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INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN 7. JAHRGANG NR. 3 JULI 2012 LANDPARTIE BUNTES TREIBEN UM DEN KUMMEROWER SEE Das Lichterfest am Kummerower See lockt von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher aus Mecklenburg und ganz Deutschland in die Re- gion zwischen Malchin und Neu- kalen. In diesem Jahr findet dieses attrak- tive Fest bereits zum 15. Mal statt und für dieses kleine Jubiläum haben die um den See liegenden Gemeinden viele Überraschungen für die Besucher vorbreitetet. Zum Auftakt wird am 3. August in der Darguner Klosterkirche bei einem Gottesdienst das Licht für die dreitägige Veranstaltung ent- zündet. Mit Spannung wird am folgenden Tag die Wahl der 10. Lichterfestkönigin in Gravelotte erwartet. Zu den Krö- nungsgästen wird auch der aus der Fernsehserie „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ bekannte Schauspieler Paul Richter gehö- ren. Gäste, die neben der vielen Feie- rei vor und auf den Bühnen in den Orten am Kummerower See etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohl- befinden tun möchten, könne sich für das Seeschwimmen oder den Mara- thon anmelden oder gar an dem vom Malchiner Kanu-Club organisierten Drachenbootrennen auf dem Dahmer Kanal teilnehmen. Den Höhepunkt wird wie immer das am 4. August um 23 Uhr in vielen Orten gezündete Feuerwerk bilden, das den See in ein farbenprächtiges Lichtermeer verwandeln wird. Wei- tere Informationen erhalten Sie unter: Tel.: 039952 23787 oder www.lichterfest-mv.de „Wassermanagement der Zu- kunft – nachhaltige Strategien“ heißt eine Ausstellung im Umwelt- bildungszentrum des Natur- und Umweltparkes (NUP) Güstrow, die bis zum 19. August zu sehen ist. Auf 15 Postern werden aktuelle Projekte zu Siedlungswasserwirtschaft, Ge- wässerschutz sowie Wasser, Na- turschutz und Tourismus vorgestellt. Öffnungszeiten: 9 bis 19 Uhr Verbindungschaussee 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 6999510 W arum ein Klärwerk zugleich ein Kraftwerk sein kann und hartes Wasser auch seine guten Seiten hat, wieso Was- sersparen um jeden Preis am Ende sehr teuer werden kann und weshalb Mücken ein Abkochgebot bewirken können – wenn Sie zu diesen und noch vielen anderen Fragen rund ums Wasser Bescheid wissen wollen, dann sind Sie am 18. August zwischen 9.30 und 15 Uhr in der Stavenhagener Schultetusstraße 56 genau richtig. Der WZV Malchin Stavenhagen lädt seine Kunden ein zu einem Tag der offenen Tür. „Kundennähe und transparentes Wirtschaften sind für uns als kommunales Un- ternehmen keine Eintagsfliegen, sondern gehören zum beruf- lichen Alltag, sind sozusagen die Pflicht“, betont Geschäftsführerin Petra Tertel ge gen über der Wasserzeitung. Als ideale Ergän- zung dazu sei, so die Diplomin- genieurin, „der Tag der offenen Tür mehr eine Kür, da hier in Ruhe und im Zwiegespräch zwischen Kunden und Verbandsmitarbeitern auch die kniff- ligsten Dinge besprochen und geklärt werden können“. Forsetzung Seite 5 Tag der offenen Tür am 18. August am Verbandssitz in Stavenhagen Herzlich Willkommen! AUSSTELLUNG Verbandsvorsteherin Inge Maischak lädt ein zu einem interessanten und abwechslungsreichen Tag.

Wasserzeitung 03/2012

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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 03/2012. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen

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Page 1: Wasserzeitung 03/2012

InformatIonen vom WasserZWeckverband malchIn stavenhagen7. Jahrgang nr. 3

Juli 2012

Landpartie Buntes treiBen um den Kummerower see

Das Lichterfest am Kummerower See lockt von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher aus Mecklenburg und ganz Deutschland in die Re-gion zwischen Malchin und Neu-kalen.

In diesem Jahr findet dieses attrak-tive Fest bereits zum 15. Mal statt und für dieses kleine Jubiläum haben die um den See liegenden Gemeinden viele Überraschungen für die Besucher vorbreitetet. Zum Auftakt wird am 3. August in der Darguner Klosterkirche bei einem

Gottesdienst das Licht für die dreitägige Veranstaltung ent-zündet. Mit Spannung wird am folgenden Tag die Wahl der 10. Lichterfestkönigin in Gravelotte erwartet. Zu den Krö-nungsgästen wird auch der aus der Fernsehserie „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ bekannte Schauspieler Paul Richter gehö-ren. Gäste, die neben der vielen Feie-rei vor und auf den Bühnen in den Orten am Kummerower See etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohl-

befinden tun möchten, könne sich für das Seeschwimmen oder den Mara-thon anmelden oder gar an dem vom Malchiner Kanu-Club organisierten Drachenbootrennen auf dem Dahmer Kanal teilnehmen. Den Höhepunkt wird wie immer das am 4. August um 23 Uhr in vielen Orten gezündete Feuerwerk bilden, das den See in ein farbenprächtiges Lichtermeer verwandeln wird. Wei-tere Informationen erhalten Sie unter:

Tel.: 039952 23787 oderwww.lichterfest-mv.de

„Wassermanagement der Zu-kunft – nachhaltige Strategien“

heißt eine Ausstellung im Umwelt-bildungszentrum des Natur- und Umweltparkes (NUP) Güstrow, die bis zum 19. August zu sehen ist. Auf 15 Postern werden aktuelle Projekte zu Siedlungswasserwirtschaft, Ge-wässerschutz sowie Wasser, Na-turschutz und Tourismus vorgestellt.

Öffnungszeiten: 9 bis 19 Uhr Verbindungschaussee 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 6999510

W arum ein Klärwerk zugleich ein Kraftwerk sein kann und hartes Wasser auch

seine guten Seiten hat, wieso Was-sersparen um jeden Preis am Ende sehr teuer werden kann und weshalb Mücken ein Abkochgebot bewirken können – wenn Sie zu diesen und noch vielen anderen Fragen rund ums Wasser Bescheid wissen wollen, dann sind Sie am 18. August zwischen 9.30 und 15 Uhr in der Stavenhagener Schultetusstraße 56 genau richtig. Der WZV Malchin Stavenhagen lädt seine Kunden ein zu einem Tag der offenen Tür. „Kunden nähe und transparentes Wirt schaf ten sind für uns als kom mu nales Un-ternehmen keine Ein tags fliegen, sondern gehören zum beruf-lichen Alltag, sind sozusagen die Pflicht“, betont Ge schäftsführerin Petra Tertel ge gen über der Wasser zeitung. Als ideale Ergän-zung dazu sei, so die Dip lom in-genieu rin, „der Tag der offenen Tür mehr eine Kür, da hier in Ruhe und im Zwie gespräch zwischen Kun den und Verbandsmitarbeitern auch die kniff-ligs ten Dinge besprochen und ge klärt werden können“. Forsetzung Seite 5

Tag der offenen Tür am 18. August am Verbandssitz in Stavenhagen

herzlich Willkommen!

Verbindungschaussee 1

aussteLLung

9.30 und 15 Uhr in der Stavenhagener Schultetusstraße 56 genau richtig. Der WZV Malchin Stavenhagen lädt

schäftsführerin über der

zeitung. Als ideale Ergän-in

rin, „der Tag der offenen Tür mehr eine Kür, da hier in Ruhe und im

den und Verbandsmitarbeitern auch die kniff

ten Dinge besprochen und geklärt

Forsetzung Seite 5

Schultetusstraße 56 genau richtig. Der WZV Malchin Stavenhagen lädt

über der --

rin, „der Tag der offenen Tür mehr eine Kür, da hier in Ruhe und im

den und Verbandsmitarbeitern auch die kniff-

klärt

Forsetzung Seite 5

Verbandsvorsteherin Inge Maischak

lädt ein zu einem interessanten und

abwechslungsreichen Tag.

erzlich Willkommen!erzlich Willkommen!

Page 2: Wasserzeitung 03/2012

Während sich in Berlin die Politiker streiten, wie denn nun die beschlossene Energiewende konkret vollzogen werden soll, handelt die Wasserwirtschaft. Die Unternehmen setzen modernstes Know-how ein und sind selbst innovativ tätig. In Barleben (Sachsen-Anhalt) tauschten sich kürzlich 60 Vertre-ter von Wasserbetrieben aus sieben Bundesländern über ihre besten Erfahrungen aus.

Vom Energiefresser zum Klärschlamm-Kraftwerk

Das Gas aus unseren beiden Faultürmen produzierte über die Blockheizkraftwerke 2011 doppelt so viel

Strom wie für den Betrieb unserer Gre-vesmühlener Kläranlage nötig ist. Aber wir sind noch nicht am Ende. Bis 2018 wollen wir den gesamten Zweckver-band mit Energie versorgen!

Eckhard BomballVerbandsvorsteher des Zweckverbandes

Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern)www.zweckverband-gvm.de

Mit Ultraschall Energieausbeute steigern

Wir suchen ständig nach Verbesserungen für das anaerobe Ab-bauverhalten unseres Klärschlamms. Hier-bei testeten wir auch die sogenannte Desintegration, also die Zerkleinerung der Klärschlämme mittels thermischer oder chemischer Hydrolyse bzw. Ultra-schall. Durch die maximale Nutzung der Ab-wasserinhaltsstoffe im Klärwerk und eine ausgeklügelte Schlammverarbei-tung können wir bereits heute 75 bis 80 Prozent des Gesamtenergiebedarfs auf unseren Anlagen selber erzeugen.

Ulrike FranzkeLeiterin der Abwasserentsorgung der

Berliner Wasserbetriebewww.bwb.de

Die Renaissance des Wasserrades

Wir haben uns den Höhenunterschied von etwa 4 Metern auf unserer Kläranlage zu Nutze gemacht. Das Wasserrad aus Edelstahl wird von dem geklärten Wasser am Ablauf angetrieben und liefert einerseits Strom und ist ande-rerseits ein tolles Anschauungsobjekt für Besucher. Achim Grossmann

Geschäftsführer des Abwasserverbandes „Untere Ohre“ Haldensleben

(Sachsen-Anhalt)www.avh-untere-ohre.de

Klärschlamm hat auch nach dem Faulturm noch Energie

In einem vierjährigen Forschungsprojekt ha-ben wir ein Gemisch von 50% ausgefaultem Klärschlamm und 50% Sekundärbrennstoff erfolgreich vergast. Das Gas wurde über einen Dampfkessel und eine Turbine verstromt und brachte im und eine Turbine verstromt und brachte im und eine Turbine verstromt40-Tonnen-Großversuch 500kWh und mehr als ausreichend Abwärme um die nächste Charge Schlamm von 20 auf 90% Trocken-schlamm zu trocknen. Leider konnten wir bisher die politischen Verantwortungs-träger nicht überzeugen in eine Produk-tionsanlage zu investieren.

Wolfram NelkGeschäftsführer des Gubener Wasser-

und Abwasserzweckverbandes(Brandenburg)

www.gwaz-guben.de

Energiekosten systematisch senken

Wir gehen konsequent den Weg in Richtung Energiewende. Unse-re Schwerpunktthe-men sind dabei die stufenweise Näherung an einen energie-autarken Betrieb der Zentralen Kläranlage in Rostock sowie Energieeinsparungen durch technologische Optimierung aller Wasser- und Abwasseranlagen. Die Stei-gerung der Energieeffizienz sehen wir als anspruchsvolle Aufgabe, auch weil die Kunden es erwarten. Robert Ristow

Geschäftsführer der EUEUE rUrU AWASSErAWASSEr r AWASSEr AWASSE Nord GmbH (Mecklenburg-Vorpommern)

www.eurawasser.de

Sparpotenzial in Größenordnungen

Jährlich könnten kom-munale Kläranlagen in Deutschland 1,3 bis 1,8 TWh einspa-ren. Das würde den Bedarf von 400.000

Drei-Personen-Haushalten decken. Die Verstromung von Biogas brächte weitere 2,4 TWh. Alle wissenschaftlich-technisch-en Mittel könnten aus dem bisher stark Energie zehrenden Klärprozess einen Energie erzeugenden machen.

Prof. Matthias BarjenbruchTU Berlin,

FG [email protected]

Mikroben tanzen zu Mozart-Musik

Auf unserer Kläranla-ge in Torgau sind über dem Belebungsbecken zwei Lautsprecher in-stalliert. Aus ihnen er-klingt rund um die Uhr Musik von Mozart. Mikroben, die dort als Kleinstlebewesen

im Zusammenspiel mit eingeblasenem Sauerstoff die Reinigung des Abwassers bewirken, werden damit zu höherer Leis-tung motiviert. Das senkt die Energie-kosten. Uwe Fiukowski

Geschäftsführer des ZweckverbandesTorgau-Westelbien (Sachsen)

www.zweckverband-torgau.de

Und sie drehen sich doch

Wir haben 2009 Son-nenkollektoren auf dem Belebtbecken der Kläranlage installiert, die sich mit der Sonne mitdrehen (großes Foto). Die Module wer-den zudem in einem Winkel von 90° zur Sonne gerichtet. Die Bilanz 2011 zeigt: Wir produzieren saubere Energie und die Inves-tition zahlt sich aus. Mario Kestin

Verbandsvorsteher des Herzberger Wasser- und Abwasser-Herzberger Wasser- und Abwasser-Herzberger Wasser- und Abwasser

zweckverbandes (Brandenburg)www.hwaz.de

Sonne trocknet Klärschlamm

Vor zehn Jahren haben wir den 1. Schritt mit dem Bau einer Halle für die thermische Schlammtrocknung

gemacht. 2012 folgte der 2. mit zusätz-licher Wärme aus Biogas. Vielleicht gehen wir bald den 3. und gewinnen Phosphat aus Klärschlamm. Ernst Kern

Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord (Schleswig-Holstein)

www.wv-nord.de

Co-Vergärung bringt mehr Gas

Bei der Co-Vergärung mit Abfällen als zusätzliche Biogasquelle gilt es eine Vielzahl von rechtlichen

und technischen Belangen zu beachten. Klärschlamm gibt es immer, die Zusatz-stoffe können manchmal knapp werden. Gut geplant und durchgeführt lohnt es sich aber. Lutz AugsteinLeiter Anlagenbetrieb AbwasserentsorLeiter Anlagenbetrieb AbwasserentsorLeiter Anlagenbetrieb Abwasserent gung, sorgung, sor

Wasserverband Lausitz Betriebsführungs-gesellschaft (Brandenburg)www.wal-betrieb.de

Wasserwirtschaft ohne Ökonomie geht nicht

Ich habe in Barleben viele interessante Gedanken gehört und Einblicke erhalten. Bei manchen Projek-ten könnten sich das Durchrechnen und die genaue Betrachtung des technisch Möglichen und kaufmännisch Machbaren auch für uns lohnen.

Kerstin Sittka-KnespelKaufmännische Leiterin des

Trink- und Abwasserzweckverbandes Blankenburg und Umgebung (Sachsen-Anhalt)Blankenburg und Umgebung (Sachsen-Anhalt)Blankenburg und Umgebung (Sachsen-

www.tazv-blankenburg.de

Umfrage der WasserzeitUng zU energiemanagement

IMPRESSUM: Herausgeber: ZV Grevesmühlen, WZV Malchin Stavenhagen, WAZV Parchim-Lübz, WZV Strelitz, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom, ZV Festland Wolgast Redaktion und Verlag: SPree-Pr Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, e-Mail: [email protected] Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Redaktion: Susann Galda (verantw.) Mitarbeit: K. Arbeit, F. Hultzsch, K. Maihorn, T. Marquard, A. Schmeichel, P. Viertel Fotos: S.Galda, K. Arbeit, S. Gückel, F. Hultzsch, S. Krüger, K.Maihorn, H.Petsch, D. Sittich, P. Viertel, T. Pagels, Archiv Layout: SPree-Pr, Marion Nitsche (verantw.)), Franziska Fucke, Kim Nicolaus Druck: Berliner Zeitungsdruck Nachdruck von Beiträgen (auch auszugsweise) und Fotos nur mit Genehmigung von SPREE-PR!

seite 2

Erfahrungs-austausch ist die billigste Investition! Deshalb finde ich es richtig und wichtig, dass die kommunalen Wasserunternehmen ihre Erkenntnisse teilen. Bei der Fachtagung in Barleben, die SPrFachtagung in Barleben, die SPrFachtagung in Barleben, die SP EE-rEE-rPrPrP organisiert hat, diskutierten sie r organisiert hat, diskutierten sie roffen miteinander. Denn vielerorts gibt es schon konkrete Beispiele für erstklassiges Energiemanagement.Dabei handelt es sich um ausge-zeichnete regionale Lösungen, die zur Nachahmung gut geeignet sind. Wenn die Wasserunternehmen mit ihren Kläranlagen die Energie für die eigenen Prozesse und sogar darüber hinaus erzeugen, ist das ein ernst zu nehmender Beitrag zur Energiewende.Die CO2Die CO2Die CO -Bilanz wird verbessert und es werden keine fossilen Brenn-stoffe mehr verbraucht. So wird die Umwelt entlastet, ist die Ener-die Umwelt entlastet, ist die Ener-die Umwelt entlastet, ist die Energiewende im regionalen spürbar und die Kunden können sich über stabile Preise freuen!

Thomas MarquardGeschäftsführer SPrGeschäftsführer SPrGeschäftsführer SP EE-PrEE-Pr rEE-PrEE-P

Kommentar

bringt mehr Gas

Viele Wege führen nach Rom – Viele Wege führen nach Rom – Wasserwirtschaft vollzieht Wasserwirtschaft vollzieht eenergiewende

Kraftwerk Kläranlage – zum Stromerzeuger auch dank Klärschlamm und Sonne.

Page 3: Wasserzeitung 03/2012

Im Licht kommen die zweifarbigen Muster der Damaszener-Arbeiten zur Geltung. Die hohe Kunst dieser Art des Feuer-schweißens beherrscht der Neustrelitzer Schmied Hans-Joachim Schwarz. Messer- und Axtklingen, aber auch Nägel mit besonderen Köpfen hat der 70-Jährige in diesem aufwän-digen und jahrhundertealten Verfahren gefertigt.

Schmieden ist eine schweißtrei-bende Angelegenheit. Und das liegt nicht nur am ständig lodernden Feu-er. „Ich habe mit einem zehn Kilo-Hammer gelernt“, blickt Hans-Joach-im Schwarz zurück auf seine ersten echten Gehversuche im Schmieden. Das vorausgegangene Geradebie-gen von Nägeln als Junge verbucht er als gutes Training für die spätere Leidenschaft.

Ständiges lernen

Kontinuierlich begleitete ihn Metall durchs Leben. Lehre zum Bauschlos-ser (das Gesellenstück, ein Türgitter, schaffte es bis zur Messe nach Leip-zig), Lehre als Schmied (2-Loch-Brille für Kutschwagen), Studien zum Maschinenbauingenieur und Fertigungsmittelentwickler. Ein Höhepunkt seiner Lehrjahre war die Arbeit bei dem in der Schmiedezunft geschätzten Professor Fritz Kühn in Berlin. Im Beruf heuerte Hans-Joachim Schwarz auf dem Schiff an, war in Thale im Eisenhüttenwerk und später im Ort seiner Kindheit in Neustrelitz im Landtechnischen Anlagenbau und Stahlbau bis zur Rente als Konstrukteur tätig.

Amboss erklingt

„Aber in meiner Freizeit brachte ich den Amboss zum Klin-gen“, lacht der 1,85 große, sportliche Mann. Man nimmt es ihm ab. Denn noch heute straffen sich die Muskeln an den kräftigen Unterarmen, wenn er den Hammer schwingt und dem harten Material seinen Willen aufzwingt. „Zum Damaszener-Stahl kam ich vor etwa zehn Jahren, auf Europas größtem Kunstschmiedefest im tschechischen Helfštýn. Das wollte ich auch lernen!“

Seine Schmiedetugenden brachten ihn dem Ziel näher. Geduldig und hart-näckig machte er sich ans Werk. „Es wurde meine größte Herausfor-derung bei der Ausübung meines Hobbys.“ Bei dem Damaszener-Verfahren werden mindestens zwei unterschiedlich har-te Stähle (darunter ein Nickel-Stahl) im Feuer je nach Material bei 1.250 bis 1.450°C v e r s c h w e i ß t und auf Form ge-schmiedet. „Schlei-

fen, polieren, här-ten, anlassen, polieren“, zählt er die einzelnen Schritte auf. Diese dauern mindestens einen Tag. Nach oben gibt es bei den unendlich vielen Möglichkeiten der Muster und Formen keine Grenzen. „Eine Damaszene-rarbeit muss ein optischer Blickfang sein“, beschreibt Schmied Schwarz eines der Ziele. Erst nach dem letzten

Polieren kommt Schwefelsäu-re ins Spiel und das typische zweifarbige Muster erscheint. „Dann weiß man, ob man al-les richtig gemacht hat.“ Hat

er offensichtlich, denn in Helfštýn g e w a n n

er 2006 den ersten Preis der Damaszenerschmie-

Gern teilt er sein Wissen mit anderen Kol-legen („Wir verstehen uns untereinander“), reiste dazu nach Tschechien, Frankreich und Usbekistan. Nicht die hohe Kunst, sondern die für

den Broterwerb nützliche, brachte er zuletzt nach Kuba. Als ehemaliger Judoka lernte er in Mecklenburg die kubanische Nationalmannschaft ken-nen und besuchte sie in ihrer Heimat. Dort sah er, wo Hilfe benötigt wurde,

organisierte mittlerwei-le mehrere Schmie-deausrüstungen und bildete Landarbeiter

aus. Zuletzt war der Mann einer Ärztin und

Vater einer erwachsenen Tochter Hauptinitiator für eine neue Fußgängerbrücke.

„Ich hab mich mit vielen Unter-stützern hier vor Ort um den Stahl

gekümmert, die Kubaner ums Holz. Ein tolles Beispiel, wie gemeinsame

Arbeit sich aus-zahlt“, strahlt der engagierte harte Typ mit dem weichen Kern. Als Ausgleich zu seiner Arbeit hatte Hans-Joachim Schwarz immer meh-rere Eisen im Feuer. Er durchstreift die Natur mit Fernglas und Fotoap-parat. Da geht er auch rabiat gegen Eisen vor. „1994 haben wir aus der Kernzone des Müritz-Nationalparks mal einen Schützenpanzerwagen

entfernt“, schmunzelt er. Außerdem ist er mit beachtlichem Erfolg lang-jähriger passionierter Melonenzüch-ter. Im nächsten Leben würde Hans-Joachim Schwarz aber auf jeden Fall wieder eines werden – Schmied!

Umfrage der WasserzeitUng zU energiemanagement Wir sind mv – Unikate aUs Unserem Land seite 3Juli 2012

So bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbröd-lerisch, immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbrin-

gen, etwas Besonderes können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion und teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit!S

Dieses Messer mit dem Explosi-Dieses Messer mit dem Explosi-Dieses Messer mit dem Explosi

ons-Damast-Muster wurde 2006

mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

für Kutschwagen), Studien zum Ma-schinenbauingenieur und Ferti-gungsmittelentwickler. Ein Hö-hepunkt seiner Lehrjahre war die Arbeit bei dem in der Schmiedezunft geschätzten Professor Fritz Kühn in Ber-lin. Im Beruf heuerte Hans-Joachim Schwarz auf dem Schiff an, war in Thale im Eisenhüttenwerk und spä-ter im Ort seiner Kindheit in Neustrelitz im Landtech-nischen Anlagenbau und Stahlbau bis zur Rente als

Amboss erklingt

gen“, lacht der 1,85 große, sportliche Mann. Man nimmt es ihm ab. Denn noch heute straffen sich die Muskeln an den kräf-tigen Unterarmen, wenn er den Hammer schwingt und dem harten Material seinen Willen aufzwingt. „Zum Damaszener-Stahl kam ich vor etwa zehn Jahren, auf Europas größtem

schmiedet. „Schleifen, polieren, härten, anlassen, polieren“, zählt er die einzelnen Schritte auf. Diese dauern mindestens einen Tag. Nach oben gibt es bei den unendlich vielen Möglichkeiten der MusGrenzen. „Eine Damaszenerarbeit muss ein optischer Blickfang sein“, beschreibt Schmied Schwarz eines der Ziele. Erst nach dem letzten

Polieren kommt Schwefelsäure ins Spiel und das typische zweifarbige Muster erscheint. „Dann weiß man, ob man alles richtig gemacht hat.“ Hat

er 2006 den ersten Preis der Damaszenerschmiede! Wissen mit anderen Kollegen („Wir verstehen uns untereinander“), reiste dazu nach Tschechien, Frankreich und Usbekistan. Nicht die hohe Kunst, sondern die für

Dieses Messer mit dem Explosi

70 Jahre aber immer noch

mit Leidenschaft beim

Schmieden dabei – Hans-

Joachim Schwarz aus Neu-

strelitz bringt noch heute

den Amboss zum Klingen.

Wer Fragen zum Schmie-

den, Ausstellungsterminen

oder der Kubahilfe hat,

kann sich gern telefonisch

an ihn wenden:

03981 205929.

Damaszener-

Arbeiten müssen

optische Hingucker

sein. Die Muster-sein. Die Muster-sein. Die Muster

vielfalt ist unendlich.

Damaszener-

engagierte harte Typ

eeer macht r macht r macht nnnägel mit ägel mit ägel mit kkköpfenöpfenöpfenNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes SchmiedNeustrelitzer Hans-Joachim Schwarz ist seines Glückes Schmied

Page 4: Wasserzeitung 03/2012

WASSERZEITUNG – JUlI 2012 SEITE 4/5InformATIonEn Von VEr- UnD EnTSorGEr

kurzer draht

WasserZweckVerbandMalchin Stavenhagen

Schultetusstraße 5617153 StavenhagenTel.: 039954 361-0 Fax: 039954 361-531E-Mail: [email protected]

www.wzv-malchin- stavenhagen.de

Das ist Wasser auf meine Mühle WASSERREDEWENDUNG

Ende ca. 15 Uhr

kunden fragen – Petra tertel antwortet tag der offenen tür

Wenn die Abwasserleitungen auf dem Grundstück verstopft oder undicht sind, dann wenden sich immer wieder Kunden an unseren Bereitschaftsdienst. Die Ent­täuschung ist dann meist groß, wenn wir die Anrufer an eine Sanitärfirma aus un­serem Versorgungsgebiet verweisen. Es ist richtig, dass wir bis vor zwei Jahren solche schnelle Hilfe geleistet haben. Diese zusätzlichen Leistungen erbrach­ten unsere Mitarbeiter meist nach Feier­abend und an den Wochenenden. Das brachte so manches Mal in Schwie­rigkeiten, wenn die Kollegen dann diese Stunden in der Arbeitswoche „absetz­ten“. Hinzu kommt der vom Gesetzge­ber klar formulierte Auftrag für uns als Zweckverband, dass wir nur für die öffentliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung zuständig sind.

Deshalb enden unsere Befugnisse und unsere Verantwortung für die Entsor­gung des Schmutz­ und des Regenwas­sers an der Grundstücksgrenze und beim

Trinkwasser meist am Wasserzähler. Diese Regelung ist vergleichbar mit der Situation bei der Strom­ oder Gasver­sorgung. Treten hier Störungen bei den Anlagen auf dem eigenen Grundstück auf, dann wendet man sich an eine

entsprechende Elektro­ oder Gasfirma in der Umgebung und nicht an die großen Versor­ger. Ungeachtet dessen helfen wir bei solchen Anrufen den Kunden mit Adressen für die zuständigen In­stallationsbetriebe in unserer Region, denn der Schaden soll ja so schnell wie möglich behoben werden. Für Sie habe ich meiner Antwort eine Liste von Fir­men angefügt, die Ihnen bei Störungen an den Abwasserleitungen auf Ihrem Grundstück helfen können. Übrigens sind einige dieser Betriebe auch bei unserem Tag der offenen Tür am 18. August in Stavenhagen anwesend.

Wer hilft mir, wenn meine

Abwasserleitung verstopft ist?

Dill Heizung und Sanitär Malchin 03994 223610

Fred Burmeister Sanitär Heizung Bauklempner Stavenhagen 039954 21831

STELU Metallbau Haustechnik Luplow 039954 31662

Veolia Umweltservice, Rohr-und Kanalservice Neubrandenburg 01802 221333

Rohr-Kanalreinigung Paul Neubrandenburg 0395 5823000

Mit dem Trinkwasserkonzept des WZV sollen vor allem drei Ziele erreicht werden: hohe Qualität des Trinkwassers, stabile Versorgung und Verminderung der Kosten.

Unter diesen Gesichtspunkten wurden die Aufwendungen der Sanierungen der einzelnen Wasserwerke (inkl. Spei­cher, Brunnen, etc.) mit denen einer Rohrverlegung – d.h. Ablösung der An­lage – und den jeweiligen Betriebskos­ten gegenübergestellt. Danach hat es sich unter Beachtung des Grundwasserdargebotes als wirt­schaftlich erwiesen, dass letztlich nur noch 11 Wasserwerke Bestand haben werden. Die anderen Anlagen sind be­reits bzw. sollen schrittweise abgelöst werden. Es sei daran erinnert, dass ursprünglich 35 Wasserwerke im Ver­bandsgebiet ca. 35.530 Einwohner, In­dustrie, Gewerbe und Landwirtschaft mit Trinkwasser belieferten. Ende

2011 waren noch 27 Wasserwerke am Netz und die Zahl der versorgten Ein­wohner ging auf 25.240 zurück.In diesem Jahr sollen folgende Anla­gen abgelöst werden: Wasserwerk (WW) Sülten: Um die Versorgung von Sülten und Sülten­Hof zu sichern, müssen vom WW Jürgenstorf eine ca. 4.160 m lange Rohrleitung über Krummsee bis zum Ortseingang Sülten verlegt und im Ge­bäude des WW Jürgenstorf eine Dru­ckerhöhungsanlage installiert werden.

WW Faulenrost und Demzin: Deren Aufgaben übernimmt das WW Ritter­mannshagen durch Verlegung von ca. 3.620 m Rohrleitung von Rittermanns­hagen bis Faulenrost­Ausbau. In Demzin werden eine Druckerhöhungsanlage er­richtet und der vorhandene Trinkwasser­speicher saniert.WW Seedorf: Die Seedorfer erhalten künftig das Trinkwasser vom WW Base­dow. Eigentlich sollte die Verlegung der etwa 1.770 m Rohrleitung bereits 2011 abgeschlossen sein, aber die Grund­stücksangelegenheiten auf einem Teil­stück entlang des Waldweges zwischen Basedow und Seedorf konnten trotz in­tensiver Bemühungen der Gemeinde und des WZV bisher nicht gelöst werden. Für 2013 ist die Stilllegung des Was-serwerkes in Ritzerow vorgesehen. Dafür werden ca. 2.400 m Leitung von Krummsee bis Ritzerow verlegt. In der Planung sind die Außerbetriebnahmen der Wasserwerke Stavenhagen 1, Pin­now, Zettemin und Basedow.

Vier Wasserwerke vor der PensionierungTrinkwasserkonzept des WZV bringt Kostenersparnisse

Mit knapp 33 km² ist der Kumme-rower See nach der Müritz, dem Schweriner und Plauer See der viertgrößte der über 2.000 Seen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Kummerower See wurde vor 1990 durch Nährstoffeinträge infolge fehlender oder unzureichender Ab-wassertechnik sowie durch diffuse Einträge aus der Landwirtschaft stark belastet.

In den Jahren nach der Wende hat sich die Wasserqualität durch verbes­serte Klärtechnik bzw. die zentrale Ab­wasser­Erschließung der umliegenden Orte sowie die Einführung phosphat­freier Waschmittel wesentlich ver­bessert. Da der See lange Zeit auch ein Trinkwasserreservoir für die Stadt Rostock bildete, wurde bereits in den 1980er Jahren eine Abwasserleitung nach Stavenhagen verlegt.

Ostpeene entlastetNach 1990 wurden in Malchin schritt­weise eine getrennte Ableitung von Schmutz­ und Regenwasser verwirk­licht und seit 1994 ca. 14,2 Mio. Euro in den Ausbau der Trennkanalisation, die Sanierung der Abwasserpump­werke und den Neubau einer Abwas­serdruckrohrleitung von Malchin nach Stavenhagen investiert. In Neukalen wurde Ende der 1980er Jahre eine natürlich belüftete Teich­Kläranlage errichtet. Damit konnten zwar die organischen Abwasserinhaltsstoffe reduziert werden, aber ein Abbau der Stickstoff­ und Phosphorverbindungen erfolgte nicht. Um eine dem Stand der Technik entsprechende Abwasser­reinigung zu erreichen, standen die Alternativen Neubau einer Kläranlage oder Abwasserüberleitung über Gor­schendorf nach Malchin zur Kläranla­

ge Stavenhagen zur Diskussion. Dabei erwies sich die Abwasserüberleitung nach Stavenhagen als die kostengüns­tigere Variante, welche dann 2007 auch umgesetzt wurde. Gleichzeitig erfolgte bereits ab 1990 – parallel

Leitung nach Stavenhagen

Phosphorkonzentrationen haben sich verringert

WZV-Kur für den

Segler schätzen das klare Wasser des Kummerower Sees.

In die Jahre gekommen – das Wasserwerk Demzin.

Demnächst beginnt derRuhestand für das Wasser-Ruhestand für das Wasser-Ruhestand für das Wasser

werk Faulenrost.

Page 5: Wasserzeitung 03/2012

WASSERZEITUNG – JUlI 2012 SEITE 4/5InformATIonEn Von VEr- UnD EnTSorGEr

kurzer draht

WasserZweckVerbandMalchin Stavenhagen

www.wzv-malchin- stavenhagen.de

Das ist Wasser auf meine Mühle WASSERREDEWENDUNG

Forsetzung von Seite 1

Diesmal wird die Veranstaltung von drei großen Themenkomplexen be­stimmt. Erstens betrifft das die Si­cherung der Trinkwasserqualität. Ein Thema von großer Brisanz, waren doch auch in den Wintermonaten in Spei­chern des WZV Enterokokken nachge­wiesen worden. Zweitens bieten Fach­unternehmen Beratungen zum Neubau, zur Wartung und zum Service von Kleinklär­anlagen an. Drittens geht es um die Wartung von pri­vaten Abwasserleitungen auf Grundstücken. Hier finden Sie als Gesprächs­partner Firmen aus dem Verbandsgebiet, die Ihnen vor allem bei Havarien schnelle Hilfe anbieten können.

Selbstverständlich können Sie sich auch auf die Spuren der „Abwasser­wäsche“ begeben und sich vor Ort in der modernen biologischen Klär­anlage über die unterschiedlichen Reinigungsstufen von Sandfang bis zur Phosphateliminierung informieren lassen. Dazu startet jede volle Stunde eine Exkursionsgruppe. Und damit die grauen Zellen bei dieser Informati­

onsmasse nicht schlapp machen, gibt es einen kleinen Imbiss

und Getränke zu modera­ten Preisen. Ausgenom­men die Wasserbar, denn hier gibt der WZV „einen aus“. Einen Tag zuvor hat der WZV seine Tore für

die jüngsten Kunden geöff­net. Die Schüler erwartet ein

buntes Programm aus Wissen, Spaß und Bewegung.

Herzlich Willkommen

• 9.30 Uhr: Eröffnung durch die Geschäftsführung

• Informationen durch WZV Mitarbeiter zur Trinkwasserqualität

• Beratungen zum Neubau, Service und zur Wartung von Kleinkläranlagen. Verschiedene Firmen stellen ihre Produkte vor.

• Die Abwasserableitung auf dem privaten Grundstück – die Installa­

tionsunternehmen aus dem Verbands­gebiet bieten ihre Leistungen an.

• Zu jeder vollen Stunde gibt es Rundgänge durch das Klärwerk Stavenhagen.

• An der Wassertheke wird Trinkwasser in mehreren Variationen ausgeschenkt.

• Imbiss und Getränke zu moderaten Preisen.

Ende ca. 15 Uhr

• 9.30 Uhr: Begrüßung der Grundschü­ler, Lehrer und Eltern durch die Geschäftsführerin Petra Tertel

• Wasserspiele wie Wasserspritzenmit der Feuerwehr; Wer füllt am schnellsten das leere Fass?

• Malen von Wasserbildern mit Straßenmalkreide, Buntstiften und Farbe

• Kinderwasserwerk-Show rund um das Thema Trinkwasser

• Pausenversorgung und Wassertheke

Spannend und anstrengend Spannend und anstrengend ist das Duell an der Wasserspritze.

Heute geht es um die Wendung: Das ist Wasser auf meine Mühle bzw. jemand bekommt Wasser auf seine Mühle. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass durch bestimmte Äußerungen und Verhaltensweisen von anderen Personen oder bestimmte Bedin-gungen bzw. Umstände die eigene Position gestärkt wird. Man erhält damit einen Vorteil für seine Pläne oder Absichten. Das Gegenstück zu dieser Wendung bildet der Spruch: „Jemandem das Wasser abgraben“.

kunden fragen – Petra tertel antwortet tag der offenen tür

Wer hilft mir, wenn meine

Abwasserleitung verstopft ist?

Ostpeene entlastet

mit dem Straßenneubau – der Ausbau der Trennkanalisation. Dafür wurden bisher insgesamt ca. 3,6 Mio. Euro investiert. Die in Gorschendorf exis­tierende natürlich belüftete Teichan­lage entsprach nach 1990 ebenfalls

nicht mehr dem geltenden Stand der Technik, zumal mit der Abwasserer­schließung von Salem die Kläranlage Gorschendorf zu klein geworden war.

Leitung nach StavenhagenAls wirtschaftlich beste Variante erwies sich der Anschluss an die bereits vorhandene Abwasserleitung Remplin – Malchin – Stavenhagen. Für die Abwassererschließung der beiden Ortsteile wurden ca. 1,06 Mio. Euro aufgewandt. Die Anfang der 1990er Jahre errichtete Kläranlage in Warsow ist die einzige des WZV in der Nähe des Kummerower Sees. Sie entstand, weil zum damaligen Zeit­punkt ein Investor Großes in Warsow und Umgebung vorhatte. Heute ist ein Großteil des langgestreckten 112 Seelen­Dorfes an diese Kläranlage angeschlossen.Kummerow besaß vor 1990 ein Ka­nalnetz und eine natürlich belüftete Kläranlage. Nach der Wende ent­sprach die Anlage nicht mehr dem Stand der Technik und wurde durch

eine Abwasserüberleitung in Rich­tung Malchin­Stavenhagen abgelöst. Inzwischen wurde das Kanalnetz im Dorf erweitert bzw. erneuert. Dafür wurden ca. 1,05 Mio. Euro investiert. Insgesamt wurden ca. 20 Mio. Euro in eine ordnungsgemäße Abwasser­entsorgung der Orte um den Kum­merower See und damit auch in den Gewässerschutz des Sees investiert.

Phosphorkonzentrationen haben sich verringertDen Erfolg belegen auch Ergebnisse des Staatlichen Amtes für Landwirt­schaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte, das den Kummerower See jährlich sechs Mal beprobt. Seit Anfang der 90er Jahre ist eine fal­lende Tendenz bei den Parametern Chlorophyll­a, als Anzeiger für die Algenkonzentration, und Phosphor gesamt zu erkennen. Im Zulauf der Neukalener Peene und im Ablauf aus dem Kummerower See (Aalbude) hat sich die Phosphorkonzentration eben­falls verringert.

Segler schätzen das klare Wasser des Kummerower Sees.

Heute gibt es nur noch eine Kläranlage am See.

unternehmen Beratungen zum Neubau, zur Wartung und

vaten Abwasserleitungen auf Grundstücken. Hier

­partner Firmen aus dem Verbandsgebiet, die Ihnen vor allem bei Havarien schnelle Hil­

onsmasse nicht schlapp machen, gibt es einen kleinen Imbiss

und Getränke zu modera

die jüngsten Kunden geöffnet. Die Schüler erwartet ein

buntes Programm aus Wissen, Spaß und Bewegung.

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Page 6: Wasserzeitung 03/2012

Im wasserreichen Land Meck-lenburg-Vorpommern gehört Angeln naturgemäß zu einer der beliebtesten Freizeitakti-vitäten. Wo Petrijünger früher gerade mal im Trüben fisch-ten, hängen heute wieder ka-pitale Fänge am Haken.

Die Qualität der Gewässer hat sich nach der Wende erheblich verbes-sert. Die Arbeit der Wasserzweck-verbände, nicht nur im Bereich der Abwasserreinigung, zahlt sich für Mutter Natur aus. Eine aktuelle Kar-te des Landesanglerverbandes bie-tet Anglern etwa 750 Bäche, Flüsse, Teiche und Seen als „Jagdgründe“ zur Auswahl. Mancherorts sind so-gar Regenrückhaltebecken an lokale Angelvereine verpachtet.

Schwingungen und Schall verraten den nahen Angler

Die Angelei ist ein leises Vergnügen. Jede Art von Schwingungen und den Schall aus dem nahen Uferbereich nehmen die schwimmenden Sensibel-chen instinktiv als Gefahr wahr. Also muss die gewohnte Ruhe zurückkeh-ren, spätestens sobald der Köder im Gewässer versenkt wurde. Ge-nau diese einsetzende Stille schätzen viele der vom Alltag gestressten Petrijünger: die Seele baumeln lassen, ab-schalten und die Natur bei Sonnenauf- und -untergang bewusst erleben. Eine andere Sei-te des Angelns steht im scheinbaren Widerspruch dazu – der Nervenkitzel. Fange ich überhaupt etwas? Wenn ja, was wird es wohl sein?

Fried- und Raubfisch auf der Spur

Im Wesentl ichen wird unterschieden zwischen Fried- und Raubfischen. Zur e rs ten Gruppe g e h ö r e n K a r p f e n , Plötze, Rotfedern und Co., die über das Stippen mit Pose und einfacher Rute vom Ufer aus anbeißen sollen. Raubfischen wie Hecht, Barsch, Zander etc. möchte man beim Spinnangeln mit Wobbler, Blinker, Gummifisch usw. anlocken. Geht es um die Jagdtechnik, so ent-scheidet sich der Fischfänger zum Beispiel für das aktive Angeln, bei dem man sich am oder im Gewäs-ser gehend fortbewegt, oder das Ansitzangeln. Bei diesem verharrt der Angler an einer Stelle am Ufer.

Ob Wurm, Ma-de, Mais, Teig oder Köderfisch – man muss den Fisch schon auf sei-

nen Geschmack bringen. Strömungen, Temperatur,

Wind, Regen – alles beein-flusst den Fangerfolg. Deshalb

beobachten die meisten Angler die Natur genau und wissen sie bestens zu „lesen“. Wir haben Sie auf den Geschmack gebracht und sie möchten es mal ausprobieren? Hilfe erhalten Sie vom Lan-desanglerverband, mit 42.000 Mitgliedern eine der größ-ten Vereinigungen im Land. 605Vereine und 26 regionale Ver-bände sowie 77kreisfreie Vereine

gehören ihm an. Er wurde 1991 als gemeinnütziger

Verband gegründet und ist ein aner-kannter Naturschutzverband. Schließ-lich hat er sich die Erhaltung und die

Pflege der Natur, insbesondere der Gewässer, sowie die Hege der Fisch-bestände unter Beachtung des Tier- und Artenschutzes auf die Fahnen geschrieben.

Nach Jahren des Mitgliederrück-ganges (Alter, Wegzüge) und der Sta-gnation freut sich der Verband aktuell über einen leichten Aufwärtstrend, und das gerade im wichtigen Nach-wuchsbereich. Der Verband möchte Erwachsene, Kinder und Jugendliche bei der Ausübung ihres Hobbys am Wasser unterstützen.

Freizeitvergnügen mitdem richtigen Schein

Angeln kann eine sehr intensive Freizeitbeschäftigung sein – mit

hohem Zeit- und Materialauf-wand. Einsteiger und Gele-

genheitsangler sehen aber auch schnell Erfolge. Ob Sie sich also für einen Fischerei- oder Touristenschein (siehe Rechtsecke) entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Genießen Sie MV und viel Spaß beim Warten auf den nächsten Anbiss!

FischeRei scheinpFlicht

Die Fischerei-scheinpflicht besteht mo-mentan noch ab dem 10. Lebensjahr, im neuen Landesfischereigesetz MV (vo-raussichtlich Ende 2012) ab 14 Jahren. Petrijünger benötigen einen amtlichen – lebenslang gültigen – Fischereischein des Landes MV, der mittels Lehrgang und Prüfung erworben wird. Alter-nativ kann man beim Ordnungs-amt für 20 Euro eine zeitlich be-fristete (28 Tage) Erlaubnis, den so genannten Touristenfische-reischein (natürlich auch für Einheimische), erhalten. Die Fischereiabgabe (6 EUR) wird an das Land entrichtet. Eine gültige Angelberechtigung („Angelkarte“) für das zu beangelnde Gewässer ist erforderlich. Auf der Ostsee sind ein gültiger Fischereischein (s. o.) und

eine Ostseeangelbe-rechtigung nötig.

Kapitale Fänge sind auch in MV möglich. Hier präsentiert

Rainer Sitka seinen tollen, 123 Zentimeter langen Hecht,

den er am 10. November 2011 aus der Müritz holte.

QUer dUrchs WasserLand mvSei te 6 WaSSerzeitung

Landesangler-verband MV e.V. Siedlung 18 a 19065 Görslow Telefon: +49 3860 56030 Telefax: +49 3860 560329 e-Mail: [email protected] Internet: www.lav-mv.de

eine Ostseeangelrechtigung nötig.

00351 *00001 *

Im Kölpinsee kam dieser Hecht

(124cm) am 24. April 2011 nicht

an Lukas Eichendorf vorbei.

Über diesen Graskarpfen (111 cm)

aus dem Löcknitzer See freute sich

am 7. Juli 2011 Christian Mulling.

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23 kg

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12 kg

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19065 Görslow

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Page 7: Wasserzeitung 03/2012

BadekULtUren der WeLt seite 7Juli 2012

Wurzel der taufe

Die christliche Taufe geht auf die Mikwe-Tradition zurück. Das „leben-dige“ Wasser soll die Sünden abwa-schen und den Menschen vom Alten befreien. Allerdings entspricht wohl noch eher die baptistische „Ganzkör-pertaufe“ dem jüdischen Vorbild als das übliche Übergießen mit ein paar Tropfen Wasser.

SpurenSuche in MV

2004 begannen Sicherung, Restaurie-rung und Sanierung des in seiner Ge-schlossenheit einmaligen Ensembles der ehemaligen jüdischen Gemeinde zu Hagenow. Es besteht aus drei Gebäuden. Im Vorderhaus waren die Religionsschule, die Lehrerwohnung und die Mikwe zu finden. Heute bie-tet die Alte Synagoge in der Hagen-straße Platz für ein kulturelles Zen-trum und Raum für Sonderschauen und die Dauerausstellung „Spuren jüdischen Lebens in Hagenow und Westmecklenburg".

Begriffe

Majan: QuelleTewila: das UntertauchenBalanit: Mikwe-AufseherinGijur: Übertritt zum Judentumtame: rituell unreintahor: rituell rein

KellerMiKWe

... ist eine spezielle Form des jü-dischen Ritualbads, die oft als An-lage im Keller jüdischer Privathäu-ser zu finden war. Sie entstand im Zuge der feindseligen Abschiebung der Juden in getrennte Wohnvier-tel nach den Pestpogromen im 14. Jahrhundert. Diese jüdischen Bezirke nannte man übrigens Ghet-tos. Um auch dort ihren religiösen Verpflichtungen nachgehen zu können, bauten sich die Juden ver-steckt in ihren Kellern badewannen-große Tauchbecken. Diese nutzten sie dann wie ordnungsgemäße Mik-wen. Oft waren diese sogar beheizt.

Liebe Leserinnen und Leser, unsere Serie BADEKULTUREN DER WELT begann in den rö-mischen Thermen und führte uns anschließend ins tür-kische Hamam. Lesen Sie heu-te Teil 3: über die Geschichte und Besonderheiten des jü-dischen Ritualbads Mikwe.

Und will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. So sprach einst der Prophet Hesekiel über die rei-nigende Kraft des reinen Wassers. Viel Zeit ist seither vergangen. Doch an der Bedeutung dieses Elements für das Ju-dentum änderte sich bis heute nichts. Vor allem für das jüdische Tauchbad Mikwe spielt reines Wasser eine zen-trale Rolle. Das Wort Mikwe (hebräisch Mikwah) meint sowohl den rituellen Tauchvor-gang als auch das Gebäude, in dem sich dieses Bad befindet. Übersetzt be-deutet es so viel wie „Ansammlung von Wasser“. Die ältesten Mikwenbauten wurden auf dem heutigen Staatsgebiet Israels gefunden und waren vermutlich bereits in der Zeit des zweiten Jerusa-lemer Tempels (515 v. Chr. bis 70 n. Chr.)erbaut worden. Bei archäologischen Ausgrabungen entdeckte man auch in vielen Gebieten Mittel- und Osteuropas jüdische Ritualbäder aus der Zeit des Mittelalters. Die bekanntesten Mikwen befinden sich in Deutschland, unter an-derem im Rheinland (z.B. Köln, Speyer, Worms), im thüringischen Sondershau-sen und im fränkischen Fürth. Meis-tens wurden solche Ritualbäder nahe der Synagoge errichtet.

Zu beachten: die strengen Regularien

Der Ursprung des Mikwe-Rituals geht auf vorbiblische Überlieferungen zu-rück. Demnach galt bereits in der An-tike die rituelle Unreinheit als ein un-heilvoller Zustand, der nur durch eine bestimmte Prozedur aufgehoben wer-den konnte: das vollständige Untertau-chen (Tewila) in natürlichem Wasser. Als rituell unrein (tame) gelten nach jüdischer Tradition Blut und andere Körperflüssigkeiten sowie bestimmte Krankheiten oder auch das Berüh-ren von Toten. Wer damit in Kontakt gekommen ist, muss sich in der Mik-we „reinwaschen“. Außerdem kön-nen fromme jüdische Männer auch vor dem Sabbat oder dem Versöhnungstag Jom Kippur ein Ritualbad aufsuchen. Auf freiwilliger Basis. Für (verheira-

Hebräisch: Mikwe

Gegenstände/Geschirr werden

in einem speziellen Mikwe-

Becken (Kelim) „gereinigt“.

Mikwe in Friedberg (Hessen) –

eine Monumentalanlage mit

beeindruckenden Maßen. 5 Meter

Straße

Ein besonderer Moment: Das Untertauchen in der Mikwe. Voll-

ständig vom Wasser bedeckt, ändert sich der geistige Zustand von

tame zu tahor. Es ist eine der ältesten Traditionen des Judentums.

tete) Jüdinnen gelten dagegen stren-ge Regeln. Das erste Mal in die Mik-we geht eine Frau am Vorabend ihrer Hochzeit und danach nach jeder Regel-blutung und Geburt. Denn im traditio-nellen Judentum gilt eine Frau während ihrer Menstruation als unrein. In dieser

Zeit ist auch jeglicher Körperkontakt zwischen ihr und ihrem Ehemann ver-boten. Erst nach einem Tauchbad dür-fen sich Eheleute wieder nähern. Ein-mal im Monat vollzieht also eine gläu-bige Frau (im Rahmen des Familien-reinheitsgesetzes) das Mikwe-Ritual. Zu beachten gibt es dabei vieles. So muss sie sich vor dem eigentlichen Un-tertauchen gründlich mit Seife reini-gen. Inklusive Haare, Nägel und Zäh-ne. Auch das Tragen von Schmuck, Lip-penstift, Nagellack oder Kontaktlinsen ist untersagt. Nichts Fremdes darf zwi-schen dem nackten Körper und dem flie-ßenden Wasser sein. Die rituelle Proze-dur wird oft von einer Balanit (Aufsehe-rin) überwacht. Denn nur wenn das Un-tertauchen richtig ausgeführt wird, ist man wieder rituell rein (tahor). Übrigens sind zu einer rituellen Waschung auch die zum Judentum Neubekehrten ver-pflichtet. Während der Übertrittszere-monie (Gijur) gilt es für sie, mindestens einmal unterzutauchen.

Zurück zur geistigen Reinheit

Wie ein jüdisches Ritualbad beschaf-fen sein muss, ist ebenfalls streng ge-regelt. So muss es mit mindestens 40 Sea (ca. 800 Liter) lebendigem Was-ser gefüllt sein. Dieses Wasser darf nur natürlichen Ursprungs sein. Infrage kommt entweder Regen- oder Grund-wasser. Abhängig vom Ursprung des Wassers trägt das rituelle Tauchbad auch unterschiedliche Namen. Mit Ma-jan (Mehrzahl Majanot) bezeichnet man das Wasser einer Quelle, beispielswei-se Grund- oder Flusswasser. Dafür wer-den in der Erde tiefe Schächte ausgeho-ben. Regen- oder Schneewasser wird in einem Auffangbehälter gesammelt und über ein Rohr in das Tauchbecken gelei-tet. Solche Bäder nennt man Mikwah, im Plural Mikwaot. Heute bietet die mo-derne Technik mehr Möglichkeiten für den Bau einer Mikwe. Dennoch muss man sich auch im 21. Jahrhundert an alte Vorschriften halten. Im Gegensatz zu der römischen Ther-me und dem orientalischen Hamam istdie Mikwe ganz der geistig-spirituellen Reinheit verschrieben. Nicht der Ent-spannung oder dem Vergnügen dient sie, auch nicht der körperlichen Reini-gung. Das jüdische Tauchbad verstehtsich als eine rein religiöse Einrichtung.Dies betonte schon der jüdische Ge-lehrte Maimonides: „Unreinheit ist nicht wie Schmutz, der mit Wasser ab-gewaschen werden kann. Es geht um ei-nen geistigen Befehl, dessen Erfüllungvon den Herzensabsichten abhängt.“

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Das Benutzen der jüdischen Mikwe unterliegt strengen religiösen Gesetzen

Heute sind Mikwen beheizte

Badeanlagen. In Deutsch-

land gibt es rund 30 davon.

Page 8: Wasserzeitung 03/2012

Aus der Chronik des WZV – Teil iWasserzeitung sei te 8

Der WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen begeht im Dezem-ber 2012 sein zwanzigjähriges Jubiläum. Ein guter Grund, um auf das seit 1992 Geleistete zurückzublicken und sich zugleich insgesamt die Entwicklung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Region zwischen Malchin und Stavenhagen ins Gedächtnis zu rufen. Deshalb gab der Zweckverband die Erarbeitung einer Chronik in Auf-trag, aus der die Wasserzeitung vorab Auszüge in vier Teilen veröf-fentlichen wird. Heute geht es um den Zeitabschnitt bis zum Beginn der öffentlichen zentralen Wasserversorgung.

In Malchin war es seit altersher geregelt, dass ein Brunnen bzw. eine Pumpe zur Wasser-

versorgung mehrerer Häuser diente. Die Stadt erhob ein „Brunnengeld“. Dieses „wurde vom „Rathsdiener“ nur von den „Miethseinwohnern“ eingefordert, dagegen war eine An-zahl Hausbesitzer an die ihnen zu-

nächst gelegenen Brunnen gewiesen, welche sie auf ihre Kosten erhalten mussten. Bis ins frühe 19. Jahrhundert waren die offenen Brunnen „der springende Punkt“ der Malchiner Wasserversor-gung. Durch die spätere Nutzung von Pumpen mit Abdeckungen wur-de nur bedingt „Abhülfe“ ge-schaffen, denn ein weiteres Problem war das Versickern von Abwässern in der Nähe

von Brunnen. Das Ergebnis waren be-denkliche hygienische Gefahren (Seu-chen etc.) Deshalb wurde schließlich um 1900 durch die städtischen Gre-mien die Grundsatzentscheidung ge-fällt, ein Wasserwerk mit Wasserlei-tung zu bauen. Bis dahin versuchten verschiedene „Ordnungen“ oder „Satzungen“ eine hygienische Grund-norm zu sichern. So verpflichtete die „Straßenpolizei-Ordnung für die

Stadt Malchin“ vom 7. Januar 1887 in ihrem Paragrafen 37 bei Strafe die Malchiner, öffentliche Brunnen nicht• zu verunreinigen oder

zu beschädigen,• und nicht zum Abwasch von

Geschirr, Flaschen etc. zu nutzen.In ihrer unmittelbaren Nähe

war es außerdem verboten, Schmutzwasser auszugießen, was offensichtlich immer wie-

der geschah.

Die „Brunnenzeit“ dauerte in Staven-hagen ein gutes Viertel Jahrhun-dert länger als in

Malchin. Sie endete erst 1928. Spätestens in den Jahren um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhun-dert wurde die Wasserversorgung für die meisten Stavenhägener und die städtischen Gremien bis hin zur Landesverwaltung in Schwerin zu einem ernsthaften Problem. Fast alle öffentlichen Brunnen waren überal-tert, in einem grenzwertig schlech-ten Zustand und lieferten denkbar schlechtes Wasser. Im Bereich der privaten Brunnen sah es nicht viel besser aus.

Kriegsausbruch verhinderte Wasserwerk1908 ereigneten sich in Stavenhagen 5 Typhusfälle, für deren Entstehung der Genuss von Wasser aus einer öffentlichen Pumpe verantwortlich gemacht wurde. Daraufhin ließ die Stadt die öf-fentlichen Brunnen gründlichst reinigen und überholen. Folgeun-tersuchungen aus den Jahren 1909

und 1910 ergaben aber, dass keine grundsätzlichen Fort-schritte eingetreten waren.

„Nunmehr (1913) entschloss sich die Stadtverwaltung zum Bau eines Wasserwerks mit Wasserleitung. Der Ausbruch des Krieges verhinder-te diesen.“

Erst die Stabilisierung der Wäh-rungsverhältnisse durch Einführung der Renten- bzw. Reichsmark 1924 führte dazu, dass Infrastrukturpro-bleme wieder auf die Tagesordnung der städtischen Gremien kamen.

„Ungenießbar und gesundheitsgefährlich“Die Stadt sah sich nach einer von ihr veranlassten Prüfung der öffent-lichen Brunnen am 15. August 1924 gezwungen, festzustellen, dass „die Prüfung des Wassers der acht städ-tischen Pumpen ... das Ergebnis ge-habt (hat), dass von diesen 8 Pumpen nur eine brauchbares Trinkwasser enthält, während alles übrige Was-ser in den städt. Pumpen ungenieß-bar und gesundheitsgefährlich ist.“

Die Stadt Stavenhagen kam um ei-ne zeitgemäße Wasserversorgung nicht mehr herum, die dann ab 1928 erfolgte.

Neukalen gehört zu denjenigen mecklen-burgischen Städten, die erst weit nach Ende des Zweiten

Weltkriegs ihre Wasserversorgung zentralisieren konnten. Bis dahin er-ledigten Brunnen mit Pumpen diese Aufgabe. Öffentliche und private Brunnen waren in der gesamten Stadt zu finden. Wie alte Stadtpläne und Chronisten überliefern, standen allein im Bereich des Marktes vier öffentliche Brunnen. Aus dem Jahre 1876 ist der Entwurf einer Satzung über die Erhebung eines Wassergeldes als Kommu-nalabgabe überliefert. Dieses Was-sergeld sollte die Unterhaltung der öffentlichen Brunnen finanzieren. Für die Versorgung von 1.800 Einwohnern im Jahre 1945 waren 18 städtische Handpumpen in Betrieb. 1957 waren bei einer Einwohnerzahl von ca. 4.000 nur noch 11 Handpumpen in Betrieb.

Brunnen auf dem Lande bis in die 90er JahreDie Bauernhöfe in den Dörfern ein-schließlich der meisten Aufsiedlungen in den 1930er Jahren und die kleinen Neubauernstellen, die im Zuge der „Bodenreform“ entstanden waren, versorgten sich traditionell mit Was-ser aus dem Brunnen auf dem eigenen Grundstück. Diese Form der Wasser-versorgung hielt sich in den meisten Ortschaften bis in die frühen 1990er Jahre.

Stavenhagen: Standorte

öffentlicher Brunnen 1924

• Reuterplatz

• Basepohlerstraße

• Gotteskamp

• Malchinerstraße

• Bei der Kirche

• Am Oberwall

• Am Unterwall

• Weberstraße

Dieser öffentliche Brunnen im Hof des Stavenhagener Schlosses war gewissermaßen ein Vorläufer des heutigen WasserZweckVerbandes.

„Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“

Winstons Churchill

Die Arbeit der Wasserträger war oft beschwer-licher als es das Bild zeigt.

Als alle Brünnlein sprudelten