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Ausgabe Februar 2008 Seite 1 Nr. 68 Februar 2008 SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Kultur und Gesellschaſt in Ägypten SEKEM Insight Was seit ca. 1,5 Jahren bereits Normalität in vielen Obst- und Gemüsetheken des Naturkost-Fachhandels ist, wird nun auch das Trockensorment bereichern: SEKEMs orientalische Köstlichkeiten in bester Demeter-Qualität, die sl- vollen Genuss mit sozial-ethischer und ökologischer Verantwortung in Einklang bringen. SEKEM als öko- sozial-kulturelles Zukunſtsprojekt und ältester Bio-Produzent Ägyptens prä- senerte auf der BioFach-Messe sein neues Markengewand und die welt- weit ersten Sesam-Krokantriegel in Demeter-Qualität. SEKEM setzt damit den bereits im Frischebereich beschrienen Weg als Demeter-Marke fort und wird die neuen Trockenprodukte exklu- siv im Naturkosachhandel sowie in Weltläden anbieten. Auf diesem Wege möchte SEKEM den engen Bezug zwischen ethisch- und umweltbewussten Verbrauchern und einem ganzheitlichen Zukunſtsmodell wie Sekem best- möglich herstellen. Die Produktpalee umfasst zunächst 3 Sorten Sesam- Krokantriegel (Honig, Schwarzkümmel und Zimt), sowie Demeter-Daeln ohne Kern und gefüllt mit Erdnüssen. Im Laufe des Jahres werden weitere Produkte folgen, die das Sorment der orientalischen Snacks/Riegel und Trockenfrüchte erweitern. Orientalische Brotaufstriche und Reissorten werden die Produktpalee abrunden. Das freundliche Markendesign setzt auf einen hohen Wiedererkennungswert, in dem sich orientalische Herkunſt und die konsequente biologisch-dyna- mische Ausrichtung widerspiegeln. „Wir geben den Kunden in Deutschland die Möglichkeit, SEKEMs Produkte direkt kaufen zu können“, erläu- tert SEKEMs Geschäſtsführer Helmy Abouleish. „Die Marke SEKEM gehört in den Fachhandel, hierüber möch- ten wir den Menschen in Deutschland den Geschmack des Orients und die Besonderheit SEKEMs näher bringen. Für SEKEM in Ägypten bedeutet dies, Köstlichkeiten aus dem Orient Kultur San Francisco Youth Eurythmy Group Wirtschaſt Köstlichkeiten aus dem Orient Betriebe Invesonen für mehr Kundenzufriedenheit Neue Daelprodukte in Demeter-Qualität auf der BioFach 2008

SEKEM Insight

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SEKEMs monatliches Magazin für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten.

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Page 1: SEKEM Insight

Ausgabe Februar 2008 Seite 1

Nr. 68 Februar 2008

SEKEMs Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten

SEKEM InsightLiebe Leser, liebe Leserinnen,

die Europäische Union arbeitet mit einem komplizierten System aus Zöllen und Regeln um den Warenfluss aus Übersee auf europäische Märkte zu steu-ern und bei Bedarf einzuschrän-ken. Haben das Schengener Abkommen und der Binnen-markt auch für offene Gren-zen für Menschen und Waren innerhalb Europas gesorgt - die Außengrenze der Union ist für Waren wie auch Menschen aus anderen Ländern damit nur noch weniger durch-lässig geworden.

Produkte wie die fri-schen Erzeugnisse SEKEMs auf den deut-schen Markt zu bringen, ist kein leichtes Unterfan-gen, insbesondere dann nicht, wenn diese in direk-ter Konkurrenz zu einheimi-schen Produkten stehen.

Bei SEKEMs neuer Auswahl an Datteln ist das glücklicherweise kaum der Fall. Die neuen qua-litativ hochwertigen Datteln kommen in verschiedenen Aus-führungen im dekorativen Korb und sind in Ägypten wie auch in Deutschland sehr beliebt.

In diesem Monat stellen wir Ihnen daher nicht nur die neuen Produkte ausführlich vor, son-dern zeigen ihnen auch, was SEKEM unternimmt um den Anforderungen der Europäi-schen Union gerecht werden zu können.

Ihr Redaktionsteam

Was seit ca. 1,5 Jahren bereits Normalität in vielen Obst- und Gemüsetheken des Naturkost-Fachhandels ist, wird nun auch das Trockensortiment bereichern:

SEKEMs orientalische Köstlichkeiten in bester Demeter-Qualität, die stil-vollen Genuss mit sozial-ethischer und ökologischer Verantwortung in Einklang bringen. SEKEM als öko-sozial-kulturelles Zukunftsprojekt und ältester Bio-Produzent Ägyptens prä-sentierte auf der BioFach-Messe sein neues Markengewand und die welt-weit ersten Sesam-Krokantriegel in Demeter-Qualität.

SEKEM setzt damit den bereits im Frischebereich beschrittenen Weg als Demeter-Marke fort und wird die neuen Trockenprodukte exklu-

siv im Naturkostfachhandel sowie in Weltläden anbieten. Auf diesem Wege möchte SEKEM den engen Bezug zwischen ethisch- und umweltbewussten Verbrauchern und einem ganzheitlichen Zukunftsmodell wie Sekem best-möglich herstellen.

Die Produktpalette umfasst zunächst 3 Sorten Sesam-

Krokantriegel (Honig, Schwarzkümmel und Zimt), sowie Demeter-Datteln

ohne Kern und gefüllt mit Erdnüssen. Im Laufe des Jahres werden weitere Produkte folgen, die das Sortiment der orientalischen Snacks/Riegel und Trockenfrüchte erweitern. Orientalische Brotaufstriche und Reissorten werden die Produktpalette abrunden. Das freundliche Markendesign setzt auf einen hohen Wiedererkennungswert, in dem sich orientalische Herkunft und die konsequente biologisch-dyna-mische Ausrichtung widerspiegeln.

„Wir geben den Kunden in Deutschland die Möglichkeit, SEKEMs Produkte direkt kaufen zu können“, erläu-tert SEKEMs Geschäftsführer Helmy Abouleish. „Die Marke SEKEM gehört in den Fachhandel, hierüber möch-ten wir den Menschen in Deutschland den Geschmack des Orients und die Besonderheit SEKEMs näher bringen. Für SEKEM in Ägypten bedeutet dies,

Köstlichkeiten aus dem Orient

KulturSan Francisco Youth Eurythmy Group

WirtschaftKöstlichkeiten aus dem Orient

BetriebeInvestitionen für mehr Kundenzufriedenheit

Neue Dattelprodukte in Demeter-Qualität auf der BioFach 2008

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Ausgabe Februar 2008 Seite 2

noch mehr Flächen und Erzeuger für die biologisch-dynamische Erzeugung zu gewinnen, die Produktion auszuwei-ten und somit für noch mehr Menschen vor Ort eine soziale Sicherung bieten sowie Bildungs- und Kulturangebote ausbauen zu können.“

Christoph Kampschulte

Zuverlässigkeit ausgeschlossen werden kann - ein außerordentlich wich-tiger Faktor gerade bei biologischen Produkten. Denn bei ihnen kann selbstverständlich nicht auf die sonst üblichen Insektenvernichtungsmittel und andere herkömmlich-chemische Lagerschutzmittel zurückgegriffen werden.

Lotus’ Mitarbeiter freuen sich aus einem weiteren Grund über die neue Fabrik: die verbesserten Produktionsabläufe innerhalb der neuen Gebäude bedeu-ten eine enorme Arbeitserleichterung: viel manueller Transport zwischen ver-schiedenen Produktionshallen oder sogar unterschiedlichen Gebäuden ent-fällt. Auch sorgen die neuen Anlagen für einen verbesserten Staubschutz und weniger Lärmbelastung. So tragen sie ebenfalls zu gesünderen Arbeitsbedingungen bei.

Weil durch die Qualitätsverbesserung ein neuer Schub im Verkauf erwartet wird und auch die Kapazität der Firma großes Wachstum zulässt, war es nicht nötig, Arbeiter aufgrund höheren Maschineneinsatzes zu entlassen. Im Gegenteil: im letzten Jahr wurden bei der Firma Lotus 10 neue Stellen geschaffen.

Der Neubau und die Investitionen wurden zusammen mit der Firma Organic Flavor Company, Niederlande, einem der wichtigsten Exportkunden, geplant und im Rahmen eines PSOM-Projektes von der Niederländischen Regierung gefördert. In einem sol-chen Projekt wird eine Kooperation eines pri-vaten Unternehmens und öffentlicher Stellen im Rahmen der Entwicklungs-zusammenarbeit je zur Hälfte vom privaten und öffentlichen Träger finan-ziert. Auf diesem Wege können privatwirtschaft-liches Engagement mit Entwicklungskooperation verbunden und finanzielle Lasten geteilt werden.

Neben den Investitionen, die im Rahmen des PSOM-Projektes durch-geführt wurden, machte

Um Arzneipflanzen und Gewürze in bester DEMETER Qualität liefern zu können, hat die Sekem Gruppe bisher rund 20 Mio. ägyptische Pfund inve-stiert in neue Produktionshallen und Anlagen.

Gegenüber dem Eingang zur SEKEM-Farm, auf einer Baufläche von 8.300qm wurde eine neue Produktionsstätte errichtet: eine neue Blattverarbeitungslinie ermög-licht eine homogene Qualität über die gesamte Charge einer Lieferung hinweg von Blattkräutern wie z.B. Pfefferminz, Majoran oder Basilikum. Lotus’ Exportkunden und auch die Schwesterfirmen Atos und ISIS, welche die Kräuter zu Tees, Gewürzmischungen oder medizinischen Produkten weiter-verarbeiten, kommen direkt in den Genuss der verbesserten Qualität. Sie können so zudem auch zeitnaher belie-fert werden.

Auch die Druckentwesungsanlage stei-gert die Qualität der demeter Kräuter von Lotus beträchtlich, da nun ein mög-licher Insektenbefall mit noch größerer

SEKEMs Stand auf der BioFach 2008

Das Baugelände für den neuen Verwaltungstrakt

Die neue Druckentwesungsanlage

SEKEM noch weitere Investitionen möglich, u.a. die neuen Lagerhallen und die modernen Verladestationen in der neuen Fabrik, aber auch bei den Anbauern und Zulieferern. So wurde in der Oase Fayoum eine neue Trocknungsanlage installiert und eine intensive Weiterbildung für die deme-ter-Bauern durchgeführt, um die Qualität der Rohware noch weiter ver-bessern zu können.

Noch stehen die Büros und der Verwaltungstrakt der neuen Fabrik vor ihrer Vollendung, aber bis März soll auch dieser letzte Bauabschnitt fertig-gestellt sein.

„Dann sind wir einen großen Schritt weiter und können die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Produktion und Qualitätskontrolle noch besser einspie-len“ freut sich Christophe Floride, der das Projekt von SEKEMs Seite aus ver-antwortlich leitete.

Christina Boecker

SEKEMs Firma Lotus verbessert Kundenservice

Verbesserte Produktionsbedingungen für die Kräuterverarbeitung

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geführt, ebenso Chopins Prelude und einige Humoresken wie der „Centipedes Competitive Song“ und das bezaubernde “He and me“ („What to do, that life becomes not boring?“).

Die künstlerische Leiterin Astrid Thiersch verstand es, durch die Eurythmie und ihre Inszenierungen eine spürbare Verbindung zwischen den Jugendlichen aufzubauen, die weit über das Auszusprechende hinaus wies und neue Dimensionen für die künstlerische eurythmische Arbeit mit Jugendlichen eröffnete. So wirkte ihr Besuch auch als eine große Anregung und als Vorbild für die Schüler SEKEMs und wurde als grosses Geschenk auf-genommen, das alle beteiligten Freude bereitete.

Es war ein schönes Erlebnis, alle Jugendlichen mit Eifer und Einsatz mit und für die Eurythmie zu sehen und ein Funke konnte überspringen, der in diesem Moment Kulturen verband und Brücken schlug. Die Arbeit der jugenden Menschen wurde durchweg als eine großartige Leistung gewür-digt und gemeinsam mit den Schülern der SEKEM-Oberstufe schloss sich an die Darbietungen ein weiteres gemeinsames Projekt an: die Schülern

pflanzten gemeinsam Bäume in der Wüste, um pflanzen um der neuen Kompostanlage Schatten zu spenden.

Die Aufführungen waren durch SEKEMs hollän-dischen Förderverein Vriendenkring finanzi-ell und organisatorisch unterstützt worden. Allen Spendern und Mitwirkenden sei daher an dieser Stelle ein herz-licher Dank ausgespro-chen.

Martina Dinkel

Die San Francisco Youth Eurythmy Group mit Dr. Ibrahim Abouleish

Impressum:

Herausgeber: SEKEM, Egypt Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteure:Christina BoeckerBijan Kafi

Kontakt:SEKEM-Insightc/o Sekem HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Impressionen aus SEKEM

So grün wie auf unserem Foto sind die Orangen auf SEKEMs Farmen längst nicht mehr. Denn jetzt beginnt die Saison der Zitrusfrüchte. Und von denen gehören die Orangen zu den wichtigsten für SEKEMs Produktionsstätten. Anfang Februar treffen die ersten Orangenlieferungen ein. Die neuen Erweiterungen der Saftproduktionsanlage und Fülllinie wurden bereits in Betrieb genom-men. In diesem und den kommenden Jahren soll dann die Saftproduktion weiter stark ausgebaut werden. Der Hauptabsatzmarkt für frische Säfte aus Zitrusfrüchten bleibt dabei weiterhin der ägyptische Markt.

Orangen noch grün an SEKEMs Bäumen

22 Studenten und Studentinnen von der High School der Waldorfschule in San Francisco besuchten vom 25.-29. Februar 2008 in Begleitung dreier Lehrer SEKEM. Alle Studierende entstammen der Oberstufe und sind zwischen 15 und 19 Jahren alt. Sie nutzten SEKEM für 5 Aufführungen ihres Programmes „Awakening“ („Erwachen“). In der SEKEM Academy und in der SEKEM-Schule fanden diese Aufführungen für die Schüler und die Mitarbeiter statt.

Das Programm bot eine ungewöhnlich lebendige Darstellung des Märchens von der Prinzessin Sinhold von Michael Bauer. Es war für den ägyptisch-ara-bischen Kulturraum ausgesprochen ein-fühlsam zusammengestellt. Ein Text aus Echnatons Sonnengesang mit allen 22 Jugendlichen auf der Bühne hin-terließ bei allen Besuchern nachhal-tigen Eindruck. Rumis „Don’t go back to sleep“ war kraftvoll und „aufweckend“. Die englische Sprache war dabei gerade für die die zuschauenden Schüler eine besondere Herausforderung. Auch ein kurzes arabisches Gedicht wurde eurythmisch dargestellt und fand besonderen Beifall.

Die Prelude von Aida wurde sogar in Begleitung von SEKEM-Musikern auf-

San Francisco Youth Eurythmy Group besucht SEKEM InitiativeHolländischer SEKEM-Förderverein ermöglicht Konzertreihe und gemeinsames interkulturelles Projekt für junge Eurythmisten