Upload
others
View
3
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
der leopold - f ranzens -univers i tät innsbruckunimagazin
Nr. 02/09 2005
Uni Innsbruck setzt auf High-tech
ForschungstransferUni stärkt die Tiroler Wirtschaft
Christian DopplerNeues Labor eröffnet
Forscher im GesprächProf. Josef Riedmann
HochschulzugangGleiche Chance für alle
New OrleansHilfsmaßnahmen erfolgreich
AbsolventeninterviewPater Georg Sporschill
Ver
lag
spo
stam
t 60
20 In
nsb
ruck
- P
.b.b
., B
ure
au d
e p
ost
e A
-602
0 In
nsb
ruck
, Au
tric
he
Taxe
per
cue,
Imp
rim
è a
taxe
réd
uit
eZ
ula
ssu
ng
snu
mm
er: G
Z 0
2Z03
2516
M
Wieder mal kein Geld für die Mensa?Jetzt 5.000 Euro mit einem Raiffeisen Studentenkonto gewinnen.
Ein Raiffeisen Studentenkonto hat aber auch sonst viel zu bieten: Gratis-Internetbanking, keineKontoführungsgebühr, Gratis-Mitgliedschaft im Raiffeisen Club, wo’s jede Menge Vorteile gibt, und, und, und. Und das in jeder Raiffeisenbank.
www.raiffeisen-tirol.at
unimagazin 3rubrik
Unsere Gedanken waren in den vergangenen Wochen bei der vom Hochwasser betroffenen Vorarlberger und Tiroler Bevölkerung sowie bei unseren Studierenden und bei unseren Kolleginnen und Kollegen an unserer Partneruniversität in New Orleans.
Während die Einsatzkräfte in Tirol und Vorarlberg ganze Arbeit geleistet und vielerorts Schlimmeres verhindert haben, wurden unsere Studierenden in New Orleans frühzeitig evakuiert und in Sicherheit gebracht. Unser Büro für Internationale Beziehungen hat in dieser Kri-sensituation schnell und vorbildlich reagiert. Für die nachhaltige Unterstützung unserer Partneruniversität in New Orleans wurde eine eigene Spendeninitiative gestartet. Mehr darüber finden Sie auf den Seiten 4 und 5 unseres neuen unimagazins.
Weitere Schwerpunkte dieser Ausgabe sind die erfolg-reiche Teilnahme an den Forschungsförderungspro-grammen des Bildungsministeriums sowie die Eröff-nung eines weiteren Christian Doppler Labors für die Entwicklung neuer Hörgeräte an der LFU Innsbruck.
Im Sommer wurde vor allem an einem Entwicklungs-plan für eine zukunftsfähige LFU Innsbruck gearbeitet. Das Rektorat hat seinen Entwurf gemeinsam mit Senat und Universitätsrat auf Basis vieler Rückmeldungen weiterentwickelt. Um allen Gremien und den Studie-renden genügend Zeit für den Dialog und zur Mei-nungsbildung zu geben, ist die Beschlussfassung für den Entwicklungsplan für 9. November vorgesehen.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Start ins neue Studienjahr!
IhrManfried Gantner
EditorialRektor Manfried Gantner
inh
alt
04 uni innsbruck04 New Orleans: Uni Innsbruck hilft
06 Uni-Leistungsschau am Tirol Tag Alpbach
08 Uni Innsbruck setzt auf Integration
09 Weiterbildung wird gefördert
10 Absolventeninterview
Pater Geog Sporschill
12 uni forschung12 Christian Doppler Labore
Advanced Hardcoatings
Active Implantable Systems
14 Forscher im Gespräch
Prof. Josef Riedmann
16 Uni-Forscher reinigen Trinkwasser
17 Klimawandel: Weinberge statt Skilifte
18 Meine Nase heißt PTR-MS
20 Uni simuliert Evolution auf dem Titan
21 Brückenschlag für die Zukunft
22 uni studium23 Hongkong-Trip überzeugt
24 Mit 5 Euro die Welt erobern
25 Hochschulzugang:
Uni Innsbruck definiert Auswahlverfahren
26 Studierendeninterview
Eva Konrad
28 Architekten setzen sich durch
29 uni rundschau29 Regionalökonomik im Fokus
30 adventure X prämiert Uni-Teams
32 Forschungstransfer
trans IT & CAST fördern Innovationen
34 Mehr EU-Einsätze für Österreich
36 thema der ausgabe36 Uni Innsbruck setzt auf High-tech
Infrastruktur wird ausgebaut
38 uni seitenblicke38 Kunstgeschichte: „Schicht für Schicht“
40 Verdienstkreuze
Prof. Rainer Sprung
Prof. Rolf Steininger
42 Studierende möblieren die Stadt
43 Uni fest in Kinderhand
44 Uni feiert Habilitationen
45 Veranstaltungsübersicht 2005/06
46 Mit dem USI fit durchs Jahrimp
ress
um Impressum
unimagazin: Informationsmagazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Medieninhaber und Herausgeber: Rektor Univ.-Prof. Dr. Manfried GantnerLeopold-Franzens-Universität Innsbruck,Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43.512.507-2591, Fax: +43.512.507-2814, e-Mail: [email protected]
Chefredakteur: MMag. Jürgen Steinberger stellvertr. Chefredak-teurin: Manuela Rainalter Redaktion: Eva Kriechbaum, Florian Schallhart Druck: Wagner´sche Universitäts-Druckerei Titelfoto: Fotosearch Layout: Stephanie Eibl Auflage: 30.000 Stück
unimagazin4 uni innsbruck
„Für alle unsere Studierenden stehen bereits neue Stu-
dienplätze zur Verfügung“, hält Rektor Manfried Gantner
fest. In weniger als zwei Wochen nach der vorausschau-
enden Evakuierung aus New Orleans ist der weitere Ver-
bleib der Studierenden geklärt.
Lebenstraum gesichert
„Möglich wurde dies dank des Zusammenwirkens fol-
gender Faktoren: Unser Büro für Internationale Bezie-
hungen und Oberrätin Elke Kitzelmann haben eine groß-
artige Arbeit geleistet. Sie haben unsere Studierenden
vor allem auch vor Ort menschlich und organisatorisch
betreut. Mit der Eigeninitiative unserer Studierenden,
dem Netzwerk von Center Austria mit Direktor Guenter
Bischof und vor allem durch das Entgegenkommen der
amerikanischen Universitäten konnten sehr schnell neue
Studienorte gefunden werden“, erklärt Rektor Gantner.
Der Großteil der Studierenden wird sich in Florida, Te-
xas und Kalifornien den Lebenstraum erfüllen. Mit der
Mehrzahl dieser Universitäten hatte die LFU Innsbruck
bisher keine Partnerschaftsabkommen für den Studie-
rendenaustausch.
Studierende werden finanziell unterstützt
Mit 1.000 Euro pro Person wurden die Studierenden von
der LFU Innsbruck auf Initiative des Rektors finanziell
unterstützt. Diese Maßnahme wurde von den Studie-
renden sehr positiv aufgenommen: „Viele Studierende
haben sich bereits mit E-Mail oder telefonisch bedankt“,
erzählt Dr. Mathias Schennach, Leiter des Büros für In-
ternationale Beziehungen: „Ein richtiges Happy End ist
es erst, wenn die jungen Studierenden dieses Ereignis
verarbeitet haben und wieder gesund zu Hause sind“,
so Schennach weiter.
Stadt Innsbruck beteiligt sich
Mit 15.000 Euro beteiligt sich die Stadt Innsbruck an
den Hilfsaktionen der LFU Innsbruck. Bürgermeisterin
Hilde Zach erklärt: „Die Innsbruckerinnen und Innsbru-
cker sind heuer erst selbst nur knapp von einer Über-
schwemmung verschont geblieben und fühlen sich den
Menschen in New Orleans verbunden.“
Hilfe im Lehrbetrieb wird geprüft
„Unsere Universität fühlt sich ihrer Partneruniversität in
New Orleans sehr verbunden und unterhält seit 30 Jah-
Hilfsaktionen der Uni Innsbruck waren erfolgreich
Die LFU Innsbruck hat mit allen Innsbrucker Studierenden Kontakt aufgenommen und die indivi-
duellen Hilfsmaßnahmen besprochen. Sechs Studierende werden bei ihrer Rückkehr in die Heimat
unterstützt. Drei davon sind bereits bei ihren Eltern in Österreich angekommen. Alle anderen wollen
in den U.S.A. ihr Studium fortsetzen.
New Orleans war und wird
wieder ein beliebter Studienort
Innsbrucker HochschülerInnen.©
U.S
. Bot
scha
ft
unimagazin 5uni innsbruck
ren sehr gute persönliche Kontakte. Wir wollen unseren
Kolleginnen und Kollegen in dieser schwierigen Zeit bei-
stehen“, so Rektor Gantner, der als Tsunami-Opfer im
Vorjahr selbst von einer Naturkatastrophe betroffen war.
Daher prüft die LFU Innsbruck derzeit die Möglichkeiten
der Einrichtung einer Winter School für Studierende aus
New Orleans und die Übernahme eines Teiles der Stu-
dierenden der US-Partneruniversität.
„Für uns ist diese Katastrophe erst dann abgeschlossen,
wenn New Orleans seine alte Schönheit wiedererlangt
und unsere Partneruniversität wieder ihren Betrieb auf-
nehmen kann“, ergänzt Rektor Gantner.
hilfs
ak
tion
Zur Koordination der Hilfe für die vom Hurrikan
Katrina geschädigte Partnerstadt New Orleans
wurde an der LFU Innsbruck ein Personenko-
mitee eingerichtet. Die Mittel für Hilfsmaßnah-
men sollen über Spenden und eine Benefiz-
Veranstaltung aufgebracht werden.
Dem Personenkomitee gehören neben Rektor
Manfried Gantner weitere in verschiedener Wei-
se mit der University of New Orleans verbunde-
ne Personen wie Mag. Walter Freytag, Dr. Alfred
Lugert, Prof. Franz Mathis, Prof. Heinrich Neisser,
Ellen Palli, Prof. Anton Pelinka und Dr. Mathias
Schennach an.
Die Hilfsmaßnahmen umfassen:
> Unterstützung der Studierenden der University
of New Orleans (UNO)
> Hilfe für UNO-Angehörige und langjährige Gast-
familien
> Förderung des Wiederaufbaus der Infrastruktur
der UNO
„Wir hoffen auf die Unterstützung der öffentlichen
Stellen und auf zahlreiche individuelle Spenden“,
erklärt Prof. Franz Mathis, Partnerschaftsbeauf-
tragter für die University of New Orleans der LFU
Innsbruck. Unter der Leitung von Markus Linder
wird am 9. Oktober im Zuge dieser Hilfsaktion im
Congress Innsbruck eine Jazz-Blues-Brunch-Bene-
fiz-Veranstaltung organisiert.
Innsbruck hilft New Orleans
New Orleans Support Initiative
Universität Innsbruck
Universitätsstraße 15
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0512) 507 – 7051
E-Mail: [email protected]
Kontakt:
unimagazin6 uni innsbruck
Ausgangspunkt des diesjährigen wissenschaftlichen Pro-
gramms des Tirol-Tages, der traditionell zu Beginn des
heuer bereits zum 61. Mal stattfindenden Europäischen
Forums abgehalten wurde, waren das Weltjahr der Physik
2005 sowie die Schwerpunktbildungen in der Forschung
an der LFU Innsbruck. In einem ersten Vortragsblock am
Vormittag hatten drei ehemalige Physik-Alumni der LFU,
ein ehemaliger Student (Prof. Claus Weyrich, Vorstands-
mitglied von Siemens, München), eine ehemalige Dozen-
tin (Prof. Monika Ritsch-Marte, Medizinische Universität
Innsbruck) und ein ehemaliger Professor (Prof. Erich
Gornik, Geschäftsfüher von ARC Seibersdorf) Gelegen-
heit ihre jeweilige Sicht von Exzellenz in Ausbildung und
Forschung an der LFU darzulegen.
Von Quantenmaterie bis zu Galaxienhaufen
Prof. Peter Zoller vom Institut für Theoretische Physik
informierte am Nachmittag die BesucherInnen des Tirol-
Tages über den aktuellen Stand der Forschung bei der
Entwicklung eines hochleistungsfähigen Quanten-Com-
puters. Mit Prof. Rudolf Grimm, Prof. Paul Scheier und
Prof. Sabine Schindler, letztere widmet sich der Erfor-
schung von Galaxienhaufen den größten Strukturen des
Universums, konnte die LFU Innsbruck ihre Vorreiterrolle
und ihre Forschungsexzellenz auf dem Gebiet der Physik
unterstreichen.
Forschung sichert Wohlstand
Forschung ist ein zentraler Faktor für den Erfolg eines
Wirtschaftsstandortes. Staaten, die in Forschung und
Entwicklung investieren, sichern sich ihren Wohlstand
auf Dauer. „Österreich hat in diesem Bereich Fortschritte
gemacht. Wir müssen jedoch weiterhin konsequent am
Ausbau unseres Forschungsstandortes arbeiten“, erklärt
Forschungsvizerektor Tilmann Märk, der sich heuer erst-
mals für die inhaltliche Gestaltung des Tirol-Tages verant-
wortlich zeichnete.
LFU Innsbruck nutzt Forschungsoffensive
Seit dem Jahr 2001 wurden in Österreich drei Uni-Infra-
strukturprogramme gestartet. Mit der angekündigten For-
schungsmilliarde bis 2010 und der steuerlichen Begüns-
tigung der Auftragsforschung von Unternehmen sollen
weitere Mittel an die Universitäten fließen. Allein 2005
und 2006 werden die österreichischen Universitäten mit
insgesamt 70 Millionen Euro (mehr auf Seite 36) nachhaltig
im Wettbewerb gestärkt werden. „Die Leopold-Franzens-
Universität Innsbruck hat diese Forschungsoffensiven gut
Uni Innsbruck überzeugt mit Leistungsschau
Beim Tirol-Tag am 21. August hat die LFU Innsbruck führende Köpfe in Politik, Wirtschaft und Gesell-
schaft gemeinsam mit dem Land Tirol zu einer Leistungsschau eingeladen. Der diesjährige Tirol-Tag
stand unter dem Motto „Forschungsexzellenz in Tirol am Beispiel der Physik“.
In der Tiroler Gemeinde
Alpbach stellte heuer
die LFU Innsbruck ihre
Forschungsleistungen auf dem
Gebiet der Physik vor.
© F
erie
nreg
ion
Alp
bach
tal &
Tiro
ler
See
nlan
d
unimagazin 7uni innsbruck
genutzt, wir haben uns an allen diesen Ausschreibungen
beteiligt und überproportional gut abgeschnitten“, freut
sich Rektor Manfried Gantner.
Wissenstransfer wird gefördert
„Die Tiroler Wirtschaft wird durch die Forschung an unse-
rer Universität gestärkt“, versicherte Märk als Moderator
in dieser Veranstaltung. Die LFU Innsbruck liefert viele
Impulse für die heimische Wirtschaft über ihre Beteili-
gungen wie am trans IT, der Entwicklungs- und Transfer-
center GmbH, oder CAST, Center for Academic Spin-offs
Tyrol. „Mit der Förderung von Grundlagenforschung, An-
gewandter Forschung und Praxisprojekten in der Lehre
wird gezielt der Wissens- und Technologietransfer geför-
dert“, verspricht Märk.
Wirtschaft stärkt Wissenschaft
Mit dem Ausbau von Stiftungsprofessuren sucht die LFU
Innsbruck nach alternativen Finanzierungsmodellen zur
Erweiterung der Lehr- und Forschungskapazitäten und will
verstärkt das vorhandene Fundraising- und Sponsoringpo-
tenzial nutzen. Gantner fasst in seiner Eröffnungsrede
zusammen: „Mit der Intensivierung der Wirtschaftskoo-
perationen wollen wir unsere Stellung als das Wissens-
unternehmen in der Region vor allem für klein- und mittel-
ständische Unternehmen wie für die Industrie festigen.“
Mit erfolgreichen Spin-Off-Unternehmen wie MED-EL
Medical Electronics, Rho-Best Coating GmbH und Ioni-
con Analytik GmbH/Ionimed Analytik, deren Geschäfts-
führerInnen über ihre Erfahrungen beim Gründen und
Betreiben einer high-tech Firma berichteten, haben die
ForscherInnen der LFU Innsbruck ihren Unternehmer-
geist und Innovationskraft unter Beweis gestellt. Zu die-
sem Thema gab es im Foyer des Kongresszentrums eine
Posterausstellung von 10 erfolgreichen Physik Spin-offs
der LFUI. Von den derzeit rund 800 Drittmittelprojekten
profitieren sowohl die Tiroler Unternehmen als auch die
WissenschaftlerInnen und Studierenden der LFU Inns-
bruck.
Tirol und Innsbruck als traditioneller Wissenschaftsstandort
Unser Land ist seit jeher ein traditionell wichtiger und hervorragender
Wissenschaftsstandort. Immer wieder hat die Leopold Franzens Uni-
versität Innsbruck und auch die jetzige Medizinische Universität inter-
national anerkannte exzellente Wissenschafter hervorgebracht. Auch
heute hat die Wissenschaft in Innsbruck und Tirol besondere Bedeu-
tung; das Land Tirol unterstützt diese Entwicklung auch durch die Auf-
wendung erheblicher finanzieller Mittel. Die Entwicklung der Wissen-
schaft und Forschung im Land Tirol ist auf einem guten Wege und die Universität Innsbruck ist ein bedeutender
Motor für die Tiroler Wirtschaft.
Dr. Herwig van StaaLandeshauptmann von Tirol
Unser Land.
Uni-Magazin 9/05 Neu 20.09.2005 10:12 Uhr Seite 1
unimagazin8 uni innsbruck
Alumnis diskutieren Zukunft der Arbeitswelt
Eine Behinderung zu haben, bedeutet nicht hilflos zu
sein. „Für Dienstnehmer und Studierende gibt es zahl-
reiche Hilfen an unserer Alma Mater“, betont Behinder-
tenbeauftragte Mag. Patrizia Egger.
Arbeitsassistenz erleichtert Berufsleben
„Je nach Grad der Behinderung gibt es die persönliche
Assistenz am Arbeitsplatz“, erklärt Mag. Paso Zengin
vom Verein „Selbstbestimmt Leben“. Diese reicht von
Hilfe beim Erreichen des Arbeitsplatzes über Hilfe beim
Essen bis hin zu Körperpflege. Vermittelt wird die Assis-
tenz vom Verein, die Bezahlung erfolgt über das Bun-
dessozialamt. „Ich nutze diese Möglichkeit. Sie ist eine
große Erleichterung für mich und eröffnet neue Möglich-
keiten in der Arbeit“, erzählt Mag. Patrizia Egger.
Die persönliche Assistenz können sowohl Dienstnehmer
als auch Studierende mit Behinderung in Anspruch neh-
men. Studierende können seit Anfang des Jahres auch
um eine Ausbildungsbeihilfe, finanziert durch das Bun-
dessozialamt, ansuchen.
„Sehenden immer einen Schritt voraus“
Seit Februar 2005 ist Vladimir Vasic Behindertenvertrau-
ensperson für das nichtwissenschaftliche Personal der
LFU. Er ist von Geburt an sehbehindert. Als Behinder-
tenvertrauensperson ist er vor allem für die Anliegen
von sehbehinderten Menschen zuständig. Derzeit sind
neun sehbehinderte Menschen in der Verwaltung der
LFU tätig. Besonders wichtig erscheint Vasic der natür-
liche Umgang mit behinderten Personen. Ein offenes
Aufeinanderzugehen ist wünschenswert. Hilfe wird ger-
ne angenommen. „Wir wünschen uns, dass Behinderte
normal in die Arbeitswelt integriert werden. Mitleid ist
eindeutig fehl am Platz. Wir sind Sehenden immer einen
Schritt voraus“, so Vasic.
Behindertenvertrauensperson des wissenschaftlichen
Personals ist Mag. Harald Stauber.
Uni Innsbruck setzt auf Integration
Um das Arbeiten und Studieren für benachteiligte Menschen zu unterstützen, gibt es an der Leopold-
Franzens-Universität Innsbruck ein weitverzweigtes Netzwerk mit eigenen Behindertenbeauftragten
und –vertrauenspersonen. Sie setzen sich für eine behindertenfreundliche Universität ein.
inte
gra
tion
Volker Schönwiese erhielt Integrationspreis
Der dritte Integrationspreis des Bundessozial-
amtes Tirol in der Kategorie Institutionen/In-
dividualisten ging an Prof. Volker Schönwiese
vom Institut für Erziehungswissenschaften.
Walter Guggenbeger, Leiter des Bundessozial-
amts, überreichte den Preis.
Als Mitbegründer des Mobilen Hilfsdienstes Inns-
bruck gilt Schönwiese in Tirol seit 30 Jahren als Vor-
reiter der Integration und Gleichstellung behinderter
Menschen. Seine vielfältige Lehrtätigkeit an meh-
reren Universitäten Österreichs sowie zahlreichen
Bildungseinrichtungen zur Thematik integrative
Pädagogik, half bei der Verbreitung und Akzeptanz
integrationspädagogischer Ansätze und Konzepte.
Behindertenvertrauensperson
Vladimir Vasic
bei der Arbeit
in der Telefonzentrale
der LFU Innsbruck.
unimagazin 9uni innsbruck
Innerhalb der Grundausbildung werden die Mitarbeite-
rInnen der LFU Innsbruck auf ihre Aufgaben an ihrem
Arbeitsplatz vorbereitet. „Unsere MitarbeiterInnen be-
nötigen einen einheitlichen Grundstock an Wissen über
rechtliche Belange, neue Informationstechnologien und
soft skills. Mit einem maßgeschneiderten Fort- und Wei-
terbildungsangebot sind sie in der Lage, den ständig
wechselnden Herausforderungen in der Arbeitswelt zu
begegnen und auch das nötige Selbstvertrauen und Pro-
blemlösungskompetenz einzubringen“, ist Wieser vom
hohen Stellenwert der internen Fortbildung überzeugt.
Basiswissen wird vermittelt
Auch die LehrgangsteilnehmerInnen sind vom Angebot
der LFU Innsbruck begeistert. „Speziell das Fach UG
2002 ist äußerst hilfreich für unsere Arbeit. Jetzt erkenne
ich Zusammenhänge, die wichtig für den Arbeitsablauf
sind“, freut sich Sabine Böck vom Vizerektorat für For-
schung, eine erfolgreiche Teilnehmerin des Sommerkur-
ses. Neben der Vermittlung von arbeits-, organisations-
rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen
werden spezielle Arbeits- und Managementtechniken
unterrichtet. „Wichtig ist aber auch das gegenseitige
Kennen lernen über Abteilungsgrenzen hinaus um damit
die Basis für ein gutes und abteilungsübergreifendes
Miteinander zu schaffen“, betont Mag. Monika Moritz-
Angerer von der Personalentwicklung.
Auch Professoren drücken Schulbank
Auch für das wissenschaftliche Personal gibt es seit
Juli 2005 die Verpflichtung zur Weiterbildung. Der Lehr-
gang „Lehren Lernen“ vermittelt WissenschaftlerInnen
das nötige Basiswissen für die Lehre und motiviert zur
Anwendung neuer Lehr- und Lernmethoden in der Pra-
xis. „Mit dem Lehrgang haben junge wissenschaftliche
MitarbeiterInnen der Kategorie 1 und 2 die Möglichkeit
lehrrelevante Kompetenzen auf- und auszubauen, das
eigene Lehrprofil weiter zu entwickeln und sich mit an-
deren Hochschullehrenden an der LFU durch kollegiale
Beratung zu vernetzen“, erklärt Mag. Ingrid Augenstein
von der Personalentwicklung die Hintergründe.
Weiterbildung wird gefördert
„Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat sich die kontinuierliche und flächendeckende Wei-
terbildung ihrer MitarbeiterInnen zum Ziel gesetzt“, betont Personalvizerektor Martin Wieser. An der
LFU arbeiten derzeit 929 nichtwissenschaftliche MitarbeiterInnen. Jährlich werden im internen Fortbil-
dungsprogramm rund 70 Kurse durch die Personalentwicklung angeboten.
leis
tun
g
Leistungsprämien erhöht
Im Sommer vergab das Rektorat an 304 allge-
mein Bedienstete der LFU Innsbruck ein zusätz-
liches „Urlaubsgeld“ in Form einer einmaligen
Sonderzahlung. Die Prämie ging an Personen
für besondere Leistungen.
Die Leistungsprämie hat einen gesetzlich veranker-
ten Rahmen im Vertragsbedienstetengesetz in der
Höhe von 0,25 Prozent der Jahresentgeltsumme.
Für das Jahr 2004 hat das Rektorat jedoch den Topf
auf 0,3 Prozent aufgestockt. Das entspricht einer
Gesamtsumme von 71.342,41 Euro. „Engagierte
und leistungsorientierte MitarbeiterInnen stellen
das Fundament unserer Alma Mater dar“, begrün-
det Rektor Manfried Gantner diese Investition in die
MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck.
[Bild links]
14 TeilnehmerInnen
schlossen im Sommer den
Grundausbildungslehrgang
erfolgreich ab.
[Bild rechts]
VR Martin Wieser überreicht
Sabine Böck die Urkunde.
Sie hat Grundausbildung mit
Auszeichnung bestanden.
unimagazin10 uni innsbruck
Was bedeutet für Sie die Ernennung zum Ehrendoktor
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck?
Das Ehrendoktorat weckt in mir eine gute Erinnerung an
die Studienzeit in Innsbruck. Es ist eine neue Begegnung
mit dem Universitätsleben und der Frage: Was bewegt
die Jugend heute, wie positioniert sich die Jugend im
wachsenden Wohlstand? Ich muss mich jetzt auch fra-
gen, was ich für die Universität und ihre Studenten tun
könnte. Die Verpflichtung ist stärker geworden.
Hat Sie Ihre Studienzeit in Innsbruck besonders ge-
prägt, wenn ja, inwiefern?
In Innsbruck habe ich die Jesuiten kennen gelernt, mei-
ne Lehrer gefunden und gute Freunde, mit denen ich
bis heute verbunden bin. Ich vergesse die Aufbruchstim-
mung des 2. Vatikanischen Konzils nicht, auch die schöne
Stadt und das Land weiß ich zu schätzen.
Arbeit und Berufung
Woher schöpfen Sie die Kraft für Ihr umfangreiches
soziales Engagement?
Die Kraft kommt von den Kindern. Meine Schützlinge
setzen mich unter Strom. Wer die Not berührt oder von
ihr berührt wird, muss und kann aktiv werden. Die Kraft
kommt aus dem Gottesdienst.
Warum haben sie sich für die Länder Rumänien und
Moldawien entschieden?
Nach Rumänien wurde ich vor 14 Jahren vom Orden ge-
schickt, weil nach der Wende die Not in den Ceausescu-
heimen publik wurde. Die Republik Moldau liegt in der
Nachbarschaft zu Rumänien, auch hier wird rumänisch
gesprochen. Es gibt also keine Sprachbarriere. Hier sind
die Probleme aber noch größer. Die Arbeitslosenrate ist
hoch und es gibt viele verlassene Kinder.
Warum wählten Sie Kinder und Jugendliche als
Schwerpunkt Ihrer Arbeit?
Die Jugend hat mich immer angezogen. Ich liebe das Le-
ben, die Überraschung, die Fragen und die Auseinander-
setzung. Mit den Kindern bin ich neugierig auf die Zukunft
und möchte mich um mehr Gerechtigkeit bemühen. Ich
möchte die Jugend zur Mitarbeit gewinnen, zum Mit-
kämpfen.
Entwicklungshilfe und Osterweiterung
Empfinden Sie Ihre Arbeit angesichts der weiter aus-
einander klaffenden Schere zwischen Arm und Reich
als Kampf gegen Windmühlen?
Meine Arbeit macht mir Mut, weil ich täglich erlebe, was
ein einzelner, eine Gemeinschaft verändern kann. Ich er-
Aus Dankbarkeit handelnAbsolventeninterview mit Pater Georg Sporschill
Im Sommer erhielt Pater Georg Sporschill SJ den Ehrendoktortitel der LFU Innsbruck für seinen
„Totaleinsatz in Sachen Menschlichkeit und Menschenrechte“. Bekannt geworden ist Sporschill vor
allem durch sein großes Engagement für die Straßenkinder in Rumänien.
[Bild links]
Rektor Manfried Gantner
gratuliert Pater Georg Sporschill
zum Ehrendoktorat der LFU
Innsbruck.
[Bild rechts]
Dr. Wolfgang Pallaver übergibt
Pater Georg Sporschill das
Ehrendekret.
unimagazin 11uni innsbruck
lebe, wie reich Arme sind und werden, in welchen Gefah-
ren Reiche sind, aber auch welche Chancen sie haben.
Der Weg mit Arm und Reich und der Skandal der Kluft
zwischen ihnen provozieren mich zum Kämpfen und set-
zen immer neue Kräfte frei.
Wie sehen Sie die Situation der Kinder und Jugendli-
chen im zukünftigen EU-Mitgliedsland Rumänien?
Die Jugendlichen in Rumänien sind hungrig. Sie möchten
lernen, sie setzen ihre Hoffnung auf Europa. Die Religiösi-
tät ist stark verwurzelt. Im Hinblick auf die EU hat sich die
Situation der Kinder und Jugendlichen stark zum Besse-
ren gewendet. Rumänien ist eine Baustelle. Im Sozialen
und Wirtschaftlichen geht es aufwärts. Rumänien ist eine
Aufgabe für die EU, noch mehr aber wird Rumänien in die
EU mitbringen.
Was bedeutet für Sie Osterweiterung?
Die Wirtschaft hat die Osterweiterung längst realisiert.
Die großen österreichischen Betriebe und Geschäfte ver-
dienen in Rumänien viel Geld. Sie tragen auch zur Gesun-
dung der rumänischen Wirtschaft und Gesellschaft bei.
Viele Österreicher helfen in Rumänien. Besonders junge
Leute, sie gewinnen eine tiefe Beziehung zu diesem Land
mit viel Gastfreundschaft, Weltkulturerbe und alten öster-
reichischen Spuren. Skepsis haben fast nur jene, die noch
nie in Rumänien waren.
Persönlich und Privat
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Es ist eine Berufung, Jesuit zu sein. Ich liebe am Jesuiten-
dasein die große Eigenverantwortung, das Vertrauen des
Ordens auf jeden einzelnen, der nur an Gott gebunden ist.
Sonst ist der Jesuit frei, sich in der Welt einzusetzen und
so auf die Liebe Gottes zu antworten. Jugendliche, die
ich als Psychologiestudent im Gefängnis und in Heimen
besucht habe, haben in mir zum ersten Mal den Wunsch
geweckt, Jesuit zu werden. Ich möchte ganz für „meine“
Kinder da sein.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Nächstes Jahr werde ich 60. Ich möchte mein Werk CON-
CORDIA zukunftsfähig machen und die verbleibenden
Jahre für die Ausbildung meiner jungen MitarbeiterInnen
verwenden. Ich wünsche mir Schüler, die mein Werk in
die Zukunft weiterführen, Schüler, die der Jugend die Kir-
che öffnen und die Bibel als Lebensweg zeigen. Darüber
hinaus suchen wir nach Möglichkeiten, unsere Arbeit auf
die Ukraine auszuweiten.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Das Wort aus der biblischen Tradition „Wer ein Leben ret-
tet, rettet die ganze Welt.“ Unlängst hat mir ein Mann,
den ich wegen seiner Leistung und Menschlichkeit tief
bewundere, geschrieben: „Alles Große in der Welt ge-
schieht nur, wenn jemand mehr tut, als er tun muss.“ Mit
einem Satz: aus Dankbarkeit handeln.
Welchen Rat oder Appell geben Sie jungen Studieren-
den mit auf den Weg?
Frag nicht, wozu du Lust hast, sondern: Wo werde ich
gebraucht? Du kannst es lernen, den Ruf zu hören, deine
Berufung zu entdecken. Dann findest du eine Lebensauf-
gabe und persönliche Erfüllung.
Vielen Dank für das Gespräch!
Pater Georg Sporschill SJ wurde am 26. Juli 1946 in
Feldkirch geboren. Von 1964 bis 1970 studierte er
Theologie an der Universität Innsbruck und war dort
anschließend als wissenschaftlicher Assistent tätig.
1976 schloss er sich den Jesuiten an. 1978 wurde er
zum Priester geweiht.
Mit der Gründung der Wohnstätte „Blindengasse“
1982 in Wien fängt die außergewöhnliche Geschich-
te von Pater Sporschill an. Er bietet obdachlosen Ju-
gendlichen die Chance, sich wieder in die Gesellschaft
einzugliedern. Seit 1991 engagiert sich Sporschill mit
Concordia in Rumänien und der Republik Moldau für
Straßenkinder. 2004 wurde Pater Sporschill zum Ös-
terreicher des Jahres gewählt.
Zur Person:
unimagazin12 uni forschung
Eines der sechs vorgestellten Projekte war das Christi-
an-Doppler-Labor „Advanced Hard Coatings“ unter der
gemeinsamen Leitung von Prof. Christian Mitterer aus
Leoben und Dr. Richard Tessadri vom Institut für Minera-
logie und Petrographie an der LFU Innsbruck.
Bohrer heilt sich selbst
Im Christian-Doppler-Labor „Advanced Hard Coatings“
charakterisiert Dr. Richard Tessadri mit seinem Team
Hartstoffschichten für Werkzeuge, die diese fast so hart
werden lassen wie Diamanten. Darüber hinaus sollen die
Hartstoffschichten selbsttätig härter werden, schmie-
rend wirken und Schäden selbst ausheilen können.
Wirtschaft profitiert von Wissenschaft
An diesem ambitionierten Forschungsprojekt sind Wis-
senschaft und Wirtschaft gleichermaßen beteiligt: Plan-
see Metall steuert sein Wissen über Beschichtungsquel-
len bei und Balzers aus Liechtenstein sein Know-how
im Bereich der Beschichtungstechnik. Laborleiter Prof.
Christian Mitterer von der Montanuni Leoben konzen-
triert sich mit seinen MitarbeiterInnen auf die Schicht-
entwicklung und Dr. Tessadri mit seinem Team auf die
Schichtanalytik. Das K-plus Kompetenzzentrum Materi-
als Center Leoben stellt darüber hinaus seine Methoden
zur Charakterisierung der Schichteigenschaften zur Ver-
fügung. „Durch die Kooperation von Wissenschaft und
Wirtschaft können sich die Universitäten weiter öffnen
und in das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben
noch mehr integrieren“, so BM Elisabeth Gehrer.
Werkzeuge für die Ewigkeit
Die dünnen Hartstoffschichten werden auf Werkzeuge
aufgebracht, verlängern damit die Lebensdauer dieser
Werkzeuge entscheidend und erschließen völlig neue
Bearbeitungstechniken. Die Schichten können mit Hil-
fe plasmaunterstützter Vakuumbeschichtungsverfahren
(Physical Vapour Deposition, PVD) abgeschieden wer-
den. Diese neuen Methoden eröffnen die Möglichkeit,
metastabile oder nanostrukturierte Schichten mit neuar-
tigen Eigenschaftskombinationen herzustellen.
Uni-Projekt wird in Alpbach vorgestellt
Als Vorzeigeprojekt der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft wurde die Zusammenarbeit von
LFU Innsbruck, Plansee und Balzers am Vorabend der Technologiegespräche in Alpbach gewürdigt.
pro
jek
te
LFU und Fa. Plansee Metall:
„CD-Labor Advanced Hard Coatings“
Universität Linz und Fa. DICE GmbH:
„Ein Chip für das mobile UMTS-Telefon“
Fachhochschule Oberösterreich und voestalpine
Stahl: „MOSES – Mobile Safety System for
Work Clearance Processes“
TU Wien und Fa. Siemens Transportation Systems:
„Vienna Rail Research Initiative“
Medizinische Universität Graz und Fa. Oridis Biomed:
„Gewebedatenbank“
Fachhochschule Joanneum und Fa. Seidel Elektronik:
„Das Lawinenverschüttetensuchgerät Pieps DSP“
Die sechs Vorzeige-Projekte von Alpbach
[Bild links]
v.l. Vizerektor Tillmann Märk,
Dr. Richard Tessadri,
BM Elisabeth Gehrer und
Rektor Manfried Gantner
[Bild rechts]
Die Laborleiter Richard Tessadri
und Dr. Christian Mitterer
erforschen neue Hartstoff-
schichten für Werkzeuge.
unimagazin 13uni forschung
Heute verwendete Hörimplantate (Cochlea Implantate)
ermöglichen über eine direkte Elektrostimulation des Hör-
nervs die Rehabilitation von tauben oder schwerhörigen
Menschen. Derzeit werden die dafür notwendigen elek-
trischen Impulse hintereinander abgegeben. Die neuen in
Innsbruck entwickelten Implantate lassen erstmals eine
zeitliche Überlappung der Impulse zu.
Erstes voll implantiertes Sinnesorgan
Die Innsbrucker Physiker lösten dieses Problem mit ei-
nem eigenen mathematischen Modell. Dieses Cochlea
Implantat basierend auf der neuen Simulationsstrategie
wird das Sprachverständnis und das Musikhören verbes-
sern. Es ist auch energiesparender als die Vorgängermo-
delle: „Gelingt es, unsere neue Simulationsstrategie um-
zusetzen, wäre unser Implantat das erste voll implantierte
künstliche Sinnesorgan und zweifellos ein Meilenstein
auf dem Gebiet der Medizintechnik“, erklärt Univ.-Doz.
Dr. Clemens Zierhofer, Leiter der neuen Forschungsein-
richtung.
Zentrum für Hörimplantate entsteht
Mit der Einrichtung des neuen Christian Doppler Labors
„Active Implantable Systems“ entsteht an der LFU Inns-
bruck ein Zentrum für Hörimplantate (Cochlea Implantate).
Gemeinsam mit dem Tiroler Erfolgsunternehmen Medical
Electronics (MED-EL) – einem Spin off der LFU Innsbruck
von Ingeborg und Erwin Hochmair – und der Christian-
Doppler-Gesellschaft wird das neue CD-Labor an der LFU
Innsbruck gegründet. Das Jahresbudget beträgt für die
nächsten sieben Jahre 400.000 Euro.
Tiroler Erfolgsunternehmen beteiligt sich
„MED-EL ist ein global tätiges und wachsendes Unter-
nehmen“, erklärt Prof. Ingeborg Hochmair, CEO von Me-
dical Electronics. Weltweit werden derzeit über 70.000
Menschen mit Cochlea Implantaten versorgt. Zwei Drittel
davon sind Kinder wie Julia Ofner. Sie trägt beidseitig ein
Cochlea Implantat. Mit diesem Implantat kann sie heute
normal eingeschult werden: „Wir wollen genau für die-
se Kinder unsere Implantate ständig weiterentwickeln.“
MED-EL ist der drittgrößte Anbieter von Cochlea Implan-
taten auf dem Weltmarkt. Derzeit werden 15 Prozent des
Umsatzes in die Forschung und Entwicklung investiert.
Neue Hörimplantate fördern Sprachverständnis
„Die Pionierarbeit an unserer Universität hat bereits vielen tauben und schwerhörigen Menschen
helfen und ihre Lebensqualität entscheidend verbessern können“, freut sich Rektor Manfried Gantner.
Mit der Einrichtung des neuen Christian Doppler Labors für ‚Active Implantable Systems’ wird die For-
schungskompetenz in diesem wichtigen Bereich des Gesundheitswesens ausgebaut.
cd
-lab
ore
Christian Doppler fördertdie LFU Innsbruck
Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft
(CDG) ist nach dem österreichischen Physiker und
Mathematiker Christian Andreas Doppler benannt.
Die CDG hat eine Schlüsselposition zwischen Wis-
senschaft und Wirtschaft. Ihr vorrangiges Ziel ist
die Förderung anwendungsorientierter Grundlagen-
forschung.
Christian Doppler Labore an der LFU Innsbruck:
„Chemie Cellulosischer Faser und Textilien“
ao. Univ.Prof. Dr. Thomas Berthold
“Advanced Hardcoatings”
Ass.-Prof. Dr. Richard Tessadri
“Active Implantable Systems”
Univ.-Doz. Dr. Clemens Zierhofer
v.l. Univ.-Doz. Dr. Clemens
Zierhofer, Leiter des neuen
Christian-Doppler-Labors,
Michaela Ofner, Mutter von
Julia Ofner, sechs Jahre alt aus
Neustift, trägt
beidseitig ein Cochlea
Implantat, und
Rektor Univ.-Prof. Dr.
Manfried Gantner eröffnen
das neue CD-Labor für die
Weiterentwicklung von Hörim-
plantaten.
unimagazin14 uni forschung
Sie sind ein anerkannter Mittelalterhistoriker. Was
macht die Faszination dieser Disziplin aus?
Das Jahrtausend zwischen 500 und 1500 liegt uns in
gleicher Weise sehr ferne wie auch nahe. Immer öfter
dient das Mittelalter heute als Hintergrund für spektakulä-
re „Events“, in denen romantisch und geheimnisvoll die
wilde Zeit der harten Männer und edlen Frauen „wieder-
belebt“ wird. Für den Wissenschaftler, aber auch für viele
andere Interessierte, ist das Mittelalter aber eine wesent-
liche Grundlage unserer Gegenwart und unserer Zukunft.
Wie muss man sich das Mittelalter vorstellen?
Die allermeisten Menschen lebten in und von der Land-
wirtschaft. Sie wurden von Hunger und Seuchen geplagt
und suchten Trost in der Religion. Es gab kaum Fortschrit-
te in der Technik. Erst gegen Ende dieser Epoche erleb-
ten Handel und Verkehr auch im überregionalen Bereich
zwischen dem Orient und Europa sowie der Bergbau ei-
nen gewaltigen Aufschwung.
Was ist uns vom Mittelalter bis heute noch erhalten
geblieben?
Auf den ersten Blick: Kirchen, Burgen, Städte. Wenn man
aber genauer hinschaut: essentielle Gegebenheiten un-
serer Gegenwart. Man denke nur an die damals erfolgte
Gründung der meisten heute bestehenden europäischen
Staaten, an die ethnischen und die bis vor kurzem vor-
herrschenden sozialen Strukturen, aber auch an Einzelhei-
ten, wie an den Ursprung vieler Städte oder der Univer-
sitäten in dieser Epoche. Im Mittelalter erfolgte auch die
Ausbreitung des Christentums, entstand das „christliche
Abendland“, aber auch der Islam mit seiner ungeheueren
Expansion.
Forschung und Entdeckung
Ihre Entdeckung wird oft mit dem Ötzi-Fund vergli-
chen. Was ist das besondere an ihrem Fund?
Der Vergleich stammt nicht von uns, sondern von Jour-
nalisten. Zudem sind unsere Schriftstücke gewiss nicht
so öffentlichkeits- und werbewirksam wie der Mann aus
dem Eis. Eines darf man aber schon festhalten: Während
der Ötzi-Fund ein Zufallsprodukt war, ist unsere Entde-
ckung vor allem ein Ergebnis langjähriger wissenschaft-
licher Arbeit.
In der Fachwelt gilt dieser Fund durchaus als eine Sen-
sation. Kaiser Friedrich II. ist zweifellos eine der faszinie-
rendsten Persönlichkeiten im Mittelalter. Das erklärt das
eindrucksvolle Echo auch in führenden europäischen Zei-
tungen.
Was waren Friedrich und Konrad für Menschen?
Sie stammten aus dem süddeutschen Herrscherge-
schlecht der Staufer. Friedrich war ein kulturell und wis-
senschaftlich höchst interessierter Herrscher, und er wird
bisweilen auch als erster aufgeklärter Fürst bezeichnet.
Sein Herrschaftsbereich erstreckte sich von der Ostsee
bis Sizilien und über weite Bereiche des Mittelmeeres.
Berühmt wurde er auch durch seinen Kreuzzug, der ohne
Forscher im GesprächProf. Josef Riedmann macht sensationelle Entdeckung in der Bibliothek
In einem 700 Jahre alten Pergamentcodex wurden kürzlich vom pensionierten UB-Direktor HR Walter
Neuhauser und Prof. Josef Riedmann Abschriften von ungefähr 130 bisher in der Forschung un-
bekannten Schriftstücken des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. und seines Sohnes Konrad IV.
entdeckt. Die Handschrift stammt aus der Kartause Allerengelberg in Schnals in Südtirol und befin-
det sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Universitätsbibliothek.
[Bild links]
v.l. Prof. Josef Riedmann und
HR Walter Neuhauser heben
Schätze aus dem Mittelalter.
[Bild rechts]
Das Monogramm König
Konrads IV.
© S
tefa
n D
ietr
ich
unimagazin 15uni forschung
einen Schwertstreich auf Grund von Verhandlungen mit
dem Sultan den Christen auf eine bestimmte Zeit den
Zugang zu den Heiligen Stätten in Palästina ermöglichte.
Konrad IV. besaß bisher im Gegensatz zu seinem Vater
wenig Profil. Dies hängt einmal mit seiner kurzen Re-
gierungszeit (1251-1254), aber auch mit dem Mangel an
Quellen zusammen. Die Neufunde werden zweifellos zu
einer neuen Bewertung dieses Herrschers führen.
Welche Inhalte haben die Schriftstücke?
Viele Dokumente besitzen in erster Linie politische Inhal-
te. Viele zeigen aber auch, wie Friedrich und Konrad mit
ihren Beamten Alltagsprobleme ihrer Untertanen, wie
Erbstreitigkeiten und andere Angelegenheiten der Ver-
waltung, regelten. Man genehmigte beispielsweise die
Errichtung von Mühlen, gewährte Wasserbezugsrechte,
sorgte für den Ausbau von Häfen sowie für die Erhaltung
von Brücken und traf Maßnahmen zur Organisation der
Hohen Schule von Salerno und zur Förderung von Han-
del und Verkehr. Die im Innsbrucker Codex überlieferten
Dokumente basieren offensichtlich auf Kopien, die in der
Kanzlei der Staufer aufbewahrt wurden. Diese wurden ab-
geschrieben, um als Muster zu dienen.
Wie wurden Sie auf den Fund aufmerksam und wie
sieht die weitere Vorgehensweise aus?
HR Neuhauser betreibt als ausgewiesener Philologe be-
reits seit längerer Zeit in einer privaten Initiative, unter-
stützt von Mitarbeitern, die vom Forschungsförderungs-
fonds bezahlt werden, die systematische Katalogisierung
der Handschriften der Universitätsbibliothek. Ich erhielt
das druckfertige Manuskript eines im Rahmen dieses
Unternehmens entstandenen Bandes zur Begutachtung
vorgelegt, und als Historiker habe ich erkannt, um wel-
chen Schatz es sich hier handelt. Nächstes Jahr werde ich
vorzeitig emeritieren, d.h. meine Lehrtätigkeit an der LFU
beenden, und mich dann ganz der Erforschung dieser Do-
kumente widmen.
Uni und Politik
Wie sehen Sie die Entwicklung an der LFU Innsbruck
allgemein und an ihrer Fakultät im Speziellen?
Unsere Fakultät leidet besonders unter den derzeit ein-
geleiteten Sparmaßnahmen. Aber gerade mit unserem
Fund konnten wir beweisen, dass auch wir imstande
sind, positiv für internationales Aufsehen zu sorgen und
zum Ansehen unserer Universität in der wissenschaftli-
chen Welt beizutragen.
Wie würden Sie an der Stelle des Rektorats agieren?
Ich glaube, dass die Universitätsleitung sich nicht zu sehr
von vordergründigen wirtschaftlichen Kriterien leiten las-
sen und auch den Mut haben sollte, Entscheidungen, die
sich nicht bewährt haben, rückgängig zu machen. Prinzi-
piell habe ich aber vor allen Respekt, die sich unter den
jetzt geschaffenen rechtlichen Bedingungen für leitende
Funktionen an unserer Universität zur Verfügung stellen.
Welche Studierenden spricht das Studium der Ge-
schichte an?
Das Studium der Geschichte vereint jung und alt. Erstaun-
lich viele Menschen sind an Geschichte interessiert. Vor
allem der Anteil an Seniorenstudierenden nimmt kontinu-
ierlich zu, und dieser Prozess wird sich in absehbarer Zeit
noch intensivieren. Die Menschen werden bekanntlich
immer älter und gesünder im Alter, und bald können jene
Jahrgänge in Pension gehen, die bereits von der Bildungs-
reform seit den 60er Jahren profitiert haben. Die Senioren
sind nach meiner Erfahrung ein Gewinn und gewisserma-
ßen auch ein neuer Markt für die Universität.
Vielen Dank für das Gespräch!
Josef Riedmann wurde 1940 in Wörgl in Tirol ge-
boren. Er studierte Geschichte und Geographie in
Innsbruck, Marburg/ Lahn und Wien. Er habilitierte
sich 1975 für das Fach „Österreichische Geschich-
te“. Im Jahr 1982 wurde er als Ordinarius für „Ge-
schichte des Mittelalters und Historische Hilfswis-
senschaften“ an der LFU Innsbruck berufen. 15
Jahre stand er an der Spitze des Vereins des Tiroler
Landesmuseums Ferdinandeum. Er ist wirkliches
Mitglied der Österreichischen Akademie der Wis-
senschaften und mehrerer anderer wissenschaftli-
cher Institutionen im In- und Ausland.
Zur Person:
unimagazin16
In vielen Regionen Europas ist der Wasserverbrauch
durch stabile Bevölkerungszahlen und Sparmaßnahmen
rückläufig. In Indien kann der stark steigende Bedarf
an Wasser in den schnell wachsenden Städten oft nur
stundenweise gedeckt werden. Am Ganges leben der-
zeit etwa acht Prozent der Weltbevölkerung mit entspre-
chendem Wasserbedarf - Tendenz stark steigend.
Ultrafiltrat ist die Alternative
Um die Abhängigkeit vom meist stark verschmutzten
Oberflächenwasser zu verringern, wird verstärkt auf
Grundwasserressourcen zurückgegriffen. Sinkende
Grundwasserspiegel werden dabei in Kauf genommen.
Die Gewinnung von Uferfiltrat könnte hier für viele Regi-
onen eine bessere und nachhaltige Alternative zur Was-
seraufbereitung bieten.
Natürliche Reinigung wird genutzt
Bei der so genannten Uferfiltratgewinnung zur kom-
munalen Wasserversorgung werden ufernahe Förder-
brunnen genutzt, die infiltriertes Flusswasser aus dem
Grundwasserkörper ziehen. Neben der rein mechani-
schen Filterwirkung finden sowohl geochemische als
auch mikrobiologisch katalysierte Umwandlungsprozes-
se statt: „Vor allem in der biologisch hochaktiven Sedi-
mentzone des Flussbettes erfolgt eine erhebliche Qua-
litätsverbesserung des eingesickerten Flusswassers mit
signifikanter Keim- und Trübstoffreduktion“, erklärt Dr.
Bernhard Wett vom Institut für Umwelttechnik. Der ge-
ringe technische Aufwand und die geringen Kosten sind
weitere Vorteile für diese Form der Trinkwasservorbe-
handlung.
Innsbrucker übernehmen Monitoring
Prof. Wolfgang Rauch und Dr. Bernhard Wett vom In-
stitut für Umwelttechnik arbeiten im EU-India Econo-
mic Cross Cultural Programme mit der Hochschule für
Technik und Wirtschaft aus Dresden, den Stadtwerken
Düsseldorf, der University of East Anglia und dem indi-
schen Projektpartner, dem Indian Institute of Technolo-
gy IIT Roorkee zusammen. Neben dem vorgesehenen
Monitoring-Programm dient das Projekt vor allem dem
Bildungs- und Wissenstransfer.
Die Uferfiltratgewinnung in Indien bietet somit nicht nur
technische Projektinhalte, sondern wird in Anbetracht
der religiösen Dimension der Flüsse - speziell des Gan-
ges - dem breiten Anspruch des gewählten Förderpro-
gramms (cross-cultural) gerecht.
Uni-Forscher reinigen Trinkwasser in Indien
In Europa wird seit 150 Jahren bei der Gewinnung von Wasser aus flussnahen Brunnen die Uferbank
als natürlicher Reinigungsfilter auf dem Weg vom Fluss zum Brunnen genutzt. Innsbrucker Umwelt-
techniker prüfen dieses System nun im Rahmen eines EU-Programms in Indien auf seine Tauglichkeit.
Uferansicht von Varanasi
- Indiens kulturelles
Zentrum. Dort wird derzeit
Oberflächenwasser
des Ganges zur
Trinkwasserversorgung direkt
zwischen den Uferplätzen
zur Feuerbestattung und den
Badestellen bezogen.
uni forschung
© U
mw
eltt
echn
ik
unimagazin 17uni forschung
Tausende Tote, Sachschäden in Milliardenhöhe, Hilfs-
aktionen, aber auch Plünderungen begleiten Hochwas-
serschäden, Flutkatastrophen, Lawinenabgänge und
ähnliche Naturkatastrophen. In den vergangenen Jahren
traten solche Wetterextreme vermehrt auf. Innsbrucker
Geologen rund um Prof. Christoph Spötl vom Institut
für Geologie und Paläontologie haben neue Erkenntnis-
se in dieser umstrittenen Frage gewonnen. Ein 20 cm
großer Tropfstein in Tirol gibt Aufschluss darüber, dass
Klimaerwärmungen keine ungewöhnliche Entwicklung
darstellten.
Klima war im Mittelalter ähnlich
In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof.
Augusto Mangini von der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften konnte kürzlich gezeigt werden, dass
im zentralalpinen Raum die Temperaturen während des
Mittelalters ähnlich hoch waren wie heute, unterbro-
chen durch eine markant kühlere Phase zwischen etwa
1400 und 1850, bekannt als die „Kleine Eiszeit“. Diese
Ergebnisse fließen nun in die intensive internationale
Debatte ein.
Tropfstein als Zeitzeuge
Die Forschungsgruppe um Prof. Christoph Spötl unter-
sucht seit Jahren Tropfsteine in Österreich. In der rund
zehn Kilometer langen Spannagel Höhle auf 2500 Me-
tern Seehöhe im Tuxer Tal, einer der größten Höhlen
Tirols, hat das Forschungsteam den wichtigen Informa-
tionsträger gefunden. „Tropfsteine „wachsen“ Jahrtau-
sende lang und speichern in ihrer chemischen Zusam-
mensetzung wertvolle Umwelt- und Klimainformation“,
erklärt Prof. Spötl. Den WissenschaftlerInnen gelang
es durch ihr wertvolles Forschungsobjekt eine zeitlich
hochaufgelöste Temperaturkurve der letzten 2000 Jahre
zu erstellen.
Wehrt sich die Natur gegen den Menschen?
Naturkatastrophen wie in New Orleans oder die Hochwasserkatastrophe in Tirol und Vorarlberg sowie
verheerende Waldbrände in Spanien und Südfrankreich aufgrund der langen Hitzewellen lassen die
Stimmen über Klimaveränderungen immer lauter werden.
klim
a
Aber in der Klimafrage gibt es unterschiedliche
Meinungen: Die Meteorologen und Geophysiker
der Österreichischen Gesellschaft für Meteoro-
logie diskutieren den Klimawandel, auch beein-
flusst durch den Menschen.
Dieser Klimawandel hätte überwiegend Auswirkun-
gen auf den Tourismus aufgrund des Gletscherrück-
gangs. Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte
des 20. Jahrhunderts schrumpfte die Gletscherflä-
che Österreichs um die Hälfte. Ein weiterer Rück-
gang wird erwartet. „Ich würde eher in Weingärten
als in Seilbahnen investieren“, rät Dr. Herbert Püm-
pel vom Austrocontrol Flugwetterdienst Innsbruck.
„Wetter- und Klimaextreme nehmen zu“ betonen
einige Experten, „sowie auch Überschwemmun-
gen und Trockenperioden.“
Weinberge statt Skilifte
Aufgrund der akuten
Hochwassergefahr hat
das Rektorat frühzeitig
die LFU Innsbruck geräumt.
© L
and
Tiro
l
unimagazin18 uni forschung
Die menschliche Nase zum Vorbild analysiert die Un-
tersuchungsmethode die von Bakterien abgegebenen
Stoffe. Die Probe bedarf keiner speziellen Aufbereitung,
die Messergebnisse stehen in Echtzeit zu Verfügung. So
konnte die keimtötende und konservierende Wirkung
von Ozon nachgewiesen werden.
Ungenießbares Fleisch wird aufgespürt
Im Handumdrehen festgestellt werden kann durch die
neue Methode auch, ob Lebensmittel noch genießbar
sind. Die Gefahr von bakteriellen Infektionen wie Salmo-
nellen-Enteritis oder von Vergiftungen wie Staphylococ-
cus Toxine durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel
kann so eingedämmt werden.
63 verschiedene Bakterien leben im Bioabfall
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie
haben die Forschenden auch ein profanes alltägliches
Problem unter die Lupe genommen. Die Hitze der Som-
mermonate beschleunigt die Verrottung organischer
Substanzen. Besonders aus Biomüll-Tonnen entweichen
durch diesen Vorgang unangenehme Gerüche. Mit dem
PTR-MS wurden diese Emissionen untersucht und 150
verschiedene flüchtige Verbindungen ausgemacht. In
einem zweiten Schritt ermittelten die Forschenden am
Institut für Mikrobiologie die Gesamtkeimzahlen für
Bakterien und Pilze im Bioabfall und stellten Zusammen-
hänge mit den „Gerüchen“ her. Insgesamt konnten 30
verschiedene Pilzarten und 63 unterschiedliche Bakteri-
enarten isoliert und bestimmt werden.
Neue Biotonnen dämmen Geruchsbelästigung ein
Aufbauend auf den Forschungsergebnissen wurden drei
verschiedene Biotonnen und drei Vorsammelsysteme
getestet. Das Ergebnis war eine Reduktion der Gerüche
und der Mikroorganismen in der Luft.
Meine Nase heißt PTR-MS
Angewandte Forschung statt Elfenbeinturm: Dieser Maxime folgten Innsbrucker Ionenforscher rund
um Vizerektor Prof. Tilmann Märk. Mit dem von ihnen entwickelten Protonentransfer-Massenspektro-
meter (PTR-MS) messen sie etwa den Bakterienbefall von Fleisch.
Das Protonentransfer-Mas-
senspektrometer (PTR-MS) ist
vielseitig einsetzbar.
sp
in-o
ff
Mit der „Protonen-Tausch-Reaktions-Massen-
Spektrometrie“ können organische Moleküle
in Atem-, Raum- oder Außenluft quantitativ ge-
messen werden. Die Apparatur dazu liefert Ioni-
con Analytik GmbH.
Schadstoffbelastungen der Luft sind speziell im
Winter ein Problem. Um diese genau messen zu
können, wurde am Institut für Ionenphysik ein Ana-
lyseverfahren, die „Protonen-Tausch-Reaktions-
Massen-Spektrometrie“ entwickelt. Die erforder-
liche Apparatur, die „Schadstoff-Nase“, vertreibt
die Innsbrucker Firma Ionicon Analytik GmbH – ein
Spin-Off-Unternehmen der Leopold-Franzens-Uni-
versität Innsbruck.
Nähere Informationen unter www.ptrms.com
Innsbrucker „Schadstoff-Nase“
© Io
nico
n A
naly
tik G
es.m
.b.H
.
Deine Spende gibt Menschen die Chance zu leben!
Mit deiner Plasma-Spende entwickelt Baxter Medikamente, die viele Menschen zum Leben
brauchen. Auch die Rhesus-unverträglichkeit zwischen Mutter und Kind kann dank deiner Spende
neutralisiert werden.„“
PLASMA SPENDEN IST NICHT UMSONST! ALS ENTSCHÄDIGUNG FÜR DEINEN ZEITAUFWAND ERHÄLTST DU € 20,-- EURO PRO SPENDE!
Plasmazentrum Innsbruck:Mitterweg 16, 6020 Innsbruck
Telefon: 0512 - 274 [email protected]
www.plasmazentrum.at
Öffnungszeiten:Mo&Di: 10-20 Uhr
Mi-Fr: 9-19 Uhr
Täglich Gratis-Kinderbetreuung bis 12.30 Uhr
MC DONALD’S
MERKUR
MIT
TERW
EG
IVB-BUSLINIEN: R & T
WÜRTH-CENTERMITTERWEG 16
1. STOCK
Im Juli, August und
September gibt’s bei
Baxter wieder attraktive
Sommerprämien!!!
unimagazin20
Zum Thema „Chemische Simulationen von kleinen Mo-
lekülclustern bis zu Polymeren“ erörterten über 200
TeilnehmerInnen aus 17 Ländern die neuesten Erkennt-
nisse in den Bereichen der Theoretischen und der Com-
puter-Chemie. „Was als familiäres Treffen begann, hat
sich zu einem international besetzten Symposium auf
höchstem Niveau entwickelt“, freut sich Rode. Mit der
Erforschung des Saturnmondes Titan stand Rode heuer
bereits mehrmals im Mittelpunkt der Öffentlichkeit.
Forscher experimentieren
Neueste Daten der Raumsonde Huygens über die At-
mosphäre und die Oberfläche des Titan belegen Blitz-
entladungen und vor allem die Existenz von Wassereis-
vorkommen auf dem Saturnmond. Eine Forschergruppe
der LFU Innsbruck um Bernd Rode geht nun mit ihrem
Experiment der Frage nach, ob unter Einbeziehung von
durch die Blitze verdampften Wassermolekülen sauer-
stoffhaltige Verbindungen wie Aminosäuren entstehen.
Sie bildeten auf der Erde die erste Grundlage für die Ent-
stehung von Leben.
Evolution ist möglich
Sechs Wochen nach dem Start des Experiments konnte
bereits nachgewiesen werden, dass aufgrund der che-
mischen Voraussetzungen in der Atmosphäre über die
Blitzentladungen in Kombination mit dem Wassereis
Aminosäuren, die Grundbausteine des Lebens, entste-
hen. „Bei Erwärmung wäre daher eine ähnliche Evo-
lution wie auf der Erde möglich“, glaubt der Chemiker
Bernd Rode.
Ursuppe riecht streng
Zu Demonstrationszwecken mixten die Chemiker anläss-
lich der Präsentation der ersten Forschungsergebnisse
eine aus den gefundenen Elementen bestehende Titan-
Ursuppe. „Auch wenn Leben entsteht, die riechen anders
als wir“, waren sich BM Elisabeth Gehrer und Rektor
Manfried Gantner einig. Aufgrund des hohen Stickstoff-
gehalts riecht diese nämlich etwas streng.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert
Das Institut für Weltraumforschung in Graz war an der
Planung und Ausstattung der Raumsonde beteiligt und
stellte den Innsbrucker Forschergruppen um Prof. Bernd
Rode und Prof. Tilmann Märk ihre Daten zur Verfügung.
Für die Simulation der Wassereisoberfläche baute das
Unternehmen LIEBHERR in Lienz eine Spezialkonstruk-
tion ihrer Tiefkühltruhen für die LFU. Für die Blitze sorg-
te Benjamin Schranz, HTL-Absolvent und derzeit Rekrut
beim Bundesheer, der für die Mitwirkung an diesem
Experiment im Rahmen eines „Assistenzeinsatzes“ frei-
gestellt wurde. Ein spezielles Massenspektrometer des
Instituts für Ionenphysik ermöglicht die Analyse der Vor-
gänge direkt in den Blitzentladungen.
Das unimagazin wird über die weiteren Erkenntnisse
des Titan-Simulationsexperiments berichten.
Uni Innsbruck simuliert Evolution auf dem Titan
Vom 5. bis 7. September war der Innsbrucker Congress Schauplatz des 41. Symposiums für Theore-
tische Chemie unter der Leitung von Prof. Bernd Rode. Heuer sorgte Rode mit seinem Titan-Simulati-
onsexperiment bereits für Furore.
[Bild links]
Rektor Manfried Gantner und
Prof. Bernd Rode starteten das
Experiment im Frühjahr.
[Bild rechts]
Sechs Wochen später lässt
BM Elisabeth Gehrer
Rektor Gantner an der fertigen
Titan-Ursuppe schnuppern.
uni forschung
unimagazin 21uni forschung
Obwohl die Holzbranche in Tirol weltweit zu den Hoch-
burgen des Holzbaus zählt, fehlte dort bislang die Aus-
bildung von spezialisierten Architekten und Bauingeni-
euren, sowie die wissenschaftliche Unterstützung der
Holzbaufirmen für Forschung und Entwicklung. Mit der
Einrichtung des Stiftungslehrstuhls wurde diese Lücke
geschlossen.
„Golden Gate“ von Tirol errichtet
Mit der Staffenbrücke in Kössen wurde in Zusammen-
arbeit mit dem Holzbaulehrstuhl ein kleines Wahrzei-
chen für Tirol errichtet. Es entstand eine überdachte
Holzbrücke für den Schwerverkehr, die mit einer freien
Spannweite von über 50 Metern einen neuen Rekord im
Holzbrückenbau darstellt. Sie gehört inzwischen zu den
touristischen Attraktionen des Landes und wird auch
das „Golden Gate“ von Tirol genannt.
Neue Verbundtechnik hat Potenzial
Brücken sind Extrembauwerke mit besonders hohen
Lasten, außergewöhnlichen Spannweiten und gelten
deshalb als Wegweiser für den Stand der Technik. Neue
Möglichkeiten bieten sich im Holzbrückenbau nach Mei-
nung von Flach mit der Verwendung der Holz-Beton-Ver-
bundtechnik, die zu den Forschungsschwerpunkten des
Lehrstuhls gehört. Die technischen Möglichkeiten dieser
bisher nur im Geschossdeckenbau verwendeten Tech-
nik zeigt eine Vorstudie für eine 200 m lange Schwerver-
kehrsbrücke in Holz. Mit einer Spannweite von 130 m
erreicht sie für Holz bisher unerreichte Dimensionen.
Rohstoff Holz sinnvoll nutzen
Den fachgerechten Umgang mit Holz erlernen zukünfti-
ge Architekten und Bauingenieure am Stiftungslehrstuhl
nun seit 3 Jahren dank eines breiten Lehrangebots für
Architekten und Bauingenieure. Geforscht wird praxiso-
rientiert an vielversprechenden Bauweisen der Zukunft.
Nach Flach gilt es: „Den einzigen nachwachsenden Roh-
stoff Holz sinnvoll zu nutzen, um formschöne und um-
weltfreundliche Bauten zu gestalten, aber auch um aktiv
zum Klimaschutz beizutragen.“ Deshalb steht auch die
massive Holzbauweise im Mittelpunkt der nächsten For-
schungsvorhaben, um besonders gesundes Wohnklima
und nachhaltiges Bauen zu fördern.
Holzbau mehr Bedeutung einräumen
Eine demnächst stattfindende Evaluierung wird ent-
scheiden, wie sich der Holzbaulehrstuhl endgültig an der
LFU Innsbruck etablieren wird. Die allgemeine Anerken-
nung zeigt aber bereits, dass von Seiten aller Beteiligten
Einigkeit über den bisherigen Erfolg besteht. „Es stellt
sich eher die Frage, wie man dem Holzbau noch mehr
Bedeutung einräumen kann, um weitere Brücken für ein
konstruktives und umweltgerechtes Profil der Universi-
tät zu schlagen“, so Flach.
Ein Brückenschlag für die Zukunft
Der Stiftungslehrstuhl für Holzbau, Holzmischbau und Holzverbundwerkstoffe von den Stiftern Land
Tirol und PROHOLZ wurde im Jahr 2002 an der LFU Innsbruck gegründet. Prof. Michael Flach nahm
vor drei Jahren die Herausforderung an, Brücken zwischen der Tiroler Holzwirtschaft und der univer-
sitären Lehre und Forschung zu schlagen.
Die Staffenbrücke in Kössen
ist ein neues Wahrzeichen
für Tirol
© E
xenb
erge
r
www.hypotirol.com
����������������������������������������������������
����������������������������������������������������������������������������������������
������������������������
���������������
�����������
������������������������������������
�������������������������������
���������������������
���������������
��������������
�������������������
����������������������������
�
Seit 2003 veranstaltet die Hypo Tirol Bank AG in Zusam-
menarbeit mit der Hypo-Tirol-Bank-Stiftungsprofessur
„Banking & Finance“ ein „Finanzquiz“ für Studierende
des 1. bis 4. Semesters an den Sozial- und Wirtschafts-
wissenschaftlichen Fakultäten der LFU Innsbruck. Eva
Kriechbaum und Edgar Huber sicherten sich mit einer
viertägigen Reise nach Hongkong den Hauptpreis der
Hypo Money Trophy 2004.
Mit den „Emirates“ über Dubai nach Hongkong
Nach dreizehn Stunden Flug mit der Fluglinie „Emirates“
mit Zwischenstopp in Dubai kamen die Studierenden in
Begleitung von Dkfm. Jürgen Brockhoff vom Institut für
„Banking & Finance“ in Hongkong an. Gleich am ersten
Abend besuchte die Innsbrucker Delegation den Hafen
von Hongkong, um die Skyline zu genießen. „Das Bild
gleicht dem einer Postkarte und war einfach gigantisch.
Ein Wolkenkratzer steht neben dem anderen und durch
die bunte Beleuchtung am Abend spiegeln sich die
Hochhäuser in der Meeresbucht – somit entsteht eine
unvergleichbare Atmosphäre“, schwärmt Eva.
Sightseeing-Tour überzeugt
Nach einem Besuch der großen Banken und der Börse
fuhr die Reisegruppe mit einer Fähre zur Nachbarinsel
Macau, einer ehemaligen portugiesischen Kronkolonie.
„Hier war es sehr interessant zu sehen, wie Hochhäuser
hinter alten Bauten der Kolonialzeit hervorragen“, erklärt
Edgar. Ein Highlight dieses Ausfluges war der Besuch
des „Macau Towers“. Jürgen Brockhoff nutzte die Gele-
genheit für einen Skywalk. Er wurde mit einem Gurt be-
festigt und konnte somit außerhalb des Gebäudes über
der Stadt spazieren gehen. „Die Aktion war durchaus
mit viel Überwindung verbunden. Aber es war atembe-
raubend“, erinnert er sich gerne zurück.
Neue Eindrücke gewonnen
Nach dem Einkauf von einigen „Mitbringseln“ ging die
Reise mit sehr viel Wehmut zurück in die Heimat. „Wir
konnten sehr viele neue Eindrücke gewinnen und die-
se super Reise im Rahmen unseres Studiums wird uns
bestimmt in sehr guter Erinnerung bleiben. Uns wurde
neben dem Flug und dem Hotelaufenthalt auch noch ein
Taschengeld zur Verfügung gestellt“, bedanken sich die
beiden Studierenden unisono bei der Hypo Tirol Bank.
Am 28.07.2005 starteten die Gewinner der Hypo Mo-
ney Trophy 2005 Andreas Sauerwein aus Natters und
Patrick Wiedl aus Lustenau gemeinsam mit Herrn Prof.
Matthias Bank vom Innsbrucker Flughafen in Richtung
London. Ein Reisebericht folgt...
Hongkong-Börsianer sind begeistert
Die Gewinner der Hypo Money Trophy 2004 besuchten heuer mit Hongkong einen der größten Fi-
nanzplätze der Welt. Beide waren von der Stadt im fernen Asien begeistert.
v.l. Eva Kriechbaum, Edgar
Huber und Dr. Jürgen Brockhoff
genießen ihren Aufenthalt in
Hongkong.
unimagazin 23uni studium
© p
rivat
unimagazin24 uni studium
Sechs Wochen hatten die sieben Teams von Studie-
renden Zeit, um im Rahmen des vom Institut für Un-
ternehmensführung bereits zum zweiten Mal initiierten
„5-Euro-Business-Wettbewerb“ ihr unternehmerisches
Geschick unter Beweis zu stellen. Ohne finanzielles
Netz und doppelten Boden, jedoch mit Unterstützung
des Cast, der Gründereinrichtung der LFU, und den
Gründerprofis der Wirtschaftskammer.
Innovationsgehalt wichtiger als Gewinn
Ziel des Wettbewerbes ist es, Studierenden die Mög-
lichkeit zu geben, Erlerntes in die Tat umzusetzen. Dabei
zählt nicht so sehr die Höhe des erwirtschafteten Ge-
winns, vor allem die Idee hinter dem Projekt, ihr Inno-
vationsgehalt und die Nachhaltigkeit des Erfolges wur-
den bewertet. Projektleiterin Dr. Sandra Rothenberger
vom Institut für Unternehmensführung: „Wir bilden die
Studierenden in vielen Bereichen aus, die Ausbildung in
Richtung Unternehmensgründung fehlte bisher.“
Unternehmer sind gefragt
Am Institut geht man davon aus, dass sich nur rund fünf
Prozent der Studierenden nach Abschluss ihres Studi-
ums selbständig machen. Ein Problem, dem man mit
der verstärkten Vermittlung von unternehmerischem
Denken begegnen will, denn: Ein blühender Wirtschafts-
standort braucht vitales Wachstum. Dieses basiert auf
Forschung, Innovation und dem Wissenstransfer in neue
Unternehmen.
Innovation und neue Ideen
Das sind für Prof. Hinterhuber, dem Leiter des Insti-
tuts für Unternehmensführung, die Hauptzutaten für
wirtschaftliche Prosperität. Auf diesen Säulen können
neue Unternehmen gegründet und Arbeitsplätze ge-
schaffen werden. Der „5-Euro-Business-Wettbewerb“
soll den Studierenden einen Rahmen bieten, in dem sie
die erlernten theoretischen Grundlagen direkt auf ihre
praktische Bedeutung überprüfen und durch die dabei
gemachten Erfahrungen reifen lassen können. Darüber
hinaus sollen das unternehmerische Verständnis und der
Mut zur Eigeninitiative gestärkt werden.
Studierende erzielen mit 5 Euro hohe Gewinne
Was Alchemisten über Jahrhunderte nicht gelungen ist, scheinen Innsbrucker Studierende
vollbracht zu haben: Mit fünf Euro Startkapital erwirtschafteten sie binnen sechs Wochen
einen Gesamtgewinn von 12.000 Euro.
v.l. Dr. Sandra Rothenberger
(Institut für
Unternehmensführung,
Tourismus und Dienstleistungs-
wirtschaft),
Martin Danler, Petra
Albertini, Philipp Wöss (alle
Pole Position Marketing) stel-
len sich zum Siegerfoto.
mark
etin
g
„Pole Position Marketing“: unter diesem Na-
men firmieren die Sieger des vergangenen „5-
Euro-Business-Wettbewerbs“. An einer Fortset-
zung des Projekts nach dem Wettbewerb wird
gearbeitet.
Petra Albertini, Philipp Wöss und Martin Danler
hatten sich mit ihrem Projekt zum Ziel gemacht,
die Internet-Seiten von Unternehmen in Suchma-
schinen möglichst weit vorne, also in Pole Positi-
on, zu platzieren und diese so besser auffindbar zu
machen. Das konnte die Jury sowohl hinsichtlich
des Gewinns – aus fünf Euro Startkapital wurden
binnen fünf Wochen 3.000 Euro Reingewinn – als
auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projekts
überzeugen.
Internetidee überzeugte
© C
AS
T
unimagazin 25uni studium
An der LFU Innsbruck hat es keine Zugangsbeschränkun-
gen gegeben. „Alle Studierenden wurden zum Studium
zugelassen und jeder hat einen Studienplatz erhalten“,
erklärt Rektor Manfried Gantner.
Die Kapazitätsgrenzen sind noch nicht erreicht
Nach derzeitigem Stand sind keine Auswahlverfahren in
den betroffenen Studienrichtungen notwendig. So hat
das Rektorat die Zugangsbeschränkungen für die SOWI
mit 695 Studierenden festgelegt: „Bisher wurden 592
SOWI-Studierende zum Studium zugelassen und davon
haben erst 496 ihren Studienbeitrag gezahlt“, bestätigt
Mag. Stefan Hlavac, Leiter der Studienabteilung. Im Vor-
jahr verzeichnete die SOWI insgesamt „nur“ 632 neue
Studierende. In der Biologie sind Kapazitätsbeschränkun-
gen von 140, in der Pharmazie von 70 und in der Psycho-
logie von 240 Studierenden vorgesehen.
Für Entwarnung ist es zu früh
Im Sommer sind allerdings viel mehr Anträge von deut-
schen Studierenden auf Zulassung zum Studium ein-
gelangt, als sich nun tatsächlich an der LFU Innsbruck
eingeschrieben haben: „Es ist daher noch zu früh, um
Entwarnung zu geben“, warnt Hlavac. In der Psychologie
wurde die Marke von 240 Erstsemestrigen ohnehin be-
reits geringfügig überschritten.
Eckpunkte der Auswahlverfahren stehen
Daher hat die LFU Innsbruck intensiv an einem Auswahl-
verfahren für diese vier Studienrichtungen gearbeitet. Die
Eckpunkte der Auswahlverfahren sind:
> Sie werden auf ein Semester beschränkt.
> Sie setzen sich aus mehreren Lehrveranstaltungen und
Prüfungen zusammen.
> Alle Prüfungen werden in schriftlicher Form durchge-
führt. Die ersten Prüfungen werden ab November an-
geboten.
> Alle Prüfungen sind Teil des Studiums und können bei
einem Studienwechsel angerechnet werden.
> Für alle Prüfungen werden Punkte vergeben. Aufgrund
der erreichten Punktzahl wird im Rahmen des Auswahl-
verfahrens ein Ranking erstellt.
Diese Verordnung des Rektorats gibt den Rahmen für die
Auswahlverfahren vor. Der Verordnungsentwurf wurde
dem Senat vorgelegt. Die Beschlussfassung im Universi-
tätsrat ist für den 28. September geplant.
Studierende werden rechtzeitig informiert
„Wenn die Verordnung vom Universitätsrat verabschiedet
wird, werden wir die Studierenden breit und umfassend
über die Details der Auswahlverfahren informieren“, ver-
sichert Bänninger-Huber. Es wird ein Informationsschrei-
benvia Mail vorbereitet und die StudierendenvertreterIn-
nen werden ebenfalls über die Auswahlverfahren in der
Erstsemestrigenberatung informieren.
Derzeit besteht allerdings kein Grund zur Besorgnis: „Wir
werden bis zum Ende der Nachinskription am 1. Dezem-
ber die Studierendenzahlen genau beobachten. Wenn die
Kapazitätsgrenzen nicht oder nur geringfügig wie derzeit
in der Studienrichtung Psychologie überschritten werden,
wird es keine Auswahlverfahren an der Leopold-Franzens-
Universität Innsbruck geben“, verspricht Rektor Gantner.
Uni Innsbruck definiert Auswahlverfahren
„Derzeit sind die Studierendenzahlen in allen vier vom EUGH-Urteil betroffenen Fächern, Biologie,
Pharmazie, Psychologie und Betriebswirtschaft im grünen Bereich“, stellt Vizerektorin Eva
Bänninger-Huber fest. Für den Fall, dass es gegen Ende der Zulassungsfrist am 15. Oktober
zu einem unerwarteten Anstieg der Studierendenzahlen kommt, hat die LFU Innsbruck
Auswahlverfahren vorbereitet.
Sollte die Studienzahl
die Kapazitätsgrenze
überschreiten,
ist die LFU Innsbruck
vorbereitet.
unimagazin26 uni studium
Was bedeutet für Dich studieren und welche Vorteile
verbindest Du mit einem Studium?
Der Vorteil eines Studiums liegt in der Eigenverantwor-
tung für die eigene Berufsvorbildung. Es bietet die Frei-
räume, um die persönlichen Interessen zu entdecken und
zu entfalten. Ein Studium ist mehr als eine Berufsausbil-
dung. Das ist der wesentliche Unterschied zu einer Fach-
hochschule. Ein Hochschulabschluss bietet beruflich und
persönlich mehr Entwicklungschancen.
Warum hast Du Dich für Anglistik entschieden?
Ich wollte ursprünglich Journalistin werden und habe auf
Empfehlung von BildungsberaterInnen mit dem Studium
der Politikwissenschaft in Innsbruck begonnen. Anglistik
habe ich zu Beginn nur aus Interesse inskribiert. Aber die-
ses Interesse an Literatur und Sprache ist immer mehr
gewachsen und ich habe mich in weiterer Folge dazu ent-
schlossen, mich ausschließlich auf das Studium der Ang-
listik zu konzentrieren. Meiner Meinung nach sollte man
ein Studium wählen, das den eigenen Vorlieben und Inte-
ressen entspricht. Sonst wird man beim Studieren nicht
glücklich werden und auch nicht erfolgreich sein.
Politik und Studium
Wie war Dein Einstieg in die Politik?
Im Rahmen der Erstsemestrigenberatung wurde ich auf
die ÖH-Politik aufmerksam gemacht. An der ÖH gäbe
ist die Möglichkeit die trockenen politischen Theorien in
die Praxis umzusetzen. Es hat nicht lange gedauert und
ich bin dieser Aufforderung nachgekommen. Ich wurde
selbst zur Studierendenberaterin und später Mandatarin
im Studierendenparlament, der Universitätsvertretung,
sowie Mitglied im Senat der LFU Innsbruck. Nach den er-
folgreichen Wahlen 2001 ist uns eine Koalition gegen die
bis dahin ungeschlagene und stimmenstärkste Fraktion,
die Aktionsgemeinschaft, gelungen und ich wurde ÖH-
Vorsitzende in Innsbruck.
Welche positiven und negativen Erfahrungen hast Du
bisher sammeln können?
Es geht in der Politik wie in allen anderen Bereichen des
Lebens darum, einen gemeinsamen Nenner zu finden
und Kompromisse zu schließen. Positiv waren für mich
immer die Informationstage an der ÖH, wenn ich Kolleg-
Innen dazu motivieren konnte, sich in der ÖH zu engagie-
ren. Meine größte Enttäuschung verbinde ich ebenfalls
mit der Hochschulpolitik als das Universitätsgesetz 2002
gegen den Willen aller Beteiligten beschlossen wurde.
Wo möchtest Du einen Beitrag leisten?
Jeder Mensch sollte sein Leben in größtmöglicher per-
sönlicher Freiheit selber gestalten können. Jeder trägt
dabei aber auch eine Verantwortung für die Gesellschaft.
Bildung ist meiner Meinung nach einerseits der Schlüssel
für ein selbst bestimmtes Leben und andererseits die Vo-
raussetzung für ein solidarisches Zusammenleben. Meine
Idealvorstellung wäre, junge Menschen dazu zu bringen,
aktiv die Gesellschaft mitzugestalten und eigene Visionen
zu entwickeln. Ich möchte junge Menschen zu einem in-
teraktiven Dialog einladen.
Studium ist mehr als BerufsausbildungEva Konrad – jüngste Bundesrätin Österreichs
Als Spitzenkandidatin der PUFL-GRAS sorgte Eva Konrad erstmals für Furore: Sie gewann als grüne
Studierendenvertreterin die ÖH-Wahlen 2001 und wurde die erste weibliche Vorsitzende in der ÖH-
Geschichte Innsbrucks. Seit 2003 vertritt sie Tirol für die Grünen im Bundesrat. Sie ist die jüngste
Bundesrätin Österreichs und studiert in Innsbruck.
Eva Konrad vertritt
Tirol im Bundesrat.
© D
ie G
rüne
n / U
lli P
izzi
gnac
co
unimagazin 27uni studium
Politik und Universität
Wie beurteilst Du die aktuellen Entwicklungen?
Der wirtschaftliche Einfluss wird meiner Meinung nach
zu groß. Existenzberechtigung haben anscheinend nur
jene Disziplinen, die nachgefragt werden. Aber auch Ab-
solventInnen aus den nicht wirtschaftlichen Fächern fin-
den Jobs und leisten ihren Beitrag für die Gesellschaft.
Ein klassisches Beispiel ist das Studium der Orientalistik.
Kenntnisse über den Nahen Osten sind nicht erst seit den
Anschlägen vom 11. September sehr gefragt. Es gibt in
Wirklichkeit viele Arbeitsfelder für Orientalisten.
Wie siehst Du die Diskussionen um den Freien Hoch-
schulzugang und glaubst Du an eine Abschaffung?
Die jetzige Debatte ist eine Scheindiskussion. Nach der
Einführung der Studienbeiträge im Jahr 2001 gab es gro-
ße Einbrüche bei den Studierendenzahlen in Österreich.
Mit der Öffnung der Unis für EU-BürgerInnen werden
wir nicht annähernd die Anzahl der HochschülerInnen
erreichen, die an den Unis vor 2000 studiert haben. Es
gibt daher keinen sachlichen Grund für Beschränkungen.
Diese Diskussion ist ideologisch motiviert, mit dem Ziel
den Freien Hochschulzugang für alle abzuschaffen, der
spätestens seit den Studiengebühren schon nicht mehr
gegeben war.
Der Entwurf des Entwicklungsplanes des Rektorats
der LFU Innsbruck liegt als Diskussionsgrundlage vor.
Mit welchen Inhalten stimmst Du überein, wo siehst
Du Handlungsbedarf?
Die Grundannahmen bei der Erstellung wurden nach
viel zu wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. Die
Geistes- und Kulturwissenschaften kommen dabei nicht
gut weg. Das Studium der Vergleichenden Literaturwis-
senschaften soll nach dem Entwurf ab 2006 eingestellt
werden, obwohl die AbsolventInnenzahlen steigen, das
Studium interdisziplinär angelegt ist und die Studierenden
am Arbeitsmarkt gefragt sind. Da die Komparatistik nur
zweimal in Österreich angeboten wird, gäbe es in die-
sem Bereich auch die Möglichkeit eines Alleinstellungs-
merkmales für die LFU Innsbruck. Es wurde hier meiner
Meinung nach eine Scheinobjektivierung vorgenommen,
denn die jeweiligen Kriterien wurden von der Universitäts-
leitung festgelegt und die Modelle wurden nach diesen
Vorgaben auch berechnet.
Über Strukturen kann man immer reden, aber es sollten
keine Studien und Fächer verloren gehen. Ich würde mir
auch wünschen, wenn die LFU Innsbruck zur geplanten
Kunstfakultät mehr Stellung beziehen würde. Es handelt
sich hier um eine wichtige Standortfrage.
Persönlich und Privat
Wie sieht Dein Privatleben zwischen Deinem Studium
und Deinem Engagement im Bundesrat aus?
Der Job lässt einen nie los. Auch im Privatleben und im
Freundeskreis spielt die eigene politische Einstellung na-
türlich eine Rolle. Aber ich kann auch abschalten und man
muss nicht befürchten, dass ich immer alles und jeden
analysiere.
Was möchtest Du in Deinem Leben erreichen?
Ich liebe die persönliche Freiheit. Ich weiß noch nicht, wo
ich später arbeiten möchte, aber ich weiß, was ich mir
von meinem künftigen Arbeitsplatz erwarte: Meine Tä-
tigkeit sollte eine Bedeutung für die Gesellschaft haben.
Ich würde gerne meine sozialen Kompetenzen einbringen
und mit Menschen arbeiten. Der Rahmen spielt für mich
keine Rolle.
Vielen Dank für das Gespräch!
Eva Konrad wurde am 24. November 1979 in
Kufstein in Tirol geboren. Seit 1998 studiert sie
Anglistik an der LFU Innsbruck. Im Jahr 1999 be-
gann sie ihre Polit-Karriere als Studierendenbera-
terin in der Österreichischen Hochschülerschaft
(ÖH). Als Spitzenkandidatin der Plattform unab-
hängige Fachschaftslisten – Grüne und Alterna-
tive StudentInnen (PUFL-GRAS) wurde sie 2001
ÖH-Vorsitzende. Sie war die erste Frau in dieser
Funktion seit Bestehen der ÖH in Innsbruck. In
dieser Zeit war sie auch Mitglied im Landesvor-
stand der Tiroler Grünen. Seit 2003 ist sie die
jüngste Bundesrätin der Republik Österreich.
Zur Person:
Ausgangspunkt für die Bar_jeder Logik war das Projekt
RePlace – ein Entwurfseminar an der Architekturfakultät
der LFU Innsbruck. Der Entwurf eines Pavillons von Niko-
laus Mayr wurde als beste Arbeit unter mehreren Entwür-
fen von Studierenden ausgewählt. Aufgrund des großen
Zuspruchs entwickelt sich unter der Leitung von Dipl.-Ing.
Valentine Troi ein Großprojekt.
Innsbrucker Architektur baut Brücken
Die Bar der besonderen Art feierte vor kurzem im Rahmen
des Kulturlabors Stromboli „Leben in einem Denkmal“ in
Hall in Tirol ihr Debüt. Derzeit begleitet sie als Eventbar
mit Gin Tonic bestückt zwei Wochen lang Transart05 in
Südtirol. „Die Bar_jeder Logik ist ein Architekturbotschaf-
ter über den Brenner, von Nord nach Süd“, erklärt Valen-
tine Troi.
Die etwas andere Bar
„Es sollte ein dynamisches Objekt sein, das Spannungs-
felder aufbaut, die von außen genauso spürbar sind, wie
im Inneren der Bar“, beschreibt Nikolaus Mayr seine In-
tentionen zum Entwurf der Bar. Sie wurde als BAR_jeder
Logik bezeichnet, „weil sie nicht dem natürlichen Ausse-
hen einer Bar entspricht“, so Dipl-Ing. Prof. Volker Gien-
cke. Sie hat z.B. kein Dach.
Von der Planung bis zur Ausführung
Die mobile Bar wurde von Studierenden geplant und teil-
weise mit professioneller Hilfe, aber auch mit eigenen
Geräten erbaut. Die Bar wurde den Maßen eines Sattel-
schleppers angepasst, um den problemlosen Transport zu
garantieren. Der Wert der Bar beläuft sich mit Material,
Arbeit und Transport auf rund 20.000 Euro. Gesponsert
wurde das Projekt vom Bundeskanzleramt, das Land Süd-
tirol, die Stadt Innsbruck, die LFU Innsbruck und Zumto-
bel Staff.
Eine mobile Bar für Events begeistert
Die „Bar_jeder Logik“, eine besondere Eventbar von Studierenden entworfen, befindet sich derzeit in
Südtirol und begleitet transart – das 5. Festival für Zeitgenössische Kunst. Ab dritten Oktober wird der
erfolgreiche Studentenentwurf in Klagenfurt beim Festival „barjederlogik“ eingesetzt.
Die Bar_jeder Logik
bei der Transart05
in Südtirol!
mu
lti med
ia
Die Crossmedia-Oper „C - The Speed of Light“
präsentierte die Visionen und Erkenntnisse Al-
bert Einsteins als multimediale Kurzoper auf
dem Bebelplatz in Berlin. Marcel Ritter, Student
der Informatik hat mit seinen Visualisierungen
mitgewirkt.
Ritter untermalte die „Arie des Wissens“, den
Höhepunkt der Oper mit seinen Visualisierungen.
Erstellt hat er die Visualisierung der schwarzen Lö-
cher mit einem selbst geschriebenen Plug-in für ein
gängiges 3D-Programm, das Teil seiner Bakkalau-
reatarbeit war. In Zusammenarbeit mit der Grafik-
firma livingliquid benötigte er zwei Wochen für die
Berechnungen, inklusive Rechenzeit der Computer:
„Die Informatik in Innsbruck bietet eine fundierte
Grundausbildung. Bei diesem Projekt konnte ich
zusätzlich sehr wertvolle Erfahrungen in der Praxis
sammeln“, freut sich Ritter.
Student visualisiert Oper
unimagazin28 uni studium
© In
stitu
t fü
r E
ntw
erfe
n S
tudi
o 3
unimagazin 29uni rundschau
Die Region im Wandel der Zeit.
Tatsächlich lassen sich die Probleme moderner Volks-
wirtschaften in zwei große Gruppen einteilen: in sol-
che, die man nur international oder global lösen kann,
und solche, die so stark durch kulturelle, soziale oder
geografische Fakten bestimmt werden, dass effiziente
Lösungen regional gesucht werden müssen. Zwischen
diesen beiden Polen entsteht ein Vakuum, in dem Natio-
nalstaaten an Bedeutung verlieren und manchmal hilflos
wirken: Die Nationalökonomie geht über in eine Synthe-
se von internationalen Wirtschaftsbeziehungen und regi-
onalökonomischen Analysen.
Globales und regionales Denken verbinden
Im Lichte dieser Entwicklung hat die Regionalökonomik
in den letzten zehn Jahren einen enormen Aufschwung
erlebt, wobei sich der Schwerpunkt ihrer Methoden von
einer deskriptiven „Wirtschaftsgeographie“ zu einer
Synthese der Modelle aus Außenwirtschaft, Industrie-
ökonomik und ökonometrischen Ansätzen verschoben
hat. Das Zusammenwirken von globalen Entwicklungen
und regionalen Eigenheiten im Raum sowie die Möglich-
keiten, diesen Prozess zu gestalten, stehen im Mittel-
punkt der Forschung.
Tirol ist Europaregion
An der LFU Innsbruck wird an der Weiterentwicklung
der Modelle gleich intensiv gearbeitet wie an der konkre-
ten Analyse der Tiroler Wirtschaft und ihren speziellen
Zukunftschance. „Dabei verstehen wir Tirol automatisch
als Europaregion Tirol“, so Prof. Tappeiner vom Institut
für Wirtschaftstheorie, -politik und –geschichte: „Die Eu-
roparegion ist für unsere Forschung ein Geschenk. Sie
ist hinreichend homogen um Vergleiche sinnvoll durch-
zuführen und dennoch in Kultur und Wirtschaftspolitik
so unterschiedlich, dass Modelle daran erstklassig über-
prüft werden können.“ Die erzielten Ergebnisse sollen
helfen, die Beratung der Landespolitiker auf eine solide
Basis zu stellen.
Eine Region zwischen Internet und Almwirtschaft
Der Begriff „Globalisierung“ gehört zum modernen Standardwortschatz. Die Vermutung, dass wir welt-
weiten ökonomischen Kräften ausgeliefert seien, beherrscht die Wahrnehmung an den Stammtischen.
Was stimmt denn nun?
reg
ion
> Wie kann man die Stärken und Schwächen
einer Region und ihrer Gemeinden so klar
identifizieren, dass sich darauf eine Erfolg
versprechende Regionalentwicklung aufbau-
en lässt?
> Wie kann man harte Fakten und qualitative
Expertenurteile in einer Methode zur Evaluie-
rung von Regionalentwicklungsprogrammen
zusammenführen?
> Welche Rolle spielen regionale soziale Netze
für die Innovationskraft einer Region?
> Müssen höhere Transportkosten eine regio-
nale Wirtschaft immer schädigen oder kön-
nen damit qualitative Vorteile verbunden sein,
die den Kosteneffekt mehr als ausgleichen?
Forschungsfragen der Regionalökonomik
© T
W
unimagazin30 uni rundschau
Veranstalter, Zukunftsstifter Dr. Harald Gohm, freut sich
über die ausgezeichneten Platzierungen der Universität-
steams: „Die universitäre Forschung schafft nicht nur
wissenschaftliche Grundlagen für neue Verfahren. Sie
entwickelt auch neue Produkte mit technologischem Vor-
sprung und bringt diese auf den Markt.“
Besonders erfreulich ist für ihn, dass mit den Teams „In-
fPro IT Solutions“ und „e-Sec“ bereits die ersten Absol-
ventInnen der von der Tiroler Zukunftsstiftung zu 50% fi-
nanzierten Informatik-Lehrstühle ihren Unternehmergeist
zeigen.
Mobile Datenerfassung erhöht Behandlungsqualität
InfPro IT Solutions ist ein junges Start-up Unternehmen
aus dem Institut für Informatik der LFU Innsbruck. Das
Unternehmen entwickelt und vertreibt ein Softwaresys-
tem namens N2O zur mobilen Erfassung von Patienten-,
Behandlungs- und Leistungsdaten in klinischen Einrich-
tungen. Die Daten- und Behandlungsqualität steigt und
Kostentransparenz entsteht, während der administrative
Aufwand der behandelnden Ärzte sinkt. Ihnen steht wie-
der mehr Zeit für ihre Hauptaufgaben, der Behandlung
und Betreuung von Patienten, zur Verfügung.
Zehn Prototypen sind im Einsatz
Das InfPro Team mit Roland Scalet, Hansjörg Haller und
Chris Lenz konnte im Frühjahr eine Aufnahme als Grün-
derteam beim Center for Academic Spin-offs Tyrol (CAST)
erreichen. Aktuell sind in Tirol zehn Prototypen von N2O
im Einsatz. Während das Produkt aufgrund der Rück-
meldungen der Ärzte weiterentwickelt wird, werden mit
CAST Kooperationsmöglichkeiten geprüft und die optima-
le Vermarktung ausgearbeitet.
IT-Sicherheit erhöhen
Das Team e-Sec, Kathrin Prantner, Christian Brandl und
Christian Molterer, alle LFU-Informatiker, haben eine
IT-Security Software entwickelt, die das Sicherheitsbe-
wusstsein in Unternehmen stärkt und den richtigen Um-
gang mit Informationstechnologien trainiert. Das Risiko
von kostenintensiven Sicherheitsvorfällen kann mit dem
Einsatz des e-Sec Produktes gesenkt werden. e-Sec hat
zuletzt auch den CAST IT Business Award 2005 gewon-
nen.
TT-Leserpreis verliehen
Die LeserInnen der Tiroler Tageszeitung haben e-Sec zur
„Geschäftsidee 2005“ gewählt. Insgesamt 6.640 Tirole-
rInnen haben ihre Meinung abgegeben und das Team on-
line zum Sieger erklärt.
Adventure X will das in Tirol vorhandene Potenzial an
Ideen für Unternehmensgründungen mobilisieren. Aus
den eingereichten Projekten der bisherigen drei Veran-
staltungsrunden sind an die 80 Unternehmen mit mehr
als 400 MitarbeiterInnen gegründet worden.
Adventure X prämiert zwei erfolgreiche Uni-Teams
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat beim Businessplanwettbewerb adventure X 2004/05
ihre Innovationskraft demonstriert. Zwei Projektteams aus der Forschung haben die Jury überzeugt.
Gruppenfoto aller erfolgreichen
adventure X - Teams mit
Sponsoren und Veranstaltern.©
Tiro
ler
Zuku
nfts
stift
ung
unimagazin 31promotion
Aus den Antworten ergab sich, dass eine große Mehrheit
der Tiroler Bevölkerung von den Kraftwerks-Bauprojekten
zumindest gehört hat. Allerdings wurde der Informations-
stand als nicht ausreichend betrachtet.
Grundsätzlich galt: Je schlechter die Befragten informiert
waren, desto eher sprachen sie sich gegen die vorge-
schlagenen Projekte aus.
Grundsätzlich Ja zur Wasserkraft
Aus der Umfrage wurde ebenfalls ersichtlich, dass die
Wasserkraft in Tirol im Grunde positiv besetzt ist.
OGM erkannte allerdings ein klares Informationsdefizit
etwa bei der Frage, ob für unser Land ausreichend Strom
vorhanden sei. Immerhin antworteten 62 Prozent der Be-
fragten darauf mit „ja“. Diese Tatsache ist für Dr. Bruno
Wallnöfer Anlass zu einer breiten Aufklärung über die
heikle heimische Stromversorgungssituation. „Tirol ist
längst zum Stromimportland geworden. Bereits 25 Pro-
zent müssen zugekauft werden“, schlägt der Vorstands-
vorsitzende der TIWAG Alarm.
Im Falle einer Verwirklichung des Ausbauvorhabens ist
frühestens in zehn Jahren mit der Inbetriebnahme der
Kraftwerke oder eines Kraftwerks zu rechnen. Bis dahin
wird dieser Prozentanteil sicher noch weiter ansteigen.
„Heute verbraucht ein Haushalt wesentlich mehr Strom
als noch vor zwanzig Jahren. PCs und Internetanschlüsse,
Mikrowellengeräte und Geschirrspüler sind mittlerweile in
fast jedem Haushalt zu finden“, erklärt Vorstandsdirektor
DI Franz Hairer den sprunghaften Anstieg beim Stromver-
brauch in den vergangenen Jahren.
Ergebnis in Zahlen
> 75 % der Befragten sprachen sich grundsätzlich für
einen Ausbau der Wasserkraft aus.
> 16 % waren dagegen.
> 84% haben von der Kraftwerks-Debatte bereits gehört.
> 60% der Befragten fühlen sich zu wenig informiert.
> 64% gaben an, dass die Diskussion über den Bau
neuer Kraftwerke zu emotional und zu laut
geführt werde.
> 75% der Befragten möchten, dass diese Debatte
sachlich weitergeführt wird.
Sachliche Information
Für die Vorstandsmitglieder der Tiroler Wasserkraft - Dr.
Bruno Wallnöfer, DI Franz Hairer und DI Alfred Fraidl –
ist diese OGM-Studie Anlass und Auftrag zu ruhiger und
vor allem sachlicher Information. Besonderes Augenmerk
soll auf die Umweltverträglichkeit der von der Landesregie-
rung in Erwägung gezogenen vier Projekte gelegt werden.
OGM-Umfrage ergab: 75 % der Tiroler sind für die Nutzung der Wasserkraft
Am 11. August 2005 erhob die Österreichische Gesellschaft für Marktforschung (OGM) in einer tele-
fonischen Blitz-Umfrage von 502 Tirolerinnen und Tirolern die Meinungen zum Thema „Ausbau der
Wasserkraft“.
stu
die
Auftraggeber: TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG
Ausführendes Institut: OGM (Österreichische
Gesellschaft für Marktforschung), Wien
Zielgruppe: 502 TirolerInnen ab 18 Jahren
Methode: Telefonische Befragung zentral aus dem
OGM-Callcenter
Zeitraum: 11. August 2005
Rest auf 100: jeweils „weiß nicht/ keine Angabe“
Dr. Peter Hajek, Leiter des
Bereichs Politikforschung bei
OGM, präsentiert dem TIWAG-
Vorstandsvorsitzenden Dr.
Bruno Wallnöfer das
Umfrage-Ergebnis
© T
IWA
G
unimagazin32 uni rundschau
Das hat zuletzt auch eine internationale Expertenjury be-
stätigt. Bei einer externen Evaluierung hat sie die Tätig-
keit des Zentrums als besonders erfolgreich eingestuft.
Die LFU Innsbruck nutzt daher das Service von CAST und
setzt einen deutlichen Fokus auf die Anwendbarkeit von
Forschungsergebnissen in der Praxis. Gleichzeitig bietet
sie professionelle Einrichtungen, welche die ForscherIn-
nen beim Transfer von Ergebnissen in die Wirtschaft ent-
sprechend unterstützen. Das Gründungszentrum CAST
ist neben dem projekt.service.buero und dem transIT ent-
wicklungs- und transfercenter eine davon.
Forscher werden zu Unternehmern
Seit 2002 betreute das CAST-Team 25 Gründungs- und
57 Technologieprojekte. „Wir helfen AkademikerInnen
mit innovativen Forschungsergebnissen und einer zuge-
hörigen Geschäftsidee“, erklärt Christian Mathes, der
Geschäftsführer des CAST. „Einerseits mit unserem Ser-
vice-Paket. Es umfasst unternehmerische Fachberatung,
begleitendes Coaching, Infrastruktur und nach Bedarf
auch finanzielle Unterstützung – z.B. für die Erstellung
eines Prototypen. Zum anderen werden unsere Projekt-
teams in die regionale und nationale Gründerszene, in
eine Technologieplattform mit direktem Zugang zu allen
akademischen Einrichtungen Österreichs und in unser
aktives Netzwerk in die Wirtschaft eingebunden. Das ist
wichtig für die notwendige Geschwindigkeit in der Grün-
dungsvorbereitung.“
CAST-Unternehmer haben Vorteile
High Tech-Gründungen können mit Aufnahme in das
CAST während eineinhalb Jahren unter laufender Bera-
tung optimal auf den Markt abgestimmt und professionell
vorbereitet werden. Das schafft die besten Vorrausset-
zungen für späteren Unternehmenserfolg. GründerIn-
nen profitieren weiter von den Partnerschaften, die das
CAST mit großen Förderinstitutionen wie der FFG und der
Austria Wirtschaftsservice (aws) pflegt. Anschlussfinan-
zierungen nach einer Pre Seed-Phase im CAST erfolgen
damit wesentlich erleichtert.
Ideen auf Marktpotenzial prüfen lassen
Beim ‚CAST IT Business Award 2005’ können Interes-
sierte ihre Geschäftsideen aus dem Bereich der IKT-Tech-
nologien einer Expertenmeinung unterziehen. Ab dem 18.
Oktober 2005 werden beim ‚CAST IT Business Award’
Geschäftsideen für wissenschaftliche Ergebnisse wieder
auf ihr Marktpotential geprüft. Der Teilnahmeaufwand ist
klein. Auf die Einreichungen mit dem größten Marktpo-
tential warten Preisgelder in Höhe von gesamt 6.300,--
Euro. Nähere Information unter:
www.cast-tyrol.com/award.html
Universitäres Gründerservice boomt
Das Center for Academic Spin-offs Tyrol (CAST) unterstützt und fördert die wirtschaftliche Verwer-
tung von Forschungsergebnissen bis hin zur Gründung eines technologieorientierten Unternehmens
mit einem tollen Servicepaket. Es bietet eine hochqualitative Hilfe für die Umsetzung von
Geschäftsplänen an.
Mag. Christian Mathes,
GF vom CAST (r.) berät
WissenschaftlerInnen bei
Unternehmensgründungen.©
CA
ST
unimagazin 33uni rundschau
trans IT ist das Servicezentrum für Wissenschaft und Wirt-
schaft zur erfolgreichen Umsetzung gemeinsamer For-
schungsprojekte. „Ziel von trans IT ist es, seinen Partnern
Informationen zu Forschungsergebnissen, Marktanforde-
rungen, Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten
zu bieten und so eine anwendungsorientierte Forschung
in Kooperation mit heimischen Unternehmen zu ermögli-
chen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Kurt Habitzel.
Zugang zum Wissen von über 1000 ForscherInnen
Durch seine enge Anbindung an die LFU und das MCI
erhält trans IT frühzeitig Informationen über den For-
schungsstand an diesen Bildungseinrichtungen. Auf die-
se Weise werden Unternehmen, die auf der Suche nach
einer Forschungspartnerschaft sind, schnell und kompe-
tent über geeignete Projektpartner informiert, sowie im
Projektverlauf optimal betreut.
trans IT überzeugt aber nicht nur durch seine Nähe zur
Forschung – auch der Kontakt zur heimischen Wirtschaft
wird intensiv gepflegt. Beispielsweise durch den ständi-
gen Kontakt zu renommierten regionalen und nationalen
Technologieunternehmen, die Einbindung in die IT-Bestre-
bungen von Industriellenvereinigung und Wirtschaftskam-
mer, die Beteiligung am Mechatronik-Cluster TechnoGate
oder die Organisation gezielter Informationsveranstaltun-
gen in ganz Tirol.
Innovative Projekte unterstützt trans IT u.a. durch Zur-
verfügungstellung von Büro- und Veranstaltungsräumen,
kompetente Beratung im Bereich Projektmanagement
sowie sehr gute Kenntnisse der österreichischen und eu-
ropäischen Förderlandschaft.
Innovative Projekte
Aktuelle Projekte betreffen u.a. die Bereiche eTourismus,
IT Security, Semantic Web und High Performance Com-
puting. Anfang September fiel der Startschuss für das
jüngste, von trans IT unterstützte Projekt, das Semiramis
Research und Service Center für ERP-Systeme.
trans IT verbindet Forschung und Wirtschaft
trans IT ist die Technologie-Transferstelle der LFU Innsbruck, des Management Center Innsbruck
(MCI) und der Tiroler Zukunftsstiftung. Durch die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft soll
der Standort Tirol nachhaltig gefördert werden.
[Bild links]
Dr. Kurt Habitzel,
Geschäftsführer des trans IT
[Bild rechts]
Das trans IT vernetzt Unterneh-
merInnen und Wissenschaft-
lerInnen.
tran
s IT
Die LFU und die Tiroler KTW-Group bauen mit dem
Semiramis Research und Service Center (SRSC)
eine langfristige Kooperation in den Bereichen For-
schung, Lehre, Providing, Netzwerkbildung und
Know-how-Transfer auf. Aktiv unterstützt wird das
Vorhaben von der trans IT Entwicklungs- und Trans-
fercenter Universität Innsbruck GmbH, der FHS
KufsteinTirol Bildung-GmbH und der IVM GmbH.
Das unter Prof. Hans Hinterhuber und Prof. Kurt
Promberger am Institut für Unternehmensführung,
Tourismus und Dienstleistungswirtschaft entste-
hende SRSC bietet Studierenden die einmalige
Gelegenheit, Know-how im Bereich moderner ERP-
Systeme zu gewinnen. Dieses Wissen bedeutet
eine zusätzliche Qualifikation am Arbeitsmarkt und
stärkt die regionale Wirtschaft.
Studierende profitieren von Semiramis
© t
rans
IT
unimagazin34 uni rundschau
Krisenmanagement ist nicht erst seit den letzten Naturka-
tastrophen ein wichtiges Element der Innen-, Außen- und
Sicherheitspolitik. Unter dem Leitthema „Europäisches
Krisenmanagement“ wurden im Rahmen des ersten Eu-
ropäischen Sicherheits-Congress in Innsbruck (ESCI) die
Möglichkeiten der Europäischen Union bei der Konflikt-
prävention- wie auch des Konfliktmanagements erörtert:
„Will sich die Europäische Union in Zukunft zunehmend
als globaler Akteur engagieren, so erfordert dies in ers-
ter Linie gemeinsame Standpunkte und den Willen ihrer
Mitgliedsstaaten, auch die entsprechenden Mittel dafür
aufzubringen“, erklärt Prof. Siedschlag, Hauptorganisator
der ESCI.
Stärkere Präsenz erforderlich
Mittelfristig sei seiner Meinung nach mit einer stärkeren
Beteiligung Österreichs an Einsätzen im Rahmen der Eu-
ropäischen Union zu rechnen. Nicht zuletzt deshalb, weil
Österreich trotz seiner Neutralität viel Erfahrung im inter-
nationalen Krisenmanagement hat, und auf eine lange
Tradition der Beteiligung an internationaler Friedenssiche-
rung zurück blicken kann.
Neue Plattform geschaffen
„Das strategische Ziel des Europäischen Sicherheits-Con-
gresses Innsbruck wurde mit der Schaffung einer neuen
Vernetzungs- und Diskussionsplattform erreicht“, so Sied-
schlag. An dem Congress nahmen neben Forschern und
VertreterInnen von Außen-, Verteidigungs- und Innenmi-
nisterien vor allem viele Studierende teil. Finanziert wurde
der Congress zum Großteil vom Bundesministerium für
Landesverteidigung und unter anderem von der European
Aeronautic Defence and Space Company (EADS).
Uni geht neue Wege in der Finanzierung
So wie mit zahlreichen anderen Unternehmen pflegt die
Uni Innsbruck auch mit der EADS im Bereich der For-
schung und der Forschungsfinanzierung gute Kontakte.
Eine mögliche Zusammenarbeit von Universitätsinstitu-
ten oder von deren spin-offs mit EADS ist auch im Lich-
te der im Rahmen des Eurofighterankaufes angepeilten
Gegengeschäfte äußerst sinnvoll: „Die Kooperation von
Wissenschaft und Wirtschaft hat sich auch internatio-
nal als eine große Chance für die Forschung erwiesen“,
betont Vizerektor Tilmann Märk. Solche Partnerschaften
zum Ziele der weiteren Qualitätsverbesserung und der
Kapazitätserweiterungen in Forschung und Lehre wer-
den von der Universitätsleitung unterstützt. So ist die Uni
Innsbruck mit zehn Stiftungsprofessuren österreichweit
führend.
Mehr EU-Einsätze für Österreich
Der erste Europäische Sicherheits-Congress wurde im September an der LFU Innsbruck organisiert.
Eingeladen hat die Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik des Bundesministeriums für
Landesverteidigung mit Prof. Alexander Siedschlag.
Das österreichische
Bundesheer hat sich bereits
an vielen inernationalen
Friedenseinsätzen beteiligt.©
Bun
desh
eer
unimagazin 35promotion
Nach der erfolgreichen Auftaktlehrveranstaltung „Be-
triebliche Altersvorsorge als Instrument der Personalpo-
litik“ am Institut für Organisation und Lernen stehen die
nächsten Aktivitäten zu diesem Thema an.
Mit Mai 2005 wurde die Stiftungsassistenz „Betriebliche
Altersvorsorge Consulting“ mit Mag. Daniela Arnold, ei-
ner Absolventin der Fakultät Betriebswirtschaft, besetzt.
Manfred Reinalter, Geschäftsführer der „Betrieblichen Al-
tersvorsorge Consulting GmbH“ und Mag. Dr. Ralph Fel-
binger, Berater für betriebliche Altersvorsorge im Allianz
Konzern, stehen ihr als hochkarätige Experten zur Seite.
Durch die Unterstützung der BAV Consulting GmbH und
jener der Allianz Versicherung als Co-Partner können den
Studierenden die theoretischen und praxisrelevanten As-
pekte betrieblicher Altersvorsorge vermittelt werden.
Mitte Juni wurde ein Essaywettbewerb zum Thema „Al-
ter“ ins Leben gerufen, um die Studierenden für „Be-
triebliche Altersvorsorge“ zu sensibilisieren. Die BAV
Consulting GmbH sponsert den AutorInnen der drei bes-
ten Beiträge die Studiengebühr für das kommende Win-
tersemester.
Am 3. Oktober beginnt die Lehrveranstaltung „Arbeits-
marktentwicklung und Mitarbeiterbindung“, welche den
Studierenden durch die Analyse ausgewählter Tiroler Un-
ternehmen Einblick in die Praxis geben soll. Ergänzend
hält Prof. Laske eine Veranstaltung, in welcher Fragen der
Arbeitsqualität und der betrieblichen Gesundheitspolitik
behandelt werden, ab.
„Mit dem Patenschaftsmodell Innsbruck (PINN) konnte
ein ausgezeichneter Rahmen für wissenschaftliche Analy-
sen mit ausgeprägtem Praxisbezug geschaffen werden“,
so Prof. Laske. Als Dekan freue ich mich über die Zusam-
menarbeit mit der BAV Consulting GmbH und die Unter-
stützung der Fakultät, und als Personalwissenschaftler
zählt die betriebliche Altersvorsorge und Gesundheits-
politik angesichts der demographischen Entwicklung zu
einem Schlüsselthema im kommenden Jahrzehnt!“
Euromobil, ein einjähriges, studienbegleitendes und
leistungsorientiertes Programm, stellt ein Forum dar, in
dem Studierende, Vertreter der Partnerunternehmen und
WissenschaftlerInnen auf freiwilliger Basis praxisbezoge-
ne und international ausgerichtete Projekte bearbeiten.
Als eines der insgesamt zehn am Euromobilprogramm
2005/06 teilnehmenden Unternehmen stellt sich die BAV
Consulting GmbH auf dem „Heiratsmarkt“ am 20. Okto-
ber den ausgewählten Studierenden vor und präsentiert
ihre Konzepte der betrieblichen Altersvorsorge.
Wer heute jung ist, kann morgen ganz schön alt aussehen!
Wer befasst sich als Studierender schon mit der wirtschaftlichen Absicherung im Alter? Es ist weder
die eigene noch die in Zukunft liegende Betroffenheit, sondern vielmehr die professionelle Kompe-
tenz zukünftiger Personalverantwortlicher, die StudentInnen veranlasst, sich mit dieser Thematik zu
beschäftigen.
[Bilder oben v.l.n.r.]
Manfred Reinalter, Geschäftsführer der Betrieblichen Altersvorsorge Consulting GmbH
Mag. Dr. Ralph Felbinger, Lehrbeauftragter und Berater für betriebliche Altersvorsorge
Mag. Daniela Arnold, Stiftungsassistentin „Betriebliche Altersvorsorge Consulting“
unimagazin36 thema der ausgabe
Das Bildungsministerium stellte im Rahmen der Aus-
schreibung „Finanzierungsanreize zur Förderung der
Profilentwicklung der Universitäten“ und über ein Uni-
Infrastrukturprogramm allen 21 Hochschulen zusätzliche
Fördermittel zur Verfügung. Die LFU Innsbruck konnte
sich im nationalen Konkurrenzkampf behaupten und er-
hielt insgesamt 7 Millionen Euro für die Jahre 2005 und
2006 zusätzlich vom Bildungsministerium.
Umsetzer werden belohnt
Nach dem Universitätsgesetz 2002 wurden vom jähr-
lichen Globalbudget für die österreichischen Univer-
sitäten für das Jahr 2005 0,4% und für das Jahr 2006
0,8% einbehalten. Diese insgesamt 20,5 Millionen Euro
wurden nun in einem offenen Wettbewerb an jene Uni-
versitäten verteilt, die sich im Hinblick auf die Umstruk-
turierung der Organisation und des Studienbereichs im
Sinne der Profilentwicklung sehr gut entwickelt haben:
„Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat ihre
Hausaufgaben gemacht. Umsetzer werden durch diese
Maßnahme belohnt“, erklärt Rektor Manfried Gantner.
Nachwuchs wird gefördert
Im Rahmen der Maßnahme „Finanzierungsanreize zur
Förderung der Profilentwicklung der Universitäten“
erhielt die LFU Innsbruck für das Nachwuchsförder-
programm der LFU, für die Weiterentwicklung ihres
Forschungsschwerpunktprogrammes und für die Um-
stellung des Studienangebots nach Bologna und für die
Universitätsbibliothek Neu insgesamt 1.846.000 Euro:
„Wir haben mit diesen vier Projekten sehr gut und
überproportional im Verhältnis zu unserer Größe abge-
schnitten“, freut sich Rektor Gantner: „Mit dieser Zu-
satzfinanzierung werden neue Aufstiegs- und Karriere-
möglichkeiten für qualifizierte Jungforscher geschaffen,
unsere Forschungsschwerpunkte ausgebaut und neue
zukunftsfähige Studien können entwickelt werden, da-
rüber hinaus kann eine zukunftsorientierte Bibliothekslö-
sung verwirklicht werden.“
Qualität der Infrastruktur ist entscheidend
Seit 2001 initiiert das Bildungsministerium Infrastruktur-
programme zur Unterstützung der Schwerpunktsetzung
und Profilbildung an den Universitäten. Das Infrastruk-
turprogramm III (2005 und 2006) wurde mit 70 Millionen
Euro veranschlagt. Die LFU Innsbruck war mit insgesamt
24 Projektanträgen in der Höhe von 5.247.600 Euro erfolg-
reich: „Die Qualität unserer Infrastruktur ist mitentschei-
dend für die Konkurrenzfähigkeit unserer Universität“,
erklärt Prof. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung. Der
Ausbau der Infrastruktur sei eine wichtige Voraussetzung
für eine erfolgreiche universitäre Grundlagenforschung.
Universitäten werden mit diesen Forschungsoffensiven
auch zu attraktiven Partnern für Unternehmen.
Uni Innsbruck wirbt über 7 Millionen Euro ein
Nach der erfolgreichen Beteiligung an zwei Ausschreibungen des Bildungsministeriums investiert
die LFU Innsbruck insgesamt über 7 Millionen Euro in Forschung und Lehre. Der Großteil wird für
eine neue Forschungsinfrastruktur verwendet.
Neues Elektronenmikroskop
ermöglicht an der LFU
Innsbruck Spitzenforschung
im Bereich der Zell- und
Entwicklungsbiologie.
unimagazin 37thema der ausgabe
Forschungsrat definiert Zukunftsfelder
Die LFU Innsbruck hat sich besonders auf Anträge
aus den definierten Zukunftsfeldern des Rates für For-
schung und Technologieentwicklung in den Bereichen
Life Sciences – Biowissenschaften, Nanotechnologie
sowie Informations- und Kommunikationstechnologien
konzentriert. Mit der Gründung des Centrums für Mole-
kulare Biowissenschaften (CMBI) und dem Ausbau des
Informatikschwerpunktes hat die LFU Innsbruck früh-
zeitig auf die aktuellen Entwicklungen in der Forschung
reagiert.
Strukturbiologie und Bioanalytik werden forciert
Mit der Genehmigung eines 600-Mhz NMR Spektrome-
ters bietet sich der LFU Innsbruck die einmalige Chance,
eine Vorreiterrolle in der Strukturbiologie und Analytik
von Biomolekülen in Österreich einzunehmen: „Dieses
Gerät stellt den neuesten Stand der Technik zur Erfor-
schung der Struktur von Biomolekülen dar, auch von
solchen, die an pathologischen Prozessen wie Tumor-
wachstum beteiligt sind“, so Prof. Klaus Bister, Leiter
des CMBI.
Die chemische Strukturbiologie und die Analyse bioak-
tiver Naturstoffe sind wesentliche Forschungsthemen
des CMBI. Das neue Spektrometer wird gemeinsam von
den Instituten für Organische Chemie, Biochemie und
Pharmazie genutzt. Die Kosten für das leistungsfähige
LC-SPE-NMR Gerät belaufen sich auf 990.000 Euro.
In einer Gesamtübersicht der Zuweisungen aus dem
Infrastrukturprogramm III reiht sich die LFU Innsbruck
direkt hinter den Wiener Universitäten ein: „Die LFU
Innsbruck wird mit diesen Investitionen als attraktiver
Forschungsstandort der Region gestärkt. Bestehende
Forschungskooperationen werden abgesichert und neue
damit ermöglicht“, so Gantner abschließend.
un
i-infra
stru
ktu
r
Die neue Ausstattung, finanziert aus den Mit-
teln des Infrastrukturprogrammes des Vorjah-
res, ist bereits im Einsatz. Mit einer modernen
Infrastruktur werden ideale Rahmenbedingun-
gen für Innsbrucker ForscherInnen geschaffen.
„Es ist uns 2004 eine ausgewogene Streuung
über alle vom Rat für Forschung und Technologie-
entwicklung vorgegebenen Schwerpunktsthemen
gelungen“, hält Forschungsvizerektor Tilmann
Märk fest. So wurde neben einer Retrodigitali-
sierung der Bestände des Innsbrucker Zeitungs-
archivs zur besseren Informationsversorgung der
WissenschafterInnen eine spezielle Video- und
Audioausstattung für das Institut für Psycholo-
gie angeschafft. Mit den neuen Geräten können
interaktive Verhaltensweisen im Bereich der Kri-
sen- und Notfallpsychologie für die Betreuung von
Menschen bei Katastrophen wie z.B. Galtür unter-
sucht werden.
Elektronenmikroskop ist der neue Star
Mit dem neuen Elektronenmikroskop am Institut
für Zoologie und Limnologie können nunmehr ex-
aktere Analysen in der Zellbiologie und Entwick-
lungsbiologie durchgeführt werden. „Mit diesem
Elektronenmikroskop wird die Weiterentwicklung
der international anerkannten ultrastrukturellen
Forschung in der Biologie gewährleistet“, freut
sich Prof. Bernd Pelster, Dekan der Fakultät für
Biologie. Die Kosten für den neuen „Star“ an der
Fakultät beliefen sich auf 625.000 Euro.
Tiefe Einblicke ins Weltall möglich
Nach der Anschaffung eines neuen Hochleistungs-
rechners im Wert von 250.000 Euro stehen Prof.
Sabine Schindler vom Institut für Astrophysik neue
Bildbearbeitungsmöglichkeiten offen. Über Com-
putersimulationen und 3D-Projektionen können
BesucherInnen nun tiefere Einblicke ins Weltall
gewinnen.
Top-Infrastruktur für Spitzenforschung
unimagazin38 uni seitenblicke
Nach „Terra di Maremma – prima Gita“, einem Projekt
aus dem Jahr 2002, ist dies bereits die zweite Zusam-
menarbeit von Prof. Bertsch und dem Künstler Leonardo
Cambri. Gezeigt wird zeitgenössische Kunst aus Italien
und Österreich.
Kunst im Steinbruch
„Das Kunstprojekt „Schicht für Schicht“ ist Teil des gro-
ßen Kulturprojektes „Bergwerkspark“, in dem die Land-
schaft mit den Spuren der Veränderung im Laufe der
Jahrhunderte über das Vergehen der Zeit und das Leben
der Menschen erzählt“, erklärt Prof. Bertsch. Dazu wurde
ein besonders spannender Ort wie ein Steinbruch im ehe-
maligen Bergwerk von Gavorrano ausgewählt. Natur und
Geschichte ergänzen sich mit der Kunst.
Dialog höherer Ebene
Der Steinbruch als Baustelle für künstlerisches Gestalten
wird zu einem Labor der darstellenden Künste und der
Sprache. Die Künstler schaffen ihre Werke fast in „Echt-
zeit“ und machen so einen Teil ihrer Seele nachempfind-
bar. „Genau das will das Kulturprojekt von Gavorrano:
Gedanken und Emotionen mit Hilfe aller erdenklichen
Sprachen mitteilen“, so Prof. Bertsch.
Schicht für Schicht begegnen
Darüber hinaus sollen sich die Länder Italien und Öster-
reich, sollen sich die Künstler und die Bevölkerung der
beiden Länder begegnen, ihre Beziehungen auf dem Ge-
biet der zeitgenössischen Kunst vertiefen. Die Arbeiten
der Kunstschaffenden aus Österreich treten in einen Dia-
log mit jenen aus Italien.
SchichtarbeitIn Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum in Rom und der Gemeinde Gavorrano in
der Toscana realisierte das Institut für Kunstgeschichte der LFU unter der Leitung von Prof. Christoph
Bertsch das Ausstellungsprojekt „Schicht für Schicht“.
Eindrücke von der
Ausstellung des Instituts für
Kunstgeschichte in einem
Steinbruch der Gemeinde
Gavorrano in Italien.
au
sste
llun
g
Von April bis Juni stellten unter dem Titel
„Werkstatt“ acht KünstlerInnen der jüngeren
Generation ihre Werke im Ausstellungsraum
des Instituts für Kunstgeschichte der LFU aus.
„Werkstatt“ ist die 100. Ausstellung des Insti-
tuts.
Den Betrachtern der Kunstwerke wurde eine große
Spannweite künstlerischer Möglichkeiten in Bezug
auf Material, Medium und Ästhetik geboten. „Der
Ausstellungsraum ist eine Besonderheit der LFU.
Diese Ausstellung wird zu einem sehr spannenden
und innovativen Teil unserer Universität, der Stadt
Innsbruck und darüber hinaus werden“, so Prof.
Christoph Bertsch, Kurator der Ausstellung, anläss-
lich der Eröffnungsfeierlichkeiten.
Zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit
© A
usst
ellu
ngsk
atal
og
������ ���������� ��� �������� �������� ��� ����������
�������������������������������������������������€�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������€�������������������
�����������������������������������������������������������������������
���������������������������������
�������������������€����������������
�����������
����������
���������
unimagazin40 uni seitenblicke
[Bild links]
Bgm. Hilde Zach und Vizebgm.
DI Eugen Sprenger (r) bei der
Verleihung des Verdienstkeuzes
an Prof. Rainer Sprung.
[Bild rechts]
LH DDr. Herwig van Staa
und LH Dr. Luis Durnwalder
überreichen Prof. Rolf
Steininger das Verdienstkreuz
des Landes Tirol.
„In seiner Laufbahn als akademischer Funktionär zu-
nächst als Senator und Dekan der Rechts- und Staats-
wissenschaftlichen und später Rechtswissenschaftlichen
Fakultät, vor allem als Rektor der Leopold-Franzens-Uni-
versität hat sich Prof. Sprung außerordentliche Verdienste
erworben“, so Bgm. Hilde Zach in ihrer Laudatio.
Freiheit von Forschung und Lehre garantieren
Die Zukunft der Universität sieht der Verdienstkreuzträger
als eine Ausbildungsstätte mit maximaler Qualität für For-
schung und Ausbildung der Studierenden. Die Empfeh-
lung des Juristen und leidenschaftlichen Wissenschaft-
lers: „Die Freiheit von Forschung, Wissenschaft und
Lehre muss garantiert sein.“ Obwohl selbst ein Freund
der Planung und Analyse warnt Prof. Sprung vor „einer
Unterwerfung der Individualität unter eine Planung“. Ge-
rade aus der Individualität entstünden viele Erkenntnisse.
Sprung setzte Impulse
Als Rektor von 1987 bis 1991 setzte Sprung wichtige
Impulse sowohl baulich etwa mit der Unterbringung der
SOWI-Fakultät auf dem Fenner-Areal als auch organisa-
torisch mit der Stärkung des Stellenwertes als Landes-
universität für Nord- und Südtirol, Vorarlberg und Liech-
tenstein.
Aktiv und vielseitig
Treffend die „Kurz-Charakteristika“ in der Festschrift aus
Anlass des 65. Geburtstages: „Akademische Lehre und
Forschung, Expertentätigkeit für den Europarat, rege Vor-
tragstätigkeit vor nationalem und internationalem Fach-
publikum, umfangreiche Konsulententätigkeit aufgrund
anerkannter Expertise, aber auch ‚Kampf in der Manege‘
als gesuchter Verteidiger in Strafverfahren prägten die be-
ruflichen Aktivitäten Prof. Rainer Sprungs.“
Prof. Rainer Sprung wird geehrtIn einer Feierstunde in der Weiherburg wurde Prof. Rainer Sprung als Zeichen seiner Anerkennung
das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck verliehen.
„Unser Institut bemüht sich seit der Gründung im Jahr
1984 darum, der Bevölkerung von Tirol, Vorarlberg und
Südtirol die Zeitgeschichte näher zu bringen“, führt Stei-
ninger aus: „Daher ist diese Ehrung vor allem auch eine
Auszeichnung des Instituts, die ich gerne stellvertretend
für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegengenom-
men habe.“
Nicht mehr als 48 pro Jahr
Das Verdienstkreuz des Landes Tirol wird auf Beschluss
der Landesregierung vergeben. Pro Jahr werden maximal
48 vergoldete Adler auf einem symbolischen Kreuz an
verdiente Persönlichkeiten verliehen. In diesem Jahr war
nur ein Vertreter der Universität dabei. Weitere Informati-
onen finden Sie unter www.rolfsteininger.at.
Rolf Steininger wird ausgezeichnet
„Dies ist das Ergebnis aus vielen Publikationen, Vortragsreihen und Veranstaltungen unseres Insti-
tuts“, erklärt Prof. Rolf Steininger vom Institut für Zeitgeschichte, das bereits vor drei Jahren von der
European Science Foundation in Straßburg als eines der ganz wenigen Institute im deutschsprachi-
gen Raum als „Center of Excellence“ ausgezeichnet worden war.
© S
tadt
Inns
bruc
k
© F
risch
auf-
Bild
����������������������, �������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������
�������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
����
���
unimagazin42 uni seitenblicke
Das „Institut für Entwerfen –Studio2“ der Architekturfa-
kultät der LFU Innsbruck fasste die bereits zahlreichen
Ideen und Entwürfe zusammen, wertete sie aus und
entwickelte ein vielseitiges, flexibles, und kostengüns-
tiges „Stadtmöbel Innsbruck“ -Konzept.
Die Architekturstudenten Albert Ehrenreich, Daniel Lu-
ckeneder und Stefan Nidegger entwarfen die Stadtmö-
bel unter Projektleiter DI Sidoroff: Futuristisch. Sie sind
farblich auf die Häuserfassade der renommierten Ma-
ria-Theresien-Straße abgestimmt, feuerfest, sogar win-
tertauglich und multifunktionell. Die Sitzmöbel können
auch als Podium verwendet werden.
Fußgängerzone soll gemütlicher werden
Die Stadt Innsbruck erfüllt mit den neuen Sitzmöbeln
den langen Wunsch der Innsbrucker Bevölkerung nach
mehr Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang im
Zentrum. Mit weicher Sitzfläche und in dezentem Beige
laden die neuen Stadtmöbel zum Verweilen in der Fuß-
gängerzone der Maria-Theresien-Straße ein. „Eine abso-
lute Innovation. Es ist ein Versuch, diesen Raum der Fuß-
gängerzone wohnlich zu machen“, so Bgm. Hilde Zach
bei einem ersten Probesitzen. Die Entwicklungskosten
von rund 26.000 Euro wurden sowohl von der Stadt In-
nsbruck als auch von der LFU Innsbruck getragen.
Erste Vandalenakte gegen Stadtmöbel
Die Akzeptanz der Sitzmöbel und das positive Echo der
BürgerInnen sind groß. Leider wurden bereits in der
ersten Woche zwei Garnituren gewaltsam beschädigt.
„Aber auch der innovative Brunnen in Maria-Theresien-
Straße war gleich zu Beginn Opfer eines Vandalenaktes
und nun ist er aus der Innenstadt nicht mehr wegzuden-
ken“, erklärt Bgm Hilde Zach.
Studierende möblieren die Stadt Innsbruck
Kürzlich präsentierte die Stadt Innsbruck die neuen Stadtmöbel für die Maria-Theresien-Straße,
konzipiert von Studierenden des Instituts für Entwerfen der Innsbrucker Architektur. Acht Stück zum
Gesamtpreis von 22.500 Euro verleihen der Innenstadt nun ein neues, innovatives Flair.
[Bild links]
v.l. Prof. DI Eric Sidoroff,
Bürgermeisterin Hilde Zach
und Vizebgm. Dr. Michael
Bielowski beim „Probeszitzen“
in der Maria-Theresien-Straße.
[Bild rechts]
Studierende der Architektur
entwarfen innovative
Sitzgelegenheiten für die Stadt
Innsbruck.
pre
isZum vierten Mal wurde der BTV Bauherrenpreis
für Tirol vergeben. Das neue Haus der Architek-
tur im Sudhaus des Adambräu gewann bei die-
sem Tiroler Wettbewerb in der Kategorie Trans-
formation - Umbau.
Mit der Wiederbelebung des “Sudhauses” des
Architekten Lois Welzenbacher konnten die Bau-
herren der Stadt Innsbruck und die Innsbrucker Im-
mobilien GmbH & Co KEG (IIG) überzeugen. „Die
Transformation des stillgelegten Nutzbaus für die
Zwecke des Archivs für Baukunst der Leopold-Fran-
zens-Universität Innsbruck und des Vereins „aut.ar-
chitektur und tirol” ist zweifellos eine Leistung von
überregionalem Rang”, betont der Wiener Architek-
turpublizist Otto Kapfinger.
Haus der Architektur wird ausgezeichnet
© S
tadt
Inns
bruc
k
© In
stitu
t fü
r E
ntw
erfe
n S
tudi
o 2
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Entdeckung
des „Ötzi“ wurde das Projekt „Junge Uni“ im Jahr 2001
vom damaligen Rektor Hans Moser und Dr. Lothar Müller
ins Leben gerufen. Rund 500 junge BesucherInnen wa-
ren seinerzeit der Einladung an die LFU gefolgt und vom
„Mann im Eis“ begeistert.
Begeisterung wecken
„Es geht darum, die Begeisterung und die Faszination an
der Forschung zu wecken“, weiß Forschungsvizerektor
Tilmann Märk anlässlich des fünfjährigen Bestehens der
Jungen Uni. „Die jungen Teilnehmer merken, dass es in
Tirol neben Tourismus und Sport auch exzellente Wissen-
schaft und Forschung“, so Märk.
In der Jungen Uni, geleitet von Dr. Suzanne Kapelari und
Dr. Silvia Prock, sieht er eine frühe Förderung des Wis-
senschaftsnachwuchses.
Erste Berufsorientierung möglich
Landesrat Dipl.-Vw. Sebastian Mitterer fühlt sich wohl im
Kreis der jungen Menschen: „Ich genieße die spürbare
Begeisterung der Jugend.“ Mitterer ist beeindruckt vom
Angebot der LFU Innsbruck für die jugendlichen LFU-
Fans. Die jungen SchülerInnen hätten im Rahmen dieser
Initiative die Möglichkeit einer ersten Berufsorientierung.
Uni gehört zur Stadt Innsbruck dazu
Als „gute Investition“ sieht Stadträtin Mag. Christine
Oppitz-Plörer die Junge Uni. Die Stadt Innsbruck unter-
stützt die Maßnahmen der LFU offener und volksnäher zu
werden. „Junge Leute aus allen Schichten können so die
Uni kennen lernen“, ist die Stadträtin überzeugt. „Die Be-
völkerung merkt, dass die Universität zur Stadt und zum
Leben dazu gehört. Sie erleben hautnah wie wertvoll die
Universität für die Stadt ist“, erklärt Oppitz-Plörer.
Junge Uni feiert fünfjähriges Bestehen
Die Universität für Kinder und Jugendliche in Innsbruck war eine der ersten im deutschsprachigen
Raum. Mittlerweile öffnen sich auch andere Unis für motivierte JungforscherInnen.
unimagazin 43uni steitenblicke
„So etwas habe ich noch nie gemacht“, warnt Rektor
Manfried Gantner die kleine Simone. Die Sechsjährige
ließ sich dennoch bereitwillig vom Rektor als Gänseblüm-
chen schminken. Simone trat danach in der Aufführung
der Theatergruppe „Tatzelbein“ – einem Highlight des
Kinderfestes – auf.
Sozialfonds wurde erhöht
Rektor Manfried Gantner erklärt: „Wir wollen die Verein-
barkeit von Familie und Studium fördern und in diesem
Bereich wie in Forschung und Lehre Maßstäbe setzen.“
Mit der Aufstockung des Sozialfonds der LFU auf 30.000
Euro werden vor allem allein erziehende Mütter und Väter
unterstützt.
Kinderkrippe ist beliebt
„Seit 10 Jahren gibt es die Kinderkrippe „Luftabon“, das
ist ein Grund zum Feiern“, erzählt Mag. Thomas Vondrak,
Organisator des Kinderfestes. Ursprünglich als Initiative
der Hochschülerschaft gestartet, ist die Kinderkrippe jetzt
selbstorganisiert. Zwei ausgebildete KindergärtnerInnen
betreuen die Kleinen, während sich ihre Eltern dem Studi-
um widmen. Die Kinderkrippe „Luftabon“ ist sehr beliebt
und mit 70 Euro für 10 Monate vergleichsweise günstig.
Uni ist in Kinderhand
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von „Luftabon“, einer Kinderbetreuungseinrichtung von und
für Studierende mit Kindern, wurde im Rahmen eines Kinderfestes am GEIWI-Vorplatz im Sommer
gespielt, Autorennen gefahren und geschminkt.
[Bild links]
TeilnehmerInnen der Jungen
Uni experimentieren an der
LFU Innsbruck.
[Bild rechts]
Rektor Manfried Gantner
schminkt die kleine Simone vor
ihrem Auftritt.
unimagazin44 uni seitenblicke
„Wir wollen eine neue Tradition hier an der Leopold-Fran-
zens-Universität Innsbruck begründen“, freut sich Rek-
tor Gantner über die erste feierliche Überreichung der
Habilitationsurkunden. Entscheidende Vorraussetzun-
gen für die Habilitation sind die Promotion, didaktische
Fähigkeiten in der Lehre und die positive Beurteilung der
vorgelegten wissenschaftlichen Arbeiten.
Lehrkörper erweitert
Mit Dipl.-Psych. Cord Benecke (Institut für Psychologie),
Dr. Anna Iwanowa (Institut für Psychologie), Dr. Jens Bo-
enigk (Institut für Zoologie und Limnologie), Dipl.-Ing. Dr.
Bernhard Wett (Institut für Umwelttechnik), Dr. Michael
Ganner (Institut für Zivilrecht), Dr. Rupert Sausgruber (In-
stitut für Finanzwissenschaft), Dr. Reiterer (Internationa-
le Politik) und Dr. Volkmar Premstaller (Alttestamentliche
Bibelwissenschaften) reihten sich heuer acht weitere
Habilitanden in die Reihe der Lehrenden der Leopold-
Franzens-Universität Innsbruck ein.
Uni feiert High-End-ForscherInnen
„In der Automobilindustrie gibt es viele Modelle. Sie
sind unsere Top-Modelle, das High-End unserer Produk-
tionslinie“, vergleicht Rektor Manfried Gantner die Ha-
bilitanden mit einem Beispiel aus der Wirtschaft. „Die
Habilitation ist ein großes Ziel eines jeden Wissenschaf-
ters. Ich gratuliere Ihnen herzlich zu ihrem großen Er-
folg“, so Gantner weiter. Auch Vizerektor Tilmann Märk
gratulierte in seiner abschließenden Laudatio: „Spitzen-
forschung braucht Geld, Zeit, Kontinuität, aber vor allem
auch junge Forscher wie Sie, die mit Begeisterung und
Ausdauer zu Spitzenergebnissen beitragen.“
Österreichische Tradition seit 1848
Die Bezeichnung Habilitation ist im akademischen Be-
reich seit 1684 üblich. Jedoch wurde erst 1819 in Preu-
ßen die erste Habilitationsordnung durch Wilhelm von
Humboldt als Sektionschef für Kultus und Unterricht im
Preußischen Innenministerium erlassen. In Österreich
wurde die Habilitation im Zuge der bürgerlichen Revolu-
tion von 1848 unter Federführung von Universitätsrefor-
mer Minister Leo Graf Thun-Hohenstein eingeführt.
Erste Habilitationsfeier an der Uni Innsbruck
Die Habilitation ist der höchste akademische Abschluss für den herausragende Leistungen in wissen-
schaftlicher Forschung und universitärer Lehre nachgewiesen werden müssen. Im Juni fand die erste
offizielle Habilitationsfeier an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck statt.
[Bild links]
Prof. Anna Iwanowa bekommt
von Rektor Prof. Manfried
Gantner. einen Blumenstrauß
zur Habilitation.
[Bild rechts]
v.l. Prof. Bernhard Wett,
Prof. Jens Boenigk,
Prof. Anna Iwanowa und
Prof. Cord Benecke, vier neue
Lehrende der LFU Innsbruck.
50
jah
re
Ein freudiges Wiedersehen nach 50 Jahren er-
lebten am 13. Mai 90 AbsolventInnen der In-
nsbrucker Universität anlässlich des Goldenen
Doktorjubiläums. Im Rahmen dieser Feierlich-
keiten erneuerten sie ihr Versprechen, das sie
vor 50 Jahren gegeben hatten.
„Sie begehen heute ein sehr persönliches Jubilä-
um“, betonte Rektor Manfried Gantner das Ereig-
nis. Mit der neuerlichen Verleihung der Doktorwürde
und der Erneuerung des damaligen Versprechens
zeigten die JubilarInnen ihre Verbundenheit mit den
Innsbrucker Universitäten. „Sie alle dürfen mit Stolz
auf diese Zeit zurückblicken, denn sie haben mitge-
holfen dieses Land in Wohlstand und Frieden aufzu-
bauen“, so Gantner. Unter den Doktoranden befand
sich u.a. Dr. Max-Georg Freiherr von Twickel, Weih-
bischof in Münster und Oldenburg.
Versprechen erneuert
unimagazin 45uni steitenblicke
vera
nsta
ltun
gen
30.09.2005 Betriebsausflug
03.10.2005 Beginn des Wintersemesters
09.10.2005 Akademischer Antritts-Gottesdienst
21.10.2005 Antrittsvorlesung
Dr. Franz Fischler
22.10.2005 Vergabe der Honorarprofessuren
22.10.2005 Promotionen und Sponsionen
04.11.2005 Habilitationsfeier
08.11.2005 Preis für frauenspezifische
Forschung an der LFU Innsbruck
09.11.2005 Tag der offenen Türe
17.11.2005 Preis der Wirtschaftskammer Tirol
18.11.2005 -
19.11.2005
Aktionstage
der „Jungen Uni“
19.11.2005 Promotionen und Sponsionen
07.12.2005 Emeriti Festakt
07.12.2005 Konzert des Universitätschores
10.12.2005 Weihnachtskonzert des Universi-
tätschors mit Chor und Orchester
aus Bologna
17.12.2005 Promotionen und Sponsionen
17.12.2005 -
08.01.2006
Weihnachtsferien –
vorlesungsfreie Zeit
10.01.2006 Neujahrsempfang des Rektors für
Uni-MitarbeiterInnen
21.01.2006 Promotionen und Sponsionen
22.01.2006 Akademischer
Abschluss-Gottesdienst
31.01.2006 Semesterende
01.02.2006 -
28.02.2006
Semesterferien –
vorlesungsfreie Zeit
16.02.2006 Feststunde der Allgemeinen
Bediensteten
18.02.2006 Promotionen und Sponsionen
01.03.2006 Semesterbeginn
05.03.2006 Akademischer Antritts-Gottesdienst
18.03.2006 Promotionen und Sponsionen
24.03.2006 Habilitationsfeier
10.04.2006 -
21.04.2006
Osterferien –
vorlesungsfreie Zeit
22.04.2006 Promotionen und Sponsionen
05.05.2006 „Goldenes Doktorjubiläum“
Erneuerung der akademischen
Grade nach 50 Jahren
20.05.2006 Promotionen und Sponsionen
03.06.2006 -
06.06.2006
Pfingstferien –
vorlesungsfreie Zeit
10.06.2006 Promotionen und Sponsionen
16.06.2006 Rektorstag
23.06.2006 Treffen des Deutschen
Freundeskreises der LFU Innsbruck
24.06.2006 Großer Ehrungstag
25.06.2006 Akademischer
Abschluss-Gottesdienst
30.06.2006 Semesterende
03.07.2006 Ferienbeginn
07.07.2006 Promotionen und Sponsionen
08.07.2006 Promotionen und Sponsionen
Wintersemester Sommersemester
LFU Veranstaltungen im Studienjahr 2005/06
[Bild links]
Sub auspiciis Promotion 2005
[Bild rechts]
VR Martin Wieser gratuliert
Brigitte Gersch im Rahmen der
Feststunde der Allgemeinen
Bediensteten zum 40. Dienst-
jubiläum.
unimagazin46 uni seitenblicke
Das USI wird vor allem von Studierenden und von Univer-
sitätsangehörigen genutzt und bietet den an die 14.000
Nutzern pro Jahr eine breite Palette an Kursen an.
Die Preise sind studentenfreundlich und eine durchge-
hende Inskribtion ermöglicht jederzeit den Einstieg in das
laufende Kursprogramm.
Größer als 24 Fußballfelder
Das USI bietet das ideale Umfeld für die unterschied-
lichsten Sportarten. Das Areal von 120.000 m² moderner
Sportfläche mit Hallen, Freizeitplätzen, Kletteranlagen,
Schwimmbad und Sauna lässt jedes Sportlerherz höher
schlagen. Die modern ausgestattete Volleyballhalle ist
nicht nur Tummelplatz für Amateursportler. Hier trainiert
und spielt auch Österreichs Meister, das Hypo Tirol Volley-
ballteam. In einem Vorbereitungsspiel im Sommer gegen
die deutsche Spitzenmannschaft Bayer Wuppertal siegte
die Meistermannschaft deutlich mit 3:0-Sätzen.
USI geht mit der Zeit
Neben den klassischen Sportarten forciert das USI immer
mehr Trendsportarten. Sind im Indoorbereich vor allem
Aerobics, Tanz und Fitnesstraining im Trend, so kom-
men am USI auch Outdoorsportarten wie Segeln, Golf,
Klettern, Nordic Walking, Mountainbiking und Canyoning
nicht zu kurz. Besonders gefragt sind heuer Tanzkurse
wie Salsa und Capoeira. Im Winter werden weiterhin tra-
ditionelle Freizeitaktivitäten wie Tourengehen, Langlaufen
und alpiner Skilauf bevorzugt.
Sport für jung und alt
Vermehrt erfreuen sich mit den Studierenden auch immer
mehr Familien, Jugendliche und Senioren an den USI-
Sportanlagen. Senioren-, Kinder- und Behindertenkurse
sind ein wichtiger Bestandteil des Hochschulsports.
Mit dem USI fit durchs Jahr
Nicht nur für Studierende bietet das Universitätssportinstitut (USI) ideale Rahmenbedingungen für
den Erhalt der körperlichen Fitness, sondern auch für Uni-MitarbeiterInnen sowie für extern Interes-
sierte. Am 26. September beginnt die Inskription. Rund 450 Kurse werden angeboten.
Nicht nur Amateure nutzen die
Anlagen des USI: Österreichs
Meister, das Hypo Tirol
Volleyballteam, absolviert seine
Europacup-Spiele am USI.
insk
ribie
ren
Hauptinskribtion
26. September – 14. Oktober
(bis 7. Oktober nur mit Platzkarte).
Mo. - Do.: 8.00-11.45 / 13.30-15.45 / 17.30-20.00
Fr.: 8.00-11.45 / 13.30-15.45
Inskribtionsberechtigte ab 26. September 2005:
> Studierende, AbsolventInnen und Personal von
Universitäten, Kliniken und FHs und deren Ange-
hörige (Ehepartner, Lebenspartner und Kinder)
> SchülerInnen ab dem vollendeten 17. Lebensjahr
> Alle, die eine USI-Personen-Kennzahl haben
Inskribtionsberechtigte ab 3. Oktober 2005:
> Allen anderen Interessierten stehen Restplätze
ab dem 25. September 2005 zur Verfügung
Virtuelle Platzkarte über Internet:
Seit Donnerstag, 1. September 2005 können alle
USI TeilnehmerInnen, die über eine gültige Matri-
kelnummer oder eine USI-Personen-Kennzahl (USI-
Ausweis des vergangenen Semesters) verfügen,
über die USI-Homepage (http://usi.uibk.ac.at) eine
virtuelle Platzkarte reservieren und gleichzeitig mit
dem Anmeldeformular ausdrucken.
Platzkartenausgabe:
So, 25. September 2005: 16.00 – 18.00 am USI
26. September bis 7. Oktober 2005:
8.00 – 21.30 beim USI-Portier
Info-Box
© U
SI
Universitätsbuchhandlung und -verlagIhr Partner für Beruf und Studium
© Bü
ro f
ür Ö
ffen
tlich
keits
arbe
it, U
nive
rsitä
t In
nsbr
uck Wirtschaftswissenschaften
Rechtswissenschaften
Naturwissenschaften
Geisteswissenschaften
Theologie
Informatik
Medizin
u.v.a.m.
www.studia.atWir sind Spezialisten in der Besorgung von deutsch- und fremdsprachigen Büchern! Sie finden uns im Internet unter www.studia.at und3x in Innsbruck:• Studia-Universitätsbuchhandlung & -verlag, Herzog-Sigmund-Ufer 15, 6020 Innsbruck • Studia-Universitätsbuchhandlung, Universitätsstraße 15a, 6020 Innsbruck • Studia-BestsellerXpress am Hauptbahnhof, Südtiroler Platz 3-5 (Straßenebene), 6020 Innsbruck
[email protected] • www. studia.at
Ja ja, dieses Studentenleben: Lernen muss man, feiern
will man, essen soll man. Wobei Letzteres gar nicht so
einfach ist, wenn mal wieder Leere in der Geldbörse
herrscht. Und genau deshalb gibt’s jetzt mit einem Raiffe-
isen Studentenkonto 5.000 Euro zu gewinnen.
Das Studentenkonto mit den zig Vorteilen:
- Gratis-Internetbanking
- Keine Kontoführungsgebühr
- Gratis-Maestro-Karte
- Zinsen wie am Sparbuch
- Aktuelle Börseinfos: www.boerse-on.at
- Finanzielle Situation auf einen Blick: Finanzstatus
- Aktuelle Immobilien- und Mietangebote:
www.wohnen-in-tirol.at
- Gratis-Mitgliedschaft im Raiffeisen Club
Mit dem Raiffeisen Studentenkonto kannst du ganz leicht,
zeitsparend und kostengünstig deine Zahlungen abwi-
ckeln. Durch die Maestro-Karte und das Internetbanking
bist du obendrein noch total unabhängig und erledigst dei-
ne Bankgeschäfte wann und wo du willst, weltweit!
Und Raiffeisen bietet dir exklusiv die Club-Mitgliedschaft
im größten Jugendclub Österreichs. Und das gratis! Mit
jeder Menge an Angeboten und Ermäßigungen für Events
aus Musik, Szene, Sport, Ausbildung und, und, und.
Unter www.club-tirol.at findest du sämtliche Vorteile des
Raiffeisen Clubs auf einen Blick. Ebenso Informationen
rund um das Studium und finanzielle Angelegenheiten.
Nähere Information in der nächsten Tiroler Raiffeisenbank
oder unter www.club-tirol.at.
Wieder mal kein Geld für die Mensa?
Jetzt 5.000 Euro mit dem Raiffeisen Studentenkonto gewinnen!
Einfach in die nächste Raiffeisenbank gehen,
Gewinnkarte ausfüllen und mitspielen – es lohnt sich!
Tirol hat die Kraft,unabhängig zu bleiben.
Jeder will frei sein. Wir Tiroler haben die Kraft dazu – wir müssen
nur wollen. Die Nutzung unserer heimischen Wasserkraft macht
uns unabhängig von Versorgungs- und Preisrisiken. Wir haben
die Wahl: Freiheit statt Fremdbestimmung. Sicher in die Zukunft.
E-sicher. Tiroler Wasserkraft.
Infos: 0800 818 819 und www.tiroler-wasserkraft.at
de
r le
op
old
-fra
nz
en
s-u
niv
ers
itä
t in
ns
bru
ck
unimagazin
Ch
ris
top
h-P
rob
st-
Pla
tz,
Inn
rain
52
A-6
02
0 I
nn
sb
ruc
k
Fa
lls
nic
ht
zu
ste
llb
ar,
b
itte
re
tou
r a
n: