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S-Mitte Frauen in Indien Die aktuelle Situation von Frauen in Indien beleuchtet Beatrix Hauser am Donnerstag, 7. Mai, im Treffpunkt Rotebühlplatz. Die Referentin vermittelt Hintergrundwissen zu den zahlreichen gewalttätigen Übergriffen auf Frauen. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr. Hohenheim Infos für das Studium Am Bachelor-Infotag am Donnerstag, 7. Mai, haben Abiturienten die Möglichkeit, sich über ein Studium an der Universität Hohenheim zu informieren. Von 13 bis 17 Uhr gibt es Tipps für ein Studium der Agrar-, Sozial-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. S-Mitte Moderne Business-Etikette Etikette-Regeln für das Geschäfts- und Gesell- schaftsleben vermittelt Monika Scheddin am Freitag, 8. Mai, im Hospitalhof an der Büchsen- straße 33. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. S-Mitte Petros Markaris liest Warum geht es mit Griechenland nicht endlich aufwärts? Das ist die zentrale Frage, um die sich neuen Krimi von Petros Markaris alles dreht und in dem radikale Splittergruppen den sozialen Frieden gefährden. Markaris, der als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Griechenlands gilt, liest am Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr im Café Lesbar der Stadt- bibliothek am Mailänder Platz. Der Eintritt beträgt fünf Euro, ermäßigt drei Euro. S-Mitte Ökumenischer Gottesdienst Am Freitag, 8. Mai, jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Es ist der Tag der Kapitulation und der Befreiung von der na- tionalsozialistischen Herrschaft. Aus diesem Anlass wird um 17.30 Uhr in die Domkirche St. Eberhard zu einem ökumenischen Gottes- dienst geladen. „Das Ende des Zweiten Welt- kriegs markiert zugleich den Beginn einer un- vergleichlichen Friedenszeit für unser Land und seine Nachbarn. Dafür wollen wir in diesem Gottesdienst zugleich danken“, so die Stadtde- kane Christian Hermes und Søren Schwesig. S-Mitte Moderne Medizintechnik Am Samstag, 9. Mai, bietet das Olgahospital (Haus M, Kriegsbergstraße 62) von 13 bis 15 Uhr Einblicke in die Medizintechnik an. So werden Vorträge und Führungen durch die La- boratorien, die Radiologie und die Kinderradio- logie geboten und moderne Diagnostik- und minimalinvasive Therapieverfahren vorgestellt. Angesprochen sind potenzielle Azubis für den Beruf Medizinisch-technische Laboratoriums- assistenten sowie deren Eltern und Lehrer. Stuttgart Bürgerfest im Westen Bereits zum siebten Mal laden Vereine, Ver- bände und Initiativen sowie der Bezirksbeirat am Samstag, 9. Mai, zum Bürgerfest beim Bürgerzentrum West ein. Das Fest mit einem buntem Programm und einem Kinderflohmarkt wird von Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle um 13 Uhr eröffnet. wos/mri Tipps & Termine Stadtkind L ange darauf gewartet, ist es in der nächsten Woche endlich soweit: Die Bar White Noise eröffnet! Zumin- dest, wenn alles so hinhaut, wie sich das die Betreiber vorstellen. Dann wird am 13. Mai, pünktlich vor dem Feiertag, eröffnet – da- mit sogar früher als ursprünglich geplant. Nicht zu verwechseln ist die Bar White Noi- se mit dem Club White Noise, der erst in ei- nigen Monaten seine Türen öffnet und di- rekt an die Bar angegliedert ist. Die Betrei- ber der beiden neuen Locations an der Ebe- rhardstraße im Schwabenzentrum sind die Schocken-Macher. In der Bar soll es künftig gemütlich zugehen, im Club nebenan etwas lauter, um Fans elektronischer Klänge glücklich zu machen. Der bisher eher trost- lose Platz ist schon seit einer Weile durch das Restaurant Breitengrad hübsch belebt, ab nächster Woche gibt’s mit dem White Noise also einen weiteren Grund, dem un- wirtlichen Ort einen Besuch abzustatten. Musikalisch will man sich in der Bar des White Noise nicht festlegen, wechselnde DJs legen House, HipHop oder auch mal Soul auf. Getanzt wird selbstverständlich nicht, damit man sich nicht selbst Konkur- renz macht – da müssen sich die Profi- Stampfer bis zum Winter gedulden, wenn der Club eröffnet wird. An diesem Freitag eröffnet ein weiterer Laden, der an dieser Stelle ebenfalls schon einmal angekündigt wurde: das Flora und Fauna. Die Oblomow-Crew um Uwe Wag- ner und Jenny Willmann hat in den verga- nenen Wochen ordentlich geschafft, um aus dem Glas-Rondell direkt am Unteren Schlossgarten ein hübsches Café samt Kneipe und Restaurant zu zaubern. Beson- ders auffallend: Die Bar ist aus Beton gegos- sen und mit Holz verkleidet, daneben steht eine im Moment noch leere Kuchenvitrine, die hoffentlich bald schon gefüllt sein wird. Um 19 Uhr steigt die Einweihungssause am Unteren Schlossgarten, zukünftig habe man von 11 Uhr und dann solange „die Bahn fährt“ geöffnet, so Betreiber Uwe Wagner. Der fünfte Geburtstag unter dem Char- lottenplatz wird im Goldmarks gefeiert. Die Kneipe im U-Bahnhof ist ein Paradies für alle, die Punkrock und Rock’n’Roll mö- gen – und das am liebsten ganz oldschool auf Vinyl. Auch die Stuttgarter Rollergirlz fühlen sich dort wohl und feiern nach Wett- kämpfen ihre Siege und betrauern ihre Nie- derlagen. Um den treuen Fans gerecht zu werden, macht man keine halben Sachen, sondern feiert gleich zwei Tage lang – mit Bands und DJ-Weggefährten. Eröffnungen und ein Jubiläum Kolumne Das Flora & Fauna macht am Freitag auf, nächste Woche zieht das White Noise nach – früher als gedacht. Von Ina Schäfer // Mehr Stadtkind unter [email protected] facebook.com/stadtkindstuttgart twitter.com/stz_stadtkind Schlupfstein hilft bei Schulunlust W ie angestochen bearbeitet ein Schüler drei gummibeschichtete Kickbretter an der Schulhaus- wand. Schlag auf Schlag geht das. Aber der 14-Jährige lässt dabei nicht nur Dampf ab. Er arbeitet konzentriert: rechte Faust boxt aufs linke Brett, linke Faust aufs rechte Brett, zeitgleich kickt er mit dem über Kreuz gelegenen Fuß. Das will erst mal ge- lernt sein. An der Altenburg- und der Steig- schule auf dem Hallschlag gehört das zum Programm. Seit drei Jahren arbeitet der Schulsozialarbeiter Oliver Domhan dort mit der sogenannten Evolutionspädagogik – man könnte auch sagen: Antistresspro- gramm. Und seit kurzem können die Schü- ler sich auch draußen auf dem nagelneuen Evo-Parcours abarbeiten, der zugleich die Klammer zwischen der Gemeinschafts- und der Förderschule und ihrem neuen ge- meinsamem Campus bildet. „Es geht hauptsächlich darum, Raum- und Lagesinn zu entwickeln, um so über die Bewegung Urvertrauen aufzubauen und Ängste zu nehmen – damit die Kinder ins Gleichgewicht kommen“, sagt Katrin Steinhülb-Joos, die Leiterin der Altenburg- schule. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihr ganzes Kollegium hat sich von Oliver Domhan coachen lassen – und den Par- cours selber ausprobiert. Auch die Steig- schule nutzt diese Möglichkeit. Blockaden sollen abgebaut werden Doch was bedeutet diese Evolutionspäda- gogik? Und wie funktioniert dieser Par- cours, der die sieben Entwicklungsstufen des Menschen abbilden soll? Der 14-jährige Schüler berichtet, die Box-Übung tue ihm gut: „Ich war immer hippelig und hab rein- geschrien“, erzählt er. Durch die Kickbox- wand und die Krokodilübung habe ich ge- lernt, auch mal langsam zu machen.“ Eine siebenjährige Mitschülerin hin- gegen macht am liebsten die Labyrinth- Übung: Schritt für Schritt einen verschlun- genen Weg nachgehen, aufrecht. „Da kann man sich in Ruhe entspannen – nicht im- mer dieses Schnell-Schnell“, sagt die Sie- benjährige. Die neunjährige Daria beschäf- tigt sich am liebsten mit dem Schlupfstein, eine Art Fels mit einem Loch zum Durch- krabbeln. „Das macht Spaß“, sagt die Viert- klässlerin. „Der Stein“, ergänzt Domhan, „hilft Kindern, die nicht gerne in die Schule kommen.“ Es gehe um Neugier, aber auch um Rückzug und Schutz. Durch die körperliche Auseinanderset- zung an den Stationen würden „alte Bewe- gungsabläufe neu aktiviert“, sagt Domhan. Und es könnten so – durch einfache Bewe- gungsübungen – Blockaden abgebaut wer- den. Welche das jeweils sind, findet der Pä- dagoge in 30-minütigen Einzelsitzungen mit den Kindern heraus. „Mittlerweile ha- be ich pro Tag fünf Sitzungen mit Kindern und Jugendlichen von Klasse eins bis zehn“, berichtet der Sozialpädagoge. „Störungen haben bei uns Vorrang“, sagt Steinhülb-Joos. Und es gebe eben Kin- der, die anderen „reflexhaft auf d’ Gosch hauet“, wie Domhan das nennt. Bei Vorfäl- len gibt es nicht nur ein Gespräch auf dem Rektorat, sondern Domhan bietet dem Kind und dessen Eltern auch einen ge- meinsamen Termin in dem Parcours an. Das Gute daran sei: „Sprachbarrieren wer- den unwichtig“, berichtet Domhan. „Die Eltern nehmen ihr Kind anders wahr.“ Und auch sie fühlten sich ernst genommen, spürten, dass die Schule es gut meine mit ihrem Kind. „Die Eltern öffnen sich“, hat Steinhülb-Joos festgestellt. Der einzige Parcours in Deutschland Das alles bleibt offenbar nicht ohne Effekt: „Wir haben so gut wie keine Schulaus- schlüsse und so gut wie keine Schlägereien mehr“, berichtet Domhan. „Noch vor fünf, sechs Jahren haben wir regelmäßig heftige Schlägereien gehabt, seit dem Evo-Angebot hat sich das geändert – das funktioniert“, sagt der Sozialpädagoge, der seit 2003 an der Altenburgschule ist. Der Parcours sei der einzige dieser Art in Deutschland an einer Schule. Auch für Steinhülb-Joos ist die Anlage „ein wichtiger Puzzlestein im Gesamtkonzept“. Zu diesem gehöre auch die enge Zusam- menarbeit mit der Steigschule – auch durch die 50 Inklusionskinder. Die im Bau befind- liche Mensa soll wie bereits die bisher ge- trennten Schulhöfe von beiden Schulen ge- nutzt werden. Die Aufsicht teilen sich die Kollegien. Steinhülb-Joos lobt auch die Stadt für das Zustandekommen dieses neu- en Campus’. Die Kinder braucht man nicht lange zu fragen. Sobald es zur Pause klin- gelt, stürmen sie auf den Parcours. Der ist, ganz nebenbei, einfach auch Spielplatz. Pädagogik Auf dem Campus der Altenburg- und Steigschule bringt ein neuartiger Parcours Schüler ins Gleichgewicht. Die Evolutionsmethode soll die Schlägereien deutlich reduziert haben. Von Inge Jacobs Die Röhre im Fels soll Schutz geben, neugierig machen und Stress nehmen. Foto: Gottfried Stoppel Die tiefste Metal-Band kommt aus Stuttgart E in Auto kann jeder tiefer legen. Bei einem Bass und einer Gitarre sind das jedoch richtige Kunstgriffe. „Das Stimmen erfordert eine gewisse Hart- näckigkeit“, sagt MP, der Gitarrist der Stuttgarter Metal Band Way to Bodhi. Am Mittwoch haben die Musiker einen Weltre- kord im „tief“ spielen aufgestellt: 15,2 Hertz ist die Frequenz des H, das der Spezialbass der Band hergibt. Damit sind die Stuttgarter spitze und können sich jetzt „tiefste Band der Welt“ nennen. Wie alle vier Mitglieder nennt MP sei- nen richtigen Namen nicht in der Öffent- lichkeit und trägt wie die an- deren auch beim Spielen eine weiße Maske – nur der Sänger geht ohne. „Wir wollen, dass sich unser Publikum ganz auf unsere Musik konzentriert“, lautet die Erklärung für die Maskerade. Deshalb wunderten sich am Mittwochnachmittag einige Studenten im physikalischen Institut der Universität am Pfaffenwaldring über weiß maskierte Ge- stalten. Dort wurde der Rekordton von Physik-Fachkraft Christian Tannrath mit Hilfe eines Oszilloskops registriert. „Das Gerät misst Spannungen mit weiten Fre- quenzen“, erklärt er, bevor er den Bass an das Messgerät anschließt. Einige Ausschlä- ge nach oben – und die 15 Hertz, die die Mu- siker angepeilt haben, sind schnell erreicht. Einzig die Zuhörer kommen nicht auf ihre Kosten. „Ich höre nichts“, sagt einer der Anwesenden aus dem Musikbusiness. Tatsächlich ist dieser Ton so tief, dass er außerhalb der menschlichen Hörschwelle liegt, sagt Bérénice-Anouck Schneider, die die vier Heavy Metaller promotet. Im Insti- tut ist nur der Ausschlag auf dem Schirm zu sehen, zu hören ist rein gar nichts. Aber auf der CD und im Konzert ist der welttiefste Metal-Musik-Ton dann doch wahrzuneh- men, denn spezielle Basstür- me bringen das rüber, was den Reiz dieses Musikstils rund um den Globus ausmacht: tie- fe Töne. In ihrem Frequenzbe- reich haben die Stuttgarter nur eine einzige Band aus den USA als Konkurrenz. Way to Bodhi – was soviel bedeutet wie „Der Weg zur Erleuchtung“ – haben für ihre Musik die Instrumente getunt. Der Bass hat einen deutlich längeren Hals. „Er ist etwa eine Männerhand länger als der einer normalen Bassgitarre“, erläutert MP. Auch die Saiten sind imposant. Die dickste der vier – diejenige, die den Weltrekordton erzeugt, der im Notensystem gar nicht mehr vorkommt – ist ein veritables Stahl- seil: doppelt so dick wie die dickste Saite eines normalen Basses. Der Hersteller die- ser Spezialsaiten hatte letztlich die Idee, den Weltrekord aufstellen zu lassen. Damit ihre eigenen Stücke musikalisch wie aus einem Guss klingen, haben die vier Metaller lange getüftelt. „Die Gitarre ist normalerweise eine Oktave höher als der Bass“, sagt Schneider. „Wenn nur der Bass extrem tief ist, knallt die Musik auseinan- der“. Deshalb ist die Gitarre der Band so ge- stimmt wie ein normaler Bass. Das Tonhö- henverhältnis stimmt wieder. Eineinhalb Jahre haben die vier Musiker an diesem Sound gebastelt. Ihr neues Stück mit dem tiefsten H spielen sie am 9. Mai in der Filderhalle in Leinfelden von 14 Uhr an beim Guitars United Festival – dieses Mal akustisch wahrnehmbar. Der Veranstalter Nils Jakoby, der als Zeuge bei der Aufstel- lung des Weltrekords dabei war, hat für das spezielle Hörgerät – also Boxen – gesorgt. Musik Mit einer Frequenz von 15,2 Hertz halten Way to Bodhi mit ihrem Spezialbass seit Mittwoch einen Weltrekord. Von Sybille Neth Die Frequenz der H-Saite liegt außerhalb des Hörspektrums. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth Die Rekordsaite am Spezialbass ist so dick wie ein Stahlseil. Klinikum Stuttgart Personalrat will einen Baustopp In einem offenen Brief des Personalrats des Klinikums und der Gewerkschaft Verdi wird „die sofortige Prüfung eines Bau- stopps“ gefordert – nur die Maßnahmen, die zwingend notwendig seien, sollten durchgeführt werden. Die Baumaßnahmen gingen auf Kosten von Personalstellen, heißt es in dem Schreiben an Oberbürger- meister Fritz Kuhn, Krankenhausbürger- meister Werner Wölfle (beide Grüne) und den Gemeinderat. Die Unterzeichner, Ver- di-Geschäftsführer Cuno Hägele und der Personalratsvorsitzende Jürgen Lux, be- haupten, das Klinikum würde die schwarze Null erreichen, wenn nicht die Abschrei- bungen wegen der Baumaßnahmen wären. Als „Provokation“ wird der Plan der Ge- schäftsführung bezeichnet, eine Servicege- sellschaft für die Reinigung zu gründen. Auch ein von der CDU gefordertes Wirt- schaftlichkeitsgutachten für das Klinikum wird abgelehnt. Dieses verunsichere nur die Beschäftigten und führe zu einem er- heblichen Mehraufwand an Geld und Arbeit. Zudem lägen genügend Vorschläge auf dem Tisch. Solange unklar sei, ob ein Gutachten komme „und selbstverständlich auch, falls es durchgeführt werden sollte“, seien alle bisher signalisierten Zustimmungen des Personalrats zu Einsparungen hinfällig. Hägele und Lux fordern, dass die Stadt die Beamtenpensionen, das Defizit der Ambu- lanzen und die Abschreibungen für die Neubauten übernimmt. vv 22 Nr. 104 | Donnerstag, 7. Mai 2015 STUTTGARTER ZEITUNG STUTTGART

Schlupfstein hilft bei Schulunlust - evopaed-domhan.de · boratorien, die Radiologie und die Kinderradio-logie geboten und moderne Diagnostik- und minimalinvasive Therapieverfahren

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Page 1: Schlupfstein hilft bei Schulunlust - evopaed-domhan.de · boratorien, die Radiologie und die Kinderradio-logie geboten und moderne Diagnostik- und minimalinvasive Therapieverfahren

S­Mitte

Frauen in Indien Die aktuelle Situation von Frauen in Indien beleuchtet Beatrix Hauser am Donnerstag, 7. Mai, im Treffpunkt Rotebühlplatz. Die Referentin vermittelt Hintergrundwissen zu den zahlreichen gewalttätigen Übergriffen auf Frauen. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr.

Hohenheim

Infos für das StudiumAm Bachelor­Infotag am Donnerstag, 7. Mai, haben Abiturienten die Möglichkeit, sich über ein Studium an der Universität Hohenheim zu informieren. Von 13 bis 17 Uhr gibt es Tipps für ein Studium der Agrar­, Sozial­, Wirtschafts­ und Sozialwissenschaften.

S­Mitte

Moderne Business­EtiketteEtikette­Regeln für das Geschäfts­ und Gesell­schaftsleben vermittelt Monika Scheddin am Freitag, 8. Mai, im Hospitalhof an der Büchsen­straße 33. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr.

S­Mitte

Petros Markaris liest Warum geht es mit Griechenland nicht endlich aufwärts? Das ist die zentrale Frage, um die sich neuen Krimi von Petros Markaris alles dreht und in dem radikale Splittergruppen den sozialen Frieden gefährden. Markaris, der als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Griechenlands gilt, liest am Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr im Café Lesbar der Stadt­bibliothek am Mailänder Platz. Der Eintritt beträgt fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

S­Mitte

Ökumenischer Gottesdienst Am Freitag, 8. Mai, jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Es ist der Tag der Kapitulation und der Befreiung von der na­tionalsozialistischen Herrschaft. Aus diesem Anlass wird um 17.30 Uhr in die Domkirche St. Eberhard zu einem ökumenischen Gottes­dienst geladen. „Das Ende des Zweiten Welt­kriegs markiert zugleich den Beginn einer un­vergleichlichen Friedenszeit für unser Land und seine Nachbarn. Dafür wollen wir in diesem Gottesdienst zugleich danken“, so die Stadtde­kane Christian Hermes und Søren Schwesig.

S­Mitte

Moderne MedizintechnikAm Samstag, 9. Mai, bietet das Olgahospital (Haus M, Kriegsbergstraße 62) von 13 bis 15 Uhr Einblicke in die Medizintechnik an. So werden Vorträge und Führungen durch die La­boratorien, die Radiologie und die Kinderradio­logie geboten und moderne Diagnostik­ und minimalinvasive Therapieverfahren vorgestellt. Angesprochen sind potenzielle Azubis für den Beruf Medizinisch­technische Laboratoriums­assistenten sowie deren Eltern und Lehrer.

Stuttgart

Bürgerfest im WestenBereits zum siebten Mal laden Vereine, Ver­bände und Initiativen sowie der Bezirksbeirat am Samstag, 9. Mai, zum Bürgerfest beim Bürgerzentrum West ein. Das Fest mit einem buntem Programm und einem Kinderflohmarkt wird von Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle um 13 Uhr eröffnet. wos/mri

Tipps & Termine

Stadtkind

Lange darauf gewartet, ist es in dernächsten Woche endlich soweit: DieBar White Noise eröffnet! Zumin­

dest, wenn alles so hinhaut, wie sich das dieBetreiber vorstellen. Dann wird am 13. Mai,pünktlich vor dem Feiertag, eröffnet – da­mit sogar früher als ursprünglich geplant.Nicht zu verwechseln ist die Bar White Noi­se mit dem Club White Noise, der erst in ei­nigen Monaten seine Türen öffnet und di­rekt an die Bar angegliedert ist. Die Betrei­ber der beiden neuen Locations an der Ebe­rhardstraße im Schwabenzentrum sind dieSchocken­Macher. In der Bar soll es künftiggemütlich zugehen, im Club nebenan etwaslauter, um Fans elektronischer Klängeglücklich zu machen. Der bisher eher trost­lose Platz ist schon seit einer Weile durch das Restaurant Breitengrad hübsch belebt, ab nächster Woche gibt’s mit dem WhiteNoise also einen weiteren Grund, dem un­wirtlichen Ort einen Besuch abzustatten.Musikalisch will man sich in der Bar desWhite Noise nicht festlegen, wechselndeDJs legen House, HipHop oder auch malSoul auf. Getanzt wird selbstverständlichnicht, damit man sich nicht selbst Konkur­renz macht – da müssen sich die Profi­Stampfer bis zum Winter gedulden, wennder Club eröffnet wird.

An diesem Freitag eröffnet ein weitererLaden, der an dieser Stelle ebenfalls schoneinmal angekündigt wurde: das Flora undFauna. Die Oblomow­Crew um Uwe Wag­ner und Jenny Willmann hat in den verga­nenen Wochen ordentlich geschafft, umaus dem Glas­Rondell direkt am UnterenSchlossgarten ein hübsches Café samt Kneipe und Restaurant zu zaubern. Beson­ders auffallend: Die Bar ist aus Beton gegos­sen und mit Holz verkleidet, daneben stehteine im Moment noch leere Kuchenvitrine,die hoffentlich bald schon gefüllt sein wird.Um 19 Uhr steigt die Einweihungssause amUnteren Schlossgarten, zukünftig habeman von 11 Uhr und dann solange „die Bahnfährt“ geöffnet, so Betreiber Uwe Wagner.

Der fünfte Geburtstag unter dem Char­lottenplatz wird im Goldmarks gefeiert.Die Kneipe im U­Bahnhof ist ein Paradiesfür alle, die Punkrock und Rock’n’Roll mö­gen – und das am liebsten ganz oldschoolauf Vinyl. Auch die Stuttgarter Rollergirlzfühlen sich dort wohl und feiern nach Wett­kämpfen ihre Siege und betrauern ihre Nie­derlagen. Um den treuen Fans gerecht zuwerden, macht man keine halben Sachen,sondern feiert gleich zwei Tage lang – mit Bands und DJ­Weggefährten.

Eröffnungen und ein Jubiläum

Kolumne Das Flora & Fauna macht am

Freitag auf, nächste Woche zieht das

White Noise nach – früher als gedacht.

Von Ina Schäfer

// Mehr Stadtkind unterstadtkind@stadtkind­Stuttgart.defacebook.com/stadtkindstuttgarttwitter.com/stz_stadtkind

Schlupfstein hilft bei Schulunlust

Wie angestochen bearbeitet einSchüler drei gummibeschichteteKickbretter an der Schulhaus­

wand. Schlag auf Schlag geht das. Aber der14­Jährige lässt dabei nicht nur Dampf ab.Er arbeitet konzentriert: rechte Faust boxtaufs linke Brett, linke Faust aufs rechte Brett, zeitgleich kickt er mit dem überKreuz gelegenen Fuß. Das will erst mal ge­lernt sein. An der Altenburg­ und der Steig­schule auf dem Hallschlag gehört das zum Programm. Seit drei Jahren arbeitet der Schulsozialarbeiter Oliver Domhan dortmit der sogenannten Evolutionspädagogik– man könnte auch sagen: Antistresspro­gramm. Und seit kurzem können die Schü­ler sich auch draußen auf dem nagelneuen Evo­Parcours abarbeiten, der zugleich die Klammer zwischen der Gemeinschafts­und der Förderschule und ihrem neuen ge­meinsamem Campus bildet.

„Es geht hauptsächlich darum, Raum­und Lagesinn zu entwickeln, um so über dieBewegung Urvertrauen aufzubauen und Ängste zu nehmen – damit die Kinder insGleichgewicht kommen“, sagt KatrinSteinhülb­Joos, die Leiterin der Altenburg­schule. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihr ganzes Kollegium hat sich von Oliver Domhan coachen lassen – und den Par­cours selber ausprobiert. Auch die Steig­schule nutzt diese Möglichkeit.

Blockaden sollen abgebaut werden

Doch was bedeutet diese Evolutionspäda­gogik? Und wie funktioniert dieser Par­cours, der die sieben Entwicklungsstufendes Menschen abbilden soll? Der 14­jährigeSchüler berichtet, die Box­Übung tue ihmgut: „Ich war immer hippelig und hab rein­geschrien“, erzählt er. Durch die Kickbox­wand und die Krokodilübung habe ich ge­lernt, auch mal langsam zu machen.“

Eine siebenjährige Mitschülerin hin­gegen macht am liebsten die Labyrinth­Übung: Schritt für Schritt einen verschlun­genen Weg nachgehen, aufrecht. „Da kannman sich in Ruhe entspannen – nicht im­mer dieses Schnell­Schnell“, sagt die Sie­benjährige. Die neunjährige Daria beschäf­tigt sich am liebsten mit dem Schlupfstein, eine Art Fels mit einem Loch zum Durch­krabbeln. „Das macht Spaß“, sagt die Viert­klässlerin. „Der Stein“, ergänzt Domhan, „hilft Kindern, die nicht gerne in die Schulekommen.“ Es gehe um Neugier, aber auchum Rückzug und Schutz.

Durch die körperliche Auseinanderset­zung an den Stationen würden „alte Bewe­gungsabläufe neu aktiviert“, sagt Domhan.Und es könnten so – durch einfache Bewe­gungsübungen – Blockaden abgebaut wer­den. Welche das jeweils sind, findet der Pä­dagoge in 30­minütigen Einzelsitzungenmit den Kindern heraus. „Mittlerweile ha­be ich pro Tag fünf Sitzungen mit Kindernund Jugendlichen von Klasse eins biszehn“, berichtet der Sozialpädagoge.

„Störungen haben bei uns Vorrang“,sagt Steinhülb­Joos. Und es gebe eben Kin­der, die anderen „reflexhaft auf d’ Goschhauet“, wie Domhan das nennt. Bei Vorfäl­len gibt es nicht nur ein Gespräch auf demRektorat, sondern Domhan bietet demKind und dessen Eltern auch einen ge­meinsamen Termin in dem Parcours an.

Das Gute daran sei: „Sprachbarrieren wer­den unwichtig“, berichtet Domhan. „DieEltern nehmen ihr Kind anders wahr.“ Undauch sie fühlten sich ernst genommen,spürten, dass die Schule es gut meine mit ihrem Kind. „Die Eltern öffnen sich“, hatSteinhülb­Joos festgestellt.

Der einzige Parcours in Deutschland

Das alles bleibt offenbar nicht ohne Effekt: „Wir haben so gut wie keine Schulaus­schlüsse und so gut wie keine Schlägereien mehr“, berichtet Domhan. „Noch vor fünf,sechs Jahren haben wir regelmäßig heftige Schlägereien gehabt, seit dem Evo­Angebothat sich das geändert – das funktioniert“, sagt der Sozialpädagoge, der seit 2003 an

der Altenburgschule ist. Der Parcours sei der einzige dieser Art in Deutschland aneiner Schule. Auch für Steinhülb­Joos istdie Anlage „ein wichtiger Puzzlestein imGesamtkonzept“.

Zu diesem gehöre auch die enge Zusam­menarbeit mit der Steigschule – auch durchdie 50 Inklusionskinder. Die im Bau befind­liche Mensa soll wie bereits die bisher ge­trennten Schulhöfe von beiden Schulen ge­nutzt werden. Die Aufsicht teilen sich dieKollegien. Steinhülb­Joos lobt auch dieStadt für das Zustandekommen dieses neu­en Campus’. Die Kinder braucht man nichtlange zu fragen. Sobald es zur Pause klin­gelt, stürmen sie auf den Parcours. Der ist, ganz nebenbei, einfach auch Spielplatz.

Pädagogik Auf dem Campus der Altenburg­ und Steigschule bringt ein neuartiger Parcours Schüler ins Gleichgewicht. Die Evolutionsmethode soll die Schlägereien deutlich reduziert haben. Von Inge Jacobs

Die Röhre im Fels soll Schutz geben, neugierig machen und Stress nehmen. Foto: Gottfried Stoppel

Die tiefste Metal­Band kommt aus Stuttgart

Ein Auto kann jeder tiefer legen. Beieinem Bass und einer Gitarre sinddas jedoch richtige Kunstgriffe.

„Das Stimmen erfordert eine gewisse Hart­näckigkeit“, sagt MP, der Gitarrist derStuttgarter Metal Band Way to Bodhi. AmMittwoch haben die Musiker einen Weltre­kord im „tief “ spielen aufgestellt: 15,2 Hertz ist die Frequenz des H, das derSpezialbass der Band hergibt. Damit sinddie Stuttgarter spitze und können sich jetzt„tiefste Band der Welt“ nennen.

Wie alle vier Mitglieder nennt MP sei­nen richtigen Namen nicht in der Öffent­lichkeit und trägt wie die an­deren auch beim Spielen eineweiße Maske – nur der Sängergeht ohne. „Wir wollen, dass sich unser Publikum ganz aufunsere Musik konzentriert“, lautet die Erklärung für dieMaskerade. Deshalb wunderten sich amMittwochnachmittag einige Studenten imphysikalischen Institut der Universität amPfaffenwaldring über weiß maskierte Ge­stalten. Dort wurde der Rekordton vonPhysik­Fachkraft Christian Tannrath mitHilfe eines Oszilloskops registriert. „Das Gerät misst Spannungen mit weiten Fre­quenzen“, erklärt er, bevor er den Bass an

das Messgerät anschließt. Einige Ausschlä­ge nach oben – und die 15 Hertz, die die Mu­siker angepeilt haben, sind schnell erreicht.Einzig die Zuhörer kommen nicht auf ihreKosten. „Ich höre nichts“, sagt einer der Anwesenden aus dem Musikbusiness.

Tatsächlich ist dieser Ton so tief, dass eraußerhalb der menschlichen Hörschwelleliegt, sagt Bérénice­Anouck Schneider, diedie vier Heavy Metaller promotet. Im Insti­tut ist nur der Ausschlag auf dem Schirm zusehen, zu hören ist rein gar nichts. Aber aufder CD und im Konzert ist der welttiefsteMetal­Musik­Ton dann doch wahrzuneh­

men, denn spezielle Basstür­me bringen das rüber, was denReiz dieses Musikstils rundum den Globus ausmacht: tie­fe Töne. In ihrem Frequenzbe­reich haben die Stuttgarternur eine einzige Band aus den

USA als Konkurrenz. Way to Bodhi – was soviel bedeutet wie

„Der Weg zur Erleuchtung“ – haben fürihre Musik die Instrumente getunt. Der Bass hat einen deutlich längeren Hals. „Erist etwa eine Männerhand länger als der einer normalen Bassgitarre“, erläutert MP. Auch die Saiten sind imposant. Die dicksteder vier – diejenige, die den Weltrekordton

erzeugt, der im Notensystem gar nicht mehr vorkommt – ist ein veritables Stahl­seil: doppelt so dick wie die dickste Saiteeines normalen Basses. Der Hersteller die­ser Spezialsaiten hatte letztlich die Idee,den Weltrekord aufstellen zu lassen.

Damit ihre eigenen Stücke musikalischwie aus einem Guss klingen, haben die vierMetaller lange getüftelt. „Die Gitarre istnormalerweise eine Oktave höher als derBass“, sagt Schneider. „Wenn nur der Bass extrem tief ist, knallt die Musik auseinan­

der“. Deshalb ist die Gitarre der Band so ge­stimmt wie ein normaler Bass. Das Tonhö­henverhältnis stimmt wieder. EineinhalbJahre haben die vier Musiker an diesemSound gebastelt. Ihr neues Stück mit demtiefsten H spielen sie am 9. Mai in der Filderhalle in Leinfelden von 14 Uhr anbeim Guitars United Festival – dieses Malakustisch wahrnehmbar. Der VeranstalterNils Jakoby, der als Zeuge bei der Aufstel­lung des Weltrekords dabei war, hat für dasspezielle Hörgerät – also Boxen – gesorgt.

Musik Mit einer Frequenz von 15,2 Hertz halten Way to Bodhi mit ihrem Spezialbass seit Mittwoch einen Weltrekord. Von Sybille Neth

Die Frequenz der H­Saite liegt außerhalb des Hörspektrums. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Rekordsaite am Spezialbass ist so dick wie ein Stahlseil.

Klinikum Stuttgart

Personalrat will einen BaustoppIn einem offenen Brief des Personalrats desKlinikums und der Gewerkschaft Verdiwird „die sofortige Prüfung eines Bau­stopps“ gefordert – nur die Maßnahmen, die zwingend notwendig seien, solltendurchgeführt werden. Die Baumaßnahmengingen auf Kosten von Personalstellen,heißt es in dem Schreiben an Oberbürger­meister Fritz Kuhn, Krankenhausbürger­meister Werner Wölfle (beide Grüne) und den Gemeinderat. Die Unterzeichner, Ver­di­Geschäftsführer Cuno Hägele und derPersonalratsvorsitzende Jürgen Lux, be­haupten, das Klinikum würde die schwarzeNull erreichen, wenn nicht die Abschrei­bungen wegen der Baumaßnahmen wären.

Als „Provokation“ wird der Plan der Ge­schäftsführung bezeichnet, eine Servicege­sellschaft für die Reinigung zu gründen.Auch ein von der CDU gefordertes Wirt­schaftlichkeitsgutachten für das Klinikum wird abgelehnt. Dieses verunsichere nurdie Beschäftigten und führe zu einem er­heblichen Mehraufwand an Geld undArbeit. Zudem lägen genügend Vorschläge auf dem Tisch.

Solange unklar sei, ob ein Gutachtenkomme „und selbstverständlich auch, fallses durchgeführt werden sollte“, seien allebisher signalisierten Zustimmungen desPersonalrats zu Einsparungen hinfällig.Hägele und Lux fordern, dass die Stadt die Beamtenpensionen, das Defizit der Ambu­lanzen und die Abschreibungen für die Neubauten übernimmt. vv

22 Nr. 104 | Donnerstag, 7. Mai 2015STUTTGARTER ZEITUNGSTUTTGART