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PROBLEME und Lösungen bei Dächer mit Abdichtungen und Dachbegrünungen e.V. Wolfgang ERNST Probleme und Lösungen Vortragsinhalt in Stichworten Erwartungshaltung an das Bauteil Dach • Dauerhafter Schutz, Nutzungsdauer, Erwartungshaltung, ....... Umwelteinflüsse auf die Gebäudehülle • Wind, Sturm, Orkan, Hagel, Gewitter, Niederschläge, ....... Alterungsverhalten • Temperatur, Niederschlag, Strahlung, Luftverschmutzung, produktionsbedingte Alterung, biologische Einflüsse, ......... • Kaffepause Produktauswahl • Auswahlkriterien und Qualitätsdefinition, Produkte, ........... Planung und Ausschreibung • fachregelgerechte Planung und Ausschreibungsspezifikationen Angebot und Ausführung systemgerechte Ausführung durch geschultes Personal, ........ Gewährleistung, Garantie, Wartung gesetzliche Regelungen, freiwillige Leistungen, Verpflichtung Lösungen für ein dauerhaft dichtes Dach • Zusammenfassung, Hinweise und Diskussion Wolfgang ERNST Seite 2 / 50 e.V. copyright © Wolfgang ERNST (2007)

und PROBLEME Lösungen - dichtes Dach · 2016. 4. 3. · In der SIADokumentation »Hochbaukonstruktionen nach ökologischen Gesichtspunkten« ist nach Ansicht der Autoren eine Nutzungszeit

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Page 1: und PROBLEME Lösungen - dichtes Dach · 2016. 4. 3. · In der SIADokumentation »Hochbaukonstruktionen nach ökologischen Gesichtspunkten« ist nach Ansicht der Autoren eine Nutzungszeit

PROBLEME undLösungen

bei Dächer mit Abdichtungen und Dachbegrünungen

e.V.

Wolfgang ERNST

Problemeund Lösungen Vortragsinhalt in Stichworten

• Erwartungshaltung an das Bauteil Dach • Dauerhafter Schutz, Nutzungsdauer, Erwartungshaltung, .......

• Umwelteinflüsse auf die Gebäudehülle • Wind, Sturm, Orkan, Hagel, Gewitter, Niederschläge, .......

• Alterungsverhalten• Temperatur, Niederschlag, Strahlung, Luftverschmutzung,

produktionsbedingte Alterung, biologische Einflüsse, .........

• Kaffepause• Produktauswahl

• Auswahlkriterien und Qualitätsdefinition, Produkte, ...........

• Planung und Ausschreibung• fachregelgerechte Planung und Ausschreibungsspezifikationen

• Angebot und Ausführung• systemgerechte Ausführung durch geschultes Personal, ........

• Gewährleistung, Garantie, Wartung• gesetzliche Regelungen, freiwillige Leistungen, Verpflichtung

• Lösungenfür ein dauerhaft dichtes Dach

• Zusammenfassung, Hinweise und Diskussion

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Merksatz:”Kein anderer als der Bauherr bestimmt die Anforderungen und den Zweck desBauvorhabens und verpflichtet alle am Bau Beteiligten den von ihm erwartetenErfolg herbeizuführen” (ERNST, 2002).

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Definition der Gebäude-NutzungsdauerGebäude werden üblicherweise über lange Zeiträumegenutzt. Der »Leitfaden für Nachhaltiges Bauen« defi-niert die Nutzungsdauer mit 50 - 100 Jahre (BmVBW,2001).

In der SIA Dokumentation »Hochbaukonstruktionen nachökologischen Gesichtspunkten« ist nach Ansicht derAutoren eine Nutzungszeit von 80 Jahren anzusetzen(SIA, 1995).

In den einschlägigen Gesetzen wird eine Nutzungsdauervon 50 Jahren als Normalfall typisierend genannt undden gesetzlichen Abschreibungssätzen für Gebäude liegtebenfalls ein Zeitraum von 50 Jahren zugrunde (ERNST,2001).

Definition der Abdichtungs-NutzungsdauerFolgende Mindestbemessungszeiträume (Nutzungsdauer)für Abdichtungen werden bei ordnungsgemäßen Instand-haltungsmaßnahmen und Nutzungsbedingungen empfoh-len:

ÖNorm B 7209 - Abdichtungsarbeiten für Bauwerke: • Industriebauten bis 30 Jahre• Wohnbauten bis 40 Jahre• Kunstbauten über 40 Jahre

ÖNorm B 7220 - Dächer mit Abdichtungen:• Industriebauten 12 - 15 Jahre• Wohnbauten 20 - 30 Jahre• Kunstbauten über 30 Jahre

Erwartungshaltung des Bauherrn/Besteller- wirksamer Schutz für die gesamte

Gebäudenutzungsdauer

verbrauchergeprägte Definitionen industriegeprägte Definitionen

Merksatz:”Kann sich der Bauherr/Auftraggeberhinsichtlich der zu erwartenden Qualitätbzw. Nutzungsdauer nicht eindeutig artikulieren, so muss er sich darüber imKlaren sein, dass er nicht mehr als diein den Fachregeln definierten Mindest-anforderungen - also das Übliche -erwarten darf” (ERNST, 2002).

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Erwartungshaltung des Bauherrn/Besteller-

Komplettsanierung

nach 7 Jahren

muss nicht sein .....

Das Übliche ist immer wenigerals das was erwartet wird.

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Naturkatastrophen inDeutschland 1970-1998Münchener Rück

Merksatz:”Normen und Fachregeln bleibenFestschreibungen der Kenntnisse aus der Vergangenheit. Gebaut wird jedoch für die Zukunft” (ERNST, 2002).

Der Fachmann erkennt den Widerspruch!

Erkenntnis der Münchener Rückversicherunganhand Schadensanalysen:

”Es zeigt sich immer wieder, dass bei Unwet-terereignissen die Schadensanfälligkeit vonBauwerken trotz aller Bauvorschriften undrechnerischen Annahmewerte eher größer als kleiner geworden ist” (BERZ, 1999).

Umwelteinflüsse

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Merksatz:”Nach dem Prinzip der Vorsorge müssenwir in Zukunft eine Zunahme der Häufig-keit und Intensität von Stürmen berück- sichtigen” (ERNST, 2005).

Umwelteinflüsse- Wind, Sturm, Orkan

Nachgewiesen ist:

- eine Zunahme der mittleren Windgeschwindigkeit,- Häufigkeit von Stürmen, Orkanen, Windböen

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Berechnungsbeispiel:Der Mehraufwand an Befestigern beträgt zwischenWindlastzone I und II - ca. 5 % und zwischenWindlastzone II und III - ca. 8 %.Dies ergibt umgerechnet einen Mehraufwand bei einerDachfläche 1.500 m2 von:

• € 217,-- bis € 406,-- (von Windlastzone I auf II)dies entspricht ca. € -,15 bis € -,27 / m2

• € 435,-- bis € 798,-- (von Windlastzone II auf III)dies entspricht ca. € -,30 bis € -,53 / m2

Die Beispielberechnung zeigt auf, dass:

mit einem relativ geringen Mehraufwand eine eventuell erhöhte Windlastbeanspruchung berücksichtigt werden kann, die sich für die Zukunft lohnt (ERNST, 2005).

Umwelteinflüsse- Wind, Sturm, Orkan

Bereich Windlast-zone I

Windlast-zone II

Windlast-zone III

Befestiger pro m2 (Stk) Eckbereich 5,18 8,12 8,12

Außenrand 4,06 4,06 5,18

Innenrand 2,59 2,59 2,59

Befestiger - Materialbedarf (Stk) Eckbereich 358 561 561

Außenrand 1360 1360 1734

Innenrand 2708 2708 2708

Gesamt 4426 4629 5003

Mehraufwand 100 % ~ 105 % ~ 113 %

Hinweis zur Dachbegrünung:Begrünungen sind auch in größerenHöhen möglich, wenn z.B. vorgefertigteVegetationsmatten verwendet werden.

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Umwelteinflüsse- Wind, Sturm, Orkan

Ein Hersteller weist z.B. die Lagesicherheit von

Vegetationsmatten für Gebäudehöhen bis 100 m

(inkl. Eckbereiche) durch Prüfzeugnisse nach.

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Umwelteinflüsse- Hagel

Nachgewiesen ist:- eine Zunahme der Hagelintensität

Ausreichende Erfahrungswerte sind vorhandenund in der Fachliteratur veröffentlicht.

Hagel Europaswiss re, 2005

Merksatz:”Für Abdichtungen ist nach denErfahrungswerten und neuestenErkenntnissen ein Widerstand gegenHagelschlag mit einer Schädigungs-geschwindigkeit von mindestens > 25 m/s zu fordern”(FLÜELER bei ERNST, 2005).

bisher 17 m/s

(gemäß SIA 280 (1983) auch in

neuere Normen übernommen)

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Umwelteinflüsse- Hagel

Hinweis zur Gebäudehülle:”Spezielle Aufmerksamkeit gilt demAlterungsprozess in Bezug auf natürli-che Bewitterung und dem Alterungsver-halten. Dies gilt für Abdichtungen aberauch auch für Teile der Gebäudehüllewie Dachfenster, Lichtkuppeln undWandverschalungen, etc.” (FLÜELER bei ERNST, 2005).

eine Hagelschlagbeständig-

keit von 25 m/s ist bei allen

Bauteilen für die Gebäude-

hülle zu fordern

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Umwelteinflüsse- Niederschläge

Merksatz:”Flachdächer für eine lange Lebens-dauer müssen so gebaut werden, dassNiederschlagswasser abfließt und nichtstehen bleibt. Das ist nur konsequent durch ein ausrei-chendes Dachgefälle nach den Mindest-anforderungen der Normen von grösserals 1,5 % (oder nach R. PROBST vonmindestens 5 % ) zu erreichen”(SPANIOL bei ERNST, 2005).

Gegengefälle,Wasserpfützen und erhöht angeordneteDachabläufesindkeinehinzunehmendenUnregelmäßigkeiten.

Umwelteinflüsse- Starkniederschläge im Winter

= Schneekatastrophe

Hinweis:”Schneehöhen haben nicht nur Einfluss auf dieDachlast/Statik, sondern auch Auswirkungen auf dieAn- und Abschlusshöhen, Dachdurchdringungen,Entwässerungseinrichtungen, etc.”

(ERNST, 2005).Häufigkeit der Starkniederschläge auf der Alpennordseite und in den inneren Alpen der Schweiz (BAUMGARTNER, 2000)

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Alterungsverhalten

Merksatz:”ALTERUNG ist die Gesamtheit aller imLaufe der Zeit in einem Material irrever-sibel ablaufenden chemischen und phy-sikalischen Vorgänge” (DIN 50035).

Die äußeren klimatisch bedingten Alterungsursachenvon allen Werkstoffen sind begründet in:

• thermischer Beanspruchung,• witterungsbedingten Niederschlägen,• Strahlungsbeanspruchung,• Luftverschmutzung und• mechanischer Beanspruchung (Wind).

Oberflächenschädigung:

Orangenhaut nach 25 Jahren(PVC-Dachbahn, frei bewittert).

Krustenbildung bei einerBitumenoberlagsbahn nach 27 Jahren mit Ablösungen biszur Gewebeeinlage.

Wolfgange.V.

Alterungsverhalten- Temperatur

Merksatz:”Temperaturänderungenwirken sich bei allenDachabdichtungen aufdie physikalischen Werteaus.Zugkraft, Reißfestigkeitund Bruchdehnungändern sich je nachWerkstoffart, Produkt-aufbau bzw. Ausrüstung”(SPANIOL / ERNST, 2005).

Temperaturdifferenzbis 400 C

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Alterungsverhalten- Temperatur

Merksatz:”Durch eine Dachbe-grünung wird nicht nurdie Temperatur desgesamten Dachaufbauesgesenkt, sondern auchdie thermische Alterungreduziert.Damit wird die Funktions-bzw. Lebensdauer desBauteils Dach und insbe-sondere der Abdichtungdeutlich verlängert”(SPANIOL / ERNST, 2005).

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Alterungsverhalten- Hydrolyse (Zersetzung durch Wasser)

Merksatz:”Erhöhte Schädigungsein-flüsse bei Dächern mitKiesauflast durch:

• Längere Einwirkung von Nässe,

• Erhöhten organischen Schmutzbefall,

• Verstärkte Tätigkeit der Mikroorganismen,

• Ansteigender pH-Wertdadurch Verseifung und

• Hydrolysebeanspruchung”

(SPANIOL / ERNST, 2005).

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Merksatz:”In der Praxis muss mit der Einwirkungvon Mikroorganismen auf beiden Seiteneiner Dachbahn gerechnet werden.Folgerichtig ist auch für eine längst-mögliche Funktionstüchtigkeit die beidseitige Ausrüstung der Bahnenerforderlich.Eine einseitige mikrobakterielle Aus-rüstung der Oberseite einer Bahn stelltdaher nur einen eingeschränkten Schutzdar”(SPANIOL / ERNST, 2005).

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Alterungsverhalten- Mikroorganismen

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MikrobenbeständigkeitBahnenwerkstoffe Massenverlust nach 32 Wochen in %

PVC-P,Durchschnitt aus 14 martgängigen Produkten

5,5 %

PVC-P, BV,schlechte Beständigkeit

11,1 %

PVC-P, NB, gute Qualität

1,0 %

Elastomere,Durchschnitt aus 8marktgängigen Produkten

3,7 %

TPO 0,2 %

Test nach Warmwasserlagerung gemäß SIA V 280und nach Anforderungsprofil (AfP- ddDach, 2005)

Alterungsverhalten- Mikroorganismen- Hydrolyse

Vergrößerung 200:1der Bahnenunterseite

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Merksatz:”Natur ist überall. Deshalb müssen alle Abdichtungen wurzel- und rhizomfest sein”(ERNST, 1992).

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Beanspruchung- durch Wurzeln und Rhizome

Hinweis:”Das FLL-Verfahren ist -insbesondere aufgrund seiner ergänzenden Aus-sagen zur Rhizomfestigkeitund seiner wesentlichstrengeren Maßstäbe beider Auswertung - als höherwertig einzustufen ”(FISCHER,JAUCH in ERNST;

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Wurzeln und Rhizome- Prüfverfahren

EN 14 416 LDA-Verfahren

EN 13 948 FLL

Anwendungsbereich Prüfung der Beständig-keit polymerer oder bit-uminöser geosyntheti-scher Dichtungsbah-nen und geotextilerTon-Dichtungsbahnengegen Durchwurze-lung (keine Prüfungvon mehrlagigen Ab-dichtungssystemen)

Untersuchung der dau-erhaften Durchwurze-lungsfestigkeit vonDach- und Bauwerks-abdichtungen (Prüfungvon mehrlagigen Ab-dichtungssystemen istmöglich)

Bestimmung desWiderstandes gegenDurchwurzelung vonBitumen-, Kunststoff-und Elastomerbahnenfür Dachabdichtungen(keine Prüfung vonmehrlagigen Abdich-tungssystemen)

Bestimmung desWiderstandes gegenEin- und Durchdrin-gungen von Wurzelnund Rhizomen der ver-wendeten Testpflanzenbei Wurzelschutz-bahnen, Dach- undDichtungsbahnen, so-wie Flüssigabdichtunenfür alle Ausbildungs-formen der Dachbe-grünung (keine Prüfungvon mehrlagigen Ab-dichtungssystemen)

Dauer der Prüfung 6 Wochen(Sommer),8 Wochen(Winter)

4 Jahre 2 Jahre 2 Jahre (Gewächs-haus) oder4 Jahre (Freiland-bedingungen)

Testpflanzenartenund Pflanzen-dichte/Gefäß

30-40 Samen derWeißen Lupine(Lupinus albus)

4 Grau-Erlen (Alnusincana), 4 Zitter-Pappeln (Populus tre-mula), 20 Quecken-Sämlinge (Agropyronrepens)

5 Feuerdorn(Pyracantha coccinea'Orange Charmer')

2-Jahres-Test: 4 Feuer-dorn (Pyracantha coc-cinea 'Orange Char-mer'), 2 g Quecken-Saatgut (Agropyronrepens)4-Jahres-Test: stattFeuerdorn 4 Grau-Erlen (Alnus incana)

Bewertungskriterien Ein- und durchge-drungene Wurzeln,Pflanzenent-wicklung

DurchgedrungeneWurzeln,Pflanzenent-wicklung

Ein- und durchge-drungene Wurzeln,Pflanzenent-wicklung

Ein- und durch-gedrungene Wur-zeln und Rhizome,Pflanzenent-wicklung

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Merksatz:”Das Alterungsverhalten ist von wesentlicher Bedeutung, denn:

»je schneller eine Abdichtung altert,desto höhere Qualitätsanforderungenmüssen an das Neumaterial gestellt werden«.

Klimaveränderung bedeutet einehöhere Beanspruchung, deshalbsind die Mindestanforderungenentsprechend fortzuschreiben bzw.der veränderten Situation anzupas-sen”(SPANIOL bei ERNST, 2005).

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Alterungsverhalten- Längenänderungen bei Abdichtungen

- Fabrikationsschrumpf - Schrumpf durch Gewichtsverlust - Temperaturschrumpf /Kältekontraktion

ca. 450 kg/mbei - 300C

ca. 50 kg/mbei - 300C

Beanspruchung und Alterungsverhalten- Zusammenfassung

Merksatz:»Der natürlicheAlterungsprozesssollte sich so inGrenzen halten,dass eine lang-fristige Nutzunggewährleistet ist.

Bei 37 % desSollwertes ist ausphysikalischerSicht der Produkt-nutzen zweifelhaft«

(SPANIOL, 2001).

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Neumaterial Bahn A

37 % des Sollwertes Bahn A

37 % des Sollwertes Bahn B

37 % des Sollwertes Bahn C

Neumaterial Bahn B

Eigenschaftsveränderungen

Eigenschaftsveränderungen

Prognose nach Hochrechnung

Neumaterial Bahn C

10 Jahre 25 Jahre

22 Jahre (physikalische Lebensdauer)(jedoch noch voll funktionsfähig)Totalsanierung nach 11 Jahren

50 Jahre

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Merksatz:”Das Wissen um die mechani-sche Beanspruchung und dasthermische Verhalten vonWerkstoffen über den gesamtenTemperaturbereich im Praxis-einsatz ist zur Beherrschung der Abdichtungsproblematikerforderlich”.(ERNST, 2005).

Detaillierte Ausführungen zu diesem Themenbereichsind im Fachbuch »PROBLEME und LÖSUNGEN«ausführlich beschrieben.

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Produktauswahl- Übersicht Werkstoffgruppen

Merksatz:”Nahezu jede Werkstoff-gruppe hat eine eigeneWerkstoffnorm in der diewerkstoffspezifischeMindestanforderungen definiert sind.

Die Mindestanforderungensind der kleinste gemeinsa-me Nenner der jeweiligenArbeitsgruppe”(ERNST, 2005).

2 Bahnenquerschnitte von TPO Bahnen (2,0mm) im Vergleich (25-fache Vergrösserung)

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Merksatz:”Normen, Datenblätter und Richtliniensagen nichts über die Qualität, Dauer-haftigkeit von Leistung und Material aus.

Dies ist wohl aus der Sicht der Hersteller(und Industrieverbände) auch nicht ange-strebt.Für den Bauherrn/Besteller, Planer undVerarbeiter ist dies jedoch der wesentli-che Punkt”(GRUNAU, 1990).

Aus diesem Grund wurden im Jahr 1992:- 56 Kunststoff-/Elastomerbahnen und 14 Bitumen-

bahnen nach praxisorientierten Gesichtspunkten getestet und die Ergebnisse veröffentlicht.

Ein erweiterter Vergleichstest fand 1997 mit 105 genorm-ten Bahnen und Beschichtungen statt. Die Ergebnissewurden 1998 veröffentlicht.

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Produktauswahl- Werkstoffnormen / Vergleichende Warentests

Vergleichende WarentestsAnders als in Ländern wie beispielsweise den USA undGrossbritannien waren in Deutschland Warenvergleiche imRahmen der Werbung durch Unternehmen grundsätzlichunzulässig. Die europäische Rechtssprechung hat in jünge-rer Zeit dieses Verbot stark gelockert.

Schon immer für zulässig gehalten wurden objektive, vergleichende Warentests.

Der Zweck eines vergleichenden Warentests ist es, denVerbraucher über Materialeigenschaften und Preiswürdig-keit der ihm auf dem Markt angebotenen Waren sachkundigzu unterrichten.

Solche Warentests sind dann zulässig, wenn dreiVoraussetzungen eingehalten werden:

1. Neutral und unabhängig2. Objektivitität und Sachkunde3. Darstellung der Vergleiche

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Produktauswahl- über 100 genormte Bahnen und Beschichtungen

im neutralen Praxisvergleich (ERNST, 2004)

Hinweis:”In allen Werkstoffgruppengibt es sehr gute, gute, durch-schnittliche und schlechteProdukte.Wie soll der Besteller aus derVielzahl der Produkte heraus-finden welche Bahn für wel-chen Zweck besonders geeig-net ist?

Angesichts dieser Schwierig-keiten ...... sind die (praxis-orientierten) Arbeiten vonERNST hervorzuheben”

(PROF. OSWALD, 2005).Alle Testergebnisse sind im ”Sonderband Abdichtung” aus der Fachbuchreihe Dachab dicht ung Dachbe grün ungveröffentlicht.

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Produktauswahl durch Anforderungsprofile- Aus den praxisorientierten Test entstand ein

Anforderungsprofil für alle Abdichtungen

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Produktauswahl durch Anforderungsprofile- Beanspruchungen sind für alle Werkstoffe gleich,

deshalb sind auch gleiche Anforderungen zu stellen

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Empfehlung:”Das Anforderungsprofil vonERNST (bzw. die Fortschreibungdurch ddD, 2005) trägt bei brei-ter Anwendung zur Transparenzauf dem Abdichtungsmarkt beiund ist daher grundsätzlichempfehlenswert”(PROF. OSWALD, 2005).

Hinweis:Die Europäische Vereinigung dauerhaft dichtesDach - ddD e.V. ist bisher der einzige Verbandder auf europäischer Ebene einheitlicheQualitätsanforderungen an Abdichtungen definiert hat. Die Anforderungsprofile werdenals pdf-Formblatt kostenlos zur Verfügunggestellt unter: http://www.ddDach.org

Die geeignete Abdichtung (z.B. mit Qualitätseigenschaften nach AfP)muss natürlich auch fachregel-, hersteller- und systemgerechtgeplant und verarbeitet werden.Planung und Ausschreibung - fachregelgerechte Planung mit Lösung der Detailpunkte

Merksatz:”Der Architekt schuldet eine mangelfreie, funktionstauglichePlanung, die dem ausführendenUnternehmer insbesondere die schadensträchtigen Details einerAbdichtung in einer jedes Risiko ausschließenden, nicht aus-legungsbedürftigen Weise verdeutlichen muss”

(OLG Düsseldorf, 2005).

Kopieren statt Kapieren

ergibt meistens

schadensanfällige

”Regeldetaildifferenzen”

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Zukunftsperspektive:Der allgemeinen Meinung, dass ”Abdich-tungen nicht geplant werden müssen”steht die Erkenntnis gegenüber, dass ”diealten, erfahrenen Handwerker, die noch inder Lage waren nicht geplante Details ört-lich fachregelgerecht zu lösen, leiderimmer weniger werden” (ERNST, 2005).

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Planung und Ausschreibung- fachregelgerechte Planung muss man beherrschen,

deshalb sind Experten gefragt.

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Planung und Ausschreibung- Konsequenz unqualifizierter Planung

durch fehlende Fachkenntnis

Aussage von Prof. M. aus K. vor Gericht:

”Der Sachverständige Ernst geht von völlig falschen Voraussetzungen aus: Es handelt sich um ein geneigtes Dach das mit einer Teichfolie abgedichtet ist. Wie der Name schon sagt, gelten ”Flachdachrichtlinien” für flache Dächer. Sie sind deshalb hier als zugrundegelegte Mindestanforderung nicht gültig”.

Merksatz:”Der Architekt muß die Fachkennt-nisse aufweisen, die für die Durch-führung seiner Aufgaben erforderlichsind. Ein Architekt kann sich nichtdarauf berufen, daß ihm an derUniversität die für die Erfüllung derAufgaben notwendigen Fachkennt-nisse nicht vermittelt worden sind”.(BGH, 2003).

Resultate dieser Lehre sind u.a.:

Befestigung der Teichfolie mit10er Bolzenschrauben am Firstoder ungeklärte Dachrand-abschlüsse.

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Merksatz:”Probleme beim Bauen entstehenvielfach durch Unwissenheit.Unwissenheit ist oft mit fehlendemFachwissen zu begründen.Fachwissen eignet man sich z.B.durch das Studium der Fachregelnund der Fachliteratur an”.(Ernst, 1992-2005).

Planung und Ausschreibung- Fachregelkenntnisse sind unabdingbar

1984

1986

Empfehlung 1976

1982

1980

1982

Fachregeln / Richtlinien haben eine jahrzehntelange Tradition

Planung 2005 von dem Architekturprofessor H. aus S:

”Wir kennen keine Vorschrift, die bei einem geneigten überstehen-den Gründach anzuwenden ist. Wir gehen davon aus, dass die Details der Fa. Optigrün den Standder Technik darstellen”.

RegelmäßigeFortschreibung

Merksatz:”Fachregeln sind Erfahrungssammlungen,die zur Lösung technischer Aufgaben-stellung im Regelfall heranzuziehen sind.Wer die Praxis kennt, weiß dass der Regel-fall selten ist.Deshalb lassen die in den Fachregeln definierten MindestanforderungenErmessens- und Anwendungsspielräumefür den jeweiligen Einzelfall zu, die der Planer und Ausführende kreativ, sach- und fachverständig, und vor allem eigenverantwortlichumsetzen, gegebenenfalls interpretieren muss, um für die zu bearbeitende Sache die jeweils richtige Lösung zu finden”.(Ernst, 2005).

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Planung und Ausschreibung- »Fachregeln erfassen keine Sonderfälle und befreien

nicht von der Verantwortung für eigenes Handeln« (FDR)

Windlast im Randbereich > 650 kg/m2

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Merksatz:”Schwarze Schafe bauen auf die Fachregel-Unkenntnis der Baubeteiligten und habendamit (leider) meist immer Erfolg”

(Ernst, 2005).

Um ihnen das Handwerk zu legen ist eine detail-lierte Fachkenntnis unabdingbar.

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Fachregelauslegung- ”Wird schon”, ”Hält schon”,

”Das machen wir schon seit Jahren so”.

Merksätze:”Nur Vertragssoll ist Bausoll”, d.h.:Nur was vertraglich vereinbart wurde wirdgeschuldet.

(ERNST, 2005).

”Eine Gleichwertigkeit von Nebenangebotenoder Änderungsvorschlägen kann nur dannerfolgen, wenn die in der Leistungsbe-schreibung festgeschriebenen Mindest-anforderungen verglichen werden können”(OLG Stuttgart, 15.09.2003)

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Ausschreibung und Angebot- von der detaillierten Beschaffenheitsvereinbarung

zum Bauvertrag

Leitfabrikate - sind keine LösungEs ist leider eine weitverbreitete Praxis bestimmte Pro-dukte in der Leistungsbeschreibung mittels eines Leit-fabrikats auszuschreiben und den Bietern durch denZusatz "oder gleichwertiger Art" das Angebot eines ver-meintlich gleichwertigen Fabrikats zu ermöglichen. Da-mit wollen sich zwar Auftraggeber und Planer die Arbeiterleichtern, erreichen aber vielfach das Gegenteil.

In der Rechtssprechung wird darauf verwiesen, dassneben der Angabe des Leitfabrikats stets zusätzliche,ins einzelne gehende Angaben zu den gewünschtentechnischen Eigenschaften zu definieren sind, damit die Bieter beurteilen können, worauf sich dieGleichwertigkeit beziehen soll.

Nachdem die Bieter nicht verpflichtet sind selbst Markter-kundungen anzustellen, um herauszufinden welche Pro-dukte als gleichwertig anzusehen sind wird deutlich, dasssich der Auftraggeber bei einer Ausschreibung mittelsLeitfabrikats und ohne zusätzliche Spezifikation leicht einKuckucksei ins Nest legen kann. Werden keine detailliertentechnischen Eigenschaften verlangt besteht die Gefahr, dassmöglicherweise ein Produkt Vertragsbestandteil wird, dasdie von ihm gewünschten Eigenschaften und Merkmale nichtaufweist.

Neben detaillierten Materialspezifikationen sind auch weitere Nachweise erforderlich:

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Merksatz:”Ohne überprüfte Referenzobjekte solltekein Auftrag vergeben werden”(ERNST, 2005).

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Angebot und Ausführung- Ausführungsreferenzen

Download-Formular unter:

http://www.ddDach.org

Merksatz:”Das Hand-werkszeuglässt auf dieAusführungs-qualitätschliessen”

(ERNST, 2006).

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Ausführung- von guten und schlechten Verarbeitern

Download-Formular unter:

http://www.ddDach.org

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Merksatz:”Die Detailausbildung bei Abdichtungen ist dieSchlüsseltechnologie beim Flachdachaufbauund gleichzeitig das Zeugnis für den Planerund Verarbeiter. Hier zeigt sich das Qualitätsbewusstsein unddie Kompetenz des gesamten Berufstandes”(SPANIOL bei ERNST, 2006).

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Ausführung- Detailausbildung / An- und Abschlüsse

müssen geplant werden

Bei solchenAusführungenist es nicht ver-wunderlich,wenn die Ab-nahme/Übernah-me wegenwesentlicherMängel verwei-gert wird.

Merksatz:”Nicht fachregelgerechte Ausführungen sindSonderbauweisen, deren Tauglichkeit / Dauer-haftigkeit gesondert nachzuweisen ist”(ERNST, 2005).

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Ausführung- Fachregeln / Herstellerrichtlinien- Kemperolismus (nur weil es scheinbar einfacher ist ?)

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Merksatz:”Leider machen immer mehr unqualifizierteVerarbeiter aus guten Baustoffen schlechteDächer”

(ERNST, 2006).

”Über die Lande fahrenden ”Alles-und-Viel-fach-Verlegekolonnen” als Subunternehmer fürDachdeckerbetriebe - meist mit eigenemHandwerkszeug, die nach dem Kriterium:”Gibt`s Abnahme - gibt`s Geld”bezahlt werden, brauchen wir auf dem Dachnicht” (ddDach, 2006).

Nachdem die Innung auf solche ”schwarzenSchafe” nicht reagiert, müssen (leider auch)Betriebszugehörigkeit und personifizierterSchulungsnachweis vertraglich vereinbart werden.

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Ausführung- einer (leider) steigenden Zunahme von

Ausführungsmängel ist entgegenzuwirken Download-Formular unter:

http://www.ddDach.org

Merksatz:”Eine dauerhafte Abdichtungs-lösung mit Qualitätsproduktenist immer direkt mit derErfahrung des einzelnenMitarbeiters verbunden”(ERNST, 2004).

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Ausführung nur durch- materialspezifisch geschultes Personal

(dies betrifft alle Werkstoffgruppen)

Lehrgangsprogramm eines Herstellers im Jahr 2004:

• intern erfolgten 30 Schulungen mit 322 Teilnehmern,• außer Haus wurden bei 1038 Firmen Lehrgänge mit

1921 Teilnehmern durchgeführt.

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Merksatz:”Bei wichtigen oder bei kritischen Bau-massnahmen, die erfahrungsgemäss einhohes Mängelrisiko aufweisen, ist derArchitekt zu erhöhter Aufmerksamkeitund intensiveren Wahrnehmung derBauaufsicht verpflichtet”(BGH, 2000).

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Die Ausführung einer Dachabdichtung- muss organisiert und kontrolliert werden.

Merksatz:”Die Gewährleistung ist eindeutig geregelt. Es ist die gesetzliche Verpflichtung desSchuldners (Verarbeiters) ein Werk in mangelfreiem Zustand abzuliefern. Gewährleistungsansprüche bestehen beim Bau- und Werkvertragsrecht. Als Gewährleistungsansprüche kennt das Gesetz die Wandelung, Minderung, Rücktrittoder den Schadensersatz” (ddDach, 2006).

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Gesetzliche Regelung- Gewährleistung

D-A-CHLänder

Bauvertrags- undWerkvertragsrecht, Gesetz

Frist/Dauer Voraussetzungen,Fristbeginn

Anmerkungen,Besonderheiten

Deutschland BGB (2002) §§ 631 ff.VOB/B (2002)

5 Jahre4 Jahre

Abnahme Bei arglistigem Verschweigeneines Mangels: 30 Jahre

Österreich ABGB, § 922 - 933,ÖNorm B 2110, A 2050

3 Jahre Übergabe 2-jährige Rügepflicht bei Ö-Norm-Verträgen mitSchlussfeststellung.

Schweiz Obligationsrecht (OR)Art. 363 - 379SIA 118

5 Jahre10 Jahre

ÜbergabeanzeigeAbnahme nachSIA 118

Bei absichtlicher Täuschungwird die Verjährungsfrist auf 10Jahre ausgedehnt. (2 JahreRügefrist)

Garantie und Gewährleistung werden

in der Praxis sehr häufig verwechselt.

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Merksatz:”Garantiezusagen sind immer mitBedingungen verknüpft, deshalb ist esdringend erforderlich die Bedingungenzu kennen und zu erfüllen um imSchadensfall den definierten Leistungs-umfang dann auch vollumfänglich bean-spruchen zu können”

(ddDach, 2006).

In Garantieverträgen werden fast immer verlangt:

• eine fachregelgerechte Ausführung gemäß Herstellerricht-linien (Verarbeitungshinweise),

• Eine regelmäßige Wartung der Dachfläche für den Zeitraum der Garantiedauer,

Für den Auftraggeber ist es besonders wichtig zu wissen welcheLeistungen von der Garantie ausgeschlossen sind. Dies könnensein z.B. Schäden:

• infolge natürlicher Abnutzung,• durch mechanische und chemische Einwirkungen,• höhere Gewalt

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Freiwillige Leistung des Herstellers- Garantie

Merksatz:”Dass Dächer mit Abdichtungen zurVerlängerung der Lebensdauer gepflegtund gewartet werden müssen hat sichleider noch nicht allgemein durchge-setzt, obwohl in den Fachregeln explizitdarauf hingewiesen wird.”

(ERNST, 2005).

In der Schweiz wird die notwendige Pflege und Wartung vonDächern mit Abdichtungen über die Bedingungen der gesetz-lichen Gebäudeversicherung geregelt und ist auchVoraussetzung für eine Regulierung im Schadensfall.

Häufen sich zukünftig die Schadensfälle in anderen Ländernaufgrund der veränderten Klimabedingungen bei gleichzeitigunterlassener Wartung ist mit entsprechenden Reaktionender Gebäudeversicherer zu rechnen.

Die Gesamtheit der Kosten wird dann aus volkwirtschaft-licher Betrachtung höher als die zukunftsorientierteVorsorgemaßnahme des Einzelnen.

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Werterhaltung- Wartung / Versicherung

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Zahlreiche Beispiele beweisen, dass dauerhaft dichte(und begrünte) Dächer möglich sind, wenn folgendePunkte beachtet werden:• Definition der Nutzungsdauer durch den Auftraggeber ,

• Bearbeitung der Aufgabenstellung durch fachqualifiziertenExperten mit Erfahrung, dadurch:

• detaillierte, material- und systemgerechte Planung und eine

• eindeutige, unmissverständliche Leistungsbeschreibung mit

• projektspezifisch definierten Spezifikationen,

• Auftragsvergabe nur an Fachfirmen mit

• geschultem Personal. Dies garantiert eine

• qualifizierte und mangelfreie Ausführung.

• Eine fachkompetente Bauüberwachung, bereitet nach der

• Abnahme das Übernahmeprotokoll mit vorbereitetem

• Wartungsvertrag für die Zeitdauer der gesetzl. Gewährleistung vor.

• Eine »Gewährleistungsabnahme« sollte rechtzeitig erfolgen, so dass

• Sicherheitseinbehalt bei Mangelfreiheit freigegeben werden kann.

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dauerhafte Lösungen

Dies war ein kurzerÜberblick über einige

PROBLEME undLÖSUNGEN

Alle im Vortrag vorge-stellten Formulare,Hinweise, Merkblätterfinden Sie auf denInternetseiten derEuropäischen Ver-einigung dauerhaftdichtes Dach ddD e.V.unter:

www.ddDach.orgzum (kostenlosen)Download.

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Lösungenfür ein dauerhaft dichtes (und begrüntes) Dach

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”Wer die Materie nicht beherrscht, soll vom abgedichteten (und begrünten) Dach fernbleiben. Das gilt für alle Beteiligten”(ERNST, 1999).

Er schadet damit nicht nur den aufgeschlossenen Bauherrn, sondern auch der Vielzahl von verantwortungsvollen Planern und Sachverständigen, erfahrenen Verarbeiten und praxisorientierten Herstellern, die alle ein gemeinsames Ziel haben:

ein dauerhaft funktionstüchtiges, dichtes Dach”

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Dieser Vortrag war ein kurzer Auszug aus dem viel-fältigen Themenbereich der im Fachbuch

PROBLEME und LÖSUNGENumfassend behandelt wird.

Das 210-seitige Fachbuch kann von den Vortragsteilnehmern über dieFa. Amann zum ermäßigten Messe-Sonderpreis von € 50,00 (VK 68,00)mit dem beiliegenden Fax-Bestellformular bestellt werden.

Die Gesamtproblematik erkennen und lösen (2005)

Die vielfältigen Einflüsse die auf das gebäudeschützende Bauteil “Dach” einwirkenund deren Folgen werden von den Autoren ausführlich beschrieben. Daraus leiten dieerfahrenen Autoren Qualitätsanforderungen für Abdichtungen, deren fachgerechtePlanung und Verarbeitung ab. Sie definieren diese praxisorientiert und unter Berück-sichtigung der zukünftigen europäischen Normen, der angepassten Richtlinien unddem nationalen Werkvertragsrecht.

»Mit diesem Fachwissen können zukünftig Abdichtungen optimiert, Planungenverbessert, Bauverträge eindeutiger und Anforderungen an die Ausführung imRahmen der europäischen Vorgaben klarer und eindeutiger definiert werden«

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Das Fachbuchzum Vortrag

Das Fachbuch zum Vortrag kann von den Besuchern der 1. Fachmesse DACH Bodensee überdie Fa. Amann Dicht- und Dämmsysteme zum Messesonderpreis von € 50.- bezogen werden.

Rezensionen:• Baurat h.c. Dipl.-Ing. Walter Lüftl, Zivilingenieur

für Bauwesen, Allgemein beeideter und gericht-lich zertifizierter Sachverständiger, Präsident der Österreichischen Bundesingenieurkammer a.D."Ein selten attraktives Fachbuch, dem ichbeste Verbreitung wünsche.Die Beachtung der Forderungen entlastet sicher die gesamte Volkswirtschaft".

• Prof. Dr. Ing. R. Oswald, AiBau- Aachener Institut für Bauschadensforschung und angew. Bauphysik GmbH"Es freut mich, dass Sie mit Ihrer Fachbuch-reihe zur Qualitätssicherung und -verbesse-rung im Flachdachbereich beitragen. Mit Ihrem neuen Buch "Probleme" ist es wieder gelungen, anschaulich, übersichtlich und sachlich zu informieren".

• Prof. Dr. S. Stürmer, Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung" Ein gelungenes Fachbuch mit übersichtlicher

Gliederung, guten Erläuterungen, wunder-baren Bildern und Einblicke in die Prüfungen und Regelwerke der deutschsprachigenLänder in Europa".

Daten zum Buch:208 Seiten, 4-farbig, gebunden, 138 farbige Abbildungen, zahlreiche Darstellungen, Tabellen und Formblätter, ISBN 3-00-017011-1, Selbstverlag Pullach, VK € 68.-

FFAAXX an Fa. Amann Dicht- und DämmsystemeA - 6971 HARD0043 - 05574 - 79301 - 15

EE--MMaaii ll an Fa. [email protected]

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