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30 GR 53 (2001) H. 12 Marcus Nüsser überregionaler Bedeutung für das semi- aride Tiefland (vgl. Foto 1). Mit den Bau- maßnahmen des Lesotho Highlands Water Project (LHWP) begann in den 1990er Jah- ren die wasserbauliche Inwertsetzung die- ser Ressource. Das Hochgebirge bildet nicht nur eine markante morphologische Grenze, sondern zwischen dem Hochplateau von Lesotho (1884–1966 britisches Protektorat Basuto- land) und dem östlich angrenzenden Tief- land der südafrikanischen Provinz KwaZu- lu/Natal (bis 1994 Natal) vollzieht sich auch ein extremer Wechsel der Nutzungs- systeme. Während das Grasland von Leso- tho durch mobile Tierhaltung der Basotho die sich als schmaler Streifen nach Osten an das Tiefland anschließt und im Wesent- lichen aus Sandsteinplateaus gebildet wird. Mit einem Flächenanteil von über 60 % ver- fügt das aus Flutbasalten aufgebaute Hoch- plateau (> 2 200 m) mit der höchsten Er- hebung des Thabana Ntlenyana (3 482 m) über die wichtigsten Weideressourcen des Landes. Im Osten wird das Hochland (Malo- ti Mountains) durch die Drakensberge mit mehreren Gipfeln über 3 300 m begrenzt (vgl. Abb. 1). Als Ursprung der Flüsse Sen- qu (in Südafrika Orange) und Tugela ist das Gebirge Teil der kontinentalen Wasser- scheide zwischen dem Atlantik und dem Indischen Ozean und als „Wasserturm“ von Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren Gebirgsland Lesotho ach Höhenlage und agrarökologi- schen Potenzialen lässt sich Lesotho in vier Landschaftseinheiten glie- dern. Entlang der nordwestlichen Grenze zu Südafrika, die durch den Verlauf des Flusses Caledon gebildet wird, liegt das Tiefland (1 400–1 800 m), das den agraren Gunstraum darstellt und etwa ein Fünftel der Fläche des Binnenstaates einnimmt. In gleicher Höhenlage und ebenfalls durch hohe landwirtschaftliche Produktivität ge- kennzeichnet, bildet das untere Senqu-Tal im Süden des Landes mit einem Flächen- anteil von ca. 5 % die kleinste Landschafts- einheit. Rund 15 % der Landesfläche entfal- len auf die Vorgebirgsstufe (1 800–2 200 m), N Foto 1: Wasserreichtum, ausgedehnte Weide- flächen und eine höhen- linienparallele Anlage von Getreidefeldern kenn- zeichnen das Hochland Fotos: M. Nüsser Das allseits von Südafrika umschlossene Königreich Lesotho ist durch politisch-ökonomische Abhängigkeiten gekennzeichnet, die sich auch in der Art und Intensität der Landnutzung ausdrücken. Vor etwa 120 Jahren führte zunehmender Nutzungsdruck auf die agraren Ressourcen des Tieflandes zur raschen Gebirgsbesiedlung. Seit der Kolonialzeit sind Feld- bau und Tierhaltung des 30 355 km 2 großen Binnenstaates mit weit- flächiger Landdegradation konfrontiert. Das überregionale Interesse am niederschlagsreichen „Kingdom in the Sky“ gilt heute allerdings in erster Linie dem Wasser, der ökonomisch wichtigsten Ressource des Landes. Der weitere Entwicklungsweg des peripheren Gebirgslandes wird durch Hochland-Tiefland-Beziehungen gekennzeichnet, die maßgeblich vom mächtigen Nachbarn Südafrika dominiert werden. Dabei stellt sich die Frage nach den Partizipationsmöglichkeiten der Gebirgsbevölkerung am Entwicklungsprozess. lizenziert f¨ ur Marcus N¨ usser am 12.04.2015 lizenziert f¨ ur Marcus N¨ usser am 12.04.2015

Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren ... · 30 GR 53 (2001)H. 12 Marcus Nüsser überregionaler Bedeutung für das semi-aride Tiefland (vgl. Foto1). Mit den Bau-maßnahmen

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Marcus Nüsser

überregionaler Bedeutung für das semi-aride Tiefland (vgl. Foto 1). Mit den Bau-maßnahmen des Lesotho Highlands WaterProject (LHWP) begann in den 1990er Jah-ren die wasserbauliche Inwertsetzung die-ser Ressource.

Das Hochgebirge bildet nicht nur einemarkante morphologische Grenze, sondernzwischen dem Hochplateau von Lesotho(1884–1966 britisches Protektorat Basuto-land) und dem östlich angrenzenden Tief-land der südafrikanischen Provinz KwaZu-lu/Natal (bis 1994 Natal) vollzieht sichauch ein extremer Wechsel der Nutzungs-systeme. Während das Grasland von Leso-tho durch mobile Tierhaltung der Basotho

die sich als schmaler Streifen nach Ostenan das Tiefland anschließt und im Wesent-lichen aus Sandsteinplateaus gebildet wird.Mit einem Flächenanteil von über 60 % ver-fügt das aus Flutbasalten aufgebaute Hoch-plateau (> 2 200 m) mit der höchsten Er-hebung des Thabana Ntlenyana (3 482 m)über die wichtigsten Weideressourcen desLandes. Im Osten wird das Hochland (Malo-ti Mountains) durch die Drakensberge mitmehreren Gipfeln über 3 300 m begrenzt(vgl. Abb. 1). Als Ursprung der Flüsse Sen-qu (in Südafrika Orange) und Tugela istdas Gebirge Teil der kontinentalen Wasser-scheide zwischen dem Atlantik und demIndischen Ozean und als „Wasserturm“ von

Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren Gebirgsland Lesotho

ach Höhenlage und agrarökologi-schen Potenzialen lässt sich Lesothoin vier Landschaftseinheiten glie-

dern. Entlang der nordwestlichen Grenzezu Südafrika, die durch den Verlauf desFlusses Caledon gebildet wird, liegt dasTiefland (1 400–1 800 m), das den agrarenGunstraum darstellt und etwa ein Fünftelder Fläche des Binnenstaates einnimmt. In gleicher Höhenlage und ebenfalls durchhohe landwirtschaftliche Produktivität ge-kennzeichnet, bildet das untere Senqu-Talim Süden des Landes mit einem Flächen-anteil von ca. 5 % die kleinste Landschafts-einheit. Rund 15 % der Landesfläche entfal-len auf die Vorgebirgsstufe (1800–2200 m),

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Foto 1: Wasserreichtum,ausgedehnte Weide-flächen und eine höhen-linienparallele Anlage von Getreidefeldern kenn-zeichnen das Hochland

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Das allseits von Südafrika umschlossene Königreich Lesotho ist durchpolitisch-ökonomische Abhängigkeiten gekennzeichnet, die sich auch inder Art und Intensität der Landnutzung ausdrücken. Vor etwa 120 Jahrenführte zunehmender Nutzungsdruck auf die agraren Ressourcen des Tieflandes zur raschen Gebirgsbesiedlung. Seit der Kolonialzeit sind Feld-bau und Tierhaltung des 30 355 km2 großen Binnenstaates mit weit-flächiger Landdegradation konfrontiert. Das überregionale Interesse amniederschlagsreichen „Kingdom in the Sky“ gilt heute allerdings in ersterLinie dem Wasser, der ökonomisch wichtigsten Ressource des Landes.Der weitere Entwicklungsweg des peripheren Gebirgslandes wird durchHochland-Tiefland-Beziehungen gekennzeichnet, die maßgeblich vommächtigen Nachbarn Südafrika dominiert werden. Dabei stellt sich dieFrage nach den Partizipationsmöglichkeiten der Gebirgsbevölkerung am Entwicklungsprozess.

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genutzt wird, ist die Landnutzung auf derOstabdachung der Drakensberge durch eine andere Agrarsozialstruktur gekennzeich-net. Einerseits prägen Mittel- und Groß-betriebe in Händen weißer Farmer nebendicht bevölkerten Kleinbauerngebieten derZulu das Bild, andererseits stehen großeGebiete unter Naturschutz.

ErschließungDas auf das westliche Tiefland konzentrierte Straßennetz Lesothos wurde nach der Unab-hängigkeit ausgebaut und bestand 1994 ins-gesamt aus knapp über 1 000 km geteertenStraßen und etwa 4 300 km Schotter- oder

gegründet und entwickelte sich im weiteren Verlauf zum regionalen Handelszentrum.Der abgelegene Außenposten Basutolandskonnte mit Tragtieren von Natal über denSani-Pass schneller mit Nahrungsmitteln,Bauholz und weiteren Gütern versorgt werden als aus dem lesothischen Tiefland.Im Gegenzug wurde Wolle und Mohair ausdem Gebirge nach Südafrika exportiert.Nachdem Mokhotlong 1948 erstmalig miteinem Geländewagen erreicht wurde, be-gann ab 1955 ein regelmäßiger und motori-sierter Gütertransport über den Sani-Pass(Alexander 1992). Wegen zunehmenderNutzung durch schwere Fahrzeuge wurdediese Schotterpiste in den vergangenen

Erdstraßen (Mafakane 1999). Im Gebirgesetzte der moderne Straßenbau erst relativspät ein. Die über mehrere Hochpässe ver-laufende und als Roof of Africa bezeichneteVerbindung zwischen Butha Buthe undMokhotlong wurde bis 1996 vollständig ge-teert und die Straße von Leribe nach Katseim Rahmen des LHWP ausgebaut. Trotz ver-besserter Erreichbarkeit aus dem Tieflandvon Lesotho bleibt die Anbindung an Kwa-Zulu/Natal über den Sani-Pass (2 873 m)für die Versorgung der Gebirgsdistriktewichtig.

Mokhotlong, der Hauptort des östlichs-ten Distrikts, wurde um 1905 durch die bri-tische Kolonialverwaltung als Polizeicamp

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Entwurf: M. Nüsser; Grundlagen: Lesotho Government (1994): Map of Lesotho 1 : 250 000; Abb. 1: Lesotho Kartographie: G. Bräuer-Jux, M. Nüsser LHDA (1995): Lesotho Highlands Water Project; Mafakane (1999): Lesotho Roads Network

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Jahren mehrfach ausgebaut. Nur wenigeSeitentäler im östlichen Hochland sindüber Pisten erreichbar, sodass viele Sied-lungen nur mit Tragtieren versorgt werdenkönnen. Im Winter ist die Erreichbarkeitaufgrund verschneiter Pässe häufig einge-schränkt und in einzelnen Jahren könnenHilfslieferungen das abgeschnittene Hoch-land nur mit Hubschraubern erreichen.

Landwirtschaft und WanderarbeitDie auf Ackerbau und Tierhaltung basie-rende Landwirtschaft von Lesotho ist mitvielfältigen Problemen konfrontiert. Jährli-che Verluste an Anbauflächen durch Erosi-on werden mit 1 000 ha beziffert. Demnachhätte sich die Anbaufläche zwischen 1994und 2001 von 9 % auf 8 % der Landesflächeverringert (Gay, Gill und Hall 1995). Bezo-gen auf das Kulturland ist die Bevölkerungs-dichte in den vergangenen Jahren stark an-gestiegen und lag 1997 bei 800 Personenpro Hektar, bei einem gegenwärtigen jähr-lichen Bevölkerungswachstum von 2,6 %(Chakela 1999). Die Folgen dieser Entwick-lung bestehen in fortschreitender Land-degradation und zunehmender Feldteilung.Obwohl 80 % der knapp über 2 Mio. Einw.von Lesotho im ländlichen Raum leben undauf Erträge aus Feldbau und Tierhaltungangewiesen sind, kann das Land nicht alsAgrarstaat bezeichnet werden. Vielmehrwird die Ernährungssicherung der Bevölke-rung seit den Diamantenfunden bei Kim-

berley (1869) und den Goldfunden am Wit-watersrand (1886) nur durch zusätzlicheEinkommen aus der Wanderarbeit männli-cher Basotho in den Minen Südafrikas ge-währleistet (Ferguson 1990; Johnston 1996). Gleichzeitig bedingt die traditionelle Be-deutung des Binnenstaates als Arbeitskräfte-reservoir für den südafrikanischen Bergbau (Ashton 1952; Murray 1981; Bähr und Köhli1988) einen ständigen Arbeitskräftemangelfür Feldbau und Tierhaltung. Der enge Zu-sammenhang zwischen Agrarproduktionund Arbeitsmigration zeigt sich auch in derhäufigen Investition außerlandwirtschaft-licher Einkommen in die Vergrößerung derHerden, die wiederum fast ausschließlichvon jungen männlichen Hirten, zumeist Kin-dern, geweidet werden (vgl. Foto 2).

Besiedlung und Entwicklung des Landnutzungssystems im GebirgeKoloniale PhaseDie Besiedlung des Hochlandes stellt einenjungen Prozess dar und setzte erst in den1880er Jahren ein (Germond 1967). Bis da-hin nutzten kleine Gruppen wildbeuteri-scher San („Buschmänner“) das Hochlandals Rückzugs- und Jagdgebiet. Die Landnut-zung der Basotho konzentrierte sich aufdas Tiefland, das sich zu einer Kornkam-mer für das südliche Afrika entwickelteund zunehmend dichter besiedelt wurde.Als Folge massiver Landverluste an buri-

sche Siedler zwischen 1854 und 1869 so-wie durch die Einführung des Native LandAct in der Südafrikanischen Union (1913),wodurch der schwarzen Bevölkerung Land-besitz außerhalb von Reservaten (den spä-teren Homelands) untersagt wurde, kam es zu starker Zuwanderung nach Basuto-land (Eldredge 1993; Gill 1993). Zwischen1875 und 1921 wuchs die dortige Bevölke-rung von rd. 130 000 auf 500 000 an (vgl.Abb. 2).

Expansion des Getreidebaus und Über-stockung der Weiden im Tiefland führtenzu großflächiger Erosion. Durch den Man-gel an Weideflächen entwickelte sich eintranshumantes Wanderungsmuster, dassiedlungsnahe Winterweiden mit Sommer-weiden in der Vorgebirgszone und in denbis dahin nicht besiedelten Gebirgstälernverband (Annual Report 1949; Quinlan1995; vgl. Abb. 2). Zur sommerlichen Nut-zung zwischen Dezember und April wur-den Weideposten angelegt, die aus Rund-hütten für die Hirten und Kralen zum Ein-pferchen der Tiere bestanden. Seit Beginndes 20. Jhs. entwickelten sich aus diesenverstreuten Posten Dauersiedlungen bis inHöhenlagen von etwa 2 500 m (Staples undHudson 1938; Smits 1968; vgl. Foto 3) undneue Weideposten wurden zur Nutzungdes Höhengraslandes in den oberen Gebirgs-tälern angelegt (vgl. Abb. 2).

Bis zum Ende des 19. Jhs. konzentriertesich die Tierhaltung der Basotho v. a. aufRinder. Als Folge kolonialer Bestrebungenzu einer marktorientierten Ausrichtungwurde die Herdenzusammensetzung durchEinführung von Merino-Schafen und Ango-ra-Ziegen zur Produktion von Wolle undMohair diversifiziert. Mit dem Ausbau derReitwege zur Förderung von Handel undzur kolonialen Durchdringung Basutolandsstieg der Bedarf an Transporttieren, derdurch Züchtung von Basotho-Ponies unddie Einführung von Eseln gedeckt wurde(Quinlan 1995).

Eine wichtige Rolle bei der Gebirgs-besiedlung spielten auch Entwicklungeninnerhalb der Chieftainship, des traditionel-len Herrschaftssystems der Basotho mitdem Paramount Chief (König) an der Spitze.Traditionell erfolgte die Vergabe von Anbau-flächen und Weiderechten durch die Chiefs.Diese vergrößerten ihren Einfluss, indemsie ihre eigene Herrschaftsposition an die äl-testen Söhne vererbten und zusätzlich Sied-lungs- und Nutzungsareale im Gebirge anweitere Söhne und Gefolgsleute vergaben.Durch dieses Platzierungssystem wurde die traditionelle Herrschaft weiter hierarchi-siert und die Zahl der Chiefs und Siedlungs-gründungen im Hochland stieg drastischan (Machobane 1990).

Zur Sicherung ihrer Autorität im Sinneindirekter Herrschaft und zur Eintreibungder Hüttensteuer unterstützte die britischeKolonialverwaltung diesen Prozess bis1938 und etablierte eine territoriale Gliede-rung und Demarkation der Einflussberei-

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Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren Gebirgsland LesothoMarcus Nüsser

Foto 2: Fast ausschließlich werden die Herden von Kindern und Jugendlichen geweidet

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che der Chiefs. Da sich das Interesse auf dieBevölkerung in den Dörfern konzentrierte,wurden die Gebirgsweiden nicht einbezo-gen und die Vergabe von Weiderechtenwurde auf regionaler Ebene (Wards) durchübergeordnete Principal Chiefs vorgenom-men. Diese verfügten nur über geringeKenntnisse der abgelegenen Täler und hat-ten wenig Grund, ihrer Gefolgschaft Weide-

Mit der nach Osten gerichteten Sied-lungsexpansion, die entlang der Flussläufeund unter Einbeziehung marginaler Flä-chen als Kulturland erfolgte, wurden dieWeideflächen weiter reduziert und die De-gradation schritt insbesondere in der Näheder Dörfer schnell voran. Aufseiten der Ko-lonialadministration führte diese Entwick-lung zu Erosionsschutzmaßnahmen im

rechte in den Hochtälern zu verweigern(Annual Report 1949; Quinlan 1995). Da-neben wurde 1903 der Basutoland Councilgegründet, der ein auf traditionellen Ge-wohnheitsrechten basierendes Gesetzes-werk verfasste (Laws of Lerotholi), in demauch der Umgang mit gemeinschaftlich ge-nutzten Weideressourcen geregelt wurde(Witzsch 1992).

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Abb. 2: Entwicklung der Ressourcennutzung in Lesotho Grundlagen: Quinlan (1995), eigene Erhebungen; historische Daten Entwurf und Zeichnung: M. Nüsser nach verschiedenen Quellen, Bevölkerungszahlen nach offiziellen Zensusberichten

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Kulturlandbereich (Showers 1989) und zurForderung nach Rotationsweiden und Ab-stockung der Herden (Pim 1935; Staplesund Hudson 1938).

Nachkoloniale PhaseBis heute wird die Tierhaltung durch diegemeinschaftliche Weidenutzung (im Sin-ne eines Common Property Regime) desGraslandes und der Feldfluren nach derErnte (vgl. Foto 4) gekennzeichnet. Gravie-rende Futterengpässe durch weitflächige

Degradierung siedlungsnaher Winterwei-den setzten sich fort und erforderten in den80er Jahren einen weiteren Wandel im Nut-zungssystem, der zu einem komplexerenTranshumanzmuster führte. In vielen Tä-lern des Hochlandes wurden nun Winter-weideposten zwischen den Dauersiedlun-gen und Sommerweiden angelegt (Quinlan1995; vgl. Abb. 2). Die meisten der überden Winter genutzten Weideposten liegenunterhalb von 2 750 m und die dort kon-zentrierten robusten Schafe und Pferde

können bei starken Schneefällen in dieHeimgüter zurückgeführt werden (Quinlanund Morris 1994). Generell ist die Tierhal-tung im Hochland mit hohen Risiken ver-bunden und neben schneereichen Wintern(z. B. 1987 und 1996) tragen Schakale undDiebstahl zu hohen Tierverlusten bei (vgl.Foto 5).

Nach der Unabhängigkeit Lesothos er-folgten regulierende Eingriffe in die regio-nalen Muster der Ressourcennutzungdurch den Staat, unterstützt durch interna-tionale Entwicklungshilfeorganisationen.Gegenüber der in der Kolonialzeit im Vor-dergrund stehenden Förderung einer markt-orientierten Tierhaltung verlagerte sich derSchwerpunkt hin zum Ressourcenschutzim Hochland (Quinlan 1995; Nüsser 2000).Federführend entfaltete v. a. die United States Agency for International Development(USAID) Aktivitäten, die 1979 zur Grün-dung der Range Management Division undzwischen 1980 und 1995 zu einer Reihevon Projekten zum Ressourcenmanage-ment führten. Bis heute bestehen die wich-tigsten Ziele in einer Konzentration derTierhaltung im Gebirge durch Unterbin-dung der saisonalen Transhumanz zwischen Hochland und Tiefland, einer Neuvertei-lung von Weiderechten und einer Inventa-risierung der Weideflächen (Martin 1984;Phororo und Sibolla 1999). Die wichtigstestrategische Maßnahme besteht in der Ein-richtung von Range Management Areas(RMA), demarkierten Gebieten, die nur denMitgliedern von Grazing Associations zurexklusiven Weidenutzung offen stehen sol-len. Bis heute sind dabei nur geringe Erfol-ge zu verzeichnen, z. B. wird die 1988 ein-gerichtete RMA im Mokhotlong District von der Mehrzahl der Bauern abgelehnt und er-hält nur geringe Unterstützung durch dieChiefs. Daher werden auch weiterhin vonaußerhalb kommende Herden in der RMAgeweidet. Der Konflikt zwischen Chieftain-ship und den seit 1986 gewählten Develop-ment Councils auf Dorf- und Distriktebene(Government of Lesotho 1996) hat zu unge-lösten Kompetenzproblemen bei der Verga-be von Weiderechten geführt.

Als Ergebnis des Drakensberg/MalotiMountains Catchment Conservation Pro-gramme, einem von Südafrika finanziertenForschungsvorhaben, wurde 1991 eine Managed Resource Area (MRA) oberhalbvon 2 750 m ausgewiesen, die eine kontrol-lierte Nutzung der Sommerweidegebiete inden oberen Talschlüssen in der Nähe desEscarpments vorsieht, die tiefer gelegenenDauersiedlungen aber ausschließt. Quinlanund Morris weisen darauf hin, dass die iso-hypsenparallele Demarkation der MRA dieneu eingerichteten Winterweideposten ig-noriert und unter Umständen zu verstärk-ter Degradation der Winterweiden führenkann. Einen wichtigen Hintergrund desProjekts bildete die Bedeutung dieser Ge-biete für das LHWP (Bainbridge, Motsamaiund Weaver 1991). Seit 1994 werden weite-

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Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren Gebirgsland LesothoMarcus Nüsser

Foto 3: Typisches Dorf mit traditionellen Rundhütten, modernen Gebäuden mit Wellblechdächern und Viehkralen

Foto 4: Abgeerntete Felder dienen als Winterweiden

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re Projekte zur ländlichen Regionalentwick-lung und zum Ressourcenschutz im Ge-birge durch das neu gegründete NationalEnvironment Secretariat (NES) koordiniert.Dabei wird insbesondere die Implementie-rung einer Transfrontier Conservation Areavorbereitet, durch welche das östliche Hoch-land von Lesotho zusammen mit den beste-henden Schutzgebieten in den südafrikani-schen Drakensbergen nachhaltig bewirt-schaftet werden soll. Die südafrikanischenDrakensberge besitzen seit Dezember 2000den Status eines von der UNESCO anerkann-ten Weltkultur- und Naturerbes.

Das Gebirge als WasserturmNach über 30-jährigen Erwägungen unter-zeichneten die Regierungen Südafrikasund Lesothos 1986 den Vertrag über dasLesotho Highlands Water Project. Durch denBau von mehreren Staudämmen, Transfer-tunneln und Pumpstationen soll ein was-serscheidenüberschreitendes Verbundsys-tem gebildet werden, das den Abfluss desSenqu und seiner Haupttributäre in denQuellgebieten fasst und nach Norden in dasFlusssystem des Vaal einspeist. Nach Rea-lisierung aller ursprünglich geplanten fünfHochdämme würden 50 % des Wassers vonLesotho umgeleitet, um in Gauteng, demökonomischen Kernland von Südafrika, genutzt zu werden (Gleick 1998). Die Bau-arbeiten am Katse-Damm, durch den derMalibamatso gestaut wird (vgl. Abb. 1;Foto 6), begannen 1992 und die erstenWasserlieferungen nach Südafrika erfolg-ten 1997. Für Lesotho bringt das Großpro-jekt Einnahmen aus dem Wasserverkauf,Elektrizität durch das Muela-Kraftwerk(Kapazität: 72 MW) und Straßenbau im Gebirge.

In Hochglanzbroschüren und auf der of-fiziellen Homepage (www.lhwp.org.ls) wer-den die positiven Wirkungen des Wasser-bauprojekts aus modernisierungstheoreti-scher Sicht hervorgehoben. Als staatlicherProjektträger ist die Lesotho Highlands De-velopment Authority (LHDA) für den Ablaufder Bauarbeiten und die Abwicklung be-gleitender Maßnahmen in den BereichenUmsiedlung, Kompensation und Umwelt-schutz verantwortlich. Aufgrund der Grö-ßenordnung des Gesamtprojekts entwickel-te sich die Organisation zu einem Staat im Staat (Post 1993; Wiese 1999). Fernergeriet die LHDA angesichts massiver Kor-ruptionsvorwürfe im Zusammenhang mitder Auftragsvergabe für die bisherigenKonstruktionsarbeiten in die öffentlicheKritik.

Durch bisherige Baumaßnahmen wur-den insgesamt 310 Haushalte umgesiedeltund 1 600 ha Acker- sowie 3 200 ha Weide-land gingen verloren (Gleick 1998). Mit Fer-tigstellung des 1998 begonnenen Mohale-Damms am oberen Senqunyane müssenweitere 8 400 Hochlandbewohner eine Entschädigung für Umsiedlung und den

an die von Landverlust betroffenen Haus-halte (Seiffert 1997). Im günstigsten Fall be-stehen diese aus 15-jährigen Getreide- und5-jährigen Tierfutterlieferungen, die ange-sichts des bestehenden Landmangels in Lesotho nicht als angemessene Entschädi-gung aufgefasst werden. Außerdem erfah-ren weitere Formen der Ressourcennut-zung, wie etwa das Sammeln von Zwerg-sträuchern als Brennholz keine Berück-sichtigung (Horta 1995). Für viele Gebirgs-bauern bildet zudem der illegale Anbau

Verlust von 5 000 ha Ackerland erhalten.Bei Realisierung aller geplanten Staustufenwerden mehr als 20 000 Menschen ihre Le-bensgrundlage verlieren (McCully 1996).Nach offizieller Lesart dürfen die betroffe-nen Hochlandbewohner durch das Projektkeine Verschlechterung ihrer Existenzbe-dingungen erleiden (LHDA 1990). Doch Kri-tiker, v. a. aufseiten lesothischer und inter-nationaler Nichtregierungsorganisationen,verweisen auf die unzureichenden undhäufig verzögerten Ausgleichsmaßnahmen

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Foto 5: Hirten auf der Schakal-Jagd

Foto 6: Der Katse-Damm mit 185 m hoher und mehr als 700 m breiter Staumauer

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von Dagga (Cannabis sativa) eine wichtigeEinkommensquelle. Im Bereich des Moha-le-Dammes wird Dagga von 70 % der Haus-halte kultiviert und die Verluste der Haus-haltseinkommen werden auf 60–90 % ge-schätzt (Transformation Resource Centre2000). Darüber hinaus konnte das Projektdie hohen Erwartungen auf außerlandwirt-schaftliche Beschäftigungsmöglichkeitenfür die Hochlandbewohner nicht erfüllen,was wiederholt zu gewaltsamen Auseinan-dersetzungen mit der Polizei führte (Post1993).

Neben diesen gravierenden sozialenFolgewirkungen wird v. a. die ungenügen-de Berücksichtigung der schwerwiegendenökologischen Folgen veränderter Abfluss-verhältnisse im Unterlauf des Senqu be-mängelt. Auch aufgrund ökonomischer Er-wägungen könnte sich der Bau der weite-ren Dämme Mashai, Tsoelike und Ntoahae(vgl. Abb. 1) als unsinnig herausstellen.

Fazit und Perspektiven der Hochland-Tiefland-BeziehungenDie Ressourcennutzung im Königreich Le-sotho wird von überregionalen Entwicklun-gen beeinflusst und durch externe Eingriffegeprägt, die während der Kolonialzeit ein-setzten und sich nach der Unabhängigkeitunter veränderten Rahmenbedingungenfortsetzen. Dabei vollzieht sich der Wandelim Nutzungssystem der ländlichen Bevöl-kerung vor dem Hintergrund von Bevölke-rungswachstum, zunehmend knapperenagraren Ressourcen und zurückgehendenEinnahmen aus der Wanderarbeit in Süd-afrika. Hinzu kommt ein anhaltender In-teressenkonflikt zwischen „traditionellen“und „modernen“ Positionen zu Ressour-cennutzungsrechten, der zu einer zuneh-menden Politisierung von Weidemanage-ment und Ressourcenschutz in Lesothoführt.

Die Erschließung des Hochlandes durchmodernen Straßenbau folgt einer Regional-entwicklungsstrategie, die eine engere An-bindung an den nationalen Kernraum Leso-thos und eine Verringerung der grenzüber-schreitenden Verflechtungen mit Südafrikaverfolgt (Wiese 1988). Doch bleiben alleökonomischen und politischen Hochland-Tiefland-Beziehungen weiterhin durch dieAbhängigkeit von Südafrika gekennzeich-net. Auch nach Ende der Apartheid reichendie Mechanismen ihrer Durchsetzung bishin zur militärischen Intervention, wie zu-letzt im September 1998 im Anschluss aninnere Unruhen in Lesotho.

Neben der zunehmenden Bedeutungdes Wassers als Exportfaktor für Lesothowerden Ackerbau und Tierhaltung auchweiterhin eine wichtige Rolle im ländlichenRaum einnehmen und durch staatliche Pro-jekte flankiert. Die Perspektiven der länd-lichen Bevölkerung im Hochland werdenjedoch weiterhin nur unzureichend in diePlanung einbezogen. �

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AutorDr. Marcus Nüsser, geb. 1964.Geographisches Institut der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn.E-Mail: [email protected]/Forschungsschwerpunkte:Hochgebirgs- und Entwicklungsforschung, Landnutzungssysteme, Landschaftsveränderungen.

36 GR 53 (2001) H. 12

Ressourcennutzung und externe Eingriffe im peripheren Gebirgsland LesothoMarcus Nüsser

Resource Utilization and External Interventions in the Peripheral Mountains of Lesotho

by Marcus Nüsser

The mountain kingdom of Lesotho is aland-locked country characterized bypolitical and economic dependencies,dominated by South Africa. The evolu-tion of resource utilization is marked byexternal interventions which in turn be-gan during colonial times and continueuntil the present day. Settlement pro-cesses and the evolution of transhu-mance patterns in the Maloti mountainsstarted in the 1880s as a response toincreasing degradation of the lowlandsand foothills. The Lesotho Highlands Water Project has changed the focus on water, the most important economi-cal resource of Lesotho. A series of pro-jects on sustainable resource utilizationand livestock rearing have been estab-lished in the mountains during the past20 years. However, the possibilities formountain dwellers to participate in thedevelopment process remain insuffi-cient.

Summary

lizenziert fur Marcus Nusser am 12.04.2015

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