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„Wie wurde aus dem Literaturkritiker Sayyid Quṭb eine der prominentesten Figuren des islamischen Fundamentalismus?“ Einleitung Nach den skrupellosen Selbstmordanschlägen auf das Pentagon und auf das World Trade Centre vom 11. September, 2001 erscheint das als ‘islamischer Fundamentalismus’ 1 deffinierte Phänomen erneut auf der Sicherheitsagenda der internationalen Politik. Aufgrund fehlender Hintergrundinformationen wird im Alltagsverständnis der Begriff Islamismus nahezu gleichgesetzt mit dem ‘islamistischen Terrorismus’ seitens militanter extremistischer Organisationen, obwohl er vom ideologischen Standpunkt aus nicht ausschließlich den Rechtfertigungsgrund für exzessive Gewaltanwendung liefert. Kennzeichnend für den ‘Islamismus’ wäre der politische Durchsetzungswille bei der Errichtung eines islamischen Staates, worauf die weltliche Herrschaft als integraler Glaubensbestandteil perzipiert wird. In dem Sinnzusammenhang bezeichnet der ‘islamische Fundamentalismus’ einen bestimmten Aspekt dieser religiösen Politisierung, der eine Wiedereinführung der klassischen islamischen Gesetze in allen Bereichen der Gesellschaft beansprucht, der sogenannten šarīʿa als universelles Moral- und Rechtssystem, 2 wobei eine Erweiterung durch Auslegung nach lokaler und regionaler Tradition endgültig abgelehnt wird. 1 Bassam Tibi, „Fundamentalismus im Islam. Eine Gefahr für den Weltfrieden?“,3. ergänzte Aufl., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2002 [im Folgenden: Bassam Tibi: Fundamentalismus im Islam“], hier S. 29-35 2 Ibd.: Fundamentalismus im Islam“, S.207 1

Semesterarbeit

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Page 1: Semesterarbeit

„Wie wurde aus dem Literaturkritiker Sayyid Quṭb eine der prominentesten Figuren des islamischen Fundamentalismus?“

Einleitung

Nach den skrupellosen Selbstmordanschlägen auf das Pentagon und auf das World Trade

Centre vom 11. September, 2001 erscheint das als ‘islamischer Fundamentalismus’1

deffinierte Phänomen erneut auf der Sicherheitsagenda der internationalen Politik. Aufgrund

fehlender Hintergrundinformationen wird im Alltagsverständnis der Begriff Islamismus

nahezu gleichgesetzt mit dem ‘islamistischen Terrorismus’ seitens militanter extremistischer

Organisationen, obwohl er vom ideologischen Standpunkt aus nicht ausschließlich den

Rechtfertigungsgrund für exzessive Gewaltanwendung liefert.

Kennzeichnend für den ‘Islamismus’ wäre der politische Durchsetzungswille bei der

Errichtung eines islamischen Staates, worauf die weltliche Herrschaft als integraler

Glaubensbestandteil perzipiert wird. In dem Sinnzusammenhang bezeichnet der ‘islamische

Fundamentalismus’ einen bestimmten Aspekt dieser religiösen Politisierung, der eine

Wiedereinführung der klassischen islamischen Gesetze in allen Bereichen der Gesellschaft

beansprucht, der sogenannten šarīʿa als universelles Moral- und Rechtssystem,2 wobei eine

Erweiterung durch Auslegung nach lokaler und regionaler Tradition endgültig abgelehnt wird.

Abgeleitet aus dem arabischen al-uṣūliyya al-islāmiyya /أصول uṣūl "Wurzeln"/,3

korrespondiert die angesprochene Reorientierung hin zu den Glaubensfundamenten mit einer

Rückbesinnung auf die glorreiche islamische Frühgeschichte, was gewissermaßen aus dem

sich seit der Abschaffung des Kalifats, dieses letzten Symbols der islamischen politischen

Einheit, vollziehenden Prozess des Identitätsverlustes resultiert.4 Der von der rasch

voranschreitenden Globalisierung und der sozialen Verelendung ganzer

Bevölkerungsschichten heraufbeschworene kontinuierliche Werteverfall wird auf den

lasterhaften Einfluss fremder Kulturen bezogen, wodurch eine ausgeprägt antiwestliche

Einstellung ausgelöst wird. Folgenderweise verkörpert der eingetretene Aufbruch zur

1 Bassam Tibi, „Fundamentalismus im Islam. Eine Gefahr für den Weltfrieden?“,3. ergänzte Aufl., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2002 [im Folgenden: Bassam Tibi: Fundamentalismus im Islam“], hier S. 29-352 Ibd.: Fundamentalismus im Islam“, S.2073 Ibd.: Fundamentalismus im Islam“, S. 29-35, 2084 Gudrun Krämer, „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, Albrecht Noth, Jürgen Paul (Hrsg.), „MISK – Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt.Der islamische Orient: Grundzüge seiner Geschichte“, Band 1, Würzburg: Ergon Verlag, 1998[im Folgenden: Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“], hier S. 467-472

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Page 2: Semesterarbeit

Selbstbehauptung die ablehnende Haltung gegenüber den etablierten Regierungssystemen und

den Widerstand gegen die Hegemonialstellung der europäischen Großmächte,5 zumal der

‘islamische Fundamentalismus’ als Staatskonzept eine akzeptable Alternative im

Modernediskurs darstellt. Um die Argumentationsstrukturen bei der Propagierung des

entworfenen Gesellschaftsmodells detailliert nachvollziehen zu können, soll der ideologische

Ausgangspunkt einzelner Vordenker dieser fundamentalistischen Strömung analysiert

werden.

Als einer der bedeutsamsten Protagonisten des sunnitischen Fundamentalismus gilt der

ägyptische Erziehungswissenschaftler und extremistische Theoretiker Sayyid Quṭb, ehemals

im Wafd engagierter Literat und später Sympathisant eines islamischen Sozialismus.6 Ziel

meiner wissenschaftlichen Arbeit ist, die Phasen von Quṭbs geistiger Entfaltung und die

Beweggründe für die Änderungen in seiner Gedankenrichtung zu erläutern. Um die

Fragestellung zu beleuchten, wie er vom eher säkular orientierten Literaturkritiker und

Schriftsteller zum Nationalisten und Sozialreformer, schließlich zum Islamisten geworden ist,

werde ich mich auf den biographischen Kontext konzentrieren, der sich als eine unerlässliche

Grundlage für die Nachzeichnung Quṭbs ideologischer Entwicklungen erweist. Als

ausschlaggebend für die Radikalisierung seiner Geisteshaltung erweist sich sein Aufenhalt in

den Vereinigten Staaten, was den irrtümlichen Erwartungen vom Bildungsministerium

zuwider seine negative Wahrnehmung der westlichen Lebens- und Denkweise vielmehr

verstärkt. Empört über die dortige ‘Verderbtheit’ und den übertriebenen Hedonismus dieser

‘von Gott entfremdeten Gesellschaft’ beginnt er in den nachfolgenden publizistischen

Schriften bis ins Einzelne den Antagonismus zwischen dem westlichen Materialismus und der

orientalischen Spiritualität zu akzentuieren. Die Juli-Revolution wäre als ein Schlüsselereignis

bei der Veranschaulichung der festgestellten Extremisierung von Quṭbs Islamverständnis

ebenfalls nicht zu ignorieren. Die Enttäuschung Sayyid Quṭbs von den konstatierten

mangelnden Leistungen in der Innen- und Wirtschaftspolitik – einhergehend mit

ökonomischen Miseren, korelliert mit dem angesprochenen Versagen des arabischen

Sozialismus nasseristischer Prägung,7 zumal er selbst einige Zeit mit der Konzeption des

stalinistischen Marxismus-Leninismus liebäugelte und anfangs von der propagierten Ideologie

5 Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 4696 www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=2VN8EP&page=0

7 Sabine Damir-Geilsdorf, „Herrschaft und Gesellschaft. Der islamistische Wegbereiter Sayyid Quṭb und seine Rezeption“, Rahul Peter Das, Werner Ende, Erika Glassen, Angelika Hartmann, Jens Peter Laut, Stefan Leder, Ulrich Rebstock, Rotraud Wielandt (Hrsg.), „MISK – Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt. Herrschaft und Gesellschaft“, Band 11, Würzburg: Ergon Verlag, 2003 [im Folgenden: Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft unf Gesellschaft”], hier S. 38

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Page 3: Semesterarbeit

der ‘Freien Offiziere’ begeistert war.8 Die Einsicht, dass das eingestzte Regime die erhoffte

politische Unabhängigkeit nicht verwirklichen und keine Durchsetzung der längst fälligen

sozialen Reformen auf der Grundlage des Islam anstreben würde, hat zur Verfestigung seiner

Beziehungen zur Muslimbruderschaft als stärkste Oppositionsgruppe beigetragen,9 mit der er

Kontakt schon seit seiner Heimkehr aus den USA aufgenommen hat. Aufgrund der

kompromisslosen Etschlossenheit des Regimes Nassers, die unkontrollierbaren Kritiker zu

liquidieren, wurde Quṭb zur Zeit der “großen Verfolgung” (al-miḥna)10 inhaftiert und nach

dem Gerichtsverfahren unter Klage einer umfassenden Verschwörung gegen den Staat am 29.

August erhängt.

Hauptteil

1. Geschichtliche Dimensionen des ägyptischen Befreiungskampfes

Klar ist dabei von vornherein, dass zur Erläuterung der kulturell-ideologischen Entwicklungen

im modernen islamischen Orient zuerst die gesellschaftlichen Voraussetzungen und die

politischen Rahmenbedingungen differenziert analysiert werden sollen. In diesem Kontext

soll der erste Punkt meiner wissenschaftlichen Arbeit einen Einblick in die historischen

Prämissen verschaffen.

1.1. Die Landung des französischen Expeditionskorps

Mit Hilfe der neuen Sklaven aus dem Kaukasus hatten die Mamluken seit dem 17.

Jahrhundert allmählich ihre Macht in Ägypten wieder ausgebaut, wobei die Machtbefugnisse

des türkischen Paschas als formale Repräsentanten der schwindenden Autorität des Sultans im

fernen Konstantinopel extrem eingeschränkt waren. Die erzielte endgültige Verdrängung von

der Macht der mit den Türken zusammengeschlossenen Mamluken-Fraktion um Ismail Bey

hat Frankreich als Verbündeten des Osmanischen Sultans zum Eingreifen veranlasst, zumal

ein Krieg im Nahen Osten die britischen Handelsbeziehungen mit Indien erschweren würde.

Zielvorstellung dieser Fortsetzung der französischen Expansion war es, die Landenge von

Suez zu durchqueren, um eine tatsächliche Dominanz in der Region am Roten Meer zu

erreichen. Trotz des militärischen Triumphes in der Schlacht bei den Pyramiden am 21. Juli

8 Eadem, “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 46-559 Lawrence Davidson, „Islamic Fundamentalism“, Randall M. Miller (Hrsg.), “Greenwood Press Guides to Historic Events of the Twentieth Century)”, Westport (Connecticut), London: Greenwood Press, 1998 [im Folgenden: Lawrence Davidson: “Islamic Fundamentalism”], hier S.19 ff10 Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 498

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Page 4: Semesterarbeit

1798 gegen das türkisch-ägyptische Heer wurde schon am 1. August 1798 die französische

Flotte von den Briten unter Admiral Nelson bei Abukir vollständig vernichtet. 11Allerdings

war die Vorherrschaft der Mamlucken in der ägyptischen Gesellschaft durch die Niederlagen

gegen die Franzosen wesentlich erschüttert, woraus der Aufstieg der Dynastie des von den

Türken entsandten Befehlshabers des albanischen Kontingents– Muḥammad ʿAlī, resultierte.

1.2. Die Dynastie Mu ḥ ammad ʿ Alīs

Der albanische Offizier Muḥammad ʿAlī hat die Situation der ausgebrochenen gewalttätigen

Auseinandersetzungen nach der ägyptischen Expedition Napoleons zur Machtergreifung

ausgenutzt und sich als osmanischer Vizekönig in Ägypten durchgesetzt.12 Seine erfolgreiche

Befriedungspolitik zusammen mit dem Ausbau der Bewässerungssysteme und dem

unternommenen Versuch einer staatlichen Industrialisierung hat einen erheblichen

Wirtschaftsaufschwung vollbracht. Obgleich nach dem Mamluckenmassaker in Kairo 1811

der mamluckische Machtfaktor in Ägypten endgültig ausgeschaltet worden war, und

ungeachtet der durch die Modernisierung von Militär und Verwaltung erkämpften

weitgehenden Autonomie gegenüber dem osmanischen Sultan, wurde das Land gleichzeitig

jedoch europäischer Durchdringung ausgeliefert. Die Eröffnung des Suezkanals 1869

steigerte die strategische Bedeutung Ägyptens für die europäischen Großmächte, was ständige

Einmischungen heraufbeschwor. Zwangsläufig wurden wegen der verfehlten Finanzpolitik

unter Ismail Pascha die Anteile am Suezkanal an Britannien verkauft, wodurch den faktischen

Staatsbankrott verursacht wurde. Die danach aufgebürdete internationale Finanzaufsicht unter

britischer Leitung hat einen bewaffneten Widerstand gegen die massive europäische

Einflussnahme unter Führung von Aḥmad ʿUrābī 1881/82 provoziert, nach dem Motto

“Ägypten den Ägyptern”. Dieser Aufstand wurde von den eingesetzten britischen Truppen als

Rechtfertigungsgrund wahrgenommen, um Ägypten 1882 militärisch zu besetzen und den

Suezkanal als “Lebenslinie” des Empire zu verteidigen. 13

1.3. Britische Herrschaft in Ägypten

Formal weiterhin autonome Provinz des Osmanischen Reiches, wurde Ägypten seit der

Zerschlagung der ʿUrābī-Bewegung faktisch vom britischen Generalkonsul, Lord Cromel (Sir

Evelyn Baring), regiert, während dessen Amtszeit (1883-1907) Ägypten wirtschaftlich in das

11 Monika Tworuschka, „Islam im 19. Jahrhundert“, Albrecht Noth, Jürgen Paul (Hrsg.), „MISK – Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt. Der islamische Orient: Grundzüge seiner Geschichte“,Würzburg: Ergon Verlag, 1998, S. 40912 Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 467-47213Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 468

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Britische Weltreich eingebunden und dessen Interessen untergeordnet wurde.14 Die auferlegte

Einschränkung der einheimischen Industrie und die strikte Reglementierung der

Staatsausgaben sollten eigentlich zur Absicherung der Schuldenrückzahlung beitragen.

Außerdem wurde Sudan trotz der Zurückeroberung des Landes nach dem Mahdi-Aufstand

durch die in Marsch gesetzte anglo-ägyptische Streitmacht nicht an Ägypten zurückgegeben,

sondern als als anglo-ägyptisches Kondominium konstituiert. Die nachfolgenden

Verelendungsprozesse verschärften jedoch erneut die Widerstandsbereitschaft gegen die

europäische Dominanz, indem sich schon 1907 die zwei bedeutendsten politischen

Strömungen des Landes in politischen Parteien organisierten: die Nationalpartei (Ḥizb al-

Waṭanī) unter Muṣṭafā Kāmil (1874-1908), dessen kämpferischer Aufruf gegen die Briten

unter osmanischer Flagge dokumentiert war, und die Volkspartei (Ḥizb al-Umma),15 die eine

Befreiung sowohl von britischer wie von osmanischer Herrschaft anstrebte. Der Ausbruch des

Ersten Weltkriegs erwies sich als ausschlaggebend für die politische Entwicklung des Landes,

indem kurz nach der Kriegserklärung an das Osmanische Reich Ägypten offiziell am 18.

Dezember 1914 zum Protektorat Großbritanniens deklariert wurde, womit vier Jahrhunderte

osmanischer Herrschaft beendet wurden. Die durchgesetzte Kriegsbewirtschaftung hat eine

weitreichende Verarmung der Bevölkerung herbeigeführt, weil die durch die Kaufkraft der

britischen Truppen die Lebensmittelpreise stark anstiegen, andererseits aber die

Baumwollpreise auf britischen Druck hin stark gesenkt wurden. Durch die 14-Punkte-

Erklärung des amerikanischen Präsidenten Wilson 16wurde die ägyptischen Hoffnungen auf

Autonomie und Unabhängigkeit bitter enttäuscht, da bei der darauffolgenden Aufteilung der

arabischen Provinzen und Einflussbereiche des Osmanischen Reiches die europäischen

Siegermächte eher ihre eigenen strategischen und ökonomischen Interessen verfolgten. Als

tonangebend für die später so benannte “Nationale Revolution” von 191917 erweist sich

allerdings die durch die Briten im selben Jahr abgesagte Teilnahme einer Delegation

ägyptischer Nationalisten unter Saʿd Zaġlūl an der Pariser Friedenskonferenz, dessen

Deportation gravierende politische Unruhen im Land ausgelöst hatte. Um die damit

einhergehenden Spannungsfelder zu deeskalieren, wurde am 28. Februar 1922 die

Beendigung des Protektorats verkündet – allerdings unter vier entscheidenden

Einschränkungen: die „Verteidigung Ägyptens“, was die weitere Stationierung von Truppen

im Lande bedeutete; die „Kontrolle der Verbindungswege des Empire“, d.h. speziell der

14 Eadem: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 468ff15 Eadem: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 46916 Eadem: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 46917 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 20

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Page 6: Semesterarbeit

Suezkanalzone; der „Schutz der Rechte der Ausländer“, d.h. die Kontrolle darüber, dass

Ägypten die Kapitulationsabkommen und ähnliche Verträge erfüllte; „der Sudan“ – womit die

Aufrechterhaltung der vollen Herrschaft Großbritanniens über den sogenannten anglo-

ägyptischen Sudan gemeint war.18 Der britische Historiker John Kimche schreibt dazu: „Die

vier einschränkenden Punkte beraubten die Ägypten gewährte Unabhängigkeit jeder echten

Substanz. Die wesentlichen Interessen Großbritanniens waren gesichert, und die Briten

konnten in die Angelegenheiten Ägyptens eingreifen, wann immer sie wollten.“

2. Quṭbs traditionelle religiöse Erziehung im ländlichen Idyll – soziologischer

Hintergrund

Sayyid Quṭb wurde am 9.10.1906 in Mūšā, einem Dorf in der oberägyptischen Provinz

Asyūt, geboren und entstammt einer nicht eben reichen, aber doch wohlhabenden und

angesehenen Familie bürgerliche Familie. Wie sich aus seiner Autobiographie Ṭifl min al-

qarya (“Ein Kind aus dem Dorf”) erschließen lässt, war sein Vater aktives Mitglied der

Nationalpartei, worauf sich auch die erhaltene nationalistische, vermutlich auch antibritische

Prägung zurückzuführen lassen könnte.19 Die Frage, ob er die alteingesessene Koranschule

oder die neue staatliche Grundschule besuchen soll, wird vom gebildeten Vater zugunsten der

letzteren entschieden, unter dem Vorbehalt, das aus dem Lehrplan gestrichene

Auswendiglernen des Koran mit selbstständigen Bemühungen nachzuholen. Die

Erinnerungen an die Schulzeit werden in diesem autobiographischen Roman vom Erzähler im

Rückblick "zu den schönen, glücklichen Jahren” zugerechnet. Neben den humorvollen

Schilderungen der ländlichen Lebensweise werden in Quṭbs Kindheitsreminiszenzen

ebenfalls die schrecklichen Klassenunterschiede, das schmerzhafte Schicksal und die Leiden

der Dorfbewohner unter der willkürlichen Obrigkeit angesprochen. Aufgrund der erschwerten

wirtschaftlichen Konstellation für kleine Landbesitzer verschlechterte sich die herausragende

soziale Stellung von Quṭbs Familie bis ins Unzumutbare,20 zumal sie zur Veräußerung vom

Landbesitz gezwungen waren. Nach erfolgreichem Abschluss der Elementarschule verließ er

1921 das Dorf und begann sein Studium am Institut für Lehrerausbildung in Kairo, während

er sich bei seinem ortsansässigen Onkel aufhielt, der als Journalist tätig war. Schliesslich

beendete er seine akademische Ausbildung in Aegypten im Jahr 1933 als Absolvent der als

18 Gudrun Krämer: „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“, S. 47019 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 1920 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 20

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Page 7: Semesterarbeit

Konkurrenzinstitution zur Al-Azhar-Universität gegründeten „Haus der (islamischen)

Wissenschaft“ (Dār al-ʿUlūm).21

3. Quṭbs Umstellung zum Stadtleben. Vom Literaturkritiker zum Nationalisten.

Die von der Mehrheit der Bevölkerung erlittene Nahrungsmittel- und Güterknappheit

unmittelbar nach der Proklamierung Ägyptens zur konstitutionellen Monarchie hat einen

gravierenden Sittenverfall heraufbeschworen. Die Umbruchssituation verschärfter

gesellschaftlicher Widersprüche hat die einheimischen Eliten aufgerüttelt, um die

zunehmende Säkularisierung und die europäische Dominanz dementsprechend zu erwidern,

was mit der aktivisierten Tätigkeit islamischer Bewegungen einhergeht. Davon zeichnete sich

die 1928 von dem charismatischen Lehrer Ḥasan al-Bannā gegründete Muslimbruderschaft 22durch ihre Popularität ab, die auf ihre eifrige Anteilnahme an den palästinensischen

Widerstand gegen das britische Mandat und den ausgeübten Resistenzdruck auf die westliche

Fremdherrschaft zurückzuführen sei. Nach seiner Niederlassung in Kairo trat Sayyid Quṭb

dem Beispiel seines Onkels folgend der Wafd-Partei beigetreten,23 wodurch er auch in

Kontakt mit dem Schriftsteller ʿAbbās Maḥmūd al-ʿAqqād kam. Unter dessen geistiger

Begönnerung beginnt er Mitte der zwanziger Jahre verschiedene Kolumnen in diversen

Zeitungen und Zeitschriften zu veröffentlichen. Seit 1928 engagierte er sich außerdem als

Literaturkritiker, wobei er durch die Einschätzung als “einer der besten Kritiker Ägyptens”

ausgezeichnet wurde.24 In seinem ersten Gedichtband aš-Šāṭiʾ al-maǧhūl (“Der unbekannte

Strand”) werden die wahrgenommene Entfremdung und die verzweifelte Ausweglosigkeit des

‚Neuankömmlings in Kairo’ reflektiert. Als seine Begeisterung für al-ʿAqqād gewissermaßen

abgebröckelt hat, vollzieht sich eigentlich seine persönliche Auseinandersetzung mit der

Dichtung, die von den Bestrebungen nach der ersehnten Entgrenzung gekennzeichnet ist.

Nämlich in seiner märchenhaften Erzählung al-Madīna al-masḥūra (“Die verzauberte Stadt”)

wird die herausragende Rolle der menschlichen Phantasie zur Bewältigung der inneren

Beklemmung betont. In dem Zusammenhang wird Gott im Sinne des ‘einzigen

Unbeschränkten im Sein’ als die alleinige Errettung perzipiert.25 1944 verfasste Sayyid Quṭb

seine erste Monographie zu einem islamischen Thema, wo er im Gegensatz zu den etablierten

21 Eadem: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 2022 Lawrence Davidson: “Islamic Fundamentalism”, S. 19-2923 [o.A.], „Geschichte und Erinnerung im Islam“, Angelika Hartmann (Hrsg.), „Formen der Erinnerung“, Günter Oesterle (Hrsg.), Band 15, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2004[im Folgenden: Angelika Hartmann: „Geschichte und Erinnerung im Islam“], hier S. 119ff24 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 2425Eadem: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 26

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Page 8: Semesterarbeit

rationalen Kommentaren eher die ‘emotionale Sprache’ des “geliebten Koran aus der

Kindheit” akzentuiert. Seit Mitte der vierziger Jahren bekommt man einen

Umorientierungsprozess in Quṭbs publizistischen Schriften zu spüren, indem die Priorität auf

die gesellschaftspolitischen Aspekte festgelegt wird. Die durch den Zweiten Weltkrieg

eskalierten innergesellschaftlichen Gegensätze beruhten auf der wachsenden

Unterbeschäftigung und dem daraus resultierenden Massenelend und ‚appellierten’

folgendermaßen zum sozialen Engagement. Die eingetretene moralische Dekadenz hat Quṭbs

Empörung über diesen religiösen und kulturellen Niedergang erregt, und er versuchte die

Unentbehrlichkeit sozialen Gleichgewichts anzusprechen. In verschiedenen Zeitschriften und

Zeitungen äußerte er seine Frustration von den unverwirklichten

Unabhängigkeitsbestrebungen und den schwer zu überwindenden wirtschaftlichen

Missständen, die ein überparteiliches Verantwortungsbewusstsein bei ihm etwickelt hat. Die

Ernennung an-Naḥḥās hat sich allerdings als ausschlaggebend für Quṭbs Distanzierung von

den politischen Parteien erwiesen, die ebenfalls aus seinem offenen Brief zu erschließen ist.26

In seinem provokatorischen Artikel “Brot und Freiheit” protestierte er gegen die durch die

skruppellose Prävalenz der Briten erschwerte politische Partizipation der Bevölkerung , wobei

er die Legitimität der auferlegten Verfassung und des ‚Proforma-Parlaments’27 in Frage

stellte. Die Wiedererweckung des Nationalbewusstseins sollte nach Quṭbs Auffassungen mit

Hilfe einer Rückbesinnung auf die glorreiche frühislamische Geschichte realisiert werden,

wobei dieser ethische Ansatz dem westlichen Pragmatismus etgegengesetzt wird. Als eine

Gegenreaktion auf den durch die Modernisierung anheimgebrachten Identitätsverlust

propagierte er die Durchsetzung des islamischen Sittenkodex. In seier ersten islamistischen

Monographie al-ʿAdāla al-iǧtimāʿīya (“Soziale Gerechtigkeit im Islam”) wird zum ersten Mal

die Aufforderung nach einer islamischen Ordnung ausformuliert. Der utopische Entwurf

dieses Gesellschaftsmodells zeichnet sich durch sozialistische Anklänge ab, die mit der

Kreierung weltweiter sozialer Gerechtigkeit korrespondieren.28 Die ausgedrückte

Idealvorstellung von der Errichtung eines islamischen Staates korellierte mit al-Bannās

Traumgebilde, der im Februar 1949 großer Wahrscheinlichkeit nach im Auftrag der

Regierung ermordet worden war. Bereits 1948 wurde Sayyid Quṭb im Auftrag des

Bildungsministeriums für unbegrenzte Zeit in die Vereinigten Staaten geschickt, um laut der

offizielen Begründung die westlichen Unterrichtsmethoden zu studieren.29 Allerdings

26Eadem: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 3327

28 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 3829 Eadem: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 39

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Page 9: Semesterarbeit

vermochte nicht der technisch-ökonomische Fortschritt ihn als begeisterter Anhänger des

‚American Way of Life’ einzunehmen. Ganz im Gegenteil – die wahrgenommenen geistige

Degeneriertheit, sexuelle Promiskuität und fanatische Vergötterung des Geldes hatten eine

Radikalisierung von seinem Islamverständnis bewirkt.30

4. Politische Aktivität und Extremisierung Quṭbs Geisteshaltung nach seiner Heimkehr

Zurückgekehrt in Ägypten hat Quṭb seine Publikationen ausschließlich

gesellschaftspolitischen Themen gewidmet, wobei er die Interpretation des Islam als “Dritter

Block” (kutla ṯāliṯa) aufgreift. 1951 beteiligte er sich sogar an der Redaktion der Zeitschrift

der Muslimbruderscht ad-Daʿwa, der er nach seinen eigenen Angaben 1953 beitrat.31 Sein

Appell für die bewaffnete Resistenz gegen die kolonialistische Verschwörung wurde von auf

einer islamischen Grundlage basierenden Reformvorschlägen begleitet. Seine Faszination von

der durch die Freien Offiziere propagierten Ideologie ist durch seine Erwartungen von der

erfofften politischen Autonomie und der sozialen Gerechtigkeit zu erklären. Die

darauffolgende Enttäuschung von der Vernachlässigung der zu erlassenden islamischen

Gesetze und der durchzuführenden Agrarreformen resultierte in einer Vertiefung seiner

Kooperationstätigkeit mit der Muslimbruderschaft als die bedeutendste

Oppositionsströmung.32 Angesichts seiner hemmungslosen Kritik gegen die übernommenen

Verhandlungen mit den Briten und die vernachlässigte soziale Gerechtigkeit wurde Sayyid

Quṭb bei der Verhaftungswelle nicht verschont, die wegen dem der Muslimbruderschaft

angelasteten Attentat auf Nasser am 26.10.1954 veranlasst worden war, und zu 15 Jahren

Zwangsarbeit verurteilt. Die 1964 erschienene radikalste Schrift ‘Maʿālim fī ṭ-Ṭarīq’

(“Wegzeichen”) widerspiegelt in ihrer Explosivität die teilweise auch von den

Haftbedingungen provozierte Kompromisslosigkeit bei Quṭbs gesellschaftspolitischen

Lösungsvorschlägen, indem sie seine Aufforderung zur endgültigen Abwendung von der

etablierten Ordnung zum Ausdruck bringt.33 Trotz seiner vorzeitigen Haftenentlassung, die

der Intervention des damaligen irakischen Staatspräsidenten zu verdanken war, wurde Quṭb

als unbequemer Regimegegner erneut inhaftiert und in Anlehnung an das Gerichtsverfahren

am 29. August 1966 erhängt.34 Ungeachtet des in der Forschung immer wieder

hevorgehobenen Einflusses Quṭbs auf nachfolgende radikale islamistische Bewegungen ist es 30 http://www.npr.org/templates/story/31 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 42f32 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 4933 Lawrence Davidson: “Islamic Fundamentalism”, S. 10034 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft und Gesellschaft“, S. 54

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Page 10: Semesterarbeit

mangels einer unzweideutigen Ausformulierung seiner islamischen Heilsbotschaft zweifelhaft

geblieben, ob tatsächlich die bewaffnete Auseinandersetzung mit der weltlichen Herrschaft

impliziert sei.

Fazit

Wie im ersten Teil meiner Semesterarbeit deutlich geworden ist, war die persönliche

Entwicklung Sayyid Quṭbs hin zu einer der wichtigsten Leitfiguren des radikalen Islamismus

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diversen gesellschaftspolitischen Faktoren unterworfen. Neben seinem soziokulturellen

Hintergrund war vor allem die Herausforderungslage bezüglich der britischen Okkupation

ausschlaggebend für die Extremisierung seines Islamverständnisses. Ausgangspunkt und

Zentrum des von ihm propagierten Gesellschaftsmodells ist die Aufforderung zu der

Errichtung der angesprochenen Gottesherrschaft ‚ḥākimīyat Allāh’,35 die gemäß der

Durchsetzung der šarīʿa realisiert werden soll. Die gegenwärtige Epoche unzivilisierter

Tyrannien durch die künstlich etablierten Regierungen beschreibt er mit dem Begriff der

ǧāhilīya,36 durch den die vorislamische Zeit der absoluten Unwissenheit und Ignoranz

definiert ist. Darauf wird der Kozept des ǧihāds37 als eine empfehelnswerte Alternative

perzipiert, wodurch die Zerstörung der degenerierten weltlichen Mächte herbeigeführt werden

soll. In dem Gedankenzusammenhang ist es leichter, die widersprüchliche Auslegung Quṭbs

ideologischer Schriften nachvollzuziehen, worauf seine vom “Märtyrer” bis hin zum

“Terroristenführer” schwankenden Wahrnehmung seiner Persönlichkeit in Gesellschaft und

Forschung zurückzuführen ist.

Literaturverzeichnis

- Al-Azmeh, Aziz. „Die Islamisierung des Islam. Imaginäre Welten einer politischen

Theologie“. Gennaro Ghirardelli (Hrsg.). Ulrich Enderwitz (Übers.). „Edition Pandora“.

Band 33. Frankfurt/Main ; New York : Campus Verlag. 1996

35 Bassam Tibi: Fundamentalismus im Islam“, S. 7, 8036 Sabine Damir-Geilsdorf: “Herrschaft unf Gesellschaft“, S. 85-8837 Eadem: “Herrschaft unf Gesellschaft“, S. 181-190

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Page 12: Semesterarbeit

- Damir-Geilsdorf, Sabine. „Herrschaft und Gesellschaft. Der islamistische Wegbereiter

Sayyid Quṭb und seine Rezeption“. Rahul Peter Das, Werner Ende, Erika Glassen, Angelika

Hartmann, Jens Peter Laut, Stefan Leder, Ulrich Rebstock, Rotraud Wielandt (Hrsg.). „MISK

– Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt. Herrschaft und

Gesellschaft“. Band 11. Würzburg: Ergon Verlag. 2003

- Davidson, Lawrence. „Islamic Fundamentalism“. Randall M. Miller (Hrsg.). “Greenwood

Press Guides to Historic Events of the Twentieth Century)”. Westport (Connecticut); London:

Greenwood Press. 1998

- Khatab, Sayyed. „The political thought of Sayyid Qutb. The theory of jahiliyyah”.

1. Aufl.“Routledge studies in political Islam;2”. London : Routledge. 2006

- Krämer, Gudrun. „Die arabische Welt im 20. Jahrhundert“ Albrecht Noth, Jürgen Paul

(Hrsg.). „MISK – Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt.Der

islamische Orient: Grundzüge seiner Geschichte“. Band 1. Würzburg: Ergon Verlag. 1998

- [o.A.]. „Geschichte und Erinnerung im Islam“. Angelika Hartmann (Hrsg.). „Formen der

Erinnerung“. Günter Oesterle (Hrsg.). Band 15. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 2004

- Qutb, Saiyid. “Sayyid Qutb and Islamic activism. A translation and critical analysis of social

justice in Islam”. William E. Shepard (Hrsg.). Leiden ; New York ; Köln: Brill. 1996

Idem. “Milestones (Paralleltitel: Maalim fi 't-tariq) ”. Reproduktion. “Ishaat-e-Islam Trust

publications“. Delhi: Markazi Maktaba Islami. 1996

- Tibi, Bassam. „Fundamentalismus im Islam. Eine Gefahr für den Weltfrieden?“. 3. ergänzte

Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 2002

Tworuschka, Monika. „Islam im 19. Jahrhundert“. Albrecht Noth, Jürgen Paul (Hrsg.).

„MISK – Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt. Der islamische

Orient: Grundzüge seiner Geschichte“.Würzburg: Ergon Verlag, 1998

12

Page 13: Semesterarbeit

Internetquellen:

Ibrahim, Fouad / Hegasy, Sonja / Müller-Mahn, Detlef / Abdelnasser, Gamal

„Ägyptens Weg in die Moderne“

verfügbar unter: www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=2VN8EP&page=0

Siegel, Robert

„Sayyid Qutb's America“

http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1253796

Beide angegebenen Internetquellen waren zuletzt in der hier verwendeten Form am 17.

05. 2007 um 18:15 abrufbar.

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