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Reit Zeit Reit Zeit 03/2014 Praxis Füttern mit Augenmaß Vier Pfoten Der Wolf als Gefahr? IM PFERDESPORTVERBAND HANNOVER Verlosung Tickets, Bücher, DVDs Pferde motivieren Der Trick mit dem Click www.pferd-und-jagd-messe.de 4. – 7. Dezember 2014 Messe Hannover · 10 – 18 Uhr Die Erlebnismesse für Pferd + Reiter TICKETS ONLINE BUCHEN UND SPAREN!

ReitZeit Ausgabe 3/2014

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Die ReitZeit im Pferdesportverband Hannover ist das erste Verbandsorgan Deutschlands, das sich thematisch ganz gezielt an die große Gruppe seiner Freizeitreiter und Breitensportler wendet. Vierteljährlich erhalten alle Mitglieder das Magazin über ihren Verein oder Betrieb oder als Abo.

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Page 1: ReitZeit Ausgabe 3/2014

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PraxisFüttern mit Augenmaß

Vier PfotenDer Wolf als Gefahr?

IM PFERDESPORTVERBAND HANNOVER

Verlosung Tickets, Bücher, DVDs

Pferde motivierenDer Trick mit dem Click

www.pferd-und-jagd-messe.de

4. – 7. Dezember 2014Messe Hannover · 10 – 18 Uhr

Die Erlebnismesse für Pferd + Reiter

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2 ReitZeit

inhalt / editorial03/2014

inhaltgewusst 4 Aufgalopp 14 Verdiana 21 Schaufenster – Neuheiten rund ums Pferd

titelthema 6 Clickertraining Der Trick mit dem Click

praxis 10 Schritt für Schritt zum Verlasspferd Teil 4: Gelassenheitsprüfung

18 Barhuf oder Eisen? Pauschalrezept? Fehlanzeige!

22 Fütterung von Freizeitpferden Weniger ist mehr

vereine 12 Barock Herrenhäuser Gärten 13 PSV Hannover aktuell Landesstandarte

16 Grüne Seiten Veranstaltungen im Norden

24 Aus der Nachbarschaft

rubriken 3 Editorial 28 Auf Vier Pfoten Wölfe in Niedersachsen

30 Zu guter letzt Die Reitlehrerkolumne

31 Vorschau

31 Impressum

Vertrauen pur: Dieses Paar zeigt, wie es geht.

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Seite 6 Seite 10

Seite 28

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i Telefon (05 11) 560 599 30, Fax (05 11) 560 599 39www.reitzeit-magazin.de, [email protected]@paragon-verlag.de

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wie schwer fällt es Ihnen, Ihr Pferd zu motivieren? Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihr Pferd lieber weiter genüsslich am Gras auf der Weide kaut, als zum Training durchzustarten, haben wir einen Tipp für Sie: Versuchen Sie es doch einmal mit Clicker-Training!

Das bedeutet nichts anderes als die punktgenaue Belohnung für das gewünschte Verhalten. Zugegeben: Vielen Reitern scheint der Gedanke, mit einem Knackfrosch, wie sie ihn noch so gern in der Kindheit bedient haben, mit dem Pferd zu arbeiten, doch ein wenig suspekt. Wer es jedoch einmal probiert und richtig aufgebaut hat, schwört auf das knackende Geräusch, das lustlose Pferde in Wallung bringt und dafür sorgt, dass längst abgeschriebene Übungen endlich klappen. Das liegt nicht nur an der von vielen Pferden heiß geliebten Futterbelohnung, sondern auch an der Tatsache, dass sich die Vierbeiner glücklich schätzen, endlich genaue Informationen zu erhalten. Denn mit dem Click im richtigen Moment – beispielsweise, wenn das Pferd das Bein beim Spanischen Schritt besonders hoch hebt – verstehen die Pferde endlich, was wir Menschen eigentlich von ihnen wollen.

Damit die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd funktioniert, haben wir alle wichtigen Tipps, wie Ihr Pferd vom lustlosen Faultier zum eifrigen Musterschüler mutiert, in unserem Titelthema „Der Trick mit dem Click“ zusammengefasst.

Probieren Sie es aus – wir sind auf Ihre Erfahrungsberichte gespannt!

In diesem Sinne wünscht Ihnen eine lehrreiche ReitZeit

Andrea Zachrau Redaktionsleitung ReitZeit

Liebe Reiter,

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Niedersachsen ist Pferdeland. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass

sich die Pferd & Jagd in Hannover zu einer der erfolgreichsten Fachmessen für Freizeit-, Amateur- und Profireiter, Züchter und Stall-anlagenbesitzer entwickelt hat. Längst ist sie mehr, als eine reine Produktschau – sie ist Anlaufstelle für Experten, Ausbilder und vor allem für Pferde-Liebhaber, die sich auf der 80.000 Quadratmeter großen Veranstal-tung, die vom 4. bis 7. Dezember stattfindet, austauschen und informieren.

470 Aussteller aus der Reitsportbran-che kommen mit Ausrüstung und Beklei-dung, Pferdepflegeprodukten und Futter, Stalleinrichtungen, Hoftechnik, Führ- und Fütterungsanlagen sowie Pferdetranspor-tern, Hindernissen und Zaunsystemen. Auch die Themen Pferdegesundheit, Stallhygiene, Hufbeschlag und Hufpflege werden auf der Pferd & Jagd abgebildet, hochkarätige Refe-renten runden das Informationsangebot mit Beiträgen zur Pferdehaltung und Ausbildung ab.

Zu den Highlights für alle wissbegierigen Pferdehalter gehören die informativen Reit-zirkel und Foren. Die Schwerpunkte hierbei liegen bei den Themen Klassische Reiterei, Freizeitreiten, Horsemanship, Westernreiten,

Barocke Reiterei und Pferdegesundheit. Im Kidsbereich mit Reitzirkel haben sich Verbän-de, Vereine und Reitschulen zur Aufgabe gemacht, die jüngsten Besucher über alle Fragen rund ums Pferd zu informieren.

Ein spannendes Tagesprogramm wartet in der Show-Arena auf die Gäste. Hier stehen traditionell Turnierprüfungen wie der Western-Reining-Cup, ein Führzügelklas-sen-Wettbewerb und der Barock-Show-Cup auf dem Programm. Internationale Qualität beweist einmal mehr die Pferde-Gala „Nacht der Pferde“ am 5. und 6. Dezember und auch auf die jüngsten Besucher und die ganze Familie wartet mit der Pferde-Kinder-Pony-Show „MiMaMo“ ein besonderes Highlight.

Weitere Infos zur Pferd & Jagd, zum Gesamt-programm, zu Preisen und zum Online-Ticket-Shop unter: www.pferd-und-jagd-messe.de

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Tickets für Hengstparade sichern

Messe-Highlight für Reiter im Norden

Prächtig herausgebrachte Hengste, funkelnde Geschirre und

historische Uniformen machen die Celler Hengstparaden seit über 100 Jahren zu etwas ganz Besonderem für Jung und Alt. In einem etwa vierstündigen Programm zeigen die Hengste ihr vielseitiges Können, wobei die Freiheitsdressur, die bei keiner Hengstparade der anderen neun deutschen Staatsgestüte zu sehen ist, die Ungarische Post und die Römerwagen seit jeher Favoriten des Publikums sind. Natürlich gehören auch anspruchsvolle Fahrschaubilder ebenso zum Programm wie Dressur- und Springdarbietungen. Anlässlich des 300 jährigen Jubiläums

der Personalunion werden die ersten beiden Paraden am 20. und 21. September das Thema „Großbritannien zu Gast“ haben. Eine Militärband aus London wird das Programm musikalisch begleiten und verschiedene Pferderassen, die ihren Ursprung in Großbritannien haben, werden sich präsentieren. Auch die Jagdreiter geben sich ein Stell-dich-ein und werden britisches Flair versprühen. Weitere Termine sind der 27. und 28. September.

Weitere Infos und Tickets gibt es unter den Telefonnummern 05141/92940 und 05141/929415 oder auf www.eventim.de.

Ihre Meinung zähltWie gefällt Ihnen die ReitZeit? Wir freuen uns über Lob und Kritik, teilen Sie uns Ihre Meinung unter www.reitzeit-magazin.de mit.

VerlosungDie ReitZeit verlost zwei Drei-Tages-Tickets und drei Zwei-Tages-Tickets für den Hamburger Pferdemarkt. Weitere Infos zur Gewinnspielteilnahme gibt es unter www.reitzeit-magazin.de.

Erster Hamburger PferdemarktAm ersten Septemberwochenende

2014 ist es soweit: Die Horner Renn-bahn öffnet ihre Pforten für den ersten Hamburger Pferdemarkt mit einer einzig-artigen Eröffnungsparade, bei der mehr als 200 Pferde und Akteure in atemberauben-den Kostümen zu sehen sein werden. Vom 5. bis 7. September kann die faszinierende Welt der Pferde hautnah erlebt werden.

Auch dabei ist die Horsemanshipschu-le von Kerstin Reese, die mit ihren Zirkus-lektionen und der Freiheitsdressur begeis-tert. Auch die Reiterstaffel der Johanniter zeigt ihr Können. Das Team Doma Clasi-ca wird mit einer Barockinszenierung in aufwendigen Kostümen zu sehen sein. Die klassischen Seitengänge sowie Takt und Fußfolge werden einige der interes-santen Lehrvorführungen des Team Lègé-reté sein.

Am Samstag findet ab 10 Uhr ein Bali-os Hunter Cup-Turnier statt. Das Spring-turnier ist ausgeschrieben für Reiter ab 21 Jahre. Anna-Amalia (11 Jahre) und ihr Pony Fritzi werden ein weiteres Highlight sein. Darüber hinaus sind eine Pferde-auktion, bei der rund 30 Schul-, Freizeit- und Sportpferde versteigert werden, eine bunte Pferderasseshow, präsentiert von Carlo von Tiedemann, ein großer Reitar-tikelverkauf in der Markthalle, ein erleb-nisreicher Familientag, ein abwechs-lungsreiches Showprogramm und ein Seminar- und Vorführungsplatz geplant.

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Das Deutsche Kuratorium für Thera-peutisches Reiten bietet in Kooperati-

on mit dem Gisbert von Romberg-Berufs-kolleg in Dortmund und dem Berufskolleg Friedrich von Bodelschwingh-Schulen in Bielefeld den einzigen staatlich geprüften Aufbaubildungsgang in der Heilpädago-gischen Förderung mit dem Pferd an. Der Aufbaubildungsgang ist eine berufliche Qualifikation für Absolventen einer Fach-schulbildung Sozialwesen, Sozialpädago-gik oder entsprechender pädagogischer,

psychologischer Vorbildung, die professi-onell in der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd tätig sein wollen. Im pferde-fachlichen Bereich ist die Trainer-C-Lizenz Voraussetzung.

Die Ausbildung baut dabei auf eine intensive Verknüpfung von Theorie und Praxis und wird von Lehrkräften des Berufkollegs und Lehrbeauftragten des DKThR geleitet. Hospitationen, Hausarbei-ten und Videodokumentationen sind Teil des Curriculums. Der Aufbaubildungsgang umfasst 600 Lerneinheiten und läuft zwei Jahre berufsbegleitend.

Am 27. September schließt der nunmehr dritte Jahrgang des Aufbaubildungsgangs in Dortmund mit einer festlichen Abschlussver-anstaltung ab. Die Veranstaltung steht Inte-ressenten und Besuchern offen und bietet umfassende Informationen zu der Ausbil-dung und den beruflichen Möglichkeiten.

Nächster Beginn: 21. Januar 2015, Gisbert von Romberg Berufskolleg, Dortmund. Anmeldeschluss: 15. September 2014. September 2015, Berufskolleg Friedrich von Bodelschwingh Schulen, Bielefeld. Weitere Infos: DKThR, Melanie Siehoff, Telefon 02581/9279192, [email protected].

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Jeder Zweite ist bereit, sich zu engagieren

Die HorseFuturePanel UG hat eine neue Umfrage gestartet: Zum Thema Organi-

sationen im Pferdesport gaben 80 Prozent der rund 500 Probanden an, dass sie Orga-nisationen für den Pferdesport in Deutsch-land als wichtig erachten. Die Hauptaufga-ben für Zusammenschlüsse im Pferdesport liegen demnach im Einsatz für den Tier-schutz, bei der Interessenbündelung bezie-hungsweise -vertretung gegenüber Dritten, beim Einsatz für den Natur- und Umwelt-schutz und in der Durchführung von Semi-naren und Schulungen.

Die Umsetzung der genannten Aufga-ben durch die entsprechende Organisati-on bewerteten jeweils rund 90 Prozent der Befragten als mindestens wichtig. Aspekte wie die Organisation des Leistungssports (42 %), die Ausstellung von Turnierlizenzen (38 %) sowie das Führen von Ranglisten (21 %) werden von deutlich weniger Proban-den als wichtige Aufgaben einer Organi-sation erachtet. Hinsichtlich der Kommu-nikationsaufgaben sind den Befragten mehrheitlich die folgenden Aspekte wich-tig: 1. die Interessenvertretung gegen-über Politik und Gesellschaft (87 %), 2. die öffentliche Positionierung zum Pferd und den mehrheitlichen Mitgliederinterinter-essen (85 %), 3. ein persönlicher Ansprech-partner mit fachlicher Qualifikation (84 %), 4. die Öffentlichkeitsarbeit auch in der Tagespresse (57 %).

Insgesamt 13 Prozent der Probanden waren bisher und sind aktuell in keiner pferdesportlichen Organisation Mitglied. Von diesen kann sich jeder Zweite vorstel-len, Organisationsmitglied zu werden. Hier ist es an den Verbänden und Vereinigun-gen, überzeugende Angebote zu schaffen und auf die Wünsche der Pferdesportler einzugehen, gerade dann, wenn es darum geht, neue Mitglieder zu gewinnen. Eben-so muss die Kommunikation optimiert werden – so wird beispielsweise als wichti-ger Aspekt von beinahe allen Teilnehmern die Aktualität der Internetpräsenz einer Organisation (90 %) gesehen; diese jedoch lässt nach Meinung der Probanden oftmals zu wünschen übrig.

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titelthemaClicker-Training für Pferde

Der Trick mit demClickManch einer dürfte einen Knackfrosch bereits als Kind in der Hand gehalten haben, oder aber, als er seinem Hund Tricks beibringen wollte. Doch nicht nur Hunde lernen dank des belohnenden Klicks rasend schnell. Auch bei Pferden kann die positive Verstärkung mithilfe des Clickers die Lernbereitschaft steigern und die Motivation fördern. Verhaltensbiologin Marlitt Wendt schwört daher auf die Trainingsmethode, die immer mehr Einzug in deutsche Reitställe hält.

T atsächlich sind die positiven Auswir-kungen des Clickertrainings auf die Arbeit mit Tieren wissenschaft-lich belegt. Den Anstoß gab der so

genannte „Pawlowsche Hund“, ein Experi-ment, das der russische Forscher Iwan Petro-witsch Pawlow zum Nachweis der klassi-schen Konditionierung durchführte. Dafür ließ er bei der Fütterung eines Hundes einen Glockenton erklingen – innerhalb kürzes-ter Zeit hatte der Hund die Bedeutung des Klingelns verinnerlicht und wartete auf sein Futter. Das Prinzip hat sich bis heute nicht verändert: Auf ein bestimmtes Geräusch hin erhält das Tier eine Belohnung.

Pawlowscher Hund als Anstoß

Verhaltensbiologin Marlitt Wendt erklärt: „Der Clicker ist ein Werkzeug, welches die Trainingsarbeit enorm erleich-tert. Er markiert erwünschtes Verhalten mit einem charakteristischen, für das Pferd

immer wiedererkennbaren Knackgeräusch. Das Pferd lernt in einem vorgeschalteten Konditionierungsprozess dieses Geräusch mit etwas Positivem wie etwa Futter zu verknüpfen. Dadurch arbeitet es sehr moti-viert und freudig mit und kann Lerninhal-te besonders leicht verinnerlichen.“ Da die Rückmeldung durch den Clicker äußerst präzise im Bruchteil einer Sekunde kommt,

wisse das Pferd im Detail, was genau das gewünschte Verhaltenselement gewesen ist, an welchem Detail gerade gearbeitet wird. „Es wird dieses Detail nach und nach versu-chen zu wiederholen und zu verbessern.“ Der Einsatz eines Clickers sei deswegen so effektiv, weil das Pferd das Knack-Geräusch sehr leicht aus dem menschlichen Stimm-gewirr heraushalten kann. „Der metallische

Mithilfe des Clickers kann das Pferd

Trainingsinhalte schneller verinnerlichen

und arbeitet motivierter mit.

Zunächst muss das Pferd verstehen, dass es nach dem Click-Geräusch eine Belohnung gibt. Am leichtesten funktioniert das mit einer Target-Berührung, auf die der Click ertönt und es

ein Leckerli gibt.

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www.uelzener.de

Mensch.Tier.Wir.

Klang trifft einen Frequenzbereich, in dem das Pferd besonders aufmerksam ist. Darü-ber hinaus ist er neutral und übermittelt keine Emotionen. So wird das Pferd nicht von der unterschwelligen Aufregung oder Sorge des Menschen gestört.“

Marlitt Wendt arbeitet daher mit allen ihren Pferden und denen, die zur Ausbildung zu ihr kommen, mit dem Clicker. Dabei konnte sie auch bei so genannten Problempferden oder lustlosen Kandidaten schnell deutliche Erfol-ge erzielen. „Meiner persönlichen Erfahrung nach lassen sich auch schwer motivierbare Pferde beim Clickertraining leicht begeistern. Auch Pferde haben gerne Erfolg. Sie lieben die direkte Rückmeldung und machen die Erfah-rung, dass ihr Verhalten eine positive Wirkung hervorruft.“ Gerade diese Selbstwirksamkeit

sei eines der großen Pluspunkte beim Clicker-training. „Es sind nicht nur die Leckerlis, die das Pferd motivieren, es ist die Erfahrung, etwas bewirken zu können und in einen Dialog mit dem Menschen treten zu können.“ Auch, dass die Meinung des Pferdes berücksichtigt wird, helfe energielosen Pferden dabei, wieder frei-er zu entscheiden.

In einen Dialog treten

Wer mit dem Clicker arbeiten möchte, muss dem Pferd zunächst verständlich machen, welche Bedeutung das Click-Geräusch hat. Marlitt Wendt erklärt: „Die wichtigste erste Phase ist die Erstkonditionierung auf den Clicker. Hier lernt das Pferd, dass der Click der übertragenen Sprache ‚ja, richtig‘ bedeu-tet und dass auf den Click ein Leckerli folgt. Dazu verwenden wir ein so genanntes Target, ein Zielobjekt, also ein Gegenstand, an den das Pferd andocken soll.“ Das kann beispiels-weise ein Bambusstab mit einem oben aufge-steckten Tennisball sein, eine Frisbeeschei-be oder auch eine Fliegenklatsche. „Wir halten den gewählten Gegenstand und den Clicker in der gleichen Hand, die andere haben wir frei, um die Leckerlis aus der gefüllten Bauchtasche zu greifen und zu überreichen. Nun halten wir das Zielobjekt nah an das Pferdemaul und warten, bis das Pferd das Target zufällig oder einfach aus Neugier berührt. ➜

Hat das Pferd verstanden, dass es nur noch nach dem Click eine Belohnung erhält, ist

Betteln schnell passé.

Spielerischer Einsatz des Clickers: Immer,

wenn das Pferd den Ball berührt, gibt es eine

Belohnung.

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titelthemaClicker-Training für Pferde

Die DVD „Pferde-Clickertraining für Fortgeschrittene – Bodenarbeit, Gymnastizierung, erstes Reiten“ von Viviane Theby/Nina Steigerwald ist die perfekte Ergänzung zur Vorgänger DVD „Pferde-Clickertraing für Ein-steiger. Erziehen und gymnastizieren“. Mit Hilfe des Clickertrainings ist es möglich, dem Pferd Übungen beizubringen, die es perfekt auf seine Rolle als Reitpferd vorbereiten. ET Oktober 2014, Laufzeit ca. 120 min., 24,90 Euro, ISBN 978-3-937322-35-3.Die ReitZeit verlost drei Exemplare der DVD. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.reitzeit-magazin.de

DVD-TIPP & VERLOSUNG

Sofort clicken wir und greifen danach in die Bauchtasche und übergeben das Leckerli am ausgestreckten Arm weit weg von unserem Körper, dabei senken wir den Target-Stab.“ Hat das Pferd das Leckerli in Ruhe gefressen, wird das Zielobjekt erneut präsentiert und wieder auf eine Berührung gewartet, um dann zu clicken und zu beloh-nen. „Diesen Vorgang wiederholen wir zehn bis 15 Mal, bevor wir eine Pause einlegen. Nach der Pause beginnen wir bei jedem Durchgang die Position des Targets etwas zu verändern und clicken weiterhin für jede Berührung des Ziels und belohnen mit dem Leckerli.“

Nach und nach werde das Pferd dem Target mit dem Kopf folgen und begin-nen, das Prinzip von Targetberührung, Click und Belohnungsgabe zu verstehen. „Jetzt können wir sogar mit dem Target in der Hand etwas voranschreiten und das Pferd wird uns folgen. Haben wir nach einigen Wiederholungen die Konditionierung auf den Target-Stick erfolgreich absolviert, so können wir nun auch versuchen, das Target einen halben Meter vor dem Pferd auf den Boden zu werfen. Wir warten jetzt gedul-dig bis sich unser großer Schüler dem Target annähert beziehungsweise nur minimal in dessen Richtung orientiert und clicken und belohnen sofort diese neue Verhaltenswei-se.“

Um zu überprüfen, ob das Prinzip verstanden wurde, kann versuchsweise in einem Moment geclickt werden, in dem das Pferd nicht damit rechnet, beispielswei-se, wenn es grast oder sich mit etwas ganz anderem beschäftigt. „Wenn sich das Pferd nach dem Click zu uns orientiert und Such-verhalten zeigt, haben wir einen ersten Anhaltspunkt, dass es beginnt das Clicker-prinzip zu verstehen. Grast es einfach weiter, so hat es das Geräusch noch nicht genug verinnerlicht – oder das Gras ist zu lecker“, schmunzelt Wendt.

Prinzip verstanden

Die Trainerin empfiehlt, in der ersten Phase der Clickerausbildung nur noch Leckerlis zu verteilen, wenn das Pferd etwas dafür getan hat. „Nach und nach arbeiten wir jedoch mit verschiedenen Markersigna-len und haben neben dem Click auch weiter-hin die Möglichkeit, gezielt mit Futter zu belohnen. Je nachdem, welches Arbeitsziel

Horse-AgilityEEine Einsatzmöglichkeit des Clicker-

Trainings ist Horse-Agility. Die Sport-art wurde vor allem durch die Arbeit mit dem Hund bekannt und erfreut sich seit den 80er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Dabei geht es darum, als Hund-Mensch-Paar in möglichst kurzer Zeit fehlerfrei einen Parcours mit verschie-denen Hindernissen zu überwinden. Mitt-lerweile wird auch bei den Pferden immer mehr Wendigkeit/Geschicklichkeit trai-niert.

Eine Trainerin, die sowohl mit dem Clicker arbeitet als auch das Horse Agility für sich entdeckt hat, ist Nina Steigerwald aus Ochtmannien bei Bruchhausen-Vilsen. Sie erklärt: „Die klassische Bodenarbeit erfolgt am Seil geführt im Schritt, beim Horse-Agility kommt mehr Schwung in die Sache. Geübte Pferd-Mensch-Paare legen den Parcours im Galopp zurück. Man beginnt als Anfänger natürlich im Schritt. Das Pferd lernt mit dem Menschen mitzu-laufen, anzuhalten, wenn man selbst anhält und auf Körpersignale hin zu wenden und die Seite zu wechseln. Ich trainiere alles mit positiver Verstärkung, denn Verhalten, welches darüber aufgebaut wurde, wird wesentlich freudiger gezeigt und besser im Gehirn abgespeichert.“ In der Freiarbeit könne so auf Hilfsmittel wie Gerte und Seil verzichtet werden.

„Bei meinem Training lege ich den Schwerpunkt weniger auf die Sprünge als auf Geräte, die das Körpergefühl und das Gleichgewicht der Pferde fördern. Einige kann man, natürlich in größerem Maßstab, 1:1 aus dem Hundebereich übernehmen, andere wie beispielsweise der Steg sind aufgrund ihrer Höhe zu gefährlich. Hier

kommt bei mir ein Balken mit 20 cm Breite zum Einsatz, so werden Sensorik und Tritt-sicherheit gefördert.“

Im Parcours gibt es Wippen in verschie-denen Größen, sodass für fast jeden Ausbil-dungsstand und jede Geschicklichkeit etwas dabei ist.“ Instabile Untergründe akti-vieren die tiefen Muskelschichten entlang der Wirbelsäule, die sonst schwer zu trai-nieren sind. Die Pferde werden schrittwei-se an die anspruchsvollen Gleichgewichts-aufgaben herangeführt. Das eine ist, die Aufgabe zu verstehen, das andere, sie auch körperlich durchführen zu können.“

Eine große, dicke Turnmatte, zwei Dreh-tellern, ein Wackelbrett, ein Tunnel und ein Reifen werden ebenfalls im Parcours ange-laufen, um mit Spaß das Körpergefühl zu trainieren. Ganz nebenbei werden auch Vertrauen und Nervenfestigkeit geför-dert. „Der Wechsel zwischen fein balancier-ter Motorik und flotter Bewegung macht die Pferde aufmerksam und flexibel. So können Mensch und Pferd mit viel Freude gemeinsam Sport treiben“, ist die Trainerin überzeugt.

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Auch unsere Bloggerin FReitZeitreiterin hat sich augenzwinkernd mit dem Thema Clicker beschäftigt. Einfach reinklicken: www.reitzeit-magazin.de/pferde-blog.html

Barbara Schöning, Clicker Training für Pferde, 128 Seiten, Kosmos-VerlagMit Clickertraining – der kreativen Erziehungsmetho-de – lernen Pferde motiviert und voller Begeisterung. Positive Verstärkung heißt das Zauberwort, denn der Clicker macht präzises Lob in jeder Situation möglich. So verclickern Sie Ihrem Pferd ganz leicht alles, was es lernen soll: die Grunderziehung, Übungen vom Boden und unter dem Sattel. Schritt für Schritt wird der Gebrauch des Clickers und der Aufbau der Übungen erklärt. Die ReitZeit verlost fünf Exemplare des Buches. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.reitzeit-magazin.de

Clicker in unserem Blog

LESE-TIPP & VERLOSUNG

Clickertreffen am 20.09.2014

[email protected]

Besuchen Sie uns auch auf der VERDIANA

wir haben, verwenden wir das eine oder andere Markersignal oder manchmal auch gar keinen akustischen Marker und dement-sprechend die eine oder andere Futterbe-lohnung oder alternative Belohnungsform.“

Ist die Bedeutung des Clickers einge-prägt, kann es an die weiterführende Arbeit gehen. „Haben wir einmal gemein-sam die Grundlagen der Targetarbeit für uns entdeckt, können wir unser neues Hilfs-mittel in jedem erdenklichen Zusammen-hang verwenden und damit den alltägli-chen Umgang, beispielsweise beim Führen, erleichtern oder uns einfach weitere spiele-rische Anwendungsmöglichkeiten ausden-ken.“ Der Clicker kann dabei in allen erdenk-lichen Situationen zum Einsatz kommen: Um dem Pferd das Hufegeben beizubrin-gen, sein Kommen von der Weide zu beloh-nen, Zirkuslektionen einzuüben oder korrek-te Tritte beim Schulterherein an der Hand exakt zu markieren – um nur einige Beispie-le zu nennen. Denn in allen Situationen des Zusammenseins von Mensch und Tier kann

die Trainingsmethode dabei helfen, die Kommunikation und auch die Lernfreude zu verbessern. Marlitt Wendt erklärt: „Auch beim Reiten kann Clickertraining gewinn-bringend eingesetzt werden. Hat das Pferd das Lernprinzip einmal am Boden verstan-den so können wir auch vom Pferderü-cken aus ein erwünschtes Verhalten in einer bestimmten Lektion markieren und das Pferd für diese Aktion mit Futter belohnen.“

Auch im Sattel ein Gewinn

Übrigens: Eines der größten Sorgen vieler Besitzer bei der Arbeit mit einer Futterbelohnung ist, dass die Pferde ins Betteln kommen. Aber auch für Pferde, die ohnehin schon aufdringlich werden, wenn es um Fressbares geht, ist die Arbeit mit dem Clicker ideal. Die Verhaltensbiologin erklärt: „Durch das strukturierte Training und das klar verständliche Regelwerk und

die Höflichkeitsübungen lernen auch gieri-ge Pferde sehr schnell, dass es nur nach dem Click Futter gibt und dass sie für das Futter etwas leisten müssen. Ganz neben-bei machen sie die Erfahrung, dass sich aufdringliches Verhalten nicht lohnt.“ Außer-dem sind Leckerlis nicht die einzige Beloh-nung der Wahl: „Im späteren Ausbildungs-verlauf kommen neben der Futterbelohnung nach und nach verschiedene Belohnungs-formen zum Einsatz. Vor allem die eigene Begeisterung ist wichtig für die emotiona-le Verbindung zum Pferd. Weiterhin arbeiten wir auch mit Spiel, Streicheln, Kraulen oder auch Futterpausen ohne Anwesenheit des Menschen und je nach Vorlieben des Pferdes mit all jenem, was es gerne mag und wofür es bereit ist, zu arbeiten.“

Andrea Zachrau

Weitere Infos zu Marlitt Wendt gibt es unter www.pferdsein.de

Auch andere Tricks wie das synchrone Anheben der Beine lernen die Pferde schnell, da sie dank des Clickers eine punktgenaue Information bekommen, was von ihnen erwartet wird.

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Waltraud Böhmke ist Pferdewirtschaftsmeisterin für Reiten sowie für Zucht und Haltung, FN-Turnierrichterin und Vorsitzende des Ausschusses Allgemeiner Pferdesport im PSV Hannover. In Belum an der Nordsee betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Heiner einen anerkannten Ausbildungs- und Zuchtstall. Weitere Infos: www.stall-boehmke.de

praxisSerie – Verlasspferd

Im vierten und letzten Teil unserer Serie wird für die gerittene Gelassenheits-

prüfung trainiert.

Serie – Schritt für Schritt zum Verlasspferd – Teil 4 Gelassenheit

Unsere Expertin Gelassenheit auf dem PrüfstandDas Pferd soll ein treuer Freizeitpartner sein, auf den sich der Reiter in jeder Situation verlassen kann. Dafür ist ein ausgeklügeltes Training nötig. In den ersten drei Folgen unserer Serie wurden wichtige Schritte für den Vertrauensaufbau gemacht. In dem vierten und letzten Teil wird die Arbeit auf den Prüfstand gestellt: Scheutraining unterm Sattel steht an.

V oraussetzung für die Teil-nahme an der geritte-nen Gelassenheitsprü-

fung ist neben dem Bestehen der geführten Prüfung mit der Note drei auch, dass sich das Pferd vom Reiter unterm Sattel ebenso führen lässt wie vom Boden aus“, erklärt Waltraud Böhmke. Dafür müsse es auch

in möglichen Schrecksekunden an den Hilfen stehen. „Das Pferd sollte auf Neues mutig zugehen und es erkunden wollen.“

Die nachfolgenden Übun-gen, die von Böhmkes Tochter Carolin mit einem jungen Pferd absolviert werden, sind Teil der gerittenen GHP und sollten an der Hand bereits beherrscht werden, bevor es in den Sattel geht. „Wer noch unsicher ist, kann sich zunächst von einem Helfer führen lassen“, empfiehlt die Expertin. Denn: „Es macht schon einen Unterschied, ob der Reiter nebenher geht oder ob er im Sattel sitzt. Das Pferd muss lernen, dass der Mensch ihm auch Sicherheit gibt, wenn er im Sattel sitzt.“

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Übung 1: Der RegenschirmIn der GHP müssen Reiter und Pferd eine Gasse passieren,

neben der ein Helfer steht, der einen Regenschirm zweimal aufspannt. Neben ihm liegen zwei aufgespannte Regenschirme.

„Wenn das an der Hand kein Problem ist, kann es auch vom Sattel aus probiert werden“, sagt Waltraud Böhmke. Allerdings

sollte das in kleinen Schritten geübt werden: Zunächst werden die auf dem Boden liegenden Schirme passiert, dann spannt der

Helfer einen Schirm vorsichtig auf. „Dabei ist es wichtig, dass das Pferd die Möglichkeit hat, sich alles genau anzuschauen.“

Übung 2: Der RappelsackIn einem Abstand von zwei Metern läuft ein Helfer

neben Reiter und Pferd her und zieht einen Rappelsack über Widerstände, sodass die Dosen hörbar klappern. Auch wenn das

Pferd die Übung bereits kennt, sollte der erste Versuch unterm Sattel mit einem größeren Abstand erfolgen. Und: „Anfangs sollte der Helfer besonders vorsichtig agieren“, rät Waltraud

Böhmke.

Übung 3: Rollende Bälle aus einer Heckenlücke

Wenn das Pferd zwei Meter vor der Lücke einer (simulierten) Hecke ist, rollt ein Helfer schnell nacheinander drei Bälle aus

dem Dickicht. Die Bälle dürfen das Pferd aus Sicherheitsgründen nicht berühren. Waltraud Böhmkes Tipp für diese Übung:

„Um das Pferd daran zu gewöhnen, sollte der Helfer zunächst sichtbar platziert werden und die Bälle in sicherem Abstand

rollen.“ Klappt das, kann der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert werden.

Übung 4: Das AufsitzenEs klingt einfach, ist es aber nicht immer: das Aufsitzen. In

der gerittenen Gelassenheitsprüfung ist es fester Bestandteil und schließt an das Vorstellen an der Hand an. Es zu üben,

macht so oder so Sinn: „Der Reiter braucht es einfach immer und überall, da ist es wichtig, dass das Pferd gelernt hat,

stillzustehen, wenn aufgesessen wird“, sagt Böhmke.

Übung 5: Reiten über eine Holzbrücke

Diese Übung erfordert ein besonderes Maß an Schenkelgehorsam, ebenso aber Vertrauen zwischen Pferd und Reiter. „Es ist eine sinnvolle Lektion, die im Alltag immer wieder

gebraucht wird“, sagt Böhmke. Im Gelände kann es durchaus vorkommen, dass ein Gewässer überquert werden muss.

Wichtig: „Das Pferd sollte sich den Untergrund genau anschauen können.“ Stimmt das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter,

wird die Überquerung aber kein größeres Problem darstellen.

Info-BroschüreWeitere Infos finden Interessierte in der Broschüre

„Gelassenheitsprüfung (GHP)“, die auf der Seite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) www.pferd-aktuell.de zum

kostenlosen Download bereit steht.

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vereineBarock Herrenhäuser Gärten

Hohe Schule vor traditioneller KulisseDie Besucher des Feuerwerkswettbewerbs in den Herrenhäuser Gärten in Hannover fühlten sich einige Jahrhunderte zurück versetzt: Die Barockreiter des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland (BfkbR) und des Landesverbandes klassisch-barocke Reiterei Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen hatten ein umfangreiches Rahmenprogramm unter der Leitung von Richard Hinrichs und Alexandra Knabbe vorbereitet. Dazu gehörten Quadrillen, Showreiter, steigende, piaffierende und passagierende Andalusier, P.R.E.s oder Friesen sowie Damensattelreiterinnen und faszinierende Darbietungen der Hohen Schule. Fotografin Andrea Zachrau hat einige der Highlights im Bild festgehalten.

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vereinePSV Hannover aktuell

Soltau-Fallingbostel unbesiegbarSie strahlten über beide Ohren: Die Reiter vom Kreisreiterverband Soltau-Fallingbostel landeten zum vierten Mal in Folge ganz oben auf dem Treppchen, als beim Landesturnier HA.LT die begehrte Landesstandarte vergeben wurde.

Und das, obwohl alle elf angetrete-nen Kreisverbände alles gaben: In vier Prüfungen wurde um den Titel

gekämpft. Die Teams bestanden aus je zwei Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreitern, die zur L*-Dressur, zum A**-Geländeritt und zum L-Springen antraten.

Die wohl schwierigste Aufgabe, beson-ders für diejenigen, die sonst weniger im Viereck zu Hause sind, stand gleich zu Beginn an: Alle sechs Reiter eines Teams traten gemeinsam zur Dressurprüfung Klas-se A* für Mannschaften an. Ganz beson-ders überzeugte dabei das Team vom KRV Wesermünde mit Mannschaftsführer Jan Schalk, das sich über die Wertnote 8,3 und damit über den Sieg in der ersten Wertungs-prüfung freuen konnte. Zweiter wurden die Reiter vom KRV Soltau-Fallingbostel mit der Wertnote 8,1, die abermals mit Mannschafts-führer Hans-Jürgen Tonne am Start waren und mit dem Silberrang den Grundstein zur erneuten Titelverteidigung legten. Auf Rang drei konnte sich der Unterelbesche Renn-, Reit- und Fahrverein platzieren.

Anschließend ging es für die Dressurrei-ter in die nächste Prüfung: Sie ritten in zwei Abteilungen eine L-Dressur auf Kandare. In Abteilung eins konnte wie im Vorjahr Jasmi-na Mlivic mit Coeur en sabot und der Wert-note 8,3 gewinnen und für den KRV Weser-münde wichtige Punkte einheimsen. Die Plätze zwei und drei belegten Ivonne Graß-Hippauf (KRV Hannover I, 7,7) mit Racha de Suerte und Birgit Finken (KRV Verden, 7,6) mit Dassavi. Der Sieg in Abteilung zwei ging mit Malte Kalus und Wylson (WN: 7,5) an den KRV Wesermünde. Auf den nächsten Plät-zen folgten die Kreisreiterverbände Verden (Anneke Fryken mit Davino, 7,3) und Stade (Lara Johanna Ehlen mit Lupo Grande, 7,2).

Anschließend lag es an den Springrei-tern, wertvolle Punkte einzuheimsen. Am Ende gewannen Steffen Henjes und Quora-do ( Unterelbescher RRFV). Dahinter plat-zierten sich Marco Leitgeb mit La Quento (Wesermünde) und Hilke Gilbert mit Bole-ro (Göttingen). Ausschlaggebend für den Gesamtsieg war schließlich der Geländeritt.

Hier waren die Verdener Hauke Kuhlmann und Dark Angel nicht zu schlagen – sie verwiesen Katja Berger mit Naomi (Hannover II) und Gerd Döscher mit Rahdiant (Unterel-bescher RRFV) auf die Plätze.

Am Ende lagen die Reiter aus Soltau-Fallingbostel vorn: Sie lieferten die beste Gesamtleistung ohne große Patzer ab und ritten erneut mit der Landesstandarte vom Platz. Dicht auf den Fersen waren ihnen diesmal Wesermünde und Unterelbe.

Während der Siegerehrung gab es übri-gens erstmals nicht nur Schleifen und Glück-wünsche für alle Platzierten. Der PSV Hanno-ver hatte außerdem unter allen Vereinen, die Reiter für die Landesstandarte ausge-sandt hatten, die Teilnahme am Lehrgang für Nachwuchs-Sportassistenten ausgelost. Zu den Gewinnern gehörten der RFV Vögel-sen-Mechtersen (Lüneburg), der RV an der Lühe (Stade), der RV Leichttrab Geesten-seth (Wesermünde) und der RV Ilienworth (Unterelbescher RRFV). (az)

Der Niedersächsische Reiterverband bietet vom 28. bis 31. August einen neuen Lehrgang zum Nachwuchs-Sportassistenten (LSB) für junge Reiter im Alter von 13 bis 16 Jahren an. Die gefragten Lehrgänge unter der Regie von Beate Greifenberg und Jennifer Becker sollen dazu beitragen, dass Jugendliche in Reitvereinen sich qualifiziert fortbilden. Denn leider ist es oft der Fall, dass gerade die unter 16-Jährigen ohne jede Qualifikation Reitunterricht erteilen und sogar damit vom Verein beauftragt sind. Der Verband möchte junge Pferdesportlern möglichst früh vor allem im Bereich Unfallverhütung und Sozialkompetenz sensibilisieren und gleichzeitig für eine weitere Ausbilderlaufbahn, zum Beispiel zum Trainerassistenten oder Trainer C, motivieren. Der Lehrgang findet in der Christophorus-Schule Elze und auf der Reitsportanlage Diestel in Elze statt. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen beschränkt, die mit einem Schulpferd oder eigenen Pferd den Lehrgang absolvieren können. Lehrgangsinhalte sind: Theorie und Praxis zur Reitlehre (u.a. Grundausbildung, Basisarbeit im Geschicklichkeitsparcours, praktische Unterstützung der Lehrkraft), Theorie zur Pferdehaltung, Veterinärkunde und Fütterung, Grundfertigkeiten in einer zweiten Sportart (Laufen), Unfallverhütung, Erste Hilfe an Reiter und Pferd, Motivation zur Mitarbeit im Verein, sportliche Jugendarbeit, Tipps und Spielideen sowie Sozialkompetenz. Die Jugendlichen sollten Jahrgang 1998 bis 2002 sein, Nachweise über einschlägige Reiterfahrung mitbringen und Mitglied in einem Verein des Pferdesportverbandes Hannover sein. Die Teilnehmer erhalten nach abgeschlossenem Lehrgang die Bescheinigung über den Nachwuchs-Assistenten (Sportassistent LSB). Weitere Infos: www.psvhan.de

Nachwuchs-Sportassistent

Die Landesstandarte ging zum vierten Mal in Folge an das Team aus Soltau-Fallingbostel.

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gewusstVerdiana

Treffpunkt für Reiter aller Sparten

Ende August ist es wieder soweit: Zum 13. Mal findet das Freizeit- und Breitensport-Festival rund ums Pferd VERDIANA auf dem Rennbahngelände in Verden statt, in diesem Jahr vom 29. bis 31. August. Die Veranstaltung für die

ganze Familie bietet durchgehend ein abwechslungsreiches Programm, das eine große Vielfalt an Pferderassen und Reitweisen präsentiert und darüber

hinaus Hundeliebhaber willkommen heißt.

Das Konzept der VERDIANA entstand 2001. Über die Jahre hat sich diese Veranstaltung von einem Geheim-tipp zu einer bekannten, einzig-

artigen Outdoor-Veranstaltung im Nord-deutschen Raum entwickelt. Das Konzept besticht durch sein ganzheitliches und viel-seitiges Programm, welches jedes Jahr viele Pferdebegeisterte aus jeglichen Sparten anlockt. Das Wachstum, das die VERDIA-NA dadurch über die letzten Jahre verzeich-nen konnte, ist beeindruckend. Beliebtheit und Bewährtheit haben sich gesteigert und dieser Trend setzt sich fort. Das Team der VERDIANA hat sich eine solide Weiterent-wicklung der Veranstaltung zum Ziel gesetzt.

Für alle Pferdebegeisterte

Die VERDIANA öffnet dieses Jahr zum ersten Mal mit einigen Veranstaltungsteilen schon am Freitag seine Pforten für Ihre Besu-cher. Am Samstag und Sonntag laden dann zahlreiche Verkaufs-, Informations- und Gastronomiestände zum Schauen, Staunen und Flanieren ein. Auch für die Kleinsten wird im Kinderbereich ein buntes Programm geboten. In Zusammenarbeit mit dem Deut-schen Pferdemuseum und seinen Museums- pädagogen aus Verden und der Organisation Bett & Box bekommen die Kids die Möglich-keit, an vielen Spielen und Aktionen teilzu-nehmen und Ersterfahrungen mit Shettys zu machen.

Hunde sind aus dem Reitsport nicht mehr wegzudenken und deswegen sind Hundeliebhaber- und Besitzer nicht nur willkommen, sondern können sich auch im Agility selbst mit ihren Vierbeiner auspro-bieren. Dieser Veranstaltungsteil wird in diesem Jahr durch Trainer Gerhard Knoll und seinem Team vom Hundesportver-ein Springe ausführlich präsentiert. Knoll

Erstmals wird auf der Verdiana das Finale des Rettenmaier-Cup in der Working Equitation ausgetragen.

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Die Islandpferdereiter bestreiten ihre Landesmeisterschaft in Verden.

Ein weiteres Highlight: das Championat des Freizeitpferdes.

Am Sonntag findet die Landesmeisterschaft der Barockreiter statt.

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auf der VERDIANA

29. - 31.08.14

ist Leistungsrichter, ehemaliger Deutscher Meister und Obmann für Agility in Nieder-sachsen. Der Veranstaltungsteil wird von der Firma Mars Petcare großzügig unterstützt.

Agility testen

Auch in diesem Jahr findet am Sams-tag wieder ein großes Showprogramm unter der kompetenten Leitung und Moderati-on von Alexandra Knabbe statt, die schon zum zehnten Mal dabei ist. Die Stallbesitze-rin und Trainerin aus Loxstedt hat sich der Dressur und der klassisch-barocken Reiterei verschrieben. Einige Highlights sind sicher die Horse-Agility-Präsentation von Nina Stei-gerwald, die Vorstellung der Working Equi-tation mit und durch Gernot Weber und eine Westernvorführung unter dem Motto „Cowboys dürfen das“ mit Ralf Seedorf. Der zum zweiten Mal stattfindende „Abend der Pferdefreunde“ kann mit Richard Hinrichs, dem Leiter des Instituts für Klassische Reite-rei Hannover, einen Star-Gast aufbieten. Nach dem Erfolg des letzten Jahres wird es auch dieses Mal einen Abend mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Akts, Akteuren und geselligem Beisammensein geben. Wieder dabei ist das Expertenfo-rum Pferdegerecht mit diversen Persönlich-keiten, unter anderem Klaus Schöneich und Initiator Horst Becker.

Ein weiteres Highlight ist das Spezial-programm „Hannoveraner Erleben“ mit dem Championat des Freizeitpferdes. Die VERDI-ANA hat sich in der Vergangenheit mit der Ausrichtung des bundesweiten Cham-pionats des Freizeitpferdes und –ponys bewährt, worin das Hannoveraner Championat eingebettet war. Durch den zweijährigen Ausrichtungsrhyth-mus ist das Championat in diesem Jahr ausschließlich den Hanno-veranern vorbehalten. Weite-re Highlights sind die fünften Landesmeisterschaften der klas-sisch-barocken Reiterei und die Norddeutsche Meisterschaft der Islandpferdereiter. Diese werden durch das umfangreiche Nennungsergebnis wahrscheinlich schon am Freitag mit dem Programm starten.

Die Working Equitation ist dieses Jahr erstmals mit vier Disziplinen dabei und richtet das Finale des

VerlosungDie ReitZeit verlost zehn mal zwei Karten für die Verdiana. Nähere Infos gibt es auf unserer Internetseite unter www.reitzeit-magazin.de

Rettenmaier-Cups in der Dressur, im Trail und Speedtrail und der Rinderarbeit auf der VERDIANA aus. Sie bildet einen großen Programmteil und wird voraussichtlich am Freitag mit der ersten Disziplin star-ten. Zu den weiteren Neuigkeiten gehören die erste Verdener Cross Trophy, organisiert und veranstaltet durch den RC Hagen-Grin-den. Sie wird von der Firma Röwer und Rüb mit mobilen festen Hindernissen unter-stützt. Ebenfalls neu ist der Geländereiter-cup-Vorausscheid der Vereinigung der Frei-zeitreiter und -fahrer Deutschland.

Expertenforum

Die Kooperation der beteiligten Verbän-de und Vereine zeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten den Freizeitreiter geboten werden, sich mit dem Pferd zu beschäftigen, Reitsport zu betreiben, sich zu präsentieren und in Wettbewerben zu messen. Immer im Vordergrund: Der Spaß von Pferd und Reiter in allen Präsentationen und Veranstaltungs-teilen.

Weitere Infos: www.verdiana.de

Horst Becker kann zahlreiche

Experten im Forum Pferdege-

recht begrü-ßen.

Page 16: ReitZeit Ausgabe 3/2014

KLASSISCH/BAROCK

VIELE STÖRQUELLEN VERHINDERN EINEN GEFÜHLVOLLEN SITZ■ Seminar mit Eckart Meyners am 6. Oktober in 21376 Luhmühlen■ Inhalt: Der Schwung des Pferdes bestimmt die Sitzgrundlage. Denn haben Pferde zu viel Schwung, so können Reiter diese spezifi-schen „Unruhebewegungen“ oft nicht tilgen. Auch die Größe des Pferdes sollte der Reiter-größe entsprechen, weil die Einwirkung vom Schenkel nicht optimal sein kann, wenn die Beine des Reiters weit über den Pferdeleib in Richtung Boden hinausragen. Warum in diesem Zusammenhang auch ein entschei-dender Punkt die Breite des Pferdes ist, erklärt Eckart Meyners (Lüneburg), ehemaliger Sport-dozent an der Universität Lüneburg mit Hilfe von sportwissenschaftlichen Erkenntnissen in einem 1 ½ stündigen theoretischen Part. Dazu demonstriert er im zweiten Teil mit unter-schiedlichen Reitern und Pferden, wie man Bewegungsabläufe und Funktionszusam-menhänge beim Reiter sehen und analysie-ren kann. Eine systematisch erarbeitete Sitz-analyse liefert die Grundlage für die Korrektur des Reitersitzes. So kann auch die Einwirkung verbessert werden und bei Problemen gezielt Hilfestellung geleistet werden.■ Weitere Infos: www.pferd-aktuell.de

ALBTRAUM WINTER - MOTIVATION FÜR PFERD UND REITER■ Seminar mit Christoph Hess am 11. Dezem-ber in Schönemoor■ Inhalt: Es wird Winter, es ist kalt, regnet oder schneit. Am Donnerstag, den 11. Dezember 2014 wird Christoph Hess, Leiter der Persön-lichen Mitglieder und internationaler Rich-ter auf der Anlage des Reit- und Fahrvereins Schönemoor erklären, wie man die dunkle Jahreszeit und Hallensaison für sich und sein Pferd nutzen kann ohne einen Hallenkoller zu bekommen. Ziel des Seminares ist es, aufzuzei-gen, wie diese teilweise nasse und dunkle Zeit genutzt werden kann um sich und sein Pferd auf den nächsten Sommer bzw. die nächs-te „grüne Saison“ vorzubereiten. Anhand von Training- und Gymnastizierungslektionen und weiteren zahlreichen Ideen in Theorie und Praxis wird Christoph Hess demonstrieren, wie eine ausgewogene und abwechslungsrei-che Winterarbeit zum Erfolgskonzept für die nächste Freiluftsaison wird. ■ Weitere Infos: www.pferd-aktuell.de

TIPPS UND HILFEN ZUR MOTIVATION DES PFERDES■ Seminar mit Richard Hinrichs am 28. September in 30938 Burgwedel-Fuhrberg■ Inhalt: Der renommierteste deutsche Barockausbilder Richard Hinrichs, Präsident des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland, ist bereits zum zehnten Mal in Folge Gastgeber einer Regionalen Fach-tagung der Persönlichen Mitglieder. Bei dieser Veranstaltung am Sonntag, den 28. Septem-ber, auf der Anlage von Richard Hinrichs in 30938 Burgwedel-Fuhrberg, rückt die Motiva-tion des Pferdes in den Fokus. Erörtert werden Gesetzmäßigkeiten der Motivierung und ihre Umsetzung bei der gymnastizierenden Ausbil-dung des Reitpferdes. Richard Hinrichs erläu-tert die theoretischen Grundlagen und gibt dazu Einblicke anhand von Beispielen in der Praxis. In den Präsentationen stellen sich Pfer-de unterschiedlicher Rassen mit unterschied-lichem Ausbildungsstand vor. Die PM-Regio-naltagung beginnt um 10 Uhr und kostet für PM 20 Euro, für Nicht-PM 30 Euro. Die Teilnah-me kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit zwei Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.■ Weitere Infos: www.pferd-aktuell.de, Telefon 02581/6362-247, E-Mail: [email protected]

BODENARBEITGHP-PRÜFUNG■ Geführte/gerittene WBO-Gelassenheitsprü-fung am Sonntag, 24. August, in 27336 Rethem■ Inhalt: Der Reit- und Fahrverein Lichten-horst und Umgebung veranstaltet am Sonn-tag, 24. August, eine geführte/gerittene GHP in Rethem-Moor. Richter ist Volker Dohme. Zu den Aufgaben gehören Vortraben an der Hand, aufsteigende Luftballons hinter einer Hecke, Rappelsack oder Klapperkarre, Regen-schirm, Rückwärtsrichten, Sprühflasche. Teil-nehmer mit der Note 1/2 erhalten eine Schlei-fe. Bis zur Note 3 werden Urkunden vergeben. ■ Weitere Infos: Antje Dreißig-Kratsch, Tele-fon 0152/53192517

ZIRKUSLEKTIONEN & BODENARBEIT■ Seminar mit Nathalie Penquitt von Freitag

bis Sonntag, 5. bis 7. September in 27305 Engeln■ Inhalt: Zirkuslektionen bieten eine groß-artige Möglichkeit, die Beziehung zum Pferd sowie deren körperlichen Fähigkeiten zu verbessern. Dadurch wird auch die Rittigkeit gefördert. Es werden gymnastizierende und zirzensische Lektionen an der Hand geübt wie Seitengänge, Aufgaben mit Bodenstan-gen, spanischer Schritt, Kompliment, Verbeu-gen. Die Lektionen werden schrittweise erklärt und mit jedem Pferd einzeln und nacheinan-der geübt. Ziel ist es, eine Palette von Hilfen – bewusster Einsatz des Körpers, der Stimme und der Gerte – zur besseren und eindeutigen

Zirkuslektionen stehen im Mittelpunkt bei einem Seminar mit Nathalie Penquitt vom

5. bis 8. September.

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grüne seitenVeranstaltungstipps

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Verständigung mit dem Pferd zu vermitteln. Trainiert wird mittels positiver Verstärkung, wahlweise mit Clicker.■ Weitere Infos: Katja Bogen, 04249/95107, E-Mail [email protected]

WANDERRITTEVFD-GELÄNDEREITER-UND FAHRER-CUP■ Am Samstag, 23. August, in Ostfriesland■ Inhalt: Der erste Geländereiter-und Fahrer-cup wird bereits fleißig geplant. Unterstützt wird das Ganze durch die Agenda Reiten der Gemeinde Westoverledingen. Auf dem Programm steht ein abwechlungsreicher Orientierungsritt, ein Fragebogen zum Wissen rund ums Geländereiten sowie ein Trailpa-cours. Auch wenn beim GRC eine Wertung vorgenommen wird, die eine Qualifikati-on zum Endausscheid des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen mit einschließen kann, soll an diesem Tag der Spaß und das Mitein-ander mit dem Partner Pferd im Vordergrund stehen.■ Weitere Infos: Tanja Michel, Telefon 04954/954520, E-Mail [email protected]

RITT ZU DEN HÜGELGRÄBERN ■ Geländeritt am 20. August in 27211 Bassum■ Inhalt: Der Ritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, bei dem das archäologische Highlight viel-leicht ein letztes Mal so betrachtet werden kann, denn es liegt ein Antrag auf Sandabbau vor. Die VFD hat in der Anhörung Widerspruch bekundet und hofft auf Erhalt dieses Gelän-des aus der Jungsteinzeit. Rittführerin Susan-ne Reichelt ist Gästeführerin für Bassum und empfängt die Teilnehmer bei den Hügelgrä-bern. Hier wird sich in zwei Gruppen aufgeteilt, eine die sich um die Pferde kümmert, während die anderen dem Vortrag folgen. Danach wird getauscht. Bis dahin wird auf unterschiedli-chen Wegen nur im Schritt geritten. Nach dem Vortrag geht es im Schritt über Feldwege und Straßen zurück. Es gilt Helmpflicht. ■ Weitere Infos: [email protected]

CLICKERTREFFEN■ Mit Nina Steigerwald am 20. September in 27305 Ochtmannien■ Inhalt: Auf dem Hof Steigerwald findet von 10 bis 18 Uhr ein Tag rund um die Posi-tive Verstärkung bei Pferden statt: Infor-mation, Präsentation, Austausch, Spaß und

Mitmachen. Themen und Inhalte sind so viel-fältig wie das Clickern selbst: Turnen, Horse Agility, Freiarbeit, Lösungen bei Problemver-halten, Reiten mit Clicker… Von 11 bis 12.30 Uhr gibt es einen Workshop: Leinenführig-keit oder Höflichkeitstraining mit Schafen. Wer mit Pferden clickert, weiß, wie elementar wichtig Höflichkeit ist. Schafe sind gnadenlos gierig und rennen jeden mit Futtereimer um. Sie sind also die idealen Partner, um eine schö-ne Höflichkeit zu trainieren. Hierfür ist eine Anmeldung erforderlich, da nur fünf Scha-fe zu vergeben sind. Die Trainingsergebnis-se des vorhergehenden Seminars mit „Indi-viduelles Training“ werden präsentiert und erklärt. Anreise ist schon am Freitag ab 15 Uhr möglich, um sich beim gemütlichen Beisam-mensein am Lagerfeuer auszutauschen und erste Clickerluft zu schnuppern. Übernachtung mit Schlafsack und Isomatte ist möglich. Eige-ne Pferde können mitgebracht werden.■ Weitere Infos: www.clicker-training.de

SONSTIGES12. SHETTY-FESTIVAL MIT BUNDESSCHAU■ 13. und 14. September auf der Rennbahn am Sportpark in Bad Harzburg■ Inhalt: Programm am Samstag: 8.30 Uhr: IG-Shetland Tour, 13 Uhr: Bundesschau, 18 Uhr: Shetty-Schaubilder, 20 Uhr: Züchterabend. Sonntag: 9 Uhr: Bundesschau und Reit-/Fahr-prüfung, 10 Uhr: Shetty-Boutique und Info-stand 13.30 Uhr: Endringe und Siegerehrung.

Der Eintritt ist frei.■ Weitere Infos: www.igshetland.de

EUROTIER■ Messe für professionelle Tierhaltung vom 11. bis 14. November 2014 in Hannover

■ Inhalt: Im November findet auf dem Messe-gelände in Hannover die weltweit größte Messe für die professionelle Tierhaltung, die EuroTier 2014, statt. Die führenden Unterneh-men der Branche werden ein vollständiges Angebot und zahlreiche Neuheiten zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben sich bereits 2.100 Aussteller aus 49 Ländern ange-meldet. Die Hälfte der Aussteller kommt aus dem Ausland: Mit 163 Unternehmen liegen die Niederlande erneut an der Spitze. Mit ihrem einzigartigen Angebot an Innovationen, Trends und Detailfragen der modernen Tier-haltung ist sie eine unverzichtbare Informati-onsquelle für die Landwirte. Gegenüber den Vorjahren zeigen die Anmeldungen erneut ein Wachstum in den Ausstellungsbereichen Futtermittel, Tiergesundheit und Veterinär-medizin sowie bei anderen Betriebsmitteln. Insbesondere das einzigartige Angebot rund um Futter und Tiergesundheit ist ein Allein-stellungsmerkmal der EuroTier.■ Weitere Infos: www.eurotier.com

Das zwölfte Shetty-Festival findet in Bad Harzburg statt.

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Page 18: ReitZeit Ausgabe 3/2014

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praxisBarhuf oder Eisen?

Pauschalrezept? FehlanzeigeDie Kelten benutzten sie schon vor mehr als 2.000 Jahren. Bis heute haben Hufeisen Hochkonjunktur. Aus dem Hochleistungssport sind sie nicht mehr wegzudenken, bei gesundheitlichen Problemen sollen sie die Heilung fördern. Doch ist das schützende Hufeisen wirklich immer sinnvoll?

J ahrelang trug Toni seine Reiterin über Stock und Stein, kletterte mit ihr Anhö-hen hoch, durchquerte steinige Bäche

und beschritt auch asphaltierte Straßen in flottem Schritt. Doch plötzlich ist der Wallach im Gelände kaum noch vorwärts zu bekommen, stolpert häufig und spürt jedes kleine Steinchen. „Da werden wir wohl um einen Beschlag nicht mehr rumkommen“, befürchtet seine Besitzerin. Doch müssen es tatsächlich Hufeisen sein, oder kann der Wallach auch ohne Beschlag wieder glück-lich werden?

Uwe Lukas, staatlich geprüfter Huf-

schmied mit Huf-Rehabilitationsstall in Warendorf und lange Jahre Vorsitzender des Ersten Deutschen Hufbeschlagsschmiede-Verbandes (EDHV), kennt das Problem. „Die Leute wundern sich, dass ihre Pferde barhuf immer gut liefen und dann plötzlich fühlig werden. Die Erklärung ist ganz einfach: Irgendwann nutzt sich auch das beste Horn ab. Wenn es fast bis zur Lederhaut durch-gelaufen ist, fängt es an, weh zu tun.“ Um das zu verhindern, sei ständige Bewegung auf den verschiedensten Untergründen das A und O. „Es geht nicht, dass man das Pferd den ganzen Tag in der Box stehen lässt und

StrahlfäuleEine gesundheitsfreundliche Alternative zur Behandlung von Strahlfäule bietet die Firma Prontomed: ProntoCare-Vet Equino-Line wirkt durch einen elektrochemischen Prozess, in dem normale Kochsalzlösung aktiviert wird. Durch diesen Prozess entsteht eine pH- neutrale antiseptische Lösung mit breitem mikrobiziden, levuroziden, tuberku-loziden und fungiziden Wirkungsspektrum und hoher Stabilität. Als Sprühgel enthält das Produkt zusätzlich einen Verdicker auf Silikat-Basis, das Feuchtigkeit bindet. Dadurch kann es sauber in die Furchen eingesprüht werden und verbleibt in den Strahlgängen. Weitere Infos: www.prontomed.de

Effektiver HufschutzSole Guard von Vettec ist ein ideales Produkt für den Übergang vom beschlagenen Huf zum Barhufer. Es ist das erste Produkt seiner Art, das dem unbeschlagenen Huf schnell und effektiv Schutz bietet. Dafür wird die

Sohlenfläche des Hufes mit Sole Guard augefüllt und ein mindestens drei Millimeter dicker schüt-zender Belag erstellt, der bis zu drei Wochen am Huf haften kann. Sole-Guard verbindet sich mit der Sohle und dem Strahl, die somit vor äußerer Feuchtigkeit und Schmutz geschützt werden, und härtet sta-bil aus, um den Barhuf zu schützen. Es behält

aber volle Elastizität, um mit der natürlichen Bewegung des Hufes mitzugehen.Weitere Infos: www.vettec.com

ProdukttippsZeigt her Eure Hufe: Wann sind Eisen sinnvoll, wann lässt es sich barhuf besser laufen?

Page 19: ReitZeit Ausgabe 3/2014

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dann drauflosreitet. Die Haltungsbedin-gungen sind für gutes Horn entscheidend. Je mehr Bewegung, je mehr wird der Huf durchblutet, desto besser wächst gutes Horn nach.“ Ideal wäre daher für jedes Barhuf-Pferd die Offenstallhaltung.

Offenstallhaltung ideal

„Pferde ohne Hufschutz sind nur begrenzt einsetzbar“, meint der Hufschmied. „Erst in dem Moment, in dem der Huf geschützt wird, verbessert sich die Kilometerleistung enorm. Spannt man ein unbeschlagenes Pferd vor die Kutsche und lässt es 30 Kilometer über die Straße laufen, wird es am Ende selbst auf dem Kutschbock sitzen wollen, weil es nicht mehr laufen kann.“ Ein gutes Beispiel seien die Arbeitspferde damals: Die Pfer-de vorm Pflug waren in der Regel nicht beschlagen, die Vierbeiner, die für Boten-gänge auf befestigten Straßen genutzt wurden, bekamen Hufeisen. Sollte der Vierbeiner Fühligkeit zeigen, rät Lukas

dazu, das Reitpensum zu ändern – oder zu einem einfachen Basisbeschlag, der die problemlose Fußung auf jedem Boden möglich macht.

Anja Kuhrau, BESW-Akademie-geprüf-te Hufpflegerin aus Wolfenbüttel, hat fest-gestellt: „Für viele Pferdebesitzer gibt es nur eine Wahrheit. Die einen sagen, dass ihr Pferd mit Eiereisen am besten laufe, andere lassen nur vom Huforthopäden ausschneiden, schwören auf Hufschuhe oder Duplos. Ich denke aber nicht, dass es nur einen richtigen Weg in der Hufbe-arbeitung gibt.“ Die wenigsten beschäf-tigten sich wirklich mit dem komplexen Organ der Hufkapsel oder schauten nach den richtigen Proportionen des Hufes, des Wandwinkels und den Flächenverhältnis-sen. „Auch der Lebensraum, die Boden-verhältnisse, die Nutzung des Pferdes, anatomische Gegebenheiten, Erbanlagen, Gliedmaßenstellung, Fütterung, Gesund-heitszustand und Gewicht spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Art und Weise der Hufbearbeitung geht.“ ➜

Ein Beispiel für einen Hufschuh ist der Marquis Supergrip. Durch das paten-tierte Luftkammersystem wird sehr guter Halt in allen Gangarten ermög-licht. Der Hufschuh kann einfach und schnell angezogen werden, passt sich an alle Hufformen an, bietet Schmerz-linderung bei Pferden mit chronischer Hufrehe und lahmfreies Laufen bei empfindlicher Sohle, wirkt als Stoß-dämpfer und schont somit Knochen, Sehnen und Gelenke und sorgt mithil-fe des Strahlpolsters für eine durchblu-tungsfördernde Massage. Er kann in

allen Bereichen – egal, ob im Gelände, in der Dressur oder beim Springen – eingesetzt werden und umfangreiches Zubehör wie Einlagen, Ballenschoner oder Stollen sind erhältlich. Der Marquis-Hufschuh ist auch als Probe- oder Testschuh für 14 Tage erhältlich. Weiter Infos: www.marquis-vetec.com.

Hufschuhe als Alternative

Barhuf oder Eisen? Da sind sich auch die Experten uneins.

Bei Problemen wie Hornspalten muss genau geschaut werden, wo die Ursache

liegt.

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Ziel sollte dabei sein, die optimalste Lösung für Pferd und Reiter zu erlangen – und zwar ganz individuell.

Individuelle Lösung

Anja Kuhrau nennt ein Beispiel: „Möchte ein Reiter einen Wanderritt unternehmen, mit einem Pferd, das durch Erbanlagen eine schlechte Hornqualität aufweist und noch eine Fehlstellung der Gliedmaßen hinzu kommt, sodass Scherkräfte auf die Horn-kapsel einwirken, sollte der Reiter einen anderen Weg als den des Barhufs einschlagen.“ Mit diesen Hufen einen mehrstündig- und tägigen Ritt barhuf zu absolvieren, werde höchstwahrscheinlich nur mit Schmerzen des Pferdes durch zu hohen Hornabrieb von statten gehen.

Die Zuchtauslese spiele bei der Qualität des Hufes eine entscheidende Rolle: „Ohne Huf kein Pferd wird leider in den Zuch-ten oft nicht so hoch gewichtet wie Bewegungstalent.“ Umso wichtiger sei ein kompetenter Hufbearbeiter, der auch erklärt und Fragen beant-wortet. „Zum Glück ändern sich Zeiten. Heutzutage gibt es Hufpfle-ger, Huftechniker und Hufschmiede die sich auf Fortbildungen treffen. Dort findet reger Austausch statt. Sie beratschlagen sich, diskutieren Röntgenbilder und ziehen Kollegen bei Spezialfällen hinzu.“ Was wann Sinn macht, ob Barhuf oder Eisen, sei von Pferd zu Pferd unterschied-lich. „Das können Rock’n’Roll- oder Eiereisen sein, Eisen mit Platte, Polster, Keil oder Kombibeschlä-ge wie Duplo. Auch Klebebeschlä-ge oder Hufschuhe für Wander-ritte oder als Krankenschuh machen vielfach Sinn.“ Wichtig sei einfach, einen guten vertrauensvollen Kontakt zu seinem Hufbe-arbeiter zu haben. Dieser darf auch mal in Frage gestellt werden und eine zweite Meinung hinzu gezogen werden, denn wie schon gesagt, im Gegensatz zu früher sollten alle Hufbearbeiter sinnvolle Erklärungen geben können“, sagt Anja Kuhrau. Allerdings liege die Verantwortung am Ende bei den Pferdebesitzern. „Sie entscheiden, welche Hufbearbeitungsphilosophie es sein soll, ob und welchen Beschlag sie wählen, ob und welchen Hufschuh sie für ihr Pferd bevorzugen und welches von allem am sinnvollsten ist – natürlich in Absprache mit dem Hufbearbeiter.“ (az)

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Qualitätsbewusste Reiter wollen keine Kompromisse eingehen – erst recht nicht bei der Kleidung. Beste Qualität, hohe Funktionalität und ein modisches Design zu fairen Preisen bietet die dänische Firma Montar. Hier findet der anspruchsvolle Freizeitreiter-Bekleidung, Schuhe und Zubehör in innovativer Qualität und topaktuellem Design. Gleichzeitig legt die Firma Wert auf Funktionalität und Sicherheit. Montar-Reitmode ist für den Reiter-Nachwuchs ab vier Jahren bis zur Größe 54 erhältlich. Die meisten Hosen werden aus hypoallergenen, antibakteriellen, geruchsneutralen und schnell trocknenden Bambusfasern hergestellt. Weitere Infos: www.montar.de

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Page 22: ReitZeit Ausgabe 3/2014

22 ReitZeit

praxisFütterung von Freizeitpferden

Oft ist weniger mehrWer das passende Futter für sein Pferd finden möchte, hat die Qual der Wahl: Während Hafer vielerorts bis heute das Futtermittel der Wahl ist, sind immer häufiger auch Müslis, Mischfutter und Futterzusätze in den Trögen zu finden. Das, obwohl fast jedes Freizeitpferd auch ohne Kraftfutter auskommen könnte.

E in Blick in die Natur offenbart, wie der artgerechte Ernährungsplan eines Pferdes aussieht: Wildpferde sind

ständig in Bewegung und ernähren sich ausschließlich von Gräsern, Kräutern, Blät-tern, Rinden und Ästen sowie Salz, Minera-lien und Wasser. Getreide taucht im natürli-chen Speiseplan nicht auf. Dass es dennoch eine entscheidende Rolle in der heutigen Fütterung der domestizierten Pferde spielt, kommt nicht von ungefähr: Hafer ist nach wie vor das bekömmlichste Getreide für Pfer-de, weil er am besten verdaut werden kann. Dazu ist er auch kostengünstig. Nichtsdesto-trotz landet er nicht mehr so häufig in den Krippen, wie es einst der Fall war. Das liegt auch daran, dass ihm nachgesagt wird, dass er „sticht“.

Hafer sticht?

Prof. Dr. Manfred Coenen, Ernährungs-experte von der Universität Leipzig erklärt: „Tatsächlich hat Übermütigkeit oft etwas mit zu viel Hafer zu tun.“ Einen speziellen Inhalts-stoff, der besonders munter macht, gibt es allerdings nicht: „Wir haben den Hafer nach

Nährstoffen untersucht, die Stresshormo-ne freisetzen“, berichtet er. Fündig wurden die Wissenschaftler nicht. „Vielmehr ist es so, dass der Hafer viel Energie liefert. Wenn die Menge nicht an den durch das Training entstehenden Energieverbrauch angepasst ist, kann es schon mal vorkommen, dass die Pferde munterer sind als sonst.“ Das kann im Zweifelsfall nicht nur gefährlich für den Reiter werden – auch den Pferden schadet eine zu große Hafermenge. „Wird sie dauer-haft gefüttert, droht Übergewicht“, mahnt Coenen. So haben Experten vom College of Veterinary Medicine in Virginia/Maryland festgestellt, dass 51 aller heutigen gehalte-nen Pferde unter Übergewicht leiden.

Das ist vor allem in falscher Fütterung begründet und nicht in Bewegungsmangel,

da die Futterration des Pferdes nicht nur seiner Größe und seinem Gewicht, sondern auch seiner körperlichen Leistung angepasst werden muss. Wer glaubt, dass sein Pferd viel arbeitet, wenn es täglich eine Stunde in allen Gangarten geritten wird, irrt ebenfalls: Ein solches Pensum fällt lediglich unter „leichte Arbeit“, der Energie- und damit der Kraftfut-terbedarf ist gering.

„Wer sein Pferd nur sonntags einmal ins Gelände reitet, sollte ihm keinen Hafer füttern. Alles, was dabei entsteht, ist über-schüssige Energie, die durchs Training nicht abgebaut werden kann.“ Coenen rät, Groß-pferden, die bis zu dreimal wöchentlich so gearbeitet werden, dass sie auch leicht ins Schwitzen kommen, mit 1,5 bis 2 Kilogramm Hafer täglich zu versorgen. Sportpferde mit

Freizeitpferde brauchen vor

allem eins: jede Menge Heu.

Für welches Pferd welches Futter geeignet ist, muss individuell entschieden werden.

Page 23: ReitZeit Ausgabe 3/2014

23ReitZeit

Leinöl & LeinkuchenDie Qualität ist entscheidend.

www.urkraft-leinmanufaktur.de

höchster Belastung brauchen eine größere Menge des Energielieferanten, nämlich bis zu fünf Kilogramm täglich.

Heu liefert langfristig Energie

Der jeweilige Energiebedarf des Pfer-des gilt dementsprechend nicht nur für Hafer, auch die Inhaltsstoffe der mehr als 300 verschiedenen Mischfuttersorten und Müslis, die es mittlerweile auf dem Markt gibt, müssen genau unter die Lupe genommen werden. Was gut duftet und aufgrund der abenteuerlichen Mischung „lecker“ aussieht, muss noch lange nicht gut fürs Pferd sein.

Dabei gilt die Faustregel: Ein 600 Kilo-gramm schweres Pferd, das nur leicht arbei-tet und kaum ins Schwitzen kommt, hat einen Energiebedarf von bis zu 91 MJ vE (verdauliche Energie) und benötigt bis zu 455 Gramm Protein. Wer sich an die Faust-regel hält und seinem Pferd mindestens ein Kilogramm Heu je 100 Gramm Körperge-wicht pro Tag füttert, hat den Bedarf damit schon abgedeckt, wenn er dazu ein hoch-wertiges Mineralfutter verfüttert.

Diese Menge an Heu ist übrigens sowieso

ein Muss für jedes Pferd – die Rohfaser wird im Dickdarm verarbeitet und liefert langfris-tige Energie. Außerdem sorgt die Fütterung von Heu dafür, dass das natürliche Bedürf-nis des Pferdes, bis zu 18 Stunden täglich Nahrung zu sich zu nehmen, befriedigt wird. Auch, wer ein schwerfuttriges Pferd hat, muss nicht zwangsläufig zu einem getreide-reichen Futter greifen. Hier können Heucobs und Leinöl dafür sorgen, dass es etwas auf die Rippen bekommt.

Wer dennoch zu einem Müsli greifen möchte, sollte darauf achten, dass es weder Hafer noch Gerste oder Mais enthält – letz-tere sind ebenfalls energiereich, allerdings in ganzen Körnern im Dünndarm nur schwer verdaulich. Auch die Tatsache, dass viele Frei-zeitpferde nur unregelmäßig arbeiten, sollte bei der Kalkulation der täglichen Futterrati-on berücksichtigt werden. An den Tagen, an denen sie nicht geritten werden, sollte das Kraftfutter daher deutlich reduziert werden. Steht ein besonders anstrengender Tag an, beispielsweise ein längerer Ausritt oder eine Turnierteilnahme, gilt es nicht nur das Trai-ning dafür langsam gesteigert werden, damit das Pferd die Aufgabe problemlos und ohne Erschöpfungserscheinungen bewältigen kann. Auch die Futterration muss angepasst

werden – nach und nach kann die Mahlzeit energiereicher ausfallen.

Viele Pferde sind zu dick

Wie die tatsächlich erbrachte Arbeitsleis-tung eines Pferdes festgestellt werden kann, hat Professor Dr. Manfred Coenen gemein-sam mit Helmut Meyer in dem Standardwerk „Pferdefütterung“ zusammengefasst. Unter anderem kann dort nachgelesen werden, dass ein 600 Kilogramm schweres Pferd für zwei Stunden Schrittarbeit oder eine halbe Stunde Trab oder einer Viertelstunde Galopp eine Fütterungsmenge von einem Kilo-gramm Hafer oder einem vergleichbarem Kraftfutter täglich erhalten sollte.

Übrigens kann die Beratung durch einen Futterexperten sowie die Untersuchung des Blutes auf eventuelle Mängel oder erhöhte Werte durchaus Sinn machen: Ist der Ernäh-rungsplan des Pferdes seiner Größe, seinem Gewicht und seiner Arbeitsleistung ange-passt, bleibt es gesund. Wer es zu gut meint und zu viel, zu fett- und zu energiereich füttert, kann sich schnell mit Stoffwechse-lerkrankungen konfrontiert sehen. Daher gilt auch in der Pferdeernährung: Vorsicht ist besser als Nachsicht. (az)

Pferdebesitzer und Reiter kennen die Prob-leme ihrer Pferde im Winter. Ungewünsch-te Gewichtszunahme oder auch -abnahme, Verdauungsprobleme bis hin zu Tempera-mentänderungen werden festgestellt. Dipl. Pferdetherapeut Jürgen Gründel hat daher die Fütterung von Rohfaserwürfeln mit 80 Prozent Rohfaseranteil für sich entdeckt. Die enthaltenen Vitamine und Spuren-elemente kommen aus Heu und Luzerne sowie hydrothermisch aufgeschlosse-nem Getreide und sorgen für intensives Kauen und eine lange Verweildauer im Verdauungstrakt, Energie wird langfristig geliefert. Ein zusätzliches Kraftfutter ist nicht nötig. Die Fütterung von ausgewoge-nem und langfaserigem Futter empfiehlt der Physiotherapeut auch für Pferde mit gesundheitlichen Problemen wie Atem-wegserkrankungen oder bei mangelnder Leistungsbereitschaft. Weitere Infos: www.steelhillranch.de

Tipp für den Winter: Raufaserwürfel

Die klassische Mahlzeit besteht aus Hafer und Mineralfutter.

Bei Müslis und Fertigfutter sollte auf die Inhaltsstoffe geschaut werden.

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Page 24: ReitZeit Ausgabe 3/2014

24 ReitZeit

vereineAus der Nachbarschaft

WBO-Meisterschaft PSV Region Hannover

Ein tolles Team: Celina Scherbaum und Gironimo

Erstmals richtete der Pferdesportver-band Region Hannover eine WBO-Regionsmeisterschaft aus. Diese Veran-

staltung wurde vom PSV ins Leben gerufen, um Reitern aller Altersklassen, die bislang über keine oder nur wenige Turniererfahrun-gen verfügen, eine Möglichkeit zu geben, Turnierluft zu schnuppern, ohne dafür über eine Jahresturnierlizenz verfügen zu müssen. Auch die teilnehmenden Pferde und Ponys müssen nicht bei der FN einge-tragen sein. Alles also ganz unkompliziert und ohne großen bürokratischen Aufwand. Die einzige Voraussetzunge für die Teilnah-me in Neuwarmbüchen war eine Stammmit-gliedschaft in einem Verein des Pferdesport-verbandes. Zusätzlich durften aber auch 20 Einzelreiter an den Start gehen.

Wer an diesem Tag das Ziel vor Augen hatte, auf dem Vereinsgelände des RuF Neuwarmbüchen Regionsmeister zu werden, musste an zwei Qualifikationsprüfungen teilnehmen. Die erste Wertungsprüfung, ein Dressurreiterwettbewerb Hufschlagfigu-ren, wurde am Morgen als zweite Prüfung des Tages auf dem Dressurviereck geritten. Genannt hatten diese erste Wertungsprü-fung 16 Reiterinnen, von denen die 13-jähri-ge Celina Scherbaum auf ihrem eben-falls 13-jährigen Ponywallach Gironimo am besten zu überzeugen wusste. Die beiden gewannen mit der Wertnote 7,7. An zwei-ter Stelle konnte sich Katharina Mehring mit Liam III vom RFV Isernhagen platzieren. Ihr gaben die Richter die Note 7,5. Drittplatziert war Michelle Boltersdorf auf Neelix. Sie star-tete wie die Siegerin für den RFV Engelbos-tel und erhielt eine 7,1 für ihren Ritt.

Nachmittags mussten die Teilnehmer der Regionsmeisterschaft auf dem Spring-platz bei einem Springreiterwettbewerb ihr Können unter Beweis stellen. Die Beur-teilung der 15 Teilnehmerinnen erfolgte in Gruppen mit maximal vier Reiterinnen. Nach-dem der Richter mithilfe einer kurzen Aufga-be den leichten Sitz sowie die Einwirkungen in Trab und Galopp überprüft hatten, musste nacheinander ein kleiner Parcoursausschnitt mit fünf Hindernissen in Anlehnung an die Anforderung der Klasse E bewältigt werden. Hierbei wurden die harmonische Bewälti-gung der gestellten Aufgaben sowie der

Gesamteindruck während des Wettbewerbs beurteilt.

Auch in dieser Prüfung konnten Celi-na und Gironimo den Richter überzeugen. Sie erhielten die Wertnote 8,2 und gewan-nen den Springreiterwettbewerb. Erneut mussten sich Katharina Mehring und Liam III mit einer 8,0 knapp geschlagen geben.

An dritter Stelle platzierte sich mit der Wert-note 7,4 Ida Marit Edler vom RuF Hänigsen mit ihrem Pflegepferd, der Hannoveraner-Stute Farentina. Sie startete in Neuwarm-büchen das allererste Mal auf einem Turnier und wurde gleich mit mehreren Schleifen belohnt.

Im Anschluss an den Springreiterwett-bewerb wurde die Platzierung der Regions-meisterschaft auf dem Springplatz vorge-nommen. Nach den Siegen in beiden Qualifikationsprüfungen musste in der Meldestelle nicht lange gerechnet werden, um die neue WBO-Regionsmeisterin zu ermitteln. Celina Scherbaum, die bereits seit sechs Jahren reitet, aber erst seit einein-halb Jahren ihr eigenes Pony besitzt, weiß, dass sie diesen Erfolg neben ihrem eige-nen Können natürlich auch ihrem kleinen Sportkameraden Gironimo zu verdanken hat. Vizemeisterin wurde Katharina Mehring. Rang drei ging an Chelsea Sykes vom RV Engensen, die sich mit Haakon im Dressur-reiterwettbewerb an vierter und im Spring-reiterwettbewerb an dritter Stelle platzieren konnte.

Im Rahmen dieser Ehrung wurden auch die erfolgreichsten Reiter der einzelnen Disziplinen nochmals geehrt. Somit konn-te sich Celina Scherbaum nicht nur über den Titel der Regionsmeisterin der Gesamt-wertung freuen, sie erhielt außerdem noch die Goldmedaille für die beste Dressur- und Springreiterin der Regionsmeisterschaft. Ebenso erhielt Katharina Mehring die Silber-medaille in der Gesamtwertung. Die Bron-zemedaille in der Dressur erhielt Michelle Boltersdorf und die im Springen Ida Marit Edler.

Richter Erhard Paltinat zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem Turnier: „Ich halte die WBO-Prüfungen und Turnie-re für sehr wichtig, da hier jeder eine Chan-ce hat.“ Außerdem lobte er das sportliche Niveau der Teilnehmer an diesem Tag in Neuwarmbüchen. Das einzige, das er bedau-ere, sei die Tatsache, dass nur wenige Jungen den Einstieg in den Reitsport fänden. „Aber vielleicht gelingt es ja in Zukunft, mithilfe der WBO-Prüfungen, wieder mehr Jungen und Männer für den Reitsport zu begeis-tern.“ Elena Czeszak

Die besten drei Paare des Springreiterwett-bewerbes, der zweiten Wertungsprüfung

der WBO-Regionsmeisterschaften (von links): Celina Scherbaum mit Gironimo (RFV

Engelbostel), Katharina Mehring mit Liam III (RFV Isernhagen), Ida Marit Edler mit

Farentina (RuF Hänigsen).

Erhard Paltinat gratuliert Celina Scherbaum zum Gewinn der Regionsmeisterschaft.

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Page 25: ReitZeit Ausgabe 3/2014

25ReitZeit

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Freeman von der PSG BruchhöfenAls Freeman in einem Berittstall stürzte und als nicht

mehr reitbar abgestempelt wurde, kam er zu Susanne Pren-zel von der PSG Bruchhöfen. „Ich ließ die Blockaden besei-tigen, Zähne und Hufe in Ordnung bringen und mithilfe eines Pferdeflüsterers gelang es mir, Vertrauen herzustellen“, erzählt sie. Mittlerweile ist der Hannoveraner 18 Jahre alt und wird seit 13 Jahren im Voltigiersport eingesetzt. „2011 wurde er von einem Pferd getreten und musste operiert werden“, berichtet die Besitzerin. Ein Jahr später war er wieder gene-sen, gewann mit seiner Gruppe die Voltigiertrophy in Braun-

schweig und wurde Bezirksmeister. 2013 stieg die Gruppe in die Klasse M auf. „Freeman war auf einem Champi-onat im Saarland fünft-bestes Pferd und schon zweimal im Fernsehen. Er kann Zirzensische Lektionen, geht Dressur bis zur Klasse M und ist ein talentierter Sprin-ger. Er ist ein Verlass-pferd für unsere Volti-gierer, aber manchmal etwas frech!“

SV Gustedt

Trainingstag für GespannfahrerDie Sparte Reiten und Fahren des Sportvereins Gustedt veran-

staltete einen Trainingstag für Gespannfahrer. Insgesamt waren acht Gespanne mit Ponys und Pferden dabei. Sechs Gespan-ne bekamen zwei Trainingseinheiten zu je 45 Minuten und zwei Gespanne jeweils eine Trainingseinheit. Neben den Gusted-ter Gespannen der Familien Rollwage, Luers und Holz nahmen noch Fahrer aus den Kreisen Peine, Goslar und Vienenburg teil. Als Ausbilder kam Trainer Hermann Wiltz aus Celle. Gekonnt holte er jedes Gespann an seinem Ausbildungsstand ab und verbesser-te jedes Team im Verlauf der Trainingseinheit. Selbstverständlich war es für ihn, bei Bedarf die Leine auch persönlich in die Hand zu nehmen. Der nächste Trainingstag findet am 25. Oktober statt. Weitere Infos gibt es unter www.svgustedt.de.

Reitverein Tarmstedt

Klarer Blick in den Spiegel Große Freude herrscht im Reitverein Tarmstedt über den neuen

Reithallenspiegel, für dessen Anschaffung der Verein 500 Euro von der Volksbank Zeven erhalten hat. Während der Übergabe der Spen-de durch Herrn Heibel von der Volksbank Zeven, erläuterte der zwei-te Vorsitzende des RV Tarmstedt Hans-Peter Jagels kurz, warum der Reithallenspiegel für die Reiter so wichtig ist. Der neue Spiegel wird nicht nur Dressurreitern helfen, sondern auch dem Nachwuchs, der so besser gefördert werden kann.

SCHULPFERD DES QUARTALS

Page 26: ReitZeit Ausgabe 3/2014

26 ReitZeit

vereineAus der Nachbarschaft

PSV Hannover

Niedersachsens Pferdesportler bei den Special OlympicsKürzlich trafen sich in Düssel-

dorf 4800 Athleten mit einer geisti-gen Behinderung begleitet von ihren Trainern, Betreuern und Familien. In 18 verschieden Sportarten und in einem wettbewerbsfreien Angebot stellten sie ihr Können unter Beweis. Vermehrt wurden in den Sportarten auch „unified-Wettbewerbe“ angebo-ten, in denen behinderte Sportler mit nichtbehinderten Partnern zusam-men einen Wettbewerb bestreiten. Für den Pferdesportverband Hannover waren 23 Voltigierer und zehn Reiter am Start.

Zu Beginn der Wettbewerbe fand eine Klassifizierung statt – die teilnehmenden Athleten wurden in Leistungsgruppen einge-teilt. Beim Voltigieren waren Einzel- und Gruppenwettbewerbe in unterschiedlichen Leistungslevels ausgeschrieben – hier waren die Niedersachsen stark vertreten und konn-ten gute Leistungen aufweisen.

Im Einzelvoltigieren im Level E3 konn-te Hartmut Böttcher Gold, Lars Bührig Silber und Angela Grosse vom Reit- und Fahrver-ein Isenbüttel Bronze gewinnen. Im Einzel-voltigieren in Level E4 gab es Bronze für Melissa Scheunemann von der Schule am Wiesendamm in Bederkesa, Silber für Nadi-ne Küppers von der Lebenshilfe Gifhorn, der

vierte Platz ging an Matthias Meinecke, eben-falls Lebenshilfe Gifhorn, und Rang fünf an Nicole Peters, RFV Lucie. Gold gewann Stef-fi Schweitzer (RFV Lucie), gefolgt von Caro-lin Albrecht und Michaela Gäde (Lebenshilfe Gifhorn), Bronze ging an Patrick Böschen. Die Plätze vier bis sieben belegten Klaas Schwe-be (Schule am Wiesendamm in Bederkesa), Nico Jann (RFV Lucie), Kira Schintag (Lebens-hilfe Gifhorn), Nancy Angermann (RFV Lucie) und Andreas Kindscher (Schule am Wiesen-baum).

Gold im Gruppenwettbewerbe G3 und G4 gewann der RFV Isenbüttel, Silber die Schule unter den Eichen/Wedemark. Beim Unified Duo-Demonstrationswettbewerb räumten die Teilnehmer vom RFV Lucie ab: Gold: Steffi Schweitzer und Rebecca Hannemann; Silber:

Nicole Peters und Estelle Gnade; Bronze: Nancy Angermann und Estelle Gnade; Platz vier: Nico Jann und Rebecca Hannemann.

Bei den Reitwettbewerben zeig-ten die Niedersachsen im Geschick-lichkeitstrail ihre Stärken. Hier erhielt Celina Scholz Gold und Gunter Kaune Bronze (RFV Isenbüt-tel).

Weitere Platzierungen gab es in der Dressur, Level A: 4. Platz: Lars

Bührig, RFV Isenbüttel, 6. Platz: Jennyca Kars-tens, Schule unter den Eichen, Wedemark; 7. Platz: Hartmut Böttcher, RFV Isenbüttel. Dres-sur: Level B: Silber: Celina Scholz; 5. Platz: Gunther Kaune und Alilki Patropoulos; 6. Platz: Thomas Meyer.

Das Rahmenprogramm mit der Eröff-nungsfeier im ISS Dome, die wettbewerbs-freien Angebote in Olympic Town rund um die Esprit Arena sowie das Healthy Athle-tes Programm waren für alle für Betei-ligten eindrucksvolle Erlebnisse. „Es war eine Woche voller Anstrengungen, einma-liger Erlebnisse und Herausforderungen, die erfolgreich von Menschen und Pferden bewältigt wurden“, lautete das Resümee von Gabi Eickmeyer, Vorsitzende des Ausschusses Therapeutisches Reiten.

Das etwas andere Hausturnier

Unterschiedliche ReitweisenKürzlich fand in Lübberstedt zum ersten

Mal das etwas andere Hausturnier statt. „Es war einfach großartig“, fand nicht nur die Veranstalterin Beate Neubert, sondern auch die 154 Teilnehmer, die für das Turnier genannt hatten. In der E-Dressur gebiss-los und der Kür Halsringreiten starteten sowohl Dressur-, Freizeit- als auch Western-reiter. „Genauso sollte es auch sein“, sagte Neubert. „Nicht über andere Reitweisen die Nase rümpfen, sondern gemeinsam reiten und von anderen lernen. Schließlich haben wir alle doch eins gemeinsam: die Liebe zum Pferd.“ Wie gut das funktionieren kann, hat man bei den Richtern gesehen. Vivi-an Zeyns, Pferdewirtschaftsmeisterin und

Grand-Prix-Reiterin, Britta Trapp, Halsring-reiterin, und Katrin Bölle, Zirkuslektionen, haben diese Aufgabe zusammen gut gemeis-tert, obwohl sie sich vorher gar nicht kann-ten und bei dem Turnier das erste Mal aufei-nander trafen. Am Ende der Veranstaltung wurde unter allen Erstplatzierten die beiden Sättel der Firma Allpax verlost. Den Vielsei-tigskeitsattel gewann Kathrin Fuß, über den Westernsattel freut sich Kim-Naja Kauffner. „Es war ein toller Tag, die Stimmung unter den Teilnehmern war super und alle hoffen auf eine Wiederholung des Turniers. Aber mein eigentliches Ziel ist es ja, dass ande-re nachziehen und ebenfalls solche Turnie-re organisieren. Ich hoffe, es ist irgendwann

ganz normal und nicht mehr die Ausnahme, dass Reiter unterschiedlichster Reitweisen gemeinsam auf Turnieren starten“, sagte die Veranstalterin. Alle Ergebnisse des Turniers sowie Fotos und Videos gibt es unter http://das-andere-reitturnier.npage.de

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27ReitZeit

VEREINE STELLEN SICH VOR: PSV Niedernwöhren

Sie möchten Ihren Verein ebenfalls in der ReitZeit vorstellen? Kein Problem! Senden Sie uns Ihr Vereinsportrait an [email protected].

Pferdesport in allen Altersklassen

RV Islandpferde vom Blutbachtal

Erster Kurs für das Abzeichen BodenarbeitZum ersten Mal hat auf dem Offenstall-

gelände des Vereins in Hessisch Oldendorf ein Vorbereitungslehrgang und die Prüfung für das Abzeichen Bodenarbeit stattgefun-den.

Die Zielgruppe für dieses neue Abzei-chen der FN sind alle jungen und alten Pfer-deliebhaber, die auch ohne große Vorkennt-nisse eine Basis suchen, auf der sie mit ihrem Tier umgehen können. Ein eigenes Pferd benötigen Teilnehmer des Lehrgangs nicht, sollten aber im Besitz des Basispass

Pferdekunde oder eines entsprechenden Reitabzeichen sein.

Im Rahmen dieses Lehrgangs hat Dajana Wittrock (Trainer C IPZV) sechs Teilnehmer umfassend in die Grundlagen der Bodenar-beit eingeführt. Bei den praktischen Übun-gen, die aus einem Führtraining, einem Gelassenheitstraining und einem Geschick-lichkeitstraining bestanden, konnte Wittrock so manchen nützlichen Rat dazu geben, wie die Verständigung zwischen Mensch und Pferd noch besser werden kann. Die

Teilnehmergruppe war sehr gemischt, sowohl vom Alter als auch von ihren Vorkenntnissen und Erfahrungen her. Selbst Teilnehmer, die schon jahrelange Erfahrung mit dem Partner Pferd haben, erlebten so manchen Aha-Effekt. Nach dem abgeschlos-senen Lehrgang hat Dajana Wittrock das Zertifikat „Bodenarbeit“ überreicht. Die Teil-nehmer, die eine erfolgreiche Prüfung absol-vierten, haben zusätzlich von der Richterin Waltraud Böhmke ihre Urkunden und das Abzeichen Bodenarbeit erhalten.

In Niedernwöhren, nahe Stadthagen im Landkreis Schaumburg, befindet sich der Pferdesportverein Niedernwöhren auf dem Reiterhof der Reitschule Schierloh. Gegründet wurde der noch junge Verein im Januar 2012 und hat derzeit 72 Mitglie-der im Alter von sieben bis 70 Jahren, die teilweise mit eigenen Privatpferden, aber auch mit den Schulpferden der Reitschu-le Schierloh beim Voltigieren, Dressur- und Springreiten aktiv sind.

Momentan sind vor Ort 26 Ponys und Pferde aller Größen und unterschiedlichs-ter Rassen untergebracht. Neben einer kleineren und einer großen Reithalle mit Tribüne steht ein einladendes Ausreit-gelände direkt hinter dem Hof zur Verfü-gung. Besonders hervorzuheben gilt es, dass neben den üblichen Kindern, Jugend-lichen und jungen Erwachsenen auch eine

große Zahl an Späteinsteigern sowohl vormittags, als auch in den Abendstun-den regelmäßig trainiert. Für die sport-lichen Erfolge auf zahlreichen Turnieren sorgt Reitlehrerin Andrea Schierloh (Trai-nerin mit A-Lizenz), indem sie regelmäßig unterschiedlichste Lehrgänge anbietet. So konnten die Reiter 2013 beispielswei-se einen Dressurlehrgang absolvieren. Der Basispass, Longierabzeichen, der Reiter-pass sowie die Reitabzeichen Klasse 2

und 3 wurden ebenfalls angeboten. Auch die Motivationsabzeichen für die Kleinen kommen nicht zu kurz.

Die Zusammenarbeit von Reitschu-le und Verein hat auch den Vorteil, dass häufig gemeinsame Wochenendfahrten und Reiterhof-Freizeiten unternommen werden, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß bereiten.

Jährlich finden zwei gut besuch-te Hofturniere statt, auf denen die Reiter ihr Können unter Beweis stellen und bei Kuchen, Gegrilltem und Getränken einen schönen gemeinsamen Tag verbringen. Das Sommerfest mit Spiel, Spaß sowie Übernachtung in Zelten fand ebenfalls großen Anklang und zeugt vom motivier-ten Einsatz vieler Helfer. Kurzum: Pferde-sport im PSV Niedernwöhren bietet Trai-ning und Spaß für alle Altersklassen.

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28 ReitZeit

auf vier pfotenDer Wolf

Das Märchen

vom bösen Wolf?

Die Wölfe sind zurück in Niedersachsen. Drei Rudel, ein Pärchen und zwei Einzelwölfe sind es zurzeit – Tendenz steigend. Ein Umstand, der Tierschützer erfreut und Weidetierhalter besorgt. Doch stellt der Waldbewohner tatsächlich auch eine Gefahr für Pferdeherden dar? Wolfsexperte und Inhaber des Wolfcenters Dörverden Frank Faß klärt auf.

Wölfe sind keine Kuscheltiere, aber auch keine menschenfressenden Bestien“, sagt er. Dennoch sei er

überzeugt, dass er es noch erleben werde, dass der Wolf, der seit 1990 in ganz Deutsch-land geschützt ist, wieder bejagt werden darf. „Das wird dann der Fall sein, wenn es in Deutschland und Polen zusammen mehr als 1.000 Tiere gibt“, sagt der Experte. Die Forderung mancher Nutztierhalter und Jäger, schon jetzt zu handeln, halte er aber für überzogen: „Natürlich ist Herdenschutz ein wichtiges Thema. Das kann aber auch anders angegangen werden“, ist er über-zeugt.

Auch werde immer wieder die Befürch-tung geäußert, dass mit den Wölfen die Toll-wut zurückkehre. „Seit 2005 sind die Wölfe wieder da und seit 2006 gibt es in ganz Deutschland keinen einzigen Tollwutfall mehr.“ Das bedeute nicht, dass der Ausbruch der Krankheit nicht strengstens überwacht

werden müsse. „Sollte tatsächlich ein Wolf mit Tollwut in Deutschland leben, darf er auch geschossen werden. Das gleiche gilt für den Fall, dass ein Mensch angegriffen wird.“ Dass das passieren könnte, sei allerdings relativ unwahrscheinlich. „Da der Mensch nicht auf seinem Speiseplan steht, ist er dem

Wolf suspekt und er geht ihm aus dem Weg.“ Das kann auch in Faß‘ Wolfcenter beobach-tet werden: Steht die Fütterung der Wölfe an, die nicht per Hand aufgezogen wurden, halten diese stets einen Sicherheitsabstand zur Pflegerin, die aus einem Eimer Fleisch verteilt. Macht sie eine abrupte Bewegung, schrecken die Tiere sofort zurück. „Dass ein Wolf einen Menschen angreift, könnte nur passieren, wenn er tatsächlich Tollwut hat, angefüttert wurde oder in die Enge getrie-ben wird“, ist der Experte überzeugt.

Der Mensch steht nicht auf dem Speiseplan

Anders sieht es mit kleineren Nutztieren wie Schafen, Ziegen, Hühnern oder Schwei-nen aus: Die gehören ganz klar ins Beute-schema des Raubtieres. „Allerdings gab es während der vergangenen zehn Jahre ständige Nahrungsanalysen, indem die

Frank Faß vom Wolfcenter Dörverden sagt: „Herden müssen geschützt werden.“

Der Wolf ist nach Niedersachsen zurück-gekehrt. Auch Pferdehalter sorgen sich.

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Hundehalter müssen immer dann auf der Hut sein, wenn sie mit ihrem Vierbeiner in einem Wolfsrevier unterwegs sind. „So lange sich der Hund bei seinen Menschen aufhält, wird der Wolf nur beobachten, selbst wenn er gerade im Gebüsch in unmittelbarer Nähe liegt“, sagt Frank Faß. Problematisch könne es aber dann werden, wenn ein Hunderüde alleine durch den Wald streunt und auf einen Wolfsrüden trifft – oder eine Hündin auf eine Fähe. „Dann ist der Hund ein Eindringling im Wolfsrevier und wird im Zweifelsfall kaum eine Chance haben.“ Eine solche Situation sei bereits im Ausland beobachtet worden. „Dort ging eine Familie mit Kinderwagen und kleinem Hund spazieren. Der Hund lief in großem Abstand vor und traf auf zwei Wölfe, die gerade den Weg kreuzten. Der erste Wolf griff sich den Eindringling und verschleppte ihn, der zweite ging auf die Menschen zu, ergriff dann aber sofort die Flucht. Von dem Hund fand man anschlie-ßend nur noch Überreste.“

Wer mehr über den Schutz von Herden erfahren möchte, sollte das Seminar von Olaf Buschmann und Frank Faß „Schutzlos ausgeliefert? – Über Möglichkeiten zum Schutz von landwirtschaftlichen Nutztieren“ am 2. November im Wolfcenter Dörverden besuchen. Weitere Infos: www.wolfcenter.de

Wolf versus Hund?

Kotproben der Wölfe untersucht wurden. Dabei kam heraus, dass die Nutztiere ein Prozent der Beute ausmachen.“ 52 Prozent seien Rehe gewesen, 18 Prozent Wildschwei-ne und 22 Prozent Rotwild. Will heißen: Der Wolf bedient sich lieber an dem gedeckten Tisch direkt vor seiner Nase, nämlich den Wildtieren in den Wäldern. „Was natürlich nicht bedeutet, dass bei Tieren, die nachts auf der Weide gehalten werden und nicht ausreichend geschützt sind, keine Vorsicht geboten ist“, mahnt Faß. Dringt der Wolf tatsächlich in eine Schafsherde ein, ist der Schaden häufig groß. „Das liegt daran, dass er ein Hetzjäger ist. Reißt er ein Schaf und die anderen flüchten, sagt ihm sein Instinkt, dass er weiterjagen muss.“ Mit anderen Worten: Ist er erst einmal auf der Jagd, reißt der Wolf, was er erwischen kann, ganz egal, ob er bereits gesättigt ist, oder nicht.

Aber, auch das betont Frank Faß: Herden lassen sich durchaus schützen. Als überaus

effektiv haben sich bei Schafen Elektro-Netz-zäune erwiesen. „Die Praxis zeigt, dass der Wolf nicht über Zäune springt.“ Wer sich doppelt sichern will, spannt über den Netz-zaun eine zusätzliche Litze. „Dann geht die Wahrscheinlichkeit gen Null, dass ein Schaf gerissen wird.“

Dass Pferde dem Wolf zum Opfer fallen könnten, hält Frank Faß für eher unwahr-scheinlich. „Ein ausgewachsenes Pferd kann einen Wolf sicherlich in die Flucht schlagen.“ Auch wenn in Deutschland bis dato kein Pferd einem Wolf zum Opfer fiel: Ausschlie-ßen will Frank Faß das nicht. Sorge hat er insbesondere um junge oder kranke Pferde. „Denn genau das ist die Aufgabe des Wolfes in seiner natürlichen Umgebung: Er dezi-miert die Anzahl junger oder kranker Tiere.“ Anfälliger als Pferde seien aber eher Kälber, die sich im Gegensatz zu Fohlen nicht immer im Schutz der Herde bewegen.

Pferdeweiden zusätzlich schützen

Ein Risiko, das ein sich einer Pferdeherde nähernder Wolf aber in jedem Fall mitbringt, ist die Tatsache, dass er den Fluchtinstinkt auslösen und Panik verbreiten könnte. Pfer-dehalter befürchten insbesondere, dass ihre gehetzten Tiere dann über und durch Zäune gehen könnten. Frank Faß sagt: „Deswegen müssen neue Modelle entwickelt werden, wie sowohl Nutztier- als auch Pferdeher-den effektiv geschützt werden können.“ Sein Tipp für Pferdeweiden: Neben den üblichen zwei bis drei Elektrolitzen kann ein Strom-band, das außen am Zaun in unmittelbaren

Bodennähe gezogen wird, zusätzlichen Schutz bieten und den Wolf davon abhalten, sich unterm Zaun durchzubuddeln.

Und obgleich Frank Faß fasziniert vom Raubtier Wolf ist, meint er: „Im Grunde genommen fehlt er in Deutschland nicht. Aber er hat sich dafür entschieden, in seinen alten Lebensraum zurückzukehren. Natür-lich ist das ein Mehraufwand für alle, aber warum sollten wir nicht erst einmal schauen, wie es läuft?“ Wenn eine Nation mit der Situ-ation umgehen könne, dann Deutschland. „Alles, was wir brauchen, ist ein vernünftiger Herdenschutz.“ Per Gesetz ist bereits fest-gelegt, dass die Halter gerissener Tiere eine Entschädigung vom Staat bekommen. „Noch wichtiger wäre aber die Prävention, nämlich der effektive Schutz der potenziell gefährde-ten Herden“, ist Frank Faß überzeugt.

Wie das Management aussehen kann, wird zurzeit sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene diskutiert. Darüber hinaus wurde erst kürzlich eine Arbeitsgruppe von Tierhaltern, darunter auch Dr. Enno Hempel von der Pferdeland Niedersachsen GmbH, ins Leben gerufen, in der Konzepte zum Umgang mit der potenziellen Gefahr Wolf sachlich erarbeitet werden sollen. Denn, das betont der Raubtier-Experte: „Panikmache hilft niemandem.“ Andrea Zachrau

Drei Wolfsrudel leben zurzeit in Niedersachsen.

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zu guter letztDie Reitlehrer-Kolumne

DrescheA ls Kind habe ich meine Ponys

verdroschen! Nicht oft, aber wenn meine Hilflosigkeit unerträglich

wurde, kam in mir ein fieser Jähzorn hoch. Interessanterweise wurde ich umso schlagkräftiger, je mehr mein Vater betonte, dass immer der Reiter schuld sei, nie jedoch das Pferd! Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl von hilfloser Wut und an die Scham danach, und an das schlechte Gewis-sen. Als Entschuldigung gab es dann heimlich Extra-Hafer.

Als Jugendliche dann bin ich einmal aus dem Sattel gesprungen und habe von unten zugeschlagen, weil ich die Reaktion meines Pferdes mit mir oben im Sattel fürchtete. Die Stute stieg sehr hoch, aber meine Prügelei hat dies auch nicht verhin-dern können.

Später habe ich mal einem Schulpferd, das ständig mit dem Kopf schlug, eine zwischen die Ohren gegeben und das Auge getroffen. In dem Betrieb war vor 30 Jahren von Head-Shaking noch nie die Rede gewesen und Gewalt im Stall allge-mein als notwendig angesehen. Dafür werde ich immer noch rot!

Als Erwachsene wurde ich einmal von einem tobenden Pferd auf einem Lkw an die Wand geklatscht und von einem anderen Pferd in den Kopf gebissen, als ich die Stall-decke schließen wollte. Beide Male habe ich wirklich rot gesehen und gebrüllt und getre-ten, was ich treffen konnte. Diese Brutali-tät tat mir danach leid, aber die eigenen Schmerzen waren stärker als ein schlechtes Gewissen. In beiden Situationen aber hätte ich besser Acht geben müssen!

Dass Schmerz als Katalysator für Gewalt wirkt, beobachte ich auch bei anderen Reitern. Auch die, die immer ruhig und eindeutig mit ihren Tieren sind, kriegen kleine „Ausraster“, wenn es mal weh tut. Aber dass Prügel als Katalysator für positi-ves Lernen funktioniert, habe ich noch nie erlebt! Das Pferd ahnt vielleicht, dass etwas unerwünscht ist (weh tut), lernt aber nicht das Gewünschte. Dies gelingt nur mit positi-ver Verstärkung, also Lob oder Pause.

Bekannte von mir gaben mal eine viel versprechende Stute in ehrgeizi-gen Beritt. Sie lernte nach dem Außenga-lopp die Galoppwechsel sehr schnell, und nahm dann auch schon mal einen Wechsel vorweg. Für diesen Eifer wurde sie gewaltig verwackelt, bis der Außengalopp und die Wechsel zur Angstlektion wurden.

Manchmal scheinen die kleinen „Ausras-ter“ in den Alltag zu gehören. Regelmä-ßig hat mancher Reiter plötzlich die Faxen dicke (welche auch immer) und sein Reit-tier kriegt welche verpasst – ich rede nicht von für das Pferd verständlichen Maßnah-men, sondern von pauschalem Zorn. Viel-leicht kennen Sie den Umstand, dass Ihr Pferd erst nach deutlicher Ermahnung wirk-lich mitarbeitet (im Schulbetrieb sehe ich dies häufig). Dann wird gerne gesagt, das Pferd „stünde“ auf Schläge!?? Wohl kaum. Ein Pferd „steht“ auf Eindeutigkeit! Stellen Sie sich einen Reitlehrer vor, der die halbe Zeit Ihrer Reitstunde nuschelt, träumt, tele-foniert, sich widerspricht, auf Japanisch

redet, mit der Tribüne quatscht. Wenn der dann plötzlich laut und deutlich brüllt, was er wie von Ihnen will, wären Sie auch fast erleichtert! Achtsamkeit von Anfang an aber macht das anfallartige „Wachrüt-teln“ meist unnötig – beim Reiter und beim Pferd.

Dass Zuhause hinter verschlossenen Türen mitunter Dramatisches passiert, vermuten wir alle. Aber jeder von uns wird sich an Situationen erinnern, in denen große oder kleine „Ausraster“ öffentlich, beim Training, beim Lehrgang, auf dem Turnier, beim Ausritt zu beobachten waren, wo ohnmächtiger Zorn sich im Zufügen von Schmerz entlud. Das ist schlimm! Dass die Reiter es tun und dass sie es sich vor aller Augen trauen! Auch das darf nicht sein. Die soziale Kontrolle und damit das ethische Bewusstsein darf nicht so gering sein, dass Reiter sich in der Öffentlichkeit so gehen lassen! Und dass wir vielleicht zuschauen ohne zu protestieren. Auch dafür werde ich rot. Christine von Spreckelsen

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… die nächste ReitZeit erscheint am 14. November

Außerdem:

Haltung: Gefahrenquellen bei Schnee und Eis ausmerzenFütterung: So bleibt das Pferd auch bei kalten Temperaturen fit

Titelthema

Abwechslung im Winter: Motiviert durch

die dunkle Jahreszeit

In der nächsten Ausgabe lesen Sie:

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Hengstparaden: „Großbritannien zu Gast“

SA: 20. 9. und SO: 21. 9. 2014Klassische Hengstparaden

SA: 27. 9. und SO: 28. 9. 2014jeweils um 1300 Uhr

Tickethotline: 0 18 06 / 99 44 01 oder Tel. 0 51 41 / 92 94 15Willkommen in der modernen Pferdezucht; www.landgestuetcelle.de