 12 Cent pro kWh liegen – mit fallender Tendenz. Die Nutzung von überschüssigem PV-Strom zur Warmwasseraufbereitung und Heizungs-unterstützung ist zudem mit wenig Aufwand und geringen zusätz lichen Systemkosten umsetzbar. So können z. B. viele Warmwasserspeicher in konven-tionellen Heizungsanlagen problemlos mit einem Heizstab nachgerüstet werden. ◄

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44 Anzeige Service

Hinter der Entwicklung der neuen 3-fach-Ver-glasung Roto blueTec stand die Idee, Wohndach-fenster anzubieten, die von den Maßgaben der aktu ellen EnEV über die Anforderungen der KfW-Förderung bis hin zur Passivhaus-Tauglichkeit das passende Puzzleteil für die Anforderungen des energetischen Bauens und Renovierens liefern.

Energiesparen serienmäßig – Roto blueLine ThermoSchon in der Standardverglasung setzt Roto mit der neuen 2-fach-Verglasung Roto blueLine Ther-mo Maßstäbe für zeitgemäße Energieeffi zienz. In Kombination mit dem serienmäßig integrierten Wärmedämmblock erreichen die Designo Wohn-dachfenster mit dieser Verglasung einen Uw-Wert von 1,1 W/m²K und erfüllen damit die Vorgaben der aktu ellen EnEV in vollem Umfang.

Punktlandung in Sachen Wärmedämmung – Roto blueTecDie neue 3-fach-Isolierverglasung Roto blueTec mit VSG-Sicherheitsglas vermindert Einfrieren und Beschlagen erheblich und schützt aktiv vor Schall-, Sonnen- und Wärmeeinfl uss. Dank Spe-zial gas füllung erreicht die Verglasung einen Ug-Wert von 0,83 W/m²K und garantiert damit eff ek-tive Energieeinsparung, komfortables Raumklima und ak tiven Klimaschutz. Mit einem Wärmedurch -gangswert Uw von 1,0 W/m²K erfüllen die Roto Wohndachfenster mit dieser Verglasungsvariante die Maß gabe der Förderung durch die KfW.

Energieeffi zienz neuester Stand – Roto blueTec PlusLange Zeit galt die Passivhaus-Bauweise als nur sehr schwer mit Wohndachfenstern vereinbar.

Mit der neu entwickelten Niedrigenergievergla-sung Roto blueTec Plus mit einem Uw-Wert von 0,80 W/ m²K bei Kunststoff fenstern eröff net Roto dem Dachhandwerk auch in diesem Einsatzbe-reich neue Perspektiven. Dank hochdämmender 3-fach-Isolierverglasung aus VSG-Sicherheitsglas und spezieller Edelgasbefüllung bietet der Her-steller ein Wohndachfenster, das für den Einsatz in Passivhäusern optimal geeignet ist. ◄

EINE NEUE VERGLASUNGSGENERATION VERBESSERT DIE WÄRMEDURCHGANGSWERTE DER ROTO WOHNDACHFENSTER NOCHMALS DEUTLICH. DAS UNTERNEHMEN HAT DA MIT DAS PASSENDE ENERGIESPARFENSTER FÜR JEDE BAULICHE HERAUSFORDERUNG IM PROGRAMM.

ROTO BLUELINE THERMO■ 2-fach-Sicherheits- und

Wärme dämm- Isolierverglasung■ Wärmeschutz■ Wärmedämmwert Ug: 1,0 W/m²K■ Wärmedurchgangswert Uw: 1,1 W/m²K

ROTO BLUETEC■ 3-fach-Sicherheits- und

Wärmedämm-Isolierverglasung ■ Reinigungsunterstützende

Aquaclear-Beschichtung■ Schall-, Sonnen- und Wärmeschutz■ Einsatzzwecke, für die eine VSG-Scheibe

gefordert wird■ Wärmedämmwert Ug: 0,83 W/m²K■ Wärmedurchgangswert Uw: 1,0 W/m²K

ROTO BLUETEC PLUS■ 3-fach Sicherheits- und

Wärmedämm-Isolierverglasung ■ Reinigungsunterstützende

Aquaclear-Beschichtung■ Schall-, Sonnen- und Wärmeschutz■ Einsatzzwecke, für die eine VSG-Scheibe

gefordert wird■ Wärmedämmwert Ug: 0,51 W/m²K■ Wärmedurchgangswert Uw: 0,8 W/m²K ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.roto-frank.com

WOHNDACHFENSTER MIT 3-FACH-VERGLASUNG

ENERGIEEFFIZIENZ HOCH 3

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45Anzeige Service

Als in der Firma von Carl-Heinz Pfeiff er in Stockach im Zuge eines Neubaus die Abdichtung einer Lagerhalle anstand, entschied er sich, dies zur Deckung des Stromverbrauchs mit der Installation einer PV-Anlage zu verknüpfen. Der Bauherr vertraute dabei in Abstimmung mit dem Architekten und Planer Leonhard Maier auf ein PV-Komplettsystem von Bauder.

FPO-Abdichtung plus Wärmedämmung„Die aufeinander abgestimmten Systemkomponenten des Dachaufb aus und der Photovoltaik sorgten inklusive der optimierten Anlageplanung und umfassenden Baustellenbetreuung durch den Hersteller für eine maßgeschneiderte Lösung“, so Maier. Bei der Abdichtung und Wärmedämmung des Leichtdaches kam ein einlagiges Kunststoff -Abdichtungssystem auf Basis fl exibler Polyolefi ne (FPO) zum Einsatz. Die Dachbahn ist mit einem Synthesegewebe armiert und dadurch besonders reißfest. Um hohe Windsogsicherheit zu gewährleisten, wurde sie vom beauftragten Dachdeckerbetrieb Rückert per Schrauben in der Dachunter-konstruktion fi xiert und im Überlappungsbereich verschweißt.

Bei der nachfolgenden Montage des durchdringungsfreien PV-Systems SOLfi xx verschweißten die Dachdecker die Manschetten der Fixierfüße der PV-Modul-Unterkonstruktion mit der Abdichtung. Die in die montierten Fixier füße eingesteckte, wannenförmige Unterkonstruktion mit integrier-ten Lauf- und Wartungswegen sowie einem Kabelkanal ist trotz des leichten Gewichtes extrem witterungsstabil. Windschotte an der Längsseite sorgen z. B. für das Umlenken von Windlasten.

16 Kilometer Kabel verlegtDie kristallinen PV-Module mussten anschließend nur noch im Winkel von 10° in die Unterkonstruktion eingerastet und untereinander verkabelt werden. Dachdeckermeister Marc Rückert war von der hohen Montagefreundlichkeit des Systems begeistert. „In relativ kurzer Zeit montierten wir auf dem 5 500 m² großen Dach inklusive der Unterkonstruktion 1 508 PV-Module mit je 285 Wp Leistung und verlegten rund 16 Kilometer Kabel. Nur den Netzanschluss musste abschließend der Elektriker durchführen.“ ◄

PV-KOMPLETTSYSTEM AUF FLACHDACH

SICHER UND SCHNELL DÄMMEN, ABDICHTEN UND BEFESTIGENBEI DER MONTAGE EINER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE AUF EINEM LEICHTBAU-FLACHDACH WURDEN DIE VORTEILE DES SYSTEM ANGEBOTS VON BAUDER GENUTZT. EIN ZENTRALES ELEMENT STELLTE DIE FPO-ABDICHTUNG DAR.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.bauder.de

Die SOLfi xx-Unterkonstruktion ist dank eines paten-tierten Fixiersystems werkzeugfrei zu montieren.

FPO-Abdichtung auf Hochleistungs-dämmstoff BauderPIR.

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46 Service

Insbesondere in innerstädtischen Bereichen ist die Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum viel-fach hoch. Um diesen Druck abzubauen, müssen Flächen reserven angegriff en werden, die bis dato noch brachliegen. Probate Mittel dafür sind einerseits die Verdichtung von bereits bebauten Quartieren und andererseits die Aufstockung einzel ner Gebäude. Für beide Wege bietet sich Holz als fl exibles und in der breiten Öff entlichkeit akzeptiertes Material hervorragend an.

Viele Vorteile gegenüber massiver BauweiseSo haben Studien ergeben, dass der natürliche Baustoff Holz Berührungsängste bei Anwohnern und Nachbarn, Eigentümern und Mietern abbaut. Damit eignet er sich gut als Material für Verdich-tungen, in deren Zuge die Menschen zwangsläufi g stärker zusammenrücken. Holzbauten lassen sich hervorragend vorfertigen und zügig auf- sowie abbauen – insbesondere in Ballungsräumen mit hohem Verkehrsaufk ommen auch ein wichtiger

UM WOHNRAUM ZU GEWINNEN, KÖNNEN WIR IN DIE FLÄCHE GEHEN. WIR KÖNNEN ABER AUCH EINFACH HÖHER BAUEN UND DICHTER. UNTER ANDEREM WEGEN DES GERINGEN GEWICHTES BIETEN SICH HOLZKONSTRUKTIONEN ALS IDEALE BAUWEISE DAFÜR AN.

AUFSTOCKUNG UND VERDICHTUNG

MEHR PLATZ MIT HOLZ

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47Service

logistischer Vorteil. Auch für temporäre Verdich-tungen bieten sie sich an, da sie es erlauben, zum Beispiel für einen späteren Zeitraum gewünschte Freiflächen schnell wiederzugewinnen. Darüber hinaus lassen sich Holzbaukonstruktionen einfach mit verschiedenen Fassadentypen und architekto-nischen Vorstellungen kombinieren, so dass Bau-herren mit ihnen auf vielfältige Siedlungstypen eingehen können. Holzbau ist unter anderem dank der kurzen Bauzeit wirtschaftlich überzeugend.

Wohn- und Gewerberaum lässt sich damit ver-gleichsweise günstig erstellen. Und zudem ist er der massiven Konkurrenz in puncto Gewichts-ersparnis weit überlegen. Dies hat zur Folge, dass damit auch Grund bebaut werden kann, der mit mineralischer Bauweise nur mit komplizierten Gründungen genutzt werden könnte. Das einstige Manko Brandverhalten wurde dank der heutigen innovativen Brandschutzkonzepte mittlerweile so weit optimiert, dass Holzbauweisen nun auch in

diesem Punkt die Sicherheit von miner alischen Massivbauten erreichen. Damit sind im Rahmen von Verdichtungen sogar sechs- oder sieben-geschossige Bauten in Holz möglich – sofern die entsprechenden Bedingungen erfüllt werden: Bei der Gebäudeklasse IV müssen Holzhäuser, deren oberster Fußboden mehr als 7 m oberhalb der Geländeoberfläche liegt, nach F60-A hochfeuer-hemmend ausgeführt werden. Zu diesem Zweck er fordert etwa die BayBO seit 2008, dass ► ► ►

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48 Service

Einführung Frühjahr 2013.

Die neueGeneration

Mehr Tageslicht. Mehr Komfort. Weniger Energieverbrauch.

Bis zu

10 %* mehr Glasfläche

* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.

VELFK_045_Fach_AZ_Fenster_2013_210x90_PSO_Unc.indd 1 14.01.13 12:03

sämtliche tragenden Wände und Decken gekapselt werden müssen, und legt die für solche Kon struk-tionen notwendigen Baumaterialien – Gipsplatten haben sich als brandschutztechnische Bekleidung etabliert – und Stärken fest.

Beispiel I: Viergeschosser in MünchenEiner der Vorreiter dieser mehrgeschossigen Holz-bauten war ein Mehrfamilienhaus in der Pariser Straße in München. Der Viergeschosser belegt nur eine winzige Ecke zwischen drei Kommunwänden in einem Hinterhof. Der Bauherr des Objekts ent-schloss sich für Holz als Material, da ein Haus in

konventioneller Massivbautechnik aufgrund des höheren Gewichts eine kostenintensive Pfahl-gründung erforderlich gemacht hätte. Lediglich das Treppenhaus ließ er aus Stahlbeton erstellen.

Diese Entscheidung, die Erschließungszonen von mehrgeschossigen Holzbauten in minerali-scher Bauweise auszuführen und gegebenenfalls Zugänge zu den in Holzbau erstellten Wohnein-heiten über Laubengänge zu führen, ist typisch für diesen Siedlungstyp. Denn sie stellt auf ein fa che Weise sicher, dass die Fluchtwege auf jeden Fall den erforderlichen Brandschutzbestimmungen

ge nügen und zudem rauchfrei gehalten werden können. Im Objekt Pariser Straße bestehen sämt-liche tragenden Innenwände und die Decken aus Holzkonstruktionen. Diese sind aus Brandschutz-gründen gekapselt und mit Gipskartonfeuerschutz-platten umhüllt. So basieren die statisch not-wendigen Innenwände auf Brettsperrholz plat ten, die ringsum mit zwei Lagen GKF/DF-Platten (nach DIN 18180/EN 520) ummantelt sind. Alle Wand-durch brüche – etwa für haustechnische Lei tungs -stränge – sind mit GKF/DF-Platten bekleidet. Auch die Decken nutzten Brettsperrholz als tragende Basis, die an der Unterseite jeweils mit zwei Lagen

Mehrgeschossige Holzhäuser müssen in der Regel innen gekapselt bzw. mit speziellen Gipsplatten bekleidet werden.

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49Service

HOLZBAUKONSTRUKTIONEN: VORTEILE BEI AUF STOCKUNG UND VER DICHTUNG■ Lassen sich dank der Vorfertigung schnell

pro duzieren■ Sind im Regelfall leichter als Massivbau-

weisen und belasten die Statik weniger■ Kein Einbringen von zusätzlicher Feuchtig-

keit in den Bau■ Hohe Akzeptanz aufgrund des natürlichen

Materials ◄

GKF/DF-Platten beplankt sind. Und der Aufbau der massiven Bestandteile der Außenfassade beginnt innen mit Gipsplatten auf OSB-Platten sowie der Dampfbremse, gefolgt von einer Holzständer-konstruktion mit dazwischen angeordneter Däm-mung. Außen sind die Ständer mit zwei Lagen Gipskartonplatten gekapselt und mit Folie beklei-det. Faserzementplatten dienen als Putzträger für den Vollwärmeschutz.

Beispiel II: Achtgeschosser in Bad AiblingDem Achtgeschosser in Bad Aibling – ein Bau der Gebäudeklasse 5 –, der als erster Holzbau dieser Größenordnung hierzulande Furore gemacht hat, waren sogar umfangreiche Großbrandversuche vorangegangen, um die perfekte Konstruktion zu ermitteln. Auf der damit festgelegten Basis mus s-ten sämtliche verwendeten tragenden Holzbau-teile in F90K60 ausgeführt werden. Die hier zur Anwendung gekommenen Massivholzwände be-stehen aus einem Kern aus Vollholz, der beidseitig mit Gipsfaserplatten (Typ GF-C1-W2/GF-C1-I-W2 nach DIN EN 18283-2) gekapselt wurde, um den Brandschutzanforderungen sowie der Statik zu genügen. Die Außenwände wurden mit 24 cm Steinwolle (WLS 035) gedämmt.

Die zur Anwendung gekommene geschlossene Holzverkleidung mit Nut und Feder sichert an der Fassade einen höheren Brandwiderstand. Um ei-nen eventuellen Brandüberschlag zu verhindern, wurden in Höhe der Geschossdecken zudem Stahlbleche eingezogen, die den Luftzwischen-raum durchbrechen und ca. 3 cm vor die Fassade

herausragen, so dass die Brandausbreitung an der Außenfront behindert wird. Die Holzdecken des Neubaus setzen sich aus fünf Lagen Brettsperr-holz zusammen, das größtenteils mit für F90 ge-eignete Gipsplatten doppelt beplankt wurde. Um die Rauchdichtheit zwischen den Geschossen zu ge währleisten, wurden in den Decken und im Anschlussbereich zu den Innenwänden diff u-sions offene Fassadenbahnen eingebaut.

Andere Länder gehen andere Wege, um die Brandsicherheit von Holzbauten zu gewährleis-ten. In Österreich etwa sind vielfach technische Brandschutzlösungen wie Sprinkleranlagen ge-bräuchlich. Doch egal welche Methode gewählt wird, der Zweck ist bei allen identisch: Holzbau-ten in puncto Brandschutz so auszustatten, dass sie damit auch im Mehrfamilienhausbereich mit mineralischen Bauweisen in Konkurrenz treten können und sich so auch für die im Zuge unseres städtischen Platzmangels anstehenden, weiteren Verdichtungen im Siedlungsbereich eignen.

Aufstockung: mehr Raum am selben PlatzParallel zur Verdichtung bietet sich aber auch die Aufstockung als herausragende Möglichkeit an, um Raumgewinn zu erzielen. Sie hat den Vor-teil, dass dazu keine neuen Flächen versiegelt werden müssen. Und auch hier punktet der Holzbau als optimale Bauweise, da er im Ver-gleich zum Massivbau weniger zusätzliches Ge-wicht bedeutet und damit die auf die ursprüng-liche Statik aus gelegte Basiskonstruktion nicht überlastet wird. Das gilt insbesondere für leichte

Konstruktionen wie Holzständer- und Holzrah-menbauweisen in Kombination mit Innen wän-den in Trocken- bzw. Leichtbauweise. Positiv wirkt sich zudem die Möglichkeit der Vor fer-tigung aus. So kann die Bauzeit vor Ort auf ein Minimum reduziert werden. Das reduziert die Belastung der Bewohner und Nutzer durch Bau-lärm und Schmutz enorm. Nicht zuletzt haben Holz- und Leichtbauweisen den Vorteil, dass da-mit keine Feuchtigkeit ins Gebäude eingebracht wird.

Somit eignen sich Holzbaukonstruktionen für fast jedes Objekt, das durch Erhöhung neuen Platz gewinnen will. Das kann eine Garage sein, auf deren Oberdeck ein neues Zimmer entsteht, das sich in ein Kinderreich verwandeln lässt. Oder das Dach eines Mehrfamilienhauses, wo durch eine erhöhte Konstruktion Raum für ein, zwei oder mehrere Wohnungen entsteht. Das kann auch ein Bürogebäude sein, auf dessen Flach-dach ein weite res Stockwerk Platz findet, in dem Büros oder Wohnungen untergebracht werden können. Wenn die Basis stimmt, sind der Auf-stockung keine Grenzen gesetzt.

In dicht besiedelten Städten mit Platzmangel stellt sie damit genauso wie die Verdichtung eine ideale Möglichkeit dar, um im Gebäude-bestand neuen Raum zu schaffen, ohne in die Breite gehen zu müssen und Flächen zu zersie-deln. Beiden Methoden gehört die Zukunft – und dem damit zusammenhängenden Baustoff Holz ebenso. ◄

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Der Achtgeschosser in Bad Aibling gilt als Deutschlands derzeit höchstes Gebäude ganz aus Holz.

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SOLARKAUF PV-FESTPUNKTANKERSYSTEME

LEICHT UND TROTZDEM SICHER FIXIERTWER PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN AUF WENIG BELASTBAREN DÄCHERN SICHER MONTIEREN MÖCHTE, MUSS VIELE HERAUSFORDERUNGEN BEACHTEN. DAS SOLARKAUF FESTPUNKT-ANKERSYSTEM LÖST DIESE AUF SCHNELLE UND UNBÜROKRATISCHE WEISE.

Aus Kostengründen werden die Dächer von Gewerbe- und Industriehallen statisch optimiert geplant und gebaut. Entsprechend berücksichtigt die Statik für diese Gebäude als zusätzliche Dach-lastreserven außer den Schnee- und Windlasten nur noch wenige zusätzliche Lasten. Um solche Dächer trotzdem konventionell mit Photovoltaik (PV) belegen zu können, muss die Unterkonstruk-tion der PV-Anlage fest mit der Dachkonstruktion verbunden werden.

Eine solche feste Verbindung macht jedoch viele Dachdurchdringungen notwendig und ist bei großen Spannweiten kaum bzw. nur sehr kosten-intensiv zu realisieren. Die große Zahl an Dach-durchdringungen erhöht zudem die Gefahr des Wasser eintritts und damit die eines Wasserscha-dens. Herkömmliche Durchdringungen wie mit

Stockschrauben oder Anbindungen an die Trag-schale sind darüber hinaus in der Regel nicht war-tungsfrei. Andererseits sind sie durch das Modul-feld nach der PV-Montage auch nicht mehr frei zugänglich, so dass Wartungsprobleme vorpro-grammiert sind.

Um diese Gefahren zu umgehen, wurden in der Vergangenheit Leichtbausysteme entwickelt, die ohne Dachdurchdringung auf dem Dach auf-gestellt und nur in den Randbereichen mit wenig Ballastierung fi xiert werden. Diese Systeme kön-nen allgemein allerdings nur bis zu einer Dach-neigung von fünf Grad eingesetzt werden. Bei grö ßerer Neigung besteht trotz Ballastierung die Gefahr des Wanderns der Gestelle. Zwingend frei-bleibende Randbereiche vermindern zusätzlich die mögliche Generatorleistung.

GEEIGNETE DACHHAUT FÜR DAS FESTPUNKTANKERSYSTEM

■ Wellplatten■ Sandwichelemente■ Trapezblech■ Ziegeleindeckung■ Foliendächer oder Bitumenabdichtung,

mit oder ohne Warmdach ◄

Egal ob rund oder gerade: Festpunktankersysteme eignen sich für die meisten Dächer zwischen 7 und 50 Grad Dachneigung.

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Festpunktankersystem für Flach- und Satteldächer zwischen 7 und 50 Grad DachneigungUm Dächer mit größeren Dachneigungen eben-falls sicher mit PV-Anlagen belegen zu können, wurde nun das sogenannte Festpunktankersystem entwickelt. Dieses eignet sich für Flachdächer und für leicht geneigte Dächer sowie für Satteldächer mit 7 bis 50 Grad Dachneigung. Bei geringem Eigen gewicht großfl ächiger Dachanlagen sichert das luxra fpa Festpunktankersystem der SGBDD PV-Vertriebsmarke SOLARKAUF die Gestelle vor der Gefahr des Abhebens und wirkt dadurch den auftretenden Windsogkräften entgegen.

Zur Montage der Unterkonstruktion dieses Fest punktankersystems muss zunächst der Anker von innen durch die Dachkonstruktion – nur im Firstbereich – und durch die Dämmung geführt und im tragfähigen Untergrund befestigt werden. Die Dachdichtung des Haltesystems erfolgt mit-tels einer Manschette von außen. Am so einge-richteten Haken wird anschließend die Unter-konstruktion als Kreuzschienensystem fi xiert. Aufgrund der sehr hohen Aufnahme von Kräften ist es auf diese Weise möglich, Spannweiten von bis zu 3 m zwischen den Festpunktankern zu er-zielen. Die zur Traufe verlaufende erste Schiene

kann eine Länge von bis zu 12 m erreichen, ohne dass zusätzliche Befestigungen nötig werden. Das System ist somit materialsparend, was zur Gewichtsreduk tion pro Quadratmeter erheblich beiträgt. Darüber hinaus ist es äußerst einfach und effi zient zu ver legen und daher eine optimale Wahl für die Kon struk tion von PV-Anlagen auf den Dächern von Gewerbe- und Industriehallen. ◄

VORTEILE DES FPA-SYSTEMS■ Geringe Zahl der Dachdurchdringungen ■ Abdichtung mit Manschetten gemäß Dach -

deckerrichtlinie für Folie oder Bitumen bah-nen, Wellplatten und Trapezbleche

■ Vorkonfektionierung der Bauteile, je nach Dachkonstruktion

■ Schritt-für-Schritt-Montageanleitung■ Statischer Nachweis, individuell für das

jeweilige Bauvorhaben■ Einbauschulung vor Ort (auf Wunsch) ◄ Mit einer Manschette wird der Befestigungsstab des Festpunktankersystems mit der Dachhaut wasserdicht verbunden.

Am Befestigungsstab wird das Kreuzschienensystem mit den Modulen am Dach fi xiert.

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Holzschutz auf der Höhe der Zeit.Holzschutznorm - DIN 68800

Gemäß neuer DIN 68800 - 1 „Grundlagen des Holzschut-zes“ dürfen vorbeugende chemische Holzschutzmittel nur dann eingesetzt werden, wenn alle Möglichkeiten des baulichen Holzschutzes ausgeschöpft sind.

Die neuen Holzschutzmittelzulassungen nehmen die Vor-gaben der DIN 68800 - 1 auf und verbieten den Einsatz von Holzschutzmitteln in Aufenthaltsräumen, deren Neben-räumen sowie den vermeidbaren großfl ächigen Einsatz in anderen Innenräumen.

Baulicher Holzschutz vor Chemie!

Was sind die wesentlichen Neuerungen• Die maximal zulässige Einbaufeuchte beträgt 20%.

Nach der neuen DIN 68800 ist es nicht mehr zuläs-sig, halbtrockenes oder frisches Bauholz zu verbauen.Die DIN 68800 schließt somit auf zu den Sortiernor-men DIN 4074 und DIN 68365, zur DIN 1052 und zur VOB ATV DIN 18334, die ebenfalls eine maximale Einbaufeuchte von 20% fordern.

• Technisch getrocknetes Schnittholz und konstruktive Holzbaustoffe, wie Brettschichtholz, können, wenn bau-liche Maßnahmen nach DIN 68800 dafür sorgen, dass sie trocken bleiben, der GK 0 zugeordnet werden. Auf einen chemischen Holzschutz kann und muss hier ver-zichtet werden.

• Die Rohbaukonstruktion bei Wohngebäuden aus Holz bleibt frei von chemischen Holzschutzmaßnahmen von der Schwelle bis zur Dachlatte.

• Der Begriff „Gebrauchsklasse“ aus der europäischen DIN 335-1 ersetzt den bisherigen Begriff „Gefahren-klas-se“ der DIN 68300-3. Die in der DIN 335-1 festgelegten Gebrauchsklassen für Holz und Holzprodukte beschreiben unterschiedliche Gebrauchsbedingungen und die sich da-raus ergebenden Anforderungen an evtl. anzuwendende Holzschutzmittel.

KVH® (Konstruktionsvollholz) ist technisch getrocknet. Die Anforderungen der DIN 68800-1 an eine technische Trock-nung werden erfüllt. Die Gefahr eines Bauschadens durch holzzerstörende Insekten kann nach DIN 68800-1 durch Verwendung von technisch getrockneten Holzprodukten, wie KVH®, vermieden werden.

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Dauerhaft belastbar und verlegefreundlichPolyurethan-Hartschaum ist langlebig, besitzt hohe mechanische Festigkeiten, ist stark belast-bar und kann daher auch die Lasten aus Deckung, Schnee und Wind aufnehmen. Darüber hinaus sorgen die DELTA®-MAXX POLAR Dämmplatten mit ihren integrierten Selbstkleberändern bei der Verlegung für dauerhaften Schutz.

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BAU 2013

IMAGEWANDEL: „DEUTSCHLAND BAUT!“ SETZT AUF GEMEINSAME STÄRKEN

SCHMUTZIG UND ANSTRENGEND – DAS VERBINDEN VIELE MIT DEM BAUEN. ABER WIE WÄRE ES MIT INNOVATIV UND ZUKUNFTSFÄHIG? DIE INITIATIVE „DEUTSCHLAND BAUT!“ HAT SICH ZUM ZIEL GESETZT, VORURTEILE ABZUBAUEN UND DIE ATTRAK TIVITÄT DER BAUBRANCHE ZU STEIGERN.

Fast jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland hat heute direkt oder indirekt mit dem Bau zu tun. Vor diesem Hintergrund ist es umso verwunder-licher, warum die Branche bei Nachwuchs und Führungskräften so wenig gefragt ist. Off enbar ist es bisher nicht gelungen, Begeisterung für das Arbeiten in der Bauwirtschaft mit ihrem hohen Aus bildungsniveau und den facettenreichen Tä-tig keitsfeldern zu wecken. Leidtragende sind vor allem mittelständische Bauunternehmen, wie das von Annette Hering, Geschäftsführerin der Hering Bau GmbH & Co. KG. „Zu Unrecht verbinden viele junge Leute noch immer Staub, Dreck und Lärm mit der Baubranche“, sagt die Unternehmerin und fordert, einen Imagewandel herbeizuführen.

Genau dies ist das erklärte Ziel von „Deutschland baut!“, einer Initiative von und für Unternehmen der Baubranche, zu deren Gründungsmitgliedern auch SGBDD gehört. Die Attraktivität des Bauens soll nachhaltig und über die gesamte Wertschöp-

fungskette gesteigert werden. „Wir wollen das vor-handene Wissen aller Akteure nutzen und zu Neu-em verbinden“, betont Dieter Babiel, Geschäftsführer Personal der SGBDD und eine der treibenden Kräfte hinter „Deutschland baut!“. Daher könne jedes Un-ternehmen, das der Wertschöpfungskette „Bau“ an-gehört, Mitglied werden – vom selbstständigen Handwerksmeister bis hin zum klassischen Bau-unternehmen. „Dieses breite Spektrum schaff t Sy-nergien auf ganzer Linie und sorgt für eine Vielfalt an Ideen und Vorschlägen. Dies macht die Initiative zu einer Plattform der gesamten Branche“, erklärt Babiel.

Erster Auftritt gleich auf großer BühneAuf der BAU 2013, der Weltleitmesse für Archi-tektur, Materialien und Systeme, die vom 14. bis 19. Januar in München stattfand, präsentierte sich „Deutschland baut!“ erstmals der Öff entlichkeit – und setzte damit sofort Zeichen: Bei einer hoch-karätig besetzten Podiumsdiskussion am ersten

Messetag unter dem Motto „Deutschland baut! Jeder kämpft für sich alleine“ diskutierten wich-tige Fachleute aus der Branche die Zukunft der Bauwirtschaft und sprachen sich für einen Imagewandel aus. Mit dabei waren neben Bun-desbauminister Dr. Peter Ramsauer sowie seinem Amtsvorgänger und „Deutschland baut!“-Schirm-herr Wolfgang Tiefensee auch Pierre-André de Chalendar, Prä si dent und Generaldirektor von Saint-Gobain in Paris. In der von n-tv-Gründer Karl-Ulrich Kuhlo mode rierten Diskussion plä-dierte Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger dafür, schon in der Schule entsprechende Weichen zu stellen. Denn: „Bau ist mittlerweile Hightech – bereits in der Vorsimulation, in der Planung und auch in der Ausführung“, so der ehemalige Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Um die Baubran-che schnell fi t für die Zukunft zu machen, be-nötigen wir kreative Ideen und den Austausch mit anderen Unternehmen“, unterstrich Dr. Peter Ramsauer die Forderung des Wissenschaftlers. Genau hier setzt „Deutschland baut!“ an. „Das ist nicht nur wegen des bevorstehenden demografi -schen Wandels in Deutschland erforderlich, son-dern auch, um besser gebildete junge Menschen für einen Einstieg in die Bauwelt zu motivieren“, pfl ichtete Jørgen Tang-Jensen, Vorstandsvorsit-zender der VELUX Gruppe, bei.

Gemeinsamer VideowettbewerbDas Bundesbauministerium und „Deutschland baut!“ werden ihre Zusammenarbeit noch weiter intensivieren. Erstes Projekt: ein gemeinsamer Video wettbewerb. Unter dem Motto „Werde Bau-held 2013“ sind Unternehmer und Beschäftigte aus der Baubranche aufgefordert, sich und ihren Beruf zu präsentieren. Was treibt sie an? Was beeindruckt sie am meisten? Warum haben sie sich für diesen Berufsweg entschieden? Im Mai dieses Jahres kürt Bundesminister Ramsauer die Gewinner. ◄

Diskutierten über die Zukunft des deutschen Baugewerbes (v. l. n. r.): Dr. Peter Ramsauer, Jørgen Tang-Jensen (VELUX), Pierre-André de Chalendar (Saint-Gobain), Moderator Karl-Ulrich Kuhlo, Annette Hering (Hering Bau), Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger und Wolfgang Tiefensee.

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PRAXISGERECHTE UND ZUGLEICH WIRT-SCHAFTLICHE SYSTEMLÖSUNGEN SIND DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR ERFOLG REICHE HOLZBAUBETRIEBE. KEIN WUNDER, DASS FERMACELL GIPSFASER-PLATTEN BEREITS SEIT 40 JAHREN IM HOLZBAU EIN GESETZT WERDEN.

Die langjährige Erfahrung spiegelt sich in den vielfältigen fermacell Konstruktionen und Anwen-dungen wider. Diese erfüllen in Abhängigkeit der Systeme verschiedenste bauphysikalische Anfor-derungen, die an Statik, Brandschutz, Schallschutz, Wärme-/Feuchteschutz sowie Luft-/Winddicht-heit gestellt werden.

Statisch wirksamIn Holzbauten dient fermacell als statisch wirk sa me Beplankung von Wand-, Decken- und Dachscheiben. Hierbei bieten die Gipsfaser-Platten in ihrer mittra-genden und aussteifenden Wirkung vergleichbare statische Werte wie Holzwerkstoff platten. Ein wei-

terer Pluspunkt: Für die Bemessung in allen Erdbe-benzonen Deutschlands gilt, dass fermacell unein-geschränkt eingesetzt werden kann.

Vor-Ort-Montage und werkseitige Vorfertigungfermacell Gipsfaser-Platten eignen sich sowohl für die Vor-Ort-Montage auf der Baustelle als auch für die witterungsunabhängige Fertigung von Wand-tafeln in der Werkhalle. Dazu tragen auch das beson-ders rationelle Verarbeiten durch die Klammertech-nik sowie die eigens entwickelte Klebefugentechnik bei.

Mehrgeschossiger Holzbau und AufstockungDer Holzbau hat sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt und kommt u. a. mehr und mehr bei Aufstockungen im Bestand sowie für die verdich-tete Bauweise zum Einsatz. Darüber hinaus können mit den intelligenten fermacell Systemen Holzbau-ten mit bis zu fünf Geschossen (Gebäudeklasse 4) errichtet werden. Bei der Realisierung kommen hier die besonderen Vorteile von fermacell Gipsfaser-

Platten wie Brandschutz in Kombination mit den statischen Möglichkeiten voll zum Tragen. Durch den ganzheitlichen Ansatz bei Brandschutzkonzep-ten lassen sich in Verbindung mit fermacell sogar Gebäude in der Gebäudeklasse 5 erbauen.

Innovative Neuentwicklungen erhöhen die Attrak tivität von fermacell Gipsfaser-Platten für den Holzbau zusätzlich. So bindet z. B. fermacell green line Schadstoff e aus der Raumluft und baut diese in einem natürlichen Prozess in unschäd-liche Stoff e um. Damit leistet die Platte einen akti-ven Beitrag zur Wohngesundheit. ◄

DIE EIGENSCHAFTEN DER FERMACELL GIPSFASER- PLATTEN

■ Hohe Stabilität■ Hoher Schallschutz■ Sicherer Brandschutz■ Umfassende statische Möglichkeiten■ Eignung auch für Feuchträume■ Gesunde Wohnraumqualität/geprüfte Baubiologie■ Wirtschaftliche Verarbeitung und schlanke Konstruktionen■ Vielfältige Oberfl ächengestaltung■ Systemlösungen für den klassischen Holztafelbau■ Wirtschaftlicher Einsatz im Fertighausbau/Modulbau ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.fermacell.de

GIPSFASER-PLATTEN IM HOLZBAU

WIRTSCHAFTLICHE UND LEISTUNGSFÄHIGE LÖSUNGEN

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MÜNCHNER FLUGHAFEN: SENSORTECHNIK AUF GLASFLACHDACH

DACHLASTSENSOR WARNT VOR ÜBERBELASTUNG

SICHERHEIT HAT OBERSTE PRIORITÄT. DER BETREIBER DES MÜNCHNER GROSSFLUGHAFENS VERTRAUT BEI DER KONTROLLE DER BELASTUNG EINES GLÄSERNEN FLACHDACHBEREICHES DES AIRPORT CENTERS AUF DEN DACHLASTSENSOR SAS-307.

Die Vergangenheit hat gezeigt: Die Überbe-lastung des Dachtragwerks durch Schnee oder Stauwasser kann bei einem Flachdach bzw. fl ach geneigten Satteldach zu einem plötzlichen Ein-sturz führen – mit den entsprechenden verhee-renden Folgen. Gefragt ist modernste Sicherheits-technik, die z. B. durch Sensoren die Belastung einer Dachfl äche zuverlässig erfasst und bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte recht-zeitig durch ausgesandte Alarmsignale warnt.

Deutschlands größte überdachte Freifl ächeDer Münchner Flughafen „Franz Josef Strauß“ hat sich seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1992 nach dem Frankfurter Airport zum bedeutendsten Flug hafen Deutschlands entwickelt. Er kann auch architektonisch überzeugen. Dies gilt insbesonde-re für das als räumliches Bindeglied zwischen den Terminals 1 und 2 befi ndliche Münchner Airport Center (MAC). Optisches Highlight des als Ein-

kaufs-, Dienstleistungs- und Kommunikationszen-trum genutzten MAC ist das gläserne Gewölbe-dach, das in 40 m Höhe die Freifl äche zwischen den beiden L-förmigen Gebäudefl ügeln über-spannt. Durch die rund 18 000 m² Dachfl äche ist das sogenannte MAC-Forum Deutschlands größte überdachte Freifl äche.

Auf modernste Sensortechnik gesetztDie gewährleistete Sicherheit der Besucher ist ein Hauptanliegen der Flughafen München GmbH. Sie entschloss sich, im gläsernen Flachdachbe-reich des Forums die auftretenden Belastungen durch das von der tbm hightech control GmbH aus München entwickelte, praxisbewährte Dach last-sen sor- System SAS-307 zu überwachen. Der Dach-last sen sor wird in Deutschland und Österreich ex klu siv in den SGBDD Niederlassungen vertrie-ben. „Die von unserem Unternehmen geplante und mon tierte Lösung entspricht dem üblichen

BEST OF

Das MAC-Forum mit seinem sensorgesicherten gläsernen Gewölbedach ist Deutschlands größte überdachte Freifl äche.Das MAC-Forum mit seinem sensorgesicherten gläsernen Gewölbedach ist Deutschlands größte überdachte Freifl äche.

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Eine Solaranlage ist nur so gut, wie das Fundament, auf dem sie steht. Des-halb sorgt Bauder, Europas führen-der Hersteller von Dachsystemen, mit perfekt abgestimm-ten Dachaufbauten für jahrelange Si-cherheit unter der Solaranlage.

Industrie- und Gewerbegebäude

bieten beste Voraus-setzungen für Solar-anlagen. SOLON hat dafür ein hocheffizi-entes System entwi-ckelt. SOLfixx erzielt mit der stabilen Un-

ter-konstruktion und den hochwertigen

Solarmodulen höchste Erträge.

SONNEN SYSTEM

SAS-307-Systemstandard“, erklärt TBM-Vertriebs-leiter Waldemar Marinitsch. „Um bei den Besu-chern des Forums allerdings nicht unnötig Panik zu erzeugen, wurde auf akustische und optische Warn anlagen im Dachbereich verzichtet.“ Statt-dessen erfolgt bei Überschreiten der 60 %igen Belas tungsfähigkeit (Alarmstufe 1) durch den An-schluss an die Ge bäu de technik automatisch ein Warnsignal in der permanent besetzten Schalt- und Überwachungszentrale des MAC. So bleibt ausreichend Zeit für die Einleitung von Gegen-maßnahmen. Der Evakuierungsalarm (Alarmstufe 2) wird bei 90 % des vorgegebenen maximalen Belastungswertes ausgelöst.

Unproblematische MontageDie Gewölbedachkonstruktion ist angesichts ihrer Form nicht durch Schneelasten in ihrer Tragfähig-keit gefährdet. Anders sieht es mit dem an das Center-Gebäude anschließenden gläsernen Flach-

dachbereich aus. Die Messstationen wurden hier im Abfl ussbereich des Dachübergangs installiert. So kann neben der zusätzlichen Belastung durch eventuell vom Gewölbedach abrutschende Schnee-lasten auch die Gefahr der Überbelastung durch hohe Stauwasserbildung kontrolliert werden. Die gewählte Distanz zwischen den einzelnen Mess-stationen und der Steuerungs- und Auswerteein-heit beträgt rund 20 m (möglich sind bis zu 100 m). Die Systemkomponenten wurden per Schraubbol-zen auf einer in die Glaselemente eingeschraubten Montageplatte fi xiert. Die im November 2012 er-folgte Installation des SAS-307 verlief gewohnt zügig und war innerhalb von nur rund vier Stunden abgeschlossen. ◄

DIE VORTEILE DES DACHLASTSENSORS SAS-307 IM ÜBERBLICK■ Einfache Montage von 3 Messstationen mit Steuerungs- und Auswerteeinheit■ Individuelle Einstellung vorgegebener maximaler Belastungswerte ■ Optische Anzeige der Dachbelastung■ Individuell wählbare Belastungs-Grenzwerte für die Alarmstufen 1 und 2 ■ Automatische Überwachung der Be las tungswerte■ Automatische Benachrichtigung bei Überschreiten der Alarmstufen durch Warnsignale

(optisch/akustisch, externe Alarmgeber/SMS über GSM-Modul)■ Aufzeichnung der Belastungswerte über einen längeren Zeitraum■ Anschluss an die Gebäudetechnik möglich■ Online-Überwachung via Webserver und/oder GSM möglich ◄

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.dachlastsensor.de

Eine der drei auf einer Montageplatte fi xierten Messstationen.

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RAAB KARCHER HOLZRAHMENBAUTAGE 2013

HOLZBAU-NEWS AUS ERSTER HANDWIEDER MAL EIN VOLLER ERFOLG: DIE 5. HOLZRAHMENBAUTAGE LOCKTEN MIT IHRER KOMBINATION AUS INTERES-SANTEN VORTRÄGEN, VORFÜHRUNGEN UND PRODUKTPRÄSENTATIONEN ENDE FEBRUAR RUND 700 TEILNEHMER NACH ROSENHEIM.

Wer einmal dabei war, kommt gerne wieder: Die alle zwei Jahre stattfi ndenden Holzrahmen-bautage haben sich aufgrund des gelungenen Programm-Mix mittlerweile als besonders belieb-ter Branchentreff etabliert. In Kooperation mit der Hochschule Rosenheim hatte Raab Karcher auch dieses Mal keine Kosten und Mühen gescheut, um den Teilnehmern an zwei Tagen auf viel-fältige Art und Weise aktuellste Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse rund um den Holzrahmenbau zu vermitteln. Gleichzeitig nutz-ten über 30 Industriepartner die begleitende Fachausstellung im Foyer der Hochschule zur Prä-sentation ihrer Produkte.

Forschung interessant veranschaulichtDer erste Tag gehörte wie schon bei früheren Ver-anstaltungen der Vorführung der Hochschularbeit und ausgewählten Partnerlieferanten. Während namhafte Hersteller in praxisnahen Vorträgen zu verschiedenen Themen des Holzrahmenbaus in-novative Lösungen und Geräte vorstellten, beka-men die Besucher in der Baustoff prüfh alle einen anschaulichen Einblick in die Forschungs- und Ent-wicklungsarbeit der Hochschule.

Anhand von Traglastversuchen an großformati-gen Wandelementen wurde demonstriert, welch hoher experimenteller und rechnerischer Aufwand für wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über ihre Belastbarkeit erforderlich ist.

Neben zahlreichen technischen Informationen wurden auch Themen zur modernen Unterneh-mensführung behandelt. Die Vorträge über die Möglichkeiten von Social Media und Online Marke-ting, sowie die Bedeutung des Controllings für die

erfolgsorientierte Unternehmenführung stießen auf großes Interesse.

Praxiswissen und VisionenNach der offi ziellen Begrüßung der Teilnehmer durch den Hochschulpräsidenten Prof. Dipl.-Ing. Heinrich Köster, den Schirmherrn Klaus Stöttner, Abgeordneter im Bayerischen Landtag, und Frank Bielfeld, Geschäftsführer HBM der SGBDD, knüpf-te das Programm des zweiten Tages nahtlos an die inhaltliche Qualität des Vortages an. Insge-samt neun Fachvorträge, verteilt auf zwei Hör-säle, deckten ein breites Spektrum an aktu ellen Themen ab, so dass jeder Teilnehmer auf seine Kosten kam. Eine spezielle Herausforderung an die Branche ist generell das Bauen im Bestand. So erläuterte Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Grimminger von der Hochschule Rosenheim technisch einwand-freie Lösungen für die nachträgliche Ertüchti-gung von Dachtragwerken. Für die teilnehmen-den Zimmerleute waren dabei insbesondere die Tipps zur möglichst wirtschaftlichen Umsetzung

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von großem Interesse. Wie sich Gebäu de im Le-benszyklus verhalten und welche Auswirkungen die Alterung auf Unterhaltungskosten und Öko-bilanz hat, veranschaulichte anschließend Dipl.-Ing. Holger König anhand von Praxisbeispielen. Er zeigte in seinem Referat auf, wie sich War-tungs-, Instandsetzungs- und Rückbaukosten durch eine entsprechende Lebenszyklus analyse schon bei der Gebäudeplanung vorausschauend berücksichtigen lassen.

Neben Informationen zu neuesten Entwicklun-gen im Holzbau erhielten die Zuhörer in weite ren Fachvorträgen u. a. hilfreiche Hinweise zum Bau-en im Allgemeinen wie z. B. zur Vermeidung von Schall- und Feuchteschutzproblemen. Auch ein Blick über den baufachlichen „Tellerrand“ hinaus wurde geboten. Professor Dr. Michael Braungart, Gründer und Leiter der EPEA Internationale Um-weltforschung GmbH, stellte die Vision eines komplett veränderten Umgangs mit den begrenz-ten Rohstoff ressourcen vor. Nach dem sogenann-

ten „Cradle to Cradle-Prinzip“, übersetzt „von der Wiege zur Wiege“, werden Rohstoff e durch verän-derte Produktionsweisen nicht mehr verbraucht bzw. irgendwann als Produktabfall entsorgt, son-dern über biologische und technische Nährstoff -kreisläufe nur „umgestaltet“ und dadurch erhalten. Holzhäuser funktionieren dann wie Bäume und aus Holz errichtete Städte wie Wälder. Unter Um-ständen produzieren sie sogar mehr Energie, als sie verbrauchen.

Survival-Tipps zur KrisenbewältigungWer wollte, konnte nach Abschluss der Fachvor-träge noch Tipps eher philosophischer Art zur ge-schäftlichen und persönlichen Krisenbewältigung bekommen. Durch die richtige Strategie lässt sich speziell in kritischen Phasen sowohl unternehme-rischer Erfolg wie auch innerliche Zufriedenheit erreichen, so lautete das Credo des bekannten Menschenrechtlers und Survival-Experten Rüdiger Nehberg in seinem Gastvortrag zum Thema „Sur-vival für das Management – Erfolgsstrategien

unter Extrembedingungen“. Anhand von Erlebnis-sen aus seinem abenteuerlichen Leben erläuterte er, wie gerade schwierige Situationen durch hohe Eigenmotivation und den Mut zu risikobehafteten Veränderungen zu meistern sind.

Die abschließende Abendveranstaltung im Kultur- und Kongresszentrum führte noch einmal zu einem lebhaften Gedankenaustausch unter den zahlreichen Gästen. Viele Besucher äußerten den Wunsch, auch bei den nächsten Holzrahmen-bautagen im Jahr 2015 wieder dabei zu sein. ◄

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TIEFBAU-FOREN 2013

IMMER MEHR TEILNEHMER UND AUSSTELLER

DIE 11. AUSTRAGUNG DES TIEFBAU-FORUMS FAND AUFGRUND DES GROSSEN ZUSPRUCHS IN DIESEM JAHR MIT NEU-ULM UND LEIPZIG GLEICH AN ZWEI ORTEN STATT.

Von solch großem Interesse der Tiefb au-Fach-leute können andere Veranstaltungen in der Bran-che nur träumen. Mit über 2 000 Teilnehmern und dem durchweg positiven Feedback aus der Tief-bau-Branche kann die SGBDD eine überaus posi-tive Bilanz der beiden Tiefb au-Foren ziehen. Aus Kapazitätsgründen hatte sich Deutschlands füh-render Baufachhändler mit seinen Tiefb au- Marken IBA, Muff enrohr, Raab Karcher und Schulte Tief-bauhandel entschlossen, die Veranstaltung mit begleitender Fachausstellung terminlich gestaf-felt an zwei Orten durchzuführen.

Schwerpunkt: Entsorgung und Oberfl ächeDen Auftakt bildete traditionell das Tiefb au- Forum im Edwin-Scharff -Haus in Neu-Ulm. Die Veran-staltung am 24. Januar bot der Branche die erste Möglichkeit im neuen Jahr, sich über die neuesten Entwicklungen im Tiefb au zu informieren. Die ins-gesamt 32 Fachreferate deckten wieder ein breites Themenspektrum ab, wobei das Schwergewicht

auf Entsorgung und Oberfl äche lag. Auf besonders großes Interesse stießen die Vorträge im Großen Saal. So stellte u. a. Dipl.-Ing. Martin Lienhard, Mit-glied im DIBt-Sachverständigenausschuss „Nie-derschlagswasser“ sowie im DIN-Ausschuss „Re-genwassernutzung“ anhand von Praxisbeispielen neueste Techniken bei Einbau und Behandlung von Entwässerungsleitungen vor. Daran thematisch anknüpfend erläuterte anschließend Horst Zech, Geschäfts führer des RSV-Rohr lei tungs sa nie rungs-ver bandes e. V., Probleme und Lö sun gen bei der In-standhaltung von Grund stücks ent wässer ungs an-lagen. Und wer von den Teilnehmern des Forums nicht gerade einzelnen Vorträgen lauschte, konnte sich an den Ständen von 60 Ausstellern Anregun-gen für die tägliche Arbeit holen.

Auch Wasserversorger angesprochenNur rund drei Wochen später traf sich am 13. Februar die Tiefb au-Branche erneut – dieses Mal beim Tief-bau-Forum im Messe Congress Center in Leipzig.

Hier präsentierten sich den Besuchern sogar 90 Aus-steller mit ihren aktuellen Produktentwicklungen bzw. Serviceleistungen. Neben Entsorgung und Oberfl äche wurde bei den insgesamt 22 Fachvorträ-gen auch das Thema der Trinkwasserversorgung behandelt.

Ein zusätzliches „Bonbon“ der diesjährigen Tiefb au-Foren waren die jeweiligen Gastvorträge. Während in Neu-Ulm der ehemalige Astronaut Dr. Ulf Dietrich Merbold über Wissenschaft im Weltraum sprach, referierte in Leipzig der renom-mierte Klimaforscher und Meteorologe Prof. Mojib Latif über die Auswirkungen von herkömm-licher Heiztechnik auf das Klima.

Fazit: Beide Veranstaltungen erwiesen sich als voller Erfolg, wie Besucher und Aussteller übereinstim-mend bestätigten. Die Tiefb au-Foren 2014 können kommen! ◄

60 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Services in Neu-Ulm. Full House bei den Fachvorträgen der Leipziger Veranstaltung.

Prominenter Gastredner in Neu-Ulm: Astronaut Dr. Ulf Dietrich Merbold.

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GEWINNEN MIT DEM PROFIREPORT2012 HATTE DER PROFIREPORT GRUND ZU FEIERN: ER WURDE ZEHN JAHRE ALT. DIESER RUNDE GEBURTSTAG BESCHERTE DREI TEILNEHMERN UNSERES JUBI LÄ UMS -RÄTSELS TOLLE GEWINNE.

Die Chance auf diese attraktiven Preise wollte man sich nicht entgehen lassen und so beteilig-ten sich zahlreiche PROFIREPORT Leser an dem Rätselspaß in Heft Nr. 3/2012, das Ende September erschien. Die Lösung lag im Heft – mit ein wenig Geduld und Detektivarbeit in verschiedenen Arti-keln konnte man sie aufspüren.

Unter den Einsendern des richtigen Lösungs-wortes befanden sich auch diese drei SGBDD Kunden: Angelo Gakidis von der Firma Bahoga

aus Diekholzen gewann den 3. Preis, einen NOVIPro Werkzeugkoff er. Der 2. Preis, ein Apple iPad, ging an Michael Merkel von der gleichnamigen Fliesenver-legung in Frankfurt am Main. Und über den 1. Preis, ein nigelnagelneues iPhone 5, freute s ich Martin Astner von Astner Abdichtungen in Rohrdorf.

Wir gratulieren den Gewinnern und bedanken uns bei allen, die mitgemacht haben! ◄

1. Preis: Martin Astner, Astner Abdichtungen, Rohrdorf.

2. Preis: Michael Merkel, Fliesenverlegung, Frankfurt a. M.

3. Preis: Angelo Gakidis, Fa. Bahoga, Diekholzen.

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62 Dialog

NÄCHSTES SCHWERPUNKTTHEMA: TIEFBAU, GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAUDie kommende PROFIREPORT Ausgabe, die Ende Juni erscheint, beschäftigt sich mit den Entwicklungen in den Bereichen Tiefb au sowie Garten- und Landschaftsbau. Wir stellen Ihnen aktuelle Technologien vor und berichten über innovative Produkte und Materialien. ◄

SERIE „MODERNE BAUSTELLE“: MIT PROFESSIO-NEL LEM MARKETING ZU MEHR ERFOLG Image und Außenwirkung beeinfl ussen maßgeblich den Erfolg eines Un-ternehmens. Dies gilt auch für den Handwerksbetrieb. Der Unternehmer muss alle Möglichkeiten nutzen, mit denen er eff ektiv Firma und Leistungs-spektrum präsentieren kann. Dazu gehören u. a. ein optisch einheitliches, überzeugendes Erscheinungsbild – vom Logo über das Geschäftspapier bis hin zum Firmenwagen und der Bekleidung der Mitarbeiter – und ein inte-ressant gestalteter Internetauftritt. ◄

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BILDNACHWEIS:◼ TITELFOTO: Patrick Wamsganz◼ FOTOS: S. 3 Eva Zocher; S. 2 (u.), S. 25, S. 28, S. 29, S. 36, S, 37 (o.), S. 46 – 47 Fotolia; S. 2, S. 7, S. 10 – 11, S. 14 – 15, S. 18, S. 19 (o.), S. 22, S. 37 (u.), S. 38

Shutterstock; S. 4 (o.), S. 30 – 33 Patrick Wamsganz; S. 2 (alle außer M. u.), S. 20 (u.), S. 48 – 49, S. 51, S. 54, S. 56 – 57, S. 58 – 59, S. 60 – 61 SGBDD; Rest Hersteller

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Herausgeber, Verlag und Redaktion übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen Herausgeber, Verlag oder Redaktion, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind – soweit gesetzlich zulässig – ausgeschlossen, sofern seitens Herausgeber, Verlag oder Redaktion kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.

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HERAUSGEBER:Saint-Gobain Building DistributionDeutschland GmbHHanauer Landstraße 15060314 Frankfurt am Main

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VERLAG:müllerritzrow GmbHErnst-Griesheimer-Platz 6a63071 Off enbach am MainTel. +49 (0)69/47 89 33 [email protected]

Projektleitung:Christina Turban

Artdirektion:Nadine Laber, Sandra Stenger

Redaktionsleitung:Nicole SchaeferSchaefer Marketing & Communi cation GmbHTel. +49 (0)69/95 92 90 [email protected]

Redaktion:Hans-Gerd Heye, Christine Ryll

Lektorat:Dr. Rainer Spiss

DRUCK:Produktionsagentur HertleinDruckaufl age 55 000Verbreitete Aufl age ca. 55 000 Exemplare (Verlagsangabe)Quartal 4/ 2012

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Page 63: Profireport 1-2013

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