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der leopold-franzens-universität innsbruck unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues Labor eröffnet Forscher im Gespräch Prof. Josef Riedmann Hochschulzugang Gleiche Chance für alle New Orleans Hilfsmaßnahmen erfolgreich Absolventeninterview Pater Georg Sporschill Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b., Bureau de poste A-6020 Innsbruck, Autriche Taxe percue, Imprimè a taxe réduite Zulassungsnummer: GZ 02Z032516 M

unimagazin - uibk.ac.at · 2005. 9. 26. · unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues

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der leopold - f ranzens -univers i tät innsbruckunimagazin

Nr. 02/09 2005

Uni Innsbruck setzt auf High-tech

ForschungstransferUni stärkt die Tiroler Wirtschaft

Christian DopplerNeues Labor eröffnet

Forscher im GesprächProf. Josef Riedmann

HochschulzugangGleiche Chance für alle

New OrleansHilfsmaßnahmen erfolgreich

AbsolventeninterviewPater Georg Sporschill

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unimagazin 3rubrik

Unsere Gedanken waren in den vergangenen Wochen bei der vom Hochwasser betroffenen Vorarlberger und Tiroler Bevölkerung sowie bei unseren Studierenden und bei unseren Kolleginnen und Kollegen an unserer Partneruniversität in New Orleans.

Während die Einsatzkräfte in Tirol und Vorarlberg ganze Arbeit geleistet und vielerorts Schlimmeres verhindert haben, wurden unsere Studierenden in New Orleans frühzeitig evakuiert und in Sicherheit gebracht. Unser Büro für Internationale Beziehungen hat in dieser Kri-sensituation schnell und vorbildlich reagiert. Für die nachhaltige Unterstützung unserer Partneruniversität in New Orleans wurde eine eigene Spendeninitiative gestartet. Mehr darüber finden Sie auf den Seiten 4 und 5 unseres neuen unimagazins.

Weitere Schwerpunkte dieser Ausgabe sind die erfolg-reiche Teilnahme an den Forschungsförderungspro-grammen des Bildungsministeriums sowie die Eröff-nung eines weiteren Christian Doppler Labors für die Entwicklung neuer Hörgeräte an der LFU Innsbruck.

Im Sommer wurde vor allem an einem Entwicklungs-plan für eine zukunftsfähige LFU Innsbruck gearbeitet. Das Rektorat hat seinen Entwurf gemeinsam mit Senat und Universitätsrat auf Basis vieler Rückmeldungen weiterentwickelt. Um allen Gremien und den Studie-renden genügend Zeit für den Dialog und zur Mei-nungsbildung zu geben, ist die Beschlussfassung für den Entwicklungsplan für 9. November vorgesehen.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Start ins neue Studienjahr!

IhrManfried Gantner

EditorialRektor Manfried Gantner

inh

alt

04 uni innsbruck04 New Orleans: Uni Innsbruck hilft

06 Uni-Leistungsschau am Tirol Tag Alpbach

08 Uni Innsbruck setzt auf Integration

09 Weiterbildung wird gefördert

10 Absolventeninterview

Pater Geog Sporschill

12 uni forschung12 Christian Doppler Labore

Advanced Hardcoatings

Active Implantable Systems

14 Forscher im Gespräch

Prof. Josef Riedmann

16 Uni-Forscher reinigen Trinkwasser

17 Klimawandel: Weinberge statt Skilifte

18 Meine Nase heißt PTR-MS

20 Uni simuliert Evolution auf dem Titan

21 Brückenschlag für die Zukunft

22 uni studium23 Hongkong-Trip überzeugt

24 Mit 5 Euro die Welt erobern

25 Hochschulzugang:

Uni Innsbruck definiert Auswahlverfahren

26 Studierendeninterview

Eva Konrad

28 Architekten setzen sich durch

29 uni rundschau29 Regionalökonomik im Fokus

30 adventure X prämiert Uni-Teams

32 Forschungstransfer

trans IT & CAST fördern Innovationen

34 Mehr EU-Einsätze für Österreich

36 thema der ausgabe36 Uni Innsbruck setzt auf High-tech

Infrastruktur wird ausgebaut

38 uni seitenblicke38 Kunstgeschichte: „Schicht für Schicht“

40 Verdienstkreuze

Prof. Rainer Sprung

Prof. Rolf Steininger

42 Studierende möblieren die Stadt

43 Uni fest in Kinderhand

44 Uni feiert Habilitationen

45 Veranstaltungsübersicht 2005/06

46 Mit dem USI fit durchs Jahrimp

ress

um Impressum

unimagazin: Informationsmagazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Medieninhaber und Herausgeber: Rektor Univ.-Prof. Dr. Manfried GantnerLeopold-Franzens-Universität Innsbruck,Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43.512.507-2591, Fax: +43.512.507-2814, e-Mail: [email protected]

Chefredakteur: MMag. Jürgen Steinberger stellvertr. Chefredak-teurin: Manuela Rainalter Redaktion: Eva Kriechbaum, Florian Schallhart Druck: Wagner´sche Universitäts-Druckerei Titelfoto: Fotosearch Layout: Stephanie Eibl Auflage: 30.000 Stück

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unimagazin4 uni innsbruck

„Für alle unsere Studierenden stehen bereits neue Stu-

dienplätze zur Verfügung“, hält Rektor Manfried Gantner

fest. In weniger als zwei Wochen nach der vorausschau-

enden Evakuierung aus New Orleans ist der weitere Ver-

bleib der Studierenden geklärt.

Lebenstraum gesichert

„Möglich wurde dies dank des Zusammenwirkens fol-

gender Faktoren: Unser Büro für Internationale Bezie-

hungen und Oberrätin Elke Kitzelmann haben eine groß-

artige Arbeit geleistet. Sie haben unsere Studierenden

vor allem auch vor Ort menschlich und organisatorisch

betreut. Mit der Eigeninitiative unserer Studierenden,

dem Netzwerk von Center Austria mit Direktor Guenter

Bischof und vor allem durch das Entgegenkommen der

amerikanischen Universitäten konnten sehr schnell neue

Studienorte gefunden werden“, erklärt Rektor Gantner.

Der Großteil der Studierenden wird sich in Florida, Te-

xas und Kalifornien den Lebenstraum erfüllen. Mit der

Mehrzahl dieser Universitäten hatte die LFU Innsbruck

bisher keine Partnerschaftsabkommen für den Studie-

rendenaustausch.

Studierende werden finanziell unterstützt

Mit 1.000 Euro pro Person wurden die Studierenden von

der LFU Innsbruck auf Initiative des Rektors finanziell

unterstützt. Diese Maßnahme wurde von den Studie-

renden sehr positiv aufgenommen: „Viele Studierende

haben sich bereits mit E-Mail oder telefonisch bedankt“,

erzählt Dr. Mathias Schennach, Leiter des Büros für In-

ternationale Beziehungen: „Ein richtiges Happy End ist

es erst, wenn die jungen Studierenden dieses Ereignis

verarbeitet haben und wieder gesund zu Hause sind“,

so Schennach weiter.

Stadt Innsbruck beteiligt sich

Mit 15.000 Euro beteiligt sich die Stadt Innsbruck an

den Hilfsaktionen der LFU Innsbruck. Bürgermeisterin

Hilde Zach erklärt: „Die Innsbruckerinnen und Innsbru-

cker sind heuer erst selbst nur knapp von einer Über-

schwemmung verschont geblieben und fühlen sich den

Menschen in New Orleans verbunden.“

Hilfe im Lehrbetrieb wird geprüft

„Unsere Universität fühlt sich ihrer Partneruniversität in

New Orleans sehr verbunden und unterhält seit 30 Jah-

Hilfsaktionen der Uni Innsbruck waren erfolgreich

Die LFU Innsbruck hat mit allen Innsbrucker Studierenden Kontakt aufgenommen und die indivi-

duellen Hilfsmaßnahmen besprochen. Sechs Studierende werden bei ihrer Rückkehr in die Heimat

unterstützt. Drei davon sind bereits bei ihren Eltern in Österreich angekommen. Alle anderen wollen

in den U.S.A. ihr Studium fortsetzen.

New Orleans war und wird

wieder ein beliebter Studienort

Innsbrucker HochschülerInnen.©

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unimagazin 5uni innsbruck

ren sehr gute persönliche Kontakte. Wir wollen unseren

Kolleginnen und Kollegen in dieser schwierigen Zeit bei-

stehen“, so Rektor Gantner, der als Tsunami-Opfer im

Vorjahr selbst von einer Naturkatastrophe betroffen war.

Daher prüft die LFU Innsbruck derzeit die Möglichkeiten

der Einrichtung einer Winter School für Studierende aus

New Orleans und die Übernahme eines Teiles der Stu-

dierenden der US-Partneruniversität.

„Für uns ist diese Katastrophe erst dann abgeschlossen,

wenn New Orleans seine alte Schönheit wiedererlangt

und unsere Partneruniversität wieder ihren Betrieb auf-

nehmen kann“, ergänzt Rektor Gantner.

hilfs

ak

tion

Zur Koordination der Hilfe für die vom Hurrikan

Katrina geschädigte Partnerstadt New Orleans

wurde an der LFU Innsbruck ein Personenko-

mitee eingerichtet. Die Mittel für Hilfsmaßnah-

men sollen über Spenden und eine Benefiz-

Veranstaltung aufgebracht werden.

Dem Personenkomitee gehören neben Rektor

Manfried Gantner weitere in verschiedener Wei-

se mit der University of New Orleans verbunde-

ne Personen wie Mag. Walter Freytag, Dr. Alfred

Lugert, Prof. Franz Mathis, Prof. Heinrich Neisser,

Ellen Palli, Prof. Anton Pelinka und Dr. Mathias

Schennach an.

Die Hilfsmaßnahmen umfassen:

> Unterstützung der Studierenden der University

of New Orleans (UNO)

> Hilfe für UNO-Angehörige und langjährige Gast-

familien

> Förderung des Wiederaufbaus der Infrastruktur

der UNO

„Wir hoffen auf die Unterstützung der öffentlichen

Stellen und auf zahlreiche individuelle Spenden“,

erklärt Prof. Franz Mathis, Partnerschaftsbeauf-

tragter für die University of New Orleans der LFU

Innsbruck. Unter der Leitung von Markus Linder

wird am 9. Oktober im Zuge dieser Hilfsaktion im

Congress Innsbruck eine Jazz-Blues-Brunch-Bene-

fiz-Veranstaltung organisiert.

Innsbruck hilft New Orleans

New Orleans Support Initiative

Universität Innsbruck

Universitätsstraße 15

6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0512) 507 – 7051

E-Mail: [email protected]

Kontakt:

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unimagazin6 uni innsbruck

Ausgangspunkt des diesjährigen wissenschaftlichen Pro-

gramms des Tirol-Tages, der traditionell zu Beginn des

heuer bereits zum 61. Mal stattfindenden Europäischen

Forums abgehalten wurde, waren das Weltjahr der Physik

2005 sowie die Schwerpunktbildungen in der Forschung

an der LFU Innsbruck. In einem ersten Vortragsblock am

Vormittag hatten drei ehemalige Physik-Alumni der LFU,

ein ehemaliger Student (Prof. Claus Weyrich, Vorstands-

mitglied von Siemens, München), eine ehemalige Dozen-

tin (Prof. Monika Ritsch-Marte, Medizinische Universität

Innsbruck) und ein ehemaliger Professor (Prof. Erich

Gornik, Geschäftsfüher von ARC Seibersdorf) Gelegen-

heit ihre jeweilige Sicht von Exzellenz in Ausbildung und

Forschung an der LFU darzulegen.

Von Quantenmaterie bis zu Galaxienhaufen

Prof. Peter Zoller vom Institut für Theoretische Physik

informierte am Nachmittag die BesucherInnen des Tirol-

Tages über den aktuellen Stand der Forschung bei der

Entwicklung eines hochleistungsfähigen Quanten-Com-

puters. Mit Prof. Rudolf Grimm, Prof. Paul Scheier und

Prof. Sabine Schindler, letztere widmet sich der Erfor-

schung von Galaxienhaufen den größten Strukturen des

Universums, konnte die LFU Innsbruck ihre Vorreiterrolle

und ihre Forschungsexzellenz auf dem Gebiet der Physik

unterstreichen.

Forschung sichert Wohlstand

Forschung ist ein zentraler Faktor für den Erfolg eines

Wirtschaftsstandortes. Staaten, die in Forschung und

Entwicklung investieren, sichern sich ihren Wohlstand

auf Dauer. „Österreich hat in diesem Bereich Fortschritte

gemacht. Wir müssen jedoch weiterhin konsequent am

Ausbau unseres Forschungsstandortes arbeiten“, erklärt

Forschungsvizerektor Tilmann Märk, der sich heuer erst-

mals für die inhaltliche Gestaltung des Tirol-Tages verant-

wortlich zeichnete.

LFU Innsbruck nutzt Forschungsoffensive

Seit dem Jahr 2001 wurden in Österreich drei Uni-Infra-

strukturprogramme gestartet. Mit der angekündigten For-

schungsmilliarde bis 2010 und der steuerlichen Begüns-

tigung der Auftragsforschung von Unternehmen sollen

weitere Mittel an die Universitäten fließen. Allein 2005

und 2006 werden die österreichischen Universitäten mit

insgesamt 70 Millionen Euro (mehr auf Seite 36) nachhaltig

im Wettbewerb gestärkt werden. „Die Leopold-Franzens-

Universität Innsbruck hat diese Forschungsoffensiven gut

Uni Innsbruck überzeugt mit Leistungsschau

Beim Tirol-Tag am 21. August hat die LFU Innsbruck führende Köpfe in Politik, Wirtschaft und Gesell-

schaft gemeinsam mit dem Land Tirol zu einer Leistungsschau eingeladen. Der diesjährige Tirol-Tag

stand unter dem Motto „Forschungsexzellenz in Tirol am Beispiel der Physik“.

In der Tiroler Gemeinde

Alpbach stellte heuer

die LFU Innsbruck ihre

Forschungsleistungen auf dem

Gebiet der Physik vor.

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unimagazin 7uni innsbruck

genutzt, wir haben uns an allen diesen Ausschreibungen

beteiligt und überproportional gut abgeschnitten“, freut

sich Rektor Manfried Gantner.

Wissenstransfer wird gefördert

„Die Tiroler Wirtschaft wird durch die Forschung an unse-

rer Universität gestärkt“, versicherte Märk als Moderator

in dieser Veranstaltung. Die LFU Innsbruck liefert viele

Impulse für die heimische Wirtschaft über ihre Beteili-

gungen wie am trans IT, der Entwicklungs- und Transfer-

center GmbH, oder CAST, Center for Academic Spin-offs

Tyrol. „Mit der Förderung von Grundlagenforschung, An-

gewandter Forschung und Praxisprojekten in der Lehre

wird gezielt der Wissens- und Technologietransfer geför-

dert“, verspricht Märk.

Wirtschaft stärkt Wissenschaft

Mit dem Ausbau von Stiftungsprofessuren sucht die LFU

Innsbruck nach alternativen Finanzierungsmodellen zur

Erweiterung der Lehr- und Forschungskapazitäten und will

verstärkt das vorhandene Fundraising- und Sponsoringpo-

tenzial nutzen. Gantner fasst in seiner Eröffnungsrede

zusammen: „Mit der Intensivierung der Wirtschaftskoo-

perationen wollen wir unsere Stellung als das Wissens-

unternehmen in der Region vor allem für klein- und mittel-

ständische Unternehmen wie für die Industrie festigen.“

Mit erfolgreichen Spin-Off-Unternehmen wie MED-EL

Medical Electronics, Rho-Best Coating GmbH und Ioni-

con Analytik GmbH/Ionimed Analytik, deren Geschäfts-

führerInnen über ihre Erfahrungen beim Gründen und

Betreiben einer high-tech Firma berichteten, haben die

ForscherInnen der LFU Innsbruck ihren Unternehmer-

geist und Innovationskraft unter Beweis gestellt. Zu die-

sem Thema gab es im Foyer des Kongresszentrums eine

Posterausstellung von 10 erfolgreichen Physik Spin-offs

der LFUI. Von den derzeit rund 800 Drittmittelprojekten

profitieren sowohl die Tiroler Unternehmen als auch die

WissenschaftlerInnen und Studierenden der LFU Inns-

bruck.

Tirol und Innsbruck als traditioneller Wissenschaftsstandort

Unser Land ist seit jeher ein traditionell wichtiger und hervorragender

Wissenschaftsstandort. Immer wieder hat die Leopold Franzens Uni-

versität Innsbruck und auch die jetzige Medizinische Universität inter-

national anerkannte exzellente Wissenschafter hervorgebracht. Auch

heute hat die Wissenschaft in Innsbruck und Tirol besondere Bedeu-

tung; das Land Tirol unterstützt diese Entwicklung auch durch die Auf-

wendung erheblicher finanzieller Mittel. Die Entwicklung der Wissen-

schaft und Forschung im Land Tirol ist auf einem guten Wege und die Universität Innsbruck ist ein bedeutender

Motor für die Tiroler Wirtschaft.

Dr. Herwig van StaaLandeshauptmann von Tirol

Unser Land.

Uni-Magazin 9/05 Neu 20.09.2005 10:12 Uhr Seite 1

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unimagazin8 uni innsbruck

Alumnis diskutieren Zukunft der Arbeitswelt

Eine Behinderung zu haben, bedeutet nicht hilflos zu

sein. „Für Dienstnehmer und Studierende gibt es zahl-

reiche Hilfen an unserer Alma Mater“, betont Behinder-

tenbeauftragte Mag. Patrizia Egger.

Arbeitsassistenz erleichtert Berufsleben

„Je nach Grad der Behinderung gibt es die persönliche

Assistenz am Arbeitsplatz“, erklärt Mag. Paso Zengin

vom Verein „Selbstbestimmt Leben“. Diese reicht von

Hilfe beim Erreichen des Arbeitsplatzes über Hilfe beim

Essen bis hin zu Körperpflege. Vermittelt wird die Assis-

tenz vom Verein, die Bezahlung erfolgt über das Bun-

dessozialamt. „Ich nutze diese Möglichkeit. Sie ist eine

große Erleichterung für mich und eröffnet neue Möglich-

keiten in der Arbeit“, erzählt Mag. Patrizia Egger.

Die persönliche Assistenz können sowohl Dienstnehmer

als auch Studierende mit Behinderung in Anspruch neh-

men. Studierende können seit Anfang des Jahres auch

um eine Ausbildungsbeihilfe, finanziert durch das Bun-

dessozialamt, ansuchen.

„Sehenden immer einen Schritt voraus“

Seit Februar 2005 ist Vladimir Vasic Behindertenvertrau-

ensperson für das nichtwissenschaftliche Personal der

LFU. Er ist von Geburt an sehbehindert. Als Behinder-

tenvertrauensperson ist er vor allem für die Anliegen

von sehbehinderten Menschen zuständig. Derzeit sind

neun sehbehinderte Menschen in der Verwaltung der

LFU tätig. Besonders wichtig erscheint Vasic der natür-

liche Umgang mit behinderten Personen. Ein offenes

Aufeinanderzugehen ist wünschenswert. Hilfe wird ger-

ne angenommen. „Wir wünschen uns, dass Behinderte

normal in die Arbeitswelt integriert werden. Mitleid ist

eindeutig fehl am Platz. Wir sind Sehenden immer einen

Schritt voraus“, so Vasic.

Behindertenvertrauensperson des wissenschaftlichen

Personals ist Mag. Harald Stauber.

Uni Innsbruck setzt auf Integration

Um das Arbeiten und Studieren für benachteiligte Menschen zu unterstützen, gibt es an der Leopold-

Franzens-Universität Innsbruck ein weitverzweigtes Netzwerk mit eigenen Behindertenbeauftragten

und –vertrauenspersonen. Sie setzen sich für eine behindertenfreundliche Universität ein.

inte

gra

tion

Volker Schönwiese erhielt Integrationspreis

Der dritte Integrationspreis des Bundessozial-

amtes Tirol in der Kategorie Institutionen/In-

dividualisten ging an Prof. Volker Schönwiese

vom Institut für Erziehungswissenschaften.

Walter Guggenbeger, Leiter des Bundessozial-

amts, überreichte den Preis.

Als Mitbegründer des Mobilen Hilfsdienstes Inns-

bruck gilt Schönwiese in Tirol seit 30 Jahren als Vor-

reiter der Integration und Gleichstellung behinderter

Menschen. Seine vielfältige Lehrtätigkeit an meh-

reren Universitäten Österreichs sowie zahlreichen

Bildungseinrichtungen zur Thematik integrative

Pädagogik, half bei der Verbreitung und Akzeptanz

integrationspädagogischer Ansätze und Konzepte.

Behindertenvertrauensperson

Vladimir Vasic

bei der Arbeit

in der Telefonzentrale

der LFU Innsbruck.

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unimagazin 9uni innsbruck

Innerhalb der Grundausbildung werden die Mitarbeite-

rInnen der LFU Innsbruck auf ihre Aufgaben an ihrem

Arbeitsplatz vorbereitet. „Unsere MitarbeiterInnen be-

nötigen einen einheitlichen Grundstock an Wissen über

rechtliche Belange, neue Informationstechnologien und

soft skills. Mit einem maßgeschneiderten Fort- und Wei-

terbildungsangebot sind sie in der Lage, den ständig

wechselnden Herausforderungen in der Arbeitswelt zu

begegnen und auch das nötige Selbstvertrauen und Pro-

blemlösungskompetenz einzubringen“, ist Wieser vom

hohen Stellenwert der internen Fortbildung überzeugt.

Basiswissen wird vermittelt

Auch die LehrgangsteilnehmerInnen sind vom Angebot

der LFU Innsbruck begeistert. „Speziell das Fach UG

2002 ist äußerst hilfreich für unsere Arbeit. Jetzt erkenne

ich Zusammenhänge, die wichtig für den Arbeitsablauf

sind“, freut sich Sabine Böck vom Vizerektorat für For-

schung, eine erfolgreiche Teilnehmerin des Sommerkur-

ses. Neben der Vermittlung von arbeits-, organisations-

rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen

werden spezielle Arbeits- und Managementtechniken

unterrichtet. „Wichtig ist aber auch das gegenseitige

Kennen lernen über Abteilungsgrenzen hinaus um damit

die Basis für ein gutes und abteilungsübergreifendes

Miteinander zu schaffen“, betont Mag. Monika Moritz-

Angerer von der Personalentwicklung.

Auch Professoren drücken Schulbank

Auch für das wissenschaftliche Personal gibt es seit

Juli 2005 die Verpflichtung zur Weiterbildung. Der Lehr-

gang „Lehren Lernen“ vermittelt WissenschaftlerInnen

das nötige Basiswissen für die Lehre und motiviert zur

Anwendung neuer Lehr- und Lernmethoden in der Pra-

xis. „Mit dem Lehrgang haben junge wissenschaftliche

MitarbeiterInnen der Kategorie 1 und 2 die Möglichkeit

lehrrelevante Kompetenzen auf- und auszubauen, das

eigene Lehrprofil weiter zu entwickeln und sich mit an-

deren Hochschullehrenden an der LFU durch kollegiale

Beratung zu vernetzen“, erklärt Mag. Ingrid Augenstein

von der Personalentwicklung die Hintergründe.

Weiterbildung wird gefördert

„Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat sich die kontinuierliche und flächendeckende Wei-

terbildung ihrer MitarbeiterInnen zum Ziel gesetzt“, betont Personalvizerektor Martin Wieser. An der

LFU arbeiten derzeit 929 nichtwissenschaftliche MitarbeiterInnen. Jährlich werden im internen Fortbil-

dungsprogramm rund 70 Kurse durch die Personalentwicklung angeboten.

leis

tun

g

Leistungsprämien erhöht

Im Sommer vergab das Rektorat an 304 allge-

mein Bedienstete der LFU Innsbruck ein zusätz-

liches „Urlaubsgeld“ in Form einer einmaligen

Sonderzahlung. Die Prämie ging an Personen

für besondere Leistungen.

Die Leistungsprämie hat einen gesetzlich veranker-

ten Rahmen im Vertragsbedienstetengesetz in der

Höhe von 0,25 Prozent der Jahresentgeltsumme.

Für das Jahr 2004 hat das Rektorat jedoch den Topf

auf 0,3 Prozent aufgestockt. Das entspricht einer

Gesamtsumme von 71.342,41 Euro. „Engagierte

und leistungsorientierte MitarbeiterInnen stellen

das Fundament unserer Alma Mater dar“, begrün-

det Rektor Manfried Gantner diese Investition in die

MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck.

[Bild links]

14 TeilnehmerInnen

schlossen im Sommer den

Grundausbildungslehrgang

erfolgreich ab.

[Bild rechts]

VR Martin Wieser überreicht

Sabine Böck die Urkunde.

Sie hat Grundausbildung mit

Auszeichnung bestanden.

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unimagazin10 uni innsbruck

Was bedeutet für Sie die Ernennung zum Ehrendoktor

der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck?

Das Ehrendoktorat weckt in mir eine gute Erinnerung an

die Studienzeit in Innsbruck. Es ist eine neue Begegnung

mit dem Universitätsleben und der Frage: Was bewegt

die Jugend heute, wie positioniert sich die Jugend im

wachsenden Wohlstand? Ich muss mich jetzt auch fra-

gen, was ich für die Universität und ihre Studenten tun

könnte. Die Verpflichtung ist stärker geworden.

Hat Sie Ihre Studienzeit in Innsbruck besonders ge-

prägt, wenn ja, inwiefern?

In Innsbruck habe ich die Jesuiten kennen gelernt, mei-

ne Lehrer gefunden und gute Freunde, mit denen ich

bis heute verbunden bin. Ich vergesse die Aufbruchstim-

mung des 2. Vatikanischen Konzils nicht, auch die schöne

Stadt und das Land weiß ich zu schätzen.

Arbeit und Berufung

Woher schöpfen Sie die Kraft für Ihr umfangreiches

soziales Engagement?

Die Kraft kommt von den Kindern. Meine Schützlinge

setzen mich unter Strom. Wer die Not berührt oder von

ihr berührt wird, muss und kann aktiv werden. Die Kraft

kommt aus dem Gottesdienst.

Warum haben sie sich für die Länder Rumänien und

Moldawien entschieden?

Nach Rumänien wurde ich vor 14 Jahren vom Orden ge-

schickt, weil nach der Wende die Not in den Ceausescu-

heimen publik wurde. Die Republik Moldau liegt in der

Nachbarschaft zu Rumänien, auch hier wird rumänisch

gesprochen. Es gibt also keine Sprachbarriere. Hier sind

die Probleme aber noch größer. Die Arbeitslosenrate ist

hoch und es gibt viele verlassene Kinder.

Warum wählten Sie Kinder und Jugendliche als

Schwerpunkt Ihrer Arbeit?

Die Jugend hat mich immer angezogen. Ich liebe das Le-

ben, die Überraschung, die Fragen und die Auseinander-

setzung. Mit den Kindern bin ich neugierig auf die Zukunft

und möchte mich um mehr Gerechtigkeit bemühen. Ich

möchte die Jugend zur Mitarbeit gewinnen, zum Mit-

kämpfen.

Entwicklungshilfe und Osterweiterung

Empfinden Sie Ihre Arbeit angesichts der weiter aus-

einander klaffenden Schere zwischen Arm und Reich

als Kampf gegen Windmühlen?

Meine Arbeit macht mir Mut, weil ich täglich erlebe, was

ein einzelner, eine Gemeinschaft verändern kann. Ich er-

Aus Dankbarkeit handelnAbsolventeninterview mit Pater Georg Sporschill

Im Sommer erhielt Pater Georg Sporschill SJ den Ehrendoktortitel der LFU Innsbruck für seinen

„Totaleinsatz in Sachen Menschlichkeit und Menschenrechte“. Bekannt geworden ist Sporschill vor

allem durch sein großes Engagement für die Straßenkinder in Rumänien.

[Bild links]

Rektor Manfried Gantner

gratuliert Pater Georg Sporschill

zum Ehrendoktorat der LFU

Innsbruck.

[Bild rechts]

Dr. Wolfgang Pallaver übergibt

Pater Georg Sporschill das

Ehrendekret.

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unimagazin 11uni innsbruck

lebe, wie reich Arme sind und werden, in welchen Gefah-

ren Reiche sind, aber auch welche Chancen sie haben.

Der Weg mit Arm und Reich und der Skandal der Kluft

zwischen ihnen provozieren mich zum Kämpfen und set-

zen immer neue Kräfte frei.

Wie sehen Sie die Situation der Kinder und Jugendli-

chen im zukünftigen EU-Mitgliedsland Rumänien?

Die Jugendlichen in Rumänien sind hungrig. Sie möchten

lernen, sie setzen ihre Hoffnung auf Europa. Die Religiösi-

tät ist stark verwurzelt. Im Hinblick auf die EU hat sich die

Situation der Kinder und Jugendlichen stark zum Besse-

ren gewendet. Rumänien ist eine Baustelle. Im Sozialen

und Wirtschaftlichen geht es aufwärts. Rumänien ist eine

Aufgabe für die EU, noch mehr aber wird Rumänien in die

EU mitbringen.

Was bedeutet für Sie Osterweiterung?

Die Wirtschaft hat die Osterweiterung längst realisiert.

Die großen österreichischen Betriebe und Geschäfte ver-

dienen in Rumänien viel Geld. Sie tragen auch zur Gesun-

dung der rumänischen Wirtschaft und Gesellschaft bei.

Viele Österreicher helfen in Rumänien. Besonders junge

Leute, sie gewinnen eine tiefe Beziehung zu diesem Land

mit viel Gastfreundschaft, Weltkulturerbe und alten öster-

reichischen Spuren. Skepsis haben fast nur jene, die noch

nie in Rumänien waren.

Persönlich und Privat

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Es ist eine Berufung, Jesuit zu sein. Ich liebe am Jesuiten-

dasein die große Eigenverantwortung, das Vertrauen des

Ordens auf jeden einzelnen, der nur an Gott gebunden ist.

Sonst ist der Jesuit frei, sich in der Welt einzusetzen und

so auf die Liebe Gottes zu antworten. Jugendliche, die

ich als Psychologiestudent im Gefängnis und in Heimen

besucht habe, haben in mir zum ersten Mal den Wunsch

geweckt, Jesuit zu werden. Ich möchte ganz für „meine“

Kinder da sein.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Nächstes Jahr werde ich 60. Ich möchte mein Werk CON-

CORDIA zukunftsfähig machen und die verbleibenden

Jahre für die Ausbildung meiner jungen MitarbeiterInnen

verwenden. Ich wünsche mir Schüler, die mein Werk in

die Zukunft weiterführen, Schüler, die der Jugend die Kir-

che öffnen und die Bibel als Lebensweg zeigen. Darüber

hinaus suchen wir nach Möglichkeiten, unsere Arbeit auf

die Ukraine auszuweiten.

Was ist Ihr Lebensmotto?

Das Wort aus der biblischen Tradition „Wer ein Leben ret-

tet, rettet die ganze Welt.“ Unlängst hat mir ein Mann,

den ich wegen seiner Leistung und Menschlichkeit tief

bewundere, geschrieben: „Alles Große in der Welt ge-

schieht nur, wenn jemand mehr tut, als er tun muss.“ Mit

einem Satz: aus Dankbarkeit handeln.

Welchen Rat oder Appell geben Sie jungen Studieren-

den mit auf den Weg?

Frag nicht, wozu du Lust hast, sondern: Wo werde ich

gebraucht? Du kannst es lernen, den Ruf zu hören, deine

Berufung zu entdecken. Dann findest du eine Lebensauf-

gabe und persönliche Erfüllung.

Vielen Dank für das Gespräch!

Pater Georg Sporschill SJ wurde am 26. Juli 1946 in

Feldkirch geboren. Von 1964 bis 1970 studierte er

Theologie an der Universität Innsbruck und war dort

anschließend als wissenschaftlicher Assistent tätig.

1976 schloss er sich den Jesuiten an. 1978 wurde er

zum Priester geweiht.

Mit der Gründung der Wohnstätte „Blindengasse“

1982 in Wien fängt die außergewöhnliche Geschich-

te von Pater Sporschill an. Er bietet obdachlosen Ju-

gendlichen die Chance, sich wieder in die Gesellschaft

einzugliedern. Seit 1991 engagiert sich Sporschill mit

Concordia in Rumänien und der Republik Moldau für

Straßenkinder. 2004 wurde Pater Sporschill zum Ös-

terreicher des Jahres gewählt.

Zur Person:

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unimagazin12 uni forschung

Eines der sechs vorgestellten Projekte war das Christi-

an-Doppler-Labor „Advanced Hard Coatings“ unter der

gemeinsamen Leitung von Prof. Christian Mitterer aus

Leoben und Dr. Richard Tessadri vom Institut für Minera-

logie und Petrographie an der LFU Innsbruck.

Bohrer heilt sich selbst

Im Christian-Doppler-Labor „Advanced Hard Coatings“

charakterisiert Dr. Richard Tessadri mit seinem Team

Hartstoffschichten für Werkzeuge, die diese fast so hart

werden lassen wie Diamanten. Darüber hinaus sollen die

Hartstoffschichten selbsttätig härter werden, schmie-

rend wirken und Schäden selbst ausheilen können.

Wirtschaft profitiert von Wissenschaft

An diesem ambitionierten Forschungsprojekt sind Wis-

senschaft und Wirtschaft gleichermaßen beteiligt: Plan-

see Metall steuert sein Wissen über Beschichtungsquel-

len bei und Balzers aus Liechtenstein sein Know-how

im Bereich der Beschichtungstechnik. Laborleiter Prof.

Christian Mitterer von der Montanuni Leoben konzen-

triert sich mit seinen MitarbeiterInnen auf die Schicht-

entwicklung und Dr. Tessadri mit seinem Team auf die

Schichtanalytik. Das K-plus Kompetenzzentrum Materi-

als Center Leoben stellt darüber hinaus seine Methoden

zur Charakterisierung der Schichteigenschaften zur Ver-

fügung. „Durch die Kooperation von Wissenschaft und

Wirtschaft können sich die Universitäten weiter öffnen

und in das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben

noch mehr integrieren“, so BM Elisabeth Gehrer.

Werkzeuge für die Ewigkeit

Die dünnen Hartstoffschichten werden auf Werkzeuge

aufgebracht, verlängern damit die Lebensdauer dieser

Werkzeuge entscheidend und erschließen völlig neue

Bearbeitungstechniken. Die Schichten können mit Hil-

fe plasmaunterstützter Vakuumbeschichtungsverfahren

(Physical Vapour Deposition, PVD) abgeschieden wer-

den. Diese neuen Methoden eröffnen die Möglichkeit,

metastabile oder nanostrukturierte Schichten mit neuar-

tigen Eigenschaftskombinationen herzustellen.

Uni-Projekt wird in Alpbach vorgestellt

Als Vorzeigeprojekt der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft wurde die Zusammenarbeit von

LFU Innsbruck, Plansee und Balzers am Vorabend der Technologiegespräche in Alpbach gewürdigt.

pro

jek

te

LFU und Fa. Plansee Metall:

„CD-Labor Advanced Hard Coatings“

Universität Linz und Fa. DICE GmbH:

„Ein Chip für das mobile UMTS-Telefon“

Fachhochschule Oberösterreich und voestalpine

Stahl: „MOSES – Mobile Safety System for

Work Clearance Processes“

TU Wien und Fa. Siemens Transportation Systems:

„Vienna Rail Research Initiative“

Medizinische Universität Graz und Fa. Oridis Biomed:

„Gewebedatenbank“

Fachhochschule Joanneum und Fa. Seidel Elektronik:

„Das Lawinenverschüttetensuchgerät Pieps DSP“

Die sechs Vorzeige-Projekte von Alpbach

[Bild links]

v.l. Vizerektor Tillmann Märk,

Dr. Richard Tessadri,

BM Elisabeth Gehrer und

Rektor Manfried Gantner

[Bild rechts]

Die Laborleiter Richard Tessadri

und Dr. Christian Mitterer

erforschen neue Hartstoff-

schichten für Werkzeuge.

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unimagazin 13uni forschung

Heute verwendete Hörimplantate (Cochlea Implantate)

ermöglichen über eine direkte Elektrostimulation des Hör-

nervs die Rehabilitation von tauben oder schwerhörigen

Menschen. Derzeit werden die dafür notwendigen elek-

trischen Impulse hintereinander abgegeben. Die neuen in

Innsbruck entwickelten Implantate lassen erstmals eine

zeitliche Überlappung der Impulse zu.

Erstes voll implantiertes Sinnesorgan

Die Innsbrucker Physiker lösten dieses Problem mit ei-

nem eigenen mathematischen Modell. Dieses Cochlea

Implantat basierend auf der neuen Simulationsstrategie

wird das Sprachverständnis und das Musikhören verbes-

sern. Es ist auch energiesparender als die Vorgängermo-

delle: „Gelingt es, unsere neue Simulationsstrategie um-

zusetzen, wäre unser Implantat das erste voll implantierte

künstliche Sinnesorgan und zweifellos ein Meilenstein

auf dem Gebiet der Medizintechnik“, erklärt Univ.-Doz.

Dr. Clemens Zierhofer, Leiter der neuen Forschungsein-

richtung.

Zentrum für Hörimplantate entsteht

Mit der Einrichtung des neuen Christian Doppler Labors

„Active Implantable Systems“ entsteht an der LFU Inns-

bruck ein Zentrum für Hörimplantate (Cochlea Implantate).

Gemeinsam mit dem Tiroler Erfolgsunternehmen Medical

Electronics (MED-EL) – einem Spin off der LFU Innsbruck

von Ingeborg und Erwin Hochmair – und der Christian-

Doppler-Gesellschaft wird das neue CD-Labor an der LFU

Innsbruck gegründet. Das Jahresbudget beträgt für die

nächsten sieben Jahre 400.000 Euro.

Tiroler Erfolgsunternehmen beteiligt sich

„MED-EL ist ein global tätiges und wachsendes Unter-

nehmen“, erklärt Prof. Ingeborg Hochmair, CEO von Me-

dical Electronics. Weltweit werden derzeit über 70.000

Menschen mit Cochlea Implantaten versorgt. Zwei Drittel

davon sind Kinder wie Julia Ofner. Sie trägt beidseitig ein

Cochlea Implantat. Mit diesem Implantat kann sie heute

normal eingeschult werden: „Wir wollen genau für die-

se Kinder unsere Implantate ständig weiterentwickeln.“

MED-EL ist der drittgrößte Anbieter von Cochlea Implan-

taten auf dem Weltmarkt. Derzeit werden 15 Prozent des

Umsatzes in die Forschung und Entwicklung investiert.

Neue Hörimplantate fördern Sprachverständnis

„Die Pionierarbeit an unserer Universität hat bereits vielen tauben und schwerhörigen Menschen

helfen und ihre Lebensqualität entscheidend verbessern können“, freut sich Rektor Manfried Gantner.

Mit der Einrichtung des neuen Christian Doppler Labors für ‚Active Implantable Systems’ wird die For-

schungskompetenz in diesem wichtigen Bereich des Gesundheitswesens ausgebaut.

cd

-lab

ore

Christian Doppler fördertdie LFU Innsbruck

Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft

(CDG) ist nach dem österreichischen Physiker und

Mathematiker Christian Andreas Doppler benannt.

Die CDG hat eine Schlüsselposition zwischen Wis-

senschaft und Wirtschaft. Ihr vorrangiges Ziel ist

die Förderung anwendungsorientierter Grundlagen-

forschung.

Christian Doppler Labore an der LFU Innsbruck:

„Chemie Cellulosischer Faser und Textilien“

ao. Univ.Prof. Dr. Thomas Berthold

“Advanced Hardcoatings”

Ass.-Prof. Dr. Richard Tessadri

“Active Implantable Systems”

Univ.-Doz. Dr. Clemens Zierhofer

v.l. Univ.-Doz. Dr. Clemens

Zierhofer, Leiter des neuen

Christian-Doppler-Labors,

Michaela Ofner, Mutter von

Julia Ofner, sechs Jahre alt aus

Neustift, trägt

beidseitig ein Cochlea

Implantat, und

Rektor Univ.-Prof. Dr.

Manfried Gantner eröffnen

das neue CD-Labor für die

Weiterentwicklung von Hörim-

plantaten.

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unimagazin14 uni forschung

Sie sind ein anerkannter Mittelalterhistoriker. Was

macht die Faszination dieser Disziplin aus?

Das Jahrtausend zwischen 500 und 1500 liegt uns in

gleicher Weise sehr ferne wie auch nahe. Immer öfter

dient das Mittelalter heute als Hintergrund für spektakulä-

re „Events“, in denen romantisch und geheimnisvoll die

wilde Zeit der harten Männer und edlen Frauen „wieder-

belebt“ wird. Für den Wissenschaftler, aber auch für viele

andere Interessierte, ist das Mittelalter aber eine wesent-

liche Grundlage unserer Gegenwart und unserer Zukunft.

Wie muss man sich das Mittelalter vorstellen?

Die allermeisten Menschen lebten in und von der Land-

wirtschaft. Sie wurden von Hunger und Seuchen geplagt

und suchten Trost in der Religion. Es gab kaum Fortschrit-

te in der Technik. Erst gegen Ende dieser Epoche erleb-

ten Handel und Verkehr auch im überregionalen Bereich

zwischen dem Orient und Europa sowie der Bergbau ei-

nen gewaltigen Aufschwung.

Was ist uns vom Mittelalter bis heute noch erhalten

geblieben?

Auf den ersten Blick: Kirchen, Burgen, Städte. Wenn man

aber genauer hinschaut: essentielle Gegebenheiten un-

serer Gegenwart. Man denke nur an die damals erfolgte

Gründung der meisten heute bestehenden europäischen

Staaten, an die ethnischen und die bis vor kurzem vor-

herrschenden sozialen Strukturen, aber auch an Einzelhei-

ten, wie an den Ursprung vieler Städte oder der Univer-

sitäten in dieser Epoche. Im Mittelalter erfolgte auch die

Ausbreitung des Christentums, entstand das „christliche

Abendland“, aber auch der Islam mit seiner ungeheueren

Expansion.

Forschung und Entdeckung

Ihre Entdeckung wird oft mit dem Ötzi-Fund vergli-

chen. Was ist das besondere an ihrem Fund?

Der Vergleich stammt nicht von uns, sondern von Jour-

nalisten. Zudem sind unsere Schriftstücke gewiss nicht

so öffentlichkeits- und werbewirksam wie der Mann aus

dem Eis. Eines darf man aber schon festhalten: Während

der Ötzi-Fund ein Zufallsprodukt war, ist unsere Entde-

ckung vor allem ein Ergebnis langjähriger wissenschaft-

licher Arbeit.

In der Fachwelt gilt dieser Fund durchaus als eine Sen-

sation. Kaiser Friedrich II. ist zweifellos eine der faszinie-

rendsten Persönlichkeiten im Mittelalter. Das erklärt das

eindrucksvolle Echo auch in führenden europäischen Zei-

tungen.

Was waren Friedrich und Konrad für Menschen?

Sie stammten aus dem süddeutschen Herrscherge-

schlecht der Staufer. Friedrich war ein kulturell und wis-

senschaftlich höchst interessierter Herrscher, und er wird

bisweilen auch als erster aufgeklärter Fürst bezeichnet.

Sein Herrschaftsbereich erstreckte sich von der Ostsee

bis Sizilien und über weite Bereiche des Mittelmeeres.

Berühmt wurde er auch durch seinen Kreuzzug, der ohne

Forscher im GesprächProf. Josef Riedmann macht sensationelle Entdeckung in der Bibliothek

In einem 700 Jahre alten Pergamentcodex wurden kürzlich vom pensionierten UB-Direktor HR Walter

Neuhauser und Prof. Josef Riedmann Abschriften von ungefähr 130 bisher in der Forschung un-

bekannten Schriftstücken des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. und seines Sohnes Konrad IV.

entdeckt. Die Handschrift stammt aus der Kartause Allerengelberg in Schnals in Südtirol und befin-

det sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Universitätsbibliothek.

[Bild links]

v.l. Prof. Josef Riedmann und

HR Walter Neuhauser heben

Schätze aus dem Mittelalter.

[Bild rechts]

Das Monogramm König

Konrads IV.

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unimagazin 15uni forschung

einen Schwertstreich auf Grund von Verhandlungen mit

dem Sultan den Christen auf eine bestimmte Zeit den

Zugang zu den Heiligen Stätten in Palästina ermöglichte.

Konrad IV. besaß bisher im Gegensatz zu seinem Vater

wenig Profil. Dies hängt einmal mit seiner kurzen Re-

gierungszeit (1251-1254), aber auch mit dem Mangel an

Quellen zusammen. Die Neufunde werden zweifellos zu

einer neuen Bewertung dieses Herrschers führen.

Welche Inhalte haben die Schriftstücke?

Viele Dokumente besitzen in erster Linie politische Inhal-

te. Viele zeigen aber auch, wie Friedrich und Konrad mit

ihren Beamten Alltagsprobleme ihrer Untertanen, wie

Erbstreitigkeiten und andere Angelegenheiten der Ver-

waltung, regelten. Man genehmigte beispielsweise die

Errichtung von Mühlen, gewährte Wasserbezugsrechte,

sorgte für den Ausbau von Häfen sowie für die Erhaltung

von Brücken und traf Maßnahmen zur Organisation der

Hohen Schule von Salerno und zur Förderung von Han-

del und Verkehr. Die im Innsbrucker Codex überlieferten

Dokumente basieren offensichtlich auf Kopien, die in der

Kanzlei der Staufer aufbewahrt wurden. Diese wurden ab-

geschrieben, um als Muster zu dienen.

Wie wurden Sie auf den Fund aufmerksam und wie

sieht die weitere Vorgehensweise aus?

HR Neuhauser betreibt als ausgewiesener Philologe be-

reits seit längerer Zeit in einer privaten Initiative, unter-

stützt von Mitarbeitern, die vom Forschungsförderungs-

fonds bezahlt werden, die systematische Katalogisierung

der Handschriften der Universitätsbibliothek. Ich erhielt

das druckfertige Manuskript eines im Rahmen dieses

Unternehmens entstandenen Bandes zur Begutachtung

vorgelegt, und als Historiker habe ich erkannt, um wel-

chen Schatz es sich hier handelt. Nächstes Jahr werde ich

vorzeitig emeritieren, d.h. meine Lehrtätigkeit an der LFU

beenden, und mich dann ganz der Erforschung dieser Do-

kumente widmen.

Uni und Politik

Wie sehen Sie die Entwicklung an der LFU Innsbruck

allgemein und an ihrer Fakultät im Speziellen?

Unsere Fakultät leidet besonders unter den derzeit ein-

geleiteten Sparmaßnahmen. Aber gerade mit unserem

Fund konnten wir beweisen, dass auch wir imstande

sind, positiv für internationales Aufsehen zu sorgen und

zum Ansehen unserer Universität in der wissenschaftli-

chen Welt beizutragen.

Wie würden Sie an der Stelle des Rektorats agieren?

Ich glaube, dass die Universitätsleitung sich nicht zu sehr

von vordergründigen wirtschaftlichen Kriterien leiten las-

sen und auch den Mut haben sollte, Entscheidungen, die

sich nicht bewährt haben, rückgängig zu machen. Prinzi-

piell habe ich aber vor allen Respekt, die sich unter den

jetzt geschaffenen rechtlichen Bedingungen für leitende

Funktionen an unserer Universität zur Verfügung stellen.

Welche Studierenden spricht das Studium der Ge-

schichte an?

Das Studium der Geschichte vereint jung und alt. Erstaun-

lich viele Menschen sind an Geschichte interessiert. Vor

allem der Anteil an Seniorenstudierenden nimmt kontinu-

ierlich zu, und dieser Prozess wird sich in absehbarer Zeit

noch intensivieren. Die Menschen werden bekanntlich

immer älter und gesünder im Alter, und bald können jene

Jahrgänge in Pension gehen, die bereits von der Bildungs-

reform seit den 60er Jahren profitiert haben. Die Senioren

sind nach meiner Erfahrung ein Gewinn und gewisserma-

ßen auch ein neuer Markt für die Universität.

Vielen Dank für das Gespräch!

Josef Riedmann wurde 1940 in Wörgl in Tirol ge-

boren. Er studierte Geschichte und Geographie in

Innsbruck, Marburg/ Lahn und Wien. Er habilitierte

sich 1975 für das Fach „Österreichische Geschich-

te“. Im Jahr 1982 wurde er als Ordinarius für „Ge-

schichte des Mittelalters und Historische Hilfswis-

senschaften“ an der LFU Innsbruck berufen. 15

Jahre stand er an der Spitze des Vereins des Tiroler

Landesmuseums Ferdinandeum. Er ist wirkliches

Mitglied der Österreichischen Akademie der Wis-

senschaften und mehrerer anderer wissenschaftli-

cher Institutionen im In- und Ausland.

Zur Person:

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unimagazin16

In vielen Regionen Europas ist der Wasserverbrauch

durch stabile Bevölkerungszahlen und Sparmaßnahmen

rückläufig. In Indien kann der stark steigende Bedarf

an Wasser in den schnell wachsenden Städten oft nur

stundenweise gedeckt werden. Am Ganges leben der-

zeit etwa acht Prozent der Weltbevölkerung mit entspre-

chendem Wasserbedarf - Tendenz stark steigend.

Ultrafiltrat ist die Alternative

Um die Abhängigkeit vom meist stark verschmutzten

Oberflächenwasser zu verringern, wird verstärkt auf

Grundwasserressourcen zurückgegriffen. Sinkende

Grundwasserspiegel werden dabei in Kauf genommen.

Die Gewinnung von Uferfiltrat könnte hier für viele Regi-

onen eine bessere und nachhaltige Alternative zur Was-

seraufbereitung bieten.

Natürliche Reinigung wird genutzt

Bei der so genannten Uferfiltratgewinnung zur kom-

munalen Wasserversorgung werden ufernahe Förder-

brunnen genutzt, die infiltriertes Flusswasser aus dem

Grundwasserkörper ziehen. Neben der rein mechani-

schen Filterwirkung finden sowohl geochemische als

auch mikrobiologisch katalysierte Umwandlungsprozes-

se statt: „Vor allem in der biologisch hochaktiven Sedi-

mentzone des Flussbettes erfolgt eine erhebliche Qua-

litätsverbesserung des eingesickerten Flusswassers mit

signifikanter Keim- und Trübstoffreduktion“, erklärt Dr.

Bernhard Wett vom Institut für Umwelttechnik. Der ge-

ringe technische Aufwand und die geringen Kosten sind

weitere Vorteile für diese Form der Trinkwasservorbe-

handlung.

Innsbrucker übernehmen Monitoring

Prof. Wolfgang Rauch und Dr. Bernhard Wett vom In-

stitut für Umwelttechnik arbeiten im EU-India Econo-

mic Cross Cultural Programme mit der Hochschule für

Technik und Wirtschaft aus Dresden, den Stadtwerken

Düsseldorf, der University of East Anglia und dem indi-

schen Projektpartner, dem Indian Institute of Technolo-

gy IIT Roorkee zusammen. Neben dem vorgesehenen

Monitoring-Programm dient das Projekt vor allem dem

Bildungs- und Wissenstransfer.

Die Uferfiltratgewinnung in Indien bietet somit nicht nur

technische Projektinhalte, sondern wird in Anbetracht

der religiösen Dimension der Flüsse - speziell des Gan-

ges - dem breiten Anspruch des gewählten Förderpro-

gramms (cross-cultural) gerecht.

Uni-Forscher reinigen Trinkwasser in Indien

In Europa wird seit 150 Jahren bei der Gewinnung von Wasser aus flussnahen Brunnen die Uferbank

als natürlicher Reinigungsfilter auf dem Weg vom Fluss zum Brunnen genutzt. Innsbrucker Umwelt-

techniker prüfen dieses System nun im Rahmen eines EU-Programms in Indien auf seine Tauglichkeit.

Uferansicht von Varanasi

- Indiens kulturelles

Zentrum. Dort wird derzeit

Oberflächenwasser

des Ganges zur

Trinkwasserversorgung direkt

zwischen den Uferplätzen

zur Feuerbestattung und den

Badestellen bezogen.

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unimagazin 17uni forschung

Tausende Tote, Sachschäden in Milliardenhöhe, Hilfs-

aktionen, aber auch Plünderungen begleiten Hochwas-

serschäden, Flutkatastrophen, Lawinenabgänge und

ähnliche Naturkatastrophen. In den vergangenen Jahren

traten solche Wetterextreme vermehrt auf. Innsbrucker

Geologen rund um Prof. Christoph Spötl vom Institut

für Geologie und Paläontologie haben neue Erkenntnis-

se in dieser umstrittenen Frage gewonnen. Ein 20 cm

großer Tropfstein in Tirol gibt Aufschluss darüber, dass

Klimaerwärmungen keine ungewöhnliche Entwicklung

darstellten.

Klima war im Mittelalter ähnlich

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof.

Augusto Mangini von der Heidelberger Akademie der

Wissenschaften konnte kürzlich gezeigt werden, dass

im zentralalpinen Raum die Temperaturen während des

Mittelalters ähnlich hoch waren wie heute, unterbro-

chen durch eine markant kühlere Phase zwischen etwa

1400 und 1850, bekannt als die „Kleine Eiszeit“. Diese

Ergebnisse fließen nun in die intensive internationale

Debatte ein.

Tropfstein als Zeitzeuge

Die Forschungsgruppe um Prof. Christoph Spötl unter-

sucht seit Jahren Tropfsteine in Österreich. In der rund

zehn Kilometer langen Spannagel Höhle auf 2500 Me-

tern Seehöhe im Tuxer Tal, einer der größten Höhlen

Tirols, hat das Forschungsteam den wichtigen Informa-

tionsträger gefunden. „Tropfsteine „wachsen“ Jahrtau-

sende lang und speichern in ihrer chemischen Zusam-

mensetzung wertvolle Umwelt- und Klimainformation“,

erklärt Prof. Spötl. Den WissenschaftlerInnen gelang

es durch ihr wertvolles Forschungsobjekt eine zeitlich

hochaufgelöste Temperaturkurve der letzten 2000 Jahre

zu erstellen.

Wehrt sich die Natur gegen den Menschen?

Naturkatastrophen wie in New Orleans oder die Hochwasserkatastrophe in Tirol und Vorarlberg sowie

verheerende Waldbrände in Spanien und Südfrankreich aufgrund der langen Hitzewellen lassen die

Stimmen über Klimaveränderungen immer lauter werden.

klim

a

Aber in der Klimafrage gibt es unterschiedliche

Meinungen: Die Meteorologen und Geophysiker

der Österreichischen Gesellschaft für Meteoro-

logie diskutieren den Klimawandel, auch beein-

flusst durch den Menschen.

Dieser Klimawandel hätte überwiegend Auswirkun-

gen auf den Tourismus aufgrund des Gletscherrück-

gangs. Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte

des 20. Jahrhunderts schrumpfte die Gletscherflä-

che Österreichs um die Hälfte. Ein weiterer Rück-

gang wird erwartet. „Ich würde eher in Weingärten

als in Seilbahnen investieren“, rät Dr. Herbert Püm-

pel vom Austrocontrol Flugwetterdienst Innsbruck.

„Wetter- und Klimaextreme nehmen zu“ betonen

einige Experten, „sowie auch Überschwemmun-

gen und Trockenperioden.“

Weinberge statt Skilifte

Aufgrund der akuten

Hochwassergefahr hat

das Rektorat frühzeitig

die LFU Innsbruck geräumt.

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unimagazin18 uni forschung

Die menschliche Nase zum Vorbild analysiert die Un-

tersuchungsmethode die von Bakterien abgegebenen

Stoffe. Die Probe bedarf keiner speziellen Aufbereitung,

die Messergebnisse stehen in Echtzeit zu Verfügung. So

konnte die keimtötende und konservierende Wirkung

von Ozon nachgewiesen werden.

Ungenießbares Fleisch wird aufgespürt

Im Handumdrehen festgestellt werden kann durch die

neue Methode auch, ob Lebensmittel noch genießbar

sind. Die Gefahr von bakteriellen Infektionen wie Salmo-

nellen-Enteritis oder von Vergiftungen wie Staphylococ-

cus Toxine durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel

kann so eingedämmt werden.

63 verschiedene Bakterien leben im Bioabfall

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie

haben die Forschenden auch ein profanes alltägliches

Problem unter die Lupe genommen. Die Hitze der Som-

mermonate beschleunigt die Verrottung organischer

Substanzen. Besonders aus Biomüll-Tonnen entweichen

durch diesen Vorgang unangenehme Gerüche. Mit dem

PTR-MS wurden diese Emissionen untersucht und 150

verschiedene flüchtige Verbindungen ausgemacht. In

einem zweiten Schritt ermittelten die Forschenden am

Institut für Mikrobiologie die Gesamtkeimzahlen für

Bakterien und Pilze im Bioabfall und stellten Zusammen-

hänge mit den „Gerüchen“ her. Insgesamt konnten 30

verschiedene Pilzarten und 63 unterschiedliche Bakteri-

enarten isoliert und bestimmt werden.

Neue Biotonnen dämmen Geruchsbelästigung ein

Aufbauend auf den Forschungsergebnissen wurden drei

verschiedene Biotonnen und drei Vorsammelsysteme

getestet. Das Ergebnis war eine Reduktion der Gerüche

und der Mikroorganismen in der Luft.

Meine Nase heißt PTR-MS

Angewandte Forschung statt Elfenbeinturm: Dieser Maxime folgten Innsbrucker Ionenforscher rund

um Vizerektor Prof. Tilmann Märk. Mit dem von ihnen entwickelten Protonentransfer-Massenspektro-

meter (PTR-MS) messen sie etwa den Bakterienbefall von Fleisch.

Das Protonentransfer-Mas-

senspektrometer (PTR-MS) ist

vielseitig einsetzbar.

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Mit der „Protonen-Tausch-Reaktions-Massen-

Spektrometrie“ können organische Moleküle

in Atem-, Raum- oder Außenluft quantitativ ge-

messen werden. Die Apparatur dazu liefert Ioni-

con Analytik GmbH.

Schadstoffbelastungen der Luft sind speziell im

Winter ein Problem. Um diese genau messen zu

können, wurde am Institut für Ionenphysik ein Ana-

lyseverfahren, die „Protonen-Tausch-Reaktions-

Massen-Spektrometrie“ entwickelt. Die erforder-

liche Apparatur, die „Schadstoff-Nase“, vertreibt

die Innsbrucker Firma Ionicon Analytik GmbH – ein

Spin-Off-Unternehmen der Leopold-Franzens-Uni-

versität Innsbruck.

Nähere Informationen unter www.ptrms.com

Innsbrucker „Schadstoff-Nase“

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Zum Thema „Chemische Simulationen von kleinen Mo-

lekülclustern bis zu Polymeren“ erörterten über 200

TeilnehmerInnen aus 17 Ländern die neuesten Erkennt-

nisse in den Bereichen der Theoretischen und der Com-

puter-Chemie. „Was als familiäres Treffen begann, hat

sich zu einem international besetzten Symposium auf

höchstem Niveau entwickelt“, freut sich Rode. Mit der

Erforschung des Saturnmondes Titan stand Rode heuer

bereits mehrmals im Mittelpunkt der Öffentlichkeit.

Forscher experimentieren

Neueste Daten der Raumsonde Huygens über die At-

mosphäre und die Oberfläche des Titan belegen Blitz-

entladungen und vor allem die Existenz von Wassereis-

vorkommen auf dem Saturnmond. Eine Forschergruppe

der LFU Innsbruck um Bernd Rode geht nun mit ihrem

Experiment der Frage nach, ob unter Einbeziehung von

durch die Blitze verdampften Wassermolekülen sauer-

stoffhaltige Verbindungen wie Aminosäuren entstehen.

Sie bildeten auf der Erde die erste Grundlage für die Ent-

stehung von Leben.

Evolution ist möglich

Sechs Wochen nach dem Start des Experiments konnte

bereits nachgewiesen werden, dass aufgrund der che-

mischen Voraussetzungen in der Atmosphäre über die

Blitzentladungen in Kombination mit dem Wassereis

Aminosäuren, die Grundbausteine des Lebens, entste-

hen. „Bei Erwärmung wäre daher eine ähnliche Evo-

lution wie auf der Erde möglich“, glaubt der Chemiker

Bernd Rode.

Ursuppe riecht streng

Zu Demonstrationszwecken mixten die Chemiker anläss-

lich der Präsentation der ersten Forschungsergebnisse

eine aus den gefundenen Elementen bestehende Titan-

Ursuppe. „Auch wenn Leben entsteht, die riechen anders

als wir“, waren sich BM Elisabeth Gehrer und Rektor

Manfried Gantner einig. Aufgrund des hohen Stickstoff-

gehalts riecht diese nämlich etwas streng.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert

Das Institut für Weltraumforschung in Graz war an der

Planung und Ausstattung der Raumsonde beteiligt und

stellte den Innsbrucker Forschergruppen um Prof. Bernd

Rode und Prof. Tilmann Märk ihre Daten zur Verfügung.

Für die Simulation der Wassereisoberfläche baute das

Unternehmen LIEBHERR in Lienz eine Spezialkonstruk-

tion ihrer Tiefkühltruhen für die LFU. Für die Blitze sorg-

te Benjamin Schranz, HTL-Absolvent und derzeit Rekrut

beim Bundesheer, der für die Mitwirkung an diesem

Experiment im Rahmen eines „Assistenzeinsatzes“ frei-

gestellt wurde. Ein spezielles Massenspektrometer des

Instituts für Ionenphysik ermöglicht die Analyse der Vor-

gänge direkt in den Blitzentladungen.

Das unimagazin wird über die weiteren Erkenntnisse

des Titan-Simulationsexperiments berichten.

Uni Innsbruck simuliert Evolution auf dem Titan

Vom 5. bis 7. September war der Innsbrucker Congress Schauplatz des 41. Symposiums für Theore-

tische Chemie unter der Leitung von Prof. Bernd Rode. Heuer sorgte Rode mit seinem Titan-Simulati-

onsexperiment bereits für Furore.

[Bild links]

Rektor Manfried Gantner und

Prof. Bernd Rode starteten das

Experiment im Frühjahr.

[Bild rechts]

Sechs Wochen später lässt

BM Elisabeth Gehrer

Rektor Gantner an der fertigen

Titan-Ursuppe schnuppern.

uni forschung

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unimagazin 21uni forschung

Obwohl die Holzbranche in Tirol weltweit zu den Hoch-

burgen des Holzbaus zählt, fehlte dort bislang die Aus-

bildung von spezialisierten Architekten und Bauingeni-

euren, sowie die wissenschaftliche Unterstützung der

Holzbaufirmen für Forschung und Entwicklung. Mit der

Einrichtung des Stiftungslehrstuhls wurde diese Lücke

geschlossen.

„Golden Gate“ von Tirol errichtet

Mit der Staffenbrücke in Kössen wurde in Zusammen-

arbeit mit dem Holzbaulehrstuhl ein kleines Wahrzei-

chen für Tirol errichtet. Es entstand eine überdachte

Holzbrücke für den Schwerverkehr, die mit einer freien

Spannweite von über 50 Metern einen neuen Rekord im

Holzbrückenbau darstellt. Sie gehört inzwischen zu den

touristischen Attraktionen des Landes und wird auch

das „Golden Gate“ von Tirol genannt.

Neue Verbundtechnik hat Potenzial

Brücken sind Extrembauwerke mit besonders hohen

Lasten, außergewöhnlichen Spannweiten und gelten

deshalb als Wegweiser für den Stand der Technik. Neue

Möglichkeiten bieten sich im Holzbrückenbau nach Mei-

nung von Flach mit der Verwendung der Holz-Beton-Ver-

bundtechnik, die zu den Forschungsschwerpunkten des

Lehrstuhls gehört. Die technischen Möglichkeiten dieser

bisher nur im Geschossdeckenbau verwendeten Tech-

nik zeigt eine Vorstudie für eine 200 m lange Schwerver-

kehrsbrücke in Holz. Mit einer Spannweite von 130 m

erreicht sie für Holz bisher unerreichte Dimensionen.

Rohstoff Holz sinnvoll nutzen

Den fachgerechten Umgang mit Holz erlernen zukünfti-

ge Architekten und Bauingenieure am Stiftungslehrstuhl

nun seit 3 Jahren dank eines breiten Lehrangebots für

Architekten und Bauingenieure. Geforscht wird praxiso-

rientiert an vielversprechenden Bauweisen der Zukunft.

Nach Flach gilt es: „Den einzigen nachwachsenden Roh-

stoff Holz sinnvoll zu nutzen, um formschöne und um-

weltfreundliche Bauten zu gestalten, aber auch um aktiv

zum Klimaschutz beizutragen.“ Deshalb steht auch die

massive Holzbauweise im Mittelpunkt der nächsten For-

schungsvorhaben, um besonders gesundes Wohnklima

und nachhaltiges Bauen zu fördern.

Holzbau mehr Bedeutung einräumen

Eine demnächst stattfindende Evaluierung wird ent-

scheiden, wie sich der Holzbaulehrstuhl endgültig an der

LFU Innsbruck etablieren wird. Die allgemeine Anerken-

nung zeigt aber bereits, dass von Seiten aller Beteiligten

Einigkeit über den bisherigen Erfolg besteht. „Es stellt

sich eher die Frage, wie man dem Holzbau noch mehr

Bedeutung einräumen kann, um weitere Brücken für ein

konstruktives und umweltgerechtes Profil der Universi-

tät zu schlagen“, so Flach.

Ein Brückenschlag für die Zukunft

Der Stiftungslehrstuhl für Holzbau, Holzmischbau und Holzverbundwerkstoffe von den Stiftern Land

Tirol und PROHOLZ wurde im Jahr 2002 an der LFU Innsbruck gegründet. Prof. Michael Flach nahm

vor drei Jahren die Herausforderung an, Brücken zwischen der Tiroler Holzwirtschaft und der univer-

sitären Lehre und Forschung zu schlagen.

Die Staffenbrücke in Kössen

ist ein neues Wahrzeichen

für Tirol

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www.hypotirol.com

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Seit 2003 veranstaltet die Hypo Tirol Bank AG in Zusam-

menarbeit mit der Hypo-Tirol-Bank-Stiftungsprofessur

„Banking & Finance“ ein „Finanzquiz“ für Studierende

des 1. bis 4. Semesters an den Sozial- und Wirtschafts-

wissenschaftlichen Fakultäten der LFU Innsbruck. Eva

Kriechbaum und Edgar Huber sicherten sich mit einer

viertägigen Reise nach Hongkong den Hauptpreis der

Hypo Money Trophy 2004.

Mit den „Emirates“ über Dubai nach Hongkong

Nach dreizehn Stunden Flug mit der Fluglinie „Emirates“

mit Zwischenstopp in Dubai kamen die Studierenden in

Begleitung von Dkfm. Jürgen Brockhoff vom Institut für

„Banking & Finance“ in Hongkong an. Gleich am ersten

Abend besuchte die Innsbrucker Delegation den Hafen

von Hongkong, um die Skyline zu genießen. „Das Bild

gleicht dem einer Postkarte und war einfach gigantisch.

Ein Wolkenkratzer steht neben dem anderen und durch

die bunte Beleuchtung am Abend spiegeln sich die

Hochhäuser in der Meeresbucht – somit entsteht eine

unvergleichbare Atmosphäre“, schwärmt Eva.

Sightseeing-Tour überzeugt

Nach einem Besuch der großen Banken und der Börse

fuhr die Reisegruppe mit einer Fähre zur Nachbarinsel

Macau, einer ehemaligen portugiesischen Kronkolonie.

„Hier war es sehr interessant zu sehen, wie Hochhäuser

hinter alten Bauten der Kolonialzeit hervorragen“, erklärt

Edgar. Ein Highlight dieses Ausfluges war der Besuch

des „Macau Towers“. Jürgen Brockhoff nutzte die Gele-

genheit für einen Skywalk. Er wurde mit einem Gurt be-

festigt und konnte somit außerhalb des Gebäudes über

der Stadt spazieren gehen. „Die Aktion war durchaus

mit viel Überwindung verbunden. Aber es war atembe-

raubend“, erinnert er sich gerne zurück.

Neue Eindrücke gewonnen

Nach dem Einkauf von einigen „Mitbringseln“ ging die

Reise mit sehr viel Wehmut zurück in die Heimat. „Wir

konnten sehr viele neue Eindrücke gewinnen und die-

se super Reise im Rahmen unseres Studiums wird uns

bestimmt in sehr guter Erinnerung bleiben. Uns wurde

neben dem Flug und dem Hotelaufenthalt auch noch ein

Taschengeld zur Verfügung gestellt“, bedanken sich die

beiden Studierenden unisono bei der Hypo Tirol Bank.

Am 28.07.2005 starteten die Gewinner der Hypo Mo-

ney Trophy 2005 Andreas Sauerwein aus Natters und

Patrick Wiedl aus Lustenau gemeinsam mit Herrn Prof.

Matthias Bank vom Innsbrucker Flughafen in Richtung

London. Ein Reisebericht folgt...

Hongkong-Börsianer sind begeistert

Die Gewinner der Hypo Money Trophy 2004 besuchten heuer mit Hongkong einen der größten Fi-

nanzplätze der Welt. Beide waren von der Stadt im fernen Asien begeistert.

v.l. Eva Kriechbaum, Edgar

Huber und Dr. Jürgen Brockhoff

genießen ihren Aufenthalt in

Hongkong.

unimagazin 23uni studium

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unimagazin24 uni studium

Sechs Wochen hatten die sieben Teams von Studie-

renden Zeit, um im Rahmen des vom Institut für Un-

ternehmensführung bereits zum zweiten Mal initiierten

„5-Euro-Business-Wettbewerb“ ihr unternehmerisches

Geschick unter Beweis zu stellen. Ohne finanzielles

Netz und doppelten Boden, jedoch mit Unterstützung

des Cast, der Gründereinrichtung der LFU, und den

Gründerprofis der Wirtschaftskammer.

Innovationsgehalt wichtiger als Gewinn

Ziel des Wettbewerbes ist es, Studierenden die Mög-

lichkeit zu geben, Erlerntes in die Tat umzusetzen. Dabei

zählt nicht so sehr die Höhe des erwirtschafteten Ge-

winns, vor allem die Idee hinter dem Projekt, ihr Inno-

vationsgehalt und die Nachhaltigkeit des Erfolges wur-

den bewertet. Projektleiterin Dr. Sandra Rothenberger

vom Institut für Unternehmensführung: „Wir bilden die

Studierenden in vielen Bereichen aus, die Ausbildung in

Richtung Unternehmensgründung fehlte bisher.“

Unternehmer sind gefragt

Am Institut geht man davon aus, dass sich nur rund fünf

Prozent der Studierenden nach Abschluss ihres Studi-

ums selbständig machen. Ein Problem, dem man mit

der verstärkten Vermittlung von unternehmerischem

Denken begegnen will, denn: Ein blühender Wirtschafts-

standort braucht vitales Wachstum. Dieses basiert auf

Forschung, Innovation und dem Wissenstransfer in neue

Unternehmen.

Innovation und neue Ideen

Das sind für Prof. Hinterhuber, dem Leiter des Insti-

tuts für Unternehmensführung, die Hauptzutaten für

wirtschaftliche Prosperität. Auf diesen Säulen können

neue Unternehmen gegründet und Arbeitsplätze ge-

schaffen werden. Der „5-Euro-Business-Wettbewerb“

soll den Studierenden einen Rahmen bieten, in dem sie

die erlernten theoretischen Grundlagen direkt auf ihre

praktische Bedeutung überprüfen und durch die dabei

gemachten Erfahrungen reifen lassen können. Darüber

hinaus sollen das unternehmerische Verständnis und der

Mut zur Eigeninitiative gestärkt werden.

Studierende erzielen mit 5 Euro hohe Gewinne

Was Alchemisten über Jahrhunderte nicht gelungen ist, scheinen Innsbrucker Studierende

vollbracht zu haben: Mit fünf Euro Startkapital erwirtschafteten sie binnen sechs Wochen

einen Gesamtgewinn von 12.000 Euro.

v.l. Dr. Sandra Rothenberger

(Institut für

Unternehmensführung,

Tourismus und Dienstleistungs-

wirtschaft),

Martin Danler, Petra

Albertini, Philipp Wöss (alle

Pole Position Marketing) stel-

len sich zum Siegerfoto.

mark

etin

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„Pole Position Marketing“: unter diesem Na-

men firmieren die Sieger des vergangenen „5-

Euro-Business-Wettbewerbs“. An einer Fortset-

zung des Projekts nach dem Wettbewerb wird

gearbeitet.

Petra Albertini, Philipp Wöss und Martin Danler

hatten sich mit ihrem Projekt zum Ziel gemacht,

die Internet-Seiten von Unternehmen in Suchma-

schinen möglichst weit vorne, also in Pole Positi-

on, zu platzieren und diese so besser auffindbar zu

machen. Das konnte die Jury sowohl hinsichtlich

des Gewinns – aus fünf Euro Startkapital wurden

binnen fünf Wochen 3.000 Euro Reingewinn – als

auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projekts

überzeugen.

Internetidee überzeugte

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unimagazin 25uni studium

An der LFU Innsbruck hat es keine Zugangsbeschränkun-

gen gegeben. „Alle Studierenden wurden zum Studium

zugelassen und jeder hat einen Studienplatz erhalten“,

erklärt Rektor Manfried Gantner.

Die Kapazitätsgrenzen sind noch nicht erreicht

Nach derzeitigem Stand sind keine Auswahlverfahren in

den betroffenen Studienrichtungen notwendig. So hat

das Rektorat die Zugangsbeschränkungen für die SOWI

mit 695 Studierenden festgelegt: „Bisher wurden 592

SOWI-Studierende zum Studium zugelassen und davon

haben erst 496 ihren Studienbeitrag gezahlt“, bestätigt

Mag. Stefan Hlavac, Leiter der Studienabteilung. Im Vor-

jahr verzeichnete die SOWI insgesamt „nur“ 632 neue

Studierende. In der Biologie sind Kapazitätsbeschränkun-

gen von 140, in der Pharmazie von 70 und in der Psycho-

logie von 240 Studierenden vorgesehen.

Für Entwarnung ist es zu früh

Im Sommer sind allerdings viel mehr Anträge von deut-

schen Studierenden auf Zulassung zum Studium ein-

gelangt, als sich nun tatsächlich an der LFU Innsbruck

eingeschrieben haben: „Es ist daher noch zu früh, um

Entwarnung zu geben“, warnt Hlavac. In der Psychologie

wurde die Marke von 240 Erstsemestrigen ohnehin be-

reits geringfügig überschritten.

Eckpunkte der Auswahlverfahren stehen

Daher hat die LFU Innsbruck intensiv an einem Auswahl-

verfahren für diese vier Studienrichtungen gearbeitet. Die

Eckpunkte der Auswahlverfahren sind:

> Sie werden auf ein Semester beschränkt.

> Sie setzen sich aus mehreren Lehrveranstaltungen und

Prüfungen zusammen.

> Alle Prüfungen werden in schriftlicher Form durchge-

führt. Die ersten Prüfungen werden ab November an-

geboten.

> Alle Prüfungen sind Teil des Studiums und können bei

einem Studienwechsel angerechnet werden.

> Für alle Prüfungen werden Punkte vergeben. Aufgrund

der erreichten Punktzahl wird im Rahmen des Auswahl-

verfahrens ein Ranking erstellt.

Diese Verordnung des Rektorats gibt den Rahmen für die

Auswahlverfahren vor. Der Verordnungsentwurf wurde

dem Senat vorgelegt. Die Beschlussfassung im Universi-

tätsrat ist für den 28. September geplant.

Studierende werden rechtzeitig informiert

„Wenn die Verordnung vom Universitätsrat verabschiedet

wird, werden wir die Studierenden breit und umfassend

über die Details der Auswahlverfahren informieren“, ver-

sichert Bänninger-Huber. Es wird ein Informationsschrei-

benvia Mail vorbereitet und die StudierendenvertreterIn-

nen werden ebenfalls über die Auswahlverfahren in der

Erstsemestrigenberatung informieren.

Derzeit besteht allerdings kein Grund zur Besorgnis: „Wir

werden bis zum Ende der Nachinskription am 1. Dezem-

ber die Studierendenzahlen genau beobachten. Wenn die

Kapazitätsgrenzen nicht oder nur geringfügig wie derzeit

in der Studienrichtung Psychologie überschritten werden,

wird es keine Auswahlverfahren an der Leopold-Franzens-

Universität Innsbruck geben“, verspricht Rektor Gantner.

Uni Innsbruck definiert Auswahlverfahren

„Derzeit sind die Studierendenzahlen in allen vier vom EUGH-Urteil betroffenen Fächern, Biologie,

Pharmazie, Psychologie und Betriebswirtschaft im grünen Bereich“, stellt Vizerektorin Eva

Bänninger-Huber fest. Für den Fall, dass es gegen Ende der Zulassungsfrist am 15. Oktober

zu einem unerwarteten Anstieg der Studierendenzahlen kommt, hat die LFU Innsbruck

Auswahlverfahren vorbereitet.

Sollte die Studienzahl

die Kapazitätsgrenze

überschreiten,

ist die LFU Innsbruck

vorbereitet.

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unimagazin26 uni studium

Was bedeutet für Dich studieren und welche Vorteile

verbindest Du mit einem Studium?

Der Vorteil eines Studiums liegt in der Eigenverantwor-

tung für die eigene Berufsvorbildung. Es bietet die Frei-

räume, um die persönlichen Interessen zu entdecken und

zu entfalten. Ein Studium ist mehr als eine Berufsausbil-

dung. Das ist der wesentliche Unterschied zu einer Fach-

hochschule. Ein Hochschulabschluss bietet beruflich und

persönlich mehr Entwicklungschancen.

Warum hast Du Dich für Anglistik entschieden?

Ich wollte ursprünglich Journalistin werden und habe auf

Empfehlung von BildungsberaterInnen mit dem Studium

der Politikwissenschaft in Innsbruck begonnen. Anglistik

habe ich zu Beginn nur aus Interesse inskribiert. Aber die-

ses Interesse an Literatur und Sprache ist immer mehr

gewachsen und ich habe mich in weiterer Folge dazu ent-

schlossen, mich ausschließlich auf das Studium der Ang-

listik zu konzentrieren. Meiner Meinung nach sollte man

ein Studium wählen, das den eigenen Vorlieben und Inte-

ressen entspricht. Sonst wird man beim Studieren nicht

glücklich werden und auch nicht erfolgreich sein.

Politik und Studium

Wie war Dein Einstieg in die Politik?

Im Rahmen der Erstsemestrigenberatung wurde ich auf

die ÖH-Politik aufmerksam gemacht. An der ÖH gäbe

ist die Möglichkeit die trockenen politischen Theorien in

die Praxis umzusetzen. Es hat nicht lange gedauert und

ich bin dieser Aufforderung nachgekommen. Ich wurde

selbst zur Studierendenberaterin und später Mandatarin

im Studierendenparlament, der Universitätsvertretung,

sowie Mitglied im Senat der LFU Innsbruck. Nach den er-

folgreichen Wahlen 2001 ist uns eine Koalition gegen die

bis dahin ungeschlagene und stimmenstärkste Fraktion,

die Aktionsgemeinschaft, gelungen und ich wurde ÖH-

Vorsitzende in Innsbruck.

Welche positiven und negativen Erfahrungen hast Du

bisher sammeln können?

Es geht in der Politik wie in allen anderen Bereichen des

Lebens darum, einen gemeinsamen Nenner zu finden

und Kompromisse zu schließen. Positiv waren für mich

immer die Informationstage an der ÖH, wenn ich Kolleg-

Innen dazu motivieren konnte, sich in der ÖH zu engagie-

ren. Meine größte Enttäuschung verbinde ich ebenfalls

mit der Hochschulpolitik als das Universitätsgesetz 2002

gegen den Willen aller Beteiligten beschlossen wurde.

Wo möchtest Du einen Beitrag leisten?

Jeder Mensch sollte sein Leben in größtmöglicher per-

sönlicher Freiheit selber gestalten können. Jeder trägt

dabei aber auch eine Verantwortung für die Gesellschaft.

Bildung ist meiner Meinung nach einerseits der Schlüssel

für ein selbst bestimmtes Leben und andererseits die Vo-

raussetzung für ein solidarisches Zusammenleben. Meine

Idealvorstellung wäre, junge Menschen dazu zu bringen,

aktiv die Gesellschaft mitzugestalten und eigene Visionen

zu entwickeln. Ich möchte junge Menschen zu einem in-

teraktiven Dialog einladen.

Studium ist mehr als BerufsausbildungEva Konrad – jüngste Bundesrätin Österreichs

Als Spitzenkandidatin der PUFL-GRAS sorgte Eva Konrad erstmals für Furore: Sie gewann als grüne

Studierendenvertreterin die ÖH-Wahlen 2001 und wurde die erste weibliche Vorsitzende in der ÖH-

Geschichte Innsbrucks. Seit 2003 vertritt sie Tirol für die Grünen im Bundesrat. Sie ist die jüngste

Bundesrätin Österreichs und studiert in Innsbruck.

Eva Konrad vertritt

Tirol im Bundesrat.

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unimagazin 27uni studium

Politik und Universität

Wie beurteilst Du die aktuellen Entwicklungen?

Der wirtschaftliche Einfluss wird meiner Meinung nach

zu groß. Existenzberechtigung haben anscheinend nur

jene Disziplinen, die nachgefragt werden. Aber auch Ab-

solventInnen aus den nicht wirtschaftlichen Fächern fin-

den Jobs und leisten ihren Beitrag für die Gesellschaft.

Ein klassisches Beispiel ist das Studium der Orientalistik.

Kenntnisse über den Nahen Osten sind nicht erst seit den

Anschlägen vom 11. September sehr gefragt. Es gibt in

Wirklichkeit viele Arbeitsfelder für Orientalisten.

Wie siehst Du die Diskussionen um den Freien Hoch-

schulzugang und glaubst Du an eine Abschaffung?

Die jetzige Debatte ist eine Scheindiskussion. Nach der

Einführung der Studienbeiträge im Jahr 2001 gab es gro-

ße Einbrüche bei den Studierendenzahlen in Österreich.

Mit der Öffnung der Unis für EU-BürgerInnen werden

wir nicht annähernd die Anzahl der HochschülerInnen

erreichen, die an den Unis vor 2000 studiert haben. Es

gibt daher keinen sachlichen Grund für Beschränkungen.

Diese Diskussion ist ideologisch motiviert, mit dem Ziel

den Freien Hochschulzugang für alle abzuschaffen, der

spätestens seit den Studiengebühren schon nicht mehr

gegeben war.

Der Entwurf des Entwicklungsplanes des Rektorats

der LFU Innsbruck liegt als Diskussionsgrundlage vor.

Mit welchen Inhalten stimmst Du überein, wo siehst

Du Handlungsbedarf?

Die Grundannahmen bei der Erstellung wurden nach

viel zu wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. Die

Geistes- und Kulturwissenschaften kommen dabei nicht

gut weg. Das Studium der Vergleichenden Literaturwis-

senschaften soll nach dem Entwurf ab 2006 eingestellt

werden, obwohl die AbsolventInnenzahlen steigen, das

Studium interdisziplinär angelegt ist und die Studierenden

am Arbeitsmarkt gefragt sind. Da die Komparatistik nur

zweimal in Österreich angeboten wird, gäbe es in die-

sem Bereich auch die Möglichkeit eines Alleinstellungs-

merkmales für die LFU Innsbruck. Es wurde hier meiner

Meinung nach eine Scheinobjektivierung vorgenommen,

denn die jeweiligen Kriterien wurden von der Universitäts-

leitung festgelegt und die Modelle wurden nach diesen

Vorgaben auch berechnet.

Über Strukturen kann man immer reden, aber es sollten

keine Studien und Fächer verloren gehen. Ich würde mir

auch wünschen, wenn die LFU Innsbruck zur geplanten

Kunstfakultät mehr Stellung beziehen würde. Es handelt

sich hier um eine wichtige Standortfrage.

Persönlich und Privat

Wie sieht Dein Privatleben zwischen Deinem Studium

und Deinem Engagement im Bundesrat aus?

Der Job lässt einen nie los. Auch im Privatleben und im

Freundeskreis spielt die eigene politische Einstellung na-

türlich eine Rolle. Aber ich kann auch abschalten und man

muss nicht befürchten, dass ich immer alles und jeden

analysiere.

Was möchtest Du in Deinem Leben erreichen?

Ich liebe die persönliche Freiheit. Ich weiß noch nicht, wo

ich später arbeiten möchte, aber ich weiß, was ich mir

von meinem künftigen Arbeitsplatz erwarte: Meine Tä-

tigkeit sollte eine Bedeutung für die Gesellschaft haben.

Ich würde gerne meine sozialen Kompetenzen einbringen

und mit Menschen arbeiten. Der Rahmen spielt für mich

keine Rolle.

Vielen Dank für das Gespräch!

Eva Konrad wurde am 24. November 1979 in

Kufstein in Tirol geboren. Seit 1998 studiert sie

Anglistik an der LFU Innsbruck. Im Jahr 1999 be-

gann sie ihre Polit-Karriere als Studierendenbera-

terin in der Österreichischen Hochschülerschaft

(ÖH). Als Spitzenkandidatin der Plattform unab-

hängige Fachschaftslisten – Grüne und Alterna-

tive StudentInnen (PUFL-GRAS) wurde sie 2001

ÖH-Vorsitzende. Sie war die erste Frau in dieser

Funktion seit Bestehen der ÖH in Innsbruck. In

dieser Zeit war sie auch Mitglied im Landesvor-

stand der Tiroler Grünen. Seit 2003 ist sie die

jüngste Bundesrätin der Republik Österreich.

Zur Person:

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Ausgangspunkt für die Bar_jeder Logik war das Projekt

RePlace – ein Entwurfseminar an der Architekturfakultät

der LFU Innsbruck. Der Entwurf eines Pavillons von Niko-

laus Mayr wurde als beste Arbeit unter mehreren Entwür-

fen von Studierenden ausgewählt. Aufgrund des großen

Zuspruchs entwickelt sich unter der Leitung von Dipl.-Ing.

Valentine Troi ein Großprojekt.

Innsbrucker Architektur baut Brücken

Die Bar der besonderen Art feierte vor kurzem im Rahmen

des Kulturlabors Stromboli „Leben in einem Denkmal“ in

Hall in Tirol ihr Debüt. Derzeit begleitet sie als Eventbar

mit Gin Tonic bestückt zwei Wochen lang Transart05 in

Südtirol. „Die Bar_jeder Logik ist ein Architekturbotschaf-

ter über den Brenner, von Nord nach Süd“, erklärt Valen-

tine Troi.

Die etwas andere Bar

„Es sollte ein dynamisches Objekt sein, das Spannungs-

felder aufbaut, die von außen genauso spürbar sind, wie

im Inneren der Bar“, beschreibt Nikolaus Mayr seine In-

tentionen zum Entwurf der Bar. Sie wurde als BAR_jeder

Logik bezeichnet, „weil sie nicht dem natürlichen Ausse-

hen einer Bar entspricht“, so Dipl-Ing. Prof. Volker Gien-

cke. Sie hat z.B. kein Dach.

Von der Planung bis zur Ausführung

Die mobile Bar wurde von Studierenden geplant und teil-

weise mit professioneller Hilfe, aber auch mit eigenen

Geräten erbaut. Die Bar wurde den Maßen eines Sattel-

schleppers angepasst, um den problemlosen Transport zu

garantieren. Der Wert der Bar beläuft sich mit Material,

Arbeit und Transport auf rund 20.000 Euro. Gesponsert

wurde das Projekt vom Bundeskanzleramt, das Land Süd-

tirol, die Stadt Innsbruck, die LFU Innsbruck und Zumto-

bel Staff.

Eine mobile Bar für Events begeistert

Die „Bar_jeder Logik“, eine besondere Eventbar von Studierenden entworfen, befindet sich derzeit in

Südtirol und begleitet transart – das 5. Festival für Zeitgenössische Kunst. Ab dritten Oktober wird der

erfolgreiche Studentenentwurf in Klagenfurt beim Festival „barjederlogik“ eingesetzt.

Die Bar_jeder Logik

bei der Transart05

in Südtirol!

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Die Crossmedia-Oper „C - The Speed of Light“

präsentierte die Visionen und Erkenntnisse Al-

bert Einsteins als multimediale Kurzoper auf

dem Bebelplatz in Berlin. Marcel Ritter, Student

der Informatik hat mit seinen Visualisierungen

mitgewirkt.

Ritter untermalte die „Arie des Wissens“, den

Höhepunkt der Oper mit seinen Visualisierungen.

Erstellt hat er die Visualisierung der schwarzen Lö-

cher mit einem selbst geschriebenen Plug-in für ein

gängiges 3D-Programm, das Teil seiner Bakkalau-

reatarbeit war. In Zusammenarbeit mit der Grafik-

firma livingliquid benötigte er zwei Wochen für die

Berechnungen, inklusive Rechenzeit der Computer:

„Die Informatik in Innsbruck bietet eine fundierte

Grundausbildung. Bei diesem Projekt konnte ich

zusätzlich sehr wertvolle Erfahrungen in der Praxis

sammeln“, freut sich Ritter.

Student visualisiert Oper

unimagazin28 uni studium

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unimagazin 29uni rundschau

Die Region im Wandel der Zeit.

Tatsächlich lassen sich die Probleme moderner Volks-

wirtschaften in zwei große Gruppen einteilen: in sol-

che, die man nur international oder global lösen kann,

und solche, die so stark durch kulturelle, soziale oder

geografische Fakten bestimmt werden, dass effiziente

Lösungen regional gesucht werden müssen. Zwischen

diesen beiden Polen entsteht ein Vakuum, in dem Natio-

nalstaaten an Bedeutung verlieren und manchmal hilflos

wirken: Die Nationalökonomie geht über in eine Synthe-

se von internationalen Wirtschaftsbeziehungen und regi-

onalökonomischen Analysen.

Globales und regionales Denken verbinden

Im Lichte dieser Entwicklung hat die Regionalökonomik

in den letzten zehn Jahren einen enormen Aufschwung

erlebt, wobei sich der Schwerpunkt ihrer Methoden von

einer deskriptiven „Wirtschaftsgeographie“ zu einer

Synthese der Modelle aus Außenwirtschaft, Industrie-

ökonomik und ökonometrischen Ansätzen verschoben

hat. Das Zusammenwirken von globalen Entwicklungen

und regionalen Eigenheiten im Raum sowie die Möglich-

keiten, diesen Prozess zu gestalten, stehen im Mittel-

punkt der Forschung.

Tirol ist Europaregion

An der LFU Innsbruck wird an der Weiterentwicklung

der Modelle gleich intensiv gearbeitet wie an der konkre-

ten Analyse der Tiroler Wirtschaft und ihren speziellen

Zukunftschance. „Dabei verstehen wir Tirol automatisch

als Europaregion Tirol“, so Prof. Tappeiner vom Institut

für Wirtschaftstheorie, -politik und –geschichte: „Die Eu-

roparegion ist für unsere Forschung ein Geschenk. Sie

ist hinreichend homogen um Vergleiche sinnvoll durch-

zuführen und dennoch in Kultur und Wirtschaftspolitik

so unterschiedlich, dass Modelle daran erstklassig über-

prüft werden können.“ Die erzielten Ergebnisse sollen

helfen, die Beratung der Landespolitiker auf eine solide

Basis zu stellen.

Eine Region zwischen Internet und Almwirtschaft

Der Begriff „Globalisierung“ gehört zum modernen Standardwortschatz. Die Vermutung, dass wir welt-

weiten ökonomischen Kräften ausgeliefert seien, beherrscht die Wahrnehmung an den Stammtischen.

Was stimmt denn nun?

reg

ion

> Wie kann man die Stärken und Schwächen

einer Region und ihrer Gemeinden so klar

identifizieren, dass sich darauf eine Erfolg

versprechende Regionalentwicklung aufbau-

en lässt?

> Wie kann man harte Fakten und qualitative

Expertenurteile in einer Methode zur Evaluie-

rung von Regionalentwicklungsprogrammen

zusammenführen?

> Welche Rolle spielen regionale soziale Netze

für die Innovationskraft einer Region?

> Müssen höhere Transportkosten eine regio-

nale Wirtschaft immer schädigen oder kön-

nen damit qualitative Vorteile verbunden sein,

die den Kosteneffekt mehr als ausgleichen?

Forschungsfragen der Regionalökonomik

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unimagazin30 uni rundschau

Veranstalter, Zukunftsstifter Dr. Harald Gohm, freut sich

über die ausgezeichneten Platzierungen der Universität-

steams: „Die universitäre Forschung schafft nicht nur

wissenschaftliche Grundlagen für neue Verfahren. Sie

entwickelt auch neue Produkte mit technologischem Vor-

sprung und bringt diese auf den Markt.“

Besonders erfreulich ist für ihn, dass mit den Teams „In-

fPro IT Solutions“ und „e-Sec“ bereits die ersten Absol-

ventInnen der von der Tiroler Zukunftsstiftung zu 50% fi-

nanzierten Informatik-Lehrstühle ihren Unternehmergeist

zeigen.

Mobile Datenerfassung erhöht Behandlungsqualität

InfPro IT Solutions ist ein junges Start-up Unternehmen

aus dem Institut für Informatik der LFU Innsbruck. Das

Unternehmen entwickelt und vertreibt ein Softwaresys-

tem namens N2O zur mobilen Erfassung von Patienten-,

Behandlungs- und Leistungsdaten in klinischen Einrich-

tungen. Die Daten- und Behandlungsqualität steigt und

Kostentransparenz entsteht, während der administrative

Aufwand der behandelnden Ärzte sinkt. Ihnen steht wie-

der mehr Zeit für ihre Hauptaufgaben, der Behandlung

und Betreuung von Patienten, zur Verfügung.

Zehn Prototypen sind im Einsatz

Das InfPro Team mit Roland Scalet, Hansjörg Haller und

Chris Lenz konnte im Frühjahr eine Aufnahme als Grün-

derteam beim Center for Academic Spin-offs Tyrol (CAST)

erreichen. Aktuell sind in Tirol zehn Prototypen von N2O

im Einsatz. Während das Produkt aufgrund der Rück-

meldungen der Ärzte weiterentwickelt wird, werden mit

CAST Kooperationsmöglichkeiten geprüft und die optima-

le Vermarktung ausgearbeitet.

IT-Sicherheit erhöhen

Das Team e-Sec, Kathrin Prantner, Christian Brandl und

Christian Molterer, alle LFU-Informatiker, haben eine

IT-Security Software entwickelt, die das Sicherheitsbe-

wusstsein in Unternehmen stärkt und den richtigen Um-

gang mit Informationstechnologien trainiert. Das Risiko

von kostenintensiven Sicherheitsvorfällen kann mit dem

Einsatz des e-Sec Produktes gesenkt werden. e-Sec hat

zuletzt auch den CAST IT Business Award 2005 gewon-

nen.

TT-Leserpreis verliehen

Die LeserInnen der Tiroler Tageszeitung haben e-Sec zur

„Geschäftsidee 2005“ gewählt. Insgesamt 6.640 Tirole-

rInnen haben ihre Meinung abgegeben und das Team on-

line zum Sieger erklärt.

Adventure X will das in Tirol vorhandene Potenzial an

Ideen für Unternehmensgründungen mobilisieren. Aus

den eingereichten Projekten der bisherigen drei Veran-

staltungsrunden sind an die 80 Unternehmen mit mehr

als 400 MitarbeiterInnen gegründet worden.

Adventure X prämiert zwei erfolgreiche Uni-Teams

Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat beim Businessplanwettbewerb adventure X 2004/05

ihre Innovationskraft demonstriert. Zwei Projektteams aus der Forschung haben die Jury überzeugt.

Gruppenfoto aller erfolgreichen

adventure X - Teams mit

Sponsoren und Veranstaltern.©

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Aus den Antworten ergab sich, dass eine große Mehrheit

der Tiroler Bevölkerung von den Kraftwerks-Bauprojekten

zumindest gehört hat. Allerdings wurde der Informations-

stand als nicht ausreichend betrachtet.

Grundsätzlich galt: Je schlechter die Befragten informiert

waren, desto eher sprachen sie sich gegen die vorge-

schlagenen Projekte aus.

Grundsätzlich Ja zur Wasserkraft

Aus der Umfrage wurde ebenfalls ersichtlich, dass die

Wasserkraft in Tirol im Grunde positiv besetzt ist.

OGM erkannte allerdings ein klares Informationsdefizit

etwa bei der Frage, ob für unser Land ausreichend Strom

vorhanden sei. Immerhin antworteten 62 Prozent der Be-

fragten darauf mit „ja“. Diese Tatsache ist für Dr. Bruno

Wallnöfer Anlass zu einer breiten Aufklärung über die

heikle heimische Stromversorgungssituation. „Tirol ist

längst zum Stromimportland geworden. Bereits 25 Pro-

zent müssen zugekauft werden“, schlägt der Vorstands-

vorsitzende der TIWAG Alarm.

Im Falle einer Verwirklichung des Ausbauvorhabens ist

frühestens in zehn Jahren mit der Inbetriebnahme der

Kraftwerke oder eines Kraftwerks zu rechnen. Bis dahin

wird dieser Prozentanteil sicher noch weiter ansteigen.

„Heute verbraucht ein Haushalt wesentlich mehr Strom

als noch vor zwanzig Jahren. PCs und Internetanschlüsse,

Mikrowellengeräte und Geschirrspüler sind mittlerweile in

fast jedem Haushalt zu finden“, erklärt Vorstandsdirektor

DI Franz Hairer den sprunghaften Anstieg beim Stromver-

brauch in den vergangenen Jahren.

Ergebnis in Zahlen

> 75 % der Befragten sprachen sich grundsätzlich für

einen Ausbau der Wasserkraft aus.

> 16 % waren dagegen.

> 84% haben von der Kraftwerks-Debatte bereits gehört.

> 60% der Befragten fühlen sich zu wenig informiert.

> 64% gaben an, dass die Diskussion über den Bau

neuer Kraftwerke zu emotional und zu laut

geführt werde.

> 75% der Befragten möchten, dass diese Debatte

sachlich weitergeführt wird.

Sachliche Information

Für die Vorstandsmitglieder der Tiroler Wasserkraft - Dr.

Bruno Wallnöfer, DI Franz Hairer und DI Alfred Fraidl –

ist diese OGM-Studie Anlass und Auftrag zu ruhiger und

vor allem sachlicher Information. Besonderes Augenmerk

soll auf die Umweltverträglichkeit der von der Landesregie-

rung in Erwägung gezogenen vier Projekte gelegt werden.

OGM-Umfrage ergab: 75 % der Tiroler sind für die Nutzung der Wasserkraft

Am 11. August 2005 erhob die Österreichische Gesellschaft für Marktforschung (OGM) in einer tele-

fonischen Blitz-Umfrage von 502 Tirolerinnen und Tirolern die Meinungen zum Thema „Ausbau der

Wasserkraft“.

stu

die

Auftraggeber: TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Ausführendes Institut: OGM (Österreichische

Gesellschaft für Marktforschung), Wien

Zielgruppe: 502 TirolerInnen ab 18 Jahren

Methode: Telefonische Befragung zentral aus dem

OGM-Callcenter

Zeitraum: 11. August 2005

Rest auf 100: jeweils „weiß nicht/ keine Angabe“

Dr. Peter Hajek, Leiter des

Bereichs Politikforschung bei

OGM, präsentiert dem TIWAG-

Vorstandsvorsitzenden Dr.

Bruno Wallnöfer das

Umfrage-Ergebnis

© T

IWA

G

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unimagazin32 uni rundschau

Das hat zuletzt auch eine internationale Expertenjury be-

stätigt. Bei einer externen Evaluierung hat sie die Tätig-

keit des Zentrums als besonders erfolgreich eingestuft.

Die LFU Innsbruck nutzt daher das Service von CAST und

setzt einen deutlichen Fokus auf die Anwendbarkeit von

Forschungsergebnissen in der Praxis. Gleichzeitig bietet

sie professionelle Einrichtungen, welche die ForscherIn-

nen beim Transfer von Ergebnissen in die Wirtschaft ent-

sprechend unterstützen. Das Gründungszentrum CAST

ist neben dem projekt.service.buero und dem transIT ent-

wicklungs- und transfercenter eine davon.

Forscher werden zu Unternehmern

Seit 2002 betreute das CAST-Team 25 Gründungs- und

57 Technologieprojekte. „Wir helfen AkademikerInnen

mit innovativen Forschungsergebnissen und einer zuge-

hörigen Geschäftsidee“, erklärt Christian Mathes, der

Geschäftsführer des CAST. „Einerseits mit unserem Ser-

vice-Paket. Es umfasst unternehmerische Fachberatung,

begleitendes Coaching, Infrastruktur und nach Bedarf

auch finanzielle Unterstützung – z.B. für die Erstellung

eines Prototypen. Zum anderen werden unsere Projekt-

teams in die regionale und nationale Gründerszene, in

eine Technologieplattform mit direktem Zugang zu allen

akademischen Einrichtungen Österreichs und in unser

aktives Netzwerk in die Wirtschaft eingebunden. Das ist

wichtig für die notwendige Geschwindigkeit in der Grün-

dungsvorbereitung.“

CAST-Unternehmer haben Vorteile

High Tech-Gründungen können mit Aufnahme in das

CAST während eineinhalb Jahren unter laufender Bera-

tung optimal auf den Markt abgestimmt und professionell

vorbereitet werden. Das schafft die besten Vorrausset-

zungen für späteren Unternehmenserfolg. GründerIn-

nen profitieren weiter von den Partnerschaften, die das

CAST mit großen Förderinstitutionen wie der FFG und der

Austria Wirtschaftsservice (aws) pflegt. Anschlussfinan-

zierungen nach einer Pre Seed-Phase im CAST erfolgen

damit wesentlich erleichtert.

Ideen auf Marktpotenzial prüfen lassen

Beim ‚CAST IT Business Award 2005’ können Interes-

sierte ihre Geschäftsideen aus dem Bereich der IKT-Tech-

nologien einer Expertenmeinung unterziehen. Ab dem 18.

Oktober 2005 werden beim ‚CAST IT Business Award’

Geschäftsideen für wissenschaftliche Ergebnisse wieder

auf ihr Marktpotential geprüft. Der Teilnahmeaufwand ist

klein. Auf die Einreichungen mit dem größten Marktpo-

tential warten Preisgelder in Höhe von gesamt 6.300,--

Euro. Nähere Information unter:

www.cast-tyrol.com/award.html

Universitäres Gründerservice boomt

Das Center for Academic Spin-offs Tyrol (CAST) unterstützt und fördert die wirtschaftliche Verwer-

tung von Forschungsergebnissen bis hin zur Gründung eines technologieorientierten Unternehmens

mit einem tollen Servicepaket. Es bietet eine hochqualitative Hilfe für die Umsetzung von

Geschäftsplänen an.

Mag. Christian Mathes,

GF vom CAST (r.) berät

WissenschaftlerInnen bei

Unternehmensgründungen.©

CA

ST

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unimagazin 33uni rundschau

trans IT ist das Servicezentrum für Wissenschaft und Wirt-

schaft zur erfolgreichen Umsetzung gemeinsamer For-

schungsprojekte. „Ziel von trans IT ist es, seinen Partnern

Informationen zu Forschungsergebnissen, Marktanforde-

rungen, Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten

zu bieten und so eine anwendungsorientierte Forschung

in Kooperation mit heimischen Unternehmen zu ermögli-

chen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Kurt Habitzel.

Zugang zum Wissen von über 1000 ForscherInnen

Durch seine enge Anbindung an die LFU und das MCI

erhält trans IT frühzeitig Informationen über den For-

schungsstand an diesen Bildungseinrichtungen. Auf die-

se Weise werden Unternehmen, die auf der Suche nach

einer Forschungspartnerschaft sind, schnell und kompe-

tent über geeignete Projektpartner informiert, sowie im

Projektverlauf optimal betreut.

trans IT überzeugt aber nicht nur durch seine Nähe zur

Forschung – auch der Kontakt zur heimischen Wirtschaft

wird intensiv gepflegt. Beispielsweise durch den ständi-

gen Kontakt zu renommierten regionalen und nationalen

Technologieunternehmen, die Einbindung in die IT-Bestre-

bungen von Industriellenvereinigung und Wirtschaftskam-

mer, die Beteiligung am Mechatronik-Cluster TechnoGate

oder die Organisation gezielter Informationsveranstaltun-

gen in ganz Tirol.

Innovative Projekte unterstützt trans IT u.a. durch Zur-

verfügungstellung von Büro- und Veranstaltungsräumen,

kompetente Beratung im Bereich Projektmanagement

sowie sehr gute Kenntnisse der österreichischen und eu-

ropäischen Förderlandschaft.

Innovative Projekte

Aktuelle Projekte betreffen u.a. die Bereiche eTourismus,

IT Security, Semantic Web und High Performance Com-

puting. Anfang September fiel der Startschuss für das

jüngste, von trans IT unterstützte Projekt, das Semiramis

Research und Service Center für ERP-Systeme.

trans IT verbindet Forschung und Wirtschaft

trans IT ist die Technologie-Transferstelle der LFU Innsbruck, des Management Center Innsbruck

(MCI) und der Tiroler Zukunftsstiftung. Durch die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft soll

der Standort Tirol nachhaltig gefördert werden.

[Bild links]

Dr. Kurt Habitzel,

Geschäftsführer des trans IT

[Bild rechts]

Das trans IT vernetzt Unterneh-

merInnen und Wissenschaft-

lerInnen.

tran

s IT

Die LFU und die Tiroler KTW-Group bauen mit dem

Semiramis Research und Service Center (SRSC)

eine langfristige Kooperation in den Bereichen For-

schung, Lehre, Providing, Netzwerkbildung und

Know-how-Transfer auf. Aktiv unterstützt wird das

Vorhaben von der trans IT Entwicklungs- und Trans-

fercenter Universität Innsbruck GmbH, der FHS

KufsteinTirol Bildung-GmbH und der IVM GmbH.

Das unter Prof. Hans Hinterhuber und Prof. Kurt

Promberger am Institut für Unternehmensführung,

Tourismus und Dienstleistungswirtschaft entste-

hende SRSC bietet Studierenden die einmalige

Gelegenheit, Know-how im Bereich moderner ERP-

Systeme zu gewinnen. Dieses Wissen bedeutet

eine zusätzliche Qualifikation am Arbeitsmarkt und

stärkt die regionale Wirtschaft.

Studierende profitieren von Semiramis

© t

rans

IT

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unimagazin34 uni rundschau

Krisenmanagement ist nicht erst seit den letzten Naturka-

tastrophen ein wichtiges Element der Innen-, Außen- und

Sicherheitspolitik. Unter dem Leitthema „Europäisches

Krisenmanagement“ wurden im Rahmen des ersten Eu-

ropäischen Sicherheits-Congress in Innsbruck (ESCI) die

Möglichkeiten der Europäischen Union bei der Konflikt-

prävention- wie auch des Konfliktmanagements erörtert:

„Will sich die Europäische Union in Zukunft zunehmend

als globaler Akteur engagieren, so erfordert dies in ers-

ter Linie gemeinsame Standpunkte und den Willen ihrer

Mitgliedsstaaten, auch die entsprechenden Mittel dafür

aufzubringen“, erklärt Prof. Siedschlag, Hauptorganisator

der ESCI.

Stärkere Präsenz erforderlich

Mittelfristig sei seiner Meinung nach mit einer stärkeren

Beteiligung Österreichs an Einsätzen im Rahmen der Eu-

ropäischen Union zu rechnen. Nicht zuletzt deshalb, weil

Österreich trotz seiner Neutralität viel Erfahrung im inter-

nationalen Krisenmanagement hat, und auf eine lange

Tradition der Beteiligung an internationaler Friedenssiche-

rung zurück blicken kann.

Neue Plattform geschaffen

„Das strategische Ziel des Europäischen Sicherheits-Con-

gresses Innsbruck wurde mit der Schaffung einer neuen

Vernetzungs- und Diskussionsplattform erreicht“, so Sied-

schlag. An dem Congress nahmen neben Forschern und

VertreterInnen von Außen-, Verteidigungs- und Innenmi-

nisterien vor allem viele Studierende teil. Finanziert wurde

der Congress zum Großteil vom Bundesministerium für

Landesverteidigung und unter anderem von der European

Aeronautic Defence and Space Company (EADS).

Uni geht neue Wege in der Finanzierung

So wie mit zahlreichen anderen Unternehmen pflegt die

Uni Innsbruck auch mit der EADS im Bereich der For-

schung und der Forschungsfinanzierung gute Kontakte.

Eine mögliche Zusammenarbeit von Universitätsinstitu-

ten oder von deren spin-offs mit EADS ist auch im Lich-

te der im Rahmen des Eurofighterankaufes angepeilten

Gegengeschäfte äußerst sinnvoll: „Die Kooperation von

Wissenschaft und Wirtschaft hat sich auch internatio-

nal als eine große Chance für die Forschung erwiesen“,

betont Vizerektor Tilmann Märk. Solche Partnerschaften

zum Ziele der weiteren Qualitätsverbesserung und der

Kapazitätserweiterungen in Forschung und Lehre wer-

den von der Universitätsleitung unterstützt. So ist die Uni

Innsbruck mit zehn Stiftungsprofessuren österreichweit

führend.

Mehr EU-Einsätze für Österreich

Der erste Europäische Sicherheits-Congress wurde im September an der LFU Innsbruck organisiert.

Eingeladen hat die Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik des Bundesministeriums für

Landesverteidigung mit Prof. Alexander Siedschlag.

Das österreichische

Bundesheer hat sich bereits

an vielen inernationalen

Friedenseinsätzen beteiligt.©

Bun

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eer

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unimagazin 35promotion

Nach der erfolgreichen Auftaktlehrveranstaltung „Be-

triebliche Altersvorsorge als Instrument der Personalpo-

litik“ am Institut für Organisation und Lernen stehen die

nächsten Aktivitäten zu diesem Thema an.

Mit Mai 2005 wurde die Stiftungsassistenz „Betriebliche

Altersvorsorge Consulting“ mit Mag. Daniela Arnold, ei-

ner Absolventin der Fakultät Betriebswirtschaft, besetzt.

Manfred Reinalter, Geschäftsführer der „Betrieblichen Al-

tersvorsorge Consulting GmbH“ und Mag. Dr. Ralph Fel-

binger, Berater für betriebliche Altersvorsorge im Allianz

Konzern, stehen ihr als hochkarätige Experten zur Seite.

Durch die Unterstützung der BAV Consulting GmbH und

jener der Allianz Versicherung als Co-Partner können den

Studierenden die theoretischen und praxisrelevanten As-

pekte betrieblicher Altersvorsorge vermittelt werden.

Mitte Juni wurde ein Essaywettbewerb zum Thema „Al-

ter“ ins Leben gerufen, um die Studierenden für „Be-

triebliche Altersvorsorge“ zu sensibilisieren. Die BAV

Consulting GmbH sponsert den AutorInnen der drei bes-

ten Beiträge die Studiengebühr für das kommende Win-

tersemester.

Am 3. Oktober beginnt die Lehrveranstaltung „Arbeits-

marktentwicklung und Mitarbeiterbindung“, welche den

Studierenden durch die Analyse ausgewählter Tiroler Un-

ternehmen Einblick in die Praxis geben soll. Ergänzend

hält Prof. Laske eine Veranstaltung, in welcher Fragen der

Arbeitsqualität und der betrieblichen Gesundheitspolitik

behandelt werden, ab.

„Mit dem Patenschaftsmodell Innsbruck (PINN) konnte

ein ausgezeichneter Rahmen für wissenschaftliche Analy-

sen mit ausgeprägtem Praxisbezug geschaffen werden“,

so Prof. Laske. Als Dekan freue ich mich über die Zusam-

menarbeit mit der BAV Consulting GmbH und die Unter-

stützung der Fakultät, und als Personalwissenschaftler

zählt die betriebliche Altersvorsorge und Gesundheits-

politik angesichts der demographischen Entwicklung zu

einem Schlüsselthema im kommenden Jahrzehnt!“

Euromobil, ein einjähriges, studienbegleitendes und

leistungsorientiertes Programm, stellt ein Forum dar, in

dem Studierende, Vertreter der Partnerunternehmen und

WissenschaftlerInnen auf freiwilliger Basis praxisbezoge-

ne und international ausgerichtete Projekte bearbeiten.

Als eines der insgesamt zehn am Euromobilprogramm

2005/06 teilnehmenden Unternehmen stellt sich die BAV

Consulting GmbH auf dem „Heiratsmarkt“ am 20. Okto-

ber den ausgewählten Studierenden vor und präsentiert

ihre Konzepte der betrieblichen Altersvorsorge.

Wer heute jung ist, kann morgen ganz schön alt aussehen!

Wer befasst sich als Studierender schon mit der wirtschaftlichen Absicherung im Alter? Es ist weder

die eigene noch die in Zukunft liegende Betroffenheit, sondern vielmehr die professionelle Kompe-

tenz zukünftiger Personalverantwortlicher, die StudentInnen veranlasst, sich mit dieser Thematik zu

beschäftigen.

[Bilder oben v.l.n.r.]

Manfred Reinalter, Geschäftsführer der Betrieblichen Altersvorsorge Consulting GmbH

Mag. Dr. Ralph Felbinger, Lehrbeauftragter und Berater für betriebliche Altersvorsorge

Mag. Daniela Arnold, Stiftungsassistentin „Betriebliche Altersvorsorge Consulting“

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unimagazin36 thema der ausgabe

Das Bildungsministerium stellte im Rahmen der Aus-

schreibung „Finanzierungsanreize zur Förderung der

Profilentwicklung der Universitäten“ und über ein Uni-

Infrastrukturprogramm allen 21 Hochschulen zusätzliche

Fördermittel zur Verfügung. Die LFU Innsbruck konnte

sich im nationalen Konkurrenzkampf behaupten und er-

hielt insgesamt 7 Millionen Euro für die Jahre 2005 und

2006 zusätzlich vom Bildungsministerium.

Umsetzer werden belohnt

Nach dem Universitätsgesetz 2002 wurden vom jähr-

lichen Globalbudget für die österreichischen Univer-

sitäten für das Jahr 2005 0,4% und für das Jahr 2006

0,8% einbehalten. Diese insgesamt 20,5 Millionen Euro

wurden nun in einem offenen Wettbewerb an jene Uni-

versitäten verteilt, die sich im Hinblick auf die Umstruk-

turierung der Organisation und des Studienbereichs im

Sinne der Profilentwicklung sehr gut entwickelt haben:

„Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat ihre

Hausaufgaben gemacht. Umsetzer werden durch diese

Maßnahme belohnt“, erklärt Rektor Manfried Gantner.

Nachwuchs wird gefördert

Im Rahmen der Maßnahme „Finanzierungsanreize zur

Förderung der Profilentwicklung der Universitäten“

erhielt die LFU Innsbruck für das Nachwuchsförder-

programm der LFU, für die Weiterentwicklung ihres

Forschungsschwerpunktprogrammes und für die Um-

stellung des Studienangebots nach Bologna und für die

Universitätsbibliothek Neu insgesamt 1.846.000 Euro:

„Wir haben mit diesen vier Projekten sehr gut und

überproportional im Verhältnis zu unserer Größe abge-

schnitten“, freut sich Rektor Gantner: „Mit dieser Zu-

satzfinanzierung werden neue Aufstiegs- und Karriere-

möglichkeiten für qualifizierte Jungforscher geschaffen,

unsere Forschungsschwerpunkte ausgebaut und neue

zukunftsfähige Studien können entwickelt werden, da-

rüber hinaus kann eine zukunftsorientierte Bibliothekslö-

sung verwirklicht werden.“

Qualität der Infrastruktur ist entscheidend

Seit 2001 initiiert das Bildungsministerium Infrastruktur-

programme zur Unterstützung der Schwerpunktsetzung

und Profilbildung an den Universitäten. Das Infrastruk-

turprogramm III (2005 und 2006) wurde mit 70 Millionen

Euro veranschlagt. Die LFU Innsbruck war mit insgesamt

24 Projektanträgen in der Höhe von 5.247.600 Euro erfolg-

reich: „Die Qualität unserer Infrastruktur ist mitentschei-

dend für die Konkurrenzfähigkeit unserer Universität“,

erklärt Prof. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung. Der

Ausbau der Infrastruktur sei eine wichtige Voraussetzung

für eine erfolgreiche universitäre Grundlagenforschung.

Universitäten werden mit diesen Forschungsoffensiven

auch zu attraktiven Partnern für Unternehmen.

Uni Innsbruck wirbt über 7 Millionen Euro ein

Nach der erfolgreichen Beteiligung an zwei Ausschreibungen des Bildungsministeriums investiert

die LFU Innsbruck insgesamt über 7 Millionen Euro in Forschung und Lehre. Der Großteil wird für

eine neue Forschungsinfrastruktur verwendet.

Neues Elektronenmikroskop

ermöglicht an der LFU

Innsbruck Spitzenforschung

im Bereich der Zell- und

Entwicklungsbiologie.

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unimagazin 37thema der ausgabe

Forschungsrat definiert Zukunftsfelder

Die LFU Innsbruck hat sich besonders auf Anträge

aus den definierten Zukunftsfeldern des Rates für For-

schung und Technologieentwicklung in den Bereichen

Life Sciences – Biowissenschaften, Nanotechnologie

sowie Informations- und Kommunikationstechnologien

konzentriert. Mit der Gründung des Centrums für Mole-

kulare Biowissenschaften (CMBI) und dem Ausbau des

Informatikschwerpunktes hat die LFU Innsbruck früh-

zeitig auf die aktuellen Entwicklungen in der Forschung

reagiert.

Strukturbiologie und Bioanalytik werden forciert

Mit der Genehmigung eines 600-Mhz NMR Spektrome-

ters bietet sich der LFU Innsbruck die einmalige Chance,

eine Vorreiterrolle in der Strukturbiologie und Analytik

von Biomolekülen in Österreich einzunehmen: „Dieses

Gerät stellt den neuesten Stand der Technik zur Erfor-

schung der Struktur von Biomolekülen dar, auch von

solchen, die an pathologischen Prozessen wie Tumor-

wachstum beteiligt sind“, so Prof. Klaus Bister, Leiter

des CMBI.

Die chemische Strukturbiologie und die Analyse bioak-

tiver Naturstoffe sind wesentliche Forschungsthemen

des CMBI. Das neue Spektrometer wird gemeinsam von

den Instituten für Organische Chemie, Biochemie und

Pharmazie genutzt. Die Kosten für das leistungsfähige

LC-SPE-NMR Gerät belaufen sich auf 990.000 Euro.

In einer Gesamtübersicht der Zuweisungen aus dem

Infrastrukturprogramm III reiht sich die LFU Innsbruck

direkt hinter den Wiener Universitäten ein: „Die LFU

Innsbruck wird mit diesen Investitionen als attraktiver

Forschungsstandort der Region gestärkt. Bestehende

Forschungskooperationen werden abgesichert und neue

damit ermöglicht“, so Gantner abschließend.

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i-infra

stru

ktu

r

Die neue Ausstattung, finanziert aus den Mit-

teln des Infrastrukturprogrammes des Vorjah-

res, ist bereits im Einsatz. Mit einer modernen

Infrastruktur werden ideale Rahmenbedingun-

gen für Innsbrucker ForscherInnen geschaffen.

„Es ist uns 2004 eine ausgewogene Streuung

über alle vom Rat für Forschung und Technologie-

entwicklung vorgegebenen Schwerpunktsthemen

gelungen“, hält Forschungsvizerektor Tilmann

Märk fest. So wurde neben einer Retrodigitali-

sierung der Bestände des Innsbrucker Zeitungs-

archivs zur besseren Informationsversorgung der

WissenschafterInnen eine spezielle Video- und

Audioausstattung für das Institut für Psycholo-

gie angeschafft. Mit den neuen Geräten können

interaktive Verhaltensweisen im Bereich der Kri-

sen- und Notfallpsychologie für die Betreuung von

Menschen bei Katastrophen wie z.B. Galtür unter-

sucht werden.

Elektronenmikroskop ist der neue Star

Mit dem neuen Elektronenmikroskop am Institut

für Zoologie und Limnologie können nunmehr ex-

aktere Analysen in der Zellbiologie und Entwick-

lungsbiologie durchgeführt werden. „Mit diesem

Elektronenmikroskop wird die Weiterentwicklung

der international anerkannten ultrastrukturellen

Forschung in der Biologie gewährleistet“, freut

sich Prof. Bernd Pelster, Dekan der Fakultät für

Biologie. Die Kosten für den neuen „Star“ an der

Fakultät beliefen sich auf 625.000 Euro.

Tiefe Einblicke ins Weltall möglich

Nach der Anschaffung eines neuen Hochleistungs-

rechners im Wert von 250.000 Euro stehen Prof.

Sabine Schindler vom Institut für Astrophysik neue

Bildbearbeitungsmöglichkeiten offen. Über Com-

putersimulationen und 3D-Projektionen können

BesucherInnen nun tiefere Einblicke ins Weltall

gewinnen.

Top-Infrastruktur für Spitzenforschung

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unimagazin38 uni seitenblicke

Nach „Terra di Maremma – prima Gita“, einem Projekt

aus dem Jahr 2002, ist dies bereits die zweite Zusam-

menarbeit von Prof. Bertsch und dem Künstler Leonardo

Cambri. Gezeigt wird zeitgenössische Kunst aus Italien

und Österreich.

Kunst im Steinbruch

„Das Kunstprojekt „Schicht für Schicht“ ist Teil des gro-

ßen Kulturprojektes „Bergwerkspark“, in dem die Land-

schaft mit den Spuren der Veränderung im Laufe der

Jahrhunderte über das Vergehen der Zeit und das Leben

der Menschen erzählt“, erklärt Prof. Bertsch. Dazu wurde

ein besonders spannender Ort wie ein Steinbruch im ehe-

maligen Bergwerk von Gavorrano ausgewählt. Natur und

Geschichte ergänzen sich mit der Kunst.

Dialog höherer Ebene

Der Steinbruch als Baustelle für künstlerisches Gestalten

wird zu einem Labor der darstellenden Künste und der

Sprache. Die Künstler schaffen ihre Werke fast in „Echt-

zeit“ und machen so einen Teil ihrer Seele nachempfind-

bar. „Genau das will das Kulturprojekt von Gavorrano:

Gedanken und Emotionen mit Hilfe aller erdenklichen

Sprachen mitteilen“, so Prof. Bertsch.

Schicht für Schicht begegnen

Darüber hinaus sollen sich die Länder Italien und Öster-

reich, sollen sich die Künstler und die Bevölkerung der

beiden Länder begegnen, ihre Beziehungen auf dem Ge-

biet der zeitgenössischen Kunst vertiefen. Die Arbeiten

der Kunstschaffenden aus Österreich treten in einen Dia-

log mit jenen aus Italien.

SchichtarbeitIn Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum in Rom und der Gemeinde Gavorrano in

der Toscana realisierte das Institut für Kunstgeschichte der LFU unter der Leitung von Prof. Christoph

Bertsch das Ausstellungsprojekt „Schicht für Schicht“.

Eindrücke von der

Ausstellung des Instituts für

Kunstgeschichte in einem

Steinbruch der Gemeinde

Gavorrano in Italien.

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Von April bis Juni stellten unter dem Titel

„Werkstatt“ acht KünstlerInnen der jüngeren

Generation ihre Werke im Ausstellungsraum

des Instituts für Kunstgeschichte der LFU aus.

„Werkstatt“ ist die 100. Ausstellung des Insti-

tuts.

Den Betrachtern der Kunstwerke wurde eine große

Spannweite künstlerischer Möglichkeiten in Bezug

auf Material, Medium und Ästhetik geboten. „Der

Ausstellungsraum ist eine Besonderheit der LFU.

Diese Ausstellung wird zu einem sehr spannenden

und innovativen Teil unserer Universität, der Stadt

Innsbruck und darüber hinaus werden“, so Prof.

Christoph Bertsch, Kurator der Ausstellung, anläss-

lich der Eröffnungsfeierlichkeiten.

Zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit

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unimagazin40 uni seitenblicke

[Bild links]

Bgm. Hilde Zach und Vizebgm.

DI Eugen Sprenger (r) bei der

Verleihung des Verdienstkeuzes

an Prof. Rainer Sprung.

[Bild rechts]

LH DDr. Herwig van Staa

und LH Dr. Luis Durnwalder

überreichen Prof. Rolf

Steininger das Verdienstkreuz

des Landes Tirol.

„In seiner Laufbahn als akademischer Funktionär zu-

nächst als Senator und Dekan der Rechts- und Staats-

wissenschaftlichen und später Rechtswissenschaftlichen

Fakultät, vor allem als Rektor der Leopold-Franzens-Uni-

versität hat sich Prof. Sprung außerordentliche Verdienste

erworben“, so Bgm. Hilde Zach in ihrer Laudatio.

Freiheit von Forschung und Lehre garantieren

Die Zukunft der Universität sieht der Verdienstkreuzträger

als eine Ausbildungsstätte mit maximaler Qualität für For-

schung und Ausbildung der Studierenden. Die Empfeh-

lung des Juristen und leidenschaftlichen Wissenschaft-

lers: „Die Freiheit von Forschung, Wissenschaft und

Lehre muss garantiert sein.“ Obwohl selbst ein Freund

der Planung und Analyse warnt Prof. Sprung vor „einer

Unterwerfung der Individualität unter eine Planung“. Ge-

rade aus der Individualität entstünden viele Erkenntnisse.

Sprung setzte Impulse

Als Rektor von 1987 bis 1991 setzte Sprung wichtige

Impulse sowohl baulich etwa mit der Unterbringung der

SOWI-Fakultät auf dem Fenner-Areal als auch organisa-

torisch mit der Stärkung des Stellenwertes als Landes-

universität für Nord- und Südtirol, Vorarlberg und Liech-

tenstein.

Aktiv und vielseitig

Treffend die „Kurz-Charakteristika“ in der Festschrift aus

Anlass des 65. Geburtstages: „Akademische Lehre und

Forschung, Expertentätigkeit für den Europarat, rege Vor-

tragstätigkeit vor nationalem und internationalem Fach-

publikum, umfangreiche Konsulententätigkeit aufgrund

anerkannter Expertise, aber auch ‚Kampf in der Manege‘

als gesuchter Verteidiger in Strafverfahren prägten die be-

ruflichen Aktivitäten Prof. Rainer Sprungs.“

Prof. Rainer Sprung wird geehrtIn einer Feierstunde in der Weiherburg wurde Prof. Rainer Sprung als Zeichen seiner Anerkennung

das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck verliehen.

„Unser Institut bemüht sich seit der Gründung im Jahr

1984 darum, der Bevölkerung von Tirol, Vorarlberg und

Südtirol die Zeitgeschichte näher zu bringen“, führt Stei-

ninger aus: „Daher ist diese Ehrung vor allem auch eine

Auszeichnung des Instituts, die ich gerne stellvertretend

für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegengenom-

men habe.“

Nicht mehr als 48 pro Jahr

Das Verdienstkreuz des Landes Tirol wird auf Beschluss

der Landesregierung vergeben. Pro Jahr werden maximal

48 vergoldete Adler auf einem symbolischen Kreuz an

verdiente Persönlichkeiten verliehen. In diesem Jahr war

nur ein Vertreter der Universität dabei. Weitere Informati-

onen finden Sie unter www.rolfsteininger.at.

Rolf Steininger wird ausgezeichnet

„Dies ist das Ergebnis aus vielen Publikationen, Vortragsreihen und Veranstaltungen unseres Insti-

tuts“, erklärt Prof. Rolf Steininger vom Institut für Zeitgeschichte, das bereits vor drei Jahren von der

European Science Foundation in Straßburg als eines der ganz wenigen Institute im deutschsprachi-

gen Raum als „Center of Excellence“ ausgezeichnet worden war.

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unimagazin42 uni seitenblicke

Das „Institut für Entwerfen –Studio2“ der Architekturfa-

kultät der LFU Innsbruck fasste die bereits zahlreichen

Ideen und Entwürfe zusammen, wertete sie aus und

entwickelte ein vielseitiges, flexibles, und kostengüns-

tiges „Stadtmöbel Innsbruck“ -Konzept.

Die Architekturstudenten Albert Ehrenreich, Daniel Lu-

ckeneder und Stefan Nidegger entwarfen die Stadtmö-

bel unter Projektleiter DI Sidoroff: Futuristisch. Sie sind

farblich auf die Häuserfassade der renommierten Ma-

ria-Theresien-Straße abgestimmt, feuerfest, sogar win-

tertauglich und multifunktionell. Die Sitzmöbel können

auch als Podium verwendet werden.

Fußgängerzone soll gemütlicher werden

Die Stadt Innsbruck erfüllt mit den neuen Sitzmöbeln

den langen Wunsch der Innsbrucker Bevölkerung nach

mehr Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang im

Zentrum. Mit weicher Sitzfläche und in dezentem Beige

laden die neuen Stadtmöbel zum Verweilen in der Fuß-

gängerzone der Maria-Theresien-Straße ein. „Eine abso-

lute Innovation. Es ist ein Versuch, diesen Raum der Fuß-

gängerzone wohnlich zu machen“, so Bgm. Hilde Zach

bei einem ersten Probesitzen. Die Entwicklungskosten

von rund 26.000 Euro wurden sowohl von der Stadt In-

nsbruck als auch von der LFU Innsbruck getragen.

Erste Vandalenakte gegen Stadtmöbel

Die Akzeptanz der Sitzmöbel und das positive Echo der

BürgerInnen sind groß. Leider wurden bereits in der

ersten Woche zwei Garnituren gewaltsam beschädigt.

„Aber auch der innovative Brunnen in Maria-Theresien-

Straße war gleich zu Beginn Opfer eines Vandalenaktes

und nun ist er aus der Innenstadt nicht mehr wegzuden-

ken“, erklärt Bgm Hilde Zach.

Studierende möblieren die Stadt Innsbruck

Kürzlich präsentierte die Stadt Innsbruck die neuen Stadtmöbel für die Maria-Theresien-Straße,

konzipiert von Studierenden des Instituts für Entwerfen der Innsbrucker Architektur. Acht Stück zum

Gesamtpreis von 22.500 Euro verleihen der Innenstadt nun ein neues, innovatives Flair.

[Bild links]

v.l. Prof. DI Eric Sidoroff,

Bürgermeisterin Hilde Zach

und Vizebgm. Dr. Michael

Bielowski beim „Probeszitzen“

in der Maria-Theresien-Straße.

[Bild rechts]

Studierende der Architektur

entwarfen innovative

Sitzgelegenheiten für die Stadt

Innsbruck.

pre

isZum vierten Mal wurde der BTV Bauherrenpreis

für Tirol vergeben. Das neue Haus der Architek-

tur im Sudhaus des Adambräu gewann bei die-

sem Tiroler Wettbewerb in der Kategorie Trans-

formation - Umbau.

Mit der Wiederbelebung des “Sudhauses” des

Architekten Lois Welzenbacher konnten die Bau-

herren der Stadt Innsbruck und die Innsbrucker Im-

mobilien GmbH & Co KEG (IIG) überzeugen. „Die

Transformation des stillgelegten Nutzbaus für die

Zwecke des Archivs für Baukunst der Leopold-Fran-

zens-Universität Innsbruck und des Vereins „aut.ar-

chitektur und tirol” ist zweifellos eine Leistung von

überregionalem Rang”, betont der Wiener Architek-

turpublizist Otto Kapfinger.

Haus der Architektur wird ausgezeichnet

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Page 43: unimagazin - uibk.ac.at · 2005. 9. 26. · unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Entdeckung

des „Ötzi“ wurde das Projekt „Junge Uni“ im Jahr 2001

vom damaligen Rektor Hans Moser und Dr. Lothar Müller

ins Leben gerufen. Rund 500 junge BesucherInnen wa-

ren seinerzeit der Einladung an die LFU gefolgt und vom

„Mann im Eis“ begeistert.

Begeisterung wecken

„Es geht darum, die Begeisterung und die Faszination an

der Forschung zu wecken“, weiß Forschungsvizerektor

Tilmann Märk anlässlich des fünfjährigen Bestehens der

Jungen Uni. „Die jungen Teilnehmer merken, dass es in

Tirol neben Tourismus und Sport auch exzellente Wissen-

schaft und Forschung“, so Märk.

In der Jungen Uni, geleitet von Dr. Suzanne Kapelari und

Dr. Silvia Prock, sieht er eine frühe Förderung des Wis-

senschaftsnachwuchses.

Erste Berufsorientierung möglich

Landesrat Dipl.-Vw. Sebastian Mitterer fühlt sich wohl im

Kreis der jungen Menschen: „Ich genieße die spürbare

Begeisterung der Jugend.“ Mitterer ist beeindruckt vom

Angebot der LFU Innsbruck für die jugendlichen LFU-

Fans. Die jungen SchülerInnen hätten im Rahmen dieser

Initiative die Möglichkeit einer ersten Berufsorientierung.

Uni gehört zur Stadt Innsbruck dazu

Als „gute Investition“ sieht Stadträtin Mag. Christine

Oppitz-Plörer die Junge Uni. Die Stadt Innsbruck unter-

stützt die Maßnahmen der LFU offener und volksnäher zu

werden. „Junge Leute aus allen Schichten können so die

Uni kennen lernen“, ist die Stadträtin überzeugt. „Die Be-

völkerung merkt, dass die Universität zur Stadt und zum

Leben dazu gehört. Sie erleben hautnah wie wertvoll die

Universität für die Stadt ist“, erklärt Oppitz-Plörer.

Junge Uni feiert fünfjähriges Bestehen

Die Universität für Kinder und Jugendliche in Innsbruck war eine der ersten im deutschsprachigen

Raum. Mittlerweile öffnen sich auch andere Unis für motivierte JungforscherInnen.

unimagazin 43uni steitenblicke

„So etwas habe ich noch nie gemacht“, warnt Rektor

Manfried Gantner die kleine Simone. Die Sechsjährige

ließ sich dennoch bereitwillig vom Rektor als Gänseblüm-

chen schminken. Simone trat danach in der Aufführung

der Theatergruppe „Tatzelbein“ – einem Highlight des

Kinderfestes – auf.

Sozialfonds wurde erhöht

Rektor Manfried Gantner erklärt: „Wir wollen die Verein-

barkeit von Familie und Studium fördern und in diesem

Bereich wie in Forschung und Lehre Maßstäbe setzen.“

Mit der Aufstockung des Sozialfonds der LFU auf 30.000

Euro werden vor allem allein erziehende Mütter und Väter

unterstützt.

Kinderkrippe ist beliebt

„Seit 10 Jahren gibt es die Kinderkrippe „Luftabon“, das

ist ein Grund zum Feiern“, erzählt Mag. Thomas Vondrak,

Organisator des Kinderfestes. Ursprünglich als Initiative

der Hochschülerschaft gestartet, ist die Kinderkrippe jetzt

selbstorganisiert. Zwei ausgebildete KindergärtnerInnen

betreuen die Kleinen, während sich ihre Eltern dem Studi-

um widmen. Die Kinderkrippe „Luftabon“ ist sehr beliebt

und mit 70 Euro für 10 Monate vergleichsweise günstig.

Uni ist in Kinderhand

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von „Luftabon“, einer Kinderbetreuungseinrichtung von und

für Studierende mit Kindern, wurde im Rahmen eines Kinderfestes am GEIWI-Vorplatz im Sommer

gespielt, Autorennen gefahren und geschminkt.

[Bild links]

TeilnehmerInnen der Jungen

Uni experimentieren an der

LFU Innsbruck.

[Bild rechts]

Rektor Manfried Gantner

schminkt die kleine Simone vor

ihrem Auftritt.

Page 44: unimagazin - uibk.ac.at · 2005. 9. 26. · unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues

unimagazin44 uni seitenblicke

„Wir wollen eine neue Tradition hier an der Leopold-Fran-

zens-Universität Innsbruck begründen“, freut sich Rek-

tor Gantner über die erste feierliche Überreichung der

Habilitationsurkunden. Entscheidende Vorraussetzun-

gen für die Habilitation sind die Promotion, didaktische

Fähigkeiten in der Lehre und die positive Beurteilung der

vorgelegten wissenschaftlichen Arbeiten.

Lehrkörper erweitert

Mit Dipl.-Psych. Cord Benecke (Institut für Psychologie),

Dr. Anna Iwanowa (Institut für Psychologie), Dr. Jens Bo-

enigk (Institut für Zoologie und Limnologie), Dipl.-Ing. Dr.

Bernhard Wett (Institut für Umwelttechnik), Dr. Michael

Ganner (Institut für Zivilrecht), Dr. Rupert Sausgruber (In-

stitut für Finanzwissenschaft), Dr. Reiterer (Internationa-

le Politik) und Dr. Volkmar Premstaller (Alttestamentliche

Bibelwissenschaften) reihten sich heuer acht weitere

Habilitanden in die Reihe der Lehrenden der Leopold-

Franzens-Universität Innsbruck ein.

Uni feiert High-End-ForscherInnen

„In der Automobilindustrie gibt es viele Modelle. Sie

sind unsere Top-Modelle, das High-End unserer Produk-

tionslinie“, vergleicht Rektor Manfried Gantner die Ha-

bilitanden mit einem Beispiel aus der Wirtschaft. „Die

Habilitation ist ein großes Ziel eines jeden Wissenschaf-

ters. Ich gratuliere Ihnen herzlich zu ihrem großen Er-

folg“, so Gantner weiter. Auch Vizerektor Tilmann Märk

gratulierte in seiner abschließenden Laudatio: „Spitzen-

forschung braucht Geld, Zeit, Kontinuität, aber vor allem

auch junge Forscher wie Sie, die mit Begeisterung und

Ausdauer zu Spitzenergebnissen beitragen.“

Österreichische Tradition seit 1848

Die Bezeichnung Habilitation ist im akademischen Be-

reich seit 1684 üblich. Jedoch wurde erst 1819 in Preu-

ßen die erste Habilitationsordnung durch Wilhelm von

Humboldt als Sektionschef für Kultus und Unterricht im

Preußischen Innenministerium erlassen. In Österreich

wurde die Habilitation im Zuge der bürgerlichen Revolu-

tion von 1848 unter Federführung von Universitätsrefor-

mer Minister Leo Graf Thun-Hohenstein eingeführt.

Erste Habilitationsfeier an der Uni Innsbruck

Die Habilitation ist der höchste akademische Abschluss für den herausragende Leistungen in wissen-

schaftlicher Forschung und universitärer Lehre nachgewiesen werden müssen. Im Juni fand die erste

offizielle Habilitationsfeier an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck statt.

[Bild links]

Prof. Anna Iwanowa bekommt

von Rektor Prof. Manfried

Gantner. einen Blumenstrauß

zur Habilitation.

[Bild rechts]

v.l. Prof. Bernhard Wett,

Prof. Jens Boenigk,

Prof. Anna Iwanowa und

Prof. Cord Benecke, vier neue

Lehrende der LFU Innsbruck.

50

jah

re

Ein freudiges Wiedersehen nach 50 Jahren er-

lebten am 13. Mai 90 AbsolventInnen der In-

nsbrucker Universität anlässlich des Goldenen

Doktorjubiläums. Im Rahmen dieser Feierlich-

keiten erneuerten sie ihr Versprechen, das sie

vor 50 Jahren gegeben hatten.

„Sie begehen heute ein sehr persönliches Jubilä-

um“, betonte Rektor Manfried Gantner das Ereig-

nis. Mit der neuerlichen Verleihung der Doktorwürde

und der Erneuerung des damaligen Versprechens

zeigten die JubilarInnen ihre Verbundenheit mit den

Innsbrucker Universitäten. „Sie alle dürfen mit Stolz

auf diese Zeit zurückblicken, denn sie haben mitge-

holfen dieses Land in Wohlstand und Frieden aufzu-

bauen“, so Gantner. Unter den Doktoranden befand

sich u.a. Dr. Max-Georg Freiherr von Twickel, Weih-

bischof in Münster und Oldenburg.

Versprechen erneuert

Page 45: unimagazin - uibk.ac.at · 2005. 9. 26. · unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues

unimagazin 45uni steitenblicke

vera

nsta

ltun

gen

30.09.2005 Betriebsausflug

03.10.2005 Beginn des Wintersemesters

09.10.2005 Akademischer Antritts-Gottesdienst

21.10.2005 Antrittsvorlesung

Dr. Franz Fischler

22.10.2005 Vergabe der Honorarprofessuren

22.10.2005 Promotionen und Sponsionen

04.11.2005 Habilitationsfeier

08.11.2005 Preis für frauenspezifische

Forschung an der LFU Innsbruck

09.11.2005 Tag der offenen Türe

17.11.2005 Preis der Wirtschaftskammer Tirol

18.11.2005 -

19.11.2005

Aktionstage

der „Jungen Uni“

19.11.2005 Promotionen und Sponsionen

07.12.2005 Emeriti Festakt

07.12.2005 Konzert des Universitätschores

10.12.2005 Weihnachtskonzert des Universi-

tätschors mit Chor und Orchester

aus Bologna

17.12.2005 Promotionen und Sponsionen

17.12.2005 -

08.01.2006

Weihnachtsferien –

vorlesungsfreie Zeit

10.01.2006 Neujahrsempfang des Rektors für

Uni-MitarbeiterInnen

21.01.2006 Promotionen und Sponsionen

22.01.2006 Akademischer

Abschluss-Gottesdienst

31.01.2006 Semesterende

01.02.2006 -

28.02.2006

Semesterferien –

vorlesungsfreie Zeit

16.02.2006 Feststunde der Allgemeinen

Bediensteten

18.02.2006 Promotionen und Sponsionen

01.03.2006 Semesterbeginn

05.03.2006 Akademischer Antritts-Gottesdienst

18.03.2006 Promotionen und Sponsionen

24.03.2006 Habilitationsfeier

10.04.2006 -

21.04.2006

Osterferien –

vorlesungsfreie Zeit

22.04.2006 Promotionen und Sponsionen

05.05.2006 „Goldenes Doktorjubiläum“

Erneuerung der akademischen

Grade nach 50 Jahren

20.05.2006 Promotionen und Sponsionen

03.06.2006 -

06.06.2006

Pfingstferien –

vorlesungsfreie Zeit

10.06.2006 Promotionen und Sponsionen

16.06.2006 Rektorstag

23.06.2006 Treffen des Deutschen

Freundeskreises der LFU Innsbruck

24.06.2006 Großer Ehrungstag

25.06.2006 Akademischer

Abschluss-Gottesdienst

30.06.2006 Semesterende

03.07.2006 Ferienbeginn

07.07.2006 Promotionen und Sponsionen

08.07.2006 Promotionen und Sponsionen

Wintersemester Sommersemester

LFU Veranstaltungen im Studienjahr 2005/06

[Bild links]

Sub auspiciis Promotion 2005

[Bild rechts]

VR Martin Wieser gratuliert

Brigitte Gersch im Rahmen der

Feststunde der Allgemeinen

Bediensteten zum 40. Dienst-

jubiläum.

Page 46: unimagazin - uibk.ac.at · 2005. 9. 26. · unimagazin Nr. 02/09 2005 Uni Innsbruck setzt auf High-tech Forschungstransfer Uni stärkt die Tiroler Wirtschaft Christian Doppler Neues

unimagazin46 uni seitenblicke

Das USI wird vor allem von Studierenden und von Univer-

sitätsangehörigen genutzt und bietet den an die 14.000

Nutzern pro Jahr eine breite Palette an Kursen an.

Die Preise sind studentenfreundlich und eine durchge-

hende Inskribtion ermöglicht jederzeit den Einstieg in das

laufende Kursprogramm.

Größer als 24 Fußballfelder

Das USI bietet das ideale Umfeld für die unterschied-

lichsten Sportarten. Das Areal von 120.000 m² moderner

Sportfläche mit Hallen, Freizeitplätzen, Kletteranlagen,

Schwimmbad und Sauna lässt jedes Sportlerherz höher

schlagen. Die modern ausgestattete Volleyballhalle ist

nicht nur Tummelplatz für Amateursportler. Hier trainiert

und spielt auch Österreichs Meister, das Hypo Tirol Volley-

ballteam. In einem Vorbereitungsspiel im Sommer gegen

die deutsche Spitzenmannschaft Bayer Wuppertal siegte

die Meistermannschaft deutlich mit 3:0-Sätzen.

USI geht mit der Zeit

Neben den klassischen Sportarten forciert das USI immer

mehr Trendsportarten. Sind im Indoorbereich vor allem

Aerobics, Tanz und Fitnesstraining im Trend, so kom-

men am USI auch Outdoorsportarten wie Segeln, Golf,

Klettern, Nordic Walking, Mountainbiking und Canyoning

nicht zu kurz. Besonders gefragt sind heuer Tanzkurse

wie Salsa und Capoeira. Im Winter werden weiterhin tra-

ditionelle Freizeitaktivitäten wie Tourengehen, Langlaufen

und alpiner Skilauf bevorzugt.

Sport für jung und alt

Vermehrt erfreuen sich mit den Studierenden auch immer

mehr Familien, Jugendliche und Senioren an den USI-

Sportanlagen. Senioren-, Kinder- und Behindertenkurse

sind ein wichtiger Bestandteil des Hochschulsports.

Mit dem USI fit durchs Jahr

Nicht nur für Studierende bietet das Universitätssportinstitut (USI) ideale Rahmenbedingungen für

den Erhalt der körperlichen Fitness, sondern auch für Uni-MitarbeiterInnen sowie für extern Interes-

sierte. Am 26. September beginnt die Inskription. Rund 450 Kurse werden angeboten.

Nicht nur Amateure nutzen die

Anlagen des USI: Österreichs

Meister, das Hypo Tirol

Volleyballteam, absolviert seine

Europacup-Spiele am USI.

insk

ribie

ren

Hauptinskribtion

26. September – 14. Oktober

(bis 7. Oktober nur mit Platzkarte).

Mo. - Do.: 8.00-11.45 / 13.30-15.45 / 17.30-20.00

Fr.: 8.00-11.45 / 13.30-15.45

Inskribtionsberechtigte ab 26. September 2005:

> Studierende, AbsolventInnen und Personal von

Universitäten, Kliniken und FHs und deren Ange-

hörige (Ehepartner, Lebenspartner und Kinder)

> SchülerInnen ab dem vollendeten 17. Lebensjahr

> Alle, die eine USI-Personen-Kennzahl haben

Inskribtionsberechtigte ab 3. Oktober 2005:

> Allen anderen Interessierten stehen Restplätze

ab dem 25. September 2005 zur Verfügung

Virtuelle Platzkarte über Internet:

Seit Donnerstag, 1. September 2005 können alle

USI TeilnehmerInnen, die über eine gültige Matri-

kelnummer oder eine USI-Personen-Kennzahl (USI-

Ausweis des vergangenen Semesters) verfügen,

über die USI-Homepage (http://usi.uibk.ac.at) eine

virtuelle Platzkarte reservieren und gleichzeitig mit

dem Anmeldeformular ausdrucken.

Platzkartenausgabe:

So, 25. September 2005: 16.00 – 18.00 am USI

26. September bis 7. Oktober 2005:

8.00 – 21.30 beim USI-Portier

Info-Box

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SI

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